Olympia. Ein Trauerspiel

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Olympia. Ein Trauerspiel 2016 AUSGABE 3 informerZeitung des Allgemeinen Sportverbandes Oberösterreich MOTORSPORT EVENTS Die Königsklasse des Motorsports Atterbiker feiern Radsport mit am Redbull Ring über 1.100 Startern Seite 15 Seite 11 © Sebastian Kahnert / dpa picturedesk.com Olympia. Ein Trauerspiel Mit einem klaren Nein zu Olympischen Spielen haben die Bürger in Bayern und in Wien vor drei Jahren und zuletzt in Hamburg im vergangenen Jahr per Volksentscheid den Befürwortern – Politikern, Funktionären und sonstigen Nutznießern – eine kräftige Abfuhr erteilt. n den westlichen Demokratien, dort also der schönen, heilen Sportwelt zu wahren. dern und – nicht zuletzt die „Haltung“ der sagt. Wie stark der IOC Chef seit Jahren im Iwo der Staat noch für die Menschen da Hauptdarsteller zum Thema Doping. Fokus der Kritik steht ist im Internet nach- ist (Grundgesetz), sind „die Spiele“ uner- Der Lack blättert ab zulesen und kann Jedermann wärmstens wünscht. Warum? Ist der Leistungssport am Bemerkenswert ist auch, dass sich die Doping? Ach was… empfohlen werden (de.wikipedia.org/wiki/ Ende? Sind die Bürger mit „Brot und Spie- Hauptakteure in diesem Spiel – namentlich Wer das Herum- und Herauswinden des Thomas_Bach). le“ nicht mehr zufrieden zu stellen? Begnü- das Internationale Olympische Komitee IOC Präsidenten Thomas Bach rund um das gen sie sich mit dem Brot? Oder gibt es an- sowie der Weltfußballverband – seit Jah- Thema Doping vor und während der Olym- Dieser Mann sollte die Galionsfigur der dere Gründe, Ursachen? Am gegenwärtigen ren mit allen nur erdenklichen Anwürfen pischen Spiele in Rio medial mitverfolgt Olympischen Idee sein. Eine Idee, die sich Trauerspiel sind viele beteiligt. Aber keiner konfrontiert sehen, allein es lässt sie kalt. hat, der dürfte aus dem Kopfschütteln nicht „Fair Play“ auf die Fahnen geheftet hat. Das will den „schwarzen Peter“ haben. Der Ver- Nicht einmal ignorieren, wie man in Wien mehr heraus gekommen sein. Was war das? alles kocht jetzt hoch. Und der Bürger wen- such einer Betrachtung. sagt, scheint die Devise zu sein. Eine klare Haltung? Eine klare Linie? Mit- det sich ab. Und der Leistungssportler. nichten. Vieles, wenn auch nicht alles, erklärt Im Zentrum der Kritik stehen vorsichtig Es geht um den Mammon sich heute aus der Tatsache, dass der Sport formuliert: undurchsichtige und fragwürdi- Gut möglich, dass man das alles im Lich- Noch einmal: Es geht um die Kohle und um und der Leistungssport im Besonderen für ge Vergabepraxis (welches Land wird Aus- te von Politik und Diplomatie sehen muss. sonst nichts. Das „Dabei sein ist Alles“, die eine nicht geringe Zahl der Beteiligten tragungsort) und im Zusammenhang damit Sicherlich ist das alles auch juristisch unan- „Völker verbindende Idee“, wo „die Jugend in erster Linie ein Geschäft ist. Und sonst vermutliche (oder auch nachgewiesene) greifbar. im Zeichen des Friedens und der Freund- nichts. Ein Geschäft, das heißt, man hat Korruption, Bestechlichkeit, Mauscheleien schaft“ aufeinander trifft und beseelt vom (oder macht) ein Produkt, also den Sport und Absprachen in Hinterzimmern; weiters Der gelernte Jurist (Rechts- und Politik- „olympischen Spirit“ sich im Wettstreit ver- und vermarktet das bestmöglich. Was am die Missachtung der Anforderungen von wissenschaft) und einstige Olympiasieger gleicht. Ende zählt ist das Betriebsergebnis. Mo- Menschenrechten, Demokratieverständnis, Thomas Bach (1976 im Fechten mit der ral, Ethik, Werte? Fehlanzeige. Und wenn, Umweltstandards, Pressefreiheit und Ar- Mannschaft in Montreal) wird wissen, was dann nur in der Werbung, um den Schein beitsbedingungen in den Veranstaltungslän- er sagt und noch mehr, was er besser nicht >>FORTSETZUNG auf der Seite 3 2 EDITORIAL www.asvo-sport.eu Liebe Leserinnen und Leser, liebe Sportfreunde; uletzt hat „der berühmteste Sportarzt haupt, ihre sportlichen Kicks woanders. obendrein, was richten solche Signale bei Zder Welt“ Hans-Wilhelm Müller-Wohl- Also müssen wir darüber reden, was wird! der Jugend an. fahrt (FC Bayern München) wieder einmal Wer sonst, wenn nicht die Sportdachverbän- Konsulent Herbert OFFENBERGER Präsident ASVÖ Oberösterreich darauf hingewiesen, dass es im Leistungs- de, müssen das zum Thema machen! Und wir schauen hinter die Fassaden, sport Grenzen gibt. Irgendwann ist Schluss hinter die Hochglanzbilder. Die englische mit schneller, weiter, höher. Irgendwann ist Wir hören auch genau hin, wenn sich Zeitung „The Guardian“, so ein Bericht im Mit zu den Werten des Sports, so unse- auch Schluss mit den „medizinischen (Re- die so genannten Experten über den Sport Standard, hat die Folgen der Olympischen re Einschätzung, gehört ganz wesentlich, paratur-) Möglichkeiten“. äußern. Es ist nämlich dabei auch immer Spiele in London 2012 analysiert. Ergebnis: dass wir den Bürgern und gerade der Ju- der Ton, der die Musik macht! Der Sport, Der Breitensport und der Schulsport sind gend eben kein X für ein U ausgeben. Dass Und nein, wir haben nichts gegen den der Leistungssport ist weder ein „Ersatz- zurückgegangen, von einer groß angekün- der Sport mit Illusionen, Scheinwelten und Leistungssport. Wir machen uns nur Ge- krieg“ noch braucht er „Killer“, wie sie digten Gesundheitsoffensive blieb wenig Werbelügen nichts gemein hat. Es gibt ein danken darüber, wir diskutieren darüber. der ÖSV-Chef und „Rio-Koordinator“ übrig. Die tatsächlichen gesellschaftlich Wort dafür. Es heißt: Authentizität. Auf alle Wir reden auch darüber, dass es der heu- Peter Schröcksnadel eingefordert hat. relevanten Folgen sind entweder nicht vor- Fälle authentisch zu bleiben, das muss unter tigen Jugend egal ist, ob irgendjemand handen oder negativ. anderem unsere Aufgabe im Sport sein. um ein Tausendstel schneller einen Hang Solche Etiketten sind nicht nur angesichts herunter wedelt als ein anderer. Das lockt des Terrorismus und der unzähligen bluti- Wenn wir ehrlich wären, müssten wir sa- Mit sportlichen Grüßen sie nicht mehr hinter dem Smartphone gen Auseinandersetzungen in weiten Tei- gen, dass die Spiele jenseits des Spektakels hervor. Die Jugend sucht sich, wenn über- len der Welt geschmacklos, man fragt sich keine positive Wirkung haben.“ (Zitatende) DerDer neueneue AudiAudi Q7Q7 e-trone-tron quattro.quattro. DerDer erste erste TDI-Plug-in-Hybrid TDI-Plug-in-Hybrid mit mit quattro quattro Antrieb. Antrieb. 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E-Mail: [email protected], www.esthofer.com Kraftstoffverbrauch kombiniert l/100 km: 1,8 l. CO -Emission kombiniert g/km: 48 g (nach der ECE-Norm für Plug-in-Hybrid Fahrzeuge). Symbolfoto. Kraftstoffverbrauch kombiniert l/100 km: 1,8 l. CO2-Emission kombiniert2 g/km: 48 g (nach der ECE-Norm für Plug-in-Hybrid Fahrzeuge). Symbolfoto. www.asvo-sport.eu COVERSTORY 3 as alles ist eine Illusion, eine Fassade, Alpenländische D das alles ist die werbliche Verpackung Selbstzerstörung für eine „gut geschmierte Geldmaschine“, Während es den einen ums Geld geht, geht so der Leitartikler Christian-Markku Dat- es manchen Politikern, manchen Funktionä- ler in der Presse, Anfang August. In der ren, machen Sportexperten und Sportjour- Vergangenheit galt eine Berufung in die nalisten um – ja, um was geht es ihnen ei- Olympia-Mannschaft, eine Teilnahme an gentlich? Ums Renommee? Ums Ansehen? den Spielen und erst recht eine Medaille als Welches Ansehen? Geht es um das Ansehen das Höchste, was man in einem Sportlerle- des Sports, der Sportler oder um das Anse- ben erreichen kann. Das alles muss heute als hen der betreffenden Politiker und Funkti- pervertiert bewertet werden! onäre, oder um das Ansehen Österreichs in der Welt? Greift hier das Sprichwort, wo- Für den Veranstalter, für die Sponsoren, nach der Sieg immer viele Väter hat, die für die Werbepartner, für die TV-Stationen Niederlage aber nur einen, nämlich den Ver- geht es darum, dass aus den Leistungen der lierer. Fühlen sich die eingangs erwähnten Sportler Geld gemacht wird. „Sportexperten“ also um ihre Vaterschaft be- © Foto: Agencia Brasil Fotografias Agencia Brasil © Foto: trogen? Müssen sie sich daher jetzt rächen? Das Internationale Olympische Komitee Wer die Aussagen der diversen „Exper- hat in der abgelaufenen Geschäftsperiode ten“ und die Überschriften – vor allem in Wirtschaftswissenschafter Dr. Georg Er- nicht weitergehen. Sport sollte wieder zur (2013 bis 2016, also im Wesentlichen mit den Boulevard-Blättern – gelesen hat, der ber (de.wikipedia.org/wiki/Georg_Erber) schönsten Nebensache der Welt werden und Sotchi und Rio) mit TV- und Marketingver- konnte das eigentlich nur als „Rache“ inter- bewogen, sein Fazit in einem Blog zu for- der Kommerz, der sich darum aufgebaut trägen 5,5 Milliarden
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