„Pokalschreck Der Bundesligisten“
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MONTAG, 11. SEPTEMBER 2006 Regionalsport SÜDKURIER NR. 210 / MP VI Der 2:1-Triumph des SC Pfullendorf über Arminia Bielefeld im DFB-Pokal: Überraschend und doch erklärbar NACHGEFRAGT „So langsam „Pokalschreck der Bundesligisten“ Routine“ er letzte Regionalligagegner SCP-Coach Feichtenbeiner des SC Pfullendorf, der FK Pir- D masens, hatte es tags zuvor „So langsam wird das vorgemacht und Werder Bremen aus zur Routine“, ant- dem DFB-Pokal geworfen. Und auch wortete SCP-Trainer der kommende Gegner der Pfullen- Michael Feichtenbeiner dorfer im Regionalligaalltag, die Stutt- garter Kickers, eliminierten mit dem augenzwinkernd im HSV einen weiteren Champions-Lea- ZDF auf die Frage, gue-Teilnehmer. Und nun der 2:1-Tri- weshalb er nach solch umph des SC Pfullendorf. einem Erfolg noch so So überraschend diese Erfolge wa- ruhig sei. Im Gespräch mit SÜDKURIER- ren, so erklärbar werden sie unter Be- Mitarbeiter Jürgen Rössler analysiert er rücksichtigung der Tatsache, dass die Regionalligisten ein nahezu mit den den 2:1-Pokalsieg gegen Bielefeld. Bundesligaprofis identisches Trai- ningspensum absolvieren, auch wenn Sie sprachen im ZDF von Routine. solche Begegnungen im DFB-Deutsch Was ist dran an Ihren Pokal- nach wie vor unter „Amateure gegen erfolgen? Bundesligisten“ laufen. „Die drei obersten Spielklassen sind enger zu- Gibt es da ein taktisches Rezept? Ich sammengerückt“, weiß auch SCP- habe eben immer die richtigen Mann- Coach Michael Feichtenbeiner. Und schaften. Natürlich kann ich da meine er muss es wissen, denn er konnte Erfahrung weitergeben und es kommt schon fünf Bundesligisten mit dem SV auch sicherlich überzeugender rüber, Darmstadt und den Stuttgarter Ki- wenn jemand vom Pokalsieg redet, der ckers im Pokal schlagen. das auch schon einmal erlebt hat. Ich Die Tatsache, dass sich die Regio- habe da keinen Vodoo-Zauber be- nalligisten so bravourös geschlagen müht und auch keinen Adler in der Ka- hatten, schien aber nicht nur die Moti- bine aus dem Hut gezaubert. Die vation der Gastgeber zu beflügeln, Mannschaft ist einfach über sich hi- auch die Neugier der Fußballfreunde nausgewachsen. der Region war geweckt. 4022 Zu- schauer hofften, eine weitere Pokal- Gaben die Ergebnisse vom Vortag Sensation miterleben zu können. einen weiteren Schub? Und die SCP-Spieler, die sich unter der Woche noch mit dem Landesligis- Die Siege von Pirmasens und den Ki- ten SV Worblingen so schwer getan ckers gestern waren sicherlich auch hatten, zeigten ein ganz anderes Ge- ein Argument. Ich habe stets betont, sicht. Natürlich spricht man hinterher dass Glaube Berge versetzen kann. Da von einer Pokalsensation, wenn ein hat es sicherlich geholfen, wenn man Unterklassiger einem Bundesligisten sieht, dass das andere auch schon vor- den Pokal-K.o. versetzt. Für die Zu- gemacht haben. Auf der Rückfahrt von schauer in der Alno-Arena war es aber Pirmasens hätte doch niemand von beileibe keine Überraschung, eher uns darauf gewettet, dass die wenige von einem verdienten Sieg der beherzt Tage später Bremen schlagen könn- auftrumpfenden SCP-Spielern war die ten. Rede – da waren sich Zuschauer, Spie- ler und auch die beiden Trainer hin- Sind Sie froh, dass der nächste terher einig. Regionalliga-Gegner der Tabellen- Erstaunlich, dass den Bielefeldern führer Stuttgarter Kickers ist? das Bremer und das Hamburger Schicksal keine Warnung war. Spätes- Das ist natürlich hundert Mal besser, tens seit Samstag müsste man wissen, jetzt den souveränen Tabellenführer dass auch in der Regionalliga Süd Fuß- zu haben, als einen Gegner, von dem ball gespielt wird. „Wir waren gewarnt es heißt, man müsse ihn schlagen. Das durch die Ergebnisse von gestern. wird für uns jetzt am Mittwoch eine Aber man muss es auch umsetzen“, echte Herausforderung. Da hoffe ich sprach Arminia-Coach Thomas von auf die gleiche Leistung meiner Elf Heesen von einer bitteren Niederlage. und auch auf das gleiche Resultat. Erstaunlich gut stand die Pfullen- dorfer Hintermannschaft, die kaum Und die Mannschaft hat ja ihrer- Gefahr im eigenen Strafraum zuließ. seits Werbung für das Spiel am Ebenso erstaunlich war auch, dass kommenden Mittwoch gemacht. den Bundesliga-Profis aus Bielefeld gegen die keineswegs mit einer Beton- Ja, heute gehen die Zuschauer zufrie- Taktik agierenden Gastgebern so we- Der Turmbau zu Pfullendorf: Riesenjubel gab es nach dem 1:0 für den SC Pfullendorf durch Ivica Lucic. Am Ende setzten sich die Linzgauer gegen den hohen den nach Hause. Und die Mannschaft nig einfiel, der Ball nur selten zielstre- Favoriten Arminia Bielefeld mit 2:1 durch. BILD: PISA-KOCH hat es jetzt verdient, dass sie auch am big durch die Arminen-Reihe lief. Mittwoch wieder ein tolles Publikum SCP-Coach Michael Feichtenbei- hat. ner, im ZDF zum „Pokalschreck der Bundesligisten“ ernannt, konnte sei- Stimmen zum Spiel * eine gelbe Karte. SCP-Coach Michael Feichtenbeiner Ihr Wunschgegner für die nächste ner sportlichen Biografie auf jeden Fall „Gegen so eine Mannschaft ein Tor zu * auf die Frage, ob die Spieler drei Tage Pokalrunde? einen weiteren, den sechsten, Erfolg „Wir sind Regionalligist und die Biele- machen, ist natürlich schon super. Aber „Pfullendorf wird heute wohl noch vor dem Spiel gegen den Regionalliga- über einen Bundesligisten anhängen. felder in der Bundesliga. Aber an einem Fußball ist ein Mannschaftssport und einen ganz tollen Tag haben. Wir mor- Spitzenreiter feiern dürfen Natürlich ein namhafter Verein, ein at- Und dann in Richtung Auslosung für guten Tag können wir jeden schlagen! wir haben heute als Team gewonnen.“ gen und übermorgen nicht!“ * traktiver Gegner. Natürlich erhofft Runde zwei schielen. Wir aus Pfullendorf werden oft belä- Ivica Lucic, Torschütze zum 1:0 Arminia-Trainer Thomas von Hee- „Das ist der sportlich größte Erfolg in sich jeder den FC Bayern München. chelt, aber jetzt haben wir einen Großen * sen der Ära Walk, Krane, Vobiller und Kühn- Ich würde gerne noch mal gegen JÜRGEN RÖSSLER geschlagen. Und am Mittwoch kommen „Das muss man nicht pfeifen!“ * lenz. Und die sind ja zum Teil über 30 Schalke 04 oder Borussia Dortmund die Stuttgarter Kickers…“ Eric Agyemang, schmunzeld zum „Die dürfen feiern, bis sie umfallen. Jahre in der Vorstandschaft!“ spielen. Bilder vom Pfullendorfer Pokal- Ralf Zimmermann (SCP-Defensiv- Handspiel bei seinem Tor, das nicht Denn ich weiß ja, dass sie früh umfallen Manfred Walk, der 1. Vorsitzende des Triumph im Internet unter spieler) gewertet wurde, er aber bekam dafür werden.“ SC Pfullendorf DIE FRAGEN STELLTE www.suedkurier.de JÜRGEN RÖSSLER RINGEN Überraschungscoup zum Auftakt Taiserdorfer Ringer gewinnen beim Titelanwärter TSV Ehningen mit 20:18 – Andreas Rinderle sichert gegen Benjamin Senn den Erfolg hen Siegen weiter ab und sahen nach Lage, konnte ihn aber nicht fixieren. der vergangenen Saison nur einen womit die theoretischen Chancen auf RINGEN Regionalliga sieben Kämpfen und einer 18:9 Füh- 120 kg, G: Frank Höfler - Wolfgang Kampf verlor, in Schach und holte einen Mannschaftssieg gewahrt wur- TSV Ehningen rung schon wie der sichere Sieger aus. Klötzle 4:0 (SS 5:3, 3:0). Trotz eines 0:3 wichtige Punkte für die Linzgauer. den. KSV Taisersdorf 18:20 Einmal mehr leitete Routinier Michael Rückstandes nach einer Aktion am 66a kg, F: Stefan Auer - Maik Busch 84a kg, F: Michael Amann - Ismail Amman mit einem unerwarteten Mattenrand konnte der Linzgauer die 0:4 (SS 0:1, 0:4, 0:2). Nicht seinen bes- Sariboga 4:0 (SS 1:0, 3:0, 7:0). Mit zu- Am Samstag um 21:50 Uhr war die Schultersieg die Aufholjagd ein. Mario erste Runde noch gewinnen. Im zwei- ten Tag erwischte Stefan Auer gegen nehmender Kampfdauer beherrschte Überraschung perfekt. Im alles ent- Häuslbauer verkürzte vor dem letzten ten Kampfabschnitt legte der KSV- den Ehninger Publikumsliebling. der Taisersdorfer den konditionell scheidenden letzten Duell hatte An- Kampf auf 16:18, ehe dann Andreas Ringer seinen Gegner dann auf die Nach ausgeglichener erster Runde nachlassenden Württemberger, ehe er dreas Rinderle seinen Ehninger Geg- Rinderle den ersten Saisonsieg fixier- Schultern. wurde er im zweiten Abschnitt ausge- ihn in der dritten Runde schultern ner Benjamin Senn auf beide Schul- te. Die Taisersdorfer sicherten sich so- 60 kg, G: Urs Geßler - Benjamin Rai- hoben und vom TSV-Ringer geschul- konnte. tern gedrückt und den Gesamtsieg der mit die ersten beiden Punkte im ser 0:4 (DQ 3:5, 0:7, 0:4). Der Taisers- tert. 74a kg, F: Mario Häuslbauer - Fatih Gäste aus dem Linzgau gesichert. Kampf um den Klassenerhalt. Am dorfer Freistilspezialist hatte im klas- 84a kg, G: Patrick Matheis - Bastian Eroglu 3:0 (PS 5:1, 4:0, 4:0). Der Taisers- Schon der Auftaktkampf des 15-jähri- kommenden Wochenende müssen sischen Stil gegen den starken Ehnin- Bentz 0:4 (TÜ 0:6, 1:7, 0:5). Gegen den dorfer Routinier bestimmte klar das gen Debütanten Remo Martin, der die Linzgauer beim nordbadischen ger Greco-Ringer eine schwere Aufga- im Bodenkampf überlegenen Heim- Geschehen und siegte in drei Runden. sich dem erfahrenen Neuzugang Piotr Aufsteiger SRC Viernheim antreten. be. In der dritten Runde kassierte er ringer hatte der Linzgauer keine Der sehr passiv eingestellte Ehninger Knec nur knapp mit 2:3 Runden ge- Die Kämpfe im Einzelnen: die dritte Verwarnung und wurde dis- Chancen und musste nach drei Run- konzentrierte sich darauf, eine Schul- schlagen geben musste, gab der ge- 55 kg, F: Remo Martin - Piotr Knec qualifiziert. den die Überlegenheit seines Gegners terniederlage zu verhindern. samten Mannschaft die nötige Moti- 2:3 (PS 6:0, 0:5, 1:1, 1:3, 1:2 ). Bei seinem 96 kg, F: Daniel Höfler - Norbert anerkennen. 74b kg, G: Andreas Rinderle – Benja- vation. Das starke Höfler-Duo holte Regionalligaeinstand zeigte Remo Rozbora 3:0 (PS 1:1, 3:1, 1:0). Der KSV- 66a kg, G: Peter Ertl - Andrzej Szcze- min Senn 4:0 (SS 4:0). Mit einem Pau- mit zwei Siegen die weiteren Punkte Martin eine tolle Leistung, konnte Neuzugang zeigte in seinem ersten panik 0:3 (PS 0:4, 0:4, 0:8) Der Oldie im kenschlag endete das alles entschei- Einen Überraschungs-Coup landete zum knappen 11:9 Pausenstand für die zwei Runden für sich entscheiden und Rundenkampf, welch enorme Verstär- Linzgauer Team hatte sich sehr gut auf dende letzte Duell, in dem der nerven- das Team von Trainer Roland Bühler: Gastgeber.