Amtliche Mitteilung Ausgabe April 2016 in Die Ökoregion
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zugestellt durch Post.at Amtliche Mitteilung Ausgabe April 2016 in die Ökoregion Interview ab 2021 wirksam werden sollen. In die- nachhaltige Bewirtschaftung des Thomas Karner Johann Reisinger sen Gesprächen haben die Themen Ackerbodens nach den Empfehlungen Nachhaltigkeit und CO2-Bindung ei- der Ökoregion Kaindorf betreiben, ist Im Gespräch mit Thomas Karner, nen wichtigen Stellenwert. In diesem in Niederösterreich und Oberösterrei- Geschäftsführer der Ökoregion Kain- Zusammenhang wird das Humusauf- ch zu finden. In der Region sind es zur- dorf, gibt Ök.-Rat Johann Reisinger, bauprogramm der Ökoregion Kaindorf zeit gerade mal ein Dutzend Bauern. Obmann der Landwirtschaftskammer eine Vorzeigerolle spielen. Oststeiermark, ein klares Bekennt- Reisinger: Es gibt in der Region einige nis zum Humusaufbauprogramm Karner: Was werden Sie persönlich un- Pioniere, die den Humusaufbau schon nach dem Modell der Ökoregion Kain- ternehmen, um die angesichts der im- seit Jahren sehr erfolgreich betreiben. dorf ab. mer stärker spürbaren Auswirkungen Es ist wichtig, dass viele bäuerliche Be- des Klimawandels umso notwendiger triebe diesem Beispiel folgen. Hier gilt Karner: Herr Ökonomierat, Sie haben werdenden, nachhaltigen Wirtschafts- es noch viel Überzeugungs- und Infor- das Humusaufbauprogramm der Öko- kreisläufe zu forcieren? mationsarbeit zu leisten. Meinen Teil region Kaindorf erst kürzlich als abso- möchte ich dazu beitragen. lutes Vorzeigeprojekt bezeichnet. Reisinger: Die Erfahrungen, die Kain- dorf im Humusaufbau gesammelt hat, Karner: Wie entwickelt sich generell Reisinger: Ja, ich habe mich schon zu brauchen wir in der heimischen Land- die Landwirtschaft in diesem Zusam- den Anfangszeiten des Projektes mit wirtschaft ebenso wie in der EU. Ich menhang in der Region und darüber der Thematik beschäftigt und es im möchte dieses Know-how mit der Kraft hinaus? Laufe der Jahre sehr interessiert beo- der bäuerlichen Interessensvertretung bachtet. Es freut mich ganz besonders, bündeln und an die Basis bringen. Zu Reisinger: Ich sehe es an den Mehrfa- dass sich das Humusaufbauprogramm diesem Zweck werde ich in den näch- chanträgen, dass sich die Flächenbe- derart gut entwickelt hat und sich sten Wochen erste Gespräche mit den wirtschaftung in der Region verändert. mittlerweile mehr als 120 Landwirte in Verantwortlichen des Pflanzenbau- Mais wird weniger angebaut. Kürbis ganz Österreich aktiv daran beteiligen. referats der Landwirtschaftskammer und Getreide nehmen beispielsweise und mit der Ökoregion Kaindorf in die zu. Es geht unter anderem auch da- Karner: Welche Bedeutung messen Sie Wege leiten, um eine gemeinsame Vor- rum, Fruchtfolgesysteme weiter zu diesem Projekt bei? gehensweise abzustimmen. entwickeln und sowohl bei der Energie als auch bei den Futtermitteln so weit Reisinger: Das Know-how und die Er- Karner: Sie betreiben selbst eine Land- als möglich autark zu werden. Im Zu- fahrungen der Ökoregion Kaindorf wirtschaft. Können Sie sich vorstellen, sammenhang mit der Eiweißprodukti- im Humusaufbau sind ein absoluter eine Ackerfläche auf Ihrem Betrieb im on wurden gute Erfahrungen mit Raps, Quantensprung für die Nachhaltigkeit Rahmen des Humusaufbauprogramms Soja und Erbsen gemacht. in der Ackerbodenbewirtschaftung. Ich der Ökoregion Kaindorf zu bewirt- möchte dieses Projekt pushen, um es schaften? Karner: Als langjähriger Interessens- in der gesamten Oststeiermark und vertreter der Landwirtschaft sind Sie auch darüber hinaus in die Fläche zu Reisinger: Ich war schon in den An- auch oft auf internationalem Terrain bringen. fangsjahren des Projektes dabei, konn- unterwegs. Was gibt es auf dieser Ebe- te es jedoch aus zeitlichen Gründen ne Neues? Karner: Wenn man derartige Verände- nicht weiterführen. Jetzt werde ich rungen über die Grenzen der Region mich mit einer Ackerfläche aktiv als Reisinger: Auf den Messen kann man hinaus in Gang bringen möchte, kommt Humuslandwirt am Programm beteili- international beobachten, dass sich man an der Europäischen Union kaum gen. fast jede Firma mit innovativen Anbau- vorbei. techniken für Mulchsaat beschäftig. Karner: Das freut uns sehr, denn sol- Im Forschungsbereich wird der Fokus Reisinger: Ab 2017 laufen Gespräche che Beispiele sind für das Projekt en- ebenfalls auf die Mulchsaat und auf über die Reform der gemeinsamen orm wichtig. Denn der deutlich über- die bodenschonende Gülleausbringung europäischen Agrarpolitik (GAP), die wiegende Teil der Landwirte, die eine gelegt. 2 April 2016 in die Ökoregion Das Humusaufbauprogramm der Ökore- gion gewinnt immer mehr an Zuspruch. Zur Präsentation des Prototyps der neuen Maschine waren mehr als 80 Landwirte gekommen. Allein seit Jänner dieses Jahres ha- • Humus hat enorme Filterwirkung • Einsatz von Pflanzenkohle schafft ben sich 19 neue Landwirte dem Hu- und trägt zum Grundwasserschutz perfekten Lebensraum für humus- musaufbauprogramm der Ökoregion bei aufbauende Mikrobiologie Kaindorf angeschlossen. Damit wer- • Der Einsatz von Dünge- und Spritz- den mittlerweile mehr als 1.000 Hek- mitteln kann minimiert werden Feldversuch: mit Kohle-Gülle-Injek- tar Ackerflächen in ganz Österreich tion zur Ertragssteigerung nachhaltig bewirtschaftet, die Boden- Der Landwirt geht keine Verpflich- Die Ökoregion Kaindorf hat eine ei- biologie auf natürliche Weise wieder tungen ein. gene Maschine entwickelt, mit deren aufgebaut und unmittelbarer Klima- Der Landwirt bekommt seinen Bei- Hilfe ein Kohle-Güllegemisch direkt schutz geleistet. trag für den Klimaschutz durch die unter das Samenkorn in den Boden gemessenen, gebundenen Mengen an eingeschlitzt werden kann. Hinter- Die Vorteile des Humusaufbaupro- CO2 abgegolten. Die Maßnahmen sind grund sind hunderte wissenschaft- gramms liegen auf der Hand. Empfehlungen und keine Verpflich- liche Versuche, die aufgrund dieser • Sanierung der Ackerböden tungen. Methode beachtliche Ertragssteige- • Finanzierung durch Einnahmen aus • Düngung mit Kompost anstelle mit rungen unter Beweis gestellt haben. dem Zertifikate-Handel Handelsdünger, Gülle oder Jauche • Die Ackerböden können weit mehr • Minimale Bodenbearbeitung mit Der Feldversuch startet Mitte April in Wasser aufnehmen und Starkregen Grubber, Hacke und Striegel der Ökoregion Kaindorf, in St. Stefan besser verkraften • Dauerbegrünung anstelle der und in Wiener Neustadt. Ein weiterer • Humus ist ein hervorragender Was- Herbst- und Winterfurche wesentlicher Nebeneffekt ist, dass serspeicher und überbrückt Tro- • Fruchtfolge und Mischkulturen an- durch dieses Verfahren Nitrataus- ckenperioden besser stelle von Monokulturen schwemmungen vermieden werden. Vor dem Bau der Maschine wurden einzelne Segmente am Feld getestet. In akribischer Kleinarbeit wurde der Prototyp des Einschlitz-Aufbaus entwickelt. April 2016 3 in die Ökoregion 24-Studen-Biken: 10-jähriges Jubiläum am 15. und 16. Juli 2016 Am 15. und 16. Juli 2016 steht die Wochenende in der Region gefällt, Ökoregion Kaindorf wieder ganz im kommen bekanntlich wieder. Zeichen der Radsportfreunde. Rund 1.000 Teilnehmer werden den be- Event-Highlight für Sport- liebten Rundkurs unter dem Motto begeisterte und Freizeitradler „24 Stunden Biken für den Klima- Die Veranstaltung ist für sportliche schutz“ bereits zum zehnten Mal Radfahrer ebenso interessant wie in Angriff nehmen. Neben Extrem- für Hobby-Radler. Die besonders Ehr- radsportler Christoph Strasser und geizigen können auf dem anspruchs- seinen sportlichen Kollegen können vollen Rundkurs innerhalb von 24 in der Hobby-Kategorie vor allem Stunden alles aus sich rausholen. Freizeitradler die einzigartige At- Allen voran wird Extremradsportler mosphäre der bewegenden Veran- und zweifacher „Race Across Ame- staltung genießen. rica – Sieger“ Christoph Strasser für unglaubliche Kilometerleistungen Auch Freizeitradler haben beim „24-Stunden-Biken“ der Öko- Die wirtschaftlichen Auswirkungen sorgen und seinen sportlichen Kol- region die Nase vorne. sind beachtlich, wenn Mitte Juli rund legen einiges vorgeben. Wer es ge- 1.000 Radsportbegeisterte und ihre mütlicher angehen möchte, ist in der sondere Stimmung wird dabei neben Begleiter bereits zum zehnten Mal in Hobby-Kategorie auch ohne spezi- dem Geschehen in und um die Mehr- die Ökoregion Kaindorf pilgern. Ho- elles Rennrad bestens aufgehoben zweckhalle in Kaindorf bei den Anstie- tels und Beherbergungsbetriebe sind und kann in Teams von 2 bis 12 Per- gen in Weixelberg und bei Thaller in ausgelastet, viele Geschäfte und Gast- sonen das einzigartige Ambiente des Ebersdorf/Nörning herrschen. stätten machen gute Geschäfte. Dem Rundkurses mit seinen Festen am Tourismus tut dieser Impuls ebenfalls Rande der Strecke genießen – nach Anmeldungen sind ab sofort unter gut - denn Gäste, denen es an diesem dem Motto „Dabei sein ist alles!“ Be- www.oekoregion-kaindorf.at möglich. Erfolgreiche Schneckenregulierung Die Schnecken kommen - was tun? Kaum ein Tier wird von Gärtnern so gefürchtet oder geradezu gehasst wie die oft als Schädling auftretenden Nacktschnecken. Nein, so muss es wirklich nicht sein, dass die Schnecken ein arges Dauer- problem darstellen und Gartenliebha- ber zur Verzweiflung bringen. Arthur Schnitzer ist Spezialberater für Bio- landbau, Kompostwirtschaft und Ge- müsebau sowie Buchautor. Anfang März hat er eine äußerst um- fangreiche Broschüre zu diesem The- ma veröffentlicht. Das Nachschlagwerk „Erfolgreiche Schneckenregulierung“ ist im Büro der Ökoregion um 15,- Euro erhält- lich. Nachschlagwerk „Erfolgreiche Schneckenregulierung“ Buchautor Arthur Schnitzer 4 April 2016 in die Ökoregion Green Shop: mit neuen Top-Artikeln