Ludwig Wittgenstein, 1910

Ludwig Josef Johann Wittgenstein (* 26. April 1889 Ludwig Wittgenstein als Kleinkind, 1890 in Wien;† 29. April 1951 in Cambridge) war ein österreichisch-britischer Philosoph. Er lieferte bedeutende Beiträge zur Philosophie der Logik, der Sprache und des Bewusstseins. Sei- ne beiden Hauptwerke Logisch-philosophische Ab- handlung (Tractatus logico-philosophicus 1921) und Philosophische Untersuchungen (1953, postum) wurden zu wichtigen Bezugspunkten zweier philosophi- scher Schulen, des Logischen Positivismus und der Analytischen Sprachphilosophie.

1 Leben und Werk Ludwig Wittgenstein als Kind, vorne rechts mit den Schwestern Wittgenstein entstammt der österreichischen, früh assi- Hermine, Helene, Margarete und Bruder Paul milierten jüdischen Industriellenfamilie Wittgenstein, de- ren Wurzeln in der deutschen Kleinstadt Laasphe im Wittgensteiner Land liegen. Er war das jüngste von acht zu einer der reichsten Familien der Wiener Gesellschaft Kindern des Großindustriellen und sei- der Jahrhundertwende. Der Vater war ein Förderer zeit- ner Ehefrau Leopoldine, die aus einer Prager jüdischen genössischer Künstler, die Mutter eine begabte Pianistin. Familie stammte (geb. Kalmus). Karl Wittgenstein ge- Im Palais Wittgenstein verkehrten musikalische Größen hörte zu den erfolgreichsten Stahl-Industriellen der späten wie Clara Schumann, Gustav Mahler, Johannes Brahms Donaumonarchie, und das Ehepaar Wittgenstein wurde und Richard Strauss.

1 2 1 LEBEN UND WERK

ges, den er 1911 in Jena besuchte, nahm Wittgenstein ein Studium in Cambridge am Trinity College auf, wo er sich intensiv mit den Schriften Bertrand Russells be- schäftigte, insbesondere mit den Principia Mathematica. Sein Ziel war es, wie bei Gottlob Frege die mathemati- schen Axiome aus logischen Prinzipien abzuleiten. Rus- sell zeigte sich nach den ersten Begegnungen nicht beein- druckt von Wittgenstein: „Nach der Vorlesung kam ein hitziger Deutscher, um mit mir zu streiten […] Eigent- lich ist es reine Zeitverschwendung, mit ihm zu reden.“ (16. November 1911.) Doch nach nicht einmal zwei Wo- chen sollte sich Russells Meinung ändern: „Ich fange an, ihn zu mögen; er kennt sich aus in der Literatur, ist sehr Gedenktafel am Bundesrealgymnasium in Linz musikalisch, angenehm im Umgang (ein Österreicher), und ich glaube, wirklich intelligent.[1]“ Schon bald hielt Russell Wittgenstein für höchst talentiert, und Russell war Wittgenstein wurde katholisch erzogen. Er selbst wie schließlich der Meinung, Wittgenstein sei geeigneter als auch seine Geschwister zeichneten sich durch außeror- er, sein logisch-philosophisches Werk fortzuführen. Rus- dentliche musische und intellektuelle Fähigkeiten aus. sell urteilte über ihn Ludwig Wittgenstein spielte Klarinette. Sein Bruder Paul verlor im Ersten Weltkrieg den rechten Arm und machte „[Wittgenstein was]... one of the most excit- dennoch als Pianist Karriere. Diesen Talenten stand eine ing intellectual adventures [of my life]. ... [He problematische psychische Konstitution gegenüber: Drei had] fire and penetration and intellectual purity seiner sieben Geschwister begingen Selbstmord (Hans, to a quite extraordinary degree. ... [He] soon Rudolf, Kurt). Auch Wittgenstein zeigte, insbesondere knew all that I had to teach. nach den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs, depressi- His disposition is that of an artist, intuitive and ve Züge. Im Kontakt zu anderen soll er teils autoritär und moody. He says[,] every morning he begins his rechthaberisch, teils auch übersensibel und unsicher ge- work with hope, and every evening he ends in wirkt haben. despair.“ Ein entfernter Großcousin von Wittgenstein war der Wirtschaftswissenschaftler Friedrich August von Hayek. „[Wittgenstein war] ... eines der erregends- ten intellektuellen Abenteuer [meines Lebens]. Wittgensteins intellektuelle Erziehung begann mit häus- ...[Er hatte] Feuer und Eindringlichkeit und ei- lichem Privatunterricht in Wien. Ab 1903 bis 1906 be- ne intellektuelle Reinheit in einem ganz außer- suchte er die K. k. Staats-Realschule in Linz. Adolf Hit- ordentlichen Ausmaß. ... Nach kurzer Zeit ler hat die Schule davor von 1900 bis 1902 besucht. Am wusste [er] alles, was ich beizubringen hatte. 28. Oktober 1906 immatrikulierte Wittgenstein sich an Seine Verfassung ist die eines Künstlers, intui- der Technischen Hochschule Charlottenburg. Ursprüng- tiv und stimmungshaft. Er sagt von sich, dass lich hatte er bei Ludwig Boltzmann in Wien studieren er jeden Morgen voller Hoffnung beginne, aber wollen. Für entschied sich Wittgenstein, weil sein jeden Abend in Verzweiflung ende.“ Realschulzeugnis ihm die Einschreibung an der Univer- sität erst nach einem weiteren Studium erlaubte. Dort be- [2] schäftigte sich Wittgenstein, so seine Schwester Hermine – in ihren Familienerinnerungen, „viel mit flugtechnischen Fragen und Versuchen. [Und weiter:] Zu dieser Zeit oder Unter anderem mit Russells Unterstützung wurde Witt- etwas später ergriff ihn plötzlich die Philosophie, d.h. das genstein im November 1911 in die elitäre Geheimge- Nachdenken über philosophische Probleme, so stark und sellschaft gewählt. In David Pin- so völlig gegen seinen Willen, dass er schwer unter der sent fand er dort seinen ersten Geliebten.[3] Sie erwar- doppelten und widerstreitenden inneren Berufung litt und ben gemeinsam ein Holzhaus in Skjolden in Norwegen, sich wie zerspalten vorkam.“ wo Wittgenstein 1913 für einige Monate an einem Sys- Nach dem Abschlussdiplom als Ingenieur 1908 ging tem der Logik arbeitete. Dass Wittgenstein homosexuell Wittgenstein nach Manchester, wo er an der Universi- war, hatte zuerst sein Biograph William Warren Bartley tätsabteilung für Ingenieurwissenschaften versuchte, ei- 1973 auf Grund von Aussagen anonymer Freunde Witt- gensteins und zweier in Geheimschrift verfasster Tagebü- nen Flugmotor zu bauen. Diesen Plan gab er jedoch bald [4] auf. Danach arbeitete er an „Verbesserungsvorschlägen cher öffentlich gemacht. für Flugzeugpropeller“, einem Projekt, für das er am 17. Ab 1912 begann Wittgenstein mit Arbeiten an sei- August 1911 ein Patent erhielt. Schließlich dominierte nem ersten philosophischen Werk, der Logisch- die Philosophie: Nicht zuletzt auf Anregung Gottlob Fre- philosophischen Abhandlung, die er bis 1917 in einem 1.1 Frühwerk 3

Tagebuch als Notizen festhielt. Auch während seiner kann nur verstehen oder auflösen, wer begreift, durch Zeit als österreichischer Freiwilliger im Ersten Weltkrieg welche Fehlanwendung von Sprache sie überhaupt erst er- beschäftigte er sich weiter damit, bis er das Werk zeugt werden. Ziel philosophischer Analysen ist die Un- schließlich im Sommer 1918 vollendete.[5] Es erschien terscheidung von sinnvollen und unsinnigen Sätzen durch jedoch erst 1921 in einer fehlerhaften Version in der eine Klärung der Funktionsweise von Sprache: „Alle Phi- Zeitschrift Annalen der Naturphilosophie. 1922 wurde losophie ist ‚Sprachkritik‘.[7]“ Die Hauptgedanken des schließlich eine zweisprachige Ausgabe unter dem heute Tractatus erwuchsen aus der Auseinandersetzung – und bekannten Titel der englischen Übersetzung veröf- in gegenseitiger Befruchtung – mit Bertrand Russell und fentlicht: Tractatus Logico-Philosophicus. Abgesehen werden meist der Philosophie des Logischen Atomismus von zwei kleineren philosophischen Aufsätzen und zugerechnet. einem Wörterbuch für Volksschulen blieb die Logisch- Der Kern von Wittgensteins früher Philosophie ist die philosophische Abhandlung das einzige zu Lebzeiten Abbildtheorie der Sprache.[8] Danach zerfällt die Wirk- veröffentlichte Werk Wittgensteins. lichkeit in „Dinge“ (Sachen, die sich zueinander verhal- Im Rahmen seiner Kontakte zu der von Ludwig von ten). Jedes „Ding“ hat einen „Namen“ in der Sprache. Be- Ficker herausgegebenen Kulturzeitschrift Der Brenner deutung erhalten diese Namen erst durch ihr Zusammen- und dem Innsbrucker „Brenner-Kreis“ lernte Wittgen- stehen im Satz.[9] Sätze zerfallen – wie die Wirklichkeit stein Werke des Dichters Georg Trakls kennen. Im Juli in Dinge – in deren Namen. Wenn die Anordnung von 1914 beschloss Wittgenstein, sein beachtliches Erbe Namen im Zeichen eines Satzes die gleiche Struktur auf- für wohltätige Zwecke zu verwenden. Gefördert wurde weist wie die Anordnung der von den Namen vertretenen unter anderem Trakl mit einer einmaligen Summe von Gegenständen in der Wirklichkeit, also denselben „Sach- 100.000 Kronen, was damals etwa vier Jahresgehältern verhalt“ darstellt, wird ein Satz dadurch wahr. Bilden die eines mittleren Beamten entsprach. Auch war Witt- Dinge in Wirklichkeit einen anderen Sachverhalt als ihre genstein indirekt in das Geschehen um den Tod Georg Namen im Satzzeichen, wird ein Satz dadurch falsch. Trakls involviert. Auf Bitten Trakls, der sich nach einem „Sinnlos“ sind dagegen Sätze, die unabhängig von Sach- Selbstmordversuch in einem Krakauer Garnisonsspital verhalten in der Wirklichkeit wahr oder falsch sind, also befand, reiste Wittgenstein am 5. November 1914 nach zum Beispiel Tautologien und Kontradiktionen.[10] Wo- Krakau, um Trakl zu besuchen. Trakl war jedoch zwei [6] gegen Sätze „unsinnig“ genannt werden, deren Zeichen Tage vor Wittgensteins Eintreffen in Krakau gestorben. überhaupt keine Dingverbindungen in der Wirklichkeit darstellt wie: „Der Satz, den ich hiermit ausspreche, ist Im Ersten Weltkrieg kämpfte Wittgenstein als österrei- falsch“. Dieser Satz bezieht sich nicht auf eine mögli- chischer Soldat an der Ostfront in Galizien. Durch die che Dingverbindung oder Wirklichkeit, sondern auf sich guten familiären Kontakte nach England - insbesondere selbst, was laut Wittgenstein „Unsinn“ ergibt. Das gilt zu Bertrand Russell - war Wittgenstein durch den Vati- ebenso für Sätze, die vorgeben, etwas zu sagen, was über kan, Freunde im neutralen Norwegen, der Schweiz usw. die reine Anordnung von Dingen in der Welt hinausgeht, in der Lage, auch mit den Freunden auf der „anderen Sei- indem sie sich zum Beispiel etwas ausbitten oder das von te“ im Briefkontakt zu bleiben. Bei Kriegsende wurde er ihnen Vorgestellte „gut“ oder „schlecht“ nennen; denn bei Asiago von den Italienern gefangengenommen und in solcher Wert, den die im Satzzeichen vorgestellte Wirk- das Offiziersgefängnis in Monte Cassino gebracht. Sein lichkeit haben soll, erhellt nie nur aus ihrer Struktur und englischer Freund konnte sich als kann folglich auch nichts sein, was in einer Konstellati- Mitglied der Friedenskonferenz in Paris für seine Frei- on von Namen erscheint. Ein Wert lässt sich daher nach lassung einsetzen. Auch mit seinem Vetter, dem späteren Wittgenstein (Tractatus 7) nicht aussprechen, höchstens Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek, mit dem „erschweigen“ (könnte daher vielleicht in durch bestimm- er in Österreich und England in Kontakt stand, blieb er in te Haltungen informierten Reaktionen oder Taten, nie Verbindung. Nach der Lektüre der Kurzen Darlegung des aber in ihn beschreibenden Sätzen erscheinen). Evangeliums von Leo Tolstoi äußerte er gegenüber dem Sich selbst beschreibt die Logisch-philosophische Ab- Freund Franz Parak den Wunsch, in Zukunft Kinder das handlung gen Schluss:[11] „Meine Sätze erläutern da- Evangelium zu lehren. Durch die Schrecken des Krieges durch, dass sie der, welcher mich versteht, am Ende als wurde er vom Logiker zum Mystiker im Sinne der „nega- unsinnig erkennt, wenn er durch sie – auf ihnen – über sie tiven Theologie“. So reifte in ihm der Plan, Volksschul- hinausgestiegen ist.“ Sein Vorwort (Wien, 1918) schließt lehrer zu werden. mit den Worten: „Dagegen scheint mir die Wahrheit der hier mitgeteilten Gedanken unantastbar und definitiv. Ich 1.1 Frühwerk bin also der Meinung, die Probleme im Wesentlichen endgültig gelöst zu haben. Und wenn ich mich hierin nicht Mit der Logisch-philosophischen Abhandlung (Tractatus) irre, so besteht der Wert dieser Arbeit zweitens darin, daß vollzog Wittgenstein den (sprachkritische sie zeigt, wie wenig damit getan ist, daß die Probleme ge- Wende) in der Philosophie. In der Variante Wittgensteins löst sind.“ bedeutet dies unter anderem: Philosophische Probleme 4 1 LEBEN UND WERK

Einen Sinn spricht Wittgensteins Philosophie sich damit re Volksschullehrer „in einem der kleinsten Dörfer, es selber ab, da von ihr kein „Ding“-Zusammenhang, nichts heißt Trattenbach und liegt etwa eine Stunde südlich von „Wirkliches“, umrissen wird; vielmehr beinhaltet die ge- Wien im Gebirge[14]“, war jedoch in pädagogischer Hin- samte Struktur der Logisch-philosophischen Abhandlung sicht unzufrieden. Nach zwei Jahren wechselte er in das den „logischen Raum“ schlechthin – als „unsinnige“ Form Dorf Puchberg am Schneeberg, wo wie schon zuvor in oder Möglichkeit jedweder Wirklichkeit oder überhaupt Trattenbach immer wieder Spannungen zwischen Witt- denkbaren Sinnes. Wittgenstein legt nahe, dass das, was genstein und den Eltern seiner Schüler auftraten. Bin- Sinn ermöglicht, nicht selbst sinnvoll sein kann. Spä- nen zweier Jahre wechselte Wittgenstein erneut die Stel- ter veranschaulicht Wittgenstein dies mit dem Bild des le und wurde Lehrer in Otterthal, wo er auch ein – für Urmeters, das selbst keine Länge habe verglichen mit Ge- diese Zeit fortschrittliches – Wörterbuch für Volksschulen genständen, die zu Länge gelangten, indem sie so lang schrieb und herausgab. Nachdem er im April 1926 einem „wie“ das Urmeter seien. elfjährigen Schüler auf den Kopf geschlagen hatte und dieser bewusstlos wurde, reichte Wittgenstein beim Be- Wittgenstein entwickelte in der Nachfolge von Gottlob Frege und vermutlich unabhängig von Charles S. Peir- zirksschulinspektor ein Entlassungsgesuch ein, bevor of- fizielle Schritte eingeleitet werden konnten.[15] Wittgen- ce im Tractatus logico-philosophicus die sogenannten Wahrheitstabellen, die heute in den meisten Lehrbüchern stein arbeitete daraufhin einige Monate als Gärtnergehil- der Logik erwähnt werden. „Es handelt sich, ganz eigent- fe in einem Kloster in Hütteldorf bei Wien, wo er in ei- lich um die Darstellung eines Systems“.[12] Laut Wittgen- nem Werkzeugschuppen des Gartens wohnte, und erwog stein liegt die Logik aller Einzelerkenntnis zugrunde – auch – nicht zum ersten Mal –, als Mönch dem Klosteror- den beizutreten, wovon ihm jedoch ein Abt des Klosters und markiert zugleich deren Grenze: „Die Grenzen mei- [15][16] ner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“.[13] In abriet. diesem Sinne gibt Wittgenstein im Vorwort der Logisch- Von 1926 bis 1928 erstellte er zusammen mit dem Ar- philosophischen Abhandlung an: „Man könnte den gan- chitekten , einem Schüler von Adolf zen Sinn des Buches etwa in die Worte fassen: Was sich Loos, für seine Schwester Margarethe Stonborough- überhaupt sagen läßt, läßt sich klar sagen; und wovon man Wittgenstein ein repräsentatives Stadt-Palais in Wien nicht reden kann, darüber muß man schweigen.“ (). Das im Stil der Moderne erbaute Palais wurde bald zu einem Mittelpunkt kulturellen Le- bens in Wien und zu einem Treffpunkt des Wiener Krei- 1.2 Übergangszeit ses, einer Gruppe von Philosophen und Wissenschafts- theoretikern, mit denen er in Kontakt stand. Wittgenstein war hauptsächlich für die innenarchitekto- nische Gestaltung des Hauses zuständig. Daneben war er bildhauerisch tätig und schuf eine Büste im Stile des Wie- ner Künstlers Michael Drobil. Auch bei diesen prakti- schen Tätigkeiten zeigte sich die selbstbezogene Arbeits- weise Wittgensteins. Sein Ziel war nicht allgemeiner ge- sellschaftlicher Nutzen, sondern er strebte intellektuelle und psychische Reinheit und Klarheit an. Später schrieb Wittgenstein rückblickend: „Die Arbeit an der Philoso- phie ist – wie vielfach die Arbeit in der Architektur – ei- gentlich mehr die/eine Arbeit an Einem selbst. An der ei- genen Auffassung. Daran, wie man die Dinge sieht (Und was man von ihnen verlangt).“ Haus Wittgenstein Ende der 1920er Jahre begann Wittgenstein sich wie- der intensiv mit philosophischen Fragen zu beschäfti- Mit der Veröffentlichung der Logisch-philosophischen gen. Dabei stand er in Kontakt zu einigen Mitgliedern Abhandlung glaubte Wittgenstein, seinen Beitrag für die des Wiener Kreises, deren Diskussionen er maßgebend Philosophie geleistet zu haben und wandte sich anderen beeinflusste (wenngleich in einer Weise, die Wittgen- Tätigkeiten zu. Noch während der Kriegsgefangenschaft stein nicht guthieß, da er der Meinung war, dass er nicht in Italien entschied er sich, vermutlich unter dem Ein- richtig verstanden worden sei). Durch einen Vortrag des druck der Lektüre von Leo Tolstoi, für den Beruf des intuitionistischen Mathematikers L. E. J. Brouwer wur- Lehrers. Sein gewaltiges Erbe teilte er unter seinen Ge- de er – so zumindest nach einem Bericht von Herbert schwistern auf, einen Teil spendete er im Laufe der Zeit Feigl – schließlich nachhaltig aufgerüttelt und wandte sich jungen Künstlern, unter anderem , Georg wieder der Philosophie zu. Während dieser „Übergangs- Trakl und Rainer Maria Rilke. phase“ vertrat Wittgenstein kurzfristig eine Auffassung, Zunächst besuchte Wittgenstein 1919/1920 die Lehrer- die sich als eine Form des Verifikationismus beschrei- bildungsanstalt in Wien. Danach wurde er für einige Jah- ben lässt: Die Kenntnis der Bedeutung von Sätzen geht 1.3 Spätwerk 5

ich mich vollständig irren sollte, liegt es immer noch weit über den Anforderungen für den Doktorgrad.“)[18] Da Wittgenstein sein Erbe während des Ersten Weltkriegs an seine Geschwister verteilt hatte, war seine finanzielle La- ge zunächst schlecht, sodass er auf Stipendien angewie- sen war. Anfang der 1930er Jahre erhielt er einen Lehr- auftrag. Ab 1936 unternahm Wittgenstein mit seinem Le- benspartner [3] mehrere Reisen nach Nor- wegen, Wien und Russland.

Wittgensteins Grabstein in Cambridge[19]

1939 wurde Wittgenstein in der Nachfolge von Moo- re zum Philosophieprofessor in Cambridge berufen; er behielt die Professur bis 1947. Kurz nach seiner Beru- fung erwarb er die britische Staatsbürgerschaft. Dies war insbesondere dem Umstand geschuldet, dass nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland am 12. März 1938 Wittgenstein nun deutscher Staatsbürger war und im Sinne der Nürnberger Gesetze als Jude galt. Während der 1930er Jahre gab Wittgenstein zahlreiche Kurse und hielt Vorlesungen. Immer wieder versuchte Klimt: Porträt von Margarethe Stonborough-Wittgenstein, 1905 er, seine neuartigen Gedanken, die er unter anderem in Auseinandersetzung mit seinem Erstlingswerk entwickel- te, in einem Buch zusammenzufassen und erstellte zahl- einher mit der Kenntnis der einschlägigen Verifikations- reiche Manuskripte und Typoskripte. Wichtige Schritte oder Beweisverfahren. waren The Blue Book (Typoskript eines Diktats seiner Vorlesung über die Philosophie der Mathematik), The Big Typescript (das rasch verworfene Konzept eines Bu- 1.3 Spätwerk ches) und The Brown Book (Typoskript einer Ausarbei- tung zum Thema Sprachspiele mit einer Vielzahl von 1929 kehrte Wittgenstein als Philosoph nach Cambridge Beispielen). Weitere Manuskripte waren die Philosophi- zurück, wo er zunächst bei Bertrand Russell und George schen Bemerkungen und die Philosophische Grammatik. Edward Moore in einer mündlichen Prüfung über seinen Trotz seiner intensiven Bemühungen gelang es Wittgen- Tractatus promovierte. Nach der mündlichen Doktorprü- stein nicht, sein Buchprojekt zu beenden. Etwa ab 1936 fung soll Wittgenstein seinen Prüfern auf die Schulter ge- begann Wittgenstein mit den Philosophischen Untersu- klopft haben mit den Worten: Don't worry, I know you'll chungen, die sich bis etwa 1948 hinzogen. Dieses zwei- never understand it. („Nehmen Sie es nicht so schwer. Ich te große Werk hat er selbst weitgehend fertiggestellt, es weiß, dass Sie es wohl nie verstehen werden“).[17] Moore erschien jedoch erst posthum 1953. Hierdurch gelangte schrieb in seinem Bericht zur Prüfung: I myself consider er schnell zu Weltruhm. Denn dieses Werk beeinflusste that this is a work of genius; but, even if I am complete- die Philosophiegeschichte noch stärker als die Logisch- ly mistaken and it is nothing of the sort, it is well above philosophische Abhandlung (Tractatus). Es gilt als eines the standard required for the Ph.D. degree. („Ich persön- der Hauptwerke der sprachanalytischen Philosophie. In lich halte dieses Werk für das eines Genies; selbst wenn den 1940er Jahren entstand auch das Manuskript Philo- 6 2 WERKINTERPRETATIONEN

sophische Bemerkungen über die Grundlagen der Mathe- dern des Wiener Kreises so gelesen, als stünde er den Ge- matik. danken des Logischen Positivismus nahe. In den 1960er Während des Zweiten Weltkriegs wurde Wittgenstein Jahren gab es die Tendenz, in Wittgenstein einen Vertre- nochmals praktisch tätig. Er arbeitete freiwillig als Pfle- ter oder zumindest Vordenker der Philosophie der nor- ger in einem Londoner Krankenhaus, 1943 schloss er malen Sprache zu sehen. Auch die inhaltliche Auseinan- sich als Laborassistent einer medizinischen Forschungs- dersetzung und technische Interpretation unterliegt noch gruppe an, die den hämorrhagischen Schock untersuchte, stetigem Wandel. In der Tractatus-Interpretation stand und entwarf Experimente und Laborgeräte. Er entwickel- lange die Frage nach der Natur der Wittgensteinschen Gegenstände im Vordergrund, in der Interpretation sei- te Apparaturen zur kontinuierlichen Messung von Puls, Blutdruck, Atemfrequenz und Atemvolumen, dabei be- ner späten Philosophie ging es lange um den Begriff der Bedeutung, dann um das Konzept der Sprachspiele und diente er sich auch der Erfahrungen, die er während der Entwicklung seines Flugmotors gemacht hatte. Lebensform, dann um das Problem der Privatsprache und in den 1980er Jahren, sah es, was die Rezeptions- 1944 nahm er seine Vorlesungen in Cambridge wieder geschichte betrifft, ausgehend von Saul Kripkes Wittgen- auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte Wittgenstein sei- stein über Regeln und Privatsprache so aus, als seien Witt- ne Philosophischen Untersuchungen fort und arbeitete un- gensteins Gedanken zum Problem des Regelfolgens der ter anderem an der Philosophie der Wahrnehmung und zu Schlüssel zum Verständnis des Gesamtwerkes. den Themen Gewissheit und Zweifel. Aber auch zu vie- len kulturellen und wissenschaftstheoretischen Themen Seit etwa Mitte der 1990er Jahre wird die Diskussion hat Wittgenstein Beiträge geliefert. 1939 schrieb er: „Die über Wittgensteins Philosophie beherrscht von Vertre- Menschen heute glauben, die Wissenschaftler seien da, tern einer sogenannten resoluten Lesart, die sich gegen ei- ne Standardinterpretation richten. Diese Betrachtung kam sie zu belehren, die Dichter und Musiker etc., sie zu er- [22] freuen. Dass diese sie etwas zu lehren haben, kommt ih- mit den Arbeiten Cora Diamonds zum Tractatus auf. nen nicht in den Sinn.“ Besonders in den USA folgten viele Philosophen Dia- mond und entwarfen ein teilweise radikal von der Stan- Im Oktober 1947 beendete Wittgenstein seine Tätigkeit dardinterpretation abweichendes Bild Wittgensteins. Die an der Universität, um sich ganz seiner Philosophie zu beiden Hauptmerkmale dieser Richtung, die manchmal widmen. Er lebte von da an zurückgezogen und verbrach- als Neuer Wittgenstein[23] bezeichnet wird, sind die strik- te einige Zeit in Irland. Der Schwerpunkt seiner Arbeiten te Interpretation des Unsinn-Begriffs, der zufolge der ge- lag auf der „Philosophie der Psychologie“, die Gegen- samte Tractatus (außer dem sogenannten Rahmen, Vor- stand des II. Teils der „Philosophischen Untersuchungen“ wort und Schlussbemerkungen) im wörtlichen Sinne un- wurde. Es ist umstritten, ob die Aufnahme dieser Ge- sinnig ist, im Gegensatz zu der gewöhnlichen Lesart, nach danken in die Philosophischen Untersuchungen dem Wil- der die unsinnigen metaphysischen Sätze des Tractatus len Wittgensteins entspricht. 1949 konnte er sein zweites dennoch tiefe Wahrheiten vermitteln. Wegen dieser strik- Hauptwerk dann abschließen. ten Interpretation bezeichnen die Verfechter sich als „re- [24] Wittgenstein starb 1951 an Krebs. Da Wittgenstein es ab- solute“ Leser. Diese Richtung wurde auch „therapeu- lehnte, ins Krankenhaus zu gehen, verlebte er die letzten tisch“ genannt, da die Sätze Wittgensteins einen thera- Wochen im Hause seines Arztes, der ihn bei sich aufge- peutischen Zweck gehabt hätten. Die zweite Klammer, nommen hatte. Als dessen Frau Wittgenstein am Tag vor die die resoluten Leser verbindet, ist die Überzeugung der seinem Tod mitteilte, seine englischen Freunde würden grundsätzlichen Kontinuität von Wittgensteins Gedan- ihn am nächsten Tag besuchen, soll er gesagt haben: „Sa- ken. Dem gegenüber behaupten die Vertreter der „Stan- gen Sie ihnen, dass ich ein wundervolles Leben gehabt dardinterpretation“, mehr oder weniger einheitlich, einen habe.“ Wittgensteins Grab befindet sich auf dem Ascen- Bruch in der philosophischen Entwicklung Wittgensteins. sion Parish Burial Ground-Friedhof in Cambridge.[20] Die Auseinandersetzung der beiden Lager geht teilwei- se über den in der Philosophie üblichen Schlagabtausch hinaus. Der von den resoluten Lesern als Galionsfigur der 2 Werkinterpretationen Standardinterpretation angesehene nennt es nicht überraschend, dass die neue Interpretation we- gen der heute verbreiteten postmodernen Vorliebe für Wittgensteins Philosophie wurde zu verschiedenen Zei- das Paradoxe Anhänger findet.[25] Während James Fer- ten unterschiedlich wahrgenommen und interpretiert. Ein guson Conant, ein Hauptvertreter der resoluten Lesart, Grund dafür ist neben anderen, dass er nur ein Werk ironisch von einem „Schisma“ spricht und entsprechend zu Lebzeiten veröffentlicht hat und dass die Herausge- die Anhänger der neuen Lehre „Ungläubige“ nennt[26], ber der Philosophischen Untersuchungen, was den zwei- geht so weit, von „Tractatus-Kriegen“ zu ten Teil betrifft, einige zweifelhafte Entscheidungen ge- sprechen.[27] troffen hatten.[21] Auch der schwer zu deutende, apho- ristische Stil führt dazu, dass Wittgenstein von teilwei- se sehr unterschiedlichen philosophischen Schulen ver- einnahmt werden konnte. So wurde er von den Mitglie- 2.1 Deutung der Spätphilosophie 7

2.1 Deutung der Spätphilosophie Bis zu diesem Punkt sind sich die Interpreten einig, nei- gen dann aber dazu, die Schlussfolgerungen, die Witt- Therapie vs. Metaphysik genstein zieht, unterschiedlich zu deuten. Seine „Philoso- phie“, sagt er, lasse „alles, wie es ist” – stelle „alles bloß Vielfältiger noch als die Ansichten zu Wittgensteins Früh- hin“ und folgere nicht. „Da alles offen“ liege, sei folglich werk sind die zu seinem Spätwerk, die sich stark wider- „nichts zu erklären.“ sprechen. Dies liegt auch daran, dass Wittgenstein sein „Wollte man Thesen in der Philosophie aufstellen, es Werk kaum erläutert hat und bis zu seinem Tod um For- könnte nie über sie zur Diskussion kommen, weil Alle mulierungen rang: mit ihnen einverstanden wären.“ Darüber, wie dies Dik- tum zu verstehen sei, bilden die Interpreten zwei Schu- „Nach manchen missglückten Versuchen, len. Die eine betont, Wittgenstein liege keineswegs dar- meine Ergebnisse zu einem solchen Ganzen zu- an, uns bislang verborgene Zusammenhänge der Welt zu sammenzuschweißen, sah ich ein, dass mir dies „erklären“; er wolle ausschließlich Übel oder Schwindel nie gelingen würde. Dass das Beste, was ich auslösende Fixierungen oder Paradoxa des Denkens lö- schreiben konnte, immer nur philosophische sen. Im Folgenden wird diese Lesart die entzaubernde Bemerkungen bleiben würden; dass meine Ge- oder therapeutische Auffassung [29] genannt. Eine ande- danken bald erlahmten, wenn ich versuchte, re Schule findet dagegen, Wittgenstein habe zwar nichts sie, gegen ihre natürliche Richtung, in ‚einer’ Welterklärendes, aber durchaus Bestimmtes im Hinblick Richtung weiterzuzwingen[28].“ etwa auf die Grenzen von Sinn beobachtet. Entscheidend sei dazu seine neue Art der Aufklärung und Begründung: Wittgensteins meist kurze Dialoge in seinem Spätwerk die „Grammatik“beschreibung. Wobei Wittgenstein un- gelten als stilistisch brillant. Als problematisch für das ter „Grammatik“ etwas über Normen der Wortverwen- Verständnis wird angesehen, dass sein Zugang traditions- dung Hinausgehendes verstehe, das man mit „Gepflo- los ist; besonders der späte Wittgenstein hat in der Phi- genheiten“, „Lebensform“ (oder „Programm“) überset- losophiegeschichte keine Vorläufer und stiftet eine neue, zen könne. Er nenne es „Grammatik“, insofern es sich beispiellose Art zu denken. Viele glauben daher, diese Art dabei um etwas Geregeltes, etwas Lernbares handle, auf zu denken müsse erlernt werden wie eine fremde Sprache. das Anwender „abgerichtet“ werden könnten. Hinter die- se Grammatik lasse sich nach Wittgenstein nicht zurück- Nur wenige Philosophen haben so beißend über das Phi- gehen; sie sei absolut. Diese Auffassung, die beim späten losophieren geurteilt wie Wittgenstein in seinem späten Wittgenstein hauptsächlich Grammatik-Beschreibungen Denken. Er hielt die „großen philosophischen Proble- (Sinneingrenzungen) interpretiert, heißt im Folgenden me“ letztlich für „Geistesstörungen“, die unter anderem metaphysisch[30], da es ihr um die „letzten Dinge“ geht: entstünden, „indem man philosophiere“. Sie würden da- das, was grundlos hinzunehmen ist. durch zu fixen Ideen, die einen nicht mehr loslassen – in der Regel, weil wir uns in einen unzuträglichen Sprachge- Laut dem lösungsorientiert-therapeutischen Zugang wird brauch verrannt haben. „Es ist eine Hauptquelle unseres man Wittgensteins Spätwerk nicht gerecht, wenn man Unverständnisses, daß wir den Gebrauch unserer Wörter versucht, die unmittelbare Beschreibung von etwas Ab- nicht übersehen“ heißt es in den Philosophischen Unter- solutem daraus abzulesen. Wittgenstein hat, so heißt es suchungen, der Hauptquelle seiner späten Philosophie. hier, dergleichen nirgends beschrieben, sondern – im Ge- genteil – Verfahren entworfen (nie vorgeschrieben, im- Die Ähnlichkeit der Sätze „Ich habe einen Stuhl“, „Ich ha- mer nur vorgeschlagen) zur Lösung von geisteslähmen- be einen Eindruck“, „Ich habe Zahnschmerzen“ verführt den Absolutheitsanmutungen, deren Wurzel er in der zur Auffassung, man „habe“ Eindrücke oder Empfindun- unhinterfragten Annahme bestimmter Bilder sah. Unter gen in gleicher Weise wie „Stühle“ (raumeinnehmende „Bild“ habe er die Verfestigung einer bestimmten Auf- Gegenstände, deren Besitz man durch Verkauf oder Ein- fassung zu etwas Selbstverständlichem, Unhinterfragba- äscherung verlieren kann) – wodurch sich das Bild auf- rem, eben „Absolutem“ verstanden, Vorstellungen wie drängt, Wörter wie „Eindruck“, „Empfindung“ oder auch beispielsweise, Zahlen stünden für Gegenstände – oder „Gedanke“, „Zahl“ müssten wie „Stuhl“ für irgendwie man müsse die Zeit wie Raum vermessen können. Die Raumeinnehmendes – wenn nicht Sichtbares, dann Un- Anwesenheit von Emphase oder Modaloperatoren zeige sichtbares – stehen: etwa für „Ideen“ oder das, was man nach Wittgenstein immer auf ein Bild: etwas Verabsolu- durch „Nachschauen“ in seinem „Innersten erblicken“ tiertes. könne. Wittgenstein zielt darauf ab, solche unwillkürli- chen Bilder (die hier etwa einen „inneren Raum“ mit „un- Wittgensteins Lösungsverfahren entwickelt nun zum Bei- sichtbaren Gegenständen“ suggerieren) zu überwinden, spiel Vergleichsobjekte, um den Bann eines „Bildes“ zu indem er zum Beispiel ihre Entstehung ins Bewusstsein brechen. Ein philosophisches Problem infolge eines sol- hebt. Sein Philosophieren hat, wie er sagt, mit der „Entde- cherart den Verstand lähmenden Bildes sei etwa das Mes- ckung“ (und dadurch Entschärfung) „schlichten Unsinns“ sen von Zeit. Das seiner Ansicht nach problematische zu tun, infolgedessen sich der Verstand „Beulen” – „beim Bild ist hier das des Meterstabes, der das, was er vermisst, Anrennen an die Grenzen der Sprache” – geholt habe. bereits einnimmt: Raum. Wie ist es so aber möglich, Zeit 8 2 WERKINTERPRETATIONEN zu messen? Mit welchem „Meterstab“, der Zeit – Ver- erstarrten, flüssigen Erfahrungssätze funktionieren; und gangenheit wie Zukunft – bereits einnähme? Zeit lässt dass sich dies Verhältnis mit der Zeit änderte, in dem flüs- sich also nicht messen! Was ist dann aber eine Stunde? sige Sätze erstarren und feste flüssig werden.“ Die meta- Wittgenstein löst das Gefühl der Unsicherheit, indem er physische Haltung blickt auf die gerade erstarrten Sät- ein anderes „Vergleichsobjekt“ vorstellt: man solle Zeit- ze, um anhand ihrer akuten Sinn von akutem Unsinn ab- messen mit Raummessen nicht durch Meterstab, sondern zugrenzen: Offensichtliches festzustellen wie etwa, dass Abschreiten vergleichen. Wittgenstein sage nicht, betont „Steine nicht denken können” – aber auch weniger Of- das Lager der Anhänger der sogenannten therapeutischen fensichtliches, etwa wieweit man sinnvoll von „künstli- Lesart, Zeitmessen sei ein Abschreiten von Raum; er cher Intelligenz“ reden kann. Wittgensteins Spätwerk fas- stelle lediglich als Beispiel einen anderen Vergleichsge- ziniert und beschäftigt nicht nur Sprachphilosophen, son- genstand vor: man könne Zeitmessen auch analog zum dern auch Psychiater und Psychologen. Die Ideen Witt- Raummessen mittels Abschreiten – statt Meterstabver- gensteins fordern nach Ansicht mancher geradezu dazu wendung – sehen. So löse sich der Krampf. „Die eigent- auf, in psychotherapeutischen Verfahren angewendet zu liche Entdeckung ist die, die mich fähig macht, das Phi- werden. losophieren abzubrechen, wann ich will … Es wird nun Aus streng „therapeutischer“ Sicht verkürzen die „Meta- an Beispielen eine Methode gezeigt, und die Reihe dieser physiker“ die Spätphilosophie Wittgensteins. So gesehen Beispiele kann man abbrechen. – Es werden Probleme [31] gehe es ihm nicht darum, Richtiges von Falschem, erlaub- gelöst (Schwierigkeiten beseitigt), nicht ein Problem“. ten von nicht-erlaubtem Sprachgebrauch, Sinn von Un- Für die Anhänger der „metaphysischen“ Lesart ist die- sinn abzugrenzen, indem er nachweisend darstellte, was ser Zugang Wittgensteins eine Weiterung von Fähigkei- „richtig“, „erlaubt“ oder „sinnvoll“ ist. Wenn Wittgenstein ten, die erst einmal erworben sein wollen – vor allem über die Bedeutung von Wörtern spricht, hat dies gemäß die Methode der hinnehmenden Veranschaulichung von der therapeutischen Auffassung nicht den Zweck, eine Sprachspielen, ihrer „Grammatik“ (z. B. die der „Me- korrekte Bestimmung von Begriffen zu schaffen, sondern terstabverwendung“). Dafür habe Wittgenstein bevor- den, einen intellektuellen Krampf zu lösen, wie er in fol- zugt einerseits den Verwendungszusammenhang einiger gender Aussage zum Ausdruck kommt: „Was ist denn Zentral-Begriffe dargestellt und so etwa die Bedeutung nun das Wesen von 'gut'? Es muss doch eine bestimmen- von „Bedeutung“ oder „Regel“ für seine Herangehens- de Eigenschaft geben, sonst ist doch alles relativ!“ weise erhellt, während er andererseits z. B. mit „Sprach- Die Diskussion des Begriffes „Sprachspiel“ steht in en- spiel“ oder „Familienähnlichkeit“ auch spezifische Be- gem Zusammenhang mit der des Begriffs „Bedeutung“: griffe seiner Methode unter Verwendung teilweise für de- In den Philosophischen Untersuchungen heißt es in § 43: ren Veranschaulichung erfundener Sprachspiele etabliert „Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der und hinreichend bestimmt. Das Wesen überhaupt aller Sprache.“ Im vorhergehenden Satz bemerkt Wittgenstein Begriffe erkläre sich laut Wittgenstein durchgängig aus jedoch einschränkend: „Man kann für eine große Klas- der Darstellung ihres Verwendungszusammenhangs oder se von Fällen der Benützung des Wortes Bedeutung – Sprachspiels, wozu auch Betrachtungen nach der philolo- wenn auch nicht für alle Fälle seiner Benützung – dieses gischen oder historisch-kritischen Methode gehörten, re- Wort so erklären: Die Bedeutung eines Wortes ist sein spektive Deutungen, Vergleiche von Entwicklungsstadien Gebrauch in der Sprache“. Die unterschiedliche Lesart und Kritik. der oben genannten Textpassage zeigt die unterschiedli- Die „Metaphysiker“ sind dementsprechend der Meinung, chen Zugänge von „Therapeuten“ und „Metaphysikern“. „Sprachspiel“ sei ein zentraler Begriff der Spätphilo- Die „metaphysische“ Sicht: Wittgenstein nimmt eine Be- sophie Wittgensteins; Lebenswirklichkeit zerfalle nach stimmung von „Bedeutung“ (des Wesens des mit die- Wittgenstein unhintergehbar in beschreibbare „Regel- ser Buchstabenkette gekennzeichneten Begriffes) vor. kreise“. In der Philosophie gehe es darum, deren „Gram- Dementsprechend ist die Aufgabe nun, eine konsisten- matik” – paradigmatisch oder im Zusammenspiel hete- te Position aus Wittgensteins Werken zu extrahieren. rogener Beispiele – darzustellen. Dies geschehe dann mit Auch wenn Definitionen bei Wittgenstein fast nie „klas- manchmal verblüffenden Ergebnissen. So ergäbe sich et- sisch“ durch die Angabe bestimmender Merkmale erfol- wa aus dem verdeutlichten Verwendungszusammenhang gen, sondern von ihm – oft reihenweise – Veranschau- von „Traum“, dass damit nichts Privates, sondern nur ein lichendes dargestellt wird, in dessen Ähnlichkeit oder bestimmter zwischenmenschlicher Verlauf gemeint sein Zusammenklang der bestimmte Begriff dann „erscheint“ könne. Und es erweise sich, dass Äußerungen der ersten (Familienähnlichkeit, ein letztlich offenes Verfahren, das Person Singular keinen Wahrheitswert hätten. keine scharfen Grenzen vorsieht), wird letztlich auch da- Den Metaphysikern geht es ferner um die Verdeutlichung mit immer etwas – und, das sei sogar Wittgensteins Poin- des nach ihrem Wittgenstein-Verständnis begriffsschöp- te: auch immer hinreichend – bestimmt. § 43 der Philoso- fenden Weltbilds einer jeden Lebensform. „Man könn- phischen Untersuchungen wäre also durchaus als Definiti- te sich vorstellen“, zitieren sie Wittgensteins Über Ge- on aufzufassen; das einschränkende „nicht für alle Fälle“ wißheit, „dass gewisse Sätze von der Form der Erfah- sei eher als Index auf weitere Bestimmungen von „Be- rungssätze erstarrt wären und als Leitung für die nicht deutung“ durch den Autor zu lesen, etwa in Teil II der 9

Philosophischen Untersuchungen, wo Wittgenstein in den Ansätzen einer Philosophie der Psychologie die „sekun- däre Bedeutung“ beschreibt als eine haltungsbestimm- te Form des Erlebens der primären, welche schlicht im Gebrauch des Wortes besteht. Da es keine über „primä- re“ und „sekundäre“ hinausgehende Verwendung des Be- griffs „Bedeutung“ im Spätwerke Wittgensteins gibt, nei- gen die Anhänger der metaphysischen Interpretation zur Auffassung, dass Wittgenstein keine weitere Interpreta- tion vorsieht und „Bedeutung“ insofern erschöpfend be- stimmt wurde. Im Gegensatz dazu vertreten Anhänger des „therapeuti- schen“ Ansatzes die Meinung, Wittgenstein sei es in § 43 nicht darum gegangen, Kern und Wesen von „Bedeutung“ zu bestimmen. Die Einschränkung „nicht für alle Fälle“ Fliegengläser sei kein Verweis auf andere Textstellen im Spätwerk des Autors, sondern hebe vielmehr hervor, dass die folgen- de Bestimmung nichts Immerwährendes skizziere - son- mit einförmigen Häusern.“[32] Dennoch blieb für ihn dern vielmehr einen möglichen Gegenstand, welcher das die Sprache, ihre „Grammatik“, der Raum des Denkens Potenzial besitze, ein Denkkrämpfe verursachendes Bild und der Wirklichkeit. „Die Bedeutung eines Wortes ist hervorzurufen, indem es mit ihm verglichen werde, Lö- sein Gebrauch in der Sprache.“[33] Gebrauch aber ist die sungsaspekte aufzuzeigen. So könnte es z. B. befreiend Funktion eines Ensembles von Gepflogenheiten oder ei- wirken, die Bedeutung von „Vorstellung“ oder „Zahn- ner „Lebensform“, die in „Sprachspiele“ zerfällt. „Das schmerzen“ nicht wie die von „Stuhl“ oder „Auto“ in et- Wort ‚Sprachspiel‘ soll hier hervorheben, dass das Spre- was Raumeinnehmendem zu sehen, sondern stattdessen chen der Sprache ein Teil ist einer Tätigkeit, oder einer zu versuchen, Parallelen zwischen dem mit „Vorstellung“ Lebensform.“[34] Mediziner haben andere Sprachspiele oder „Zahnschmerzen“ Gemeinten und geregelten Ver- als Handwerker oder Kaufleute, Agnostiker andere als laufsformen („Spielen“: deren Zügen …) zu sehen. Ge- Gläubige. Aufgabe der Philosophie bleibt demnach die mäß der lösungsorientiert-therapeutischen Haltung lautet Auseinandersetzung dieses oder jenes Sprachgebrauchs. die entscheidende Frage nicht, wie sich verschiedene Be- „Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung un- stimmungen des Bedeutungsbegriffs ergänzen oder ad- seres Verstandes durch die Mittel unserer Sprache.“[35] dieren, sondern ob die von „Therapeuten“ entworfenen Gegenstand der Philosophie ist die Alltagssprache. „Wir Gegenstände – indem man das, was einen verwirrt, mit führen die Wörter von ihrer metaphysischen auf ihre all- ihnen vergleicht – in der Lage sind, Lösungen aufzuzei- tägliche Verwendung zurück.“[36] Der Zweck der Philo- gen. sophie ist eine Therapie. „Der Philosoph behandelt ei- ne Frage, wie eine Krankheit.“[37] Der in einer Sprach- 2.2 Verhältnis von Früh- zu Spätwerk verwirrung gefangene Mensch soll wieder befreit wer- den. „Was ist dein Ziel in der Philosophie? Der Fliege den Ausweg aus dem Fliegenglas zeigen.“[38] Die spä- Der Widerstreit der Spätphilosophie-Deutungen über- te Philosophie Wittgensteins ersetzt den Begriff „Logik“ trägt sich auch auf die Einschätzung der Kontinuität in durch „Grammatik“. Der Unterschied besteht darin, dass Wittgensteins Denken überhaupt. Die „Therapeuten“ nei- im Gegensatz zur Logik die „Grammatik“ als Ensemble gen zur Annahme der Kontinuität zwischen der unbe- von Gepflogenheiten einer Lebensform „Veränderungen dingten Position der Logisch-philosophischen Abhand- unterworfen ist“. Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass lung (Tractatus, TLP) und den Entkrampfungsverfahren weder Logik noch „Grammatik“ erklärbar sind, sondern der Philosophischen Untersuchungen (PU). Für die „Me- beide sich in dem, was sie ausmachen, lediglich zeigen. taphysiker“ herrscht zwischen Früh- und Spätphilosophie ein Bruch. Schließlich identifizieren die „Metaphysiker“ in Wittgen- steins Früh- wie Spätwerk eine anti-cartesianische Ableh- In Wittgensteins Spätwerk zerfallen die Welt und sie nung des Dualismus von privater „Innenwelt“ und öffent- abbildende Sprache nicht mehr in unauflösbare Dinge licher „Außenwelt“ sowie des subjektzentrierten Denkens und deren logisch mögliche Verknüpfung in Sachver- überhaupt, nicht zuletzt durch das Auslassen jeglicher halte oder Sätze. Nicht mehr die zeitlosen Kombinati- Erkenntnistheorie oder Transzendentalphilosophie. onsvorgaben der Logik bestimmen den Sprachbau. Viel- mehr vergleicht Wittgenstein die Sprache nun mit einer „alten Stadt“: „Ein Gewinkel von Gässchen und Plät- zen, alten und neuen Häusern mit Zubauten aus ver- 3 Literarische Rezeption schiedenen Zeiten: und dies umgeben von einer Men- ge Vororte mit geraden und regelmäßigen Straßen und Thomas Bernhard greift in seinem nach den beiden 10 6 LITERATUR

Schauspielerinnen und ihrem Kollegen der Uraufführung 5 Werke benannten Theaterstück Ritter, Dene, Voss[39] (Urauffüh- rung: 18. August 1986 in Salzburg) die Familiensituation Ludwig Wittgensteins auf und verbindet sie mit dessen Neffen Paul, der mehrmals in der psychiatrischen Klinik Am Steinhof bei Wien behandelt wurde und dem er seine Erinnerungen Wittgensteins Neffe (1982) widmete. Auch seine eigene Kritik an der österreichischen Gesellschaft des 20. Jahrhunderts legt der Autor dem Protagonisten in den Mund. Das Drama spielt im Speisezimmer der herr- schaftlichen Villa der Großindustriellenfamilie Worrin- ger. Ludwig, der nach einem Aufenthalt in Skandinavi- Die ersten beiden Ebenen des Werkes Tractatus Logico- en und nach philosophischen Studien an einer englischen Philosophicus Universität wegen seiner psychischen Labilität im Kran- kenhaus „Steinhof“ lebte, kehrt für kurze Zeit ins von sei- nen beiden Schwestern bewohnte Haus zurück. Unterbro- • Werkausgabe in 8 Bänden. Frankfurt am Main, 1984 chen von grotesken Wutausbrüchen rechnet er, im Bern- (preiswerte Taschenbuchausgabe, auch einzeln er- hardschen Stil, mit seinen Eltern, dem Großbürgertum hältlich). und, in einem Rundumschlag, mit dem Medizin-, Kunst- • und Wissenschaftsbetrieb ab. Vorlesungen über die Philosophie der Psychologie 1946/47. Frankfurt am Main, 1991 (Vollständige In Libuše Monikovás autobiografisch unterlegtem Ro- Wiedergabe seiner letzten Vorlesungen, aufgezeich- [40] man Treibeis ist Wittgensteins Tätigkeit als Volks- net von drei von Wittgensteins Hörern; sie vermit- schullehrer (1920–1926) rezipiert. Jan Prantl, einer der teln ein sehr lebendiges Bild von dem ungewöhnli- beiden Protagonisten (Prantl und Karla, beide tschechi- chen Lehrstil; aus dem Englischen). sche Exilanten), nimmt in der zweiten Station der Hand- lung an einem internationalen pädagogischen Kongress • Logisch-philosophische Abhandlung. (Tractatus am Semmering teil. Zwei Wissenschaftler aus Cambridge Logico-Philosophicus), 1921. nutzen den Aufenthalt, um Wittgenstein-Souvenirs wie • Zeugnisse, Schreibhefte und Bücher seiner ehemaligen Philosophische Untersuchungen. 1953. Schüler in Trattenbach und anderen Dörfern (Puchberg) • Über Gewißheit. Suhrkamp, 1970. aufzukaufen (Kp. 3) und dem Seminar ihre Augenzeu- genbefragungen über die Lehrertätigkeit des Philosophen • The Big Typescript. vorzutragen (z. B. Affekthandlungen wie Züchtigun- • gen, andererseits Idealismus: finanzielle Unterstützung Philosophische Untersuchungen. Kritisch-genetische und Förderung mathematisch begabter Schüler, Erar- Edition. Suhrkamp, Frankfurt 2001. beitung einer Grundwortschatzsammlung für die Recht- • Wiener Ausgabe. 15 Bände, 6 Registerbände, 1 Ein- schreibung), die, parodistisch erzählt, von den Teilneh- führungsband, hrsg. von Michael Nedo, Springer, mern unter unterschiedlichen Aspekten diskutiert wer- Wien 2000. den (Kp. 5): biografisch (Familie, Autismus, Ausgren- zung und Verspottung durch Mitschüler in Linz, Kriegs- • Wittgenstein’s Nachlass. The Bergen Electronic Edi- verletzung), historisch-soziologisch (armselige Gebirgs- tion. 6 CD-ROMs, 1998. Faksimile-Ausgabe des dörfer Niederösterreichs: Trattenbach, Puchberg und Ot- Nachlasses. Zwei transkribierte Textfassungen. Ca. terthal), reformpädagogisch (zwar Mitwirkung der Schü- 20.000 Seiten. ler bei Herstellung der Wörterbücher, aber keine inhaltli- che Beteiligung, einerseits lebensfremde mathematische • Geheime Tagebücher 1914–1916. Hrsg. v. Wilhelm Textaufgaben, andererseits sorgfältig vorbereitete Ausflü- Baum, Wien 1991 (2. Aufl. 1992). ge). Der Kongressleiter fasst als Ergebnis zusammen: „Er mag ein engagierter, vielleicht sogar guter Lehrer gewe- sen sein. Ein Pädagoge war er nicht!“ [41] 6 Literatur

6.1 Biographien 4 Siehe auch • und Allan Janik: Wittgenstein’s Vi- • Vernunftwahrheiten und Tatsachenwahrheiten enna. 1972.

• Wittgenstein-Studien • Wilhelm Baum: Ludwig Wittgenstein. In: Köpfe des 20. Jahrhunderts. 103, Colloquium-Verlag, Berlin • Sprachskepsis 1985, ISBN 3-7678-0645-2. 6.3 Kommentare, Monographien, Sammelbände 11

• Ray Monk: Ludwig Wittgenstein: The Duty of Geni- • : Wittgenstein. (Taschenbuch), Suhr- us. Vintage, London 1991. dt.: Das Handwerk des kamp, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-518- Genies. Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 3-608- 27669-7. 94280-7 (mit vielen Zitaten aus Briefen und Tage- • büchern). Ernst M. Lange: Ludwig Wittgenstein: „Logisch- philosophische Abhandlung“. Schöningh, Paderborn • Brian McGuinness: Wittgensteins frühe Jahre. Suhr- 1996 (Einführung in Hauptthesen). kamp, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-518- • Ernst M. Lange: Ludwig Wittgenstein. Philosophi- 28614-5 (sehr ausführlich). sche Untersuchungen, eine kommentierte Einfüh- • Kurt Wuchterl, Adolf Hübner: Wittgenstein. Mit rung. Schöningh, Paderborn 1998, ISBN 3-8252- Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, 2055-9 (behandelt auch Teil II). Reinbek 1998, ISBN 3-499-50275-5 (kurz, viele • Howard O. Mounce: Wittgenstein’s Tractatus. An In- Fotos). troduction. Blackwell, Oxford 1990, ISBN 0-631- • David J. Edmonds, John A. Eidinow: Wie Ludwig 12556-6 (Einführung für College-Studenten). Wittgenstein Karl Popper mit dem Feuerhaken droh- • George Pitcher: Die Philosophie Wittgensteins. Ei- te. Eine Ermittlung. DVA, München 2002, ISBN 3- ne kritische Einführung in den Tractatus und 421-05356-1 (korr. Auflage: Fischer TB ISBN 3- die Spätschriften. Alber, Freiburg/München 1967, 596-15402-2) über ein Zusammentreffen in Cam- ISBN 3-495-47159-6. bridge 1946, eine Darstellung ihrer Philosophie und Biographien. • Richard Raatzsch: Ludwig Wittgenstein zur Einfüh- rung. Junius, Hamburg 2008, ISBN 978-3-88506- • Paul Wijdeveld: Ludwig Wittgenstein, Architekt. 643-9. Wiese Verlag, Basel 2000, ISBN 3-909164-03-X. • Georg Römpp: Ludwig Wittgenstein. Eine philoso- • Joachim Schulte: Leben. Werk. Wirkung. (Taschen- phische Einführung. UTB 3384, Böhlau, Köln 2010, buch) Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, ISBN ISBN 978-3-8252-3384-6. 978-3-518-18209-3. • Severin Schroeder: Wittgenstein lesen. Ein Kommen- • Wilhelm Pellert: Wittgenstein. Theaterstück. Urauf- tar zu ausgewählten Passagen der „Philosophischen führung: Wien, Freie Bühne Wieden 2011. Untersuchungen“. Frommann-Holzboog, Stuttgart- Bad Cannstatt 2009 (legenda 5), ISBN 978-3-7728- • Nicole L. Immler: Das Familiengedächtnis der Witt- 2242-1. gensteins. Zu verführerischen Lesarten von (auto- )biographischen Texten. Transcript, Bielefeld 2011, • Joachim Schulte: Wittgenstein. Eine Einführung. Re- ISBN 978-3-8376-1813-6 . clam, Stuttgart 2001, ISBN 3-15-008564-0. • • Michael Nedo (Hrsg): Ludwig Wittgenstein. Ein bio- Wilhelm Vossenkuhl: Ludwig Wittgenstein. C. H. graphisches Album. Beck, München 2012, ISBN Beck, München 1995, ISBN 3-406-38931-7 (Rei- 978-3-406-63987-6. he „Denker“).

• Wilhelm Baum: Wittgenstein im Ersten Weltkrieg. Die „Geheimen Tagebücher“ und die Erfahrungen 6.3 Kommentare, Monographien, Sam- an der Front (1914–1919). Kitab, Klagenfurt 2014, melbände ISBN 978-3-902878-43-4. • Erich Ammereller, Eugen Fischer (Hrsg.): Wittgen- stein at work. Method in the philosophical investigati- 6.2 Einführungen on. Routledge, London 2004, ISBN 0-415-31605-7 (Sammelband zur Methode Wittgensteins). • Chris Bezzel: Wittgenstein zur Einführung. Junius, • Ulrich Arnswald (Hrsg.): In Search of Meaning. Hamburg 2000, ISBN 3-88506-330-1. Ludwig Wittgenstein on Ethics, Mysticism and Religi- • Kai Buchholz: Ludwig Wittgenstein. Campus, on. Universitätsverlag, Karlsruhe 2009, (EUKLID- Frankfurt u. a. 2006, ISBN 3-593-37858-2. Studien; Bd 1), ISBN 978-3-86644-218-4. • • Hans-Johann Glock: Wittgenstein-Lexikon. Ulrich Arnswald (Hrsg.): Sektion „The Authentic in Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt Wittgenstein’s Philosophy/Das Authentische in Witt- 2000. gensteins Philosophie“. In: Wittgenstein Jahrbuch 2003/2006, Jahrbuch der Deutschen Ludwig Witt- • A. C. Grayling: Wittgenstein. Freiburg im Breisgau genstein Gesellschaft. Lang, Frankfurt am Main o. A. 2007, 113-198, ISBN 978-3-631-56104-1. 12 6 LITERATUR

• Ulrich Arnswald, Jens Kertscher, Matthias Kroß • Jan Drehmel, Kristina Jaspers (Hrsg.): Wittgenstein- (Hrsg.): Wittgenstein und die Metapher. Parerga, Vorträge. Annäherungen aus Kunst und Wissen- Berlin 2004, ISBN 3-937262-14-8. schaft. Junius, Hamburg 2011; ISBN 978-3-88506- 491-6.[42] • Ulrich Arnswald, Anja Weiberg (Hrsg.): Der Den- ker als Seiltänzer. Ludwig Wittgenstein über Religion, • Jan Drehmel, Kristina Jaspers (Hrsg.): Ludwig Witt- Mystik und Ethik. Parerga, Düsseldorf 2001, ISBN genstein. Verortungen eines Genies. Junius, Hamburg 3-930450-67-4. 2011, ISBN 978-3-88506-475-6. • Gordon P. Baker, Peter M. Hacker: Analytical • Françoise Fonteneau: L’éthique du silence. Wittgen- Commentary on the „Philosophical Investigations“. stein et Lacan. Seuil, Paris 1999. Blackwell, Oxford 1985. (Mehrere Bände, der • wohl gründlichste und umfassendste Kommentar Mirko Gemmel: Die Kritische Wiener Moderne. zu den Philosophischen Untersuchungen, allerdings Ethik und Ästhetik. Karl Kraus, Adolf Loos, Ludwig ohne die Behandlung von Teil II. Die Autoren Wittgenstein. Parerga, Berlin 2005, ISBN 3-937262- sind die Wittgenstein-„Päpste“ und zerfielen über 20-2 (zur Bedeutung der Ethik im Tractatus). ihrem Hauptwerk in die weiter oben „therapeu- • Gunter Gebauer, Fabian Goppelsröder, Jörg Volbers tisch“/„metaphysisch“ gekennzeichneten Lager.) (Hrsg.): Wittgenstein - Philosophie als 'Arbeit an Ei- • Gordon P. Baker: Wittgenstein’s method. Neglected nem selbst'. Fink, München 2009 aspects, essays on Wittgenstein. Blackwell, Oxford • John Gibson und Wolfgang Huemer (Hrsg.): “Witt- 2004, ISBN 1-4051-1757-5 (Sammlung zunächst genstein und die Literatur”. Übers. von Martin Suhr. meist in Französisch erschienener Essays zur wei- Suhrkamp, Frankfurt 2006. ter oben „therapeutisch“ gekennzeichneten Position, die Geisteskrämpfe nicht durch Analyse, sondern • Fabian Goppelsröder: Zwischen Sagen und Zeigen. Umdeutung sie verursachender Bilder zu lösen an- Wittgensteins Weg von der literarischen zur dichten- strebt.) den Philosophie. transcript, Bielefeld 2007. • Alain Badiou: Wittgensteins Antiphilosophie. Dia- • Peter M. Hacker: Wittgenstein im Kontext der analy- phanes, Zürich 2008. tischen Philosophie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-518-58242-9.(Fundierter Überblick • Reinier F. Beerling: Sprachspiele und Weltbilder. der „metaphysischen“ Position, die in Wittgenstein Reflexionen zu Wittgenstein. Alber, Freiburg 1980, einen Erben der angelsächsisch-analytischen Philo- ISBN 3-495-47380-7. sophietradition sieht.) • Gerd Brand: Die grundlegenden Texte von Ludwig • Peter M. Hacker: Einsicht und Täuschung. Suhr- Wittgenstein. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1975, kamp, Frankfurt am Main 1978. (Eine der besten ISBN 3-518-07438-5. Gesamtdarstellungen der Philosophie von Wittgen- • Wittgenstein und die Zeichen. Semiotische Berich- steins.) te mit: Linguistik Interdisziplinär. Jg. 16/1992, Heft • Fernando Gil: La Réception de Wittgenstein Collège 1/2. (Wien, Österr. Ges. f. Semiotik): Bezzel, Chris. international de philosophie, Paris 1988; ISBN 2- Wahrnehmungsspiel und Sprachspiel. Eine Skizze 905670-27-4. zu Wittgenstein; Conte, Amedeo G. Wittgensteins deontischer Ort; Leinfellner-Rupertsberger, Elisa- • Merrill B. Hintikka, : Untersuchun- beth. Die pragmatische Begründung von Linguis- gen zu Wittgenstein. Suhrkamp-Taschenbuch Wis- tik und Künstlerischer Intelligenz durch Wittgen- senschaft, 1224. Suhrkamp, Frankfurt am Main steins späte Philosophie: die Geschichte eines Fehl- 1996, ISBN 3-518-28824-5. schlags; Neumer, Katalin. Das Wunder der Natur. • Mathias Iven: Ludwig sagt … Die Aufzeichnungen Die Ideen des späten Wittgenstein über Ästhetik und der Hermine Wittgenstein. Parerga, Berlin 2006. Kunst. Rossi-Landi, Ferruccio. Wittgenstein aus al- ter und neuer Sicht. Koschitz, Norbert. Das Ei ins • Wulf Kellerwessel: Wittgensteins Sprachphiloso- Kuckucksnest. Editionskundliche Anmerkungen zu phie in den Philosophischen Untersuchungen. Ei- Wittgensteins Nachwelt; Conte, A. G. Wittgensteins ne kommentierende Ersteinführung. Ontos, Heu- nicht-posthume Schriften. Bericht. senstamm 2009 (Publications of the Austrian Lud- wig Wittgenstein-Society, New Series, Bd. 9), ISBN • : Der Anspruch der Vernunft. Suhr- 978-3-86838-032-3. kamp, Frankfurt am Main 2006 (Insbesondere sind seine Interpretation von Wittgensteins „Kriterien“ • Wolfgang Kienzler: Wittgensteins Wende zu seiner empfehlenswert, des Weiteren hat er weitere wichti- Spätphilosophie 1930 bis 1932. Eine historische und ge Aufsätze zu Wittgenstein geschrieben, die in Es- systematische Darstellung. Suhrkamp, Frankfurt am saysammlungen auf deutsch vorliegen.) Main 2001, ISBN 978-3-518-58250-3. 6.4 Belletristik 13

• Wolfgang Kienzler: Ludwig Wittgensteins „Philoso- • J.-M.Terricabras: Ludwig Wittgenstein. Kommentar phische Untersuchungen“. Wissenschaftliche Buch- und Interpretation. Alber, Freiburg 1978, ISBN 3- gesellschaft, Darmstadt 2007, ISBN 978-3-534- 495-47393-9. 19823-8 • Holm Tetens: Wittgensteins „Tractatus“. Ein Kom- • Saul Aaron Kripke: Wittgenstein über Regeln und mentar. Reclam, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-15- Privatsprache. Eine elementare Darstellung. Suhr- 018624-4. kamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518- • 29383-4 (engl. Original erschien 1982. Umstrittene, Jörg Volbers: Selbsterkenntnis und Lebensform. Kri- aber äußerst einflussreiche Interpretation, wegen ih- tische Subjektivität nach Wittgenstein und Foucault. rem kreativen Umgang mit Wittgensteins Argumen- transcript, Bielefeld 2009. tation ironisch „Kripkenstein“ genannt)

• E. M. Lange: Wittgensteins Revolution. Das Pro- 6.4 Belletristik blem der Philosophie und seine Auflösung. 2009, • Philip Kerr: Das Wittgenstein-Programm. Rowohlt abgerufen am 30. November 2010 (pdf, 483 KB, TB, Reinbek 1996, ISBN 3-499-43229-3. (Krimi- Verfasser der UTB-Kommentare zu Tractatus und nalroman) Philosophische Untersuchungen arbeitet in Online- Veröffentlichung aus, wie Wittgensteins Umsturz • Bruce Duffy: The World As I Found It. London 1987. der disziplinären Verhältnisse innerhalb der Philo- sophie von der Erkenntnistheorie zur Semantik mit der Auflösung des Scheinproblems einer zwischen 7 Filme Realismus und Idealismus bestehenden Alternative zusammenhängt). • Wittgenstein; Spielfilm, 71 Min.; Großbritannien • Ludwig Nagl, Chantal Mouffe (Hrsg.), The Legacy 1993, Regie: Derek Jarman, Produktion: British of Wittgenstein: Pragmatism or Deconstruction. Pe- Film Institute/Channel 4/Uplink, Teddy Award ter Lang: Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-631- 1993: Bester Spielfilm, Infoblatt (PDF; 57 kB) der 36775-9. (Dieser Band enthält Beitrage von Hilary Jury der Evangelischen Filmarbeit Putnam, Henry Staten, Allan Janik,Stephen Mul- • hall, James Conant und Linda Zerilli u. a.) Denker der Zeit. Die Wahrheit der Worte: Ludwig Wittgenstein; Dokumentarfilm, 45 Min.; Deutsch- • Duncan Richter: Wittgenstein at His Word. Continu- land, 1988, Regie: Joseph Kaufmann, Produkti- um, London 2004, ISBN 0-8264-7473-X. (weite- on: NDR (Neuausgabe 2001 ISBN 3-935157-47-9), re alternative Interpretation von Wittgensteins Spät- Übersicht des Katholischen Filmwerks philosophie) • Ludwig Wittgenstein: Film von Ferry Radax (1974– • Nicolas Reitbauer: Wittgenstein – Verstehen – Mi- 1976), 2 Teile; WDR, Köln. Vgl. Ludwig Wittgen- krologische Untersuchungen zum Beginn des Big Ty- stein – Biografische & filosofische Untersuchungen pescripts. 2006. • Alois Rust: Wittgensteins Philosophie der Psycholo- 8 Weblinks gie. Klostermann, Frankfurt am Main 1996, ISBN 978-3-465-02848-2. Wikiquote: Ludwig Wittgenstein – Zitate • Eike von Savigny: Wittgensteins „Philosophische Un- Commons: Ludwig Wittgenstein – Album mit tersuchungen“. Ein Kommentar für Leser. Kloster- Bildern, Videos und Audiodateien mann, Frankfurt am Main 1988 f., ISBN 978-3- 465-03547-3. • Literatur von und über Ludwig Wittgenstein im Ka- • Walter Schulz: Wittgenstein : die Negation der Philo- talog der Deutschen Nationalbibliothek sophie. Neske, Pfullingen 1967 u. w. • Thomas Blume: Artikel „Wittgenstein, Ludwig“ im • Friedrich Stadler: Wittgenstein und der Wiener Kreis UTB-Online-Wörterbuch Philosophie - Denkstil und Denkkollektiv. In: ders., Studien zum Wiener Kreis. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, • John J. O’Connor, Edmund F. Robertson: Ludwig 467–488. Josef Johann Wittgenstein. In: MacTutor History of Mathematics archive (englisch) • Michel Ter Hark: Beyond The Inner And The Ou- ter. Wittgensteins’s Philosophy of Psychology. Klu- • Audio-Feature über Werk und Leben Ludwig Witt- wer, Dordrecht 1990, ISBN 0-7923-0850-6. gensteins auf Bayern 2 Radiowissen.de 14 9 EINZELNACHWEISE

• Anat Biletzki und Anat Matar: Eintrag In: Edward [9] Tractatus 3.3 N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philoso- phy [10] 5.141 „Folgt p aus q und q aus p, so sind sie ein und der- selbe Satz.“ 5.142 „Die Tautologie folgt aus allen Sätzen: • Duncan J. Richter: Eintrag in der Internet Encyclo- sie sagt nichts“. pedia of Philosophy [11] Tractatus 6.54 • Wittgenstein Archiv, Cambridge mit ausführlicher Biographie [12] Aus einem Brief Wittgensteins an Ludwig von Ficker, den Herausgeber der Zeitschrift Der Brenner • The Wittgenstein Archives at the University of Ber- gen (WAB) [13] Tractatus 5.6 • The Austrian Ludwig Wittgenstein Society [14] Brief an Russell • Internationale Ludwig Wittgenstein Gesellschaft [15] Ray Monk: Wittgenstein. Das Handwerk des Genies, Klett- Cotta, Stuttgart 2004, S.252 f. • Tracing Wittgenstein [16] A.C.Grayling: Wittgenstein. Freiburg im Breisgau, S. 18 f. • Wittgenstein und Hitler? [17] Ray Monk: Ludwig Wittgenstein: The Duty of Genius. Free • Bilder von Ludwig Wittgenstein im Bildarchiv der Press, 1990, S. 271 Österreichischen Nationalbibliothek [18] R. B. Braithwaite: George Edward Moore, 1873–1958, in • Ausstellung „Ludwig Wittgenstein. Verortungen ei- Alice Ambrose and Morris Lazerowitz: G.E. Moore: Es- nes Genies“ im Schwulen Museum Berlin, anlässlich says in Retrospect. Allen & Unwin, 1970. des 60. Todestages 2011, in Kooperation mit dem Wittgenstein Archiv, Cambridge und dem Brenner [19] Die kleine Leiter soll wohl eine Anspielung auf den zweit- Archiv, Innsbruck (deutsch/englisch, mit Blog) letzten Satz (6.54) im Tractatus sein: „Meine Sätze erläu- tern dadurch, daß sie der, welcher mich versteht, am Ende • Wittgenstein-Ausstellung von Hans-Peter Klie in als unsinnig erkennt, wenn er durch sie – auf ihnen – über der St. Anna-Kapelle in Passau anlässlich des 6. sie hinausgestiegen ist. Er muß sozusagen die Leiter weg- Wittgenstein-Symposiums 2006, TV-Beitrag werfen, nachdem er auf ihr hinaufgestiegen ist.“ • Sammlung Brenner Archiv der Universität Inns- [20] http://churchatcastle.org/node/12 bruck [21] Zur Problematik der Herausgabe der Werke Wittgensteins • Ausstellung „Wir Metaphysiker“ Kunst zu Nietz- siehe: Joachim Schulte: Wittgenstein. Stuttgart, 1989, S. 45 sche und Wittgenstein, Naumburg, 2014 f. [22] : The Realistic Spirit. Cambridge, Massa- chusetts: MIT Press, 1991. 9 Einzelnachweise [23] Rupert Read, (Hrsg.) The New Wittgenstein. [1] Bertrand Russell am 29. November 1911 an Ottoline Routledge, 2000 Morrell [24] J. Conant & C. Diamond: On reading the Tractatus reso- [2] D. F. Pears, Wittgenstein (London, 1971). lutely: reply to Meredith Williams and Peter Sullivan. In: M. Kölbel, B. Weiss (Hrsg.) The Lasting Significance of [3] Axel Schock, Karen-Susan Fessel: OUT! – 800 berühmte Wittgenstein’s Philosophy, Routledge, 2004. Lesben, Schwule und Bisexuelle. Querverlag, Berlin 2004, ISBN 3-89656-111-1 [25] Peter Hacker Was he trying to whistle it? In: Wittgenstein: Connections and Controversies, Oxford, 2001 [4] W. W. Bartley, Wittgenstein. Lippincott, Philadelphia: 1973, S. 160 u. ö. [26] James Conant Mild-Mono-Wittgenteinianism in: Alice Crary (Hrsg.): Wittgenstein and the Moral Life – Essays [5] Die privaten Notizen der „Geheimen Tagebücher“ beglei- in Honor of Cora Diamond. MIT Press, Cambridge, Mas- ten die Entstehung des Tractatus, cf. Kurt Oesterle: Die sachusetts 2007 Routledge, 2000 Editions-Operette, Die Zeit, 8. Januar 1993

[6] „Der Dichter und der Philosoph“ Süddeutsche Zeitung, [27] Rupert Read, Matthew Lavery(Hrsg.): Beyond the Trac- aufgerufen am 3. November 2014 tatus Wars. Routledge, 2011.

[7] Tractatus 4.0031 [28] PU, Vorwort

[8] Saul Aaron Kripke: Wittgenstein über Regeln und Privat- [29] Haupt-Vertreter Gordon P. Baker in Wittgenstein’s me- sprache. Eine elementare Darstellung. Suhrkamp, Frank- thod. Neglected aspects, essays on Wittgenstein, Blackwell, furt am Main 2006, ISBN 3-518-29383-4. Oxford 2004 15

[30] Haupt-Vertreter Peter M. Hacker in Wittgenstein im Kon- text der analytischen Philosophie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997

[31] Philosophische Untersuchungen § 133

[32] PU, § 18

[33] PU, § 43

[34] PU, § 23

[35] PU, § 109

[36] PU, § 84

[37] PU, § 255

[38] PU, § 309

[39] In: Thomas Bernhard: Stücke Bd. 4. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1988.

[40] Moniková, Libuše: Treibeis. Hanser, München/Wien 1992.

[41] Moniková, 1992, S. 123.

[42] Wittgenstein pfeift in: FAZ vom 10. Februar 2012, Seite 30

Normdaten (Person): GND: 118634313 | LCCN: n79032058 | NDL: 00461264 | VIAF: 24609378 | 16 10 TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN

10 Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen

10.1 Text

• Ludwig Wittgenstein Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig%20Wittgenstein?oldid=140856222 Autoren: Brion VIBBER, Ben- Zin, Unukorno, Koyaanis Qatsi~dewiki, Martinroell, Igelball, Kku, Media lib, Jed, Aka, Stefan Kühn, Ahoerstemeier, Magnus, ErikDunsing, Ilja Lorek, Toto~dewiki, Katharina, Seewolf, Odin, Hubi, Hijackal, Stoerte, HenrikHolke, Karl Gruber, Asthma, Mkleine, Waelder, Raven, Geof, Zwobot, HaeB, Sigune, ArtMechanic, Stern, Southpark, Karl-Henner, Eckhart Wörner, Triebtäter, Bernhard55, Dietrich, APPER, Lennert B, Benowar, Aljoscha, Hcbruns, Kaczmarek, Nocturne, Bazille, Akeuk, Vheissu, T.Ho, Peterlustig, Hystrix, Sol1, Mars~dewiki, Hardenacke, Martin-vogel, Ot, Karsten Gresch, P. Birken, Szs, Cornischong, Gerhardvalentin, Unyxos, Bdk, Much89, Lixo, Oisín, Matthy, Wilhelm baum, Kerbel, Da flow, Benzh, NiTenIchiRyu, Yorg, Tsui, ChristophDemmer, Ojm, DasBee, Dickel, Lichtconlon~dewiki, To- mAlt, Kilroy~dewiki, M.lange, Redf0x, Bender235, Cartaphilus, Hansele, Asparagus, Boggie, Polarlys, Phi, Botteler, CWilhelm, Ekuah, Wilhelm Baum, Thire, Heinte, Jossi2, PDD, Roomsixhu, Jvano~dewiki, Hajo Keffer, FlaBot, Jodeffes, Hubertl, Dk, Tafkas, Nodutschke, GottschallCh, Anima, Fg68at, Flominator, Apulix, Deltongo, AF666, Dein Freund der Baum, David Ludwig, Xls, Ca$e, Roland Schei- cher, Vocat, GoJoe, Sleepingbeauty, Die Winterreise, Shamrock7, Dralon, Rolf Todesco, XJamRastafire, Nefi~dewiki, W!B:, Eisbaer44, Saehrimnir, Tilla, Wirthi, Chobot, Markus Mueller, Ephraim33, Gregor Bert, Sulfolobus, Luha, AndreaHB, Gerhard51, Klaus C. Niebuhr, Benedikt von Stauffenberg, Rtc, RobotQuistnix, Lamettrie, Bota47, WIKImaniac, YurikBot, Schwarzseher, Andys, Gelack, Olag, Bär- ski, Sebastian Muders, Dee.lite, Jan Schreiber, Vond, HerbertErwin, Falense, Kessa Ligerro, Flausenjunge, JueS, Kai-Hendrik, Gugerell, Mihewag, Tambora, Nisto, Katsche2211, Wissling, Victor Eremita, Sei Shonagon, UvM, Steevie, Jwollbold, Trop, Strikerman, Joth80, WortUmBruch, Biha, Ignazwrobel, Stefanski, Furfur, Alfie66, Memeplex, Y2kbug, Spuk968, Nomi, Maximilian Schönherr, Richterks, Nagy, Alkab, Escarbot, Horst Gräbner, Aso, Dextwin, Andreas JAnik, GT1976, JAnDbot, Harrobot, Memex, Ruonitb, Herzi Pinki, Seb- bot, Stobaios, Yellowcard, Liedzeit, .anacondabot, Ukko, Lesabendio, Nccn, CommonsDelinker, Steindy, S.R.M., Esszimmer, Blaufisch, -XIII-, Bomzibar, Ludovik, Ulamm, Mottenkopf, Naim.Yht, DodekBot, SCINC, VolkovBot, Tischbeinahe, TXiKiBoT, DeepBlueDanube, Igo, Boonekamp, Idioma-bot, Foxrommel, AWak3N, 44Pinguine, Mootros, Gohola, Jahobr, Update, Krawi, LabFox, SieBot, Anton-kurt, Felix der Glückliche, Joachim Mohr, Loveless, Lamadrague, ViennaUK, OKBot, Mannerheim, Anamnesis, Avoided, L.M. Morgenroth, Dr Möpuse, PipepBot, Karl-Friedrich Lenz, Alexkin, Usw., Agnostizi, DragonBot, LA2-bot, Goesseln, Christoph Mauerhofer, Wivoel- ke, Eingangskontrolle, Michael Kühntopf, Ingo-Wolf Kittel, MenasimBot, SilvonenBot, Boobarkee, Toter Alter Mann, Lichtfaust, Nicna- me23, Zitrone und frischer Senf, LinkFA-Bot, Numbo3-bot, Robert Schediwy, Lightbearer, Luckas-bot, Goodmorningworld, Ptbotgourou, Nallimbot, GrouchoBot, Colla2, Xqbot, Rippach, ArthurBot, Dmicha, Luki1889, Howwi, Hüning, Pentachlorphenol, Wnme, RibotBOT, Wilske, Andreas aus Hamburg in Berlin, Visus.89, Chris09j, Zero Thrust, HRoestBot, MorbZ-Bot, Onkel Dittmeyer, Nachbarsfiffi, Hun- nenkoenig~dewiki, KatK2, Chrysostomus1, Rilegator, Susi Tintenblau, Letro, Scipionasica, TjBot, HRoestTypo, Letdemsay, EmausBot, Trockennasenaffe, Sokonbud, Uwe Obst, Ul1-82-2, ZéroBot, Ottomanisch, Federstrich, Tiktaalik, Krauterer, WikitanvirBot, Chuispaston- Bot, Fh1727, Mjbmrbot, In dubio pro dubio, JFeldes, FA2010, MirTon, GlücklichesLeben, NeverDoING, Konautupeih, Jreiners, MerlIw- ,Zbrnajsem, Rubinsky, Philosopherei, AlterBerg, Carolus47, Richard Lenzen, Blau-7, Jonaster, Dexbot ,عبد الجليل الكور ,Bot, Mutus Merkið, Addbot, Katzman, Hazweio, CptBlack, Kamsa Hapnida, Pimpinellus, Friedrich Körtner, Mmstrauss und Anonyme: 295

10.2 Bilder

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10.3 Inhaltslizenz

• Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0