. NR. 176 . SAMSTAG, 1. AUGUST 2015 SEITE 19 Seit 25 Jahren das Wetter im Blick Dirk Claussnitzer und Hans Joachim Eisel beobachten in mit viel Einsatz und professionellen Geräten Region Betzdorf Sonnenschein und Regen. Seite 20 Y Fotos, Videos, Berichte auf www.rhein-zeitung.de/ak-land

Wirtschaftsweg Drei Generationen arbeiten gemeinsam beschädigt Handwerk Betriebe im Kreis setzen auf die Familie –Nils Heidrich beginnt seine Tischlerausbildung bei Opa und Vater Polizei In wird der Verursacher gesucht Von unserer Reporterin Sabrina Rödder M Nauroth. In Nauroth wurde ein Wald- und Wirtschaftsweg be- M . Im Kreis schädigt. Es entstand ein Schaden gibt es viele Handwerksbetriebe von rund 1000 Euro. Ortsbürger- und Unternehmen. Vielfach wird meisterin Gabi Heidrich sah sich versucht, diese Betriebe von Gene- am Donnerstag gemeinsam mit der ration zu Generation fortzuführen. Polizei auf dem geteerten Weg um, Eine Besonderheit gibt es da nun in der die Verlängerung zur Straße Daaden. Im Möbelhaus Heidrich „Zum Heidchen“ darstellt und von arbeiten ab dem 1. August gleich Nauroth aus in Richtung drei Generationen unter einem führt. Der Weg führt an einer Fir- Dach. ma vorbei. Etwa 50 Meter vom Fir- Wo gehobelt wird, fallen Späne. mengebäude entfernt (in Richtung Das ist nichts Neues, und schon gar Elkenroth gesehen) wurde auf der nicht im Möbelhaus Heidrich in rechten Seite an zwei Stellen die Daaden, das in seiner Schreinerei Teerdecke beschädigt. Gegen- Türen, Einbauschränke oder auch überliegend vom Wald kommend Tische fertigt. Und doch gibt es eine führten Fahrspuren eines größeren Besonderheit: Seit heute ist das Fa- Arbeitsgerätes bis zu den Beschä- milienunternehmen ein Drei-Ge- digungen der Teerdecke. Ebenso nerationen-Haus. Denn Nils Hei- wurde eine kleine Erle abgerissen. drich fängt dort seine Ausbildung In den zurückliegenden Tagen zum Tischler an – in dem Betrieb, wurden vor Ort Rodungsarbeiten wo auch sein Vater Martin und sein durchgeführt. Der Verursacher des Opa Friedrich Heidrich arbeiten. Schadens entfernte sich, ohne die Nun lernt er Stemmeisen, Simsho- Schadensregulierung einzuleiten. bel und Bügelsäge kennen. Am 1. August beginnt bundes- Hinweise an die Polizei Betz- weit das neue Ausbildungsjahr. Ab Z dorf unter Tel. 02741/9260. Montag starten dann die Lehrlinge ins Arbeitsleben. Der 16-jährige Nils weiß ganz genau, was ihn er- ANZEIGE wartet: „Ich habe ja hier schon mein dreiwöchiges Schulpraktikum ge- ROLLADEN-MOTORE macht“, erzählt er. „Mit meinem Opa habe ich das Holz gesägt und zeitgesteuert oder per Funk gehobelt, und mit meinem Papa ha- be ich unsere Kunden beraten, Zimmer gemessen und Möbel auf- gebaut.“ Auch seinem Onkel And- Rolladen Henrich reas, der ebenfalls im Betrieb ar- 57567 Daaden, Im Kirdorf 15 beitet, habe er schon häufig über www.he-da.de, Tel. 02743/1077 die Schulter geschaut. „Mir gefällt es hier einfach“, sagt er. „Es ist ab- Ab heute ist das Möbelhaus Heidrich in Daaden ein Drei-Generationen-Betrieb: Nils Heidrich (Mitte) beginnt hier seine Ausbildung zum Tischler. Vater wechslungsreich, und man ist nicht Martin Heidrich (links) zeigt seinem Sohn, wie er eine Bohle auf der Tischkreissäge zurecht schneidet. Opa Friedrich Heidrich gibt Tipps. Foto: Sabrina Rödder immer am gleichen Ort.“ Zeugnisse Tatsächlich gibt es heute noch nalgeschäftsführer im Kreis Alten- ne kleine, nicht sofort erkennbare die Söhne von Friedrich Heidrich, Unternehmen, das mein Großvater etliche Betriebe im Kreis, die in Fa- kirchen: „Enkelkinder wirken häu- Aufgabe wahrnimmt, ohne dass er Mitinhaber des Unternehmens. Gustav Heidrich gegründet hat, so überreicht milienhand bleiben, wie Bernd fig schon im Betrieb ihrer Eltern noch Mitinhaber oder fest ange- Schreinerei und Fensterproduktion lange hält“, sagt der 75-Jährige, der Hammes, Leiter des Geschäftsbe- und Großeltern mit. Sie machen ein stellt ist.“ wurden immer wieder auf den fünf Jahre lang Obermeister bei der reichs Berufsbildung bei der Hand- Praktikum oder schnuppern in den Das Daadener Möbelhaus Hei- neusten Stand gebracht, die Ferti- Tischlerinnung Altenkirchen war. Bildung Abschlüsse in Bad werkskammer Koblenz, bestätigt: Arbeitsalltag hinein. Manchmal ist drich gibt es schon seit 109 Jahren. gungshallen vergrößert. „Das ist „Aber auch die Beziehung zu un- Marienberg erlangt „Gerade im Handwerk gibt es es ja auch so, dass der Opa noch ei- Seit 2001 sind Andreas und Martin, einer der Gründe, wieso sich unser seren Kunden ist wichtig. Zu mir Zwei- oder sogar Drei-Generatio- sagen sie immer: 'Das hat schon ihr M Kreis Altenkirchen. Abschlüsse nen-Betriebe.“ Der Sohn mache Opa so gemacht.' Bald werden sie an der Marie-Curie-Realschule plus dann oft die Ausbildung im techni- Opa, Vater und Enkel gemeinsam in einem Familienbetrieb ist eher selten das zu Nils sagen.“ in Bad Marienberg erlangten Schü- schen, die Tochter im kaufmänni- Der „Stift“, wie der 43-jährige ler aus dem Kreis Altenkirchen. schen Bereich. „Der Ruf solcher Be- Dass drei Generationen einer Fa- Vierschilling in besteht hier drei Generationen unter einem Martin Heidrich seinen Sohn lie- Abschluss der Berufsreife: Joel triebe ist meist super. Die Kunden milie gleichzeitig in einem Betrieb in der fünften Generation. Der 66- Dach. Beim Betzdorfer Bauunter- bevoll nennt, musste übrigens wie Müller (Nauroth) und Alisia Krön halt, was sie dort kriegen arbeiten, ist im Kreis Altenkirchen jährige Hans-Peter Vierschilling ist nehmen Benner arbeiten der 79- jeder andere eine Bewerbung ab- (). Abschluss des Qualifi- und wie der Service ist.“ eher eine Seltenheit. Beim Dach- dessen Inhaber. Beim Autohaus jährige Herrmann Benner und Sohn geben. „Er hat keine Sonderstel- zierten Sekundarabschlusses I: Flo- Auch die IHK Altenkirchen be- deckerbetrieb Löcherbach in Nie- Adorf in Altenkirchen arbeiten zur Hans-Herrmann Benner zusammen. lung“, sagt der 75-jährige Daade- rian Fischbach, Paul Matuschew- stätigt, dass Mehrgenerationen- derfischbach etwa arbeiten zwei Zeit zwei Generationen unter einem Enkel Sam studiert Bauingenieur- ner, dessen Frau Hannelore im Büro ski, Justin Wendel (alle Friede- Häuser keine Seltenheit sind. Dass Generationen zusammen: Joachim Dach: Der 71-jährige Friedhelm wesen; und Enkel Jannik macht in hilft. „Erst nach Feierabend bin ich wald); Lorenna Näckel, Nico Pen- dort dann aber drei Generationen Löcherbach und sein Sohn, der ins Adorf und sein Sohn Dirk. Enkel Pi- einem anderen Betrieb seine Aus- der Opa, sonst der Chef“, schmun- ner, Vanessa Quetscher (alle Nau- einer Familie gleichzeitig unter ei- zweite Lehrjahr kommt. Der Betrieb erre macht momentan sein Abitur bildung zum Maurer –ineinigen zelt er. „Das war auch bei meinen roth); Malin Brück, Marie-Christin nem Dach arbeiten, sei jedoch sel- besteht schon in der fünften Gene- und wird 2016 dort seine Ausbil- Jahren könnte auch er zum Famili- beiden Söhnen so, die hier ihre Kühn, Nico Uhr (alle ) ten. Oliver Rohrbach, IHK-Regio- ration. Auch der Malerbetrieb dung beginnen. Dann sind auch enbetrieb hinzustoßen. srö Tischlerlehre gemacht haben.“ und Ina Blättermann (). Wolfgang Gerhards neuer Beigeordneter

Sitzung Rat wählt FWG-Mitglied einstimmig –Über Fusion mit VG Betzdorf diskutiert

Von unserer Mitarbeiterin läutert Schwan. Diese Aussicht den Rathäusern in Betzdorf und angeht, in erheblichem Maße in ih- Claudia Geimer stellt CDU-Ratsmitglied Beate Gebhardshain aufeinander abge- ren Strukturen. Einrichtungen, wie Straka nicht zufrieden. Wechselt stimmt werden muss. Nach der zum Beispiel die Löschzüge in den M Gebhardshain. Sorgen um die die Schule tatsächlich irgendwann Vertragsunterzeichnung wird nun Ortsgemeinden, bleiben erhalten, -Schule und die Sport- zum Kreis, wechseln auch die an- ein Interimsausschuss gegründet, betont Schwan. Das gilt selbstver- stätten äußerten Ratsmitglieder aus gegliederten Sportanlagen die Trä- so Schwan, der die anstehenden ständlich auch für das Besucher- Gebhardshain bei der Diskussion gerschaft. Dies wiederum ist für ih- politischen Dinge leiten soll. bergwerk Bindweide, den Aus- um die Fusion mit der Verbands- ren Parteifreund Joachim Brenner Geht alles seinen planmäßigen sichtsturm und das Freibad in Di- gemeinde Betzdorf. kein zufriedenstellender Ausblick. parlamentarischen Gang, wird die ckendorf. Bürgermeister Konrad Schwan FWG-Ratsmitglied Bernd Mo- Fusion der beiden Verbandsge- Der Ortsgemeinderat Gebhards- informierte den Ortsgemeinderat ckenhaupt will von Bürgermeister meinden zum 1. Januar 2017 voll- hain hatte in seiner Sitzung noch bei seiner jüngsten Sitzung über Schwan wissen, welchen Sparef- zogen. Aber auch danach wird es eine wichtige Personalentschei- den Stand der Dinge nach der Ver- fekt die Fusion bringen wird? bei der Anpassung in bestimmten dung zu treffen. Annemie Pauli Ortsbürgermeister Jürgen Giehl (links) verpflichtet Wolfgang Gerhards zum tragsunterzeichnung. Die Real- Schwan nennt Personalkosten und Bereichen längere Übergangsfris- (FWG) hat sowohl ihr Mandat als neuen dritten Beigeordneten. Foto: Claudia Geimer schule plus in Gebhardshain könn- die Aufwendungen für Technik, ten geben. Schwan nennt als Bei- auch ihren Posten als Beigeordnete te über die Trägerschaft einer neu- räumt aber ein, dass der Zusam- spiel die Wasser- und Abwasser- der Ortsgemeinde Gebhardshain schlug für den Posten Wolfgang bei einer Enthaltung in das Amt en Verbandsgemeinde zu einem menschluss in den ersten Jahren versorgung. Hier unterscheiden abgegeben. Das Gremium musste Gerhards vor. Die CDU-Fraktion des dritten Beigeordneten gewählt. späteren Zeitpunkt in die Träger- zunächst einmal Geld kosten wird, sich die beiden Verbandsgemein- sich auf die Suche nach einem folgte diesem Vorschlag. In gehei- Ortsbürgermeister Jürgen Giehl schaft des Kreises übergehen, er- da zum Beispiel die EDV in den bei- den, was Gebühren und sonstiges Nachfolger begeben. Die FWG mer Abstimmung wurde Gerhards nahm die Vereidigung vor.

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