Murtal (620) WIBIS Steiermark Bezirksprofil Factsheet Autoren: Karolin Gstinig, Clemens Habsburg-Lothringen, Eric Kirschner, Andreas Niederl

Bergbau und Stahl :: Eisenbahn :: Alternde Bevölkerung

Bevölkerung Arbeit Wirtschaft

Demografie 2015 Beschäftigung 2015 Betriebe/Unternehmen 2015

MT Stmk. Rang1 MT Stmk. Rang Betriebe Beschäftigte4 Einwohner (01.01.2016) 73.150 1.232.012 9 Unselbstständig Beschäftigte 21.693 477.477 8 Arbeitgeberbetriebe 1.726 100,0 % Trend Ø2012-2016 -0,2 % 0,5 % 11 Trend 2014-2015 -1,7 % 1,0 % 13 Kleinstbetriebe (1-9 Beschäftigte) 1.456 17,2 % Prognose 2016-2030 -6,8 % 1,9 % 11 Trend Frauen 2014-2015 -0,6 % 1,3 % 13 Kleinbetriebe (10-49 Beschäftigte) 212 20,9 % Bevölkerungsanteil 5,9 % 100,0 % 9 Trend Männer 2014-2015 -2,5 % 0,7 % 13 Mittelbetriebe (50-249 Beschäftigte) 50 26,5 % Geburtenquote2 8,3 9,0 10 Trend Ø 2011-2015 -0,3 % 0,8 % 12 Großbetriebe (ab 250 Beschäftigte) 8 35,3 % Sterbequote2 12,3 10,4 3 Beschäftigtenanteil 4,5 % 100,0 % 8 Wanderquote2 7,0 9,8 6 Industrie und wissensintensive Dienstleister Katasterfläche [km2] 1.676 16.401 3 Anteil an der Gesamtbeschäftigung MT Stmk. Rang Flächenanteil 10,2 % 100,0 % 3 Beschäftigungsstruktur 2015 Industrie (ÖNACE B-E): TOP 3 aus C5 34,0 % 22,0 % 4

Anteil Dauersiedlungsraum 23 % 32 % 9 …Maschinenbau 5,9 % 2,5 % 1 Murtal Steiermark Österreich 2 Einwohner / km 44 75 11 …Metallerzeugung und 3,0 1,2 4,8 1,0 5,9 0,7 5,2 % 2,1 % 3 -bearbeitung

Erwerbspersonen nach Altersgruppen (Anteile in %) 40,5 29,2 25,3 …Elektrotechnik und Elektronik 4,4 % 2,7 % 4

wissensintensive Dienstleister6 4,2 % 9,3 % 15 2016 33,5 37,6 28,9 55,3 64,9 68,1

2020 33,4 35,6 31,1 TOP 5 der Industriebetriebe (ÖNACE B-E; nach Beschäftigten) Primär Sekundär Tertiär Tourismus 2030 32,8 37,9 29,3 VAEE EISENBAHNSYSTEME GMBH 24 ATB Motorenwerke GmbH 27 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 15 bis 34 Jahre 35 bis 49 Jahre 50 Jahre plus Zellstoff Poels Aktiengesellschaft 17 Arbeitsmarkt 2015 Voest-Alpine Bergtechnik GesmbH 28

Bevölkerung nach Bildung 2014 Arbeitslosenquote Stahl Gesellschaft m.b.H. 24

Anteile in % MT Stmk. Rang Steiermark Murtal 9 % Unternehmensneugründungen max. Pflichtschule 16,0 16,0 7 7 % 500 471 8,0 Lehre bzw. Meisterprüfung 46,4 40,1 3 417 400 366 7,0 Fachschule ohne Matura 17,6 15,2 4 5 % 6,0 Matura 11,2 14,0 8 300 232 253 3 % 5,0 2011 2012 2013 2014 2015 200 Universität, Akademie, FH 8,8 14,8 9 4,0

3 Neugründungen 100 3,0

MT Stmk. Rang Gründungsintensität - 2,0 Einkommen 2015 Arbeitslosenquote 8,4 % 8,3 % 11 2011 2012 2013 2014 2015 in € MT Stmk. Rang Arbeitslose 2.532 44.461 7 Unternehmensneugründungen Bruttomedianeinkommen 2.560 2.430 3 Frauen 1.066 18.437 7 Gründungsintensität je 1.000 Einwohner Frauen 1.768 1.833 6 Männer 1.466 26.024 7 MT Stmk. Rang Männer 2.959 2.872 3 Schulungsteilnehmer 496 8.332 6 Aktive Kammermitglieder (31.12.) 4.156 71.176 9 Hohe/Niedrige Einkommen Frauen 250 4.575 6 20% verdienten weniger als 1.545 1.468 4 Männer 246 3.757 7 Tourismus7 2015 20% verdienten mehr als 3.652 3.640 6 Lehrstellensuchende 80 978 11 Nächtigungsentwicklung (2011 = 100)

Frauen 38 420 11 Steiermark Murtal 1 Reihung der 13 steirischen Bezirke. Mit Ausnahme der Arbeits­ 150 % Männer 42 558 11 losenquote absteigend gereiht (höchster Wert entspricht Rang 1). 100 % 2 Geburten, Todesfälle und Wanderungen je 1.000 Einwohner. 3 Aufsteigend gereiht (niedrigster Wert entspricht Rang 1). 50 % Arbeitslose nach Bildung 4 Anteil der unselbstständig Beschäftigten, welcher in der 0 % jeweiligen Betriebs­größenklasse­ tätig ist. Anteile in % MT Stmk. Rang 2011 2012 2013 2014 2015 5 ÖNACE Abschnitt C: Herstellung von Waren keine abgeschlossene Bildung 2,2 2,9 6 6 ÖNACE Abschnitte: J, K 69-75 MT Stmk. Rang 7 Angaben beziehen sich mit Ausnahme des Anteils des Pflichtschule 41,1 39,7 2 Anzahl der Nächtigungen 373.278 11.759.402 10 Wintertourismus auf das Kalenderjahr. Lehre bzw. Meisterprüfung 42,0 38,8 10 8 Nächtigungen je Einwohner. ... davon aus dem Ausland 43,5% 39,2% 5 Fachschule ohne Matura 5,7 4,6 6 Quellen: AMS, HVSV, ÖROK, Statistik , WK; Nächtigungsdichte 8 5,1 9,6 7 Matura 6,8 8,6 11 Berechnungen und Darstellung JR-POLICIES. Anteil Wintertourismus im 33,1% 44,7% 11 Stand: November 2016 Universität, Akademie, FH 2,2 5,4 9 Fremdenverkehrsjahr

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Einer nachhalǎg guten Qualität des Lebens verpflichtet. WIBIS Steiermark Bezirksprofil Murtal (620)

»» Der Siedlungsschwerpunkt des von Gebirgen geprägten Bezirkes liegt im breiten inneralpinen Becken des Aichfeld-Murbodens. Die Bevölkerungsentwicklung des Bezirks ist seit den 1970er Jahren negativ. In den Jahren von 2012 bis 2016 verlor der Bezirk -0,2 % p.a. seiner Bevölkerung. Murtal ist ein industriell geprägter Bezirk. Regionale Spezialisierungen bestehen im Bereich Maschinenbau, Metallerzeugung und -bearbeitung, Elektrotechnik und Elektronik sowie in der Papierindustrie. »» Das Bruttomedianeinkommen ist zwar geringer als in den industriellen Nachbarbezirken der -Mürz- Furche, im steirischen Vergleich jedoch dennoch hoch. Der Fremdenverkehr im Murtal ist eng mit den Motorsportveranstaltungen auf dem ehemaligen Österreichring verknüpft. Die Eröffnung des Red Bull Rings brachte im Jahr 2011 weitere Impulse für die Region.

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Liezen

!( Bruck/Mur

Leoben Hartberg

Judenburg Pöls !( !( Weiz !( !( !( Spielberg !( !( Murau Voitsberg !( Judenburg Graz !( Feldbach !( !( Autobahn/Schnellstraße Bundes-/Landesstraße Deutschlandsberg Leibnitz Eisenbahn Gewässer 0 15 30 60 Kilometer 0 2,5 5 10 Kilometer ±

Allgemeine Beschreibung

Der Bezirk Murtal ging im Jahr 2012 aus der Staatsbahnwerkstätte (heute ÖBB) in Knittelfeld Zusammenlegung der beiden Bezirke Judenburg und wurde der Bezirk bald zu einem wichtigen Element Knittelfeld, die erst 1946 geteilt und eigenständig der Eisenbahninfrastruktur. wurden, hervor. Murtal ist traditionell ein industriell geprägter Bezirk. Der mit Beginn des 18. Aufgrund der hohen Kosten des Tiefenbergbaus Jahrhunderts in Fohnsdorf einsetzende Kohlebergbau und der europäischen Bergbaukrise in den 1960er veränderte die Region. Kleine Eisenhämmer Jahren reagierte die Wirtschaftspolitik auf die sich wichen bald zahlreichen Blech-, Walz- und abzeichnenden Schließungspläne des Bergbaus. Eisenwerken. Die Unternehmen belieferten schon Zur Absicherung der Region fanden zahlreiche früh die internationalen Märkte, beispielsweise die Betriebsansiedelungen statt. Die Region entwickelte Zeilinger Sensenwerke, deren Sensenblätter im 19. sich vom Bergbau hin zu einer Region mit moderner Jahrhundert zu einem Großteil exportiert wurden. Industrie. Im Jahr 1978 folgte die Stilllegung des Die voranschreitende Industrialisierung brachte Bergbaubetriebs. eine rasche Bevölkerungszunahme. In der Blütezeit des Kohlebergbaus waren in diesem bis zu 2.000 Überregionale Bekanntheit erlangte der Bezirk als Beschäftigte tätig. Austragungsort des „Großen Preises von Österreich“. Der Österreichring wurde 1969 eröffnet. Heute Zudem zeichnete sich der Bezirk schon früh als steht dieser als zur Verfügung, seit Warenumschlagplatz aus. In der zweiten Hälfte der Eröffnung wird ein umfangreiches touristisches des 19. Jahrhunderts wurde die Eisenbahnstrecke Angebot rund um diesen entwickelt. im Bezirk fertig gestellt. Mit Gründung der k. u. k.

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Bevölkerung Abbildung: Geburten-Sterbe-Bilanz je 1.000 Einwohner 2015

Der Siedlungsschwerpunkt des von Gebirgen geprägten Bezirks liegt im breiten inneralpinen Becken des Aichfeld- -5,5 -2,1 Murbodens. Dieses wird von Westen -4,8 nach Osten von der Mur durchflossen.

Im Norden wird der Bezirk durch das -0,3 -1,6 Hochgebirgsmassiv der Niederen Tauern -4,0 -2,2 beziehungsweise durch die Seckauer -0,8 2,5 Alpen begrenzt. Im Westen befinden sich -4,6 die Seetaler Alpen, im Süden die Stubalpe Steiermark: -1,4 Österreich: 0,2 und die Gleinalpe. -2,4 Geburten-Sterbebilanz 2015 -2,2 -1,7 Geburten - Sterbefälle je 1.000 Einwohner Im Jahr 2016 lebten 73.150 Menschen ,0 ,5 ,0 ,5 -5 -2 0 2 - - - - ,4 1 import arcpy, os.path ,5 ,9 2 0, beziehungsweise 5,9 % der steirischen -5 -4 - 0 5 10 20 30 40 50 Kilometer · mxd = arcpy.mapping.MapDocument("CURRENT") print os.path.dirname(mxd.filePath) Wohnbevölkerung im Bezirk Murtal. Die Quelle: Statistik Austria (2016), Darstellung JR-POLICIES. GesamtflächeKarten or dndeser = ' G Bezirksrafiken' beträgt 1.676 km² beziehungsweiseGrafikname = 'Aus las 10,2tung in S%tern -B deretrieb e Steiermark.n 2015' Nur Steiermark: 38,0 %). Ähnliche Tendenzen sind in der arcpy.mapping.ExportToPDF(mxd, os.path.dirname(mxd.filePath) + "\\" + Kartenordner + "\\" + Grafikname + ".pdf") 23 % wurdenarcp y.2015mapping .Ealsxpo rtDauersiedlungsraumToEMF(mxd, os.path.dirname(mxd. filgenutztePath) + "\\" + Kartenogesamtenrdner + "\\" + Gra fObersteiermark,ikname + ".emf") so etwa in Leoben, Bruck- arcpy.mapping.ExportToPNG(mxd, os.path.dirname(mxd.filePath) + "\\" + Kartenordner + "\\" + Grafikname + ".png") (Steiermark:de l32 mxd %). Die Bezirkshauptstadt Judenburg Mürzzuschlag und Murau, zu beobachten. zählte 10.195 Einwohner, die Stadt Knittelfeld 12.668 Einwohner. Darüber hinaus sind Fohnsdorf (7.743 Die Murtaler Wohnbevölkerung im Alter zwischen Einwohner), die Stadt Zeltweg (7.407) sowie die Stadt 25 und 64 Jahren wies 2014 mit 46,4 % den Spielberg (5.300) größere Ansiedlungen im Bezirk. dritthöchsten Anteil an Personen mit abgeschlossener Lehre als höchste Ausbildung auf, wobei sich Seinen Bevölkerungshöchststand erreichte der Bezirk Murtal den dritten Platz mit dem Bezirk Murau teilt in den 1970er Jahren (1971 zählte der Bezirk 83.658 (Steiermark: 40,1 %). Der Anteil der Personen mit Einwohner). Einen deutlichen Bevölkerungsrückgang maximal Pflichtschulabschluss lag mit 16,0 % im verzeichneten Fohnsdorf, mit der Stilllegung des steirischen Durchschnitt. Der Anteil an Personen Bergbaubetriebs, sowie die Städte Judenburg mit einem Abschluss einer Fachschule war mit und Knittelfeld. Der Bevölkerungsrückgang setzte 17,6 % vergleichsweise hoch (Steiermark: 15,2 %). sich auch in jüngster Vergangenheit fort. In den Demgegenüber zählte der Bezirk mit 11,2 % einen Jahren von 2012 bis 2016 verlor der Bezirk Murtal geringen Anteil der Wohnbevölkerung mit Matura durchschnittlich -0,2 % jährlich. Die Ursachen dieser oder Kollegabschluss (Steiermark: 14,0 %). Nur 8,8 % Entwicklung liegen in der klar negativen Geburten- der Murtaler Bevölkerung haben ein abgeschlossenes Sterbe-Bilanz. Diese betrug im Zeitraum 2011 bis Universitäts- oder Fachhochschulstudium 2015 -3,7 je 1,000 Einwohner. Die Wanderungsquote (Steiermark: 14,8 %). war hingegen mit 1,6 je 1.000 Einwohner positiv, doch konnte diese Dynamik dem Bevölkerungsrückgang Das monatliche Bruttomedianeinkommen lag mit nur schwach entgegenwirken. 2.560 € zwar unter jenem der industriell geprägten Nachbarbezirke der Mur-Mürz- Furche, im steirischen Im Jahr 2016 betrug der Anteil der über 50-jährigen Vergleich war dieses jedoch dennoch das dritthöchste Erwerbsbevölkerung 28,9 %, ein Wert, der über dem (Steiermark: 2.430 €). Der geschlechterspezifische steirischen Durchschnitt (27,2 %) lag. Rund 33,5 % der Einkommensunterschied ist hoch. Frauen verdienten Erwerbspersonen waren zwischen 15 und 34 Jahre alt im Median 1.768 € (Steiermark: 1.833 €), Männer (Steiermark: 34,8 %). Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der 2.959 € (Steiermark: 2.872 €). Einwohner um weitere 6,8 % sinken, insbesondere die Abwanderung der jüngeren Bevölkerungsschichten Mit der Murtal-Schnellstraße S36, der Semmering- beschleunigt diesen Prozess. Vor allem die Kohorte Schnellstraße S6 und dem weiteren an die der 35- bis 49-jährigen Erwerbspersonen liegt Pyhrn Autobahn A9 und den Gleinalmtunnel, der die schon heute unter dem Steiermarkschnitt (37,6 %, Reisezeit Richtung Graz deutlich verkürzt, verfügt

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Murtal über eine vergleichsweise gute interregionale der Niederen Tauern sind schwer zu erreichen. Über Verkehrsanbindung. Dennoch ist der Zentralraum den Obdacher Sattel hat Murtal zudem über eine Graz für viele Tagespendler vergleichsweise schwer Anbindung an Wolfsberg. Gleichzeitig ist Murtal an zu erreichen. Innerhalb des Bezirks lassen sich klar die Schienenverkehrsachse Wien-Villach-Klagenfurt weniger gut erschlossene Peripherien ausmachen. im Güter- sowie Personenverkehr angeschlossen. Vor allem die Täler im Norden Richtung Hauptkamm

Arbeit

Im Jahr 2015 zählte der Bezirk Murtal 21.693 Entgegen der gesamtsteirischen Entwicklung unselbstständig Beschäftigte. Die Arbeitsplatzdichte konnte in den vergangenen fünf Jahren (2011-2015) war mit 29,7 Arbeitsplätzen je 100 Einwohner weder der Produktionssektor (-1,0 % p.a.) noch unterdurchschnittlich (Steiermark: 38,8), jedoch der Dienstleistungssektor (+0,2 % p.a.) deutlich höher als beispielsweise in Murau (24,2) und an Beschäftigung zulegen. Im Produktionssektor manchen Bezirken im Süden der Steiermark. Die verzeichnete die Herstellung von Metallerzeugnissen Wirtschaftsstruktur ist heterogen. Rund 40,5 % einen kräftigen Beschäftigungsrückgang der unselbstständig Beschäftigten waren 2015 im (-5,4 % p.a.). Die Bereiche Finanz- und Produktionssektor tätig (Steiermark: 29,2 %), 58,3 % Versicherungsdienstleistungen sowie Verkehr und im Dienstleistungssektor (Steiermark: 69,7 %). Lagerei, beide dem Dienstleistungssektor zugeordnet, verzeichneten ebenfalls deutliche Verluste (-3,9 % In den Jahren 2011 bis 2015 wies der Bezirk beziehungsweise -1,6 % p.a.). einen leichten Beschäftigungsrückgang von durchschnittlich -0,3 % jährlich auf. Nur der Bezirk Die Pendelverflechtungen des Bezirks Murtal Murau lag darunter (-0,5 %; Steiermark: +0,8 %). Der sind wenig ausgeprägt. Ein Großteil der in Murtal Beschäftigungsrückgang betraf sowohl Frauen (-0,1 % beheimateten Beschäftigten arbeitet auch im Bezirk. p.a.), als auch Männer (-0,5 % p.a.). Die Wechselwirkung mit Graz ist vergleichsweise gering. Eine gewisse Pendelbeziehung besteht jedoch Eine rückläufige Zahl an Beschäftigten war ab mit Leoben. Eingependelt wird kaum. dem Krisenjahr 2009 zu beobachten, und auch wenn in der Periode 2011-2015 leicht positive Die Arbeitslosenquote des Bezirks lag mit 8,4 % Tendenzen zu vermerken waren, befand sich der (2015) leicht über dem steirischen Durchschnitt Beschäftigungsstand im Jahr 2015 auf dem tiefsten (8,3 %). Die Frauenarbeitslosenquote war mit Stand der letzten zehn Jahre. Den stärksten Rückgang 7,9 % (Steiermark: 7,5 %) geringfügig unter jener gab es 2015 mit -1,7 %. der Männer mit 8,8 % (Steiermark: 9,0 %), was untypisch für die industrieorientierten Bezirke der Die regionale Branchenstruktur weist keine Mur-Mürz-Furche ist. Im Jahr 2015 waren im Bezirk spezifischen Spezialisierungen auf. Regionale durchschnittlich 2.532 Personen als arbeitslos Schwerpunkte bestanden im Bereich Maschinenbau vorgemerkt (+7,6 % im Vorjahresvergleich). Der (5,9 % der Beschäftigten – entspricht dem höchsten Anteil an als arbeitslos gemeldeten Personen mit Wert in der Steiermark), Metallerzeugung und Lehrabschluss beziehungsweise einer Meisterprüfung -bearbeitung (5,2 %), Elektrotechnik und Elektronik als höchste abgeschlossene Ausbildung war mit (4,4 %) sowie der Papierindustrie (4,1 %). Das 42 % leicht überdurchschnittlich (Steiermark: Bauwesen war mit einem Beschäftigungsanteil 38,8 %). Die Saisonalität in der Arbeitslosenquote von 6,5 % unterdurchschnittlich vertreten. Im war durchschnittlich ausgeprägt, der Abstand der Dienstleistungssektor kam dem Handel (17,6 %) ein höchsten Arbeitslosenquote (Dezember: 10,9 %) relativ hoher Stellenwert zu, während im Tourismus zur niedrigsten (September: 7,2 %) betrug 2015 (Beherbergung und Gastronomie) lediglich 3,0 % der 3,7 %-Punkte. Beschäftigten des Bezirks Murtal tätig waren. Dies war der geringste Wert unter den steirischen Bezirken.

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Wirtschaft

Die Murtaler Betriebsstruktur weist mit 35,3 % Quellen einen geringeren Beschäftigungsanteil im Bereich »» Teibenbacher (1999): Regionale Entwicklungs­muster. der Großbetriebe ab 250 Beschäftigten (Steiermark: Demographische und sozio-ökonomi­sche Modernisierung in 40,5 %) aus. Im Jahr 2015 war mit 26,5 % ein den Politischen Bezirken der Steiermark zwischen 1850 und höherer Anteil im Bereich der Mittelbetriebe 1914. Leykam: Graz. (50-249 Beschäftigte) (Steiermark: 21,4 %) zu beobachten. In Kleinbetrieben (10-49 Beschäftigte) »» Posch (1968): Vorgeschichte und Anfänge der arbeiteten 20,9 % der Beschäftigten (Steiermark: Bezirkshauptmannschaften in der Steiermark. Erweiterter 22,0 %), in Kleinstbetrieben (1-9 Beschäftigte) 17,2 % Festvortrag anläßlich der Hundertjahrfeier der steirischen (Steiermark: 16,1 %). Die VAEE EISENBAHNSYSTEME Bezirkshauptmannschaften im Rittersaal des steirischen GMBH, die Voest-Alpine Bergtechnik GesmbH sowie Landhauses in Graz am 11. Oktober 1968. ATB Motorenwerke GmbH waren 2015 die größten »» Brunner (1992): Fohnsdorf. Rückblick in die Ver¬gangenheit. Arbeitgeber der Region. Ausblick in die Zukunft. Eigenverlag Ortsgemeinde Fohnsdorf: Fohnsdorf.

Das Murtal wies im Jahr 2015 die höchste »» Burgstaller, Lackner (1984): Fohnsdorf. Erlebte Geschichte. Gründungsintensität aller steirischen Bezirke auf. Verlag Erich Mlakar: Judenburg. 471 Unternehmen wurden neu gegründet, die Gründungsintensität betrug damit 6,5 Gründungen »» Reinwald, Eisenschmied (1990): Knittelfeld. Verlag Podmenik: je 1.000 Einwohner (Steiermark: 4,8). Ohne Fohnsdorf, Graz. Berücksichtigung der freien Personenbetreuung »» Tschmuck (2003): Knittelfeld. Gesichter einer Stadt im Wandel entfielen 219 Neugründungen auf den Bezirk, womit der Jahrhunderte. Eigenverlag des Verfassers: Knittelfeld. die Gründungsintensität bei 3,0 Gründungen je 1.000 Einwohner durchschnittlich war (Steiermark: 3,1). Daten

»» Arbeitsmarktservice Österreich AMS (2016): Der Fremdenverkehr ist in Murtal eng mit den www.ams.at Motorsportveranstaltungen auf dem Österreichring verknüpft, wobei sich besonders die Formel 1 »» Hauptverband der Sozialversicherungsträger (2016): als großer Tourismusmagnet erwies, zuletzt in www.hauptverband.at den Jahren 1997 bis 2003. Die darauffolgende »» ÖROK Bevölkerungsprognose (2015): Einstellung des Betriebs führte zu einem Einbruch http://www.oerok.gv.at/raum-region/daten-und- der Nächtigungszahlen. Mit der Eröffnung des Red grundlagen/oerok-prognosen/

Bull Rings 2011 wurde ein sprungartiger Anstieg der »» Statistik Austria (2016: www.statistik.at Nächtigungszahlen registriert und so erreichte der Bezirk im Jahr 2015 mit 373.278 Nächtigungen seinen »» WIBIS Steiermark (2016): neuen Höchstwert. Zwischen 2011 und 2015 gab es www.wibis-steiermark.at ein Nächtigungsplus von +6,0 % jährlich (Steiermark: +1,7%), die Nächtigungsdichte war 2015 mit 5,1 Nächtigungen allerdings gering (9,6 in der Steiermark). Das Murtal wird vorwiegend von inländischen Gästen besucht (Anteil ausländischer Gäste: 43,5 %). Der Anteil des Winterhalbjahres betrug 33,1 %, einer der geringsten Werte im Bezirksvergleich. Wintersportangebote bestehen dabei in erster Linie in , aber auch die Gaal verfügt über ein kleineres Skigebiet. Touristisch entwickelt hat sich Murtal in den vergangenen Jahren als Destination für den Wandertourismus. Mit der Aqualux Therme in Fohnsdorf ist das Murtal zudem Thermenstandort.

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