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J. GELBRECHT, Königs Wusterhausen, A. RICHERT, Eberswalde & H. WEGNER, Adendorf

Biotopansprüche ausgewählter vom Aussterben bedrohter oder verschollener Schmetterlingsarten der Mark Brandenburg (Lep.)

Summary The habitat requirements and ecology of most endangered and of several disappeared species of the state of Brandenburg (East ) are described, based on personal experiences of the authors as well as on literature data. They are intended to form a base for protection programs and measures of habitat mainten­ ance.

Résumé On y décrit les prétentions à l’habitat et l’écologie pour la plupart des espèces de lépidoptères en voie de disparition et quelques des espèces disparues de l’Etat fédéral de Brandebourg (Allemagne orientale). Ces données basent sur les expériences des auteurs ainsi que sur des informations de la littérature. Ils peuvent être la base de pro­ grammes de protection ainsi que de mesures pour l’entretien du biotope.

Einleitung Neben Hinweisen auf die Gesamtverbreitung der vorge­ 1992 erschien die Rote Liste der bedrohten Tierarten stellten Arten in Brandenburg wird auch die Dringlich­ des Landes Brandenburgs. Um wirksame Schutzmaß­ keit von Artenschutzprogrammen im Sinne des Erhaltes nahmen (im Sinne des Biotopschutzes) ergreifen zu und der Pflege der Biotope erläutert. Auf die Tatsache, können, ist die Kenntnis der Lebensansprüche der daß der Einsatz sämtlicher Pflanzenschutzmittel in einzelnen Arten - in diesem Falle der Schmetterlinge - Habitaten gefährdeter Arten generell zu unterlassen ist, eine grundlegende Voraussetzung. Aus diesem Grunde wird bei der Behandlung der einzelnen Arten nicht wie­ haben die Autoren versucht, die Biotopansprüche dieser der hingewiesen. Arten in der Mark Brandenburg zusammenzustellen. Dabei stützen wir uns auf eigene Erfahrungen, die vor­ Der kurze Gesamtüberblick über die Verbreitung in wiegend in der Mark, aber auch anderen Gebieten Ost­ Brandenburg beruht auf den Angaben folgender Auto­ deutschlands sowie Niedersachsens gesammelt wurden. ren: HEINICKE & NAUMANN ( 1980-82) für die Noc- Unsere Angaben werden in den meisten Fällen auch für tuiden, SCHINTLMEISTER (1988) für die Notodon- angrenzende Landschaften mit ähnlicher naturräumli­ tiden, REINHARDT (1982, 1983) für die Tagfalter, cher Ausstattung (Mecklenburg-Vorpommern, Nord- SCHMIDT (1991) für die Arctiiden, KEIL (1993) für Sachsen, nördliches Sachsen-Anhalt und östliches Nie­ die Zygaeniden, GELBRECHT & MÜLLER (unveröf- dersachsen) zutreffend sein. In die vorliegende Arbeit fentl.) für die Geometriden sowie GELBRECHT et al. konnten auch Erkenntnisse anderer Entomologen einbe­ (1994) für die aktuelle Verbreitung der Schmetterlinge zogen werden (siehe Danksagung). Wertvolle Angaben in der Mark Brandenburg. Diese werden im Einzelfalle über die Biotopbindung der Tagfalter und verschiedener nicht wieder zitiert. Außerdem wurden neueste Ent­ Spinnerartiger sind auch bei EBERT (1991 und 1994) deckungen Brandenburger Entomologen sowie eigene, und WEIDEMANN ( 1995) enthalten, für Thüringen hat z.T. noch nicht veröffentlichte Ergebnisse verwendet. BERGMANN (1952-1955) diese für alle sogenannten Im Kontext mit den Habitatbindungen tragen die knap­ Großschmetterlinge zusammengestellt. Sie betreffen pen Verbreitungsangaben zu einem besseren Verständ­ jedoch meist andere Naturräume Deutschlands und sind nis der Gefährdung der behandelten Arten in der Mark daher nicht immer auf brandenburgische Verhältnisse Brandenburg und der Notwendigkeit von Schutzmaß­ übertragbar. Im Einzelfalle wird aber auf diese Arbeiten nahmen bei. verwiesen. Soweit keine Hinweise auf die Einstufung in der Roten Offene Fragen sowie die am Schluß aufgeführten, nicht Liste der bedrohten Tierarten Brandenburgs erfolgen, behandelten Arten sollen gleichzeitig dazu anregen, die handelt es sich um Arten der Kategorie 1 (GELB­ vorhandenen Kenntnislücken in den nächsten Jahren RECHT & WEIDLICH, 1992). durch gezielte Untersuchungen zu schließen bzw. vor­ handenes Wissen zu publizieren. 184 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 39,1995/4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

Biotopansprüche ausgewählter Schmetterlingsarten Habitate: Lichte, blütenpflanzenreiche Kiefernwälder Rhopalocera mit Schneisen oder Lichtungen. Der Falter ruht gern an besonnten Kiefernstämmen an Waldschneisen. Insge­ Papiliopodalirius (LINNAEUS, 1758) samt hat die Art in Brandenburg wohl ähnliche Ansprüche an ihre Habitate wie Erebia aethiops. Ein Verbreitung in Brandenburg: Stabile, wenn auch sehr Artenschutzprogramm ist dringend notwendig, da kein individuenschwache Populationen sind offenbar nur in stabiles Vorkommen in einem NSG liegt und der Struk­ der südlichen Lausitz vorhanden. Im Odertal tritt die Alt turreichtum der besielten Habitate durch Sukzession sporadisch auf. und/oder Aufforstung gefährdet ist. Eines der beiden bekannten Lausitzer Vorkommen wird demnächst dem Habitate: Gartenlandschaften und Heidegebiete in der Bergbau zum Opfer fallen! Braunkohlenbergbaufolgelandschaft sowie Kippen mit Pfirsichanpflanzungen bzw. Prunus-Arten auf Sandbo­ Limenitispopuli (LINNAEUS, 1758) den, Steppenhänge mit Schlehen im Odertal. - Die Raupe wurde in Brandenburg wohl erstmalig 1994 durch Verbreitung in der Mark Brandenburg: Vor allem in der KWAST (pers. Mitt.) gefunden - auf Kippengelände an Mitte und im Norden, aber immer nur sehr selten nach­ Prunus serotina! Vermutlich werden auch andere Prun­ gewiesen. us-Arten angenommen. Im Hauptverbreitungsgebiet fehlt aber Schlehe (Prunus spinosa) - die wichtigste Habitate: Laubhochwälder mit Espenbeständen im Nahrungspflanze in anderen Gebieten Deutschlands - Waldmantel in den Grund- und Endmoränengebieten. In weitgehend. Für das stabile Vorkommen von I.podaliri­ Nordost-Niedersachsen bis Mitte der 80iger Jahre an us im Südosten Brandenburgs dürften die günstigen kli­ thermisch begünstigten, windberuhigten Innenrand­ matischen Bedingungen (hohe Sommertemperaturen) strukturen grundwassernaher Wälder mit im Gebüsch­ die Hauptursache sein. Ein spezielles Artenschutzpro­ saum eingenischten Espen-Pioniergehölz. Bevorzugt an gramm erscheint aufgrund der beschriebenen Biotopan­ einer Nord-Süd-Schneise ohne Kronenschluß der sprüche als nicht dringend notwendig. Bäume, die sich in der Mittagssonne aufheizt. Da aus Brandenburg nur unzureichende weitere Kennt­ Erebia aethiops (ESPER, 1777) nisse vorliegen, seien hier auch Angaben von WEIDE­ MANN (i. 1.) zitiert: „Lebensraum der Falter ist offenbar Verbreitung in der Mark Brandenburg: Die Art wurde in die Kronenschicht der Laubwälder. Die Männchen kön­ früheren Jahren vor allem im östlichen Berliner Raum nen, besonders nach nächtlichen Gewittern, oftmals in und in den weiter nordöstlich anschließenden Land­ Anzahl auf Waldwegen beobachtet werden. Sie saugen schaften nachgewiesen, letztmalig bei Rüdersdorf um an Tierkot, Aas und- vermutlich - mineralreichen Stel­ 1971 und 1984 bei Wünsdorf südlich Berlins len auf unasphaltierten Waldwegen. Weibchen sind viel (SCHACHT, pers. Mitt.). seltener zu beobachten, insbesondere beim Eiablage­ flug. Am frühen Morgen suchen auch die Weibchen Habitate: Lichte, trockene und blütenpflanzenreiche Waldwege auf, verlassen den bodennahen Bereich Kiefernwälder mit Schneisen. Obwohl z.B. im Rüders- jedoch weit früher am Tag als die Männchen und bege­ dorfer Raum derartige Habitate noch ausreichend vor­ ben sich zurück in die Wipfelregion. Am sichersten fest­ handen sind, konnte trotz wiederholter Suche (z.B. stellbar ist die Art als Raupe vor der Überwinterung GELBRECHT, SALPETER) die Art nicht wieder beob­ anhand ihrer typischen Kotrippe. Diese findet sich, meist achtet werden. Die Ursachen des Verschwindens sind in Kopfhöhe, an Espen an luftfeuchten Waldmantelstan­ hier unklar. Verschiedentlich dürften Sukzessionsver­ dorten, welche ab etwa 17 Uhr nicht mehr besonnt sind. änderungen in den Wäldern (verringertes Lichtangebot Man stellt sich unter den Zweig, betrachtet diesen gegen infolge verstärktem Unterholzaufkommens) als Ursa­ den Himmel und erkennt die Kotrippe. Ein ähnliches che des Rückganges in Frage kommen. Fraßbild zeigen einige Zahnspinner. Jedoch verlängern diese die Blattmittelrippe nicht zur Kotrippe. Bei Zahn­ Lasiommata maera (LINNAEUS, 1758) spinnerfraß ist die Blattunterseite glatt, beim Großen Eisvogel sind dort Reste des Fahnenfraßes zu sehen.“ Verbreitung in der Mark Brandenburg: Vom östlichen Berliner Stadtrand nach Nordosten, isolierte Vorkom­ Argyronome laodice (PALLAS, 1771) men auch in der Lausitz (vgl. auch HORNEMANN, 1984). Gegenwärtig - jahrweise sogar recht zahlreich - Verbreitung in Brandenburg: Östliche Art, von der bis­ nur noch im Waldgebiet zwischen Rüdersdorf und lang nur ein Nachweis aus dem Nordosten im ehemali­ Löcknitztal sowie an zwei Stellen in der Lausitz. gen Kreis Templin bekannt wurde. © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 39,1995/4185

Habitate: Aufgrund fehlender Untersuchungen der Trockenrasen) gebunden ist, vgl. auch GELBRECHT Habitatansprüche in Brandenburg sollen hier Erkennt­ (1988). In anderen Landschaften (z.B. Niedersachsen, nisse aus dem angrenzenden Mecklenburg-Vorpom- Schleswig-Holstein, Westfalen) besucht der Falter mern verwendet werden (Exkursion von GELBRECHT bevorzugt die flugzeitsynchron blühende Glockenheide & WACHLIN 1983): Der offenbar ziemlich standortt­ (Erica tetralix), vgl. auch BRUNZEL & BUSSMANN, reue Falter besiedelt größere, ungestörte Großseggen­ 1994. Der Falter ruht gern in der Abendsonne an Zwei­ riede (Caricetalia fuscae W. KOCH) und Monilieten gen kleiner, absterbender Kiefern. Ein spezielles Arten­ innerhalb ausgedehnter Moor- und Bruchwälder mit rei­ schutzprogramm, das insbesondere neben dem Biotop­ chen Beständen der Nahrungspflanze der Raupe schutz die Förderung oder den Erhalt von verzahnten, (Sumpf-Veilchen = Viola palustris). Ähnliche Biotope blütenpflanzenreichen Habitaten zum Ziel hat, ist drin­ beschreibt auch URB AHN (1939). Die Falter konnten gend notwendig. in Anzahl beim Blütenbesuch auf Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre) beobachtet werden. - Die Verpup­ Proclossiana eunomia (ESPER, 1799) pung erfolgt - nach Beobachtung von GELBRECHT - an trockenen Halmen (z.B. von Binsen) in der krautigen Verbreitung in der Mark Brandenburg: Auf die nordöst­ Vegetation. - Der Erhalt ausreichend großer und unge­ liche Hälfte beschränkt. Die Art trat immer sehr lokal störter Lebensräume ist die wesentliche Grundlage für auf, war jedoch von einer Reihe von Fundorten bekannt. den Schutz dieser Art. Eine gezielte Nachsuche in Aktuell existiert vielleicht nur noch ein Vorkommen im geeigneten Habitaten ist erforderlich, um Klarheit über Landkreis Uckermark. die mögliche Bodenständigkeit in Brandenburg zu erlangen. Habitate: Wiesenknöterichreiche, quellige Flachmoor­ wiesen in der Jungmoränenlandschaft mit extensiver Brenthis daphne (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, Nutzung. Wiesenknöterich (Polygonum bistorta) dient 1775) sowohl dem Falter (Blüten, SALPETER, pers. Mittei­ lung) als auch der Raupe (Blätter) als Nahrungspflanze. Verbreitung in Brandenburg: Auf die nördlichen Teile - Aufgrund der Auflassung solcher Wiesen oder der Brandenburgs beschränkt, aktuell aber nur noch ein Trockenlegung mit intensiver Nutzung sind potentielle populationsschwaches Vorkommen, das dringend einer Habitate drastisch zurückgegangen. P. eunomia konnte aktuellen Bestätigung bedarf. in den letzten Jahren trotz wiederholter Suche nicht mehr beobachtet werden. Biotoppflegemaßnahmen von Habitate: Feuchte Laub- und Mischwälder mit breiten eventuell noch besiedelten Habitaten sind von höchster Schneisen und Brombeergebüsch, blütenpflanzenreich. Aktualität. Die Raupe lebt an besonnten bzw. halbschattig stehen­ den Brombeerbüschen an Waldsäumen. Den Falter Clossiana euphrosyne (LINNAEUS, 1758) beobachtete SALPETER (pers. Mitt.) bei der Nektar­ aufnahme ausschließlich auf Brombeerblüten. - Ein Verbreitung in der Mark Brandenburg: Früher weiter Artenschutzprogramm ist dringend notwendig, um das verbreitet mit einem Schwerpunkt im Osten, im letzten letzte norddeutsche Vorkommen zu retten. Jahrzehnt nur noch bei Eisenhüttenstadt gefunden.

Boloria aquilonaris (STICHEL, 1908) Habitate: Lichte, blütenpflanzenreiche Kiefern- und Mischwälder mit breiten, besonnten Schneisen und rei­ Verbreitung in der Mark Brandenburg: Auf den Norden chen Veilchen-Beständen, der Nahrungspflanzen der und Osten Brandenburgs (einschließlich des Berliner Raupe. Nach WEIDEMANN, 1995, werden besonders Raumes) beschränkt. Gegenwärtig nur noch auf einem Viola hirta und V canina angenommen. Da Sukzessi­ oligotroph-sauren Moor (sensu SUCCOW & JESCH- onsveränderungen und Aufforstungen die ohnehin KE, 1986) im Osten Brandenburgs. schon erheblich eingeschränkten Lebensräume - insbe­ sondere durch ein immer kleiner werdendes Blüten­ Habitate: Tyrphobionte Art, die an oligotroph-saure pflanzenangebot - weiter verringern, ist ein Schutzpro­ Moore mit Massenbeständen von Moosbeere (= Nah­ gramm dringend erforderlich. rungspflanze der Raupe) im Sphagnetalia - bevorzugt im Bereich lückigen Moor-Birken- oder Kiefern-Pio- Melitaea didyma (ESPER, 1779) nierwaldes - sowie mit einem zumindest randlich vor­ handenen Blütenpflanzenspektrum, auf das die Ima­ Verbreitung in der Mark Brandenburg: Gegenwärtig gines zur Nahrungsaufnahme angewiesen sind (Sumpf- wird die früher verbreiteter vorkommende Art nur noch Kratzdisteln, Jasione montana auf benachbarten bei Kienbaum, Landkreis Oder-Spree (letztes Vorkom­ 186 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 39,1995/4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

men in Norddeutschland) gefunden (GELBRECHT, der männlichen Genitale der märkischen M.britomartis SALPETER). mit denen der britomartis-Abbildungen bei URBAHN ( 1952a), EBERT ( 1991 ) und WEIDEMANN ( 1995). Habitate: Eine im hohen Maße xerothermophile Art, die an sonnige, kurzrasige (nährstoffarme) und blüten­ Eurodryas aurinia (ROTTEMBURG, 1775) pflanzenreiche Trockenrasen auf Sandboden (breite, vollsonnige Waldschneisen, Stromtrassen) gebunden RL:0 ist. Die Raupe lebt hier bevorzugt an Spitz-Wegerich Verbreitung in Brandenburg: Früher ziemlich verbreitet (Plantago lanceolata). Ein Artenschutzprogramm ist und lokal auch sehr zahlreich. Letztmalig im Spreetal dringend notwendig. bei Stäbchen (1983 erloschen), NSG Löcknitztal (seit etwa 1983 verschollen, vermutlich erloschen) und eben­ Mellicta aurelia (NICKERL, 1850) falls 1983 im Brandenburger Raum erloschen.

RL: 0 Habitate: Größere, einschürige wechselfeuchte Pfei­ Verbreitung in Brandenburg: Frühere sichere Angaben fengraswiesen (Molinieten) mitTeufels-Abbiß (Succisa aus der Berliner Umgebung und dem Norden und Nord­ pratensis). Bei einem Wiederauftreten sind Biotoppfle­ osten. gemaßnahmen dringend notwendig.

Habitate: Im Übergangsbereich zwischen extensiv Lycaena hippothoe (LINNAEUS, 1761) genutzten Flachmoorwiesen (Mähwiesen) und blüten- pflanzenreichen Trockenrasengesellschaften in Wie­ Verbreitung in der Mark Brandenburg: Früher weit ver­ sentälern (SALPETER, pers. Mitt.). Falls Populationen breitet, vor wenigen Jahren noch Beobachtungen am der leicht verwechselbaren Art wieder- oder neuent­ östlichen Berliner Stadtrand (KRETSCHMAR) sowie deckt werden, sind spezielle Biotoppflegemaßnahmen im Westen der Mark. 1994 südlich Eberswalde durch unbedingt notwendig. RIEGEL entdeckt.

Mellicta britomartis (ASSMANN, 1847) Habitate: Blütenpflanzenreiche, extensiv genutzte Flachmoorwiesen (Mähwiesen) vom Typ der Kohldi­ Verbreitung in Brandenburg: Früher besonders im östli­ stelwiesen und der basischen Molinieten. Die Art rea­ chen Berliner Umland, verbreiteter im Nordosten, vor giert sehr empfindlich auf Entwässerung und Eutrophie­ allem in der Schorfheide. rung. Ohne spezielle Biotoppflegemaßnahmen ist ein völliges Aussterben der Art in Brandenburg in wenigen Habitate: An sonnigen Waldwegen, Straßenrändern Jahren zu erwarten. und aiïï Blößen („Parklandschaft“) mit dichter Kraut- und Grasvegetation im Kiefern-Eichen-Hochwald. Als Satyrium ilicis (ESPER, 1779) Nektarpflanzen wurden von den Faltern Grasnelken (Armeria), Weißklee (Trifolium) und Disteln (Cirsium) Verbreitung in der Mark Brandenburg: Auf den Norden besucht. Larvalhabitate sind Kraut-Gras vegetation oben und Nordwesten beschränkt (im angrenzenden Meck­ beschriebener Plätze, wo die Raupen gern an vorjähri­ lenburg-Vorpommern dann verbreiteter auftretend), gem Eichenlaub (sich sonnend?) sowie im Gras saßen, früher nach CH APPUIS (1942) auch bei Frankfurt/O. Anfang Juni z.T. festgesponnen zur Verpuppung an vor­ jährigen vertrockneten Artemisia-Stengeln. Als Futter Habitate: Sonnige Eichen-Vorwälder auf Sandboden. wurde vom Raupenfundort mitgenommener Spitz- Im nördlichen Niedersachsen besiedelt die Art besonn­ Wegerich (Plantago lanceolata) angenommen. te, nicht zu trockene Jungeichenbestände (Eichen-Pio- URB AHN (1952a) nennt als weitere Nahrungspflanzen nierwald und -Vorwald, Waldmantel-Eichenbüsche, Blauweiderich (Pseudolysimachium spicatum = Vero­ auch Eichenkulturen), sofern ausreichend nektarliefern­ nica spicata) und die Ehrenpreisarten Veronica chama- de Blüten flugzeitsynchron vorhanden sind (Brombee­ edrys und V.officinalis. SALPETER (pers. Mitt.) beob­ re, Thymian, Weißklee, Distelarten u.a.). Ähnliche achtete Anfang der 70iger Jahre den Falter bei Habitate werden auch bei Neubrandenburg besiedelt Kreuzbruch zahlreicher in einer jungen Pappelschonung (DRECHSEL, pers. Mitt.). mit reichlichen Beständen von Veronica chamaedrys. Nach wenigen Jahren verschwand die Art vermutlich infolge intensiverer Beschattung und stark zurückge­ gangener Veronica-Bestände wieder. - Untersuchungen durch RICHERT zeigten eine völlige Übereinstimmung © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 39,1995/4187

Everes argiades (PALLAS ,1771) (1989), URB AHN & URB AHN (1939) und WEIDE­ MANN (1995). Eine gezielte Suche der Art an den RL: 0 wenigen noch individuenreichen Vorkommen des Lun- Verbreitung in der Mark Brandenburg: Bislang nur gen-Enzians ist dringend notwendig. wenige Funde im Süden der Mark (Lausitz) an der Arealnordgrenze. Die zwei Jahrzehnte verschollene Art Maculinea avion (LINNAEUS, 1758) wurde erst 1990 wieder durch BRUNK bei Finsterwalde nachgewiesen (vgl. auch GELBRECHT et al., 1994). In RL: 0 einer zukünftigen Roten Liste Brandenburgs ist eine Verbreitung in Brandenburg: Früher ziemlich verbrei­ Umstufung in die Kategorie 1 notwendig. tet, seit etwa 15 Jahren keine Nachweise mehr.

Habitate: Xerothermophile Art trocken-heißer, offener Habitate: lichte, blütenpflanzenreiche Kiefernwälder Sandtrockenrasen sowie Heideflächen mit verschiede­ mit breiten Schneisen oder offenen Flächen mit größe­ nen anderen Blütenpflanzen wie z.B. Steinklee (Melilo- ren Beständen von Sand-Thymian. Derartige Flächen tus), Hornklee (Lotus) (SALPETER, pers. Mitt.). sind vielfach durch Aufforstung oder natürliche Sukzes­ sion zu Waldstadien verschwunden bzw. durch Eutro­ Pseudopliilotes vicrama (MOORE, 1865) phierung (atmosphärischer Stickstoffeintrag) in ihrer Struktur stark verändert worden (Vergrasung mit Rück­ Verbreitung in der Mark Brandenburg: Stabile Popula­ gang des Thymians und gleichzeitiger Veränderung des tionen sehr lokal nur von der Lausitz nordwärts bis in Bodenmikroklimas). den östlichen Berliner Raum, hier aber seit mindestens 15 Jahren verschollen. Maculinea teleius (BERGSTRÄSSER, 1779)

Habitate: Eine ausgesprochen xerothermophile Art der Verbreitung in der Mark Brandenburg: Früher in der reinen Sand-Thymianbestände an sonnigen, heißen Lausitz sowie im Eberswalder Tal - jetzt durch Stellen auf extrem nährstoffarmen Sandböden (vor Trockenlegung der Habitate bzw. natürliche Sukzession allem auf Rohbodenaufschlüssen an und in Kiesgruben jedoch überall verschwunden. Gegenwärtig nur noch und in der Braunkohlenbergbaufolgelandschaft). Der ein stabiles Vorkommen im Norden Brandenburgs Falter ist in der 1. Generation auf das Vorhandensein (CLEMENS, pers. Mitt.) an der Areal-Nordgrenze. von anderen Blütenpflanzen (meist Hieracium) ange­ wiesen, die der 2. Generation besuchen gern Thymian­ Habitat: Nasse Flachmoorwiesen mit Beständen von blüten. - Da die Habitate einer - zwar meist langsamen Großem Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), an des­ - Sukzession unterliegen (aufkommende Kiefern) oder sen Blüten die myrmekobionte Larve in den ersten Sta­ durch Aufforstung gefährdet sind, sind Biotopschutz dien lebt. Auch der Falter besucht die Blüten zur Nektar­ und Pflegemaßnahmen unbedingt notwendig. aufnahme. Ein spezielles Biotoppflegeprogramm ist - nebst Unterschutzstellung des Lebensraumes - von Maculinea alcon (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, größter Dringlichkeit, um ein Aussterben dieser Art in 1775) Brandenburg zu verhindern.

RL: 0 Maculinea nausithous (BERGSTRÄSSER, 1779) Verbreitung in Brandenburg: Nur wenige alte Funde im Berliner Raum und in der westlichen Mark. Verbreitung in der Mark Brandenburg: Verbreiteter in der südlichen Lausitz, insbesondere in der Elsterniede­ Habitate: Pfeifengraswiesen mit größeren Lungen- rung; weiter nördlich neuerdings auch am östlichen Ber­ Enzianbeständen (Gentiana pneumonanthe). - Da die liner Stadtrand sowie in der Oderaue südlich Eisenhüt­ myrmekobionte M.alcon schon lange in Brandenburg tenstadt (WEIDLICH, pers. Mitt.). verschollen ist, potentielle Fluggebiete nur noch an wenigen Stellen vorhanden sind, muß davon ausgegan­ Habitate: Bestände von Großem Wiesenknopf auf gen werden, daß die Art ausgestorben ist. Sollte sie nassen bis trockenen Wiesen, in Flußauen, an Bahndäm­ überraschenderweise doch wiederentdeckt werden, men und Autobahnböschungen. Die Art ist damit weni­ wären Schutzmaßnahmen, auch aus botanischer Sicht, ger stenök als die nahe Verwandte M. teleius. Wieder­ von größter Dringlichkeit. Der Nachweis der Art gelingt holt werden sehr kleine Habitate besiedelt. Wie am einfachsten durch die Suche der auffälligen Eier an M.teleius sind sowohl Imagines (Nektaraufnahme) als den Blüten und Kelchblättern des Lungen-Enzians auch die ersten Larvalstadien an die Blüten des Großen Anfang August, vgl. auch EBERT (1991), LIEBIG Wiesenknopfes gebunden. Wiesenstandorte bedürfen 188 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 39,1995/4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at daher eines bestimmten Nutzungsregimes, d. h. keine Hepialidae Mahd vor Anfang/Mitte September, vgl. auch SETTE- LE & GEIßLER (1988). Ein Biotoppflegekonzept ist Hepialus lupulinus (LINNAEUS, 1758) unbedingt notwendig, um die zum Teil noch sehr indivi­ duenreichen Populationen vor allem in der Aue der Verbreitung in der Mark Brandenburg: Nur wenige Schwarzen Elster zu erhalten. Funde, die sich auf die mittleren und nördlichen Gebiete erstrecken. Pyrgus alveus (HÜBNER, 1803) Habitate: In Nordost-Niedersachsen fliegt die Art auf Verbreitung in der Mark Brandenburg: Vorwiegend im einem extensiv schafbeweideten Grasland mehrerer weiteren Berliner Raum und in der östlichen Mark, unbebauter Grundstücke in einer Waldsiedlung. Auch gegenwärtig nur noch zwei aktuelle Vorkommen bei die neuesten Nachweise in Brandenburg gelangen im Eisenhüttenstadt sowie bei Luckenwalde (RÖDEL, Siedlungsbereich. Vermutlich wurde die Art in eine zu pers .Mitt.). hohe Gefährdungsgruppe eingestuft.

Habitate: kurzrasige Sandtrockenrasengesellschaften Limacodidae mit reichlichen Potentilla-Beständen an sonnigen, aber geschützten Plätzen, z.B. auch an Bahndämmen (SAL­ Heterogenea asella (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, PETER, pers. Mitt.). In der Schorfheide flog der Falter 1775) ehemals auf Lichtungen im wärmeliebenden Eichen­ wald mit Grasnelken. Der Rückgang der leicht zu über­ Verbreitung in Brandenburg: Lokal in Laubwäldern in sehenden Art ist nicht hinreichend geklärt, Schutz und der mittleren, östlichen und nördlichen Mark nachge­ eventuelle Biotoppflege (Zurückdrängen aufkommen­ wiesen, neuerdings wieder etwas verbreiteter. der Vorwaldstadien) erscheinen unbedingt notwendig. Die Nahrungspflanze der Raupe vonP alveus ist in Habitate: Rotbuchen- und Hainbuchenwälder. Die Brandenburg noch unbekannt. Das von EBERT (1991) kleine und unscheinbare Art wird leicht übersehen und und WEIDEMANN (1995) genannte Sonnenröschen tritt wohl noch verbreiteter auf als gegenwärtig bekannt (Helianthemum) kommt an den uns bekannten Fund­ ist. Die Raupe lebt nach Literaturangaben bevorzugt an plätzen nicht vor. URB AHN & URB AHN (1939) Hainbuchen. Daran sowie an Rotbuchen fand sie 1994 erwähnen: „Die Raupe soll an Polygala (Kreuzblume) auch CLEMENS (pers. Mitt.) im Norden Brandenburgs, leben“ Auch diese Pflanze wächst nicht an den Flug­ wobei die Raupe untere Äste an besonnten Stellen stellen. Für die Mark Brandenburg wahrscheinlich (Waldschneisen, Lichtungen) bevorzugte. Spezielle zutreffender sind dagegen die Angaben von BERG­ Schutzmaßnahmen sind nicht notwendig, eine Rückstu­ MANN (1952), wonach als Nahrungspflanzen auch fung der Gefährdung erscheint angebracht. Fingerkraut-Arten (Potentilla) und Odermennig (Agri­ monia) in Frage kommen. Eine gezielte Suche der Lar­ Sesiidae valstadien ist dringend erforderlich, um auf der Basis besserer biologischer Kenntnisse effektive Schutzmaß­ Sesia bembeciformis (HÜBNER, [1806]) nahmen ergreifen zu können. Die Raupe lebt wie die verwandter Arten zwischen der Blättern der Nahrungs­ RL: 0 pflanze. Verbreitung in Brandenburg: Nur wenige alte Nachwei­ se aus dem Altkreis Nauen bekannt. 1994 wurde die Art Pyrgusfritillarius (PODA, 1761) durch WEGNER in der brandenburgischen Eibaue ent­ deckt. Auch aus dem Unteren Odertal außerhalb Bran­ Verbreitung in der Mark Brandenburg: Fast ausschließ­ denburgs wurden Funde bekannt. Vermutlich läßt sich lich im östlichen Berliner Umland (früher) und im die Art durch gezielte Suche zumindest in größeren Nordosten, gegenwärtig nur noch ein Vorkommen bei Flußtälern noch an weiteren Stellen nachweisen. - Der Bad Freienwalde bekannt. Gefährdungsgrad ist bei dem gegenwärtigen Kenntnis­ stand der Verbreitung und der ökologischen Ansprüche Habitate: Xerothermophile Art der kontinentalen Step­ in Brandenburg schwierig einzuschätzen. penrasen mit Fingerkrautgesellschaften auf fast baum­ und strauchfreien, südexponierten Hängen des Oderta­ Habitate: Vermutlich Alt-Weidenbestände in Flußauen les mit einem reichen Blütenpflanzenangebot. und Niederungen. BERGMANN (1953) und FIBIGER & KRISTENSEN (1974) nennen als Habitate sonnig stehende Weiden, auch Einzelbäume, (bevorzugt Salix © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 39,1995/4189 caprea, aber auch Salix viminalis, S.alba, S. vittelina Chamaesphecia leucopsiformis (ESPER, 1800) und vielleicht weitere Arten) bevorzugt an feuchten, zuweilen aber auch an trockenen Stellen, z.B. an Bahn­ Verbreitung in der Mark Brandenburg: In Sandgebieten dämmen. HAMBORG (1994) nennt auch Salix cinerea. der mittleren, östlichen und nördlichen Mark Branden­ Die Raupe lebt nach den genannten Autoren hinter der burg (GELBRECHT & WEIDLICH 1995). Rinde nahe dem Erdboden. Sie verrät sich durch Bohr- mehl. - Der Falter wurde am 26.VI.1994 auf Blüten Habitate: Extrem xerothermophile Art, die an trocken­ vom Wasserfenchel (Oenanthe aquatica) im Randbe­ warme und sonnige, offene, locker bewachsene Sand­ reich eines naturnahen Weiden-Weichholzauenbestan- trockenrasen (Silbergrasfluren und Übergangsbereiche des, zusammengesetzt aus verschiedenen Weidenarten, zu Schafschwingelfluren) mit Beständen von Zypres- in der brandenburgischen Elbtalaue angetroffen (WEG- sen-Wolfsmilch auf nacktem, lockeren Sand (meist Pio­ NER). nierstadien) gebunden ist. Derartige Habitate finden sich auf Binnendünen, auf Truppenübungsplätzen, in Bembecia ichneumoniformis ([DENIS & SCHIFFER­ Sand- und Kiesgruben sowie auf Waldschneisen entlang MÜLLER], 1775) von Wegen. Die Art ist in der Lage, kleinste, oft nur wenige m2 große Habitate zu besiedeln. - Trotz etlicher Verbreitung in der Mark Brandenburg: Neuerdings Neufunde infolge gezielter Nachsuche in den letzten 2 durch gezielte Suche verbreiteter im Berliner Raum Jahren ist die Art hochgradig gefährdet. Ein Biotopver- sowie im Osten und Süden Brandenburgs nachgewie­ lust ist vor allem durch natürliche Sukzessionen sowie sen, vgl. auch SOBCZYK, 1994. Aufforstungen zu erwarten. Berücksichtigt werden muß auch, daß C.leucopsiformis ihre Hauptverbreitung in Habitate: Bestände von Gem.Hornklee (Lotus cornicu- Deutschland im Land Brandenburg hat. latus) an sonnigen, trockenen Stellen (pontische Hänge an der Oder, Sand- Trockenrasen, gern auch in der Berg­ Zvgaenidae baufolgelandschaft, Kalkbrüche). Der Artnachweis gelingt durch Pheromone (Anflug ab etwa 9 Uhr bis in Adscita chloros (HÜBNER, 1793) den späten Vormittag) sowie durch die Raupensuche, vgl. auch SOBCZYK ( 1994). - Aufgrund der Habitatan­ Verbreitung in der Mark Brandenburg: Nur wenige, sprüche und der weiteren Verbreitung besteht gegen­ zumeist ältere Funde innerhalb eines Kleinarelas an der wärtig kein vordergründiger Bedarf an speziellen Nordgrenze der Verbreitung, das sich vom Odertal im Schutzmaßnahmen. Es sollte eine Rückstufung der Nordosten über Berlin bis an die Westgrenze der mittle­ Gefährdung erfolgen. - B. ichneumiformis wurde in der ren Mark erstreckt. Aktuell nur noch im Eberswalder Roten Liste Brandenburgs (GELBRECHT et al., 1992) Raum. fälschlicherweise noch unter B.scopigera aufgeführt. Habitate: Xerothermophile Art, die bevorzugt basiphi- Synansphecia triannuliformis (FREYER, 1845) le kontinentale Trocken- und Halbtrockenrasen mit rei­ chen Beständen von Blütenpflanzen („buntblumige Verbreitung in Brandenburg: Neuerdings verbreiteter in Wiesensteppe“) bewohnt, vgl. auch RICHERT (1984). der Lausitz nördlich bis in den Berliner Raum und das Die Falter saugen auf Blüten von Skabiosen-Flocken- Odertal bei Lebus (leg. GÖRITZ), vgl. auch KALLIES blume, Salbei (Salvia pratensis) und Jacobs-Greiskraut & SOBCZYK (1993). (Senecio jacobae), auch auf Sandknöpfchenblüten (Jasione montana) an sandigen Stellen. - Die Art ist Habitate: Bestände von Sauer-Ampfer (Rumex aceto­ durch Verbuschung und Aufforstung stark gefährdet. sa) an Bahndämmen, auf sonnigen, trockenen Plätzen (Sand-Trockenrasen, stillgelegten Flächen) mit gleich­ Zygaenapurpuralis (BRÜNNICH, 1763) zeitigem Vorkommen von Blütenpflanzen wie Schaf­ garbe (Achillea millefolium) oder Berg-Knöpfchen Verbreitung in der Mark Brandenburg: Früher wurde (Iasione montana), an deren Blüten der Falter saugt. die Art zwar sehr lokal, aber in verschiedenen Gebieten Aufgrund der neuerdings weiteren Verbreitung sind Brandenburgs nachgewiesen. Gegenwärtig ist es unsi­ Schutzmaßnahmen nicht von erhöhter Priorität, eine cher, ob überhaupt noch Populationen existieren. Umstufung der Gefährdung erscheint angebracht. Habitate: Xerothermophile Art, die größere Thymian­ bestände ( et serpyllum), gern an südexponierten Hängen, meist auf Sandböden, besie­ delt. Durch Aufforstung, natürliche Sukzession sowie 190 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 39,1995/4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

Eutrophierung der Habitate infolge atmosphärischer Drepanidae Stickstoffdeposition sind die Lebensräume der Art weit­ gehend verschwunden. Spezielle Biotoppflegemaßnah­ Sabra harpagula (ESPER, 1786) men für neu- oder wiederentdeckte Populationen sind dringend erforderlich. Verbreitung in der Mark Brandenburg: Nur wenige Funde im Nordosten, am nordwestlichen Berliner Stadt­ Zygaena (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, rand sowie bei Eisenhüttenstadt. 1775) Habitate: Die Fundplätze zeichnen sich durch alte Lin­ denbestände aus: Lindenalleen, die größere Lichtungen Verbreitung in der Mark Brandenburg: Sehr lokal im in Waldgebieten durchqueren, Altlindenbestände als Berliner Raum sowie im Norden und Osten Branden­ Uferbepflanzung an Kanälen (Finowkanal), Hartholzau- burgs, gegenwärtig nur noch bei Seelow (GELB­ en sowie Lindengruppen in den subkontinentalen, ostex­ RECHT), im Eberswalder Raum (RICHERT) und im ponierten Hangwäldern des Odertales. Die Raupe der Norden Brandenburgs (SCHNEIDER, GELBRECHT). zweibrütigen Art ist vermutlich monophag an Linde gebunden. Aufgrund ihrer Lebensansprüche sind spezi­ Habitate: Reiche, basiphile Sandtrockenrasen sowie elle Schutzmaßnahmen nicht dringend erforderlich. kontinentale Steppenrasen mit Beständen von Kleiner Eine Unterschutzstellung besiedelter Habitate, insbe­ Bibernelle (Pimpinella saxifraga). Der Falter benötigt sondere im Raum Brieselang bei Nauen, sollte ausrei­ zur Nahrungsaufnahme ein reiches Blütenpflanzenan­ chend sein. gebot, insbesondere Centaurea-Arten, aber auch auf Thymianblüten. Der Artnachweis gelingt leicht durch Lasiocampidae die Suche der Raupen im Mai, die sich durch Fraßspuren an Kleiner Bibernelle verraten, aber am Tage meist Malacosoma franconicum (DENIS & SCHIFFER­ unter grundständigen Blättern der Pflanzen ruhen. - Ein MÜLLER, 1775) langfristiger Erhalt der Art in Brandenburg ist nur durch Unterschutzstellung von besiedelten Habitaten und RL: 0 durch spezielle Biotoppflegemaßnahmen möglich. Verbreitung in der Mark Brandenburg: auf den Nordwe­ sten Brandenburgs beschränkt, hier seit 1993 auf zwei Ctenuchidae ehemaligen Truppenübungsplätzen wieder beobachtet, nachdem die Art lange verschollen war (vgl. GELB­ Syntomis phegea (LINNAEUS, 1758) RECHT & WEIDLICH, 1992 und 1994). Eine Umstu­ fung in die Kategorie 1 ist notwendig. Verbreitung in der Mark Brandenburg: Sehr lokal vom Habitate: Wärmeliebende Art der offenen, großen, Süden und Osten über den Berliner Raum bis in den kurzrasigen und zum Teil lückigen Sandtrockenrasen Nordwesten (Elbtal) vorkommend, in den letzten Jahren vom Typ der subkontinentalen Schafschwingelrasen im wieder etwas verbreiteter und lokal häufiger nachgewie­ schon stärker subatlantisch beeinflußten Nordwesten sen. Die Vorkommen liegen nahe der Areal-Nordwest­ Brandenburgs, meist auf Truppenübungsplätzen. Die grenze, was z.T. die stark verinselte Verbreitung erklärt. Raupe lebt hier auf den verschiedensten Pflanzen, z.B. an Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Schafgarbe Habitate: Lichte Kiefernwälder bzw. Lichtungen oder (Achillea millefolium), Wolfsmilch (Euphorbia cypa- Waldschneisen und besonnte Waldsäume (Laub-, rissias), Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium), Misch- bzw. Kiefernwälder) mit einem flugzeitsynchro­ Feld-Beifuß (Artemisia campestris), selbst an Besenhei­ nen Blütenangebot. In Nordost-Niedersachsen kommt de (Calluna vulgaris) konnten Raupen beobachtet wer­ die Art ebenfalls in lichtem Kiefernwald bzw. auf einer den. Sie fressen besonders am Tage bei Sonnenschein. Kiefernschlagflur vor, die auf Taldünen und Talranddü­ 1993 und 1994 wies die Art extrem große Populationen nen der Elbtalaue angelegt worden sind. Rohhumusak­ auf. In Brandenburg kommt M. franconicum sympa- kumulation durch verstärkte Kiefernnadelstreu mit fol­ trisch mit der viel weiter verbreiteten Malacosoma cast- gender Drahtschmielensukzession und Verdrängung rensis vor, jedoch sind ihre Raupen schon ab Mitte Mai der Krautflora sind hier die wichtigsten Gefährdungsur­ erwachsen (von castrensis erst im Juni). - Trotz der sachen. erwähnten großen Populationen sind Schutzmaßnah­ men zum Erhalt der Habitate dringend erforderlich, zumal die Art in Deutschland vermutlich nur noch an drei weiteren Stellen in Mecklenburg-Vorpommern (nach KALLIES, DRECHSEL sowie PRETSCHER, jeweils pers. Mitt.) vorkommt. © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 39,1995/4191

Trichiura crataegi (LINNAEUS, 1758) Sphingidae

Verbreitung in der Mark Brandenburg: Früher an weni­ Hemaris tityus (LINNAEUS, 1758) gen Plätzen im westlichen Berliner Raum, im Fläming sowie im Osten nachgewiesen, in den letzten Jahren nur Verbreitung in der Mark Brandenburg: Früher wohl noch ganz sporadisch im Westen und Nordwesten Bran­ lokal, aber weiter verbreitet; gegenwärtig kein aktuelles denburgs. Vorkommen bekannt!

Habitate: In Brandenburg ist T.crataegi vermutlich Habitate: Blütenpflanzenreiche Trockenrasen mit Ska­ eine eher hygrophile Art (vgl. auch CHAPPUIS, 1942). biose (Skabiosa) und/oder Witwenblume (Knautia Auch neuere Beobachtungen aus dem brandenburgi- arvensis) bzw. Pfeifengraswiesen mit Teufelsabbiß schen Elbtal, Niedersachsen und Mecklenburg-Vor- (Succisa pratensis). Obwohl gegenwärtig kein Vorkom­ pommern (WEGNER) bestätigen das: Lebensräume men in der Mark Brandenburg bekannt ist, kann das sind luftfeuchte, windberuhigte und besonnte laubholz­ Wiederauftreten der leicht zu übersehenden Art erwartet reiche Pionier-, Vorwald- bzw. Gebüschstrukturen werden. Am besten gelingt nach DRECHSEL (pers. grundwassernaher Standorte auf Waldlichtungen und an Mitt.) der Artnachweis im Raupen- oder Eistadium Waldmänteln, auch Schneisenrandgebüsche anmoori­ (Fraßspuren an den o.g. Nahrungspflanzen). WEIDE­ ger Kiefernwälder. Die Raupe wurde in Brandenburg an MANN (in litt.) teilte folgendes mit: „In der Frankenalb Schlehe und Stieleiche nachgewiesen (WEGNER), sind die Falter zur Hauptblütezeit von Günsel-Arten kommt aber auch an Moorbirke, Espe, Ohr- und Grau- (Ajuga,reptans, A. genevensis) an diesen Pflanzen sau­ weide sowie an Weißdorn vor. gend anzutreffen. Eier etwa 10 Tage später an Blattun­ terseiten einjähriger Pflanzen von Knautia arvensis an Gastropacha populifolia (ESPER, 1783) Störstellen über nackter Erde, Steinen, auf Brachäckern, in frischgelegten Gräben usw. (mit bodennahem xero- Verbreitung in der Mark Brandenburg: Gegenwärtig thermen Kleinklima). Die Raupen lassen sich bei der wohl nur noch im Westen (Eibaue, Raum Brandenburg), geringsten Erschütterung zu Boden fallen.“ Auch nach CHAPPUIS (1942) in früheren Jahrzehnten URB AHN & URB AHN (1939) nennen Günsel als wesentlich verbreiteter, zuweilen sogar häufiger. Auch wichtige Nektarpflanze für den Falter. In der Ucker­ HAEGER (1976) führt noch zahlreiche Fundorte auf. mark fanden sie die Raupen „meist vereinzelt unter den Aber schon 1942 vermerkt CHAPPUIS: „..jetzt seltener Wurzelblättern von Knautie, einmal aber, am 26. 8. geworden“ Dieser Rückgang hat sich in der Folgezeit 1917, in großer Zahl frei in der Sonne auf spärlich weiter fortgesetzt. bewachsenem Sandboden, “ Bei Neustrelitz flogen die Falter 1993 bevorzugt Salbeiblüten (Salvia praten­ Habitate: Eine Art der feuchtwarmen Flußauen und sis) an (WEGNER). offenen Feuchtgebiete mit Beständen alter Schwarzpap­ peln oder Bruchweidengruppen (Weichholzaue), auch Arctiidae in alten Kopfweidenalleen. In solchen wurden schon Puppengespinste gefunden (RICHERT). Nach BERG­ Setina roscida (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, 1775) MANN (1953) hat die Raupe ein hohes Feuchtigkeits­ bedürfnis. Möglicherweise ist die Trockenlegung vieler Verbreitung in der Mark Brandenburg: Gegenwärtig Lebensräume - neben der gleichzeitigen Zerstörung der wird die Art in der ssp. kuhlweini nur noch im Löcknitz- eigentlichen Habitate - eine Ursache des nicht nur in tal (Landkreis Oder- Spree) gefunden, letztmalig durch Brandenburg drastischen Rückganges. Offensichtlich MATZ (in litt.) 1992. werden von der Art auch nicht die vielfach angepflanz­ ten Hybrid-Pappeln angenommen. Der großflächige Habitate: offene, kurzrasige, xerotherme Sandtrocken­ Einsatz von Pflanzenschutzmitteln könnte eine weitere rasen mit reichen Erdflechtenbeständen auf breiten Ursache des Rückganges sein. Dieser bedarf jedoch Waldschneisen, vorübergehend auch in jungen Kiefern­ noch intensiver Untersuchungen, um die überall stark anpflanzungen (SALPETER, pers. Mitt.). Ein spezielles bedrohte Pappelglucke durch gezielte Schutzmaßnah­ Artenschutzprogramm ist dringend notwendig. Der Fal­ men erhalten zu können. ter wurde sowohl am Tage als auch am Licht beobach­ tet. 192 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 39,1995/4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

Chelis maculosa (GERNIG, 1758) Arctia villica (LINNAEUS, 1758)

Verbreitung in der Mark Brandenburg: Nur ein - auch Verbreitung in der Mark Brandenburg: Früher in Bran­ aktuell bestätigtes - weit nach Norden vorgeschobenes, denburg verbreiteter, jetzt auf das Odertal beschränkt. isoliertes Vorkommen der in ganz Deutschland nur noch wenig gefundenen Art im Raum Rathenow. Habitate: Pontische Hänge im Odertal von Frankfurt/ O. bis Stolpe (ehemaliger Kreis Angermünde) mit lich­ Habitate: Xerothermophile Art, die in der Mark Bran­ ten Gebüschfluren und Hecken in sonniger und trocke­ denburg offene Sandtrockenrasen mit reichen Bestän­ ner Lage, zuweilen auch am Rande von Ortschaften den des Echten Labkrautes ( verum) besiedelt (SANN, pers. Mitt.). Aufgrund der Tatsache, daß die (KÜHLING, pers. Mitt.). - Eine Unterschutzstellung meisten Vorkommen in Naturschutzgebieten liegen und der Lebensräume ist dringend erforderlich, ein Arten­ die Habitate nicht unmittelbar gefährdet sind, ist ein schutzprogramm ist in Vorbereitung (KÜHLING, pers. spezielles Artenschutzprogramm gegenwärtig nicht Mitt.). erforderlich.

Phragmatobia caesarea (GOEZE, 1781) Lymantriidae

Verbreitung in der Mark Brandenburg: Lokal in der süd­ Parocneria detrita (ESPER, 1758) lichen, mittleren und westlichen Mark, nördlich etwa bis zu einer Linie Wittenberge/Elbe - nördlicher Berliner Verbreitung in der Mark Brandenburg: Gegenwärtig nur Stadtrand - Frankfurt/O. eine stark gefährdete Restpopulation auf den Eibauen- Randdünen östlich Wittenberge bekannt (WEGNER). Habitate: Ungestörte, xerotherme, reichere Sand­ Früher etwas verbreiteter im Westen der Mark (CHAP- trockenrasen, sowohl in der offenen Agrarlandschaft als PUIS, 1942; URBAHN, 1943). auch an geschützten Stellen. Der Falter fliegt wie viele Habitate: Lückige Eichen-Pionier- bzw. Eichen-Vor- anderen Arctiiden meist nur kurz vor der Morgendäm­ waldstadien auf schwach verfestigtem Sand der Elb- merung ans Licht und wird daher nur selten gefunden. auen-Randdünen. Eine beginnende Humusbildung Möglicherweise ist die gegenwärtig sehr geringe durch Fallaub und Sukzession einer Bodenvegetation bekannte Fundortzahl auf Beobachtungslücken zurück­ unter den breit ausladenen Ästen der Buscheichen könn­ zuführen. Weitere Untersuchungen zu Habitatan­ te thermisch eine Rolle spielen, da an vergleichbaren sprüchen der Art in Brandenburg sind dringend notwen­ Eichen über vegetationsfreiem Sand die Art trotz inten­ dig. siver Suche nicht nachgewiesen werden konnte. - Bis Mitte der siebziger Jahre siedelte P detrita in einem Hyphoraia aulica (LINNAEUS, 1758) südexponierten lückigen Eichenvorwald auf einer Anhöhe in der niedersächsischen Elbtalaue, dessen Verbreitung in der Mark Brandenburg: Nur an wenigen Boden vollständig bedeckt war mit Fallaubschichten, Stellen in der Lausitz, im Fläming sowie neuerdings Drahtschmielenfluren u.a.. Ähnlich strukturiert waren auch ein Vorkommen an der Oder. auch die alten Funde im Raum Lüneburg und Hamburg. Auch für Rügen beschreibt URB AHN (1943) ähnliche Habitate: kurzrasige, größere Sandtrockenrasen, insbe­ Habitate. Die Verpuppung erfolgte dort zwischen sondere im Übergangsbereich von silbergrasreichen trockenen Blättern unter den Büschen. - Der Artnach­ Pionierfluren zu Zwergstrauchheiden mit Besenginster weis gelingt am besten durch die Raupensuche (Klop­ (Sarothamnus) sowie auf kontinentalen Steppenrasen. fen) im Mai. Eine gezielte Suche in potentiellen Lebens­ H. aulica wird meist im Raupenstadium im zeitigen räumen im Westen der Mark ist dringend erforderlich, Frühjahr gefunden. Zu dieser Zeit läuft der Raupe im ebenso ein Artenschutzprogramm. Sonnenschein umher. Sie bevorzugt vegetationsarme, nur lückig bewachsene Stellen, die eine volle Beson­ Notodontidae nung und rasche Erwärmung des Bodens gewährleisten. Aufgrund ihrer wenigen Vorkommen und ihrer speziel­ Notodonta torva (HÜBNER, 1809) len Lebensansprüche ist ein Artenschutzprogramm dringend erforderlich. Verbreitung in der Mark Brandenburg: Auf den Norden und Nordenwesten Brandenburgs beschränkt, aktuell nur im Bereich der Elbtalaue und benachbarter, höher gelegener Randgebiete im Raum Wittenberge bis Len­ zen festgestellt (WEGNER). © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 39,1995/4193

Habitate: Charakteristisch für die Fundstellen im bran- denburgischen Elbtal ist das Vorkommen alter, hoher Espen (Populus tremula) in hygrophilen Laubmischwäl­ Euxoa vitta (ESPER, 1789) dern. Ähnliche Habitate werden auch bei Neubranden­ burg in Mecklenburg-Vorpommern besiedelt (DRECH- Verbreitung in der Mark Brandenburg: Nur wenige SEL, pers. Mitt.). - An Stellen mit ausschließlichem Fundorte im Süden und Osten. Espenjungaufwuchs gelangen keine Nachweise. Schutzmaßnahmen sind nicht von größter Priorität. Habitate: große, offene, xerotherme und vegetationsar­ me Sandtrockenrasen (Silbergrasfluren) in der Braun­ Ochrostigma veli taris (HUFNAGEL, 1766) kohlen- Bergbaufolgelandschaft sowie auf ehemaligen Truppenübungsplätzen. Der Falter fliegt meist zu später Verbreitung in der Mark Brandenburg: Lokal, aber auf Stunde Ende August/Anfang September ans Licht. Da Sandböden weiter verbreitet. Raupenfunde fehlen, sind die Habitatansprüche im Lar­ valstadium noch ungeklärt. - Wie für viele andere Arten Habitate: Xerothermophile Art, die im Larvalstadium mit ähnlichen Ansprüchen sind Maßnahmen zur Bio­ an Eichenbüsche trockener, sonniger Stellen an Hängen, toppflege dringend erforderlich. an Waldschneisen und Waldrändern auf Sandboden (meist Traubeneichen- oder Kiefern-Eichen-Mischwäl- Euxoa cursoria (HUFNAGEL, 1766) der) gebunden ist. In Nordost-Niedersachsen auch im Bereich sonnig exponierter Alteichen in Innenrand­ Verbreitung in Brandenburg: Früher im Berliner und strukturen grundwassernaher Wälder. - Neuerdings Éberswalder Raum, 1988 bei Zehdenick (SCHNEI­ wieder verbreiteter gefunden - z.T. nach jahrelangem DER) beobachtet. Fehlen wie im Eberswalder Raum (leg. KITTEL). Ein spezielles Schutzprogramm ist nicht notwendig. Eine Habitate: Binnendünen bzw. ähnlich gestaltete Sekun­ Rückstufung der Gefährdung erscheint sinnvoll. därstandorte auf Sandboden auf vegetationsarmen Flächen mit einzeln wachsenden Gräsern. In der Lüne­ Drymonia melagona (BORKHAUSEN, 1785) burger Heide auch auf Truppenübungsplätzen am Rande von Panzerfahrstrecken, an denen sich ständig Verbreitung in der Mark Brandenburg: Offenbar an neu einstellende Pioniergesellschaften entwickeln. Die Gebiete des natürlichen Vorkommens der Rotbuche Raupe lebt hier - im nur lückig bewachsenen Bereich - gebunden, daher nur im Spreewald und im Norden an Wurzeln von Gräsern. Der Falter fliegt ans Licht und Brandenburgs. besucht blühendes Heidekraut.

Habitate: Buchenwälder in feucht-kühlen Lagen. Auf­ lucipeta (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, grund dieser Biotopbindung und verschiedener neuerer 1775) Nachweise (SCHNEIDER, mdl. Mitt.) ist ein Schutz­ programm nicht erforderlich. Eine Änderung der Verbreitung in Brandenburg: In der Lausitz, vorwie­ Gefährdungseinstufung erscheint sinnvoll. gend in der Braunkohlentagebau-Folgelandschaft, nördlich bis Cottbus und Schlabendorf, Landkreis Spatalia argentina (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, Dahme-Spreewald. 1775) Habitate: Offene, nahezu vegetationsfreie Hänge in der Verbreitung in der Mark Brandenburg: Sehr lokal, neu­ Braunkohlentagebaufolgelandschaft. Die Raupe soll erdings aber wieder verbreiteter in Wärmegebieten bevorzugt an Blättern von Huflattich zu finden sein, am Brandenburgs. Tage verbirgt sie sich in der lockeren Erde (BERG­ MANN, 1954). In Brandenburg wurde sie noch nicht Habitate: Xerothermophile Art warmer Eichenwälder gefunden. (insbesondere Trauben-Eichenwälder), Eichenbüsche auf trocken-warmen, sonnigen Stellen an Hängen und Xestia agathina (DUPONCHEL, 1827) an Waldrändern (Waldsäume) auf Sandboden. Bezüg­ lich Schutzprogramm und Gefährdung gilt gleiches wie Verbreitung in Brandenburg: In der Lausitz im Süden fürO. velitaris. und Osten Brandenburgs, früher auch bei Beelitz. Durch gezielte Raupensuche vermutlich noch auf weiteren großen Heideflächen auffindbar. 194 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 39,1995/4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

Habitate: Große Calluna-Heiden, vor allem an halb­ Habitate: Xerothermophile Art reicher, kontinentaler schattigen bis sonnigen, aber windgeschützten Plätzen. Sandtrockenrasen (basiphile Xerothermrasen) mit Charakteristische Biotope sind die Randzone von Trup­ größeren Beständen des Ohrlöffel-Leimkrautes (Silene penübungsplätzen mit schon beginnendem Kiefern- otites), der Nahrungspflanze der Raupe (insbesondere und/oder Birkenaufwuchs, breite Waldschneisen mit an den unreifen Samen), an sonnigen Hängen und Leh­ reichen Alt-Calluna-Beständen sowie lichte, trockene nen. Durch Sukzessionen zu Gebüschstadien sowie Kiefernwälder mit ausgedehnten Beständen der Nah­ Schafbeweidung zur Raupenzeit (Ende Juni-Juli) ist die rungspflanze. - Die Raupe kann im April bis etwa Mitte stenöke Art erheblich gefährdet. Ihr Erhalt bedarf eines Mai von Heidekraut (Calluna vulgaris) geklopft, geke- gezielten Biotopmanagements. - Der Artnachweis schert oder nachts mit der Taschenlampe gesucht wer­ gelingt sowohl durch die nächtliche Raupensuche im den. Wie für alle gefährdeten Heidearten sind Arten­ Juli als auch durch Lichtfang. schutzprogramme dringend erforderlich. Senta flammea (CURTIS, 1828) Mesogona oxalina (HÜBNER, 1803) Verbreitung in der Mark Brandenburg: Sehr lokal in den Verbreitung in Brandenburg: Sehr lokal, neuerdings mittleren und nördlichen Teilen, neuerdings z.T. auch aber wieder etwas verbreiteter in fast allen Teilen Bran­ zahlreicher nachgewiesen. denburgs. Habitate: In der Elbtalaue bei Lenzen in Schilfröhrich­ Habitate: Weichholzauen in warmen Flußtälern sowie ten an Gewässerufern im Deich-Hinterland, die wind­ warme Sand- und Kiesgruben mit Weidengebüschen, offen positioniert sind. Im westlich angrenzenden die als Ersatzgesellschaften auch für andere Vertreter Nordost-Niedersachsen auch in grundwassernahen der sonst an natumahe Flußauen gebundenen Arten fun­ Bruchwäldern mit lückigem Schilfbestand sowie in gieren. Dort ist im Mai die Raupe an schmalblättrigen geschlossenen Schilfbeständen breitsohliger Wald­ Weiden nachts mit der Taschenlampe zu finden, der Fal­ bachtäler. Im Norden Brandenburgs in See-Uferberei­ ter besucht sowohl Licht als auch den Köder. Zum chen mit anschließendem Niedermoor und lockeren Erhalt dieser und anderer auentypischen Arten sind Schilfbeständen. - Da die Art nur eine kurze Flugzeit Sanierungsmaßnahmen in Flußauen u.a. zur Förderung aufweist (SCHNEIDER, pers. Mitt.), wird sie wohl naturraumtypischer Hartholz- und Weichholzauen von leicht übersehen. Der Falter verläßt offenbar auch größter Wichtigkeit. Die Ersatzgesellschaften auf Roh­ ungern seine Habitate. Wahrscheinlich ist eine Rückstu­ bodenaufschlüssen stellen instabile Sukzessionsstadien fung der Gefährdung angebracht. dar, die sich ohne aufwendige und daher fragwürdige Pflegemaßnahmen nicht über längere Zeiträume erhal­ Lithophane semibrunnea (HAWORTH, 1809) ten lassen. RL: 0 Anarta cordigera (THUNBERG, 1788) Verbreitung in der Mark Brandenburg: Die lange ver­ schollene Art wurde 1994 in der brandenburgischen Verbreitung in der Mark Brandenburg: Nur noch von Elbtalaue wiederentdeckt (WEGNER). Frühere Nach­ einem Fundort im Norden Brandenburgs bekannt, weise gelangen in der mittleren und nördlichen Mark. früher bis in den Berliner Raum sehr lokal, beobachtet. Habitate: In der brandenburgischen Elbtalaue in Berei­ Habitate: Oligotroph-saure Moore (Armmoore) mit chen mit erhöhter Luftfeuchtigkeit im Umfeld jüngerer, reichen Moosbeer-Beständen, der wahrscheinlichen buschartiger Eschen. Eine unmittelbare Gefährdung der Raupennahrungspflanze in Brandenburg, vgl. auch Art, die offensichtlich langfristige Populationsdichte­ GELBRECHT (1988). In Mecklenburg- Vorpommern schwankungen mit unbekannten Ursachen aufweist, und Schleswig-Holstein lebt die Raupe bevorzugt an besteht gegenwärtig nicht. Rauschbeere (Vaccinium uliginosum). - Ein Erhalt der tyrphobionten Art ist nur durch konsequenten Biotop­ Lithophane lamda (FABRICIUS, 1787) schutz möglich. Verbreitung in der Mark Brandenburg: Gegenwärtig nur Hadena irregularis (HUFNAGEL, 1766) noch im Osten der Mark, vermutich aber auch noch im Norden wieder auffindbar. Verbreitung in der Mark Brandenburg: Sehr lokal nur vom Berliner Raum bis zur Oder nachgewiesen. Habitate: Oligotroph-saure Moore mit großen Porstbe­ ständen (Ledo-Pinetum). Die Raupe der tyrphobionten © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntom unter ologische www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 3 9 ,199S/4195

Art lebt in Brandenburg bevorzugt an sonnigen bis halb­ delten sehr nährstoffarmen Flachmooren ist sie wohl aus schattigen Stellen sowohl an Sumpfporst (Ledum diesem Grunde verschwunden. Auch eine Austrock­ palustre) als auch auf Moosbeere (Oxycoccus palustre), nung von Mooren infolge Grundwasserabsenkungen siehe auch GELBRECHT (1988). In Mecklenburg-Vor­ führt zum Verschwinden der Art. pommern und westlich angrenzenden Gebieten wird dagegen die Raupe meist an Gagel (Myrica gale) gefun­ Cryphia domestica (HUFNAGEL, 1766) den. Sie ist am besten Ende Juni zu finden. Sie verrät sich durch Fraßspuren, ruht aber meist unter nicht Verbreitung in der Mark Brandenburg: Die früher bis in befressenen Blättern. Zur Arterhaltung ist ein gezielter den Berliner und Eberswalder Raum nachgewiesene Art Biotopschutz notwendig. kommt gegenwärtig nur noch in der südlichen Lausitz vor, ist jedoch auch hier stark rückläufig. Acronicta strigosa (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, 1775) Habitate: Stenöke Art, deren Raupen an Steinflechten in sonniger Lage leben. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit Verbreitung in der Mark Brandenburg: Gegenwärtig (z.B. regelmäßige Taubildung, erhöhte Nebelhäufig­ wird die Art nur noch im Unterspreewald sowie beson­ keit) zum Aufweichen der leicht austrocknenden Flech­ ders im Eberswalder Gebiet bis zur nördlichen Landes­ ten ist erforderlich. Habitate sind Steinflechtenbestände grenze gefunden. vor allem an alten Mauern (z.B. Stadtmauern, vgl. auch CHAPPUIS, 1942) in Ortschaften. Durch Rekronstruk- Habitate: Im Unterspreewald besiedelt die Art feuchte tion- oder Abriß sind diese Lebensräume weitgehend Laub- und Bruchwaldränder mit reichen Traubenkir­ verschwunden. Möglicherweise ist auch der generelle schenbeständen (Prunus padus), die hier die vermutli­ Rückgang von Flechten infolge Schadstoffimmission che Nahrungspflanze der Raupe darstellt. An den Oder­ eine Ursache des allgemeinen Rückganges von C. hängen im Bereich des Eberswalder Raumes wurde die domestica.- Als Habitat kommen auch Flechtenbestän­ Art vorwiegend in alten, extensiv bewirtschafteten oder de an alten Straßensteinen in Frage. In Nord-Nieder­ völlig verwilderten Streuobstwiesen mit alten Pflau­ sachsen werden an der Nordseeküste auch flechtenbe­ menbäumen sowie Schlehenhecken gefunden. Weiter wachsene Betonwände besiedelt. - Felsfluren, die nördlich werden alte Schlehenhecken am Rande feuch­ natürlichen Lebensräume der Art, fehlen in der Mark ter Laub- und Mischwälder (Waldsäume) besiedelt Brandenburg. Die Raupe wurde in Brandenburg - (SCHNEIDER, pers. Mitt.). In Nord-Niedersachsen zumindest in neuerer Zeit - nicht nachgewiesen. Durch wird die Raupe innerhalb der beschriebenen Waldtypen gezielte Suche der Larvalstadien sollten die hiesigen vornehmlich an Eberesche (Sorbus aucuparia) gefun­ Habitatansprüche genauer untersucht werden, um den, was vielleicht auch auf Brandenburg zutrifft. -A. Schutzmaßnahmen ergreifen zu können. strigosa reagiert offenbar empfindlich auf Austrock­ nung infolge Grundwasserabsenkung, worauf schon Amphipyra livida (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, CHAPPUIS (1942) hinweist. 1775)

Acronicta menyanthidis (ESPER, 1789) Verbreitung in der Mark Brandenburg: Die früher bis in den südlichen Berliner Raum vorkommende Art wird Verbreitung in der Mark Brandenburg: Nur noch sehr gegenwärtig nur noch selten vom nördlichen Spree­ lokal im Osten und Norden, früher erheblich weiter ver­ waldrand über die Umgebung von Lieberose bis in den breitet. Raum Frankfurt/O. gefunden. Die märkischen Funde liegen an der Arealnordgrenze. Habitate: Tyrphobionte Art, die im Raupenstadium an sonnige Stellen auf oligotroph-sauren Mooren mit Mas­ Habitate: Die wärmeliebende A. livida hat offenbar senbeständen der Moosbeere gebunden ist. Sie besiedelt sehr ähnliche Habitatansprüche wie Deltote candidula. auf solchen Mooren zuweilen auch die schwach eutro- Das heißt, sie wird nur in reich strukturierten, vorwie­ phen Randbereiche mit Zwischenmoorcharakter, wo die gend extensiv genutzten Landschaften gefunden, in Raupe dann auch an Strauß-Gilbweiderich (Lysimachia denen Trockenrasen und Feuchtgebiete eng verzahnt thyrsiflora) oder Fieberklee (Menyanthes trifoliata) sind. Diese Charakteristik trifft auf alle uns bekannten, lebt. Auch an Betula pubescens wurde die bei der Zucht auch älteren, Fundortangaben zu. - Die Raupe scheint ziemlich polyphage Raupe gefunden (RICHERT). ziemlich polyphag zu sein, sie läßt sich z.B. leicht mit Eutrophierung - verbunden mit verstärktem Pflanzen­ Löwenzahn (Taraxacum) ziehen. Zu möglichen Schutz­ wuchs und damit verringerter bodennaher Erwärmung maßnahmen siehe bei D. candidula. der Habitate - verträgt die Art nicht. Von früher besie­ 196 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 39,1995/4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

Cosmici diffinis (LINNAEUS, 1767) Kratzdistel (Cirsium arvense) und Rainfarn (Tanacetum vulgare) gefunden. WEIDEMANN (in litt.) sah die Fal­ Verbreitung in der Mark Brandenburg: Flußtäler von ter in Franken und im baden-würtembergischen Tauber­ Oder, Spree, Havel und Elbe, selten auch außerhalb die­ tal öfters tagsüber an extremen Xerothermstellen unter ser Gebiete. den Blütenköpfen von Centaurea scabiosa sitzend, ähn­ lich wie jene von Malacosoma castrensis. Habitate: Meist xerotherme Ulmengebüsche in Fluß­ auen bzw. deren Randbereich (Hartholzaue), zuweilen Coenobia rufa (HÜBNER, 1803) auch an feuchten, aber immer besonnten und warmen Stellen. Die Raupe lebt bevorzugt an Ulmenbüschen Verbreitung in der Mark Brandenburg: Auf die mittle­ (zwischen den Blättern) in sonniger, aber geschützter ren und nördlichen Gebiete beschränkt, neuerdings Lage. In der Eibaue auch an halb- bis fleckenschattigen etwas verbreiteter gefunden und wahrscheinlich in Aus­ Jungulmen (Ulmus minor) unter einem lichten Ulmen- breitung begriffen. Eichen-Kronendach. - Ein Erhalt dieser Lebensräume ist nicht nur für den Schutz von C.diffinis notwendig. Habitate: In der brandenburgischen Elbtalaue werden ungestörte, grundwassernahe, niedermoorartige Offen­ Apameapabulatricula (BRAHM, 1791) länder mit Beständen von Juncus spec., der Nahrungs­ pflanze der Raupe, besiedelt. Auch andere brandenbur- RL: 0 gische Fundorte sind - oft basenreiche - Niedermoore, Verbreitung in der Mark Brandenburg: Die schon seit in Mecklenburg-Vorpommern auch an Binsenbestän­ mehreren Jahrzehnten verschollene Art wurde an weni­ den an einem See-Ufer im Übergangsbereich zu einem gen Stellen vor allem im Berliner Raum sowie im nörd­ oligotroph-sauren Moor. In Nord-Niedersachsen hat die lichen Teil gefunden. Art in den letzten Jahren von der Ausbreitung der Flat­ terbinse (Juncus effusus) auf nassen, verdichteten Habitate: Nach WEGNER in Niedersachsen in lichten Böden und auch an wenig gepflegten Entwässerungs­ Alteichen- und Rotbuchen-Eichenwäldern auf sauren, gräben profitiert, so daß sie stellenweise in hohen Abun- mehr oder weniger durchlässigen Böden mit einer von danzen beobachtet wird. Möglicherweise werden inzwi­ Besenheide (Calluna vulgaris), Heidelbeere (Vaccini- schen auch in Brandenburg derartige, an vielen Stellen um myrtillus), Drahtschmiele (Deschampsia) und Pfei­ vorhandene Habitate auf meist wiedervernäßten Nieder­ fengras (Molinia) dominierten Bodenvegetation. Die mooren besiedelt. - Ein spezielles Schutzprogramm Raupe ernährt sich im beschriebenen Biotop nur von erscheint gegenwärtig nicht von größter Priorität. Pfeifengras. Die Imagines scheinen eine arterhaltende Bindung an Eichen-Saftausfluß zu haben, denn auch Acosmetia caliginosa (HÜBNER, 1790) ältere, nicht mehr bestätigte Fundorte (in Niedersach­ sen) waren stets Eichenbestände. - Ähnliche Habitate Verbreitung in der Mark Brandenburg: Bislang nur wurden vermutlich auch in Brandenburg besiedelt. Eine wenige Funde im Westen der Mark sowie früher am gezielte Nachsuche ist dringend erforderlich. Die Art ist westlichen Berliner Stadtrand (Schwanenkrug - hier besonders am Köder zu finden. früher nach CHAPPUIS (1942) von Ende Mai bis Mitte Juni jahrweise sehr zahlreich). Eremobia ochroleuca (DENIS & SCHIFFERMÜL­ LER, 1775) Habitate: Bestände der einzigen Nahrungspflanze der Raupe, der Färberscharte (Serratula tinctoria) auf exten­ Verbreitung in der Mark Brandenburg: Die früher in der siv genutzten Flachmoorwiesen, vor allem auf Mitte und im Norden viel verbreiteter gefundene und basischen Molinieten. An der Unteren Havel bei Gülpe längere Zeit verschollene Art wird neuerdings wieder an im Cnidio-Deschampsietum innerhalb der Aue auf eher wenigen Plätzen in den Altkreisen Rathenow und Orani­ wechselfeuchten Talsandkuppen, die in der Regel bei enburg sowie in der Eibaue zwischen Lenzen und Wit­ Hochwasser nicht überstaut sind (SCHÖNFELDER, tenberge gefunden. pers. Mitt.). - Eine gezielte Suche der Art in geeigneten Habitaten, insbesondere am westlichen Berliner Stadt­ Habitate: Entwicklungshabitate sind wenig gestörte, rand, ist ebenso notwendig wie die Ausarbeitung und vergraste Wegrandstrukturen und Grabenböschungen. Umsetzung eines Artenschutzprogrammes. Im benachbarten Niedersachsen wurde die erwachsene Raupe Anfang Juli in entsprechenden Biotopen an Quecke (Agropyron repens) gefunden. - Die Imagines wurden wiederholt an Blüten, besonders von Acker- © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 39,1995/4197

Del tote candidula (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, Habitate: In Nordost-Niedersachsen in Rotbuchen- 1775) Mischwäldern mit spärlicher Bodenvegetation auf höheren Endmoränengebieten (KÖHLER, pers. Mitt.). Verbreitung in der Mark Brandenburg: Früher weiter Für Brandenburg können die Lebensräume noch nicht verbreitet, aktuell nur noch im Oberspreewald bei Strau- ausreichend beschrieben werden, jedoch sind die Beob­ pitz sowie an den pontischen Oderhängen bei Gabow achtungen aus Niedersachsen wahrscheinlich auch hier bis in den Raum Seelow. zutreffend. Der Falter wird am Köder beobachtet.

Habitate: Die Lebensansprüche dieser Art sind noch Geometridae nicht zufriedenstellend geklärt. Nach CHAPPUIS (1942) eine „die Ränder von Flachmooren bewohnende Thetidia smaragdaria (FABRICIUS, 1787) Noctuide“ Auch auf „Wiesen, deren mergel- und ton­ haltige Ränder diese und andere sog. Grenztiere unter Verbreitung in der Mark Brandenburg: Auf den äußer­ den Faltern als Biotop erkoren haben.“ Nach eigenen sten Osten (Odertal bei Frankfurt/O.) beschränkt, Ein­ Beobachtungen kommt die Art ebenfalls auf Sandböden zelfunde auch bis zum Berliner Raum. Die Art erreicht vor. Immer sind die Fundplätze jedoch durch eng ver­ hier ihre Areal-Westgrenze in Mitteleuropa. zahnte, extensiv genutzte Trockenrasen und Feuchtge­ biete in wärmebegünstigten Lagen charakterisiert. Der­ Habitate: Xerothermophile Art sonniger, kräuterrei­ artige, für Brandenburg früher charakteristische cher kontinentaler Trockenrasen mit Beständen der Landschaftselemente, sind durch Intensivierungen, Nahrungspflanzen (Achillea, Artemisia). Die Raupe Flurbereinigungen, Aufforstungen erheblich zurückge­ wurde im Gebiet aber noch nicht gefunden. Ein strenger gangen. Für den Erhalt der Art, deren Raupe eher poly- Biotopschutz dieser zoogeographisch interessanten Art phag ist, ist daher ein komplexes Schutzprogramm not­ ist dringend notwendig. wendig, das den Erhalt und die Förderung o.g. Biotopverzahnungen zum Inhalt hat. Scopula virgulata (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, 1775) Lamprotes c-aureum (KNOCH, 1758) Verbreitung in der Mark Brandenburg: Sehr lokal vom Verbreitung in der Mark Brandenburg: Nur noch im Berliner Raum nach Osten und Nordosten bis zur Oder. Ober- und Unterspreewald vorkommend. Habitate: Xerothermophile Art, die an sonnige, aber Habitate: Bruchwaldränder bzw. lichte Stellen in windgeschützte Stellen auf den pontischen Hängen des Bruchwäldern mit Beständen von Gelber Wiesenraute Odertales sowie auf reichen subkontinentalen Sand­ (Thalictrum flavum), an deren Blättern die Raupe lebt. trockenrasen (basiphile Xerothermrasen) an Bahndäm­ Bevorzugt werden schattige bis halbschattige und men oder am Rande von Wiesentälern gebunden ist. geschützte Habitate. Ein spezieller Biotopschutz ist Derartige Habitate bedürfen des dringenden Schutzes dringend erforderlich, um die in ganz Deutschland nur und einer gelegentlichen Pflege (Gebüschentfernung). noch an wenigen Plätzen zu findende Art (vgl. HEI- NICKE 1993) zu erhalten. Scopula decorata (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, 1775) Lygephila craccae (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, 1775) Verbreitung in der Mark Brandenburg: Stabile Vorkom­ men nur in den Kiefernheidegebieten von der Lausitz Verbreitung in der Mark Brandenburg: Stabile Popula­ bis nach Eisenhüttenstadt und den Berliner Raum, vgl. tionen nur im Eberswalder Raum. auch GELBRECHT, 1990.

Habitate: Stenöke Art xerothermer Standorte mit basi- Habitate: Ausgesprochen xerothermophile Art der philen Trockenrasen und angrenzenden Verbuschungs- extrem nährstoffarmen, sonnigen Sand-Thymian-Rasen stadien (Vicio- Prunetum). in der Bergbaufolgelandschaft, an sandigen Trocken­ hängen und in aufgelassenen Kies- und Sandgruben. Schrankia taenialis (HÜBNER, 1809) Die Art besiedelt nur solche Habitate, an denen außer Sand-Thymian (Thymus serpyllum) kaum noch weitere Verbreitung in der Mark Brandenburg: Neuere Nach­ Pflanzen gedeihen. Der Falter ruht gern auf vegetations­ weise der wohl leicht zu übersehenden Art sind nur aus freien Stellen am Boden. Eine häufig zu beobachtende dem Eberswalder Raum bekannt. Vergrasung, wohl infolge atmosphärischer Stickstoff- 198 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 39,1995/4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at deposition, verträgt die Art vermutlich wegen der damit Habitate: Xerothermophile Art, die an große, offene verbundenen geringeren Erwärmung des Bodens und und trocken-warme Besenginsterheiden gebunden ist. des erhöhten Feuchtegehaltes nicht. Eine zunehmende Besenginster (Sarothamnus scoparius) ist in Branden­ Gefährdung der Habitate tritt auch durch Sukzession zu burg die alleinige Nahrungspflanze der Raupe. Ge­ Vorwaldstadien auf, so daß ein spezielles Biotopschutz­ genwärtig findet die Art vorwiegend auf Truppen­ programm notwendig ist, zumalS. decorata gegenwär­ übungsplätzen bzw. Konversionsflächen geeignete tig in Deutschland nur noch in Brandenburg und in der Lebensräume. Zeitweilig wurden auch Besenginsterbe­ angrenzenden Oberlausitz (Sachsen) vorkommt. stände auf Trassen entlang von Autobahnen besiedelt. Aufgrund der Gefahr der Nutzungsänderung bzw. der Idaea moni Hata (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, einsetzenden Verbuschung und Bewaldung ist ein 1775) Schutzprogramm von großer Dringlichkeit, zumal die Art in Deutschland außerhalb Brandenburgs wohl nur Verbreitung in der Mark Brandenburg: Gefährdete, völ­ noch an einer Stelle in Sachsen gefunden wird. lig isolierte Population wohl nur bei Oderberg (NSG Pimpinellenberg), wenige Einzelfunde auch südlich hastulata (HÜBNER, 1813) Berlins. Verbreitung in der Mark Brandenburg: Auf die östli­ Habitate: Ebenfalls ausgesprochen xerothermophile chen Berliner Randbereiche (Löcknitztal, Rüdersdorf) Art, die im Übergangsbereich von Trockenrasen (ponti- beschränkt. sche Hänge) und Heckengesellschaften (vorwiegend Schlehen) an extrem trocken- warmen Stellen fliegt. Habitate: Lichte, blütenpflanzenreiche Kiefernwälder mit Beständen von Galium boreale. Das Nordische Lab­ Lythriapurpuraria (LINNAEUS, 1758) kraut - vor allem dessen Blüten - stellt in Brandenburg die alleinige Nahrungspflanze der Raupe dar. Die am Verbreitung in der Mark Brandenburg: Bis vor wenigen Tage fliegende Art ist durch zunehmend aufkommendes Jahren kaum noch Beobachtungen, seit kurzem jedoch Unterholz und damit verbundene verstärkte Beschat­ verbreiteter vor allem im Osten - besonders in der tung erheblich gefährdet. In den Wäldern um Berlin- Agrarlandschaft sowie an den pontischen Oderhängen Wilhelmshagen (Stadtbezirk Köpenick) ist E. hastulata - , vgl. auch RICHERT (1993) - und im Norden, südlich aus diesen Gründen schon verschwunden; hier handelt bis in die Lausitz und den Berliner Raum. es sich vorwiegend um ein dichtes Unterholz aus ver­ schiedenen Laubbäumen und -sträuchern. Habitate: Xerothermophile Steppenart, die hier vor allem auf Stoppelfeldern, Wildäckern, im Übergangsbe­ Costaconvexapolygrammata (BORKHAUSEN, 1794) reich zwischen pontischen Hängen und den angrenzen­ den Agrarflächen sowie an trockenen, nährstoffreichen Verbreitung in der Mark Brandenburg: Neuerdings wie­ Wegrändern in der offenen Agrarlandschaft mit Mas­ der deutliche Fundortzunahme in allen Gebieten. senbeständen der alleinigen Nahrungspflanze Polygo­ num aviculare (Vogel-Knöterich) vorkommt. Auch Habitate: Meso- bis hygrophile, wärmeliebende Art, Deponien werden besiedelt. Aufgrund der Biotopan­ die auf extensiv genutzten Mähwiesen, in Hochstauden­ sprüche und der gegenwärtigen Fundort- und Bestands­ fluren von aus der Nutzung herausgenommenen Nieder­ zunahme ist ein Schutzprogramm nicht notwendig, eine mooren sowie auf intakten Niedermooren mit reichen Rückstufung in der Gefährdung ist angebracht. - Die in Galium-Beständen fliegt. Zuweilen werden offenbar den letzten Jahren beobachtete Zunahme kann sowohl auch die trockeneren Randbereiche solcher Habitate durch die günstigen klimatischen Bedingungen in die­ besiedelt. Ob die gegenwärtig zu beobachtende Häufig­ sem Zeitraum als auch durch großräumige Flächenstil­ keitszunahme auch klimatische Ursachen hat, ist noch legungen und damit verbundenem Rückgang des Bio­ unklar. Spezielle Schutzmaßnahmen sind aus gegen­ zideinsatzes verursacht worden sein. wärtiger Sicht nicht notwendig. Eine Rückstufung der Gefährdung ist angebracht. Scotopteryx coarctaria (DENIS & SCHIFFERMÜL­ LER, 1775) aquata (HÜBNER, 1813)

Verbreitung in der Mark Brandenburg: Nur noch an Verbreitung in der Mark Brandenburg: Früher sehr lokal wenigen Stellen; auf die trocken-warmen Kiefern-Hei- im Norden und Nordosten, jetzt nur noch ein Vorkom­ degebiete im Süden und Osten der Mark sowie den Flä­ men bekannt (Landkreis Uckermark). ming, nördlich bis in den Berliner Raum, beschränkt. © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 39,1995/4199

Habitate: Xerothermophile Art offener, sonniger Eupithecia pyreneata (MABILLE, 1871) Standorte mit subkontinentalen Trockenrasen sowohl auf Sand als auch auf Mergel, die Massenbestände der Verbreitung in der Mark Brandenburg: Auf den Nord­ Wiesen-Kuhschelle ( pratensis), der hier einzi­ osten, insbesondere die Schorfheide, beschränkt. gen Nahrungspflanze der Raupe, enthalten. Aufgrund des starken Rückganges von Wiesen-Kuhschelle sind Habitate: Lichte thermophile Wälder mit Beständen rasche Schutzmaßnahmen notwendig, um ein Ausster­ des Gelben Fingerhutes (Digitalis grandiflora), an des­ ben zu verhindern. - Bei der Zucht nimmt die Raupe sen Blüten die Raupe lebt. Auch WEIGT (1988) auch andere Kuhschellen-Arten sowie Waldrebe (Cle­ beschreibt für Mitteleuropa ähnliche Habitate. - Ein matis) an. Schutz und Erhalt blühfähiger Bestände der Nahrungs­ pflanze sichern auch die Existenz vonEupithecia pyre­ Perizoma lugdunariitm (HERRICH-SCHÄFFER, neata. 1855) Eupithecia insigniata (HÜBNER, 1790) Verbreitung in der Mark Brandenburg: In der Eibaue bei Wittenberge und Lenzen, ein Einzelfund auch in Dan­ RL: 0 nenreich (Landkreis Dahme-Spreewald). Verbreitung in der Mark Brandenburg: bislang nur aus Finsterwalde/Lausitz bekannt, dort aber seit vielen Jah­ Habitate: Randzone von Stromtalauen mit Beständen ren nicht mehr beobachtet. 1994 wurde dann die Art der Nelkenbeere (Cucubalus baccifer), in deren Beeren durch WEGNER im Nordwesten im brandenburgischen die Raupe lebt, an frischen, nährstoffreichen und sonni­ Elbtal aufgefunden. In der Umgebung von Lenzen und gen Plätzen, vgl. auch ERLACHER (1993). In der Wittenberge wurden im Mai 1994 an vier Stellen insge­ Eibaue aber auch an Nelkenbeerenpflanzen, die im samt sechs Exemplare beobachtet. halb- bis fleckenschattigen Gebüsch unter lichten Baumkronen (Pappeln, Eichen) klimmen. Aufgrund der Habitate: Nach WEIGT (1988) werden u.a. „verwilder­ wenigen potentiellen Lebensräume in Brandenburg nur te, warme Obstgärten“ besiedelt. In einem derartigen durch Erhalt und Förderung der natürlichen Auenland- Apfelbaumgarten flogen am 15.V.1979 an der nieder­ schaft an der Elbe zu erhalten. Möglicherweise ist die sächsischen Seite der Elbe unweit Lenzen mehr als 20 Art auch noch im Odertal auffindbar, da zumindest in Individuen ans Licht. Gleiche Habitate werden wohl der Vergangenheit auch dort die Nahrungspflanze der auch in Brandenburg besiedelt. Die Hauptflugzeit fällt Raupe vorkam. mit der Apfelblüte zusammen. Die Raupe lebt an Blät­ tern besonders von Apfel. Perizoma blandiatum (DENIS & SCHIFFERMÜL­ LER, 1775) Eupithecia actaeata (WALDERDORFF, 1869)

Verbreitung in der Mark Brandenburg: Früher weit ver­ Verbreitung in der Mark Brandenburg: Nur im Nord­ breitet, jetzt wohl überall verschollen. osten in der baltischen Buchenwaldzone. Habitate: Extensiv genutzte Niedermoore (Mähwie- sen) mit Beständen von Augentrost (Euphrasia spec.). Habitate: Bestände des Christophskrautes (Actaea spi- Im Falle der Wiederentdeckung der Art in Brandenburg cata) an schattigen bis halbschattigen Stellen in Kalk- sind sofortige Schutz- und Biotoppflegemaßnahmen zu Buchenwäldern. Ähnliche Habitate nennt WEIGT ergreifen. Wie ihre nahe Verwandte Perizoma bifacia- (1990) für das gesamte mitteleuropäische Verbreitungs­ tum ist die Art möglicherweise in der Lage, selbst auf gebiet. - Die Art ist vor allem durch mögliche Abhol­ kleinen und isolierten Habitaten stabile Populationen zung besiedelter Habitate gefährdet. über längere Zeiträume aufrechtzuerhalten. Eupithecia denotata (HÜBNER, 1813) Eupithecia immundata (LIENIG & ZELLER, 1846) Verbreitung in der Mark Brandenburg: Auf den Nord­ Verbreitung in der Mark Brandenburg: Bislang nur im osten beschränkt. Raum Eberswalde nachgewiesen. Habitate: Bestände der Nesselblättrigen Glockenblume Habitate: Halbschattige bis schattige Stellen in Kalk- (Campanula trachelium) an schattigen bis halbschatti­ Buchenwäldern mit Beständen der einzigen Nahrungs­ gen Plätzen in windgeschützter Lage am Rande von pflanze der Raupe, dem Christophskraut .(Actaea spica- Laubwäldern (Saumgesellschaften) oder an Wald­ ta), in dessen Beeren die Raupe lebt. schneisen auf Lehm- und Mergelböden, vgl. auch 200 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 39,1995/4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

RICHERT (1980) sowie WEIGT (1991). Die wenigen Habitate: Hygrophile Art feuchter Laubwälder sowie besiedelten Habitate liegen meist in NSG und weisen von Bruchwaldrändern mit Beständen von Erlen (Nah­ eine gewisse Stabilität auf, weshalb spezielle Schutz­ rungspflanze der Raupe). In derartigen Biotopen tritt die maßnahmen gegenwärtig nicht von erhöhter Dringlich­ Art, die in Brandenburg eine relative Areal-Südgrenze keit sind. aufweist, im nördlich angrenzenden Mecklenburg-Vor- pommern etwas verbreiteter auf. Spezielle Schutzpro­ Eupithecia gelidata (MÖSCHLER, 1860) gramme erscheinen daher nicht von größerer Dringlich­ keit. - Die oft verwechselte Art kann tagsüber an Verbreitung in der Mark Brandenburg: Sehr lokal im schattigen bis halbschattigen Stellen an Baumstämmen Osten und Norden an der Areal-Südgrenze. (vor allem Erlen) sitzend gefunden werden und kommt nachts ans Licht. Habitate: Tyrphobionte Art, die an größere Bestände von Sumpf- Porst (Ledum palustre) auf oligotroph-sau­ Nothocasis sertata (HÜBNER, 1817) ren Mooren gebunden ist. Hier lebt die Raupe bevorzugt auf sonnig bis halbschattig stehenden Sumpf-Porstbü- Verbreitung in der Mark Brandenburg: Isolierte, aktuel­ schen, vgl. auch GELBRECHT (1988). Voll beschattete le Vorkommen im Unterspreewald sowie im Nordosten Ledum-Bestände in schon austrocknenden Mooren kön­ (SCHNEIDER, pers. Mitt.) nen von der Art offenbar nicht besiedelt werden bzw. sie verschwindet hier (z.B. im Eberswalder Raum). - Der Habitate: Schattige und feuchte Laubwälder mit auto- Artnachweis gelingt am besten durch die Raupensuche chthonem Vorkommen der Nahrungspflanze Berg- Anfang August. Der Falter besucht um Sonnenunter­ Ahorn (Acer pseudoplatanus). Eine unmittelbare gang blühenden Sumpf-Porst und erscheint im Lebens­ Gefährdung dieser Habitate ist gegenwärtig nicht gege­ raum am Licht (SCHNEIDER, pers. Mitt.). ben.

Carsia sororiata (HÜBNER, 1813) Epione parallelaria (DENIS & SCHIFFERMÜL­ LER,1775) Verbreitung in der Mark Brandenburg: Als Neufund für Brandenburg 1983 auf einem oligotroph-sauren Moor Verbreitung in der Mark Brandenburg: Die früher im im Landkreis Uckermark durch V HEINRICH ent­ mittleren und nördlichen Teil selten gefundene Art wird deckt. gegenwärtig nur noch im äußersten Nordwesten beob­ achtet. Habitate: Die ausgesprochen tyrphobionte Art, vgl. auch GELBRECHT (1988), ist an offene Schwingrasen Habitate: In der Umgebung von Wittenberge und im mit Massenbeständen der Moosbeere auf oligotroph­ westlich angrenzenden Niedersachsen auf hygrother- sauren Mooren gebunden. Jegliche Sukzessionsverän- men Lichtungen bzw. breiten Schneisen in grundwas­ derungen infolge Austrocknung führen zum Aussterben sernahen Wäldern an Espen- Pioniergebüsch. Der Falter der Art. Ihre Habitate bedürfen daher eines strengen kann tags aufgescheucht oder im Lebensraum nachts am Biotopschutzes. Eine gezielte Nachsuche ist notwendig, Licht beobachtet werden. um ein erneutes und damit vermutlich stabiles Vorkom­ men in Brandenburg zu bestätigen. Artiora evonymaria (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, 1775) Hydrelia sylvata (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, 1775) Verbreitung in der Mark Brandenburg: Auf das Odertal beschränkt: Nur ein isoliertes Vorkommen bei Oderberg RL: 0 (Landkreis Barnim) an der Areal-Nordgrenze, früher Verbreitung in der Mark Brandenburg: Die lange ver­ auch bei Frankfurt/O.. schollene Art wurde früher sehr lokal im Norden gefun­ den und neuerdings bei Gelmersdorf, Landkreis Ucker­ Habitate: Eine xerothermophile Art, deren Raupen an mark, von SCHOTTSTÄDT sowie 1991 bei sonnig bis schattig stehende Pfaffenhütchen-Bestände Wittenberge und 1994 bei Lenzen im Elbtal (WEG­ (Evonymus europaea) xerothermer Standorte der ponti­ NER) wiederentdeckt, siehe auch GELBRECHT & schen Hänge im Odertal gebunden sind. Sie tritt im Lar­ WEIDLICH (1994). valstadium zuweilen recht zahlreich auf (z.B. 1994, GELBRECHT). Sie besiedelt Waldsäume und geschützte Hecken sowie lichte Kiefernwälder im obe­ ren Bereich süd- bis ostexponierter Hanglagen. Der Fai- © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 39,1995/4201 ter wird nur sehr selten am Licht gefunden. - Für eine (1942) hinweist: „...1915 schädlich an Linden in Fin­ Arterhaltung ist die endgültige Unterschutzstellung des kenkrug...“ In der Literatur werden auch andere Laub­ Gebietes, in dem die Art vorkommt, dringend notwen­ bäume, wie Eiche (Quercus), Obstbäume, Hasel und dig, zumal hier auch viele andere stark bedrohte Insek­ Schlehe (URB AHN & URBAHN, 1939; BERGMANN, tenarten beobachtet wurden. 1955) genannt; nach SKOU (1984) in Skandinavien an Birke (Betula pubescens), Weide (Salix) und Heidel­ Lycia zonaria (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, 1775) beere (Vaccinium).

Verbreitung in der Mark Brandenburg: 1990 bei Dreetz, Cabera leptographa (WEHRLI, 1936) ehemaliger Kreis Kyritz nach langem Fehlen wiederent­ deckt (wohl inzwischen durch Aufforstung aber wieder RL: 0 vernichtet), 1965 auch in Wittenberge (LEMBKE), Verbreitung in der Mark Brandenburg: Bisher nur bei früher auch an anderen Stellen im Westen der Mark. Dannenreich (GELBRECHT) sowie am Havelufer bei Zehdenick (bis etwa 1955) durch E.& H.URBAHN Habitate: Bei Dreetz besiedelte die Art in großer Popu­ sowie von HAEGER bei Kreuzbruch (1963), vgl. auch lationsdichte im Raupenstadium (BLOCHWITZ, pers. URB AHN (1975) gefunden. Mitt.) untypischerweise ein entwässertes und stark deg­ radiertes und inzwischen offengelassenes Niedermoor, Habitate: Hygrophile Art zeitweilig extensiv genutzter das mit Pappeln aufgeforstet wurde. In Nordost-Nieder­ Niedermoore mit Beständen der Kriechweide und ande­ sachsen wurde die Art dagegen auf einem xerothermen rer kleinblättriger Weiden-Arten, die sich infolge feh­ Magerrasen entlang einer Straße als Raupe alljährlich an lender Nutzung in einer ersten Sukzessionsphase zum Feld-Beifuß (Artemisia campestris) festgestellt. Ähnli­ Vorwaldstadium entwickeln. - Die genannten Weiden­ che Habitate werden auch im östlichen Schleswig-Hol­ arten stellen die Nahrungspflanzen der Raupen dar, vgl. stein besiedelt. Auch hier lebt die ziemlich polyphage, auch URB AHN (1952b). auffallend bunte Raupe an Feld-Beifuß. In derartigen Biotopen ist eine gezielte Suche der Art im Raupensta­ Gnophos ambiguatus (DUPONCHEL, 1830) dium im Juni im Westen Brandenburgs dringend erfor­ derlich. Verbreitung in der Mark Brandenburg: Früher auch im Norden, gegenwärtig nur noch im Raum Rüdersdorf- Lyciapomonaria (HÜBNER, 1790) Löcknitztal am östlichen Berliner Stadtrand.

RL: 0 Habitate: Blütenpflanzenreiche, lichte, reine Kiefern­ Verbreitung in der Mark Brandenburg: Nur wenige Fun­ wälder. Eine Gefährdung der Habitate besteht durch das dorte in der westlichen Berliner Umgebung. Die lange Aufkommen von Unterholz, das zu einer stärkeren verschollene Art wurde 1994 von RÖDEL und Beschattung und zum Verschwinden der Art führt, wie TRUSCH (persönl. Mitt.) am altbekannten Fundort z.B. im Raum Berlin-Wilhelmshagen geschehen. Ein Brieselang in Anzahl wiederentdeckt und auch 1995 spezielles Schutzprogramm ist daher notwendig, da zahlreicher beobachtet (RÖDEL, pers. Mitt.). auch andere gefährdete Arten an diese Lebensräume gebunden sind. - G. ambiguatus wird als Falter nur sel­ Habitate: In Brandenburg offenbar an naturnahe Hart- ten am Tage an Kiefernstämmen ruhend gefunden holzauen (frische bis feuchte Stieleichen-Laubwälder (OPPEL, pers. Mitt.). Am Licht tritt er zum Teil zahlrei­ mit reichen Ulmen- und Lindenbeständen) gebunden, cher auf, in der Regel aber nur inmitten der Wälder. vgl. auch TRUSCH & RÖDEL (1995). Die Feldschicht Wird dagegen auf angrenzenden Offenländern geleuch­ ist durch das Vorkommen von Busch-Windröschen tet, ist er auffallend selten. Möglicherweise verläßt der (Anemone nemorosa), Lungenkraut (Pulmonaria offi­ Falter seine Habitate nur ungern. Die bei der Zucht poly­ cinalis), Leberblümchen (Hepatica nobilis), Goldnessel phage Raupe wurde im Freiland in Brandenburg noch (Galeobdolon luteum) und Nickendes Perlgras (Melica nicht gefunden. nutans) charakterisiert. - Eine Unterschutzstellung des besiedelten Lebensraumes ist dringend notwendig, Dysciafagaria (THUNBERG,1784) zumal hier auch andere stark bedrohte Schmetterlings­ arten siedeln. - Die Raupe wurde in den letzten Jahr­ Verbreitung in der Mark Brandenburg: Neuerdings zehnten bei Brieselang nur einmal zufällig gefunden sowohl in der Lausitz, nördlich bis in den Lieberoser (SALPETER, pers. Mitt.). Vermutlich ist in Branden­ Raum, im weiteren Berliner Umland als auch im Nord­ burg Linde (Tilia spec.) die Hauptnahrungspflanze der westen des Gebietes wiedergefunden oder neu entdeckt. Raupe, worauf auch eine Bemerkung von CHAPPUIS 202 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 39,1995/4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

Habitate: Eine ausgesprochen xerothermophile Art, die M. GERSTBERGER, Berlin, U. GÖRITZ, Templin, V an sehr große, offene Calluna-Heiden mit großen und HEINRICH, Templin, R. HEISS, Frankfurt/O., A. alten, einzeln stehenden Besenheide-Pflanzen (Calluna KALLIES, Schwerin, F. KLIMA, Berlin, J. KÖHLER, vulgaris) gebunden ist, zwischen denen höchstens Erd­ Hitzacker, L. KÜHNE, Potsdam, Dr. M. KÜHLING, flechten wachsen, vgl. auch GELBRECHT, 1990. Der Potsdam, E. KWAST, Spremberg, L. LEHMANN, gut getarnte Falter ruht am Tage auf diesen Flechten Eisenhüttenstadt, W -H. LIEBIG, Bad Muskau, Dr. B. oder auf nacktem Sand an vegetationsfreien Stellen, MÜLLER, Berlin, F. NIEPRASCHK, Schlabendorf, P. bevorzugt auf leicht nach Süden geneigtem Gelände. PRETSCHER, Bonn, F. RÄMISCH, Berlin, I. RÖDEL, Derartige großflächige Geländestrukturen sind fast aus­ Potsdam, K. -H. SALPETER, Wildau, Dr. J. SANN, schließlich auf - meist ehemaligen - Truppenübungs­ Alt-Zeschdorf, J. SCHÖNFELDER, Berlin, A. plätzen zu finden. - Die Raupe ist bei milder Witterung SCHNEIDER, Zehdenick, D. SCHOTTSTÄDT, Frei­ besonders im Februar zu suchen oder zu klopfen. berg, G. SEIGER, Kraupa, T. SOBCZYK, Hoyerswer­ Bereits im März verspinnt sie sich. Der Falter fliegt ein­ da, B. SPRINGBORN, Templin, R. TRUSCH, Pots­ zeln in der 1. und 2. Maidekade ans Licht und läßt sich dam, V WACHLIN, Greifswald, Dr. M. WEIDLICH, bei warmer Witterung auch tagsüber aufscheuchen. - Naturschutzstation Wirchensee des Landesumweltam­ Ein spezielles Artenschutzprogramm dieser in Mitteleu­ tes Brandenburg. Besonders möchten die Autoren auch ropa überall vom Aussterben bedrohten Art ist dringend Herrn H. J. WEIDEMANN, Untersiemau, für viele erforderlich. anregende Diskussionen zur Problematik ökologischer Ansprüche von Schmetterlingen danken. Aufgrund fehlender oder unzureichender eigener L ite ra tu r Kenntnisse wurden folgende Arten der Kategorie 1 BERGMANN, A. (1952): Die Großschmetterlinge Mit­ „Vom Aussterben bedroht“ der Roten Liste Branden­ teldeutschlands, Band 2. - Urania-Verlag. Jena. burg (GELBRECHT & WEIDLICH 1992) nicht BERGMANN, A. (1953): Die Großschmetterlinge Mit­ berücksichtigt: teldeutschlands, Band 3. - Urania-Verlag. Jena. S. 264-5. BERGMANN, A. (1954): Die Großschmetterlinge Mit­ Zygaenidae teldeutschlands, Band 4/1 und 4/2. - Urania-Verlag. Jena. Adscita globulariae (HÜBNER, 1793) BERGMANN, A. (1955): Die Großschmetterlinge Mit­ Adscita notata (ZELLER, 1847) teldeutschlands, Band 5/1 und 5/2. - Urania-Verlag. Jena. Lemoniidae BRUNZEL, S. & M. BUSSMANN (1994): Der Hochmoor-Perlmutterfalter Boloria aquilonaris (STI­ Lemoniadumi (LINNAEUS, 1758) CHEL, 1908) (Lep., Nymphalidae) in den Mooren des Ebbegebirges (Märkischer Kreis, NRW). Ent.Nachr.Ber. 39: 73-79. Noctuidae CH APPUIS, U.v. (1942): Veränderungen in der Großschmetterlingswelt der Provinz Brandenburg bis Cucullia lactucae (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, zum Jahre 1938.-Dtsch.Ent.Z. I-IV: 138-214. 1775) EBERT, G. (Hrsg.) (1991): Die Schmetterlinge Baden- Lithophane socia (HUFNAGEL, 1766) Würtembergs. Bd. 1-2: Tagfalter I und II. - Verlag Lamprosticta culta (DENIS & SCHIFFERMÜLLER, Eugen Ulmer. Stuttgart. 1775) EBERT, G. (Hrsg.) (1994): Die Schmetterlinge Baden- Würtembergs. Bd. 3^4: Nachtfalter I und II. - Verlag Ephesiafulminea (SCOPOLI, 1763) Eugen Ulmer. Stuttgart. Simplicia rectalis (EVERSMANN, 1842) ERLACHER, S.-I. (1993): Vorkommen und Lebens­ Herminia lunalis (SCOPOLI, 1763) weise von Perizoma lugdunarium (HERRICH-SCHÄF- FER) (Insecta, Lepidoptera, Geometridae). - Rudol- Danksagung städter nat.hist.Schr. 5: 17-21. FIBIGER, M. & N. P. KRISTENSEN (1974): The Sesi- Die Autoren möchten allen Entomologen danken, die idae (Lepidoptera) of Fennoscandia and . - entweder durch die Mitteilung von Fundorten und eige­ Fauna Ent. Scand. 2: 32-34,72. nen Beobachtungen, z.T. anläßlich gemeinsamer GELBRECHT, J. (1988): Zur Schmetterlingsfauna von Hochmooren in der DDR. - Ent. Nachr. Ber. 32: 49-56. Exkursionen, zu dem dargelegten Kenntnisstand beige­ GELBRECHT, J. (1990): Zur Gefährdung und zum tragen haben. Namentlich möchten wir - ohne Schutz von Geometridenarten der DDR (Lep.). - Verh. Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben - erwähnen: Westd.Entom.Tag 1989, S. 179-186. Düsseldorf. O. BLOCHWITZ, Genthin, F. CLEMENS, Berlin, T. GELBRECHT, J. & B. MÜLLER: Arbeitsmaterialien DRECHSEL, Neubrandenburg, W ELSNER, Guben, zur Geometridenfauna Ostdeutschlands (Stand: 1994) © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 39,1995/42 03

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Notizen. 500.Lythriapitr- puraria L. - im Sonnensommer 1992 überraschend häu­ Anschrift der Verfasser: fig im Nordosten Brandenburgs (Lep., Geometridae). - Ent. Nachr. Ber. 37: 256-7. Dr. Jörg Gelbrecht, G.-Hauptmann-Str. 28, SCHMIDT, P.( 1991 ): Beiträge zur Insektenfauna der D-15711 Königs Wusterhausen DDR: Lepidoptera - Arctiidae, Nolidae, Ctenuchidae, Drepanidae, Cossidae und Hepialidae. - Beitr. Ent. Ber­ lin 41: 123-236. Arnold Richert, Altenhofer Str. 68, SCHINTLMEISTER, A. (1987): Beiträge zur Insekten­ D -16227 Eberswalde fauna der DDR: Lepidoptera - Notodontidae. - Beitr. Ent., Berlin 37: 35-82. Hartmut Wegner, Hasenheide 5, D-21365 Adendorf