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„Fide´lite´“, Treue, ist eine der geheilig- ten Vokabeln im gaullistischen Kate- Katholiken chismus. Noch tiefer als Balladurs angebliche Illoyalität hat Chirac die Desertion ei- nes anderen alten Weggefährten zur Leuchtturm im Ozean „Judas-Fraktion“ getroffen: Innenmini- ster , lange Chiracs ver- über den französischen Bischof Jacques Gaillot läßlicher Haudegen, hat ihm die Gefolg- schaft gekündigt. Die Skrupellosigkeit des wegen seiner Härte gegenüber Aus- ein, die Amtsenthebung des Bi- als denen, die ihn aufwecken und ihm ländern und Kriminellen beliebten In- schofs von Evreux ist keine inner- das Leben wiedergeben wollen.“ nenministers könnte die gaullistische Nfranzösische Angelegenheit. Die Diese Worte, geschrieben am Anfang Basis anstecken; bislang halten noch 95 Affäre um Bischof Jacques Gaillot legt des Jahrhunderts, haben sich am Ende von 100 Departement-Verbänden zu vielmehr erneut die Strukturkrise des dieses Jahrhunderts auf das bitterste als Chirac. hierarchischen Systems der römischen immer noch wahr erwiesen. Pasquas Scheidebrief an Chirac („Sei, Kirche bloß; sie zeigt, daß der vatikani- Jetzt hört man, Jean-Marie Kardinal mein lieber Jacques, meiner aufrichtigen sche Zentralismus an Macht und Unter- Lustiger, der Bischof von , habe in Freundschaft versichert“) hat zwei werfung weit mehr interessiert ist als an Manila sein Bedauern über die Amts- Gründe: Der Innenminister glaubt nicht Menschlichkeit und Menschenrecht. enthebung seines „Amtsbruders“ beteu- mehr an die politische Zukunft seines „Im heutigen Katholizismus“, sagte ert. Doch solche Lippenbekenntnisse Kampfgefährten. Und, wichtiger noch: Romain Rolland in seinem Entwick- sind nichts als der übliche Versuch, die Der Korse will nach der Präsidenten- lungsroman „Jean-Christophe“, „lebt Protestwoge der Gläubigen am inner- wahl Chirac die Parteiführung entrei- eine mörderische Beharrungskraft. Viel kirchlichen Deichsystem aufzufangen ßen; er hält sich für den einzigen, der die eher würde er seinen Feinden vergeben und Hoffnungen zu nähren, wo es sie, beiden Lager wieder aussöhnen könnte. Generation um Generation, Inzwischen haben auch die letzten nicht gibt, nicht geben darf. Spötter begriffen, daß sie „Seine Suffi- Wie oft hat man Bischof Gaillot zienz“ Balladur, die „Schmalz-Sirene“, im Schatten der vatikanischen den „Ballamouchi“ – eine freche An- Zensur im Abseits stehenlas- spielung auf Balladurs türkische Ge- sen, nur weil er den Mut besaß, burtsstadt Izmir –, wohl unterschätzt ha- weniger der „Loyalitätspflicht ben. Daß drei seiner Ex-Minister unter im Amt“ als den Fragen der Korruptionsvorwürfen stehen, hält den Menschen zu folgen. Premier nicht ab, sich als „Erneuerer Das frühe Trauma dieses der bürgerlichen Moral“ feilzubieten. Mannes war der Freiheits- Und kein bißchen erschüttert den einsti- kampf der Algerier gegen die gen Finanzminister der Vorwurf, er sei französische Kolonialherr- „einfallslos“, habe noch bei jedem Kon- schaft. Gab es damals ein klares flikt nachgegeben und könne „außer Veto der katholischen Kirche frommen Sprüchen kein Programm“ gegen die Staatsverbrechen der vorweisen (Chirac-Berater Pierre Lel- Grande Nation? louche). Was war mit der Zustim- schaffte es, alle program- mung der französischen Bi- matischen Ankündigungen des Premiers schofskonferenz zur Atomrü- auf 20 Zeilen einzudicken. Statt mit kon- stung? Tausendmal Hiroschi- kreten Aussagen die von den Konkur- ma als Christenpflicht? renten sehnlichst erwarteten Angriffsflä- Was war mit Amerikas Krieg chen zu bieten, poliert Großbourgeois gegen den Irak, der durch Ver- Balladur lieber weiter an seiner Aura: handlungen vermeidbar gewe- Wie de Gaulle und Mitterrand setzt er sen wäre, wie damals sogar der auf die Faszination der Franzosen fürs Papst, doch nicht die französi- Majestätische und Väterliche. Dagegen schen oder deutschen Bischöfe kann der kalte, wenig charismatische meinten? Gaillot lebt seit 1991 Chirac schwer an. in seiner kleinen Wohnung in

Vorigen Montag ließ der Regierungs- DAHMANE / GAMMA / STUDIO X Evreux demonstrativ mit Ira- chef sich bei Brest auf dem U-Boot „Le kern zusammen. Triomphant“ als Garant von Frank- Bischof Jacques Gaillot Was war, als 1992 der „Welt- reichs atomarer Unabhängigkeit huldi- katechismus“ zum unseligsten gen – ein Übergriff in die Domäne des verlor Mitte Januar auf Anordnung von Johan- Male die Todesstrafe alslegitim Präsidenten. Freitags weihte der Elyse´e- nes Paul II. seine Diözese Evreux westlich von hinstellte? „Der Vatikan“, Kandidat, jeder Zoll ein Staatsmann, Paris. Gaillot, 59, hatte den Zorn des Papstes schrieb Gaillot postwendend den „Pont de Normandie“, die größte erregt, weil er sich für Pille und Präservativ in Le Monde, „fällt damit Schrägseilbrücke der Welt, über die Sei- einsetzte. Noch bleibt der Rebell im Schoß der den Menschenrechtsbewegun- ne-Mündung ein. Kirche – als neuer Titularbischof des Bistums gen in den Rücken.“ Doch Der sonst ins Zeremoniell verliebte Partenia in Mauretanien, das seit Jahrhunder- eben: Er schrieb es allein. Mitterrand überließ seinem Premier den ten nicht mehr existiert. Der Theologe und Weiter: Darf man Atom- Staatsakt – als ob er sich schon in die Papstkritiker Drewermann ist mit ihm befreun- kraftgegner kriminalisieren? Unausweichlichkeit der Machtübergabe det. Darf man, wie die römische füge. Y Moral es fordert, Homosexuel-

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AUSLAND

len verbieten, glücklich zusammenzule- als Dienst an den Menschen. „Eine Kir- „Von Menschen gesetzt“ – das heißt: ben? Darf man im Kampf gegen Aids che, die nicht dient, dient zu nichts“, eine funktionale Verwaltungsgröße, de- Kondome verteufeln? Erfüllt es nicht lautet eine seiner sprichwörtlichen For- mokratisch wählbar, demokratisch ab- den Tatbestand fahrlässiger Tötung, mulierungen. Jedoch: In dieser Weise setzbar, unterstellt dem Evangelium wenn der Papst in Uganda, wo jeder von unten her zu denken ist unvereinbar und dem „Volk“ der Gläubigen. zehnte HIV-infiziert ist, der Regierung mit dem seit dem 11. Jahrhundert in der „Von Gott gesetzt“ – das heißt: die ins Gewissen redet, nur ja keine künstli- römischen Kirche dogmatisch verordne- Auflösung der christlichen Existenz in che Empfängnisverhütung zu dulden? ten Denken von oben. eine absolutistische Priesterherrschaft; Und was erst angesichts eines Bevöl- Auch das vielgelobte Zweite Vatika- das heißt im Jahre 2000 nach Christus kerungswachstums, das einer sozialen nische Konzil wollte und konnte dem der Status des ägyptischen Pharao um und ökologischen Apokalypse gleich- Grundsatz nicht widersprechen, wonach 2000 vor Christus; das heißt, daß alles kommt? Darf da kein „antivatikani- der Bischof von Rom als „pater pa- umsonst war, was Jesus wollte, als er scher“ Widerspruch sein unter denkfähi- trum“, als Papst eben, von Amts wegen seinen Jüngern auftrug: „Laßt ihr euch gen, redlichen „Amtsinhabern“ der rö- „unfehlbar“ ist und, in Einheit mit ihm, nicht ,Vater‘ nennen. Ein einziger sei mischen Kirche? auch die Bischöfe an dem unfehlbaren euer ,Vater‘ – der im Himmel ist!“ Was ist mit dem Status wiederverhei- „Lehramt“ der römischen Kirche „teil- (Matthäus 23,9). rateter Geschiedener? Was mit dem haben“. Deren Hierarchen, so will es Diese Worte bedeuteten das Ende des Status der Algerier in Frankreich heute, das römische Autostereotyp, haben die religiös abgesegneten Patriarchalismus. nach all der Zeit des Unrechts der Kolo- Pflicht, die ganze Wahrheit Christi, wie Das war der Anfang der Unmittelbar- nialherrschaft? Die französische Kirche der Papst sie diktiert und garantiert, keit des Menschen vor Gott. Das römi- zeigt bis heute so wenig Mut, der Regie- dem „Volk der Gläubigen“ vorzulegen. sche Papsttum in seiner gegenwärtigen rung in dieser Frage entgegenzutreten, Ein Bischof ist da nur ein Bischof, solan- Gestalt kann sich allenfalls auf den Kai- serkult der Antike, keinesfalls aber auf die Botschaft Jesu be- rufen. Inzwischen steht der römi- schen „Kirche“ nicht mehr nur das „Gottesrecht“, sondern das „einfache“ Menschenrecht ent- gegen. Pressefreiheit, Ver- sammlungsfreiheit, Gewissens- freiheit – all das ist nichtig in den Dogmen des absolutisti- schen Kirchenstaats. Ein Beispiel: Am 12. April 1994 traf sich Jacques Gaillot als mein Freund, als mein „Mitbruder“ (diese Phrase des klerikalen Sprachgebrauchs kann, selten genug, hier einmal die Wahrheit bezeichnen) an- läßlich eines Vortrags in Straß- burg mit mir zu einer Sendung im Arte-Kanal. Der Titel: „Probleme der Kirche“. Das Übliche: Ein verheirateter

AFP / DPA Priester schilderte seinen Le- Johannes Paul II. in Manila: Absolutistische Priesterherrschaft bensweg, eine Gruppe homose- xueller Priester, mit Masken wie der deutsche Katholizismus gegen- ge er mit dem Papst übereinstimmt, so vor dem Gesicht, deklamierte: „Wir über der Politik Kanthers und Kohls. wie ein Priester dieser Kirche nur ein sind die Kirche . . .“ Es stimmt überhaupt nicht, wenn die Priester ist aufgrund der „Sendung“ Es genügte, daß der Bischof von FAZ schreibt, Gaillot sei seit einigen durch seinen Bischof. Evreux nicht lauthals widersprach, es Jahren „durch ungewöhnliche Äußerun- Solange der Papst sich ernsthaft als genügte, daß er mit mir, einem von der gen“ aufgefallen, und diesen Vorwurf der Stellvertreter Christi auf Erden aus- Kirche mit Lehrverbot und Amtsenthe- mit den Themen „Abtreibung, Homose- gibt und die Bischöfe sich als Nachfolger bung bestraften Theologen, sprach. Der xualität, Aids-Vorsorge und Zölibat“ der Apostel von Amts wegen betrach- Bischof von Straßburg erteilte Gaillot begründet. Man muß sich vielmehr fra- ten, muß jede Hoffnung auf eine Re- Redeverbot für das ganze Elsaß. Und gen, dank welcher Sehschlitze im Helm form des Zentralismus der römischen Bischof Joseph Duval von Rouen sprach die römische (die gerade nicht „katholi- Kirche eine Illusion bleiben. auf vatikanischen Druck im Namen der sche“) Optik es immer wieder fertigbe- Das Problem liegt keinesfalls (nur) in französischen Bischofskonferenz einen kommt, die eigentlichen Themenstel- der Person des (extrem konservativen) öffentlichen Tadel aus. lungen eines langjährigen, konsequen- Papstes Karol Wojtyla. „Der Papst mag Es ist die feste Überzeugung des Bi- ten, menschlichen Engagements mit das gemeinsame Oberhaupt aller Chri- schofs von Evreux, daß eine Kirche, die entwaffnender Dämlichkeit auf die Pa- sten sein, wenn er sagt, daß er von Men- Menschen ausgrenzt, aufhört, die Kir- thologie ihrer Sexualmanie und Sexu- schen gesetzt ist“, schrieb Martin Luther che Christi zu sein. Denn der hatte vor alphobie zurückzuführen. 1537 in den Schmalkaldischen Artikeln, allen die Verstoßenen und Chancenlo- Worum es wirklich geht, ist etwas „so er aber sagt, er sei von Gott gesetzt, sen eingeladen, sich mit ihm unter den ganz anderes. Bischof Gaillot versteht steht er Christus entgegen (,ist er der Augen Gottes an einen Tisch zu setzen. sich selbst (und von daher sein „Amt“) Antichrist‘).“ Doch es ist immer wieder dasselbe: Wer

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versucht, im römischen Katholizismus trotz Kirchenamt auch nur ein wenig von dem zu tun, was Jesus tat, gilt eine Zeitlang als Hoffnungsträger, als Grund wohl auch, in dieser Kirche noch immer zu bleiben; dann aber wird er selber zum „Ausgesetzten“. Morgen schon wird es Pflicht jedes „katholischen“ Bischofs auf Erden sein, sich von Gaillot zu trennen. Nicht von allem, versteht sich, manches war ja vielleicht ganz anregend. Aber seine Person . . . Und jeder Priester dieser „katholischen Kirche“ wird gefragt wer- den, ob er seinem Bischof gehorsam ist, der, zumindest nach außen, bekunden muß, daß er es, in der Wahl zwischen Amtsgehorsam und Amtsverlust, doch lieber mit dem Henker als mit dem Op- fer hält. „Hoffnung“ auf diese „Kirche“?

Aber worauf denn? Auf den weiteren F. HORVAT / SABA Durchmarsch des Opus Dei in den Me- Staatschef Tudjman: „Die Situation ist günstig für uns“ dien, in der Finanzwelt, in der Politik? Auf die Machenschaften der rechtskon- servativen „Ritter vom Heiligen Grabe“ Balkan vom Schlage der Bischöfe Dyba aus Fulda oder Degenhardt aus Paderborn? Weltjugendfestspiele wie gerade beim Papstbesuch in Manila und gleichzeitig „Die Uno stört uns“ Säuberungsaktion im Inneren – das gab es in Deutschland zum letzten Mal vor Kroatiens Präsident Franjo Tudjman über den Konflikt mit Serbien dem Fall der Berliner Mauer. Doch der römische Kirchenstaat kann nur so wei- termachen – mit Mauern im Kopf und SPIEGEL: Herr Präsident, Sie haben die Tudjman: Ich bin ganz sicher, daß Milo- mit Brettern vor dem Kopf. Diese Kir- Uno-Friedenstruppen in den serbisch sˇevic´ nicht eingreift. Beim bosnischen che, die den Menschen Hoffnung und besetzten Gebieten Kroatiens zum Ab- Serbenführer Karadzˇic´ ist das eine an- Trost bieten sollte, lehrt nicht, an zug aufgefordert. Steuern Sie einen dere Sache. Aber der Kampf um die Wahrhaftigkeit, Menschlichkeit und zweiten serbisch-kroatischen Krieg an? Moslem-Enklave Bihac´ zeigt, daß seine persönliche Größe zu glauben, sondern Tudjman: Es kommt nicht zum Krieg. Armee geschwächt ist und er keine an Titel, Ämter und Kostüme. Serbiens Präsident Milosˇevic´ ist isoliert; weiteren Kriegsabenteuer riskieren An denen hängt der Bischof von seine Armee hat es in drei Jahren nicht kann. Die Situation ist sehr günstig für Evreux, Gott sei Dank, nicht. Ich glau- geschafft, Kroatien zu erobern. Er gibt uns. Die kroatische Armee steht ja be, mein Freund Jacques Gaillot wäre sogar zu, daß er nicht mehr mit kroati- schon im Rücken der Krajina-Hoch- sehr einverstanden, wenn ich sage: „Wo schem Territorium rechnet. burg Knin. wir heute stehen, zeigt schon der Um- SPIEGEL: Warum weigert sich Milosˇevic´ SPIEGEL: Also bleibt es endgültig beim stand, daß sich die Kirche ständig selbst dann noch immer, Kroatien anzuerken- Rauswurf der Blauhelme? zum Thema macht. Wer fragt schon: nen? Tudjman: Definitiv. Wir führen eine Was brauchen die Menschen? Was Tudjman: Das ist Bluff, der Botschafter- selbständige Politik, wir sind nicht Die- wollte Jesus von uns? Alle fragen: Was austausch wird stattfinden – in Kürze. ner der internationalen Gemeinschaft. aber sagt denn die Kirche? Die beste SPIEGEL: Und wenn nicht? Werden Sie Die Uno stört uns. Sie beließ es beim Kirche sollte sein wie ein Leuchtturm, die Krajina mit Gewalt zurückerobern? Status quo, statt den Serben einen der den Schiffen den Weg weist in die Tudjman: Wenn es nötig wird, werden Frieden aufzuzwingen. Ihre Mission Weite des Ozeans. Dort steuern sie wir davor nicht zurückschrecken. Die war kontraproduktiv. Die paramilitäri- nachts nach den Sternen und nach dem Krajina-Serben und die Führung in Bel- schen Verbände wurden nicht entwaff- Magnetfeld, das ihnen die Kompaßna- grad wissen, daß wir in der Lage sind, net. Zu den 390 000 amtlich registrier- del anzeigt. Ein Leuchtturm, der sich unser Land mit Waffengewalt zu befrei- ten kroatischen Flüchtlingen kamen in selbst zum Ziel macht, verführt die en. In dieser Frage steht die ganze Welt den Jahren unter Uno-Mandat weitere Schiffe dazu, in Küstennähe herumzu- hinter uns. 20 000 Vertriebene hinzu. Die Serben dümpeln oder am Strand zu zerschel- SPIEGEL: Wohl kaum. Man wird Sie als haben die Uno-Präsenz mißbraucht, len.“ Kriegstreiber verurteilen. um ihre Okkupation zu festigen. Und Ich füge hinzu: Eine solche Kirche Tudjman: Ach ja? Die westliche Welt wir wurden an militärischen Aktionen sollten wir an Backbord liegenlassen. duldet also, daß Jelzin mit den Tsche- gehindert. Irgendwann muß ein jeder sich ent- tschenen abrechnet, aber über einen SPIEGEL: Auch an einer anderen Front scheiden, und man kann nicht sein Le- kroatischen Befreiungsschlag würde sie verschärfen sich die Spannungen. Das ben damit verbringen, auf die Erlaubnis sich empören? Bündnis zwischen Kroaten und Mos- zum Leben von seiten einer Kirche zu SPIEGEL: Überschätzen Sie nicht Ihre lems ist brüchig . . . warten, die seit Jahrhunderten nur noch Stärke? Im Falle eines Krieges kann Mi- Tudjman: . . . woher wissen Sie das? den Friedhof ihrer eigenen musealen losˇevic´ seinen serbischen Brüdern doch SPIEGEL: Das zeigen schon die Proble- Vergangenheit verwaltet. Y nicht den Beistand verweigern. me in Mostar. Ihre kroatischen Lands-

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