Regioaktuell Für Die Nahverkehrsbranche
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Informationen RegioAktuell für die Nahverkehrsbranche Ausgabe Dez. 2015 – Feb. 2016 Editorial Gemeinsam anpacken Wie selten zuvor wurde bei RegioSignale 2015/16 greifbar, Foto: Sascha Müller-Harmsen, idea Kommunikation idea Müller-Harmsen, Sascha Foto: dass der Erfolg unserer Branche von der Zusammenarbeit aller Die Schlussrunde des Branchentreff RegioSignale 2015/16: (v. l.) Moderator Michael Sporer, Zukunftsforscher Nils Müller, Birgit Bohle (DB Fernverkehr), Jost Knebel (VDV-Ausschuss AWE / Netinera Deutschland), Dr. Manfred Rudhart (DB Regio AG), abhängt. Die Digitalisierung Dr. Ralph Körfgen (DB Vertrieb), Dr. Thomas Geyer (BAG-SPNV / Zweckverband SPNV Rheinland-Pfalz Nord) birgt Chancen: Durch digitale Services kann der Zugang zum System enorm vereinfacht, der Kunde differenziert angespro- „Fundamental neue Wirklichkeit“ chen sowie be- gleitet werden. RegioSignale 2015/16: Zukunft der Branche im Zeichen der Digitalisierung Damit steigt die Attraktivität. Frankfurt am Main. Die Digitalisierung ist in rasante Wachstum des Fernbusmarkts seien Aber auch das aller Munde. Und war es auch bei RegioSignale „Digitalisierungsphänomene“, zudem sorgten System Nahver- 2015/16 in Frankfurt am Main. Zu Recht oder Vergleichs portale für eine ganz neue Preissensibi- kehr muss in nicht? Legt man die Zahl der Nahverkehrs- lität. Ein technisches Problem für die ganze Bran- den Basics bes- experten zugrunde, die sich Ende November che betreffe den Internetempfang im Zug. Die Auf- ser werden. Um im Kongresshaus Kap Europa trafen, dann ist gabe der Ausrüstung der Fahrzeuge liege zwar bei dies umzusetzen, müssen wir die Antwort klar: Mit mehr als 400 Teilneh- den Verkehrsunternehmen, doch könnten diese den offenen, partnerschaft- mern war der Branchentreff Nahverkehr der nicht für die nötige Netzabdeckung sorgen. Not- lichen und konstruktiven Dialog DB Regio AG so gut besucht wie noch nie zu- wendig sei daher ein „runder Tisch“ unter Einbe- intensivieren und gemeinsam vor. ziehung der Politik und der Mobilfunkbranche, anpacken. Für diesen Dialog betonte Huber. steht auch Dr. Jörg Sandvoß, der Allein acht Workshops spannten den Bogen von mich zum 1. Januar an der Spitze klassischen Branchenthemen wie Wettbewerbs- „Machen wir unsere Produkte unverzichtbar“ der DB Regio AG ablöst. Nach und Angebotsgestaltung bis hin zum Showroom Wie kann sich die Branche angesichts neuer Wettbe- acht Jahren im Vorstand, davon „Treffpunkt Zukunft“, an dem sich mit uber, flinc werber behaupten? Dr. Manfred Rudhart, Vorstands- zweieinhalb Jahre als Vorstands- und Qixxit auch Mobilitätsplattformen beteiligten. vorsitzender DB Regio AG, lenkte den Blick auf zwei vorsitzender, wechsele ich zu Mit eigenständigen Workshops waren erneut die Handlungsfelder. Zum einen gehe es darum, mit den DB Arriva nach London. Ich dan- Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger Mitteln der Digitalisierung den Nahverkehr so kun- ke Ihnen für Ihr Vertrauen und im SPNV (BAG-SPNV) und der VDV-Ausschuss denorientiert, transparent und einfach wie möglich freue mich, dass mit Jörg Sand- für Wettbewerbsfragen im Personenverkehr zu machen. Ziel sei die „die völlige Selbstverständ- voß ein exzellenter Fachmann (AWE) dabei. Den Rahmen bildete die Herausfor- lichkeit der Nutzung“, die sich „friktionsfrei in den den Staffelstab übernimmt! derung der Digitalisierung. Radikale Einfachheit Alltag integriert“. Zum anderen müsse der Nah- und absolute Markttransparenz seien Kennzeichen verkehr in seiner Kernleistung besser werden. einer „fundamental neuen Wirklichkeit“, so Ber- „Die Kunden haben mehr denn je die Wahl“, so Dr. thold Huber, DB-Vorstand Transport und Verkehr. Rudhart. „Machen wir also unsere Produkte unver- Dr. Manfred Rudhart, Vorstands- Das System Nahverkehr erscheine dagegen kom- zichtbar, sorgen wir gemeinsam für überzeugende vorsitzender DB Regio AG pliziert und teuer. Ridesharing-Plattfomen und das und für den Kunden attraktive Qualität!“ ■ RegioAktuell Ausgabe 4/15 1 Branche & Besteller Branche braucht mehr Luft zum Atmen von Dirk Flege, Geschäftsführer Allianz Pro Schiene e. V. arf’s noch ein bisschen mehr sein? Selbst- muss den Unternehmen des Schienenverkehrs D verständlich. Die Zahl der Fahrgäste im Standpunkt im Wettbewerb mit anderen Verkehrsträgern Schienenpersonennahverkehr steigt und mehr Luft zum Atmen geben. Für sinkende steigt, die Angebotsausweitung hinkt hinter- „Für sinkende Diesel- und Benzinpreise kann die Politik her. Aber dennoch: Wir können und sollten Diesel- und Benzin- nichts, aber sehr wohl für die steigende EEG- durchatmen. Die Regionalisierungsmittel stei- preise kann der Bund Umlage und die fehlende Busmaut. gen ab dem kommenden Jahr auf acht Milliar- nichts, aber sehr den Euro und danach jährlich um 1,8 Prozent. wohl für die steigende Staatlich verordnete Preistreiberei Und das bis zum Jahr 2031. Welcher andere Foto: Bernd Roselieb EEG-Umlage und die Der Bund sollte im Interesse der eigenen Kli- Wirtschaftsbereich kann so langfristig das fehlende Busmaut.“ maschutzziele, aber auch im Interesse von Mil- Marktumfeld abstecken? Keiner. Insofern ist lionen Pendlern schnellstens staatlich verord- die von Bund und Ländern gefundene Finan- nete Preistreiber für SPNV-Tickets eliminie- zierungslösung für den Nahverkehr ein das Angebot weiter ausgebaut, können Ticket- ren. Etwa die EEG-Zusatzbelastung für elektri- starkes Signal. Sie schafft Planungssicherheit preise stabil gehalten werden. Das ist un- sche Schienenbahnen seit Jahresanfang. und Klarheit in wichtigen Eckpunkten. Un- schön. Gefragt sind nun konkrete Lösungen– Eliminierungsvorschlag: Die Stromsteuer klar bleibt bis auf Weiteres die Verteilung des von Politik und Unternehmen. kann um den Betrag der EEG-Zusatzbelastung Geldes auf die einzelnen Bundesländer. Der gesenkt werden. Noch besser wäre eine voll- Kieler Schlüssel funktioniert als Konsens- Die Unternehmen müssen Effizienzpotenziale ständige Befreiung von der Stromsteuer. schlüssel nicht mehr, weil 500 Millionen Euro heben. In der Fahrzeugbeschaffung, im Zu- Knappe Regionalisierungsmittel würden dann für den Sockelbetrag in 2016 fehlen. Klar ist sammenspiel mit Bahnindustrie, Aufgaben- nicht für Steuern, sondern für Verkehrsange- damit auch: In den kommenden Jahren droht trägern und Eisenbahn-Bundesamt sowie in bote ausgegeben. Eine Maßnahme, die viele einigen Regionen der Republik eine Angebots- den eigenen Abläufen. Die unternehmerische andere EU-Länder längst praktizieren, um reduzierung aus Geldmangel – vor allem im Aufgabe lautet: Serviceverbesserung bei beim Klimaschutz voranzukommen und ihre Osten, aber nicht nur dort. Nicht überall kann gleichzeitiger Kostenbegrenzung. Die Politik Bahnen für die Kunden bezahlbar zu halten. ■ KURZ NOTIERT Dr. Jörg Sandvoß löst Dr. Manfred DB hält Preise stabil Rudhart an der DB Regio-Spitze ab Berlin. Die DB passt zum Fahrplanwechsel die Berlin. Nach sechs Jahren als Vorstand grund seiner partnerschaftlichen und er- Tarife im Nahverkehr um durchschnittlich 0,9 Vertrieb und Fahrplan der DB Netz AG folgreichen Arbeit mit Bestellerorganisa- Prozent an und bleibt damit deutlich unter den wird Dr. Jörg Sandvoß zum 1. Januar tionen und Schienenverkehrsbetreibern Erhöhungen der großen Verkehrsverbünde. 2016 Vorstandsvorsitzender der hoch geschätzt. Die bisherige Funktion Die Preise für Zeitkarten und Abonnements DB Regio AG. Er tritt die Nachfolge von von Dr. Sandvoß als Vorstandsmitglied von Berufs- und Ausbildungspendlern sowie Dr. Manfred Rudhardt an, der als Chief Vertrieb und Fahrplan der DB Netz AG hat für Schüler bleiben 2016 stabil. Auch die Pau- Executive Officer (CEO) zu DB Arriva zum 1. Dezember Dr. Thomas Schaffer über- schalpreistickets Quer-durchs-Land (QDL) nach London wechselt. nommen. Der promovierte Volkswirt war und Schönes-Wochenende (SWT) sowie die zuvor acht Jahre lang Leiter Marketing meisten Länder-Tickets und regionalen Ange- Der Wirtschaftsinformatiker und promo- der DB Regio AG. bote werden nicht teurer. Einzelfahrscheine vierte Finanzwissenschaftler Dr. Jörg Sand- kosten im Durchschnitt zwei Prozent mehr. ■ voß (56) kam im Jahr 2000 von der Luft- Arriva-CEO Martin zieht sich zurück hansa zu DB Fernverkehr. 2007 wechselte Bei DB Arriva löst Dr. Manfred Rudhart er als Chef-Fahrplaner zu DB Netz, seit An- (50), seit Mai 2013 Vorstandsvorsitzender fang 2010 verantwortete dort als Vor- der DB Regio AG, den langjährigen CEO Zuschlag für elf Lose standsmitglied das Ressort Vertrieb und David Martin (63) ab, der sich aus dem ope- Stuttgart. Bei der Vergabe der Übergangs- Fahrplan. Dr. Sandvoß sei ein „exzellenter rativen Geschäft verabschiedet. Martin verkehrsverträge in Baden-Württemberg hat Kenner des Systems Eisenbahn und der An- habe Arriva zum erfolgreichsten privaten DB Regio Baden-Württemberg Mitte Novem- forderungen eines liberalisierten und stark Verkehrsunternehmen in Europa gemacht ber den Zuschlag für elf von 17 Losen erhalten. regulierten Nahverkehrsmarkts“, betonte und stehe für eine gelungene Integration in Für sechs Lose stand die Entscheidung zum DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger den DB-Konzern, würdigte Dr. Rüdiger Redaktionsschluss noch aus. Mit den Über- Grube. Berthold Huber, Vorstand Verkehr Grube dessen Verdienste. „Die Berufung gangsverträgen wird die Zeit zwischen dem und Transport, bezeichnete Dr. Sandvoß des DB Regio-Chefs Manfred Rudhart zeigt, Auslaufen des großen Verkehrsvertrags aus als „idealen Nachfolger für die Führung dass uns die Fortsetzung dieser einzigar- dem Jahr 2003 und den jeweiligen Nachfolge- von DB Regio“. Im Markt werde er auf- tigen