Natürlich Abensberg Unser Beitrag Zu Mehr Biodiversität • Februar 2019 Seite 2 #Natürlichabensberg
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Natürlich Abensberg Unser Beitrag zu mehr Biodiversität • Februar 2019 Seite 2 #natürlichabensberg NATÜRLICH ABENSBERG Was ist das, Natürlich Abensberg? Es ist eine Darstellung, was wir in Abensberg bis- her in Sachen Umweltschutz, Nachhaltig- keit und Biodiversität geleistet haben und noch leisten können. Unter diesem Motto wollen wir nun weiter gehen. Dem Stadtrat von Abensberg und den Bürgerinnen und Bürgern soll diese Broschüre als Informati- onsschrift dienen, sie soll aber auch zum Mitmachen auffordern: Vermissen Sie ein Thema? Haben wir aktive Bürgerinnen und Bürger, die im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit präsent sind, nicht dabei? Schreiben Sie uns, was Ihnen wichtig ist. Wir werden diese Broschüre, die als Ar- beitsgrundlage verstanden werden soll, mit Ihren Anregungen und Informationen erweitern und neu veröffentlichen - für alle Haushalte. Natürlich Abensberg kann nur ein gemeinschaftlicher Prozess sein. Ma- chen Sie mit! Herzlichen Dank. Ihr Dr. Uwe Brandl, 1. Bürgermeister Kontakt: [email protected] Impressum und Fotohinweis zu den Seiten 1 und 24 auf Seite 22 #natürlichabensberg Seite 3 PFLEGE OHNE MITGIFT Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Bauhof der Stadt Abensberg verwen- den seit Jahren keinerlei Giftstoffe wie z.B. Unkrautvernichter. Unsere Landschafts- gärtner sind stets gut informiert und ver- suchen viele Wege, damit unsere Wege schön und die Pflanzen gesund bleiben. Wir sind stolz auf unsere fortschrittliche Mann- schaft im Bad Gögginger Weg. Seite 4 #natürlichabensberg Natürlich Abensberg: Unser kommunaler Beitrag zu mehr Biodiversität A. Einführung Diskussionsgrundlage, Vorschlagspapier und offenes, erweiterbares Handlungskon- Bevölkerungszunahme, hoher Flächen- zept. verbrauch, intensive Landbewirtschaf- tung, Preisdruck, Gewinnmaximierung, „Natürlich Abensberg“ ist der Arbeitstitel, Fehlsteuerung durch Subventionen, Effi- der auch die Überzeugung zum Ausdruck zienzstreben, Klimawandel oder die bringt, dass nur das Zusammenspiel und die Schad - stoffbelastung... Die Reihe an Ur- Überzeugung Vieler zu Erfolgen führen kön- sachen für die Verschlechterung der Um- nen. „Natürlich Abensberg“ ist ein Meilen- weltbedingungen ließe sich beliebig stein von vielen, hin zu einer nachhaltigen fortsetzen. Der Ausgang der Ursachen- und bewusst agierenden Kommune. kette ist aber eindeutig der Mensch. Nur wenn wir mit der Ressource Natur künftig Der Agenda Prozess1, die Projekte des Ener- sorgsamer umgehen, werden auch künf- giebeirates, das Gebäudeeffizienzkonzept, tige Generationen über Wohlstand und die Sandharlandener Heide2, der Kapellen- gesunde Lebensverhältnisse verfügen. berg, die Binnendünen, der Sallingbach, die Stadtbaumeister Gerhard Rölz erhält von Energienutzungspläne3, der Panoramaweg4, Es ist besorgniserregend, wie sehr in den Landrat Martin Neumeyer den Klima- die Radwege, der Adebar Weg, die Solarini- vergangenen beiden Jahrzehnten in Europa schutzpreis 2017 des Landkreises für die tiative, diverse z.T. prämierte Schulprojekte, Monokulturen zunahmen und gleichzeitig massiven CO2-Einsparungen der Stadt. die Sanierung von Wasser- und Abwasseran- der Artenreichtum dezimiert wurde. Mit Si- lage, das Schutzkonzept Trinkwasser, das cherheit mitverantwortlich sind die subven- gebettet in eine vermeintlich intakte Kultur- Projekt CO2-neutrales Abensberg5 u.a. mit tionsbedingten Fehlentwicklungen in der und Naturlandschaft, die nachteiligen Aus- Aufbau eines regionalen Naturstrommarktes Landwirtschaft. wirkungen des Anthropozäns nicht oder nur sind Beispiele der vielfältigen Aktivitäten der sehr bedingt spüren. Stadt Abensberg. Derzeit werden Themen wie Biodiversität, Klimaschutz und Ressourcenoptimierung Sinn dieser Ausarbeitung ist nicht, Verant- B. Biodiversität: Was ist das überhaupt? entweder vor dem Hintergrund der Verbes- wortlichkeiten zuzuschieben oder den An- serung der Lebensverhältnisse in den Groß- spruch zu erheben, eine Lösung der Eine gelungene und verständliche Defini- städten oder im Hinblick auf die Bewahrung komplexen Gesamtproblematik parat zu tion findet sich im Internet. Leider wird die von vermeintlich unberührter Natur proble- haben. Absicht ist, machbare Ansätze aufzu- Website, die zum Jahr der Biodiversität 2010 matisiert. Kleine und mittlere Kommunen zeigen, mit welchen Mitteln auf kommuna- in der Schweiz entwickelt wurde, nicht mehr hingegen sehen sich selbst oft weder als Teil lem Terrain Biodiversität gefördert werden fortgeschrieben. Sie hat an Aktualität nichts des Problems noch der Lösung, da sie, ein- kann. Dabei versteht sich dieses Skriptum als eingebüßt.6 IHRE NOTIZEN #natürlichabensberg Seite 5 WIESENBRÜTERGEBIET Die Sallingbach-Abens-Niederung ist ein Wiesenbrütergebiet, also Lebensraum für ausgesprochen selten gewordene und streng geschützte wiesenbrütende Vogel- arten wie den Großen Brachvogel, Kiebitz, Wachtelkönig und Braunkehlchen. Diese Vögel errichten ihre Nester am Boden, ur- sprünglich in feuchten Wiesenlandschaf- ten. Die Hinweisschilder sind gut erkennbar; die Tiere sind leider extrem scheu und schnell gestört. Seite 6 #natürlichabensberg „Biodiversität ist die Vielfalt des Lebens. Es ist dieses Netz, das zutage tritt, wenn man teme existenzielle Leistungen. So entsteht beispielsweise komplexe Nahrungsketten etwa aus Niederschlägen während dem Ver- Die Vielfalt des Lebens lässt sich auf drei Ebe- untersucht, angefangen bei der Photosyn- sickern durch den Waldboden Trinkwasser; nen beschreiben: these über Pflanzenfresser bis zu hoch spe- Bodenorganismen erhalten die Fruchtbar- Vielfalt der Ökosysteme (Lebensräume wie zialisierten Raubtieren. keit für den Anbau von Nahrungsmitteln. In Wasser, Wald, Alpiner Raum) Zahlen ausgedrückt generieren die Ökosys- Vielfalt der Arten (Tiere, Pflanzen, Pilze, Mi- Ökosysteme bieten Lebensräume für Tau- teme der Erde nach einer Schätzung jährlich kroorganismen) sende oder gar Millionen von Pflanzen- und den ökonomischen Wert von 16‘000 bis Vielfalt der Gene (Rassen oder Sorten von Tierarten, Pilzen und Mikroorganismen. Aus 54‘000 Milliarden Dollar. wildlebenden und genutzten Arten) Sicht des Menschen erbringen die Ökosys- Als vierte Ebene versteht man unter funk- Arten sind die lebenden Bausteine der Öko- tionaler Biodiversität die Vielfalt der Wech- systeme. Manch eine Art kann unbemerkt selbeziehungen innerhalb und zwischen verschwinden, ohne dass das Netz des Le- den anderen drei Ebenen. bens seine Tragfähigkeit verliert, weil bei- spielsweise ähnliche Arten einspringen und Biodiversität im Völkerrecht die gleiche Funktion übernehmen. Wenn je- Im Originaltext der Konvention über biolo- doch bestimmte Schlüsselarten verloren gische Vielfalt CBD (Artikel 2: Begriffsbe- gehen, werden ganze Systeme instabil. Der stimmung) bedeutet biologische Vielfalt Lebensraum verändert sich auch für andere (oder kurz: Biodiversität):«…die Variabilität Organismen und lebenswichtige Leistungen unter lebenden Organismen jeglicher Her- können versiegen. Solche Wechselwirkun- kunft, darunter unter anderem Land-, Mee- gen sind in Ökosystemen sehr vielfältig und res- und sonstige aquatische Ökosysteme schwierig vorauszusagen. Die genaue Beob- und die ökologischen Komplexe, zu denen achtung der Artenvielfalt kann jedoch wich- sie gehören. Dies umfasst die Vielfalt inner- tige Hinweise zum Zustand der Ökosysteme halb der Arten und zwischen den Arten und geben. die Vielfalt der Ökosysteme.»“ (CBD: Con- vention on Biological Diversity) Arten verschwinden nicht von einem Tag auf den anderen. Ihr Rückgang ist meist ein all- C. Biodiversität: mählicher Vorgang. So stehen manche Arten Ein komplexes Zusammenspiel7 jahrzehntelang auf Roten Listen. Die Popu- Es gibt schöne wilde Flecken und Gärten im lationen solcher Arten sind meistens klein „Zwischen Lebewesen, Nährstoffen und ver- Stadtgebiet - allerdings auch den Trend zu und isoliert. Inzucht kann ihre Vermehrung schiedenen Umweltfaktoren spinnt sich ein Stein und Geometrie im eigenen Vorgar- in Frage stellen, weil die genetische Vielfalt dichtes Netz von Abhängigkeiten und Ein- ten. Da kommt kein Insekt vorbei. Unser anderer, räumlich vernetzter Populationen flüssen. Foto entstand in Offenstetten. fehlt. IHRE NOTIZEN #natürlichabensberg Seite 7 KUHFEICHTLWEIHER Für das Hochwasserschutzkonzept im Orts- teil Offenstetten hatdie Stadt Abensberg in enger Abstimmung mit den Naturschutz- behörden den Retentionsraum an der Frönaustraße, den so genannten Kuh- feichtlweiher, aktiviert und die Abfluss- Situation verbessert. Seite 8 #natürlichabensberg Auch die Reaktionsfähigkeit der Ökosysteme qualifizierten Landschaftsplan , der Hinweise und es wurden Energieeffizienzmaßnahmen auf Extremsituationen – z.B. Dürren oder auf sensible und z.T. unantastbare Naturbe- an allen städtischen Gebäuden, etwa die Krankheitsausbrüche – kann durch den reiche gibt, ergänzt. Der Landschaftsplan8 ist durch den Bund geförderte Umstellung des Mangel genetischer Vielfalt eingeschränkt auch Grundlage für künftige konsequente Herzogskasten auf LED-Beleuchtung, und sein: Innerhalb ein und derselben Art gibt es Entwicklungs- und Ausgleichsmaßnahmen der Straßenbeleuchtung durchgeführt. nämlich immer wieder Individuen, die sol- im Bereich Flora und Fauna. che Extremereignisse besser tolerieren und Der Gewässerpflegeplan9 kartierte alle Ge- somit die Gesamtwirkung dämpfen könn- wässer dritter Ordnung und gibt Auskunft ten, wenn die Population genügend groß über Möglichkeiten der naturschonenden und vielfältig ist. Gewässerpflege oder Renaturierung. Die drei Ebenen der Biodiversität sind eng In Offenstetten wurde