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Technische Universität Wien

Diplomarbeit

Die Entwicklung des Instruments Kleinregionales Entwicklungskonzept in

Niederösterreich

ausgeführt zum Zwecke der Erlangung des akademischen Grades eines Diplom-Ingenieurs unter der Leitung von

Univ.Ass. Dipl.-Ing. Dr.techn. Thomas Dillinger Department für Raumentwicklung, Infrastruktur- und Umweltplanung Fachbereich Regionalplanung und Regionalentwicklung

eingereicht an der Technischen Universität Wien Fakultät für Architektur und Raumplanung

von Christian Humhal, BSc 9925562 Mosegasse 32, 2620 Neunkirchen

Neunkirchen, am 13. Dezember 2011 ______

Christian Humhal, BSc

Zusammenfassung

Die Zusammenarbeit von Kleinregionen in Niederösterreich hat seit den 1970er Jahren Tradition. Auch im Europäischen Raumentwicklungskonzept (EUREK) wird die Ebene der (klein-)regionalen Zusammenarbeit mit dem Motto „think globally, act locally!“, thematisiert.

Die Palette der zu Verfügung stehenden Instrumente für die (zukünftige) Entwicklung einer Kleinregion ist überaus breit und vielfältig. Dennoch hat sich ein Instrumentarium, mittlerweile seit über 25 Jahre hinweg, besonders ausgezeichnet – das Kleinregionale Entwicklungskonzept (KREK).

Das Kleinregionale Entwicklungskonzept ist dazu gedacht Gemeinden, die sich aufgrund geografischer, sozialer, wirtschaftlicher, ökologischer und kultureller Merkmale als eine Einheit empfinden, die Möglichkeit zu eröffnen mittels finanzieller Unterstützung des Landes Konzepte für die weitere Entwicklung einer Kleinregion durch Fachleute erstellen zu lassen.

Im Zuge des Raumplanungsstudium an der Technischen Universität Wien und aus persönlichem Interesse ist der Autor (Anm.: Einwohner einer Gemeinde ohne Implementierung in einem Kleinregionalen Entwicklungskonzept!) auf dieses Thema aufmerksam geworden.

Vorliegende Diplomarbeit beschreibt Entwicklungsverläufe und Perspektiven von Kleinregionen mit Kleinregionalen Entwicklungskonzepten von Beginn an bis heute. Weiters werden der Aufbau sowie der Erstellungsprozess von 16 ausgewählten Kleinregionalen Entwicklungskonzepten beschrieben, untereinander verglichen und ausgewertet.

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Christian Humhal, BSc

Abstract

The cooperation of small regions in Lower has tradition since the 1970s. Even in the European Spatial Development Perspective (ESDP) the level of the (small) regional cooperation with the slogan “think globally, act locally!” is discussed.

The range of available instruments related to the (future) development of a small region is very wide and varied. One tool has become excellent in the past 25 years – the Small Regional Development Concept (Kleinregionales Entwicklungskonzept, KREK).

The Small Regional Development Concept is intended to make communities who felt they are due to geographical, social, economic, ecological and cultural characteristics as a unit. With the possibility of providing financial support of the country, they can create concepts by professionals for the further development of their small region.

As part of the study of spatial planning at the Technical University of Vienna, and for personal interest, the author (note: resident of a community without an implementation in a Small Regional Development Concept) became aware of this topic.

This thesis describes the development processes and prospects of small regions with Small Regional Development Concepts from the beginning until today. In addition the author is going to explain the structure and the process of creation of 16 selected Small Regional Development Concepts. In conclusion these are compared, described and evaluated.

II

Christian Humhal, BSc

Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbständig angefertigt habe. Die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche kenntlich gemacht.

Die Arbeit wurde bisher weder in gleicher noch in ähnlicher Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht.

Neunkirchen, am 13. Dezember 2011 ______

III

Christian Humhal, BSc

Danksagung

Während meines Studiums an der Technischen Universität Wien haben mich viele Personen begleitet und unterstützt. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.

Ganz besonderer Dank gilt:

Meiner Ehegattin, Sandra, die mit viel Geduld meine Launen während des gesamten Studiums ertragen hat. Für das Verständnis und die Liebe, die sie mir in diesen Jahren immer wieder entgegen gebracht hat, ein herzliches Danke.

Meinen Eltern, Johanna und Friedrich, die mir das Studium überhaupt erst ermöglicht haben und mir stets helfend zur Seite standen.

Meinen Geschwistern, Stefanie und Lukas.

Meinem Betreuer, Dr. Thomas Dillinger für die freundliche Unterstützung, die mich bei der Ausarbeitung der Diplomarbeit immer wieder einen Schritt weiter gebracht hat.

„Inmitten der Schwierigkeit steht die Möglichkeit.“ Albert Einstein

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Christian Humhal, BSc

Inhaltsverzeichnis

ZUSAMMENFASSUNG ...... I

ABSTRACT ...... II

DANKSAGUNG ...... IV

1. EINLEITUNG ...... 1

1.1 PROBLEMSTELLUNG ...... 1

1.2 INHALT UND ZIELSETZUNG ...... 3

1.3 METHODIK ...... 3

2. INSTRUMENTE DER RAUMPLANUNG IN NIEDERÖSTERREICH ...... 5

2.1 NIEDERÖSTERREICHISCHES RAUMORDNUNGSGESETZ 1976 (NÖ ROG 76) ...... 6

2.2 LANDESENTWICKLUNGSPLANUNG ...... 7

2.3 FORMELLE INSTRUMENTE DER RAUMPLANUNG IN NIEDERÖSTERREICH ...... 8 2.3.1 Regionale Raumordnungsprogramme ...... 9 2.3.2 Raumordnungsprogramme für Sachbereiche ...... 12 2.3.3 Örtliche Raumordnungsprogramme ...... 14

2.4 INFORMELLE INSTRUMENTE DER RAUMPLANUNG IN NIEDERÖSTERREICH ...... 17 2.4.1 Europäisches Raumentwicklungskonzept...... 17 2.4.2 Österreichisches Raumentwicklungskonzept ...... 18 2.4.3 Landesentwicklungskonzept Niederösterreich ...... 19 2.4.4 Kleinregionales Entwicklungskonzept ...... 20 2.4.5 Kleinregionales Rahmenkonzept ...... 21 2.4.6 Regionalwirtschaftliches Konzept ...... 21 2.4.7 Institutionen und Verfahren ...... 22

3. INTERKOMMUNALE ZUSAMMENARBEIT IN NÖ AM BEISPIEL DER

KLEINREGIONEN MIT KLEINREGIONALEM ENTWICKLUNGSKONZEPT ..... 23

3.1. KLEINREGIONEN IN NIEDERÖSTERREICH ...... 23 3.1.1 Bildung von Kleinregionen ...... 24

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Christian Humhal, BSc

3.1.2 Kernkompetenzen von Kleinregionen ...... 28 3.1.3 Themenfelder von Kleinregionen ...... 29

3.2 KLEINREGIONALE ENTWICKLUNGSKONZEPTE IN NIEDERÖSTERREICH ...... 34 3.2.1 Genese der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte ...... 36 3.2.2 Erstellung der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte ...... 39 3.2.2.1 Allgemeine Richtlinien von Kleinregionalen Entwicklungskonzepten ...... 39 3.2.2.2 Inhaltliche Aufbauten von Kleinregionalen Entwicklungskonzepten ...... 41 3.2.2.3 Erstellungsprozesse von Kleinregionalen Entwicklungskonzepten ...... 48 3.2.2.4 Förderrichtlinien von Kleinregionalen Entwicklungskonzepten ...... 52

4. ANALYSE VON 16 UNTERSUCHTEN KLEINREGIONALEN

ENTWICKLUNGSKONZEPTEN ...... 54

4.1 ALLGEMEINE ERKLÄRUNGEN UND VORARBEITEN ZUR ANALYSE ...... 54 4.1.1 Datenbeschaffung ...... 54 4.1.2 Datenauswertung ...... 55

4.2 ÜBERSICHT DER UNTERSUCHTEN KLEINREGIONALEN ENTWICKLUNGSKONZEPTE ...... 56

4.3 ANALYSE DER MATRIX „THEMATISCHE INHALTE DER KONZEPTE“ ...... 59 4.3.1 Untersuchungsdesign ...... 59 4.3.2 Resultate ...... 60 4.3.2.1 Kleinregionale Identität und Marketing ...... 61 4.3.2.2 Verwaltung und Bürgerservice ...... 62 4.3.2.3 Technische Infrastruktur und Mobilität ...... 65 4.3.2.4 Gesundheit und Soziales...... 66 4.3.2.5 Freizeit und Erholung...... 68 4.3.2.6 Wirtschaft und Arbeitsmarkt ...... 70 4.3.2.7 Natur und Umwelt ...... 75 4.3.2.8 Raumentwicklung ...... 77 4.3.3 Fazit ...... 80

4.4 ANALYSE DER MATRIX „AUFBAU DER KONZEPTE“ ...... 81 4.4.1 Untersuchungsdesign ...... 81 4.4.2 Resultate ...... 83 4.4.2.1 Analyse ...... 83 4.4.2.2 Schwerpunktsetzung ...... 84 4.4.2.3 Leitbild- und Zielfindung ...... 85 4.4.2.4 Maßnahmen und Projektfindung ...... 87

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Christian Humhal, BSc

4.4.2.5 Umsetzung und Nachbetreuung ...... 94 4.4.3 Fazit ...... 94

4.5 ANALYSE DER MATRIX „ERSTELLUNGSPROZESS“ ...... 96 4.5.1 Untersuchungsdesign ...... 96 4.5.2 Resultate ...... 97 4.5.2.1 Bildung der Kleinregion ...... 97 4.5.2.2 Grundsatzbeschluss zur Organisationsform ...... 98 4.5.2.3 Grundsatzbeschluss zur Erstellung ...... 99 4.5.2.4 Auftragsvergabe ...... 99 4.5.2.5 Durchführung ...... 100 4.5.2.6 Berichtslegung ...... 102 4.5.2.7 Grundsatzbeschluss zur Konzeptannahme ...... 104 4.5.2.8 Erfolgskontrolle ...... 105 4.5.3 Fazit ...... 105

4.6 SPEZIFISCHE FRAGESTELLUNGEN ...... 106 4.6.1 Fragenpool 1: „Erste Anläufe und Inhalte von KREKs“ ...... 106 4.6.2 Fragenpool 2: „Möglichkeiten, Grenzen und Konfliktpotentiale von KREKs“ ...... 108 4.6.3 Fragenpool 3: „Weiterentwicklung und –führung von KREKs“ ...... 111

5. SCHLUSSFOLGERUNGEN ...... 113

6. VERZEICHNISSE ...... 116

6.1 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ...... 116

6.2 ABBILDUNGSVERZEICHNIS ...... 117

6.3 TABELLENVERZEICHNIS...... 118

6.4 QUELLENVERZEICHNIS ...... 119 6.4.1 ExpertInneninterviews ...... 119 6.4.2 Literaturverzeichnis ...... 120

ANHANG ...... 128

I. GESPRÄCHSLEITFADEN (EXPERTINNENINTERVIEWS) ...... 128

II. MATRIX „THEMATISCHE INHALTE DER KONZEPTE“ ...... 130

III. MATRIX „AUFBAU DER KONZEPTE“ ...... 135

IV. MATRIX „ERSTELLUNGSPROZESS“ ...... 137

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Christian Humhal, BSc

Gender

Der Autor bekennt sich zu einer geschlechtsgerechten Sichtweise und Sprache. Soweit der Autor Personen bezeichnet, weist er – wenn nicht ausschließlich das eine oder andere Geschlecht gemeint ist – sprachlich auf beide hin. Bei Dingen, Einrichtungen und Abstrakta ist die Bezeichnung geschlechtsneutral.

VIII

Einleitung Christian Humhal, BSc

1. Einleitung

Das Land Niederösterreich setzt auf viele Initiativen zur nachhaltigen Landentwicklung. Eine davon ist die über 25jährige Tradition der kleinregionalen Zusammenarbeit. Als erste Region stellte die Region „Mittleres Kamptal“ im Jahr 1986 ein Zonales Entwicklungskonzept fertig1. Das Instrumentarium des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts für die Entwicklung von Regionen nach dem Motto „Gemeinsam erreicht man mehr als einer alleine!“, wurde ins Leben gerufen.

Diese Art der regionalen Zusammenarbeit ist nicht neu. Neben örtlichen Planungen gab es immer schon die größere und umfassendere Sicht durch die Betrachtung von (Klein-) Regionen und deren Dynamiken. Vor allem in den letzten Jahren wurden in den Bereichen der Regionalplanung in Niederösterreich wesentliche Schritte gesetzt, die gute Voraussetzungen zur Strukturierung und Entwicklung von Kleinregionen und Regionen bieten. Von besonderer Wichtigkeit ist hier, dass die Entwicklungstendenzen einer Region klar herausgearbeitet werden und darauf aufbauend konkrete Zielsetzungen und Maßnahmen zur Umsetzung ausgearbeitet werden können2.

Die Regionalisierung setzt sicherlich auf Beteiligung, Kompetenz und letzten Endes auf die Verantwortung der Menschen für ihre Region und ihre Heimat. Die Zusammenarbeit einer Kleinregion in Fragen der Raumordnung ist eine große Herausforderung für die Gemeinden, genauso wie ein sparsamer, sinnvoller Umgang mit Grund und Boden und den natürlichen Gegebenheiten, die sich am besten mit Überlegungen ob eine gemeinsame Nutzung möglich ist durchführen lassen.

1.1 Problemstellung

An der Erstellung von Kleinregionalen Entwicklungskonzepten sind je nach Themenschwerpunkt Raumplaner und Experten beteiligt. Wichtig ist die Erarbeitung eines Stärken-Schwächen-Profils der Region um die Chancen aber auch die Risiken für

1 Vgl. Biwald, Hack, Wirth, 2006, S. 144. 2 Vgl. Internet: www.raumregionmensch.at, letzter Zugriff am 6. September 2011.

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Einleitung Christian Humhal, BSc die weitere Entwicklung erkennen und ein tragfähiges Leitbild für die beteiligten Gemeinden entwickeln zu können. Darauf aufbauend sollen in Arbeitskreisen, in welchen die Bewohner der Region aber auch die vorhandenen Leitbetriebe eingebunden sind, Ziele und Maßnahmen formuliert werden, die in umsetzbare Projekte münden und von den Förderstellen des Landes unterstützt werden können3.

Jedoch gab und gibt es in der 25jährigen Geschichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte signifikante Unterschiede in der Herangehensweise, im Speziellen beim Aufbau und beim Erstellungsprozess. Etwaig auftretende Problemfelder sollen in dieser Arbeit aufgezeigt und analysiert werden.

Anschließend fließen die Ergebnisse dieser Diplomarbeit in drei Fragenpools  „Erste Anläufe und Inhalte von KREKs“  „Möglichkeiten, Grenzen und Konfliktpotentiale von KREKs“  „Weiterentwicklung und –führung von KREKs“ ein.

Die daraus resultierenden Haupt- und Begleitfragen  Wie erfolgreich waren die ersten Anläufe der KREKs, wo waren KREKs besonders erfolgreich und hat es über die Jahre inhaltliche Veränderungen gegeben? Begleitfrage: Überwog der Projektcharakter oder die strategische Komponente?  Worin liegen die Möglichkeiten und wo die Grenzen bei dem Einsatz dieses Instrumentes zur Steuerung regionaler Entwicklung? Begleitfrage: Sind Konfliktpotentiale zu verzeichnen, ist ein KREK als Instrument der Raumplanung ausreichend?  Welche Ansätze und Vorschläge zur Weiterentwicklung und –führung eines KREKs existieren? werden abschließend (siehe Kapitel 4.6 ff.) beantwortet.

3 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at; letzter Zugriff am 6. September 2011.

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Einleitung Christian Humhal, BSc

1.2 Inhalt und Zielsetzung

Inhalt dieser Diplomarbeit ist das Instrument Kleinregionales Entwicklungskonzept als Instrumentarium der Regionalpolitik geschichtlich aufzuarbeiten und anhand genauer Vergleiche mit anderen Entwicklungskonzepten zu analysieren. Den Autor der Diplomarbeit interessieren besonders Entwicklungsverläufe und Perspektiven von Kleinregionen mit kleinregionalen Entwicklungskonzepten von Beginn an bis heute. Wie war die Genesis und was sind die Resultate von mehr als 25 Jahre Kleinregionale Entwicklungskonzepte?

Einige behandelte Eckpunkte und Fragestellungen sind zum Beispiel, wie erfolgreich waren die ersten Anläufe, wo waren Projekte besonders erfolgreich, gab es über die Jahre inhaltliche Veränderungen, welche Themenschwerpunkte wurden besonders angenommen, wie intensiv war die Beteiligung der Bevölkerung, usw.

1.3 Methodik

Die Diplomarbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen detaillierten analytischen Teil. Im Theorieteil, der sich im Wesentlichen mit dem Thema der formellen und informellen Instrumente der Raumplanung in Niederösterreich konzentriert, wird neben einer ausführlichen Literaturrecherche auch auf sogenannte „graue Literatur“ (wie etwa Programmhefte, Tagungsberichte, Kataloge, Berichte, Pläne und Webseiten) zurückgegriffen. Dabei haben Interviews eine große Rolle gespielt, die mittels entwickelten Gesprächsleitfäden und den passenden Ansprechpartnern durchgeführt wurden. Im Analysenteil wurden 16 Kleinregionale Entwicklungskonzepte quer durch sämtliche Jahrzehnte seit ihrer Entstehung miteinander verglichen und ausgewertet. Die Auswahl der Untersuchungsregionen hing stark von der Verfügbarkeit der Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte ab. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden mittels drei eingens erstellten Matrizen im Bericht visualisiert und interpretiert.

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Einleitung Christian Humhal, BSc

Abb. 1: Einteilung von Niederösterreichs vier Viertel sowie NÖ-Mitte

Quelle: www.raumordnung-noe.at; letzter Zugriff am 6. September.

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Instrumente der Raumplanung in Niederösterreich Christian Humhal, BSc

2. Instrumente der Raumplanung in Niederösterreich

„Gegenstand der Raumplanung sind die räumlichen Probleme und ihre Bewältigung in der Verantwortung für den Lebensraum. Um die Raumplanung als Koordination sowie als Steuerung und Lenkung einsetzen zu können, bedarf sie besonderer Instrumente, welche Koordinationswirkung und Steuerungs-/Lenkungseffekte erzielen“ 4.

Lehmkühler und Turowski unterscheiden die Instrumente der Raumplanung in formelle Planungs- und Sicherungsinstrumente und informelle Instrumente5.

Wie im Landesentwicklungskonzept6 für NÖ ersichtlich, ist die Palette der zur Verfügung stehenden Instrumente der Regionalplanung überaus breit und vielfältig. Sie reicht von rechtsverbindlichen, formellen Instrumenten (Gesetze, Verordnungen, rechtsverbindliche Pläne und Programme, Lizenzen) über informelle Instrumente (unverbindliche Programme, Konzepte, Information, Kommunikation, Bildung und Beratung) bis hin zu Kooperations– und Konsensinstrumenten (Beteiligungsverfahren, Mediation und Moderation). Eine besondere Rolle spielen monetäre Instrumente (Förderungen, Steuern, Abgaben, Gebühren) sowie Development-Instrumente (Infrastrukturbereitstellung, Regionalmanagement, Dorf- und Stadterneuerung). Schließlich sind Prüfinstrumente zu berücksichtigen, die dazu dienen die Durchführbarkeit von Projekten und Maßnahmen in einem sehr frühen Stadium zu beurteilen (Strategische Umweltprüfung, Raumverträglichkeitsprüfung, Umweltverträglichkeitsprüfung).

4 Vgl. Lendi, 1988, S. 80. 5 Vgl. Lehmkühler, Turowski, 1999, S. 159. 6 Vgl. Strategie Niederösterreich, Landesentwicklungskonzept 2004, S. 118.

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Instrumente der Raumplanung in Niederösterreich Christian Humhal, BSc

2.1 Niederösterreichisches Raumordnungsgesetz 1976 (NÖ ROG 76)

Ähnlich jeder Tätigkeit des Staates darf auch die Raumplanung nicht ohne gesetzliche Bestimmungen und rechtliche Grundlagen agieren. Festgelegt wurden die oben genannten Punkte im Niederösterreichischen Raumordnungsgesetz von 1976. In dieser Diplomarbeit wird die mittlerweile 18. Novelle vom 20. Juni 2011 berücksichtigt und beschrieben. Im ersten Abschnitt „Allgemeines“ werden unter § 1, Begriffe und Leitziele folgende, für diese Diplomarbeit relevanten, Aussagen getroffen7:

 1. „Raumordnung: die vorausschauende Gestaltung eines Gebietes zur Gewährleistung der bestmöglichen Nutzung und Sicherung des Lebensraumes unter Bedachtnahme auf die natürlichen Gegebenheiten, auf die Erfordernisse des Umweltschutzes sowie die abschätzbaren wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse seiner Bewohner und der freien Entfaltung der Persönlichkeit in der Gemeinschaft, die Sicherung der lebensbedingten Erfordernisse, insbesondere zur Erhaltung der physischen und psychischen Gesundheit der Bevölkerung, vor allem Schutz vor Lärm, Erschütterungen, Verunreinigungen der Luft, des Wassers und des Bodens, sowie vor Verkehrsunfallsgefahren;

 2. Region: ein zusammenhängendes Gebiet, das durch gleichartige Probleme oder funktionelle Zusammengehörigkeit gekennzeichnet ist und aus diesen Gründen Gegenstand eines regionalen Raumordnungsprogrammes oder regionalen Entwicklungskonzeptes ist oder werden soll;

 11. Entwicklungskonzepte: Leitvorstellungen aufgrund der Ergebnisse der Grundlagenforschung für die mittel- und langfristige Entwicklung des jeweiligen Raumes (Land, Region, Gemeinde);“

7 Vgl. Niederösterreichisches Raumordnungsgesetz 1976 (Novelle 20. Juni 2011), S. 1-2.

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Instrumente der Raumplanung in Niederösterreich Christian Humhal, BSc

2.2 Landesentwicklungsplanung

Das übergeordnete Ziel der Landesentwicklungsplanung ist es, Lösungen für eine räumlich abgestimmte und nachhaltige Landesentwicklung anzubieten. Unter diesem Gesichtspunkt werden Grundsätze, Ziele und Leitbilder zur räumlichen Ordnung und Entwicklung des Landes Niederösterreich erarbeitet. Damit wird ein strategisches Handeln der Raumordnung auf Landesebene gewährleistet8. Die Aufgaben der Landesentwicklungsplanung beinhalten folgende Punkte:

Grundlagenforschung

Die Grundlagenforschung macht sich die Beobachtung, Visualisierung und Analyse raumstruktureller Gegebenheiten und Entwicklungen zur Aufgabe, und zählt somit zu den grundlegenden Aufgaben der Landesentwicklungsplanung. Diese erfolgt in einzelnen Themenbereichen (etwa Demographie, Bau- und Siedlungswesen, Tourismus- Freizeit-Erholung, Regionalwirtschaft, Bildung oder Soziales) sowie integrativ für das gesamte Landesgebiet oder seine Teilgebiete, wie z.B. auf Ebene der fünf Hauptregionen9.

Gutachten, Programme, Konzepte

Aufbauend auf der oben genannten Grundlagenforschung werden Gutachten und Entscheidungsgrundlagen erarbeitet und sowohl Raumordnungsprogramme als auch Raumordnungs- und Entwicklungskonzepte (etwa das Landesentwicklungskonzept) erstellt10.

8 Vgl. Internet: www.noe.gv.at, letzter Zugriff 6. November 2011. 9 ebenda 10 ebenda

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Instrumente der Raumplanung in Niederösterreich Christian Humhal, BSc

Gremienarbeit

Raumentwicklung als „Querschnittsmaterie“ erfordert die Mitarbeit in unterschiedlichen Gremien zur Abstimmung der raumwirksamen Fachpolitiken und räumlichen Ebenen sowie zur Wahrung der Interessen des Landes Niederösterreich11.

Zusammenfassung

Für diese erörterten Aufgaben stehen der Landesentwicklungsplanung laut dem niederösterreichischen Raumordnungskonzept 1976 sowohl rechtsverbindliche, als auch konzeptive Instrumente zur Verfügung12.

Das sind einerseits Raumordnungsprogramme für Sachbereiche (sektorale Raumordungsprogramme), die für räumlich relevante Themen (z.B. Rohstoffsicherung oder Zentrale Orte) zumeist ordnungspolitische Festlegungen treffen13 und andererseits Raumordnungs- und Entwicklungskonzepte auf Ebene des Landes sowie der Regionen, die der informellen Abstimmung von Entwicklungsvorstellungen und –maßnahmen zwischen dem Land Niederösterreich, der regionalen Ebene und den Gemeinde dienen14.

2.3 Formelle Instrumente der Raumplanung in Niederösterreich

Formelle Planungsinstrumente beruhen grundsätzlich auf gesetzlichen Grundlagen und haben die Möglichkeit verbindliche Festlegungen mit gesetzlichem Charakter zu treffen. Sie unterliegen somit gesetzlichen und verfassungsrechtlichen Beschränkungen in Bezug auf Form und Inhalt.

11 Vgl. Internet: www.noe.gv.at, letzter Zugriff 6. November 2011. 12 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 6. November 2011. 13 ebenda 14 ebenda

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Instrumente der Raumplanung in Niederösterreich Christian Humhal, BSc

2.3.1 Regionale Raumordnungsprogramme

Regionale Raumordnungsprogramme sind einerseits die Grundlage für die (weitere) räumliche Entwicklung Niederösterreichs, andererseits konkretisieren sie die Ziele des Landes für die einzelnen Landesteile. Des Weiteren legen sie die in den Zuständigkeitsbereich des Landes fallenden Maßnahmen fest15.

In Niederösterreich gelten fünf dieser regionalen Raumordnungsprogramme. Bevor jedoch auf diese Programme näher eingegangen wird folgt eine kurze Zusammenfassung des Aufbaus. Grundsätzlich bestehen regionale Raumordnungsprogramme aus dem Geltungsbereich, dem Aufbau, dem Anlass, den Zielen und schlussendlich den Maßnahmen. Für weitere Informationen sind die genauen Maßnahmen, sowie Begriffserklärungen aus der Verordnung über ein regionales Raumordnungsprogramm („Name des Regionalen Raumordnungsprogramms“) aus dem Landesgesetzblatt (LGBl 8000/“zwei Ziffern“) zu entnehmen16.

Regionales Raumordnungsprogramm NÖ-Mitte

Dieses Raumordnungsprogramm, ursprünglich Niederösterreichischer Zentralraum genannt17, gilt für die Landeshauptstadt St. Pölten, Krems an der Donau, sowie Krems und Lilienfeld.

Der Aufbau ist wie folgt gegliedert18: Es besteht aus einem Verordnungstext, einem Kartenteil, einer Liste der Eignungszonen zur Gewinnung von Sand und Kies, einer Liste der Eignungszonen für die Gewinnung grundeigener mineralischer Rohstoffe und einem Verzeichnis der Siedlungsgrenzen. Der Anlass zur Änderung war einerseits die über die vielen Jahren veränderte Dynamik der Nutzungsansprüche, sodass Ziele und Maßnahmen neu definiert werden mußten.

15 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 6. November 2011. 16 Vgl. Internet: www.ris.bka.gv.at, letzter Zugriff 6. November 2011. 17 Anm.: bis zur 2. Novelle am 21. Mai 2010. 18 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 6. November 2011.

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Instrumente der Raumplanung in Niederösterreich Christian Humhal, BSc

Andererseits bedurften die räumlichen Ansprüche durch Siedlung, Verkehr, Materialgewinnung, einer neuen Ausweisung von Zonen optimaler Nutzungseignung. Weiters wurden Ziele (z.B.: Sicherung und Vernetzung wertvoller Biotope, Vermeidung von Nutzungskonflikten, Sicherung regionaler Siedlungsstruktur) und Maßnahmen (z.B.: Begrenzung der Baulandwidmung durch Siedlungsgrenzen, Schutz des Grundwassers) überarbeitet und den aktuellen Gegebenheiten angepasst.

Regionales Raumordnungsprogramm Untere Enns

Das Regionale Raumordnungsprogramm Untere Enns gilt für die Gemeinden Ennsdorf, Ernsthofen, St. Pantaleon-Erla und St. Valentin.

Der Aufbau ist wie folgt gegliedert19: Es besteht aus einem Verordnungstext, einem Kartenteil im Maßstab 1:25000, einer Liste der Eignungszonen für die Gewinnung mineralischer Rohstoffe sowie einem Verzeichnis der Siedlungsgrenzen. Der Grund für eine Änderung dieses Programms20 bestand in der wesentlichen Änderung der Grundlagensituation (etwa der steigenden Nachfrage an Bauland, zunehmende Verkehrsbelastung, etc...). Weiters wurden Ziele (z.B.: Siedlungsentwicklung, Grundwasserschutz, Erhaltung der Grünlandbereiche) und Maßnahmen (z.B.: Siedlungsgrenzen, Grundwasserschutz, Ausweisung regionaler Grünzonen) überarbeitet und den aktuellen Gegebenheiten angepasst.

Regionales Raumordnungsprogramm Wiener Umland Süd

Das Regionale Raumordnungsprogramm Wiener Umland Süd gilt für die Bezirke Baden, Bruck an der Leitha, Mödling, Purkersdorf und Schwechat.

19 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 6. November 2011. 20 Anm.: 16. Februar 2006, 2. Novelle am 21. Mai 2010.

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Instrumente der Raumplanung in Niederösterreich Christian Humhal, BSc

Der Aufbau ist wie folgt gegliedert21: Es besteht aus einem Verordnungstext, einem Kartenteil, einer Liste der Eignungszonen für die Gewinnung von Sand und Kies, einer Liste der Eignungszonen für Ton, Naturstein und Gips sowie einer Liste der Siedlungsgrenzen. Weiters wurden Ziele (z.B.: Räume für Erholung, Vermeidung der Hochwassergefahr) und Maßnahmen (z.B.: Kenntlichmachung von erhaltenswerten Kulturlandschaften, Ausweisung von Siedlungsgrenzen) überarbeitet22 und den aktuellen Gegebenheiten angepasst.

Regionales Raumordnungsprogramm Wiener Umland Nord

Das Regionale Raumordnungsprogramm Wiener Umland Nord gilt für die Bezirke Korneuburg, Tulln, Gänserndorf, Groß-Enzersdorf, Wolkersdorf und Klosterneuburg.

Der Aufbau ist wie folgt gegliedert23: Es besteht aus einem Verordnungstext, einem Kartenteil, einer Liste der Eignungszonen für die Gewinnung von Sand und Kies, einer Liste der Eignungszonen für Ton, Naturstein und Gips sowie einer Liste der Siedlungsgrenzen. Weiters wurden Ziele (z.B.: Freihalten von Retentionsräume, Sicherung der Bereiche für die Gewinnung von Rohstoffen) und Maßnahmen (z.B.: Kenntlichmachung von landwirtschaftlichen Vorrangzonen, Ausweisung von regionalen Grünzonen) überarbeitet24 und den aktuellen Gegebenheiten angepasst.

21 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 6. November 2011. 22 Anm.: 3. Novelle am 28. April 2010. 23 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 6. November 2011. 24 Anm.: 2. Novelle am 29. Mai 2010.

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Instrumente der Raumplanung in Niederösterreich Christian Humhal, BSc

Regionales Raumordnungsprogramm Wiener Neustadt-Neunkirchen

Das Regionale Raumordnungsprogramm Wiener Neustadt-Neunkirchen gilt für die Stadt Wiener Neustadt, dem Bezirk Wiener Neustadt und dem Bezirk Neunkirchen.

Der Aufbau ist wie folgt gegliedert25: Es besteht aus einem Verordnungstext, einem Kartenteil im Maßstab 1:25000, einer Liste der Eignungszonen für die Gewinnung von Sand und Kies, einer Liste der Standorte für die Gewinnung mineralischer Rohstoffe sowie einem Verzeichnis der Siedlungsgrenzen. Weiters wurden Ziele (z.B.: Siedlungsentwicklung, Schutz des Grundwasservorkommens, Gewährleistung der landwirtschaftlichen Produktion) und Maßnahmen (z.B.: Begrenzung der Baulandwidmung durch Siedlungsgrenzen, Ausweisung relevanter Grundwasservorkommen, Ausweisung landwirtschaftlicher Vorrangzonen) überarbeitet26 und den aktuellen Gegebenheiten angepasst.

2.3.2 Raumordnungsprogramme für Sachbereiche

Neben den in Kapitel 2.3.1 vorgestellten Regionalen Raumordnungsprogrammen existieren in Niederösterreich auch die sogenannten Raumordnungsprogramme für Sachbereiche. Derzeit sind sechs dieser Programme im Einsatz27 und werden im Folgenden beschrieben.

Zentrale-Orte-Raumordnungsprogramm

Dieses Programm (LGBl 8000/24) legt für die sechs in Niederösterreich bestehenden Zentralitätsstufen Standards für ausgewählte Einrichtungen der Daseinsvorsorge fest und stellt somit ein Leitbild zur landesweiten Zentrenstruktur und Regionalisierung dar28.

25 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 6. November 2011. 26 Anm.: 4. Novelle am 7. Oktober 2010 27 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 6. November 2011. 28 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 7. November 2011.

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Instrumente der Raumplanung in Niederösterreich Christian Humhal, BSc

Raumordnungsprogramm zur Entwicklung des Fremdenverkehrs

In diesem Programm (LGBl. 8000/27) sind ausgewählte Ziele und Maßnahmen zur Förderung des Tourismus in Niederösterreich unter Bedachtnahme auf regionale Besonderheiten geregelt29.

Raumordnungsprogramm für das Schulwesen

Dieses Programm (LGBl. 8000/29) regelt verschiedene raumrelevante Themenstellungen des Schulwesens in Niederösterreich (z.B.: Standorte) mit Ausnahme land- und forstwirtschaftlicher Schulen30.

Raumordnungsprogramm für das Freizeit- und Erholungswesen

Dieses Programm (LGBl. 8000/30) zielt einerseits auf die Schaffung sowie den Erhalt von Einrichtungen für die Freizeitgestaltung und Erholung ab, andererseits versucht es, die Erholungslandschaft langfristig zu sichern beziehungsweise zu erhalten31.

Raumordnungsprogramm für die Gewinnung grundeigener mineralischer Rohstoffe

Dieses Programm (LGBl. 8000/83-0) sichert die Standorte mineralischer Rohstoffe unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte, wie etwa der Ökologie, des Landschaftsbildes, des Wasserhaushaltes oder der Siedlungsstruktur32.

29 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 7. November 2011. 30 ebenda 31 ebenda 32 ebenda

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Instrumente der Raumplanung in Niederösterreich Christian Humhal, BSc

Raumordnungsprogramm über die Freihaltung der offenen Landschaft

Dieses Programm (LGBl. 8000/99) hat die Erhaltung offener und unbewaldeter Landschaftsteile im Interesse der Agrarstruktur, des Fremdenverkehrs, der Naherholung und der Siedlungsstruktur (einschließlich des Ort- und Landschaftsbildes) zum Ziel33.

2.3.3 Örtliche Raumordnungsprogramme

Im Rahmen des Örtlichen Raumordnungsprogramms setzt sich die Gemeinde mit den raumrelevanten Themen auseinander um anhand der rechtlichen Rahmenbedingungen, der örtlichen/überörtlichen Gegebenheiten, sowie der öffentlichen, politischen und privaten Interessen ein Regelwerk für die Gemeinde auszuarbeiten34. Für eine Ausarbeitung des Örtlichen Raumordnungsprogramms werden von der Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik (RU 2), allgemeine Informationen (etwa inhaltliche Anforderungen an ein Örtliches Raumordnungsprogramm, technische Anforderungen, Verfahrensabläufe) und Planungsbehelfe zur Verfügung gestellt35.

Grundlagenforschung

Auch hier ist die Grundlagenforschung (siehe Kapitel 2.2.1) ein wichtiger Bestandteil zum erfolgreichen Erstellen eines Örtlichen Raumordnungsprogrammes, da sie die wesentliche Planungsbasis für die weiteren Planungsschritte und Entscheidungsprozesse darstellt.

Die entscheidenden Punkte werden nachfolgend angeführt36: Das allererste ist das Gemeindeprofil, da jede Gemeinde unterschiedlichste Besonderheiten und Anforderungen an das Programm stellt und sich somit eine

33 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 7. November 2011. 34 ebenda 35 ebenda 36 ebenda

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Instrumente der Raumplanung in Niederösterreich Christian Humhal, BSc individuelle Ausgangssituation ergibt. Es wird geprüft welche Fachbereiche besonders interessant oder eher vernachlässigbar sind. Ein weiterer Punkt ist die Bestandsanalyse der örtlichen Situation, beziehungsweise die Erhebung des Ist-Zustands der Gemeinde. Beginnend mit der Dokumentation der naturräumlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Gegebenheiten der Gemeinde und abschließend das Aufzeigen von Problemen mittels einer, der SWOT- Analyse ähnelnden, Erhebung von Ursachen, Folgen und Chancen. Im nächsten Schritt werden jene Schwerpunkte herausgefiltert, welche für die Gemeinde besonders relevant sind. Neben den Hauptthemenbereichen (Landschaft - Landschaftskonzept, Mobilität – Verkehrskonzept) können auch vielerlei andere Themen (z.B.: Tourismus, Energie) zu einem Strategieplan aufgearbeitet werden. Unabhängig davon bestehen Grundlagenthemen, die für jede Gemeinde aufzubereiten sind37.

Örtliches Entwicklungskonzept

Das Örtliche Entwicklungskonzept ist ein fundamentaler und verordneter Bestandteil des örtlichen Raumordnungsprogramms. Der Aufbau besteht aus einem Erläuterungsbericht, einer Verordnung und einer Plandarstellung. Es wird vom Gemeinderat beschlossen und mittels Bescheid der Landesregierung genehmigt. Durch diesen Beschluss bewirkt das Örtliche Entwicklungskonzept eine Selbstbindung der Gemeinde. Widmungen im Flächenwidmungsplan haben in Übereinstimmung mit demselben zu erfolgen. Aufgrund des Gemeinderatsbeschlusses kann das Örtliche Entwicklungskonzept auch als Grundlage zu Änderung des Flächenwidmungsplanes verwendet werden38. Wie schon weiter oben angesprochen soll das Örtliche Entwicklungskonzept, gemeinsam mit dem Flächenwidmungsplan, im Rahmen des Örtlichen Raumordnungsprogramms eine Entscheidungshilfe für alle Raumordnungsfragen der Gemeinde sein. Es soll auf mindestens zehn Jahre ausgelegt werden um langfristige Ziele und Festlegungen der Gemeinde verwirklichen zu können39.

37 Anm.: § 13, NÖ Landesentwicklungsgesetz 1976 38 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 7. November 2011. 39 ebenda

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Auch soll im Rahmen dieses Konzepts nicht auf Wünsche einzelner Bürger, sondern vielmehr auf die Gesamtheit der Bürger eingegangen werden. Daher soll die Gemeinde ihre Ziele festlegen und dann beurteilen, ob etwaige Individualwünsche mit diesen Zielen vereinbar sind. Auch laufende Überprüfungen, im Sinne einer Erfolgskontrolle, dienen dazu die Entwicklungen zu begleiten und notfalls zu korrigieren40.

Flächenwidmungsplan

Der Flächenwidmungsplan ist ein Instrument der Raumordnung und bezeichnet eine Verordnung der Gemeinde unter Aufsicht der Landesregierung. Die wichtigste Rechtswirkung ist die Bindung der Baubehörde an den Flächenwidmungsplan, die Gemeinde bindet sich selbst41. Bei der Erstellung des Örtlichen Entwicklungskonzepts wird parallel dazu ein, mit dem Konzept überprüfbarer und übereinstimmender, Flächenwidmungsplan erstellt. Somit ist der Flächenwidmungsplan ein Pflichtbestandteil zum örtlichen Raumordnungsprogramm. Im Flächenwidmungsplan ist die zukünftige Flächennutzung durch die Festlegung von Widmungskategorien geregelt. Des Weiteren sind im Flächenwidmungsplan Kenntlichmachungen (z.B.: Festlegungen von Bundes- oder Landesbehörden, wie etwa Bundesstraßen, Eisenbahnen oder Leitungen, sowie Nutzungsbeschränkungen aufgrund von Bundes- oder Landesgesetzen, wie etwa Naturschutzgebiete, auch Gefahrenzonen, wie etwa Hochwasser, Lawinen sowie der Denkmalschutz) festzulegen42. Die Anfertigung des Flächenwidmungsplans erfolgt mit Hilfe des Ortsplaners (etwa Ingenieurkonsulenten für Raumplanung und Raumordnung, Raumplanungsbüros, etc), etwaige fachliche Gutachten werden vom Amtssachverständigen der Örtlichen Raumplanung der Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik erstellt. Wie in diesem Kapitel bereits kurz erläutert wurde, müssen die Erlassung und die Abänderung des Flächenwidmungsplans vom Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Bau- und Raumordnungsrecht, genehmigt werden43.

40 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 7. November 2011. 41 Vgl. Zehetner, Kanonier, Handout: Boden- und Raumordnungsrecht, 2008. 42 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 7. November 2011. 43 ebenda

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2.4 Informelle Instrumente der Raumplanung in Niederösterreich

Informelle Instrumente haben keine gesetzliche Grundlage, auch sind keine verbindlichen Wirkungen möglich. Ein wesentlicher Vorteil besteht jedoch in den größeren Gestaltungsmöglichkeiten. Natürlich gibt es eine Vielzahl dieser Instrumente. Nachfolgend sollen die für diese Diplomarbeit relevantesten Instrumentarien näher erläutert werden.

2.4.1 Europäisches Raumentwicklungskonzept

Das Europäische Raumentwicklungskonzept (EUREK) ist auf das Ziel der Union ausgerichtet eine ausgewogene und nachhaltige Entwicklung, insbesondere auch durch die Stärkung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts, herbeizuführen44.

Dabei sind die drei Hauptziele: Wirtschaftlicher Zusammenhalt, die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und des natürlichen Erbes und eine ausgeglichene Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Raumes45. Das Besondere des Europäischen Raumentwicklungskonzepts ist, dass es sich um eine Willenskundgebung der Mitgliedsstaaten handelt und somit formal nicht bindend ist. Des Weiteren beschreibt es einen politischen Rahmen für eine bessere Zusammenarbeit und Koordination einerseits zwischen raumrelevanten Politikbereichen, andererseits zwischen Akteuren auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene46.

Ein weiterer interessanter Punkt ist, dass aus Sicht der Raumentwicklung die Gemeinschaftsinitiative INTERREG die bedeutendste Maßnahme ist, da mit ihr ein querschnittsorientierter Ansatz zur Raumentwicklung verfolgt wird. Nicht der Einzelsektor steht im Vordergrund, sondern das Zusammenspiel der

44 Vgl. EUREK, 1999, S. 10. 45 Vgl. Kramar, Handout: Regionalpolitik der EU, S. 2. 46 ebenda

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Instrumente der Raumplanung in Niederösterreich Christian Humhal, BSc raumbeeinflussenden Faktoren in einem integrierten Entwicklungsansatz in Grenzregionen und größeren transnationalen Kooperationsgebieten47.

2.4.2 Österreichisches Raumentwicklungskonzept

Zu den Pflichten der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) gehört die Erarbeitung und ständige Aktualisierung des Österreichischen Raumentwicklungskonzepts (ÖREK). Dieses beschreibt ein gemeinsames Leitbild und Handlungsprogramm auf gesamtstaatlicher Ebene für Planungen und Maßnahmen auf Bundes-, Landes-, und Gemeindeebene48.

„Kooperation“ ist ein wesentliches Kriterium für die Auswahl der Handlungsvorschläge. Thematische Arbeitsgruppen von Fachleuten haben zunächst die inhaltlichen Herausforderungen beschrieben, die dann in zahlreichen Veranstaltungen mit Vertreterinnen und Vertretern von öffentlichen Stellen, Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen im Rahmen von Reflexionsveranstaltungen in ganz Österreich diskutiert wurden49.

Das Österreichische Raumentwicklungskonzept 2011 gliedert sich in drei Bereiche50:

 Die Einleitung erklärt die wesentlichen Grundhaltungen und Ziele der Raumentwicklungspolitik für einen Zeitraum von 10 Jahren.

 Das „Handlungsprogramm ÖREK 2011“ beinhaltet ausgewählte Handlungsvorschläge, deren Hintergründe und Ziele in einer Zusammenfassung dargestellt werden. Im Weiteren folgen Arbeitspakete, deren Umsetzung im Rahmen der „ÖREK-Partnerschaften“ stattfinden.

47 Vgl. EUREK, 1999, S. 17. 48 Vgl. Internet: www.oerok.gv.at, letzter Zugriff 7. November 2011. 49 Vgl. ÖROK, 2011, Vorwort. 50 ebenda

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 Im letzten Bereich wird die Umsetzung beschrieben. In sogenannten „ÖROK- Partnerschaften“ arbeiten jene Stellen zusammen, die zur Bewältigung der jeweiligen konkreten Aufgabe benötigt werden. Die Begleitung und Überwachung des Gesamtprozesses wird als eine Kernaufgabe der ÖROK und ihrer Geschäftsstelle verankert und sichert somit eine langfristige und ergebnisorientierte Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen.

2.4.3 Landesentwicklungskonzept Niederösterreich

Die Erstellung von Landesentwicklungskonzepten ist in Österreich nicht Pflicht, es obliegt den Ländern dieses zu erstellen beziehungsweise in Auftrag zu geben. In den §§ 3 und 12 des Niederösterreichischen Raumordnungsgesetzes (LGBl 8000) werden Überörtliche Raumordnungsprogramme sowie Raumordnungs- und Entwicklungskonzepte, die sich auf das gesamte Land oder nur auf Teile desselben beziehen, als Möglichkeiten der Raumordnung angeführt51. Ein Landesentwicklungskonzept ist ein Dokument, welches die Grundzüge der anzustrebenden räumlichen Ordnung und Prinzipien der Entwicklung eines Landes als Ziele der Raumordnung und der Landesentwicklung festlegt. Das Landesentwicklungskonzept ist somit ein strategisches Steuerungsinstrument auf oberster Ebene für die landesweite Raumordnung und Raumentwicklung52.

Im Jahr 2004 wurde nach einem drei Jahre dauernden Projektzeitraum das Landesentwicklungskonzept für Niederösterreich durch die Niederösterreichische Landesregierung beschlossen. Es formuliert die wichtigsten Ziele, Prinzipien und Strategien zur Landesentwicklung in Form eines integrativen Leitbildes53. Die zentralen Zielsetzungen sind zum Ersten eine nachhaltige, integrative Raumentwicklung, zum Zweiten wettbewerbsfähige Regionen und zum Dritten die Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen54.

51 Vgl. Internet: www.ris.bka.gv.at, letzter Zugriff 7. November 2011. 52 Vgl. Niederösterreichisches Landesentwicklungskonzept, 2004, S. 10. 53 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 7. November 2011. 54 ebenda

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2.4.4 Kleinregionales Entwicklungskonzept

Es muss vorweggenommen werden, dass dieses Instrument der Raumplanung ab Kapitel 3 sowie den nachfolgenden Unterkapiteln genauestens analysiert und erklärt wird. Der Vollständigkeit halber sei es hier im Rahmen der Theorierecherche erwähnt.

Das Kleinregionale Entwicklungskonzept (KREK) hat das vorrangige Ziel die Kleinregionen in ihrer wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Eigenart und Vielfalt zu erhalten und zu erneuern55. Das bedeutet, dass unter Ausnutzung regionaler Potentiale und der Stärkung regionaler Ressourcen sowie unter Einbeziehung der Bevölkerung, langfristig gesehen, spürbare Veränderungen der aktuellen Situation der Region erreicht werden sollen. Im Zuge der Erstellung wird eine Strategie für die interkommunale Zusammenarbeit festgelegt56.

Ein Kleinregionales Entwicklungskonzept soll folgende Wirkungen erzielen57:  Auf- und Ausbau der Kommunikation und Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg  Stärkung der kleinregionalen Identität  Gewinnung von Interessierten für eine kontinuierliche Mitarbeit am Planungs- und Umsetzungsprozess  Erarbeitung einer gemeinsamen Vision  Umsetzung konkreter Projekte, um die Sichtbarkeit der Zusammenarbeit zu erhöhen

Allen beteiligten Gemeinden und Kleinregionen steht die Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik der Niederösterreichischen Landesregierung sowie die Kleinregionsbetreuung des Regionalmanagements Niederösterreich in Fragen der Erstellung, Begleitung und Förderabwicklung unterstützend zur Seite. Seit dem Beginn im Jahr 1984 wurden 45 dieser Konzepte begonnen beziehungsweise fertiggestellt58.

55 Vgl. Fleischmann, Endbericht: 20 Jahre Kleinregionales Entwicklungskonzept, 2005, S. 12. 56 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 7. November 2011. 57 ebenda 58 ebenda

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2.4.5 Kleinregionales Rahmenkonzept

Um eine Sicherstellung einer geordneten Entwicklung auf regionaler Ebene garantieren zu können, sind oftmals Abstimmungen von räumlichen Entwicklungsvorstellungen über die Gemeindegrenzen hinweg von Nöten. Hier kommt das Kleinregionale Rahmenkonzept (KRRK) ins Spiel, welches im Wesentlichen eine Optimierung der Raumstruktur bewirken soll. Dazu werden die Standortqualitäten und naturräumlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Potentiale einer Kleinregion, ähnlich dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept, berücksichtigt59. Neben der oben genannten Optimierung der Raumstruktur ist das Setzen von räumlichen Schwerpunkten für die künftige Entwicklung von besonderer Wichtigkeit, damit Gemeinden nicht konkurrieren sondern sich ergänzen. Nach Abschluss der Erarbeitung von Entwicklungsvorstellungen müssen in einem zweiten Schritt diese Entwicklungsvorstellungen im Zuge der Örtlichen Raumplanung umgesetzt werden60.

Aufgrund der direkten Bezugnahme auf Örtliche Entwicklungskonzepte ergibt sich ein Planungshorizont von zehn Jahren. Auch hier ist eine Nachbetreuung durch die Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik der Niederösterreichischen Landesregierung die Kleinregionsbetreuung des Regionalmanagements Niederösterreich in Fragen der Erstellung, Begleitung und Förderabwicklung, vorgesehen. Bisher wurden elf Kleinregionale Rahmenkonzepte begonnen beziehungsweise fertiggestellt61.

2.4.6 Regionalwirtschaftliches Konzept

Als unterstützende Maßnahme zur Arbeit der Regionalmanager fördert und unterstützt die Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik die Erarbeitung Regionalwirtschaftlicher Konzepte (RWK)62.

59 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 7. November 2011. 60 Vgl. Dillinger, Schimak, Handout: Methoden und Instrumente der Regionalplanung, S. 6. 61 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 7. November 2011. 62 ebenda

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Diese beinhalten eine sozioökonomische Strukturanalyse, ein Stärken/Schwächen- Profil, Regionale Entwicklungsstrategien sowie Maßnahmenvorschläge und Schlüsselprojekte63. Aktuell gibt es in Niederösterreich folgende Konzepte64:  Regionalwirtschaftliches Entwicklungskonzept (RWK) NÖ-Mitte (2002)  Regionalwirtschaftliches Entwicklungskonzept (RWK) NÖ-West (Frühjahr 2004)  Regionalwirtschaftliches Aktionsprogramm (RAP) Industrieviertel für die Bezirke Baden, Neunkirchen, Wiener Neustadt (Frühjahr 2004), Mödling, Bruck a. d. Leitha und Gerichtsbezirk Schwechat (Frühjahr 2005)

2.4.7 Institutionen und Verfahren

Abschließend seien noch Institutionen wie etwa die Österreichische Raumordnungskonferenz ÖROK, das Regionalmanagement Niederösterreich, regionale Entwicklungsagenturen, regionale Impulszentren, regionale Entwicklungsverbände sowie regionale Entwicklungsfonds genannt. Des Weiteren bestehen konzeptbegleitende Verfahren wie etwa Kooperationsverfahren, Regionalgespräche, round-tables, die Agenda 21 sowie die Mediation.

63 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 7. November 2011. 64 ebenda

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3. Interkommunale Zusammenarbeit in NÖ am Beispiel der Kleinregionen mit Kleinregionalem Entwicklungskonzept

Dieses Kapitel behandelt die Theorierecherche zum eigentlichen Hauptthema (siehe Kapitel 4) der Diplomarbeit, beginnend mit dem Erklären und Beschreiben der Begriffe Kleinregion sowie Kleinregionales Entwicklungskonzept und abschließend mit einem Exkurs über die Genese von Kleinregionen mit Kleinregionalen Entwicklungskonzepten sowie dem Aufbau und Richtlinien zur Erstellung derselben.

3.1. Kleinregionen in Niederösterreich

„Kleinregionen stehen in Niederösterreich seit Mitte der 1980er Jahre für interkommunale Kooperation. Seit damals sind sie zu der zentralen Plattform für die Abstimmung unterschiedlichster Fragestellungen zwischen den beteiligten Gemeinden geworden und heute Vorreiter bei der Umsetzung innovativer Maßnahmen und Projekte. Dies bringt Vorteile für alle Beteiligten mit sich – für das Land, für die Gemeinden, vor allem aber für unsere Bevölkerung.“ 65

Nach diesem Zitat von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll lassen sich die Grundsätze und Zielsetzungen von Kleinregionen in Niederösterreich jedoch nur grob zusammenfassen. Eine genauere Auflistung und Beschreibung ist Gegenstand dieses Kapitels der Diplomarbeit.

65 Vgl. Pröll, Vorwort, Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009.

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Zwei Punkte vorweg66: Kleinregionen bedürfen ein hohes Maß an Engagement seitens der Bevölkerung und allen Beteiligten! Kleinregionale Ideen leisten einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Landentwicklung zum Wohl der Bevölkerung!

3.1.1 Bildung von Kleinregionen

Warum werden in Niederösterreich interkommunale Kooperationen in Form von Kleinregionen gelebt? Die Gründe liegen in der verwaltungs- und arbeitstechnischen Kleinstrukturiertheit vieler Gemeinden. Gewisse Aufgaben können daher nicht optimal erfüllt werden. Des Weiteren sind gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen, wie etwa enger werdende Finanzspielräume oder der demographische Wandel, zu beobachten. Daher werden in Niederösterreich seit vielen Jahren interkommunale Kooperationen gefördert67.

Die kleinregionale Zusammenarbeit basiert auf Freiwilligkeit und dient der Abstimmung, Definition und Umsetzung regional relevanter Ziele, Strategien und Maßnahmen. Die Vorteile dieser gemeindeübergreifenden Art der Zusammenarbeit sind das Entwickeln einer gemeinsamen Vision, die Erarbeitung von Projekten und räumlichen Planungsvorhaben, das Einsparen von Kosten und die Minderung von Konkurrenz68.

Die Bestimmungen einer Kleinregion: „Für die Kleinregion ist eine Anzahl von sechs oder mehr räumlich aneinander grenzenden Gemeinden mit einer Mindesteinwohnerzahl von 8000 vorgesehen. Die Gemeindeanzahl kann unterschritten werden, wenn mindestens drei Gemeinden mit 12000 EinwohnerInnen kooperieren. Weiters wird – um die kleinregionale Identität und

66 Vgl. Wilfing, Vorwort, http://www.kleinregionen-noe.at/, letzter Zugriff 13. November 2011. 67 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 8. 68 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 9. November 2011.

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Interkommunale Zusammenarbeit in NÖ Christian Humhal, BSc die nötige Bürgernähe zu sichern – für die Kleinregion eine Gemeindeanzahl von maximal 20 angestrebt.69“

Wie bereits angesprochen wurde die erste Kleinregion Mitte der 1980er Jahren gegründet. Mittlerweile gibt es 58 Kleinregionen (siehe Abb. 2), die 85% der Niederösterreichischen Gemeinden umfassen70.

Abb. 2: Aufteilung der Kleinregionen in Niederösterreich (2011)

Aufteilung der 58 Kleinregionen in Niederösterreich

12 14 Waldviertel Industrieviertel 10 NÖ-Mitte 12 Mostviertel

10

Quelle: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, 2011. Eigene Darstellung.

Viele Gemeinden haben erkannt, dass Aufgaben und Herausforderungen gemeinsam deutlich leichter zu bewältigen sind. Die Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik der Niederösterreichischen Landesregierung und das Regionalmanagement Niederösterreich bieten dabei in folgenden Bereichen Unterstützungen an71:  Kleinregionale Entwicklungskonzepte  Kleinregionale Rahmenkonzepte  Kleinregionale Projekte

69 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 8. 70 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 9. November 2011. 71 ebenda

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 Kleinregionsmanagement  Kleinregionsbetreuung  Veranstaltungen

Die Regionalmanagement-Büros unterstützen dabei die Gemeinden und Kleinregionen zu Themen wie etwa72  Aktivierung und Gründung von Kleinregionen  Begleitung und Konzepterstellung beziehungsweise Evaluierungen  Strategieberatung  Projektberatung  Förderabwicklung und –beratung

Zum Verständnis des Aufbaus der Kooperationen von niederösterreichischen Gemeinden in Kleinregionen folgt eine Grafik zur Einordnung der Planungsebenen.

Abb. 3: Einordnung der Kleinregionen in die Planungsebenen

Quelle: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, Folder: Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 9.

72 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 9. November 2011.

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Regionen werden, aus Sicht der Regionalentwicklung, anhand von vier Merkmalen in folgende Typen gegliedert73:

 „Homogene Regionen (Definitionskriterium: Ähnlichkeitsprinzip) weisen innerhalb ihrer Grenzen Ähnlichkeiten auf, und unterscheiden sich deutlich nach außen hin (z.B.: Tourismusregionen, landwirtschaftliche Produktionsgebiete).

 Funktionale Regionen (Definitionskriterium: funktionale Verflechtungen) zeigen soziale, wirtschaftliche und ökologische Verflechtungen, die sich unter anderem über Pendlerströme oder Einkaufsbeziehungen abbilden lassen (z.B.: stadtregionale Abgrenzungen).

 Planungs- und Verwaltungsregionen (Definitionskriterium: Gültigkeitsbereich) werden normativ festgelegt und dienen im Wesentlichen einer verwaltungsmäßigen Untergliederung des Landesgebiets (z.B.: Verwaltungsbezirke oder Planungsregionen).

 Wahrnehmungs- und Identitätsregionen (Definitionskriterium: Lebenswelten) entstehen durch die tagtäglichen Bewegungsmuster jedes Einzelnen im Raum. Der Mittelpunkt des Lebens ist nicht mehr eine Gemeinde, sondern ein Beziehungsnetz, bestehend aus den Funktionen Wohnen, Arbeiten.“

Natürlich bestehen zwischen diesen Regionstypen Zusammenhänge und Wechselwirkungen. Mit der Erarbeitung eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts soll das Ziel der räumlichen Deckungsgleichheit zwischen diesen vier Typen erreicht werden74.

Wie unschwer zu erkennen ist, sind die Themen äußerst vielfältig. Im folgenden Kapitel werden alle Themenfelder und Schwerpunkte für die erfolgreiche Zusammenarbeit einer Kleinregion beschrieben.

73 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 9, 10. 74 ebenda

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3.1.2 Kernkompetenzen von Kleinregionen

Die Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik der Landesregierung Niederösterreich hat den Auftrag die vorhandenen Unterstützungsmöglichkeiten für Gemeinden kritisch zu beobachten und zusammen mit allen Beteiligten zukünftige Aufgabenfelder, Schwerpunkte und die dafür erforderlichen Strukturen zu definieren, um die kleinregionale Kooperation und Zusammenarbeit zukünftig noch erfolgreicher zu gestalten.

Aus diesem Grunde wurden folgende Stärkefelder als Kernkompetenzen der Kleinregionen in Niederösterreich dargestellt75:

 Verstärkung der interkommunalen Kooperation bei der Hoheitsverwaltung und bei privatwirtschaftlichen Aufgaben (hier gibt es die längste Erfahrung in der Kooperation, z.B. bei der Abfallentsorgung)

 Projekt- und Investitionsgemeinschaft bei der Umsetzung regionaler Vorhaben (hier gilt, dass die seit den 1980er Jahren gesammelten Erfahrungen strategisch besser umgesetzt werden)

 Interkommunale Kooperation in der Raumentwicklung (dies ist ein relativ junges Feld der Kooperation, es sollen räumliche Entwicklungsvorstellungen abgestimmt und mit den Vorstellungen zur Landesentwicklung in Einklang gebracht werden)

Bezugnehmend auf diese Kompetenzfelder wurden gemeinsam mit den Kommunen und Entscheidungsträgern drei wesentliche Entwicklungspfade für eine künftige Kooperation der Gemeinden definiert76:

75 Vgl. Biwald, Hack, Wirth, 2006, S. 148. 76 Vgl. Biwald, Hack, Wirth, 2006, S. 149.

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 Verbesserung des Bürgerservice: Es können die in den einzelnen Gemeinden vorhandenen Kompetenzen auch allen anderen Mitgliedern der Kleinregion zugänglich gemacht werden. Zusätzlich kann durch effizientere Nutzung der Ressourcen Humankapital in der Region gehalten werden.

 Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer Projekte: Es zeigt sich hier, dass die Unterstützungsmöglichkeiten für die angesprochene Umsetzung durch vorhandene Förderinstrumente von den Gemeinden oftmals nicht realistisch genug eingeschätzt werden. Daher ist eine bessere und genauere Abstimmung der Landesförderstellen von Nöten um gemeinsame Fördermodelle für interkommunal entwickelte Projekte anbieten zu können. Daneben schaffen gemeinsam verabschiedete Projekte natürlich eine Vertrauensbasis zwischen den Gemeinden.

 Gemeinsame (Lebens-)Raumplanung: Der größte Bedarf an Kooperation besteht bei der Standortfestlegung und Erschließung neuer Gewerbegebiete und Wirtschaftsparks in der Ausweisung gemeinsamer Retentionsräume, sowie Überflutungsbereiche und letztendlich in der Ausweisung regionaler Grünzonen.

Dies bedeutet, der im Landesentwicklungskonzept dargelegten Strategie für Niederösterreich entsprechend, dass Unterstützungen der Kleinregionalen Zusammenarbeit in all ihren Aspekten notwendig ist. Des Weiteren sollen vorhandene Angebote für interkommunale Kooperationen stets verbessert werden. Nicht zu vergessen ist einer der wichtigsten Punkte überhaupt, dass die Betreuung der Kleinregionen weiterhin finanziell gesichert wird.

3.1.3 Themenfelder von Kleinregionen

Kleinregionen hatten und haben schon immer sogenannte Leitthemen. Über die Jahre veränderten sich diese, einerseits aufgrund veränderter Gegebenheiten und andererseits als Reaktion auf den unaufhaltsamen Fortschritt.

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Auf Basis bestehender Grundlagen und Ergebnisse der letzten Jahrzehnte wurden in einem Diskussionsprozess im Jahr 2008 acht neue Themenfelder für Kleinregionen definiert77:

 Kleinregionale Identität & Marketing: „In jeder Kleinregion soll eine entsprechende Identität aufgebaut, weiter entwickelt und gestärkt werden. Um dies zu erreichen und um die Identifikation von Gemeinden, Bevölkerung, Organisationen etc. mit ihrer Kleinregion zu erhöhen, soll eine zielgruppengerechte Ausgestaltung der Informations- und Kommunikationsinstrumente erfolgen und das Alleinstellungsmerkmal der Region nach innen bzw. auch nach außen getragen werden (z.B. bei der Vermarktung von Betriebsflächen bzw. bei der Positionierung als attraktiver Wohnstandort).“78

 Verwaltung & Bürgerservice (Subthemen: Bürgerservice, Kommunikation und Neue Medien, Verwaltung, Zivilschutz): „Die Gemeinden Niederösterreichs sind die erste und wichtigste Ansprechstelle für die Anliegen der lokalen Bevölkerung. Diese Rolle sowie die Eigenständigkeit der Gemeinden werden seitens des Landes nicht in Frage gestellt. Jedoch kann durch Angebotserweiterungen und Spezialisierungen im Zuge der Zusammenarbeit neben einer Qualitätsverbesserung für die BürgerInnen auch der Erfahrungsaustausch zwischen den Gemeinden verbessert und in der Kleinregion die Umsetzung kostspieliger Vorhaben durch gemeinsame Finanzierung ermöglicht werden.“79

 Technische Infrastruktur & Mobilität (Subthemen: Mobilität, Ver- und Entsorgung, Kommunikationseinrichtungen):

77 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 15. 78 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 9. November 2011. 79 ebenda

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„Die technische (z.B. Wasserver- und -entsorgung, Abfallwirtschaft, Energiewirtschaft etc.) und die Verkehrsinfrastruktur haben eine hohe Bedeutung für Lebensstandard und Lebensqualität in der Kleinregion. Diese Ausstattung kommt nicht nur der Bevölkerung zugute, sondern ist auch ein wesentlicher Standortfaktor für die Wirtschaft. Da diese Einrichtungen jedoch für die Gemeinden mit hohen Kosten verbunden sind, nehmen auch hier Kooperation und Abstimmung – von der Standortsuche über den Bau bis zum Betrieb – stetig zu.“80

 Gesundheit & Soziales (Subthemen: Gesundheitswesen, Sozialwesen, Integration, Gender Mainstreaming): „Mit den Veränderungen von Bevölkerungszahl und -zusammensetzung geht eine Vielzahl von gesellschaftlichen Trends einher. Vor allem im Gesundheits- und Sozialbereich zeichnet sich ein besonderer Handlungsbedarf für die öffentliche Hand ab: Die Gemeinden sind immer mehr gefordert, dahingehend Aufgaben zu übernehmen (z.B. Finanzierung von Einrichtungen, Betreuungsleistungen für Kinder und SeniorInnen, Integration). Um als Standort mit hoher Lebensqualität zu gelten, ist eine zielgerichtete Bearbeitung dieses Themas für jede Kleinregion wesentlich.“81

 Freizeit & Naherholung (Subthemen: Sport und Bewegung, Kultur und Kunst, Naherholung): „Für viele BürgerInnen kommt nur eine Region mit einem breiten Angebot an Freizeit- und Naherholungseinrichtungen in zumutbarer Entfernung als Wohnstandort in Frage, und auch Unternehmen achten zunehmend auf das Vorhandensein dieses „weichen“ Standortfaktors. Durch eine gemeinsame Abhaltung bzw. Abstimmung von Veranstaltungen, aber auch die gemeinsame Finanzierung kostspieliger Freizeitanlagen am besten Standort können die Kleinregionen diese Forderungen erfüllen.“82

80 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 9. November 2011. 81 ebenda 82 ebenda

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 Natur & Umwelt (Subthemen: Klima- und Umweltschutz, Naturschutz, Energie): „Das Bedürfnis der Bevölkerung nach intakter Natur ist im Steigen begriffen. Umweltbelastungen halten sich jedoch nicht an administrative Grenzen, daher können diese oftmals nur interkommunal reduziert und eingedämmt werden. Eine nachhaltige Nutzung des (klein)regionalen Naturraums sollte daher oberste Priorität in allen Tätigkeitsbereichen der Kleinregionen haben. Die Gemeinden sind dabei Vorbild, Lenkende und Umsetzer zugleich.“83

 Wirtschaft & Arbeitsmarkt (Subthemen: Wirtschaft, Standortentwicklung und – marketing, Forschung, Technologie und Entwicklung, Bildung und Qualifizierung): „Die Gemeinden sind an der zukunftsorientierten Ausgestaltung der optimalen Rahmenbedingungen für Betriebe und ArbeitnehmerInnen maßgeblich beteiligt. Durch abgestimmte Investitionen in diesem Themenfeld sollen wohnortnahe Arbeitsplätze erhalten bzw. geschaffen werden. So wird zum einen die oftmals nötige kritische Masse oder Mindestausstattung kleinregional eher erreicht, zum anderen legen die Gemeinden die am besten geeigneten Standorte von Wirtschaftszonen zunehmend interkommunal fest und profitieren durch einen Kosten-Nutzen-Ausgleich.“84

 Raumentwicklung (Subthemen: Kleinregionales Konzepte und Leitbilder, Standortkooperationen, Wohnen): „Die Gemeinden sind die zentralen Akteure der örtlichen Raumordnung. Die Österreichische Bundesverfassung hat ihnen die Besorgung dieser Aufgaben in ihrem autonomen Wirkungsbereich zugeordnet. Im Sinne einer geordneten Entwicklung auf regionaler Ebene ist jedoch ein Austausch von räumlichen Entwicklungsvorstellungen über die Gemeindegrenzen hinweg häufig notwendig, um eine in der Kleinregion abgestimmte Raum- und

83 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 9. November 2011. 84 ebenda

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Siedlungsstruktur zu erreichen und die Konkurrenzsituation zwischen den Gemeinden zu mindern.“85

Des Weiteren sollen Gender Mainstreaming (Chancengleichheit für alle sozialen Gruppen) und Nachhaltigkeit als Querschnittsmaterien in allen Bereichen berücksichtigt werden.86

Für die Festlegung der Themenfelder sind Kleinregionale Entwicklungskonzepte Ausgangspunkt für die interkommunale Kooperation.

Abb. 4: Darstellung der Kleinregionalen Themenfelder

Quelle: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, Folder: Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 16.

Das Kleinregionale Entwicklungskonzept wird durch die Festlegung bestimmter Hauptthemen (siehe Abb. 4) zum Schwerpunktkonzept.

Zu beachten ist jedoch, dass das Hauptthema „Kleinregionale Identität und Marketing“ aufgrund der hohen, zentralen Bedeutung jedenfalls im Kleinregionalen Entwicklungskonzept zu berücksichtigen ist. Daneben können zumindest zwei, jedoch

85 Vgl. Internet: www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 9. November 2011. 86 ebenda

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Interkommunale Zusammenarbeit in NÖ Christian Humhal, BSc maximal drei weitere Schwerpunktthemen für zukünftige Entwicklungen ausgewählt werden. Zusätzlich ist das Thema „Raumentwicklung“ im Kleinregionalen Entwicklungskonzept vertiefend zu behandeln87.

3.2 Kleinregionale Entwicklungskonzepte in Niederösterreich

Wie im Kapitel 2.2.4 bereits erwähnt, blickt Niederösterreich mittlerweile auf eine über 25jährige Tradition in der kleinregionalen Zusammenarbeit zurück. Es begann damit, als sich im Jahr 1984 die Gemeinden Altenburg, Gars am Kamp, Horn, Krumau am Kamp, Rosenburg-Mold, Pölla und St. Leonhard am Homerwald zu einer gemeinsamen Region mit dem Namen „Mittleres Kamptal“ zusammenschlossen, und begannen ein Zonales Entwicklungskonzept (Anm.: damaliger Ausdruck für Kleinregionales Entwicklungskonzept) zu erstellen88.

In den folgenden Kapiteln werden die Genese und der Erstellungsprozess genauer untersucht.

87 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 18. 88 Vgl. Biwald, Hack, Wirth, 2006, S. 144.

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Tab. 1: Aktueller Stand der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte in Niederösterreich

Jahr Bezeichnung Andzahl d. Gemeinden 1984-1986 Mittleres Kamptal 7 1986-1987 Unteres Kamptal 6 1988-1989 Bucklige Welt-Süd 6 1992-1994 Kamptal/Gars 3 1993 Schneebergbahn 12 1993 Eisenstraße 19 1993-1994 Haugsdorf-Pulkautal 6 1993-1994 Unteres Traisental 5 1994 Kampseen (Gföhl) 7 1994-1995 Pielachtal 6 1994-1995 Südliches Waldviertel 16 1994-1996 Retzer Land 6 1995-1996 Ötscherland 3 1995-1996 Pferderegion Voralpen 5 1997-1999 Dobersberg 6 1997-1998 Weinviertler Dreiländereck 12 1998-1999 Land um Hollabrunn 6 1998-1999 Herz des Mostviertels 6 1998-1999 Manhartsberg Schmidatal 5 1998-1999 Dunkelsteinerwald 8 1999-2001 Großraum Ybbs-Wieselburg 6 1999-2001 Pöchlarn Niebelungengau 4 1999-2001 Melktal-Ruprechtshofen 5 2000-2001 Südöstliches Tullnerfeld 4 2001-2001 Wagramland 7 2001-2002 Triestingtal 7 2001-2003 Großraum Mank 6 2001-2003 Mödling 12 2001-2003 Thayatal 9 2001 Bruck-Carnuntum 15 2001-2003 Waldviertler Kernland 13 2001-2002 Leiser Berge-Mistelbach 7 2002-2004 Waldviertler Hochland 5 2002-2004 Zukunftsraum PWGD 4 2003-2005 Traisental-Gölsental 9 2003-2004 Südliches Weinviertel 12 2003-2004 Lainsitztal 6 2003-2004 Allentsteig 4 2003-2005 Thayaland (Erweiterung Dobersberg) 11 2003-2005 Wien Nord-Marchfeld West 5 2003-2004 Donaustadt-Marchfeld Süd 6 2003-2005 Raum Wolkersdorf 7 2004-2005 Zehn vor Wien (Korneuburg-Stockerau) 10 2005-2007 Waldviertler Stadt-Land 9 2006-2007 RV March-Thaya-Auen 8 2006-2007 Erlebnisregion Waldviertel Nord 6 Quelle: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, http://www.raumordnung-noe.at, letzter Zugriff 13. November 2011. Eigene Darstellung. Excel 2007.

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3.2.1 Genese der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte

Mitte der 1980er Jahre wurden von der Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik der Landesregierung Niederösterreich, aufgrund der zunehmenden Anzahl an kommunalen Aufgaben, die sich nur mehr gemeinsam bewältigen ließen, kleinregionale Kooperationsräume unterstützt89. Das Instrumentarium Kleinregionales Entwicklungskonzept wurde ins Leben gerufen. Es stellte einen wichtigen Schritt zur künftigen Entwicklung der Kleinregion dar und formulierte die bis dato allerersten Zielsetzungen zur Umsetzung interkommunal wirksamer Maßnahmen.

Die Wichtigsten seien nun folgend angeführt:  „Die Kommunikation und die Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg anzustoßen und in weiterer Folge zu intensivieren.  Interessierte für eine kontinuierliche Mitarbeit am Planungs- und Umsetzungsprozess zu gewinnen.  Ein gemeinsames Leitbild zu erarbeiten und darauf aufbauend die Identität der Kleinregion zu stärken.  Konkrete Projekte umzusetzen und somit die Sichtbarkeit der Zusammenarbeit zu erhöhen.90“

Grundsätzlich sind Kleinregionale Entwicklungskonzepte auf eine umfassende Analyse der Situation der beteiligten Gemeinden, in Hinblick auf ihre geografischen, kulturellen, sozialen, ökonomischen und ökologischen Merkmale, ausgerichtet anhand dieser sich in weiterer Folge entsprechende Ziele, Maßnahmen und Projekte ableiten ließen. Diese Ansicht hat sich durch den Beitritt Österreichs zu Europäische Union geändert. Als Gegengewicht zu LEADER+91, vor allem für den ländlichen Raum vorgesehen, war

89 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 21. 90 ebenda 91 Anm.: Die Gemeinschaftsinitiative LEADER zielt darauf ab, benachteiligte Regionen in der Europäischen Union mittels innovativen Aktionen im Bereich der ländlichen Entwicklung zu unterstützen.

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Interkommunale Zusammenarbeit in NÖ Christian Humhal, BSc das Ziel dessen Erhaltung durch die Sicherung der kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Eigenart und Vielfalt92.

Weiters ist festzuhalten, dass die Unterstützung von interkommunalen Kooperationen in Niederösterreich als Gegengewicht zur Ordnungsplanung gedacht war. Diese wurde in den 1980er Jahren mit der Erstellung und Verordnung von Regionalen Raumordnungsprogrammen für Österreich umgesetzt. Hingegen sollten die Kleinregionalen Entwicklungskonzepte den Gemeinden die Möglichkeit geben, Grundlagen für die Umsetzung von Projekten zu schaffen. Des Weiteren sollten regionale Identitäten gefördert und vor allem in ländlichen Räumen Finanzmittel und andere Ressourcen aufgebracht werden, um Projekte realisieren zu können93. Innerhalb kurzer Zeit hat sich gezeigt, dass die vorhandenen Angebote bei den Gemeinden auf Interesse stießen (siehe Abb. 5).

Abb. 5: Anzahl der Gemeinden nach Organisationsgrad in Kleinregionen

Anzahl der Gemeinden in Kleinregionen in Niederösterreich

163 (28%) in Kleinregion organisiert

in keiner Kleinregion 410 (72%) organisiert

Quelle: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, 2005, in Biwald, Hack, Wirth, 2006, S. 145. Eigene Darstellung.

Mittlerweile sind 85% aller Gemeinden in Kleinregionen organisiert94.

92 Vgl. Biwald, Hack, Wirth, 2006, S. 144. 93 Vgl. Biwald, Hack, Wirth, 2006, S. 145. 94 Vgl. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, Stand 2011.

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Im Rahmen von LEADER II (Zeitraum 1995-1999) wurde überlegt die geltenden Förderrichtlinien zu überdenken und sich mit einer Kleinregionsbetreuung auseinanderzusetzen. Es fiel auf, dass Kleinregionen, die ein professionelles Management hatten, mehr und komplexere Projekte umsetzen konnten als andere. Das Land Niederösterreich reagierte relativ schnell und installierte in den bestehenden Regionalmanagements zur Koordination regionaler Aktivitäten zusätzlich je eine Ansprechperson, die aus nationalen Mitteln finanziert wurde95.

Mittlerweile, als die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit auf viele Jahre beziehungsweise Jahrzehnte zurückblicken konnte, wurde im Herbst 2004 beschlossen eine Studie zur Evaluierung der bisherigen Ergebnisse und Leistungen der Kleinregionen mit Kleinregionalen Entwicklungskonzepten in Auftrag zu geben. Dieser Bericht mit dem Titel „20 Jahre Kleinregionen in NÖ - Entwicklungsverläufe und Perspektiven von Kleinregionen mit Kleinregionalem Entwicklungskonzept – eine sozialwissenschaftliche Evaluierung96“ versuchte bisherige Erfahrungen und Projekte in qualitativer und quantitativer Hinsicht zu analysieren. Zentrale Fragestellungen waren der Prozessverlauf, die Beteiligung, die Kooperation und Vernetzung, die Innen- und Außenwirkung sowie die Ressource und Strukturen.97

Es hat sich herausgestellt, dass es vorhandene Spannungsfelder, wie etwa gleiche Interessen und Zielsetzungen in den Gemeinden, zu lösen gilt. Auch Punkte wie der steigende Erfolgsdruck, der zum größten Teil an den umgesetzten Projekten gemessen wird, stellten sich als problematisch heraus98. Es zählt nicht die Quantität sondern immer noch die Qualität, die ebenso zur weiteren Motivation und schlussendlich zur weiteren Zusammenarbeit im Rahmen der kleinregionalen Kooperation führen kann. Jedenfalls hat sich die gemeinsame Arbeit im Rahmen eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts als äußerst positiv herausgestellt, zum einen wegen des geschaffenen Vertrauens zueinander, zum anderen wegen der repräsentativen Ereignisse

95 Vgl. Biwald, Hack, Wirth, 2006, S. 147. 96 Vgl. Fleischmann, Endbericht: 20 Jahre Kleinregionales Entwicklungskonzept, 2005. 97 Vgl. Biwald, Hack, Wirth, 2006, S. 147. 98 ebenda

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Interkommunale Zusammenarbeit in NÖ Christian Humhal, BSc wie Veranstaltungen und zuletzt durch Anerkennungen durch das Land Niederösterreich sowie die bereits genannten Projektumsetzungen.

3.2.2 Erstellung der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte

Bei der Erstellung von Kleinregionalen Entwicklungskonzepten gilt es einiges zu beachten. Grundsätzlich ist dieses Instrumentarium für einen Zeitraum von acht bis zehn Jahren ausgelegt, wobei es jedoch eine Unterteilung in zwei Bearbeitungsteile (siehe Abb. 6) gibt99.

3.2.2.1 Allgemeine Richtlinien von Kleinregionalen Entwicklungskonzepten

Der erste Bearbeitungsteil (vier bis fünf Jahre) beschreibt eine genaue Auflistung der Entwicklungsvorstellungen und der Umsetzungsschritte. Im zweiten Bearbeitungsteil ist der Schritt der Vertiefung im Zuge der Halbzeitbilanz zu wiederholen100.

99 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 22. 100 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 21.

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Abb. 6: Laufzeit des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts

Quelle: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, Folder: Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 39.

Einer der wichtigsten Punkte, wenn nicht sogar der entscheidende Punkt der Erfolgsgeschichte des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts ist der Beteiligungsprozess. Neben den Entscheidungsträgern gilt es die Bevölkerung der Kleinregion sozusagen als Experten zu gewinnen und zur Mitarbeit aufzurufen. Mittels laufender Informationen (etwa Flugblätter, Postwurfsendungen, lokalen Bezirksblätter) soll eine andauernde Mitarbeit im Planungsprozess (etwa durch Veranstaltungen, Arbeitskreise) entstehen und damit die Identität der Kleinregion aufgebaut und gestärkt werden101.

101 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 21.

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3.2.2.2 Inhaltliche Aufbauten von Kleinregionalen Entwicklungskonzepten

Die Erstellung eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts ist ohne inhaltlichen Aufbau unmöglich. Sogenannte Bearbeitungsmodule (siehe Abb. 7) helfen einerseits beim Entwicklungs- und Entstehungsprozess und geben andererseits einen Leitfaden zum Erreichen der ausgearbeiteten Leitbilder, Ziele und Maßnahmen. Der Vollständigkeit halber werden alle Module zur Erstellung eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts angeführt und näher erläutert102:

 Grundlagenforschung  SWOT-Analyse  Festlegung der Themenfelder  Zielgruppen  Kleinregionales Leitbild und Zielekatalog  Maßnahmen- und Projektkatalog  Beschreibung der Ergebniserwartungen  Umsetzungsphase und Nachbetreuung

Alle diese Module werden durch Planungsbüros unter Einbindung von Experten, Fachleuten und der Bevölkerung der Kleinregion begleitet und bearbeitet.

102 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 21.

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Abb. 7: Bearbeitungsmodule zur Erstellung des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts

Quelle: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, Folder: Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 23.

Die Grundlagenforschung ist ein wesentlicher Bestandteil für die Erfüllung von kleinregionalen Aufgabenstellungen. Die Aufmerksamkeit soll sich jedoch nicht auf umfangreiche Statistiken sondern vielmehr auf das Wesentliche richten.

Die damit einhergehende Bestandsanalyse beinhaltet folgende Herangehensweisen103:  Auswertung relevanter Datengrundlagen  Sichtung bereits bestehender Unterlagen über den Planungsraum  Gemeindegespräche  ExpertInneninterviews

Der nächste Schritt im Bearbeitungsprozess ist die SWOT-Analyse. Eine SWOT- oder SSCR-Analyse (Strengths, Stärken – Weaknesses, Schwächen – Opportunities, Chancen – Threats, Risken) ist ein Instrument der Strategischen Planung104.

103 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 24. 104 Vgl. Meffert, 2008, Marketing, S. 236.

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Im Zuge dieser werden die Ergebnisse der Grundlagenforschung, unter Hilfe der vier auf Seite 42 angesprochenen Kategorien, zusammengefasst und in weiterer Folge ein Kleinregionsprofil erstellt105.

Nach Abschluss der SWOT-Analyse erfolgt die Festlegung der Themenfelder, in denen alle Mitgliedsgemeinden zusammen mit dem Planungsbüro und dem Regionalmanagement Niederösterreich Schwerpunktthemen und Subthemen ausgewählt werden106.

Ein weiterer Punkt betrifft die Zielgruppen. Hier wirken sich die im Rahmen der Grundlagenforschung erhobenen Trends entweder auf Teilregionen oder auf Bevölkerungsgruppen unterschiedlich aus. Daher wird bei der Zielgruppe, auch Adressatenkreis genannt, zwischen zwei Teilen unterschieden107.

 Lokale Bevölkerung: differenziert nach strukturellen Merkmalen (Alter, Lebensform, etc...) differenziert nach Funktionen (Gemeindeebene, Organisationen)

 Überregionale Zielgruppen: Andere Kleinregionen (Partnerregionen) Potentielle Zuzügler, Unternehmer

Als nächstes sind ein Leitbild und ein Zielekatalog zu erstellen. Unter einem Leitbild versteht man einen anzustrebenden Soll-Zustand, es legt weder einen Zeitrahmen noch konkrete Maßnahmen fest108.

105 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 24. 106 ebenda 107 ebenda 108 Vgl. Eggert, 2007, Stadt- und Regionalplanung in Frankreich und Deutschland: Ein Vergleich von Instrumenten, Institutionen und Leitbildern, S. 17.

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Folgende Punkte sollen die Strategie der Kleinregion nachvollziehbar darstellen109:

 Den künftigen Zielzustand der Region und die angestrebte Identität beschreiben  Konkrete Zielvorgaben beinhalten (mit der Fragestellung: „Wohin will sich die Kleinregion entwickeln?“)  Sich vom Ist-Zustand und vom gegenwärtigen Trend abheben

Abb. 8: Darstellung der Funktionen eines Leitbildes

Quelle: Ömer, Brigitte 2000, in: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, Folder: Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 25.

Das Leitbild ist ein wichtiger Beitrag zur Zielerreichung. Es beinhaltet die Grundsätze zur Zusammenarbeit sowie die Hauptziele zu Schwerpunktthemen um die Handlungen aller Beteiligter (Bewohner, Bürgermeister, Unternehmer, etc...) auf ein gemeinsames Ziel zu fokussieren. Es erhöht den Bekanntheitsgrad der Kleinregion und wird teilweise auch zur Imagebildung herangezogen.110 Der sechste Punkt behandelt den Maßnahmen- und Projektkatalog. Entsprechend dem Leitbild und den Zielvorstellungen der Kleinregion sollen Maßnahmen und Projekte ausgearbeitet werden. Basis sind dabei die Erkenntnisse aus den Punkten eins bis fünf

109 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 25. 110 ebenda

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(siehe Abb. 7), die mit den am Konzept beteiligten Personen (Fachteams, Arbeitskreise) diskutiert werden111. Dabei gilt es folgende Arbeitsschritte zu unterscheiden112:

 Erarbeitung von Maßnahmenbündel je nach Themenfeld zur Realisierung der angestrebten Ziele: Dies beinhaltet die Überprüfung der Maßnahmen auf ihre Chance zur Realisierung sowie die Erstellung eines strategischen Umsetzungsplans

 Erarbeitung eines Projektkatalogs je Maßnahme mit der Untergliederung in lang-, mittel- und kurzfristige Projekte und einer Prioritätenreihung: Dies beinhaltet detaillierte Angaben zu kleinregionalen Projekten mit mittel- und kurzfristigem Umsetzungsgrad sowie eine Auswahl und Definition von Schlüsselprojekten sämtlicher mittel- und kurzfristiger Projekte (Anm.: pro Themenfeld sind ein bis zwei Schlüsselprojekte zu definieren, welche in den nächsten vier bis fünf Jahren in der Kleinregion umgesetzt werden sollen)

Zur Verortung der Projekte und Maßnahmen lässt sich das Folgende feststellen. Die Beschreibung beinhaltet meist eine textliche Darstellung, jedoch ist eine zeichnerische Visualisierung durchaus erwünscht. Jedenfalls festzuhalten sind die Fragestellungen, in denen von allen beteiligten Gemeinden Einigkeit über das Planungsgebiet, den Standort oder den Verlauf erzielt wurde. Auch überörtliche Vorgaben des Bundes oder des Landes sind zu berücksichtigen. Diese von der Kleinregion getroffenen Festlegungen sind eine wichtige Grundlage für die zuständigen Ortsplaner und werden im Rahmen des Örtlichen Raumordnungsprogramms (etwa bei einer Revision oder einer Neubearbeitung) durch den Sachverständigen als Teil der Grundlagenerhebung berücksichtigt113.

111 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 26. 112 ebenda 113 ebenda

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Der vorletzte Punkt ist die Beschreibung der Ergebniserwartungen. Spätestens bei diesem Punkt ist zu erkennen, dass das Augenmerk, ausgehend von den Schwerpunktthemen, eindeutig auf der zukünftigen Umsetzung von Projekten liegen soll. Neben der Steuerung des Projektverlaufs rückt daher auch die Evaluierung des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts in den Mittelpunkt und ist von Anfang an zu berücksichtigen114. Im Rahmen der Umsetzungsphase eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts wird zwischen fünf Evaluierungsschritten (siehe Abb. 9) unterschieden.

Für die Überprüfbarkeit ist zwischen kurz- und langfristigen Effekten zu unterscheiden115:  Zum einen sollen jene Handlungsbereiche aufgezeigt werden, die eine sofortige Reaktion und eine Lösung verlangen.  Zum anderen sollen jene Handlungsbereiche aufgedeckt werden, die eine mittel- bis langfristige Bearbeitung und eine Lösung verlangen.

Die jeweilige Vorgangsweise wird vom beauftragten Planungsbüro entschieden.

114 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 28. 115 ebenda

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Abb. 9: Darstellung der Evaluierungsgegenstände und Evaluierungsschienen

Quelle: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, Folder: Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 35.

Der letzte Punkt behandelt die Umsetzungsphase und Nachbetreuung. Das beauftragte Planungsbüro legt einen Zeitplan von mindestens zehn Tagen für die Nachbetreuung fest, die der Kleinregion innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts zur Verfügung steht.116

Diese Nachbetreuung kann für verschiedene Themen und Tätigkeiten benutzt werden117:

116 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 28. 117 ebenda

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 Beratung in organisatorischen Fragen  Unterstützen beim Setzen von identitätsstiftenden Maßnahmen  Moderation kleinregionaler Treffen und Veranstaltungen  Fachliche Begleitung wichtiger Maßnahmen der Schwerpunktfelder  Projektcoaching

Zu guter Letzt hat das beauftragte Planungsbüro für ein bis zwei Schlüsselprojekte pro Themenfeld die Kleinregion in Fachangelegenheiten zu beraten und gemeinsam ein Umsetzungskonzept zu erstellen118.

3.2.2.3 Erstellungsprozesse von Kleinregionalen Entwicklungskonzepten

Auch der Erstellungsprozess mit all seinen Verfahrensschritten (siehe Abb. 10) wird von der Förderstelle und dem Regionalmanagement Niederösterreich fachlich begleitet. Ein wichtiger Punkt hierbei ist die laufende, gegenseitige Information zwischen den Gemeinden der Kleinregion, dem Planungsbüro, dem Regionalmanagement Niederösterreich und der Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik der Landesregierung Niederösterreich119. Der Vollständigkeit halber werden alle Verfahrensschritte zur Erstellung eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts angeführt und näher erläutert120:

 Bildung der Kleinregion (Festlegung der Mitgliedsgemeinden)  Grundsatzbeschluss zur Organisationsform (Übereinstimmende Gemeinderatsbeschlüsse)  Grundsatzbeschluss zur Erstellung (Übereinstimmende Gemeinderatsbeschlüsse)  Auftragsvergabe (Anbotseinholung und Beauftragung des Planungsbüros)  Durchführung (Erstellung des Konzepts durch das Planungsbüro)

118 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 28. 119 ebenda 120 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 29.

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 Berichtslegung (Darstellung der Ergebnisse, Stellungsnahme Förderstelle)  Grundsatzbeschluss zur Konzeptannahme (Übereinstimmende Gemeinderatsbeschlüsse)  Erfolgskontrolle (Laufende Evaluierung)

Abb. 10: Darstellung der Verfahrensschritte des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts

Quelle: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, Folder: Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 29.

Die Bildung der Kleinregion, respektive deren Abgrenzung, erfolgt in den im Kapitel 3.1.1 dargestellten Kriterien und Bestimmungen.

Im Rahmen des Grundsatzbeschlusses zur Organisationsform wird zur Erstellung und Umsetzung des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts von den beteiligten Gemeinden eine Organisationsform gegründet121.

121 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 29.

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Dabei werden folgende Rechtsformen unterschieden:122  Privatrechtliche Kooperationsformen (Verein, Gesellschaft des Handelsrecht [GmbH, AG], Vertrag)  Öffentlich-rechtliche Kooperationsformen (Verwaltungsgemeinschaft, Gemeindeverband)  Sonstige Kooperationsformen (Gesellschaft nach bürgerlichen Recht [ARGE])

In der Phase des Grundsatzbeschlusses zur Erstellung wird vor Beauftragung des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts im Rahmen von übereinstimmenden Gemeinderatsbeschlüssen eine gemeinsame Willensbekundung für die zukünftige Zusammenarbeit beschlossen123.

Dessen Inhalte sind124:  Erstellung und Umsetzung eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts  Aktuelles Instandhalten des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts  Abstimmung der Entwicklungsvorstellungen  Unterstützung des Landes Niederösterreich

Der vierte Punkt beinhaltet die Auftragsvergabe. Die Organisation der Kleinregion holt mit dem zuständigen Regionalmanagement-Büro und in Abstimmung mit der Förderstelle Angebote für die Erstellung eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts von Planungsbüros oder von Bietergemeinschaften ein125. Die Vergabe hat, abhängig vom Auftragsvolumen, dem Bundesvergabegesetz und den darauf gestützten Verordnungen zu entsprechen126.

122 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 10. 123 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 29. 124 ebenda 125 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 30. 126 Vgl. Bundeskanzleramt, Rechtsinformationssystem des Bundes (RIS): Bundesrecht konsolidiert: Gesamte Rechtsvorschrift für Bundesvergabegesetz 2006, Fassung vom 16.11.2011.

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Angebote von Planungsbüros haben folgende Punkte zu beinhalten127:  Erstellung eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts (siehe Kapitel 3.2.2.2)  Einbindung der kleinregionalen Akteure sowie Motivation zur Mitwirkung  Information der Förderstelle und des zuständigen Regionalmanagement-Büros  Nachbetreuung und Umsetzung  Berichtslegung

Der nächste Punkt ist die Durchführung. Für eine optimale Ausführung der Aufträge ist das Planungsbüro in Abstimmung mit den Mitgliedsgemeinden zuständig und verantwortlich. Auch ist nach der Bearbeitung der Module laufende Information und Einbindung aller Bewohner der Kleinregion notwendig128.

Im nächsten Schritt erfolgt die Berichtslegung. Vor dem endgültigen Beschluss des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts durch den Gemeinderat ist ein Entwurf der Förderstelle vorzulegen. Sollte es zu einer Rückkoppelung (Anmerkungen, Änderungen) seitens des Landes kommen, müssen diese Punkte durch das Planungsbüro vor Beschlussfassung abgeändert werden129.

Der Entwicklungsprozess hat folgende Ergebnisse zu beinhalten130:  Zwischenbericht  Endbericht  Kurzbericht (etwa 15 Seiten) zur Information aller Interessierter  Kurzfassung zur Beschlussfassung im Gemeinderat (etwa ein bis zwei Seiten)

Der vorletzte Punkt ist der Grundsatzbeschluss zur Konzeptannahme. Wie schon angesprochen werden nun die Inhalte des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts von den Gemeinderäten aller Gemeinden der Kleinregion beschlossen131.

127 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 30. 128 ebenda 129 ebenda 130 ebenda

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Die Inhalte dieses Grundsatzbeschlusses sind folgende132:  Die Gemeinden beschließen das vorliegende Entwicklungskonzept als Grundlage für die kleinregionale Zusammenarbeit.  Die Gemeinden beschließen die Aktualisierung des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts in Form der Evaluierung.  Die Gemeinden beschließen die Abstimmung der thematischen sowie räumlichen Entwicklungsvorstellungen.

Das beschlossene Kleinregionale Entwicklungskonzept wird abschließend jeder Mitgliedsgemeinde sowie den Ortsplanern zur Verfügung gestellt.

Abschließend fehlt noch der Punkt Erfolgskontrolle. Zum Erreichen der Ziele benötigt es eine laufende Evaluierung der Projektzwischenergebnisse durch die Kleinregion. Diese sind der Förderstelle durch Sitzungsprotolle oder durch einen Tätigkeitsbericht des Kleinregionsmanagement mitzuteilen. Jedenfalls sind zwei bis zweieinhalb Jahre nach Fertigstellung (siehe Abb. 5) des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts der Förderstelle die ersten Effekte des Konzepts auf die Kleinregion zu übermitteln133.

3.2.2.4 Förderrichtlinien von Kleinregionalen Entwicklungskonzepten

Kleinregionale Entwicklungskonzepte sind natürlich mit Kosten verbunden. Es gilt eine Untergliederung in Planungskosten und Evaluierungskosten.

Planungskosten werden mit einem Anteil von 50%, maximal jedoch mit einem Betrag von 30.000 Euro gefördert134. Wer kann nun diese Förderungen in Anspruch nehmen? Einerseits Kleinregionen, die noch kein Kleinregionales Entwicklungskonzept erstellt haben, andererseits

131 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 32. 132 ebenda 133 ebenda 134 ebenda

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Kleinregionen, die bereits ein Kleinregionales Entwicklungskonzept abgeschlossen haben, dieses jedoch zehn oder mehr Jahre zurückliegt135. Die Auszahlung erfolgt in zwei Teilbeträgen. Der erste Teilbetrag erfolgt nach Vorlage des Zwischenberichts der Förderstelle, der zweite Teilbetrag erfolgt nach Vorlage des Endberichts136.

Eine weitere Förderung betrifft die Erstellung des Evaluierungsberichts zum Kleinregionalen Entwicklungskonzept, der sogenannten Halbzeitbilanz. Diese wird mit einem Anteil von 50%, maximal jedoch mit einem Betrag von 10.000 Euro gefördert137. Wer kann nun diese Förderungen in Anspruch nehmen? Einerseits Kleinregionen, die ein Kleinregionales Entwicklungskonzept auf Basis der Förderrichtlinien 2009 erstellt haben und seit Fertigstellung vier bis sechs Jahre vergangen sind. Andererseits Kleinregionen, die ein Kleinregionales Entwicklungskonzept auf Basis der Förderrichtlinien 2001 erstellt haben und seit Fertigstellung vier bis sieben Jahre vergangen sind138. Jedenfalls erfolgt die Auszahlung einmalig und immer nach Fertigstellung des Evaluierungsberichts139.

135 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 32. 136 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 33. 137 Vgl. Folder: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 42. 138 ebenda 139 ebenda

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Analyse der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte Christian Humhal, BSc

4. Analyse von 16 untersuchten Kleinregionalen Entwicklungskonzepten

Das nun folgende Kapitel behandelt die Analyse von 16 ausgesuchten Kleinregionalen Entwicklungskonzepten und stellt das Kernthema der Diplomarbeit dar. Im Rahmen einer umfassenden Recherche versucht der Autor dieser Diplomarbeit Unterschiede und Differenzen im Aufbau sowie im Erstellungsprozess der über 25jährigen Geschichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte aufzuzeigen und miteinander zu vergleichen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden ausgewertet, verglichen und fließen abschließend in Fazits ein.

4.1 Allgemeine Erklärungen und Vorarbeiten zur Analyse

Die vorliegende Analyse stützt sich im Wesentlichen auf Endberichte von Kleinregionalen Entwicklungskonzepten. Im Rahmen der Datenbeschaffung führte der Autor dieser Diplomarbeit auch zahlreiche Interviews. Besonderer Dank gilt der Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik der Landesregierung Niederösterreich, die dem Autor eine Vielzahl an Material, vor allem alte Endberichte von Kleinregionalen Entwicklungskonzepten, zur Verfügung gestellt hat. Auch die Interviews mit den Vertretern des Regionalmanagement Niederösterreich waren ein wichtiger Input für das Erstellen dieser Arbeit.

4.1.1 Datenbeschaffung

Besonderes Augenmerk galt den 16 Kleinregionalen Entwicklungskonzepten (siehe auch Kapitel 4.2). Diese wurden dem Autor teils von der Abteilung RU2 (in analoger sowie digitaler Form), teils von den Regionalemanagements Niederösterreichs (in digitaler Form) zu Verfügung gestellt. Des Weiteren waren Interview- und Ansprechpartner zur Datenbeschaffung ein wesentlicher Bestandteil im Rahmen der Datenbeschaffung.

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Analyse der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte Christian Humhal, BSc

Alle relevanten Institutionen werden nun folgend aufgelistet:  Regionalmanagement Niederösterreich – Büro Weinviertel  Regionalmanagement Niederösterreich – Büro Industrieviertel  Regionalmanagement Niederösterreich – Büro Waldviertel  Regionalmanagement Niederösterreich – Büro Mostviertel  Regionalmanagement Niederösterreich – Büro NÖ-Mitte  Amt der Niederösterreichischen Landesregierung – Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik

4.1.2 Datenauswertung

Um die Entwicklung der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte so genau wie möglich vergleichen zu können wurden insgesamt 16 Endberichte, aus allen drei Jahrzehnten seit Entstehen, zusammengefasst. Dabei soll es nicht um eine Rangfolge (im Sinne von „Welches war besser, welches schlechter?“ der einzelnen Kleinregionalen Entwicklungskonzepte, sondern vielmehr um ein Aufzeigen der Änderungen (z.B.: Schwerpunktsetzungen) des über viele Jahre bestehenden Instrumentariums, gehen.

Im Anschluss wurden drei Matrizen erstellt:  Eine KREK-Matrix mit einer Auswertung der thematischen Inhalte aller, auf die neuen Themenfelder (siehe Abb. 3) bezogenen, Daten  Eine KREK-Matrix mit einer Auswertung des Aufbaus (siehe Abb. 7) von Kleinregionalen Entwicklungskonzepten  Eine KREK-Matrix mit einer Auswertung des Erstellungsprozesses (siehe Abb. 10) von Kleinregionalen Entwicklungskonzepten

Die oben genannten Matrizen werden zur Analyse einen großen Teil beitragen, die Interpretation der Ergebnisse spiegeln alleinig die Ansichten des Autors der Diplomarbeit wider. Des Weiteren werden die, zum Teil recht umfangreichen, Matrizen im Anhang dieser Diplomarbeit der Vollständigkeit halber komplett aufgelistet.

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Analyse der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte Christian Humhal, BSc

Ein wichtiger Punkt und zugleich Anmerkung des Autors dieser Arbeit ist, dass nur jene Themen in den Matrizen eingetragen wurden, welche tatsächlich in einem Endbericht des jeweiligen Kleinregionalen Entwicklungskonzepts herausgelesen werden konnten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass manche Haupt- und Subthemenbereiche nicht im Rahmen der Erstellung behandelt wurden.

4.2 Übersicht der untersuchten Kleinregionalen Entwicklungskonzepte

Dieses Kapitel stellt eine chronologische sowie grafische Darstellung aller 16 untersuchten Kleinregionalen Entwicklungskonzepte (in den ersten Jahren dieses Instrumentariums auch Zonale Entwicklungskonzepte oder schlicht Entwicklungskonzepte genannt) dar.

 Zonales Entwicklungskonzept „Mittleres Kamptal“ (1984-1986) 7 Gemeinden: Altenburg, Gars am Kamp, Horn, Rosenburg-Mold, Krumau am Kamp, St. Leonhard, Pölla)  Entwicklungskonzept „Unteres Kamptal“ (1986-1987) 6 Gemeinden: Etsdorf-Haitzendorf, Hadersdorf-Kammern, Langenlois, Lengenfeld, Schönberg, Straß  Kleinregionales Entwicklungskonzept „Pielachtal“ (1994-1995) 6 Gemeinden: Grünau, Rabenstein an der Pielach, Kirchberg an der Pielach, Loich, Frankenfels, Schwarzenbach an der Pielach  Kleinregionales Entwicklungskonzept „Ötscherland“ (1995-1996) 3 Gemeinden: Gaming, Göstling, Lunz am See  Kleinregionales Entwicklungskonzept „Weinviertler Dreiländereck“ (1997- 1998) 12 Gemeinden: Altlichtenwarth, Bernhardsthal, Drasenhofen, Großkrut, Hausbrunn, Herrnbaumgarten, Hohenau, Ottenthal, Poysdorf, Rabensburg, Schrattenberg, Wilfersdorf  Kleinregionales Entwicklungskonzept „Südöstliches Tullnerfeld“ (2000-2001) 4 Gemeinden: Judenau-Baumgarten, Königstetten, Sieghartskirchen, Tulbing

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 Kleinregionales Entwicklungskonzept „Wagramland“ (2000-2001) 7 Gemeinden: Fels am Wagram, Grafenwörth, Großriedenthal, Großweikersdorf, Kirchberg am Wagram, Königsbrunn, Absdorf  Kleinregionales Entwicklungskonzept „Leiser Berge-Mistelbach“ (2001-2002) 7 Gemeinden: Mistelbach, Asparn an der Zaya, Gnadendorf, Großmugl, Ernstbrunn, Niederleis, Ladendorf  Kleinregionales Entwicklungskonzept „Zukunftsraum PWGD“ (2002-2004) 4 Gemeinden: Pfaffenschlag, Waidhofen an der Thaya, Groß-Siegharts, Dietmanns  Kleinregionales Entwicklungskonzept „Traisental-Gölsental“ (2003-2005) 8 Gemeinden: Eschenau, Lilienfeld, Ramsau, Rohrbach an der Gölsen, St. Veit an der Gölsen, Traisen, Türnitz, Wilhelmsburg  Kleinregionales Entwicklungskonzept „Südliches Weinviertel“ (2003-2004) 12 Gemeinden: , , Ebenthal, Gaweinstal, Groß- Schweinbarth, , -Raggendorf, , Schönkirchen- Reyersdorf, , , Velm-Götzendorf  Kleinregionales Entwicklungskonzept „Allentsteig“ (2003-2004) 4 Gemeinden: Allentsteig, Schwarzenau, Echsenbach, Göpfritz  Kleinregionales Entwicklungskonzept „Region um Wolkersdorf“ (2003-2005) 7 Gemeinden: Großebersdorf, Hochleithen, Kreuttal, Kreuzstetten, Pillichsdorf, Ulrichskirchen-Schleinbach, Wolkersdorf  Kleinregionales Entwicklungskonzept „10 vor Wien“ (2004-2005) 10 Gemeinden: Enzersfeld, Großrußbach, Korneuburg, Langenzersdorf, Leobendorf, Hagenbrunn, Harmannsdorf, Spillern, Stetten, Stockerau  Kleinregionales Entwicklungskonzept „Waldviertler Stadt-Land“ (2005-2007) 9 Gemeinden: Amaliendorf-Aalfang, Brand-Nagelberg, Gmünd, Großdietmanns, Hirschbach, Hoheneich, Kirchberg am Walde, Schrems, Waldenstein  Kleinregionales Entwicklungskonzept „RV March-Thaya-Auen“ (2006-2007) 8 Gemeinden: Rabensburg, , Ringelsdorf-Niederabsdorf, Drösing, , Dürnkrut, , Weiden an der March

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Abb. 11: Darstellung der Kleinregionen in NÖ mit Kleinregionalem Entwicklungskonzept

Quelle: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, Internet: http://www.raumordnung-noe.at, Kleinregionale Entwicklungskonzepte, letzter Zugriff 4. Dezember 2011.

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In folgender Tabelle werden neben einer Auflistung aller Kleinregionaler Entwicklungskonzepte auch die beauftragten Planungsbüros angeführt.

Tab. 2: Darstellung der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte und der Planungsbüros

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

MittleresKamptal Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland WeinviertlerDreiländereck TullnerfeldSüdöstliches Wagramland Mistelbach LeiserBerge, PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental WeinviertelSüdliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn WaldviertlerStadt-Land March-Thaya-Auen RV Planungsbüro Institut für angewandte Soziologie (Wien) & WU Wien x Büro Dr. Lucian Paula x ARGE Dr. Puchinger/Institut Region & Büro Dr. Paula x ÖAR-Regionalberatung GesmbH Horn x Raumplanungskanzlei DI Michael Fleischmann x Forschung Planung Beratung DI Hans Kordina x Ingenieurkonsulenten EMRICH - LEINNER - PAULA x MECCA Enviromental Consulting / Ö. Ökologieinst. x Wallenberger & Linhard, Regionalberatung GmbH x x DI Richard Resch, Ingenieurkonsulent f. Raumplanung x x x Raum Region Mensch DI Michael Fleischmann, x x StadtLand DI Sybilla Zech Forschung Planung Beratung DI Hans Kordina, x Wallenberger & Linhard, Regionalberatung GmbH Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

4.3 Analyse der Matrix „Thematische Inhalte der Konzepte“

Diese Matrix ist deshalb von besonderer Wichtigkeit um einen Überblick aller thematischen Inhalte, die im Rahmen eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts ausgearbeitet wurden, zu geben und tabellarisch darzustellen.

4.3.1 Untersuchungsdesign

Als erstes versuchte der Autor aus allen vorliegenden Kleinregionalen Entwicklungskonzepten so viele Daten wie möglich herauszufiltern und in eine Matrix einzufügen. Diese angesprochene Matrix besteht im Wesentlichen aus einer Einteilung aller Entwicklungskonzepte und einer Gliederung nach, den im Jahr 2008 neu definierten, Hauptthemenfelder und derer Subthemen (siehe Abb. 4).

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Nachfolgend die Haupt- und Subthemengliederung140:  Kleinregionale Identität und Marketing, Ausgestaltung der Informations- und Kommunikationsmedien, Vermarktung von Betriebsflächen, Positionierung als attraktiver Wohnstandort  Verwaltung und Bürgerservice, Bürgerservice, Kommunikation/neue Medien Verwaltung, Zivilschutz, Kooperation  Technische Infrastruktur und Mobilität, Mobilität, Ver- & Entsorgung, Kommunikation  Gesundheit und Soziales, Gesundheitswesen, Sozialwesen, Integration, Gender Mainstreaming  Freizeit und Naherholung, Sport und Bewegung, Kunst und Kultur, Naherholung  Wirtschaft und Arbeitsmarkt, Wirtschaft, Gewerbe und Industrie, Landwirtschaft, Tourismus, Standortentwicklung/-marketing, Forschung & Entwicklung (F&E), Bildung und Qualifizierung  Natur und Umwelt, Klima- & Umweltschutz, Naturschutz, Energie  Raumentwicklung, Konzepte und Leitbilder, Standortkooperationen, Wohnen

Alle diese Themenschwerpunkte wurden mit den 16 Kleinregionalen Entwicklungskonzepten verglichen und im Weiteren ausgewertet.

4.3.2 Resultate

Die Auswertung gliedert sich in die in Kapitel 4.3.1 vorgestellten Haupt- und Subthemenbereiche, wird zusätzlich visuell dargestellt und anschließend (auch mittels ausgewählten Beispielen) interpretiert.

140 Vgl. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, DVD: NÖ Vision – Kleinregionen in Niederösterreich – Themenfelder neu definiert.

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4.3.2.1 Kleinregionale Identität und Marketing

Dieser Themenbereich ist Voraussetzung und ein Pflichtthemenbereich bei der Erstellung eines Kleinregionalen Entwicklungskonzeptes (Anm.: siehe neue Begriffsbestimmungen ab dem Jahr 2008).

Tab. 3: Darstellung des Hauptthemas Kleinregionale Identität und Marketing

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

MittleresKamptal Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland WeinviertlerDreiländereck TullnerfeldSüdöstliches Wagramland Mistelbach LeiserBerge, PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental WeinviertelSüdliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn WaldviertlerStadt-Land March-Thaya-Auen RV Kleinregionale Identität & Marketing Ausgestaltung der Inform.- und Komm.-medien Vermarktung von Betriebsflächen Nutzung leerstehender Gebäude x Standortkatalog "Gewerbe, Betriebe, Wohnen" x Bauland-, Boden- und Immobilienbörse x Standortkatalog für Gewerbegebiete x Betriebsansiedelungen x Betriebsflächenkataster x Nutzung der Standortgunst x Positionierung als attraktiver Wohnstandort Regionstypisches Ortsbild x Imageaufbesserung x Werbung und Marketing (Logo) x x x x Höfe/Gebäude zukünftig als Wohnstandort x Identifikation mit der Region x Leitthema "Sicherheit" x "Wohn(t)raum Waldviertel" x Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Beim Thema Betriebsflächen fällt besonders bei den allerersten Zonalen und Kleinregionalen Entwicklungskonzepten auf, dass hier besonderes Augenmerk auf eine Vermarktung etwaiger Flächen gelegt wird. Es sollen beispielsweise Kataster oder Kataloge erstellt werden, die eine zukünftige Nutzung leer stehender Betriebsflächen ermöglichen.

Auch beim Thema Wohnstandort soll mittels Marketingmaßnahmen eine Imageaufbesserung und somit Zuzug generiert werden. Ehemals landwirtschaftlich genutzte Gebäude sollen künftig als Wohnstandorte umgebaut werden.

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Beispiel: Subthema „Positionierung als attraktiver Wohnstandort“ aus dem Zonalen Entwicklungskonzept „Mittleres Kamptal“141: „Leer stehende Gebäude sollen saniert und als Zweitwohnung vermietet werden. Neben einer Steigerung der Besucherzahlen im Kamptal und der Schaffung einer zusätzlichen Unterkunftsform wäre auch ein Beschäftigungseffekt für das Baugewerbe gegeben. Eine Verwirklichung dieser Idee könnte durch die Bemühungen des Landes Niederösterreich im Rahmen der Dorferneuerung unterstützt werden. Die Sanierung und Umbau der jeweiligen Objekte ist dabei durch die Eigentümer selbst oder durch eine zu schaffende regionale Trägerorganisation nach vorherigem Ankauf denkbar. In beiden Fällen wäre es jedenfalls sinnvoll, die Vermietung der Objekte zentral zu organisieren. Die Finanzierung müsste zum Teil aus den Eigenmitteln der Eigentümer, zum Teil unter Inanspruchnahme von Fördermittel des Landes erfolgen.“

Beispiel: Subthema „Positionierung als attraktiver Wohnstandort“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Südliches Weinviertel“142: „Die Gemeinden der Kleinregion weisen insgesamt jeweils nur individuelle, gemeindeweise Auftritte und Präsentationen nach innen und außen auf. Generelles Ziel ist die gemeinsame Präsentation der Mitgliedsgemeinden sowie eine entsprechende Zusammenführung und Vernetzung der Kleinregionsinteressen gegenüber regionalen und überregionalen Öffentlichkeiten. Daher ist es von besonderer Wichtigkeit, ein Kleinregionslogo auszuarbeiten, um die Kleinregion u.a. als attraktiven und repräsentativen Wohnstandort zu bewerben.“

4.3.2.2 Verwaltung und Bürgerservice

Dieses große Themenfeld behandelt u.a. die Gründung von Bürgerservices, auch die Kommunikation mittels neuer Medien, aber auch künftige Kooperationsmöglichkeiten.

141 Vgl. Institut für angewandte Soziologie (Wien), WU Wien, 1986, Zonales Entwicklungskonzept „Mittleres Kamptal“, S. 42. 142 Vgl. Resch, 2004, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Südliches Weinviertel“, S. 70.

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Tab. 4: Darstellung des Hauptthemas Verwaltung und Bürgerservice

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

MittleresKamptal UnteresKamptal Pielachtal Ötscherland WeinviertlerDreiländereck TullnerfeldSüdöstliches Wagramland Mistelbach LeiserBerge, PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental SüdlichesWeinviertel Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn WaldviertlerStadt-Land March-Thaya-Auen RV Verwaltung & Bürgerservice Bürgerservice Errichtung Büro x Kostenlose Bauberatung x Anlaufstelle "Initiative Kamptal" x Informationsstelle für Tourismus x Fahrgemeinschaftsbörse x Zentrale Informations- und Koordinationsstelle x Regionalentwicklungsverein Südliches Weinviertel x Kompetenzzentrum „Mitten im Leben“ x Gemeindeübergreifendes Informationsnetzwerk x Regionale Wirtschaftsplattform x Kommunikation/neue Medien Kultur- / Naturwerteführer (Karte) x x x x Heurigenkalender x x x x Umweltinformationsblatt x Regionsblatt/ regionale Zeitung x x x x x Broschüren des Angebots der reg. Wirtschaft x Kleinregionaler Veranstaltungskalender x x x kleinregionaler Betriebsführer x Homepage/Internetauftritt der Region x x x x x x x x Internetauftritt der Region x Schmankerlführer x x Ausbau neuer Technologien x Sozialfolder x „Warenkorb“ der Region x RegionsführerInnen/Regionsbroschüre x Kooperation Forcierung der grenzüberschr. Zusammenarbeit x Müllverband x Kooperation in der Holzproduktion x Kooperationsvertrag der Gemeinden x Gemeinderatsklausuren x Kooperation Winzerfest x Steigerung Effizienz der Kooperation x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Das Thema Verwaltung und Bürgerservice wird in drei Subthemen gegliedert. Im Thema Bürgerservice werden die Rufe nach Informationsstellen wie etwa einer Bauberatung, einer Fahrgemeinschaftsbörse und ab dem Jahr 2003 nach Kompetenzzentren und gemeindeübergreifenden Informationsnetzwerken laut.

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Beispiel: Subthema „Bürgerservice“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Wagramland“143: „In der Region Wagram soll eine zentrale Informations- und Koordinationsstelle eingerichtet werden. Dieses Zentrum ist ein sichtbares Zeichen der gemeindeübergreifenden Kooperation. Hier soll einerseits die interne Koordination von Veranstaltungen und Angeboten erfolgen, andererseits soll sie das außenwirksame Zentrum werden. Prospekte, Karten, Informationen und regionale Produkte sollen hier ebenso abgegeben werden. Überdies soll die Buchung von Veranstaltungen oder Zimmern direkt möglich sein. Für die Einrichtung und den Betrieb sollen vorhandene Ressourcen (räumlich, personell) bestmöglich ausgeschöpft werden.“

Kommunikation ist ein weiterer interessanter Punkt. In den ersten fünfzehn Jahren seit Bestehen des Instrumentariums sollen bevorzugt Zeitungen, Regionsblätter, Heurigenkalender u.a. erstellt werden. Ab dem Jahr 2000 und mit dem immer schneller werdenden und flächendeckenderen Angebot an Breitband-Internet wird das Augenmerk eher auf Regionshomepages und Informationsbroschüren auf E-Mail-Basis gelegt.

Beispiel: Subthema „Kommunikation/Neue Medien“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Zukunftsraum PWGD“144: „Die Erstellung einer Projekthomepage wäre für die Kleinregion von Vorteil. Mittels einem integrierten „Portal“ könnten Interessierte die Projektarbeit in „Echtzeit“ mit verfolgen. Konkret beinhaltet diese Homepage Informationen zur Region, Termine, Kontakte und Detailinformationen zum Kleinregionalen Entwicklungsprogramm.“

Das Subthema Kooperation behandelt im Wesentlichen, Müllverbände, Kooperationen bei der Holzproduktion, Kooperationsverträge zwischen den Gemeinden sowie einer allgemeinen Effizienzsteigerung.

143 Vgl. Emmrich, Leinner, Paula, 2001, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Wagramland“, S. 42. 144 Vgl. Wallenberger, Linhard, 2004, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Zukunftsraum PWGD“, S. 18, 21, 26.

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4.3.2.3 Technische Infrastruktur und Mobilität

Dieses Thema behandelt neben der Mobilität auch die Ver- und Entsorgung sowie die Kommunikation. Es gilt hier primär, mittels des Einsatzes des Instrumentariums des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts vorhandenen Problemen und Defiziten entgegenzuwirken.

Tab. 5: Darstellung des Hauptthemas Technische Infrastruktur und Mobilität

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Technische Infrastruktur & Mobilität Mobilität Schaffen von Parkplätzen x Erschließung der Erholungsräume x Erreichbarkeit x Straßenausbau x Ausbau Güterwegenetz x Verkehrserschließung Nutzung vorhandener Infrastruktur Ausbau ÖV x Radwegenetz x x x x x Sicherung/Ausbau ÖPNV x x x Themen-Rad- und Wanderwege x Ausbau der Bahnlinie Waidhofen - Slavonice x Ausbau der B 36 von Waidhofen nach Fratres x Anbindung an die Zentralräume in A und CZ x Aktionsprogramm "Autosparendes Wohnen" x Profilierung Rad-Erlebnisangebot x Kostengünstiger ÖV x Verkehrskonzept - ÖPNV x Ausbau des Verkehrsnetz x Ver- und Entsorgung Ausbau Abwasserbeseitigung x Brauch- & Trinkwassertrennung x Kommunikation Breitband (IT-Bereich) x Breitbandinfrastruktur (e-Region) x x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Das Thema Mobilität zieht sich eindeutig durch alle untersuchten Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Beginnend mit dem Bereitstellen von Parkplätzen, dem generellen (manchmal auch konkreten) Straßenausbau und dem Ausbau des ÖV bis hin

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Analyse der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte Christian Humhal, BSc zum Erstellen von Radwegenetzen. Die sogenannte E-Mobilität wird speziell in den zuletzt erstellten Kleinregionalen Entwicklungskonzepten verstärkt forciert.

Beispiel: Subthema „Mobilität“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Allentsteig“145: „Lange Zeit beschränkte sich das Angebot im öffentlichen Verkehr auf die klassischen Formen wie Bahn und Bus, die jedoch, besonders aufgrund geringer werdender Nachfrage, an wirtschaftliche Grenzen stoßen. Speziell in ländlichen Regionen sind negative Entwicklungen zu verzeichnen: sinkende Fahrgastzahlen führen zu einer Verringerung des Angebots, dies führt wiederum zu weiter sinkenden Fahrgastzahlen. Das Ziel eines „neuen“ Verkehrssystems muss sein, den Bedürfnissen und Möglichkeiten aller Altersgruppen in der Region zu entsprechen um allen Altersgruppen ein ausreichendes Maß an Mobilität zu ermöglichen.“

Des Weiteren wird auch (siehe auch Kapitel 4.3.2.2) der Ausbau der Breitbandinfrastruktur, sowohl im IT-Bereich als auch für private Zwecke und konkret im Rahmen einer „e-Region“ gewünscht.

Beispiel: Subthema „Kommunikation“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Zukunftsraum PWGD“146: „Im Rahmen des Ausbaus neuer Technologien ist eine Weiterführung und Komplettierung der Ausstattung der Region im IT-Bereich zur Sicherung optimaler Kommunikationsbedingungen notwendig.“

4.3.2.4 Gesundheit und Soziales

Das Hauptthema Gesundheit und Soziales behandelt neben dem Gesundheitswesen, das Sozialwesen, die Integration sowie Gender Mainstreaming.

145 Vgl. Wallenberger, Linhard, 2004, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Allentsteig“, S. 46. 146 Vgl. Wallenberger, Linhard, 2004, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Zukunftsraum PWGD“, S. 26.

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Tab. 6: Darstellung des Hauptthemas Gesundheit und Soziales

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

MittleresKamptal Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland WeinviertlerDreiländereck TullnerfeldSüdöstliches Wagramland Mistelbach LeiserBerge, PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental WeinviertelSüdliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn WaldviertlerStadt-Land March-Thaya-Auen RV Gesundheit und Soziales Gesundheitswesen Einrichtung von Arztpraxen x Mangelnde Fachärztepraxen x Aktion "Gesunde Gemeinde" x Heil- und Gewürzpflanzen im Gesundheitswesen x Gesundheitskompetenzzentr. „Mitten im Leben“ x Sozialwesen Jugendeinrichtungen x x Jugendsportangebote x Regionales Bildungsprogramm x "Kellergasse" x Modelle zur Motivation von Kinder/Jugendliche x Jugendarbeit x Schul- und Kindergarten-Nachmittagsbetreuung x Integration EU - Integrationsprozess x Migrationsprojekt x Themenpfad „Heimat und Migration“ x Gender Mainstreaming „Gendermainstreaming“ – Projekte an Schulen x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

In einigen Kleinregionalen Entwicklungskonzepten wird auf die mangelhafte Anzahl an Fach- und Allgemeinärztepraxen aufmerksam gemacht.

Beispiel: Subthema „Gesundheitswesen“ aus dem Zonalen Entwicklungskonzept „Mittleres Kamptal“147: „Rosenburg verfügt über keinen praktischen Arzt. Bevor jedoch Massnahmen zur Abdeckung dieser Defizite erstellt werden, müsste geprüft werden, inwieweit nicht der derzeitige Bedarf durch Praxen in den benachbarten Gemeinden bereits abgedeckt wird. Insbesondere bei Errichtung einer Ordination ist eine entsprechende Einwohnerzahl im Einzugsgebiet eine Voraussetzung für die Praxisgründung und deren Bewilligung durch die Gebietskrankenkassa.“

147 Vgl. Institut für angewandte Soziologie (Wien), WU Wien, 1986, Zonales Entwicklungskonzept „Mittleres Kamptal“, S. 44.

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Oberste Prämisse gilt dem Sozialwesen. Ab dem Jahr 1994 werden in vielen darauffolgenden Kleinregionalen Entwicklungskonzepten Jugendeinrichtungen, Bildungsprogramme und Treffpunkte gefordert.

Beispiel: Subthema „Sozialwesen“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Ötscherland“148: „Geachtet werden sollte auf ein möglichst breites Angebot, sowohl für Gelegenheits- als auch für Leistungssportler. Es fehlen Einrichtungen wie ein Eislaufplatz, eine Rodelbahn, Mountainbike-Strecken und Fahrradverleihs. Darüber hinaus wäre auch zu überlegen, ob überregionale Sportveranstaltungen durchführbar wären.“

Das Thema Integration fällt lediglich im Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Allentsteig“ positiv auf. Auch Gender Mainstreaming wird nur einmal erwähnt.

Beispiel: Subthema „Integration“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Allentsteig“149: „Die Erstellung von Migrationsprojekten steht hier im Vordergrund. Die Ortsveränderung von Menschen – sei sie nun freiwillig oder unfreiwillig – gehört zu den großen Herausforderungen und Themen im Europa der Zukunft. An mehreren Standorten in der südtschechisch-niederösterreichischen Grenzregion finden sich dazu inhaltliche und regionale Anknüpfungspunkte.“

4.3.2.5 Freizeit und Erholung

Hier werden in den Kleinregionalen Entwicklungskonzepten die Schwerpunkte auf Kunst und Kultur sowie Naherholung gelegt.

148 Vgl. ÖAR-Regionalberatung GmbH, 1996, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Ötscherland“, S. 68. 149 Vgl. Wallenberger, Linhard, 2004, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Allentsteig“, S. 56.

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Tab. 7: Darstellung des Hauptthemas Freizeit und Erholung

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Freizeit und Naherholung Kunst und Kultur Kultur - Unterhaltung x Kulturführer/Regionsprospekt x Landesausstellung x "Liechtensteinmuseum" x Austausch Kunst und Kulturangebote x Beschilderung der Kulturgüter x Entwicklung/Erhaltung der Kulturlandschaft x x Brauchtumspflege x Regionale Kulturwerkstatt x x Kulturzentrum "Stift Lilienfeld" x Permanentes kleinregionales Kulturforum x Volkskultur Achse "Sulz im Wienerwald" x Attraktive Kultureinrichtungen x Kultur-Veranstaltungskalender x Naherholung Bewahrung der Landschaftsräume Erholungsachse "Traisen-/Gölsental" x Naherholungsschwerpunkt "Muckenkogel" x Erholung, Wandern im "Matzner Wald" x Naturerlebnis "Kreutwald - Glockenberg" x Attraktivierung Naherholung x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Kunst und Kultur ist ein wichtiger Punkt in Kleinregionalen Entwicklungskonzepten. Die Erhaltung der Kulturlandschaft, manchmal konkret, manchmal weniger konkret formuliert, ist der Wunsch vieler Mitwirkender bei der Erstellung von Kleinregionalen Entwicklungskonzepten. Auch die Entwicklung bei Nichtvorhandensein und der Ausbau werden oftmals angeführt.

Beispiel: Subthema „Kunst und Kultur“ aus dem Entwicklungskonzept „Unteres Kamptal“150: „Wichtig ist die Erstellung eines Kulturführers, welcher ein umfassendes Bild über alle kulturellen Aktivitäten in der Kleinregion für Interessierte geben soll.“

150 Vgl. Paula, 1989, Entwicklungskonzept „Unteres Kamptal“, S. 32.

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Ab dem Jahr 2003 setzen sich die Gemeinden verstärkt mit dem Thema Naherholung auseinander. Die Bewahrung einerseits, sowie die Attraktivierung andererseits stellen große Herausforderungen an das Kleinregionale Entwicklungskonzept.

4.3.2.6 Wirtschaft und Arbeitsmarkt

Das Thema Wirtschaft und Arbeitsmarkt beinhaltet eine große Anzahl an Subthemen und ist dementsprechend das Umfangreichste. Neben den Aspekten Wirtschaft, Gewerbe und Industrie, Landwirtschaft werden auch Tourismus, Standortentwicklung /- marketing, Forschung und Entwicklung sowie Bildung und Qualifizierung näher untersucht.

Tab. 8: Darstellung des Hauptthemas Wirtschaft und Arbeitsmarkt

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Wirtschaft und Arbeitsmarkt Wirtschaft Sicherung Nahversorgung x x Errichtung von Wirtschaftsparks Eigenversorgung der Region mit Schotter Betriebsnachfolge sichern x Unternehmerstammtisch x Wirtschaftsstammtisch x Halten/Erhöhung der regionalen Wertschöpfung x x Regionaler Wirtschaftspark x Regionales EKZ "Traisen-Gölsental" x IZ Wirtschaftspark"Wolkersdorf" x Direktvermarktungsinitiative x Wirte-Stammtisch x Kleinteilige Betriebsstruktur x Arbeitsplätze x Gewerbe und Industrie Bauberatung x Vemeidung von Nutzungskonflikten x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

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Tab. 8: Darstellung des Hauptthemas Wirtschaft und Arbeitsmarkt (Teil 2)

Landwirtschaft Verbesserung traditioneller Produkte x Neue Produkte x Verbesserung Weinbau und Fremdenverkehr x Qualitätssiegel x Kleinräumige Bewirtschaftungsweise x Holzveredelung x Direktvermarktung/Ab-Hof-Verkauf x Samengewinnung (Artenvielfalt) x Weiterverarbeitung regional erz. Produkte x "Weinviertler Dreiländereckbrot" x Umweltschonende Bewirtschaftung x Bauernmärkte x Erhaltung und Pflege wertvoller Flächen x "Ökogürtel Mistelbach" x Verbesserte Nutzung der Ressource Wald x Erhöhung der Wertschöpfung des Produktes Holz x "EUREGIO-Vinothek Matzen" x Tourismus Steigerung Nächtigungszahlen x x Sanierungen x Ergänzung des touristischen Angebots x Verbesserung Beherbergungsangebot x Urlaub am Bauernhof x Motto für Fremdenverkehr "Gesundes Tal" x Gästeprogramme x Verbesserung Bettenauslastung x Aufbau Tourismusorganisation x Attraktivierung der touristischen Infrastruktur x Reittourismus x Gästetransport x "Bustourismus Liechtenstein" x Sicherung des Naturr. als touristische Ressource x Tourismusbilanz x "Weinherbst" x Reiterwege x Sanfter Tourismus x x x Infrastruktur für Mehrtagesurlauber x Revitalisierung von historischen Parkanlagen x "Museumsstraße" x "Wellnesspark Thayaland" x Regionaler Radweg x Aktionsprogramm für lokale Attraktionen x "TÜPl Rundfahrt" x Interregionale Tourismuskarte x Radtourismus x Beherbergung und Gastronomie x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

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Tab. 8: Darstellung des Hauptthemas Wirtschaft und Arbeitsmarkt (Teil 3)

Standortentwicklung/-marketing Regionssignet (Logo) x x x x Gem. Auftreten und Vermarktung d. Region x Marketingkooperation x Interessentenmarketing x Regionale Wirtschaftswerbung x Erhöhung Bekannheitsgrad und Image der Region x Kleinregionsbazar x "Regionales Marketing–Service-Center NORD" x Internationales Interkommunales Zentrum x Kommunales Standort-Informations-System x Aufbau eines regionalen Einkaufsmarketing x Marketingaktivitäten x "Freizeit (S)Pass" x Standortmarketing x Interkommunale Standortentwicklung x F&E Gründer- & Forschungszentrum x Innovationszentrum x Regionales Impulszentrum RIZ x Bildung und Qualifizierung Schulungsprogramm für Mitarbeiter x "Kursbuch Fragnerland" Ausbildung für „Alternativ-Installateure“ x HTL-Ausbau in Karlstein x Aus- und Weiterbildungsprogramme x Gemeindeübergreifende VHS x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Dieser äußerst umfangreiche Themenschwerpunkt startet beim Punkt Wirtschaft und dem Motto „Geht´s der Wirtschaft gut, geht´s uns allen gut!“. Die Sicherung der Nahversorgung und das Erhalten der regionalen Wertschöpfung (mittels Direktvermarktungsinitiativen und Angebots-Paketen) in der Region sind die zwei wichtigsten Standpunkte. Daneben werden ab dem Jahr 2003 regionale Wirtschaftsparks und Einkaufszentren gefordert.

Beispiel: Subthema „Wirtschaft“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Pielachtal“151: „Bestehende Betriebe sind in ihrem Weiterbestand durch beratende Unterstützung zu sichern und weiter zu entwickeln, die Beibehaltung der Konkurrenzfähigkeit muss im Vordergrund stehen.“

151 Vgl. Puchinger, Paula, 1995, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Pielachtal“, S. 73.

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Bei dem Thema Landwirtschaft ist neben der Verbesserung traditioneller Produkte auch die Entwicklung neuer Produkte erwünscht. Auch hier ist die Weiterverarbeitung und die Direktvermarktung der in der Region erzeugten Produkte ein wichtiger Punkt. Die Erhaltung und Pflege wertvoller Flächen sowie die verbesserte Nutzung der Ressource Wald wird besonders in den Kleinregionalen Entwicklungskonzepten des Jahres 2003 angeführt.

Beispiel: Subthema „Landwirtschaft“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Ötscherland“152: „Derzeit existiert für Konsumenten kein Überblick über das regionale Direktvermarktungsangebot. Das Marktpotential der Tagesgäste der Region wird noch kaum angesprochen, einen Bauernmarkt gibt es nur in Göstling.“

Tourismus bringt Geld in die Region. Daher ist dieses Thema auch in allen Kleinregionalen Entwicklungskonzepten zu finden. Beginnend mit dem Ziel der Steigerung der Nächtigungszahlen, der stetigen Ergänzung der touristischen Angebote, bis hin zum Aufbau von Tourismusorganisationen sind den Ideen in den Kleinregionalen Entwicklungskonzepten keine Grenzen gesetzt. Ab dem Jahr 2000 geht der Trend hin zum „sanften (Ausflugs-)Tourismus“ um den Naturraum als touristische Ressource zu sichern.

Beispiel: Subthema „Tourismus“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „RV March-Thaya-Auen“153: „Das Themenfeld Radtourismus beinhaltet eine Adaptierung der Radwege, bei gleichzeitiger Verbesserung der Infrastruktur (Beschilderung, Bewerbung) und Einrichtung mehrerer Radverleihstandorten. Dazu könnten vom Regionalverband Räder angekauft werden und an Verleiher (gegen Kostenbeteiligung) weitergegeben werden.“

152 Vgl. ÖAR-Regionalberatung GmbH, 1996, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Ötscherland“, S. 47. 153 Vgl. Fleischmann, Zech, 2007, Kleinregionales Entwicklungskonzept „RV March-Thaya-Auen“, S. 27.

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Zur Standortentwicklung lässt sich das Folgende feststellen. Fast allen Kleinregionalen Entwicklungskonzepten ist die Erstellung eines Regionssignets oder Regionslogos gemein. Ein gemeinsames Auftreten und die Vermarktung einer Kleinregion sind zwei der wichtigsten Punkte zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades und Images der Region. Marketingaktivitäten wie der Kleinregionsbazar oder sogar die Errichtung regionaler Marketing Service Center werden ab dem Jahr 2002 besonders oft gefordert.

Beispiel: Subthema „Standortentwicklung/-marketing“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Wagramland“154: „Die hohe Standortgunst der Region (Lage an hochrangigen Verkehrsträgern, Nähe zu Wien) soll in Betriebsansiedlungen umgemünzt werden. Ziel ist eine gemeinsame Vermarktung und Präsentation des Betriebsstandortes Region Wagram. Es ist darauf Bedacht zu nehmen, dass Betriebsansiedlungen und touristische Einrichtungen einander nicht beeinträchtigen. Die Qualität und das Image der anzusiedelnden Betriebe sind dahingehend zu überprüfen.“

Zu den Schwerpunkten Forschung und Entwicklung sowie Bildung und Qualifizierung werden einerseits dementsprechende Zentren (etwa Gründer- und Forschungszentren, oder auch Innovations- und Impulszentren), anderseits Schulungs-, Aus- und Weiterbildungsprogramme sowie dazu gehörige Informationsbroschüren, wie Kursbücher, erforderlich.

Beispiel: Subthema „Bildung und Qualifizierung“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Zukunftsraum PWGD“155: „Gefordert werden Aus- und Weiterbildungsprogramme für Jugendliche und Erwachsene. Damit einhergehend sind Verbesserungen der Programme für alle Altersgruppen unter Einbindung von Bildungseinrichtungen, Wirtschaft, Vereinen und interessierten Institutionen von Nöten.“

154 Vgl. Emmrich, Leinner, Paula, 2001, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Wagramland“, S. 44. 155 Vgl. Wallenberger, Linhard, 2004, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Zukunftsraum PWGD“, S. 27.

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4.3.2.7 Natur und Umwelt

Das Hauptthema Natur und Umwelt behandelt neben dem Unterthema Klima- und Umweltschutz, den Naturschutz sowie die Energie.

Tab. 9: Darstellung des Hauptthemas Natur und Umwelt

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Natur und Umwelt Klima- & Umweltschutz Ökozentrum x Hebung der Wasserqualität x Mülltrennung x Pflege und Sicherung des Lebensraumes x Schutz und Sanierung x Nachhaltigkeit als Entscheidungsprinzip x Schützen der natürlichen Ressourcen x Naturschutz Forst-Ökolgie-Naturschutz x Ergänzung der Ufervegetation x Sicherung des Landschaftsbildes x Feststellung schützenswerter Flächen x Sicherung der Ressourcen x Energie Energiemustergemeinde mit Biomasse x Zentrale Heizanlagen bei neuen Siedlungsgeb. x Nutzung von Alternativenergien x Energie aus der Landschaft x Energieversorgung mit biog. Produkten x Nutzung erneuerbarer Energieträger x Bio-Energie "Stölzle Kristall" x Biogasanlagen x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Obige Darstellung behandelt unter anderem das Thema Klima- und Umweltschutz. In den Kleinregionalen Entwicklungskonzepten eher spärlich behandelt, kristallisieren sich doch einige wichtige Punkte heraus. Das Heben der Wasserqualität, der Grundwasserschutz, die ordnungsgemäße Mülltrennung und die grundsätzliche Minimierung von Umweltbelastungen sind nur einige Grundsätze zur Sicherung der hochwertigen Lebensräume Niederösterreichs. Die Pflege, der Schutz und die Sanierung

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Analyse der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte Christian Humhal, BSc von natürlichen Ressourcen sind weitere wesentliche Punkte für eine nachhaltige Entwicklung.

Beispiel: Subthema „Klima- und Umweltschutz“ aus dem Entwicklungskonzept „Unteres Kamptal“156: „Der Wasserverband Kamptal soll weiterhin zur Hebung der Wasserqualität beitragen. Es wurde die Sicherstellung der Wasserqualität des Kampflusses und die Wiederaufforstung der Kampwälder gefordert. Dabei ist es besonders wichtig, alle Kampanrainer in ein Kampsanierungsprojekt einzubinden und damit die anfallenden Kosten einigermaßen gerecht zu verteilen.“

Naturschutz wird interessanterweise besonders in den ersten zehn Jahren der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte behandelt. Schwerpunkte sind zum Einen der Forst-Ökologie-Naturschutz sowie die Ergänzungen an Ufervegetationen, zum Anderen die Sicherung des Landschaftsbildes, damit einhergehend die Pflege und der Schutz erhaltenswerter Landschaftsteile und die Feststellung schützenswerter Flächen.

Beispiel: Subthema „Naturschutz“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Zehn vor Wien“157: „Oberstes Gebot der Kleinregion ist das Wahren und Schützen der vielfältigen natürlichen Ressourcen (Weinbau, Landwirtschaft, Waldflächen) besonders in der Region zwischen Rußbach und Rohrbach.“

Das Thema Energie hat in den letzten 25 Jahren seit Bestehen des Instrumentariums Kleinregionales Entwicklungskonzept die größten Entwicklungsschritte gemacht. Es beginnt ab dem Jahr 1994 mit dem Wunsch nach Energiemustergemeinden mit Hilfe von Biomasse und dem Bau Zentraler Heizungsanlagen bei neu erbauten Siedlungsgebieten, über die Verstärkung der Energieversorgung mit biogenen Produkten ab 2001, bis hin zur Nutzung erneuerbarer Energieträger, beispielsweise Biogas (sowie Errichtung von Biogasanlagen) ab 2003.

156 Vgl. Paula, 1989, Entwicklungskonzept „Unteres Kamptal“, S. 36. 157 Vgl. Fleischmann, Zech, 2005, Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Zehn vor Wien“, S. 82.

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Beispiel: Subthema „Energie“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Pielachtal“158: „Es ist die Gründung einer „Energiemustergemeinde“ in den Gemeinden Frankenfels oder Kirchberg anzustreben. Dieses Modellprojekt mit zugehöriger Begleituntersuchung sowie alle anderen Fragen zum Energieverbrauch in den/der Gemeinden/Region Pielachtal sind durch ein großräumiges Konzept (Reduktion der Schadstoffbelastung innerregional und über Ferneintrag als Langzeitprojekt, autofreies Tourismuskonzept, Pendlerfahrbörse) abzusichern.“

Beispiel: Subthema „Energie“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Waldviertler Stadt-Land“159: „Die künftige Errichtung von Biogasanlagen ist in den Gemeinden ein wichtiger Diskussionspunkt. Der effiziente Betrieb einer solchen Anlage könnte möglicherweise in Kooperation mit den regionalen Landwirten realisiert werden, welche landwirtschaftliche Biomasse für die Biogasproduktion liefern und das ausgegorene Substrat als Dünger verwenden.“

4.3.2.8 Raumentwicklung

Das Hauptthema Raumentwicklung schließt mit den dazugehörigen Subthemen Konzepte und Leitbilder, Standortkooperationen und Wohnen, das Kapitel „Thematische Inhalte der Konzepte“ ab.

158 Vgl. Puchinger, Paula, 1995, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Pielachtal“, S. 108. 159 Vgl. Kordina, Wallenberger, Linhard, 2007, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Waldviertler Stadt-Land“, S. 75.

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Tab. 10: Darstellung des Hauptthemas Raumentwicklung

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Raumentwicklung Konzepte und Leitbilder Landschaftskonzept x x x Forstwegekonzept x Dorf-/Stadterneuerung x x Gestaltungskonzepte x Radwegekonzept x x Konzept Müllvermeidung-Mülltrennung x Siedlungsleitbild x Tourismuskonzept x Leitbild "Fragnerland" x Plan des Landschaftsinventars x Wegekonzept x Regionale Nahversorgungsstrategie x Regionales Nahverkehrskonzept x Erdöl-Altlastenkonzept x Gewässerpflegekonzept x Wellness - Masterplan "Bad Pirawarth" x Regionskarte x Leitthema "Sicherheit" x Kleinregionales Öffentliches Verkehrskonzept x Standortkooperationen Kooperation der Betriebe x Kooperation Hohlwegpflege x Kooperation Naturpark "Uewersauer in Luxemburg" x Grenzüberschreitendes Impuls Zentrum Thayaland x Naturraumkooperation "Nationalpark Thayatal" x Kooperation Raumentwicklung & Dorferneuerung x Unternehmenskooperation x Angebotsvermarktung für KMUs in CZ x Direktvermarktungskooperation x Wohnen Verbesserung der Lebensqualität x Nutzung leerstehender Gebäude x x Verbesserung Angebot an Wohnbauland x Vermeidung Bebauung an Hang- und Kuppenlagen Vermeidung von Zersiedelung Nutzung von Baulandreserven "Absolute Siedlungsgrenzen" Modellprojekte im Siedlungsbau x Behutsame Siedlungsentwicklung x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

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Die Ausarbeitung von Konzepten und Leitbilder sind wichtige Eckpunkte in Kleinregionalen Entwicklungskonzepten. Besonders Gestaltungskonzepte kommen praktisch in allen Endberichten in unterschiedlichsten Arten, Formen und Detaillierungsgraden vor. In den Anfangsjahren sind es bevorzugt Landschaftspläne, Forstwegekonzepte, Radwegekonzepte, weiterführend ab 1994 sind es Siedlungsleitbilder und Tourismuskonzepte. Ab dem Jahr 2000 sind es Wegekonzepte, regionale Nahversorgungsstrategien und Nahverkehrskonzepte bis hin zur spezifischen Themen wie Erdöl-Altlastenkonzepte. Ab dem Jahr 2003 kommen Dorf- und Stadterneuerungskonzepte, Konzepte für Regionskarten sowie Masterpläne betreffend konkrete Projekte zum Einsatz.

Beispiel: Subthema „Konzepte und Leitbilder“ aus dem Zonalen Entwicklungskonzept „Mittleres Kamptal“160: „Gestaltungskonzepte und Dorferneuerungskonzepte sind planerische Grundlagen für die Pflege und Gestaltung der Orte/Gemeinden sowie für eine strukturelle Erneuerung von ländlichen Gemeinden. Von den Gemeinden des Mittleren Kamptals haben sich Gars/Kamp, Krumau/Kamp und Rosenburg-Mold erfolgreich um die Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm beworben.“

Standortkooperationen werden erst ab dem Jahr 2000 in den Kleinregionalen Entwicklungskonzepten berücksichtigt. Es gibt vorwiegend Kooperationen betreffend der Hohlwegpflege aber auch Kooperationen bei Natur- und Nationalparks sowie Unternehmenskooperationen.

Abschließend wird das Thema Wohnen behandelt, das in den vorliegenden Entwicklungskonzepten ebenfalls öfters angeführt wird. Grundsätzlich werden Verbesserungen des Angebots an Bauland aber auch Restriktionen, wie etwa die Vermeidung von Bebauungen von Hanglagen oder auch die Vermeidung von Zersiedelung, jedenfalls aber die Nutzung von Baulandreserven gefordert. Im Großen und Ganzen soll eine behutsame Siedlungsentwicklung maßgeblich zum Wohlfühlfaktor der Region beitragen und somit eine hohe Lebensqualität garantieren.

160 Vgl. Institut für angewandte Soziologie (Wien), WU Wien, 1986, Zonales Entwicklungskonzept „Mittleres Kamptal“, S. 43.

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4.3.3 Fazit

Die in den Kapitel 4.3.2.1 bis 4.3.2.8 behandelte themenbasierte Analyse aller 16 untersuchten Endberichte soll im Wesentlichen inhaltlich Unterschiede der Schwerpunktsetzungen verschiedener Kleinregionen mit Kleinregionalem Entwicklungskonzept aufzeigen. Tatsächlich gibt es im über 25jährigen Bestehen dieses Instrumentariums diesbezüglich einige Unterschiede.

Bei Betrachtung des Kapitels Kommunikation/Neue Medien fällt deutlich auf, dass in den ersten 15 Jahren seit Bestehen des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts das Hauptaugenmerk auf das Erstellen von Regionsblättern und Zeitungen in analoger Form lag. Das über die Jahre sowohl in Behörden und auch Haushalten immer präsenter werdende Internet trug maßgeblich dazu bei, dass Informationen (etwa Heurigentermine oder Veranstaltungen jeglicher Art sowie der Internetauftritt der Region) deutlich schneller und unkomplizierter allen Bewohnern zugänglich gemacht werden konnten.

Das Thema Mobilität hat nach Ansicht des Autors ebenso einen Wandel erfahren. Bei dem Studieren älterer Kleinregionaler und Zonaler Entwicklungskonzepte fällt auf, dass die Erreichbarkeit der Regionen (besonders im Waldviertel) ein wesentlicher Diskussionspunkt war. Das Schaffen von Parkplätzen, die Erschließung von Erholungsräumen sowie der Straßenausbau generell, waren wichtige und häufige Themenschwerpunkte damaliger Arbeitskreise. Dieser Punkt hat sich über die Jahre insofern verändert, dass in jüngeren Konzepten das Hauptaugenmerk eher auf den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs sowie auf die Erstellung von Verkehrskonzepten lag.

Die Subthemen Sozialwesen und Integration sind Gegenstand der Hälfte aller untersuchten Kleinregionalen Entwicklungskonzepte und behandeln im Wesentlichen die Errichtung von Jugendeinrichtungen, regionalen Bildungsprogrammen sowie Migrationsprojekten (Anm.: wurden besonders im Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Allentsteig“ berücksichtigt).

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Abschließend möchte der Autor noch das Subthema Energie anführen. Dies hat mit Abstand den größten Fortschritt zu verzeichnen. Beginnend mit dem Errichten von „Energiemustergemeinden“ über die Nutzung von Alternativenergie bis hin zum Bau von Biogasanlagen fand dieser Sektor nach Vorstellung und Durchführung viel Anklang in der Bevölkerung. Ein Grund ist mit Sicherheit der unaufhaltsame technologische Fortschritt sowie der gezielte Fördermitteleinsatz der jeweiligen Jahre.

4.4 Analyse der Matrix „Aufbau der Konzepte“

Bei der Erstellung der KREK-Matrix „Aufbau der Konzepte“ wurden die in Kapitel 3.2.2.2 vorgestellten, jedoch relativ abstrakten, Bearbeitungsmodule (siehe auch Abb. 7) verwendet. Daher wurden zusätzliche, aus der Sicht des Autors dieser Diplomarbeit wichtige, Unterthemen zum besseren Verständnis und zur genaueren Untersuchung angeführt.

4.4.1 Untersuchungsdesign

Diese eben angesprochene Matrix besteht im Wesentlichen aus einer Einteilung aller Entwicklungskonzepte und einer Gliederung nach, den im Jahr 2008 neu definierten, Bearbeitungsmodulen der Subthemen sowie eigens definierte Themenfelder.

Nachfolgend werden die Haupt- und Subthemengliederung sowie die eigenen Sub- und Zwischenthemen (Anm.: kursiv gekennzeichnet) angeführt161.  Analyse, Grundlagenforschung, SWOT-Analyse, Problemkatalog/-analyse, Entwicklungsmöglichkeiten, Ansätze/Potentiale  Schwerpunktsetzung, Festlegung der Themen, (Eigene) Themenschwerpunkte, Kleinregionale Identität und Marketing (plus 2, max. 3 Zusatzthemen), Zielgruppenbeschreibung, Adressatenkreis (Miteinbeziehung), Lokale Bevölkerung (strukturelle Merkmale & Gemeindeebene, Unternehmer), Überregionale Zielgruppen (Partnerregionen, Unternehmer)

161 Vgl. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, Folder: Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 23.

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 Leitbild und Zielfindung, Erarbeitung des Leitbildes, Generelles (einzelnes, übergeordnetes, generalisiertes) Leitbild, Räumliches (thematisch fokussierte(s) Leitbild(er), Darstellung (z.B.: Organigramm), Formulierung des Zielekataloges, Generell (alle Themenbereiche beschreibend), Thematisch (fokussierter Zielekatalog), Darstellung (z.B.: Zielbaum), Ideenkatalog  Maßnahmen und Projektfindung, Erarbeitung des Maßnahmen- /Projektkataloges, nur angeführt, Leit-/Schlüsselprojekte, Planungshandbuch, Aufbau des (Maßnahmen-)Konzepts, (Konkrete) Verräumlichung, Grafisch, Pläne, Skizzen, Karten, Beispiele, Verbal, Genaue Auflistung, Ungenaue Auflistung, Aufbau des (Maßnahmen-)Kataloges, Projekttitel, Ziele und Inhalt, Inhaltliche Kurzbeschreibung, Maßnahmenträger/Ansprechpartner, Bund, Land, Gemeinde, Projektstatus, Ideenphase/Gespräche, In Planung (Erstellung Entwürfe/Konzepte), Startbereit, In Umsetzung, Realisiert, Prioritätenreihung, Langfristig, Mittelfristig, Kurzfristig, Durchführung (Projektbetreiber, Kooperationspartner), Gemeinde(n), Arbeitsgruppe(n)/-kreise, Externe Planer/Planungsbüro, Regionalmanagement, Partnergemeinden, Kammern/Verbände, Zeitplan/-rahmen, Offener Zeitplan, Konkreter Zeitplan, Kosten, Finanzierung, Genaue Auflistung, Ungenaue Auflistung, Keine Auflistung, Förderungen, LEADER+, Ziel 5b-Gebiet, EU-Integrationsprozess, WIN-Strategie (NÖ-Prozess), NAFES, ECOPLUS, Lokale Agenda 21, INTERREG III, Ziel 3 Gebiet, EQUAL, Amt der NÖ-Lreg, Abteilung RU2, RIZ, NÖ Landschaftsfonds, ÖPUL  Umsetzung und Nachbetreuung, Beratung, Coaching, Umsetzung (zukünftig), Realisierung, Projektlogbuch, „Was bisher geschah“, Umsetzung im Rahmen des LEProg., Nachbetreuung, ... ist erwünscht

Alle diese Bearbeitungsmodule wurden mit den 16 Kleinregionalen Entwicklungskonzepten verglichen und im Weiteren ausgewertet.

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4.4.2 Resultate

Die Auswertung gliedert sich in die in Kapitel 4.4.1 vorgestellten Bearbeitungsmodule, die Subthemen sowie die eigenen Themenfelder und wird zusätzlich visuell dargestellt und anschließend (auch mittels ausgewählten Beispielen) interpretiert.

4.4.2.1 Analyse

Das Bearbeitungsmodul Analyse beinhaltet im Wesentlichen die Grundlagenforschung sowie die SWOT-Analyse. Des Weiteren wurden vom Autor dieser Diplomarbeit weitere Subthemen wie „der (die) Problemkatalog/-analyse“, „Entwicklungsmöglichkeiten“ und „Ansätze/Potentiale“ hinzugefügt.

Tab. 11: Darstellung des Bearbeitungsmoduls Analyse

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Analyse Grundlagenforschung x x x x x x x x x x x x x x x x SWOT-Analyse x x x x x x x x x Problemkatalog/-analyse x x Entwicklungsmöglichkeiten x Ansätze / Potentiale x x x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Wie in Tabelle 11 ersichtlich, ist allen Kleinregionalen Entwicklungskonzepten eine durchwegs ausführliche, auf der Sekundärforschung (also auf bestehende Daten und Statistiken zurückgreifende) basierte, Grundlagenforschung gemein.

Jedoch zeigen sich Unterschiede beim Subthema SWOT-Analyse (oder auch SSCR- Analyse genannt). Neun der untersuchten Kleinregionalen Entwicklungskonzepte haben nachweislich eine solche Analyse durchgeführt. Alle anderen, besonders die beiden ersten Kamptal-Konzepte, haben eine Problemanalyse oder gar nur

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Entwicklungsmöglichkeiten, angeführt. Drei weitere weisen lediglich Ansätze und/oder Potentiale in ihren Endberichten auf.

Beispiel: (eigens definiertes) Subthema „Entwicklungsmöglichkeiten“ aus dem Zonalen Entwicklungskonzept „Mittleres Kamptal“162: „Anstatt einer SSCR-Analyse werden Entwicklungsmöglichkeiten (betrifft die Landwirtschaft, das Gewerbe und Handwerk sowie den Fremdenverkehr) aufgelistet. Bestimmende Faktoren für die Möglichkeit einer endogenen Entwicklung sind dabei die gegebene sozialräumliche Situation sowie die Selbstorganisation und die Erwartungshaltung bezüglich der Entwicklungsmöglichkeiten.“

4.4.2.2 Schwerpunktsetzung

Das Modul Schwerpunktsetzung beschreibt grundsätzlich die Festlegung der Themen sowie eine Zielgruppenbeschreibung. Hier wurden weitere Untergliederungen durch den Autor der Diplomarbeit hinzugefügt. Zu „Festlegung der Themen“ kommt der Punkt „(eigene) Themenschwerpunkte“, bei der „Zielgruppenbeschreibung“ kommt der Punkt „Adressatenkreis“, „lokale Bevölkerung“ sowie „überregionale Zielgruppen“ hinzu.

Tab. 12: Darstellung des Bearbeitungsmoduls Schwerpunktsetzung

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Schwerpunktsetzung Festlegung der Themen (Eigene) Themenschwerpunkte x x x x x x x x x x x x x x x x Zielgruppenbeschreibung Adressatenkreis (Miteinbeziehung) Lokale Bevölkerung x x x x x x x x x x x x x x x x Überregionale Zielgruppen x x x x x x x x x x x x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

162 Vgl. Institut für angewandte Soziologie (Wien), WU Wien, 1986, Zonales Entwicklungskonzept „Mittleres Kamptal“, S. 39-41.

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Am Thema Schwerpunktsetzung ist zu erkennen, dass jedes Kleinregionale Entwicklungskonzept eigene Themenschwerpunkte, unabhängig von den 2008 neu definierten Themenfelder (siehe auch Kapitel 3.1.3 und Abbildung 4), bestimmt hat.

Bei der Zielgruppenbeschreibung spielt der Adressatenkreis eine wichtige Rolle. Bis auf vier Kleinregionale Entwicklungskonzepte weisen alle Endberichte sowohl die lokale Bevölkerung (etwa die Gemeindeebene oder Unternehmer) als auch überregionale Zielgruppen (etwa Partnerregionen oder ebenso Unternehmer) vor.

4.4.2.3 Leitbild- und Zielfindung

Das Hauptthema Leitbild- und Zielfindung beinhaltet die Punkte Festlegung der Themen (mit den eigenen Themen „generelles Leitbild“, „räumliches Leitbild“ und „Darstellung“) und Formulierung des Zielekataloges (mit den eigenen Themen „generell alle Themenbereiche beschreibend“, „thematisch fokussierter Zielekatalog“ und „Darstellung“).

Tab. 13: Darstellung des Bearbeitungsmoduls Leitbild- und Zielfindung

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Leitbild- und Zielfindung Erarbeitung des Leitbildes x x x x x x x x x x x x Gernerelles (einzelnes, generalisiertes) Leitbild x x x x x x x Räumliches (thematisch fokussiertes) Leitbild x x x x x x Darstellung (z.B.: Organigramm) x Formulierung des Zielekataloges x x x x x x x x x x x x x x Generell (alle Themenbereiche beschreibend) x x x x x Thematisch (fokussierter Zielekatalog) x x x x x x x x x x Darstellung (z.B.: Zielbaum) x Ideenkatalog x x x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Die Erarbeitung eines Leitbildes wird erst seit dem Jahr 1994 fast durchgängig praktiziert. Die Unterscheidung zwischen generellem und räumlichem Leitbild hält sich

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Analyse der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte Christian Humhal, BSc dabei die Waage. Auffallend dabei ist, dass die letzten Kleinregionalen Entwicklungskonzepte eher ein generalisiertes (oberflächliches) Leitbild aufweisen. Die Darstellung beispielsweise mittels Organigrammen wird kaum verwendet.

Beispiel: (eigens definiertes) Subthema „Generelles Leitbild“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Weinviertler Dreiländereck“163: Mittels eines Diskussionsprozesses wurde folgendes Leitbild erarbeitet: „Sanfter Qualitätstourismus im Dreiländereck durch den der Gast die Eigenständigkeit der Menschen und der Region, die kulturelle Vielfalt, den Weinbau und die Landschaft erlebt.“

Beispiel: (eigens definiertes) Subthema „Räumliches Leitbild“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Raum Wolkersdorf“164: „Kernangebot der Tourismusregion Weinviertel ist der Wein mit all seinen freizeittouristischen Facetten und Möglichkeiten. Dieser soll als tragende Angebots- Säule verstärkt, professionalisiert und positioniert werden, wobei das Generalthema „Kellergassen“ im Vordergrund steht. Vorschlag für ein thematisch fokussiertes Leitbild: Tourismusleitbild „Kursbuch Tourismus Niederösterreich – Weinviertel“.“

Die Formulierung eines Zielekataloges ist bei nahezu jedem Endbericht zu finden. Jedoch zeigt sich, dass thematische (also fokussierte) Kataloge deutlich häufiger als generelle (also alle Themenbereiche beschreibend) zur Verwendung kommen. Einige Kleinregionale Entwicklungskonzepte weisen zusätzlich Ideenkataloge auf.

Beispiel: (eigens definiertes) Subthema „Genereller Zielekatalog“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Zukunftsraum PWGD“165: „Hauptziele sind beispielsweise weniger Abwanderung, steigender Wettbewerb für die Wirtschaft, der Schutz der natürlichen Ressourcen (Daseinsvorsorge).“

163 Vgl. Fleischmann, 1998, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Weinviertler Dreiländereck“, S. 10. 164 Vgl. Resch, 2005, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Raum Wolkersdorf“, S. 24. 165 Vgl. Wallenberger, Linhard, 2004, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Zukunftsraum PWGD“, S. 17.

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4.4.2.4 Maßnahmen und Projektfindung

Dieses Kapitel wird aufgrund der Fülle an Daten nach der kurzen Einleitung in zwei Teile gegliedert. Zunächst ist jedoch festzuhalten, dass 14 untersuchte Kleinregionale Entwicklungskonzepte einen Maßnahmen-/Projektkatalog erstellt haben. Zusätzlich haben vier Endberichte auch Leit-/Schlüsselprojekte vorzuweisen. Des Weiteren verfügen drei Kleinregionale Entwicklungskonzepte über ein Planungshandbuch.

Tab. 14: Darstellung des Bearbeitungsmoduls Massnahmen und Projektfindung

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Massnahmen und Projektfindung Erarbeitung des Massnahmen-/Projektkataloges x x x x x x x x x x x x x x Nur angeführt x x Leit-/Schlüsselprojekte x x x x Planungshandbuch x x x Aufbau des (Massnahmen-)Konzepts (konkrete) Verräumlichung x x x x x x x x x x x x x x x x Grafisch x x x x Pläne x x Skizzen x x Karten x x Beispiele Räumliches Leitbild "Südöstliches Tullnerfeld" x Karte "Leitbild" x Räumliches Entwicklungsmodell "Traisen/Gölsental" x Verbal x x x x x x x x x x x x x x x x Genaue Auflistung x x x x x x x x x x Ungenaue Auflistung x x x x x x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Beispiel: (eigens definiertes) Subthema „Schlüsselprojekte“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Ötscherland“166: „Tourismuskonzept Lunz (unter besonderer Berücksichtigung der Attraktivierung des Sees, des Maißzinkens und des Medienzentrums).“

166 Vgl. ÖAR-Regionalberatung GmbH, 1996, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Ötscherland“, S. 54.

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Beispiel: (eigens definiertes) Subthema „Schlüsselprojekte“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Waldviertler Stadt-Land“167: „Leitprojekte sind hier „Wohnstandortvermarktung Wohn(t)raum Waldviertel“, „Wirtschaftsstandort - Standort: Aktiv“, „Ausbildung (FH Lehrgang-Gmünd)“, „Angebotsvernetzung“, „Abgestimmtes Freizeitprogramm“, „Das Krankenhaus als Kompetenz-Center 65+“, „Erreichbarkeit“.“

Beispiel: (eigens definiertes) Subthema „Schlüsselprojekte“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Allentsteig“168: „Leitprojekte sind hier „Gesundheitskompetenzzentrum: Mitten im Leben“, „Interkommunale Standortentwicklung“, „Internationales Sicherheitszentrum“.“

Aufbau des (Maßnahmen-)Konzepts (siehe Tab. 14, grün unterlegt):

Jedes untersuchte Kleinregionale Entwicklungskonzept weist Verräumlichungen in unterschiedlicher Art und Weise (grafisch und/oder verbal) auf. Grafische Verräumlichungen (etwa Pläne, Skizzen oder Karten) kommen lediglich in vier der untersuchten Endberichte vor. Hingegen finden sich verbale, also niedergeschriebene, Verräumlichungen in sämtlichen untersuchten Kleinregionalen Entwicklungskonzepte wieder. Positiv anzumerken ist dabei die durchwegs genaue Auflistung aller Projekte und Maßnahmen. Nachfolgende Abbildung 12 zeigt exemplarisch das Räumliche Entwicklungsmodell des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts „Traisen/Gölsental“.

167 Vgl. Kordina, Wallenberger, Linhard, 2007, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Waldviertler Stadt-Land“, S. 8. 168 Vgl. Wallenberger, Linhard, 2004, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Allentsteig“, S. 58.

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Abb. 12: Darstellung des Räumlichen Entwicklungsmodells „Traisen/Gölsental“

Quelle: Kleinregionales Entwicklungskonzept „Traisen/Gölsental“. Richard Resch. Graz 2005.

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Tab. 14: Darstellung des Bearbeitungsmoduls Massnahmen und Projektfindung (Teil 2)

Aufbau des (Massnahmen-)Katalogs Projekttitel x x x x x x x x x x x x x x x x Ziele und Inhalt Inhaltliche Kurzbeschreibung x x x x x x x x x x x x x x x Massnahmenträger/Ansprechpartner Bund x x Land x x x x x x x x x x x x Gemeinde x x x x x x x x x x x x x x Projektstatus Ideenphase/Gespräche x x x x x x x x x x x x x x x In Planung (Erstellung Entwürfe/Konzepte) x x x x x x x x Startbereit x In Umsetzung x x x Realisiert x x x Prioritätenreihung Langfristig x Mittelfristig x x x x Kurzfristig x x x x x x Durchführung (Projektbetreiber, Koop.-partner) Gemeinde(n) x x x x x x x x x x Arbeitsgruppe(n)/-kreise x x x x x x x x x x x Externe Planer/Planungsbüro x x x x x Regionalmanagement x x Partnergemeinden Kammern/Verbände x x x x Zeitplan/-rahmen Offener Zeitplan x x x x x Konkreter Zeitplan x x x x x x Kosten Finanzierung Genaue Auflistung x x x x x Ungenaue Auflistung x x Keine Auflistung x x x x x x x x x Förderungen LEADER+ x Ziel 5b-Gebiet x x EU-Integrationsprozess x WIN-Strategie NÖ-Prozess x x NAFES x ECOPLUS x x Lokale Agenda 21 x INTERREG III x Ziel 3 Gebiet x EQUAL x Amt der NÖ-Lreg, Abteilung RU 2 x x x x x x x x RIZ x NÖ Landschaftsfonds x ÖPUL x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Aufbau des (Maßnahmen-)Katalogs (siehe Tab. 14, Teil 2, grün unterlegt): Jedes Kleinregionale Entwicklungskonzept (mit Ausnahme des technischen Berichts zum Konzept „Weinviertler Dreiländereck“) hat im Maßnahmen(-Katalog) einen Projekttitel sowie eine Kurzbeschreibung des Inhalts und der Ziele.

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Ein weiterer Punkt betrifft die Maßnahmenträger und Ansprechpartner. Bei fast allen untersuchten Kleinregionalen Entwicklungskonzepten betreffen diese die Gemeinden (etwa Bürgermeister) sowie das Land. Der Projektstatus ist ein weiterer wichtiger Punkt. Dieser kann in die Ideenphase, in Planung, als startbereit, in Umsetzung und als bereits realisiert untergliedert werden. Bei 15 untersuchten Endberichten trifft ersteres jedenfalls zu. Nur das Kleinregionale Entwicklungskonzept „Ötscherland“ listet alle fünf zur Auswahl stehenden Punkte auf.

Beispiel: (eigens definiertes) Subthema „Projektstatus“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Ötscherland“169: „Entwicklungsstand und Status ausgewählter Projekte: Maßnahme: „Holzveredelung“ – Ideenphase, Maßnahme: „Direktvermarktung“ – Startbereit, Maßnahme: „Panorama-Langlaufloipe Hochreit“ – In Planung, Maßnahme: „Kinder- und Jugendombudsstelle – In Umsetzung, Maßnahme: „Regelmäßige Bürgermeisterrunde“ – Realisiert.“

Jede Maßnahme sollte neben einer Prioritätenreihung der Projekte auch eine Reihung mit lang-, mittel- und kurzfristigen Umsetzungsbezug aufweisen können. Leider ist dieser Punkt in den Endberichten kaum bis gar nicht ersichtlich. Der nächste Punkt betrifft die Durchführung von Maßnahmen durch Projektbetreiber und/oder Kooperationspartner. Hier unterscheidet der Autor der Diplomarbeit zwischen den Subthemen Gemeinde(n), Arbeitsgruppe(n)/-kreise, externe Planer/Planungsbüros, dem Regionalmanagement Niederösterreichs, Partnergemeinden und Kammern/Verbände. Die Analyse der Maßnahmenkataloge der untersuchten Kleinregionalen Entwicklungskonzepte ergibt, dass nahezu alle ausgearbeiteten Maßnahmen entweder von den Gemeinden selbst, den Arbeitskreisen und/oder durch externe Planer/Planungsbüros begleitet und durchgeführt werden sollen. Dabei kommt bei sieben untersuchten Endberichten auch eine Darstellung eines entweder offenen oder konkreten Zeitplans hinzu.

169 Vgl. ÖAR-Regionalberatung, 1996, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Ötscherland“, S. 38, 45, 47, 51, 70.

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Beispiel: (eigens definiertes) Subthema „Durchführung“ aus dem Kleinregionalen „Entwicklungskonzept „Unteres Kamptal“170: „Die intensive Bearbeitungsphase des Maßnahmenkatalogs soll durch Arbeitskreise sowie einem externen Planungsbüro (Büro Dr. Paula) begleitet werden.“

Beispiel: (eigens definiertes) Subthema „Durchführung“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Südöstliches Tullnerfeld“171: „Ausgegangen wird davon, dass die erläuterten Maßnahmen grundsätzlich alle Gemeinden der Kleinregion betreffen und nicht von einzelnen Gemeinden realisiert werden können. Angestrebt wird daher ein Abstimmungsprozess, um eine ausgewogenen Umsetzung und Entwicklung aller kommunalen Partner sicher zu stellen. Für die Durchführung der Maßnahmen sind die Gemeinden, die Arbeitskreise, das Regionalmanagement sowie Kammern/Verbände gefragt.“

Der letzte aber wichtigste Themenbereich betrifft die Kosten und Finanzierung (zum Teil durch Fördermittel) der vorgeschlagenen Maßnahmen. Unterschieden wird hier in Eigenmittel, Förderung sowie mögliche Förderstellen. Die meisten (bis auf fünf) Kleinregionalen Entwicklungskonzepte weisen hier eine unbefriedigende, da zumeist keine vorhanden ist, Auflistung der möglichen Kosten der ausgearbeitet Maßnahmen und Projekte auf. Im Zuge der Recherche trat jedoch bei nahezu allen Kleinregionalen Entwicklungskonzepte im Bereich Förderungen die Frage der möglichen Förderstellung in den Vordergrund. Nachfolgende Abbildung 13 zeigt exemplarisch ein im Maßnahmenkatalog detailliert- ausgearbeitetes Projekt (gegliedert nach den Subthemen), enthalten im Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Raum Wolkersdorf“.

170 Vgl. Paula, 1989, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Unteres Kamptal“, S. 2. 171 Vgl. Kordina, 2001, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Südöstliches Tullnerfeld“, S. 37.

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Abb. 13: Exemplarisches Beispiel eines Projekts im Rahmen eines KREKs

Quelle: Kleinregionales Entwicklungskonzept „Raum Wolkersdorf“, DI Richard Resch, DI Karl Siegl. S. 49.

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4.4.2.5 Umsetzung und Nachbetreuung

Das letzte Bearbeitungsmodul beschreibt die Umsetzung und Nachbetreuung des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts und der eigens definierten Unterkapitel „Realisierung“, „Projektlogbuch“ und „Nachbetreuung“.

Tab. 15: Darstellung des Bearbeitungsmoduls Umsetzung und Nachbetreuung

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Umsetzung und Nachbetreuung Beratung, Coaching, Umsetzung (zukünftig) x x x x x x x x x x x Realisierung x x Projektlogbuch x "Was bisher geschah" x x x Umsetzung im Rahmen des LEProg. x Nachbetreuung x x ... ist erwünscht x x x x x x x x x x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Alle untersuchten Entwicklungskonzepte streben nach der schnellstmöglichen Umsetzung sowie eines professionellen Coachings nach Abgabe des Endberichts. Dieses Thema wurde bereits (im Kapitel 3.2.2.1, siehe Abbildung 6 sowie Kapitel 3.2.2.2, siehe Abbildung 9 nach den Richtlinien zur Evaluierung aus dem Jahr 2008) näher beschrieben. Aus den vorhandenen, allesamt vor dem Jahr 2008 erstellten und untersuchten, Kleinregionalen Entwicklungskonzepten ist zu erkennen, dass insgesamt elf Endberichte eine, schon im Konzept zu jedem Maßnahmenbündel entsprechende, Nachbetreuung wünschen.

4.4.3 Fazit

Die in den Kapiteln 4.4.2.1 bis 4.4.2.5 behandelte Matrix mit allen ihren Bearbeitungsmodulen der 16 untersuchten Endberichte soll grundsätzlich Unterschiede

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Analyse der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte Christian Humhal, BSc im Aufbau der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte aufzeigen. Ähnlich dem Kapitel 4.3.3 gibt es auch hier deutliche Unterschiede zu verzeichnen.

Grundsätzlich haben fast alle Endberichte entweder ein generelles oder ein räumliches Leitbild vorzuweisen. Die beiden ältesten Konzepte das „Mittlere Kamptal“ und das „Untere Kamptal“ sowie „Allentsteig“ und „Zukunftsraum PWGD“ haben kein eindeutiges Leitbild festgelegt. Auch einen Zielekatalog formulierten nahezu alle untersuchten Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Erfreulicherweise sind thematische (auf Themen spezialisierte) Kataloge deutlich häufiger zu finden als generelle. Einige Kleinregionen erarbeiteten zusätzlich einen Ideenkatalog.

Das Modul „Maßnahmen und Projektfindung“ wurde zur besseren Visualisierung, in „Aufbau des (Maßnahmen-)Konzepts“ einerseits und in „Aufbau des (Maßnahmen-) Katalogs“ andererseits, zweigeteilt. Im ersten analysierten Teil, der Aufbau des Maßnahmenkonzepts, fällt auf, dass nahezu allen Konzepten im Rahmen der Maßnahmenfindung die Erarbeitung eines Maßnahmenkonzepts vorrausgegangen ist, jedoch nur wenige konkrete Schlüssel- /Leitprojekte vorweisen können. Auch sind grafische Verräumlichungen (wie Pläne oder Karten) in nur wenigen der untersuchten Endberichte zu ermitteln, verbale Verräumlichungen hingegen finden sich in allen Konzepten wieder. Der zweite analysierte Teil, der Aufbau des Maßnahmenkatalogs, ist deutlich umfangreicher. Themenbereiche wie inhaltliche Kurzbeschreibungen und künftige Maßnahmenträger sind sehr genau aufgelistet. 15 untersuchte Kleinregionale Entwicklungskonzepte weisen eine Untergliederung des Projektstatus auf. Die Prioritätenreihung der Projekte ist jedoch kaum bis gar nicht ersichtlich. Themenbereiche im (Maßnahmen-)Katalog wie etwa „Durchführung“ und „Finanzierung“ wurden im Laufe der 25jährigen Geschichte des Instrumentariums Kleinregionales Entwicklungskonzept deutlich unterschiedlich, in Bezug auf den Detailgrad, behandelt. Ein Aspekt ist sicherlich die Gründung der Regionalmanagement-Büros, die über die Jahre eine immer professionellere Unterstützung in Form von Information und Beratung zu den oben genannten Themenbereichen geben konnten.

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4.5 Analyse der Matrix „Erstellungsprozess“

Bei der Erstellung der KREK-Matrix „Erstellungsprozess“ wurden die in Kapitel 3.2.2.3 vorgestellten Verfahrensschritte (siehe auch Abb. 10) verwendet. Daher wurden zusätzliche, aus der Sicht des Autors dieser Diplomarbeit wichtige, Subthemen zum besseren Verständnis und zur genaueren Untersuchung angeführt.

4.5.1 Untersuchungsdesign

Diese eben angesprochene Matrix besteht im Wesentlichen aus einer Einteilung aller Entwicklungskonzepte und einer Gliederung nach, den im Jahr 2008 neu definierten, Verfahrensschritten, den Subthemen sowie eigens definierten Themenfeldern.

Nachfolgend werden die Haupt- und Subthemengliederung sowie die eigenen Sub- und Zwischenthemen (Anm.: kursiv gekennzeichnet) angeführt172.  Bildung der Kleinregion, Festlegung der Mitgliedsgemeinden  Grundsatzbeschluss zur Organisationsform, Übereinstimmende Gemeinderatsbeschlüsse  Grundsatzbeschluss zu Erstellung, Übereinstimmende Gemeinderatsbeschlüsse  Auftragsvergabe, Anbotseinholung und Beauftragung des Planungsbüros, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik (RU2) & Regionalmanagement des „Viertels“, Vergabegesetz (NÖ Vergabegesetz, LGBl. 7200, Verordnungen oder der ÖNORM 2050)  Durchführung, Erstellung des Konzepts durch das Planungsbüro, Erstellungsprozess (Methodik), Sekundärforschung (bestehende Daten & Statistiken), Arbeitskreise mit Bürger, Arbeitskreise mit BGM/Gemeindevertreter, Arbeitskreise mit Wirtschaftstreibende, Regelmäßige Arbeitskreise, Aktivierung der Bürger/Bürgerbeteiligung, Fragebogen, Themen Arbeitskreise, AK Forst-Ökologie-Naturschutz, AK (Gewerbliche)

172 Vgl. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, Folder: Kleinregionale Entwicklungskonzepte, Förderrichtlinien Oktober 2009, S. 29.

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Wirtschaft/Nahversorgung, AK Tourismus/Fremdenverkehr/Infrastruktur, AK Verkehr, AK Land-/Forstwirtschaft, AK Formen der Zusammenarbeit/Gemeindekooperation, AK Kultur-Kunst-Lebensqualität- Umwelt, AK Arbeit und Wirtschaft, AK Raumplanung/Raumordnung, AK Siedlungs-/Wohnungsentwicklung, AK Wein, AK Jugend, Vereine, Bildung, Sport, AK Produkte, AK Standortentwicklung, AK Öffentlichkeitsarbeit & Marketing, AK Ver-/Entsorgungsinfrastruktur  Berichtslegung, Darstellung der Ergebnisse, Dokumentation, Veranstaltungen/Diskussionsrunden in den Gemeinden, Stellungnahme Förderstelle, Dokumentation, Rückkoppelung  Grundsatzbeschluss zur Konzeptannahme, Übereinstimmende Gemeinderatsbeschlüsse, Dokumentation, Sitzungsprotokolle, Veranstaltungen/Diskussionsrunden in den Gemeinden  Erfolgskontrolle, Laufende Evaluierung, Projektzwischenergebnisse (Präsentation in den Gemeinden), Durchführung Gemeinde, Durchführung externes (Planungs-)Büro, Durchführung Kleinregionsmanagement (Tätigkeitsbericht)

Alle diese Verfahrensschritte wurden mit den 16 Kleinregionalen Entwicklungskonzepten verglichen und im Weiteren ausgewertet.

4.5.2 Resultate

Die Auswertung gliedert sich in die in Kapitel 4.5.1 vorgestellten Verfahrensschritte, die Subthemen sowie die eigenen Themenfelder und wird zusätzlich visuell dargestellt und anschließend (auch mittels ausgewählten Beispielen) interpretiert.

4.5.2.1 Bildung der Kleinregion

Die Bildung der Kleinregion ist der erste Schritt im Erstellungsprozess eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts. Alle Gemeinden in den untersuchten

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Kleinregionalen Entwicklungskonzepten haben erkannt, dass Aufgaben und Herausforderungen gemeinsam deutlich leichter zu bewältigen sind.

Tab. 16: Darstellung des Verfahrensschritts Bildung der Kleinregion

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland WeinviertlerDreiländereck Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental WeinviertelSüdliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn WaldviertlerStadt-Land March-Thaya-Auen RV Bildung der Kleinregion Festlegung der Mitgliedsgemeinden x x x x x x x x x x x x x x x x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

4.5.2.2 Grundsatzbeschluss zur Organisationsform

Die Gemeinden haben (siehe Kapitel 3.2.2.3) vor der Erstellung eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts eine gemeinsame Organisation zu gründen.

Tab. 17: Darstellung des Verfahrensschritts Grundsatzbeschluss zur Organisationsform

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Grundsatzbeschluss zur Organisationsform Übereinstimmende Gemeinderatsbeschlüsse x x x x x x x x x x x x x x x x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Obige Tabelle zeigt, dass in jedem Gemeinderat der Mitgliedsgemeinden eine eigene Organisation gegründet wurde. Meistens (etwa im Weinviertel) standen Kleinregionale Entwicklungskonzepte immer zu Beginn einer Kleinregionsbildung. Der nächste Schritt war, mittels Unterstützung des jeweiligen Regionalmanagements, die Gründung von Arbeitsgemeinschaften, Vereinen und Gemeinschaftsverbände.

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4.5.2.3 Grundsatzbeschluss zur Erstellung

Der Verfahrensschritt „Grundsatzbeschluss zur Erstellung“ bedeutet, dass vor Beauftragung eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts eine gemeinsame Willensbekundung zur zukünftigen Zusammenarbeit der Mitgliedsgemeinden erfolgen muss.

Tab. 18: Darstellung des Verfahrensschritts Grundsatzbeschluss zur Erstellung

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Grundsatzbeschluss zur Erstellung Übereinstimmende Gemeinderatsbeschlüsse x x x x x x x x x x x x x x x x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Auch der dritte Verfahrensschritt verdeutlicht, dass bei allen untersuchten Endberichten, vor Beauftragung eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts, übereinstimmende Gemeinderatsbeschlüsse vorausgegangen sind.

4.5.2.4 Auftragsvergabe

Die Auftragsvergabe ist der vierte Schritt im Rahmen des Erstellungsprozess eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts.

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Tab. 19: Darstellung des Verfahrensschritts Auftragsvergabe

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Auftragsvergabe Anbotseinholung und Beauftragung des PB x x x x x x x x x x x x x x x x Abteilung RU2 & Regionalmanagement des "Viertels" x x x x x x x x x x x x x x x x Vergabegesetz (NÖ Vergabegesetz, LGBl. 7200) Planungsbüro x x x x x x x x x x x x x x x x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Grundsätzlich ist auch hier zu bemerken, dass alle Gemeinden eine Anbotseinholung und im Weiteren eine Beauftragung eines Planungsbüros (siehe Tabelle 1) durchgeführt haben. Detaillierte Ausschreibungsdetails (Angebote von Planungsbüros sowie die Vergabe entsprechend dem Bundesvergabegesetz) zu den 16 untersuchten Kleinregionalen Entwicklungskonzepten liegen dem Autor der Diplomarbeit nicht vor.

4.5.2.5 Durchführung

Der aufwendigste Verfahrensschritt ist die Durchführung. Dieser Punkt wurde vom Autor der Diplomarbeit mittels Erstellung eigener Subthemen zusätzlich spezifiziert.

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Tab. 20: Darstellung des Verfahrensschritts Durchführung

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Durchführung Erstellung des Konzepts durch das Planungsbüro x x x x x x x x x x x x x x x x Erstellungsprozess (Methodik) Sekundärforschung (bestehende Daten & Statistiken) x x x x x x x x x x x x x x x x Arbeitskreise mit Bürger x x x x x x x x x x x x x x x Arbeitskreise mit BGM/Gemeindevertreter x x x x x x x x x x x x x x x x Arbeitskreise mit Wirtschafttreibende x x x x x x x Regelmäßige Arbeitskreise x x x x x x x x x x x x x Aktivierung der Bürger / Bürgerbeteiligung x x x x x x x x x x x x x x x Fragebogen x Themen Arbeitskreise AK Forst-Ökologie-Naturschutz x x AK (Gewerbliche) Wirtschaft/Nahversorgung x x x x x x x x x x x AK Tourismus/Fremdenverkehr/Infrastruktur x x x x x x x x x x x x x x x AK Verkehr x x x x x x x AK Land-/Forstwirtschaft x x x x x x x x x x x x x x AK Formen der Zusammenarbeit/Gemeindekoop. x AK Kultur-Kunst-Lebensqualität-Umwelt x x x x x x x x x x x x x x AK Arbeit und Wirtschaft x x x x x AK Raumplanung/Raumordnung x x x AK Siedlungs-/Wohnungsentwicklung x x x x x x x AK Wein x x AK Jugend, Vereine, Bildung, Sport x x x x AK Produkte x AK Standortentwicklung x x x x AK Öffentlichkeitsarbeit & Marketing x x x x x x AK Ver-/Entsorgungsinfrastruktur x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Zunächst ist festzuhalten, dass alle untersuchten Endberichte mit Hilfe eines oder mehrerer Planungsbüros Konzepte erstellt haben.

Im Zuge der Bestandsanalyse wird in allen Kleinregionalen Entwicklungskonzepten von den beauftragten Planungsbüros die Sekundärforschung, also eine auf bestehende Daten und Statistiken beruhende Methode, genutzt.

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Beispiel: (eigens definiertes) Subthema „Sekundärforschung“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Südöstliches Tullnerfeld“173: „Der Aufbau des Berichts erfolgt in zwei Teilen: Der erste Teil stellt das Kleinregionale Entwicklungskonzept im engeren Sinne dar. Im zweiten Teil des Berichtes werden die Grundlagen, die für die Erarbeitung des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts erforderlich waren, dokumentiert.“

Auch werden bei allen Konzepten regelmäßige Arbeitskreise unter Einbeziehung der Bevölkerung, den Bürgermeistern und der Gemeindevertreter, jedoch eher weniger mit Wirtschafttreibenden, veranstaltet. Die Aktivierung der Bevölkerung im Rahmen einer Bürgerbeteiligung ist ein wichtiger Eckpfeiler im Zuge der Erarbeitung des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts.

Zu dem Subthema Arbeitskreise lässt sich folgendes festhalten: Die am häufigsten (also alle Erstellungsjahre betreffend) zu verzeichneten Arbeitskreise sind (Gewerbliche) Wirtschaft/Nahversorgung, Tourismus/Fremdenverkehr/Infrastruktur, Land- /Forstwirtschaft sowie Kunst/Kultur/Lebensqualität/Umwelt. Ab dem Jahr 2000 tritt der Arbeitskreis Jugend/Vereine/Bildung/Sport sowie der Arbeitskreis Verkehr und ab dem Jahr 2003 der Arbeitskreis Siedlungs-/Wohnungsentwicklung in den Vordergrund. Einige Arbeitskreise, wie zum Beispiel Wein oder Ver-/Entsorgungsinfrastruktur werden hingegen nur selten behandelt.

4.5.2.6 Berichtslegung

Der folgende Punkt beschreibt die Berichtslegung, mit den Unterpunkten „Darstellung der Ergebnisse“ und „Stellungnahme Förderstelle“, sowie vier eigens definierten Punkten.

173 Vgl. Kordina, 2001, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Südöstliches Tullnerfeld“, S. 8.

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Tab. 21: Darstellung des Verfahrensschritts Berichtslegung

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Berichtslegung Darstellung der Ergebnisse Dokumentation x x x x x x x x x x x x x x x x Veranstaltungen/Diskussionsrunden in den Gem. x x x x x x x x x x x x x x Stellungnahme Förderstelle Dokumentation x x x x x Rückkopplung

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Die Berichtslegung, also die Prüfung des Entwurfs durch die Förderstelle, wird von allen untersuchten Kleinregionen durchgeführt. Die Dokumentation dazu ist in allen Konzepten ersichtlich, die abschließend notwendige Vorstellung des Konzepts, mittels Veranstaltungen und Gesprächsrunden zur Information der Bevölkerung, ist bei nahezu allen Kleinregionen (laut Bericht) durchgeführt worden.

Beispiel: (eigens definiertes) Subthema „Darstellung der Ergebnisse“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Zehn vor Wien“174: „Die Protokolle der Steuerungsgruppe, die Arbeitskreisprotokolle, das Protokoll des Zukunftstags, die Projektpräsentationen und sonstige Besprechungsprotokolle wurden jeweils nach den jeweiligen Sitzungsterminen an alle TeilnehmerInnen versendet und wurden im Rahmen des Berichtes nicht nochmals dokumentiert.“

Stellungnahmen der Förderstelle, in Bezug auf Dokumentationen oder möglicher Rückkoppelungen, sind dem Autor nach telefonischer Rückfrage bei der Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik des Amts der Niederösterreichischen Landesregierung nur in fünf untersuchten Kleinregionalen Entwicklungskonzepten bekannt. In den untersuchten Endberichten sind sie nicht ersichtlich.

174 Vgl. Fleischmann, Zech, 2007, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Zehn vor Wien“, S. 9.

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4.5.2.7 Grundsatzbeschluss zur Konzeptannahme

Dem Themenbereich des Grundsatzbeschlusses wurden neben den vorgegebenen Unterpunkten auch drei weitere eigens definierte Punkte hinzugefügt.

Tab. 22: Darstellung des Verfahrensschritts Grundsatzbeschluss zur Konzeptannahme

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Grundsatzbeschluss zur Konzeptannahme Übereinstimmende Gemeinderatsbeschlüsse Dokumentation x x x x x x x x x x x x x x x x Sitzungsprotokolle x x x x x x Veranstaltungen/Diskussionsrunden in den Gem. x x x x x x x x x x x x x x x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Sehr gut zu erkennen ist, dass alle vorliegenden Endberichte die Gemeinderatsbeschlüsse dokumentiert haben. Die Genauigkeit ist meistens stark verbesserungswürdig. So finden sich Sitzungsprotokolle bei lediglich sechs Kleinregionalen Entwicklungskonzepten wieder.

Beispiel: (eigens definiertes) Subthema „Veranstaltungen/Diskussionsrunden“ aus dem Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Südliches Weinviertel“175: „Einladung: Schlussveranstaltung zum Entwicklungskonzept „Kleinregion Südliches Weinviertel“ – Bilanz und Ausblick, am 17. November 2003.“

Erfreulich hier ist die durchwegs gängige Praxis der Informationsveranstaltungen im Sinne von Veranstaltungen und Diskussionsrunden in den Gemeinden vor Ort.

175 Vgl. Resch, 2004, Kleinregionales Entwicklungskonzept „Südliches Weinviertel“, S. 4.

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4.5.2.8 Erfolgskontrolle

Der letzte Schritt im Erstellungsprozess eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts ist die Erfolgskontrolle (siehe auch Kapitel 3.2.2.1, Abbildung 6). Neben dem vorgegebenen Subthema „Laufende Evaluierung“ wurden vier weitere Zusatzpunkte hinzugefügt.

Tab. 23: Darstellung des Verfahrensschritts Erfolgskontrolle

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Erfolgskontrolle Laufende Evaluierung Projektzwischenergebnisse (Präsentation i.Gem.) x x x x x x x x x x x Durchführung Gemeinde Durchführung externes (Planungs-)Büro x x x x x x x x x x Durchführung Kleinregionsmanagement x x x x

Quelle: Endberichte der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte. Eigene Darstellung, Excel 2007.

Um die Ziele des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts ehest möglich zu erreichen bedarf es einer Erfolgskontrolle. In 11 Kleinregionen wurden, laut der Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik des Amts der Landesregierung Niederösterreichs, Projektzwischenergebnisse innerhalb eines Jahres durch das Abhalten von Präsentationen in den Gemeinden absolviert. Die eigentliche Evaluierung wird meist von externen Planern/Planungsbüros sowie mittels Tätigkeitsberichten des Kleinregionsmanagement durchgeführt.

4.5.3 Fazit

Die in den Kapiteln 4.5.2.1 bis 4.5.2.8 behandelte Matrix mit all ihren Verfahrensschritten der 16 untersuchten Endberichte soll grundsätzlich Unterschiede im Erstellungsprozess der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte aufzeigen. Ähnlich den Kapiteln 4.3.3 und 4.4.3 gilt es auch hier ein Fazit zu erstellen.

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Es stechen dabei der Verfahrensschritt „Durchführung“ und im Besonderen das Unterthema „Arbeitskreise“ hervor. Die Themenfindung ist ein wesentlicher Punkt während der Erstellung eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts. Dementsprechend gibt es Arbeitskreisthemen welche in allen Jahrzehnten seit Bestehen dieses Instruments gleich bleiben. Jedoch gibt es Themen die sich schwerpunktmäßig anders verlagert haben oder sogar ganz verschwunden sind. Gründe dafür sieht der Autor dieser Diplomarbeit sicherlich im Wandel der Zeit sowie die damit verbundene Prioritätensetzung jeder einzelnen Kleinregion. Auch die Erfolgskontrolle stellt, nach Meinung des Autors, einen hohen Stellenwert dar. Letztendlich zeigen erst die Jahre nach Abschluss eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts, ob Ziele und Maßnahmen erfolgreich oder eben weniger erfolgreich umgesetzt wurden.

4.6 Spezifische Fragestellungen

Die in der Einleitung angeführten Fragestellungen sollen, auf Grundlage der ausführlichen Analyse in diesem Kapitel im Rahmen einer spezifisch- sowie allgemein- kritischen Conclusio noch einmal näher wiederholt, diskutiert und beantwortet werden.

4.6.1 Fragenpool 1: „Erste Anläufe und Inhalte von KREKs“

Wie erfolgreich waren die ersten Anläufe der KREKs, wo waren KREKs besonders erfolgreich und hat es über die Jahre inhaltliche Veränderungen gegeben?

Grundsätzlich ist anzuführen, dass nach Auswertung der 16, dem Autor vorliegenden, Kleinregionalen Entwicklungskonzepte alle Erfolge in unterschiedlichster Art und Weise (etwa im Detailgrad, im Umfang oder am Ausmaß der Beteiligung) vorweisen können. Beim Studieren der, in den ersten zehn Jahren seit Bestehen des Instrumentariums erstellten, vorliegenden Konzepte fällt auf, dass die Dokumente trotz umfangreicher Bemühungen von Seiten aller Beteiligter keine klaren Zielformulierungen für die zukünftige Entwicklung enthalten, und somit die Notwendigkeit der Weiterführung des Konzepts für die betroffenen Kleinregionen von

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Analyse der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte Christian Humhal, BSc immenser Wichtigkeit ist. Eine gut funktionierende regionale wirtschaftliche Entwicklung sowie eine signifikante Verbesserung des Lebensraums der zukünftigen Kleinregion sind maßgeblich vom aktiven Beitrag der Bevölkerung abhängig. Weiters ist festzuhalten, dass Hoffnungen in Planungen meistens nicht erfüllt werden, wenn die Umsetzung der Planungsziele nur „von oben“ (top-down) erwartet wird. Vielmehr solle das Land Anregungen geben und bei konkreten Projekten im Rahmen von bestehenden Möglichkeiten unterstützend helfen.

Alle untersuchten Kleinregionalen Entwicklungskonzepte sind inhaltlich, sowohl im Erstellungsprozess als auch im Aufbau, wenn auch oftmals nicht signifikant, voneinander zu unterscheiden. Themenfelder wie Kommunikation/Neue Medien, Mobilität, Sozialwesen, Integration und besonders Wirtschaft und Energie haben sich über die Jahre verändert. Ein Grund ist mit Sicherheit der unaufhaltsame technologische Fortschritt sowie der gezielte Fördermitteleinsatz der jeweiligen Jahre.

Begleitfrage: Überwog der Projektcharakter oder die Strategische Komponente?

Diese Frage ist mit „Sowohl als auch“ zu beantworten, da Kleinregionen im Zuge der Erstellung eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts Strategien für eine interkommunale Zusammenarbeit festlegen. Im Zuge der Spezifizierung von Themenschwerpunkten, Zielgruppen und Entwicklungszielen bilden diese Konzepte das Fundament für eine erfolgreiche Projektentwicklung und -umsetzung. Der Vergleich aller 16 untersuchten Endberichte, vor allem deren Auflistung in der Matrix „Aufbau der Konzepte“, hat ab dem Entwicklungskonzept „Pielachtal“ im Jahr 1994 gezeigt, dass sich die Kleinregionen mittels Erarbeitung eines Leitbildes einen zukünftigen Zielzustand und eine angestrebte Identität festgelegt haben. Nahezu alle untersuchten Endberichte haben einen Maßnahmen- oder Projektkatalog aufzuweisen. Dieser wichtige Punkt beinhaltet einen strategischen Umsetzungsplan mit den wichtigsten Eckdaten zu den jeweiligen Maßnahmen.

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4.6.2 Fragenpool 2: „Möglichkeiten, Grenzen und Konfliktpotentiale von KREKs“

Worin liegen die Möglichkeiten und wo die Grenzen bei dem Einsatz dieses Instrumentes zur Steuerung regionaler Entwicklung?

Die Möglichkeiten dieses Instrumentariums sieht der Autor der Diplomarbeit bei dem Thema Zusammenarbeit. In diesem Zusammenhang sind drei wichtige Arten der Kooperation zu unterscheiden: Der erste Punkt beschreibt anlassbezogene Kooperationen (etwa kleinregionale Initiativen, Thema e-Mobilität, u.a.). Der zweite Punkt beschreibt Gemeinschaftsinitiativen. LEADER etwa hat dies ausgelöst. Dies bedeutet, dass es bei der Gründung einer Kleinregion primär um eine einfachere und leichtere Einbindung in Förderprogramme geht. (Anm.: Problematisch wird es nur dann, wenn erkannt wird, dass die eben gegründete Region eigentlich keine gemeinsame Identität vorzuweisen hat und es im Nachhinein dementsprechende identitäts- und kooperationsbildende Maßnahmen braucht). Der dritte Punkt betrifft sachbezogene Kooperationen, da die einzelnen Gemeinden erkannt haben, dass sie zusammenarbeiten müssen, weil zu bestimmten Themen entlang bestimmter Handlungsstränge eine Kooperationsebene von Nöten ist, die eine einzelne Gemeinde allein nicht besitzt. Themen wie die „Dauerbrenner“ Tourismus, Siedlungsentwicklung oder Kultur bieten genügend Anlässe zur Kooperation. Der entscheidende und eigentliche Mehrwert ist, dass es Strukturen mit regelmäßigen Bürgermeisterkonferenzen gibt, in denen alle aktuellen Themen vorgestellt und diskutiert werden sollten. Das bedeutet, dass die eben genannten regionalen Strukturen vorhanden sein müssen an die sich unterschiedlichste Initiativen (etwa Förderprogramme, interessierte Bürger oder Vereine die Ideen einbringen und in der Kleinregion für Verbreitung und Unterstützung sorgen) anschließen können.

Im Folgenden werden Grenzen des Einsatzes des Instrumentariums Kleinregionales Entwicklungskonzept aufgezeigt. Zunächst ein geschichtlicher Exkurs zum besseren Verständnis:

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Meistens (z.B.: Weinviertel) standen Kleinregionale Entwicklungskonzepte immer zu Beginn einer Kleinregionsbildung. Es wurde mit Hilfe des Regionalmanagements eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE) gegründet und eine Ausschreibung für das Konzept gemacht. Im Weiteren haben die Gemeinden mittels Gemeinderatsbeschluss bekundet, dass sie das Konzept beauftragen und die erforderlichen Eigenmittel aufbringen wollen. Anschließend hat die Förderstelle zugestimmt und eine (prozentuelle) Förderung ausgesprochen. Schlussendlich haben die Gemeinden als Arbeitsgemeinschaft begonnen ein Kleinregionales Entwicklungskonzept zu erstellen. Nach Fertigstellung hat das Regionalmanagement den Verein mit den Gemeinden gegründet und dieser wurde dann zur Kleinregion.

Mittlerweile ist beinahe ganz Niederösterreich flächendeckend von Kleinregionen (mit Kleinregionalen Entwicklungskonzepten) bedeckt. Daraus resultieren die Fragen: „Was nun?“, „Wie geht es weiter?“. Nach Ansicht des Autors macht es durchaus Sinn, dass sich die Gemeinden wieder an einen Tisch setzen und mehr auf Konzeptebene über Themen diskutieren, jedoch spielen hier Faktoren wie Geld- und/oder Personalmangel eine gewichtige Rolle. Anstatt umfangreiche Kleinregionale Entwicklungskonzepte zu erstellen, sollte das Augenmerk auf Schwerpunktkonzepte (ein Thema, eine Konzeptausarbeitung) gelegt werden. Schlussendlich kann ein Kleinregionales Entwicklungskonzept noch so gut ausgearbeitet und durchdacht sein, wenn jedoch auf kleinregionaler Ebene keine Impulse gesetzt werden und ein Stillstand der Gespräche untereinander zu verzeichnen ist, dann sind auch diesem Instrumentarium Grenzen gesetzt.

Begleitfrage: Sind Konfliktpotentiale zu verzeichnen, ist ein KREK als Instrument der Raumplanung ausreichend?

Im Rahmen der Recherche zu dieser Diplomarbeit hat der Autor positive und negative Eindrücke gewonnen. Letztere werden im Folgenden näher beschrieben. Bürgermeister können bei der Umsetzung solcher Konzepte keine Fachkraft ersetzen, daher bedarf es Kleinregionsmanager, die unterstützend mitwirken sollen. Bis vor fünf Jahren wurde in den Anforderungen für den Beruf als Kleinregionsmanager eine

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Analyse der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte Christian Humhal, BSc akademische Ausbildung vorausgesetzt. Zusätzlich wurde meist noch eine Assistenzkraft eingestellt. Das hat sich im Laufe der letzten Jahre verändert. Das Anforderungsprofil wurde abgeändert, der Regionalmanager teilweise eingespart und die Assistenzkraft behalten.

Vor zehn bis fünfzehn Jahren war deutlich mehr Schwung in der Regionalentwicklung zu verzeichnen, viele Konzepte wurden erstellt, jedoch ist es um das Kleinregionale Entwicklungskonzept ruhig geworden. Selbst für Evaluierungen der Konzepte waren die Mitgliedsgemeinden von Kleinregionen oftmals nicht motiviert genug. Die Landesausstellung 2013 könnte neuen Wind in die Planung bringen. Die Realität sieht anders aus! Die Fördertöpfe sind nahezu aufgebraucht und die budgetäre Situation der Gemeinden hat sich signifikant verschlechtert. Oftmals sind sie nicht in der Lage die Eigenmittel zur Erstellung eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts (nach den neuen Richtlinien) aufzubringen.

In den Regionen gibt es zum Teil weitere Problempunkte. In den letzten zehn Jahren ist die Fülle an regionalen Akteuren (z.B.: Regionalmanagement, Kleinregionsmanager, Kleinregionsbetreuer, Dorf- und Stadterneuerung, Bildungs- und Heimatwerk, Mobilitätszentralen, Kulturvernetzung, Genussregionen, LEADER-Regionen, Communal-Audit) deutlich gestiegen. Die Gemeinden kommen nicht zur Ruhe, jeder Akteur, jede Organisation möchte seine (beste) Idee verkaufen, sofort ein Projekt starten und die Mittel dafür erhalten. Das zahlenmäßige „Explodieren“ der Beraterszene führt eindeutig zur Überforderung der Regionen.

Bezugnehmend auf die oben genannten Probleme kann das Instrumentarium „Kleinregionales Entwicklungskonzept“ allein nicht ausreichend, auch aufgrund des konzeptiven Charakters, für eine eigenständige Regionalentwicklung sein. Allerdings ist es eine Initialzündung zum Schaffen einer Basis für den Beginn der kleinregionalen Zusammenarbeit.

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Analyse der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte Christian Humhal, BSc

4.6.3 Fragenpool 3: „Weiterentwicklung und –führung von KREKs“

Welche Ansätze und Vorschläge zur Weiterentwicklung und –führung eines KREKS existieren?

Seit dem zuletzt fertiggestellten Kleinregionalen Entwicklungskonzept „Erlebnisregion Waldviertel Nord“ aus dem Jahr 2007 gab es eine „Durststrecke“ von vier Jahren bis das nächste Konzept „Dunkelsteinerwald“ in Angriff genommen wurde. Die Wahrscheinlichkeit, dass in Niederösterreich in Zukunft weiterhin Entwicklungskonzepte ausgearbeitet werden ist sehr gering. Das Hauptproblem liegt, wie schon öfters beschrieben, in der finanziellen Situation der Gemeinden. Vor zehn Jahren wurde diese Art der Konzepte noch sehr gut gefördert, momentan würden nur 70% der ursprünglichen Förderungen ausbezahlt.

Auch in LEADER-Regionen, generell im Zuge des Mainstreamings von LEADER (ab der aktuellen Förderperiode 2006) und seit sogenannte LEADER-Aktionspläne erstellt werden (die eine gewisse Ähnlichkeit mit Kleinregionalen Entwicklungskonzepten vorweisen), haben Kleinregionale Entwicklungskonzepte an Interesse verloren. Ein Beispiel: Die Erarbeitung des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts „Bruck- Carnuntum“ aus dem Jahr 2001, während der LEADER+-Phase (2000-2006), hatte von Beginn an das Ziel den LEADER-Aktionsplan für die Region zu erstellen.

Derzeit werden verstärkt Kleinregionale Rahmenkonzepte unterstützt, wobei die betroffenen Gemeinden über hohe finanzielle Eigenmittel verfügen sollten. Kleinregionale Rahmenkonzepte unterscheiden sich in Bezug auf Inhalt und Zugang deutlicher von anderen entwicklungsrelevanten Förderprogrammen. Rahmenkonzepte sind zudem das neuere „Produkt“, beispielweise in der Verkehrsplanung. Sie sind sehr geeignet um in der Raumordnung einen gewissen Rahmen zu schaffen, somit wird mehr experimentiert. Diese Art von Konzepten sind nur dann verbindlich (und werden gefördert), wenn sie verortet werden. Solange sie nicht in die Örtliche Raumordnung übernommen werden, bleiben sie konzeptiv.

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Analyse der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte Christian Humhal, BSc

Als letzten Punkt möchte der Autor noch einen kurzen Ausblick auf die nächstjährigen Ziele der Landesregierung Niederösterreichs geben. Im Moment werden neue Regionale Raumordnungsprogramme, die Entwicklungsaspekte beinhalten sollen, erarbeitet. Dabei könnten Themenbereiche aus jüngeren Kleinregionalen Entwicklungskonzepten herausgegriffen und im Rahmen eines Maßnahmenplans (natürlich mit Empfehlungscharakter) implementiert werden. Weiters wird in Bezug auf die Regionale Raumordnung ein Projekt (auf Basis eines Projekts über die Planungsgemeinschaft OST, Titel: „Strategien zur räumlichen Entwicklung der Ostregion“) initiiert: die sogenannte „Regionale Leitplanung“ (Bsp.: Achse S1 – A5). Dieses neue Instrument ist im Wesentlichen ein Mix aus Rahmenkonzept und Regionalem Raumordnungsprogramm („bottom-up“ mit „top down“) und soll noch heuer im Rahmen eines über eineinhalb Jahre dauernden Pilotprojekts gestartet werden. Es ist primär als Instrument für das Wiener Umland gedacht.

Die aktuellen Regionalen Raumordnungsprogramme sollen kleiner und mehr mit den Gemeinden abgestimmt werden. Gleichzeitig laufen über das Stadt-Umland- Management (SUM) Dialoggespräche, da das eben angesprochene PGO-Projekt von einer steigenden Bevölkerungsprognose (plus 450.000 Einwohner) für das Wiener Umland ausgeht. Dabei soll die Bedeutung für die Raum-, Siedlungs-, Verkehrs- und Wirtschaftsentwicklung berücksichtigt und im Weiteren Strategien entwickelt werden, die dann mit den Gemeinden abgestimmt werden müssen. Berücksichtigt wird auch der ländliche Raum. Es gilt Strategien gegen Abwanderung auszuarbeiten. Bezugnehmend auf die Örtliche Raumordnung soll die Erstellung von Örtlichen Entwicklungskonzepten (die noch immer nicht in allen Gemeinden vorhanden sind) forciert werden. In den Kleinregionen ist das Thema Verwaltungskooperation, die Kooperation von öffentlichen Verwaltungen und Gebietskörperschaften, sehr stark im Kommen.

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Schlussfolgerungen Christian Humhal, BSc

5. Schlussfolgerungen

Im Zuge der Recherche und im Laufe der Erstellung der Diplomarbeit hat der Autor einen aufschlussreichen Einblick in die Strukturen der kleinregionalen Entwicklung in Niederösterreich erfahren. Die nun folgende allgemeine Zusammenfassung soll abschließend einen Überblick sowie die persönliche Meinung des Autors über das Thema der Diplomarbeit „Die Entwicklung des Instruments Kleinregionales Entwicklungskonzept in Niederösterreich“ geben.

Kleinregionale Entwicklungskonzepte wurden oftmals entweder mit Druck vom Land oder aus einem gewissen Leidensdruck seitens der Gemeinden erstellt. Viele Gemeinden litten unter den Folgen des demographischen Wandels und der schlechter werdenden Wirtschaft und haben den Handlungsbedarf erkannt. Das Erstellen eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts war einerseits eine Initialzündung (im Sinne von „Gemeinsam sind wir stärker, Gemeinsam nützen wir die Potentiale unserer Region“) andererseits ein „Sich finden“ und vor allem eine Abkehr vom oftmals zitierten „Kirchturmdenken“. Das Konzept stellte einen wichtigen Schritt zur künftigen Entwicklung der Kleinregion dar und formulierte die bis dato allerersten Zielsetzungen zur Umsetzung interkommunal wirksamer Maßnahmen.

Im Jahr 2007, dem Jahr des letzten abgeschlossenen Kleinregionalen Entwicklungskonzepts, und seit Novellierung der Förderrichtlinien, die schon immer eine strategische Basis für eine erfolgreiche interkommunale Projektumsetzung waren, verebbte das Interesse am Kleinregionalen Entwicklungskonzept. Liegt es an den neu definierten Themenfeldern, den strengeren Richtlinien, der genau determinierten Umsetzungsbegleitung und Evaluierung, der schlechten Budgetsituation vieler Gemeinden, dem fehlenden Engagement aller Beteiligter oder am momentan interessanteren Kleinregionalen Rahmenkonzept? Aus rein statistischer Betrachtung ist das Instrumentarium Kleinregionales Entwicklungskonzept überholt. Es bestehen, wie bereits erwähnt, neue Förderrichtlinien die offenbar niemanden ansprechen und interessieren. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage wie es mit LEADER weitergehen wird. Die Einteilung der LEADER-Regionen ist in vielen Fällen politisch motiviert, eine gemeinsame Identität

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Schlussfolgerungen Christian Humhal, BSc der Region ist meistens nicht zu erkennen. Sollte LEADER weiterhin eher Kunstregionen (Bewerben von Projekten auch außerhalb der Region) bilden, gibt es vielleicht bald wieder eine Renaissance des Kleinregionalen Entwicklungskonzepts, weil dann die kleinregionalen Identitäten wieder eine stärkere Rolle spielen. Die Entwicklungsszenarien sind äußerst unterschiedlich und breit gefächert.

Das entscheidende in der Regionalentwicklung ist, dass mit oder ohne Kleinregionalem Entwicklungskonzept Kooperationsplattformen gebildet werden sollten. Dieses Instrumentarium ist der Anlass, im Rahmen der Konzepterstellung, durch Kooperationen und dem damit verbundenen miteinander reden, verschiedene Zugänge zu gewissen Themen zu erlernen. Ein Beispiel zum Thema Kooperationsplattform: Ist eine dementsprechende Plattform vorhanden, in der festgelegt wird, dass regelmäßige Bürgermeistertreffen (etwa vierteljährlich) abgehalten und gemeinsame Themen abgestimmt werden sollen, dann ist es auch (beispielsweise) für die ÖBB gemeinsam mit der in ihrem Verbund mitfahrenden Autobusunternehmen leichter, in dieser Region einen gemeinsamen Fahrplandialog (und eine laufende Fahrplanoptimierung) zu halten. Es gibt natürlich eine Vielzahl anderer auf regionaler Ebene zu behandelnde Themen wie der demographische Wandel oder die soziale Dorferneuerung, wo eine (Regions-)Plattform Sinn macht. Sie bieten ganz andere Zugänge zu Projektmöglichkeiten.

Es ist zu beobachten, dass immer öfters Schwerpunktkonzepte (thematische Konzepte wie regionale Energiekonzepte, die sowohl durch LEADER gefördert, als auch vom Klimafond weiterentwickelt werden, z.B.: Energiemodellregionen) in den Vordergrund rücken. Ein Beispiel eines thematischen Konzepts der Gemeinde Semmering (Anm.: aus dem Heimatbezirk, Neunkirchen, des Autors dieser Diplomarbeit): Die Kleinregion war die „Trägerrakete“ für den Managementplan „Weltkulturerbe Semmeringbahn“. Es wurde ein Konzept erstellt, das mehr oder weniger Entwicklungscharakter, jedoch einen gänzlich anderen Auslöser und vor allem Zugang (beginnend bei der UNESCO in Paris, über das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur hinein in die Region) hatte.

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Schlussfolgerungen Christian Humhal, BSc

Abschließend ist festzuhalten, dass Kleinregionen, die bereits Erfahrungen mit Kleinregionalen Entwicklungskonzepten hatten, unabhängig vom Erstellungsjahr, gewisse Vorkenntnisse haben. Dieser Bonus fehlt hingegen jenen Gemeinden und Kleinregionen, die noch nie in einem derartigen Prozess involviert waren. Es gilt „Der Weg ist das Ziel, Kooperation muss gelernt werden“. Kleinregionale Entwicklungskonzepte haben in Niederösterreich eine lange und erfolgreiche Tradition zu verbuchen, sie generieren Beteiligung einerseits und Ideenpools andererseits. Der Erfolg eines Kleinregionalen Entwicklungskonzepts kann nicht an der Quantität der realisierten Projekte, sondern muss unbedingt an der Qualität, im Besonderen der Leitbildfindung, der Ziel- und Maßnahmenauswahl sowie dem wichtigsten Punkt der Bildung von Kooperationsplattformen, gemessen werden.

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6. Verzeichnisse

6.1 Abkürzungsverzeichnis

Abb. – Abbildung ARGE – Arbeitsgemeinschaft AK – Arbeitskreis BEP – Bebauungsplan ECOPLUS – Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich EFRE – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung EUREK – Europäisches Raumordnungsgesetz EQUAL – Gemeinschaftsinitiative zur Bekämpfung von Diskriminierung und Ungleichheiten von Arbeitenden und Arbeitsuchenden auf dem Arbeitsmarkt FLWP – Flächenwidmungsplan INTERREG – Gemeinschaftsinitiative des europäischen Fonds für regionale Entwicklung KREK – Kleinregionales Entwicklungskonzept KRRK – Kleinregionales Rahmenkonzept LEADER – frz. Liaison entre actions de développement de l'économie rurale LEK – Landesentwicklungskonzept LgGBl. – Landesgesetzblatt NAFES – Niederösterreichische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Einkaufs in Stadtzentren NÖ – Niederösterreich ÖBB – Österreichische Bundesbahnen ÖPUL – Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft ÖREK – Österreichisches Entwicklungskonzept ÖROK – Österreichische Raumordnungskonferenz PGO – Planungsgemeinschaft Ost reg. – regional RIS – Rechtsinformationssystem des Bundes RIZ – Regional-Innovations-Zentrum

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ROP – Raumordnungsprogramm ROG – Raumordnungsgesetz RWK – Regionalwirtschaftliches Konzept RU2 – Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik SWOT – Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats SSCR – Stärken, Schwächen, Chancen, Risken SUM – Stadt-Umland Management WIN – Wir in Niederösterreich (Strategie Niederösterreich)

6.2 Abbildungsverzeichnis

ABB. 1: EINTEILUNG VON NIEDERÖSTERREICHS VIER VIERTEL SOWIE NÖ- MITTE ...... 4

ABB. 2: AUFTEILUNG DER KLEINREGIONEN IN NIEDERÖSTERREICH (2011) ...... 25

ABB. 3: EINORDNUNG DER KLEINREGIONEN IN DIE PLANUNGSEBENEN .. 26

ABB. 4: DARSTELLUNG DER KLEINREGIONALEN THEMENFELDER ...... 33

ABB. 5: ANZAHL DER GEMEINDEN NACH ORGANISATIONSGRAD IN KLEINREGIONEN ...... 37

ABB. 6: LAUFZEIT DES KLEINREGIONALEN ENTWICKLUNGSKONZEPTS .. 40

ABB. 7: BEARBEITUNGSMODULE ZUR ERSTELLUNG DES KLEINREGIONALEN ENTWICKLUNGSKONZEPTS ...... 42

ABB. 8: DARSTELLUNG DER FUNKTIONEN EINES LEITBILDES ...... 44

ABB. 9: DARSTELLUNG DER EVALUIERUNGSGEGENSTÄNDE UND EVALUIERUNGSSCHIENEN ...... 47

ABB. 10: DARSTELLUNG DER VERFAHRENSSCHRITTE DES KLEINREGIONALEN ENTWICKLUNGSKONZEPTS ...... 49

ABB. 11: DARSTELLUNG DER KLEINREGIONEN IN NÖ MIT KLEINREGIONALEM ENTWICKLUNGSKONZEPT ...... 58

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ABB. 12: DARSTELLUNG DES RÄUMLICHEN ENTWICKLUNGSMODELLS „TRAISEN/GÖLSENTAL“ ...... 89

ABB. 13: EXEMPLARISCHES BEISPIEL EINES PROJEKTS IM RAHMEN EINES KREKS ...... 93

6.3 Tabellenverzeichnis

TAB. 1: AKTUELLER STAND DER KLEINREGIONALEN ENTWICKLUNGSKONZEPTE IN NIEDERÖSTERREICH ...... 35

TAB. 2: DARSTELLUNG DER KLEINREGIONALEN ENTWICKLUNGSKONZEPTE UND DER PLANUNGSBÜROS ...... 59

TAB. 3: DARSTELLUNG DES HAUPTTHEMAS KLEINREGIONALE IDENTITÄT UND MARKETING ...... 61

TAB. 4: DARSTELLUNG DES HAUPTTHEMAS VERWALTUNG UND BÜRGERSERVICE ...... 63

TAB. 5: DARSTELLUNG DES HAUPTTHEMAS TECHNISCHE INFRASTRUKTUR UND MOBILITÄT ...... 65

TAB. 6: DARSTELLUNG DES HAUPTTHEMAS GESUNDHEIT UND SOZIALES ...... 67

TAB. 7: DARSTELLUNG DES HAUPTTHEMAS FREIZEIT UND ERHOLUNG ... 69

TAB. 8: DARSTELLUNG DES HAUPTTHEMAS WIRTSCHAFT UND ARBEITSMARKT ...... 70

TAB. 9: DARSTELLUNG DES HAUPTTHEMAS NATUR UND UMWELT ...... 75

TAB. 10: DARSTELLUNG DES HAUPTTHEMAS RAUMENTWICKLUNG ...... 78

TAB. 11: DARSTELLUNG DES BEARBEITUNGSMODULS ANALYSE ...... 83

TAB. 12: DARSTELLUNG DES BEARBEITUNGSMODULS SCHWERPUNKTSETZUNG ...... 84

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TAB. 13: DARSTELLUNG DES BEARBEITUNGSMODULS LEITBILD- UND ZIELFINDUNG ...... 85

TAB. 14: DARSTELLUNG DES BEARBEITUNGSMODULS MASSNAHMEN UND PROJEKTFINDUNG ...... 87

TAB. 15: DARSTELLUNG DES BEARBEITUNGSMODULS UMSETZUNG UND NACHBETREUUNG ...... 94

TAB. 16: DARSTELLUNG DES VERFAHRENSSCHRITTS BILDUNG DER KLEINREGION ...... 98

TAB. 17: DARSTELLUNG DES VERFAHRENSSCHRITTS GRUNDSATZBESCHLUSS ZUR ORGANISATIONSFORM ...... 98

TAB. 18: DARSTELLUNG DES VERFAHRENSSCHRITTS GRUNDSATZBESCHLUSS ZUR ERSTELLUNG ...... 99

TAB. 19: DARSTELLUNG DES VERFAHRENSSCHRITTS AUFTRAGSVERGABE ...... 100

TAB. 20: DARSTELLUNG DES VERFAHRENSSCHRITTS DURCHFÜHRUNG 101

TAB. 21: DARSTELLUNG DES VERFAHRENSSCHRITTS BERICHTSLEGUNG ...... 103

TAB. 22: DARSTELLUNG DES VERFAHRENSSCHRITTS GRUNDSATZBESCHLUSS ZUR KONZEPTANNAHME ...... 104

TAB. 23: DARSTELLUNG DES VERFAHRENSSCHRITTS ERFOLGSKONTROLLE ...... 105

6.4 Quellenverzeichnis

6.4.1 ExpertInneninterviews

13. April 2011: DI Ilse Höfling, Regionalmanagement NÖ (Weinviertel)

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20. April 2011: DI Andreas Weiß, Mag. (FH) Annemarie Trojer, Regionalmanagement NÖ (Industrieviertel)

21. April 2011: Mag. (FH) Ursula Poindl, Regionalmanagement NÖ (Waldviertel)

27. April 2011: Mag. Marianne Vitovec, Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung, St. Pölten

6.4.2 Literaturverzeichnis

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Peter, Karin (2010): Dialog regional: Kleinregionentag 2010, Gemeinsam für mehr Bürgernähe und Sparsamkeit. In: Raumdialog, Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr – Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten, Heft 4 Quartal/2010. Seite 16.

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Verzeichnisse Christian Humhal, BSc

Puchinger, Paula (1995): Kleinregionales Entwicklungskonzept „Pielachtal“. Maria Enzersdorf.

Regionalmanagement Niederösterreich (2011): Regionalentwicklung kompakt, Institutionen und Servicestellen, Broschüre 2/2011. Seiten 6 – 12, 14 – 22, 23 – 26.

Resch, Richard (2004): Kleinregionales Entwicklungskonzept „Südliches Weinviertel“. Graz.

Resch, Richard (2005): Kleinregionales Entwicklungskonzept „Traisen-Gölsental“. Graz.

Resch, Richard (2005): Kleinregionales Entwicklungskonzept „Raum Wolkersdorf“. Graz.

Schaffer, Hannes (2002): Kleinregionales Entwicklungskonzept „Leiser Berge – Mistelbach“. Wien.

Schaffer, Schimak (2002): Kleinregionen in Mitteleuropa – neue Wege der Zusammenarbeit, Gemeinsam zu Erfolg – Formen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit. EUREGIO-Forum. Artikel 4/2002.

Semsroth, Dillinger (2002): Föderales Planen – der Reichtum der Inkonsistenz, Aktuelle Tendenzen der österreichischen Raumplanung. Artikel 2002

Vitovec, Marianne (2007): Dialog International: LEADER 2007 bis 2013, Neue Impulse für den Ländlichen Raum. In: Raumdialog, Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr – Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten, Heft 1 Quartal/2007. Seite 18.

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Verzeichnisse Christian Humhal, BSc

Vitovec Marianne (2010): Dialog regional: Das Ziel immer vor Augen, Evaluierung Kleinregionaler Entwicklungskonzepte. In: Raumdialog, Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr – Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten, Heft 3 Quartal/2010. Seiten 16 – 19.

Wallenberger, Linhard (2004): Kleinregionales Entwicklungskonzept „Allentsteig“.

Wallenberger, Linhard (2004): Kleinregionales Entwicklungskonzept „Zukunftsraum PWGD“.

Wollansky, Ilse (2001): Kleinregionen, Ein niederösterreichischen Erfolgsrezept. In: Raum & Ordnung, Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr – Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik, Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten, Heft 3 Quartal/2001. Seiten 4 – 6.

Wollansky, Vitovec (2006): Interkommunale Zusammenarbeit in Niederösterreich am Beispiel der Kleinregionen. In: Biwald, Hack, Wirth (2006) (Hrsg.): Interkommunale Kooperation – Zwischen Tradition und Aufbruch, Schriftenreihe Öffentliches Management und Finanzwirtschaft. Wien – Graz: Neuer wissenschaftlicher Verlag. Band 3. Seiten 144 – 149.

Zech, Sibylla (2010): Ausgangslage und Trends Herausforderungen und Anforderungen Lösungsvorschläge und Empfehlungen zur österreichischen Raumpolitik. Stadt- Land. Wien 2010.

Zehetner, Kanonier (2008): Skripten zu Boden und Raumordnungsrecht 2. In: Vorlesung Boden und Raumordnungsrecht 2. WS 2008/09.

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Anhang Christian Humhal, BSc

Anhang

I. Gesprächsleitfaden (ExpertInneninterviews)

Die Entwicklung des Instruments Kleinregionales Entwicklungskonzept in NÖ

Fragen organisatorischer Art:  Vorstellung des Interviewers (Name, ...)  Kurzbeschreibung der Diplomarbeit  Ziele des Interviews vorstellen (25 Jahre KREKs, Genesis, Resultate, Entwicklungsverläufe, Perspektiven, Zukunft)  Frage nach Möglichkeit des Interviewmitschnitts mittels Aufnahmegerät

Fragen an Regionalmanager, Kleinregionsmanager (Bürgermeister, etc ...) Allgemeine Fragen:  Allgemeine Infos zur Kleinregion (mit kleinregionalem Entwicklungskonzept) XXX?  Was sehen Sie als allgemeine Stärken bzw. Schwächen der Region XXX?  Was sehen Sie als raumplanerische Stärken bzw. Schwächen der Region XXX an?  Warum regionale Kooperation (in genau dieser Kleinregion)?  Interessen und Schwerpunkte der regionalen AkteurInnen?

Fragen bezüglich der Erstellung des KREKs:  Jahr & Zeitraum der Erstellung eines kleinregionalen Entwicklungskonzeptes der Region XXX?  Warum wurde in der Region dieser Weg gewählt?  Welche AkteurInnen & wie viele Gemeinden waren/sind involviert?  Wie oft hat man sich im Rahmen der Erstellung des KREKs zusammengesetzt?  Welche/s Leitbild/er?  Strategische Handlungsfelder (Verkehr, Kooperation, Kultur/Tourismus/Freizeit, Wissen)?

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Anhang Christian Humhal, BSc

 Weitere Indikatoren: Nahversorgung, Gesundheit, Bildung, Sicherheit, Lebenshaltungskosten, Energieversorgung, Verkehr, Erholung/Freizeit, Umwelt, Information, Arbeitsplatzsituation)?  Welche Entwicklungsziele werden/wurden angestrebt?  Was war/ist Ihre Vision für die Region XXX in 10, 25, 50 Jahren?

Fragen bezüglich der Implementierung des KREKs:  Welche Ziele/Maßnahmen (siehe Indikatoren) wurden/werden in der Region XXX verwirklicht (Anzahl)?  Wie bewerten Sie diese? – Was waren/sind Erfolge/Misserfolge und weshalb?  Erfolgsfaktoren – Gründe, warum hat es funktioniert (Regionsgröße, Organisation, Rahmenbedingungen, AkteurInnen, sonstige Faktoren)?  Schlüsselprojekte (eher Projektcharakter oder strategische Komponenten)?  Implementierung in örtliche Entwicklungskonzepte (im Rahmen des örtlichen Raumordnungsprogramms)?  Wie oft hat man sich im Rahmen der Durchführung (und darüber hinaus) des KREKs zusammengesetzt?  Welche Koordinations- und Kommunikationsstrukturen waren/sind sinnvoll?  Was war/ist Ihrer Ansicht nach ein sinnvolles Vorgehen für die Umsetzung des KREKs?  Welche „Lehren“ wären bisher zu ziehen? / Was wäre vor diesem Hintergrund für künftige Entwicklungen zu wünschen?

Bei eher negativem (im Bezug auf das KREK) Gesprächsverlauf:  Wie könnten Gemeinden erfolgreicher in ein KREK eingebunden werden?  Wie könnten KREKs (zukünftig) erarbeitet werden? (Wer müsste involviert sein? Wie könnte dabei vorgegangen werden?)

Schluss:  Haben Sie weitere Bemerkungen, Anregungen oder Ideen zum Thema KREKs?

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Anhang Christian Humhal, BSc

II. Matrix „Thematische Inhalte der Konzepte“

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Kleinregionale Identität & Marketing Ausgestaltung der Inform.- und Komm.-medien Vermarktung von Betriebsflächen Nutzung leerstehender Gebäude x Standortkatalog "Gewerbe, Betriebe, Wohnen" x Bauland-, Boden- und Immobilienbörse x Standortkatalog für Gewerbegebiete x Betriebsansiedelungen x Betriebsflächenkataster x Nutzung der Standortgunst x Positionierung als attraktiver Wohnstandort Regionstypisches Ortsbild x Imageaufbesserung x Werbung und Marketing (Logo) x x x x Höfe/Gebäude zukünftig als Wohnstandort x Identifikation mit der Region x Leitthema "Sicherheit" x "Wohn(t)raum Waldviertel" x Verwaltung & Bürgerservice Bürgerservice Errichtung Büro x Kostenlose Bauberatung x Anlaufstelle "Initiative Kamptal" x Informationsstelle für Tourismus x Fahrgemeinschaftsbörse x Zentrale Informations- und Koordinationsstelle x Regionalentwicklungsverein Südliches Weinviertel x Kompetenzzentrum „Mitten im Leben“ x Gemeindeübergreifendes Informationsnetzwerk x Regionale Wirtschaftsplattform x Kommunikation/neue Medien Kultur- / Naturwerteführer (Karte) x x x x Heurigenkalender x x x x Umweltinformationsblatt x Regionsblatt/ regionale Zeitung x x x x x Broschüren des Angebots der reg. Wirtschaft x Kleinregionaler Veranstaltungskalender x x x kleinregionaler Betriebsführer x Homepage/Internetauftritt der Region x x x x x x x x Internetauftritt der Region x Schmankerlführer x x Ausbau neuer Technologien x Sozialfolder x „Warenkorb“ der Region x RegionsführerInnen/Regionsbroschüre x

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Anhang Christian Humhal, BSc

Kooperation Forcierung der grenzüberschr. Zusammenarbeit x Müllverband x Kooperation in der Holzproduktion x Kooperationsvertrag der Gemeinden x Gemeinderatsklausuren x Kooperation Winzerfest x Steigerung Effizienz der Kooperation x Technische Infrastruktur & Mobilität Mobilität Schaffen von Parkplätzen x Erschließung der Erholungsräume x Erreichbarkeit x Straßenausbau x Ausbau Güterwegenetz x Verkehrserschließung Nutzung vorhandener Infrastruktur Ausbau ÖV x Radwegenetz x x x x x Sicherung/Ausbau ÖPNV x x x Themen-Rad- und Wanderwege x Ausbau der Bahnlinie Waidhofen - Slavonice x Ausbau der B 36 von Waidhofen nach Fratres x Anbindung an die Zentralräume in A und CZ x Aktionsprogramm "Autosparendes Wohnen" x Profilierung Rad-Erlebnisangebot x Kostengünstiger ÖV x Verkehrskonzept - ÖPNV x Ausbau des Verkehrsnetz x Ver- und Entsorgung Ausbau Abwasserbeseitigung x Brauch- & Trinkwassertrennung x Kommunikation Breitband (IT-Bereich) x Breitbandinfrastruktur (e-Region) x x Gesundheit und Soziales Gesundheitswesen Einrichtung von Arztpraxen x Mangelnde Fachärztepraxen x Aktion "Gesunde Gemeinde" x Heil- und Gewürzpflanzen im Gesundheitswesen x Gesundheitskompetenzzentr. „Mitten im Leben“ x Sozialwesen Jugendeinrichtungen x x Jugendsportangebote x Regionales Bildungsprogramm x "Kellergasse" x Modelle zur Motivation von Kinder/Jugendliche x Jugendarbeit x Schul- und Kindergarten-Nachmittagsbetreuung x Integration EU - Integrationsprozess x Migrationsprojekt x Themenpfad „Heimat und Migration“ x Gender Mainstreaming „Gendermainstreaming“ – Projekte an Schulen x

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Anhang Christian Humhal, BSc

Freizeit und Naherholung Kunst und Kultur Kultur - Unterhaltung x Kulturführer/Regionsprospekt x Landesausstellung x "Liechtensteinmuseum" x Austausch Kunst und Kulturangebote x Beschilderung der Kulturgüter x Entwicklung/Erhaltung der Kulturlandschaft x x Brauchtumspflege x Regionale Kulturwerkstatt x x Kulturzentrum "Stift Lilienfeld" x Permanentes kleinregionales Kulturforum x Volkskultur Achse "Sulz im Wienerwald" x Attraktive Kultureinrichtungen x Kultur-Veranstaltungskalender x Naherholung Bewahrung der Landschaftsräume Erholungsachse "Traisen-/Gölsental" x Naherholungsschwerpunkt "Muckenkogel" x Erholung, Wandern im "Matzner Wald" x Naturerlebnis "Kreutwald - Glockenberg" x Attraktivierung Naherholung x Wirtschaft und Arbeitsmarkt Wirtschaft Sicherung Nahversorgung x x Errichtung von Wirtschaftsparks Eigenversorgung der Region mit Schotter Betriebsnachfolge sichern x Unternehmerstammtisch x Wirtschaftsstammtisch x Halten/Erhöhung der regionalen Wertschöpfung x x Regionaler Wirtschaftspark x Regionales EKZ "Traisen-Gölsental" x IZ Wirtschaftspark"Wolkersdorf" x Direktvermarktungsinitiative x Wirte-Stammtisch x Kleinteilige Betriebsstruktur x Arbeitsplätze x Gewerbe und Industrie Bauberatung x Vemeidung von Nutzungskonflikten x Landwirtschaft Verbesserung traditioneller Produkte x Neue Produkte x Verbesserung Weinbau und Fremdenverkehr x Qualitätssiegel x Kleinräumige Bewirtschaftungsweise Holzveredelung x Direktvermarktung/Ab-Hof-Verkauf x Samengewinnung (Artenvielfalt) x Weiterverarbeitung regional erz. Produkte x "Weinviertler Dreiländereckbrot" x Umweltschonende Bewirtschaftung x Bauernmärkte x Erhaltung und Pflege wertvoller Flächen x "Ökogürtel Mistelbach" x Verbesserte Nutzung der Ressource Wald x Erhöhung der Wertschöpfung des Produktes Holz x "EUREGIO-Vinothek Matzen" x

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Anhang Christian Humhal, BSc

Tourismus Steigerung Nächtigungszahlen x x Sanierungen x Ergänzung des touristischen Angebots x Verbesserung Beherbergungsangebot x Urlaub am Bauernhof x Motto für Fremdenverkehr "Gesundes Tal" x Gästeprogramme x Verbesserung Bettenauslastung x Aufbau Tourismusorganisation x Attraktivierung der touristischen Infrastruktur x Reittourismus x Gästetransport x "Bustourismus Liechtenstein" x Sicherung des Naturr. als touristische Ressource x Tourismusbilanz x "Weinherbst" x Reiterwege x Sanfter Tourismus x x x Infrastruktur für Mehrtagesurlauber x Revitalisierung von historischen Parkanlagen x "Museumsstraße" x "Wellnesspark Thayaland" x Regionaler Radweg x Aktionsprogramm für lokale Attraktionen x "TÜPl Rundfahrt" x Interregionale Tourismuskarte x Radtourismus x Beherbergung und Gastronomie x Standortentwicklung/-marketing Regionssignet (Logo) x x x x Gem. Auftreten und Vermarktung d. Region x Marketingkooperation x Interessentenmarketing x Regionale Wirtschaftswerbung x Erhöhung Bekannheitsgrad und Image der Region x Kleinregionsbazar x "Regionales Marketing–Service-Center NORD" x Internationales Interkommunales Zentrum x Kommunales Standort-Informations-System x Aufbau eines regionalen Einkaufsmarketing x Marketingaktivitäten x "Freizeit (S)Pass" x Standortmarketing x Interkommunale Standortentwicklung x F&E Gründer- & Forschungszentrum x Innovationszentrum x Regionales Impulszentrum RIZ x Bildung und Qualifizierung Schulungsprogramm für Mitarbeiter x "Kursbuch Fragnerland" Ausbildung für „Alternativ-Installateure“ x HTL-Ausbau in Karlstein x Aus- und Weiterbildungsprogramme x Gemeindeübergreifende VHS x

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Anhang Christian Humhal, BSc

Natur und Umwelt Klima- & Umweltschutz Ökozentrum x Hebung der Wasserqualität x Mülltrennung x Pflege und Sicherung des Lebensraumes x Schutz und Sanierung x Nachhaltigkeit als Entscheidungsprinzip x Schützen der natürlichen Ressourcen x Naturschutz Forst-Ökolgie-Naturschutz x Ergänzung der Ufervegetation x Sicherung des Landschaftsbildes x Feststellung schützenswerter Flächen x Sicherung der Ressourcen x Energie Energiemustergemeinde mit Biomasse x Zentrale Heizanlagen bei neuen Siedlungsgeb. x Nutzung von Alternativenergien x Energie aus der Landschaft x Energieversorgung mit biog. Produkten x Nutzung erneuerbarer Energieträger x Bio-Energie "Stölzle Kristall" x Biogasanlagen x Raumentwicklung Konzepte und Leitbilder Landschaftskonzept x x x Forstwegekonzept x Dorf-/Stadterneuerung x x Gestaltungskonzepte x Radwegekonzept x x Konzept Müllvermeidung-Mülltrennung x Siedlungsleitbild x Tourismuskonzept x Leitbild "Fragnerland" x Plan des Landschaftsinventars x Wegekonzept x Regionale Nahversorgungsstrategie x Regionales Nahverkehrskonzept x Erdöl-Altlastenkonzept x Gewässerpflegekonzept x Wellness - Masterplan "Bad Pirawarth" x Regionskarte x Leitthema "Sicherheit" x Kleinregionales Öffentliches Verkehrskonzept x Standortkooperationen Kooperation der Betriebe x Kooperation Hohlwegpflege x Kooperation Naturpark "Uewersauer in Luxemburg" x Grenzüberschreitendes Impuls Zentrum Thayaland x Naturraumkooperation "Nationalpark Thayatal" x

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III. Matrix „Aufbau der Konzepte“

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Analyse Grundlagenforschung x x x x x x x x x x x x x x x x SWOT-Analyse x x x x x x x x x Problemkatalog/-analyse x x Entwicklungsmöglichkeiten x Ansätze / Potentiale x x x Schwerpunktsetzung Festlegung der Themen (Eigene) Themenschwerpunkte x x x x x x x x x x x x x x x x Zielgruppenbeschreibung Adressatenkreis (Miteinbeziehung) Lokale Bevölkerung x x x x x x x x x x x x x x x x Überregionale Zielgruppen x x x x x x x x x x x x Leitbild- und Zielfindung Erarbeitung des Leitbildes x x x x x x x x x x x x Gernerelles (einzelnes, generalisiertes) Leitbild x x x x x x x Räumliches (thematisch fokussiertes) Leitbild x x x x x x Darstellung (z.B.: Organigramm) x Formulierung des Zielekataloges x x x x x x x x x x x x x x Generell (alle Themenbereiche beschreibend) x x x x x Thematisch (fokussierter Zielekatalog) x x x x x x x x x x Darstellung (z.B.: Zielbaum) x Ideenkatalog x x x Massnahmen und Projektfindung Erarbeitung des Massnahmen-/Projektkataloges x x x x x x x x x x x x x x Nur angeführt x x Leit-/Schlüsselprojekte x x x x Planungshandbuch x x x Aufbau des (Massnahmen-)Konzepts (konkrete) Verräumlichung x x x x x x x x x x x x x x x x Grafisch x x x x Pläne x x Skizzen x x Karten x x Beispiele Räumliches Leitbild "Südöstliches Tullnerfeld" x Karte "Leitbild" x Räumliches Entwicklungsmodell "Traisen/Gölsental" x Verbal x x x x x x x x x x x x x x x x Genaue Auflistung x x x x x x x x x x Ungenaue Auflistung x x x x x x Aufbau des (Massnahmen-)Katalogs Projekttitel x x x x x x x x x x x x x x x x Ziele und Inhalt Inhaltliche Kurzbeschreibung x x x x x x x x x x x x x x x Massnahmenträger/Ansprechpartner Bund x x Land x x x x x x x x x x x x Gemeinde x x x x x x x x x x x x x x

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Projektstatus Ideenphase/Gespräche x x x x x x x x x x x x x x x In Planung (Erstellung Entwürfe/Konzepte) x x x x x x x x Startbereit x In Umsetzung x x x Realisiert x x x Prioritätenreihung Langfristig x Mittelfristig x x x x Kurzfristig x x x x x x Durchführung (Projektbetreiber, Koop.-partner) Gemeinde(n) x x x x x x x x x x Arbeitsgruppe(n)/-kreise x x x x x x x x x x x Externe Planer/Planungsbüro x x x x x Regionalmanagement x x Partnergemeinden Kammern/Verbände x x x x Zeitplan/-rahmen Offener Zeitplan x x x x x Konkreter Zeitplan x x x x x x Kosten Finanzierung Genaue Auflistung x x x x x Ungenaue Auflistung x x Keine Auflistung x x x x x x x x x Förderungen LEADER+ x Ziel 5b-Gebiet x x EU-Integrationsprozess x WIN-Strategie NÖ-Prozess x x NAFES x ECOPLUS x x Lokale Agenda 21 x INTERREG III x Ziel 3 Gebiet x EQUAL x Amt der NÖ-Lreg, Abteilung RU 2 x x x x x x x x RIZ x NÖ Landschaftsfonds x ÖPUL x Umsetzung und Nachbetreuung Beratung, Coaching, Umsetzung (zukünftig) x x x x x x x x x x x Realisierung x x Projektlogbuch x "Was bisher geschah" x x x Umsetzung im Rahmen des LEProg. x Nachbetreuung x x ... ist erwünscht x x x x x x x x x x

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Anhang Christian Humhal, BSc

IV. Matrix „Erstellungsprozess“

1984 1986 1994 1995 1997 2000 2000 2001 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2006

Mittleres Kamptal Mittleres Kamptal Unteres Pielachtal Ötscherland Dreiländereck Weinviertler Tullnerfeld Südöstliches Wagramland Mistelbach Berge, Leiser PWGD Zukunftsraum Traisen-Gölsental Weinviertel Südliches Allentsteig Wolkersdorf Raum Wien vor Zehn Stadt-Land Waldviertler March-Thaya-Auen RV Bildung der Kleinregion Festlegung der Mitgliedsgemeinden x x x x x x x x x x x x x x x x Grundsatzbeschluss zur Organisationsform Übereinstimmende Gemeinderatsbeschlüsse x x x x x x x x x x x x x x x x Grundsatzbeschluss zur Erstellung Übereinstimmende Gemeinderatsbeschlüsse x x x x x x x x x x x x x x x x Auftragsvergabe Anbotseinholung und Beauftragung des PB x x x x x x x x x x x x x x x x Abteilung RU2 & Regionalmanagement des "Viertels" x x x x x x x x x x x x x x x x Vergabegesetz (NÖ Vergabegesetz, LGBl. 7200) Planungsbüro x x x x x x x x x x x x x x x x Institut für angewandte Soziologie (Wien) & WU Wien x Büro Dr. Lucian Paula x ARGE Dr. Puchinger/Institut Region & Büro Dr. Paula x ÖAR-Regionalberatung GesmbH Horn x Raumplanungskanzlei DI Michael Fleischmann x Forschung Planung Beratung DI Hans Kordina x Ingenieurkonsulenten EMRICH - LEINNER - PAULA x MECCA Enviromental Consulting / Ö. Ökologieinst. x Wallenberger & Linhard, Regionalberatung GmbH x x DI Richard Resch, Ingenieurkonsulent f. Raumplanung x x x Raum Region Mensch DI Michael Fleischmann, x x StadtLand DI Sybilla Zech Forschung Planung Beratung DI Hans Kordina, x Wallenberger & Linhard, Regionalberatung GmbH Durchführung Erstellung des Konzepts durch das Planungsbüro x x x x x x x x x x x x x x x x Erstellungsprozess (Methodik) Sekundärforschung (bestehende Daten & Statistiken) x x x x x x x x x x x x x x x x Arbeitskreise mit Bürger x x x x x x x x x x x x x x x Arbeitskreise mit BGM/Gemeindevertreter x x x x x x x x x x x x x x x x Arbeitskreise mit Wirtschafttreibende x x x x x x x Regelmäßige Arbeitskreise x x x x x x x x x x x x x Aktivierung der Bürger / Bürgerbeteiligung x x x x x x x x x x x x x x x Fragebogen x Themen Arbeitskreise AK Forst-Ökologie-Naturschutz x x AK (Gewerbliche) Wirtschaft/Nahversorgung x x x x x x x x x x x AK Tourismus/Fremdenverkehr/Infrastruktur x x x x x x x x x x x x x x x AK Verkehr x x x x x x x AK Land-/Forstwirtschaft x x x x x x x x x x x x x x AK Formen der Zusammenarbeit/Gemeindekoop. x AK Kultur-Kunst-Lebensqualität-Umwelt x x x x x x x x x x x x x x AK Arbeit und Wirtschaft x x x x x AK Raumplanung/Raumordnung x x x AK Siedlungs-/Wohnungsentwicklung x x x x x x x AK Wein x x AK Jugend, Vereine, Bildung, Sport x x x x AK Produkte x AK Standortentwicklung x x x x

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Anhang Christian Humhal, BSc

AK Öffentlichkeitsarbeit & Marketing x x x x x x AK Ver-/Entsorgungsinfrastruktur x Berichtslegung Darstellung der Ergebnisse Dokumentation x x x x x x x x x x x x x x x x Veranstaltungen/Diskussionsrunden in den Gem. x x x x x x x x x x x x x x Stellungnahme Förderstelle Dokumentation x x x x x Rückkopplung Grundsatzbeschluss zur Konzeptannahme Übereinstimmende Gemeinderatsbeschlüsse Dokumentation x x x x x x x x x x x x x x x x Sitzungsprotokolle x x x x x x Veranstaltungen/Diskussionsrunden in den Gem. x x x x x x x x x x x x x x x Erfolgskontrolle Laufende Evaluierung Projektzwischenergebnisse (Präsentation i.Gem.) x x x x x x x x x x x Durchführung Gemeinde Durchführung externes (Planungs-)Büro x x x x x x x x x x Durchführung Kleinregionsmanagement x x x x

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