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Sommerausgabe 2008 Titelbild: Haroun Moalla / BOKU alumni

Peter Lechner Abfallwirtschaft Stefanie Tschegg Physik Herbert Hager Forstwirtschaftliche Produktion Legendäre Professoren Hanno Richter Allgemeine Botanik Wolfgang Holzner Spezielle Botanik Eva Schulev-Steindl Allgemeine Rechtslehre Wer diese sind und was sie kennzeichnet Rudolf Schwingenschlögl Geologie Übungen Wolfgang Ruppert Mathematik und Darstellende Geometrie Hans-Martin Steiner Zoologie (von links nach rechts) Akakiko: Ein Unternehmen mit Fantasie Wie die erfolgreiche Sushi-Kette mit einem Forstwirtschafts-Absolventen begann Die Gesichter des neuen Universitätsrats Welchen Bezug sie zur BOKU haben und was sie sich vornehmen

Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1180 Wien alumnimagJuni08:alumnimagJuni08.qxd 01.07.2008 16:25 Seite 2

8.551 km2 machen ganz schön Arbeit.

ARBEITGEBER

Schon der Name „Österreichische“ Bundesforste gibt zu verstehen, dass es bei der Pflege und Bewirtschaftung der heimischen Flächen um Österreich geht. Seine Umwelt. Seine Wirtschaft. Seine Gesellschaft. Eine Aufgabe, die von über 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im ganzen Land bewerkstelligt wird.

www.bundesforste.at

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Editorial Inhalt Die Titelseite hat es verraten, diese Ausga- Intern: be widmet sich den legendären Professo- Editorial 3 ren an der BOKU. Wir haben mittels Mai- Impressum 3 lumfrage bei den alumni Mitgliedern Fussballsponsoring 12 erhoben, wer Ihrer Meinung nach legen- Was tut sich bei alumni? 31 där ist und warum. Das Ergebnis liegt nun Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder 31 vor, wobei wir gestehen müssen, es um weibliche Professorinnen ergänzt zu ha- thema: ben. Eine der neuen weiblichen Professo- Legendäre Professoren 14 ren an der BOKU ist Frau Prof. Schulev- Fussball 36 Steindl, sie hat die Nachfolge von Prof. Manfried Welan angetreten und erzählt, berufsbild: wie sie das Besetzungsverfahren erlebt Gudrun Schindler,GeSchäftSfüh- hat. Im Portrait ist diesmal der Absolvent Entwicklungszusammenarbeit 20 rerin deS AlumnidAchverbAndS Reinhard Weißböck, der eine ungewöhnli- nachgefragt: che Unternehmensgründung hinter sich hat und zeigt, wie ein Forstwirt sei- Die Gesichter des Universitätsrats 10 ne gastronomische Leidenschaft zum Beruf und zur erfolgreichsten Sushi- Restaurantkette in Österreich machen konnte. Weiters im Fokus dieser portrait: Ausgabe sind die Gesichter zum neu gewählten Universitätsrats, der als ei- Akakiko: Forstwirt gründet Sushi-Kette 4 ner der drei Führungsgremien der BOKU maßgeblichen Einfluss auf die Naturgefahren Management der ÖBB 18 Weiterentwicklung der BOKU haben wird. Abgerundet wird die Ausgabe mit der Vorstellung der Abteilung Naturgefahrenmanagement bei den serie: Österreichischen Bundesbahnen, mit dem Berufsfeld Entwicklungszusam- Die Rektoren der BOKU 6 menarbeit, dass immer wieder von AbsolventInnen nachgefragt wird und Preise und ihre Stifter 9 was BOKU AbsolventInnen mit dem Großereignis Fussballeuropameister- schaft zu tun haben können. Wir wünschen viel Freude beim Lesen und ei- absolventenverbände: 27 Anen angenehmen Sommer mit dieser Lektüre.

events: Kurse: Gehölzkunde, Outfit und Styling 16 Der erste alumni-Tag 17

Jubiläum: Goldene Diplome 24 STANDARD-Leserinnen Sponsionen und Promotionen 26 beweisen Haltung.

karriere: Jobvermittlungen und Aufsteiger 32 Seminare: Richtig Bewerben, Assessment-Center 34 zBp-Messe 35

boku-mix: Verleihung der Altrektorskette 7 Dachgleiche Muthgasse VIBT 8 BOKU-Splitter 38 Forschung 41

Impressum: Herausgeber: BOKU alumni - Alumnidachverband der Universität für Bo- denkultur Wien, Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien, www.alumni.boku.ac.at, Ge- schäftsführerin BOKU alumni: DI Gudrun Schindler,Tel. 01 47654-2017, Fax -2018, alum- [email protected] Redaktion und Anzeigenverwaltung: Brigitte Kuchenbecker, Wiebke Müller-Wienbergen, Tel. 01 47654-2027, [email protected] , Mitarbeit an dieserAus- gabe: Univ.Prof. i.R. DI Dr.Werner Biffl, DI Kirsten Förster (forumL), DI Rosi Hingsamer (forumL), Michael Kollersberger, Harald Kutzenberger (ÖGLA), Klaus Dürrschmidt (VÖLB), Dr. Joachim Tajmel (Media Naturae), Thomas Puster (VHÖ), Em.O.Univ.-Prof. Dr.Dr.h.c. Manfried Welan, SC DI Dr.Leopold Zahrer (KT-Verband), Grafik und Layout: Haroun Moalla, Druck: Druckerei Piacek Ges.m.b.H., 1100 Wien. Erscheinungsort: Wien, Verlagspostamt: 1180 Wien. Auflage: 6.000 Stück; Erscheinungsweise: 4x pro Jahr, Copy- right by: BOKU alumni. Alle redaktionellen Beiträge sind nach bestem Wissen recher- Aurora Sprenger, Studentin chiert, es wird jedoch keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen. Na- Wer seine Gedanken durch Lesen des STANDARD regelmäßig in Bewegung versetzt, wird bald Zeuge einer aufregenden Wechsel- wirkung – zwischen Anregung und Entspannung, zwischen Affekt mentlich nicht gekennzeichnete Beiträge stammen von der Redaktion. Kürzungen und Erkenntnis. eingesandter Beiträge behält sich die Redaktion vor. Der maskuline Plural, z.B. Studen-

4 Wochen gratis lesen: ten, steht in der Regel für beide Geschlechter.Auf Splitten wurde aufgrund der besseren derStandard.at/Abo oder 0810 /20 30 40 Die Zeitung für Leserinnen Lesbarkeit verzichtet.

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portrait Akakiko: Ein Unternehmen mit Fantasie interview und text:Gudrun Schindler

Der Absolvent der Forstwirtschaft Reinhard fangszeit, die ersten paar Jahre nach der Gründung ist Ur- Weißböck hat ursprünglich nur “ausgeholfen”. laub ein Fremdwort. Mittlerweile hat Akakiko eine Größe Wie er zum Mitbegründer der erfolgreichsten erreicht, bei der es auch für Herrn Weißböck eine Vertretung gibt. Alle zwei Jahre macht er 2-3 Wochen am Stück Urlaub – Sushi-Restaurantkette Österreichs wurde und eine Garantie, wie bei Arbeitnehmer, gibt es aber natürlich was er als Voraussetzung dafür sieht. nicht. Genausowenig wie keinen festen Arbeitstag, geregel- ten Feierabend und freie Wochenenden… Immer mehr junge Menschen gehen den Schritt in die Selbst- ständigkeit: Eine neue Generation, angesiedelt zwischen Arbeit- Wie haben Sie die Zeit der Gründung empfunden? nehmer und Arbeitgeber. Viele AbsolventInnen der BOKU ge- Am Anfang war es so, dass ich beide Jobs parallel gemacht hen den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffnen habe: ich habe bei Prof. Stolitzka in der Photogrammetrie ge- beispielsweise je nach ihrer Fachrichtung Planungsbüros oder arbeitet und zusätzlich in den Lokalen meiner Frau mitge- Winzerbetriebe…. holfen. Bald übernahm ich dann auch die Planung neuer Lo- Als Absolvent der Forstwirtschaft eine japanischen Restau- kale und die Einrichtung dazu, nach einem halben Jahr war rantkette mitzugründen, ist wahrlich außergewöhnlich. DI es dann so, dass ich schon gleich viel Zeit im Lokal verbrach- Reinhard Weißböck zeigt es uns vor, wie aus einem Neben- te als im Vermessungsbüro. Zu dieser Zeit war mein Tag job mit Fantasie und viel Ausdauer die Dinge ihren Lauf auch 16 Stunden lang. Später musste ich mich natürlich ent- nahmen. scheiden und ab dann war die Gastronomie mein Hauptbe- ruf. Meine Mutter war leider nicht erfreut darüber, so sagte sie: “Jetzt hast du so lange studiert um Gastronom zu wer- den? Das wäre auch vor dem Studium gegangen.”

Wie hat das restliche Umfeld reagiert? Das Umfeld war auch nicht begeistert weil mich jeder ir- gendwie in der Forstwirtschaft gesehen hat. Nach drei Jah- ren war aber allen bewusst, dass das die richtige Entschei- dung war. Für einen Außenstehenden ist es auch immer schwerer zu verstehen, als für einen selber, der den Schritt in die Selbstständigkeit setzt.

Haben Sie kurz überlegt, doch zurück in die Forstwirtschaft zu gehen? Nein, eigentlich nie. Vielleicht vermisse ich die Möglichkeit, sich in der Natur zu bewegen, allerdings lebe ich im 14. Be- zirk und habe den Wienerwald quasi vor der Haustür. Wei- ter entfernte „Expeditionen“ sind allerdings begrenzt, mein Aufgabenfeld bei Akakiko ist auch sehr umfangreich… Reinhard Weißböck (rechts) im Lokal in Hietzing Gibt es Grundregeln, die einem das Gründen erleichtern? Nach dem Studium ging er zunächst den ‚normalen’ Berufs- Eines der wichtigsten Dinge ist eine gründliche Vorinforma- weg. Der geborene Mühlviertler erhielt eine Stelle bei Prof. tion: Zu wissen, was man überhaupt will, ist Grundvoraus- Stolitzka in der Photogrammetrie und arbeitete im Vermes- sungsbüro. Dort hat er gelernt, wie man mit Behörden um- Der Name Akakiko ist eine Fantasiebe- geht, Projekte startet und durchsetzt. Doch dann kam alles zeichnung und heute Synonym für japani- anders, als er sich seine Zukunft zunächst vorgestellt hat. Er sches Essen. Es gibt 12 Lokale in Wien lernte eine koreanische Frau kennen, die ihn zu Akakiko (ein und 2 in Zypern. Das erste Lokal wurde im Fantasiename) gebracht hat. Am Anfang war es nur eine Hil- Shopping Center Süd im Jahr 1994 ge- festellung, heute umfasst das Unternehmen 12 Lokale in gründet. Heute hat Akakiko 170 Beschäf- Österreich und 2 auf Zypern, Tendenz steigend. Von der tigte, die aus 15 verschiedenen Ländern ‚Zentrale’ im 15. Wiener Bezirk ist er vor allem für die tech- abstammen. nische Leitung von Akakiko zuständig. Spätestens alle 14 Tage besucht er die einzelnen Filialen, kümmert sich um neue Bauvorhaben, richtet die Lokale mit Innarchitekten zu- setzung. Nur zu sagen, ich möchte etwas anderes tun, ich sammen ein – von der Grundsteinlegung bis zur Schlüsselü- werde selbstständig, funktioniert nicht. In der Regel infor- bergabe. Wenn alles gut läuft und auch die Projektpartner miert mach sich gut und wichtig ist: Nicht locker zu lassen! schnell arbeiten, dauert es ca. 6 Monate bis eine neue Filiale Es kommen 100% enorme Schwierigkeiten auf einen zu, die in Betrieb genommen werden kann. Allein 3-4 Monate erst nach 2 - 3 Jahren in den Griff zu bekommen sind, aber braucht davon die Planung, 2 Monate die Umsetzung. Zeit, dann beginnt es zu laufen. Es gewinnt eine ungeheure Ei- viel Zeit. Und die Freizeit? Selbstständige haben Urlaub, gendynamik und ich hatte das Gefühl, es gar nicht mehr wann sie wollen. Das ist weit gefehlt. Vor allem in der An- selbst zu steuern. Ich war einfach nur immer dabei und hab

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portrait

geschaut, dass sich das Rad weiter dreht. Klar, dass dazwi- schen schon auch wieder mal korrigiert werden muss, aber bei weitem nicht mehr so, wie am Anfang. Das „witzigste“ Erlebnis Ich war mit meiner Frau und meiner Schwiegermutter in Wie würden Sie sich selber beschreiben? Korea essen. Als wir das Restaurant betraten, waren wir Wenn ich mich zu einer Idee oder einer Entscheidung durch- umgeben von vielen Aquarien mit diversen Meerestieren gerungen habe, dann verfolge ich sie und lasse mich eigent- und -früchten. Das Essen wird mittels Fingerzeige auf lich durch nichts und niemanden davon abbringen. Wenn ich das Tier ausgesucht und im 5. Stock zubereitet und ge- von der Familie oder den Behörden Gegenteiliges höre, be- gessen. Damals bestellten wir eine Krake, die wie Regen- hindert mich das überhaupt nicht und ist kein Grund für würmer,zerstückelt werden können und die Einzelteile mich aufzugeben. Und in der Regel hat es auch immer funk- dann trotzdem weiterleben. Meine Schwiegermutter tioniert, was ich mir vorgenommen habe. nahm den ersten Bissen in den Mund und war ganz ent- zückt. Auf meine Frage warum, antwortete sie: „Die Kra- Können Sie Beispiele für negative und positive Erlebnisse ke ist noch ganz frisch, die saugt sich an meinem Gaumen nennen? fest.“ Negative Beispiele gibt es nur wenige, da ich solange weiter- mache, bis es funktioniert. Dafür habe ich viele positive Erin- nerungen, wie die erfolgreichen Umsetzungen bei den Behörden, die vielen Bauvorhaben, die in kürzester Zeit Wie gehen Sie mit der Verantwortung um? durchgesetzt wurden… Es sind sehr viele kleine Details, die Die Aufgabe kommt und die Aufgabe wächst. Man wird ja mich gefreut haben, dass ich gar nicht so einzelne Projekte nicht von heute auf morgen in den Job gestoßen, sondern rausfiltern kann. Der schönste Zeitpunkt ist sicherlich, wenn wie der Job selbst, wächst man nach und nach mit. Erst im ein Lokal neu eröffnet wird und man mit 300 – 400 Gästen Resümee betrachtet, bemerkt man das Ausmaß der Verant- feiert. Man ist erleichtert und erschöpft zugleich, so dass ei- wortung. Im Arbeitsalltag wird diese selbstverständlich nige Tage Abstand und Erholung eingeschoben werden. Da- wahrgenommen. Das ist das Selbe, wie eine Mutter mit 4 nach geht es wieder aktiv weiter, anhand dieser Phasen mer- Kindern: Alle auf einmal zu bekommen, ist weitaus schwie- ke ich auch, dass jetzt etwas besonders gut gelungen ist. riger, als wenn sie nach und nach kommen.

Nigri-Sushi Maki-Sushi Auf deutsch heisst Nigri-Sushi ‚Ballen-Sushi’. Im Gegen- Maki-Sushi werden mit Hilfe einer Bambusmatte zu- satz zu Maki wird der Reis nicht gerollt: er wird zu zwei sammengrollt und zu mundgerechten Stücken ge- Finger breiten Rollen geformt und mit Fisch, Meeres- schnitten. So verwundert nicht der deutsche Name: früchten u.s.w. belegt. Man kann sie auch zusätzlich mit ‚Rollen-Sushi’. Diese Form ist hierzulande die Bekann- einem dünnen Bund aus Nori zusammenbinden. teste. Meist wird es in Nori-Blättern eingerollt.

Sushi Wörterbuch meerrettich, würzmittel meist wird er roh serviert, nur Süß- wasserfische werden teilweise aufgrund Nori-Blätter: quadratische Platten Gari: feingeschnittene Scheiben von der Parasitengefahr gekocht, gegrillt aus getrocknetem und geröstetem grü- eingelegtem ingwer für die neutralisa- oder eingelegt. nem Seetang tion des Gaumens. Gemüse: besonders maki wird oft mit Sushi-zu: würzmischung(reisessig, Fisch: muss so frisch sein, dass er ge- Gemüse gefüllt: Gurke, Karotte, Klet- Zucker, Salz, evt. mirin) für den reis ruchlos ist. häufig wird lachs, thun- tenwurzel, rettich, Avovado und Kür- Wasabi: scharfe Paste aus grünem fisch u.v.m. verwendet. bis.

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serie: die rektoren der boku Manfried Welan über seine Zeit als Rektor 1977-1981 und 1991-1993 Sapere ande Disce gandere - Wege zu Wissen: Lerne Dich zu freuen! Ich bin 1968 auf die BOKU gekommen und habe sie mit 68 Jahren ver- lassen. Insgesamt acht Jahre war ich Rektor der Universität. Es bedeu- tet mir sehr viel, dass ich nun kein Gast an der BOKU bin, sondern ein Berater. Die BOKU war mein Schicksal und ist eine Lebensaufgabe. Wenn man diese erkennt und annimmt hat man ein glückliches Leben. Während meiner Zeit als Rektor wurde aus einem stillen Hochschül- chen eine dynamische Universität, aus einer eher konservativen Hoch- schule eine sehr moderne Ausbildungsstätte, die eine Fülle von Ange- boten und Leistungen aufweist. Ich habe mich als Prinz verstanden, der diese Hochschule, das Dornröschen wachgeküsst hat und es wur- de dann wach gehalten und wurde selbstständig. Der Weg dorthin war verloren habe. Durch eine sinnvolle Aufgabendelegation musste ich aber nicht immer einfach: Kaum finanzielle Unterstützung und fehlen- mich auch nie mit Kleinigkeiten abgeben. Dies forderte stets viel von des Interesse an der BOKU machten einem das Leben nicht leicht. meiner Umgebung, von der ich immer unterstützt wurde. Viele Dinge Durch meine Funktion als Präsident der Rektorenkonferenz 1979-1981 die ich begonnen habe, wären heute nicht Wirklichkeit, wenn ich nicht war es mir möglich die ‚alma mater viridis’ in das öffentliche Bewusst- Menschen gehabt hätte, die meine Ideen übernommen hätten. Sowohl sein zu rufen. Kein Rektor zuvor hatte das Thema Öffentlichkeitsarbeit, die Vorgänger wie auch die Nachfolger haben sich bis heute immer ge- im Sinne von Förderung, angedacht. Die Bewegung hin zur Universität genseitig unterstützt. Heute sind wir eine Universität der Zukunft. Die des Lebens ist auch dem großen Engagement der StudentInnen zu ver- BOKU beschäftigt sich mit den Problemen der Welt, Hunger, Wasser, danken. Zudem hatte man es früher als Rektor viel einfacher: Man war Abholzung und Klima. Eine Realutopie wäre für mich die UNO-Uni. weniger Manager und mehr Politiker und Philosoph, großer Kommu- Die BOKU hat die wichtigsten Aufgaben weltweit zu erfüllen und soll- nikator und Moderator, Klagemauer und manchmal auch Psychiater. te so immer offen sein für Neues. Auch mein persönliches Ziel ist es frei Man musste immer jemand sein, der antreibt, immer Motor und Initia- von Vorurteilen zu sein. Die Stadt Wien konstituiert sich als Wissen- tor. Ein Vorteil war sicherlich auch, das ich bis zum Ende leidenschaft- schaftsstadt und ich wünsche mir, dass sie auch Forschungshauptstadt lich gern unterricht habe und so den Kontakt zu den Studierenden nie werden möge.

meisten Angehörigen der BOKU. Das Wohl Werner Biffl über seine der BOKU stand im Vordergrund. Persönliche Interessen wurden dem Ganzen meist unter- Zeit als Rektor geordnet. Natürlich brauchte diese vertrau- 1981-1985 und 1989-1991 ensvolle Atmosphäre viel persönlichen Ein- Meine Zeit im Rektorat – insgesamt waren es satz, Überzeugungsarbeit und viel Raum für 12 Jahre von 1980 bis 1992, wenn ich die 6 Jah- eine breite Diskussion. Aber durch dieses ver- re als Prä- bzw. Prorektor hinzuzähle - liegt nünftige kommunikative Miteinander aller schon etwas länger zurück. Sie ist mir aber und durch eine sehr gute Zusammenarbeit noch in guter Erinnerung und war geprägt mit den zuständigen Ministerien, v.a. mit dem von einer starken Öffnung der BOKU nach Wissenschaftsministerium, ist auch viel gelun- „außen“, von stark steigenden Studentenzah- gen. Einige Beispiele: len (1980 waren 2500, 1992 rd. 6900 Studieren- - aus der „Landschaftsökologie und Land- de inskribiert!) und von einer beachtlichen schaftsgestaltung“ wurde ein vollstudium; Ausweitung des Studienangebotes. Der Zu- - Schaffung neuer Professuren und Besetzung sammenbruch des Kommunismus 1989 in von bestehenden Ordinaten mit hervorragen- Osteuropa und der Fall des „Eisernen Vorhan- den Wissenschaftlern ges“ hat es zudem ermöglicht, die bestehen- - die lösung der raumfrage: der TÜWI und die rede als neuer Rektor „Die Universität für Bo- den weltumspannenden wissenschaftlichen Villa in der Max Emanuelstraße 17 wurden denkultur – eine Universität der Zukunft!“ ge- Kontakte der BOKU auszuweiten und mit un- der BOKU „einverleibt“, das Haus des Vereins wählt, weil ihre Aufgaben schon damals im seren befreundeten Universitäten im „ehema- der Freunde der Bodenkultur (das heutige Spannungsfeld „Mensch – Umwelt“ bzw. ligen Osten“ auf eine ganz neue fruchtbrin- „Simony-Haus“), die Baracken in der Borows- „Technik – Natur“ so groß waren. Heute, gende Basis zu stellen. Da bekanntlich in der kigasse, der „zweite Standort“ der BOKU: die mehr als 25 Jahre später, ist diese Herausfor- Erinnerung eher nur die angenehmen Ereig- Muthgasse mit dem Emil Perels – Haus, der derung noch weiter gewachsen, ist die Erwar- nisse haften bleiben und Belastung, Misserfol- „dritte Standort“ in Tulln mit dem IFA, und tungshaltung seitens der Gesellschaft, Lösun- ge und Sorgen mit der Zeit verblassen, kann der „vierte Standort“: das Dach aller Außen- gen von der BOKU als „Universität des ich rückblickend mit Freude sagen, dass die stellen, wie die Lehrforstgebäude in der Rosa- Lebens“ für die vielfältigen Probleme in unse- Zusammenarbeit mit Manfried Welan und lia und das Betriebsgebäude in Großenzers- rer globalisierten Welt zu erhalten, noch wei- Hubert Sterba, die beide jeweils meine Vor- dorf (beide wurden neu saniert) ter gestiegen. Daher gilt es, der BOKU als gänger und auch Nachfolger in diesem Amt Durch die starke Öffnung der BOKU nach „Universität der Zukunft“ eine entsprechende waren, sehr angenehm, freundschaftlich und außen ist u.a. das „ZIB“ und ein Büro für Öf- Zukunft zu sichern und ich hoffe, dass ich hie- wohltuend offen war. Gleichermaßen kon- fentlichkeitsarbeit und Medieninformation zu als neuer Vorsitzender des Universitätsra- fliktfrei war die Kooperation mit dem Kollegi- eingerichtet worden tes der BOKU einen kleinen Beitrag leisten um, den Fachgruppen und eigentlich den 1981 habe ich als Titel meiner Inaugurations- kann.

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boku-mix

was mir völlig widerstrebt“. Verleihung der Altrektorskette Er bedauerte auch „die nicht Am 25.4 wurde die Altrektorskette an Prof. Dürrstein, sowie die Altvi- mehr stattfindende Kommu- zerektorsketten an Prof. Staudacher, em. Prof. Sagl und Prof. Schiebel nikation mit dem TÜWI-Ver- übergeben. „Der Tag, an dem wir Dankeschön sagen wollen“, begann ein in causa Türkenwirt.“ Er mit der Begrüßung von Frau Rektorin Bruner. Sie betonte, dass es kei- werde die ihm verliehene ne andere Universität gäbe, zumindest die ihr bekannt sei, die diesen Kette mit Würde tragen und schönen Brauch hätte. Neuerdings werden auch die VizerektorInnen „weiterhin der BOKU ver- ausgezeichnet. bunden bleiben“. Prof. Tuppy hielt im Anschluss daran die Laudatio für den Altrektor Die Altvizerektoren wurden Dürrstein. „Er hat die Dinge nie schleifen lassen, er war und ist kompe- von Prof. Welan vorgestellt. tent“. „Er hat nicht versucht es allen Recht zu machen, was einfach Erika Staudacher war unter nicht möglich ist“. Dürrstein ist „nicht durch Mitteilungsbedürfnis cha- Prof. Dürrstein zuständig für rakterisiert“, was er selbst in seiner anschließenden Dankesrede Lehre und internationale belächelte und „durch offene Worte widerlegen“ wollte. Sein „flaues Angelegenheiten. Gefühl im Magen“ könnte an der ALTrektorskette liegen, er fühle sich „Ihr großes Engagement, ih- noch nicht so alt. Sie re Genauigkeit und ihre Ein- schaffe ihm aber auch satzfreude“ machen sie zu neue Sonderrechte: einer „guten Teamplayerin“. Zeit zum Nachden- Für den Bereich Ressourcen und Angelegenheiten des Rektors war ken, Umdenken und Wolfgang Sagl zuständig. Mit seiner „Singstimme“ verschafft er sich Querdenken. Dürr- Gehör und konnte die „Budgetfantasien von einigen sehr schnell brem- stein sprach von sei- sen“. ner 3-L-Formel: Lie- Zuletzt wurde auch Walter Schiebel die Kette verliehen für seine Dien- be, Laufen und ste im Bereich Marketing, Innovation und Information. Welans Hoff- lebenslanges Lernen. nung, „ein Marketing für die ganze BOKU, nicht nur für Landwirte zu Später fügte er aber schaffen, wurde leider teilweise nicht erfüllt“. Im Anschluss bedankte noch ein viertes L sich Sagl stellvertretend für alle Drei. hinzu: die Loyalität. Umrahmt wurde das Programm von dem BOKU-Chor. Abschließend „Leider ist sie nicht gab es auf den Fluren vor dem Festsaal ein reichhaltiges Buffet, das von Prof. Sagl, Prof. Schiebel, Prof. Dürrstein, immer eine Echte, Kuchen des Kindergartens ergänzt wurde. (wmw) Prof. Staudacher

Advertorial MBA im Gesundheitswesen „to get the job done“ von di Alfred ZenS, mbA – reGionAlmAnA- verzichten, mich ganz selbstverständlich auch Ger der nÖ lAndeSKliniKen holdinG in der englischen Sprache ausdrücken zu kön- nen; vor allem vor dem Hintergrund der zu- Nach meinem Elektrotechnik-Studium an der sammenwachsenden Welt des Managements. Technischen Universität Graz mit Schwer- punkt Biomedizinische Technik habe ich An- Das Studienmaterial ist hervorragend und fang der 90er Jahre begonnen im Gesundheits- auch nach dem Studium von großem Nutzen. wesen zu arbeiten. Die ersten Jahre konnte ich Die Unterstützung durch Mitstudenten und als Technischer Direktor eines Krankenhauses Tutoren – egal ob im persönlichen Kontakt, viel Erfahrung im Krankenhausbetrieb und am Telefon oder über Online-Konferenzen - im Management von Bauprojekten sammeln. war für mich sehr hilfreich und wie maßge- Eine richtige Managementausbildung hatte schneidert für das Studium neben dem Job. Alfred Zens, MBA-Absolvent der ich – von diversen Kursen und Lehrgängen Die Anwendung der Konzepte am eigenen OU Business School abgesehen – jedoch nicht. So habe ich Ende Unternehmen hat zur dauerhaften Veranke- der 90er Jahre begonnen, eine fundierte post- rung des Gelernten beigetragen, aber auch MBA-Ausbildung an der OU Business School. graduale Ausbildung zu suchen, die ich neben meinem Arbeitgeber etwas gebracht und da- Die NÖ Landeskliniken Holding gehört mit dem Beruf absolvieren konnte. Der MBA der mit seine finanzielle Unterstützung nutzbar 21 Standorten zu den größten Betreibern von OU Business School hat mich am meisten gemacht. Die Erfahrungen, welche ich durch Klinken in Europa. Gerade in komplexen Or- überzeugt, nicht zuletzt wegen der mehrfa- das Zusammentreffen mit Kollegen aus ande- ganisationen des Gesundheitswesens ist fun- chen internationalen Akkreditierung. Ich ren Ländern und Kulturen bei den Tutorials in diertes Management-Wissen, gepaart mit per- dachte, wenn ich schon soviel Zeit und Geld Wien und in den sog. Residential Schools – in- sonal skills, entscheidend „to get the job investiere, möchte ich sicher sein, dass am En- ternationalen Workshops - in Städten Europas done“. de neben dem Wissens- und Erfahrungszu- machen konnte, haben mich sicher geformt wachs auch ein anerkanntes und damit ver- und mir neue Einsichten gegeben. KontAKtdAten: wertbares Diplom steht. Das Programm in www.oPen.Ac.uK/ englischer Sprache machen zu müssen war zu Am Ende des Studiums hat sich auch ein Be- [email protected] Beginn ein abschreckendes Hindernis, hat sich rufswechsel ergeben, der mich noch klarer in www.holdinG.lKnoe.At aber als gut machbar herausgestellt und ich Richtung Unternehmensführung gelenkt hat. tel.: +43 2622 321 2094 möchte aus heutiger Sicht nicht mehr darauf Bis zum heutigen Tag profitiere ich von der [email protected]

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boku-mix Advertorial Dachgleiche des BOKU VIBT Mit dem traditionellen Gleichenspruch eines am Bau beteiligten Lehr- lings wurde am 14. April die Gleichenfeier des neuen Gebäudes für das BOKU VIBT begangen. Aufgrund der guten Zusammenarbeit aller Be- teiligten konnte der Rohbau für die Erweiterung der Wiener Univer- sität für Bodenkultur in nur neun Monaten errichtet werden. Die Fer- tigstellung erfolgte unfallfrei und sogar zwei Monate früher, als erwartet. Auf einer Fläche von rund 6.500 m² wurden etwa 24.500 m³ Beton verbaut. Der Aushub betrug insgesamt 65.000 m³.

Neben den an der Bauausführung beteiligten Professionisten feierten hochrangige Vertreter der BOKU sowie Bundesminister Johannes Hahn und Vizebürgermeisterin Renate Brauner mit Thomas Jakoubek und Josef Herwei (beide Glamas), Nikolaus Pervulesko (Porr) die Glei- chenfeier der neuen Universitätsdependance.

Bundesminister Johannes Hahn bezeichnete die Gleichenfeier als Mei- lenstein für den Wissenschafts- und Forschungsstandort Wien. Dies zeige, dass österreichische Universitäten über die mit dem Bund ver- einbarten Schwerpunktsetzungen, wettbewerbsfähige Profile mit über- regionaler Ausstrahlung entwickeln können. Herwei, Bezirksvorsteher Tiller, Gemeinderat Pfeiffer, Rektorin Bruner, Pervule- sko, Bundesminister Hahn, Jakoubek, Vizebürgermeisterin Brauner

Ein Gemeinschaftsprojekt von

tel entwickeln zu können zu einem absolut es hat jeder seine Pflicht getan, Das Programm hervorragenden, herzeigbaren und interes- als jener bau den Anfang nahm Bei schönem Wetter eröffnete Professor Dürr- santen Standort - mögen uns andere hier fol- und seid stolz, dass das ihr nun geschafft stein die Rednerliste. Er betonte vor allem den gen in die Muthgasse”. und stärkt euch heut mit rebensaft! “enormen Studierendenzuwachs, der sich Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Teil Hei- ich nehm das Glas mit voller Kraft, auch sehen lassen kann und natürlich nicht ligenstadts weiterentwickelt. Sowohl Wissen- es lebe hoch die bauherrenschaft!” nur immer alle erfreut, sondern auch manche schaftsminister Hahn wie auch Vizebürger-

Probleme aufwirft.“ Das Problem des Platz- meisterin Brauner sprachen von einem Anschließend klang der Vormittag bei gutem mangels dürfte mit dem neuen Gebäude ad Zusammenhang zwischen Innovation und Essen und Trinken langsam aus. (wmw) acta gelegt werden. Die BOKU hätte mittler- Forschung. Hahn fordert aber auch „diese Er- weile die Chance „von einem Juniorpartner kenntnisse sozusagen in eine ökonomische zu einer leading institution“ zu wachsen. Lei- Verwertung überzuführen”. der konnte Prof. Katinger - einer der Haupt- förderer und Wegbereiter für den Ausbau des Der Gleichenspruch schloss die Rednerreihe Standortes Muthgasse - nicht anwesend sein. ab. Dieser wurde von einem Lehrling gespro- Für ihn sprach Prof. März und bezeichntete chen: das Projekt als Quantensprung für die Bau- substanz der BOKU. “die größte Arbeit ist getan. Die Rektorin Bruner betonte die Möglichkeit es steht der bau, nun haltet an “hier auf der Basis von Universität und For- und nehmt euch heut ein wenig Zeit, schung durchaus diesen Teil, dieses Muthvier- zum feiern voller dankbarkeit.

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serie: preise und ihre stifter Preise und ihre Stifter - Agrana Forschungs-Förderung

Ist Ihnen Dr. Karl Schleinzer ein Begriff? Wer war Prof. Anton Kur- Forschung als Partner der BOKU hervorgetan. Sie helfen sowohl mit ir? An der BOKU werden jährlich Preise in den unterschiedlichsten Sach- wie auch mit Geldspenden. Spezielles Augenmerk finden die Kategorien vergeben. Wir stellen die Entstehung dieser Förderungen Fächer der Agrarökonomie, Agrarpolitik sowie der Lebensmittelwis- und dessen Gründer vor, diese Ausgabe ist der Agrana Forschungs- senschaften. Gefördert werden Habilitationen, Dissertationen, Aus- förderung gewidmet. landsaufenthalte und Einzelprojekte von Studenten und Wissenschaft- lern der BOKU. Der Rektor/ die Rektorin wählt zusammen mit einem Am 25.4 übergab DI Mag. Gertraud Wöber vom Unternehmen Agrana Vertreter der AGRANA Beteiligungs-AG den oder die Preisträger. Der die Forschungsförderungspreise an DI Dr. Manuela Larcher und DI Dr. Förderungsbetrag wird anhand der Zinserträge der Stiftung gemessen. Karl Schedle. Die Laudatios hielten die Professoren Stefan Vogel und Nachhaltigkeit spielt bei AGRANA eine wichtige Rolle. Nachwachsen- Wilhelm Windisch, die die Beiden auch an den jeweiligen Instituten be- de Rohstoffe und neue Ideen bestimmen die Forschung und so auch treuten. Beim Empfang hatten sie dann die Möglichkeit noch mal mit die Kriterien der Preisvergabe. Geforscht wird in Niederösterreich und ihren „Schützlingen“ anzustoßen. AGRANA unterstützt die BOKU der Steiermark: Von der Herstellung neuer Produkte z.B. Joghurt bis schon seit mehr als 10 Jahren und hat sich in Sachen Förderung und hin zu Bioethanolaktivitäten. (wmw)

DI Dr. Manuela Larcher. DI Dr. Karl Schedle. Der AGRA- Geboren wurde ich 1964 NA Forschungsförderungspreis als älteste von drei Töch- wurde mir für die im Rahmen mei- tern einer Arbeiterfami- ner Dissertation betriebene For- lie in der Stadt Salzburg. schung zu den “Effekten von un- Lebenslanges Lernen ist löslichen Ballaststoffzusätzen zur für mich Teil meiner Bio- Produktivität und Magen-Darm- grafie: Pflichtschule, stabilität bei der das Ferkel als Gärtnerlehre, Gärtner- Modell für Menschen dient” zu- meisterprüfung, Lehrab- erkannt. In diesem Fall war für schlussprüfung als Flori- AGRANA vor allem der Bezug zur stin, Externistenmatura, Diplomstudium und Doktoratsstudium Produktion von Futtermitteln bzw. Landwirtschaft an der BOKU Wien – und ich habe nicht vor auf- DDGS (Distiller’s Dried Grains zuhören zu lernen, meine Neugierde treibt mich an. Seit März 2008 with Solubles – getrocknete Getrei- habe ich eine Halbtagsstelle als Universitätsassistentin am Institut deschlempe) interessant, die im Zucker- und Stärkebereich bei vie- für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung inne. Den AGRANA –För- len Produktionsverfahren als Nebenprodukt anfallen. Das Mosaik derungspreis habe ich für meine Dissertation zum Thema „Haus- von Beobachtungen, erhoben aus verschiedenen methodischen Per- haltsstrategien biologisch wirtschaftender Familienbetriebe in spektiven, demonstriert das Potenzial unlöslicher Ballaststoffe einen Österreich“ bekommen, in der ich die Führung von Biobetrieben „eubiotischen“ Zustand im Darmtrakt monogastrischer Tiere zu über 14 Jahre untersucht habe. Es ist einfach schön, wenn die eigene schaffen. Wenn man zwei Jahre seine ganze Energie in ein derart Arbeit anerkannt wird, was mich am AGRANA -Förderungspreis umfangreiches Projekt steckt ist es eine große Ehre, wenn das Resul- aber besonders freut ist, dass er beweist, dass sich Hartnäckigkeit tat mit solch einer Auszeichnung gewürdigt wird. Mir persönlich und Unbeirrbarkeit auszahlen. Die Einschätzung mancher Profes- zeigt der AGRANA Forschungsförderungspreis, dass unsere Arbeit soren meiner Studienzeit, ich als Spätberufene hätte aufgrund mei- nicht nur im wissenschaftlichen Bereich von Interesse ist, sondern nes Alters ohnehin keine Chance, in der Forschung erfolgreich zu auch in der Praxis, der Futter- und Nahrungsmittelindustrie aner- sein, haben sich nicht erfüllt – was mich sehr glücklich macht. kannt wird

AGRANA-Forschungs-Förde- schung und der angewandten For- rung schung auf dem Gebiete des Forst- aus Zinserträgen im Jahr 2007: wesens, insbesondere auf den Ge- 1.750 € bieten Waldbau, Bodenkunde, Förderungspreise für Dissertatio- Forstentomologie, forstliche Er- nen, Habilitationen, Auslandsauf- tragslehre, Holzforschung enthalte, Einzelprojekte Prof. Anton Kurir-Stiftung Dr.-Karl-Schleinzer-Stiftung: Preis von 1.000€, Förderung von Förderungspreise zu je 1.000€ NachwuchswissenschaftlerInnen Finanzielle Förderung von bedürf- an der BOKU insbesondere her- tigen StudentInnen, Vorausset- vorragende Habilitations- bzw. zung ist sehr gute Studienleistung Dissertationsschriften

Stiftung 120 Jahre Universität für Josef-Umdasch-Forschungspreis: S U G A R. S T A R C H. F R U I T. Bodenkultur Wien Preis: 30.000€ für hervorragende ca. 10.000€ (von Zinserträgen ab- Leistungen auf dem Gebiet der Donau-City-Strasse 9 | 1220 Wien | www.agrana.com hängig) Holz- und Forstwissenschaften, Förderung der Belange der wis- wird jedes zweite Jahr verliehen. senschaftlichen Grundlagenfor-

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nachgefragt Die Gesichter des Universitätsrats Drei Führungsgremien hat die Universität. Den Universitätsrat, das Rektorat und den Senat. Die Beset- zung erfolgt mittels Wahlen, die zeitlich versetzt stattfinden. Neu bestellt wurde dieses Jahr der Univer- sitätsrat, wo mit Professor Werner Biffl ein ehemaliger Rektor zum Vorsitzenden wurde. Wir stellen die sieben Universitätsratsmitglieder mit ihren Wünschen und Zielen für die BOKU vor.

Univ. Prof. i.R. DI Dr. Werner gement, das die begrenzten Mittel nicht “ver”waltet sondern Biffl “ver”forscht. Zurzeit bin ich Vorstandsvorsitzender der AGRANA Be- Ich bin Mitte April dieses Jah- teiligungs AG. res von den sechs der vom Se- nat bzw. von der Bundesregie- O. Univ.Prof. Dr. Hartmut Kahlert rung bestellten Mitgliedern Ich bin schon seit Herbst 2007 Mitglied des Unirates der BOKU und des neuen Universitätsrates zwar als vom Senat bestelltes Mitglied als Ersatz für ein aus dem Uni- nach entsprechenden Kontak- rat ausgetretenes Mitglied. Der Senatsvorsitzende hat mich zu einem ten zum siebenten Mitglied ge- Gespräch mit mehreren Mitgliedern des Senates eingeladen. In der Fol- wählt und mit dem Vorsitz ge wurde ich vom Senat zum Mitglied gewählt und auch für die neue dieses Gremiums betraut wor- Funktionsperiode wiederbestellt. Als ehemaliger Rektor der Techni- den. Als ehemaliger Ordinari- schen Universität Graz kenne ich alle in der jüngsten Zeit an der BOKU us für Siedlungswasserbau, In- amtierenden Rektoren und auch die neue Rektorin sehr gut. Über die dustriewasserwirtschaft und Qualität der an der BOKU geleiste- Gewässerschutz und als drei- ten Forschung habe ich als Vorsit- maliger Rektor der BOKU ken- zender des Senates der Christian- ne ich natürlich unsere Univer- Doppler Gesellschaft (CDG) einen sität sehr gut und weiß, welch wichtigen Beitrag sie in Forschung und guten Überblick und kenne ihren Lehre zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft und zur Lösung von internationalen Rang und ihr be- aktuellen Problemen in der heutigen Welt leisten kann und muss. Der sonderes Profil: Gäbe es die BO- Unirat hat als unabhängiges Gremium Kontroll-, Steuerungs- und Auf- KU nicht, müsste man sie sofort sichtsfunktion. Er zählt neben dem Rektorat und Senat zu den drei lei- gründen - ist meine Überzeu- tenden Kollegialorganen der Universität und hat auf Grund von Vorla- gung. Persönlich bin ich der BO- gen des Rektorates im Zusammenwirken mit dem Senat u.a. die KU durch unsere Tochter Elisabeth künftige Ausrichtung der Universität bzw. die Strategien für diesbe- verbunden, die Landwirtschaft zügliche Ziele festzulegen . studiert und absolviert - sich aber Ein wichtiges Ziel für mich ist , dass Rahmenbedingungen geschaf- auch in akademischen Gremien fen werden , die gute Berufungen von herausragenden Wissen- engagiert hat. Ich sehe den Univer- schaftlern ermöglichen, da eine Universität in erster Linie von fach- sitätsrat in erster Linie als beraten- lich und menschlich hervorragenden Persönlichkeiten “lebt” und des und unterstützendes Gremium nur durch solche Personen eine Zukunft hat. für das Rektorat und den Senat; er Nach dem Ausscheiden aus der BOKU als Ordinarius beschränkt sich hat jedoch auch wichtige Kontrollfunktionen wahrzunehmen. Ein Ziel derzeit meine fachliche Arbeit ausserhalb des Unirates auf eine gele- ist, dass die BOKU in der Öffentlichkeit noch mehr durch ihre Kompe- gentliche Konsulententätigkeit im Bereich der Wasserwirtschaft. tenz, ihr Verantwortungsbewusstsein und ihren Schwung bekannt und beliebt wird. Bis zum ersten Oktober 2008 bin ich noch im aktiven GD DI Johann Marihart: Dienst an der Technischen Universität Graz als Professor für Ange- Ich wurde dem Ministerium wandte Physik tätig. Daneben diene ich, wie erwähnt, als Vorsitzender von Vizekanzler a.D. Josef ihres Senates der Christian-Doppler Forchungs-Gesellschaft. Ein be- Riegler vorgeschlagen und bin sonderes Anliegen sind mir als Koordinator der TU Graz im Rahmen nun von Bundesminister Jo- des ASEA-Universitätsnetzwerkes Kontakte und Kooperationen mit hannes Hahn wieder bestellt südostasiatischen und südasiatischen Universitäten. Ich halte mich da- worden. Die BOKU deckt ein her häufig in Indonesien, , und Pakistan auf. hochaktuelles Themenfeld der Land- und Forstwirtschaft und DI Dr. Sabine Herlitschka der Lebensmittel- und Biotech- Als Absolventin der BOKU und durch meine bisherige berufliche nologie ab. Ich selbst bin Bio- Tätigkeit war ich immer in Kontakt mit etlichen Persönlichkeiten der chemiker der TU Wien. BOKU. Besonders vor dem Hintergrund meiner jüngsten Erfahrungen AGRANA hat einen wesentli- als Vizerektorin an der Medizinischen Universität in Graz wurde ich chen Teil ihrer Wissensbasis im Spätherbst 2007 gefragt, ob ich als Universitätsrätin für die BOKU von der BOKU. Modernes ef- zur Verfügung stehen würde. Zu diesem Zeitpunkt war ich bezüglich fizientes Universitäts-Mana- selbiger Aufgabe auch noch einer anderen Universität im Wort.

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nachgefragt

Schlussendlich habe ich mich terin der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 (seit 2001) hatten für die BOKU entschieden. bzw. haben wir zahlreiche Kooperations- und Forschungsprojekte mit Die BOKU ist besonders hin- der BOKU Wien. Der Bogen spannt sich dabei über die Fachbereiche sichtlich der Forschung eine Bodenschutz, Abfallvermeidung und Ressourcenmanagement, Phyto- der interessantesten Univer- sanierung, Klimaschutz, Luftreinhaltung bis hin zu Artenschutz und sitäten Österreichs. Besonders Biodiversität. im europäischen Forschungs- Die BOKU Wien zeichnet sich aus meiner Sicht durch die besondere wettbewerb hat sich die BOKU Kombination von naturwissenschaftlich–technischen und ökologi- und deren ForscherInnen in schen Expertisen aus. Hier sehe ich auch die besondere Herausforde- den vergangenen Jahren sehr rung für die Zukunft: Die immer komplexer werdenden Wirkungszu- gut entwickelt und positio- sammenhänge erfordern eine integrative – ausgewogene ! – niert. Die Forschung, das Ma- Betrachtung und Behandlung aktueller Probleme, sei es im Bereich des nagement von Forschung und Klimawandels, des Ressourcenverknappung, zur Thematik des Einsat- deren internationale Dimensi- zes gentechnisch veränderter Substanzen oder Biomasse, und vor al- on stehen mir durch meine bis- lem auch der Risikoforschung und –abschätzung. Neben Detailwissen herigen beruflichen Erfahrun- sind immer mehr die Fähigkeit und Bereitschaft Gesamtzusammen- gen und meinen spezifischen hänge zu erfassen, die vor allem auch ethische Betrachtungen integrie- Hintergrund als BOKU-Absolventin nahe. Darüber hinaus gibt es auch ren, gefordert. Hier sehe ich die große Chance und zentrale Aufgabe noch einen weiteren persönlichen Bezug, nach der erstmaligen Verlei- für die Universität für Bodenkultur Wien, sich auch künftig diesbezüg- hung des Hochschulmanagement Preises im Jahr 2006 an Vizerektor lich die Vorreiterrolle und Themenführerschaft zu sichern und auszu- Martin Gerzabek für seine Leistungen im Zuge der Wissensbilanz habe bauen.Ich bin ein Fan vom Arbeiten in Netzwerken und dem Finden ich diesen Preis für die Entwicklung eines strategischen Forschungsm- und Nützen von Synergien. Energie im „Miteinander“ zu bündeln ist anagements an der Medizinischen Universität Graz im Jahr 2007 erhal- nicht nur wesentlich freudvoller und motivierender, sondern auch ef- ten. fektiver als sie im „Gegeneinander“ zu vergeuden. Diesen Zugang ha- Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des neu bestellten Univer- be ich, so hoffe ich, schon bisher auch in meiner Funktion als Unirätin sitätsrates möchte ich im Dialog mit den Gremien und ForscherInnen umgesetzt. Das ist auch mein künftiges Ziel. Der Universitätsrat wird der BOKU zu einer Fortsetzung der erfolgreichen Entwicklung der BO- oft mit einem Aufsichtsrat verglichen. Wie sich eine Universität mit KU beitragen. Dabei steht die BOKU vor einer Reihe von gravierenden ihren öffentlichen und wissenschaftlichen Aufträgen von einem pri- Herausforderungen, exemplarisch nenne ich die Überarbeitung des vaten Unternehmen unterscheidet, so unterscheidet sich der Unirat Entwicklungsplans, der die mittel- bis langfristige Perspektive und Vi- meiner Ansicht nach klar von einem Aufsichtsrat. Der Unirat hat ent- sion der BOKU definiert und damit ein ganz entscheidendes Manage- sprechend seinem gesetzlichen Auftrag über eine Aufsichtsfunktion mentinstrument für die Zukunft darstellt. Darüber hinaus wird die weit hinaus gehende Aufgaben. Im Zentrum steht hierbei, gemeinsam adäquate Positionierung der Forschung vor dem Hintergrund der mit den beiden anderen Führungsgremien der BOKU – dem Rektorat deutlich steigenden Studierenden Anzahl ein wichtiges Thema sein. und dem Senat – das Bestmögliche für die BOKU in ihrer Gesamtheit Insgesamt meine ich, dass durch die besonderen Bedingungen an der zu be- und erwirken. Das sehe ich als zentrale Aufgabe und Herausfor- BOKU als einer relativ kleinen, stark interdisziplinär ausgerichteten derung für mich als Unirätin, die ich sehr gerne auch in dieser neuen Universität mit ihrer spezifischen Kultur der intensive Diskurse der Funktionsperiode annehme. Gremien und ForscherInnen eine ganz zentrale Basis dafür schafft, dass auch die zukünftigen Herausforderungen erfolgreich bewältigt Senator h.c. Dr. Norbert werden können. Ich leite den Bereich Europäische und Internationale Rozsenich Programme der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft Durch eine spektakuläre Rück- (FFG). Mit einem Team von 45 ExpertInnen werden österreichische trittsaktion waren bekanntlich ForscherInnen bei ihrer erfolgreichen Beteiligung an den europäischen im vergangenen Jahr vorzeitig und internationalen F&E Programmen durch Information, Beratung, zwei Sitze im Unirat freige- gezieltem Training und spezifischem Coaching unterstützt worden. Die Idee, mich dem Senat als Nachfolgekandida- Obersenatsrätin Ing. Dr. Ka- ten vorzuschlagen, stammt rin Büchl-Krammerstätter von Studentenvertretern der Bereits 2003 hat mich der da- GRAS. Offensichtlich stieß die- malige Senat der Universität ser Vorschlag auch bei vielen für Bodenkultur Wien als Mit- anderen Universitätsangehöri- glied des Universtätsrates no- gen auf Zustimmung und fand miniert. Es hat mich gleicher- (auch für die neue Amtsperi- maßen gefreut wie geehrt, ode) die erforderliche Mehr- nun nochmals vom BOKU-Se- heit im Senat. nat für diese Funktionsperi- Mein Bild von der BOKU ist das einer weltoffenen Universität, die Leh- ode des Universitätsrates als re und Forschung unter den fachübergreifenden Bedingungen der Mitglied vorgeschlagen zu Nachhaltigkeit auf höchstem Niveau betreibt. Dieses Bild entspringt werden. Diesen Vorschlag nicht nur meiner positiven Voreingenommenheit und früheren mini- nahm ich daher wieder sehr steriellen Erfahrung sondern stützt sich auf konkrete Fakten, die sich gerne an. Mit der BOKU Wien anhand der kürzlich vom Unirat einstimmig genehmigten Wissensbi- fühle ich mich persönlich – als lanz 2007 samt Leistungsbericht jederzeit nachprüfen lassen. Gestützt langjährige Lektorin für Um- auf die drei Säulen Naturwissenschaft, Technologie und Sozioökono- weltrecht – und auch beruflich mie, die alle Studienrichtungen unterschiedlich stark durchdringen, sehr eng verbunden: Sowohl trägt die BOKU prominent und professionell zu einer Verwissenschaft- als Umweltanwältin von Wien lichung der in der politischen Arena oft nur deklamatorisch geführten (1993 bis 2001) als auch als Lei- Nachhaltigkeitsdebatte bei.

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nachgefragt

Klingt banal, aber zunächst habe ich mir das Ziel gesetzt, alle gesetz- gruppe liegt in der Entwick- lichen Aufgaben, die dem Unirat obliegen, sehr ernst zu nehmen lung von effizienten und siche- und als Stellvertreter insbesondere den Vorsitzenden Professor Wer- ren Vakkzinen zur Behand- ner Biffl zu unterstützen, den ich in langjähriger Zusammenarbeit – lung allergischer damals noch auf verschiedenen Seiten des „Tisches“ – kennen und Erkrankungen. Außerhalb schätzen gelernt habe. Auf seinen Wunsch werde ich speziell die fi- meiner Forschungstätigkeit nanziellen Vorgänge auf der Uni und im Rektorat laufend beobachten befasse ich mich mit Lehre – zur Kontrolle aber auch als Coach des sehr engagierten Vizerektors (Vorlesungen, Praktika und für Finanzen, der eine beträchtliche Altlast von budgetären „Baustel- Betreuung von Diplomanden len“ und vorhersehbaren Finanzierungslücken (insbesondere VIBT und Doktoranden). Ich bin Re- Muthgasse und UF Tulln) zu sanieren hat. Wichtig erscheint mir auch, ferentin für Biologie und Me- proaktiv zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Senat, Rek- dizin beim Forschungsförde- torat und Unirat beizutragen und – last but not least – sämtlichen sach- rungsfonds (FWF) und beim fremden lobbyistischen Einmischungsversuchen aus Wirtschaft und österreichischen Institute of Politik entgegenzuwirken, die der BOKU in den vergangenen Jahren Science and Technology (I.S.T. nicht gerade gut getan haben. 2002 habe ich mich vorzeitig aus dem Austria). Eigentlich weiß ich Bundesdienst zurückgezogen, wo ich rund 30 Jahre als leitender Beam- selbst nicht so genau, warum ich Universitätsratmitglied bin. Eines Ta- ter in der Forschungspolitik tätig war. Von der scientific community ges hat mein Handy geläutet und jemand von der Regierung hat mich selber wollte ich mich aber nie wirklich trennen. Seit 2003 bin ich Präsi- gefragt, ob ich daran interessiert wäre, Mitglied des Universitätsrats dent der Österreichischen Gesellschaft für Automatisierungs- und Ro- der BOKU zu werden. Und nachdem ich Herausforderungen liebe, ha- botertechnik und seit 2007 wieder Mitglied des Aufsichtsrates der Aus- be ich zugesagt. Ich habe zwar bis jetzt persönlich mit der BOKU trian Research Centers auf einem Ticket des BMVIT. Weiters bin ich nichts zu tun gehabt, ich empfinde es aber als eine große Ehre, für ehrenamtlich Präsidiumsmitglied in etlichen wissenschaftlichen Verei- den Universitätsrat nominiert worden zu sein. Ich kenne aber Profes- nen (z.B. in der Österreichischen Forschungsgemeinschaft). soren und Absolventen der BOKU und habe durch sie die BOKU als ausgezeichnete Lehr- und Forschungseinrichtung kennengelernt. Mei- Ao.Univ.Prof. Mag. Dr. Fatima FERREIRA-BRIZA ne Ziele unterscheiden sich nicht von denen des Universitätsrats, das Ich bin an der Universität Salzburg als außerordentliche Professorin im heisst wir werden versuchen, die BOKU fit für das 21. Jahrhundert zu Fachbereich Molekulare Biologie angestellt. Zurzeit leite ich außerdem machen, ohne dass dabei die Qualität ihrer Lehre und Forschung ver- das Christian Doppler Labor für Allergiediagnostik und Therapie der mindert wird. Dies kann natürlich nur in enger Zusammenarbeit mit Universität Salzburg. Der Forschungsschwerpunkt meiner Arbeits- dem Rektorat, Senat und anderen universitären Gremien geschehen.

hochwertig und mit dem BO- alumni unterstützt Fussballtrikots BOKU-Shop KU-Logo versehen. Die Pro- Fussball ist neben Skifah- Nicht nur die Fleecejacken im duktübersicht finden Sie unter ren die Nationalsportart Winter sind eine tolle Ge- in Österreich. Eine Viel- WWW.ALUMNI.BOKU.AC.AT schenkidee. Der BOKU-Shop zahl von Universitäten (Bestellformular ebenfalls auf haben bereits ihre eigenen hat auch nette Accessoires für der Homepage) oder einfach Mannschaften, eine eige- den Sommer. Egal ob für einen direkt im Alumni-Büro, Gre- ne Universitätsliga ist die Ausflug an die Donau oder ei- Plattform für den sportli- gor-Mendel-Str. 33, 1180 Wien chen Wettkampf. Auch nen Bummel über den Gemü- während der Bürozeiten vor- auf internationaler Ebene semarkt, die Baumwolltaschen beischauen. erlebt der Unisport immer halten so einiges aus. Auch mehr Zuspruch. Weltmei- das Poloshirt in verschiedenen ster- und Europameister- Aktion: BOKU-Sackerl schaften gelten zum Farben ist für heisse Sommer- Die 38x42 cm große Tasche ist Höhepunkt des Studen- tage perfekt. Schlüsselbänder aus purem Leinen. Auf der tenjahres. Neuerdings und Kugelschreiber helfen, wird jetzt auch an der BO- Vorderseite ist das grüne BO- auch bei Hitze den Kopf nicht KU Fussball gespielt: Die KU-Logo abgedruckt. erste universitäre „Fus- zu verlieren und sich zu orga- Farbe: beige 1.50€/StücK sballmannschaft der ÖH – nisieren. Die BOKU-Caps sind BOKU” wurde gegründet der ideale Sonnenschutz. Eine und hat auch schon die ersten Matches gut überstanden. Zu einer richtigen Mannschaft gehört aber auch ein ge- Vielzahl kleiner Accessoires, meinsames Trikot. Der Alumni-Verband sponsert die er- wie Aufkleber und Pins, kön- sten 14 für die „Stammmannschaft“ mit und freut sich nen ebenfalls erworben wer- über die sportliche Kooperation. Besonders stolz sind wir den. Egal für was Sie sich ent- auf den Schriftzug am „Sportlerrücken“. Das alumni-grün auf dem blauen Stoff ist ein echter Blickfang. An dieser scheiden, alle Produkte sind Stelle möchten wir Michael Kollersberger für sein Engage- ment und die gute Zusammenarbeit danken. Mögen die neuen Leiberl zu vielen Siegen und vor allem Spaß verhel- fen! Das Team von alumni drückt die Daumen. (wmw)

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thema Legendäre Professoren Welcher der Professoren ist ihnen besonders im Ge- wurde von Prof. Steiner als der geeignete Platz zum Fotografieren aus- gewählt. Das ist auch der Hörsaal wo alle seine Vorlesungen abgehal- dächtnis geblieben und warum? Wir haben die Mitglie- ten wurden und der beim Betreten merklich kleiner war als gedacht. der befragt und Teil 1 des Ergebnisses sehen Sie als Co- Das Stativ klemmte zwischen den Bänken und es durfte nicht verrut- ver dieser Ausgabe. schen, was aber prompt nach den ersten drei Kandidaten (Prof. Moder, Prof. Ruppert und Prof. Katinger) passierte. Es lief aber dann doch rei- Die Umfrage bungslos weiter und das Titelbild dieser Ausgabe ist der erste Teil der Christoph Kuhn schreibt: „Mir fallen schon einige charakteristiche Pro- Personen. fessorInnen ein: Prof. Wolfgang Ruppert (hat er wieder einen Rau- schebart?) beim Zeichnen an der Tafel (Stichworte „Pferd von hinten” Die Bilder und „Schockorange” oder Prof. Brigitte Klug beim Bestimmen von Für die Umsetzung zeichnete sich Haroun Moalla verantwortlich. Ha- Gräsern und Sträuchern im Gspöttgraben.” Von Anita Stürtz kam die roun gestaltete für alumni bereits eine Reihe von Werbemitteln, darun- Antwort: „Ich schlage Prof. Holzner vor, er hat in der Vorlesung (fand ter die Bilder von Helga Kromp-Kolb, Franz Fischler und weiteren BO- im Wintersemester relativ spät abends statt) Pflanzenfotos mit Mu- KU-Prominenten. Auch textete und gestaltete er für alumni sikuntermalung gezeigt, weil er irgendwo gehört hatte, dass die Musik Zeitungsanzeigen, Zuckersticks und Taschentücher. Bei der Gestaltung die Speicherfähigkeit des Gehirns (oder so ähnlich) anregen würde. Isa der neuen Bilderserie ging Haroun Moalla keine Kompromisse ein: Steiner teilte uns mit: „Ich bin zwar noch nicht mal Absolventin, aber “Fotografieren ist ein Kampf um das beste Ergebniss, das bedeutet har- ich denke Herr Prof. Steiner der Zoologie ist allen LW Studierenden te Arbeit für mich und die Portraitierten”. sehr im Gedächtnis geblieben. Seine Prüfungsart: Er hatte Kästchen mit Für alle die sich nach der Herkunft seines Names fragen: Haroun ist als 300+ Karteikarten, wovon man sich 3 ziehen sollte.... Halfie (Vater Araber, Mutter Österreicherin) in Tunis geboren und lebt So vielfältig waren die rund dreißig Antworten - die zwar jetzt nicht als seit seinem dritten Lebensjahr in Österreich. repräsentativ gelten, aber dennoch eine gängige Meinung widerspie- gelt. Wir baten diese Personen, zugegeben mit Nachbesserung bei der Die Interviews weiblichen Professorinnenschaft zum Fotoshooting. Ein Bild alleine ist natürlich zu wenig, es werden im Innenteil auch In- terviews mit den Professoren gezeigt werden, allerdings einzeln und Das Fotoshooting verteilt in den kommenden Ausgaben. Den Beginn macht Frau Prof. Diese 14 Professoren kamen an zwei Tagen in den Hörsaal I: Dieser Ort Schulev-Steindl.

Ein Blick hinter die Kulissen - Prof. Hermann Katinger (oben), Prof. Peter Lechner und Prof. Margit Laimer

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thema In den Fußstapfen eines berühmten Vorgängers

Sie ist auf dem besten Weg eine Legende zu wer- Wann haben Sie die den: Prof. Schulev-Steindl, Nachfolgerin von Prof. Professur erhalten und Manfried Welan. Sie ist erst seit kurzem hier auf wie war das Gefühl der BOKU, für die Allgemeine Rechtslehre. Im nach dem erfolgreichen Berufungsverfahren? Mai bestritt sie mit Erfolg ihre Antrittsvorlesung. Die Professur habe ich Ihre Energie, das Engagement und auch ihre hohe mit Februar dieses Jahres Fachkompetenz sprechen für sie. angetreten. Das Gefühl ist natürlich wunderbar, dAS interview führte Gudrun Schindler wenn man erfährt, dass man in einem Berufungs- verfahren den ersten Li- stenplatz erlangt hat. Eva Schulev-Steindl Man braucht eine Weile geboren in Wien, verheiratet, ein Kind um das zu realisieren. Ausbildung Das Verfahren war hart aber fair und es war recht 1984 Mag. rer.soc.oec., WU-Wien aufwendig, z.B. ist es 1987 Mag. iur., Universität Wien sonst noch eher unüblich 1989 LL.M., London, LSE einen Personalberater einzuschalten. Ich glaube aber, dass das Sinn macht. 1992 Dr.iur., Universität Wien Berufserfahrung Wie ist die genaue Bezeichnung der Professur und welche seit 2008 Universitätsprofessorin (Vertr.- Prof.), Institut für nach- Schwerpunkte werden Sie setzen, bzw. wird es Neuerungen haltige Wirtschaftsentwicklung, BOKU Wien geben? Es handelt sich um eine Professur für „Rechtswissenschaften“. 2004 - 2007 Außerordentliche Universitätsprofessorin, Institut für Schwerpunktmäßig möchte ich das „Umweltrecht“ an der BO- Staats- und Verwaltungsrecht, Universität Wien KU stärker verankern. Das ist ein sehr dynamisches Rechtsge- SS 2007 Gastprofessorin, WU-Wien biet, das durch die aktuellen Entwicklungen – Schlagwort „Kli- mawandel und Ressourcenknappheit“ – sehr an Bedeutung 2005 - 2007 stv. Institutsvorstand, gewinnt. Neuerungen möchte ich auch im Lehrbetrieb setzen, Institut für Staats- und Verwaltungsrecht wo die Rechtsausbildung in den einzelnen Studiengängen sehr 2006/07 Kuriensprecherin des „Mittelbaus“, Rechtswissen- unterschiedlich gestaltet ist und wo, glaube ich, ein gewisser schaftliche Fakultät, Universität Wien Harmonisierungsbedarf besteht. Mein Ziel ist es, allen BOKU- Absolventinnen und -absolventen eine gute juristische Grund- 2003 Habilitation für „Verfassungs- und Verwaltungsrecht“, ausbildung für die Praxis mitzugeben. Wichtig ist mir, dass je- Rechtswissenschaftlichen Fakultät, Universität Wien mand, der an der BOKU studiert hat, nicht für jede Kleinigkeit seit 1999 Redaktionsmitglied der Zeitschrift JAP einen Anwalt braucht, sondern sich im „Dschungel der Rechts- 1997 - 2003 Assistenzprofessorin, vorschriften“ auch selbst orientieren kann und im Stande ist, kleinere Rechtsfragen selbst zu lösen. Ich will aber auch juri- Institut für Staats- und Verwaltungsrecht stisch interessierte Absolventen ansprechen, die schon einige 1986 - 1997 Universitätsassistentin, Institut für Staats- und Ver- Zeit im Beruf sind und sie einladen ihre wertvollen Erfahrungen waltungsrecht, bei O.Univ.-Prof.DDr.K.Wenger und O.Univ.-Prof.Dr. wieder an der BOKU einzubringen, z.B. im Rahmen von „Prak- tikerseminaren“, die ich zu verschiedenen Themen veranstalten B. Raschauer möchte. 1985 Mitarbeiterin am Institut für angewandte Sozial- und Wirt- schaftsforschung, Wien War es immer schon Ihr Ziel eine Professur zu erhalten und 1984 Vertragsassistentin, was sind die Gründe für diesen Wunsch? Schon zu Anfang meiner wissenschaftlichen Laufbahn, die mit Institut für Staats- und Verwaltungsrecht, einer juristischen Diplomarbeit an der WU begonnen hat, wus- 1980/81 Assistentin an einer Handelsschule ste ich, dass ich mich habilitieren wollte. Dass es dann auch eine 1978/79 Bankangestellte Professur geworden ist, ist toll, denn das gibt einem einfach viel Lehrtätigkeit mehr Möglichkeiten! Bis zu einem gewissen Grad spielt dabei natürlich auch Glück mit. Man muss aber auch sagen, dass es seit 2008 Lehrveranstaltungen aus Rechtswissenschaften, für Frauen erst in den letzten Jahren leichter geworden ist, eine BOKU Wien Professur zu bekommen. seit 1990 Lehrveranstaltungen aus Verfassungs-, Verwaltungs-, Wirtschafts und Umweltrecht an der Universität Wien Wer war Ihr Vorgänger? Mein Vorgänger war o.Univ. Prof. Dr. Manfried Welan. SS 2007 Gastprofessur an der Wirtschaftsuniversität Wien

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events

auf der Ent- Entdeckung der Eukomie deckungsreise Tief verborgen im Park zur Türkenschanze, in der Nähe des Turmes, durch den Türken- südlich davon genauer gesagt, steht ein völlig neuartiger Baum. Der la- schanzpark. teinische Name ähnelt dem einer Krankheit, das Aussehen dem einer Gespickt war der großen Celtis. Wie oft ist man doch schon an diesem Platz gewesen, Weg mit Juglans wie oft vorbeigegangen? Wie genau wurden doch alle Bäume und nigra und Celtis Sträucher des Parks für die Prüfung studiert? Dieser Baum hat es australis, mit di- tatsächlich geschafft, völlig unbemerkt und unentdeckt zu bleiben, zu- versen Acer- mindest bis wir kamen, bis zum Freitag, den 17. Mai 2008. Arten, wobei pseu- doplatanus als be- Florin Florineth begleitete seine ehemaligen Landschaftsplanungs-Stu- sonderes Merkmal dentinnen Martina Kremmel, Daniela Nagl, Marianne Penker, Christi- die schuppende na Pichler-Koban (mit Nachwuchs und Ehemann) und Andrea Würz Rinde aufweist, bei den Tilia sind die braunen Achselbärtchen der T. cordata und die weis- sen Achselbärtchen der T. platyphyllos nicht zu verwechseln. Es ging weiter mit Aesculus hippocastanum und dem rotblühenden Hybriden zur Robinia pseudoacacia und der ähnlich beblätterten Sophora japoni- ca. Wir lernten, dass ein richtiger Baumschnitt einen 45 Grad Winkel haben sollte und nur bei den, von Prof. Florineth nicht so beliebten Na- delhölzern, der Schnitt auch stammparallel verlaufen kann.

Voller Stolz konnten wir auch die berühmte BOKU Wurzelballenbefe- stigung (ein Dreieck aus Hölzern um den Ballen) besichtigen. Wir sa- hen noch sehr viele Bäume und auch Sträucher, hörten viel Altes und auch Neues, das Wichtigste war sicherlich, jeder hat so sein Problem die Baumnamen zu vergessen, ärgert sich darüber oder findet es scha- de, aber die beruhigende Erkenntnis nach dieser Reise: Es geht jedem so, auch ein Professor ist nicht gefeit und kann sogar im Hauspark noch Überraschungen, wie die der Eukomie erleben. (GS) Exkursion mit Prof. Florineth (mi.) im Türkenschanzpark

betreffenden Person zu. Um hier ‚gut’ abzu- im eigenen Büro“. So ist der Kunde immer „Mode ist für mich schneiden gilt es bestimmte Regeln einzuhal- König und somit ranghöher, ansonsten be- mehr als nur ein ten. Der erste Blickfang ist die richtige Klei- stimmt die berufliche Hierarchie, nicht etwa dung, sowohl für die Damen wie auch für die Alter oder Geschlecht die Rangfolge. Ein Trend“ Herren. Frauen können zwischen Kostüm zwangloser Smalltalk ist die Basis im Umgang „Gewinnen Sie Stil-Sicherheit und ent- oder Hosenanzug wählen. Aber aufgepasst: mit Gästen, gleichzeitig aber auch eine große decken Sie die Möglichkeiten, Ihre Person Niemals im Spaghettiträgertop zu Business- Herausforderung: Man muss sich für den Ge- ins richtige Licht zu setzen“ – das ist das terminen, knittrige Materialien meiden! Auch genüber interessieren, „Themen wie Politik, Ziel, dass Susanne Voggenberger in ihren beim Schuhwerk lauern Fallen: Niemals Schu- Religion, Krankheiten und auch Rassenfra- Seminaren mit den Teilnehmern erreichen he mit unsicherem Halt wie Stilettos oder Flip möchte. Der alumni-Verband hat sie eingela- Flops tragen. Egal für was sich die Frau ent- den, denn nicht nur Manager brauchen ein scheidet, gepflegte und rasierte Beine sind gutes Auftreten, in jedem Beruf ist ein ge- Pflicht. Don’ts sind auch Leggings, selbst ge- pflegtes Äußeres nötig. Am 20.6 war die strickte Pullover, Rüschen, billiger Schmuck, Styl- und Business Knigge Beraterin an der bauchfrei und ungeputzte Schuhe. Der Mann BOKU zu Gast. sollte nie im Pulli oder im T-Shirt zu einer Be- sprechung erscheinen, Krawatten mit Muster, Männer können anziehen was sie wollen – das Sneakers, weisse Socken und ein heraushän- war einmal. Auch die Herren haben sich an gendes Hemd tragen. Eine gute Rasur (Bart-,

bestimmte Regeln zu halten, sind vor Fauxpas Nasen und Ohrenhaare), keine Ohrringe und Bildverweis: S. Voggenberger nicht sicher. So ist es nicht verwunderlich, Piercings erleichtern die ersten Momente des dass beinahe die Hälfte der Teilnehmer männ- Kennenlernens. Vorher Nachher lich waren. Aber wie sieht das perfekte Styling Aber nicht nur die Kleidung bestimmt ihr aus? Was für Do’s und Don’ts sind zu beach- Fremdbild. Der Buisnessknigge hilft „das Ge- gen, persönliche Probleme und Betriebsge- ten? Wie verhalte ich mich richtig? Wie trete schäftsessen von A wie Aperitif bis Z wie Zah- heimnisse sind absolute TABUS“, löst Vog- ich selbstsicher auf? Viele Fragen, die Frau len erfolgreich zu überstehen“, verspricht genberger das Rätsel. Voggenberger zu beantworten hatte. „Für den Frau Voggenberger. Die gelernte Visagistin Alles in allem gilt es „das Wohlbefinden und 1. Eindruck gibt es keine zweite Chance, des- weiß, wann und wo man sich wie zu verhal- Selbstbewusstsein, welches sie natürlich auch sen muss man sich bewusst sein“, stellt die ge- ten hat: Sage ich Du oder Sie? Wie sieht die ausstrahlen“ zu stärken. „Das Wissen über borene Mödlingerin gleich zu Beginn klar. Al- Form einer E-Mail aus? Wann darf geraucht Dresscodes in Ihrem Job und auch über Stilfal- le beurteilen zunächst nach dem Äußeren, und telefoniert werden? Wer gibt wem zuerst len, kann Ihnen so manche Tür des Erfolgs öff- ordnen bestimmte Charaktermerkmale der die Hand? „Im Grunde ist man GastgeberIn nen“. (wmw)

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events

spiel den ältesten Hörsaal der BOKU. Um 14 Uhr hält Prof. Wolfgang Der erste alumni-Tag Holzner eine Revival-Vorlesung zur Speziellen Botanik.

Schon Goethe sagte: „Erlaubt ist, was gefällt“. Unser Weinmeile am 4. Oktober – Wer schenkt aus? Motto für den ersten alumni-Tag, der am 4.Oktober an Auf der Weinmeile präsentieren sich ab 14 Uhr verschiedene Win- der BOKU stattfinden wird. Ein Tag für alle Absolven- zer mit „BOKU-Wurzeln“ und laden zum degustieren ihrer edlen Tropfen ein. Dabei werden Sie in besonderer Weise unterstützt: So tinnen und Absolventen, ein interessantes Programm schenken AbsolventInnen aus Wirtschaft und Politik sowie Profes- und ein Highlight: Es werden bekannte BOKU-Absol- soren der BOKU am Weinstand aus. venten und Professoren gemeinsam Wein ausschenken. Eröffnung: DI Josef PLANK (Agrarlandesrat NÖ), Univ. Prof. Dr. Wir begründen diese Tradition neu, die an anderen Universitäten Astrid FORNECK, em. Univ. Prof. Dr. Manfried WELAN (ehema- schon länger gepflegt wird. Sie sehen am Bild das alumni Team, dass liger Rektor) derzeit gerade die vorbereitenden Arbeiten für diesen Tag durchführt. Neben den vielen Möglichkeiten sich aktiv zu beteiligen und vor allem Lassen Sie sich überraschen und vielleicht erhalten sie ein Glas von: DI Karl G. DOUTLIK (Leiter der EU-Vertretung in Österreich), Dr. Georg ERLACHER (Vorstand ÖBf), DI Dieter KROISMAYR (Seni- or Projekt Manager Porr AG) DI Susanne LETTNER ( Leiterin Ma- gistratsabteilung 33), DI Brigitte MANG (Direktorin Österreichi- sche Bundesgärten), DI Dr. Wolfgang MUNDT (Vice President Baxter Vaccine AG), DI Dr. Wolfgang PIRKLHUBER (Nationalrats- abgeordneter), DI Dr. Robert POSCHACHER (Markenleiter Chef Menü), DI Dr. Andreas REITER (Produktentwicklung Bergland- milch), Ao. Univ.Prof. Dr. Wolfgang RUPPERT (Mathematik), DI Uwe SCHEUCH (Landesrat), DI Stephan Scheffknecht (GF Ma- schinenring Neulengbach-Tullnerfeld), O.Univ.Prof. DI Dr. Uwe SLEYTR (Nanobiotechnologie), Ao. Univ. Prof. DI Dr. Karl STAMPFER (Forsttechnik), DI Alexander WALCHER (Vorstand ASFINAG), Univ. Prof. Dr. Ing. Wei WU (Geotechnik) … und vie- le weitere

Nähere Informationen zu den Personen und zum Programm fin- den Sie ab September 2008 unter: www.Alumni.boKu.Ac.At. Monika Hermes (Mitte) vom alumni-Team bei der Planung Musikalische Unterhaltung von BOKU-Absolventen mit ihrer Band: „Lady Chatterley’s Lovers“ (Blues und Rock) auf den Spuren der Vergangenheit zu wandeln steht die Kommunika- tion im Vordergrund: alte Kontakte wieder aufnehmen, gemeinsam ei- Jahrgangstreffen nen Blick zurück wie auch in die Zukunft werfen und auch neue Men- 18 Uhr: Jahrgangstreffen der Inskriptionsjahrgänge 1968, 1978, schen kennen lernen. 1988 und 1998 bei einem gemütlichen Abendessen im Hotel Mo- Der Tag beginnt mit einem Brunch ab 11 Uhr im Festsaal, wo wir zu dul. Schlemmerbrötchen und Sekt sowie Alpenlachs und biologischem Obst einladen. Professor Hubert Sterba führt um 13 Uhr durch das Mendel Haus und zeigt die schönsten Räumlichkeiten wie zum Bei-

World Nutrition

Forum Events 6.11.2008 Vom 17-20.9.2008 findet in Mayrhofen, Tirol 4.10.2008 zBp Absolventenmesse das „World Nutrition Forum“ statt. Über 500 alumni-Tag (siehe oben) Ort: Austria Center , 10-18 Uhr Besucher werden die Zukunft der Tie- Ort: Gelände der Türkenschanze, ab 11 www.zbpabsolventenmesse.at/ rernährung diskutieren. Aus aller Welt wer- Uhr den Firmenvertreter, Entscheidungsträger, 15.11.2008 Meinungsführer und Veterinärmediziner zu- 23.10.2008 Geologisches Kurzrepetitorium mit sammenkommen um Podiumsdiskussionen Richtig bewerben Prof. Rudolf Schwingenschlögl und Präsentationen zu hören und zu hinter- Ort: Konferenzraum Mendelhaus 3. Stock, Ort: Schwackhöfer-Haus Seminarraum 6, fragen. Es werden die neuesten Forschungen 13 - 16 Uhr, kostenlos für alumnis, 13 - 17 Uhr von verschiedensten Forschergruppen ge- 7€ für Nichtmitglieder 10€ für Mitglieder, 20€ für Nichtmitgleider zeigt.

weitere infoS unter: www.worldnutritionforum.info www.alumni.boku.ac.at

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portrait Gleise und Züge vor Naturgefahren schützen Gudrun Schindler, wiebKe müller-wienberGen

Dass es für den Betrieb einer Eisenbahn in Öster- nach Katastrophenereignissen, die auf Naturereig- reich viel mehr bedarf als einer Hand voll Lok- nisse zurückzuführen sind. Dabei haben die Ein- führer, Zugbegleiter und Fahrdienstleiter bleibt haltung des Fahrplans und des hohen Sicherheits- dem Fahrgast oft verborgen. Für den Kunden ist standards oberste Priorität. es selbstverständlich, dass die Züge fahren. Das vermehrte Auftreten von Wetteranomalien macht sich auch bei der Eisenbahn bemerkbar, vor Dass hinter einer Verspätung eventuell eine Natur- allem die Intensivierung der Ereignisse führt zu im- gefahr oder ein akutes Risiko steht, dringt selten bis mer massiveren Schäden. Das Naturgefahren Ma- zum Fahrgast durch. Dabei wird bei der ÖBB-Infra- nagement versucht präventiv einzugreifen: techni- struktur Betrieb AG der sichere Betrieb großge- sche Schutzverbauungen und forstliche schrieben. Im Jahr 2005 wurde vom Geschäftsbe- Maßnahmen sollen helfen, das Ausmaß von Kata- reich INFRA.service der ÖBB-Infrastruktur Betrieb strophen im Griff zu haben. Auch wenn Katastro- AG das Naturgefahren Management unter der Lei- phen nicht immer verhindert werden können, so tung von DI Christian Rachoy ins Leben gerufen. werden die Aufräumarbeiten nach einer Katastro- Das Ergebnis war eine sympathische 9-köpfige phe durch eine gute Vorbereitung erheblich be- Truppe, die sich aus Forstwirten, Förstern, Wild- schleunigt, wie sich etwa nach dem Sturm Emma bach- und Lawinenverbauern, Tiefbauern, einem zeigte. Dazu dienen ein Wetterinformationssystem, Kulturtechniker und einer Landschaftsplanerin zu- die Erstellung von Risikoanalysen, aber auch die sammensetzt. Die Hauptaufgaben liegen in der Na- ÖBB-internen Lawinenkommissionen, um nur ei- Christian Rachoy - Leiter des Naturgefahren turgefahrenprävention und in Sofortmaßnahmen niges zu nennen. Management der ÖBB

persönliches Motto: „Man kann alles irgendwie die geborene Innsbruckerin selbst erarbeiten Kurzportraits bewältigen“, möchte er an die BOKU-Studen- und eisenbahnspezifisches Wissen wurde ihr in Er hat diese Abteilung aufgebaut: Christian Ra- tInnen weitergeben. verschiedenen Schulungen vermittelt: Wie wird choy. 2005 trat man an ihn mit dem Wunsch eine Eisenbahn betrieben? Wie trassiert man ei- heran, eine Abteilung „Naturgefahren“ auf die Sie ist die einzige Frau unter lauter Männern: ne Strecke? Trotzdem würde sie das Studium je- Beine zu stellen. Nach seinem Studium der Landschaftsplanerin Nathalie Wergles. Aber derzeit wieder wählen. Man solle technische Forstwirtschaft 1994 arbeitete er zunächst bei im Umgang mit den Kollegen merkt man Teile aber nicht aussparen: „Technischer Hinter- den Bundesforsten. Nach einem beruflichen schnell, dass sie sich behaupten kann. Was ihren grund mit Landschafts-, Raum- und Naturbe- Zwischenstopp an der BOKU sah er vor 11 Jah- Einstieg bei den Bundesbahnen betrifft, gab ihr zug ist die Stärke der BOKU“. ren die Anzeige, die sein Schicksal werden soll- Vater den Anstoß, sich bei dem großen Unter- te: das Inserat der ÖBB. Seine Position als nehmen zu bewerben. „So habe ich eine Initiati- Der Diplominge- Führungskraft sah der heute 41-Jährige schon vbewerbung ge- nieur Peter Dirnin- immer gelassen: er beschreibt sich selbst als schrieben und Herr ger kam über die „netten Chef, ohne autoritären Führungsstil, Rachoy hat sich Alumniplattform eher kollegial.“ Sein Team ist zuständig für die dann bei mir ge- zu der ÖBB: Vor Erhaltung der Schutzverbauungen entlang der meldet.“ Seit 2006 rund 2 ½ Jahren 5600 Kilometer Zugstrecken sowie für alle forst- ist Nathalie im war dort der Job lichen Belange. „Wir sind als Erste vor Ort, Team des Naturge- ausgeschrieben, wenn was passiert.“ Hierbei unterstützen ihn fahren Manage- seit Oktober 2005 acht MitarbeiterInnen, fünf davon sind Absol- ments und arbeitet ist er nun in der ventInnen der BOKU. Rachoy stellt gerne BO- zurzeit gemeinsam Abteilung. Der ge- KU-AbsolventInnen ein: „Sie sind sehr gut ge- mit Herrn Rachoy lernte Forstwirt eignet: haben technisches Verständnis, auch für in der Wiener Zen- war schon viel in Vorgänge in der Natur, erlernen die Grundfer- trale. Sie empfindet der Welt unterwegs: Während des Studiums ar- tigkeiten im Bereich der Kommunikation und ihren Chef als „irrsinnig angenehm, er nimmt beitete er auf einer Teak-Plantage in Tansania. Organisation“. Seine Personalentscheidungen alles sehr gelassen, auch wenn er es nicht im- Heute ist er für das Gebiet Tirol und Vorarlberg trifft er meist nach Bauchgefühl in einem Vier- mer leicht hat“. Ihr besonderes Interesse gilt der zuständig. Gegen halb sieben beginnt sein Ar- Augen-Gespräch. Nach seinem beruflichen Sprache: „Begriffe im Bereich ‚Risiko’ anhand beitstag im Büro: „Da ist das Handy noch still.“ Wechsel nach Wien hatte er im Gegensatz zu einer Ontologie in logische Verbindungen setz- Nach dem Emailcheck verläuft der Tag dann vorher ganz andere Schwierigkeiten und Her- ten, Wissen strukturieren“, war ihr bisher lieb- meist nie so, wie Peter es sich überlegt hat – von ausforderungen zu bewältigen: Das „Wiener stes Projekt. Sie ist viel unterwegs und besucht Routine keine Spur. Der passionierte Bergstei- Parkett, das ja doch sehr glatt ist. Bei jeder Aus- internationale Treffen. Hier kommt ihr sicher ger und Skitouren-Geher schätzt das selbststän- sage und bei jedem Wort muss man schon zwei- ihr Sprachentalent zu Gute: Englisch, Spanisch, dige Arbeiten und auch die Herausforderung, mal nachdenken“. Neben der Arbeit ist ihm das Französisch und Holländisch sind in ihrem Re- sich in einem großen Unternehmen zu Recht zu Privatleben sehr wichtig. So weit es möglich ist pertoire. Privat ist sie eine begeisterte Ballett- finden. Er selbst beschreibt seinen Zugang zum versucht er sich das Wochenende frei zu neh- und Flamencotänzerin. Das Studium der Land- Studium als romantisierend. Der Naturschutz men um mit seiner Lebensgefährtin der Stadt schaftsplanung war vor allem durch ihr Interes- spielte bei ihm auch immer eine große Rolle zu entfliehen. Kaum verwunderlich, dass er se am Gestalten geprägt. Wobei sie einräumt, und tut es heute noch. Mit einem Schmunzeln selbst von sich sagt, ein Naturmensch zu sein: dass sie wenig Inhaltliches vom Studium bei blickt der 27-Jährige auf die TÜWI-Festeln „Nur im Büro, das wäre nichts für mich“. Sein der Arbeit anwenden kann. Vieles musste sich zurück.

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portrait

Clemens Scheku- Nikolaus Wahl hat er sich erfolgreich lin ist schon länger sich erst kurz vor für die Stelle in mit der ÖBB ver- dem Studium „aus Linz, von wo aus er bunden. Seine Di- dem Bauch her- das Bundesland plomarbeit über aus“ für den Studi- Oberösterreich und die Feuersanglawi- engang Forstwirt- Teile der Steier- ne schrieb er im schaft entschieden. mark und Niederö- Auftrag der ÖBB. Von seinem Dienst- sterreich, betreut. Schon früh im Stu- sitz in Salzburg aus Er beschäftigt sich dium konzentrierte inspiziert er mit Katastrophen- er sich auf die La- Schutzbauwerke, fällen (Hoch- winen, war Tutor plant Reinvestitio- wasser, Stürme, bei der Lawinenkunde. „Die Faszination von nen für Bauwerke und erstellt Vorkalkulatio- Vermurungen etc...), mit der Planung, Vergabe Lawinen ist die Komplexität der Materie nen. Dies macht Nikolaus für das Bundesland und Abwicklung von Erstmaßnahmen und der Schnee: zwei Komponenten, Wasser (Eis) und Salzburg und Teile der Steiermark und Oberö- schnellen Wiederherstellung der Streckenver- Luft, und so vielfältige, verschiedene Eigen- sterreichs. Bei seinem Einstieg 2005 begann er fügbarkeit. Ein weiterer Schwerpunkt ist die schaften“. Dieses Interesse kann er nun in der allerdings im Süden, in Villach, und wechselte technische Planung von notwendigen Reinve- Region Süd, d.h. Osttirol, Kärnten und Teile der dann nach Salzburg. Dass die Arbeit verlangt, stitionsvorhaben, die vom Geschäftsbereich Ba- Steiermark ausleben: vier Lawinenhänge sind das Handy immer dabei zu haben, ist für ihn sisinvestitionen in der ÖBB Bau AG umgesetzt in seinem Gebiet. Kein Wunder, dass sein Lieb- kein Problem. Er war auch derjenige, der Sturm werden. “Die abwechslungsreiche Arbeit mit lingsprojekt der Feuersang ist. Dort arbeitet er Emma, und die damit verbundenen Schäden viel Eigenverantwortung ist sehr spannend. mit seinem ehemaligen Diplomarbeitsbetreuer im Salzkammergut, am meisten zu spüren be- Außerdem macht die Arbeit in der Natur sehr der BOKU zusammen. Aber dies ist nur ein Teil kam: Sein härtestes Jahr war allerdings das Er- viel Spaß. Die Zusammenarbeit und die seiner Arbeit. Der geborene Wiener ist ebenso ste: „ Man wird doch schnell ins kalte Wasser Freundschaften, die sich im Naturgefahren Ma- für die Instandhaltung der Schutzverbauungen geworfen“. Der frischgebackene Vater sieht die nagement gebildet haben, sind auch ein we- und die Bewirtschaftung der ÖBB-Wälder zu- wahren Herausforderungen erst nach dem Stu- sentlicher Faktor, der den Spaß an der Arbeit ständig, wie seine KollegInnen. In seinem Job dium. Mit dem Abschluss habe man noch lange ausmacht“, beschreibt der Tennisspieler seine gefällt ihm die Aufteilung zwischen Büroarbeit nicht das Rüstzeug für die Praxis. So ist auch Freude an der Arbeit. Das Studium der KTWW und Außendienst, die sich die Waage hält. Die sein Lebensmotto, „Man soll Herausforderun- begann er nach einer HTL für Hochbau, die für Schreibtischarbeit fällt Clemens leichter als ge- gen nicht fürchten sondern in Angriff nehmen“, ihn aber „nicht das Richtige“ war. Sein Tipp an dacht: „In meinem Arbeitsfeld herrscht ein kol- nicht verwunderlich. die Studierenden: „Eine Spezialisierung sollte legiales Verhältnis, man ist mit jedem per du erst im Berufsleben erfolgen und nicht zwang- und kennt sich “. Heute lebt er mit seiner Le- Thomas Fruhmann ist seit September 2006 bei haft an der Uni angestrebt werden.“ bensgefährtin und seiner Ziehtochter zusam- der ÖBB. In Wien wollte er nach dem Studium men. der Kulturtechnik nicht bleiben und so bewarb

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berufsbild Wunschberuf Entwicklungszusammenarbeit

In und mit Entwicklungsländern zu arbeiten mit dem Bewus- gen Projekte fließen. „Es gibt nur wenige großen Fehler, die Studieren- stsein, dass Probleme auf der südlichen Erdkugel auch uns de im Zusammenhang mit einen Aufenthalt in Afrika, Asien oder Lat- einamerika machen können“, erzählt Hauser. Fehlende Offenheit, vor- hier im Norden etwas angehen, ist für einen nicht zu unter- gefertigte Meinungen und eine Romantisierung der anderen Kulturen schätzenden Anteil der Absolventen das Berufsziel. Einer, der können aber das Projekt negativ beeinflussen. Ebenso sind Helfersyn- viele Kollegen in diese Länder begleitet und Tipps geben drome fehl am Platz. „Hinter letzterem verbirgt sich oft Paternalis- kann, ist Michael Hauser. mus“, macht er dies deutlich. Professionalität ist auch hier das A und O und machen eine ‚Global Development Partnership’ erst möglich. Das interview und text: wiebKe müller-wienberGen Problem sieht Hauser in der Vielzahl der Nachfragen: „Zurzeit sind es mehr Personen, als wir auf seriöse Weise betreuen können“. Michael Hauser ist die erste Ansprechperson, vor allem wenn es um landwirtschaftliche Themenfelder geht. „Die meisten BOKU Studie- renden, mit denen ich im Süden arbeite, sind in laufende Forschungs- projekte eingebunden und arbeiten an ihrer Master- oder Doktorar- Hilfreiche Tipps beit“, weiß Hauser zu berichten. Schon in seiner Kindheit sammelte er die ersten Erfahrungen in Westafrika und kam so in den ersten Kontakt Gute Vorbereitung Wie jeder Auslandsaufenthalt gehört auch eine Reise nach Afrika, Asien oder Lateinamerika sehr gut vorbereitet. Neben der medi- zinischen Vorsorge braucht es eine sehr gute fachliche Vorberei- tung. Ist das Ziel des Auslandsaufenthaltes mit konkreter For- schung verbunden, dann müssen Forschungsziele und Methoden noch vor dem Verlassen Österreichs entwickelt sein. Natürlich ist die persönliche Auseinandersetzung mit den kulturellen Gepflo- genheiten und der Landessprache wichtig. Dies sollte bereits im Vorfeld geschehen.

Die häufigsten Probleme Die persönliche Adaptions- und Akkulturationszeit ist nicht zu unterschätzen. Bereits mit dem Öffnen der Flugzeugtüre prasseln eine Fülle neuer Eindrücke auf uns ein. Diese Eindrücke zu verar- beiten und zu ordnen braucht Zeit. Schlechte Planung zu Hause rächt sich meistens im Gastland, in dem die Forschungsarbeit durchgeführt wird. Die meisten meiner Studierenden kommen Michael Hauser (li.) ist Chef des DEV-Forums motiviert und um sehr viele Erfahrungen reicher wieder retour an die BOKU. Etwas wirklich Sinnvolles zustande gebracht zu mit Entwicklungszusammenarbeit. „Mein heutiges Interesse an Ent- haben, wiegt die meisten Probleme auf. wicklungszusammenarbeit nährt sich aus einer sehr persönlichen Be- troffenheit im Zusammenhang mit den immensen Herausforderungen, Grundlagen mit denen Menschen im Süden konfrontiert sind“, erklärt er selbst sei- Für Diplomarbeiten und Dissertationen im Rahmen unserer For- ne anhaltende Faszination. Wenn sich Studenten dazu entschließen für schungsprojekte sind gute fachliche und methodische Kompeten- eine Feldforschung Österreich zu verlassen wird zunächst das Thema zen Grundvoraussetzungen. Personen, die unsere Lehrveranstal- mit der betreffenden Partnereinrichtung aus dem Süden festgelegt. Die tungen besucht haben, sind da im Vorteil. Persönliche Reife, BOKU unterstützt dann bei der inhaltlichen Vorbereitung und der Me- Stabilität, Flexibilität, Belastbarkeit und Empathie sind essenziel- thodenentwicklung. Vor Ort übernimmt die Betreuung ein Kooperati- le persönliche Grundlagen, die BewerberInnen mitbringen müs- onspartner, aber auch Hauser versucht so weit es geht vor Ort zu un- sen. Abraten würde ich Personen, die sich mit dem Ablegen lieb terstützen. Die abschließende Analyse findet dann meist wieder in gewonnener österreichischer Standards schwer tun. Österreich statt, von wo aus die Ergebnisse wieder zurück in die dorti-

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berufsbild Was wird in Südamerika gebraucht?

Horizont3000 ist einer der Arbeitge- stitut für angepasste Kleinbauernlandwirt- Tschavoll: Eigentlich nicht so krass unter- schaft in semiariden Gebieten, wo es darum schiedlich von dem was man in Österreich ber in der Entwicklungszusammen- geht, das Leben in angepassten Weise mit der kennt. Im Büro an Projektanträgen arbeiten, Be- arbeit. Die Absolventen Gebhard Trockenheit und der dafür typischen Vegetati- richte erstellen, Workshops organisieren, wech- Tschavoll und Markus Breuss, er- on zu führen und nicht auf eine Art, die der selt sich mit Besuchen in den ländlichen Ge- zählen im Interview, wie sie sich Trockenheit den Kampf erklärt und sie domi- meinden ab. Hier im Innenland des eingelebt haben, wie die Arbeit dort nieren will. Nordostens spielt der Karneval, für den ja Bra- silien so bekannt ist, eine untergeordnete Rolle. aussieht und was sie als nächstes Was hat Sie dazu bewegt im Bereich der Ent- Nichts desto Trotz feiern die Leute schon sehr planen. wicklungszusammenarbeit zu arbeiten? gerne und machen Musik und man wird auch oft eingeladen. interview: wiebKe müller-wienberGen Tschavoll: Schon während meines Studiums auf der BOKU haben mich die entwicklungs- Breuss: Das ist ganz unterschiedlich. Bei mei- politischen Themen interessiert, wie sie z.B. in nem letzten Einsatz bei CIMI und dem Projekt Wie sieht zurzeit ihre Arbeitssituation aus? der Vorlesung Bodenkulturwissenschaften in zur Wiederherstellung des natürlichen Lebens- Tschavoll: Ich arbeite mit der brasilianischen den Entwicklungsländern bei Prof. Gretzma- raumes des indigene Volkes Maxakali, war ich Partnerorganisation FUNDIFRAN an Themen, cher behandelt wurden. Meine Diplomarbeit viel im Feldeinsatz, Besuche in den verschiede- die die Wasser- und Umweltsituation im Ein- habe ich dann in Mexiko gemacht, allerdings nen Dörfern, gemeinsame Spaziergänge zu zugsgebiet des mittleren Rio São Francisco be- zu einem abfallwirtschaftlichen Thema. Ein den Feldern und in den noch verbliebenen

Foto 1: Gebhard Tschavoll auf der Autofähre über den Rio São Francisco, Foto 2: Seminar in einer ländlichen Gemeinde zur Veredelung von Mangobäumen, Foto 3 :Interessiertes Publikum bei einem Seminar über Agro – Forstwirtschaft

treffen. Der São Francisco ist der 3. größte Fluss bisschen Abenteuerlust ist sicher auch dabei... Waldstücken, Gespräche mit den verschiedene Brasiliens und fließt durch die nordöstlichen Das Angebot von Horizont3000 für 2 Jahre Groß- Familien, um ein wenig in Erfahrung zu Bundesstaaten, die durch semi – arides Klima nach Brasilien gehen zu können war dann eine bringen, wie sich die einzelnen Gruppen eine gekennzeichnet sind. Wohnort ist Ibotirama, ei- einmalige Gelegenheit. Umweltrevitalisierung vorstellen. Dann haben ne Kleinstadt am Ufer des Flusses im Bundes- wir mit den Familien, die dies wünschten, ver- staat Bahia mit ca. 25.000 Einwohnern. Breuss: “Ich habe bei meinen Studienaufent- schiedene Vorhaben umgesetzt, wie Baum- Mit unseren Projekten versuchen wir ökologi- halten und Arbeits-Praktika in Spanien und schulen einrichten, Setzlinge pflanzen, Feuer- sche Prinzipien in die Landwirtschaft zu inte- Brasilien sehr wertvolle Erfahrungen im inter- Schutzstreifen anlegen, mit Mischkulturen auf grieren und den Erhalt der natürlichen Vegeta- kulturellen Austausch machen können und das den Feldern arbeiten, der Rinderhaltung eine tion zu sichern. Ein weiterer Punkt ist die Gefühl erfahren, dass meine Arbeit und mein neue Richtung zu geben, etc. Arbeit mit den Komitees der Einzugsgebiete, Engagement geschätzt werden. Ich glaube, ich Bei meiner jetzigen Tätigkeit bei IRPAA, Insti- das sind Strukturen die per Gesetz eine Mit- konnte in dieser Zeit innere Ängste und tut für angepasste Kleinbauernlandwirtschaft, sprache der Bevölkerung in der Verwaltung Schwächen überwinden und dadurch als Per- bin ich mehr im Büro tätig, beim Analysieren der Wasserressourcen ermöglichen. In einer son wachsen, heranreifen. Ich mag die Heraus- von neuen Tendenzen von wirtschaftspoliti- Gegend die noch immer von Großgrundbesitz forderung in der Fremde zu leben und freue schen Tendenzen im Agrarbereich, Verordnun- dominiert wird, ist unsere Zielgruppe vor al- mich dann umso mehr aufs zurückkommen, gen des Landwirtschaft und Umweltministeri- lem die ärmere ländliche Bevölkerung, die auf Familie, Freunde und unsere schöne Alpen- ums und gegebenenfalls helfe ich beim noch in familiärer Landwirtschaft arbeitet. landschaft, die sich vor der Tür meines Ge- Verfassen von alternativen Vorschlägen mit, burtshauses in Vorarlberg ausbreitet. die sich an einer von-unten-nach-oben Logik Breuss: In den ersten 3 Jahren habe ich bei CI- Ich kann mich nicht damit abfinden, dass diese orientieren. Dann bin ich auch oft mehrere Tage MI (Conselho Indigenista Missionario, zu Welt der Ausbeutung und der Zerstörung aus- in den ländlichen Gemeinschaften, um einige deutsch wird oft Missionarischer Indianerbei- geliefert sein soll. Ich bin dankbar für die Alltagserfahrungen mit den Bauern und Bäue- rat verwendet) gearbeitet, wo wir in einem Schönheit der Schöpfung Gottes und ich möch- rinnen teilen zu können oder bei Treffen, Semi- Umwelt- Revitalisierungsprogramm es ver- te versuchen, meinen (kleinen) Beitrag in die- naren und Konferenzen der NGO´s und sozia- sucht haben, die degradierte Landschaft des In- sem Sinne zu leisten. len Bewegungen. dianerreservates so zu beeinflussen, dass sie Klar feiere ich Karneval und die anderen Volks- dem natürlichen Lebensraum nahe kommt feste mit, wenn ich auch hin und wieder diese und mehr Raum für die Verwirklichung der Wie muss man sich den Arbeitsalltag in einem Zeit nutze, um mich in die Natur zurückzuzie- traditionelle Lebensweise bietet. Land vorstellen, das für seine Lebensfreude be- hen und zum Beispiel in Seit einem Jahr arbeite ich bei IRPAA, dem In- kannt ist? Feiern Sie Karneval? die Berge zu gehen.

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berufsbild

Wie sieht Ihre Zukunft aus – bleiben Sie in ken. Interessanterweise muss man ja oft weg noch immer gibt) sondern das Fehlen von Südamerika? fahren um wieder die Vorzüge der Heimat Möglichkeiten zumindest einen bescheidenen richtig schätzen zu können. Wohlstand zu erlangen. Das bringt die Leute Tschavoll: Auch wegen unserer Tochter, die dazu ihr Land zu verlassen, in die Stadt zu zie- hier auf die Welt gekommen ist, haben meine Breuss: Hin und wieder wünsche ich mir, mir hen, ihr Grundstück an rücksichtslose Holz- Frau und ich uns entschieden, am Ende des 2- Freunden zusammen sitzen und wie wild in kohlehersteller zu verkaufen. Die Zerstörung

Foto 1: Arbeit mit Schülern am Welttag des Wassers, Foto 2: Jugendgruppe beim Pflanzen von Bäumen zur Regeneration verödeter Flächen, Foto 3: Ein Dorf Foto 4: Markus Breuss bei einer Busfahrt, Foto 5: Breuss unter den Maxakali, Foto 6: Die Baumschule

jährigen Vertrages zurück nach Österreich zu der eigenen Sprache herumpolitisieren zu kön- der Umwelt für kurzfristigen Profit ist ein gros- gehen. Es ist aber nicht ausgeschlossen dass nen. ses Problem. Leider Gottes sind die staatlichen wir zu einem späteren Zeitpunkt nach Brasilien Behörden oft nicht in der Lage diesen Prozess oder in ein anderes Land Lateinamerikas Wie verbringen Sie Feiertage wie Weihnachten? zu kontrollieren und aufzuhalten. zurückkommen um dort zu arbeiten. Fliegen Sie häufig nach Österreich? Es gibt hier noch sehr viele ganz entlegene Winkel. Die Jugendlichen die dort leben, ha- Breuss: Das ist im Moment nicht so leicht zu Tschavoll: Die letzten Weihnachten haben wir ben eigentlich ein riesiges Potenzial die Dinge sagen. Ich würde schon gerne länger hier blei- hier bei österreichischen Freunden verbracht in ihren Gemeinden zum besseren zu verän- ben, aber meine Frau, die Brasilianerin ist, und wurden dabei sogar vom Lokalfernsehen dern, aber keine Möglichkeiten es zu verwirkli- wünscht sich Österreich besser kennen zu ler- gefilmt, die einmal so ihren Zusehern die „exo- chen. Hier finde ich es am Wichtigsten, dass nen, nicht nur wie bisher auf unseren Urlaubs- tischen“ Bräuche eines anderen Landes zeigen diese und sei es über noch so kleine Projekte ei- Kurzreisen. Für meine Tochter wäre ein Auf- konnten. Besonders befremdlich fand das Fern- ne Chance bekommen. Wir sind unter anderem enthalt in Österreich sicher sehr wertvoll, um sehteam die Bratwürste am Weihnachtsabend. Sprachrohr für die Leute wenn es gilt in heiklen die Deutsche Sprache (und den Vlbg. Dialekt) Nach Österreich sind wir in der Zeit die wir Angelegenheiten mit den Behörden in Kontakt zu lernen. hier haben nicht gefahren, unter anderem weil zu treten. Es ist z.B. schon vorgekommen, dass 2 Jahre nicht so eine ewige Zeit ist. in einer Ansiedlung illegal abgeholzt wurde. Haben sie häufig Heimweh? Die Bewohner haben dann uns aufgesucht um Breuss: Letztes Jahr waren wir zu Weihnachten die Vorfälle zu dokumentieren und an die Tschavoll: Ab und zu ja. Ich vermisse Familie in Österreich. Ansonsten schmücken wir unse- Behörde weiterzuleiten, was bei den kompli- und Freunde in Österreich und manchmal ren Christbaum, der statt Nadeln eher Stacheln zierten Kompetenzen hier gar nicht so einfach auch die ganz selbstverständlichen Kleinigkei- hat, versammeln die Familie, beten, singen, es- ist. Letztendlich kann ich auch dadurch helfen, ten wie ein gutes Glas Wasser aus dem Wasser- sen gut und trinken eisgekühltes Bier, weil zu indem ich bestimmte Situationen der Öffent- hahn... hier kann man es ja erst trinken nach- Weihnachten eine Affenhitze herrscht. lichkeit in Österreich bekannt mache um damit dem es gefiltert wurde, oder man kauft sich indirekt die Entscheidungen hier zu beeinflus- Wasser in 20 l Flaschen. Die große Hitze, macht Wem helfen Sie besonders und wie? Wie emp- sen. uns auch zu schaffen. Oft sind es über 40° C finden Sie dortige Not? und weder Haus noch Büro haben Klimaanla- Breuss: Ich kann gar nicht sagen, ob ich helfe gen. Mücken gibt es das ganze Jahr über von Tschavoll: Die Not mit der ich es zu tun habe oder mir mehr geholfen wird. Auf jeden Fall ist der Dämmerung bis ins Morgengrauen, an ei- ist nicht unbedingt das grundsätzliche Fehlen es ein einzigartiger Erfahrungsaustausch, wo nen Schlaf ohne Moskitonetz ist nicht zu den- von Nahrung und Wasser (obwohl es das auch beide Seiten davon profitieren.

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stung vor allem die wirtschaftliche Verwertbarkeit und Realisierbar- INiTS Award 2008: keit. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung werden die Gewin- ner des INiTS Awards im Oktober 2008 bekanntgegeben und prämiert. Bis zu 2.000 Euro gewinnen Alle Informationen zum Ablauf und zur Einreichung finden Sie unter Das universitäre Gründerservice INiTS prämiert auch heuer innova- www.inits.at/award tive Ideen mit Chance auf kommerzielle Umsetzung Haben Sie sich schon Gedanken darüber gemacht wieviel Ihre Idee Vorbereitung wert ist und welches Potential darin steckt? Auch 2008 prämiert INiTS Gerne laden wir Sie ein, im Vorfeld des INiTS Award an einem unserer innovative wissenschaftliche Arbeiten mit Chance auf kommer- kostenlosen Workshops „Idee was nun?“ teilzunehmen. Diese zielle Umsetzung mit dem INiTS Award. Der Wettbewerb soll einmal monatlich stattfindende Orientierungsveranstaltung die Möglichkeiten zur Umsetzung innovativer Ideen aufzei- hilft Ihnen, die Umsetzungsgedanken zu Ihrer Idee zu kon- gen und so eine Brücke zwischen Forschung und Wirt- kretisieren und Ihre Verwertungsmöglichkeiten zu analy- schaft zu bauen. sieren. Diplomanden und Dissertanten, sowie Bachelors INiTS ist eine Gesellschaft der TU Wien, der Universität und Masters der Wiener Universitäten und Fach- Wien und des Zentrums für Innovation und Technologie hochschulen sind ab sofort aufgerufen die Jury (ZIT), gefördert vom AplusB Programm und dem Wiener von dem Verwertungspotential Ihrer innovativen Wirtschaftsförderungsfond (WWFF). Als universitäres Grün- Idee zu überzeugen. derservice unterstützt, berät und fördert INiTS AkademikerInnen Der INiTS Award 2008 wird in drei Kategorien vergeben: auf dem Weg zum eigenen Unternehmen. INiTS versteht sich dabei als - Informations- und Kommunikationstechnologie Drehscheibe, um die passenden Ideen, Kompetenzen, Ressourcen und - Life Science handelnden Menschen zusammenzubringen. Interessiert? Dann nut- - Allgemeine Technologien zen Sie die Chance und vereinbaren Sie einen Termin für ein kostenlo- In jeder Kategorie werden drei Preise, die mit 2.000 Euro, 1.500 Euro ses Einzelcoaching um Verwertungsmöglichkeiten zu analysieren. In- und 1.000 Euro dotiert sind, vergeben. fos dazu finden Sie unter www.inits.at/idee

Die Arbeiten, die bis 31. Juli 2008 eingereicht wurden, werden von den Kontakt Juroren, zu denen Vertreter der teilnehmenden akademischen Einrich- Lukas Eysank, Marketing & PR tungen, sowie Sponsoren und INiTS-Experten zählen, bewertet. Als INITS Universitäres Gründerservice Wien GmbH Kriterium gilt neben der Neuartigkeit des Produkts oder der Dienstlei- Tel.: 01/715 72 67 – 21 oder email: [email protected] »Take your

chance!« » GEWINNENGGEW SIESIE BIS ZU

DerD AwardAward für innovative tive Diplomarbeiten Dipllomarbeiten EuroEuroo 2.000,-2 undu Disserationen mit der ChaChanceancee auf kkommerzielleommerzielle VVerwertung.erwertung.g PrämiertP t wewerden die besten IdIdeendeen von StudentInnen und INTERESSIERT?INTERESSSSIEERT? AbsolventInnenA der WienerW UUniversitätenniversitäten und Fachhochschulen. www.inits.at/awardwwww.inits.at/inits /award EINREICHFRIST:EINREICHFRIST: 31.31 . JULIJUL LI 2008 [email protected]@initts.at www.inits.at/awardwww.inits.at/award T.T. +43-1-715 72 7 67 alumnimagJuni08:alumnimagJuni08.qxd 01.07.2008 16:28 Seite 24

jubiläum Nach 50 Jahren wieder an der BOKU

Mit rund 24 Jahren steht man als “frischer” Absolvent im Festsaal und erhält im feierlichen Rah- men die Sponsionsrolle mit der Urkunde. 50 Jahre später im Alter von 74 Jahren wird der Mo- ment wiederholt und das Goldene Diplom wird überreicht. Einer der Teilnehmer: ”Es ist eigent- lich eine Alterserscheinung und ich freue mich nicht darüber, aber doch ist die Feier ein Zeichen wie hoch die Wertschätzung der BOKU gegenüber ihrer Absolventen ist.” wiebKe müller-wienberGen

Fritz Rieseneder kribierte er an der BOKU und belegte die Studi- Seine Kindheit verbrachte er in Linz. Er wurde enrichtung Forstwirtschaft. Fünf Jahre später 1932 geboren und besuchte auch dort die Schu- machte er seinen Abschluss als Diplominge- le. Das Realgymnasium bzw. die Matura nieur. Die folgenden neun Jahre, 1957-1966 war schloss er mit Auszeichnung ab. Seine Studien- Karl Bauer in den Landesforstdiensten Tirols wahl verschlug ihn dann nach Wien. Er besuch- tätig. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in te vier Semester die Fakultät für Bauingenieure Ried verschlug es den zweifachen Vater nach an der TU und dann acht Semester an der BO- Imst, wo er noch heute wohnt. An der dortigen KU. Auch hier schloss er mit Auszeichnung landwirtschaftlichen Lehranstalt war er auch 1957 ab. Im selben Jahr wurde er dann bei den über lange Jahre hinweg Gastlehrer im Bereich österreichischen Bundesforsten angestellt. 13 Waldwirtschaft. Ab 1969 bis 1992 war er zudem Jahre war Dr. Rieseneder in der Abteilung für Leiter der Bezirksforstinspektion Imst. Auf- Forsteinrichtung und Waldbau tätig. Teile sei- grund seiner Verdienste wurde er 1983 zum ner Hofrat der Tiroler Landesregierung ernannt. Knappe 10 Jahre später, 1992, nahm er die Stelle

derösterreich. Daran anschließend wechselte er an das Realgymnasium in Eisenstadt. Nach er- folgreichem Abschluss beschloss er 1952 an der BOKU zu studieren. Nach vier Jahren wurde er dann Diplomingenieur. Zwei Jahre arbeitete er dann als Assistent an der Lehrkanzlei für land- wirtschaftliche Betriebs- und Bewertungslehre hier an der BOKU bis er 1957 zum Doktor pro- movierte. Dies war die erste Promotion an der BOKU eines Burgenländers, nachdem das Bur- genland erst 1921 (davor: West-Ungarn) zu Österreich kam. Es verschlug ihn dann wieder ins Burgenland, wo er bei der Burgenländi- schen Landwirtschaftskammer anfing. Im Lau- fe seiner Karriere war er dort Oberlandwirt- Analysen wurden in dem Buch „Investitions- schaftsrat und Direktor der Betriebsabteilung und Finanzierungsplanung im Forstbetrieb“ bis zu seiner Pensionierung 1994. Seine berufli- 1971 im Agrar Verlag Wien veröffentlicht. che Laufbahn weißt aber noch andere Qualifi- als Landesforstdirektor an, bis er im Jänner 1999 Zwei Jahre zuvor, 1969, promovierte er an der kationen auf. So wurde Dr. Mad 1961 zum ge- pensioniert wurde. Seit dem kann er mit seiner BOKU mit dem Titel „Investitionsplanung im richtlich beeideten Sachverständigen für Frau Sieglinde viel mehr seinen Hobbies nach- Forstbetrieb“. Von 1970-1980 war er Forstmei- landwirtschaftliche Besitzungen ernannt. 1969 gehen: dem Wandern, Schwimmen und Tan- ster in Gastein und Kurhausleiter in Bad Hofga- erhielt er zudem die Befugnis als Ingenieurkon- zen. Neben derAuszeichnung als Hofrat wurde stein. Hiernach wurde er zum Oberforstmeister sulent für Landwirtschaft beim Bundesministe- Karl Bauer unter anderem auch das Ehrenzei- von Tirol und Voralberg in Innsbruck berufen. rium für Bauten und Technik. Neben dem Beruf chen für Verdienste um die Republik Österreich Ende Juni 1997 trat er dann in den wohlverdien- spielt auch die Religion eine große Rolle in sei- und das Verdienstkreuz des Landes Tirol verlie- ten Ruhestand, was für ihn aber nicht bedeute- nem Leben - er war Konsul für verschiedene hen. Bis vor drei Jahren war er zudem Leiter der te, sich gänzlich zurück zu ziehen: Er publiziert katholische Orden. Für all seine Tätigkeiten er- 22.000 ha großen Landesjagd Pitztal und Stein- Artikel in der „Forstzeitung“. Als Dank und hielt er unter anderem das goldene Ehrenzei- wildreferent im Tiroler Jagdverband. Anerkennung für sein Engagement bei der Wei- chen für Verdienste um die Republik, den terentwicklung der Forstwirtschaft und im spe- päpstlichen Orden des Heiligen Gregorius des Wofgang Matzke ziellen der ÖBf erhielt er 1993 das große Ehren- Großen mit dem Komturkreuz. Er ist einer der wenigen geborenen Wiener, zeichen der Republik Österreichs. Jahrgang 1933. Die Volksschule besuchte er in Karl Bauer Heidenreichstein in Niederösterreich. Auf dem Hans Mad wurde 1933 in Jenbach/Tirol geboren. Er wuchs Weg zur Matura ging er danach auf das Bun- Der gebürtige Burgenländer wurde 1934 in Ze- als ältester von drei Kindern in Landeck auf. desrealgymnasium in Waidhofen an der Thaya. mendorf im Bezirk Mattersburg geboren. Die Dort besuchte er auch die Volksschule und das 1952 beendete er seine Schullaufbahn mit Aus- Volksschule besuchte er in Neunkirchen, Nie- Realgymnasium. Nach seiner Matura 1952 ins- zeichnung. Danach kehrte er in seine Geburts-

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jubiläum

stadt zurück um an der BOKU Landwirtschaft sition arbeitete er bis zu seiner Pensionierung. wurde 1932 in Wien geboren. Nach der erfolg- zu studieren. Zusätzlich belegte er Fächer im In dieser Zeit erweitere er das Unternehmen. Ei- reichen Matura immatrikulierte er sich an der Bereich Gartenbau. 1957 schloss er das Studium ne neue Käserei für Geheimratskäse und Baby- BOKU 1951 und belegte den Studiengang mit der dritten Staatsprüfung ab. Zunächst Edamer wurde gebaut. Trotz dessen musste der ‚Landwirtschaft’. Während des Studiums arbei- blieb er dann in Wien und arbeitete bei den Betrieb 1995 schließen – die Strukturverände- tete Ernst Brandl in den Sommermonaten und Bundesgärten und machte eine Gärtnerlehre in rungen in der Landwirtschaft haben ihm ge- sammelte Erfahrungen in mehreren Molkereien den Anlagen von Schloss Schönbrunn und Bel- schadet. und auch in einer Magarinefabrik. Nach nur vedere. Schon 1959 machte er einen großen Heinz Kutschka ist seit 1960 mit seiner Frau, vier Jahren auf der BOKU erwarb er das Ingeni- Schritt und ging für zwei Jahre an die Ohio Sta- Rudolfine Kutschka, geb. Posch verheiratet. eurdiplom und begann 1957 mit der Ausarbei- te University in den USA, ermöglicht durch Sti- tung seiner Dissertation mit dem Titel: „Zur pendien. Um sein Wissen weitergeben zu kön- Ernst Brandl quantitativen Bestimmung des Diacetyls in But- nen machte er 1962 die Lehramtsprüfung im Sohn des Molkereibetriebsleiters Josef Brandl, ter“. 1957 promovierte er schließlich zum Dok- Hauptfach Gartenbau. Von 1961-1964 lehrte der passionierte Schwimmer und Wanderer an der HBLVA für Gartenbau in Schönbrunn. Der Va- An: ter zweier Töchter ging 1964 dann gemeinsam frau dipl.ing. dr.techn. ingela bruner mit seiner Frau zurück in die USA, wo er als rektorin der universität für bodenkultur

wien, am 6.3.2008 eure mAGnificA! Sehr Geehrte frAu reKtorin bruner! ich möchte auch auf diesem wege ihnen und allen vertretern ihrer universität danken, die mei- ne tätigkeit in den vergangenen 50 Jahren für würdig befunden haben, im rahmen einer Aka- demischen feier besonders ausgezeichnet zu werden. ich habe die besondere ehre, die Sie mir zu- gedacht haben, mit der gebührenden wertschätzung und freude empfangen. dabei habe ich mir die frage gestellt, wem man dank schuldet, dass man Arbeit leisten konnte, die mit einer sol- chen Auszeichnung bedacht wird. da sind es ganz selbstverständlich eltern und lehrer, denen man das rüstzeug dazu verdankt, - ohne leseschwäche - auf sich allein gestellt bestehen und sich bewähren zu können. darüber hinaus waren es aber noch viele, die meinen weg begleitet haben und durch Jahre hindurch im gleichen denken und wollen, letztlich auch im dienst an unserem lande, ihre verbundenheit in Gartengestalter und Fachberater arbeitetet. Sei- ne Lehrtätigkeiten setzte er auch hier fort. 1982 verschiedenster weise zum Ausdruck brachten. Aus diesem Grunde habe ich in dieser ehrung kehrte er nach Österreich zurück um bei der wohl mit recht nicht nur eine Anerkennung der eigenen leistung gesehen, sondern sie stellver- Baumschule Christenson in Wien als Angestell- tretend für die Angehörigen meiner familie und für alle freundlich gesinnten Personen entge- ter und Fachberater tätig zu sein. Ab 1988 bis gengenommen, von denen ich unterstützung bei meiner Arbeit erfahren habe. zur Pensionierung 1999 kehrte er an die HBLVA Zu danken hatte ich auch allen engeren mitarbeitern für ihre loyale Kooperations-bereitschaft, zurück und wurde Leiter der Abteilung ‚Zier- die sie während unserer gemeinsamen beruflichen tätigkeit entgegengebracht haben. ich weiß pflanzen im Freiland’. Darüber hinaus war er die gewährte unterstützung, die in den verschiedenen gesellschaftlichen organisationsformen, auch Lektor an der BOKU im Bereich „Stauden- in denen ich tätig gewesen bin, oft keine Selbstverständlichkeit darstellt, sehr zu schätzen. kunde, Beet- und Balkonpflanzen II“ und Vor- Posthum dank abgestattet habe ich im Stillen den institutsvorständen des ehemaligen instituts tragender an der Donauuni Krems im Rahmen für milchwirtschaft und landwirtschaftliche mikrobiologie, den Professoren Zeilinger und bin- des Lehrganges „Gartentherapie“. der, die mir die grundlegenden fachlichen Kenntnisse beigebracht haben. meinen speziellen dank habe ich auch zum Ausdruck gebracht gegenüber dem bei der feier anwesenden freund Hans Kutschka Am 10.Jänner 1933 wurde Hans Kutschka in herrn univ.-Prof. dr. dr.h.c. helmut foissy für die langjährige hervorragende und auch als Weiz in der Steiermark geboren. Nach der solche anerkannte fachliche Zusammenarbeit in einem fachbereich, der sowohl an dieser univer- Volksschule in Graz wechselte er 1943 auf das sität als auch an der veterinär-medizinischen universität tradiert wurde. Realgymnasium in Graz. Im Anschluss daran von Augustinus stammt das wort, die Zeit ist des menschen Acker. die endlichkeit unseres le- ging er ab 1950 für drei Jahre auf die HBLA für bens ist zugleich Signal, die Zeit zu nutzen. dafür, dass dabei meine als bemühungen für die be- alpine Landwirtschaft in Seefeld. Von 1953-1957 lange der österreichischen Gesellschaft von Seiten der universität für bodenkultur einer so ho- besuchte er dann die BOKU und schloss sie mit hen Auszeichnung für würdig befunden wurden, darf ich ihnen nochmals danken. ich weiß die Diplom ab. Der zweifache Vater hat eine Viel- mir zuteil gewordene ehre wohl zu schätzen. zahl an Molkereipraxis im In- und Ausland ge- mit meinen besten erfolgswünschen für ihre tätigkeit als rektorin der boKu verbleibe ich mit sammelt. Neben Aufenthalten in seiner Heimat vorzüglicher hochachtung Weiz, war er in Graz und Hartberg, internatio- nal in Friesland und Holland. All diese Orte be- ihr e.brAndl sucht innerhalb von drei Jahren: 1957-1960. Im Anschluss daran wurde er Betriebsleiter der Molkerei Güssing im Burgenland. In dieser Po-

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tor. So ist es nicht verwunderlich, dass er drei- sche Beratungen. So ist es nicht verwunderlich, maliger Preisträger des Bundesministers a.D. dass er 1963 zum Ministerium berufen wurde. Ökonomierat Josef Kraus-Stipendiums war. Sein Fachbereich: Wein- und Obstbau. Noch vor Den Bezug zur Universität verlor er aber nie: dem EU-Beitritt Österreichs befasste er sich mit zunächst zog es ihn an das Niederländische In- globalen Angelegenheiten wie dem europäi- stitut für milchwirtschaftliche Forschungen, da- schen Binnenmarkt. Speziell die Arbeit an der nach kehrte er wieder an die BOKU als wissen- Zeitung „Der Winzer“ war für ihn wegweisend. schaftliche Hilfskraft an das Institut für Milchwirtschaft, Molkereiwesen und landwirt- schaftliche Mikrobiologie zurück. 1963 heiratete er seine 2003 verstorbene Ehefrau. Nach Ab- schluss des Habilitationsverfahrens erhielt er 1970 die Lehrbefugnis an der BOKU und wurde gleichzeitig in ein dauerndes Dienstverhältnis als Oberassistent überstellt. Der zweifache Vater wurde 1974 zum ordentlichen Universitätspro- fessor an der Veterinärmedizinischen Univer- sität Wien berufen, was dann auch den Weg für schaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präven- das Rektorsamt in den Jahren 1985-1987 bereite- tivmedizin an. Weiters ist er u.a. Träger des te. Für seine erfolgreiche Tätigkeit erhielt er eine Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissen- Reihe von Ehrungen. Neben der Joszef Marek - schaft und Kunst, I. Klasse, des Ehrenzeichens Gedächtnismedaille und der Johannes-Hökl- der Bundeskammer der Tierärzte Österreichs, Medaille der Veterinärmedizinischen Univer- der Goldenen Ehrennadel der Landeskammer Im Laufe seiner Karriere bekleidete er wichtige sitäten Budapest und Brünn verliehen ihm die der Tierärzte der Steiermark sowie der Silber- Funktionen - unter anderem: Vizepräsident des Veterinärmedizinische Universität Wien und nen und Bronzenen Ehrennadel des Öster- O.I.V. von 1981-1983, Mitarbeit bei dem EG- die Universität Helsinki das Ehrendoktorat. Als reichischen Normungsinstitutes. Zollabakommen 1986/87, Delegierter im Euro- Ehrenmitglied gehört er der Deutschen Vete- parat für das Dokument „Wein und Spirituo- rinärmedizinischen Gesellschaft, dem Verein Gerhard Wenzl sen“ (1969/1970). Er erhielt mehrere Bundes- österreichischer Lebensmittel- und Biotechnolo- Sektionschef i.R. DI Gerhard Wenzl begann sei- und Landesauszeichnungen und im Rahmen gen, der Österreichischen Gesellschaft für ne Karriere 1959 als Kammersekretär.Gleichzei- der Pensionierung den Titel als Sektionschef als Ernährung sowie der Österreichischen Gesell- tig übernahm er weinbauliche und kellertechni- Danke für seine Mühen.

Landschaftsplanung, BUTTER Christoph NUSSBAUMER Barbara Promotionen Sponsionen Landschaftsarchitektur LEINWEBER Hannes PAUKNER Regina ANGERMANN Karoli- 10. und 11. April, 26. und 27. Juni 2008 und Landschaftspflege Helmut PITZL Michael ne alumni-Mitglieder sind hervorgehoben ANDERWALD Melanie FRIEDL Stefan SATTLECKER Martina BOGNER Daniel ASTLEITNER Doris MAIR Elisabeth STEINDL Sandra DARABANT Andras Landwirtschaft REST Susanne Christine MILLER-AICHHOLZ TRAXLMAYR Michael DIPPEL Sabine BERNHART Eduard RINNHOFER Bernhard EBERT Alexandra Phillipp Georg WACHTER Elisabeth EZEUDUJI Ikechukwu CZERMAK Christina ROHRER Elisabeth GERHOLD Daniela PLATTER Andreas WAGNER Nina Onyekwete DEIX Wolfgang SCHEIBER Ruth HOLZAPFEL Gerda Franz WEBER Michael FOLLRICH Jürgen DETZ Christoph SCHWARZ Simone Ma- HUBER Astrid RIEZINGER Alfred WENDELIN Martin FREUDENTHALER DEUTSCHMANN Ma- ria INNERHOFER Susanne SCHUSTER Martn Er- Paul Harald nuela SEEBACHER MONIKA Maria win WENDNDER Manuela GÖTZ Martin EICHINGER Gregor THENMAYER Franz KICKINGER Sophie ZWECKMAIR Thomas GREDLER Birgit FABER Florian VOGLAUER Olga Magdalena Wildtierökologie und - GUTTERNIGG Martin FÖTSCH Cordula WEIGL Karin KOHLA Birgit management Natural Resources HILBERG Sylke FRASSL Franz WEINBERGER Lukas LEITNER Johannes OFNER Klaus Management and Eco- KNOLL Mathilde GORKOVAHelena ZETTER Martin Rein- MANNER Angelika WIRNSBERGER Johann logical Engineering KUFFNER Melanie GRIESMANN Sabine hold MÜHLBAUER Stefan ZEITLHOFER Claudia KASPER Martina B.Sc. LACKNER Olga HASENHÜNDL Katrin Ludwig LINIC Sasa LESUEUR Celine HASLINGER Sigrid Kulturtechnik und ÖSTERBAUER Claudia Lebensmittel- und Bio- MAURER Michael HÖNEGGER Monika Wasserwirtschaft RAKOVSKY Maria technologie Individuelles Diplom- NDONA Kayamba HOFSTÄTTER Chri- BAUER Josef RICHTER Christian AULY Markus Maximi- studium NEPF Rochus stoph BOISICSFlorian SALAK Boris lian Anselm ROHRER Michael NEYER Jakob HOSSEINI ALIABAD GREUSSING Marlies SANTNER Jakob BLEIER Katharina Elisa- PECHARDA Christian Mirabbas INNEREBNER Günter SCHUBERT Andrea beth Umwelt- und Biores- PETRITSCH Richard KOCHER Wolfgang LUTTENBERGER SCHWARZ Heinrich BÖCK Katharina Marie- sourcenmanagement PLANK Roswitha KÖCK Astrid Michael SEITZ Andre Louise GRABNER Michael PROBST Olivia Christi- KNOLL August MACHO Werner Walter SENGELIN Pia-Maria BRUNNER Andrea ZEDNIK Anita na LEINER Caroline MAYER Regina STEININGER Mariella CSANDL Barbara QUENDLER Heribert LUIF Carina RAUCH Lutz WEISSTEINER Cle- EBNER Jürgen SCHINDLBACHER MOITZI Elena STAUBMANN Richard mens FIDA Dagmar Andreas MORAWETZ Verena, THALER Simon FEUERSTEIN Juliet SWOBODA Siegfried Mag. VOGLAUER Markus Forstwirtschaft, GRAF Andrea TARMANN Christina ÖHLINGER Barbara WIESHOLZER Johanna Holzwirtschaft KARL Stefan Maria PFABIGAN Herbert WOLFGANG Lucia DE BETTIN PADOLIN LINDER Angela UNGER Nicole PUCHER Isabell Daniela MERZ David

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forumL in Frühlingsstimmung

zoll+ hausen Haust du noch – oder wohnst du schon? Im Juni ist wieder eine Ausgabe des zoll+ erschienen, diesmal zum Thema Hausen. Das ti- telgebende Wort „Hausen“ ist im allgemeinen Sprachge- brauch negativ konnotiert: Es steht für Abhausen, für ei- nen nachlässigen Umgang – wer haust, ist schlampig und wenig umsichtig. Der ur- sprüngliche Wortsinn hält je- doch eine viel breitere Span- ne an Bedeutungen für das Hausen bereit: Fürsorge, Ob- Von (vergessener) Alltagskultur bis zukünfti- sorge, Wirtschaften im Sinne ge Verhaltensweisen ... die neue Ausgabe von Haushalten. Die Bunt- von zoll+ heit der Artikel in diesem Konzentriertes Arbeiten beim Redaktionsworkshop zoll+ spiegelt die breite Pa- lette der Interpretationen und Kontextualisierungen wider: Hauswirt- workshops, der am 26. April 2008 stattfand. Das Formulieren von präg- schaft, Haushalten in der Planung und Pflege, Haus und Hof, Oikos, nanten Titeln und Bildunterschriften wurden genauso geübt wie das Innenhaus und Außenhaus und – wie lebt es sich eigentlich in Enten- Herausfiltern der wesentlichen Inhalte eines Artikels für den Vor- hausen? Der fachliche Rahmen spannt sich auf zwischen baulich-rä- spann. Auch den „alten Hasen und Häsinnen“ brachte dieser Works- umlichen, ökonomischen und historischen Überlegungen. Falls Sie das hop neue Erkenntnisse, und alle Beteiligten waren mit Spaß und Freu- zoll+ noch nicht abonniert haben: unter [email protected] oder Tel.: de bei der Sache. 01/585 33 90-90 sind Abos oder auch Einzelexemplare jederzeit zu ha- ben. Kräuterwanderung Fast schon nach altbewährter Manier fand am 20. April 2008 die Kräu- terwanderung statt, diesmal auf den Steinhofgründen am Wilhelmi- nenberg. Es wurde nach Gundelrebe, wildem Schnittlauch, Wiesen- bocksbart etc. gesucht. Auch fand ein Austausch mit Kräutersuchenden aus anderen Kulturkreisen statt. Zum Abschluss wurden die gefundenen Schätze bei einem Picknick vor Ort natürlich auch gemeinsam verspeist.

Anstoßen mit „Cumarinho“ – einer Cocktail-Kreation mit Anthoxanthum odoratum

Bocciaspiel beim FrühlingsbalL

forumbalL Freiraumnutzung einmal anders: Frei nach dem Motto „Landschaft ist Überall“ lud das forumL am 16. Mai 2008 zum FrühlingsbalL – Spiele, Tanz und exquisite Konversation im Freiraum fanden statt im Reithof- ferpark im 15. Bezirk. Für das leibliche Wohl war genauso gesorgt wie für die Entspannung bei diversen BalLspielen (Federball, Boccia ...). Abschlag war um 17 h und nicht nur wegen des tollen BalLwetters dauerte das Fest dann bis nach Mitternacht. Ankündigung zoll+ spielen Das nächste zoll+ erscheint zum Thema Spielen. Wenn Sie Interesse ha- Redaktionsworkshop ben, einen Artikel zum Thema zu veröffentlichen, bitte senden Sie so Qualitätssicherung der redaktionellen Arbeit und Recruiting bzw. Inte- rasch wie möglich ein kurzes Abstract an die Redaktion: offi- gration neuer Redaktionsmitglieder waren die Ziele des Redaktions- [email protected]. Redaktionsschluss ist der 15. September 2008.

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verbände

vom verbAnd holZwirte ÖSterreichS Neues Team beim VHÖ Nach dem Bekannt werden, dass Simone Strobl in Kürze ihr Studium der Holzwirtschaft erfolgreich abschließen wird und aufgrund dessen die Betreuung des VHÖ nicht weiter übernehmen kann, haben wir, Thomas Puster und Igor Scotland, uns entschlossen diese wichtige Aufgabe zu übernehmen. Wir danken in diesem Sinne unserem hochgeschätzten Mitglied Simo- ne Strobl für ihre langjährige und vorbildliche Tätigkeit für den VHÖ. Unser Büro befindet sich in der Borkowskigasse, Baracke 5. Igor Scotland und Thomas Puster Name: Thomas Puster Geburtsdatum: 2. Juni 1985 Name: Igor Scotland Heimatort: Knittelfeld (Obersteiermark) Geburtsdatum: 30. Oktober 1984 Interessen: alles am, um und auf die Berg (Bike, Klettern, Gipfelstür- Heimatort: Wolfsberg am Stausee Ottenstein (Waldviertel) men und Snowboarden) und natürlich HOLZ Interessen: alles rund um HOLZ und Sport (Snowboard, Bergsport, Wohnadresse: Währingergürtel 69/3, 1180 Wien Fahrräder uvm.), Musik, Menschen, Kochen und vieles mehr Igor über Tom: a guter Mensch (ana von di unverbesserlichen), über- Wohnadresse: Erdbergstrasse 69/20, 1030 Wien drehter Naturbursch, Bergspezialist, Familienmensch, Optimist, top Tom über Igor: praxisorientierter freiberuflicher Tischler (immer und motiviert, Allesfresser überall), „Bausachverständiger“, sportbegeisterter Alleskönner, mu- Werdegang: Nach Abschluss der HBLA für Forstwirtschaft im Jahr siksüchtig, zuverlässig, inzwischen in Wien zu Haus, sehr kommuni- 2004 und anschließendem Urlaub beim österreichischen Bundesheer kativ, selektiver Nahrungsaufnehmer unter dem Ökooffizier des TÜPL Allentsteig, war ich für 1,5 Jahre als Werdegang: Während dem Besuch der HTL-Mödling Abt. Holztechnik Forstadjunkt bei der Wildbach und Lawinenverbauung Steiermark regelmäßige Berufstätigkeit in Tischler- und Zimmereibetrieben, Ab- tätig. Schließlich ereilte mich doch der Ruf der BOKU und ich immatri- schluss 2005. Danach Tätigkeit als Snowboard- und Kinderskilehrer in kulierte im Jahr 2006 in der Studienrichtung „Holz- und Naturfaser- Großarl in Salzburg. Um wieder der Faszination Holz auf den Grund technologie“, da mein Wissensdurst nach Holz nicht mehr anders ge- zu gehen, Start des Studiums „Holz und Naturfasertechnologie“ an stillt werden konnte. der BOKU im Herbst 2006.

Vom Winde verweht - nachhaltige Holzversorgung in Österreich

Hinsichtlich der jüngsten Sturmereignisse durch „Paula“ und „Emma“ im Jänner 2008 und den unmittelbar darauf folgenden star- ken Preisnachlass des Rundholzes, lud die Studienrichtungsvertretung der Forst- und Holzwirtschaft zu einer hochkarätig besetz- ten, und überaus gut besuchten Podiumsdis- kussion. Der Titel ist selbsterklärend: „Vom Winde verweht - ist eine nachhaltige Holzver- sorgung in Österreich noch möglich?“ Die Diskussion wurde von Prof. Karl Stampfer moderiert. Stefan Zwettler gab einen kurzen Einblick in das Ausmaß der Sturmereignisse und stellte ernüchtert fest, dass das Katastrophenmana- gement nach dem Preisverfall und der starken Belastung des mitteleuropäischen Rund- und auch Schnittholzmarktes offensichtlich ge- die kurzfristige Gewinnoptimierung im Auge aktion der Schnittholzerzeuger die weiter scheitert ist. Aufgrund der massiven Bürokra- zu haben. Hans Schaffer bestätigte dies und „munter drauf los schneiden“ und sich nicht tie im Land Österreich ist es weiters unmög- sah eine große Chance im Bereich des Kri- besonders um den Absatz kümmern. Die un- lich in Krisenzeiten schnelle und effektive senmanagements vertan. Allerdings war der ausweichliche Folge ist ein übersättigter Maßnahmen, wie z. B. die Errichtung von Markt bereits vor den Schadereignissen unter Schnittholzmarkt in Europa und ein darauf Nasslagerplätzen, zu setzen. Zur Krisenbe- sehr hohem Druck und ein Preissturz ledig- folgender Preiseinbruch. Eine Nasslagerhal- wältigung müssen größere Nasslager einge- lich eine Frage der Zeit. „Die idiotische Schnit- tung von rund 10% des Einschnittes wäre, richtet werden, die fähig sind die Schadholz- tholzproduktion in Europa muss endlich ein aufgrund der Versorgungsengpässe welche mengen aufzunehmen. Die Forderung für die Ende haben“ so Schaffer. Der Amerikanische auch auf die Besitzstruktur des österreichi- Zukunft lautet, eine nachhaltig orientierte Absatzmarkt ist aufgrund des denkbar schen Waldes zurückgeführt werden kann, Wirtschaftsethik zu leben von der schließlich ungünstigen €:$ Kurses nicht mehr in dem ge- willkommen zu heißen, um den Rundholz- alle Beteiligten profitieren anstatt immer nur wünschten Ausmaß gegeben, jedoch ohne Re- preis besser stabilisieren zu können.

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verbände

Peter Schwarzbauer legte die Fakten auf den Tisch und lässt keinen Zweifel offen. In der Statistik lässt sich kein signifikanter Anstieg der Schadholzmengen über die letzten 30 Jah- re feststellen, auch wenn dies vielleicht den Anschein hat. Die Frage der nachhaltigen Holzversorgung ist somit eine reine Potential- frage und nicht auf Sturmereignisse zurück- zuführen. Andreas Holzinger streicht in seinem State- ment die Wichtigkeit eines gut durchdachten und zukunftsorientierten Waldbaus hinsicht- lich der immer wieder kehrenden Sturmereig- nisse hervor. „Waldbau ist schließlich „Kopf- sache“ und die einzige langfristige Maßnahme gegen Windwurf“ so Holzinger. Dazu braucht es natürlich bestens ausgebilde- tes Fachpersonal, welches durch die BOKU garantiert wird. Auch in Hinblick auf die be- mehr in den Wald tragen, wo diese natürlich beitenden Branche unumgänglich. Die beider- vorstehende Klimaerwärmung wird in tiefen günstigste Brutstätten für Borkenkäfer dar- seitig gewünschte Preisstabilität ist nur durch Lagen auf die „Brotbaumart“ Fichte verzichtet stellen. Die Förderungen des Landes Steier- gegenseitiges Vertrauen und Transparenz er- werden müssen, um einen stabilen Bestandes- mark wurden aufgrund der Brisanz des mög- reichbar und notwendig. Eine gemeinsame aufbau garantieren zu können. lichen Borkenkäferbefalls direkt an den Errichtung von Nasslagerplätzen als Puffer- Heinz Lick erörterte die immense Herausfor- Forstschutz gekoppelt, um präventiv mögli- speicher wäre ein erster Schritt in die richtige derung infolge eines Großereignisses, und che Kalamitäten zu verhindern. Richtung und absolut zukunftsweisend. Die hob vor allem die Bedeutung des Forst- Erich Kastner hob das ausgezeichnete und eu- durch den Klimawandel drohende, wenn schutzes nach solchen Katastrophen hervor. ropaweit sicher führende Waldmanagement auch statistisch noch nicht nachweisbare, Er- Neben den enormen Windwurfmengen durch in Österreich hervor. Dies ist durch Effizienz höhung der Naturkatastrophenanzahl lässt die Stürme Paula und Emma sind in diesem und gleichzeitiger Bedachtheit auf Nachhal- Ernte- und Lagerungskosten in die Höhe Jahr auch Schadholzmengen im Ausmaß von tigkeit kaum zu übertreffen. Auch der Natur- schnellen. Diese müssen gemeinsam solida- 1,2 Mio. fm Schneebruch zu beachten. In den schutz mit seinem hohen Stellenwert ist zu be- risch getragen, und nicht zu Lasten einer letzten 5 Jahren sind zudem jährlich > 2 Mio grüßen und Vorbild für viele andere Staaten in Branche abgewälzt werden. Durch eine ver- fm Käferholz angefallen. Vernachlässigt man der europäischen Union. besserte Zusammenarbeit sind erhebliche den Forstschutz sind die möglichen Folgen Um folgende Schadereignisse oder andere Einsparungsmöglichkeiten im Bereich der Lo- kaum abzusehen. An dieser Stelle sei eine Kri- Versorgungskrisen erfolgreich meistern zu gistik möglich. tik an die gängige Praxis vieler Sägebetriebe können ist eine enge Zusammenarbeit zwi- gerichtet, welche das Rundholzlager immer schen der Holzerzeugenden und Holzverar- bild: frAnZ SteininGer text: thomAS PuSter

von der fAchGruPPe mediA nAturAe Lebensraumelemente Die alumni-Fachgruppe MEDIA NATURAE stellt in dieser Ausgabe Dr. Joachim Tajmel sein Projekt „Lebensraumele- chen Habitate mit großer Detailgenauigkeit aufzunehmen. Neben der Methode wurde auch für Strukturmerkmale ein Punkteschlüssel aus- mente” vor. gearbeitet. Zum Anderen wurden in sechs Katastralgemeinden in süd- Im Rahmen des ULG Media Naturae konnte ich ein mir sehr wichtiges burgenländischen Naturparken große Landschaftsbereiche der tradi- Projekt umsetzen, welches langfristig einen wichtigen Beitrag zum Er- tionellen Kulturlandschaft nach dieser Methode aufgenommen.Im halt der Kulturlandschaft im Südburgenland bedeutet. Das Projekt Rahmen des ULG MEDIA NATURAE lernten wir Methoden um dieser wurde vom Naturschutzbund Burgenland finanziert und von mir als Aufgabe gerecht zu werden konnten, vor allem das Managen dass die- Person geleitet. Die vielfältigen Landschaftsstrukturen in unserer Kul- sem Projekt sehr dienlich war. Wir gliederten das Projekt in 3 Teile. turlandschaft, wenn wir sie auch nicht bewusst wahrnehmen, oder Der erste Projektteil befasste sich mit der Erfassung von Lebensraum- mancher sie sogar als unordentlich und störend empfindet, schaffen element. Im zweiten Projektabschnitt wurden Lebensraumelemente das unverwechselbare Bild der Landschaften Europas und damit auch neu angelegt. Das bekannteste ist der Vogelnistkasten. Im Projekt wur- des Südburgenlandes. „Lebensraumelemente“ ist zuerst ein Arbeitsti- den so unter anderem 25 Großnistkästen angefertigt. Im dritten Pro- tel, der solche Strukturen bezeichnet, die durch das Relief bestimmt jektteil wurde an den Tagen der Artenvielfalt, veranstaltet in Mitarbeit sind, wie Böschungen, wie auch solche, die als beispielsweise Hecken, von Biologen der Region, für die Erhaltung der Lebensraumelemente durch die Vegetation gegeben sind. Sie machen die besondere land- geworben. Viele Interessierte waren erstaunt, wie vielfältig die ver- schaftliche Ausprägung eines Gebietes aus. Diese Strukturen, werden schiedenen Lebensräume oft in nächster Nähe sind und wie wichtig “Lebensraumelemente”. Sie bestimmen in entscheidendem Ausmaß Lebensraumelemente für die Biodiversität sind. Im Projekt Lebensrau- die ästhetische Qualität und die Artenvielfalt unserer Kulturlandschaf- melemente konnte die Grundlage dafür geschaffen werden, das Ver- ten und natürlich auch der Landschaften im Südburgenland. ständnis für die vielfältige Gestalt unserer Landschaften zu fördern In diesem Projekt wurde zum Einen eine Methode entwickelt, die es er- und für Lebensraumele-mente als charaktergebende Bestandteile des laubt, die Kulturlandschaften und die Ausstattung der darin befindli- Landschaftsbilds Sympathie zu schaffen.

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verbände

vom KulturtechniK verbAnd Verlust eines Freundes im KTWW-Vorstand

Mit großem Bedauern mussten wir die Nachricht vom Ableben un- seres Kollegen im Vorstand des Verbandes der Absolventinnen und Absolventen der Studien für Kulturtechnik und Wasserwirtschaft, Herrn Dipl.-Ing. Bernhard Hlawati, entgegen nehmen. Er hatte die Geschäftsführung der Firma ETERTEC Tiefbau GmbH inne und hat sich im Verband durch das vom Unternehmen finan- zierte ETERTEC Stipendium um herausragende Leistungen und be- sonders qualifizierte Arbeiten von Studenten und jungen Absolven- ten sowie durch seine besonders aktive Mitwirkung im Vorstand unseres Verbandes verdient gemacht. Wir werden unserem Freund und Kollegen stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

von der ÖSterreichiSchen GeSellSchAft für lAndSchAftSPlAnunG obmAnn Sc di dr. l. ZAhrer und lAndSchAftSArchiteKtur ÖGLA-Tagung „Landschaft Europa – Erhaltung und Entwicklung“ im Parlament Wesentliche internationale Veranstaltungen 60 Jahre Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und am Sektor Wasser und Abfall finden noch im Landschaftsarchitektur und 25 Jahre Ausbildungstradition auf der Jahre 2008 statt: BOKU boten den Anlass, eine Standortsbestimmung auf prominen- tem Boden vorzunehmen. Auf Einladung des 2. Nationalratspräsi- IWA World Water Congress and Exhibition denten Dr. Michael Spindlegger fand am 29. Jänner 2008 im Parla- vom 7. bis 12. September 2008 ment eine Tagung zur Entwicklung einer abgestimmten Austria Center, Vienna europäischen landscape policy statt. Nähere Informationen unter Mit Fachrefereraten von Lilli Licka, Thomas Knoll, Manfried Welan, www.ktverband.at Ilse Wollansky, Richard Stiles und Harald Kutzenberger wurde die Situation der gegenwärtigen Spannungsfelder der Landschaftspla- ISWA Welt Kongress 2008 vom 3. bis 6. No- nung, vor allem aber der Hinwendung zu Qualitätssicherung und vember 2008, Singapur Umsetzungsorientierung, ausgeleuchtet. Zum ISWAAustria Stipendium finden Sie Einen zentralen Teil nahm die Diskussion von ExpertInnen aus Po- nähere Informationen unter litik, Verwaltung und Praxis am Runden Tisch ein. Warum hat Österreich noch immer nicht die Europäische Landschaftskonventi- www.ktverband.at on unterzeichnet? Erstmals wurden Positionen aus den Blickwin- keln von Gesetzgebung, Administration und Fachöffentlichkeit ver- handelt, ein interessantes Stück Demokratiekultur im Hohen Haus.

hArAld KutZenberGer, ÖGlA

Das königliche Spiel um Standorte

rAlPh GretZmAcher

Seite 30 Ausgabe 02/2008 alumnimagJuni08:alumnimagJuni08.qxd 01.07.2008 16:28 Seite 31

intern

wurde so entwickelt, um Personen selbst entscheiden zu lassen, welches Service und damit auch welchen Kostenbeitrag sie zahlen möchten. Was tut sich bei alumni? Natürlich auch mit ein Grund war, dass der Alumnidachverband mit der Mitgliederentwicklung Jobvermittlung, den vielen Veranstaltungen und dem Magazin einen Ko- Auch weiterhin zeigt sich die Mitgliederentwicklung sehr erfreulich. Der stenaufwand besitzt, der über die Mitgliedsbeiträge wieder zurückfließen Alumniverband ist heuer drei Jahre alt und hat 1.300 Mitglieder! Alles muß. Ein Nachteil bei diesem Mitgliedermodell ist aber, dass es nicht BOKU-Absolventen bzw. angehende Akademiker, die in den unter- leicht verständlich ist und zum Teil auch falsch kommuniziert wurde. So schiedlichsten Fachbereichen und Unternehmungen arbeiten und Posi- wie häufig bemerkt, meinen manche, wenn Sie bei einem Fachverband tionen besitzen. beitreten, sind sie automatisch Mitglied beim Alumnidachverband oder umgekehrt. Das Diskussionsergebnis nun war im Vorstand eine neue Lö- Diskussion zum Mitgliedermodell sung zu versuchen, die EINEN Beitritt, EINEN Mitgliedsbeitrag und den Im Vorjahr hat der Vorstand des Alumnidachverbandes, der mit den Lei- Erhalt BEIDER Verbandsleistungen vorsieht, dieses Modell wurde mit tern der Fachverbände und mit Vertretern der BOKU zusammengesetzt Wellness-Variante betitelt. Klingt relativ simpel, allerdings ist das Problem ist, in drei Klausuren das bestehende Mitgliedermodell diskutiert. Das der sehr unterschiedlichen Mitgliedsbeiträge bei der Fachverbänden (von derzeitige Beitrittsystem ist wahlweise gestaltet, Absolventen der Forst- 10 – 100 EUR), dann die Kosten/Serviceaufteilung untereinander nicht so wirtschaft beispielsweise können bei alumni und/oder beim Verband der einfach. Wer soll künftig was machen und vor allem gibt es auch eine ForstakademikerInnen beitreten, Absolventen der Landwirtschaft dem Qualitätssicherung dabei, was ist, wenn einer der Verbände kein Service Verband der Diplomingenieure der Landwirtschaft und/oder bei alumni anbietet? Offen ist auch ob die Mitgliederverwaltung damit zentralisiert usw. Treten die AbsolventInnen nun sowohl dem nach der Studienrich- wird und wie der Alumnidachverband von 1.300 Personen dann 4.000 tung eingesetzten Fachverband und dem Alumnidachverband bei, ver- Personen verwalten wird. Die nächste Diskussionsrunde wird sich diesen ringert sich der Mitgliedsbeitrag bei alumni um 10 EUR. Dieses System Themen widmen. Auf Anregungen Ihrerseits freuen wir uns! (GS)

Ihr Name scheint für viele etwas unge- Brigitte Kuchenbecker ist seit November wöhnlich: Wiebke Müller-Wienbergen 2007 an der BOKU und hat den Arbeits- (Wiebke ist wirklich ein ganz normaler bereich Jobservice und –beratung über- Vorname!). Die 22-jährige studiert im 4. nommen. Sie studiert an der Wirtschafts- Semester Theater-, Film- und Medien- universität Wien Personalwesen und wissenschaften an der Universität Wien. –entwicklung und hat zusätzlich die Aus- Seit April ist sie an der BOKU und gestal- bildung zur Wirtschafts- und Kommuni- tet die alumni-Zeitung und ist für den re- kationstrainerin abgeschlossen. daktionellen Teil wie auch für die Anzei- „Ich hatte schon immer einen großen Be- genverwaltung zuständig. „Ich kann hier zug zur BOKU und vor Allem auch zum viel lernen. Das gute Arbeitsklima hat Türkenschanzpark :-))“. Die 25-jährige mir den Einstieg sehr leicht gemacht.“ hat aufgrund ihrer vorherigen Tätigkeit Die geborene Bremerin (liegt in Nord- als Beraterin in einer arbeitsmarktpoliti- deutschland) hat sich hohe Ziele für ihre Zukunft gesteckt: „Ich kann mir schen Initiative schon viel Erfahrung bei vorstellen, später im Printbereich weiter zu arbeiten, aber die Faszination der Bewerbungsberatung. „Ich freue mich schon auf viele spannende Le- des Theaters lässt mich nicht los: eine zweite Regiehospitanz möchte ich bensläufe von BOKU-StudentInnen und AbsolventInnen“. (Lebenslauf- auf jeden Fall noch machen.“ P.S.:…die Bremer Stadtmusiken gibt es und Bewerbungscheck montags von 9 – 12 und 13 – 16 Uhr). wirklich ;-)

Wir begrüßen unsere 144 neuen Mitglieder! Beitritte vom 26. Februar bis 22. Juni 2008: Gesamtzahl: 1.302 Personen Abraham Karin Arvay Clemens Bauer Michaela Berger Michaela Bischof Daniela Bohrn Gerald Braun Andreas Brückler Martin Bu- chinger Matthias Butter Christoph Buvac Dragana Cap Martina Dantler Martin Diwold Gottfried Dumfarth Florian Ezeuduji Ikechuk- wu Feuchtinger Martin Fida Dagmar Födermayr Johannes Forstinger Monika Freudenberger Gertrude Friedl Stefan Fuchs Olivia Gao Xu Georgy Nicola Gerhold Daniela Ghesla Claus Goetz Martin Gollubics Carina Greussing Marlies Gruber Sabine Grubmül- ler Thomas Hager Veronika Hahn Georg Hamann Bettina Heiling Anneliese Hell Verena Herl Karin Hucik Peter Humer Sophie The- res Hummer Alfred Andreas Kapeller Hannes Karpf Felix Kaul Hans-Peter Kerschbaumsteiner Irene Kickinger Sophie Kinast Tho- mas Kirchlechner Martin Klempa Andreas Kohaut Maximilian Koller Christoph Koller Susanne Komposch Verena König Elisabeth Krabacher Raphael Kracher Daniel Kraychnikova Daniela Krydl Verena Kühmaier Martin Kulhanek Claudia Kvarda Werner Laus- segger Anna Katharina Lechner Peter Leitner Reinhard Leitner Alfons Leupold Anna Linder Angela Lohr Katharina Loidl-Reisch Cordula Macht Gabriela Mairhofer Judith Martetschläger Rosemarie Maximini Lina Mayer Annika Mayr Josef Mayr Elisabeth Mazreku Afrim Medlitsch Marion Merz David Michlmayr Anna Motz Kathrin Mühlbauer Stefan Nagl Martina Neubauer Judith Nisch- ler Thomas Oeltze Marlies Ofner Hanna Peter Lukas Pichler Roland Pichler Anna Pinnow Michael Pourhashemi Hosna Prechtl Martina Pressler Hans-Peter Rabl-Berger Sabine Ramsbacher Margot Rechenmacher Judith Rest Susanne Rinnhofer Bernhard Rudolf Tanja Rüttger Heinrich Ruttner Manfred Salak Boris Scharl Birgit Scharner Markus Schartner Markus Scherrer Raffaela Schiper Christian Schmid Marco Schmidt Julia Schopfhauser Stefan Schreiner Matthias Schritter Johanna Seebacher Monika Smolka Florian Sölkner Petra Johanna Sperka Ingrid Steindl Sandra Steininger Mariella Steyrer Andreas Stöckl Marianne Strasser Stefan Strempfl Andreas Strommer Thomas Sutterlüty Tamara Tauber Michael-Marcus Thurner Elisabeth Tillhof OttoTrixl Hubert Unterberger Astrid Unterweger Andreas Urferer Andrea Wagner Christian Wagner Grethe Wanko Bettina Wechselberger Patrick Weinberger Florian Weiss Andrea Wiesholzer Johanna Wiesinger Martina Wopienka Susanne Wurzer Birgit Zraunig Kerstin

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karriere Einsteiger Aufsteiger Gregor Grill Karl G. Doutlik / Europäi- Forstwirtschaft/ Österreichischer Biomasse- sche Generaldirektion für Verband, ÖBMV Kommunikation Nach der Matura an einer AHS in Salzburg be- Nach fast 6 Jahren als Leiter gann ich, einer gewissen forstlichen Familientra- der Vertretung der EU- dition folgend, 2001 das Studium an der BOKU Kommission in Österreich in Wien, das ich durch die „Wirren“ der Univer- kehrt Karl G. Doutlik wie- sitätsreform und Umstellung auf das Bachelor- der nach Brüssel in die Ge- Master System hindurch 2007 abschließen konn- neraldirektion für Kommu- te. Durch meine Diplomarbeit rund um das nikation zurück. Dieser Thema „Holzmobilisierung“ wuchs mein Inter- Wechsel erfolgt im Rahmen esse an der vielseitigen Verwendung von Holz – der üblichen Rotation, wel- neben der stofflichen auch zur energetischen che für derartige Positionen Verwertung – weiter. Durch die Vermittlung der alumni-Jobbörse zum Öster- vorgesehen ist. In Brüssel wird der Kulturtechniker seine reichischen Biomasse-Verband konnte ich Mitte Februar eine sehr vielseitige reichhaltigen Erfahrungen als Vertretungsleiter bei der Tätigkeit rund um das Thema „Erneuerbare Energie“, das Strom, Wärme und Erarbeitung neuer Konzepte und Strategien einbringen. Treibstoffe aus erneuerbaren Ressourcen umfasst, antreten. Neben der Bear- beitung von Energiethemen, Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen sowie Horst Pristauz-Telsnigg / redaktionellen Tätigkeiten bin ich mit einem Kollegen gemeinsam auch mit Österreichische Bundes- der Umsetzung des Schulungsprogramms des Verbandes für verschiedenste forste AG Berufsgruppen wie etwa Bürgermeister, Baumeister, Architekten, Installateure Mit Anfang Mai 2008 über- und Rauchfangkehrer betraut. nahm Horst Pristauz-Tels- nigg die Leitung des Profit Dietmar Keusch Centers Dienstleistungen Landschaftsplanung / ALARIS Information Ma- Inland (DLI) der ÖBf, das nagement GmbH für Waldbewirtschaftung, Nach Abschluss der HAK-Matura für Berufstäti- forstliche Beratung und Na- ge beschloss ich den Weg auf die Universität zu turraumplanung zuständig gehen. Ich entschied mich für das Studium der ist. Der diplomierte Forst- Landschaftsplanung und Landschaftspflege an wirt ist seit 2004 als Experte der BOKU. Im Zuge meiner Diplomarbeit arbei- im Bereich DLI bei den Bundesforsten tätig. Zuvor hatte tete ich als technischer Assistent am Institut für der 37-jährige die Position des Betriebsleiter-Stellvertre- Angewandte Geologie (IAG). Während meiner ters im Forstbetrieb Steiermark inne. Studienzeit arbeitete ich als technischer Kun- denberater bei der Fa. Haberkorn-Ulmer Franz Raab / NÖ Land- GesmbH in der Antriebstechnik. wirtschaftskammer Im Laufe meines Studiums nahm ich an verschiedenen Projekten der unter- Die NÖ Landwirtschafts- schiedlichsten Institute teil, ein Highlight war das Projekt „Leben 2014 im kammer hat einen neuen Oberpinzgau“. Ich interessierte mich dabei immer mehr für das Projektmana- Direktor, den studierten gement und die Projektentwicklung, weil diese Arbeit an den einzelnen Pro- Agrarökonomen Franz jekten immer sehr abwechslungsreich war. Raab. Der 42-jährige war Bei der Firma Alaris Informations Management GmbH fand ich diese Mög- im Laufe seiner Karriere lichkeit im Projektmanagement zu arbeiten. Ich bekam Anfang Mai dieses Jah- unter anderem Vorstands- res die Stelle als Proposal Manager. Mein Aufgabebereich liegt in der kreativen mitglied an der Wiener Umsetzung und Darstellung von Projektideen. Ich entwickle derzeit Unter- Börse für landwirtschaftli- nehmenskonzepte und erstelle Projektanträge für Fördermittel an nationale che Produkte, Geschäfts- und internationale Stellen. Die Arbeit gestaltet sich sehr spannend und jeder führer der Vereinigung der Tag bringt eine neue Herausforderung für sich. Öl- und Eiweißpflanzenanbauer für NÖ und Wien, Ge- schäftsführer der ÖSAT sowie stellvertretender Kammer- Irene Raffetseder direktor der NÖ Landwirtschaftskammer. Landschaftsplanung und –pflege/ Trafico Ver- kehrsplanung Alexander Walcher / ASFI- In meiner Diplomarbeit schrieb ich über die Be- NAG Baumanagement dürfnisse und Ansprüche von Kindern an ihre GmbH Umwelt, an ihre Räume und ihre Wege. Dieses Alexander Walcher, der an Themengebiet der Mobilität meiner Diplomar- der BOKU Landschaftspla- beit führte mich ohne Umwege in das Verkehrs- nung studierte und sich planungsbüro Trafico in Gmunden, dessen Stel- hierbei auf Umweltrecht lengesuche ich in der alumni-Jobbörse fand. und -politik spezialisierte, Das engagierte, kompetente und überaus begann 1997 seine Karriere freundliche sechsköpfige Team des Büros macht in der ÖSAG im Bereich es mir einfach, mich in das Thema der Verkehrs- Vergabewesen. planung einzuleben und interessante sowie vielseitige Projekte zu bearbeiten. (fortsetzung nächste Seite) Die Projekte beinhalten vielfältige Komponenten wie Verkehrsdaten und –

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karriere

fortsetzung: Ab 1998 war er Projektleiter bei Neubauprojekten, 2003 über- analysen, Menschen und ihre Bedürfnisse, Richtlinien und Gesetze, Lö- nahm er die Leitung des Geschäftsfeldes Planung und wurde sungen von Konflikten und Übereinstimmungen von unterschiedli- mit dem Übergang der ÖSAG in die ASFINAG BMG im Jänner chen Ansprüchen oder Wünschen, Plänen und das Erleben des (Ver- 2005 Leiter dieser Abteilung. Seit 1. März 2008 ist der 38-jährige kehrs-)alltags vor Ort. Die Rahmenbedingungen im Büro ermöglichen neuer Geschäftsführer der ASFI- ein eigenständiges Arbeiten an den Projekten und die Unterstützung NAG Baumanagement GmbH. durch das Team ist immer gegeben. Nebenbei sei erwähnt, dass mir dieser spannende und bunte Berufsalltag an einem Ort ermöglicht Hermann Wedenig / MA25 wird, wo andere Menschen Urlaub machen! Auf diesem Weg möchte Die MA25 (Stadterneuerung und ich dem Team Trafico Gmunden für ihre Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft Prüfstelle für Wohnhäuser) hat ei- und Unterstützung danken! nen neuen Leiter. Hermann We- denig, der an der BOKU Kultur- David Scheurich technik und Wasserwirtschaft Landschaftsplanung/Agrarverlag studierte, arbeitet schon seit 1983 Obwohl ich vor meinem Studium lange bei der Stadt Wien und war dort und häufig über eine journalistische schon unter anderem als Baupoli- Laufbahn nachgedacht habe, ist mir zist oder Amtssachverständiger in während meiner BOKU-Zeit nicht wirk- der Baubehörde tätig. Der 53-jährige ist nun für rund 100 Mitar- lich die Idee gekommen, als Redakteur beiterInnen verantwortlich. für eine Fachzeitung zu schreiben. Doch als ich im Herbst letzten Jahres das Joban- Anton Zaussinger / Oberöster- gebot der Zeitschriften Garten+Haus und reichische Boden- und Baustoff- Gärtner+Florist auf der alumni – Home- prüfstelle GmbH page fand, hatte ich sofort ein gutes Ge- Anton Zaussinger, Abschluss Kul- fühl. Nach meinem Diplom 2005 hatte ich zunächst die Karenz meiner turtechnik und Wasserwirtschaft Frau übernommen, um ihr den Wiedereinstieg in den Beruf zu ermög- 2006 (Vertiefung Geotechnik und lichen. Eine Teilzeitbeschäftigung als Behindertenassistent ließ mir in konstruktiver Ingenieurbau), ist den kommenden zwei Jahren viel Zeit für meine Tochter, aber auch für mit Mai 2008 Leiter der Prüfgrup- die Ausschau nach einer zukünftigen Festanstellung in meinem eigent- pe Geotechnik bei der OÖ Boden- lichen Berufsfeld. und Baustoffprüfstelle GmbH in Die Verbindung des Hobbies Schreiben mit meiner BOKU-Ausbildung Leonding geworden. Seine beruf- bot sich dann als genau die Herausforderung an, nach der ich gesucht lichen Schwerpunkte liegen unter hatte. Spannend ist hier nicht nur der Spagat zwischen der Publikums- anderem im Bereich Grundbau, Straßenbau, Brückenbau, Hoch- zeitung Garten+Haus und der Fachzeitschrift Gärtner+Florist, auch die wasserschutz und Spezialtiefbau. Nebenbei ist Anton Zaussin- Vielfalt der Aufgaben in einem übersichtlichen, jungen Team macht ger als Vortragender bei OÖ Instituten beschäftigt und gibt sein Spaß. Recherche über Produktneuheiten, Reportagen vor Ort, Fotogra- Wissen im Zuge einer Lehrtätigkeit an der HTL in Linz weiter. fie inkl. Nachbearbeitung und nicht zuletzt Layoutgestaltung berei- chern die eigentliche „Schreibarbeit“. Nebenbei lerne ich auch noch je- des Bundesland kennen.

Weitere Jobs finden Sie unter http://alumni.boku.ac.at/jobs

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events

und Führungskräfte stehen neben den fachlichen Fähigkeiten vor al- Assessment Center: lem Persönlichkeitsmerkmale im Vordergrund. Es wird jedoch nicht die Persönlichkeit im Allgemeinen begutachtet, sondern positionsbe- Von Hürde zu Sprungbrett zogene Stärken und Schwächen. Beim Einsatz von ACs zur Auswahl Sie haben sich beworben! Nun sind Sie zu einem Assessment Center von Hochschulabsolventen steht die Einschätzung des kurz- und mit- eingeladen…! Sie sind auf der Siegerstraße! Ja, aber eigentlich geht telfristigen Potenzials der Bewerber im Vordergrund. Eine DenkHalle es jetzt erst richtig los. Das Assessment-Center ist ein viel beschwo- Consulting Untersuchung (03/2002) ergab, dass knapp 62 % der groß- renes Mittel, um die Besten unter den besseren Bewerbern herauszu- und mittelständischen Unternehmen ACs oder ähnliche Auswahlsy- finden. steme einsetzen - Tendenz steigend. Vor allem Hochschulabgänger ha- ben mit Assessment-Centern zu rechnen. Gemeinsam mit drei bis elf weiteren Bewerbern werden Sie im AC, ein Beurteilt werden Auftreten, sprachlicher Ausdruck, Kreativität, analy- bis fünf Tage lang, einer Reihe von Tests und berufsnahen Situationen tisches Denkvermögen, soziales Verhalten, Kommunikationsfähigkeit, ausgesetzt. Was immer Sie hier tun, Sie werden genau beobachtet, be- Durchsetzungsvermögen, Frustrationstoleranz, Entscheidungsfreude, wertet und schließlich zur Einstellung vorgeschlagen oder abgelehnt. Planung, Initiative und Konfliktverhalten. Im Seminar „Assessment Center, Von Hürde zu Sprungbrett“ am 25. Teilnehmer nehmen an Übungen teil, bei denen sie unter Zeitdruck April gab der Alumnidachverband der BOKU mit der Consulting Fir- Entscheidungen treffen, diverse Vorgänge der Wichtigkeit nach einstu- ma schmidt & diamant die Möglichkeit aus erster Hand zu erfahren, fen, rhetorische Fähigkeiten zeigen, überzeugen und durchsetzen welche Methoden und Spiele bei ACs in der Wirtschaft und im öffent- durch Kooperationsbereitschaft, Kommunikationsfähigkeit und Em- lichen Bereich eingesetzt werden, wie Assessoren beobachten und be- phatie. urteilten, welche Bewertungskriterien tragend sind und vor allem wie Das Seminar lieferte praxisnah zu allen Punkten theoretischen Unter- Teilnehmer sich vorbereiten können. „Am wichtigsten ist, dass die AC- bau, wertvolle (Insider-)Tipps und konkrete AC-Simulationen mit per- Teilnehmer authentisch bleiben!“, meint Susanne Spath, Trainerin und sonenbezogenem Feedback. „Es ist mir bewusst geworden, dass ich ein für den Inhalt dieses Seminars verantwortlich. „Nur wer authentisch AC nicht auf die leichte Schulter nehmen kann, fühle mich jetzt sicher zeigt wo persönliche Stärken liegen, Kompetenz und Potenziale vor- und gut vorbereitet.“ - „Es war toll, besonders die Übungen und die handen sind wird punkten.“ Bei der Beurteilung potenzieller Fach- vielen Tipps! “, so das Feedback der TeilnehmerInnen.

Tipps und Tricks für den Gut beworben ist halb gewonnen – der alumni-Verband unter- stützt Sie dabei! Der nächste Termin des Seminars: Berufseinstieg Richtig bewerben ist schon am 23.10. (Anmeldung unter: Ein gelungener Jobeinstieg (oder –aufstieg) muss gut geplant sein! Da http://alumni.boku.ac.at/veranstaltungen) aber gerade bei dem „Neugierig machen“ auf sich selbst (und das ist ja letztendlich das Ziel der Bewerbung) Feed-Back von außen eine große Unterstützung sein kann, bietet alumni regelmäßig Workshops rund um das Thema Bewerbungsvorbereitung an. Als „Highlight“ stellt im Laufe des Trainings ein potenziell zukünftiger Arbeitgeber das Aus- Bau wahlprozedere in seinem Unternehmen näher vor. Direkt aus der Pra- Automotive Industrie xis gibt er Erfahrungsberichte von der Mitarbeitersuche und vor allem Tipps und Tricks für das Bewerbungsgespräch und dessen Erfolg. Im Sommersemester 2008 waren dies die Personalberatungsfirma „Hill Woltron“, die ein Bewerbungsgespräch mit einem Teilnehmer simu- lierten, und ARC Seibersdorf, die Einblick in ihre Auswahlkriterien ga- 13 ben. Speziell die Tatsache, dass ARC immer viele BOKU-Abolsolven- 10 tInnen einstellt machte ihre Ausführungen besonders interessant. Ihre 1 4 Hinweise sind bei den Teilnehmern gut angekommen – es wurden vie- 7 9 11 le Fragen gestellt und wichtige Notizen gemacht. (bK) 6 1 6 6 7 12 1 5 2 5 1 6 5 7 8 9 3 1 9 8 NACHHALTIGES WASSERMANAGEMENT ZUKUNFTSSICHERE SYSTEMLÖSUNGEN VON REHAU Wasser bedeutet Leben, Wachstum und Fortschritt. Aber die Trinkwasservorräte auf der Erde sind begrenzt. Wasser muss deshalb effektiv gewonnen, eingesetzt und wieder gewonnen werden. Dazu gehören optimale Lager- und Transportbedingungen ebenso wie die Regenwasserbewirtschaftung. 1 AWASCHACHT PP DN 1000 6 AWADUKT PP SN 10 blue 11 RAUDREN 2 AWASCHACHT PP DN 600 7 RAUSIKKO Box 12 RAURAIN 3 TWINSCHACHT 8 RAUSIKKO Hydroclean 13 RAUBIOXON 4 AWADOCK 9 Universalschacht DN 400 5 AWADUKT PP SN 10 / 16 10 RAUVIA Special

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Die ausgebildete Psychologin Roberta Borsos von der Personalberatung Hill im Simulationsgespräch mit einem Teilnehmer

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events Die Absolventenmesse 2008 Österreichs größte Job- und Karrieremesse struktur, Satzlänge. Achtung: Lieblingswörter (z.B. äh, sozusagen, ei- Der Arbeitsmarkt für Akademiker boomt. 150 Un- gentlich, genau, Konjunktive) ternehmen, die mindestens 400 offene Positionen Nonverbal: Haltung, Gestik und Mimik sagen meist noch viel mehr für Jungakademiker zu vergeben haben, werden über den/die Redner/in aus als das Gesagte. Eine offene, aufrechte Haltung, ein fester Händedruck, ein freundliches Lächeln öffnen Tür für den 6. November erwartet. Die Vielfalt an Bran- und Tor des/der Gesprächspartners/in. chen kann sich sehen lassen – Industrie, Unterneh- mensberatung, Informationstechnologie, Banken- und Versicherungssektor, der Handel und der öf- fentliche Sektor werden vertreten sein.

Bereits zum dritten Mal ist der Alumnidachverband der BOKU Wien Kooperationspartner der größten österreichischen Job- und Karriere- messe, der Absolventenmesse des Zentrums für Berufsplanung der WU Wien. Angesprochen werden hier vor allem Studierende und Ab- solventen wirtschaftswissenschaftlicher, technischer und naturwissen- schaftlicher Studienrichtungen. Auf einer Fläche von 6.000 m² gibt es genug Möglichkeiten mit Personalverantwortlichen der anwesenden Unternehmen erste Kontakte zu knüpfen, bei Firmenpräsentationen ei- nen Eindruck über Einstiegsmöglichkeiten und Karrierechancen zu ge- winnen oder sich einfach einmal einen Einblick in die Arbeitswelt von heute und morgen zu verschaffen. Absolventenmesse 2007

Jobs für Akademiker gibt´s doch genug – warum dann auf die Mes- se gehen? Höfliches und korrektes Verhalten beweisen Stil, erleichtern auch in je- Gerade bei der Vielfalt der heute gebotenen Möglichkeiten und Chan- dem Fall das spätere Miteinander in der Organisation cen ist es wichtiger denn je, sich rechtzeitig einen Überblick über den WICHTIG: auf Stimmigkeit und Authentizität achten. Also sich nicht Arbeitsmarkt zu verschaffen, aber auch sich über persönliche Neigun- verstellen, sondern ein der Situation angepasstes Verhalten zeigen. gen und Wünsche klarer zu werden. Wichtige Fragen, die (zukünftige) Last but not least: Dress for success: Kostüm, Anzug und Krawatte, auf Bewerber sich stellen sollten, sind: Welche Unternehmenskultur Hochglanz geputzte Schuhe und saubere Fingernägel. Eigentlich spricht mich an, welche Werte will ich im Beruf leben, was verstehe ich selbstverständlich und ein Zeichen der Wertschätzung für das Gegenü- persönlich unter Karriere, was steckt hinter den unterschiedlichsten ber. Und es ist so leicht, auf diese Art und Weise „Pluspunkte“ zu sam- Positionsbezeichnungen wirklich? Der Abgleich zwischen persönli- meln. chen Wünschen und Angeboten aus Wirtschaft und öffentlichen Orga- nisationen kann gar nicht früh genug geschehen. Nur so kann der Match zwischen den „richtigen“ Bewerbern und den „richtigen“ Un- Das Know-how der Studierenden und der Absolventen der BOKU ternehmen funktionieren. ist gefragt Im vergangenen Jahr gaben mehr als 30% der anwesenden Unterneh- Auch hier gilt – eine gute Vorbereitung ist der halbe Erfolg men an, speziell Studierende und Absolventen der BOKU zu rekrutie- Es soll sie noch geben: Bewerber/innen, die, bekleidet mit ihren älte- ren. Also schon heute vormerken: sten Jeans, Rucksack und Wasserflasche locker um die Schultern gehängt, von Stand zu Stand marschieren, mit dem Sprüchlein „Haben Sie vielleicht einen Job für mich?“ auf den Lippen. Der programmierte Erfolg dieses Messebesuchs – Frust auf allen Ebe- nen. Dabei ist es so einfach, nach „Rezept“ vorzugehen: Die Absolventenmesse 2008 am 6. November Erkundige dich schon im Vorfeld über die ausstellenden Unternehmen – www.dieAbsolventenmesse, Messezeitung Standard RONDO (er- Ort: Austria Center Vienna, Bruno-Kreisky Platz1, 1220 Wien scheint am 25. Oktober), Homepages der Unternehmen Gehe selektiv vor: Verschaffe dir einen Überblick über ALLE ausstel- Veranstalter: Zentrum für Berufsplanung (zBp) der WU Wien lenden Unternehmen und wähle dann bewusst aus: wen nehme ich näher „unter die Lupe“ und mit wem führe ich ein erstes Gespräch? Kooperationspartner: Alumnidachverband der BOKU Wien, (maximal 7-10 Unternehmen!) TU Career Center Bereite zielgerichtete Fragen und eine kurze Selbstpräsentation vor: wer bin ich, was bringe ich mit, warum interessiere ich mich für das Website: www.dieAbsolventenmesse.at Unternehmen und was bringt meine Mitarbeit für das jeweilige Unter- Eintritt für Besucher/innen frei – keine Anmeldung erforderlich nehmen (Methode Fünf-Satz). Übe deine Selbstpräsentation im Vorfeld – Verbal: insbesondere der Einstieg, die Wortwahl und Argumentations-

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thema Ein neues Fussballteam „Welch unwirtliche Bedingungen“, schimpft ÖH-BOKU Sportreferent Michael Kollersber- ger. Unaufhörlich prasselt der Regen auf den Fußballplatz des Universitätssportzentrums Schmelz nieder. Die eigene wie auch die geg- nerische Mannschaft kämpfen verzweifelt um jeden Ball. Leider haben sich sowohl der Wetter- als auch der Fußballgott heute gegen die Elf der BOKU entschieden und schicken sie mit einer 2:5 Niederlage gegen die Medizin-Uni Wien nach Hause. Die noch junge Mannschaft ist leicht angeschlagen, doch nach einigen Trauerminu- ten zeigt sich trotz der ersten Turnierniederla- ge und des düsteren Wetters ein Lächeln auf den Gesichtern der Männer. Denn sie wissen, dass Spaß und Freude am Spiel einer der höchsten Grundsätze des Teams sind.

*Aller Anfang ist…* *Kein Team ohne vernünftige Ausrüstung…* *Ein starkes Team hat große Ziele…* Die Fußballmannschaft besteht seit Frühling Die kostenlose Bereitstellung von Dressen Nachdem internationale Erfahrung in jegli- 2008 und hat, wie alle erfolgreichen Mann- und Sportequipment, ermöglicht durch Spon- cher Hinsicht immer wichtiger wird, plant das schaften, klein angefangen. Die ersten Trai- soren wie des Alumnidachverbandes, der BO- Fußballteam die Teilnahme am European ningseinheiten haben die leidenschaftlichen KU und der Hochschülerschaft, verleiht dem Football Masters Cup 2009 in Berlin. Der Weg Kicker auf den gewöhnlichen, unebenen Wie- nun offiziellen Fußballteam einen professio- in die deutsche Bundeshauptstadt ist weit sen der Donauinsel absolviert. Mittlerweile nellen Auftritt. „Eben dieser professionelle und so gilt es noch einige weitere „Testspiele“ trainieren die Fußballbegeisterten jeden Don- Auftritt, kombiniert mit guter Leistung und im kommenden Wintersemester 2008 zu be- nerstag im Währinger Park. Laufend kommen einer großen Portion Freude am Spiel führt streiten. neue Leute hinzu. So auch die weibliche Un- unweigerlich zum Erfolg“, weiß Michael Kol- michAel KollerSberGer,SPortreferent Öh– terstützung aus Neuseeland, Charlie Flechter, lersberger. Der Triumph lässt nicht lange auf boKu im Juni 2008 oder der „Mann fürs Grobe“, Laurent Richard sich warten und so belegt das Team am 1. Juni aus Frankreich. 2008 den stolzen 3. Platz beim Hallenfußball- turnier auf der Marswiese.

Charlie Philipp Öllinger Fletcher lAndSchAftSPlAnunG, 6. SemeSter 22 JAhre, defenSive master of natural resources mana- Mit wem und wo hast du die EM verbracht? gement and ecolo- Natürlich in Wien im Studentenheim und in der Fanmeile gical engineering, mit allen Studienkollegen und Freunden. Auch war ich in 2nd Semester at Südtirol und die Stimmung dort war fantastisch und quer boKu, 26 years mit dem Zug durch Österreich zu den EM-Stätten (einfach old, position in die einzigartige Atmosphäre miterleben zu dürfen). team: not too sure – maybe cheerlea- Wie war die Stimmung? der??! Dafür gab es eigentlich keine Worte die das zum Ausdruck brachten, aber wenn, dann waren das „unglaublich, einzig- Lieber allein unter Frauen oder auch mit Män- artig, einfach nur genial“. Das ganze Land schwebte auf ei- nern zuschauen? Stress mit dem Freund? ner Welle de Euphorie. Jeder wollte immer und überall da- I didn’t have any tickets to any games, but went bei sein und die Gastfreundschaft war überwältigend. Die WM in Deutschland war and watched some on the big screens. I mainly schon etwas besonderes, aber diese Europameisterschaft war die beste aller Zeiten. watched the games with boys, but it’s fun to watch with other girls too. Hast du an Spieltagen auch ein Trikot von der österreichischen Mannschaft oder einer an- deren an angezogen? Hat die Uni bzw. das Lernen in der Zeit gelit- Vor der EM hatte ich kein Trikot der österreichischen Nationalmannschaft, aber zu Be- ten? ginn dieser habe ich mir eines gekauft. Wenn wir schon einmal ein solches Fest zu Hause I never have enough time for Uni anyway – fun feiern dürfen, ganz klar, ohne Shirt geht’s nicht. and games are more important!

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thema Arbeiten für die Europameisterschaft

Egal ob daheim, vor dem Fernseher, in einem le Gäste kommen nach Wien, wie werden sie anreisen und wie lange werden sie in Wien bleiben. Lokal oder auf einem der Public Viewing Plät- ze, dem Zuschauer wird kaum deutlich, wie Oberndorfer: Meine schwierigste Herausforderung war, mich in sehr, viel Menschen hinter einem solchen Großevent sehr kurzer Zeit mit der umfangrei- stehen. Auch zwei Absolventen ist der rei- chen Thematik „Sicherheitstechnik“ vertraut zu machen. Das ist aber zu bungslose Ablauf der EM zu verdanken. bewältigen, da ich ein super Team interview: wiebKe müller-wienberGen habe, das bereit ist, mich jeder Zeit zu unterstützen. Wir haben diese interviewt. Beide sind bei der Stadt Wien beschäftigt Abgesehen von den EURO – Veran- und in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen unmittelbar von der EM be- staltungen werden im Juni noch an- troffen: Frau DI Susanne Lettner und Herr Dr. Franz Oberndorfer. dere Veranstaltungen stattfinden, die wir ebenfalls rechtzeitig genehmigen Könnten Sie bitte kurz Ihre Aufgaben während der EM erklären, inwie- müssen. weit unterscheiden sich diese Tätigkeiten von Ihrem Arbeitsalltag? Franz Oberndorfer, Leiter MA 36 Lettner: Ich bin für die Koordinie- rung der Verkehrsangelegenhei- Welche Umstellungen gibt es für Ihre MitarbeiterInnen? ten der Stadt Wien verantwort- lich, das bedeutet vor allem Lettner: Im Zusammenhang mit der UEFAEURO 2008TM war es mög- Zusammenarbeit mit sehr vielen lich wichtige Projekte zu realisieren: neue Beleuchtung in der Hauptal- Dienststellen der Stadt Wien und lee und in der Stadionallee, neue Brückenbeleuchtungen am Donauka- externen Partnern, wie Wiener Li- nal und auf den Vorkaien. Weiters konnten auf den nien, ÖBB oder dem Flughafen. Hauptzufahrtsrouten Ampeln erneuert und überprüft werden. Außer- Koordinieren bedeutet: Überblick dem montierten die Monteure von Wien leuchtet die EM-Fahnen auf haben und rechtzeitig, erforderli- den Lichtmasten, 1.700 Stück! che Maßnahmen veranlassen. Mein eigentliches Tagesgeschäft Oberndorfer: Meine MitarbeiterInnen mussten mich erst einmal als als Leiterin von „Wien leuchtet“ neuen Abteilungsleiter kennen lernen. Ich glaube, dass jeder seinen ei- bedeutet Verantwortung für rund genen Arbeitsstil oder sein „Steckenpferd“ hat. Mir ist es wichtig, die 160 Mitarbeiter und ein jährliches hervorragenden Leistungen meiner Abteilung ins rechte Licht zu set- Budget von etwa 50 Millionen zen und diese vor allem zu kommunizieren. EURO zu haben. Dabei geht es vor allem um eine klare Definiti- Susanne Lettner, Leiterin MA 33 on der Aufgaben der einzelnen Kollegen, sowie eindeutige Zeitanga- Sind Sie Fußballfan? Was ist Ihr Tipp für Österreich? ben, bis wann, welche Agenden zu realisieren sind, darzustellen, wer welche Verantwortungen und Zuständigkeiten hat. Lettner: Österreich kommt ins Viertelfinale

Oberndorfer: Seit Februar 2008 bin ich Abteilungsleiter der MA36. Oberndorfer: Für ein gutes Fußballmatch hab` ich immer was übrig. Diese Abteilung ist nicht nur für Veranstaltungen rund um die Fußbal- Wenn Österreich die 1.Runde schafft ist das ein Erfolg, der dem Europ- leuropameisterschaft, sondern auch für sonstige Veranstaltungen so ameistertitel gleichkommt. wie für die Bereiche Gewerbetechnik und Elektro-/Gasangelegenhei- ten zuständig. Unsere Aufgabe dabei ist, die großen Veranstaltungen im Zuge der EU- Was erwarten Sie generell von der EM? RO 2008 zu genehmigen. Dazu gehören beispielsweise: - Fanzone 1 (Rathaus – Heldenplatz) Lettner: Noch größeren Bekanntheitsgrad und noch mehr Lust auf Wi- - Fanzone 2 (Hanappi Stadion) en bei zukünftigen Gästen - und sonstige Public Viewings Die MA36 erstellt Bescheide und prüft vor Ort, ob die VeranstalterIn- Oberndorfer: Es werden Menschen aus ganz Europa nach Wien kom- nen alle gesetzlichen Bestimmungen und Auflagen erfüllen. Durch re- men. Die Fans werden nicht nur die Fußballspiele, sondern auch die gelmäßige Checks wird sichergestellt, dass alle Sicherheitsanforderun- vielen Sehenswürdigkeiten unserer Stadt sehen. Ich glaube, dass dieses gen eingehalten sind. Mein Arbeitstag ist derzeit mit den Fußballfest ein außergewöhnliches Erlebnis für die BesucherInnen sein Vorbereitungen zum EURO-Event ausgefüllt. Im Juni dreht sich dann wird. Das Gemeinsame und Verbindende wird im Vordergrund ste- alles um die EURO. hen. An meiner Tätigkeit wird sich künftig nicht viel ändern. Ich werde mich aber nach der EURO verstärkt um die Bereiche Gewerbetechnik Was wern Sie als erstes machen, wenn die EM vorbei ist? sowie Elektro- und Gasangelegenheiten kümmern. Lettner: Urlaub in den Bergen

Was sind die schwierigsten Herausforderungen dabei? Oberndorfer: Ich werde gemeinsam mit meinen Mitarbeitern feiern Lettner: Es gibt viele variable Faktoren, die Anreise betreffend. Wievie- und anschließend den hoffentlich schönen Sommer genießen.

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Ehrenbürgerschaften wäre mit samt all ihren Dokumenten weg. Ei- Anlässlich der Feier zur Verleihung der Alt- ne gute Seele fand es aber, mit allen Auswei- rektorsketten wurden auch die Ehrenbürger- sen, nur ohne Geld. Bald darauf klingelte im schaften verliehen. Die Auszeichnung erhiel- Alumniverband das Telefon, eine Briefta- ten Hofrat Dr. Werner Hainz-Sator, Dir. schewurde gefunden. Der Mitgliedsausweis Monika Kleiber und Reg. Rätin Elisabeth von alumni veranlasste die Finderin bei uns Scheidl. Übergeben wurde Ihnen die Ehrung anzurufen und es per Post an uns zu von Rektorin Ingela Bruner. schicken. Nach wenigen Tagen konnten wir dann Frau Langmaier ihre verlorene Geld- Fest der Geotechniker börse zurückgeben. Das „Fest der Geotechniker“ jährte sich in diesem Jahr zum vierten Mal. Eingeladen Das Theater an der BOKU hatte der „FFIG - Förderverein der Freunde schiedsvorlesung in der Muthgasse II. Aus Die Laien-Theatergruppe des Kulturvereins des Instituts für Geotechnik“ am 12.06.2008 diesem Grund waren vor allem viele deut- BOKU, bestehend aus aktiven und ehemali- sche Kollegen anwesend. Fischer war lange gen Studierenden hat einen lustigen Dreiak- Zeit an der Ruhr-Universität Bochum be- ter von Nobert Größ aufgeführt. Der schäftigt, bis er 1994 an die BOKU wechselte Schwank „Eine Tante kommt selten allein“ – für 14 Jahre. In Bochum wie auch später lockte an den beiden Aufführungsterminen dann in Wien gründete er stets Studenten- etwa 250 Besucherinnen und Besucher in die gruppen, deren Mitglieder teilweise heute Tüwi Baracke, wo unter schwierigen Bedin- selbst in der Lehre tätig sind. Er sei ein gungen eine Theaterbühne errichtet werden „strenger Professor gewesen“, so dass es konnte. Unter den Akteuren waren unter an- nicht verwunderlich sei, dass er „keine derem der ehemalige ÖH-Vorsitzende und großen Studentengruppen um sich hatte“. alumni-Mitglied Andreas Thurner und Elisa- Aber es gibt auch keinen, „der seine Mitar- beth Thurner (siehe Bilder). beiter und Studenten so unterstützt“, erzähl- ten ehemalige Studenten. „Das Gesamtpaket im Adolf Guttenberg Haus. Geschäftskun- Fischer ist so stark, da es eine wundervolle den aus dem Baugewerbe sowie Mitarbeiter Frau Fischer gibt“; lobte ein anderer früherer und Diplomanden des Instituts nahmen am Mitarbeiter. „Das Gesamtpaket stimmt.“ Fest teil. Gesamt folgten ca. 100 Personen der Prof. Fischer’s Schlusssatz „Wissenschaft ist Einladung. Eröffnet wurde die Veranstaltung nicht beliebig an- und abschaltbar“ bezog durch eine kurze Ansprache von Herrn DI sich vor allem auf das fehlende Personal und Harald Schön, Geschäftsführer der Terrag- das „einfache“ Streichen einer gesamten Stel- Asdag Krems. Institutsvorstand Prof. Dr.- le und stimmte zum Ende hin noch mal nach- Ing. Wei Wu verschaffte einen kurzen Ein- denklich. blick in die personellen und forschungsrelevanten Entwicklungen des In- Kino als Vorlesungssaal stituts. Der Hauptvortrag umfasste das The- Die Anzahl der StudentInnen wächst und ma „Ausbau des Wiener U-Bahn Netzes ge- wächst. Die logische Folge ist, dass auch die stern, heute und morgen“ und wurde von Hörsäle aus allen ‚Nähten platzen’. Seit No- Herrn Ing. Kurt Höfling, Leiter des Ressorts vember 2005 steht das Gebäude, das einst U-Bahn Planung der Wiener Linien, präsen- das einzige IMAX-Kino Österreichs beher- tiert. Im Anschluss wurde der Otto-Pregl bergte leer; der Betreiber war nicht mehr in Preis, dotiert mit 1.000€ verliehen. Die dies- der Lage seinen angehäuften Schuldenberg jährigen Preisträger sind Herr DI Michael zu bezahlen. Um der Raumnot der BOKU Vospernig, der für seine Diplomarbeit zumindest zwischenzeitlich Abhilfe zu lei- „Schiffsanprall an Brückenpfeilern – Mecha- sten wird das Kino in ein Hörsaalgebäude nische Modellierung und Numerische Simu- umgewandelt. lation“ ausgezeichnet wurde, und Herr DI Michael Holzmann, Absolvent der Univer- Klein und fein sität Innsbruck, der den Preis für seine „Stu- Der alumni-Mitgliedsausweis ist nicht nur die zur Anwendbarkeit verschiedener Mate- eine weitere Plastikkarte unter vielem im rialmodelle in der Fe-Berechnung von Portemonait. Das alumni-Mitglied Langmai- Staudämmen“ erhielt. Die Preisübergabe er hat dies am eigenen Leib zu spüren be- wurde auch in diesem Jahr von Herrn DI Dr. kommen. Sie verlor ihr Geldbörsel, dachte es Hervorragende Leistung des BOKU-Teams Peter Preindl, Vorstand der Alpine Bau beim „Österreichischen dm Frauenlauf GmbH, durchgeführt. Dank gutem Wetter 2008“! konnte das Fest im gemütlichen Beisammen- Mit mehr als 16.000 Läuferinnen und Nordic- sein vor dem Adolf Guttenberghaus bei Buf- Walkerinnen über die 5 oder 10 Kilometer- fet und Übertragung der Fußball EM aus- Strecke konnte auch der diesjährige Öster- klingen. reichische dm Frauenlauf, der am 18. Mai im Wiener Prater stattfand, einen neuen Teilneh- Abschied merinnenrekord aufstellen. Das BOKU-Lauf- Die BOKU muss sich am Ende des Sommer- Team bestehend aus BOKU Studentinnen, semesters von Prof. Dr. Johann Fischer vom Mitarbeiterinnen und Alumnae, das auch Institut für Verfahrens- und Energietechnik dieses Jahr auf Initiative des Arbeitskreises verabschieden. Am 17.6 hielt er seine Ab- für Gleichbehandlungsfragen am Laufbe-

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werb Teamwertung-Firmen teilnahm, konnte diesmal mit einem außergewöhnlich guten Goldenes Ehrenzeichen Ergebnis besonders auf sich aufmerksam ma- Die BOKU kann sich über einen weiteren chen. Von insgesamt 160 Firmenteams über Preisträger aus den eigenen Reihen freuen. die 5 km Distanz erreichte die erste Gruppe Der BOKU-Absolvent Prof. Alfred Fürst des BOKU-Teams mit den Läuferinnen Anita wurde aufgrund des Vorschlages des steiri- Seeböck (Einzelwertung 2. Rang ihrer Alter- schen Naturschutzbundes mit dem Golde- sklasse), Michaela Venturini, Stefanie Huber, nem Ehrenzeichen von Herrn Landeshaupt- Sonja Spiller und Monika Sieghardt (Einzel- mann Mag. Franz Voves ausgezeichnet. Am wertung 7. Rang ihrer Altersklasse), mit einer Gesamtlaufzeit von 02:07:57 den ausgezeich-

geistert. Erwin Pröll hat für das Land Nie- derösterreich das Ziel formuliert, bis „2010 von rund 1000 WissenschaftlerInnen auf 2000 aufzustocken“. Tulln werde ein „entspre- chender Magnet“, so dass auch Spin-Off-Un- ternehmen sich ansiedeln werden.

Auf nach Süd-Afrika Der erste Absolvent des neuen Studiengan- ges „Weinbau, Önologie und Weinwirt- schaft“ steht fest: Franz Schneider. Nach er- 19.5 fand der feierliche Akt in der Aula der neten 7. Rang. folgreichem Abschluss trägt er nun den Titel: Alten Universität Graz statt. Ausgezeichnet Die zweite Gruppe des BOKU-Teams mit Bakkalaureus der technischen Wissenschaf- wurden Steirer, die sich in besonderer Weise den Läuferinnen Helga Kromp-Kolb (Einzel- ten“, kurz Bakk. Techn. verdient gemacht haben – so auch Alfred wertung 8. Rang ihrer Altersklasse), Antonia Die BOKU bietet diesen Studiengang unter Fürst. Sein ganzes Berufsleben widmete der Roither, Marlene Neureiter, Karoline Jezik Beachtung der EU-Richtlinien an, als einzige Forstamtsleiter a.D. dem Wald, engagierte (Einzelwertung 18. Rang ihrer Altersklasse) in Österreich. 2004 wurde das Studienange- sich für den Wald als Lebensraum. Nachhal- und Sidika-Bilim Erbas schnitt ebenfalls mit bot der BOKU mit diesem sehr praxisnahen tigkeit stehe vor der gedankenlosen Nut- einer starken Leistung sehr gut ab und folgt Studium erweitert. zung. Großem Dank ist ihm vor allem für die auf Rang 37. Und auch die Läuferinnen Sabi- feinfühlige Kommunikation bei problemati- ne Scharf, Lea Maronde, Nicola Georgy, Mar- schen Diskursen im Bereich der Land- und tina Fröhlich und Katharina Köberl als dritte Forstwirtschaft wie auch bei der Jagd und Gruppe des Teams belegten den guten im dem Naturschutz auszusprechen. Mittelfeld liegenden 84. Rang. Nora Severios als weitere BOKU-Team-Läuferin konnte Florin Florineth – Professor honoris causa ebenfalls ein gutes Ergebnis erzielen. Das Institut für Ingenieurbiologie und Land- Mit diesem tollen Gesamtergebnis des BO- schaftsbau kann sich über die Auszeichnung KU-Lauf-Teams konnte wieder ein schönes von Prof. Florineth als Professor honoris cau- Zeichen nach außen gesetzt und bewiesen sa freuen. Zwar bekam er den Titel schon im

werden, dass BOKU-Frauen auch im sportli- Bildverweis: Martina Lex chen Bereich sehr aktiv und erfolgreich sind.

boKu-teAm beim frAuenlAuf 2008: httP://www.boKu.Ac.At/frAuenlAuf08.html Dies reicht dem geborenem Burgenländer aber nicht: er plant sein individuelles Master- studium über „Qualitätsweinbau und Mar- Baldiger Baubeginn in Tulln? keting“, schließlich ist Wein ein immer wich- Am 26. April wurde im Tullner Festsaal das tigerer nationaler, wie auch internationaler neue Bauvorhaben vorgestellt. Der geplante Wirtschaftszweig. Baubeginn soll im April nächsten Jahres an- Aus diesem Grund ist er auch zurzeit in Süd- fangen und schon im Dezember 2010 abge- afrika, auf dem Weingut Klein, das seit 1689 schlossen sein, so dass kurz darauf auch der Wein herstellt. Der Betrieb der Familie Jooste Betrieb beginnen könnte. Zusammen mit liegt im Constania Valley, dass durch die ver- Rektorin Bruner, Landeshauptmann Erwin schiedenen Klimata sehr günstig für den Februar 2007 verliehen, ein Jahr später, im Pröll, dem Tullner Bürgermeister W. Stift und Weinbau ist. Wer Interesse hat sollte einen März 2008, ist nun auch die Urkunde einge- dem Austrian Research Center Seibersdorf Blick auf seinen Internetauftritt werfen. troffen und gibt Anlass zur großen Freude. (ARCS), Prof. Wolfgang Knoll und Anton Pli- Seinen persönlichen Bezug zum Wein er- Stolz präsentiert der Institutsleiter seine Aus- mon, wurde das Projekt vorgestellt. Die ca. kennt man schon in den Kindertagen: seine zeichnung. Im Rahmen eines EU-Tempus- 15.000m² Nettonutzungsfläche wird sich die Eltern besitzen ein Weingut, was er nach dem Projektes hat das Institut zusammen mit der BOKU mit dem ARCS teilen. Studium gerne modernisieren möchte. Eben- Uni Hannover und der Fachhochschule Er- Die Energieeffizienz des Komplexes spielt ei- so seine beiden Schwestern: Sie bewirtschaf- fuhrt sowie der russischen Akademie der ne wichtige Rolle: Brunnenwasser für Hei- ten mit ihren Ehemännern ebenfalls Weingü- Wissenschaften und der technischen Akade- zung und Kühlung, Fotovoltaik auf ca. 500m² ter, eines in Halbturn (Weingut Josef und mie Maikop ein Ausbildungsprojekt ins Le- und eine Holzfassade. Das 54,8 Mio€ teure Maria Unger), Schneiders Heimat, und eines ben gerufen: Studenten aus Maikop, die Projekt ist eine „Gelegenheit für Wissen- in Podersdorf (Weingut Franz und Elisabeth Hauptstadt der Autonomen Republik Nord- schaftler und Wissenschaftlerinnen zusam- Lentsch). kaukasus, sind der Einladung nach Öster- men zu kommen“, war Rektorin Bruner be- httP://thefrAnZSchneiderwineexPerience.bloGSPot.com reich gerne gefolgt. Neben der Teilnahme an

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Lehrveranstaltungen in Wien wurde auch ein Entwicklung des Penicillins als 4-tägiger ingenieurbiologischer Exkurs nach Meilenstein, Fortschritte durch Südtirol unternommen. Der unkomplizierte Molekularbiologie, Gentech- Kontakt und die fruchtbare Zusammenarbeit nik, Computertechnologie und ist zu großen Teilen Prof. Florineth und sei- der Analytik. Auch von der nem Kollegen Prof. Yury I. Sukhorukikh, In- EPO-Herstellung, „eine Sub- stitut für Forstbotanik, Maikop, zu verdan- stanz die zumindest Radfah- ken. Obwohl das Projekt mittlerweile zu rern bekannt sein dürfte“, Ende ist, fühlt sich Prof. Florineth dort immer wusste Prof. Bayer zu berich- noch herzlich aufgenommen und folgt gerne ten. Heute sei das Ziel „das der Bitte auch in Zukunft noch Lehrveran- Verständnis der Komplexität staltungen an der Technischen Universität der Vorgänge auf zellulärer Maikop abzuhalten. Ebene besser zu verstehen ler- nen.“ So lasse sich in Folge Vom Ao. zu O.Univ. Prof. dessen die Bioverfahrenstech- Vielen Absolventen und Studenten ist Prof. Auch Prof. Katinger ergriff spontan das Wort. nik als eine Mischung aus ingenieurwissen- Bayer aus dem Bereich der Biotechnologie Er und Prof. Bayer kennen sich „mehr als 40 schaftlichen und naturwissenschaftlichen Er- ein Begriff. Rund 1 ½ Jahre vor seiner Pensio- Jahre“. Katinger wusste spannendes über die kenntnissen bezeichnen. Als praktisches nierung wurde er nun zum ordentlichen Pro- Institutsanfänge aus dem Jahr 1945 zu er- Beispiel führte er die Autofirma Toyota an, fessor berufen, wozu auch wir herzlichen zählen: das selbstgebraute Bier sei eine gute die seit 2003 nur noch Bioplastics verwendet gratulieren möchten. Am 9. Juni hielt er seine Zahlungsmethode für neue Chemikalien von – entwickelt aus der Bioverfahrenstechnik. gut besuchte Antrittsvorlesung mit dem Ti- den Amerikanern gewesen. Im Laufe der Jah- Auf Rektorin Bruners Nachfrage, was für ihn tel: „Bioverfahrenstechnik – Herausforderun- re sei „aus Ingenieurwissenschaft mit wenig die wichtigste Entscheidung sei, antwortete gen und Perspektiven“. Neben seiner fachli- Bio, Ingenieurwissenschaft mit viel Bio“ ge- Bayer, wie es nun mit seiner Forschungs- chen Kompetenz dankte Rektorin Bruner worden. Prof. Bayer machte in seinem Vor- gruppe weitergehe – schließlich seien alle ihm in ihrer Eröffnungsrede für die „Mitar- trag einen weiteren Streifzug durch die Ge- „Drittmittelfinanziert“. beit bei der Neuordnung der Studiengänge“. schichte der Bioverfahrenstechnik: die

– auch im Vergleich zu anderen Fangmethoden – wurde bis dato Im Flug gebremst aber nicht erbracht. Die Diplomandin Petia Koleva stellt nun in ih- Die Gefahr durch den Fichtenborkenkäfer Buchdrucker (Ips typo- rer Analyse genau jene Fragen, deren Beantwortung für den Prakti- graphus) ist weiterhin akut. Grund dafür ist neben den langen, war- ker in der Käferbekämpfung wichtig sind: Welche Fangleistung er- men und niederschlagsarmen Vegetationsperioden der letzten Jahre zielen Prügelfallen im Vergleich zu anderen Fangmethoden? Wie vor allem der hohe Schadholzanfall aus den Windwürfen im ver- hoch ist die durch das Gift ausgelöste Mortalität der landenden gangenen Jahr. Entwarnung geben die Experten bis dato keine. Buchdrucker? Gibt es negative Auswirkungen des Giftes auf ande- Ein Grund mehr, sich mit der Wirksamkeit von Methoden zur re Waldorganismen? Bekämpfung des Buchdruckers auseinanderzusetzen. Die Öster- Zur Erforschung dieser Fragen testet die Forscherin mehrere Fang- reichischen Bundesforste tun dies im Rahmen mehrere Projekte, die varianten auf Vergleichsflächen und wertet laufend die Anflüge am BOKU-Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forst- und Einbohrungen der Käfer aus. Betreut wird sie bei ihren Unter- schutz abgewickelt werden. Als Forschungsgebiete wurden die suchungen von Rudolf Wegensteiner, das Material für die Fallen stark vom Käferbefall betroffenen Regionen im Salzkammergut und und Fangbäume sowie die Arbeitsleistung für deren Bereitstellung im Kobernaußerwald ausgewählt. kommen von den ÖBf-Forstbetrieben Traun-Innviertel und Inneres Eine der Arbeiten untersucht die Effizienz sogenannter Fanghölzer Salzkammergut. Ein endgültiges Ergebnis mit begleitender Analyse oder Prügelfallen. Diese zeltartig aus Fichtenwipfeln zusammenge- wird mit Jahresende vorliegen. stellten Fallen werden mit Insektiziden begiftet und mit Lockstoffen beködert. Die aufrechte Silhouette des Fangtippis soll als Orientie- rungshilfe für anfliegende Borkenkäfer dienen, die beim Landen auf der Falle mit dem Gift in Berührung kommen und absterben. Bisher werden durchaus positive Erfahrungen aus der Praxis be- richtet, der wissenschaftliche Nachweis für die Effizienz der Fallen

Inseratenpreise für 2008: Format Satzspiegel Abfallend 4-färbig Umschlagseite

B x H B x H 1 Schaltung 4 Schaltungen 1 Schaltung 4 Schaltungen

1/8 95x68 - 120,-- EUR 420, -- EUR 140, -- EUR 500, -- EUR

1/4 95 x 128 102 x 145 240,-- EUR 840,-- EUR 280, -- EUR 1.000, -- EUR

1/2 195x128 210x145 400,-- EUR 1.400,-- EUR 480, -- EUR 1.680, -- EUR

1/1 - 210x297 800,-- EUR 2.800,-- EUR 950, -- EUR 3.300, -- EUR

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forschung

vom verbAnd ÖSterreichiScher lebenSmittel- und biotechnoloGen

Forschungsschwerpunkt Sensorik: Wie gut können unsere Kinder riechen und schmecken?

Eine bislang einzigartige wissenschaftliche sauer am schlechtesten mit 45%. Die durch- Studie des Departments für Lebensmittelwis- schnittliche Erkennungsrate lag bei nur bei senschaften und –technologie, mit Hilfe des 55%, zum Vergleich: bei den Erwachsenen VOELB, wurde von Klaus Dürrschmid, dem liegt sie bei 85%. Nur jedes neunte Kind er- Leiter des Sensoriklabors der Abteilung für kannte alle elf getesteten Gerüche. 22% der Lebensmittelqualitätssicherung, gemeinsam Kinder erkannten zehn und 24% neun mit drei Mitarbeiterinnen, im Auftrag der Gerüche. Fast die Hälfte aller Kinder konnte AMA Marketing und in Zusammenarbeit mit nur acht oder weniger Gerüche richtig erken- der Essenziell Ernährungskommunikations nen. Die durchschnittliche Erkennungsrate GesmbH durchgeführt. Diese Studie, in der in der Kinder beim Geruchstest beträgt 77 %, einer repräsentativen Stichprobe 385 Schul- diejenige bei Erwachsenen liegt bei etwa 95 %. kinder aus ganz Österreich getestet worden Die untersuchten Kinder weisen damit insge- sind, belegt, dass Österreichs Kinder zwischen samt signifikant schlechtere Geschmacks- und 10 und 13 Jahren nicht unbeträchtliche Proble- Geruchstestergebnisse auf als Erwachsene, Pressekonferenz im Steirereck: Klaus Dürrschmid me mit dem Schmecken und Riechen haben. was im Prinzip nicht erstaunlich ist, aber in (BOKU), Stephan Mikinovic (AMA-Marketing) der vorliegenden Größenordnung nicht zu er- warten war. Einfluss auf die Testergebnisse nehmen, denn Landkinder waren deutlich besser in der La- Als überaus interessant erwies sich die Be- ge, Gerüche zu erkennen als Stadtkinder, und trachtung der Zusammenhänge zwischen Hauptschulkinder schnitten sowohl bei Ge- Ernährungsverhalten und den Ergebnissen ruchs- als auch Geschmackstests schlechter ab der Geschmacks- und Geruchstests. Kinder, als Gymnasiasten. Es konnten dagegen keine die hauptsächlich Weißbrot essen, hab ein sig- signifikanten Unterschiede in den Geruchs- nifikant schlechtere Geruchstestergebnisse als und Geschmackstestergebnissen zwischen Kinder die Mischbrot oder gar Vollkornbrot den Geschlechtern und auch zwischen den essen. Vollkornbrot-Kinder haben die signifi- Altersstufen 10, 11, 12 und 13 Jahre festgestellt kant besten Geruchstest-Ergebnisse. Ähnlich werden. Auch die Beziehungen zwischen bei Obst und Gemüse: je mehr Obst und Naschhäufigkeit, Naschart, Frühstücksweise, Gemüse gegessen wird, desto besser ist das bevorzugtem Brotbelag, Häufigkeit von Mit- Ulrike Stadlbauer und Versuchskind Geruchstest-Ergebnis. Vor allem Gerüche wie telohrentzündungen und den Ergebnissen der Ulrike Stadlbauer, Birgit Lahm und Katharina Ananas, Banane, Zitrone aber auch Zimt und Geruchs- und Geschmackstests erwiesen sich Hanz legten in einer Rundreise durch ganz Kaffee wurden von Nicht-Obst- und -Gemü- als nicht signifikant. Vor allem der Befund be- Österreich eine Strecke von ca. 2500 km se-Essern sehr schlecht erkannt. Auch die be- züglich der Naschhäufigkeit wird von vielen zurück, um bei jedem der ausgewählten 385 vorzugte Getränkeart zeigt Zusammenhänge Eltern als die gute Botschaft aufgefasst. Kinder zu testen, wie gut es in der Lage ist, mit den Testergebnissen. Kinder, die neutrale vier Grundgeschmacksarten und elf ausge- Getränke wie Wasser oder auch gespritzte Säf- Ob schlechte Ernährungspraktiken zu wählte Gerüche in einem Multiple-Choice- te bevorzugen, erkennen die Geschmacksrich- schlechten Fähigkeiten in der Geschmacks- Verfahren zu identifizieren. Darüber hinaus tung „süß“ deutlich besser als solche, die stark und Geruchswahrnehmung führen, muss der- wurden die Kinder auch zu ihren gesüßte Erfrischungsgetränke als bevorzugte zeit noch unbeantwortet bleiben, aber es Ernährungsgewohnheiten befragt, um Zu- Durstlöscher nennen. Anders ist die Situation konnte in der vorliegenden Studie gezeigt sammenhänge zwischen Ernährungsverhal- bei Kindern, die intensiv saure Naschsachen werden, dass schlechte Ernährungsgewohn- ten und Leistungsfähigkeit im Schmecken schätzen. Sie haben signifikant bessere Ergeb- heiten und schlechte Ergebnisse in Ge- und Riechen zu erkennen. nisse in allen Teilen des Geschmackstests als schmacks- und Geruchsidentifikationstests Kinder, die Saures nicht schätzen. Auch Studi- häufig zusammen auftreten. Um die Art die- Die Ergebnisse werden allgemein als überra- en in den USA legen nahe, dass Kinder mit ser Zusammenhänge abzuklären, sind weitere schend bis bestürzend bezeichnet und haben ausgeprägter Liebe zu sauren Lebensmitteln Untersuchungen in Planung, die genetische nach ihrer Veröffentlichung im Rahmen einer besonders neophil sind, also besonders gern Tests inkludieren. Und um Aussagen über die Pressekonferenz am 6. Mai 2008 ein großes neue Lebensmittel ausprobieren und damit Entwicklung der sensorischen Fähigkeiten der Medienecho gefunden. Nur etwa ein Viertel viele sensorische Lernerfahrungen machen. Kinder unserer Gesellschaft machen zu kön- der getesteten Kinder konnte alle vier Grund- SchülerInnen wiederum, die angaben, häufig nen, ist eine regelmäßige Erhebung dieser sen- geschmacksrichtungen in den eingesetzten oder ausschließlich Schnellimbiss- und Fertig- sorischen Leistungsfähigkeit vielleicht nach Konzentrationen unterscheiden. Knapp ein gerichte zu konsumieren, erzielten signifikant dem Muster der Pisa-Studie notwendig. Die Viertel erkannte eine, ein Drittel zwei, und 8% schlechtere Ergebnisse bei Geruchs- und Ge- vorliegenden Daten legen aber schon jetzt den gar keine der vier Geschmacksarten. schmackstest als jene, die so gut wie nie zu Schluss nahe, dass es überaus sinnvoll wäre, Am besten wurde süß mit einer Erkennungs- Schnellimbissen greifen. Kinder kompetent und regelmäßig in ihren rate von 71% erkannt, salzig am zweitbesten sensorischen Wahrnehmungsfähigkeiten zu mit 58 %, bitter am drittbesten mit 46 % und Auch die allgemeine Lebenssituation könnte schulen.

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forschung

Konferenz auch ein Trainings-Workshop für Wissenschaftler aus Ent- Konferenz: Mountain Forests wicklungsländern zum Thema „Bergwaldentwicklung – Erfolgreiches Arbeiten an der Schnittstelle von Waldwissenschaften und Forstpoli- in a Changing World tik“ abgehalten, das vom „Special Programme for Developing Coun- Vom 2. bis 4. April 2008 fand an der BOKU eine internationale Konfe- tries“ der IUFRO in Kooperation mit dem Department für Wald- und renz zum Thema „Bergwälder“ statt, deren Ziel es war, die Fortschritte Bodenwissenschaften organisiert wurde. Die Konferenz war mit 120 in der Bergwaldforschung zu präsentieren, Strategien für die geänder- TeilnehmerInnen aus 27 Ländern ein großer Erfolg – die Universität für ten Anforderungen in der Bewirtschaftung alpiner Regionen zu ent- Bodenkultur hat mit dieser Konferenz und dem BOKU Masters Studi- wickeln und die Rolle akademischer Ausbildung für nachhaltige Berg- um „Mountain Forestry“ einmal mehr ihr internationales Ansehen un- waldbewirtschaftung zu diskutieren. ter Beweis gestellt. Gerhard Glatzel von der BOKU und Gastvortragende wie z.B. Sten Nilsson (IASA) konnten in ihren Beiträgen unter anderem zeigen, dass dAS „booK of AbStrActS“ Sowie die KonferenZbeiträGe Sind AlS .Pdf- die Prognosen für den zukünftigen Anstieg des weltweiten Energiever- verSionen online Auf der KonferenZ-homePAGe verfüGbAr: brauchs einerseits und die im Kyoto-Protokoll angestrebte Reduzie- httP://mountAinforeStry.boKu.Ac.At rung der CO2-Emissionen andererseits zwei einander vollkommen entgegen gesetzte Trends darstellen. Zusätzlich zu den direkten Aus- KontAKt:Ao.univ.Prof. dr.GeorG GrAtZer, mAG. iriS KemPter, dePArt- wirkungen des Klimawandels, die z.B. von Steven Running eindrucks- ment für wAld- und bodenwiSSenSchAften, inStitut für wAldÖKolo- voll verdeutlicht wurden, setzt die weltweit steigende Nachfrage nach Gie, +43 1 47654-4100, [email protected] Biomasse – unter anderem zur Substitution fossiler Energieträger – Bergwälder unter Druck. BergbewohnerInnen sind zu einem überpro- portionalen Anteil von Armut betroffen. Gestiegene Nahrungsmittel- und Energiepreise wirken sich hier besonders stark aus. Die Präsentationen, die von TeilnehmerInnen aus 25 Ländern gehalten wurden, zeigten eine sehr unterschiedliche Responsivität der For- schung in Entwicklungsländern und Industrieländern: Während in letzteren globaler Wandel ein klarer Themenschwerpunkt war, lag der Fokus der Forschung aus Entwicklungsländern auf Fragen der Ein- kommensgenerierung und Nachhaltigkeit von Nutzungen. Daraus wurde in der Abschlussdiskussion eine gestiegene Verantwortung von Wissenschaft in entwickelten Ländern abgeleitet: Forschungspartner- schaften sollen helfen, eine Verteilung von Ressourcen für Forschung an Mitigationsstrategien gegen negative Konsequenzen von globalem Wandel zu ermöglichen. Douglas McGuire (Mountain Partnership, FAO) betonte in seinem Vortrag die kritische Bedeutung von Ausbil- dung und hob hier besonders das englischsprachige BOKU-Studium „Mountain Forestry“ als beispielhaft hervor. Um der Bedeutung von Ausbildung noch stärker Rechung zu tragen, wurde im Rahmen der

lungen. Hierbei vermeidet er polemische Globales Schafe Äußerungen und hält sich an das Schema: Se- scheren hen – Urteilen – Handeln. Es werden weder die USA noch Europa oder verschont. In der vierten Auflage ist heuer das Buch von Dadurch, dass Wohlmeyer aber einen Ausweg Professor DI Dr. Heinrich Wohlmeyer „Globa- aus den gesellschaftlichen, ökonomischen les Schafe scheren- Gegen die Politik des Nie- und ökologischen Miseren aufzeigt, ist das dergangs“ in der Edition Vabene erschienen. Buch keine typische Apokalypse, wie wir sie Es war wochenlang in den Sachbuch-Bestsel- heute zahlreich finden können. Um aber wirk- lerlisten von Zeitungen wie der ‚Presse’ oder lich Nachhaltigkeit in der Welt zu verorten, ‚Profil’. Wohlmeyer war Honorarprofessor für müsse man aber nicht nur das Handeln son- Ressourcenökonomie und Umweltmanage- dern auch die Denkweisen, Werte und Nor- ment an der BOKU. Schon während seines men neu überdenken und verändern. Wie Studiums an der selbigen befasste er sich mit funktioniert die Welt? Wer sind die „Scherer“? Fragen zur Lebensmittel- und Agrarchemie. Warum sind sie legitimiert? Wie können wir Er war auch einer der ersten, der sich im um- einer globalen Katastrophe entgehen? Aber weltpolitischen Diskurs durch das „grüne En- auch die Fragen nach Zinsknechtschaft und ergiesparprogramm“ Gehör verschaffte. Dies Zukunftsblindheit werden aufgeworfen. „Im hat ihm schnell das Image eines „unbeque- Interesse der Lesbarkeit“ stolpert der Rezipi- men Querdenkers“ eingebracht. Er war aber ent auch nur sehr selten über Fußnoten und nie nur ein Kritiker sondern auch immer en- Statistiken. Dieses Buch ist nicht an Experten gagiert: in der österreichischen Gesellschaft gerichtet, sondern an alle, die ein Interesse für Biotechnologie, Lektor an der TU, Mitar- daran haben, sich mit der Welt und den Fol- beit in der Finanz- und Handelspolitik und gen unseres Handelns auseinanderzusetzen. sowie der Industrie- und Regionalentwick- Irgendwann wird sich dann ein Weg auftun: lung. Sein neuestes Werk ist eine Analyse der Gehen wir den des Verdrängens weiter oder globalen Entwicklungen bzw. Fehlentwick- biegen wir in die Strasse des Eingreifens ab.

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Make a Difference

Baxter zählt mit 3.200 Mitarbeitern in Österreich zu den größten pharmazeutischen Unternehmen und zu den wichtigsten heimischen Forschungs- und Produktionszentren. Herausforderungen, Chancen und Möglichkeiten werden bei uns groß geschrieben. Zur Verstärkung unseres Teams in Wien und Orth a. d. Donau suchen wir Supervisor R&D – Molecular Biology (m/w) Sie betreuen ein Forschungslabor mit den Schwerpunkten Zellbiologie und rekombinanten Zelllinien in unserem Biomedizinischen Forschungszentrum in Orth a. d. Donau, wobei Sie wissenschaftliche Projekte bearbeiten und Führungsverantwortung für ein Team von LabortechnikerInnen übernehmen. Supervisor Process & GMP-Support (m/w) für die FSME-Produktion in Orth a. d. Donau Routinierter Automatisierungstechniker mit Erfahrung in Biochemie (m/w) für unsere Betriebsstätte in Orth a. d. Donau Manufacturing Coordinator (m/w) In dieser Position verantworten Sie die umfassende Koordination der pharmazeutischen Produktion in Wien und arbeiten an der Verbesserung bestehender und der Implementierung neuer Produktionsprozesse eigenverantwortlich mit. Leitung Manufacturing Support (m/w) Hauptaufgabe in dieser Position ist die Leitung und Koordination der unterstützenden Produktions- abteilungen am Standort Wien (Reinigung, Technischer Dienst, GMP-Support) mit dem Ziel, verlässlich lebensrettende Produkte heute und in Zukunft zu produzieren. Als internationales Unternehmen bieten wir Ihnen eine herausfordernde Position, vielfältige Entwicklungs- möglichkeiten und leistungsgerechte Bezahlung. Details zu diesen Positionen sowie weitere Stellenanzeigen bei Baxter BioScience finden Sie unter www.jobpilot.at

Wir konnten Ihr Interesse wecken? Dann freuen wir uns auf Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen an: Baxter BioScience, Human Resources A-1220 Wien, Industriestraße 67 [email protected] Umschlag:Umschlag 02.07.2008 09:00 Seite 2

Sommerausgabe 2008 Titelbild: Haroun Moalla / BOKU alumni

Peter Lechner Abfallwirtschaft Stefanie Tschegg Physik Herbert Hager Forstwirtschaftliche Produktion Legendäre Professoren Hanno Richter Allgemeine Botanik Wolfgang Holzner Spezielle Botanik Eva Schulev-Steindl Allgemeine Rechtslehre Wer diese sind und was sie kennzeichnet Rudolf Schwingenschlögl Geologie Übungen Wolfgang Ruppert Mathematik und Darstellende Geometrie Hans-Martin Steiner Zoologie (von links nach rechts) Akakiko: Ein Unternehmen mit Fantasie Wie die erfolgreiche Sushi-Kette mit einem Forstwirtschafts-Absolventen begann Die Gesichter des neuen Universitätsrats Welchen Bezug sie zur BOKU haben und was sie sich vornehmen

Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1180 Wien