Kulturlandschaft Interkommunal Entwickeln Eine Qualitative Analyse Über Das Potenzial Von ILE-Prozessen Zur Kulturlandschaftsentwicklung in Bayern

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Kulturlandschaft Interkommunal Entwickeln Eine Qualitative Analyse Über Das Potenzial Von ILE-Prozessen Zur Kulturlandschaftsentwicklung in Bayern Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Lehrstuhl für Bodenordnung und Landentwicklung Kulturlandschaft interkommunal entwickeln eine qualitative Analyse über das Potenzial von ILE-Prozessen zur Kulturlandschaftsentwicklung in Bayern Christiane Groß Vollständiger Abdruck der von der Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt der Technischen Universität München zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktor-Ingenieurs genehmigten Dissertation. Vorsitzende: Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Liqiu Meng Prüfer der Dissertation: 1. Univ.-Prof. E.o.E. Dr.-Ing. Holger Magel (i.R.) 2. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stephan Pauleit 3. Univ.-Prof. Dr. phil. habil. Rainer Danielzyk, Leibniz Universität Hannover (nur schriftliche Beurteilung) Die Dissertation wurde am 27.07.2015 bei der Technischen Universität München eingereicht und durch die Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt am 26.02.2016 angenommen. Zusammenfassung In der Diskussion zur Kulturlandschaftsentwicklung fordern aktuell immer mehr Akteure ein Zusammenwirken der formellen Landschafts- und Raumordnungsplanung mit informellen Instrumenten. Auf diese Weise sollen Defizite formeller Instrumente in Umsetzung und Beteiligung verringert, kooperative Vorgehensweisen gestärkt und Fördermittel erschlossen werden. Das Instrument der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) spielt in dieser Diskussion bislang keine nennenswerte Rolle. Am Beispiel von Bayern untersucht die vorliegende Arbeit daher das Potenzial der ILE als informelles Instrument zur Kulturlandschaftsentwicklung. Die Arbeit will aufzeigen, welche Möglichkeiten die ILE zur Kulturlandschaftsentwicklung bietet, wie diese in der Praxis realisiert werden und wo Ansatzpunkte eines Zusammenwirkens mit der formellen Landschafts- und Raumordnungsplanung bestehen. Hierfür wurde ein methodischer Ansatz gewählt, der der qualitativen empirischen Sozialforschung zuzuordnen ist: In vier ausgewählten ILE-Prozessen wurde die Praxis der Kulturlandschaftsentwicklung mit Hilfe von leitfadengestützten Experteninterviews und Materialanalysen erfasst und nach der Vorgehensweise der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die ILE den Anstoß für eine Auseinandersetzung mit Kulturlandschaft vor Ort geben kann, die bei den Bedürfnissen der Akteure ansetzt. Hierbei konnten nicht nur konkrete Projekte entwickelt und tatsächlich auch umgesetzt werden. Mit ihren institutionalisierten Strukturen bietet die ILE darüber hinaus auch eine interkommunale Plattform, um verschiedene Akteure, Fördermittel sowie Planungs- und Umsetzungs- instrumente projektspezifisch einzusetzen und zu koordinieren. Neben diesen Möglichkeiten wurden in den Fallstudien gleichzeitig auch Grenzen der ILE deutlich: So betrachteten die ILE-Prozesse Kulturlandschaft stets sektoral, d.h. Maßnahmen wurden nicht aus einer landschaftlichen Gesamtbetrachtung heraus erarbeitet. Zudem war die Thematisierung von Kulturlandschaft in der ILE selektiv und konnte vor allem Inhalte abdecken, die in Bezug zu kommunalen Aufgaben und regionaler Wertschöpfung stehen. Aktivitäten und Projekte eines ILE-Prozesses waren stark abhängig von der Handlungsbereitschaft der Kommunalpolitik und beschränkten sich auf sogenannte „Win-Win-Projekte“, die die Kommunen in ihren Handlungsmöglichkeiten nicht einschränken. Landschafts- und Regionalpläne spielten für die partizipative Maßnahmenentwicklung im ILEK eine untergeordnete Rolle, was vor allem mit der grundsätzlich unterschiedlichen Herangehensweise formeller und informeller Instrumente begründet wurde. Aus den Ergebnissen der Fallstudien konnte abschließend Weiterentwicklungsbedarf für die ILE in Bayern abgeleitet werden. Die formulierten Vorschläge zielen darauf ab, die Möglichkeiten der ILE zur Kulturlandschaftsentwicklung optimal zu nutzen und Umsetzungsdefizite zu reduzieren. Sie umfassen neben einer Erweiterung der Finanzierungsinstrumente auch eine intensivere Steuerung durch die Verwaltung für Ländliche Entwicklung, um eine einseitige Ausrichtung an kommunalen Interessen zu vermeiden, die Prozessgestaltung zu professionalisieren und Orientierung für beteiligte Akteure zu schaffen. Schlagwörter: Kulturlandschaft, Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE), Prozess, Landent- wicklung, Landschaftsplanung, Raumordnungsplanung, informelle Planung, interkommunale Zusammenarbeit i Abstract In the discussion of landscape management the demand of cooperation between formal landscape and spatial planning and informal instruments is articulated by increasing number of stakeholders. Informal Instruments should reduce the deficits in implementation and participation as well as strengthen cooperation and acquire funds. However, the instrument of Integrated Rural Development (IRD) does not play a significant role in discussion so far in this respect. Under this background, using the example of Bavaria, this research investigates the potential of IRD as an informal instrument for landscape management. The research aims to identify the options of IRD for landscape management, its present practice of implementation and existing points of smooth interaction for cooperation with formal landscape and spatial planning. Therefore, qualitative empirical research was selected as a methodological approach for this research. In four selected IRD-processes data on the practice of landscape management was gathered through semi-structured interviews with experts and material analysis and evaluated according to the procedure of qualitative content analysis. The findings show that IRD can provide the impetus for an exploration of landscape management at local level which integrates the needs of local people. This helps not only develop and actually realize concrete projects. Due to institutional structures, IRD provides also an inter-municipal platform to initiate and coordinate stakeholders, subsidies as well as planning and implementation instruments. Apart from the above mentioned opportunities, the case-studies also identify limitations. IRD- processes deal with landscape only sectorally, not with landscape as a whole. Furthermore, the way IRD addresses landscape is selective and mainly related to municipal tasks and regional value. Activities and projects of an IRD-process depend strongly on the local politicians’ readiness to act. The research also identifies that activities are reduced to so-called Win-Win- projects, which does not restrict the municipalities in their action. Formal landscape and regional plans played a subordinated role in the participative development of actions. This can be explained with the different approaches of formal and informal instruments. Finally the results of case studies allowed identifying the requirements to enhance IRD in Bavaria. The recommendations focus on improved use of IRD-options for landscape management and reduction of deficiencies concerning implementation measures. Therefore, the research recommends further development of financial instruments as well as a more intensive control by the Bavarian Authority for Rural Development. This control should help to avoid a unilateral focus on communal interests and to professionalize the process design and to create orientation for the stakeholders involved. Key Words: landscape, integrated rural development (IRD), process, rural development, landscape planning, spatial planning, informal planning, inter-municipal cooperation ii Danksagung Einen besonderen Dank möchte ich meinem Erstbetreuer Prof. Dr. Holger Magel aussprechen, für die Annahme meiner Forschungsidee, für sein entgegengebrachtes Vertrauen eine solche Aufgabe bewältigen zu können, die fachliche Unterstützung und die beständige Motivation gerade auch gegen Ende der Arbeit hin. Ein herzlicher Dank auch an meinen Zweitbetreuer Prof. Dr. Stephan Pauleit, der die Arbeit von Beginn an fachlich begleitet hat und sich stets die Zeit nahm, mir mit konstruktiver Kritik Schwachstellen aufzuzeigen. Weiter danke ich Prof. Dr. Rainer Danielzyk, der gerne bereit war, die Rolle als Drittgutachter zu übernehmen und mir wertvolle Anregungen gab. Für fachliche Anregungen bei der Konkretisierung meines Themas möchte ich mich zudem bei Prof. Dr. Wolfgang Haber und Dr. Peter Jahnke bedanken. Während meiner Arbeit an der Dissertation erhielt ich aus meinem gesamten privaten und beruflichen Umfeld großartigen Rückhalt und Anteilnahme. An dieser Stelle richte ich daher ein großes Dankeschön an meine ehemaligen Lehrstuhlkollegen Anne Ritzinger, Nina Kiehlbrei, Sebastian Büchs und Dr. Fahria Masum sowie an meine Kollegen und Vorgesetzten in der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung, vor allem an Beatrix Drago, Norbert Bäuml, Barbara Donaubauer, Katharina Niemeyer. Weiter möchte ich mich bedanken bei Markus, Thomas und Christine Hillmeier, Sibylle Meinzer und besonders auch bei Florian Wolf für viel Geduld und Verständnis. Abschließend gilt mein Dank meinen Eltern Katharina und Josef Groß ohne deren bedingungslose Unterstützung dieser Weg für mich nicht möglich gewesen wäre. iii iv Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung.......................................................................................................................i Abstract........................................................................................................................................ii Danksagung................................................................................................................................iii 1 Einleitung.....................................................................................................................1
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