Gemeinde Daldorf

Kreis Bebauungsplan Nr. 6

„nördlich des Viehbergweges, südlich des Nordkamp und östlich der Bornhöveder Landstraße“ Begründung

Bearbeitung: Verfahrensstand nach BauGB 10.11.2020 § 4(1) § 3(2) § 4(2) § 4a(3) § 12

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Begründung zum Bebauungsplan Nr. 6 der Gemeinde Daldorf

Inhaltsverzeichnis

1 Allgemeines ...... 3 2 Gebietsbeschreibung: Größe und Standort in der Gemeinde sowie vorhandene Nutzung ...... 4 3 Anlass der Planung ...... 5 4 Allgemeines Planungsziel ...... 5 5 Rechtliche Rahmenbedingungen ...... 5

5.1 Landesentwicklungsplan – LEP (2010) ...... 6

5.2 Regionalplan für den Planungsraum I (Fortschreibung 1998) ...... 8

5.3 Derzeit wirksamer Flächennutzungsplan ...... 9

5.4 Landschaftsplan ...... 10 6 Bestehende Entwicklungspotenziale ...... 10 7 Festsetzungen des Bebauungsplanes Nr. 6 der Gemeinde Daldorf ...... 12

7.1 Art der baulichen Nutzung ...... 12

7.2 Maß der baulichen Nutzung ...... 13

7.3 Grünordnerische Festsetzungen ...... 15

7.4 Maßnahmen zur Sicherung des Wasserhaushaltes, Grundwasserschutz ...... 15 8 Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen ...... 17 9 Umweltprüfung ...... 18

9.1 Natur und Landschaft ...... 19 10 Ver- und Entsorgung ...... 25 11 Örtliche Bauvorschriften gemäß §84 LBO ...... 26 12 Altlasten, Kampfmittel, Archäologie ...... 28 13 Billigung ...... 28

Anlage:  Schalltechnische Untersuchung zum Bebauungspan Nr. 6 der Gemeinde Daldorf vom 09.01.2020 (LAIRM Consult GmbH)

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1 Allgemeines Die Gemeindevertretung der Gemeinde Daldorf hat in ihrer Sitzung am 26.03.2018 den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 6 „nördlich des Viehbergweges, südlich des Nordkamp und östlich der Bornhöveder Landstraße“ im Verfahren gemäß § 13 b BauGB gefasst. Dieser wurde ortsüblich bekannt gemacht. Der Bebauungsplan Nr. 6 der Gemeinde Daldorf schafft die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine wohnbauliche Entwicklung im nördlichen Siedlungsgefüge der Gemeinde Daldorf. Der derzeit wirksame Flächennutzungsplan der Gemeinde Daldorf stellt Großteile des Plangebietes als Wohnbaufläche dar, lediglich der westliche Rand der Fläche wird als gemischte Baufläche ausgewiesen. Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 6 der Gemeinde Daldorf wird der Flächennutzungsplan durch die xx. Berichtigung angepasst. Die Gemeinde Daldorf folgt mit der 4. Änderung als Berichtigung des Flächennutzungsplanes dem Entwicklungsgebot gemäß § 8 Abs. 2 BauGB.

Auf Rechtsgrundlage des § 13 b i. V. m. § 13 a wird der Bebauungsplan Nr. 6 im beschleunigten Verfahren aufgestellt. Die Änderung des Bebauungsplanes im beschleunigten Verfahren kann erfolgen, da  es sich bei der Planung um eine Fläche, welche sich an den direkten Zusammenhang bebauter Ortsteile anschließt, handelt  mit dem Plan nicht mehr als 10.000 m² versiegelte Fläche entstehen,  im Plangebiet keine Vorhaben zugelassen werden, die einer Pflicht zur Durchführung einer UVPG nach Bundes- oder Landesrecht unterliegen,  es keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung von Natura-2000-Gebieten gibt,  im Plangebiet keine Anhaltspunkte dafür bestehen, dass bei der Planung Pflichten zur Vermeidung oder Begrenzung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 Satz 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetztes zu beachten sind. Die Aufstellung erfolgt nach dem Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. November 2017, zuletzt geändert durch Art. 6 des Gesetzes vom 27. März 2020, i. V. m. der Baunutzungsverordnung (BauNVO) i. d. F. v. 21. November 2017, zuletzt geändert durch Art. 2 des Gesetzes vom 4. Mai 2017, dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) in der Fassung vom 29. Juli 2009, zuletzt geändert durch Art. 1 des Gesetzes vom 04. März 2020, dem Landesnaturschutzgesetz Schleswig-Holstein (LNatSchG) in der Fassung vom 24. Februar 2010, zuletzt geändert durch Art. 7 des Gesetzes vom 13. November 2019 und der aktuellen Fassung der Landesbauordnung (LBO).

Stand des Verfahrens: Für die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 6 der Gemeinde Daldorf wurde in der Sitzung der Gemeindevertretung am 26.03.2018 der Aufstellungsbeschluss gefasst. Die Planung wird im beschleunigten Verfahren gem. § 13 b BauGB in entsprechender Anwendung des § 13 a BauGB durchgeführt.

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Bis zum 31. Dezember 2019 galt der § 13 b BauGB entsprechend für Bebauungspläne mit einer Grund- fläche im Sinne des § 13 a Abs. 1 Satz 2 von weniger als 10.000 m², durch die die Zulässigkeit von Wohnnutzungen auf Flächen begründet wird, die sich an im Zusammenhang bebaute Ortsteile an- schließen. Das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplanes nach Satz 1 konnte bis zum 31. Dezember 2019 förmlich eingeleitet werden. Der Satzungsbeschluss nach § 10 Abs. 1 BauGB ist bis zum 31. Dezember 2021 zu fassen. Bei der Anwendung des beschleunigten Verfahrens nach § 13 b BauGB gelten die Verfahrens- vorschriften des vereinfachten Verfahrens nach § 13 Abs. 2 BauGB. Demnach kann auf die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung und Behördenbeteiligung nach § 3 Abs. 1 BauGB und § 4 Abs. 1 BauGB verzichtet werden. Um dennoch alle wichtigen Aspekte der Planung zu berücksichtigen, wird eine frühzeitige Beteiligung gemäß § 4 Abs. 1 durchgeführt. Die frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB für den Bebauungsplan Nr. 6 der Gemeinde Daldorf wurde in der Zeit vom … bis … durchgeführt. Das Verfahren nach § 4 Abs. 1 BauGB dient der Sondierung (sog. Scoping), in dem Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange Gelegenheit gegeben wird, sich u.a. zum erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltaspekte zu äußern.

Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 1 BauGB für den Bebauungsplan Nr. 6 der Gemeinde wurde in der Zeit vom … bis … durchgeführt. Das Verfahren nach § 3 Abs. 1 BauGB dient der Unterrichtung der Öffentlichkeit über die allgemeinen Ziele und Zwecke, die Auswirkungen und Alternativen der Planung zu unterrichten und ihr die Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Am … wurde durch die Gemeindevertretung der Gemeinde Daldorf der Entwurfs- und Auslegungs- beschluss des Bebauungsplanes Nr. 6 gefasst. Die Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 2 BauGB wurde am … ortsüblich und über das Internet bekannt gemacht. Die Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange wurden mit Schreiben vom … aufgefordert ihre Stellungnahme abzugeben. Die Öffentlichkeit und die Behörden und Träger öffentlicher Belange hatten gemäß § 3 Abs. 2 BauGB und § 4 Abs. 2 BauGB Gelegenheit ihre Anregungen und Hinweise zur Planung im Zeitraum … bis … abzugeben. Auf die Umweltprüfung gemäß §§ 1 und 1a sowie 2 und 2a BauGB wird aufgrund der Anwendung des beschleunigten Verfahrens nach § 13 a BauGB verzichtet.

2 Gebietsbeschreibung: Größe und Standort in der Gemeinde sowie vorhandene Nutzung Die Gemeinde Daldorf liegt zwischen Bornhöved/ im Norden und dem Mittelzentrum im Süden. Nördlich von Daldorf liegt in 35 Km Entfernung die Landeshauptstadt Kiel. Westlich des Siedlungsraumes der Gemeinde Daldorf verläuft die A21. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 6 befindet sich im nördlichen Siedlungsgefüge der Gemeinde Daldorf. Die Lage des Plangebiets kann dem dieser Begründung vorausgehenden Lageplan entnommen werden. Das Plangebiet befindet sich östlich der Bestandsbebauung an der ‚Bornhöveder Landstraße‘

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und südlich der Bebauung an der Straße ‚Nordkamp‘. Derzeit wird das Plangebiet ackerbaulich bestellt. Das Plangebiet hat eine Größe von ca. 14.090 m2.

3 Anlass der Planung Die Gemeinde Daldorf stellt durch die gute Anbindung an die überregionale Infrastruktur einen interessanten Wohnstandort dar. Aufgrund der steigenden Nachfrage an Wohnraum möchte die Gemeinde Daldorf weitere Flächen planungsrechtlich für eine wohnbauliche Entwicklung vorbereiten.

4 Allgemeines Planungsziel Ziel der Planung des Bebauungsplanes Nr. 6 der Gemeinde Daldorf ist die wohnbauliche Entwicklung auf derzeit als Grünland genutzten Flächen. Dazu wird ein Allgemeines Wohngebiet (WA) festgesetzt, welches in Verbindung mit verschiedenen Festsetzungen sicherstellt, dass sich die Neubauten in den dörflichen Charakter der Umgebung einfügen.

5 Rechtliche Rahmenbedingungen Die Städte und Gemeinden haben Bauleitpläne aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebau- liche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Die Bauleitpläne „Flächennutzungspläne“ (vorbe- reitende Bauleitplanung) und die „Bebauungspläne“ (verbindliche Bauleitplanung) sind die Steuerungsinstrumente der Gemeinde/Stadt für eine geplante städtebauliche Entwicklung des Gemeindegebietes. Die Bauleitpläne sind den Zielen der Raumordnung anzupassen (§ 1 Abs. 3+4 BauGB). Die Ziele der Raumordnung und Landesplanung für die Region ergeben sich aus dem Landesent- wicklungsplan (LEP) 2010 sowie dessen Entwurf der Fortschreibung und aus dem Regionalplan für den Planungsraum I (Fortschreibung 1998). Folgende planerische Vorgaben sind bei der Bauleitplanung aus den bestehenden Fachplänen zu berücksichtigen:

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5.1 Landesentwicklungsplan – LEP (2010) Der Landesentwicklungsplan enthält für die Gemeinde Daldorf die nachfolgenden Darstellungen:

 die Gemeinde Daldorf liegt innerhalb des 10 km Umkreises um den Zweckverband Mittelzentrum Bad – Segeberg Daldorf liegt innerhalb eines Entwicklungs- raumes für Tourismus und Erholung  Daldorf befindet sich östlich angrenzend an der Bundesautobahn A 21  Daldorf befindet sich innerhalb einer Landesentwicklungsachse  östlich sowie südwestlich von Daldorf ver- laufen Biotopverbundachsen auf Landes- ebene  östlich von Daldorf befindet sich ein Natur-

park Abbildung 1: Ausschnitt LEP 2010, Quelle: schleswig-  nördlich von Daldorf befindet sich das holstein.de Unterzentrum Trappenkamp

Grundsätzlich können in allen Gemeinden im Land neue Wohnungen gebaut werden. Art und Umfang der wohnbaulichen Entwicklung sollen vom Bedarf und von den örtlichen Voraussetzungen abhängen, das heißt von Funktion, Größe, Infrastrukturausstattung, Lage und Siedlungsstruktur der Gemeinden. Bei ihren Planungen sollen die Gemeinden die Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts berücksichtigen, Freiräume sichern und weiterentwickeln, Wohnungsbestände einbeziehen sowie städtebauliche und überörtliche Erfordernisse berücksichtigen. Der Umfang der erforderlichen Flächenneuausweisungen hängt maßgeblich von den Bebauungsmöglichkeiten im Innenbereich ab. Bei der Ausweisung von neuen Wohngebieten sollen Erschließungskosten sowie Folgekosten für die soziale und technische Infrastruktur berücksichtigt werden. Ausweisung und Erschließung von Bauflächen sowie der Bau von Wohnungen sollen zeitlich angemessen verteilt erfolgen. (LEP 2010, 1 G) Gemeinden oder Gemeindeteile, die keine Schwerpunkte für den Wohnungsbau sind, decken den örtlichen Bedarf. (LEP 2010, 3 Z)

Die Gemeinde Daldorf folgt den Vorgaben des Landesentwicklungsplanes, in dem sie durch die Auf- stellung des Bebauungsplanes Nr. 6 Flächen, die auf Ebene des Flächennutzungsplanes und Landschaftsplanes für eine Siedlungsentwicklung vorgesehen ist, planungsrechtlich für eine wohnbauliche Entwicklung vorbereitet.

5.1.1 Entwurf Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes Schleswig-Holstein 2010 Mit der Kabinettsbefassung zur Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes am 27. November 2018 wurde der Planentwurf auf der Internetseite der Online-Beteiligungsplattform BOB-SH freigeschaltet.

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Das gesetzlich vorgegebene Online-Beteiligungsverfahren startet am 18. Dezember 2018 und endete am 31. Mai 2019. Die Hauptkarte des Entwurfes zur Fort- schreibung des Landesentwicklungsplans Schleswig-Holstein enthält für die Gemeinde keine ergänzenden Darstellungen. Die Darstellung der Abgrenzung eines Natur- parks im Nahbereich der Gemeinde Daldorf ist in der Hauptkarte nicht mehr enthalten.

Abbildung 2 Ausschnitt Entwurf Fortschreibung LEP SH (2018), Quelle:www.schleswig-holstein.de

In allen Teilräumen des Landes soll eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit Wohnraum sichergestellt werden. Das Angebot soll den Umfang des künftigen Wohnungsbedarfs decken, demografische, soziale und gesellschaftliche Veränderungen berücksichtigen und hinsichtlich Größe, Ausstattung, Lage, Gestaltung des Wohnumfelds und Preis den unterschiedlichen Ansprüchen der Nachfragerinnen und Nachfrager Rechnung tragen. Insbesondere für kleine Haushalte und für ältere Menschen sollen mehr Angebote geschaffen werden. Verbessert werden soll außerdem das Wohnungs- angebot für Familien mit Kindern. Dem Bedarf an bezahlbaren Mietwohnungen für mittlere und untere Einkommensgruppen soll durch geeignete Maßnahmen, insbesondere auch für sozial geförderten Wohnraum, Rechnung getragen werden. Für eine bedarfsgerechte Wohnungsversorgung sollen vorrangig Maßnahmen der Innenentwicklung durchgeführt werden und der Wohnungsbestand soll angepasst und zeitgemäß weiterentwickelt werden. Dabei sollen auch Aspekte des Klimaschutzes berücksichtigt werden. Nur in möglichst geringem Umfang sollen neue Flächen ausgewiesen werden. Bei der Ausweisung von Flächen für Einfamilienhäuser soll berücksichtigt werden, dass die Zahl der Haushalte von Menschen in mittleren Altersgruppen mittelfristig zurückgehen wird und gleichzeitig durch die steigende Zahl älterer Menschen bei Einfamilienhäusern mehr Gebrauchtimmobilien auf den Markt kommen werden. Bei der Planung von Wohnungsangeboten für ältere Menschen soll darauf geachtet werden, dass diese möglichst gut an Versorgungseinrichtungen angebunden sind. (LEP Entwurf 2018, 1 G) Gemeinden oder Gemeindeteile, die keine Schwerpunkte für den Wohnungsbau sind, decken den örtlichen Bedarf. Dort können im Zeitraum 2018 bis 2030 [bzw. im Planungszeitraum des LEPs] bezogen auf ihren Wohnungsbestand am 31.12.2017 [bzw. den aktuell verfügbaren Wohnungsbestand bei Inkrafttreten des Plans] neue Wohnungen im Umfang von

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- bis zu 15 Prozent in den Ordnungsräumen (Kapitel 2.2) und von - bis zu 10 Prozent in den ländlichen Räumen (Kapitel 2.3) gebaut werden (wohnbaulicher Entwicklungsrahmen). (3.6.1, 3 Z, Fortschreibung LEP S-H 2018)

Der Gemeinde Daldorf verbleibt entsprechend der Anzahl der Wohneinheiten (Stichtag 31.12.2017) ein Entwicklungsrahmen von 23 Wohneinheiten bis 2030. Im Rahmen des Bebauungsplanes Nr. 6 werden ca. 30 Wohnungseinheiten planungsrechtlich vorbereitet. Mit der Planung werden unter anderem die Voraussetzungen für die Herstellung eines Mehrfamilienhauses geschaffen, um eine Wohnungsversorgung auch mit kleineren Wohnungseinheiten zu ermöglichen. Diese tragen wesentlich zur Anzahl der möglichen entstehenden Wohneinheiten bei, sodass eine geringfügige Überschreitung des Entwicklungsrahmens vertretbar ist.

Die Planungen des Bebauungsplanes Nr. 6 der Gemeinde Daldorf stehen den Aussagen des Entwurfes der Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes nicht entgegen. Um sicherzustellen, dass eine dem Bedarf entsprechende Wohnbebauung entstehen kann, werden die Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung differenziert gestaltet, sodass neben Einfamilienhäusern auch Häuser mit mehr als einer Wohneinheit entstehen können.

5.2 Regionalplan für den Planungsraum I (Fortschreibung 1998) Die Regionalpläne beinhalten den langfristigen Entwicklungs- und Orientierungsrahmen für die räumliche Entwicklung des Planungsraumes aus überörtlicher Sicht. Der Regionalplan für den Planungsraum I (RP I) Schleswig-Holstein für die Kreise Herzogtum Lauenburg, Pinneberg, Segeberg und Stormarn enthält für die Gemeinde Daldorf die nachfolgenden Darstellungen:

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 die Gemeinde Daldorf liegt östlich der Bundesautobahn A21, im Regionalplan von 1998 noch als in Planung dargestellt  östlich des besiedelten Dorfkernes von Daldorf befindet sich ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe  südöstlich der Gemeinde befindet sich ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft (Gebiet mit besonderer Bedeutung zum Aufbau eines Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems)  die Gemeinde Daldorf befindet sich in einem Gebiet mit besonderer Bedeutung Abbildung 3: Ausschnitt Regionalplan I, Quelle: schleswig- für Tourismus und Erholung holstein.de In den übrigen Gemeinden soll die Bautätigkeit im Rahmen des örtlichen Bedarfs erfolgen. Dieser ergibt sich hier vorwiegend aus dem Ersatz-, Nachhol- und Neubedarf für die Bevölkerung und Beschäftigten in der Gemeinde (…) (5.2, Z 4, REP) Die Gemeinde Daldorf folgt den Vorgaben des Regionalplanes, in dem sie eine wohnbauliche Ent- wicklung im rückwärtigen Bereich der Bestandsbebauung entlang der Straße Viehbergweg, welcher bereits als Wohnbaufläche vorgesehen ist, ermöglicht, sodass der örtliche Bedarf nach Wohnbauflächen gedeckt werden kann.

5.3 Derzeit wirksamer Flächennutzungsplan Der derzeit wirksame Flächennutzungsplan der Gemeinde Daldorf aus dem Jahr 2000 stellt das Plangebiet als Wohnbaufläche dar. Der östliche Teil Geltungsbereich wird als Wohnbaufläche (W) dargestellt. Lediglich ein kleiner westlich gelegener Flächenteil wird als gemischte Baufläche (M) dargestellt. Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 6 der Gemeinde Daldorf wird der Flächennutzungsplan durch die … Berichtigung angepasst, um das geplante Vorhaben umsetzen zu Abbildung 4: Auszug Flächennutzungsplan der können. Gemeinde Daldorf, Quelle: Gemeinde Daldorf

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5.4 Landschaftsplan Die Landschaftsplanung soll die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege konkretisieren und die Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung dieser Ziele aufzeigen. Die überörtlichen Ziele, Erfordernisse und Maßnahmen werden für den Bereich des Landes im Landschaftsprogramm, für Teile des Landes in den Landschaftsrahmenplänen dargestellt. Auf regionaler Ebene konkretisiert der Landschaftsplan die Vorgaben des Landschaftsprogramms und des Landschaftsrahmenplanes. Die Ziele der Landschaftsplanung sind in der Abwägung im Rahmen der Bauleitplanung zu berücksichtigen. Der derzeit festgestellte Landschaftsplan (1999) stellt im Bestand für das Plangebiet im Westen Wechselgrünlandflächen dar. Der Landschaftsplan bewertet die bestehende Bebauung als gestörten Übergang zur Landschaft. Das Plangebiet weist laut Landschaftsplan eine geringe Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen der Lebensbedingungen auf. Die Entwicklungskarte stellt eine zum Bestand nach Osten verschobene Grenze der baulichen Entwicklung dar, welche die Siedlungsentwicklung auf die östliche Grenze des Plangebietes begrenzt. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 6 Abbildung 5: Landschaftsplan Daldorf, Quelle: Amt ist im Landschaftsplan als Wohnbaufläche Boostedt-Rickling (Darstellung ohne Maßstab) vorgesehen. Die Festsetzung des Bebauungsplanes Nr. 6 der Gemeinde Daldorf entsprechend den Vorgaben des festgestellten Landschaftsplanes. Es werden Festsetzungen zur Eingrünung des Gebietes nach Osten zur Landschaft hin getroffen.

6 Bestehende Entwicklungspotenziale Die Gemeinde Daldorf hat sich im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 6 mit bestehenden Entwicklungspotenzialen zur wohnbaulichen Entwicklung der Gemeinde auseinandergesetzt.

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Weitere Nachverdichtungsflächen

Abbildung 6: Darstellung Entwicklungspotenziale Gemeinde Daldorf, Quelle: Amt Boostedt-Rickling.

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Der Gemeinde Daldorf verbleibt entsprechend der Anzahl der Wohneinheiten (Stichtag 31.12.2017) ein Entwicklungsrahmen von 23 Wohneinheiten bis zum Jahr 2030. Damit wird der Entwicklungsrahmen der Gemeinde Daldorf vollständig ausgeschöpft. Das wohnbauliche Entwicklungspotenzial der Gemeinde Daldorf umfasst 13 Wohneinheiten. Es wurden sechs Baulücken ermittelt, welche unmittelbar gem. § 34 BauGB wohnbaulich umgesetzt werden könnten (s. Abb. 6). Darüber hinaus konnten sieben weitere Nachverdichtungsflächen in zweiter Reihe identifiziert werden, welche sich zu diesem Zeitpunkt jedoch in aktiver Nutzung befinden. Eine weitere Nachverdichtungsfläche im Südwesten des definierten Innenbereiches kann voraussichtlich nur durch die Aufstellung eines Bebauungsplanes durch die Gemeinde Daldorf baulich entwickelt werden. Bei einer sich im südlichen Siedlungsgebiet befindlichen Nachverdichtungsfläche handelt es sich um eine aktiv landwirtschaftlich genutzte Fläche. Diese ist Teil des angrenzenden landwirtschaftlichen Betriebes und als Bestandteil der wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Betriebes bedeutend, weshalb die Fläche nicht in der Übersicht der Entwicklungspotentiale aufgeführt wird. Die innerhalb des bislang definierten Innenbereiches ermittelten Entwicklungspotenziale befinden sich im Privateigentum und stehen für die Gemeinde Daldorf somit nicht unmittelbar für eine geplante wohnbauliche Entwicklung zur Verfügung. Insbesondere bei den potenziellen Nachverdichtungsflächen ist aufgrund ihrer aktiven Nutzung und einer fehlenden Erschließung nicht von einer kurzfristigen Inanspruchnahme auszugehen. Eine planmäßige Berücksichtigung der Flächen für die wohnbauliche Siedlungsentwicklung ist seitens der Gemeinde somit zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich. Die Umsetzung aller ermittelten Baulücken gem. § 34 BauGB würde rund ein Viertel des wohnbaulichen Entwicklungspotenzials der Gemeinde Daldorf beanspruchen, sodass die Vorbereitung weiterer Wohnbauflächen durch die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 6 städtebaulich erforderlich und vertretbar ist.

7 Festsetzungen des Bebauungsplanes Nr. 6 der Gemeinde Daldorf Sämtliche Festsetzungen des Bebauungsplanes Nr. 6 der Gemeinde Daldorf sind darauf ausgerichtet, dass sich die baulichen Anlagen des Allgemeinen Wohngebiets (WA) in das vorhandene Ortsbild und die Umgebung einfügen, ohne diese zu beeinträchtigen.

7.1 Art der baulichen Nutzung In den Allgemeinen Wohngebieten (WA) sind nicht störende Handwerksbetriebe und Anlagen für sportliche Zwecke sowie die ausnahmsweise zulässigen Nutzungen (Betriebe des Beherbergungsgewerbes, Anlagen für Verwaltungen, Gartenbaubetriebe und Tankstellen) nicht zulässig. Die der Versorgung des Gebiets dienenden Läden, Schank- und Speisewirtschaften sonstige sowie nicht störende Gewerbebetriebe sind ausnahmsweise zulässig. Das Plangebiet des Bebauungsplanes Nr. 6 der Gemeinde Daldorf wird als Allgemeines Wohngebiet (WA) gem. § 4 BauNVO festgesetzt. Ein Allgemeines Wohngebiet (WA) dient vorwiegend dem Wohnen. Die vorgenommenen Ausschlüsse sind notwendig, um dem städtebaulichen Ansatz eines

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Wohngebietes, das sich harmonisch in die Umgebung einfügt, zu folgen. Für die im Plangebiet entstehenden Wohngebäude und auch für die nachbarschaftliche Wohnbebauung könnte eine weit über dieses Maß hinausgehende Nutzungsintensität als störend empfunden werden und damit zu Problemen führen. Die der Versorgung dienenden Läden, Schank- und Speisewirtschaften sowie sonstige nicht störende Gewerbebetriebe sind daher nur ausnahmsweise zulässig. Sie können zu einer verträglichen Nutzungsmischung beitragen, die das entstehende Gebiet beleben kann. Hierbei sollte aber der Einzelfall unter Berücksichtigung der in der näheren Umgebung vor- handenen Nutzungen sorgsam abgewogen werden, um den Charakter eines Wohngebiets zu wahren. Insbesondere Gartenbaubetriebe, Tankstellen und Anlagen für sportliche Zwecke könnten in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung z.B. aufgrund der Öffnungszeiten sowie des verursachten Ziel- und Quellverkehrs und der allgemeinen Nutzung zu beeinträchtigenden Schallimmissionen für die angrenzende Wohnbebauung führen. Daher werden sie für das Plangebiet ausgeschlossen.

7.2 Maß der baulichen Nutzung Durch die Begrenzung des Maßes der baulichen Nutzung passt sich die künftige Bebauung in die bestehende Umgebung ein, ohne diese zu beeinträchtigen. 7.2.1 Höhe baulicher Anlagen, Anzahl der Vollgeschosse (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i. V. m. § 18 und § 20 BauNVO) In den Allgemeinen Wohngebieten (WA) wird eine maximal festgesetzte Gebäudehöhe (GH) durch Höhenangabe über Normalnull festgesetzt. Die Gebäudehöhe darf durch technische Anlagen (Schornsteine, Antennenanlagen) um maximal 1,00 m überschritten werden. Die Wahl der Höhenfestsetzung über Normalhöhennull (NHN) wird gewählt, um zu gewährleisten, dass sich die künftigen baulichen Anlagen in ihrer Gebäudehöhe trotz einer im Osten des Gebietes leicht abfallenden Topografie an die bestehenden Gebäude anpassen. Die Festsetzung von unterschiedlichen Höhenbezugspunkten (HBP) ist nur schwer umsetzbar, da selbst geringfügige Verschiebungen der jeweiligen Höhenbezugspunkte bereits deutlich andere Gebäude- höhen ergeben können. Die maximale Höhenfestsetzung über Normalhöhennull (NHN) lässt sich eindeutig nachvollziehen und einhalten.

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Die festgesetzte zulässige Gebäudehöhe im WA 1 ermöglicht somit eine Umsetzung von Gebäuden mit einer reellen Höhe von bis zu 9 m. Die Höhe entspricht in etwa den umliegenden Bestandsgebäuden, wodurch sich die künftigen baulichen Anlagen stimmig in das Ortsbild der Gemeinde einfügen werden. Die festgesetzte maximal zulässige Zahl von einem [I] Vollgeschoss im WA 1 in Verbindung mit der be- grenzenden Gebäudehöhe (GH) stellt sicher, dass innerhalb des Wohngebiets keine Unverhältnis- mäßigkeiten entstehen.

Im WA 2 können Gebäude mit einer Höhe mit bis Abbildung 7: Topographische Karte, Quelle: Digital Atlas zu 10,5 m errichtet werden. Diese Festsetzungen Nord ermöglicht in Verbindung mit der Festsetzung von zwei [II] Vollgeschossen eine verdichtete Wohnbebauung. Durch die Festsetzungen kann sichergestellt werden, dass sich die zukünftige Bebauung in die Umgebung und die Bestandsbebauung einfügt und keine städtebaulichen Unverhältnismäßigkeiten entstehen. Die Ausweisung des Plangebietes an dieser Stelle führt zu einer dem Landschaftsplan entsprechenden Arrondierung des Siedlungsrandes. 7.2.2 Grundflächenzahl (GRZ) (§9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i. V. m. § 19 BauNVO) Für das Allgemeine Wohngebiet 1 (WA 1) wird eine Grundflächenzahl (GRZ) von 0,3 festgesetzt. Durch die Festsetzung dieser GRZ wird ein einheitliches, geordnetes und lockeres Siedlungsgebiet inmitten der Bestandsbebauung gewährleistet. Die Festsetzungen bleiben unterhalb der durch § 17 BauNVO festgesetzten Obergrenze von 0,4. Für das Allgemeine Wohngebiet 2 (WA 2) wird eine Grundflächenzahl (GRZ) von 0,4 festgesetzt. Durch die Festsetzung wird eine verdichtete Wohnbebauung mit einer erhöhten Zahl an Wohneinheiten ermöglicht. 7.2.3 Bauweise und Baugrenzen (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB i. V. m. §§ 22 und 23 BauNVO) Als Bebauung für das Allgemeine Wohngebiet 1 & 3 (WA 1 & 3) werden nur Einzelhäuser [E) in offener Bauweise [o] festgesetzt. Diese Bauweise entspricht der Eigenart der umliegenden Bebauung und fügt sich somit in die bestehende Wohnbebauung ein. Auf der Fläche des WA 3 wird unter größtmöglicher Ausnutzung der Fläche planungsrechtlich ein Mehrfamilienhaus mit kleineren Wohneinheiten vorbereitet. Dieses kann gem. NBauO lediglich als Einzelhaus festgesetzt werden. Da die Gemeinde im Eigentum der Fläche ist, ist davon auszugehen, dass eine solche Entwicklung vorangetrieben wird.

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Für das Allgemeine Wohngebiet 2 (WA 2) werden Einzelhäuser (E] und Doppelhäuser [D] zugelassen. Diese Bauweise entspricht der Eigenart der umliegenden Bebauung und fügt sich somit in die bestehende Wohnbebauung ein. Die Baugrenzen sind nach dem Maß der baulichen Nutzung gegliedert. Im Osten wurden die Baugrenzen vom neuen Siedlungsrand abgerückt um einen harmonischen Übergang zur Landschaft herzustellen. 7.2.4 Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden (§ 9 Abs. 1 Nr. 6 BauGB) Innerhalb der Allgemeinen Wohngebiete 1 & 2 (WA 1 & 2) sind maximal zwei (2) Wohnungen je Einzelhaus und eine (1) Wohnung je Doppelhaushälfte zulässig. Innerhalb des Allgemeinen Wohngebietes 3 (WA 2) sind maximal sechs (6) Wohnungen je Einzelhaus zulässig. Die Begrenzung der Zahl der Wohneinheiten je Einzelhaus erfolgt, um zu gewährleisten, dass am künftigen Ortsrand Daldorf eine mit der Umgebung verträgliche Bebauung entsteht. Lediglich im Allgemeinen Wohngebiet 2 (WA 2) wird die Entwicklung eines Gebäudes mit einer erhöhten Zahl kleinerer Wohnungen ermöglicht. Die Entwicklung von Gebäuden mit einer darüber hinaus erhöhten Zahl von Wohnungen würde in dem entsprechenden Umfeld städtebaulich nicht verträglich sein.

7.2.5 Mit Rechten zu belastende Flächen (§ 9 Abs. 1 Nr. 21 BauGB) Geh-, Fahr- und Leitungsrecht Innerhalb des Plangebiets sollen zwei Allgemeine Wohngebiete ausgewiesen werden. Um die Erschließung des rückwärtigen Bereiches des östlichen Teil des Wohngebietes 1 (WA 1) sicherzustellen, wird eine Fläche mit einem Geh-, Fahr- und Leitungsrecht zugunsten der Ver- und Entsorgungsträger sowie der Anlieger des Allgemeinen Wohngebiets 1 (WA 1) belastet. An der Einmündung des Geh-, Fahr- und Leitungsrecht auf den verkehrsberuhigten Bereich trifft, ist eine Fläche für Sammelanlagen für Abfall angeordnet, sodass Müllbehälter aus dem östlichen Plangebiet gefahrlos vor der Abholung an der Straße platziert werden können.

7.3 Grünordnerische Festsetzungen

7.4 Maßnahmen zur Sicherung des Wasserhaushaltes, Grundwasserschutz (§ 9 Abs. 1 Nr. 16 i.V. m. Nr. 20 BauGB) Der Bereich des festgesetzten Geh-, Fahr- und Leitungsrechtes, nicht überdachte Stellplätze auf den Baugrundstücken, Parkplätze im öffentlichen Straßenraum sowie private Grundstückszufahrten sind mit versickerungsfähigen Materialien herzustellen. Es werden Festsetzungen getroffen Stellplätze, Parkplätze und private Grundstückszufahrten mit versickerungsfähigen Materialien herzustellen. Die getroffenen Festsetzungen tragen zur Annäherung

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an natürliche Versickerungsraten bei. Die Festsetzungen entsprechen den Forderungen des § 1a BauGB, wonach mit Grund und Boden sparsam und schonend umgegangen werden soll. 7.4.1 Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen und Bindungen für Bepflanzungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 25 a und b BauGB) Auf der Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen mit der Zweckbestimmung „Abschirmgrün“ ist eine 2 m breite, zweireihige Gehölzpflanzung aus standortgerechten, gebietsheimischen Gehölzen anzulegen. Je Grundstück ist ein standortgerechter Laub- oder Obstbaum als Hochstamm zu pflanzen. Alle anzupflanzenden oder mit einem Erhaltungsgebot versehenen Vegetationselemente sind auf Dauer zu erhalten. Abgänge sind in gleicher Art und Qualität zu ersetzen. Innerhalb der Allgemeinen Wohngebiete sind bauliche Anlagen, Versiegelungen jeder Art sowie Auf- und Abgrabungen im tatsächlichen Kronentraufbereich zzgl. eines Schutzstreifens von 1,5 m der mit einem Erhaltungsgebot belegten Einzelbäume sowie der in das Plangebiet hereinragenden Baumkronen unzulässig. Innerhalb der Privaten Grünflächen sind Abgrabungen und Aufschüttungen, Bodenversiegelungen, bauliche Anlagen jeglicher Art sowie Lagerplätze nicht zulässig. Zur Einbindung der neuen Bebauung in den angrenzenden Landschaftraum werden Festsetzungen zum Erhalt umgebender Grünstrukturen sowie zur Anpflanzung heimischer Gehölze entlang des östlichen Plangebietsrandes getroffen. Diese Vorgaben geben eine Mindestanforderung für eine Begrünung des neuen Ortsrandes an und sollen die zu erwartende gärtnerische Gestaltung der Grundstücke ergänzen. Die Vorgaben zur Pflanzung standortgerechter Laub- oder Obstbäume tragen zu einer Durchgrünung des Plangebietes bei. Die Vorgaben zum Ausschluss baulicher Anlagen, Bodenversiegelungen jeder Art sowie Auf- und Abgrabungen im Kronentraufbereich der Bäume zzgl. 1,5 m sowie in den Privaten Grünflächen sollen eine Schädigung der Bäume und der zum Erhalt festgesetzten Gehölze verhindern. Zusammen mit dem Ausschluss von Versiegelungen im Kronentraufbereich wird den Vorgaben des BauGB zum vorsorgenden Bodenschutz Rechnung getragen.

7.5 Zuordnungsfestsetzung Der erforderliche Kompensationsbedarf der Eingriffsregelung und des Artenschutzes wurde mit einem Umfang von … ermittelt. Der Ausgleich erfolgt durch … auf dem Flurstück …, Flur…, Gemarkung …. Der erforderliche Knickausgleich kann nicht innerhalb des Plangebietes nachgewiesen werden. Der erforderliche Ausgleich wird dem vorliegenden Bebauungsplan über eine Zuordnungsfestsetzung konkret zugeordnet. Der erforderliche Kompensationsbedarf der Eingriffsregelung wurde mit einem Umfang von 342 m Knickneuanlage ermittelt. Die Konkretisierung des Ausgleichsstandortes erfolgt im weiteren Verfahren.

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8 Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen

Verkehrslärm Vor Planungsbeginn wurde für den Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 6 der Gemeinde Daldorf eine Schalltechnische Untersuchung durch das Büro Lairm Consult GmbH (Januar 2020) erstellt. Zusammenfassend ergeben sich innerhalb des Plangeltungsbereichs Beurteilungspegel von bis zu 51 dB(A) tags und 46 dB(A) nachts. Im Tageszeitraum wird der geltende Orientierungswert für allgemeine Wohngebiete von 55 dB(A) sowie der Immissionsgrenzwert von 59 dB(A) unterschritten. Im Nachtzeitraum wird der Orientierungswert von 45 dB(A) um 1 dB(A) überschritten und der Immissionsgrenzwert von 49 dB(A) unterschritten. Es ergeben sich keine besonderen Schallschutzanforderungen für Schlaf- und Kinderzimmer. Im gesamten Plangeltungsbereich können Außenwohnbereiche frei angeordnet werden. Für den Rotdornweg, die Straße Nordkamp und den Viehbergweg sind durch den B-Plan induzierten Zusatzverkehr keine Überschreitungen des Immissionsgrenzwertes im Tages- und Nachtzeitraum zu erwarten. Auf der Bornhöveder Landstraße liegen die Zunahmen im Nachtzeitraum aus dem B-Plan induzierten Zusatzverkehr im Bereich der Wahrnehmbarkeitsschwelle von 1 dB(A) und deutlich unterhalb der Erheblichkeitsschwelle von 3 dB(A).

Festsetzungen Zum Schutz der Wohn- und Büronutzungen werden die maßgeblichen Außenlärmpegel gemäß DIN 4109 (Januar 2018) entsprechend den nachfolgenden Abbildungen festgesetzt. Die Abbildung 2 gilt ausschließlich für Räume, die überwiegend zum Schlafen genutzt werden. Zur Errichtung, Änderung oder Nutzungsänderung des Gebäudes in den nicht nur vorübergehend zum Aufenthalt von Menschen vorgesehenen Räumen sind die Anforderungen an das resultierende Schalldämm-Maß für das jeweilige Außenbauteil (einschließlich aller Einbauten) gemäß DIN 4109 (Januar 2018) zu ermitteln. Im Rahmen der jeweiligen Baugenehmigungsverfahren ist die Eignung der für die Außenbauteile der Gebäude gewählten Konstruktionen nach den Kriterien der DIN 4109 (Januar 2018) nachzuweisen. Von den vorgenannten Festsetzungen kann abgewichen werden, wenn im Rahmen eines Einzelnachweises ermittelt wird, dass aus der tatsächlichen Lärmbelastung geringere Anforderungen an den Schallschutz resultieren. Zur Gewährleistung von gesunden Wohn- und Arbeitsverhältnissen werden Festsetzungen zum Schutz gegen Verkehrslärm getroffen.

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Abbildung 8: 1) maßgeblicher Außenlärmpegel für Abbildung 9: 2) maßgeblicher Außenlärmpegel für schutzbedürftige Räume schutzbedürftige Räume, die überwiegend zum Schlafen genutzt werden.

9 Umweltprüfung Der Bebauungsplan wird im beschleunigten Verfahren nach §13b BauGB i.V.m. §13a BauGB aufgestellt. Im beschleunigten Verfahren gelten die Vorschriften des vereinfachten Verfahrens und es wird von einer Umweltprüfung nach § 2 (4) BauGB und von dem Umweltbericht nach § 2a BauGB abgesehen. Das beschleunigte Verfahren ist zulässig, da: 1. das Plangebiet an einem im Zusammenhang bebauten Ortsteil anschließt, es sich bei der Planung um eine Einbeziehung von Außenbereichsflächen handelt und in ihm eine Grundfläche von weniger als 10.000 m² festgesetzt wird. Der Bebauungsplan befindet sich am unmittelbaren Ortsrand von Daldorf und hat insgesamt eine Plangebietsgröße von ca. 13.944 m². Davon werden 9420 m² als allgemeines Wohngebiet 1 mit einer GRZ von 0,3 und 1226 m2 als Allgemeines Wohngebiet 2 mit einer GRZ von 0,4 festgesetzt. Unter Berücksichtigung einer möglichen Überschreitung von 0,45 bzw. 0,6 ergibt sich eine versiegelte Fläche von 4975 m2. Zudem werden 1700 m2 als Straßenverkehrsfläche ausgewiesen. Mit den getroffenen Festsetzungen wird demnach weniger als 1 ha Grundfläche versiegelt. 2. keine Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeit nach Anlage 1 zum Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung oder nach Landesrecht besteht.

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Das Plangebiet wird als Allgemeines Wohngebiet festgesetzt. Die gem. BauNVO zulässigen Nutzungen unterliegen nicht der Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeit nach Anlage 1 zum Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung. 3. keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 (6) Nr. 7 Buchstabe b genannten Schutz- güter besteht (Natura 2000-Gebiete). Südwestlich, durch die Bundesautobahn vom Plangebiet getrennt, liegt in rd. 1,1 km das FFH- Gebiet DE 1927-301 „Kiebitzholmer Moor und Trentmoor“ ist. Dabei handelt es sich um ein weitläufiges noch renaturierungsfähiges Hochmoor. Die Moorflächen befinden sich überwiegend im Birken-Pfeifengras- bzw. Pfeifengras-Stadium, in denen Handtorfstiche mit wertvoller hochmoortypischer Vegetation vorhanden sind. Eingestreute Grünländer werden als Mähwiesen und Weiden genutzt. Nährstoffarme Sandkuppen wurden zu Sandheiden entwickelt. Aufgrund der Entfernung zum Plangebiet, trennenden Funktion der Bundesautobahn und der unmittelbaren Ortsrandlage des Plangebietes ergeben sich keine Anhaltspunkte, dass durch die Festsetzungen die Erhaltungsziele berührt werden könnten. 4. keine Anhaltspunkte dafür bestehen, dass bei der Planung Pflichten zur Vermeidung oder Begrenzung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 Satz 1 des Bundes-Immissions- schutzgesetzes zu beachten sind. Im Plangebiet sind keine Betriebe zulässig, welche gefährliche Stoffe und Technologien im Sinne des Artikels 3 Nr. 10 der Richtlinie 2012/18/EU verwenden, die nach dem heutigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse bei Störfällen, Unfällen und Katastrophen zu schwerwiegenden und nachhaltigen Beeinträchtigungen von Natur und Umwelt und der menschlichen Gesundheit führen können. Auch sind im Umfeld keine Betriebe bekannt, in denen gefährliche Stoffe und Technologien im Sinne des Artikels 3 Nr. 10 der Richtlinie 2012/18/EU zur Anwendung kommen, von denen Gefahren auf das Plangebiet einwirken könnten.

9.1 Natur und Landschaft 9.1.1 Bestandserfassung und Bewertung Schutzgut Fläche, Boden und Wasser Die Flächen im Plangebiet sind bereits anthropogen in Anspruch genommen. Bei der Fläche handelt es sich um gemähtes Grünland. Lediglich eine Fläche von rund 0,2 ha im Nordwesten des Geltungsbereichs stellt sich als Brachfläche dar. Das Gelände ist nahezu eben und liegt bei einer Geländehöhe von 45 m ü. NN. Nur im Osten der Fläche fällt das Gelände auf 44 m ü. NN. ab. Gemäß dem Landwirtschafts- und Umweltatlas steht im Plangebiet Braunerde an. Eine kleine Fläche im Nordosten des Geltungsbereiches wird als Kolluvisol aus Lehmsand über Sand angegeben.

Im Rahmen der landwirtschaftlichen Nutzung kommt es durch die Mahd auf den Grünlandflächen zu einer Verdichtung des Bodens sowie zum Eintrag von Dünger und Pestiziden im Rahmen einer ordnungsgemäßen landwirtschaftlichen Nutzung. Dennoch sind die Bodenfunktionen im gesamten Geltungsbereich weitgehend intakt. Die Fläche dient als Lebensraum für Pflanzen und

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Bodenorganismen und weist gem. Landwirtschafts- und Umweltatlas eine mittleren Sickerwasserrate, eine geringe Feldkapazität sowie eine mittlere Ertragsfähigkeit auf. Oberflächengewässer finden sich nicht im Plangebiet oder deren näherer Umgebung. Grundwasserstände sind nicht bekannt.

Schutzgut Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt Die gemähten Grünlandflächen sind von einer Krautschicht aus Gras und Spitzwegerich bewachsen. Die nördlichen und südlichen Flächenränder sind weitestgehend von Knicks gesäumt, die von besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft sind und den Schutzbestimmungen des § 21LNatSchG i.V.m. § 30 BNatSchG unterliegen. Im Norden setzt sich dieser hauptsächlich aus Traubenkirsch-Gehölz zusammen, vereinzelt durchsetzt von Eichen oder Rotbuchen. Der Knick im Süden ist auf der Länge des Plangebietes geknickt und weist hauptsächlich Aufwuchs aus Brombeer- und Haselnussgebüsch auf. Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 6 befinden sich am südwestlichen Rand drei Überhälter in Form von Rotbuchen. Das Brachgrünland wird von der restlichen Fläche durch eine Reihe Fichten, welche im Nordwesten der Fläche auf rd. 100 m Länge in 30 m Distanz zur nördlichen Plangebietsgrenze stehen, abgetrennt. Auf der Brachfläche befinden sich zahlreiche Brombeergebüsche, welche zusammen mit Ruderalflur durch ausgelassene Pflege aufgewachsen sind. Insgesamt ist jedoch keine besondere Bedeutung der Fläche erkennbar. Die südwestlich des Geltungsbereichs gelegene Wohnbebauung ist größtenteils durch siedlungstypische Hecken von der Fläche abgetrennt. Das Plangebiet bietet Lebensraumstrukturen für heimische Tierarten, die einem besonderen Schutz unterliegen. Da es sich um eine Einbeziehung von Außenbereichsflächen nach § 13b BauGB handelt und die Eingriffsregelung hier nicht zur Geltung kommt, sind bezüglich des Artenschutzes nur die eu- roparechtlich geschützten Arten zu betrachten. Dazu wurde beim Büro Greuner-Pönicke aus Kiel ein gesondertes Gutachten beauftragt, welches jedoch noch nicht vorliegt. Bisher wurden seitens des Fachgutachters folgende Angaben zum Plangebiet gemacht: Insbesondere heimische Brutvogelarten des Siedlungsraumes finden im Plangebiet einen Lebensraum. Für Offenlandvögel ist die Fläche jedoch zu eng durch die Gehölze begrenzt. Es sind aber Brutvögel der Gehölze zu erwarten. Aufgrund der angrenzenden Wohnbebauung sind Vögel der Gärten, eher störungsunempfindliche Arten, anzunehmen. In der Brachfläche sind auch Brutvögel der Staudenfluren ergänzend möglich, so z.B. die Dorngrasmücke. In den größeren Bäumen können Fledermäuse Quartiere haben, dieses wird im weiteren Verfahren überprüft. Aufgrund der umliegenden Bebauung mit Quartiersmöglichkeiten für Fledermäuse ist auch von einer Nutzung insbesondere der Hausgartenbereiche und der Saumbereiche entlang der Knicks sowie der Brachfläche als Jagdrevier durch Fledermäuse auszugehen. Alle Knicks sind als Leitlinien für Flugrouten anzusetzen. Die Knicks bieten potenziell Lebensraum für Haselmäuse. Insbesondere der südliche Knick mit Hasel und Brombeere bietet einen strukturell geeigneten Lebensraum, der auch an die freie Landschaft mit Gehölzen angeschlossen ist.

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Unter den Amphibien und Reptilien wird nicht mit europäisch geschützten Arten gerechnet, da hier keine Laichgewässer oder typische Landlebensräume zu finden sind. Das Vorkommen der Zauneidechse wird im weiteren Verfahren in der Artenschutzprüfung überprüft. Alle heimischen Brutvögel, die Haselmaus und Fledermäuse unterliegen den Artenschutzbestimmungen des §44 BNatSchG.

Schutzgut Klima / Luft Das Klima in Schleswig-Holstein ist stark durch die Lage zwischen Nord- und Ostsee geprägt. Es ist mit seinen feuchten, milden Wintern und hohen Niederschlägen als gemäßigtes, feucht temperiertes und ozeanisches Klima zu bezeichnen. Lokalklimatisch befindet sich das Plangebiet im Übergang zwischen bebauten Bereichen und der freien Landschaft. Eine besondere lufthygienische und klimatische Ausgleichsfunktion kommt dem Planungsgebiet nicht erkennbar zu. Luftklimatische Vorbelastungen ergeben sich geringfügig durch die Nähe zur Bundesautobahn, welche mit ihrem Kraftfahrzeugverkehr eine wesentliche Immissionsquelle darstellt.

Schutzgut Mensch, kulturelles Erbe, Orts- und Landschaftsbild Hinweise auf das Vorhandensein von Kultur- und Sachgütern liegen nicht vor. Auch liegt das Plangebiet in keinem besonderen archäologischen Interessengebiet. Der Landschaftsplan ordnet die Ortslage von Daldorf der Landschaftsbildeinheit der Knick- und Ackerlandschaft zu. Das Plangebiet weist zum Teil die typischen Strukturen dieses Landschaftstyps auf, wobei der Übergang zur Landschaft gestört ist. Bezüglich des Schutzgutes Mensch sind Geruchsimmissionen durch landwirtschaftliche Gerüche, welche bei einer ordnungsgemäßen landwirtschaftlichen Nutzung auf angrenzenden Ackern entstehen, zu erwarten. Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 5 der Gemeinde Daldorf wurde die Geruchsbelastung durch den nordwestlich gelegenen Hähnchenmastbetrieb untersucht. Dieser stellt fest, dass der südliche Teil des Plangebietes außerhalb des Bereiches mit Geruchsemissionen von 15 % der Häufigkeit bezogen auf die Jahresstunden liegt. Dementsprechend ist nicht von einer Beeinträchtigung im Geltungsbereich des Plangebietes auszugehen. Das Plangebiet ist nicht von wesentlichen Immissionen aus dem Verkehr der westlich liegenden Bundesautobahn betroffen.

Wirkungsgefüge Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern Boden, Wasser, Klima/Luft sowie der Pflanzen- und Tierwelt sind größtenteils naturgegeben und maßgeblich verantwortlich für das Gleichgewicht inner- halb von Ökosystemen. Lediglich der Mensch hat im größeren Umfang die Möglichkeit, auf dieses „Wirkungsgefüge“ sowohl in positiver als auch in negativer Weise Einfluss zu nehmen. Eine Darstellung der Bedeutung einzelner Schutzgüter kann nicht ohne die zwischen den einzelnen Schutzgütern und innerhalb der Schutzgüter bestehenden Wechselwirkungen geschehen. Zum Beispiel kann die Beurteilung der Bedeutung der Böden nicht erfolgen, ohne deren Grundwasserhaltungs- und Leitungsvermögen, Bodenlufthaushalt, natürliche Ertragsfunktion und Eignung als Lebensraum von

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Pflanzen und Tieren zu betrachten. Die Bewertung der Biotoptypen schließt die nutzungsbedingte Struktur- und Artenvielfalt einiger Biotoptypen ein und berücksichtigt die Bindung an besondere Boden- und Wasserverhältnisse.

9.1.2 Projektwirkungen Auswirkungen auf die Schutzgüter Fläche, Boden und Wasser: Hinsichtlich des Schutzgutes Fläche kommt es zum Nutzungswandel einer landwirtschaftlichen Nutzung hin zu einer baulichen Nutzung mit umliegenden Gärten und Straßen Die Planungen gehen insbesondere mit Versiegelungen durch die Bebauung und die erforderliche Erschließung einher. Im gesamten Plangebiet werden erstmalig Beeinträchtigungen der Bodenfunktionen durch Versiegelung und Verdichtung und Bodenumlagerungen vorbereitet. Mit der Bodenversiegelung ist auch eine Erhöhung des Oberflächenwasserabflusses eine geringere Grundwasserneubildung und mögliche Beeinträchtigung des Wasserhaushaltes verbunden.

Auswirkungen auf die Schutzgüter Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt Die Planung führt im nordwestlichen Bereich zum geringfügigen Verlust von Vegetationsbereichen und Gehölzbestand allgemeiner Bedeutung. Die Knicks im Norden und Süden des Geltungsbereichs werden von der Planung insofern berührt, dass die Überplanung vormalig landwirtschaftlicher Flächen zur Entwidmung dieser führt. Durch ein Erhaltungsgebot werden die bestehenden Knicks jedoch weitestgehend erhalten. Eine Knickbeseitigung erfolgt lediglich für die Herstellung eines ca. 8 m breiten Durchgangs im Norden zum Rotdornweg sowie auf 15 m Breite im Süden zum Viehbergwerg für die Führung der Straßenverkehrsfläche. An diesen Stellen werden bestehende Knickstrukturen beseitigt und der Knick in seiner Durchgängigkeit unterbrochen. Im Bereich des gemähten Grünlandes hingegen ist im Fall einer Wohnbebauung mit umliegenden Gärten von einer Strukturanreicherung auszugehen. Hinsichtlich des Schutzgutes Tiere sind während der Bauzeit Störungen durch Lärm, Licht, Staub und Bewegungen anzunehmen. Davon sind jedoch insbesondere Tierarten betroffen, die an Störungen im Siedlungsraum gewöhnt sind. Lebensraumverluste ergeben sich insbesondere durch die Inanspruch- nahme der Brachfläche, die Knickdurchbrüche und der Überplanung der Fichtenreihe. Gleichzeitig werden im Bereich der heutigen Grünlandfläche neue strukturreiche Lebensräume entstehen. Seitens des Fachgutachters für den Artenschutz werden bzgl. möglicher Auswirkungen auf die Fauna folgende weitere Angaben zum Plangebiet gemacht: Es ist mit einer Unterbrechung der Knickvernetzung und einer Betroffenheit der Haselmaus zu rechnen. Es werden Knickabschnitte „abgeschnitten“, die für die Art möglicherweise dann insgesamt als Verlust zu bewerten sind. Eine Kartierung ist bisher nicht Gegenstand der Untersuchung, so dass das Vorkommen der Art v.a. im südlichen Knick mit breiterem Durchbruch anzunehmen und dann auszugleichen ist.

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Auswirkungen auf die Schutzgüter Klima / Luft Durch die Neubebauung ist mit geringfügigen stadtklimatischen Effekten zu rechnen. Bauliche Nutzungen wie Gebäude und Straßen heizen sich durch die Sonneneinstrahlung schneller und stärker auf und geben diese Wärme nicht so schnell wieder ab. Dadurch ist es in bebauten Gebieten wärmer als im Umland. Zudem ist die Luftfeuchtigkeit in bebauten Gebieten aufgrund weniger Vegetationsflächen geringer als in der freien Landschaft.

Auswirkungen auf die Schutzgüter Mensch, kulturelles Erbe, Orts- und Landschaftsbild Infolge der Flächeninanspruchnahme kommt es zu einer wesentlichen Veränderung des Landschaftsbildes innerhalb des Plangebietes. Mit der geplanten Bebauung wird jedoch den Vorgaben der Entwicklungskarte des Landschaftsplanes entsprochen, indem der gestörte Siedlungsrand abgerundet wird. Grenzwertüberschreitende Lärm- und Schadstoffimmissionen aus angrenzenden Nutzungen und Straßen sind nicht zu erwarten. Insgesamt werden keine negativen Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch erwartet. 9.1.3 Maßnahmen Bezüglich der Schutzgüter Fläche, Boden und Wasser wird auf die Einhaltung der Vorgaben des BauGB (§ 202 Schutz des humosen Oberbodens), der Bundesbodenschutzverordnung (BBodSchV § 12), des Bundesbodenschutzgesetzes (BBodSchG u.a. § 7 Vorsorgepflicht) sowie des Kreislauf- wirtschaftsgesetzes (KrWG u.a. § 2 und § 6) verwiesen. Generell ist gemäß DIN 18915 mit dem Boden schonend umzugehen. Die mögliche Versiegelung im Plangebiet wird durch die festgesetzte Grundflächenzahl auf ein Minimum reduziert.

Im Rahmen der weiteren Planung wird die Möglichkeit zur Versickerung von Oberflächenwasser geprüft. Eine dezentrale Versickerung ist gemäß den „Wasserrechtlichen Anforderungen zum Umgang mit Regenwasser in Neubaugebieten in Schleswig-Holstein – Teil 1: Mengenbewirtschaftung“ anzustreben. Abhängig von der Möglichkeit zur Versickerung im Plangebiet ist der Anschluss an das nordöstlich gelegene Regenrückhaltebecken denkbar. Bezüglich des Schutzgutes Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt wird darauf hingewiesen, dass an das Plangebiet angrenzende wertvolle Gehölzbestände, während der Bauphase durch geeignete Schutzmaßnahmen zu schützen sind. Es wird auf die DIN 18920 verwiesen. Zudem dürfen gemäß geltender Gesetzeslage Gehölzstrukturen nur im Zeitraum vom 1. Oktober bis 28./29.Februar gerodet werden. Gehölze mit einem Stammdurchmesser >20 cm, die Höhlungen aufweisen, dürfen nur im Zeitraum Anfang Dezember bis Ende Februar gefällt werden. Der Verlust der Fichtenreihe sowie der Brachfläche wird durch die Festsetzung von Hausbäumen kompensiert. Bezüglich der Eingriffe in die gesetzlich geschützten Knickstrukturen erfolgt Knickausgleich außerhalb des Plangebietes, der dem Bebauungsplan über eine Zuordnungsfestetzung zugeordnet wird. Mögliche sich ergebende artenschutzfachliche Ausgleichsbedarfe werden im weiteren Verfahren in die Planung aufgenommen. Bezüglich der Schutzgüter Mensch, kulturelles Erbe, Orts- und Landschaftsbild werde Festsetzungen zur Einbindung der neuen Bebauung in den angrenzenden Landschaftsraum getroffen. Um die

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Einsehbarkeit auf die Neubebauung zu verringern und ein harmonisches Siedlungsrand zur Schaffen wird eine Eingrünung zur offenen Landschaft hin festgesetzt. Wenn während der Erdarbeiten Funde oder auffällige Bodenverfärbungen entdeckt werden, ist die Denkmalschutzbehörde unverzüglich zu benachrichtigen und die Fundstelle bis zum Eintreffen der Fachbehörde zu sichern. 9.1.4 Artenschutz Gemäß den Vorgaben des § 44 Bundesnaturschutzgesetz ist eine Bearbeitung zum Artenschutz für die Fauna erforderlich. Für die artenschutzrechtliche Betrachtung sind die Verbotstatbestände des § 44 BNatSchG maßgeblich. Es wurde ein artenschutzrechtliches Gutachten auf der Grundlage einer faunis- tischen Potenzialanalyse beim Büro Greuner-Pönicke aus Kiel beauftragt. Hinweise zu erforderlichen Maßnahmen auf Basis des aktuellen Kenntnisstandes sind im Kapitel Maß- nahmen dargestellt. 9.1.5 Eingriffsregelung Im beschleunigten Verfahren gelten gem. § 13a (2) Nr. 4 BauGB Eingriffe, die auf Grund der Aufstellung des Bebauungsplanes zu erwarten sind, im Sinne des § 1a (3) Satz 6 BauGB als vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig. Die mit der Planung einhergehenden Bodenversiegelungen und Veränderungen unterliegen demnach nicht der naturschutzfachlichen Eingriffsregelung. Unabhängig von dieser Regelung sind die Artenschutzbestimmungen sowie der Schutzgebiets- und Biotopschutz. Eingriffe in gesetzlich geschützte Biotope müssen auch im beschleunigten Verfahren ausgeglichen werden. Mit der baulichen Entwicklung des Plangebietes kommt es zu einer Beeinträchtigung randlicher Knick- strukturen sowie dem Verlust kleinerer Knickabschnitte. Die Einhaltung ausreichender Abstände mit der geplanten Bebauung zum an der nördlichen Plangebietsgrenze gelegenen Knick im besiedelten Bereich wird mit den Vorgaben des § 1 BNatSchG zu einer möglichst flächensparenden Siedlungsentwicklung abgewogen. Vorrangig soll eine optimale Ausnutzung des Plangebietes ohne die Einhaltung erforderlicher Abstandsregelungen zwischen Bebauung und Knickstrukturen erfolgen. Betroffene Knickstrukturen werden deshalb im Rahmen der Planung entwidmet, jedoch als zu erhaltende Gehölzstrukturen festgesetzt. Für Eingriffe in Knickstrukturen finden die Durchführungsbestimmungen zum Knickschutz des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume vom 20.01.2017 Anwendung. Die Entwidmung der Knickstrukturen sowie der Knickverlust sind ausgleichspflichtig. Die Durchführungsbestimmungen zum Knickschutz sehen bei Knickverlusten einen Ausgleich im Verhältnis von 1 : 2 vor. Bei einer Entwidmung von Knicks bei gleichzeitigem Erhalt der Gehölzstruktur wird ein Ausgleich im Verhältnis von 1 : 1 erforderlich. Beeinträchtigungen von Überhältern gehen mit der Planung nicht einher.

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Es ergibt sich der folgende Kompensationsbedarf: Eingriff Knick Ausgleich 8 m Knickverlust für eine Ausgleich im Verhältnis 1 : 2 16 m Knickneuanlage Anbindung an die Straße Rotdornweg 15 m Knickverlust für eine Ausgleich im Verhältnis 1 : 2 30 m Knickneuanlage Anbindung an die Straße Viehbergweg 200 m Entwidmung an der Ausgleich im Verhältnis 1 : 1 200 m Knickneuanlage nördlichen Plangebietsgrenze 48 m Entwidmung an der Ausgleich im Verhältnis 1 : 1 96 m Knickneuanlage südlichen Plangebietsgrenze Summe: 342 m Knickneuanlage

Der erforderliche Knickausgleich kann nicht innerhalb des Plangebietes nachgewiesen werden. Der erforderliche Ausgleich wird dem vorliegenden Bebauungsplan über eine Zuordnungsfestsetzung konkret zugeordnet. Der erforderliche Kompensationsbedarf der Eingriffsregelung wurde mit einem Umfang von 342 m Knickneuanlage ermittelt. Die Konkretisierung des Ausgleichsstandortes erfolgt im weiteren Verfahren. Für die Beseitigung von Knicks wird eine Ausnahme von den Biotopschutzbestimmungen des § 30 Bundesnaturschutzgesetz i.V.m. § 21 Landesnaturschutzgesetz erforderlich. Beim Roden der Gehölze sind die gesetzlichen Fällzeiten zu berücksichtigen. Es ist ein Artenschutzgutachten beauftragt. Mögliche sich ergebende artenschutzfachliche Ausgleichsbedarfe werden im weiteren Verfahren in die Planung aufgenommen.

10 Ver- und Entsorgung Da das Vorhabengebiet des Bebauungsplanes Nr. 6 der Gemeinde Daldorf innerhalb des Siedlungs- raumes der Gemeinde Daldorf liegt, sind die Ver- und Entsorgungsleistungen innerhalb der Straße „Viehbergweg“ und „Rotdornweg“ zum größten Teil vorhanden. Fehlende oder unzureichende Leitungen werden entsprechend den Anforderungen ergänzt oder ausgebaut.

Wasserversorgung Die Trink- und Brauchwasserversorgung erfolgt über die örtlichen Wasserversorgungsunternehmen.

Löschwasserversorgung Die Löschwasserversorgung kann im Rahmen eines Löschwassergrundschutzes (48 m3/h für mindestens 2 Stunden) über eine ausreichende Anzahl von Unterflurhydranten – im Rahmen der jeweiligen Kapazitäten des Trinkwasserversorgungsnetzes – sichergestellt werden. Die Prüfung und der Nachweis erfolgen im Rahmen der Projektplanung. Auf das DVWG-Arbeitsblatt W 405 wird verwiesen.

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Energieversorgung Die Energieversorgung erfolgt durch die Schleswig-Holstein Netz AG, die Versorgung mit Gas wird durch die E.ON Energie Deutschland sichergestellt.

Erdwärme Es besteht die Möglichkeit Anlagen zur Nutzung von „Erdwärme“ zu installieren. Hierfür muss rechtzeitig vor Baubeginn eine gesonderte wasserrechtliche Erlaubnis bei der „unteren Wasserbehörde“ des Kreises Segeberg beantragt werden.

Schmutz-/Regenwasserentsorgung Die Schmutzwasserentsorgung erfolgt durch Anschluss an das gemeindliche Kanalnetz zur zentralen Abwasserreinigungsanlage der Gemeinde Daldorf. Im Laufe des weiteren Verfahrens wird die Versickerungsfähigkeit gemäß den „Wasserrechtlichen Anforderungen zum Umgang mit Regenwasser in Neubaugebieten in Schleswig-Holstein – Teil 1: Mengenbewirtschaftung“ geprüft sowie die Oberflächenentwässerung entsprechend festgelegt.

Fernmeldeversorgung Die Anschlüsse an das Ortsnetz werden von den Stadtwerken Neumünster hergestellt.

Abfallbeseitigung Die Abfallbeseitigung erfolgt durch den Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg. Die Straßenverkehrsflächen sind so zu dimensionieren, dass ein 3-achsiges Müllfahrzeug zum Einsatz kommen kann, um Abfälle aus dem Plangebiet ungehindert zu entsorgen. An der Einmündung des Geh-, Fahr- und Leitungsrecht ist eine Fläche für Sammelanlagen für Abfall angeordnet, sodass Müllbehälter aus dem östlichen Plangebiet gefahrlos vor der Abholung an der Straße platziert werden können.

11 Örtliche Bauvorschriften gemäß §84 LBO Zur Sicherung städtebaulich-gestalterischer Qualität und Einpassung in die Umgebung beinhaltet der Bebauungsplan verschiedene baugestalterische Festsetzungen. Stellplätze Innerhalb der Allgemeinen Wohngebiete 1 & 2 (WA 1 & 2) sind je Wohneinheit 2 Stellplätze auf dem Grundstück herzustellen. Innerhalb des Allgemeinen Wohngebietes 3 (WA 3) sind je Wohneinheit 1,5 Stellplätze auf dem Grundstück herzustellen. Die Zahl der erforderlichen Stellplätze ist auf einen Stellplatz aufzurunden. Zur Entlastung des öffentlichen Straßenraumes vor dem ruhenden Verkehr der künftigen wohnbaulichen Nutzung, erfolgt die verbindliche Vorgabe von privaten Stellplätzen im Verhältnis zur Zahl der bestehenden Wohneinheiten. Eine konkrete Verortung findet nicht statt. Im Allgemeinen Wohngebiet 2 (WA 2) wird eine verdichtete Wohnbebauung mit einer erhöhten Zahl an kleineren Wohneinheiten ermöglicht. Dementsprechend werden für das WA 2 lediglich 1,5

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Stellplätze pro Wohneinheit vorgesehen. Im Allgemeinen Wohngebiet 1 (WA 1) ist hingegen von einer erhöhten Personenzahl je Wohneinheit auszugehen, weshalb 2 Stellplätze je Wohneinheit festgesetzt werden. Dachgestaltung In dem Allgemeinen Wohngebiet 1 (WA 1) sind Sattel- und Walmdächer mit einer Dachneigung von 20°-45° zulässig. In den Allgemeinen Wohngebieten 2 & 3 (WA 2 & 3) sind Sattel-, Walm- und Zeltdächer mit einer Dachneigung von 20°-45° zulässig. Für überdachte Stellplätze (sog. Carports), Garagen und Nebenanlagen sind auch andere Dachformen und -neigungen zulässig. Es sind nur nicht hochglänzende Dacheindeckungsmaterialien in den Farben rot, rotbraun, grau, anthrazit und schwarz oder Gründächer mit lebenden Pflanzen zulässig. Solar- und Photovoltaikanlagen sind zulässig. Besonderer Wert wird auf die Gestaltung der Dächer und Dachflächen gelegt, da diese im Gegensatz zu den Fassadenflächen – trotz Eingrünungsmaßnahmen auch in Zukunft, insbesondere in der Fernwirkung immer ortsbildprägend bleiben werden. Eine einheitliche bzw. geordnete Dachform und Dacheindeckung wird zugunsten eines ruhigen und einheitlichen Siedlungsbildes daher vorgegeben. Hochglänzende Dachziegel haben eine reflektierende und somit störende Wirkung auf die umgebende Bebauung und durch ihre Fernwirkung auf das Gesamtbild des Ortsbildes. Für die Dacheindeckungen sind im Hinblick auf die Klimaanpassung und die ökologische Gebäudegestaltung zusätzlich zu den nicht hochglänzenden Dacheindeckungsmaterialien auch Gründächer zulässig. Photovoltaikanlagen werden im Hinblick auf die Nachhaltigkeit und zukunftsorientierte Energiegewinnung zugelassen. So wird den künftigen Bauherren Flexibilität in der Gestaltung ihrer baulichen Anlagen unter Wahrung eines geordneten Bildes des gesamten Wohngebietes zugestanden

Steingärten Private nicht überbaubare Grundstücksflächen sind mit Ausnahme der Zufahrten, Abstellplätze und Wege gärtnerisch anzulegen. Das Anlegen von sogenannten Kies-, Splitt- oder Schottergärten ist nicht zulässig. Kies-, Split- und Schottergärten sind bodenrechtlich relevant, da sie sich erheblich auf die Bodenflora und –fauna auswirken und Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege berühren. Humose Oberböden sind als Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen wichtige Bestandteile des Naturhaushalts und bilden mit ihren natürlichen Funktionen eigene Ökosysteme wobei sie gleichzeitig grundlegende Leistungen für weitere Ökosysteme erbringen. Bei einem Ersatz von humosen Oberböden durch Stein-, Kies- und Schotterflächen können diese Funktionen nicht mehr in einem vergleichbaren Umfang erbracht werden. Pflanzen können aufgrund des Vlieses und der Schotterflächen kaum bis gar nicht wachsen, sodass besagte Flächen in Bezug auf ihre Biodiversität meist arten- und individuenarm sind. Stein-, Schotter- und Kiesflächen stellen einen Lebensraumverlust für Insekten dar, die wiederum eine Nahrungsbasis für Amphibien, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger sind.

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Begründung zum Bebauungsplan Nr. 6 der Gemeinde Daldorf

Bezüglich des Klimaaspektes kommt hinzu, dass Stein-, Kies- und Schotterflächen im Sommer eher zu einer zusätzlichen Erwärmung beitragen, statt temperaturausgleichend zu wirken.

12 Altlasten, Kampfmittel, Archäologie Innerhalb des Plangebiets sind keine archäologischen Funde, Altlasten oder Kampfmittel bekannt. Zufallsfunde von Munition sind jedoch nicht gänzlich auszuschließen und unverzüglich der Polizei zu melden. Sollten während der Erdarbeiten Kulturdenkmale entdeckt werden, gilt § 15 DSchG: Wer Kulturdenkmale entdeckt oder findet, hat dies unverzüglich unmittelbar oder über die Gemeinde der oberen Denkmalschutzbehörde mitzuteilen. Die Verpflichtung besteht ferner für die Eigentümerin oder den Eigentümer und die Besitzerin oder den Besitzer des Grundstücks oder des Gewässers, auf oder in dem der Fundort liegt, und für die Leiterin oder den Leiter der Arbeiten, die zur Entdeckung oder zu dem Fund geführt haben. Die Mitteilung einer oder eines der Verpflichteten befreit die übrigen. Die nach Satz 2 Verpflichteten haben das Kulturdenkmal und die Fundstätte in unverändertem Zustand zu erhalten, soweit es ohne erhebliche Nachteile oder Aufwendungen von Kosten geschehen kann. Diese Verpflichtung erlischt spätestens nach Ablauf von vier Wochen seit der Mitteilung. Archäologisch Kulturdenkmale sind nicht nur Funde, sondern auch dingliche Zeugnisse wie Veränderungen und Verfärbungen in der natürlichen Bodenbeschaffenheit.

13 Billigung Die Gemeindevertretung der Gemeinde Daldorf hat die Begründung in der Sitzung am ……………. gebilligt.

Daldorf, den …………..………. Aufgestellt durch:

Der Bürgermeister Siegel

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