Stellungnahme Zur Erweiterung Eines Rewe Supermarktes in Jork
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Stellungnahme Erweiterung Rewe Osterjork in Jork Stellungnahme zur Erweiterung eines Rewe Supermarktes in Jork Auftraggeber: Rewe Markt GmbH Projektleitung: Dipl.‐Geogr. Katharina Staiger Dipl.‐Ing. Florian Komossa Hamburg, den 18.03.2019 Gesellschaft für Markt‐ und Absatzforschung mbH 1 Stellungnahme Erweiterung Rewe Osterjork in Jork Urheberrecht Das vorliegende Dokument unterliegt dem Urheberrecht gemäß § 2 Abs. 2 sowie § 31 Abs. 2 des Gesetzes zum Schutze der Urheberrechte. Eine Vervielfältigung, Weitergabe oder (auch auszugs‐ weise) Veröffentlichung ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung der GMA und des Auf‐ traggebers unter Angabe der Quelle zulässig. Gesellschaft für Markt‐ und Absatzforschung mbH Ludwigsburg | Dresden, Hamburg, Köln, München Poststraße 25 20354 Hamburg Geschäftsführer: Dr. Stefan Holl Telefon: 040 – 30 99 77 78 ‐ 0 Telefax: 040 – 30 99 77 78 ‐ 9 E‐Mail: [email protected] Internet: www.gma.biz 2 Stellungnahme Erweiterung Rewe Osterjork in Jork Vorbemerkung Im Februar 2019 erteilte die Rewe Markt GmbH, Norderstedt, der GMA, Gesellschaft für Markt‐ und Absatzforschung mbH, Hamburg, den Auftrag, die Erweiterung eines Supermarktes in Jork zu überprüfen. Konkret ist zu untersuchen, in welchem Umfang durch das Vorhaben Umverteilungen gegenüber Betrieben in Jork und im Umland ausgelöst werden und ob hieraus schädliche städtebauliche Ef‐ fekte bzw. Funktionsstörungen zentraler Versorgungsbereiche sowie versorgungsstrukturelle Auswirkungen resultieren. Für die Ausarbeitung des Berichtes standen der GMA u. a. Daten des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN), des Auftraggebers sowie ergänzende sekundärstatistische Materialien un‐ terschiedlicher Quellen zur Verfügung. Im Februar 2019 wurde der für das Vorhaben relevante Wettbewerb in Jork sowie in den angrenzenden Bereichen der SG Lühe (Steinkirchen, Mittelnkir‐ chen) und Hamburg (Neuenfelde) erfasst und eine städtebauliche Bewertung der Einzelhandels‐ lagen durchgeführt. Die vorliegende Untersuchung dient der Entscheidungsvorbereitung und ‐findung für kommunal‐ politische und bauplanungsrechtliche Entscheidungen. Alle Informationen im vorliegenden Dokument sind sorgfältig recherchiert, der Bericht wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der verwendeten primärstatistischen Quellen, z. B. Einwohnerzahlen statistischer Ämter, Kaufkraft‐ kennziffern von MB Research, kann die GMA keine Gewähr übernehmen. Das vorliegende Doku‐ ment unterliegt dem Urheberrecht gemäß § 2 Abs. 2 sowie § 31 Abs. 2 des Gesetzes zum Schutze der Urheberrechte. Eine Vervielfältigung, Weitergabe oder (auch auszugsweise) Veröffentlichung ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung der GMA und des Auftraggebers unter Angabe der Quelle zulässig. G M A Gesellschaft für Markt‐ und Absatzforschung mbH Hamburg, den 18.03.2019 KST/KOF‐aw 3 Stellungnahme Erweiterung Rewe Osterjork in Jork Inhaltsverzeichnis Seite I. Grundlagen 5 1. Ausgangslage und Vorhabenbeschreibung 5 2. Bauplanungsrechtliche Vorgaben 5 3. Mikrostandort Osterjork 7 II. Relevante Angebotssituation 9 1. Methodik und Umfang der Wettbewerbsaufnahme 9 2. Angebotssituation im periodischen Bedarf in Jork 9 3. Angebotssituation im periodischen Bedarf in Mittelnkirchen / Steinkirchen 10 4. Angebotssituation im periodischen Bedarf in Hamburg‐Neuenfelde 10 III. Bewertung der raumordnerischen Ziele 12 1. Konzentrationsgebot 12 2. Integrationsgebot 12 3. Kongruenzgebot 12 3.1 Einzugsgebiet des Vorhabens und Kaufkraft 13 3.2 Kaufkraft im Einzugsgebiet 14 3.3 Umsatzprognose und Umsatzherkunft 14 3.4 Bewertung des Kongruenzgebotes 16 4. Beeinträchtigungsverbot 16 4.1 Wettbewerbliche Wirkungen 16 4.2 Bewertung des Beeinträchtigungsverbotes 17 IV. Kompatibilität des Einzelhandelskonzeptes der Gemeinde Jork mit dem LROP 2017 19 V. Zusammenfassung 20 VI. Anhang: Definition der Betriebstypen im Lebensmitteleinzelhandel 22 4 Stellungnahme Erweiterung Rewe Osterjork in Jork I. Grundlagen 1. Ausgangslage und Vorhabenbeschreibung Die Firma Rewe Markt GmbH, Norderstedt, plant mit ihrem Kaufmann Sören Schmidt, die Erwei‐ terung des Rewe‐Marktes in Osterjork von ca. 1.533 m² um 380 m² auf ca. 1.913 m² Verkaufsflä‐ che. Hierzu soll dem bestehenden Markt im Bereich der Parkplätze ein Anbau mit 275 m² vorge‐ lagert und die interne Aufteilung verändert werden. Das Vorhaben ist mit ca. 1.533 m² Verkaufs‐ fläche bereits großflächig. Der Markt wurde ursprünglich mittels des Vorhaben‐ und Erschlie‐ ßungsplanes „Ortsmitte“ errichtet, so dass für das Gebiet kein Bebauungsplan vorliegt. Um das Vorhaben realisieren zu können, soll nun der Bebauungsplan Nr. 63 „REWE – Ortsmitte“ mit ei‐ nem Sondergebiet (SO) „Lebensmittelmarkt“ aufgestellt werden. Dass sich der Markt an einem städtebaulich integrierten Standort befindet ist unstrittig. Der Standort wird auch im Einzelhandelskonzept der Gemeinde Jork, das im Jahr 2015 durch die GMA erarbeitet worden ist, als Teil des Zentralen Versorgungsbereichs „Ortsmitte“ festgesetzt. Für das Bebauungsplanverfahren ist der Nachweis zu erbringen, dass auch Kongruenzgebot und Beein‐ trächtigungsverbot eingehalten werden. Die Untersuchung erfolgt vor dem Hintergrund der Vorschriften des BauGB, der BauNVO sowie der Ziele und Grundsätze der Landes‐ und Regionalplanung. 2. Bauplanungsrechtliche Vorgaben Für die Beurteilung der Zulässigkeit von großflächigen Einzelhandelsbetrieben ist § 11 Abs. 3 BauNVO zu beachten. Die Regelung führt in ihrer aktuellen Fassung aus: 1 „1. Einkaufszentren, 2. großflächige Einzelhandelsbetriebe, die sich nach Art, Lage oder Umfang auf die Verwirklichung der Ziele der Raumordnung und Landesplanung oder auf die städ‐ tebauliche Entwicklung und Ordnung nicht nur unwesentlich auswirken können, 3. sonstige großflächige Handelsbetriebe, die im Hinblick auf den Verkauf an letzte Verbraucher und auf die Auswirkungen den in Nummer 2 bezeichneten Einzel‐ handelsbetrieben vergleichbar sind, sind außer in Kerngebieten nur in für sie festgesetzten Sondergebieten zulässig. Auswirkungen im Sinne des Satzes 1 Nr. 2 und 3 sind insbesondere schädliche Umwelt‐einwirkungen im Sinne des § 3 des Bundes‐Immissionsschutzgesetzes so‐ wie Auswirkungen auf die infrastrukturelle Ausstattung, auf den Verkehr, auf die Versorgung der Bevölkerung im Einzugsbereich der in Satz 1 bezeichneten Be‐ triebe, auf die Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche in der Stadt oder in an‐ deren Städten, auf das Orts‐ und Landschaftsbild und auf den Naturhaushalt. Auswirkungen im Sinne des Satzes 2 sind bei Betrieben nach Satz 1 Nr. 2 und 3 in der Regel anzunehmen, wenn die Geschossfläche 1.200 m² überschreitet. Die Re‐ 1 Baunutzungsverordnung (BauNVO), neugefasst am 21.11.2017 (BGBl. IS.3787). 5 Stellungnahme Erweiterung Rewe Osterjork in Jork gel des Satzes 3 gilt nicht, wenn Anhaltspunkte dafür bestehen, dass Auswirkun‐ gen bereits bei weniger als 1.200 m² Geschossfläche vorliegen oder bei mehr als 1.200 m² nicht vorliegen; dabei sind in Bezug auf die in Satz 2 bezeichneten Aus‐ wirkungen insbesondere die Gliederung und die Größe der Stadt und ihrer Ort‐ steile, die Sicherung der verbrauchernahen Versorgung der Bevölkerung und das Warenangebot des Betriebs zu berücksichtigen.“ In Niedersachsen sind mit Blick auf die Zulässigkeit großflächiger Einzelhandelsbetriebe die Vor‐ gaben des Landes‐Raumordnungsprogramms (LROP 2017, Kap. 2.3) zu beachten. Zudem wird festgelegt, was unter großflächigem Einzelhandel zu verstehen ist: (1) „Neue Einzelhandelsprojekte sind nur zulässig, wenn sie den Anforderungen der Ziffern 03 bis 10 entsprechen.“ (2) „Als Einzelhandelsgroßprojekte gelten Einkaufszentren und großflächige Einzel‐ handelsbetriebe gemäß § 11 Abs. 3 Nr. 1 bis 3 der Baunutzungsverordnung ein‐ schließlich Hersteller‐Direktverkaufszentren.“ (3) „Als Einzelhandelsgroßprojekte gelten auch mehrere selbständige, gegebenenfalls jeweils für sich nicht großflächige Einzelhandelsbetriebe, die räumlich konzentriert angesiedelt sind oder angesiedelt werden sollen und von denen in ihrer Gesamt‐ betrachtung raumbedeutsame Auswirkungen wie von einem Einzelhandelsgroß‐ projekt ausgehen oder ausgehen können (Agglomerationen).“ Das derzeit gültige Regionale Raumordnungsprogramm (RROP 2013) des Landkreises Stade be‐ sagt zu Einzelhandels‐Großprojekten (Kapitel 2.3.3): 01 Einzelhandels‐Großprojekte sind in den Zentralen Orten zu realisieren. In den Ver‐ sorgungskernen ist die Ansiedlung neuer und die Erweiterung vorhandener groß‐ flächiger Einzelhandelsbetriebe zulässig. Die Versorgungskerne sind in der zeich‐ nerischen Darstellung festgelegt2. 02 Einzelhandels‐Großprojekte müssen hinsichtlich Warensortiment, der Lage und Größe der Verkaufsfläche, dem Konzentrations‐ und dem Integrationsgebot so‐ wie dem Beeinträchtigungsverbot entsprechen. Neue Einzelhandels‐Großpro‐ jekte sind mit benachbarten und von der Ansiedlung betroffenen Gemeinden im Moderationsverfahren abzustimmen. Im Moderationsverfahren sollen die Prüfkriterien des „Regionalen Einzelhandels‐ konzeptes ‐ Nahversorgung ‐ für den Landkreis Stade“ angewandt werden. Grundzentren sollen eine optimale Versorgungsqualität ermöglichen. Hierzu kön‐ nen primär Lebensmittelmärkte mit einem umfangreichen Sortiment beitragen. Zur Erhaltung und nachhaltigen Sicherung des Bestandes an Grundversorgungs‐ einrichtungen bzw. zur Stärkung der Versorgungskerne (Zentralen Versorgungs‐ bereiche), sollen Erweiterungen der Bestandsobjekte grundsätzlich Neuansied‐ lungen vorgezogen werden. 2 Der Begründung zu Satz 2.2.3 Nr. 1 ist weiterhin zu