100% Heimat 100% Charakter 100% BlaufränkiscH

Besonders eisenhaltige Böden, ein einzigartiges Klima, steile, steinige Weingärten – und leidenschaftliche Weinbauern: die perfekten Voraussetzungen für charakterstarke Winzer-Weine aus dem idyllischen Südburgenland – eigenständig, mineralisch-würzig und voller kühler Lebendigkeit und Struktur.

1 INDEX

1. Das Südburgenland – die Weinidylle Österreichs 3 2. Eisenberg: Der Name ist Programm 6 3. Über 2.800 Jahre Weinbaugeschichte 8 4. EisenbergDAC: Terroir für groSSe Weine 12

4.1. Geografische Lage der Region 4.2. Das Terroir „Eisenberg“ 4.3. Die Subregionen 4.3.1. 4.3.2. Hannersberg-Königsberg 4.3.3. Eisenberg 4.3.4. Csaterberg 4.3.5. Deutsch-Schützen 4.3.6. Pinkatal

4.4. Geologie & Gesteinszusammensetzung 4.5. Klimatische Besonderheiten

5. Exkurs: Eisen & Wein 23 6. EisenbergDAC: 100 % Blaufränkisch 26 7. So schmeckt EisenbergDAC 28 7.1. EisenbergDAC 7.2. EisenbergDAC Reserve

8. Die Einzigartigkeit von EisenbergDAC 31 9. Daten & Fakten 33 10. Die Winzer 35 11. Referenzen 37 12. Kontakt 38

2 anfred Klimek © M „Das Südburgenland ist ein idyllisches Fleckchen Erde mit einzigartigem Terroir. Dort ticken die Uhren einfach anders, und die Weine sind von unverwechselbarem Charakter.“

Willi Schögl, Chief Executive Wirt der Cordobar Berlin & „Sommelier des Jahres 2014“ (Rolling Pin) Südburgenland die Weinidylle Österreichs

3 1. Das Südburgenland die Weinidylle Österreichs

Direkt vor der Tür gen Osten: die Grenze nach Mittel- Ungarn. Im Westen: die Steiermark. Und im Nor- den: Niederösterreich. Die Verbindung zum üb- rigen Teil des Burgenlandes: ein Nadelöhr. Die Lage allein lässt eine bewegte Geschichte ver- muten. Kurzum: Es ist ein besonderer Ort. Idyllisch, abgeschieden, bergig und zum Teil mit sehr alten Rebstöcken bepflanzt ist die Ei- senbergDAC heute die kleinste Appellation Ös- Südost- terreichs: Hier wird auf annähernd 200 Hektar steiermark Blaufränkisch, die Hauptrebsorte der Region, kultiviert – immerhin handelt es sich dabei um ein gutes Drittel der gesamten Rebfläche des Südburgenlandes (498 Hektar). Von 1986 bis 2010 fasste das österreichische Weinbaugesetz das Gebiet unter dem Namen „Südburgenland“ zusammen. Seit 2010 jedoch trägt es wieder Ungarn seinen alten Namen: Eisenberg. Ein Name, der immer schon für Weine von ausgesprochen ho- her Qualität stand. Und der die Verbundenheit seiner Weine – und deren Macher – zur uralten Quelle — OEWM Geschichte der Region ausdrückt.

Im südöstlichsten Zipfel Österreichs liegt das Die Winzer, die Weine mit der Herkunftsbe- Südburgenland – genau gesagt am Übergang zeichnung EisenbergDAC erzeugen, haben sich zur Kleinen Ungarischen Tiefebene. Mit seinen im Jahr 2010 zu einem Verein zusammenge- knapp 500 Hektar Rebfläche ist es das kleinste schlossen. Derzeit hat dieser 46 Mitglieder. Das und ursprünglichste Weinbaugebiet – und trotz- Besondere daran: Es sind wenige große Betrie- dem gehört es mittlerweile zu den renommier- be darunter, mehr als die Hälfte sind Nebener- testen Weinregionen Österreichs. werbswinzer, die ihre Weine auch über Buschen- schenken-Wirtschaften, die selbst produzierte Das Gebiet erstreckt sich von Rechnitz im Nor- Weine und selbstgemachte Schmankerl anbie- den bis nach Jennersdorf im Süden. Im Her- ten, vermarkten. Sie bringen die Offenheit und zen der Region: der Eisenberg, umgeben von Lebensfreude der Südburgenländer perfekt sanften, mit Weinreben bepflanzten Hügeln zum Ausdruck. und unberührten Grün- und Waldlandschaften. Jeder Hang wird – ganz typisch für die Region Aufgrund der kleinen Strukturen wurde das – von zahlreichen Kellerstöckeln geziert: tradi- Südburgenland als Weinbauregion lange Zeit tionellen, schmucken Häuschen, deren weit in kaum beachtet: Fast nur Nebenerwerbswinzer die Hänge getriebene Keller früher als Press-, gaben sich bedingungslos den steilen Hängen, Gär- und Lagerkeller dienten. Heute gehören schmalen Weingärten und kargen Böden hin. Sie zum Kulturerbe der Gegend – und werden Heute jedoch hat man die Einzigartigkeit der gerne als Ferienwohnungen vermietet. Region erkannt: Sie ist auch über ihre Grenzen

4 anfred Klimek © M

hinweg berühmt für ihr einmaliges Terroir und Schützen ohne Zweifel den weinbaulichen Mit- die mineralisch-würzigen Weine. Sogenannte telpunkt der Appellation bilden. Im Norden: Bö- Modeweine sucht man vergeblich: hier steht den auf kristallinen Gesteinen. Weiter südlich: der eigenständige, unverwechselbare Charak- überwiegend mittelschwere Lehmböden – teils ter im Mittelpunkt. mit besonders hohem Eisengehalt. Die Basis für die finessenreiche Note des hier angebauten Zu den bekanntesten Weinbaudörfern zählen Blaufränkisch. Weine, die zu den ganz großen Eisenberg, Deutsch Schützen, Rechnitz, Csa- gebietstypischen Rotweinen Österreichs zäh- terberg und Moschendorf. Wobei der histori- len – und die es verdienen, von der ganzen Welt sche Eisenberg und der Weinberg von Deutsch entdeckt zu werden.

5 Eisenberg Der Name ist Programm aider Wo Eisen draufsteht, ist Eisen © Steve H drin: In der jüngeren Eisenzeit – um 400 v.Chr. – erlebte die Eisenindustrie rund um den Eisenberg ihren Höhepunkt.

6 2. Eisenberg: Der Name ist Programm

Eisenberg. Der Name des Berges, der sich mit bildete, die höchstwahrscheinlich in der heuti- 415m Höhe weit sichtbar über das sanft gewell- gen Ortschaft Burg lebte. Übrigens: Die Schla- te Hügelland des Südburgenlands erhebt. Und cke, ein Restprodukt der Eisenproduktion, ist der Name des Dorfes, das sich an seinen Hang noch heute in den Wäldern der Gegend zu fin- und Fuß schmiegt. Was steckt dahinter? Der den und deutet auf die Standorte der einzelnen Name „Eisenberg“ geht auf die Eisenzeit (800- Eisenöfen hin. Eisenberg: der Name des Ortes 15 v. Chr.) zurück – und tatsächlich lässt sich ist Programm. ein erhöhter Eisenanteil im Boden nachweisen. (Weiterführende Informationen finden Sie im Schon seit über einem Jahrhundert sind die Kapitel 4.) Die Kelten, welche die Gegend vor typischen Blaufränkisch-Weine aus dem süd- tausenden von Jahren bewohnten, gewannen lichen Burgenland als „Eisenberger“ bekannt. hier im großen Stil Eisenerz und verarbeiteten Als die Gegend im Jahr 2010 per Gesetz zum es zu qualitativ hochwertigem Ferrum Noricum Ursprung herkunftstypischer Weine ernannt – für das sie im aufstrebenden Römischen Reich wurde, wurde auch der Name des Weines fest- viele Abnehmer fanden. So geschickt war ihr gelegt: EisenbergDAC. Immer ein Rotwein und Handel mit einer der ersten Handelsmarken der immer 100% Blaufränkisch. Welt, dass sich eine wohlhabende Eisen-Elite aider © Steve H

7 Über 2.800 Jahre Weinbaugeschichte

Die Geschichte rund um die Region Eisenberg ist uralt, höchst bewegt

– und Wein spielte hier sogar schon anfred Klimek © M vor den Römern eine wichtige Rolle.

8 3. Über 2.800 Jahre Weinbaugeschichte

Die Geschichte von Eisenberg ist uralt, höchst ursprünglich aus dem Burgund stammenden bewegt – und Wein spielte schon extrem früh Zisterzienser-Mönche besaßen hier Länderei- eine Rolle. Im Gegensatz zu vielen Gebieten en: Der Orden hat sich im Mittelalter in ganz Europas begründeten nämlich nicht die Rö- Europa als besonderer Förderer der Weinkultur mer den Weinbau des Burgenlandes, sondern verdient gemacht. Die besten Lagen besaßen – die Kelten – lange Zeit zuvor. Der Beweis dafür: wie könnte es anders sein – natürlich Adel und fossile Funde von Traubenkernen der europäi- Klöster. Auch wenn eindeutige Beweise fehlen: schen Kulturrebe Vitis vinifera als Grabbeigaben Viele Riedenbezeichnungen – sprich Lagenna- in keltischen Hügelgräbern aus dem 8. Jahrhun- men – deuten auch heute noch auf herrschaftli- dert v. Chr. Als das Gebiet dann zur römischen che Besitzer hin. Die Riedbezeichnung Saybritz Provinz Pannonien (9-433 n. Chr.) gehörte, wur- könnte somit von Zayfried abgeleitet sein – ein den insbesondere in der Parndorfer Heide bis Hinweis auf Seifried von Burg, der in einem Ur- Ödenburg Reben kultiviert – aber auch um den bar der Stubenberger von 1540 als Besitzer ei- Eisenberg. nes großen Weinguts genannt wird. Die Lage Reihburg wiederum wird in Zusammenhang mit der heute in Slowenien liegenden Reichenburg (Rajhenburg) gebracht. Übrigens: Viele Besitzer stammten aus der westlich angrenzenden Stei- ermark – es bestand also ein reger Handel zwi- schen den Eisenberger Weingärten und dem Westen. Der Fund eines Münzschatzes aus der Zeit vor 1526 belegt dies: von den rund 4.600 Silbermünzen stammten nur 14 aus Ungarn!

Strategisch gesehen war und ist die Region rund um den Eisenberg – so wie das gesamte Burgen- land – ein altes Grenzland. Politisch und kulturell gehörte die Gegend die längste Zeit zum Kö- nigreich Ungarn. Ab dem 14. Jahrhundert war das Komitat Eisenburg (welches nicht mit dem Ort Eisenberg zu verwechseln ist) eine eigene Im Mittelalter sorgte kein Geringerer als Karl ungarische Verwaltungseinheit. Auch während der Große für einen weinbaulichen Modernisie- der Habsburgermonarchie (1526-1804) und spä- rungsschub der Gegend: Er forcierte die Aus- ter, während der Österreichisch-Ungarischen pflanzung „hochwertiger“ fränkischer Reben Monarchie (1867-1918), war das überwiegend und verdrängte so die heunischen Sorten – unter deutschsprachige Burgenland Teil der „transleit- denen es seiner Meinung nach nur wenige Gute hanischen“ (d.h. ungarischen) Reichshälfte. Auf gab. So waren die Rebflächen um den Eisen- der abgebildeten Karte von 1864 erscheinen die berg im 12. Jahrhundert bereits eine begehrte Riedbezeichnungen jedenfalls teils auf Deutsch Tauschware der Landherren. Tauschverträge der und teils auf Ungarisch. (Das ungarische „dülő“ „Herren von Güns“ – einem ungarischen Adels- bedeutet „Riede“.) In einigen Rieden sind auch geschlecht, das durch den Besitz von Burgen im die Besitzer notiert – auf den besten Lagen zum Südwesten Ungarns und in Kroatien machtvoll Beispiel Mitglieder der Familie Batthyány, ein geworden war – bestätigen dies. Aber auch die Graf Zsigray und die Herrschaft .

9 Nach dem 1. Weltkrieg (1914-1918) wurde in den Eisenberg gerodet oder der Verwahrlosung Friedensverträgen von Saint-Germain-en-Laye überlassen: Den hauptsächlich im Nebener- (1919) und von Trianon (1920) festgelegt, dass werb tätigen Weinbauern war die Bewirtschaf- Ungarn einen Gebietsstreifen im Westen des tung der steilen, steinigen Weingärten schlicht- Landes, der überwiegend von Deutschsprachi- weg zu arbeitsintensiv geworden. Mit dem Ende gen bewohnt war, an Österreich abtreten muss. des 2. Weltkrieges und der darauffolgenden Ungarn war mit der Grenzlinie nicht einverstan- Wiederaufbauphase änderte sich zudem der den und forderte, das Pinkatal aus Gründen der Weinbau der Region grundlegend: Die für das wirtschaftlichen Versorgung für die ungarische Burgenland typische Realerbteilung der Wein- Grenzregion für sich. Also sollte eine Grenz- gärten – nach welcher das Land mit jedem Erb- kommission die endgültige Grenze festlegen: gang unter den einzelnen Erben aufgeteilt und Aufgabe war es, die wirtschaftlichen und so- die Klein- und Kleinstparzellen zunehmend zialen Bedürfnisse der Bevölkerung vor Ort zu schmäler wurden – hatte ausgedient. Betriebe erkunden. Sowohl Österreich als auch Ungarn konnten also größer werden. Aber auch die versuchte, die Bevölkerung zu beeinflussen Rebenkultivierung wandelte sich: Fast alle ver- – bis die Kommission letztendlich vorschlug, bleibenden Winzer der Region ersetzten die Deutsch Schützen Österreich und Vaskeresz- Jahrhunderte lang in Österreich praktizierte tes/Großdorf Ungarn zuzusprechen. Im Jahr niedrige, eng bepflanzte Pfahlkultur, die nur in 1921 wurde das Burgenland mit einem Volks- aufwändiger Handarbeit bewirtschaftet werden entscheid schließlich in die Republik Österreich konnte, mit der Hochkultur – einer weiträumige- eingegliedert: für viele Burgenländer ein großer ren Reberziehung, die Mechanisierung und Ra- Verlust an Identität. Für viele Winzer: ein Verlust tionalisierung erlaubte. an nachweisbar jahrtausendealter Weinbauge- schichte – die heute nur mit viel Mühe aus den Zwar ist das riesige Potenzial des Weinbauge- ungarischen Archiven gegraben werden kann. bietes Eisenberg schon seit langer Zeit bekannt – der Aufschwung ließ im Vergleich zu anderen Die Zugehörigkeit zum Königreich Ungarn und Weinbauregionen des Burgenlandes jedoch auf zur k. u. k. Doppelmonarchie verschaffte dem sich warten. Die geringe Gesamtgröße des Süd- Wein vom Eisenberg ein großes Verbreitungs- burgenlandes, seine idyllische Abgeschieden- gebiet: Er wurde nach Wien und nach heit und die kleinen betrieblichen Strukturen exportiert – ebenso wie in die habsburgischen hemmten die Weiterentwicklung des Gebiets. Kronländer, nach Schlesien, Mähren (im heuti- Dann nahm der Weinskandal von 1985 dem gen Tschechien) und Polen. Interessant ist hier- Wein schlichtweg die Salonfähigkeit: Für viele bei, dass der Eisenberg damals als Weißwein- Winzer, die ihre Rebflächen von oft unter einem gebiet (Furmint) galt. Erst nach der Reblauskrise Hektar meist im Nebenerwerb bewirtschafte- Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte man, dass ten, ein Grund ihre Weingärten zu verkaufen Blaufränkisch – im Volksmund fälschlicherweise oder brach liegen zu lassen. Erschwerend kam auch „Burgunder“ genannt, da die Reben ein hinzu, dass in den 1980er und -90er Jahren vor französisches Mitbringsel des Herzogs von Loth- allem weiche, leicht zu trinkende Rotweincuvées ringen (1708-1765) gewesen waren – einen idea- den Geschmack der Kunden bestimmten. So len Standort am Eisenberg hat. Wann genau die beschränkte sich der Absatz des Eisenbergers Rebsorte in das Gebiet Eisenberg gekommen ist, lange Zeit auf lokale Buschenschenken, und nur ist allerdings nicht mehr nachvollziehbar. wenige Winzer vertrieben ihre Weine auch au- ßerhalb der Region. Die Folge: Landflucht und Nach der Reblauskatastrophe gegen Ende des Überalterung. Die Region verfiel in einen Dorn- 19. Jahrhunderts wurden viele Weingärten am röschenschlaf.

10 Zum Glück gab es aber auch einige Querden- um den Blaufränkisch vom Eisenberg interna- ker, die sich mit der Situation nicht abfinden tional bekannt zu machen. Als die Einführung wollten: die an das Potenzial ihres Gebiets des österreichischen Appellationssystems DAC glaubten, die Zeit nutzen, um sich auf die Stär- (Districtus Austriae Controllatus) im Jahr 2002 ken der Region zu besinnen und den Willen erstmals die Herkunft eines Weines über die hatten, den negativen Lauf aufzuhalten und Rebsorte stellte – mit dem Ziel der Förderung umzulenken. Heute stellen sie eindrucksvoll regionaltypischer Weine – wurde im südlichen unter Beweis, wie Recht sie damit hatten. Burgenland das DAC-Gebiet Eisenberg defi- niert. Die 46 Winzer im Verein EisenbergDAC Schließlich hat sich international einiges ge- sind darauf aus, einen gebietstypischen Stil ändert: Der internationale Weingeschmack ist wiedererkennbar zu vinifizieren. Und darauf, differenzierter und geschulter geworden, wäh- die charakterstarken Weine des Südburgen- rend der Trend weggeht von globalen Trau- landes auf dem Radar der weltweit führenden bensorten und hin zu autochthonen, terroirge- Weinhändler und Sommeliers zu positionieren. prägten Weinen. Perfekte Voraussetzungen,

11 Terroir für groSSe Weine aider „Es ist das Terroir, das die Weine des Südburgenlandes so unverwechselbar macht!“ © Steve H

Reinhold Krutzler, Weingut Krutzler

12 4. Terroir für groSSe Weine

Das Terroir rund um den Eisenberg ist einzig- die einzelnen Schichten derartig verschoben, artig: das einmalige Zusammenspiel von Kli- dass den Reben einzigartige, abwechslungs- ma, Boden, Geografie und Topografie bietet reiche Bedingungen geboten werden. den Blaufränkisch-Reben dieser Gegend eine Grundlage für unverwechselbare Spitzenweine 4.2 mit ganz eigenem Charakter. Das Terroir Eisenberg

4.1. Das Terroir der Region EisenbergDAC ist einma- Die geografische und lig: Das perfekte Zusammenspiel von Klima, topografische Lage der Region Geologie, Topografie und Bodenbeschaffen- heit ermöglicht es, Weine zu keltern, die einen Geografisch und topografisch gesehen ist sehr eigenständigen Charakter haben. das Südburgenland eine Übergangszone: Im Osten Ungarn, im Westen die Steiermark. Ein Im Allgemeinen herrscht in der Region das schmaler Landstrich von den nordöstlichen pannonisch-illyrische Klima: heiße, trockene Ausläufern der zentralalpinen Gebirgsland- Sommer, kombiniert mit ausreichend Nieder- schaften (Leithagebirge, Ruster Höhenzug, schlag sowie frischen Luftströmen aus Süden Ödenburger Gebirge, Eisenberg-Rechnitzer und Osten – Einflüsse aus dem Mittelmeer- Einheit) bis hin zum Becken im Karpatenbogen raum, die für relativ kühle Nächte sorgen. Das – der Pannonischen Tiefebene Westungarns – Südburgenland steht übrigens nicht mehr im das den westlichsten Ausläufer des euroasiati- Einfluss des Neusiedlersees – deshalb ist die schen Steppengürtels darstellt. Jahresdurchschnittstemperatur auch wesent- lich kühler als im restlichen Burgenland. Das EisenbergDAC-Gebiet – direkt an der unga- rischen Grenze – weist eine lange und beweg- Für das EisenbergDAC-Gebiet sind die charak- te geologische Geschichte auf. Aus diesem teristischen Kessellagen, in denen sich die Grund finden sich hier unterschiedlichsteG e- wichtigsten Weinberge befinden, von großer steinsformationen auf kleinstem Raum: Inner- Bedeutung: Hier sind die Reben geschützt. Zu- halb weniger Kilometer variieren die Bodenzu- sätzlich prägt eine stete Thermik das Gebiet: sammensetzungen grundlegend, zudem sind Warme Luftströme aus der Ungarischen Tiefe- aider

13 © Steve H bene steigen hier an den Hängen empor, kühlen schen 280m und 400m über dem Meeresspie- oben ab und sinken wieder. Dadurch herrscht gel – im nördlichen Rechnitz reichen sie sogar eine ständige Luftbewegung in den Weingär- bis auf 480m. Sie sind die höchstgelegenen ten, was für eine intensive Aromatik in den Trau- Weinberge im gesamten Burgenland. ben sorgt. Auch schützen die Laub- und Na- delwälder am oberen Bereich der Kessellagen Den wahrscheinlich prägendsten Einfluss auf die Reben gegen Schlechtwetter und sorgen den Wein haben jedoch die besonderen Bö- für eine Abkühlung der Trauben in der Nacht – den im Südburgenland. Der Großteil der Reben was sich ebenfalls günstig auf die Frucht- und wurzelt auf unterschiedlichen Festgesteinen Aromenausbildung in den Trauben auswirkt. des Erdmittelalters und des Erdaltertums: vor- Kurzum: die klimatischen Voraussetzungen am wiegend grüner, oxidierter Schiefer mit einer Eisenberg schaffen ideale Bedingungen für den mehr oder weniger starken Lehmschicht – und Blaufränkisch. immer mit einem gewissen Eisenanteil. Ande- re Weingärten stehen auf Quarzphylliten, Seri- Der Weinbau im Südburgenland kann durchaus zit- und Kalkschiefern sowie Serpentiniten. Die als „Bergweinbau“ bezeichnet werden: Wäh- unterschiedlichen geologischen Formationen rend im restlichen Burgenland überwiegend auf spiegeln die Gemeinsamkeiten aber auch die einem gleichbleibenden Niveau von 116m bis feinen Unterschiede in den Weinen der jewei- 130m über dem Meeresspiegel Wein kultiviert ligen Subregionen wieder. Ähnliche Gesteine wird, sind hier im Süden Höhenunterschiede wie im Raum Rechnitz und am Eisenberg finden von bis zu 120m keine Seltenheit. Der Großteil sich übrigens auch auf dem höchsten Gipfel Ös- der Rebflächen am Eisenberg befindet sich zwi- terreichs: dem Großglockner.

Die wesentlichen Gesteinsformationen im Südburgenland

Grünschiefer Serpentinit Vorkommen v.a. in Rechnitz, Eisenberg, teilweise verwittert. Vorkommen v.a. am Csaterberg Deutsch-Schützen und Hanners-Königsberg SüSSwasseropal Phyllit bis Quarzphyllit Vorkommen v.a. am Csaterberg Vorkommen v.a. in Rechnitz Dolomit und Kalkschiefer Tiefgründiger, eisenhaltiger Vorkommen v.a. am Hannersberg-Königsberg Lehm- und Tonboden Vorkommen v.a. am Eisenberg und SANDIG-SCHLUFFIG-TONIGE SEDIMENTGESTEINE Deutsch-Schützen Vorkommen v.a. im unteren Pinkatal

14 Alles in allem: Es ist die Kombination aus einer Der wesentliche Unterschied zu den Böden im einmaligen Bodenbeschaffenheit, Höhenlagen restlichen Burgenland: Im gesamten Eisen- der Weingärten und besonderem Klima, wel- bergDAC-Gebiet finden sich signifikant höhere che beispiellose Bedingungen für den Weinbau Eisengehalte – was in der nachfolgenden Tabel- schafft – und beste Voraussetzungen für den le deutlich zu erkennen ist. Blaufränkisch.

„Die höchsten Eisengehalte der Region findet man (allerdings) nicht am Eisenberg selbst, sondern in den umgebenden jungen Ablagerun- gen des Pannonischen Beckens, wie zum Beispiel in den Gesteinen der Weinberge von Deutsch Schützen.“

Dr. Maria Heinrich, Geologische Bundesanstalt FA Rohstoffgeologie

Region ProbenanzahL min max Median mittelwert

Gols 51 0,38 4,64 2,27 2,25 Seewinkel 17 1,28 2,9 2,11 2,12 Mittelburgenland 20 0,7 5,4 1,9 2,3 Südburgenland 97 0,08 12,33 5,68 5,8

Eisengehalte der Fraktion < 2mm in Gew.-%

Quelle — Geologische Bundesanstalt FA Rohstoffgeologie

4.3 Burgenlandes mit Weingärten auf einer Seehö- Die Subregionen he zwischen 350m und 480m. Die Reben wach- sen fast ausschließlich auf Urgesteinsböden: Das Südburgenland bzw. die Region EisenbergDAC leichten, mittelgründigen Braunerden über kann in sechs Unterregionen eingeteilt werden. Festgestein oder Kristallinverwitterung. Die Böden: sehr kalkarm und geprägt von Grün- 4.3.1 schiefer (gebankt), teilweise auch von Phyllit bis Rechnitz (70 Hektar) Quarzphyllit. Sie weisen im Oberboden einen mäßigen bis hohen und im Unterboden einen Das Rechnitzer Weinbaugebiet im Norden des hohen bis sehr hohen Grobanteil auf. Südburgenlandes erstreckt sich bis zur unga- rischen Grenze. Hier, am Die Rechnitzer Weinberge sind Teil des im Rechnitzer Gebirge, befinden sich die am „Rechnitzer Fensters“ – einem bedeutenden höchsten gelegenen Rebflächen des gesamten tektonischen Phänomen, das einen Blick auf

15 L - Friedberg M I T T E EISENBERG N D N L A (SÜDBURGENLAND) B U R G E WEINANBAU STÄDTE & DÖRFER Mögliche Herkunftsangaben Bernstein

Eisenberg DAC Blaufränkisch P Geschriebenstein < 250 m Grafen- Pinkafeld i n Ausschnitt Eisenberg DAC Reserve Blaufränkisch k D 884 m schachen a Ausschnitt 250 - 350 m Burgenland Qualitätswein - 35 Sorten Bad Birkfeld > 350 m Weinland Landwein - 35 Sorten Tatzmannsdorf Pöllau N Neumarkt Rechnitz Anger i. Tauchental HARTBERG Neumarkt Rechnitz i. Tauchental Stubenberg A Schachendorf a. See Großpetersdorf WEIZ Puch Kaindorf b. Weiz St. Johann Wörth L Burg a L b. Herberstein a.d. Lafnitz f n

i Olbendorf Großpetersdorf t z Hannersdorf Pischelsdorf 4.3.2. Eisenberg i.d. Steiermark K a.d. Pinka Deutsch- Großsteinbach Hannersberg-Königsberg Stegersbach N Schützen Großpesendorf - R Harmisch Burg Großhartmanns- (20 Hektar) Rauchwart St. Kathrein T A i. Burgenland St. Michael i. Burgenland Eggersdorf F dorf e i. Burgenland Winten b. Graz i s S M t r Gleisdorf Die geschütztei Südwestlage Königsberg liegt E Eberau t z Eisenberg O R a.d. Pinka nördlichIlz vom Eisenberg. Die Reben am Han- Kohfidisch Groß- Gaas Csaterberg ners- undD amE Königsberg wurzeln auf Böden aus Sulz Laßnitzhöhe Deutsch- wilfersdorf Kukmirn i. Burgenland Markt Ü I G Schützen Festgesteinen wie Grünschiefer, sowie Dolomit, Moschendorf GRAZ Harmisch Hartmannsdorf S t r e m Kalk-S Eund Tonschiefer. Sie sind älterRudersdorf als das Pen- GÜSSING Strem St. Kathrein FÜRSTENFELD T Söchau i. Burgenland ninikum des Rechnitzer Fensters und gehören Heiligenbrunn Übersbach R St. Marein Winten S b. Graz zur ostalpinen Baueinheit der Alpen. InsgesamtEltendorf StudenzenEberau sindRiegersburg die Böden hier durchlässiger als am Eisen- R a berg und bestehen aus sandigem Lehm mitU ei-Heiligenkreuz a i. Lafnitztal b Weinberg nem höheren a.d.Kalkanteil. Raab Die Rebflächen liegen Maria Bild Kalsdorf auf rund 350mHohenbrugg über dem Meeresspiegel. N N a.d. Raab B R Kirchbach Fehring JENNERSDORF i.d. Steiermark Die Blaufränkisch-Weine werden hier meist A St. Martin W O Strem D a.d. Raab GÜSSING St. Stefan fruchtiger als am Eisenberg, mit einer intensi- G i. Rosental ven Mineralität und feinen Würze. Aufgrund der K Kapfenstein N Wildon Heiligenbrunn R A kalkhaltigen Böden sindÜ sie eher feminin, ele- U S M Minihof-Liebau R gant und gefallenNeuhaus durch eine beeindruckende I E 0 2 km T E Struktur.St. Anna T S a. Aigen S C OEWM, 1040 Wien S www.TOURISVIS.COM - O Bonisdorf Ü D Frutten- S GießelsdorfEinige Kilometer nordwestlich vom Eisenberg liegt

Quelle — OEWM der Hannersberg in der Gemeinde Hannersdorf.

die darunterliegenden Schichten zulässt. Die 4.3.3 Gesteinsfolge ist Teil einer markanten geolo- Eisenberg (110 Hektar) gischen Einheit der Alpen. Sie bildet die „Süd- burgenländische Schwelle“, die das Steirische Eisenberg und Deutsch-Schützen – seit 1971 Becken von der Kleinen Ungarischen Tiefebene eine Gemeinde – sind die Mittelpunkte des trennt. Südburgenlands. Abgeschieden und idyllisch: die Orte sind wegen ihrer Ursprünglichkeit be- Aufgrund des Einflusses der Grünschieferbö- sonders reizvoll. Die Aussicht vom Eisenberg den sind die Rechnitzer Weine geprägt von ei- an klaren Tagen ist schlichtweg überwältigend: ner besonderen Frische und Lebendigkeit. Ne- nach Westen hin lässt sich bis tief ins steierische ben dem Blaufränkisch EisenbergDAC gedeihen Land blicken, wo man die Riegersburg erken- hier auch besonders charakteristische Weißwei- nen kann. Gen Osten reicht der Blick tief in die ne - allen voran der Welschriesling. Ungarische Tiefebene.

Im angrenzenden Naturschutzgebiet findet sich Der etwa 420m hohe Eisenberg erhebt sich ein einmaliges Trockenbiotop mit seltener Fauna, über die Region. Diese Kessellage mit den in der u.a. über 400 Schmetterlingsarten leben. steil abfallenden Hängen – hier finden sich die Top-Lagen Szapary und Saybritz – ist süd- bis

16 südwestlich ausgerichtet. Der Boden besteht Neben der Riede (Synonym für Lage) Szapary hier hauptsächlich aus Grünschiefer mit Quar- liegt die Saybritz. Diese ähnlich steile, ebenfalls zeinschlüssen. Die Reben in den höheren, stei- nach Südwesten ausgerichtete Lage bildet ein len Lagen wurzeln direkt in das Festgestein. Die besonderes Mikroklima bei optimaler Sonne- Weine: fruchtig, mit einer markanten Säure und neinstrahlung. Die Thermik sorgt für eine kons- einer unverwechselbaren Mineralität. tante Belüftung der Reben. Aus dem Boden, der sich aus Braunerde mit Felsanteilen und Schiefer Am Fuße des Eisenberges und in unteren Mit- zusammensetzt, beziehen die Trauben ihre ty- tellagen hingegen liegt Grünschiefer über ei- pische mineralische Komponente. Im Vergleich senhaltigem Lehm. Diese Kombination sorgt für zur Lage Szapary geraten die Blaufränkisch hier erdige, dichtere Weine mit einer guten Tannin- noch eleganter. und Säurestruktur. Die Lage Reihburg befindet sich an den Aus- läufern des Eisenbergs. Die Reben wurzeln auf Grün- und Blauschiefer, bedeckt mit mit- BURG telschwerem und schwerem Lehm. Sehr hohe

WOPPENDORF Eisenwerte und viele Spurenelemente prägen diese Weine. Sie werden meist opulenter als die UNGARN der kargen Hanglagen.

Die Riede Fasching grenzt an die Reihburg. Die EiSENBERG Böden sind sehr ähnlich. Dank der Ausrichtung hoch CSATER nach Süd-Südwest genießt sie vom frühen Mor- gen bis zum späten Abend Sonne. Boden und Szapary KLEIN CSATER Klima ergeben Weine von maskuliner Eleganz, Saybritz mit viel Körper, aber zugleich klarer, minerali- DEUTSCH-SCHÜTZEN Fasching scher Struktur. Reihburg Hummergraben Die Böden der Ried Hummergraben bestehen aus tonig-sandigem, eisenhaltigem Lehm. Die Lage befindet sich auf rund 250m bis 350m See- Am Eisenberg findet man die prominentes- höhe und ist nach Süd-Ost ausgerichtet. Der ten Lagen des Gebietes: Die markante Lage wasserspeichernde Lehmboden verleiht dem Szapary steht auf kargem Schieferverwitte- Blaufränkisch Körper und Gewicht. Die Weine rungsböden in einer Seehöhe von 300m bis geraten fülliger und runder als jene der Lagen 400m. Sie ist der steilste und damit am schwie- Szapary und Saybritz und bestechen durch ihre rigsten zu bearbeitende Teil des Eisenbergs. Der Kraft und Dichte. Außerdem zeichnet sie eine blanke Schiefer wird nur von etwas Felsbrauner- etwas kühlere Stilistik und pikante Säure aus. de bedeckt. Szapary ist nach Südwesten ausge- richtet und genießt eine sehr lange Sonnenein- 4.3.4. strahlung. Filigrane und sehr fruchtige Weine Csaterberg (50 Hektar) mit Aromen von roten Früchten dominieren. Am Gaumen zeigen die Weine betont mineralische Die zwei Gipfel des Csaterberges werden Noten. Sie sind meist sehr fein strukturiert und Klein- und Hoch-Csater genannt. Es dominie- haben einen salzigen, würzigen Abgang. ren tiefgründige, lehmige, eisenhaltige Böden einerseits auf Serpentinit und andererseits auf

17 BURG Die Deutsch Schützener Rebflächen befinden sich alle in einer nach Südosten ausgerichteten WOPPENDORF Kessellage – oben von Eichen- und Kiefernwald

BADERSDORF umsäumt. Die Weinlese beginnt hier fast nie vor UNGARN Mitte Oktober. Das Resultat dieser langen Vege- tationsperiode: absolut gleichmäßige Reifegra-

EiSENBERG de der Trauben. Nur selten regnet es während

hoch CSATER der Lese, und auch die Frostgefahr ist wegen der erhöhten Lage der Weingärten sehr gering. Im Vergleich zum Eisenberg geraten die Blauf- KLEIN CSATER ränkisch hier saftiger, ein bisschen opulenter DEUTSCH-SCHÜTZEN und erdiger. Weinberg Bründlgfangen Die bekanntesten Lagen in der Gemeinde Ratschen Deutsch Schützen sind die Ried Weinberg, die unterschiedlich kalkigen, schluffig-tonigen, sel- Ried Bründlgfangen und die Ried Ratschen. In tener sandigen Sedimenten. Stellenweise sind in beiden erstgenannten Lagen dominieren eisen- geringer Bodentiefe Lesesteine von weißem und haltige, mittelschwere Lehmböden. Die Lage braunem Süßwasseropal, von verkieselten Höl- Weinberg ist nach Süden ausgerichtet, die Ried zern und Moostorf und Stücke mit Abdrücken Bründlgfangen nach Osten. Aus beiden Lagen von Süßwasserschnecken zu finden. Die Entste- kommen langlebige Blaufränkisch. Die Ried hung der Opale wird mit einem Kieselsäure- und Ratschen wird von sandigen Böden dominiert Magnesium-haltigen Sauerbrunnen am Rande und bringt filigranere, aber trotzdem rassige des Pannon-Süßwassersees vor etwa 7-8 Millio- und langlebige Blaufränkisch-Weine hervor. nen Jahren in Verbindung gebracht. Im lokalen „Steinmuseum Csaterberg“ kann die Vielfalt der 4.3.6. Opal-Funde bewundert werden. Pinkatal (70 Hektar)

Die Böden sind eher kalkarm und mit mäßigem Das Gebiet südlich von Deutsch Schützen wird bis sehr hohem Grobanteil im Unterboden. Die als Unteres Pinkatal zusammengefasst. Dazu Rebflächen am Doppelberg liegen auf 300m bis zählt man die Orte Winten, Kulm und Gaas mit 370m über dem Meeresspiegel. Die Weine des ihren Weinbergen. Vor allem um die Ortschaf- Csaterbergs sind geprägt durch saftige rote ten Heiligenbrunn und Moschendorf begegnet Früchte und eine extrem ausgeprägte, würzige man meist dem »Uhudler«, einer besonderen Mineralität. Weinspezialität, die aus Direktträger-Hybriden gekeltert wird. Die Rebflächen liegen hier sehr 4.3.5. verstreut, sind äußerst kleinparzelliert – und Deutsch Schützen (80 Hektar) werden vorwiegend von Nebenbetriebswin- zern bewirtschaftet. In Deutsch Schützen bedeckt eine schwere, tief- gründige, kalkfreie Lehmschicht den Grünschie- Die Böden im Unteren Pinkatal bestehen größ- fer. An der Oberfläche: Zehn Millionen Jahre tenteils aus Sedimentgesteinen, die im Urtal des alte, weiche, lockere Gesteine aus Lehm und Flusses Pinka entstanden sind. Tone, Schluffe, Sand, die nur lokal verfestigt sind. In diesem Ge- Sande, Kiese und Lehm sind ebenso vorhanden. biet liegen die Rebflächen ziemlich einheitlich auf 250m bis 300m über dem Meeresspiegel.

18 4.4. werden letztlich von den erdgeschichtlich ganz Geologie jungen Sedimenten der Erdneuzeit bedeckt. & Gesteinszusammensetzung Während die Hügel und Terrassen im Südbur- genland nämlich aus dem Tertiär und Quartär Die Geologie des Eisenbergs ist eine Beson- stammen und somit 10.000 bis 25 Millionen derheit, denn der Eisenberg ist Teil eines soge- Jahre alt sind, kommen am Eisenberg vor al- nannten „geologischen Fensters“: Hier taucht lem fruchtbare Grünschiefer des Erdmittelalters Grundgebirge des Erdmittelalters unter älteren zum Vorschein. Gesteinsdecken des Erdaltertums auf. Beide

Die Gesteinsformationen des Eisenbergs

Grünschiefer Quarzphyllit Serpentinit

Der Hauptanteil der Gesteine der Marine Flach- bis Tiefwassersed- Meist dunkelgrünes bis schwarzes Eisenberg-Gruppe. Überwiegend imente, aus denen im Zuge der metamorphes Gestein, mit dich- feinkörnige, geschieferte Gesteine, Metamorphose die entsprechen- ter Grundmasse bestehend aus die ausgeprägten Lagenbau auf- den Gesteinspartien entstanden feinblättrigen magnesiumreichen weisen. Aus vulkanischen Aschen sind. Grafitisches Material fast im- Schichtsilikaten. Gebildet durch entstanden. Ergeben fruchtbare mer vorhanden – macht selbst in Wasseraufnahme von magma- Böden. kleiner Menge die dunkle Farbe tischem Gestein mit geringem Kie- der Gesteine aus. Bestehen zum selsäuregehalt, das den oberen großen Teil aus Quarz und Glimmer. Erdmantel aufbaut. Häufig von zahl- reichen Scherflächen durchzogen, an denen es zur Bildung von Talk kommen kann.

„Die lockeren Gesteine, die Sande, Schluffe und Tone, sind karbonatarm bis kar- bonatfrei - ein wichtiger Hinweis für den Weinbau. Eine Ausnahme bilden nur die Schluffe-Tone vom Csaterberg mit Karbonatgehalten, die fast bis 50% reichen. Die Zusammensetzung der Festgesteine ist je nach Gesteinsart unterschiedlich. Beachtenswert ist, dass die an sich Karbonat-freien Grünschiefer durch Umsetzung kalziumhaltiger Feldspäte doch Kalkgehalte in den Boden liefern können.“

Dr. Maria Heinrich, Geologische Bundesanstalt FA Rohstoffgeologie

19 Diese Gesteine wurden vor 150 Millionen Jah- Während die signifikant höheren Eisengehalte ren im Penninischen Ozean abgelagert. Sie in den Böden des EisenbergDAC-Gebiets bereits sind wesentlich härter als der Schotter, Lehm ausführlich erläutert wurden (siehe Kapitel 4.2, und Sand der Umgebung und werden deshalb Seite 12), ist es die Dicke der Lehmdecke, wel- auch nicht so leicht von Wind und Wetter ab- che das Potenzial zu burgundischer Finesse ei- getragen. Das Ergebnis: der Eisenberg, der die nerseits und zum etwas üppigeren, kraftvollen umliegenden Hügel um einiges überragt. Ein Wein andererseits am stärksten beeinflusst. beeindruckender Einblick in die geologische Vorzeit der Region.

Ein Querschnitt durch die Böden der bekanntesten Lagen rund um den Eisenberg und Deutsch Schützen.

Ratschen Weinberg Reihburg Szapary Saybritz

Quelle — Ing. Gottfried Wieshammer

20 4.5. Das Südburgenland steht wie gesagt nicht mehr Klimatische Besonderheiten im Einfluss des Neusiedlersees – die Jahres- durchschnittstemperatur ist deshalb auch we- Da die Region sehr hügelig ist, herrschen viele sentlich kühler. unterschiedliche Kleinklimata vor. Im Allgemei- nen jedoch kombiniert das bereits erläuterte Während auf der exponierten Flanke am Eisen- pannonisch-illyrische Klima des Gebiets heiße, berg eine relativ hohe Wärmegunst zu verzeich- trockene Sommer mit frischen Luftströmen aus nen ist, sind die Weinbaugebiete von Rechnitz Süden und Osten – Einflüsse aus dem Mittel- und insbesondere jene von Deutsch Schützen meerraum, die für kühle Nächte sorgen. als kühl bis sehr kühl einzustufen.

Langzeitliches monatliches Temperaturmittel (in °C) in verschiedenen Zeiträumen in unter- schiedlichen Gemeinden im Burgenland

2007-2013

station Sh J F M A M J J A S O N D JAHR

Andau 118 1,1 2,0 7,1 13,0 17,0 20,7 22,6 22,0 16,9 11,0 6,5 1,5 11,8 Illmitz 117 1,1 1,6 6,9 13,0 16,7 20,3 22,3 21,6 16,4 10,5 5,9 1,3 11,5 Neusiedl 148 1,5 2,4 7,4 13,5 17,4 21,0 22,8 22,5 17,3 11,3 6,6 1,6 12,1 Eisenstadt 184 1,5 2,1 7,1 12,8 16,5 20,0 22,1 21,5 16,6 10,7 6,2 1,4 11,5 Lutzmannsburg 201 0,9 1,9 6,7 12,0 15,9 19,5 21,6 21,1 16,2 10,5 6,1 1,2 11,1 Rechnitz 308 0,7 1,8 6,4 11,9 15,7 19,4 21,4 20,9 16,1 10,4 5,7 1,0 11,0

Quelle — ZAMG, Friedrich (www.wein-terroir.at)

Tagsüber ist die Sonneneinwirkung sehr intensiv. 120 Die Sonnenscheindauer pro Jahr im Südburgen- land beträgt durchschnittlich 2.071 Stunden. 100

80 Die Sonnenscheindauer pro Jahr (in Stunden) der DAC-Gebiete Eisenberg, Leithaberg, Mit- 60 telburgenland und Neusiedlersee im Vergleich:

40

20 EisenbergDAC 2.071,3 Std. 0 LeithabergDAC 1.897,7 Std. J F M A M J J A S O N D MittelburgenlandDAC 1.944,4 Std.

NeusiedlerseeDAC 2.105,7 Std.

21 Daraus resultiert vollreifes Traubenmateri- Charakteristisch für das EisenbergDAC-Gebiet al. Gleichzeitig sorgt der illyrische Einfluss für ist die Kessellage, in der sich die wichtigsten ausreichend Niederschlag während der Vege- Weinberge befinden. Das ist insofern von Be- tationsperiode. Generell sorgen die großen deutung, als die Reben gegen den Geschrie- Temperaturunterschiede – die größten Tempe- benstein im Norden und die burgenländischen raturschwankungen im Burgenland überhaupt Alpenausläufer im Westen geschützt sind. War- – zwischen Tag und Nacht dafür, dass die Säure me Luftmassen aus dem Süden und Osten kön- und Frische in den Trauben erhalten bleiben nen somit einströmen, entlang der Hänge auf- und sehr markante Weine entstehen. Die Regi- steigen, abkühlen und wieder sinken. Dadurch on hat mit über 700mm Jahresniederschlag den herrscht eine ständige Luftbewegung in den höchsten Niederschlag im Burgenland. Weingärten.

Die Niederschlagmengen pro Jahr in l/m2 der DAC-Gebie- te Eisenberg, Leithaberg, Mittelburgenland und Neusied- lersee im Vergleich:

Eine weitere Besonderheit sind die Laub- und 120 Nadelwälder am oberen Bereich des Kessels, welche die Reben gegen Schlechtwetter schüt- 100 zen. Auch sorgen die Wälder in der Nacht für eine Abkühlung der Trauben, was sich ebenfalls 80 günstig auf die Frucht- und Aromenausbildung 60 in den Trauben auswirkt. Die klimatischen Vor- aussetzungen im Gebiet schaffen für den Blauf- 40 ränkisch ideale Bedingungen.

20 EisenbergDAC 707,5 l/m2 0 LeithabergDAC 618,0 l/m2 J F M A M J J A S O N D MittelburgenlandDAC 664,3 l/m2

NeusiedlerseeDAC 603,8 l/m2

Durchschnittliche monatliche Niederschlagsmengen (in mm bzw. Liter pro m2) in verschiedenen Zeiträumen im Burgenland:

2007-2013

station Sh J F M A M J J A S O N D JAHR

Andau 118 41 31 49 27 68 77 74 72 69 38 47 31 623 Illmitz 117 23 18 31 18 46 69 58 51 24 28 34 23 423 Neusiedl 148 43 30 47 30 52 86 78 60 62 39 39 37 602 Eisenstadt 184 47 34 58 32 66 127 96 108 84 55 44 40 791 Lutzmannsburg 201 33 26 49 35 76 105 87 87 84 44 53 33 713 Rechnitz 308 30 22 44 31 74 91 76 82 79 46 51 36 661

Quelle — ZAMG, Friedrich (www.wein-terroir.at)

22 „Rotweine von eisenhaltigen Böden wirken besonders spannungsvoll, vibrierend lebendig und energe- tisierend, also tonisch. Es ist eine besondere, pikante Säurestruktur, die den Wein nicht nur lebendig wirken lässt, sondern gleichzeitig filigran und fest strukturiert. Neben der Lebendigkeit und Frische gelten Weine vom eisenhaltigen Boden als besonders elegant und samtig in der Tanninstruktur und gleichzeitig kräuterwürzig. All diese Spezifika treffen im besonderen Maße auch auf den Blaufränkisch der Eisen- bergDAC zu. Ganz unabhängig von der Handschrift des jeweiligen Winzers und den sich immer wie- der wandelnden Bodenstrukturen, bringt das Eisen einen unverwech- selbaren Ausdruck in den „Goût du Terroir EisenbergDAC“. Exkurs Christoph Raffelt Eisen & Wein

23 5. Exkurs: Eisen & Wein

Unter weinbaulichen Aspekten spielt das Ei- aufnimmt? Wir wissen zwar auf Grund von Er- sen (Ferrum = Fe), sowohl in nährstofflicher fahrung, dass die Bodenzusammensetzung in- Sicht, als auch in Bezug auf den Charakter des klusive aller Mineralstoffe einen wesentlichen, Weines eine wesentliche Rolle. Eisen ist mit ei- wenn nicht gar den entscheidenden, langfris- nem Anteil von 5% das vierthäufigste Element tigen Einfluss auf den Charakter eines Weines der Erdkruste und versorgt als Spurenelement hat. Doch wie genau das Spezifische des Bo- Pflanzen wie auch Menschen und Tiere. Leidet dens in den späteren Wein gelangt, ist noch der Mensch an Eisenmangel, wird er anämisch nicht gänzlich geklärt. Von den 8.000 chemi- und es bedarf einer zusätzlichen Zufuhr von Ei- schen Verbindungen, die sich im späteren Wein sen, um den Mangel an roten Blutköpern wieder entwickeln und die häufig nur im Nanobereich auszugleichen. Dabei darf am Rande erwähnt nachweisbar sind, hat man gerade einmal 50 werden, dass man bei der Eisenzufuhr in den annähernd erforscht. All diese Verbindungen Zeiten vor den allgegenwärtigen Nahrungser- entstehen im komplexen Wechselspiel von gänzungsmitteln gerne auf Rotwein zurückge- Boden, Bodenleben wie Bakterien, Hefen und griffen hat – und zwar mit Vorliebe auf solchen, Pilzen sowie allen weiteren Umwelteinflüssen der von eisenhaltigen Böden stammte. Diese der Pflanze. Einen Teil dieses Einflusses leistet Weine galten als besonders energetisierend die mineralische Struktur des Bodens. Die Mi- (tonisch). nerale werden über Vermittler wie Tonminerale und Mykorrhiza verändert und zu den Wurzeln Leidet indes die Weinrebe an Eisenmangel, so der Pflanzen geleitet. Die Tonminerale verfü- drückt sich dies in einer verminderten Chloro- gen über den Vorteil, einer hohen Kationen- phyll-Produktion aus: Die Blätter werden gelb. austauschkapazität. Als Mykorrhiza bezeichnet Obwohl Eisen im Boden normalerweise in aus- man Pilze, die mit dem Feinwurzelsystem einer reichender Menge vorkommt, kann die soge- Pflanze in Kontakt sind und eine Symbiose bil- nannte Chlorose auftreten, wenn das Eisen aus den. Die Mykorrhiza bilden damit so etwas wie dem Boden ausgesperrt wird. Eisen tritt nur einen gleitenden Übergang in die umgebende selten rein sondern meist in gebundener Form Ton- und Humusschicht. Sie liefern den Pflanzen auf. In kalkhaltigen, alkalischen Böden neigt Ei- Nährsalze und erhalten dafür Assimilate aus der sen zur Oxydation (Eisenoxyd), in sauren Böden Photosynthese. zur Versalzung (Eisensulfat). Gerade in stark al- kalischen Böden kann es vorkommen, dass das Sind diese Voraussetzungen vorhanden, kann Eisen komplett ausgesperrt wird, sich nicht löst ein mineralreicher Boden wie man ihn beispiels- und die Pflanze einen Mangel erleidet. weise in der Gegend des EisenbergDAC findet, seine Stärken voll ausspielen. Der durchschnittli- Als Spurenelement spielt das Ferrum also eine che Mineralgehalt der Böden, die vor allem vom wichtige Rolle. Doch wie beeinflusst Eisen Grünschiefer, Quarzphylliten, Kalkschiefern und den Charakter des Weins? Zumal, wenn die eisenhaltigen Lehm- und Tonböden geprägt Pflanze das Eisen nur im Mikrogramm-Bereich werden, ist hoch. Der schon im Boden hohe

24 Mineralgehalt kann auch in der Asche, also der sie am Eisenberg findet: Rotweine von eisenhal- Gesamtheit der Mineralstoffe und Spurenele- tigen Böden wirken besonders spannungsvoll, mente im Wein nachgewiesen werden. Neben vibrierend lebendig und energetisierend, also den Spurenelementen scheint jedoch vor allem tonisch. Es ist eine besondere, pikante Säure- der pH-Wert der Böden, der sich später in ei- struktur, die den Wein nicht nur lebendig wir- ner einzigartigen Säurestruktur der Weine aus- ken lässt, sondern gleichzeitig filigran und fest drückt, von großer Bedeutung dabei zu sein, wie strukturiert. Neben der Lebendigkeit und Fri- man die Mineralität eines Weines wahrnimmt. sche gelten Weine vom eisenhaltigen Boden als besonders elegant und samtig in der Tannins- Wie hoch der Einfluss desFerrums dabei ist, truktur und gleichzeitig kräuterwürzig. All die- wird offensichtlich, wenn man typische Charak- se Spezifika treffen im besonderen Maße auch tereigenschaften von Weinen – vor allem Rot- auf den Blaufränkisch der EisenbergDAC zu. Ganz weine – vergleicht, die auf eisenhaltigen Böden unabhängig von der Handschrift des jeweiligen entstehen. Ob in den kalk- und hämatitreichen Winzers und den sich immer wieder wandeln- Terra-Rossa-Böden des australischen Coona- den Bodenstrukturen, bringt das Eisen einen warra, Apuliens oder dem istrischen Karstgebir- unverwechselbaren Ausdruck in den „Goût du ge, ob beim Rotliegenden an der Rheinfront, der Terroir EisenbergDAC“. Crasse de fer, der Eisenader im Pomerol oder in der einzigartigen Kombination von Grünschie- Christoph Raffelt fer und eisenhaltigem Ton und Lehm, wie man

Quellen James E. Wilson: Terroir, Schlüssel zum Wein, Hallwag, Bern und Stuttgart 1999; Robert E. White: Understanding Vineyard Soils, Oxford University Press 2015; Alex Maltman: Between A Rock and a Hard Place – Vineyard Soils, in The World of Fine Wine, Issue 45/2014; Alex Maltman: Minerality in Wine – a geological research in Journal of Wine research, 24:3, 2013; Jamie Goode and Sam Harrop: Authentic Wine, University of California Press, Berkeley, 2011; Jamie Goode: The Science of Wine - From Vine to Glass, University of California Press, Berkeley, 2015; wein-terroir.at, Universität für Bodenkultur, Wien, inhaltlich verantwortlich: Helmut Redl, a.o. Univ.-Prof. DI Dr.

25 „Eisenberger“: Seit über 100 Jahren die Bezeichnung für die typischen Blaufränkisch-Weine aus dem Süd- burgenland. Seit 2010 wurde die Region offiziell zum Gebiet für herkunftstypischen Wein erklärt. Der Name: EisenbergDAC.

DAC aider

Eisenberg © Steve H 100% Blaufränkisch

26 6. EisenbergDAC: 100 % Blaufränkisch

Der Name „Eisenberger“ wird schon seit mehr Zusätzlich zu den allgemeinen Richtlinien für als einem Jahrhundert als Bezeichnung für die österreichische Qualitätsweine, denen der Ei- typischen Blaufränkisch-Weine aus dem süd- senberg unterliegt, ist EisenbergDAC immer ein lichen Burgenland verwendet. Im Jahr 2010 Rotwein. Er muss außerdem zu 100% aus Blauf- wurde die Region per Gesetz zum Gebiet für ränkisch-Trauben bestehen. So wird den Kon- herkunftstypischen Wein erklärt. Sein Name: sumenten ein klares, verlässliches Bild von Her- EisenbergDAC. kunft, Stilistik und Qualität der DAC-Weine des Gebiets vermittelt. Gemeinsames äußerliches DAC steht für Districtus Austriae Controllatus, Merkmal der Flaschen: die Kapsel auf der das die Klassifizierung, die – seit 2002 – gebietstypi- Logo des EisenbergDAC abgebildet ist. sche österreichische Qualitätsweine definiert. Die entsprechenden Weinbaugebiete sind ge- Von der gesamten Rebfläche des Gebietes Süd- schützte Ursprungsbezeichnungen (g.U.) nach burgenland werden knapp 200 Hektar (mehr EU-Recht. Mit der Einführung der DAC-Klassi- als ein Drittel der gesamten Weinbaufläche) fizierung ließ der Gesetzgeber die alte Weint- mit der Rebsorte Blaufränkisch kultiviert. Jähr- radition des Gebietes und des „Eisenbergers“ lich werden in Summe rund 240.000 Flaschen offiziell wieder aufleben. EisenbergDAC – die Klassik – und EisenbergDAC Reserve produziert. aider © Steve H

27 So schmeckt EisenbergDAC anfred Klimek

„Was den Blaufränkisch in der © M Eisenberg-Region besonders kennzeichnet, ist eine kühle Mi- neralität, die zwar mit den ver- schiedenen Bodentypen variiert, aber zu den unverwechselbaren Merkmalen zählt.“

Christoph Schmid, WeinWisser 12/2013

28 7. So schmeckt Blaufränkisch vom Eisenberg

EisenbergDAC-Weine sind Synonym für eigen- Interessant ist auch, dass der Durchschnittsge- ständige, individuelle Weine mit Herkunftsga- halt der Mineralien von Kalium, Calcium, Natri- rantie. Das Gebiet rund um den Eisenberg ist um und Phosphor in den EisenbergDAC-Weinen vor allem für seine saftigen, mineralisch-wür- eindeutig die Vergleichswerte der anderen zigen Weine voller kühler, finessenreicher Le- burgenländischen Gebiete übertrifft. Dr. Walter bendigkeit und Struktur bekannt. Viele Wein- Flak (Bundesamt für Weinbau in Eisenstadt) hat produzenten und Weinkenner sind sich sicher, im Rahmen eines burgenländischen Terroirpro- dass die mögliche Erklärung für die markante, jektes die Typizität und die Herkunft von burgen- salzige Mineralität tatsächlich der Boden in Ver- ländischen Weinen durch quantitative Sensorik bindung mit dem vergleichsweise hohen Eisen- zu charakterisieren versucht und bestätigt, dass gehalt sein könnte. die geologischen Strukturen der Eisenberger Böden einen „konkreten und nachvollziehbaren Während die großen Temperaturunterschiede Einfluss auf das Geschmacksbild der daraus her- zwischen Tag und Nacht für Frische und Frucht vorgehenden Weine ausüben.“ sorgen. Die kühlende Waldluft und frische Win- de sowie ausreichend Niederschläge tragen zur Die statistische Auswertung der Verkostungsbe- Lebendigkeit und Finesse bei. wertungen zeigt bzw. bestätigt, dass die geolo- gischen Strukturen der Weingärten einen kon- Wenn man den Eisenberger Blaufränkisch mit kreten und nachvollziehbaren Einfluss auf das den Weinen anderer Regionen vergleicht, zei- Geschmacksbild der daraus hervorgehenden gen sich deutliche Charakterunterschiede: Die Weine ausüben. Im Detail bringen Reben, die Weine sind filigraner, mineralischer und beste- auf kristallinem Grundgebirge stehen, mehr- chen durch ihre elegante Würze. Blaufränkisch heitlich Weine hervor, die eine betonte Fruch- vom Eisenberg hat feine Tannine und zeigt im- tigkeit in Verbindung mit einer eher „schlanken“ mer Struktur. Seine Aromen nach weißem Pfef- Extraktstruktur und einer dominanteren Mine- fer, dunklen frischen Beeren und Kräuterwürze ralität aufweisen. machen ihn unverwechselbar. Sortenspezifika, die am Eisenberg besonders präzise ausge- Alle nachstehend ausgewiesenen Werte bezie- prägt sind. hen sich auf den Blaufränkisch aus dem Südbur- genland (100%).

Vergleich der Mineralstoffverhältnisse in Blaufränkisch-Weinen der vier Weinbaugebiete des Burgenlandes :

Quelle — Matisovits, Mark (vgl. Dr. Flak)

29 Die Winzer setzen sich intensiv mit der tur, seiner saftigen Säure, seiner Lebendigkeit Geologie ihrer Weinberge auseinander, und seinen feinen, reifen Tanninen. Wobei der um Weine zu produzieren, die die ge- genaue Zeitpunkt der Weinlese – zwischen bietstypischen Merkmale widerspiegeln. Ende September und Mitte Oktober – jedes Der Boden soll den größten Einfluss auf den Jahr so bestimmt wird, dass die stilistischen Charakter des Weines haben. Ihr vorrangiges Eigenschaften des „Eisenberger“ gewahrt blei- Ziel ist es, authentische Weine mit einer typisch ben. Der Ausbau von EisenbergDAC erfolgt im eigenständigen „Eisenberger“ Identität zu vini- Stahltank oder im großen Holzfass – denn Holz- fizieren. aromen sollen nur minimal zu erkennen sein.

Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Sti- 7.2. listiken innerhalb der EisenbergDAC: Stilistik EisenbergDAC Reserve: DAC — Eisenberg : mineralisch-fruchtige Würze vielschichtige Weine mit langem DAC — Eisenberg : Reserve: vielschichtige Weine Reifepotential mit langem Reifepotential Aus den Blaufränkisch-Trauben, die später ge- 7.1. erntet werden – meist Mitte bis Ende Oktober Stilistik EisenbergDAC: – oder aus Trauben wärmerer Lagen entstehen mineralisch-fruchtige Würze Weine mit noch mehr Vielschichtigkeit, Dichte und Kraft. EisenbergDAC Reserve-Weine gehen 2009 war der erste Jahrgang, der als Eisen- frühestens im zweiten Jahr nach der Lese in den bergDAC gefüllt wurde. Seitdem ist dieser Blauf- Verkauf. Ihre Lagerfähigkeit ist beachtlich, die ränkisch der klassische Vertreter der Region: typische Kräuterwürze und Aromen nach wei- mineralisch, fruchtig-würzig, saftig. Stolz zeigt ßem Pfeffer sind deutlich ausgeprägt. Im Jahr er seine Herkunft: mit seinem typischen Sorten- 2010 kamen die ersten EisenbergDAC-Weine mit bukett nach frischen roten und dunklen Beeren dem Prädikat „Reserve“ (Jahrgang 2008) auf und weißem Pfeffer, mit seiner eleganten Struk- den Markt.

30 Die Einzigartigkeit von EisenbergDAC

„Eisenberg hat das, was andere gerne hätten: Klasse. Keine Masse. Einzigartig, charakterstark, puristisch und ehrlich. anfred Klimek

Die Landschaft, das Terroir, © M die Menschen und die Weine. Alles echte Typen mit Format!“

Paul Truszkowski, drunkenmonday.de

31 8. Die Einzigartigkeit von EisenbergDAC

Das Gebiet rund um den Eisenberg – die letz- Vergleich mit den Weinen anderer Regionen – ten Ausläufer der Alpen – ist ein ganz besonde- filigraner und mineralischer sind, und die durch rer Ort. Seine Geschichte: Jahrtausende alt, im ihre elegante Mineralität und Würze bestechen. Weinbau verankert und unglaublich bewegt. Eine mögliche Erklärung? Der vergleichsweise Seine geologische Beschaffenheit: uraltes, kris- hohe Eisengehalt des Bodens. Denn Fakt ist: tallines Grundgebirge, das sich, aus der Ferne Als das Bundesamt für Weinbau in Eisenstadt im deutlich sichtbar über umliegende Hügel er- Rahmen eines Projekts Qualitätsweine der vier hebt – und einen Blick in die Urzeit des Gebietes burgenländischen Teilgebiete hinsichtlich ih- ermöglicht. Sein Terroir: die perfekte Kombina- rer Mineralstoffverhältnisse untersuchte, nahm tion aus Mikroklima, Bodenbeschaffenheit und der Blaufränkisch aus dem Südburgenland eine Lage. Seine Weingärten: karg, steinig, eisenhal- Sonderstellung ein. Sein Durchschnittsgehalt an tig, steil – und von vielen schmucken Kellerstö- Kalium, Calcium, Natrium und Phosphor über- ckel geziert, welche die Landschaft der Region traf eindeutig die Vergleichswerte der anderen zu einer der idyllischsten Europas machen. Und Gebiete. Das Fazit: Die geologischen Struk- seine Winzer? In traditionell kleinen Betrieben turen – im Zusammenspiel mit der Höhe der organisiert. Und darauf aus, den gebietstypi- Weingärten und dem kühleren pannonisch-illy- schen Charakter ihrer Weine mit ihrer Vinifizie- rischen Klima – bietet dem EisenbergDAC-Gebiet rung und Kellerarbeit unter keinen Umständen einzigartige Bedingungen für Weine, die einen zu beeinflussen. Das Ergebnis: Weine, die – im absolut eigenständigen Charakter haben.

„Die tonig-schluffig-sandigen Lockergesteine des Pannoni- schen Beckens findet man, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung, in allen burgenländischen Weinbaugebieten. Die Grünschiefer von Rechnitz und vom Eisenberg aber nur im Südburgenland. Auch der Süßwasseropal vom Csater- berg mit den verkieselten Hölzern ist einmalig.“

Dr. Maria Heinrich, Geologische Bundesanstalt FA Rohstoffgeologie

32 Daten und Fakten zu EisenbergDAC aider © Steve H

33 9. Daten und Fakten zu EisenbergDAC

Weinbau seit: Nacht. Das am Eisenberg vorherrschende ei- Der Keltenzeit (ca. 800 v. Chr.), sprich seit über senhaltige Grünschiefergestein ist vor allem für 2.800 Jahren die markante Mineralität verantwortlich.

Bewirtschafte Fläche: Besonderheiten: 498 Hektar im Südburgenland, davon knapp Die Weinberge der Region sind die höchstgele- 200 Hektar als Blaufränkisch: das kleinste und genen des Burgenlandes. Die geologische Ge- ursprünglichste Weinbaugebiet Österreichs. Im schichte der Region – sprich die Verschiebung, Vergleich: das nördliche burgenländische Wein- Ablagerung und Abtragung der einzelnen Bo- baugebiet Neusiedlersee umfasst knapp 7.700 denschichten – macht die Gegend um den Ei- Hektar. senberg zu einem höchst spannenden Ort mit vielen verschiedenen Bodenbeschaffenheiten Unterregionen: auf kleinstem Raum. Typisch Südburgenland: Rechnitz (70 Hektar) die Kleinstparzellierung – bedingt durch die Hannersberg-Königsberg (20 Hektar) traditionelle Erbteilung – und gemischte Land- Eisenberg (110 Hektar) wirtschaft mit einem inselartigen Weinbau. Ein- Csaterberg (50 Hektar) zigartig: die hübschen, spitzgiebeligen Keller- Deutsch Schützen (80 Hektar) stöckel, die in jedem Weingarten zu finden sind Pinkatal (70 Hektar) und die Region zu einer der idyllischsten ganz Europas werden lässt. Geologie: v.a. Grünschiefer, Serpentinit und Quarzphyllit Betriebsstruktur: Die flächenmäßig größten Betriebe der Region Terroir: besitzen oder bewirtschaften gerade einmal Die Böden aller Unterregionen in EisenbergDAC 10-18 Hektar. Die kleineren Erzeuger sind im- haben einen bemerkenswert hohen Eisenanteil. mer noch im Nebenerwerb mit 0,5 bis 4 Hektar In Kombination mit der Höhe der Weingärten tätig, pendeln nicht selten tagsüber beruflich (220m-480m über dem Meeresspiegel), dem nach Wien – haben aber ihr Herz in der wunder- speziellen pannonisch-illyrischen Klima, der schönen Landschaft an der ungarischen Gren- Geologie und Topografie bietet das Gebiet ein- ze vergraben. In anderen Regionen haben sich zigartige Bedingungen für Weine, die einen ab- als natürliche Reaktion auf die kleinen Flächen solut eigenständigen Charakter haben. meist Genossenschaften gebildet – das hat es in dieser Region nie gegeben. Die Nebener- Die bekanntesten Lagen: werbswinzer konnten ihre Weine gut über ihre Rechnitz: Prantner, Rosengarten und Wohlauf Buschenschänken vermarkten. Der große Vor- Hannersberg teil: die Individualität der Region ist erhalten Königsberg geblieben und es gibt einen gesunden Wettbe- Eisenberg: Saybritz, Szapary, Hummergraben, werb unter den Winzern um den besten Wein. Fasching und Reihburg Ebenfalls drängt sich keine Weinfabrik mit Rie- Csaterberg: Kleincsater und Hochcsater sentanks in die Landschaft.

Stilistik: Das Ergebnis: Bekannt ist das Gebiet EisenbergDAC vor allem Authentische, eigenständige Winzerweine, die für seine saftigen, mineralischen-würzigen Wei- den internationalen Vergleich gerne annehmen ne voller Lebendigkeit und Struktur. Die Frische – und eine Region mit einem extrem hohen Sym- und Saftigkeit im Wein rührt von den großen pathiefaktor. Temperaturunterschieden zwischen Tag und

34 Die Winzer © Jürgen Schmücking Jürgen © 35 10. Die Winzer

Weingut Bradl www.weingutbradl.at Großpetersdorf Weinbau Csencsits www.weinbau-csencsits.at Burg Weinbau Dorner [email protected] Burg Weinhof Gassler www.weinhof-gassler.at Moschendorf Weingut Grosz www.weingut-grosz.at Gaas Weinbau Hafners www.weinvomeisenberg.at Großpetersdorf Weinbau Heiden [email protected] Eisenberg Weinbau Herist www.herist.at Rechnitz Wein Herczeg www.weinherczeg.com Gaas Weinbau Hörist [email protected] Burg Horvath Weine www.horvathweine.at Rechnitz Weingut Jalits www.jalits.at Badersdorf Weinbau Kern [email protected] Rechnitz Weingut Koch www.koch-weine.at Rechnitz Weingut Kopfensteiner www.kopfensteiner.at Deutsch Schützen Weinbau KraMa [email protected] Deutsch Schützen Weingut Krutzler www.krutzler.at Deutsch Schützen Weingut Laczko www.laczko.at Badersdorf Arkadenhof Mandl www.arkadenhofmandl.at Rechnitz Weingut Mittl [email protected] St. Kathrein StephanO - DAS-WEIN-GUT www.stephano.at Deutsch Schützen Weinbau Pfeffer [email protected] Burg Weingut Pinter www.weingut-pinter.at Deutsch Schützen Weingut Poller www.weingut-poller.at Höll Weinbau Rabold [email protected] Eisenberg BIO-Weingut Reiger www.reiger.cc Eisenberg Weingut Rennhofer www.rennhofer.cc Eisenberg Weinbau Sagmeister www.weinbau-sagmeister.at Woppendorf Weinbau Schiefer www.weinbau-schiefer.at Welgersdorf Weingut Wiesler Schreiner www.wieslerschreiner.at Eisenberg Weingut Schützenhof www.schuetzenhof.cc Deutsch Schützen Weingut Straka www.weinbau-straka.at Rechnitz Weinbau Stubits www.weinbau-stubits.at Eisenberg Weingut Rainer Stubits www.stubits.at Kohfidisch Weingut Tallian [email protected] Rechnitz Weingut Tauer [email protected] Unterach Weingut Gerald Unger www.geraldunger.at Deutsch Schützen Groszer Wein www.groszerwein.at Eisenberg Weinbau Wachholder www.weinbau-wachholder.at Burg WachterWein www.wachterwein.at Deutsch Schützen Weingut Wachter-Wiesler www.wachter-wiesler.at Deutsch Schützen Weine Thom Wachter www.thomwachter.at Eisenberg Wallner Alfred [email protected] Deutsch Schützen Weingut Wallner www.wallnerwein.at Deutsch Schützen Weinbau Weber www.weinweber.at Deutsch Schützen Weingut Herbert & Martina Weber www.weber.eisenberg.at Eisenberg

36 11. Referenzen

Wir bedanken uns vielmals bei der Geologin Dr. Maria Heinrich für ihre zahlreichen wissenswerten Geschichten über die Region und ihr Terroir und bei Christoph Raffelt für den Exkurs über das Thema „Eisen & Wein“.

Weitere Quellen, die wir zu Rate gezogen haben, sind folgende:

Flak, Dr. Walter: „Kann man Herkunft schmecken?“; Der Winzer (1. April 2011)

Flak, Dr. Walter, Krizan, R., Passmann, G., Tiefenbrunner, W., Wallner, E., Wuketich, A.: „Einfluss verschiedener Ausgangsgesteine auf das Geschmacksprofil von Wein“; Der Winzer (7. März 2014)

Goode, Jamie; Harrop, Sam: „Authentic Wine“, University of California Press, Berkeley (2011)

Goode, Jamie: „The Science of Wine - From Vine to Glass“, University of California Press, Ber- keley (2015)

Heinrich, Dr. Maria; Geologische Bundesanstalt FA Rohstoffgeologie: Interview (August 2016)

Lantschbauer, Rudol: „Die Weine Burgenlands“ (Hugendubel)

Lehner, Andreas; www.dade.at; Recherche in diversen Archiven

Loibersbeck, Dr. Josef: „Um den Eisenberg“

Maltman, Alex: „Between A Rock and a Hard Place – Vineyard Soils“; The World of Fine Wine, Issue 45/2014

Maltman, Alex: „Minerality in Wine – a geological research“; Journal of Wine research, 24:3 (2013)

Matisovits, Mark: „Der Eisenberg Blaufränkisch im Spannungsfeld zwischen Terroir und Winzerhand“; (Diploma in Wines & Spirits)

Maurer, Caro: „Mineralität = Qualität“; Präsentation, Burgenland/Pamhagen (März 2014)

Robinson, Jancis: Das Oxford Weinlexikon, München, Gräfe & Unzer Verlag (2007) Schmidt, Christoph: „Eisen – was?“; Weinwisser, Nr. 12/2013, S. 11-14 (2013)

Schönlaub, Hans P.: „Geologie der Österreichischen Bundesländer: Burgenland“; Geologische Bundesanstalt; Wien (2000)

Wachter, Wolfgang: „Terroir: Eine Frage des Gesteins.“; Vinaria, Nr. 07/2013, S. 104-107 (2013)

Wachter, Wolfgang: „Mineralität – bloß ein Modewort?“; Vinaria, Nr. 02/2014, S. 73-75 (2014)

Weber, Herbert: Interview (September 2016)

Wilson, James E.: Terroir, Schlüssel zum Wein, Hallwag, Bern und Stuttgart (1999)

White, Robert E.: Understanding Vineyard Soils, Oxford University Press (2015)

www.wein-terroir.at, Universität für Bodenkultur, Wien, inhaltlich verantwortlich: Helmut Redl, a.o. Univ.-Prof. DI Dr.

37 12. Kontakt

Verein EisenbergDAC

Obmann Mathias Jalits Tel. +43 664 3303 827

Am Naturpark 1, 7474 Eisenberg

Tel. +43 664 1622 914 [email protected] www.eisenberg-dac.at aider © Steve H

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