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DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit Vatroslav Jagić und die Slawisten seiner Zeit Verfasserin Adela Sarvan angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag.phil.) Wien, 2011 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 243 364 Studienrichtung lt. Studienblatt: Slawistik Bosnisch/Kroatisch/Serbisch Betreuerin: Doz. Ao. Univ.- Prof. Dr. Katja Sturm-Schnabl Epistula non erubescit M. TVLLIVS CICERO 1 Inhaltsverzeichnis I. Vorwort.................................................................................................................................4 II. Vatroslav Jagić – Spomeni als grand finale...............................................................6 II. I. Quer durch Europa und wieder zurück...............................................................................9 II. I. II. Sein „Archiv“...............................................................................................................16 II. II. Sein Netzwerk – Karriere über alles?..............................................................................18 III. Franz Miklosich – Litterarum slavicarum professor princeps...........................22 III. I. Die Bedeutung der Slawistik...........................................................................................32 III. II. Opus...............................................................................................................................34 IV. Das Verhältnis Jagić – Miklosich.............................................................................37 IV. I. Briefkorrespondenz – wer wen benötigt hat....................................................................53 V. Quo vadis Jagić in Bezug zu den Slowenen?..........................................................59 V. I. Prinzipielle Abneigung oder Eifersucht?..........................................................................64 V. II. Matija Murko...................................................................................................................66 V. III. Vatroslav Oblak.............................................................................................................75 V. IV. Bartholomäus Kopitar....................................................................................................79 V. IV. I. Vuk Stefanović Karadţić............................................................................................81 V. V. Rajko Nahtigal.................................................................................................................82 VI. Kontroverse....................................................................................................................83 VI. I. Das Akademische Wörterbuch........................................................................................93 VI. II. Die Pannonische Theorie...............................................................................................97 VI. III. Die Kiewer Blätter......................................................................................................100 2 VII. Schlussfolgerung.......................................................................................................103 VIII. Abstract Deutsch......................................................................................................105 IX. Abstract Bosnisch/Kroatisch/Serbisch...................................................................110 X. Abstract Englisch..........................................................................................................119 XI. Literaturverzeichnis....................................................................................................120 XII. Abbildungsverzeichnis.............................................................................................128 XIII. Curriculum Vitae......................................................................................................129 3 I. Vorwort Vatroslav Jagić gilt zweifelsohne als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Slawistik und hat mit seiner Arbeit viel dazu beigetragen sich einen Namen in diesen Kreisen zu machen. Nichtsdestoweniger wird es nicht meine Aufgabe sein, ihn als großartigen Wissenschaftler hochleben zu lassen, sondern vielmehr seinen wahren Charakter, seine Absichten und einige fragwürdige Entscheidungen während seiner Karriere zu erforschen. Seien es die immens wertvollen Autographen, welche er mit den anderen Slawisten seiner Zeit über Jahrzehnte hinweg schrieb, oder seine Wegbegleiter, die in ihren Autobiographien über ihn berichten, demnach gibt es vor allem durch die Briefkorrespondenz reichlich interessante Informationen. Ebenso möchte ich auf einige Ungereimtheiten seitens Jagićs näher eingehen, so vor allem gegenüber einigen slowenischen Slawisten. Hierbei möchte ich noch erwähnen, dass ich mich unvoreingenommen mit allen Briefen Jagićs auseinandersetzen werde, ohne bis dato viel über ihn gewusst zu haben. Jagićs Autobiographie Spomeni mojega ţivota [Beograd, 1930-1934] sollte dabei eine große Hilfe sein, um dessen Leben und Wirken genauer analysieren zu können. Ebenfalls ein Ziel dieser Arbeit ist es einige Themen der Slawistik anzusprechen, die Gegenstand verschiedener Thesen waren, so z.B. die sogenannte Pannonische Theorie oder andere slawistische Geschehnisse, in denen Jagić direkt oder indirekt involviert war. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei Frau Univ.- Prof. Dr. Katja Sturm-Schnabl, die mich immer mit wertvollen und hilfreichen Informationen unterstützt hat. Ihr ungemein ausführliches Werk Der Briefwechsel Franz Miklosich´s mit den Südslawen [Maribor, 1991] ist meine wichtigste Quelle für die vorliegende Arbeit und beinhaltet die gesamte Korrespondenz zwischen Miklosich mit Jagić. Dieses Werk hat für mich einen ganz besonderen Stellenwert und verdient auch 20 Jahre nach der Erscheinung höchste Anerkennung. Die mühevollste Kleinstarbeit dieses außergewöhnlichen Werkes, sowie die schwierigen Umstände in Verbindung mit der Veröffentlichung, machen es umso mehr bewundernswerter. Honor est praemium virtutis. 4 Abbildung I: Vatroslav Jagić, Arkadenhof Universität Wien 5 II. Spomeni als grand finale Vatroslav Jagićs letztes Werk, seine Autobiographie Spomeni mojega ţivota ist sozusagen der final call. Er blickt darin auf sein Leben zurück, beginnend mit seiner Kindheit in Varaţdin, über die gesamte Schulzeit hinweg bis hin zur beginnenden wissenschaftlichen Tätigkeit. Viele seiner Kollegen, die zu seiner Wirkungszeit mit ihm in Kontakt standen, werden diesbezüglich auch erwähnt und ihre Korrespondenz erläutert. Er selbst wollte noch ein letztes Mal etwas über sich schreiben, bevor ihn wie er sagt, der Tod einholt. Begonnen hat er mit seinen Aufzeichnungen in deutscher Sprache in einer Ortschaft namens Adamov [Adamsthal] bei Brünn, im August des Jahres 1897.1 Jagić schreibt an Nahtigal aus Wien am 15. März 1918 über die Spomeni: „[...] Sada отъ нечего делать pišem svoje Uspomene (na sveslovenskom = njemaĉkom jeziku), jer je to namijenjeno arkivu naše beĉke akademije [...].“2 Jagić schreibt an seine Cousine Katica Hrupaĉki aus Wien am 18. November 1920 über die viele Arbeit die ihm im Zusammenhang mit diesem Werk bevorsteht, da sich viel Material über die Jahre hinweg angesammelt hat. Außerdem betont er immer wieder, dass er sowieso nichts Besseres zu tun hätte als dieses Werk zu vervollständigen und die Erinnerungen aus seinem Leben zu ordnen. Jagić fühlt sich nutzlos und möchte sich mit dieser Arbeit die Zeit totschlagen.3 Im Brief Jagićs an Milan Rešetar4 aus Wien am 23. Mai 1921 blickt er an die guten alten Zeiten zurück und zeigt sich sentimental: „Sada popunjujem svoje Spomene pismima Raĉkoga i svojim Miklošiću. Što više ĉitam, to više uţivam u lijepim uspomenama. Vrijedno je za njih i stradati“5 Erstaunlich wie er an dieser Stelle schreibt: svojim Miklošiću, rückblickend würde man kaum annehmen, dass er sich je negativ Miklosich gegenüber äußern würde. 1 vgl. REŠETAR 1930-34 [Hg.]:1 2 NAHTIGAL 1923:474 Ljubljanski Zvon, XLIII. letnik, številka 9 [online] 3 vgl. SKOK 1953 [Hg.]:17; 336 4 Milan Rešetar [1860-1942]: studierte in Wien Slawistik und Klassische Philologie, Promotion im Jahre 1889. Ordentlicher Professor in Wien seit 1905, ging dann nach Zagreb. Er ist Vatroslav Jagićs Schwiegersohn, war mit dessen Tochter Stanka verheiratet. [vgl. STURM-SCHNABL 1991:34] Werke u.a. Der stokavische Dialekt [Wien, 1907] Die serbokroatische Betonung südwestlicher Mundarten [Wien, 1900] 5 SKOK 1953 [Hg.]:234 6 Auch an Franjo Fancev wendet sich Jagić aus Wien am 25. Januar 1921 mit den Gedanken über die Spomeni und was man von diesen erwarten könne. Er selbst wolle sich nur schwer vorstellen, wie es sein könnte ohne jeglicher Beschäftigung zu leben, aus diesem Grund möchte er sich mit seinen Memoiren auseinandersetzen, um die restliche Zeit mit seinen Erinnerungen auszufüllen. „Dakle – pišem o sebi, pišem spomene iz mojega ţivota, pišem za sebe, iz pieteta prema roditeljskoj kući, prema nekošnjim nastavnicima, priĉam stvari koje su mile meni, ne pitajući moţe li to još koga osim mene zanimati.“1 Murko schreibt über Jagićs Autobiographie in seinen Spomini, Jagić hätte sicherlich mit diesem Werk damals einige seiner Weggefährten enttäuscht: „Jagićevi Spomini so sicer razoĉarali njegove srbske prijatelje in druge uĉene in neuĉene ljudi, ki se zanje tudi niso mnogo zmenili, dasi zasluţijo po svoji vsebini najveĉjo pozornost slovanskih filologov in vseh ljudi, ki so pisali ali vsaj premišljevali o slovanskih vprašanjih. Jagić je pisal svoje Spomine