Präsident Stephan Sticher Seit 14. Juli 2006 ist Stephan Sticher – seines Zeichens Chef einer Unternehmensgruppe mit über 20 Millionen Euro Jahresumsatz – Präsident des LIEBHERR GAK. Bereits im vergangenen Jahr gehörte er dem Arbeitspräsidium unter Harald Sükar an. Dort war er vor allem für die interne Organisation sowie die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins verantwortlich.

Stephan Sticher wurde am 27. September 1956 geboren und ist von Kindesbeinen an ein glühender GAK-Anhänger. Er wird allgemein als familiärer, bescheidener Mensch mit einem sehr guten Gespür für Menschen beschrieben. Seine Managerqualitäten und seinen Geschäftssinn stellte er bereits im Alter von 30 Jahren unter Beweis, als er das "bit" Schulungscenter gründete, das mittlerweile 185 fixe sowie 300 freiberufliche MitarbeiterInnen beschäftigt und an 7 Standorten in Österreich sowie in Deutschland, Polen, Tschechien, Russland, Slowenien, Bulgarien und der Schweiz Niederlassungen betreibt.

Das Präsidentenamt übernahm er auf Wunsch seines Vorgängers und nunmehrigen Präsidiumsmitglieds Harald Sükar. Doch auch bei Stephan Sticher wird Teamwork groß geschrieben – er kann hierbei auf ein prominent besetztes Präsidium mit wichtigen Vertretern der steirischen und österreichischen Wirtschaft zählen. Sein wichtigstes Ziel als Präsident des LIEBHERR GAK ist die wirtschaftliche Konsolidierung sowie die Förderung der Jugend um so langfristig das finanzielle und sportliche Überleben des Clubs abzusichern. Mit seiner Entschlossenheit und seinem Optimismus sowie dem starken Präsidium im Rücken, kann man davon ausgehen, dass dieser Weg von Erfolg gekrönt sein wird.

Geschichte des GAK - ein Überblick Am 18. August 1902 war es soweit: Nach einem 4:1-Sieg im Vergleichskampf gegen den Akademischen Sportverein wude von einer Gruppe von Mittelschülern rund um Gründervater Carl Markel der GAK in den Klubfarben Rot-Weiß gegründet. Als Vorbild diente der Wiener Athletiksportklub, der damals führende Allround-Sportverein Österreichs – diesem Anspruch entsprechend wurden auch bald weitere Sektionen gegründet. Schon wenige Wochen später spielte man auf einem eigenen, vom älteren Bäcker-Mühlen-Konsortium gepachteten Platz in der Körösistraße, die für über hundert Jahre die Heimstätte des GAK bleiben sollte. Sein erstes internationales Spiel konnte der GAK am 9. September 1902 gegen den FC Ödenburg mit 4:1 gewinnen.

Schon in den ersten Jahren seines Bestehens wurde der GAK zum erfolgreichsten steirischen Fußballklub. Die erste Landesmeisterschaft nach Gründung des „Steirischen Fußballverbandes“ wurde 1922 durch einen 2:0-Sieg gegen Sturm gewonnen (das erste Derby hatte schon 1913 stattgefunden), bis 1933 sollten neun weitere steirische Meisterschaften und drei österreichische Amateurstaatsmeistertitel folgen. In dieser Zeit wurden auch bereits die ersten erfolgreichen Auslandsreisen in verschiedene europäische Länder und nach Nordafrika unternommen.

Nach dem 2. Weltkrieg gelang dem GAK bereits 1951, im zweiten Jahr nach Gründung einer österreichweiten Liga, der Aufstieg von der Staatsliga B in die Staatsliga A, deren fixer Bestandteil man für die nächsten Jahrzehnte bleiben sollte. Bemerkenswerte Spieler der 50er Jahre, in denen der GAK durchwegs auf den Plätzen fünf bis acht der Staatsliga klassiert ist: Willy Huberts, Herbert Ninaus, Willy Sgerm. Weiterhin werden Auslandsreisen unternommen, z.B. nach Israel und in die USA. Das erste internationale Pflichtspiel folgt 1962 nach dem (ebenfalls erstmaligen) Erreichen des Cupfinales gegen die Wiener . Gegen Odense aus Dänemark ist aber genau so in der ersten Runde Endstation wie einige Jahre später gegen ADO Den Haag.

Einen Rückschlag muss der GAK im Jahr 1974 hinnehmen: Nur ein Jahr nach der mit Platz drei bis dahin besten Platzierung in der Meisterschaft muss man aufgrund der Bundesliga-Reform (Einführung einer Zehnerliga, nur ein Klub aus jedem Bundesland außer Wien) erstmals absteigen. Unter Trainer Hermann Stessl und mit dem späteren Präsidenten Rudi Roth im Tor gelang allerdings postwendend der Wiederaufstieg. Der danach folgende stetige Aufstieg gipfelte im ersten Cupsieg 1981 gegen Salzburg – dem ersten österreichischen Titel eines steirischen Vereins überhaupt. Sepp Stering und (in der Verlängerung) waren im Liebenauer Stadion die Torschützen beim 2:0-Heimsieg (nach einem 0:1 im Hinspiel) für den GAK.

Der zweite Abstieg nach 1974 passierte 1990, diesmal aber ohne sofortigen Wiederaufstieg als „Happy End“. Erst der deutsche Trainer Hans-Ulrich Thomale schaffte in seinem zweiten Jahr beim GAK 1995 den Aufstieg: Die Aufsteigsmannschaft wurde mit Ramusch, Sabitzer und Vukovic perfekt verstärkt und erreicht auf Anhieb einen Europacup-Startplatz. Der Auftakt zu einem Jahrzehnt, in dem sich der GAK endgültig an der österreichischen Spitze etablieren sollte – für die Fans um so unverständlicher, dass Thomale nach der Saison seinen Hut als GAK-Trainer nehmen musste. Die Karriere seines Nachfolgers Petrovic beim GAK war nach der „Watschen-Affäre“ beim Auswärtsspiel gegen Germinal Ekeren bald vorbei, mit Gustl Starek auf der Trainerbank gelang eines der ganz großen Europacup-Highlights: Erst im Elfmeterschießen war in Kapfenberg gegen Inter Mailand Endstation, nachdem man die italienischen Stars an den Rand einer Niederlage gebracht hatte.

Was dann folgte, ist allen GAK-Fans noch in bester Erinnerung: Der Einzug ins Liebenauer Stdion, ausgezeichnete Platzierungen in der Meisterschaft und jährliche Europacup-Auftritte (unter anderem gegen AS Monaco und Panathinaikos Athen) unter Trainer , die Cupsiege 2000 und 2002, die Ära Roth/Schachner mit dem Vizemeistertitel und dem damit verbundenen ersten Auftritt in der CL-Qualifikation 2003 und schließlich das Double. 102 Jahre nach seiner Gründung hatte der GAK den Höhepunkt erreicht, und es sollen noch viele erfolgreiche Jahrzehnte folgen.

Europacup Der beste Beweis für den sportlichen Erfolg des LIEBHERR GAK seit dem Wiederaufstieg 1995 ist die Tatsache, dass man sich seitdem mit nur einer Ausnahme (1996/97) jedes Jahr für einen europäischen Wettbewerb qualifizieren konnte. Der GAK konnte sich also im internationalen Fußball einen Namen machen, wenn auch „nur“ dadurch, dass man einige große Mannschaften am Rande einer Niederlage hatte. Ein Aufstieg gegen einen ganz prominenten Gegner fehlt noch, den größten Erfolg stellt zweifellos das Erreichen der UEFA-Cup Gruppenphase der Saison 2004/05 mit Spielen gegen AJ Auxerre, AZ Alkmaar oder Glasgow Rangers und schließlich dem erstmaligen Erreichen der dritten Runde gegen Middlesbrough dar.

Die ersten Auftritte des GAK auf der europäischen Fußballbühne liegen aber schon viel weiter zurück: 1962 startete man als Verlierer im Cupfinale (gegen Meister Austria Wien) erstmals im Cup der Cupsieger. Gegen den dänischen Verein Odense reichte es bei der Europacup-Premiere im Heimspiel zwar zu einem 1:1, auswärts musste man sich allerdings mit 5:3 geschlagen geben. Gleich zwei Niederlagen setzte es 1968 – wieder im Cup der Cupsieger, ohne Cupsieger zu sein – gegen ADO Den Haag – 1:4 auswärts, 0:2 in Graz. Und auch der erste Auftritt im UEFA-Cup 1973 dauerte nur kurz und endete mit zwei Niederlagen: 1:2 und 0:1 gegen Panahaiki Patras aus Griechenland. Bemerkenswert ist, dass man die nächste Heimniederlage in einem internationalen Bewerbsspiel erst 19 Jahre später gegen Lok Moskau einstecken musste. Vor dem größten Publikum spielte der man als Cupsieger 1981. In Tiflis sahen 70.000 Dynamo 2:0 gegen den GAK gewinnen. Der letzte Auftritt vor einer über ein Jahrzehnt dauernden Absenz von der europäischen Bühne gegen den rumänischen Klub Corvinul Hunedoara ging vor allem als abenteuerliche Reise in die Annalen ein.

Erst in den 90er Jahren folgten auch sportliche Erfolge im internationalen Fußball. Durch Siege gegen Vojvodina Novi Sad und Germinal Ekeren erreichte man gleich beim 1996 die zweite UEFA- Cup Runde und zog das Traumlos Inter Mailand. Auswärts schlug die große Stunde von Ersatzgoalie Alexander Manninger, der wie die gesamte Mannschaft über sich hinaus wuchs. Das 0:1 holte man im Rückspiel vor 11.000 Zuschauern in Kapfenberg duch einen Elfmeter von Herfried Sabitzer auf, in der letzten Minute der regulären Spielzeit rettete der Schweizer Sforza für seine Mannschaft gegen Erwin Dampfhofer auf der Linie – das Elfmeterschießen musste entscheiden und die italienische Startruppe hatte das bessere Ende für sich.

Auch in den Jahren 1998 bis 2000 war unter Klaus Augenthaler und Werner Gregoritsch jeweils in der 2. Runde des UEFA-Cup Endstation. Während man gegen AS Monaco und Espanyol Barcelona bittere 4:0-Auswärtsniederlagen einstecken musste (das 3:3 im ausverkauften Heimspiel gegen Monaco bleibt aber als Highlight in Erinnerung), war es gegen Panathinaikos wieder einmal die letzte Spielminute, die den Ausschlag zu Lasten des GAK gab: Nach einem 2:1-Sieg im Heimspiel wähnte man sich nach 90 torlosen Minuten in Athen schon in der nächsten Runde, als der Schiedsrichter nach einem Hartmann-Foul im Strafraum auf Elfmeter entschied, der für den GAK aufgrund der Auswärtstorregel das Ausscheiden bedeutete. Was der Europacup jedenfalls bietet, sind immer wieder interessante Destinationen: 1999 und 2001 war der GAK auf den Färöer Inseln bei Klaksvik und Torshavn zu Gast.

Die Highlights der letzten Jahre waren die Spiele in der CL-Qualifikation: 2002, als man vom Konkurs von Meister FC Tirol profitierte, standen die Aufstiegschancen schon nach der 0:2-Heimniederlage schon beinahe bei null, dennoch lieferte der GAK auswärts ein tolles Match und holte ein 3:3. Im Jahr darauf gegen Ajax Amsterdam war man so nah am großen Geld wie nie zuvor. In einem unvergesslichen Duell (Pogatetz hatte im Heimspiel getroffen, Kollmann in der Amsterdam-Area) entschied ein zweifelhafter Elfmeter in der Nachspielzeit zugunsten des prominenten Gegners. In den Spielen gegen Ajax hatte man das geschafft, woran es in vielen anderen Europacup-Duellen fehlte, nämlich gegen einen starken Gegner zweimal eine Topleistung zu bringen. So etwa als Meister gegen Liverpool, als man beim 0:2 im Heimspiel chancenlos war und erst an der Anfield Road zeigte, was auch gegen einen solchen Gegner möglich ist. Mario Tokic erzielte den historischen Treffer beim ersten Auswärtssieg einer österreichischen Mannschaft gegen eine Mannschaft von der Insel.

Ehrenpräsident Mag. Rudi Roth Der Vorgänger des aktuellen Präsidenten Harald Sükar ist zugleich der erfolgreichste Vereinspräsident in der Geschichte des GAK: Mag. Rudi Roth. Als oberster Verantwortlicher für den ersten Meistertitel gelang ihm etwas Einmaliges, mit dem Bau des GAK-Trainingszentrums in Graz- Andritz setzte er sich selbst ein Denkmal. Und schon zuvor hatte ganz Fußball-Österreich seine Blicke nach Graz gerichtet, als Rudi Roth mit „seinem“ GAK im Jahr 2002 das 100-jährige Bestehen feierte. Nach vier Jahren an der Spitze gönnte der erfolgreiche Geschäftsmann sich und seinem Unternehmen den Schritt zurück in die zweite Reihe.

Der gebürtige Gnaser Rudi Roth begleitet den GAK nicht nur schon seit Jahrzehnten in unterschiedlichsten Vorstands-Funktionen, er stand auch selbst als Profi für die „Rotjacken“ auf dem Platz. Mit ihm als Tormann gelang der Mannschaft des GAK nach dem Abstieg 1974 der sofortige Wiederaufstieg, insgesamt stand er für etwa 100 Spiele erfolgreich zwischen den Pfosten – darunter sieben Stadtderbys ohne eine einzige Niederlage. Schon während der sportlichen Karriere begann sein wirtschaftlicher Erfolg mit seiner Firma „Heizöle Roth“, gleich danach sein Engagement als Vorstandsmitglied des GAK, das bis heute andauert.

Ehrenpräsident Heribert Kasper Seit Jahrzehnten ist der Name Heribert Kasper untrennbar mit dem GAK verbunden. Noch heute ist seine Begeisterung für jeden, der in seiner Nähe ein GAK-Spiel sieht, ansteckend. Er stand von 1977 an sechs Jahre lang an der Spitze des GAK und führte dabei die Arbeit seines „Vorbildes“ als Funktionär, Konrad Reinthaler, fort. Denkwürdigster Augenblick seiner Amtszeit war der Cupsieg 1981, der erste österreichische Titel für einen steirischen Verein überhaupt.

Ehrenpräsident Konrad Reinthaler Selbst nach fast 30 Jahren ist Konrad Reinthaler als Retter des GAK ein Begriff: Nachdem Sponsor ATS-Bank 1976 in die Pleite geschlittert war, hing auch die Zukunft des Vereins an einem seidenen Faden. Der Direktor der Grazer Handelsakademie folgte Horst Melcher als GAK-Präsident und schaffte es, genügend Fans, Sponsoren und Politiker zu überreden, dem GAK noch eine (finanzielle) Chance zu geben, um den Konkurs abzuwenden. Eine Chance, die seine Nachfolger eindrucksvoll genutzt haben. Das Bild des Hofrates, der bei Grazer Kaufleuten für den GAK „bettelt“, wurde Teil der Vereinsgeschichte. Die Meistersaison 2003/04 „Wir können, wir wollen, aber wir müssen nicht Meister werden.“ So brachte Walter Schachner die Situation des LIEBHERR GAK als Underdog im Kampf um die österreichische Meisterschaft 2003/04 auf den Punkt. Und so begannen erst nach und nach immer mehr GAK-Fans daran zu glauben, dass das, worauf sie seit Jahren oder sogar Jahrzehnten gewartet hatten, tatsächlich Wirklichkeit werden könnte. Ein Rückblick auf einige wichtige Schritte auf dem Weg zum ersten Meistertitel in der Vereinsgeschichte.

Herbst 2003: trifft und trifft (insgesamt sollten es in dieser Saison 27 Meisterschafts-Tore werden) und hält den GAK somit auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze – so kann man diese Herbstsaison in einem Satz zusammen fassen. Dabei hatte die Mannschaft im September die tiefste Krise der Saison zu bewältigen – nach dem unglücklichen Ausscheiden in der CL- Qualifikation gegen Ajax Amsterdam folgte im UEFA-Cup gleich der nächste Tiefschlag gegen Valerenga Oslo. In der Meisterschaft betrug der Rückstand auf die Tabellenspitze zu diesem Zeitpunkt bereits elf Punkte. Doch nach einigen Umstellungen in der Mannschaft gelang ein überraschender 1:0-Auswärtssieg bei der Austria, mit dem eine bemerkenswerte Aufholjagd begann. Acht Spiele, 13 Tore und 19 Punkte später überwinterte man auf Platz drei der Tabelle...

April 2004: Dreimal musste der GAK im April in Wien antreten, dreimal ging er dabei als überlegener Sieger vom Platz und legte somit den Grundstein für Meistertitel und Cupsieg. Beim 4:0-Auswärtssieg gegen Rapid erzielten Samir Muratovic und Libor Sionko, beide im Winter zur Mannschaft gestoßen und sofort zu absoluten Leistungsträgern gereift, ihre Premieren-Tore in Rot. Drei Wochen später gab es am Mittwoch im Cup-Viertelfinale ebenfalls einen Sieg gegen Rapid und am Sonntag dann den größten Schritt in Richtung Meistertitel durch einen 3:1-Sieg gegen die Austria im Horr-Stadion. Mit der wahrscheinlich besten Leistung der Saison hatte man die Startruppe durchwegs im Griff, Bazina, Kollmann und Amerhauser konnten die taktische Überlegenheit auch in Tore ummünzen. Das war der Moment, als auch die größten Skeptiker an den Titel zu glauben begannen.

15. Mai 2004 – der Meistertitel: Nachdem man im Derby gegen Sturm einen weiteren Schritt in Richtung Titel gemacht hatte, wurde der Traum im Heimspiel gegen Pasching Wirklichkeit. Dank der Schützenhilfe von Mattersburg unter dem ehemaligen GAK-Trainer Werner Gregoritsch reichte dem GAK ein 1:1 zum größten Triumph in der Vereinsgeschichte. Um 17:17 Uhr waren Mannschaft, Trainer, Präsident und Fans zu Tränen gerührt, anschließend folgte am Stadionvorplatz die schönste – weil spontane und improvisierte – Meisterfeier. Es sollten in den nächten Tagen noch einige folgen: Am Donnerstag in der Südstadt, wohin in der letzten Meisterschaftsrunde 9.000 GAK-Fans gekommen waren, um den Meisterteller „abzuholen“ und am Freitag am GAK-Platz in der Körösistraße. Und tagelang ständig irgendwo in Graz oder der Steiermark.

Der Cupsieg: Es wurde die Stunde des Franz Almer. Bereits vor dem Derby, als sich Andreas Schranz ohne Fremdeinwirkung im Training verletzt hatte, wurde Almer – er war nur einige Tage zuvor offiziell zurück getreten und war in Gedanken schon bei seinem neuen Job in der Akademie – reaktiviert. Der Routinier meisterte die letzten drei Meisterschafts-Partien mit Bravour und machte sich im Cupfinale endgültig unsterblich. Zum zweiten Mal nach 2000 parierte er im Elfmeter- Schießen den entscheidenden Strafstoß (nach der regulären Spielzeit war es 2:2, nach Verlängerung 3:3 gestanden) und krönte die erfolgreichste Saison des GAK mit dem Double.

Pressereaktionen: Dass der GAK der „Meister der Herzen“ sei, wurde Präsident Rudi Roth nicht müde zu betonen. Die Reaktionen der Medien in den Tagen nach dem historischen Erfolg gaben ihm Recht. „Ein Traum in Rot“ titelte die Kleine Zeitung und hatte einen Meilenstein gesehen: „Der GAK hat mit dem gestrigen Tag das Image abgelegt, ein guter, aber kein großer Klub zu sein.“ Noch euphorischer gab sich der Kurier („Der 15. Mai wird für alle Zeiten einen fixen Platz im Geschichtsbuch haben. Zumindest im rotweißroten für fußballtechnische Heldentaten. Der GAK ist österreichischer Meister.“), analytischer der Standard („Der GAK hat den Titel gewonnen, die Austria hat ihn verloren. Beide Lesearten eines Wettbewerbes enthalten viele Wahrheiten.“). Und für die Sportwoche handelte es sich schlicht um das „Wunder GAK“...

Das GAK-Trainingszentrum in Graz Weinzödl Schon 1999 entstand der Gedanke für ein GAK- Trainingszentrum, im September 2001 folgte die Einigung von Vertretern des Landes, der Stadt und des LIEBHERR GAK auf den Standort Weinzödl und somit die weitere Verankerung des GAK im angestammten Norden von Graz. Dazwischen waren unterschiedliche Projekte zur Diskussion gestanden, unter anderem bei der landwirtschaftlichen Schule Grottenhof oder in Thal, immer wieder auch in Verbindung mit der Diskussion um ein Trainingszentrum des Stadtrivalen. Ausgewählt wurde schließlich das Projekt von DI Hohensinn und DI Dr. Monadjem GAK Trainingszentrum, Weinzödl als „Sport-, Natur- und Freizeitpark“.

Das Trainingszentrum des GAK wurde gemeinsam vom Land Steiermark, der Stadt Graz und dem LIEBHERR GAK selbst finanziert. Die Eigenmittel wurden vom Verein durch Ablöse der Rechte am „ehrwürdigen“ GAK-Platz in der Körösistraße aufgebracht – das Gelände wurde vom ASVÖ an die Wohnbaugesellschaft GWS verkauft. Der Abschied von diesem Stadion erfolgte in angemessenem Rahmen, während einige Kilometer muraufwärts die Baumaßnahmen gerade in ihrer intensivsten Phase waren: mit der Meisterfeier im Mai 2004.

Das Vorzeigeprojekt GAK-Trainingszentrum entstand in sensationell kurzer Bauzeit: Weniger als 18 Monate nach der Spatenstichfeier konnte Präsident Rudi Roth „sein“ Projekt bei der Eröffnungsfeier die am 1. Oktober 2004 im Beisein zahlreicher Prominenz der Öffentlichkeit vorstellen, am darauf folgenden Tag nutzten tausende GAK-Fans die Möglichkeit, sich von einem Meilenstein bei der Professionalisierung des Vereins zu überzeugen. Schon dabei zeigte sich, dass das Trainingszentrum nicht nur den Mannschaften optimale Trainingsbedingungen bieten kann (ein „Arbeitsplatz Stadion“ sollte für Mannschaft und Betreuerstab möglich werden), sondern dem gesamten GAK ein neues Zuhause.

Architektonisch stand bei den Planungen für das GAK-Trainingszentrum die Idee im Mittelpunkt, Umwelt und Sport optimal zu verbinden, indem man das Trainingszentrum in die Umgebung einbettet und Wert auf die Verwendung von Holz als Baumaterial sowie ein nachhaltiges Energiekonzept legt. Für die Funktionalität der Anlage ist besonders wichtig, dass einerseits der sportliche, der administrative und der Freizeit-Bereich auf zwei Ebenen unter einem Dach liegen, aber gleichzeitig streng getrennt werden können, um optimale Trainingsbedingungen für Profis und Amateure zu schaffen, die über jeweils eigene Räumlichkeiten verfügen. Um es mit Architekt DI Wolfgang Frischenschlager vom Büro Hohensinn (die nötige Erfahrung im Sportstättenbau brachte das Büro Monadjem ein) zu sagen: „Ein modernes Zentrum für die sportbegeisterten Menschen, verschmolzen mit der Landschaft, umweltbewusst umgesetzt und für Generationen gebaut.“

UPC-Arena Graz Liebenau

UPC Arena Graz

Seit Beginn der Frühjahrssaison 2006 hat das Stadion Graz-Liebenau einen neuen Namen. Der LIEBHERR GAK und Stadtrivale SK Sturm Graz spielen nun in der UPC-Arena. Mit der Präsentation von UPC Telekabel als neuem Stadion-Sponsor fanden monatelange Spekulationen über den neuen Stadionnamen ein Ende. Telekabel ist eine Tochterfirma von Liberty Global Inc, die in 14 Ländern in Europa, Asien sowie Mittel- und Südamerika aktiv ist, und zahlt an die Stadt Graz als Eigentümerin kolportierte € 100.000 pro Jahr für die Namensrechte am Stadion.

Eröffnet wurde das auf dem Platz des alten Liebenauer Mehrzweckstadions neu errichtete Fußballstadion im Sommer 1997 als "Arnold Schwarzenegger Stadion Graz-Liebenau". Obwohl sich schon damals viele Fans mit der Wahl des dem Fußall kaum verbundenen Namenspatrons unglücklich zeigten, trug es diesen Namen mehr als acht Jahre lang. Im Herbst 2005 entwickelte sich jedoch eine Wochen lange Diskussion über den Namen des Stadions: Es wurden immer mehr Stimmen laut, wonach der Umgang des nunmehrigen Gouverneurs von Kalifornien mit der Todesstrafe den Überzeugungen der Steirer und dem Selbstverständnis von Graz als "Menschenrechtsstadt" zuwider laufen würde. Eine Entscheidung darüber wurde der Grazer Politik von Arnold Schwarzenegger selbst abgenommen - er untersagte der Stadt die weitere Verwendung seines Namens.

Die UPC-Arena ist als reines Sitzplatzstadion konzipiert und fasst 15.400 Zuschauer in 27 Sektoren. Das Spielfeld ist mit einer Rasenheizung ausgestattet und wird vom Zuschauerbereich durch einen 2,5 Meter tiefen Graben getrennt. Der Bereich der "Heimfans" befindet sich auf der Südseite des Stadions in den Sektoren 24-26, für die Gäste sind die Sektoren 8 u. 9 auf der Nordseite reserviert. Der VIP-Bereich fasst 700 Sitzplätze, die Errichtung von Sky-Boxen ist vom GAK und Vermarkter IMG angedacht.