Gemeinde Steinbach am

Bebauungsplan „Standenbühler Straße“ Begründung gem. § 9 Abs. 8 BauGB mit Umweltbericht gem. § 2a Nr. 2 BauGB

Entwurf Offenlage | 29.01.2018

Steinbach am Donnersberg Bebauungsplan „Standenbühler Straße“ Entwurf Offenlage | 29.01.2018 Begründung mit Umweltbericht

Inhaltsverzeichnis

A. Planungsbericht: Ziele, Zwecke und wesentliche Auswirkungen der Planungen gem. § 2a Nr. 1 BauGB ...... 5

1 Erfordernisse und Zielsetzung der Planaufstellung gem. § 1 Abs. 3 BauGB ...... 5

2 Aufstellungsbeschluss ...... 5

3 Grundlagen ...... 5

3.1 Planungsgrundlagen ...... 5

3.2 Lage und Größe des Plangebietes / Grenzen des räumlichen Geltungsbereiches ...... 5

4 Bestandssituation ...... 6

4.1 Nutzung und natürliche Situation ...... 6

4.2 Schutzgebietsausweisungen ...... 7

4.3 Topografie...... 7

5 Vorgaben übergeordneter Planungen ...... 8

5.1 Bedarfs- und Schwellenwerte für Wohnbauflächen / Raum+Monitor ...... 8

5.2 Regionaler Raumordnungsplan Westpfalz ...... 8

5.3 Flächennutzungsplan...... 9

6 Fachplanerische Vorgaben und Rahmenbedingungen ...... 10

6.1 Bestehende Leitungen ...... 10

6.2 Nachrichtliche Übernahmen nach § 9 Abs. 6 BauGB ...... 11

6.3 Sonstiges ...... 11

7 Darlegung zum Städtebaulichen Konzept ...... 11

7.1 Planerische Zielvorgaben ...... 11

7.2 Erläuterung der Planung ...... 12

8 Begründung der Festsetzungen ...... 13

8.1 Bauplanungsrechtliche Festsetzungen ...... 13

8.2 Art der baulichen Nutzung ...... 13

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8.3 Maß der baulichen Nutzung ...... 13

8.4 Bauweise, überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen und Stellung baulicher Anlagen ...... 14

8.5 Flächen für Stellplätze und Garagen ...... 14

8.6 Verkehrsflächen sowie der Anschluss anderer Flächen an die Verkehrsflächen ...... 15

8.7 Flächen und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft sowie Festsetzungen für sowie Bindungen für Bepflanzungen ...... 15

8.8 Örtliche Bauvorschriften: Bauordnungsrechtliche Festsetzungen Übernahme von auf Landesrecht beruhenden Festsetzungen in den Bebauungsplan ...... 16

8.9 Hinweise ohne Festsetzungscharakter ...... 17

9 Wesentliche Auswirkungen der Planung ...... 17

9.1 Allgemeine Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse und die Sicherheit der Wohn- und Arbeitsbevölkerung (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauGB) ...... 17 Nutzung 17 Lärm 17 Altlasten 17 Radonvorsorge ...... 18

9.2 Belange des Denkmalschutzes (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 5 BauGB) ...... 18

9.3 Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 5 BauGB) ...... 18

9.4 Belange des Umweltschutzes im Allgemeinen (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB) ...... 19

9.5 Belange der Ver- und Entsorgung (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 8 e BauGB) ...... 19

9.6 Belange des Verkehrs (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 9 BauGB) ...... 19

B. Umweltbericht gem. § 2a Nr. 2 BauGB ...... 19

1 Einleitung ...... 19

1.1 Kurzdarstellung von Inhalt und Zielen des Bebauungsplans ...... 20

2 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten umweltrelevanten Ziele und ihrer Berücksichtigung ...... 20

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2.1 Zu berücksichtigende übergeordnete Ziele des Umweltschutzes ...... 20

2.2 Ziele aus einschlägigen Fachgesetzen, Verordnungen und Richtlinien ...... 20 2.2.1 Baugesetzbuch (BauGB) ...... 20 2.2.2 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG)...... 21 2.2.3 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) ...... 22 2.2.4 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) ...... 22 2.2.5 Landeswassergesetz (LWG) Rheinland-Pfalz ...... 22 2.2.6 Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG) Rheinland-Pfalz ...... 23

2.3 Ziele aus einschlägigen Fachplanungen ...... 24 2.3.1 Regionalplanung ...... 24 2.3.2 Flächennutzungsplan ...... 24 2.3.3 Planung vernetzter Biotopsysteme (VBS) ...... 25 2.3.4 Landespflegerische Zielvorstellungen ...... 25

3 Ermittlung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen ...... 26

3.1 Bestandsaufnahme und Bewertung der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands und der Umweltmerkmale, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden ...... 26 3.1.1 Schutzgebiete und -objekte ...... 26 3.1.2 Boden ...... 29 3.1.3 Wasser ...... 30 3.1.4 Luft/Klima ...... 30 3.1.5 Orts- und Landschaftsbild/Erholung ...... 30 3.1.6 Arten und Biotope ...... 31 3.1.7 Mensch ...... 31 3.1.8 Kultur- und Sachgüter ...... 31

3.2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung und Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante) ...... 32 3.2.1 Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung ...... 32 3.2.2 Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung ...... 32 3.2.2.1 Eingriffe gemäß § 14 BNatSchG ...... 32 3.2.2.2 Auswirkungen auf Schutzgebiete und -objekte ...... 33 3.2.2.3 Auswirkungen auf Umweltschutzgüter ...... 34

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3.3 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich nachteiliger Auswirkungen ...... 38 3.3.1 Maßnahme M1: Begrünung der Baugrundstücke (gemäß § 9 (1) Nr. 25 a BauGB) ...... 38 3.3.2 Maßnahme M2: Gestaltung des Ortsrandes – Teilfläche Nord (gemäß § 9 (1) Nr. 20 BauGB i.V.m. § 9 (1) Nr. 25 a und b BauGB) ...... 38 3.3.3 Maßnahme M3: Gestaltung des Ortsrandes – Teilfläche Süd (gemäß § 9 (1) Nr. 20 BauGB i.V.m. § 9 (1) Nr. 25 a und b BauGB) ...... 39 3.3.4 Minderung der Versiegelung durch Beschränkung der Grundflächenzahl (GRZ) ...... 40 3.3.5 Schutz des Oberbodens gemäß DIN 18915 ...... 40 3.3.6 Vermeidung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände gemäß § 44 BNatSchG ...... 40 3.3.7 Gestaltung der unbebauten Grundstücksflächen ...... 40 3.3.8 Hinweise und Empfehlungen zu weiteren Maßnahmen ...... 41

3.4 In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der Ziele und des räumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplanes sowie Optimierung der Planung ...... 41

4 Zusätzliche Angaben ...... 41

4.1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren bei der Umweltprüfung und Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben ...... 41

4.2 Monitoring ...... 41

4.3 Allgemeinverständliche Zusammenfassung der erforderlichen Angaben ...... 42

5 Zusammenfassendes Ergebnis der Umweltprüfung ...... 42

6 Aufstellungsvermerk ...... 42

7 Anhang ...... 43

7.1 Pflanzlisten ...... 43

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A. Planungsbericht: Ziele, Zwecke und wesentliche Auswirkungen der Planungen gem. § 2a Nr. 1 BauGB

1 Erfordernisse und Zielsetzung der Planaufstellung gem. § 1 Abs. 3 BauGB Gemäß § 1 Abs. 3 BauGB ist es Aufgabe der Gemeinden, Bauleitpläne aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebauliche Ordnung und Entwicklung erforderlich ist. In der Gemeinde Steinbach am Donnersberg besteht im Bereich der Wohnnutzung in Verbindung mit land- und forstwirtschaftlichen Nutzungen, eine Nachfrage an Flächen für eine bauliche Erweiterung. Im Sinne einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung und um den heutigen bestehenden Wohnbedürfnissen gerecht werden zu können, beabsichtigt die Gemeinde Steinbach am Donnersberg daher, das im beigefügten Plan dargestellte Gebiet „Standenbühler Straße“ einer Bebauung zuzuführen. Das in Rede stehende Gebiet liegt im Osten der Gemeinde Steinbach am Donnersberg und grenzt westlich an bereits vorhandene Wohnbebauung an. Durch diese Bebauung wird der Siedlungsbereich abgerundet.

2 Aufstellungsbeschluss Zur Erreichung der obigen Zielsetzung beabsichtigt die Gemeinde Steinbach am Donnersberg daher für den betroffenen Bereich Baurecht in Form eines qualifizierten Bebauungsplanes zu schaffen. Der Rat der Gemeinde hat aus diesem Grund in seiner Sitzung vom 05.04.2017 gemäß § 2 Abs. 1 BauGB die Aufstellung des Bebauungs- plans „Standenbühler Straße“ beschlossen. Beauftragt mit der Erstellung des Bebauungsplans wurde das Büro BBP Stadtplanung Landschaftsplanung, Kaiserslautern.

3 Grundlagen

3.1 Planungsgrundlagen Planungsgrundlagen des Bebauungsplanes sind: . Rechtswirksamer Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde . Derzeit im Aufstellungsverfahren befindliche 2. Fortschreibung des Flächen- nutzungsplans . Auszug aus dem amtlichen Liegenschaftskataster ALKIS, Stand: November 2016 Die Integration der Belange von Natur und Landschaft erfolgt auf Grundlage des Fachbeitrages Naturschutz, der durch das Büro BBP Stadtplanung Landschaftsplanung, Kaiserslautern erarbeitet wird. Die der Planung zugrunde liegenden Gutachten, Pläne und sonstige Vorschriften (Gesetze, Verordnungen, Erlasse und DIN-Vorschriften) können bei der Verbandsgemeindeverwaltung Winnweiler (Jakobsstraße 29, 67722 Winnweiler) eingesehen werden

3.2 Lage und Größe des Plangebietes / Grenzen des räumlichen Geltungsbereiches Das Plangebiet befindet sich im Osten der Ortslage der Gemeinde Steinbach am Donnersberg. Der genaue Standort ist aus dem nachfolgend abgedruckten Lageplan ersichtlich.

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Lage des Plangebiets, Quelle: LANIS, 2016 Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes beinhaltet nachfolgende Grundstücke bzw. Grundstücksteile (= Kennzeichnung: „tlw.“) in der Gemarkung Steinbach am Donnersberg:

212/8 698/3 tlw. 853 tlw. 854 tlw. 855 tlw. 856 tlw. 857 tlw. 858 tlw. 859 tlw. 1988 1989 1990 1991 1992 1993

Die Bebauungsplangröße beträgt insgesamt ca. 0,70 ha. Die genaue Abgrenzung des Bebauungsplanes ergibt sich aus der Planzeichnung im Maßstab 1:500.

4 Bestandssituation

4.1 Nutzung und natürliche Situation Der Geltungsbereich befindet sich am östlichen Ortsrand von Steinbach am Donnersberg. Das Plangebiet wird durch die von West nach Ost verlaufende „Standenbühler Straße“ untergliedert. Die Fläche nördlich des Straßenraumes ist unbebaut. Es findet sich aktuell eine Wiese mit punktueller Vegetation in Form von Obstbäumen. Im südlichen Teil des Plangebietes befindet sich im westlichen Bereich bereits ein untergeordnetes Gebäude. Die Nutzung lässt sich hier in eine private Grünfläche (gärtnerische Nutzung) und eine landwirtschaftliche Nutzung unterteilen. Der südöstliche Bereich des Plangebietes wird geprägt von Grabeland mit weiteren untergeordneten Gebäuden sowie Gehölzstrukturen u.a. aus verschiedenen Sträuchern und Obstbäumen. Im Westen grenzt das Plangebiet an bereits vorhandene Wohnbebauung am bisherigen Ortsrand von Steinbach am Donnersberg. Nördlich des räumlichen Geltungsbereiches befinden sich ein Wohnhaus und ein Gartenbaubetrieb. Oberflächengewässer sind im Geltungsbereich des Bebauungsplanes nicht vorhanden.

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Abgrenzung des Geltungsbereichs (Luftbild-Quelle: http://map1.naturschutz.rlp.de/kartendienste_naturschutz/index.php, Stand 07/2016, abgerufen 12/2017)

4.2 Schutzgebietsausweisungen Schutzgebiete bzw. –objekte gemäß LNatSchG wie Naturschutzgebiete, Naturdenk- mäler, geschützte Landschaftsbestandteile oder pauschal geschützte Biotope sind im Plangebiet nicht vorhanden.

4.3 Topografie Das Gefälle innerhalb des Plangebietes verläuft von nordwestlicher in südöstlicher Richtung. Hierbei ist in der orthogonal zu den Höhenlinien verlaufenden Strecke durch das Plangebiet auf einer Länge von ca. 81,5 m eine Höhendifferenz von ca. 5,5 m festzustellen, was einer Steigung von ca. -6,75 % entspricht

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271 m.ü. NN

ca. -6,75 %

265,5 m.ü. NN

Höhenentwicklung im Geltungsbereich des Bebauungsplanes, Quelle: LANIS, 2016

5 Vorgaben übergeordneter Planungen

5.1 Bedarfs- und Schwellenwerte für Wohnbauflächen / Raum+Monitor Zur Förderung des Vorrangs der Innen- vor der Außenentwicklung sowie die Begrenzung der weiteren Siedlungsentwicklung wurde in Rheinland-Pfalz das Instrument Raum+Monitor eingeführt, in dem die Wohnbauflächenpotenziale der einzelnen Gemeinden erhoben und verwaltet werden. Die Betrachtungen zum Thema Raum+ sind im Rahmen der derzeit durchgeführten Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Winnweiler erfolgt. Die erweiterte Baufläche an der Standenbühler Straße ist hier in die Berechnungen mit eingeflossen und wird auch Teil der Fortschreibung des Flächennutzungsplans sein. Nach derzeitigem Stand verbleiben nach Abzug der Potenziale sowie der geplanten Wohnbauflächen in der Gemeinde Steinbach noch ca. 0,21 ha.

5.2 Regionaler Raumordnungsplan Westpfalz In der seit 11/2014 verbindlichen Teilfortschreibung des Regionalen Raumordnungs- planes der Planungsgemeinschaft Westpfalz ist das Plangebiet als „sonstige Freifläche“ gekennzeichnet. Nördlich des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes wird eine „Siedlungsfläche Industrie und Gewerbe“, westlich des Geltungsbereiches eine „Siedlungsfläche Wohnen“ dargestellt. Die Darstellung des Plangebietes als „Sonstige Freifläche“ entspricht den tatsächlichen Gegebenheiten des räumlichen Geltungsbereiches.

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Lage des Plangebietes im Regionalen Raumordnungsplan der Planungsgemeinschaft Westpfalz Quelle: Auszug aus de, Regionalen Raumordnungsplan Westpfalz (Stand: 11/2014)

5.3 Flächennutzungsplan Im aktuellen Flächennutzungsplan grenzt das Plangebiet an die, als Wohnbaufläche dargestellten Ortsrand an. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Standenbühler Straße“ liegt im Außenbereich der Ortsgemeinde und ist deswegen nicht als Baufläche dargestellt. Die Teilfläche der geplanten Nutzung als Dorfgebietsfläche, lässt sich aus der aktuellen Darstellung nicht entwickeln. Eine Änderung des Flächennutzungsplanes ist in diesem Bereich also erforderlich. Im Rahmen der Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplanes erfolgt parallel eine Fortschreibung des Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde Winnweiler. Im Rahmen dieser, kann die Darstellung entsprechend den städtebaulichen Zielvorgaben des vorliegenden Bebauungsplanes, geändert werden.

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Plangebiet

Lage des Plangebietes im derzeit rechtswirksamen Flächennutzungsplan

6 Fachplanerische Vorgaben und Rahmenbedingungen

6.1 Bestehende Leitungen Durch die Parzelle 212/8 verläuft eine Wasserhauptleitung, welche einschließlich ihrer Schutzstreifen von beiderseits 3m nicht überbaut werden kann.

Lage der Hauptwasserleitung | Quelle: Verbandsgemeindewerke Winnweiler

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Der in Rede stehende Bereich ist mit einem Leitungsrecht zu Gunsten der Verbands- gemeindewerke Winnweiler zu belasten. Die Rechte umfassen die Befugnis zur Verlegung und dauerhaften Unterhaltung einer unterirdischen Wasserhauptleitung einschließlich notwendiger Schachtbauwerke. Nutzungen, welche die Herstellung, Verlegung sowie Unterhaltung des Kanals beeinträchtigen können, sind unzulässig. Wenn eine Befestigung vorgenommen wird (keine Überbauung), muss diese vom Eigentümer bei Arbeiten seitens des Wasserwerkes entfernt und auch wieder ange- bracht werden, und dies auf eigene Kosten. Bei Gefahr im Verzug können die Werke auch selbst tätig werden, auch hier ist Kostenträger der Eigentümer. Weiterhin sind die Werke nicht zu Herstellung verpflichtet. Die vorgenannten Regelungen werden über eine Grunddienstbarkeit geregelt.

6.2 Nachrichtliche Übernahmen nach § 9 Abs. 6 BauGB In unmittelbarer Nachbarschaft zum Geltungsbereich des Bebauungsplans befindet sich die Denkmalzone „Jüdischer Friedhof“, Untere Mühle, mit ihrer original erhaltenen Umfassungsmauer. Denkmalzonen (§ 5 DSchG) genießen Umgebungsschutz lt. § 4 Abs. 1 DSchG, der sich u.a. auf angrenzende Bebauungen, Sichtachsen und städtebauliche Zusammenhänge beziehen kann. Lt. § 13 Abs. 1 Satz 3 DSchG darf eine bauliche Anlage in der Umgebung eines Kultur- denkmals nur mit denkmalrechtlicher Genehmigung errichtet, verändert oder beseitigt werden. Lt. § 9 Abs. 6 BauGB wird die Denkmalzone „Jüdischer Friedhof“ in den Bebauungsplan in Planzeichnung und textlichen Festsetzungen nachrichtlich übernommen.

6.3 Sonstiges Weitere Fachplanungen und sonstige Rahmenbedingungen, die ggf. im Widerspruch zur vorliegenden Planung stehen oder vorhandene Zielvorstellungen von Fach- planungen und sonstigen Rahmenbedingungen, die eine Bebauung innerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans ausschließen oder einschränken könnten, sind nicht bekannt.

7 Darlegung zum Städtebaulichen Konzept

7.1 Planerische Zielvorgaben Der Bebauungsplan „Standenbühler Straße“ soll eine geordnete und nachhaltige städtebauliche Entwicklung gewährleisten. Er soll dazu beitragen, eine menschen- würdige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln. Das Planungsgebiet soll dabei einer Entwicklung zugeführt werden, die den künftigen Nutzern und deren Nutzungsbedürfnissen gerecht wird (vgl. § 1 Abs. 5 BauGB). Konflikte mit benachbarten Gebieten, eine Beeinträchtigung von Landschaftspotenzialen und negative Auswirkungen auf die gesamtörtliche und städtebauliche Entwicklung sollen verhindert bzw. minimiert werden. Bei der Durchführung des Bebauungsplanes sind daher insbesondere folgende städtebauliche Planungsziele zu berücksichtigen:

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. Wahrung der Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse sowie die Sicherheit der Wohn- und Arbeitsbevölkerung (vgl. § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauGB) . Die Wohnbedürfnisse der Bevölkerung, die Schaffung und Erhaltung sozial stabiler Bewohnerstrukturen, die Eigentumsbildung weiter Kreise der Bevölkerungsbildung und die Anforderungen kostensparenden Bauens sowie die Bevölkerungs- entwicklung (vgl. § 1 Abs. 6 Nr. 2 BauGB) . Vorgaben zur Gestaltung baulicher Anlagen zum Erreichen gestalterischer Grund- prinzipien bei geringstmöglicher Einschränkung der individuellen Gestaltungs- vorstellungen (vgl. § 1 Abs. 6 Nr. 5 BauGB), . Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft sollen vermieden bzw. bei unver- meidbaren Eingriffen auf das notwendige Minimum reduziert werden (vgl. § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB) sowie . die baurechtliche Sicherung der gemeindlichen Vorstellungen zur zukünftigen Ent- wicklung des Gebietes (vgl. § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB).

7.2 Erläuterung der Planung Die interne Erschließung des Plangebietes erfolgt über die Fortführung, bzw. planungsrechtliche Sicherung der Standenbühler Straße, welche zwischen den geplanten Bauflächen verläuft. Um der Nachfrage an Wohnbauflächen in Verbindung mit land- und forstwirtschaftlichen Nutzungen, an dieser Stelle nachkommen zu können, soll im Plangebiet vorrangig die Ansiedlung baulicher Nutzungen entsprechend eines Dorfgebietes im Sinne des § 5 BauNVO realisiert werden. Auf Grund der Lage am Ortsrand sollen neben der Wohnbebauung auch Wirtschaftsstellen land- und forstwirtschaftlicher Betriebe, nicht wesentlich störende Gewerbebetriebe und Nutzgärten möglich sein. Deswegen sind die festgesetzten Baugebiete als Dorfgebiete dargestellt.

Bebauungsplan „Standenbühler Straße“ (Quelle: BBP Stadtplanung Landschaftsplanung PartGmbB, Stand 01/2018)

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8 Begründung der Festsetzungen Nachfolgend wird im Einzelnen auf die Inhalte und Erforderlichkeit der im Bebauungs- plan getroffenen Festsetzungen sowie Ziele, Zwecke und wesentliche Auswirkungen der Planung eingegangen.

8.1 Bauplanungsrechtliche Festsetzungen

8.2 Art der baulichen Nutzung Entsprechend den geschilderten städtebaulichen Zielsetzungen wird das Plangebiet gemäß § 5 BauNVO als Dorfgebiet festgesetzt. Die im Bebauungsplan getroffenen Festsetzungen zu den allgemein zulässigen Nutzungen in den Dorfgebieten ermöglicht die gewünschte Wohnbauentwicklung, ohne die Nutzung als Wirtschaftsstellen für land- und forstwirtschaftliche Betriebe, landwirtschaftliche Nebenerwerbsstellen oder sonstigen nicht wesentlich störenden Gewerbebetrieben, auszuschließen. Die definierten Einschränkungen ergeben sich auf Grund des planerischen Willens der Gemeinde, dass das Plangebiet vorrangig für diese Nutzungen in Anspruch genommen werden soll. Im Bereich des MD 1 und MD 2 wird folgendes bestimmt: . Anlagen für örtliche Verwaltungen sowie für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke sind nicht zulässig, da dies dem planerischen Willen der Gemeinde, das Gebiet vorrangig für die in der Zielsetzung formulierten Nutzung zu entwickeln, entgegen steht. . Tankstellen sind nicht zulässig, da diese dem planerischen Willen der Gemeinde, das Gebiet vorrangig für die in der Zielsetzung formulierte Nutzung zu entwickeln, entgegenstehen. . Neben den vorgenannten Aspekten erfolgt ein Ausschluss von Vergnügungsstätten zum einen auf Grund der Tatsache, dass diese Nutzungsarten einen sehr hohen Störgrad aufweisen können, zum anderen auf der Erkenntnis, dass eine Ansiedlung von solchen Nutzungen zu einem unerwünschten Absinken des Niveaus im direkten Umfeld führen kann und somit der angestrebten Nutzung als Dorfgebiet entgegen stehen.

8.3 Maß der baulichen Nutzung Das Maß der baulichen Nutzung wird durch die Festsetzung von Grundflächenzahl (GRZ), Geschossflächenzahl (GFZ) sowie durch die Festlegung der Höhe der baulichen Anlagen geregelt. Die Grundflächenzahl wird für das Dorfgebiet gemäß den zulässigen Obergrenzen nach § 17 BauNVO auf 0,6 festgesetzt. Die Geschossflächenzahl wird für das Dorfgebiet im Hinblick auf die geplante Höhe baulicher Anlagen mit 1,2 festgesetzt und entspricht somit den für Dorfgebiete zulässigen Obergrenzen gemäß § 17 BauNVO. Diese Festsetzung erweitert den Gestaltungsspielraum des jeweiligen Eigentümers. Aus planerischer Sicht sind keine Gründe erkennbar, die zu einer verminderten baulichen Ausnutzung führen müssten. Ergänzend zu den festgesetzten Grund- und Geschossflächenzahlen wird bestimmt, dass gemäß § 19 Abs. 4 S. 3 BauNVO eine Überschreitung der zulässigen Grund- fläche durch die in § 19 Abs. 4 S. 1 BauNVO bezeichneten Anlagen nicht zulässig ist.

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Hierdurch wird somit dem Gedanken eines sparsamen Umgangs mit Grund und Boden Rechnung getragen. Die getroffenen Festsetzungen zur Höhe baulicher Anlagen entsprechen der Forderung des § 16 Abs. 3 BauNVO, wonach die Höhe baulicher Anlagen festzusetzen ist, wenn ohne ihre Festsetzung öffentliche Belange, insbesondere das Orts- und Landschaftsbild beeinträchtigt werden könnten. Auf Grund der topographischen Situation im Plangebiet, sind auf der bergseitig gelegenen Baufläche MD 1 getroffenen Höhenfestsetzungen THmax und GHmax jeweils um 1,0 m höher als die ent- sprechende Höhenfestsetzung auf der talseitig gelegenen Baufläche MD 2. Somit wird den Bauherren eine an die Topographie angepasste Bebauung ermöglicht, sodass ein übermäßiges „Eingraben“ von Geschossen vermieden wird. Des Weiteren bildet diese Höhenfestsetzung einen Anreiz, den Baukörper näher in Richtung „Standenbühler Straße“ zu positionieren, sodass der Abstand zwischen der Bebauung des Dorfgebietes MD 1 und dem nördlich angrenzenden Gartenbaubetrieb vergrößert wird.

8.4 Bauweise, überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen und Stellung baulicher Anlagen Das Dorfgebiet wird durch die Festsetzungen der offenen Bauweise bestimmt. Dies entspricht den Bedürfnissen der derzeitigen Nachfragestruktur nach Wohnbebauung in der Ortsrandlage und der seitens der Gemeinde angestrebten, städtebaulichen Verdichtung des Baugebietes Die Festsetzung der Zulässigkeit von Einzelhäusern und Doppelhäusern ermöglicht eine im Hinblick auf die Grundstückszuschnitte sinnvolle Bebauung. Im gesamten Plangebiet wird zu Gunsten der Gestaltungsfreiheit der künftigen Bauherren auf die Festsetzung von Baulinien verzichtet. Die überbaubaren Flächen des Bebauungsplanes werden somit ausschließlich durch die Festsetzung von Baugrenzen definiert, wobei durchgehend überbaubare Grundstücksflächen die notwendige Flexibilität bei der Parzellierung der Grundstücke sichern. Die Freihaltung der Fläche im Abstand von 3,0 m entlang der unterirdisch verlaufenden Mischwasserkanals im Westen der Baufläche MD 1, soll die Zugänglichkeit des Kanals zu Zwecken von eventuell zukünftigen Rohrarbeiten, sicherstellen. Eine Ausrichtung von Baukörpern nach Süden, wie sie durch die Grundstücks- zuschnitte optimal ermöglicht wird, verbessert die energetische Effizienz, da sich zum einen passive solare Vorteile ergeben, zum andern ermöglicht die Gebäudeausrichtung die effektive Nutzung von Solaranlagen.

8.5 Flächen für Stellplätze und Garagen Um entsprechende Gestaltungsfreiheit für die Bauherren zu ermöglichen, werden Stellplätze, Garagen, Carports (überdachte Stellplätze) und deren Zufahrten sowie sonstige Nebenanlagen gem. § 14 BauNVO auch außerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen zugelassen, sofern sie nicht überlagert werden durch das eingetragene Leitungsrecht zu Gunsten der Verbandsgemeindewerke Winnweiler (Hauptwasserleitung) sowie durch zu erhaltender Bäume. Die Freihaltung der Fläche im Abstand von 3,0 m entlang der unterirdisch verlaufenden Mischwasserkanals im Westen der Baufläche MD 1, soll die Zugänglichkeit des Kanals zu Zwecken von eventuell zukünftigen Rohrarbeiten, sicherstellen. Die Freihaltung der

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Kronenbereiche der mit Bindung festgesetzten Bäume soll die Erhaltung dieser Gehölze sicherstellen. Hiervon abweichend können innerhalb des in der Planzeichnung eingetragen Leitungs- rechts zu Gunsten der Verbandsgemeindewerke Winnweiler Zufahrten, Wege und nicht überdachte Stellplätze zugelassen werden. Dies erfolgt unter folgender Maßgabe der Verbandsgemeindewerke Winnweiler: Wenn eine Befestigung vorgenommen wird (keine Überbauung), muss diese vom Eigentümer bei Arbeiten seitens des Wasserwerkes entfernt und auch wieder ange- bracht werden, und dies auf eigene Kosten. Bei Gefahr im Verzug können die Werke auch selbst tätig werden, auch hier ist Kostenträger der Eigentümer. Weiterhin sind die Werke nicht zu Herstellung verpflichtet. Die vorgenannten Regelungen werden über eine Grunddienstbarkeit geregelt.

8.6 Verkehrsflächen sowie der Anschluss anderer Flächen an die Verkehrsflächen Der Bebauungsplan trifft im Hinblick auf Ausbau und Gestaltung der Erschließungs- flächen nur rahmengebende Festsetzungen wie Linienführung und Breite des Ausbaus sowie die jeweilige Zweckbestimmung. Der Bebauungsplan definiert damit zunächst nur die Verkehrsflächen ohne konkrete Querschnittdarstellungen. Hiermit sollen einerseits die erforderlichen Flächen zur Organisation der Verkehrsbeziehungen gesichert werden, andererseits aber flexible Spielräume für die zukünftige Gestaltung durch Verzicht auf eine detaillierte Festlegung der Einzelquerschnitte ermöglicht werden.

8.7 Flächen und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft sowie Festsetzungen für sowie Bindungen für Bepflanzungen Die Zulassung eines Eingriffs nach § 14 BNatSchG bedarf gem. § 14 LNatSchG vorab einer Darstellung der vorgesehenen Veränderungen sowie der Maßnahmen zur Vermeidung und zur Kompensation unvermeidbarer Eingriffe in Text und Karte. Die Integration der Belange von Natur und Landschaft wird auf der Grundlage des Fachbeitrags Naturschutz erfolgen. Dieser wird begleitend zur vorliegenden Bebauungsplanung durch das Büro BBP Stadtplanung Landschaftsplanung, Kaiserslautern erstellt. Er bildet die fachliche Grundlage zur Berücksichtigung von Eingriffen infolge der Bauleitplanung und stellt die Konzeption von Ausgleichs- bzw. Ersatzmaßnahmen im Sinne der §§ 13 bis 18 BNatSchG dar. Zweck des Fachbeitrages ist die Erhebung, Analyse und Bewertung des Zustandes von Natur und Landschaft sowie die Formulierung landespflegerischer Ziel- vorstellungen als Grundlage für den erforderlichen Abwägungsprozess in der Bauleitplanung. Das Landesnaturschutzgesetz verlangt die Ausschöpfung der Möglichkeiten zur Vermeidung von Eingriffen, die Kompensation von beeinträchtigten Funktionen des Landschaftshaushaltes und die landschaftsgerechte Neugestaltung des Landschafts- bildes. Die Umsetzung dieser Anforderung im Rahmen der vorliegenden Planung wird im Fachbeitrag Naturschutz im Einzelnen dargestellt. Aufgelistet werden in den textlichen Festsetzungen zum Bebauungsplan die einzelnen landespflegerischen Maßnahmen, die erforderlich werden, um die Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu vermeiden bzw. zu vermindern und zu kompensieren.

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Neben dem Verlust von Gehölzen (5 Obstbäume, Strauchreihe) erfolgt mit Bebauung und Erschließung des Wohngebiets zwangsläufig eine dauerhafte Versiegelung von Boden. Im vorliegenden Fall beträgt die maximal mögliche Neuversiegelung (Versiegelung in der Planung minus Versiegelung aus dem Bestand) bei einer Grundflächenzahl (GRZ) von 0,6 ohne weitere Überschreitung insgesamt 1.816 m2. Dies hat den Verlust und die Überformung von biologisch aktiver Bodenfläche und der natürlichen Bodenfunktionen sowie den Verlust als Vegetationsstandort und Lebensraum zur Folge, was als erheblicher Eingriff in den Bodenhaushalt gewertet und ausgeglichen werden muss. Konkret im Bebauungsplan festgesetzte Maßnahme ist zum einen die Minimierung der maximalen Versiegelung. Um dies zu erreichen, wird bestimmt, dass gemäß § 19 Abs. 4 S. 3 BauNVO eine Überschreitung der zulässigen Grundfläche durch die in § 19 Abs. 4 S. 1 BauNVO bezeichneten Anlagen nicht zulässig ist. Die übrigen nicht überbaubaren Grundstücksflächen sind darüber hinaus landschaftsgärtnerisch anzulegen und zu unterhalten. Des Weiteren sieht der Bebauungsplan die Begrünung der Baugrundstücke durch die Pflanzung von Obstbäumen vor (Maßnahme M1). Die landespflegerischen Maßnahmen M2 und M3 schaffen einen räumlich-funktionalen Ausgleich der Eingriffe in Natur und Landschaft u.a. durch den Erhalt vorhandener Grünstrukturen als Lebensraum und Retentionsfläche, durch die Anpflanzung weiterer, strukturierender Gehölze sowie durch die Entsiegelung von Boden.

8.8 Örtliche Bauvorschriften: Bauordnungsrechtliche Festsetzungen Übernahme von auf Landesrecht beruhenden Festsetzungen in den Bebauungsplan In den Bebauungsplan wird gem. § 9 Abs. 4 BauGB in Verbindung mit § 88 LBauO eine örtliche Bauvorschrift über die Gestaltung integriert. Ziel der getroffenen bauordnungsrechtlichen Festsetzungen ist es, in positiver Weise auf die äußere Gestaltung der baulichen Anlagen Einfluss zu nehmen, ohne dabei den Bauherrn in seiner Bau- und Gestaltungsfreiheit allzu stark einzuschränken. Festsetzungen werden daher nur in denjenigen Bereichen getroffen, die von elementarem Einfluss auf das Gesamterscheinungsbild des Baugebietes sind. Hierzu gehören insbesondere Regelungen zur . äußeren Gestaltung der baulicher Anlagen, insbesondere in den Bereichen: Dach- und Fassadengestaltung sowie Gestaltung baulicher Nebenanlagen. . Gestaltung der nicht überbauten Grundstücksflächen bebauter Grundstücke . Einfriedungen und deren Gestaltung . Werbeanlagen. Die getroffenen Festsetzungen orientieren sich im Wesentlichen an der umgebenden Bebauung und zielen vorwiegend auf die Vermeidung ortsunüblicher Gebäudeformen ab. Darüber hinaus hat sich in der Praxis gezeigt, dass zur Vermeidung gestalterischer Defizite insbesondere Festsetzungen bezüglich der Höhen von Einfriedungen sowie deren gestalterischen Integration in den Straßenraum zweckmäßig sind. Durch die getroffenen Festsetzungen soll somit vermieden werden, dass der Straßenraum durch überdimensionierte und gestalterisch unpassende Einfriedungen beeinträchtigt wird.

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8.9 Hinweise ohne Festsetzungscharakter Empfehlungen und Hinweise, die aufgrund der mangelnden Ermächtigungsgrundlage nicht als Festsetzungen in den Bebauungsplan aufgenommen werden konnten, jedoch zum Verständnis der getroffenen Festsetzungen beitragen oder über den „eigentlichen“ Bebauungsplan hinausgehende wichtige Informationen liefern, wurden als unverbind- liche Hinweise im Nachgang zu den Textfestsetzungen abgedruckt.

9 Wesentliche Auswirkungen der Planung Entsprechend den Vorschriften des Baugesetzbuches sind gemäß § 2 a Abs. 1 BauGB die wesentlichen Auswirkungen der Planung darzulegen. Der vorliegende Bebauungsplan soll in diesem Zusammenhang einen wesentlichen Beitrag für ein verträgliches Nebeneinander der konkurrierenden Nutzeransprüche leisten. Auf diese Weise soll eine geordnete und nachhaltige städtebauliche Entwicklung ermöglicht werden. Insbesondere nachfolgend beschriebene mögliche Auswirkungen wurden ermittelt und sind wie folgt in den Bebauungsplan eingestellt worden.

9.1 Allgemeine Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse und die Sicherheit der Wohn- und Arbeitsbevölkerung (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauGB) Zur Wahrung der Anforderungen an gesunde Arbeitsverhältnisse sowie die Sicherheit der Arbeitsbevölkerung wurden bislang insbesondere nachfolgend dargelegte Aspekte betrachtet. Nutzung Die vorliegende Bauleitplanung soll dafür sorgen, dass die Bevölkerung bei der Wahrung ihrer Grundbedürfnisse gesunde Bedingungen vorfindet. Daher wurde bei der Planung darauf geachtet, dass Baugebiete einander so zugeordnet wurden, dass gegenseitige Beeinträchtigungen vermieden oder verringert wurden. Diesem Grundsatz entspricht die vorliegende Planung des Baugebietes. Durch den generellen Ausschluss von Tankstellen und Vergnügungsstätten im Sinne des § 4 a Abs. 3 Nr. 2 BauGB, werden Beeinträchtigungen innerhalb des Plangebietes im Wesentlichen unterbunden. Zudem dient die Regelung zum Ausschluss von Anlagen für sportliche, kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke der Umsetzung des planerischen Willens der Gemeinde, Bauflächen insbesondere für Wohnbebauung in Verbindung mit land- oder forstwirtschaftlichen Nutzungen bereitzustellen. Lärm Die Festsetzung des Gebiets gemäß § 5 BauNVO als Dorfgebiet trägt dem planerischen Willen der Gemeinde Steinbach Rechnung, in dieser Ortslage neben einer möglichen Entwicklung der Wohnfunktion insbesondere auch Raum zu schaffen für eine Nutzung als Wirtschaftsstellen für land- und forstwirtschaftliche Betriebe, landwirtschaftliche Nebenerwerbsstellen oder sonstigen nicht wesentlich störenden Gewerbebetrieben. Aus planerischer Sicht sind hier keine Konflikte mit angrenzenden Nutzungen zu erwarten. Altlasten Erkenntnisse über Altablagerungen oder schädliche Bodenverunreinigungen, die eine Nutzung der Flächen beeinträchtigen könnten oder weitergehende Erkundungen

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erforderlich machen würden, liegen weder bei der Gemeinde Steinbach am Donnersberg, noch bei der Verbandsgemeinde Winnweiler vor. Sollten wider Erwarten bei der Baumaßnahme Abfälle angetroffen werden oder sich sonstige Hinweise ergeben, wird im Bebauungsplan darauf hingewiesen, dass die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz umgehend zu informieren ist. Radonvorsorge Radon ist ein radioaktives Edelgas, das aus dem natürlich vorkommenden, radioaktiven Schwermetall Uran entsteht. Da Uran, wenn auch nur in geringer Konzentration, fast überall in der Erdkruste vorhanden ist, ist Radon dort ebenfalls im Erdreich nachzuweisen. Das gasförmige Radon kann in diesem Zusammenhang mit der Bodenluft über Klüfte im Gestein und durch den Porenraum der Gesteine und Böden an die Erdoberfläche wandern. In der Luft außerhalb von Gebäuden wird das aus dem Boden austretende Radon sofort durch die Atmosphärenluft auf sehr niedrige Konzentrationen verdünnt. Innerhalb von Gebäuden können jedoch aufgrund des Bauuntergrundes und der Bauweise beträchtliche Radonkonzentrationen auftreten. Gemäß der Radon-Prognosekarte des Geologischen Landesamtes ist im gesamten Gemeindegebiet von Steinbach am Donnersberg mit einem erhöhten Radonpotenzial (40.000 - 100.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft), in lokalen Teilbereichen, zumeist eng an tektonische Bruchzonen und Kluftzonen gebunden, mit einem hohen Radonpotenzial (> 100.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft) zu rechnen. Daher wird im Bebauungsplan hingewiesen, grundsätzlich eine projektbezogene Radonmessung in der Bodenluft des Bauplatzes durchzuführen. Die Ergebnisse sollten Grundlage für die Bauplaner und Bauherren sein, sich ggf. für bauliche Vorsorge- maßnahmen zu entscheiden. Werden hierbei Werte über 100.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft festgestellt, wird angeraten, bauliche Vorsorgemaßnahmen zu treffen, um den Eintritt des Radons ins Gebäude weitgehend zu verhindern.

9.2 Belange des Denkmalschutzes (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 5 BauGB) Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes befinden sich keine Kulturdenkmäler oder kulturhistorisch interessante Baulichkeiten. Über archäologische Fundstellen oder Bodendenkmäler ist ebenfalls nichts bekannt. Sollten diesbezüglich während der Bauphase Funde zu Tage treten, wird im Bebauungsplan auf die gesetzliche Verpflichtung zur Meldung an die Generaldirektion Kulturelles Erbe, Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Mainz verwiesen. Unmittelbar an das Plangebiet grenzt jedoch die Denkmalzone Jüdischer Friedhof Untere Mühle mit einer Fläche von 593 m2. Es handelt sich um ein 1850 angelegtes, mit originaler Umfassungsmauer erhaltenes Areal mit 50 Grabsteinen. Erhebliche Auswirkungen auf die angrenzende Denkmalzone sind durch die geplante, klein- räumige Bebauung nicht zu erwarten.

9.3 Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 5 BauGB) Zur Vermeidung ortsunüblicher Gebäudeformen sowie zur Vermeidung grundsätzlicher gestalterischer Defizite wurde daher in den Bebauungsplan gem. § 9 Abs. 4 BauGB in Verbindung mit § 88 LBauO eine örtliche Bauvorschrift über die Gestaltung integriert.

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Daneben wurden insbesondere bauplanungsrechtliche Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung sowie für die Erhaltung von Gehölzen getroffen.

9.4 Belange des Umweltschutzes im Allgemeinen (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB) Eine landespflegerische Bewertung erfolgte im Rahmen des Fachbeitrages Naturschutz. Eine Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes erfolgt separat im Umweltbericht, der einen gesonderten Teil der Begründung bildet, so dass hier auf eine ausführliche Darstellung der Belange verzichtet wird.

Zusammenfassend ist jedoch zu sagen, dass mit der Umsetzung der Planung erhebliche Auswirkungen auf Umweltschutzgüter vorwiegend durch die Versiegelung der vormals unversiegelten Acker- bzw. Grünlandfläche und die damit verbundenen Verluste von Gehölzen, Versickerungsflächen sowie der natürlichen Bodenfunktionen zu erwarten sind. Durch landespflegerische Maßnahmen auf den Flächen gemäß § 9 (1) Nr.20 BauGB innerhalb des Geltungsbereiches können die Eingriffe in Natur und Landschaft räumlich-funktional kompensiert werden: Die vorhandenen Gehölze werden dauerhaft als Lebensraum sowie Frischluftproduzenten und Ortsrandeingrünung gesichert, zusätzlich werden weitere Anpflanzungen durchgeführt; durch Entfernung vorhandener Bebauung wird Boden entsiegelt und die gesamte Freifläche als Retentionsraum gesichert.

9.5 Belange der Ver- und Entsorgung (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 8 e BauGB) Alle erforderlichen Ver- und Entsorgungsleitungen können von den zuständigen Trägern durch Anschluss an bereits bestehende Netze bereitgestellt werden. Die Träger der Ver- und Entsorgung sind frühzeitig über den Beginn der Erschließungs- und Baumaßnahmen zu unterrichten. Beim Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern sind die Abstandsempfehlungen der DIN 1998 einzuhalten oder andernfalls auf Kosten des Verursachers entsprechende Schutzvorkehrungen zum Schutz der Leitungen zu treffen.

9.6 Belange des Verkehrs (gem. § 1 Abs. 6 Nr. 9 BauGB) Die Erschließung des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes erfolgt über die bereits vorhandene „Standenbühler Straße“, welche mittig durch das Plangebiet verläuft. Die Belange des Verkehrs werden somit ausreichend berücksichtigt.

B. UMWELTBERICHT GEM. § 2A NR. 2 BAUGB

1 Einleitung Im Rahmen der Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplans ist auf der Grundlage der nach § 2 Abs. 4 BauGB durchzuführenden Umweltprüfung ein Umweltbericht zu erstellen. Dieser enthält gemäß Anlage 1 zum BauGB Angaben zu Schutzgütern und umweltrelevanten Belangen, die von der Planung berührt werden, Aussagen zur Ermittlung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen, die von der Planung ausgehen, sowie Ausführungen zu Vermeidungs-, Verminderungs- und Ausgleichsmaßnahmen.

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Im Sinne einer baurechtlich beabsichtigten Abschichtung soll sich die Umweltprüfung nur auf das beziehen, was nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Bauleitplans angemessenerweise verlangt werden kann (§ 2 Abs. 4 Satz 3 BauGB).

1.1 Kurzdarstellung von Inhalt und Zielen des Bebauungsplans In der Gemeinde Steinbach am Donnersberg besteht im Bereich der Wohnnutzung eine Nachfrage an Flächen für eine bauliche Erweiterung. Im Sinne einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung und um den heutigen bestehenden Wohnbedürfnissen gerecht werden zu können, beabsichtigt die Gemeinde Steinbach am Donnersberg daher, das im beigefügten Plan dargestellte Gebiet „Standenbühler Straße“ durch die Ausweisung als Dorfgebiet (MD) einer Bebauung zuzuführen. Die durch dieses Vorhaben entstehenden Eingriffe in Natur und Landschaft können durch landespflegerische Maßnahmen innerhalb des Geltungsbereiches ausgeglichen werden.

2 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten umweltrelevanten Ziele und ihrer Berücksichtigung

2.1 Zu berücksichtigende übergeordnete Ziele des Umweltschutzes Für die Schutzgüter Flora/Fauna, Boden, Wasser, Luft/Klima, Ort- und Landschaftsbild/Erholung, Mensch, Kultur- und Sachgüter sowie die Wechselwirkungen zwischen diesen werden in verschiedenen Fachgesetzen, Verordnungen und Richtlinien Ziele des Umweltschutzes definiert, die bei der Aufstellung von Bebauungsplänen zu berücksichtigen sind. Wesentliche Vorschriften für die Beachtung umweltbezogener Belange im Bauleitplanverfahren stellen vor allem das Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG), das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), das rheinland-pfälzische Naturschutzgesetz (LNatSchG), das Wasserhaushaltsgesetz (WHG), das Landeswassergesetz (LWG) sowie das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) dar. Nachfolgend werden die wesentlichen zu beachtenden Zielsetzungen für die benannten Schutzgüter bezogen auf den Bebauungsplan „Innenstadt“ aufgeführt.

2.2 Ziele aus einschlägigen Fachgesetzen, Verordnungen und Richtlinien Insbesondere die im Folgenden aufgeführten Paragraphen der genannten Fachgesetze sind zu beachten 2.2.1 Baugesetzbuch (BauGB)  § 1 Abs. 5 BauGB Bauleitplanung in Verantwortung für den allgemeinen Klimaschutz  § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauGB Berücksichtigung der allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse  § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege (...)  § 1 Abs. 6 Nr. 8 BauGB

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Berücksichtigung der Belange der Landwirtschaft (...)  § 1a Abs. 2 BauGB Sparsamer und schonender Umgang mit Grund und Boden 2.2.2 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG)  §§ 1 und 13 ff BNatSchG Natur und Landschaft sind zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln und soweit erforderlich wiederherzustellen, damit die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts, Tier- und Pflanzenwelt einschließlich ihrer Lebensstätten und Lebensräume dauerhaft gesichert ist.  § 14 ff Eingriffe in Natur und Landschaft Eingriffe in Natur und Landschaft im Sinne dieses Gesetzes sind Veränderungen der Gestalt oder Nutzung von Grundflächen oder Veränderungen des mit der belebten Bodenschicht in Verbindung stehenden Grundwasserspiegels, die die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts oder das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigen können.  § 15 Verursacherpflichten, Unzulässigkeit von Eingriffen Der Verursacher eines Eingriffs ist verpflichtet, vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen. (…) Soweit Beeinträchtigungen nicht vermieden werden können, ist dies zu begründen. Der Verursacher ist verpflichtet, unvermeidbare Beeinträchtigungen durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auszugleichen (Ausgleichsmaßnahmen) oder zu ersetzen (Ersatzmaßnahmen) (…). Ein Eingriff darf nicht zugelassen oder durchgeführt werden, wenn die Beeinträchtigungen nicht zu vermeiden oder nicht in angemessener Frist auszugleichen oder zu ersetzen sind und die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege bei der Abwägung aller Anforderungen an Natur und Landschaft anderen Belangen im Range vorgehen.  § 18 Verhältnis zum Baurecht Sind auf Grund der Aufstellung, Änderung, Ergänzung oder Aufhebung von Bauleitplänen oder von Satzungen nach § 34 Absatz 4 Satz 1 Nummer 3 des Baugesetzbuches Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten, ist über die Vermeidung, den Ausgleich und den Ersatz nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zu entscheiden. Auf Vorhaben in Gebieten mit Bebauungsplänen nach § 30 des Baugesetzbuches, während der Planaufstellung nach § 33 des Baugesetzbuches und im Innenbereich nach § 34 des Baugesetzbuches sind die §§ 14 bis 17 nicht anzuwenden. Für Vorhaben im Außenbereich nach § 35 des Baugesetzbuches sowie für Bebauungspläne, soweit sie eine Planfeststellung ersetzen, bleibt die Geltung der §§ 14 bis 17 unberührt. Entscheidungen über Vorhaben nach § 35 Absatz 1 und 4 des Baugesetzbuches und über die Errichtung von baulichen Anlagen nach § 34 des Baugesetzbuches ergehen im Benehmen mit den für Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen Behörden. Äußert sich in den Fällen des § 34 des Baugesetzbuches die für Naturschutz und Landschaftspflege zuständige Behörde nicht binnen

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eines Monats, kann die für die Entscheidung zuständige Behörde davon ausgehen, dass Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege von dem Vorhaben nicht berührt werden. Das Benehmen ist nicht erforderlich bei Vorhaben in Gebieten mit Bebauungsplänen und während der Planaufstellung nach den §§ 30 und 33 des Baugesetzbuches sowie in Gebieten mit Satzungen nach § 34 Absatz 4 Satz 1 Nr. 3 des Baugesetzbuches. Ergeben sich bei Vorhaben nach § 34 des Baugesetzbuches im Rahmen der Herstellung des Benehmens nach Absatz 3 Anhaltspunkte dafür, dass das Vorhaben eine Schädigung im Sinne des § 19 Absatz 1 Satz 1 verursachen kann, ist dies auch dem Vorhabenträger mitzuteilen. Auf Antrag des Vorhabenträgers hat die für die Erteilung der Zulassung zuständige Behörde im Benehmen mit der für Naturschutz und Landschaftspflege zuständigen Behörde die Entscheidungen nach § 15 zu treffen, soweit sie der Vermeidung, dem Ausgleich oder dem Ersatz von Schädigungen nach § 19 Absatz 1 Satz 1 dienen; in diesen Fällen gilt § 19 Absatz 1 Satz 2. Im Übrigen bleibt Absatz 2 Satz 1 unberührt. 2.2.3 Wasserhaushaltsgesetz (WHG)  § 1 Zweck Zweck dieses Gesetzes ist es, durch eine nachhaltige Gewässerbewirtschaftung die Gewässer als Bestandteil des Naturhaushalts, als Lebensgrundlage des Menschen, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie als nutzbares Gut zu schützen.  § 5 Allgemeine Sorgfaltspflichten Jede Person ist verpflichtet, bei Maßnahmen, mit denen Einwirkungen auf ein Gewässer verbunden sein (...) die Leistungsfähigkeit des Wasserhaushalts zu erhalten und eine Vergrößerung und Beschleunigung des Wasserabflusses zu vermeiden (...). 2.2.4 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG)  § 1 Zweck des Gesetzes Zweck dieses Gesetzes ist es, Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen zu schützen und dem Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen vorzubeugen. Soweit es sich um genehmigungsbedürftige Anlagen handelt, dient dieses Gesetz auch der integrierten Vermeidung und Verminderung schädlicher Umwelteinwirkungen durch Emissionen in Luft, Wasser und Boden unter Einbeziehung der Abfallwirtschaft, um ein hohes Schutzniveau für die Umwelt insgesamt zu erreichen, sowie dem Schutz und der Vorsorge gegen Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen, die auf andere Weise herbeigeführt werden. 2.2.5 Landeswassergesetz (LWG) Rheinland-Pfalz  § 57 Allgemeine Pflicht zur Abwasserbeseitigung Die Abwasserbeseitigung obliegt den kreisfreien Städten, den verbandsfreien Gemeinden und den Verbandsgemeinden als Pflichtaufgabe der Selbstverwaltung.

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Abwasser ist von demjenigen, bei dem es anfällt, dem nach Absatz 1 Verpflichteten über die dazu bestimmten Anlagen zu überlassen. Die nach Absatz 1 Verpflichteten können sich nach den Voraussetzungen des Landesgesetzes über die kommunale Zusammenarbeit für eine gemeinsame Erfüllung der Aufgabe der Abwasserbeseitigung zusammenschließen. Absatz 1 gilt entsprechend für die zur gemeinsamen Erfüllung der Aufgabe der Abwasserbeseitigung gebildeten Verbände sowie für beauftragte kommunale Beteiligte im Sinne von § 12 Abs. 1 Satz 1 des Landesgesetzes über die kommunale Zusammenarbeit, auf die die Erfüllung der Aufgabe der Abwasserbeseitigung durch Zweckvereinbarung übertragen worden ist. Die Durchführung der Aufgabe der Abwasserbeseitigung kann ganz oder teilweise auch auf private Dritte übertragen werden, soweit und solange diese eine ordnungsgemäße Abwasserbeseitigung gewährleisten und Gründe des Gemeinwohls nicht entgegenstehen. Zur Durchführung der Aufgabe können Abwasseranlagen, soweit es erforderlich ist, an den privaten Dritten veräußert oder ihm die Nutzung der Anlagen überlassen werden. § 49 Abs. 1 Satz 3 bis 6 gilt entsprechend. 2.2.6 Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG) Rheinland-Pfalz  § 7 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen (…) werden (…) auf Flächen für Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Gewässerzustands (…), auf Flächen in geschützten Teilen von Natur und Landschaft sowie auf den dafür vorgesehenen Flächen in Landschaftsplänen und Grünordnungsplänen festgelegt. Für eine Kompensation kommen auch Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen zur dauerhaften Aufwertung des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes in Betracht. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für Eingriffe durch Rodung von Wald erfolgen vorrangig durch eine ökologische Aufwertung von Waldbeständen. (…) Kompensationsmaßnahmen müssen zu einer nachhaltigen Aufwertung führen. Sie sind zu richten auf: 1. eine ökologische Verbesserung bestehender land- oder forstwirtschaftlicher Bodennutzung und landschaftlicher Strukturen, 2. die Erhaltung und Verbesserung von Dauergrünland, insbesondere durch Beweidung, 3. die Renaturierung von Gewässern, 4. die Entsiegelung und Renaturierung von nicht mehr benötigten versiegelten Flächen im Innen- und Außenbereich, 5. die Schaffung und Erhaltung größerer, zusammenhängender Biotopverbundstrukturen, 6. die Entwicklung und Wiederherstellung gesetzlich geschützter Biotope einschließlich des Verbunds zwischen einzelnen, benachbarten Biotopen oder 7. die Herstellung eines günstigen Erhaltungszustands eines Lebensraumtyps oder eines Vorkommens einer besonders geschützten Art.

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Die Festsetzung einer Kompensation in anderen (…) genannten Räumen und für andere als in Absatz 3 aufgeführte Maßnahmen sind grundsätzlich nicht zulässig. Ausnahmen bedürfen vor ihrer Festsetzung und Durchführung der Zustimmung der oberen Naturschutzbehörde.  § 9 Verfahren bei Eingriffsentscheidungen, Fachbeitrag Naturschutz Die Angaben nach § 17 Abs. 4 Satz 1 BNatSchG sind der zuständigen Behörde textlich und anhand von Karten (Fachbeitrag Naturschutz) darzulegen. Soweit erforderlich, kann die Behörde eine in der Regel eine Vegetationsperiode umfassende Erhebung und Bewertung des Zustandes von Natur und Landschaft verlangen. Die Erfassung von Biotop- und Lebensraumtypen sowie Artvorkommen erfolgt nach den Vorgaben des Landschaftsinformationssystems. Zur Verringerung oder Vermeidung erheblicher Beeinträchtigungen (…), kann von der zuständigen Behörde eine ökologische Baubegleitung angeordnet werden. (…)

2.3 Ziele aus einschlägigen Fachplanungen 2.3.1 Regionalplanung Im Regionalen Raumordnungsplan der Planungsgemeinschaft Westpfalz ist das Plangebiet als „sonstige Freifläche“ gekennzeichnet. Nördlich des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes wird eine „Siedlungsfläche Industrie und Gewerbe“, westlich des Geltungsbereiches eine „Siedlungsfläche Wohnen“ dargestellt. Die Darstellung des Plangebietes als „Sonstige Freifläche“ entspricht den tatsächlichen Gegebenheiten des räumlichen Geltungsbereiches.

Lage des Plangebiets (schwarz gekennzeichnet) im Regionalen Raumordnungsplan der Planungsgemeinschaft Westpfalz (Quelle: http://www.regionale-raumordnungsplaene.rlp.de/, Stand 01/2017) 2.3.2 Flächennutzungsplan Im aktuellen Flächennutzungsplan grenzt das Plangebiet an den als Wohnbaufläche dargestellten Ortsrand an. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Standenbühler Straße“ liegt im Außenbereich der Ortsgemeinde und ist deswegen nicht als Baufläche dargestellt. Die Teilfläche der geplanten Nutzung als Dorfgebietsfläche, lässt sich aus der aktuellen Darstellung nicht entwickeln. Eine Änderung des Flächennutzungsplanes ist in diesem Bereich erforderlich.

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Im Rahmen der Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplanes erfolgt parallel eine Fortschreibung des Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde Winnweiler. Im Rahmen dieser, kann die Darstellung, entsprechend den städtebaulichen Zielvorgaben des vorliegenden Bebauungsplanes, geändert werden.

Plangebiet

Lage des Plangebiets (gelb gekennzeichnet) im Flächennutzungsplan

2.3.3 Planung vernetzter Biotopsysteme (VBS)1 Die Prioritätenkarte VBS Planung vernetzter Biotopsysteme macht zum Plangebiet und seiner unmittelbaren Umgebung keine Angaben. Der nächste Biotoptyp, der in der Karte benannt wird, ist die als Bachauenbiotop. In der Zielkarte wird für das Plangebiet und sein Umfeld ebenfalls keine Aussage getroffen. Die nächsten Aussagen beziehen sich auf eine biotoptypenverträgliche Nutzung von Wiesen und Weiden mittlerer Standorte. 2.3.4 Landespflegerische Zielvorstellungen Durch das Planungsbüro BBP Stadtplanung Landschaftsplanung in Kaiserslautern wurden folgende landespflegerische Zielvorstellungen erarbeitet:  Minderung der Versiegelung durch Beschränkung der Grundflächenzahl  Fachgerechter Umgang mit Oberboden und Bodenmaterial bei Um- und Zwischenlagerung  Versickerung/Retention von Oberflächenwasser auf den Freiflächen  Sammlung des anfallenden Oberflächenwassers zur Brauchwassernutzung  Verwendung wasserdurchlässiger Materialien bei der Befestigung von Stellplätzen, Hofflächen etc.  Erhalt der Bäume im Plangebiet

1 Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz unter https://lfu.rlp.de/de/naturschutz/daten-zur-natur/vbs/, abgerufen 11/2016

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 Begrünungsmaßnahmen (Pflanzung von Obstbäumen und Sträuchern)  Vermeidung von Beeinträchtigungen auf die Fauna durch die Durchführung erforderlicher Rodungen außerhalb der Vegetationszeit  Überprüfung eventuell vorhandener Baumhöhlen und -spalten sowie Schuppen auf Vogel- und Fledermausbesatz  Anbringung von Nisthilfen, Fledermauskästen und Insektenhotels  Lockere ortstypische Bauweise  Landschaftliche Einbindung des Plangebiets durch Begrünungsmaßnahmen innerhalb des Geltungsbereichs

3 Ermittlung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen

3.1 Bestandsaufnahme und Bewertung der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands und der Umweltmerkmale, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden 3.1.1 Schutzgebiete und -objekte2 Natura 2000-Gebiete sind im Plangebiet und seiner Umgebung nicht vorhanden. Das FFH-Gebiet „Donnersberg“ (FFH-6313-301) liegt ungefähr 1,5 km entfernt in nordwestlicher Richtung. Der nächste FFH-Lebensraumtyp ist ein „Waldmeister- Buchenwald“ (Asperulo-Fagetum, BT-6313-0846-2010) in gleicher Entfernung. Das Naturschutzgebiet „Spendel-Widenstein“ (NSG-7333-007) liegt 1,8 km nordwestlich des Plangebiets.

Lage des Plangebiets (gelb gekennzeichnet) zu FFH-Gebiet (rot gestreift), FFH-Lebensraumtyp (grau gekennzeichnet) und Naturschutzgebiet (rot gekennzeichnet)

2 Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS) unter http://map1.naturschutz.rlp.de/kartendienste_naturschutz/index.php, abgerufen 11/2016

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(Quelle: http://map1.naturschutz.rlp.de/kartendienste_naturschutz/index.php, Stand 11/2016) Das Landschaftsschutzgebiet „Donnersbergkreis“ (07-LSG-7333-013) erfasst Teile der Gemarkung Steinbach/Dbg (siehe nachfolgende Abbildung). Der Abstand zum Plangebiet beträgt ca. 400 m.

Lage des Plangebiets (roter Kreis) zum Landschaftsschutzgebiet „Donnersbergkreis“ (grüne Fläche)

(Quelle: http://map1.naturschutz.rlp.de/kartendienste_naturschutz/index.php, Stand 11/2016) Weitere Schutzgebiete wie Ramsar-Gebiete, Nationalpark, Naturpark, Biosphärenreservat, Naturdenkmale, geschützte Landschaftsbestandteile oder pauschal geschützte Biotope sind im Plangebiet und seiner Umgebung nicht vorhanden. Der Bebauungsplan befindet sich in keiner Wasserschutzgebietszone. Das nächste Trinkwasserschutzgebiet der Zone III im Verfahren „, Tiefbrunnen „Am ““ befindet sich etwa 2,4 km in nördlicher Richtung. Ein vorläufig sichergestelltes Überschwemmungsgebiet der Pfrimm, ein Gewässer III. Ordnung, liegt ca. 1,2 km südöstlich des Plangebiets (siehe nachfolgende Abbildung).3

3 Geoportal-Wasser Rheinland-Pfalz des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten unter http://www.geoportal-wasser.rlp.de/servlet/is/2025/, abgerufen 11/2016

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Eichbach

Pfrimm Grundheckerbach

Lage des Plangebiets (rot gekennzeichnet) zum Überschwemmungsgebiet der Pfrimm (blau gestreift) und dem nächsten Oberflächengewässer „Wildensteiner Bach“ (gelb gekennzeichnet, Gewässer III. Ordnung) (Quelle: http://www.geoportal-wasser.rlp.de/servlet/is/2025/, Stand 11/2016) In dem den Eingriff verursachenden Geltungsbereich sind keine Biotoptypen des § 30 BNatschG ausgewiesen. In ca. 200 m Entfernung findet sich jedoch der § 30 Biotoptyp Mittelgebirgsbach „Bachlauf zwischen Steinbach und Standenbühl“ (BT-6413-1087- 2010), der identisch ist mit der Fläche der landesweiten Biotopkartierung (BK-6413- 0270-2010). Auswirkungen auf die Schutzfunktionen der Biotopflächen sind aufgrund der Lage des Plangebiets zu diesen nicht zu erwarten. Es finden sich auch keine geschützten Biotope gemäß § 15 LNatSchG innerhalb des Plangebietes.

Lage des Geltungsbereichs (schwarz gekennzeichnet) zu den nächstgelegenen Biotopen des §30 BNatschG (rot gekennzeichnet)

(Quelle: http://map1.naturschutz.rlp.de/kartendienste_naturschutz/index.php, Stand 11/2016)

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Im landesweiten Biotopverbund des Landes Rheinland-Pfalz werden direkt für den Teilgeltungsbereich 1 und sein unmittelbares Umfeld keine Aussagen getroffen. Der Donnersberg stellt das nächstgelegene Gebiet innerhalb des Biotopverbunds dar. 3.1.2 Boden4 Das Plangebiet gehört zur Haupteinheitengruppe des „Saar--Berglands“ (19) und zur Haupteinheit „Kaiserstrassensenke“ (193.44). Es handelt sich um eine langgestreckte, südwest-nordost-gerichtete Senke, die sich durch Abtragung der tonigen Sandsteine der Kreuznacher Schichten herausgebildet hat. Sie findet sich zwischen dem Haardtgebirge und dem Donnersbergmassiv. Die Böden sind fruchtbar und werden vorwiegend ackerbaulich genutzt. Das Relief der Senke wird von kleineren, häufig asymetrischen Tälchen gegliedert. Lößlehm überlagert die tiefgründig verwitterten Sandsteine des Oberrotliegenden. Daraus sind vorwiegend lehmige teilweise basenreiche Braunerde- und Parabraunerdetypen entstanden. Das Relief des Plangebiets selbst fällt von Nordwesten nach Südosten um wenige Meter hin ab. Die Bodengroßlandschaft weist hohe Anteile an Sand-, Schluff- und Tonsteinen häufig im Wechsel mit Löss auf. Entstanden sind hier Pelosole und Braunerden. Als Bodenart liegt stark lehmiger Sand mit einem mittleren Ertragspotential und einer Ackerzahl von >20 bis <=40 vor. Für das Plangebiet selbst liegen keine Daten hinsichtlich der Bodenfunktionsbewertung vor. Das Geologische Landesamt RLP gibt für den umliegenden Bereich folgende Werte an:

Bodenfunktionsbewertung des Geologischen Landesamts RLP für das Plangebiet

Gesamtbewertung 2 gering

Standorttypisierung für die Biotopentwicklung 3 mittel

Ertragspotential 3 mittel

Feldkapazität 2 gering

Nitratrückhaltevermögen 2 gering Es befinden sich auch keine naturnahen bzw. kultur- und naturhistorisch bedeutsamen Böden innerhalb des Geltungsbereichs. Gemäß der Radon-Prognosekarte des Geologischen Landesamtes ist im gesamten Gemeindegebiet von Steinbach am Donnersberg mit einem erhöhten Radonpotential (40.000 - 100.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft), in lokalen Teilbereichen mit einem hohen Radonpotential (> 100.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft) zu rechnen. Erkenntnisse über Altablagerungen oder schädliche Bodenverunreinigungen, die eine Nutzung der Flächen beeinträchtigen könnten oder weitergehende Erkundungen

4 Kartenviewer des Landesamtes für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz unter http://mapclient.lgb-rlp.de/?app=lgb&view_id=19, abgerufen 11/2016

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erforderlich machen würden, liegen weder bei der Gemeinde Steinbach am Donnersberg, noch bei der Verbandsgemeinde Winnweiler vor. 3.1.3 Wasser5 Im Plangebiet liegt die Grundwasserlandschaft der „Rotliegend-Sedimente“. Die Schutzwirkung der Grundwasserüberdeckung ist als mittel bis günstig und die bei 58 mm/a liegende Grundwasserneubildungsrate als gering einzustufen. Natürliche Oberflächengewässer sind im Plangebiet nicht vorhanden. Das nächste Oberflächengewässer „Wildensteiner Bach“, ein Gewässer dritter Ordnung, verläuft etwa 225 m südlich des Plangebiets. Auswirkungen des Planvorhabens auf das Gewässer sind nicht zu erwarten. Es finden sich keine Wasserschutzgebiete im Plangebiet und seiner unmittelbaren Umgebung. 3.1.4 Luft/Klima Das Plangebiet liegt nicht innerhalb eines klimatischen Wirkraums.6 Lokalklimatisch kann im Plangebiet auf seinen landwirtschaftlich genutzten und unbebauten Flächen kleinflächig Kaltluft entstehen, die aufgrund der topografischen Situation jedoch in Richtung Süden in die freie Landschaft abfließt und damit nicht siedlungsrelevant wirksam sein kann. Weiterhin ist der Bedarf an klimaausgleichender Frischluftzufuhr aufgrund der dörflichen lockeren, durchgrünten Einzelhausbebauung als eher gering einzustufen. Die im Geltungsbereich vorhandenen Grünstrukturen (u.a. Obstbäume, Sträucher) wirken sich positiv auf das Kleinklima (Frischluftproduktion, Staubbindung) aus. 3.1.5 Orts- und Landschaftsbild/Erholung Insgesamt stellt sich das Landschaftsbild um Steinbach am Donnersberg als typisch für den Landschaftsraum „Kaiserstraßensenke“ dar: Die Böden sind fruchtbar und werden vorwiegend ackerbaulich genutzt. Es finden sich auch einige Grünlandflächen und selten gliedernde Elemente wie Heckenstrukturen. Die Lärmbelastung durch die nahe verlaufende Autobahn sowie der Blick auf den Industriepark der Verbandsgemeinde Göllheim in östlicher Richtung schmälern die Schönheit des Landschaftsraums, die er z.B. durch den nordöstlich gelegenen Donnersberg erhält. Das Plangebiet stellt sich hinsichtlich seiner Nutzung vielfältig dar, woraus sich ein heterogenes Erscheinungsbild ergibt. Hervorzuheben sind die Obstbäume, die sich innerhalb des Plangebiets befinden; diese prägen und strukturieren das Erscheinungsbild des Plangebiets und seiner Umgebung und erhöhen die Eigenart und Schönheit des Ortsbildes in diesem Bereich. Im und um das Plangebiet herum verlaufen landwirtschaftliche Wege, die der Kurzzeiterholung der Anwohner für kleinere Spaziergänge dienen; auch die Denkmalzone jüdischer Friedhof spielt eine Rolle als kulturhistorische Besucherstätte.

5 Geoportal-Wasser Rheinland-Pfalz des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten unter http://www.geoportal-wasser.rlp.de/servlet/is/2025/, abgerufen 11/2016 6 Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS) unter http://map1.naturschutz.rlp.de/kartendienste_naturschutz/index.php, abgerufen 11/2016

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3.1.6 Arten und Biotope Im Plangebiet und dessen unmittelbarer Umgebung finden sich weder Flächen gemäß § 30 BNatSchG, noch Flächen gemäß § 15 LNatSchG. Aufgrund von Lage, Nutzung und Störungseinflüssen ist kein dauerhaftes Vorkommen streng geschützten Pflanzen- oder Tierarten im Plangebiet zu vermuten. Dennoch stellt das Plangebiet mit seinen Grünstrukturen Lebens- bzw. Nahrungsraum für verschiedene Arten, vor allem Vögel, dar. Eine Bedeutung für Fledermausvorkommen ist ebenfalls nicht auszuschließen. 3.1.7 Mensch Der Mensch kann in vielerlei Hinsicht unmittelbar oder mittelbar beeinträchtigt werden, wobei sich Überschneidungen mit den übrigen zu behandelnden Schutzgütern ergeben. Im Rahmen der Umweltprüfung relevant sind allein solche Auswirkungen, die sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen beziehen, nicht jedoch solche, die wirtschaftliche oder sonstige materielle Grundlagen betreffen. Da die Betroffenheit des Menschen, seiner Gesundheit und seines Wohlbefindens im Plangebiet insbesondere an die Funktionen „Arbeiten und Aufenthalt“ geknüpft sind, sind insbesondere die Wirkfaktoren Lärm- und Schadstoffimmissionen sowie Bodenbelastungen zu betrachten.  Nennenswerte Lärmbelastungen sind im Planungsgebiet derzeit nicht gegeben. Es bestehen jedoch Vorbelastungen durch Emissionen, u.a. durch die südlich verlaufende Autobahn A63.  Erkenntnisse über Altablagerungen oder schädliche Bodenverunreinigungen, die eine Nutzung der Flächen beeinträchtigen könnten oder weitergehende Erkundungen erforderlich machen würden, liegen weder bei der Gemeinde, noch bei der Verbandsgemeindeverwaltung vor.  Radon ist ein radioaktives Edelgas, das aus dem natürlich vorkommenden, radioaktiven Schwermetall Uran entsteht. Da Uran, wenn auch nur in geringer Konzentration, fast überall in der Erdkruste vorhanden ist, ist Radon ebenfalls im Erdreich nachzuweisen. Da radioaktive Stoffe, wie Radon, die Zellen eines lebenden Organismus schädigen können, wurde vom Landesamt für Geologie und Bergbau für das Land Rheinland-Pfalz eine Radon-Prognosekarte (Stand 2013) erstellt. Gemäß der Radon-Prognosekarte des Landesamts für Geologie und Bergbau ist in der Gemeinde Steinbach am Donnersberg mit einem erhöhten (40.000 - 100.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft), in lokalen Teilbereichen mit einem hohen Radonpotential (> 100.000 Becquerel Radon pro Kubikmeter Bodenluft) zu rechnen.7 3.1.8 Kultur- und Sachgüter Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes befinden sich keine Kulturdenkmäler oder kulturhistorisch interessante Baulichkeiten. Unmittelbar an das Plangebiet grenzt jedoch die Denkmalzone Jüdischer Friedhof Untere Mühle mit einer Fläche von 593 m2. Es handelt sich um ein 1850 angelegtes, mit originaler Umfassungsmauer

7 Kartenviewer des Landesamtes für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz unter http://mapclient.lgb-rlp.de/?app=lgb&view_id=19, abgerufen 11/2016

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erhaltenes Areal mit 50 Grabsteinen.8 Erhebliche Auswirkungen auf die angrenzende Denkmalzone sind durch die geplante, kleinräumige Bebauung nicht zu erwarten.

Lage des Geltungsbereichs (rot gekennzeichnet) zur Denkmalzone Jüdischer Friedhof (gelb gekennzeichnet) (Luftbild: http://map1.naturschutz.rlp.de/kartendienste_naturschutz/index.php, Stand 2016, abgerufen 12/2017) Über archäologische Fundstellen oder Bodendenkmäler ist nichts bekannt.

3.2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung und Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante) 3.2.1 Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung Bei Nichtdurchführung der Planung wäre eine weiterhin landwirtschaftliche Nutzung der Fläche zu erwarten. Durch Naherholungssuchende wäre das Plangebiet auch weiterhin frequentiert. Hinsichtlich der einzelnen Schutzgüter „Tiere/Pflanzen“, „Boden“, „Wasser“, „Klima/Luft“, „Orts- und Landschaftsbild/Erholung“ sowie „Mensch“, „Kultur- und Sachgüter“ ist bei einer Entwicklung des Plangebietes ohne Realisierung der Planung und somit Beibehaltung des derzeitigen Status nicht von einer Veränderung des gegenwärtigen Zustandes auszugehen. 3.2.2 Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung 3.2.2.1 Eingriffe gemäß § 14 BNatSchG Mit Durchführung der Planung sind folgende Wirkfaktoren zu erwarten: Baubedingte Wirkungen  Beeinträchtigung und Zerstörung von Boden durch Abgrabungen / Aufschüt- tungen, durch Versiegelung und Bodenverdichtung

8 Denkmalliste unter http://denkmallisten.gdke-rlp.de/Donnersbergkreis.pdf, abgerufen 05/2016

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 Lärm- und Abgasemissionen durch Baumaschinen  Beseitigung von Vegetationsstrukturen Anlagebedingte Wirkungen  Verlust von Boden sowie dessen Funktionen durch Versiegelung  Erhöhter Oberflächenabfluss  Veränderung des Lokalklimas durch aufheizende Wirkung von Gebäuden und versiegelter Fläche  Biotop- und Lebensraumverlust Betriebsbedingte Wirkungen  Emissionen (Lärm, Staub, Schadstoffe) 3.2.2.2 Auswirkungen auf Schutzgebiete und -objekte Mit Durchführung der Planung sind folgende Auswirkungen auf die einzelnen Schutzgebiete und -objekte zu erwarten:

Schutzgebiete

Merkmale

ja / nein / ja

erhebliche

vorhanden

Auswirkungen

Bemerkungen Auswirkungen

Natura2000-Gebiete nein nein ------(FFH-, Vogelschutzgebiete)

Nationalparke nein nein ------

Naturparke nein nein ------

Biosphärenreservate nein nein ------

Naturschutzgebiete nein nein ------

Landschaftsschutzgebiete nein nein ------

Geschütz. Landschaftsbestandteile nein nein ------

Geschützte Biotope nein nein ------

Naturdenkmale nein nein ------

Überschwemmungsgebiete nein nein ------

Wasserschutzgebiete nein nein ------

sonstige Schutzausweisungen nein nein ------

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Schutzgebiete

Merkmale

ja / nein / ja

erhebliche

vorhanden

Auswirkungen

Bemerkungen Auswirkungen

Jüdischer Friedhof in Denkmalschutz nein nein ---- unmittelbarer Umgebung

Gebiet mit Überschreitung gesetzlich festgelegter nein nein ------Umweltqualitätsnormen

Zusammenfassend betrachtet ist festzuhalten, dass keine naturschutz- bzw. wasserschutzrechtlichen Schutzgebiete bzw. -objekte sowie deren Schutzzwecke von der Planung betroffen sind. Erhebliche Auswirkungen des Planvorhabens auf die Denkmalschutzzone „Jüdischer Friedhof“ sind nicht zu erwarten; dennoch wird die Denkmalzone nachrichtlich in den Bebauungsplan mit Verweis auf die Genehmigungspflicht gemäß § 13 Abs. 1 Satz 3 DSchG übernommen. 3.2.2.3 Auswirkungen auf Umweltschutzgüter Mit Durchführung der Planung sind folgende Auswirkungen auf die einzelnen Schutzgüter zu erwarten:  Boden Mit Bebauung und Erschließung des Wohngebiets erfolgt zwangsläufig eine dauerhafte Versiegelung von Boden. Im vorliegenden Fall beträgt die maximal mögliche Neuversiegelung (Versiegelung in der Planung minus Versiegelung aus dem Bestand) bei einer Grundflächenzahl (GRZ) von 0,6 ohne weitere Überschreitung insgesamt 1.816 m2. Dies hat den Verlust und die Überformung von biologisch aktiver Bodenfläche und der natürlichen Bodenfunktionen sowie den Verlust als Vegetationsstandort und Lebensraum zur Folge, was als erheblicher Eingriff in den Bodenhaushalt gewertet und ausgeglichen werden muss. Der Bebauungsplan greift bei der verbindlichen Ausgestaltung von Flächen auf die Vorgaben des Flächennutzungsplans als vorbereitendem Bauleitplan zurück, der die beabsichtigten Bodennutzungen darzustellen hat. Hierzu wird auf Ebene des Flächennutzungsplans eine Prüfung verschiedener Flächenalternativen geführt. Dies geschieht im vorliegenden Fall im Rahmen der derzeitigen Fortschreibung des FNP Winnweiler. Hier werden die Flächen darüber hinaus auch mit den raum- ordnerischen Vorgaben bezüglich Flächeninanspruchnahme / Raum+ Monitor in Einklang gebracht. Über Altlasten oder sonstige Ablagerungen ist nichts bekannt; sollten wider Erwarten bei Baumaßnahmen Abfälle angetroffen werden oder sich sonstige

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Hinweise ergeben, wird im Bebauungsplan darauf hingewiesen, dass die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz Mainz umgehend zu informieren ist.  Wasser Im Zuge der Entwicklung des Plangebiets ergibt sich maßnahmenbedingt ein Verlust von Versickerungsflächen durch die Neuversiegelung und somit Beeinträchtigungen des Wasserhaushalts durch Verschärfung des Oberflächenabflusses. Um dem Verlust von Retentionsfläche entgegenzuwirken, wird eine Beschränkung der Grundflächenzahl zur Minderung der Versiegelung bestimmt. Weiterhin sind die nicht überbaubaren Grundstücksflächen landschaftsgärtnerisch zu gestalten und somit unversiegelt zu belassen. Es wird darüber hinaus empfohlen, zur Rückhaltung des anfallenden unver- schmutzten Niederschlagwassers Zisternen mit eingebautem Drosselabfluss als Brauchwasserspeicher zur Garten- bzw. Freiflächenbewässerung zu nutzen sowie zur Befestigung von Einfahrten, Stellplätzen und Hofflächen nur ver- sickerungsfähige Materialien (z.B. offenfugiges Pflaster, Rasengittersteine, wassergebundene Decken, Schotterrasen etc.) zu verwenden. Konkrete Festsetzungen bezüglich der genauen Ausführung der Bewirtschaftung des anfallenden Niederschlagswassers werden im Bebauungsplan nicht gemacht, um hier die Eigentümer / Bauherren nicht unnötig einzuschränken. Jedoch gilt ohnehin die Satzung über die Entwässerung und den Anschluss an die öffentliche Abwasserbeseitigungseinrichtung -Allgemeine Entwässerungssatzung - der Verbandsgemeinde Winnweiler vom 14.07.2016, die in §16 bestimmt, dass Niederschlagswasser auf dem Grundstück zu verwerten oder einer schadlosen Ableitung zuzuführen ist. Als dezentrale Anlagen der Niederschlagswasser- bewirtschaftung können durch die Verbandsgemeinde, insbesondere Versickerungsmulden (Versickerung über die belebte Bodenzone), Mulden- Rigolen-Systeme, Teiche mit Retentionszonen oder Regenwasserspeicher/Zisternen verlangt werden. Die Anlagen der Niederschlagswasserbewirtschaftung sind mit dem Entwässerungsantrag nachzuweisen. Aufgrund der Begrenzung der Größe der überbaubaren Grundstücksflächen, der Beschränkung der Grundflächenzahl sowie der bereits bestehenden durchgängigen Bebauung nördlich/nordwestlich des Plangebiets sind keine erheblichen Auswirkungen des Planvorhabens auf den Außengebietsabfluss zu erwarten. Die Sicherstellung der öffentlichen Wasserver- und -entsorgung erfolgt durch Anschluss an bestehende Netze. Alle erforderlichen Ver- und Entsorgungsleitungen können von den zuständigen Trägern durch Anschluss an bereits bestehende Netze bereitgestellt werden. Oberflächengewässer sind im Plangebiet nicht vorhanden. Auswirkungen auf das nächstgelegene Oberflächengewässer „Wildensteiner Bach“ sind nicht zu erwarten.

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 Luft/Klima Durch Überbauung der Acker- und Grünlandflächen gehen Flächen mit Bedeutung für die Kaltluftentstehung verloren, die aber aufgrund der Größe sowie der Topographie des Plangebiets keine Siedlungsrelevanz besitzen. Die thermische Belastung (Aufheizung der versiegelten Bereiche) wird durch Neuversiegelung erhöht, ist aber aufgrund der relativ geringen Größe des Plangebiets als nicht erheblich zu bewerten. Eine landschaftsgärtnerische Gestaltung der unbebauten Grundstücksflächen und eine lockere Bebauung wirken sich positiv auf das Kleinklima innerhalb des Plangebietes aus. Ebenso wird der Großteil der an die geplante Bebauung grenzenden Grünstrukturen als Sauerstoffproduzenten und Staubbinder durch weitere Anpflanzungen aufgewertet und dauerhaft gesichert.  Orts- und Landschaftsbild/Erholung Für die Herrichtung der einzelnen Bauflächen sind möglicherweise kleinere Abgrabungen/Aufschüttungen erforderlich, die das Gebiet aber topographisch nur unwesentlich verändern würden. Erhebliche Auswirkungen auf das natürliche Geländeprofil sind hierdurch nicht zu erwarten. Die vorgesehene Bebauung rundet großräumig betrachtet die Siedlungsfläche des östlichen Ortsrandes ab und schiebt sich in diesem Sinne nicht in die freie Landschaft. Aufgrund der lockeren Bebauungsart bleibt der dörfliche Charakter des Erscheinungsbildes weitgehend erhalten. Durch das Planvorhaben geht allerdings ein Teil der ortsrandprägenden Nutzungsstrukturen (inkl. Obstbäume) verloren. Durch die Ausweisung der an das geplante Dorfgebiet angrenzenden Flächen als Flächen gemäß § 9 (1) Nr. 20 BauGB werden diese und die darauf befindlichen Grünstrukturen –auch als Ortsrandeingrünung- dauerhaft gesichert und durch weitere Anpflanzungen aufgewertet. Die Flächen des Plangebiets selbst haben keine direkte Erholungsfunktion. Die Straßen bzw. Wirtschaftswege in und um das Plangebiet dienen vermutlich indirekt der Kurzzeiterholung (Spaziergänge) der umliegenden Anwohner; durch das Planvorhaben entstehen jedoch keine erheblichen Auswirkungen auf die Erholungsfunktion.  Arten und Biotope Durch die Versiegelung sind keine seltenen oder gefährdeten Pflanzenarten bzw. Pflanzengesellschaften betroffen. Allerdings gehen mit Umsetzung der Planung Acker- und Grünlandflächen mit strukturierenden Obstbäumen als Vegetationsstandort und Lebensraum verloren. Die Umgebung stellt jedoch eine gleichwertige Lebensraumalternative dar; zusätzlich gewährleistet die Festsetzung von landespflegerischen Maßnahmen innerhalb des Plangebietes eine dauerhafte Sicherung und Aufwertung von Vegetationsstandorten und Lebensraum in der Ortsrandlage von Steinbach am Donnersberg.

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 Mensch Radon Aufgrund des erhöhten Radonpotentials im Plangebiet sollte eine projektbezogene Radonmessung in der Bodenluft des Bauplatzes durchgeführt werden. Die Ergebnisse der Messung sollten als Grundlage für bauliche Vorsorgemaßnahmen dienen, um erhebliche Auswirkungen zu vermeiden. Altlasten Da keine Altstandorte im Plangebiet und seiner Umgebung bekannt sind, sind keine Auswirkungen zu erwarten. Thermische Belastung Das Plangebiet liegt nicht innerhalb eines thermisch belasteten Wirkraums. Auch aufgrund der Lage und Größe des Plangebiets sind keine erheblichen Auswirkungen zu erwarten. Ein- und Durchgrünungsmaßnahmen wirken sich positiv auf das Kleinklima und somit das Wohlbefinden in diesem Bereich aus. Lärm Durch die Planung selbst entstehen keine dauerhaften Lärmbelastungen. Aktive und/oder passive Lärmschutzmaßnahmen können ggf. in Betracht gezogen werden, um die Lärmbelastung der südlich verlaufenden Autobahn A63 zu minimieren. Zusammenfassend ist zu sagen, dass keine erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch zu erwarten sind.  Kultur- und Sachgüter Unmittelbar an das Plangebiet grenzt die Denkmalzone Jüdischer Friedhof Untere Mühle mit einer Fläche von 593 m2. Es handelt sich um ein 1850 angelegtes, mit originaler Umfassungsmauer erhaltenes Areal mit 50 Grabsteinen. Erhebliche Auswirkungen auf die angrenzende Denkmalzone sind durch die geplante, kleinräumige Bebauung nicht zu erwarten. Die Denkmalzone wird nachrichtlich in den Bebauungsplan mit Verweis auf die Genehmigungspflicht gemäß § 13 Abs. 1 Satz 3 DSchG übernommen.  Wechselwirkungen Über die bereits dargestellten Auswirkungen hinausgehende erhebliche Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht zu erwarten.

Zusammenfassung der Auswirkungen auf die einzelnen Schutzgüter Für das Gebiet sind mit der Umsetzung des Bebauungsplans Auswirkungen in folgendem Umfang und folgender Erheblichkeit zu erwarten:

Umweltschutzgut Umweltauswirkung nicht erheblich erheblich Boden --- X

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Umweltschutzgut Umweltauswirkung nicht erheblich erheblich Wasser X ---

Luft/Klima X ---

Orts- und Landschaftsbild/Erholung X ---

Arten und Biotope X ---

3.3 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich nachteiliger Auswirkungen Die gestattete bauliche Inanspruchnahme von Flächen führt unvermeidlich zu nachteiligen Umweltauswirkungen. Zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich erheblicher nachteiliger Auswirkungen sieht der Bebauungsplan jedoch nachfolgend beschriebene Maßnahmen vor. 3.3.1 Maßnahme M1: Begrünung der Baugrundstücke (gemäß § 9 (1) Nr. 25 a BauGB) Zur Gebietsdurchgrünung sind pro Grundstück 2 Obstbäume (Stammumfang 16- 18 cm, mit Ballen) gemäß Pflanzliste A (siehe Anhang) zu pflanzen und dauerhaft zu unterhalten. Ausfälle sind gleichartig zu ersetzen. Die Pflanzung hat spätestens im auf die Bezugsfertigkeit des Gebäudes nachfolgenden Jahr zu erfolgen und ist mit Ersatzverpflichtung dauerhaft zu erhalten. Ausfälle sind gleichartig zu ersetzen. Der Bereich des in der Planzeichnung gekennzeichneten bestehenden Kanals ist von tiefwurzelnder Bepflanzung freizuhalten. 3.3.2 Maßnahme M2: Gestaltung des Ortsrandes – Teilfläche Nord (gemäß § 9 (1) Nr. 20 BauGB i.V.m. § 9 (1) Nr. 25 a und b BauGB) Auf der in der Planzeichnung mit M2 gekennzeichneten Fläche sind die vorhandenen Einzelbäume (3 Kirschbäume mit StU = 180 cm) zu erhalten. Der vorhandene Baumbestand ist durch weitere Baumpflanzungen gemäß Pflanzliste A (siehe Anhang) zu ergänzen. Ein 5 m breiter Pflanzstreifen am westlichen Rand der Fläche ist wie folgt zu entwickeln: Die Fläche ist zu mindestens 50 % mit gebietsheimischen Gehölzen gemäß Pflanzliste A (siehe Anhang) zu bepflanzen. Die Gehölze sind in diesem Zusammenhang in der Regel in einem Abstand von 1,5 m versetzt zueinander zu pflanzen. Es ist eine ein- bis zweischürige Mahd der Wiese (nicht vor 07. Juli und bis spätestens 28. Februar) mit anschließendem Abtransport des Mahdguts durchzuführen. Es gilt ein Verbot von Dünger- sowie Pestizideinsatz. Die Strauchgehölze sind bei Bedarf fachgerecht und sachgemäß zurückzuschneiden. Ein „auf den Stock setzen“ ist grundsätzlich zu vermeiden, um die Sichtschutzwirkung sowie die landschaftliche Einbindungswirkung der Pflanzung dauerhaft zu gewährleisten. Die Pflegemaßnahme selbst ist nur im Zeitraum von November bis Februar durchzuführen. Die Pflanzungen sind mit Ersatzverpflichtung dauerhaft zu erhalten. Ausfälle sind gleichartig zu ersetzen.

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Der Bereich der in der Planzeichnung gekennzeichneten vorhandenen 20 kV-Leitung ist von hochwachsender Bepflanzung freizuhalten.

Erhalt der Obstbäume

Pflanzung von Obstbäumen

Gehölzpflanzung zur Gebietseingrünung

Maßnahmenbeschreibung M2

(Luftbild-Quelle: http://map1.naturschutz.rlp.de/kartendienste_naturschutz/index.php , Stand 07/2016) 3.3.3 Maßnahme M3: Gestaltung des Ortsrandes – Teilfläche Süd (gemäß § 9 (1) Nr. 20 BauGB i.V.m. § 9 (1) Nr. 25 a und b BauGB) Auf der in der Planzeichnung mit M3 gekennzeichneten Fläche sind vorhandene, standortgerechte Gehölze zu erhalten. Der vorhandene Gehölzbestand ist durch weitere Pflanzungen gemäß Pflanzliste A (siehe Anhang) zu ergänzen. Die vorhandenen baulichen Anlagen sowie Lagerstätten sind mit anschließender Mähgutübertragung von geeigneter Spenderfläche zu entfernen. Vor Abriss sind die Anlagen durch einen Fachmann auf Fledermausvorkommen zu überprüfen. Ein Abriss ist nur bei Nichtbesatz zulässig. Sollten sich Hinweise auf ein Vorkommen ergeben, so sind weitere Maßnahmen mit der Unteren Naturschutzbehörde abzustimmen. Die Fläche ist dauerhaft zu pflegen: Es erfolgt eine ein- bis zweischürige Mahd der Wiese (nicht vor 07. Juli und bis spätestens 28. Februar) mit anschließendem Abtransport des Mahdguts. Es gilt ein Verbot von Dünger- sowie Pestizideinsatz. Weiterhin sind Nistmöglichkeiten, Fledermauskästen und Insektenhotels anzubringen. Die Pflanzungen sind mit Ersatzverpflichtung dauerhaft zu erhalten. Ausfälle sind gleichartig zu ersetzen. Der Bereich der in der Planzeichnung gekennzeichneten vorhandenen 20 kV-Leitung ist von hochwachsender Bepflanzung freizuhalten.

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X

Beispielhafte Maßnahmenbeschreibung M3 3.3.4 Minderung der Versiegelung durch Beschränkung der Grundflächenzahl (GRZ) Um eine Minderung der Versiegelung und der daraus resultierende Neuversiegelung zu erreichen, wird bestimmt, dass gemäß § 19 Abs. 4 S. 3 BauNVO eine Überschreitung der zulässigen Grundfläche durch die in § 19 Abs. 4 S. 1 BauNVO bezeichneten Anlagen nicht zulässig ist. 3.3.5 Schutz des Oberbodens gemäß DIN 18915 Vor Beginn der Bauarbeiten ist der Oberboden abzuschieben und fachgerecht bis zur Wiederverwendung zu lagern, um seine Funktion als belebte Bodenschicht und Substrat zu erhalten. Er darf nicht durch Baumaschinen verdichtet, mit Unterboden vermischt oder überlagert werden. Die Vorgaben der DIN 18915 (schonender Umgang mit Oberboden) sind zu beachten, siehe auch § 202 BauGB. Anfallender unbelasteter Erdaushub ist einer Wiederverwertung zuzuführen und soweit wie möglich auf dem Baugrundstück selbst wieder einzubauen und landschaftsgerecht zu modellieren. Ist dies nicht möglich, ist der Erdaushub auf eine Deponie zu bringen. 3.3.6 Vermeidung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände gemäß § 44 BNatSchG  Gesetzliche Rodungszeiten Rodungsarbeiten sind auf den Zeitraum November bis Februar zu beschränken. Sind Fällungen außerhalb dieses Zeitraumes unvermeidbar, so sind zum Ausschluss der Verbotstatbestände die vorhandenen Höhlen und Spalten vor Fällung auf schlafende Fledermäuse und brütende Vögel zu überprüfen.  Entfernung/Abriss baulicher Anlagen Vor Abriss sind bauliche Anlagen durch einen Fachmann auf Fledermausvorkommen zu überprüfen. Ein Abriss ist nur bei Nichtbesatz zulässig. Sollten sich Hinweise auf ein Vorkommen ergeben, so sind weitere Maßnahmen mit der Unteren Naturschutzbehörde abzustimmen. 3.3.7 Gestaltung der unbebauten Grundstücksflächen  Die nicht überbauten Grundstücksflächen der bebauten Grundstücke sind, soweit sie nicht als Grundstückszufahrt, Stellplatz oder für sonstige zulässige Nutzungen benötigt werden, landschaftspflegerisch bzw. -gärtnerisch anzulegen und zu unterhalten. Hierzu geeignete Pflanzen können der Pflanzliste A (siehe Anhang) entnommen werden.

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Im Bereich des in der Planzeichnung festgesetzten Leitungsrechts („L“) sind tief wurzelnde Gehölze unzulässig.  Zur Befestigung von Einfahrten, Stellplätzen und Hofflächen sind nur versickerungsfähige Materialien (z.B. offenfugiges Pflaster, Rasengittersteine, wassergebundene Decken, Schotterrasen etc.) mit einem Abflussbeiwert von höchstens 0,7 zulässig. Auch der Unterbau ist entsprechend wasserdurchlässig herzustellen.

3.3.8 Hinweise und Empfehlungen zu weiteren Maßnahmen Radonvorsorge Gemäß der Radon-Prognosekarte des Landesamtes für Geologie und Bergbau liegt das Plangebiet in einem Bereich, in dem ein niedriges bis mäßiges (bis 40 kBq/m³) Radonpotential ermittelt wurde. Bereits bei mäßigem Radonpotential wird ein der Radonsituation angepasstes Bauen empfohlen. Daher wird darauf hingewiesen, grundsätzlich eine projektbezogene Radonmessung (Langzeitmessung über 3-4 Wochen) in der Bodenluft des Bauplatzes durchzuführen. Die Ergebnisse sollten Grundlage für die Bauplaner und Bauherren sein, sich ggf. für bauliche Vorsorgemaßnahmen zu entscheiden.

3.4 In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der Ziele und des räumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplanes sowie Optimierung der Planung Die aktuelle Planung schließt an die bestehende Bebauung an und rundet die Ortslage abschließend ab. Alternative Standorte kommen unter Berücksichtigung der Ziele der Planung und des räumlichen Geltungsbereichs nicht in Betracht.

4 Zusätzliche Angaben

4.1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren bei der Umweltprüfung und Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben Die Erhebung noch tiefergehender Bestandsdaten hätte weder im Hinblick auf die Beurteilung der Eingriffe noch im Hinblick auf die zu ergreifenden Maßnahmen weitere zusätzliche Erkenntnisse erwarten lassen. Probleme bei der Zusammenstellung der für die Umweltprüfung erforderlichen Angaben traten bislang nicht auf. Festzustellen ist, dass sonstige, weiter ins Detail gehende qualifizierende und quantifizierende Beschreibungen zu den Schutzgütern Boden, Wasser, Luft/Klima, Orts- und Landschaftsbild/Erholung, Mensch, Flora/Fauna sowie Kultur- und Sachgüter sowohl im Zustand des Status Quo als auch für den Prognosezeitpunkt die vorstehenden Ergebnisse nicht verändert hätten.

4.2 Monitoring Entsprechend § 4c BauGB sind die erheblichen Umweltauswirkungen durch die Gemeinde zu überwachen, um unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen der Durchführung der Planung festzustellen und in der Lage zu sein, geeignete Abhilfemaßnahmen zu ergreifen. Unvorhergesehen sind Auswirkungen, wenn sie nach Art und/oder Intensität nicht bereits Gegenstand der Abwägung waren.

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Nach derzeitigem Kenntnisstand sind aufgrund der Bestandssituation im Plangebiet im Hinblick auf die Auswirkungen auf Natur und Landschaft sowie auf Mensch, Kultur- und sonstige Sachgüter keine Prognoseunsicherheiten gegeben, die darüber hinausgehende Maßnahmen zur Überwachung (Monitoring) erfordern.

4.3 Allgemeinverständliche Zusammenfassung der erforderlichen Angaben Konkreter Planungsanlass für den Bebauungsplan „Standenbühler Straße“ ist die erhöhte Nachfrage nach Wohnbebauung in der Gemeinde Steinbach am Donnersberg. Mit der Umsetzung der Planung sind Eingriffe in Natur und Landschaft vorwiegend durch die Versiegelung der vormals unversiegelten Acker- bzw. Grünlandfläche und die damit verbundenen Verluste von Gehölzen, Versickerungsflächen sowie der natürlichen Bodenfunktionen verbunden. Durch landespflegerische Maßnahmen auf den Flächen gemäß § 9 (1) Nr.20 BauGB innerhalb des Geltungsbereiches können die Eingriffe in Natur und Landschaft kompensiert werden: Die vorhandenen Gehölze werden dauerhaft als Lebensraum sowie Frischluftproduzenten und Ortsrandeingrünung gesichert, zusätzlich werden weitere Anpflanzungen durchgeführt; durch Entfernung vorhandener Bebauung wird Boden entsiegelt und die gesamte Freifläche als Retentionsraum gesichert.

5 Zusammenfassendes Ergebnis der Umweltprüfung Mit der Durchführung der verschiedenen landespflegerischen/grünordnerischen Maßnahmen können erhebliche Auswirkungen auf die Schutzgüter vermieden, gemindert und ausgeglichen werden. Über die dargestellten landespflegerischen Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung (Gestaltung) sowie zum Ausgleich der mit dem Bebauungsplan verbundenen Eingriffe sind im Rahmen der Eingriffsregelung zum gegenwärtigen Sachstand keine weiteren Maßnahmen aus artenschutzrechtlichen Vorgaben (saP) erforderlich. Es ist daher davon auszugehen, dass die mit Realisierung des vorliegenden Bebauungsplanes verbundenen Eingriffe in Natur und Landschaft abschließend ausgeglichen sind und die Umsetzung der Planung nicht zu verbleibenden erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt führt.

6 Aufstellungsvermerk

Aufgestellt im Auftrag der Gemeinde Steinbach am Donnersberg durch BBP Stadtplanung Landschaftsplanung PartGmbB

Dipl. Ing. Peter Riedel - Stadtplaner Dipl.-Umweltw. Charlotte Köhler

Kaiserslautern, 29.01.2018

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7 Anhang

7.1 Pflanzlisten Die hier aufgeführten Pflanzenarten sind eine Auswahl der wichtigsten Arten. Die Liste ist nicht abschließend. Entscheidend für eine standortgerechte und ökologische Pflanzenauswahl ist die Verwendung von möglichst einheimischen Gehölzen. Für Gartenflächen können durchaus auch Ziergehölze verwendet werden. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass möglichst robuste und einfach blühende Arten und Sorten gepflanzt werden, die vorzugsweise durch ihre Blüte, Frucht und Dornen/Stacheln besonderen Lebensraum für Vögel und Insekten bieten. Qualifizierte Baumschulen bieten hierzu Beratung an. Angegeben sind weiter die Pflanzqualitäten gem. den Gütebestimmungen des BdB (Bund deutscher Baumschulen). Die grünordnerisch festgesetzten Pflanzungen sind mit der angegebenen Mindestqualität oder höher durchzuführen. In der Regel ist bei Gehölzpflanzungen ein Raster von 1,5 x 1,5 m einzuhalten bzw. 1 Strauch auf 2 m2 zu rechnen. Auf die Einhaltung der Grenzabstände nach dem Nachbarrechtsgesetz Rheinland- Pfalz (§§ 44 - 47) ist zu achten. Insbesondere folgende Grenzabstände sind zu beachten:

Bäume (ausgenommen Obstbäume): Beerenobststräucher: - sehr stark wachsende Bäume: 4,00 m - Brombeersträucher 1,00 m - stark wachsende Bäume 2,00 m - alle übrigen Beerenobststräucher 0,50 m - alle übrigen Bäume 1,50 m Hecken: Obstbäume: - Hecken bis zu 1,0 m Höhe 0,25 m - Walnusssämlinge 4,00 m - Hecken bis zu 1,5 m Höhe 0,50 m - Kernobst, stark wachsend 2,00 m - Hecken bis zu 2,0 m Höhe 0,75 m - Kernobst, schwach wachsend 1,50 m - Hecken über 2,0 m Höhe einen um das Maß der Mehrhöhe Sträucher (ausgenommen Beerenobststräucher): größeren Abstand - stark wachsende Sträucher 1,00 m als 0,75 m - alle übrigen Sträucher 0,50 m

Die Abstände verdoppeln sich an Grenzen zu landwirtschaftlich, erwerbsgärtnerisch, kleingärtnerisch oder für den Weinbau genutzten Flächen.

Pflanzliste A: Maßnahme M1 / Maßnahme M2 / Maßnahme M3 Bäume Pflanzqualität: Stammumfang 16-18 cm, mit Ballen Juglans regia Walnuss Malus floribunda Zier-Apfel Malus silvestris Wildapfel Prunus avium Vogelkirsche Prunus padus Traubenkirsche Pyrus salicifolia Weidenblättrige Birne Pyrus pyraster Wildbirne Sorbus aria Mehlbeere

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Sorbus aucuparia Eberesche Sorbus domestica Speierling Sorbus torminalis Elsbeere Sträucher Pflanzqualität: Strauch, verpflanzt, Höhe 125 bis 150 cm Cornus sanguinea Hartriegel Corylus avellana Haselnuss Crataegus monogyna Eingriffliger Weißdorn Euonymus europaeus Pfaffenhütchen Ligustrum vulgare Liguster Lonicera xylosteum Heckenkirsche Rosa canina Hundsrose Rosa rubiginosa Weinrose Rosa spinosissima Bibernellrose Viburnum opulus Gemeiner Schneeball

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