Volkerjungmdl
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Ausgabe 07/13 VOLKER JUNG MdL „Brief aus Düsseldorf“ Liebe Leserinnen, liebe Leser, der Gesetzentwurf der rot-grünen Landesregierung zur Einführung des Kommunal-Solis ist in der vergangenen Plenarwoche förmlich in der Luft zerrissen worden. Dabei wurde deutlich: Die Zwangsabgabe hat nichts mit einer fairen Kommunalfinanzierung zu tun (siehe Bericht auf dieser Seite). Des Weiteren haben SPD und Grüne das 9. Schulrechtsänderungsgesetz verabschiedet. Warum damit die große Chance vertan wurde, Inklusion zum Gewinnerthema zu machen, lesen Sie auf Seite 2. Außerdem erfahren Sie, was sich hinter der „Verordnung zur Selbstüberwachung von Abwasseranlagen – Selbstüberwachungsverordnung Abwasser – SüwVO Abw“ verbirgt. Ihr Kommunal-Soli wird zur Luftnummer Offenlegung von Vorstandsbezügen Der von Rot-Grün geplante Kommunal-Soli steuerstar- „Als die damalige schwarz-gelbe Landesregierung das ker Städte zugunsten finanzschwacher Kommunen hat Transparenzgesetz für öffentliche Unternehmen auf sich bei einer Experten-Anhörung im Landtag als Luft- den Weg gebracht hat, gab es fraktionsübergreifend nummer entpuppt. Dabei wurde deutlich: Die Zwangs- Zustimmung. Auf dieser Grundlage haben mittlerweile abgabe hat nichts mit einer fairen Kommunalfinanzie- 97 der 105 Sparkassen in NRW Angaben zu ihren Ver- rung zu tun, sie ist unsozial und ungerecht. Die 60 Zah- gütungen gemacht. Damals wie heute ließ man sich von lerkommunen würden eine zusätzliche Umlage nicht dem richtigen Grundsatz leiten, dass es in unserem verkraften. Tatsächlich sind sie alles andere als „reich“. Rechtsstaat die Regel sein sollte, wenn die Bezüge von öffentlich Bediensteten bekanntgemacht werden. Denn Zudem äußerten die Experten massive verfassungs- gerade öffentliche Unternehmen stehen im Fokus der rechtliche Zweifel an der Zwangsabgabe, die die Haus- Bürger. Nun muss natürlich eine einheitliche Veröffent- halte der betroffenen Städte jährlich mit 182 Millionen lichung das Ziel sein, um nicht die Akzeptanz derer Euro belasten würde. Der Soli nimmt den Kommunen auszuhöhlen, die sich gesetzeskonform verhalten.“ jegliche Spielräume für die Gestaltung der eigenen Hebesätze. Die Auswahl der Zahlerkommunen ist sach- widrig, wenn die tatsächliche Leistungsfähigkeit außen vor bleibt. Überhaupt ist der Soli nicht dazu geeignet, die steigende Verschuldung der Kommunen zu stoppen. Über die Auswirkungen vor Ort habe ich mich jüngst mit den Bürgermeistern von Hövelhof, Michael Berens (CDU), und Delbrück, Manfred Peitz (parteilos), sowie mit unserem kommunalpolitischen Fraktionssprecher André Kuper ausgetauscht. Die Bürgermeister riefen die Landesregierung auf, den Kommunal-Soli zu streichen und das Gemeindefinanzierungsgesetz zu reformieren. Vergangenen Freitag sprach ich im Plenum zu einem Antrag der Piraten-Fraktion. Dieser sieht vor, dass die bisherige Hinwirkungspflicht der Träger auf eine Veröf- fentlichungspflicht der Sparkassen selbst ausgeweitet werden soll. Außerdem sollen die Informationen über eine Datenbank zentral im Internet abrufbar sein. Eine weitergehende Regelung als die Hinwirkungspflicht ist jedoch rechtlich schlichtweg nicht möglich. Zudem ist es nach meinem Politikverständnis nicht Aufgabe des Gesetzgebers, die Geschäftsberichte der Sparkassen zu sammeln, optisch aufzuhübschen und sie als eine Art Pranger im Internet zu veröffentlichen. Gemeinsame Diskussion mit Werner Peitz, Ingrid Hartmann Meine vollständige Rede können Sie hier nachlesen. (Kämmerin Delbrück), André Kuper MdL und Michael Berens. „Brief aus Düsseldorf“ Inklusion nach Kassenlage Verordnung zum Kanal-TÜV Der Landtag hat mit den Stimmen von SPD und Grünen Mit der „Verordnung zur Selbstüberwachung von das 9. Schulrechtsänderungsgesetz verabschiedet. Mit Abwasseranlagen – Selbstüberwachungsverordnung der jetzt vorliegenden Form des Gesetzes ist die große Abwasser – SüwVO Abw“ hat Rot-Grün die Chance vertan worden, die Frage der Inklusion zu Durchführungsverordnung zur Dichtheitsprüfung einem Gewinnerthema für NRW zu machen. verabschiedet. Die Neuregelung sieht vor, dass Stattdessen peitscht Rot-Grün die Inklusion nach Häuser, die vor 1965 in Wasserschutzgebieten Kassenlage durch: kein klares Bekenntnis zur errichtet wurden, bis Ende 2015 auf undichte Kanäle Konnexität, kein klarer Rechtsanspruch für die Kinder geprüft werden müssen. Häuser, die danach errichtet und überhaupt keine Standards für eine gelingende wurden, müssen bis Ende 2020 geprüft werden. Inklusion. Das ist verantwortungslose Politik auf dem Der NRW-Landtag hatte bereits Ende Februar eine Rücken der Kinder, aber auch der Eltern und Lehrer. Änderung des Landeswassergesetzes beschlossen. Mit Die Kommunen haben durch die ständige der nun beschlossenen Verordnung stellt Rot-Grün Verschiebung und späte Verabschiedung des Gesetzes endgültig Tausende Hausbesitzer in den keine Möglichkeit, sich ausreichend vorzubereiten. Ihre Wasserschutzzonen unter Generalverdacht. Sie Kosten werden nach wie vor nicht als konnexitäts- müssen die Dichtheitsprüfung erledigen und aus relevant anerkannt. Diese ungeklärte Lage wird sich eigener Tasche bezahlen. Für Kontrolle und Sanierung jetzt bis ins nächste Jahr ziehen. können mehrere Tausend Euro fällig werden. Das Gesetz greift also bei weitem zu kurz. Rot-Grün hat in keiner Weise auf die Fachleute in der Anhörung gehört. Im Gegenteil: Es wird parteipolitisch durch- regiert. Die Regierung schafft es nicht, die Inklusion zu einem gesellschaftlichen Aufbruch zu nutzen. Einsatz für OWL-Flughafen zeigen Sollten die Pläne des NRW-Verkehrsministeriums be- züglich der künftigen Entwicklung des Flughafens Pa- derborn-Lippstadt Wirklichkeit werden, wird die Regi- on Ostwestfalen-Lippe wieder einmal abgehängt. Ver- kehrsminister Groschek liefert mit der Einstufung des Airports als lediglich regional bedeutsam ein weiteres Wasserschutzgebiete im Kreis Paderborn Beispiel für die fehlende Sensibilität der Landesregie- rung für die Belange unserer Region. Es stellt sich die Im Kreis Paderborn sind insbesondere Bürger in Frage, welche Kriterien herangezogen wurden. In der Altenbeken, Bad Lippspringe, Delbrück, Lichtenau, Ausschusssitzung wich der Minister entsprechenden Paderborn und Salzkotten betroffen. Nähere Nachfragen aus. Immerhin arbeitet der OWL-Flughafen Informationen erteilen rechtzeitig die Kommunen. deutlich profitabler als etwa der Flughafen in Müns- Dabei gibt es nach wie vor keinen wissenschaftlichen ter/Osnabrück. Wieder einmal würden Sparbemühun- Beweis dafür, dass von privaten Abwasserleitungen gen und solides Wirtschaften bestraft. So verliert der eine Gefahr für die Verunreinigung des Grundwassers Airport Paderborn/Lippstadt gegenüber dem neuen ausgeht. Wieder einmal bevormundet und regelt Rot- Flughafen Kassel/Calden weiter an Boden. Grün zulasten vieler Betroffener. Wir hatten dagegen Die Landesregierung sollte sich zu OWL und seinem gemeinsam mit der FDP ein bürgerfreundliches Vorzeige-Flughafen bekennen. Die Behauptung von Konzept vorgelegt. Danach hätten Prüfungen von Minister Groschek, mit dem Konzept sei keine „qualita- privaten Abwasserkanälen nur dann durchgeführt tive Abstufung“ verbunden, ist falsch. Während die werden müssen, wenn ein begründeter Verdacht landesbedeutsamen Flughäfen mit leistungsfähigen besteht, dass sie undicht sind. Verkehrsanbindungen ausgebaut werden sollen, dürfen die regionalbedeutsamen Flughäfen nur in Abstim- mung mit den landesbedeutsamen Flughäfen gesichert werden. Herr Groschek sollte auf seine Parteifreunde Impressum im Detmolder Regionalrat hören. Sie fordern die Lan- desregierung ebenfalls auf, den OWL-Flughafen nicht Volker Jung MdL | CDU-Center | Liboriberg 21 | 33098 Paderborn Tel.: (05251) 87 87 469 | Fax: (05251) 87 87 518 schlechterzustellen. Diese Initiative wird auch von den [email protected] | www.jung-volker.de südwestfälischen Abgeordneten unterstützt. www.facebook.com/VolkerJungCDU | www.twitter.com/Volker_Jung .