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An Bundeskanzler [email protected] Vizekanzler [email protected] Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek [email protected] Unterrichtsministerin [email protected] Finanzministerin [email protected]

Parlamentsclubs SPÖ [email protected] . ÖVP [email protected] , FPÖ [email protected] , Grünen [email protected] , BZÖ ,[email protected] , [email protected] cc: GÖD [email protected] ,[email protected] , [email protected] , ÖGB [email protected] , [email protected]

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, sehr geehrte Regierungsmitglieder! Sehr geehrte Abgeordnete und NRW-KandidatInnen!

Die Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasium Bregenz Gallusstraße haben im Rahmen einer Dienststellenversammlung am 20. September 2013 den Entwurf „Neues Dienstrecht – Pädagogischer Dienst“, der ohne Zustimmung der LehrerInnenvertreter am 29. August ausgeschickt worden ist, diskutiert.

Veränderte Anforderungen an Schule und Unterricht haben unsere Arbeitsbedingungen in den letzten Jahren stark verändert. Individualisierung des Unterrichts, soziale Integration, vielfältige Unterrichts- und Lernformen, Beratung und Förderung, Schul- und Unterrichtsentwicklung, gleichzeitig aber mehr als ein Jahrzehnt restriktiver Bildungs-Budgetpolitik haben die Arbeitsbelastung und unsere tatsächliche Arbeitszeit enorm erhöht. Reduzierte Lehrverpflichtungen aus gesundheitlichen Gründen, Überbelastung von Kolleginnen und Kollegen und Burnout sind Folgen dieser Entwicklung. Der aktuelle Bericht des Boltzmann-Instituts zum Thema „Gesundheit bei LehrerInnen“ zeigt diese Problematik deutlich auf.

Wir wünschen uns Klarheit und Transparenz über unsere tatsächlichen Leistungen und Arbeitsbedingungen und wollen uns nicht auf das beschämende Niveau der in den letzten Wochen von Dienstgeberseite betriebenen Miesmacherei begeben. Wir fordern eine faire Beurteilung durch unabhängige Experten, die von Dienstgeber und LehrerInnenvertretung gemeinsam ausgewählt werden, im Rahmen einer neuen Arbeitszeitstudie. Diese Studie kann in der Folge als Grundlage für ein verbessertes, zeitgemäßes und für alle Schultypen akzeptables Dienstrecht dienen. Wir brauchen ein Dienstrecht, das unsere tatsächliche Arbeit (Unterricht mit Vor- und Nachbereitung, Korrekturarbeit und die verschiedenen alten und neuen Tätigkeiten außerhalb des Stundenplans) als Arbeitszeit berücksichtigt. Laufende Verbesserungen von Unterricht und

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Entwicklung neuer Unterrichtsformen, Projekte, Exkursionen, Schulveranstaltungen, Schulentwicklung sind notwendig. Die derzeitige und im Regierungsentwurf fortgesetzte Fixierung des Dienstrechts auf Unterrichts-Stundenzählen und starre Wochenstundenpläne steht dem entgegen.

Unter diesen Umständen erscheint es mehr als zweifelhaft, dass die LehrerInnen ihrer Verantwortung gegenüber den SchülerInnen in Zukunft auch in dem Maß gerecht werden können, wie das bislang der Fall war. Sollte dieses neue und ‘attraktive‘ Dienstrecht tatsächlich in Kraft treten, ist ein zukünftiger Lehrermangel vorprogrammiert!

Die LehrerInnen des BG Gallusstraße lehnen den derzeit vorliegenden Begutachtungsentwurf der Regierung vehement ab und unterstützen auch alle gewerkschaftlichen Maßnahmen, die dazu geeignet sind dieses neue Dienstrecht ( = Sparpaket ) zu verhindern.

Wir fordern Sie auf, Ihre Verantwortung für die Qualität des Bildungswesens und Ihre Dienstgeber- Fürsorgepflicht gegenüber den LehrerInnen im Schuldienst und gegenüber den SchülerInnen in der Schule wahrzunehmen – wir erwarten:  den Auftrag für eine Arbeitszeitstudie  ein Dienstrecht, das die qualitative Weiterentwicklung der Schule ermöglicht und stützt und den ArbeitnehmerInnen-Interessen der LehrerInnen gerecht wird,  danach: die Aufnahme von ergebnisorientierten, sozialpartnerschaftlichen Verhandlungen, (s. KURIER-Interview mit Bundespräsident Fischer)  eine Dienstrecht, das auch mehr Zeit für jede Schülerin und jeden Schüler zur Folge hat  keine weitere Arbeitszeiterhöhung,  höhere Anfangsbezüge für JunglehrerInnen und keine Kürzung der Lebensverdienstsumme!  ein Unterrichtspraktikum (Induktionsphase), das seinem Namen gerecht wird und nicht eine Verschlechterung darstellt.

Es geht um ein Dienstrecht, das der Schule und ihrer ständigen Weiterentwicklung nützt, LehrerInnen motiviert, ihr Bestes zu geben, und die ArbeitnehmerInnen-Interessen der LehrerInnen berücksichtigt:  gute Arbeitsbedingungen,  dem Arbeitsaufwand entsprechende Arbeitszeit,  ausbildungs- und leistungsgerechtes Einkommen.

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In Erwartung Ihrer Antwort: Die LehrerInnen des Gymnasiums Bregenz Gallusstraße Die Personalvertretung und Der Gewerkschaftliche Betriebsausschuss p.A. Mag. Wetzel Werner, Vorsitzender des Dienststellenausschusses "Wetzel Werner" [email protected]

Mag. Gerhard Rüdisser, Gewerkschaftsvertreter "Gerhard Rüdisser" [email protected]

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