Dissertation
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DISSERTATION Brasilien am Vorabend des Zweiten Weltkrieges Eine Situationsanalyse unter besonderer Berücksichtigung der “Força Expedicionária Brasileira” Mag. Nicolas Forster, MBA angestrebter akademischer Grad Doktor der Philosophie (Dr. phil.) Wien, 2010 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 092 312 Dissertationsgebiet lt. Studienblatt: Geschichte Betreuer: Univ.-Prof. (i. R.) Dr. Wolfdieter Bihl 2 INHALTSVERZEICHNIS Vorwort und Einleitung 6 Brasilien in den Dreissiger Jahren Eine innenpolitische Bestandsaufnahme 1. Brasiliens Lage und Entwicklung nach dem Ersten Weltkrieg 12 2. Vorgeschichte und Hintergründe der Revolution von 1930 21 2.1. Anspruch und Wirklichkeit der Revolution 23 2.2. Die Panamerikanischen Konferenzen von Santiago de Chile 1923 über 28 Havanna 1928 bis Montevideo 1933 – Brasilien will vermitteln 2.3. Argentinien und Brasilien – ein schwieriges Verhältnis bessert sich 36 2.4. Die wirtschaftliche Lage 37 3. Der Estado Novo – Brasiliens Weg in die Diktatur 43 3.1. Grundzüge und Aufbau des Estado Novo 51 3.2. Die neuen Bande zu den totalitären Systemen Europas 57 3.3. Vargas´ Putsch und die Anfänge seines neuen Regimes 69 3.3.1. Innenpolitische Reaktionen 69 3.3.2. Verschiedene Meinungen zum Estado Novo im Ausland 74 4. Das brasilianische Militär 85 4.1. Zahlen und Fakten – eine Zustandsbeschreibung 85 4.2. Armee und Gesellschaft 87 4.3. Persönlichkeiten und ihre politischen Rollen 91 4.4 Neue Aufgabenfelder 97 4.5. Der Sonderfall Túlio Regis do Nascimento 99 Brasilien im Kraftfeld der rechten Ideologien Die Achsenmächte Deutschland und Italien als „freundliche Feinde“ 5. Brasiliens Stellung zum nationalsozialistischen Deutschland 101 5.1. Die deutsche Immigration im historischen Rückblick 101 5.2. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit Brasilien – Deutschland 111 5.3. Kampf dem Kommunismus – ein gemeinsamer Nenner 118 3 6. Die deutsche Minderheit zwischen staatsbürgerlicher Loyalität und 127 Nationalsozialismus 6.1. Brasiliens Rolle für Deutschland 134 6.2. Hitlers Pläne für Südamerika 138 6.2.1. „Liebling“ Argentinien 142 6.3. Die NSDAP-AO: Organisation und Struktur 144 6.3.1. Auswirkungen in Brasilien 152 6.3.2. Die Nationalisierung in Brasilien von 1930 bis 1937 159 6.4. NS-Ideologie contra Integralismus 166 7. Der heimliche Krieg 168 7.1. Die Fünfte Kolonne 173 7.2. Deutsche Spionage im Überblick 177 7.2.1. Europäische „Exoten“: eine ungarische Spionageeinheit 180 7.2.2. Der Superspion 186 7.3. Konsequenzen der geheimdienstlichen Aktivitäten 188 8. Italien und Brasilien 195 8.1. Die italienische Immigration in Brasilien 195 8.2. Italiens diplomatische Unterwanderung 199 9. Erste Risse im Verhältnis Brasilien – Italien – Drittes Reich 212 9.1. Spannungen mit Italien 213 9.2. Die deutsche Minderheit wird zum Problemfall 217 9.2.1. Deutsche Reaktionen auf Einschränkung der Autonomie 219 9.3. Der integralistische Putsch und sein Scheitern 223 9.3.1. Reaktionen auf internationaler Ebene 225 9.3.2. Reaktion im Inneren 227 9.4. Folgen der Krise 233 10. Deutschland und Brasilien proben den Neuanfang 236 11. Der deutsche Siegeszug 1939-40 238 11.1. Die Lage in Europa 238 11.2. Die Lage in den USA 243 11.3. Brasiliens Umgang mit der neuen Situation 247 11.3.1. Vargas politische Träume 249 12. Retten was noch zu retten ist – Deutschland wechselt seinen Kurs 252 12.1. Weitere Annäherungen an Rio de Janeiro 253 12.2. Herrenlose Kolonien - Die Sonderkonferenz von Havanna 257 12.3. Schwere Probleme im deutsch-brasilianischen Innenverhältnis 261 4 Brasiliens Rückbesinnung auf seine Wurzeln - Panamerikanismus und Annäherung an die Vereinigten Staaten - 13. Amerikas Stellung auf dem Kontinent 263 13.1. Grundprobleme des Pan-Amerikanismus 263 13.2. Schwierigkeiten in der militärischen Zusammenarbeit 266 13.3. Die wirtschaftliche Bedeutung der USA 268 14. Der Einfluss Amerikas 272 14.1. Die erneute Kontaktaufnahme zwischen den USA und Brasilien 272 14.2. Die 8. Panamerikanische Konferenz - Lima 1938 274 14.3. Ein Sonderauftrag für Aranha 276 15. Schwierige Verhandlungen zwischen den USA und Brasilien 280 15.1. Umfang und Ziele der militärischen Zusammenarbeit 281 15.1.1 Die langersehnte Modernisierung der brasilianischen Armee 282 15.1.2. Eine gemeinsame Verteidigung für Amerikas Küsten 285 15.1.3. Die neue wirtschaftliche Zusammenarbeit 288 15.2. Probleme im der Zusammenarbeit 290 16. Die brasilianisch-amerikanischen Verträge 294 16.1. Die Wirtschaftsabkommen 294 16.2. Die überfällige Kontrolle der Luftfahrt 298 16.3. Probleme in der militärischen Zusammenarbeit 302 Brasilien am Scheideweg Auf verschlungenen Pfaden in den Krieg 17. Wohin geht Brasilien 307 17.1. Die Sonderkonferenz von Panama 308 17.2. Vorläufige Neutralität als Sondierungsmöglichkeit 316 17.3. Die Neutralitätsentscheidung Brasiliens als Nachteil der Achsenmächte 320 18. Amerikas Weg in den Zweiten Weltkrieg 324 18.1. Brasiliens erste Reaktion 324 18.2. Die Achsenmächte reagieren 326 18.3. Brasiliens erste Reaktion auf Pearl Harbor 330 19. Brasilien legt sich fest 335 19.1. Die Abwendung von den Achsenmächten und der Bund mit den USA 335 19.2. Die Konferenz von Rio de Janeiro – Januar 1942 338 19.3. Die Beziehungen zu den Achsenmächten nach der Konferenz 342 19.4. Neue Vereinbarungen zwischen den USA und Brasilien 343 19.4.1. Die strategischen und militärischen Pläne 344 19.4.2. Das Abkommen gegen die Achsenmächte 345 19.4.3. Die bilateralen Wirtschaftsabkommen 347 5 20. Die Achsenmächte und die neue Weltlage 352 20.1. Nachdenken über die Zeit „danach“: Integralismus und Achsenmächte 352 20.2. Die U-Boot-Attacken auf brasilianische Schiffe 355 20.3. Die Wirkung der U-Boot-Attacken auf die Öffentlichkeit 361 21. Die Kriegserklärung 370 21.1. Der Anfang vom Ende der Diktatur Vargas 376 21.2. Exkurs: Vargas dramatisches Ende 1954 378 22. Die “Força Expedicionária Brasileira” 381 22.1. Die Geschichte der FEB 382 22.1.1. Exkurs: João Batista Mascarenhas de Morais 390 22.2. Der Weg nach Italien 392 22.3. Der letzte Schliff 397 22.4. Die Fronteinsätze 402 22.4.1. Monte Castello 402 22.4.2. Montese 407 22.4.3. Castelnuovo-Soprassasso 410 22.4.4. Fornovo di Taro 412 22.5. Das Ende der Kampfhandlungen 414 22.6. Die Auflösung der FEB – militärische Bilanz und politische Motive 416 22.7. Die Erinnerungen eines FEB-Soldaten 420 23. Schlussbetrachtung 423 24. Literaturverzeichnis 434 24.1. Bibliographie 434 24.2. Zeitschriftenartikel und Aufsätze 442 24.3. Internetquellen 445 24.4. Abbildungsnachweis 448 Anhang 449 Inhaltsbeschreibung 455 Abstract 458 Lebenslauf 460 6 Vorwort und Einleitung Durch meine eigene Familiengeschichte, die eng mit Brasilien verbunden ist, ist meine Faszination für dieses grosse Land am amerikanischen Kontinent stetig gewachsen. Mein Urgrossvater war aufgrund seiner politischen Einstellung mit seiner Familie 1933 aus Österreich ausgewandert, um in Brasilien eine neue Heimat zu suchen, die er zuallererst in der vom ehemaligen Landwirtschaftsminister Andreas Thaler gegründeten österreichischen Ansiedlung Dreizehnlinden/Treze Tílias im Bundesstaat Santa Catarina fand. Nach Ende des Krieges kehrte er mit seiner Frau und seiner Tochter wieder nach Österreich zurück; mein Grossvater verblieb allerdings als Anthropologe in Brasilien, wo er während einer Expedition Opfer eines tragischen Todes im brasilianisch-bolivianischen Grenzgebiet wurde. Das erste Mal kam ich mit meiner eigenen brasilianischen Familiengeschichte in Berührung, als eine Dame aus den USA zu Besuch kam, die gemeinsam mit meinem Grossvater in dem 1960er Jahren Forschungsreisen zu den Pauserna-Guarasug'wä, einem Indianerstamm im brasilianisch-bolivianischen Grenzgebiet, unternommen hatte. Damals war ich zehn Jahre alt und meine Neugier für Südamerika und insbesondere für Brasilien wurde durch die Erzählungen der Amerikanerin geweckt. Da mein starkes Interesse für Brasilien und seine Auswanderergeschichte ungebrochen anhielt, beschloss ich, entgegen vieler Ratschläge, das Studium der Geschichte an der Universität Wien aufzunehmen. Hier traf ich zum ersten Mal auf Prof. Dr. Gerhard Drekonja-Kornat, der mich fachlich und menschlich in grossartiger Weise dabei unterstützte und förderte. 7 Am Ende meines Studium betreute er meine Diplomarbeit zum Thema „Die deutschsprachige Auswanderung nach Brasilien unter besonderer Berücksichtigung österreichischer Siedlungsprojekte sowie der Rolle der Auslandsorganisation der NSDAP“, stand mir nun auch bei meiner Dissertation beratend zur Seite und regte zudem auch an, in dieser auch die Rolle der in der europäischen Historiographie fast gänzlich unbekannten „Força Expedicionária Brasileira”1 zu beleuchten. Sie wird entsprechend der damaligen Nomenklatur im Folgenden nur „FEB“ genannt. Die vorliegende Arbeit soll eine kurze, aber für die Zukunft Brasiliens richtungweisende Phase der jüngeren Zeitgeschichte analysieren, und zwar vor allem die vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Durch die umfassende Beleuchtung innen- und aussenpolitischer Aspekte und der gewünschten Einbindung der FEB ist die Arbeit in chronologischer Hinsicht dabei über die Fragestellung „hinausgeschossen“, was jedoch seine guten Gründe im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtungsweise hat. Ein Ausblenden von Brasiliens Weg in und durch das Kriegsgeschehen hätte die Arbeit zu sehr Stückwerk bleiben lassen, sodass ich mich für diese Lösung entschieden habe, um die Untersuchung „runder“ zu gestalten. Hierzu gehört auch ein biografischer Exkurs über das dramatische Ende der zumindest nach Aussen prägenden Persönlichkeit des Untersuchungszeitraums, nämlich des Präsidenten und Diktators