Schweizer Zerstört Gold-Träume Von Andy Schleck Dreiergruppe Mit Dem Luxemburger Erst Einen Kilometer Vor Dem Ziel Durch Cancellara Abgefangen
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Montag, den 11. August 2008 SPORT 29 Judoka Muller in Peking Zwei Tabellenführer in der mit geglücktem Debüt Fortis Ligue im Fußball Nach Sieg in der Trostrunde steht am Ende Nur noch RFCUL und Déifferdeng 03 mit dem Platz neun zu Buche. Seite 35 Maximum an Punkten. Seite 39 Bis einen Kilometer vor dem Ziel gibt der 23-Jährige zu kühnsten Hoffnungen Anlass Schweizer zerstört Gold-Träume von Andy Schleck Dreiergruppe mit dem Luxemburger erst einen Kilometer vor dem Ziel durch Cancellara abgefangen VON LW-MITARBEITER PIERRE GRICIUS (PEKING) Auf dem Zielstrich des Straßenren- nens machte Andy Schleck seiner ganzen Wut Luft, indem er seine Wasserflasche zu Boden schmiss. So unendlich groß war die Enttäu- schung, nicht nur am Podium, son- dern an der Goldmedaille vorbeige- schrammt zu sein. Es wäre wohl zu schön gewesen, wenn Großherzog Henri 56 Jahre nachdem sein Vater Jean Josy Bar- thel bei den Spielen in Helsinki die Goldmedaille umgehängt hatte, ebenfalls einen Luxemburger zu einer olympischen Medaille hätte beglückwünschen können. Diese irrigen Erwartungen hatte Andy Schleck in der Schlussphase auf- kommen lassen, indem er zusam- men mit dem Spanier Samuel San- chez und dem Italiener Davide Rebellin attackierte und während zehn Kilometern als sicherer Me- daillengewinner und als möglicher Olympiasieger aussah. Bei diesem Dreiergespann war der jüngere der Schleck-Brüder derjenige, der immer wieder die Fahrt relancierte, während der Spanier und der Italiener, der am Da war es zu spät: Andy Schleck (3. v. l.) muss Samuel Sanchez, Alexander Kolobnev, Davide Rebellin und Fabian Cancellara ziehen lassen. (FOTO: GUY WOLFF) Samstag übrigens seinen 37. Ge- burtstag feierte, es vor allem da- gehörte, war Schleck dann ohne ten in Varese sein werden. Dass Bei diesem Rennen unter denk- Stefan Schumacher, Alberto Conta- rauf angelegt zu haben schienen, Chance, während Rebellin auf den Cancellara seine eigene Chance bar schwierigen Bedingungen an- dor, Jens Voigt und Karsten Kroon ihre Kräfte für den Spurt zu scho- ultimen 50 m Sanchez noch vorbei- ausspielte, kann man ihm nicht gesichts der schwülen Hitze, wo den Anschluss verloren hatten, nen. ziehen lassen musste. verdenken, schließlich wurde er oben am Circuit die Umrisse der schlug die Stunde von A. Schleck. Hinter der „Flamme rouge“ des mit Bronze belohnt. Großen Mauer nur zu erraten wa- An Unterstützung aus dem Publi- letzten Kilometers war es dann Kirchen in einer frühen Attacke Da lässt es sich viel eher als ren, ist den drei Luxemburgern je- kum fehlte es dem Mondorfer auch geschehen, Fabian Cancellara, aus- Bei Hitzebedingungen von 26° C sportliche Ungerechtigkeit an, denfalls kein Vorwurf zu machen. nicht, überall dort, wo Zuschauer gerechnet der Teamkollege von und vor allem einer Luftfeuchtig- dass Sanchez und Rebellin, die Kim Kirchen hatte eine frühe Aus- standen – das war auf dem Circuit Schleck bei CSC, führte die Verfol- keit von 90 Prozent war es schon während neun km mit Schleck reißergruppe integriert, die sich nur an zwei Stellen der Fall – waren ger heran mit in seinem Hinterrad ein kurioses Podium, das am vorne waren, aber sich weitgehend lange Zeit vorne behauptete. Bei Fahnen mit dem „Roude Léiw“ dem Russen Alexander Kolobnev, Samstag 622 m über dem Meeres- um die Führungsarbeit drückten, den zahlreichen Attacken in der nicht zu übersehen. Die Hoffnung sonst in der Saison ebenfalls als spiegel am Juyongguan-Pass am auch noch mit Gold und Silber Schlussphase, nachdem progressiv lebte und blühte, um wie eine CSC-Mann unterwegs. Im Spurt Fuße der Großen Mauer zustande „belohnt“ wurden. Fahrer, darunter renommierte wie Kerze zu erlöschen. der Sechsergruppe, der auch noch kam. Sanchez, Siebter der rezen- der Australier Michael Rogers an- ten Tour de France, galt eigentlich als der schwächere der schlagkräf- tigen spanischen Armada mit Ale- jandro Valverde, Oscar Freire und vor allem Carlos Sastre und Al- berto Contador. Davide Rebellin stellte sich in den Dienst seines Kapitäns Paolo Bettini, des Titel- verteidigers, der vorgestern aber nur 18. wurde, und nahm seine Chance war, als sein Kapitän zu- rückgefallen war. Cancellara hatte überhaupt keinen Helfer zur Stelle. Der Berner, der sich immer mehr von einem Spezialisten des Zeitfahrens zu einem kompletten Fahrer entwickelt, war der einzige 150 m vor dem Eidgenosse am Start. Ziel: Alexander Dass es mit Cancellara ausge- Kolobnev zieht rechnet ein Teamkollege von A. an, der Konter Schleck war, der diesen daran hin- von Andy derte, eine Medaille zu gewinnen, Schleck (r.) mag als schmerzlich empfunden gelingt nicht. werden, zum anderen waren die (FOTO: AFP) beiden Mondorfer und der Schwei- Olympiasieger: Samuel Sanchez kann zer diesmal Konkurrenten, wie sie es nicht fassen. (FOTO: REUTERS) es auch bei den Weltmeisterschaf-.