YUTAKA SADO TONKÜNSTLER ORCHESTER ANTON BRUCKNER 8. SYMPHONIE

Recorded LIVE at the Wiener Musikverein

ORCHESTER ANTON BRUCKNER (1824–1896) アントン・ブルックナー

Symphonie Nr. 8 c-Moll | Symphony No. 8 in C minor | 交響曲第8番 ハ短調 Gesamtlänge  85’03 Total Length | 演奏時間合計 Fassung/Edition: Robert Haas | Version/Edition by Robert Haas | ロベルト・ハース版

YUTAKA SADO COMPACT DISC 1 佐渡裕

1 Dirigent | Conductor | Allegro moderato  15’36 指揮 ア レ グ ロ・モ デ ラ ート TONKÜNSTLER-ORCHESTER Tonkunstler Orchestra 2 Scherzo. Allegro moderato; Trio. Langsam  15’17 トーンキュンストラー管弦楽団 Scherzo. Allegro moderato; Trio. Slow. スケルツォ。アレグロ・モデラート – トリオ。ゆっくりと

3 Adagio. Feierlich langsam, doch nicht schleppend  27’26 Werkbeschreibung  P 06 Adagio. Solemnly slow, but not dragging Description of the Work  P 18 アダージョ。荘重にゆっくりと、しかしひきずらないように 作品解説  P 30

COMPACT DISC 2 Biografien  P 12 Biographies  P 26 1 Finale. Feierlich, nicht schnell 26’40  バ イオグ ラフィー  P 38 Finale. Solemn, not fast フィナーレ。荘重に、急がず

P 2 P 3

ANTON BRUCKNER de, sondern auch von Verwerfungen, Zweifeln und Umarbeitungen schon während Konzeption Symphonie Nr. 8 c-Moll und erster Reinschrift gekennzeichnet war: Zunächst war das Adagio wie üblich an zweiter Stelle vorgesehen, später stellte Bruckner jedoch nach dem Vorbild von Beethovens Neunter die Mittelsätze um, wie er es seinerzeit schon in der Zweiten erprobt hatte. Das veranlasste «Tagelang habe ich studiert, aber ich kann mir das Werk nicht zu eigen machen. Fern sei es von ihn, die Gestalt des Adagios abzuändern – durchaus möglich, dass gerade der völlig unge - mir, ein Urteil aussprechen zu wollen [...] aber ich finde die Instrumentation unmöglich und was wohnte Jubel für die Siebte, der sozusagen immer wieder in Bruckners Arbeitszimmer schall - mich besonders erschreckt hat, ist die große Ähnlichkeit mit der 7ten, das fast Schablonenmäßige te, den bis dahin überwiegend recht flüssigen Fortschritt seiner Kompositionen beeinflusste. der Form. – Der Anfang des 1. Satzes ist grandios aber mit der Durchführung weiß ich gar nichts Und dann diese bittere Enttäuschung! Obwohl Bruckner wie üblich nach Abschluss einer anzufangen. Und gar der letzte Satz – das ist mir ein verschlossenes Buch.» Symphonie bereits wenige Tage später mit den Skizzen zur nächsten begonnen hatte, in die - sem Falle also der Neunten, und durch Levis Ablehnung tief getroffen war, fand er dennoch Unmissverständliche Worte des großen Hermann Levi, dem Uraufführungsdirigenten von rasch in eine Revisionsarbeit hinein; diese beschränkte sich freilich nicht bloß auf Striche und Wagners «Parsifal», aus Takt allerdings nicht an den Komponisten Anton Bruckner selbst teils gravierende, teils kaum hörbare Änderungen der Instrumentation, sondern brachte etli - gerichtet, sondern vorerst an dessen Vertrauten Franz Schalk, der die schlechte Nachricht zu che Abschnitte in völlig neue Gestalt: Beinahe jeder Takt wurde dabei letztlich verändert. überbringen hatte. Als Bruckner Anfang Oktober 1887 dann selbst mit dieser Ablehnung «Freilich habe ich Ursache, mich zu schämen – wenigstens für dieses Mal – wegen der 8. Ich seiner achten Symphonie durch Levi konfrontiert wurde, war er am Boden zerstört – zumal Esel!!! Jetzt sieht sie schon anders aus», ließ er Levi Ende Februar 1888 vorläufig wissen. Erst deshalb, weil sich der damals 63-jährige Komponist in der glücklichen Lage wähnte, die jah - zwei Jahre später war die zweite Fassung der Achten fertig, die auch auf dieser CD zu hören relange massive Opposition gegen seine Musik durch den internationalen Erfolg der vorange - ist. Da Bruckner jedoch während dieser Zeit sowohl die Vierte revidierte als auch die Dritte gangenen siebten Symphonie endlich überwunden zu haben: Ausgerechnet Levi hatte im März einer letzten Umarbeitung unterzog, flossen in die Arbeit auch erneuerte Erfahrungen mit den 1885 in München mit dieser einen Triumph erzielt. Das machte den Dirigenten zum Wunsch - älteren Partituren ein. Er hat sich und seine Symphonien, teils auf eigene Veranlassung, teils kandidaten der Uraufführung der Achten und somit zum ersten Adressaten ihrer Partitur, die auf Drängen oder wohlmeinenden Rat von außen, gleichsam immer wieder neu erfunden – als Bruckner nicht mehr wie die früheren Symphonien im Wesentlichen nach ein bis höchstens «work in progress». Ungeachtet der Fassung stellt die Achte jedenfalls mit ihren rund 85 zwei Jahren hatte abschließen können, sondern an der er zunächst vom Frühsommer 1884 bis Minuten Spieldauer die längste und auch am größten besetzte unter Bruckners vollendeten zum August 1887 arbeitete – in einem Schaffensprozess, der nicht allein durch die zeitaufwen - Symphonien dar. Das Ungewöhnliche an ihren beiden Gestalten ist jedoch, dass sie praktisch dige Mitbetreuung und Begleitung der Aufführungen der Siebten mehrfach unterbrochen wur - nahtlos hintereinander und nicht erst in deutlichem Zeitabstand entstanden sind. Deshalb

P 6 P 7 sind sie einander trotz aller Änderungen im Verhältnis zwischen den kompositorischen Zielen Das von Levi erblickte «Schablonenmäßige der Form» als zu große Ähnlichkeit mit der Siebten und Mitteln ähnlicher geblieben als frühere Symphonie-Varianten Bruckners. Verschwand ist dagegen ein ohnehin sehr merkwürdiger Vorwurf, zeigte die E-Dur-Symphonie doch einen jedoch die ursprüngliche Achte durch den großartigen Uraufführungserfolg ihrer zweiten perspektivisch sich verkürzenden Formverlauf, der von zwei sehr breit ausgeführten Sätzen, Fassung auf lange Zeit in der Versenkung und wurde erst 1973 komplett in einem Konzert von denen der langsame besonders inhaltsschwer geraten war, über ein energievolles Scher - gespielt, trieb 1939 die ehrlich gemeinte Suche nach einer optimalen Gestalt der Achten Ro - zo in ein knappes, von manchen gar als zu leichtgewichtig empfundenes Finale führte. Die bert Haas, den Herausgeber der ersten Bruckner-Gesamtausgabe, dazu, eine Mischversion zu Achte hingegen verschiebt das Zentrum nach hinten, in zwei etwa 25 Minuten dauernde Sätze: erstellen, die im Wesentlichen dem Text der zweiten Fassung folgt, aber alle im Zuge der Um - ein noch intensiveres, hymnisch sich steigerndes Adagio und ein schlichtweg monumentales arbeitung angebrachten, verknappenden Eingriffe in Adagio und Finale beseitigt. Das ergibt Finale, das Levis Aufnahmefähigkeit offenbar sprengte und in der Verknüpfung der Themen insgesamt 44 zusätzliche, von Bruckner selbst stammende Takte. Aktuell zeigt die Musik- aller Sätze gipfelt – die Weiterentwicklung eines Prinzips, das schon in der Fünften gewaltet welt gesteigertes Interesse an Früh- und «Urfassungen»; im Falle von Bruckner sind es aber hatte. Kopfsatz und Scherzo sind dagegen mit etwa je einer Viertelstunde bündiger, wobei immer noch eher die späteren Versionen, die sich im Konzertleben etabliert haben. Das gilt Bruckner tatsächlich eine Ähnlichkeit nicht nur zur Siebten, sondern zu allen seinen anderen auch für die Achte, obwohl Brucknerexperten eine eindeutige ästhetische Entscheidung für Symphonien tilgte: Der erste Satz endet in der zweiten Fassung nicht mehr mit einem großen eine der beiden Fassungen oft als unmöglich erachten. Vielleicht bevorzugten gerade deshalb Ausbruch des ganzen Orchesters, der hier mit dem Hauptthema in dreifachem Forte ins Dirigenten wie einst etwa Herbert von Karajan oder Günter Wand den von Haas vorgeschlage - strahlende C-Dur führt, sondern verdämmert auf radikale, beklemmende Weise in dreifachem nen Kompromiss – so auch Yutaka Sado in der heutigen Aufführung. Der Vergleich der beiden Piano. Insgesamt hat Bruckner also weniger die Gründe für Levis Beanstandungen möglichst von Bruckner selbst stammenden Fassungen erlaubt jedoch nicht nur einen faszinierenden aus der Partitur zu schaffen versucht, als vielmehr eine in Details sogar kühnere, jedenfalls Blick in seine kompositorische Werkstatt, sondern er verblüfft zum Teil auch im Rückblick auf eigenständige Alternative zur Erstfassung mit vielleicht noch stärkerer Wirkung und logische - Levis Kritik und deren etwaige Auswirkungen. Faszinierend ist nämlich, dass Bruckner die rem Gesamtkonzept erarbeitet. Charakteristisch für das eröffnende Allegro moderato ist beanstandete Instrumentation zwar verändert hat (die dritten Holzbläser spielen von Beginn nicht nur die Verschleierung der Grundtonart c-Moll gleich zu Beginn, sondern auch die Ver - an mit und nicht erst im Finale, drei Harfen steuern vor dem langsamen Satz schon im neu wischung formaler Nahtstellen. Das mit dem kleinen Sekundschritt f-ges anhebende, dadurch formulierten Scherzo-Trio ätherische Töne bei; die Hörnerzahl in Kopfsatz und Scherzo ist auf «zuckende, ja lauernde Hauptthema des ersten Satzes, gleichsam ein sich regendes Ungeheuer» acht verdoppelt, wobei das dritte und vierte Hörnerpaar in den Ecksätzen mit den schon bis - (Dietmar Holland) legt das bereits durch seine chromatische Gestalt nahe. Ein Gesangsthema her vorgeschriebenen Wagnertuben alternieren), die solcherart gewachsenen und gewandel- der Streicher im «Brucknerrhythmus» aus zwei Vierteln plus Vierteltriolen sowie ein geheim - ten Kräfte aber nicht anders einsetzt, etwa in Richtung eines Wagner‘schen Mischklangs, nisvoll ansetzendes Bläserthema über Pizzicati bilden ein Material, dem von zarter, fast sondern vielfach auf seiner ureigenen, registerartig abgesetzten Instrumentation beharrt. schwärmerischer Lyrik bis zu zyklopischem Aufbäumen alles abverlangt wird: am Höhepunkt

P 8 P 9 der Durchführung etwa die kontrapunktische Verknüpfung des vergrößerten Hauptthemas mit ähnlich wie der Verweis auf den «deutschen Michel» beim Scherzo Einblick eher in die Inspi - der klagenden Umkehrung des Seitenthemas. Die mehrfach verwendete Abspaltung der rationswelt des Komponisten als in den tatsächlichen Gehalt der vollendeten Symphonie zu reinen Rhythmik als Substitut für die Themen selbst erfährt in der Coda ihre drastischste gewähren scheinen. Viel schlüssiger wirkt dagegen das viel zitierte, allerdings ebenso Ausformung, wenn in schmetternden Hörnern und Trompeten der punktierte Rhythmus des schlichte wie vage Diktum Bruckners, seine Achte sei «ein Mysterium». Dieses Mysterium Hauptthemas wie ein unerbittliches Fanal auf dem Ton C erstarrt: Bruckner erklärte dies dem gipfelt im Finale, nachdem in dessen Coda zunächst das Hauptthema des Stirnsatzes in Trom - Dirigenten Felix von Weingartner 1891 als «Todesverkündigung», der nach einer Generalpause peten und Posaunen wie ein Fanal wieder aufgetaucht ist, in «Totenmarsch u dann (Blech) Ver - «die Ergebung» folge – im starren, verlöschenden Ticken der Totenuhr. Das Scherzo, aus Horn- klärung»: in der strahlenden Conclusio, einer kontrapunktischen Vereinigung aller Hauptthe - akzenten, spukhaftem Streicherflirren und einem groß gesteigerten, obstinaten Bassmodell men der vier Sätze in brausendem C-Dur-Fortefortissimo. Da sich Hermann Levi aber trotz des Barocks als Thema entstehend, wird durch ein vergleichsweise zartes Trio ausbalanciert, der Umarbeitung dennoch nicht für das Werk begeistern ließ sowie der von ihm vorgeschlage - dessen Tonfall nicht nur durch den Harfeneinsatz auf das Adagio vorausweist: «Hpth: deut - ne und von Bruckner umworbene Weingartner gleichfalls ausfiel, wagte sich der Komponist scher Michel genannt; in der 2. Abtheilung will der Kerl schlafen, u träumerisch findet er sein mit der Uraufführung schließlich doch noch nach Wien – und traf ins Schwarze: Die Kaiser Liedchen nicht; endlich klagend kehrt er selbes um» (Bruckner). Das riesige Adagio, «Feier- Franz Joseph gewidmete Achte hätte keine glücklichere Aufnahme finden können als am lich langsam; doch nicht schleppend» überschrieben, wird von einem sehnsuchtsvollen 18. Dezember 1892 im Musikverein mit den Wiener Philharmonikern und Hans Richter am Hauptthema getragen, das über einem sanft wogenden Streicherteppich auf das «Ungeheuer» Dirigentenpult. «Diese Symphonie», schrieb ein begeisterter Hugo Wolf fünf Tage danach ei - des ersten Satzes anspielt, indem es in seinen ersten vier Takten melodisch nur einmal eine nem Freund, «ist die Schöpfung eines Giganten und überragt an geistiger Dimension, an Frucht- kleine Sekund nach oben, dann nach unten auspendelt, bevor sich eine expressiv abfallende barkeit und Größe alle anderen Symphonien des Meisters. Der Erfolg war trotz der unheilvollsten Tonleiter anschließt. Rauschende Harfen-Arpeggi, ein hymnischer Cellogesang und ein edles Kassandrarufe, selbst von Seite Eingeweihter, ein fast beispielloser. Es war ein vollständiger Sieg Thema der Tenortuben spielen wechselnde Rollen in variativen Steigerungswellen, die des Lichts über die Finsternis, und wie mit elementarer Gewalt brach der Sturm der Begeisterung schließlich zu einer grandiosen, von Becken und Triangel markierten doppelten Klimax füh - aus, als die einzelnen Sätze verklungen waren. Kurz, es war ein Triumph, wie ihn ein römischer ren, dem «wohl überwältigendsten Höhepunkt der Symphonik des 19. Jahrhunderts» Imperator nicht schöner wünschen könnte.» Walter Weidringer (Benjamin-Gunnar Cohrs). Um Weingartner das Finale schmackhaft zu machen, schrieb ihm Bruckner im genannten Brief: «Unser Kaiser bekam damals den Besuch des Czaren in Ölmütz Der Autor studierte in Wien Musikwissenschaft, Philosophie, Theaterwissenschaft und Geschichte. Er unterrichtete am Institut [gemeint ist das sogenannte Dreikaisertreffen 1884 zwischen Franz Joseph I., Wilhelm I. und für Musikwissenschaft der Universität Wien, ist seit 1999 Musikkritiker der Tageszeitung «Die Presse», hält Einführungs- Alexander II., das allerdings bei Skierniewice in Polen stattfand]; daher Streicher: Ritt der Kosa - vorträge, gestaltet Radiosendungen und ist als freier Musikpublizist und Konzertdramaturg tätig. ken; Blech: Militärmusik; Trompeten: Fanfaren, wie sich die Majestäten begegnen». – Worte, die

P 10 Y S YUTAKA SADO U A T D Dirigent A O Yutaka Sado, in geboren, ist einer der bedeutendsten japanischen Dirigenten unserer Zeit K und seit der Saison 15–16 Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters. Nach mehrjährigen As- A sistenzen bei und gewann Yutaka Sado maßgebliche Dirgier- Preise wie 1989 den Grand Prix der 39. «Concours international de jeunes chefs d‘orchestre» im französischen Besançon und 1995 den Grand Prix der Leonard Bernstein Jerusalem Internatio- nal Music Competition. Seine enge Verbundenheit zu Leonard Bernstein führte ihn als «Conduc- tor in Residence » auch zu dessen in . Beim «Leonard Bernstein Memorial Concert» in der Kathedrale von St. John the Divine in New York stand Yutaka Sado im Dezember 1990 neben weiteren Bernstein-Schülern am Pult. Bereits seit 2005 ist Yutaka Sado Künstlerischer Direktor des Hyogo Performing Arts Center (PAC) und Chefdirigent des PAC-Orchesters. Dieses Konzert- und Schauspielhaus hat sich mit etwa 60.000 Abonnentinnen und Abonnenten zu einem der wichtigsten künstlerischen Veranstaltungsorte entwickelt. Yutaka Sados Bekanntheitsgrad in ist enorm, nicht zuletzt dank einer wöchentlichen TV-Sendung, in der er von 2008 bis 2015 als Dirigent und Moderator japanischen Musikfreunden die Welt der klassischen Musik näherbrachte. Seit mehr als 20 Jahren leitet er die alljährliche Aufführung von Beethovens neunter Symphonie mit 10.000 Chorsängerinnen und -sängern in einem Stadion in Osaka. Das «Daiku», zu Deutsch «Die Neunte», wird in der Regie des Mainichi Broadcasting System (MBS) durchgeführt, eines großen japanischen Hörfunk- und Fernsehsen- ders, und erfreut sich in Japan größter Beliebtheit. Mit seinem 2003 gegründeten Super Kids Orchestra, das die talentiertesten Schulkinder der Unter- und Mittelstufe aus der Präfektur Hyogo im Rahmen eines vorbildlichen Musikerziehungsprogramms fördert, geht Yutaka Sado

P 12 P 13 TONKÜNSTLER-ORCHESTER

regelmäßig auf Tournee. Seit 2002 ist er auch Chefdirigent des bereits seit 1990 bestehenden, in Das Tonkünstler-Orchester ist mit seinen drei Residenzen im Musikverein Wien, im Festspiel- Japan sehr populären Siena Wind Orchestra, eines der wenigen professionellen Blasorchester haus St. Pölten und in Grafenegg einer der größten und wichtigsten musikalischen Botschafter weltweit. Yutaka Sados Karriere außerhalb Japans entwickelte sich zunächst vor allem in Österreichs. Den Kernbereich der künstlerischen Arbeit bildet das traditionelle Orchesterreper- Frankreich, wo er von 1993 bis 2011 Chefdirigent des Orchestre Lamoureux in Paris war. Mittler- toire von der Klassik über die Romantik bis zur Musik des 20. Jahrhunderts. Chefdirigent ist seit weile hat Yutaka Sado vor zahlreichen herausragenden europäischen Orchestern gestanden. Er der Saison 15–16 Yutaka Sado. Alternative Programmwege der Tonkünstler werden von Musi- gastierte bei den Berliner Philharmonikern, beim Deutschen Symphonie-Orchester und beim zierenden, Publikum und Presse gleichermaßen geschätzt. Die Einbeziehung von Genres wie Konzerthausorchester Berlin sowie bei den Rundfunksinfonieorchestern des BR, NDR, SWR und Jazz und Weltmusik im Rahmen der «Plugged-In»-Reihe sichert dem Orchester seit weit mehr WDR. Sado dirigierte das Mahler Chamber Orchestra, das Leipziger Gewandhausorchester, die als zehn Jahren einen fixen Platz am Puls der Zeit. Mit Aufführungen zeitgenössischer Komposi- Sächsische Staatskapelle Dresden, die Staatskapelle Weimar, die Dresdner und die Hamburger tionen stellen sich die Tonkünstler dem aktuellen Musikgeschehen. Ein Composer in Residence, Philharmoniker, die Bamberger Symphoniker, das Gürzenich-Orchester Köln und das Tonhalle darunter Brett Dean, HK Gruber, Krzysztof Penderecki, Jörg Widmann, Ryan Wigglesworth und Orchester Zürich. Weiterhin stand er am Pult des Orchestre de la Suisse-Romande, des London Peter Ruzicka, arbeitet mit den Tonkünstlern jährlich beim Grafenegg Festival zusammen. Kom- Symphony und des London Philharmonic Orchestra, des BBC Philharmonic, des Orchestre de ponisten wie Arvo Pärt, Kurt Schwertsik, Bernd Richard Deutsch und Friedrich Cerha schrieben Paris, des Orchestre Philharmonique de Radio und des Orchestre National de France. In Auftragswerke für das Orchester. Eine fast 70-jährige Tradition verbindet die Tonkünstler mit Italien leitete er das Orchestra di Santa Cecilia Rom, das RAI Torino, das Orchestra Sinfonica di den Sonntagnachmittags-Konzerten im Wiener Musikverein. Das Festspielhaus St. Pölten wurde Milano Giuseppe Verdi und das Orchester des Maggio Musicale Fiorentino. Sein USA-Debüt gab 1997 von den Tonkünstlern eröffnet. Seither gestalten sie als Residenzorchester mit Opern-, Yutaka Sado im Jahr 2018 beim National Symphony Orchestra Washington. Im Rahmen seiner Tanz- und Vermittlungsprojekten und umfangreichen Konzertangeboten einen entscheidenden umfangreichen Konzertverpflichtungen beim Tonkünstler-Orchester führten ihn Tourneen ge- Anteil des künstlerischen Gesamtrepertoires in der niederösterreichischen Landeshauptstadt. In meinsam mit den Tonkünstlern nach Japan, England und zuletzt nach Deutschland. Grafenegg, wo mit dem Wolkenturm und dem Auditorium akustisch herausragende Spielstätten yutakasado.com yutaka-sado.meetsfan.jp zur Verfügung stehen, konzertieren die Tonkünstler als Residenzorchester. Bedeutende Musi- kerpersönlichkeiten wie , Heinz Wallberg, , Kristjan Järvi und Andrés Orozco-Estrada waren Chefdirigenten der Tonkünstler. Mit angesehenen Orchesterleitern wie Hugh Wolff, Jun Märkl, Michael Schønwandt, Dmitrij Kitajenko, Krzysztof Urban´ski und John Storgårds verbindet das Orchester eine teils langjährige und freundschaftliche Zusammenarbeit. Zu seinen solistischen Partnerinnen und Partnern zählen neben vielen anderen Joyce DiDonato, Alban Gerhardt, Sol Gabetta, Michael Schade und Cameron Carpenter sowie die Pianisten Rudolf Buchbinder, Fazıl Say, Lars Vogt und Lang Lang. Auch die Violinvirtuosinnen und -virtuosen Augustin Hadelich, Christian Tetzlaff, Daishin Kashimoto und Arabella Steinbacher sowie der Oboist Albrecht Mayer und die Klarinettistin Sabine Meyer traten mit den Tonkünstlern auf. Tourneen führten die Tonkünstler in den vergangenen Jahren nach Großbritannien, Deutschland, Spanien, Slowenien, Tschechien, ins Baltikum und wiederholt nach Japan. Zahlreiche CD-Auf- nahmen spiegeln das künstlerische Profil des Orchesters wider. Im 2016 gegründeten Tonkünst- ler-Eigenlabel erscheinen pro Jahr bis zu vier CDs als Eigenproduktionen und als Live-Mitschnitte vor allem aus dem Wiener Musikverein. tonkuenstler.at

P 16 P 17 ANTON BRUCKNER Symphony No. 8 in C minor

«I have studied for days, but I cannot make this work my own. Far be it from me to pronounce a movements on the model of Beethoven’s Ninth, just as he had previously tried in his Second judgment [...] but I find the instrumentation impossible and what particularly shocked me is the Symphony. This caused him to alter the form of the Adagio. The completely unprecedented great similarity with the 7th, almost as if the form were cut from the same template. – The start of applause for the Seventh, which was still, as it were, reverberating in Bruckner’s study, may the 1st movement is magnificent, but I do not know where to start with the development. And as for well have influenced the rather fluent progress of his compositions at this time – until this the final movement – that is a closed book to me.» bitter disappointment! It was Bruckner’s habit to begin with the sketches of a new sympho - ny only a few days after finishing the previous one, and in this case too he had already started For reasons of tact, the great Hermann Levi, who had conducted the premiere of Wagner’s work on the Ninth. Nevertheless, he quickly launched into revisions of the Eighth. These in - «Parsifal», did not address these blunt words directly to the composer Anton Bruckner. The volved not only crossings-out and edits to the instrumentation that ranged from the barely initial recipient was Bruckner’s confidant Franz Schalk, who then had to pass on the bad news. audible to the severe, but also quite a few passages that took on a completely new form. Al - When finally confronted with Levi’s rejection of his Eighth Symphony in early October 1887, most every bar would ultimately be changed. «Certainly I have reason to feel ashamed – at least Bruckner was devastated. It was especially shocking because, at the age of 63, the composer for this time – on account of the 8th. Donkey that I am!!! Now it looks very different», he provision- finally believed himself to have happily put the years of widespread opposition to his music ally informed Levi in late February 1888. It would take him another two years to complete the behind him, thanks to the international success of his previous Seventh Symphony. It had been second version of the Eighth. This is the version we will hear on this recording. During this Levi himself who had achieved a triumph with this work in Munich in March 1885. That made time Bruckner had also been revising the Fourth and subjecting the Third to a final reworking; him the desired candidate to conduct the world premiere of the Eighth and thus the first ad - these new experiences with the older scores were another influence on the work. He was al - dressee of the score. A score that Bruckner had worked on from early summer 1884 to August most continuously reinventing himself and his symphonies, partly on his own initiative and 1887, in contrast to his earlier symphonies, which had essentially taken one or at most two partly on the urging or well-meaning advice of others. Both composer and compositions were years to write. The creative process had not only been repeatedly interrupted by the time-con - works in progress. In either of its versions, at around 85 minutes performance time the suming job of supporting and supervising the performances of the Seventh but had also been Eighth represents the longest of Bruckner’s completed symphonies, as well as the one with characterised by ruptures, doubts and reworkings even during its conception and fair copy. Ini - the largest orchestra. But what is really unusual about these two forms of the symphony is tially the Adagio was, as usual, the second movement, but later Bruckner inverted the middle that they were created almost in one continuous process, without any clear interval between

P 18 — EN P 19 — EN the two. Which is why, notwithstanding all the changes to the relationship between the com - pletely new approach, for example a Wagnerian Mischklang («mixed sonority»). Instead he positional ends and means, the two versions remained more similar than earlier symphony largely sticks to his own distinctive instrumentation with clearly articulated registers. By variants by Bruckner. The terrific success of performances of the second version pushed the contrast, Levi’s accusation that Bruckner was too attached the «template» of the Seventh is in original Eighth into obscurity until 1973, when it was played in its complete form in a concert any case a highly odd one. The earlier symphony in E major had a foreshortened structure for the first time. But there was also a hybrid version, created in 1939 by Robert Haas, the proceeding from long movements to shorter ones. Bruckner had written a particularly capa - publisher of the first complete Bruckner edition, whose quest for an optimum form for the cious second movement for it, moving via an energetic Scherzo to a brief Finale that some Eighth had led him to craft a variant that essentially follows the text of the second version but have even found lightweight. The Eighth pushes the centre further back. Its two later move - removes all the abridging interventions to the Adagio and Finale made during the reworking. ments each last around 25 minutes: an even more intense Adagio rising to an anthemic climax This results in a total of 44 additional bars, all originating from Bruckner himself. Currently and a simply monumental Finale that was clearly beyond Levi’s comprehension and that peaks the music world is showing heightened interest in early and original versions, but in the case in the bringing-together of themes from all movements – the further development of a princi - of Bruckner it still tends to be the later versions that have established themselves in concert ple Bruckner had already followed in his Fifth. Meanwhile, the first movement and Scherzo are life. This also applies to the Eighth, although Bruckner experts generally find it impossible to shorter at around a quarter of an hour each. And here Bruckner does indeed remove a simi - make a clear aesthetic decision in favour of one of the two versions. Maybe that is the reason larity not only with the Seventh but with all his other symphonies: the second version of the why conductors have often favoured the compromise suggested by Haas. Herbert von Karajan first movement breaks with his practice of ending with a great outbreak by the whole or - or Günter Wand did in their time, and Yutaka Sado does in this evening’s performance. By chestra. In the first version this had seen the main theme leading triple forte into radiant C comparing the two versions by Bruckner himself, however, we obtain not just a fascinating major, but in the second it fades – radically, uneasily – to triple piano. Overall, therefore, it was glimpse into his compositional workshop but also insights, some of them quite stunning, into not so much that Bruckner attempted to delete as much as possible of what Levi had objected Levi’s critique and its repercussions. One such insight relates to the instrumentation that to but more that he came up with an alternative to the first version that in some details was Bruckner changed in response to Levi’s objections (the third woodwinds now play from the even bolder and, even where it was not, represented a distinct change from the first version. beginning rather than having to wait until the Finale to join in; during the newly formulated One that perhaps exerted an even stronger impact and worked within a more logical total con - Scherzo Trio three harps introduce ethereal tones even before the slow movement; the num - cept. It is characteristic of the opening Allegro moderato not only that the home key of C ber of horns in the opening movement and Scherzo is doubled to eight, and while Bruckner minor is veiled right from the start but also that formal seams are blurred. That is suggested called for Wagner tubas in both versions, it is only in the later one that the third and fourth through its chromatic form alone, the «twitching, indeed furtive main theme of the first move - horn pairs have to switch between horn and Wagner tuba in the opening and final movements). ment, as it were a monster stirring» (Dietmar Holland) that begins with a minor second inter - But with these swelled and transformed orchestral forces, Bruckner does not pursue a com - val to F flat. A chorale theme in the strings in the «Bruckner rhythm» of two crotchets plus

P 20 — EN P 21 — EN crotchet triplets and an enigmatically beginning wind theme over pizzicati form the raw mate - and Alexander II, albeit not in the Moravian town of Olmütz/Olomouc but in Skierniewice, Po - rial from which almost everything is fashioned: from delicate, almost effusive lyricism to a land]; therefore strings: Ride of the Cossacks; brass: military music; trumpets: fanfares, as their titanic rearing-up of forces. An example of this is the climax of the development in which the majesties meet». Like the mention of «Michael the German» in the Scherzo, these words seem expanded main theme is contrapuntally linked with a plaintive inversion of the subsidiary to grant insight more into the composer’s realm of inspiration than the actual form of the theme. In the coda, the repeated splitting-up of pure rhythm as a substitute for the themes completed symphony. In comparison, the much-quoted dictum by Bruckner that his Eighth themselves is drastically fashioned into its final shape as, in clashing horns and trumpets, the was «a mystery» seems more definite, but in fact is as vague as it is plain. In the Finale’s syncopated rhythm of the main theme solidifies relentlessly onto a beacon-like C. In 1891 coda, first the main theme from the first movement re-emerges like a beacon in the trumpets Bruckner explained this to the conductor Felix von Weingartner as a «death proclamation», and trombones, and then the mystery finally climaxes in «March of the dead and then (brass) followed after a general rest by «surrender» – in the stiff, fading ticking of death’s clock. The apotheosis» and in the radiant Conclusio, a contrapuntal bringing-together of all four move - Scherzo, consisting of horn accents, eery string shimmering and an escalated, obstinate bass ments’ main themes in roaring C major fortefortissimo. Despite all this reworking, Hermann model from the Baroque as its theme, is balanced by a comparatively delicate Trio, with an Levi was still unenthusiastic about the work, instead suggesting Weingartner for the premiere. inflection that heralds the Adagio (and not only because of its use of the harp). «Main theme: But even in the face of entreaties from Bruckner, Weingartner too dropped out, so the com - called deutscher Michel; in the 2nd section the chap wants to sleep, and dreamily he cannot find poser ultimately dared to aim for a premiere in Vienna, and hit the bullseye. Dedicated to Em - his little song; finally he reverses it plaintively», wrote Bruckner, referring to «Michael the Ger- peror Franz Joseph, the Eighth could have found no happier reception than it did on 18 De - man», the mythical personification of the German people. The immense Adagio, captioned cember 1892 in the Musikverein with the Vienna Philharmonic conducted by Hans Richter. «Feierlich langsam; doch nicht schleppend» («Solemnly slow, but not dragging»), is borne by a «This symphony», wrote an enthused Hugo Wolf five days later to a friend, «is the creation of a yearning main theme that alludes, over a billowing carpet of strings, to the «monster» of the giant and towers over all other symphonies by this master in its spiritual dimensions, fecundity and first movement, swinging its pendulum only once, for a brief second, upwards, and then down greatness. Despite the most malign prophecies of doom, even from the cognoscente, the success before an expressively falling scale joins in. Whooshing harp arpeggios, a hymn-like cello song was an almost unparalleled one. It was a complete victory of the light over the darkness, and as if and an elegant theme in the tenor tubas play interchanging roles in variative waves of escala - with elemental force the storm of enthusiasm broke as each movement faded away. In brief, it was tion that finally lead to a grandiose double climax marked by cymbals and triangle, «probably a triumph such as not even a Roman emperor could have wished for.» Walter Weidringer the most overwhelming climax of symphonic music in the nineteenth century» (Benja - min-Gunnar Cohrs). To make the Finale palatable to Weingartner, in the same letter quoted The author studied musicology, philosophy, theatre studies and history in Vienna. He has taught at the Institute of Musicology at above Bruckner also wrote: «Our kaiser was visited by the czars in Olmütz [he is referring to the the University of Vienna and since 1999 has been a music critic for the Austrian newspaper «Die Presse». He also gives intro- «Meeting of the Three Emperors» that took place in 1884 between Franz Joseph I, Wilhelm I ductory lectures, creates radio programmes and works as a freelance music writer and concert dramaturg.

P 22 — EN P 23 — EN

YUTAKA SADO Conductor

Born in Kyoto, Music Director of the Tonkunstler Orchestra since the start of the 2015-16 season, principal conductor of the Orchestre Lamoureux in Paris between 1993 and 2011. Over his career Yutaka Sado is considered one of the most important Japanese conductors of our time. After so far, Yutaka Sado has stood in front of many outstanding European orchestras. He has guested many years assisting Leonard Bernstein and Seiji Ozawa, Yutaka Sado started winning important with the Berliner Philharmoniker, Deutsches Symphonie-Orchester, Konzerthausorchester conducting prizes such as the Grand Prix of the 39th «Concours international des jeunes chefs Berlin, Bayerisches Staatsorchester in Munich and the symphony orchestras of the BR, NDR, d’orchestre» in 1989 in Besancon, France, and the Grand Prix of the Leonard Bernstein Jerusa- SWR and WDR broadcasters in . Yutaka Sado has conducted the Mahler Chamber lem International Music Competition in 1995. His close ties with his mentor led to his appoint- Orchestra, Leipzig Gewandhaus Orchestra, Staatskapelle Dresden, Staatskapelle Weimar, the ment as Conductor in Residence at the Pacific Music Festival in Sapporo, which was founded by Dresden and Hamburg Philharmonic Orchestras, the Bamberg Symphony, Gurzenich Orchestra Bernstein. Since 2005, Yutaka Sado has been Artistic Director of the Hyogo Performing Arts of Cologne and Tonhalle Orchester Zurich. He has also stood in front of the Orchestre de la Center (PAC) and of the PAC Orchestra. This concert hall and theatre has become one of Japan’s Suisse-Romande, the London Symphony and the London Philharmonic Orchestras, the BBC leading artistic venues with some 60,000 subscribers annually. Yutaka Sado’s fame in Japan is Philharmonic, the Orchestre de Paris, Orchestre Philharmonique de Radio France and Orchestre enormous, thanks in no small part to a weekly TV programme that he presented from 2008 to National de France. In Italy he has conducted the Orchestra di Santa Cecilia Rom, the RAI Torino, 2015 in which he brought the world of classical music closer to Japanese music enthusiasts. For the Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi and the Orchestra del Maggio Musicale Fioren- more than 20 years he has been directing the annual performance of Beethoven’s Ninth Sympho- tino. Yutaka Sado’s US debut was with the National Symphony Orchestra in Washington in 2018. ny, featuring 10,000 choral singers, that is held in a stadium in Osaka. Known as «Daiku» (in As part of his extensive concert obligations with the Tonkunstler Orchestra, tours have taken English: «the Ninth»), the e vent is held under the aegis of the Mainichi Broadcasting System them together to Japan, Britain and, most recently, Germany. Yutaka Sado’s many-facetted mu- (MBS), a major Japanese radio and TV network, and is hugely popular in Japan. Yutaka Sado sical achievements have been documented in more than 50 CD recordings. The Tonkunstler leads regular tours with his Super Kids Orchestra, founded in 2003 in Hyogo to support the most Orchestra’s own label, established in 2016, releases up to four CDs per year as in-house studio talented primary- and middle-school pupils from all over Japan as part of an exemplary music productions and live recordings from the Wiener Musikverein. They include «Ein Heldenleben» education programme. Since 2002 he has also been principal conductor of the Siena Wind and the «Rosenkavalier» suite by Richard Strauss, Joseph Haydn’s «The Day Trilogy», Anton Orchestra, one of the few professional ensembles of its kind in the world, founded in 1990 and Bruckner’s Fourth and Ninth Symphonies, Joseph Haydn’s oratorio «The Creation» and orches- highly popular in Japan. Yutaka Sado’s career outside Japan started in France, where he was tral works by Leonard Bernstein. yutakasado.com yutaka-sado.meetsfan.jp

P 26 — EN P 27 — EN TONKUNSTLER ORCHESTRA

With its residencies at the Musikverein Wien, Festspielhaus St. Pölten and in Grafenegg, the Estrada. Globally recognised orchestra directors including Hugh Wolff, Jun Märkl, Michael Tonkunstler Orchestra is one of Austria’s biggest and most important musical ambassadors. The Schønwandt, Dmitri Kitayenko, Krzysztof Urban´ski and John Storgårds have repeatedly worked focus of its artistic work is the traditional orchestral repertoire, ranging from the Classical to the with the Tonkunstler, some of them over many years. Soloists who have collaborated with the Romantic periods through to the 20th century. Since the 15–16 season the Music Director has orchestra include Joyce DiDonato, Alban Gerhardt, Sol Gabetta, Michael Schade and Cameron been Yutaka Sado. The Tonkunstler’s unique approach to programming is appreciated by mu- Carpenter as well as the pianists Rudolf Buchbinder, Fazıl Say, Lars Vogt, Kit Armstrong and sicians, audiences and press alike. The inclusion of genres such as jazz and world music as part Lang Lang. The violin virtuosos Augustin Hadelich, Christian Tetzlaff, Daishin Kashimoto and of the «Plugged-In» series has been keeping the orchestra in touch with the pulse of modern life Arabella Steinbacher, the oboist Albrecht Mayer and the clarinettist Sabine Meyerhave have also for more than ten years. Performances of works by contemporary composers make the Tonkun- performed with the Tonkunstler. Recent tours have taken the Tonkunstler to Britain, Germa- stler a key player on the current music scene. Each year, a Composer in Residence collaborates ny, Spain, Slovenia, the Czech Republic, the Baltic states and, repeatedly, to Japan. A wide range with the orchestra for the Grafenegg Festival. So far, these have included Brett Dean, HK Gruber, of CD recordings reflects the orchestra’s versatile artistic profile. The Tonkunstler Orchestra’s Krzysztof Penderecki, Jörg Widmann, Ryan Wigglesworth and Peter Ruzicka. Composers includ- own label, established in 2016, releases up to four CDs per year as in-house studio productions ing Arvo Pärt, Kurt Schwertsik, Friedrich Cerha and Bernd Richard Deutsch have written com- and live recordings, especially from the Wiener Musikverein. tonkunstler.at missioned works for the orchestra. The Tonkunstler Orchestra’s traditional Sunday Afternoon concerts at the Wiener Musikverein go back nearly 70 years. The Festspielhaus St. Pölten was officially opened by the Tonkunstler Orchestra in 1997. Since then, as resident orchestra, its opera, dance and educational projects, as well as an extensive range of concerts, have formed an integral part of the overall cultural repertoire in the Lower Austrian state capital. In Grafenegg, the Tonkunstler have two acoustically outstanding venues at their disposal in their capacity as festival orchestra: the Auditorium and the Wolkenturm. The latter was also officially opened by the orchestra. Former Music Directors of the Tonkunstler include such important figures of the music world as Walter Weller, Heinz Wallberg, Fabio Luisi, Kristjan Järvi and Andrés Orozco-

P 28 — EN P 29 — EN している。ブルックナー自ら、各地で第7番の上演に立ち会ったりしていたことで時間を取られ、作業 アントン・ブルックナ ー が中断を余儀なくされたという事情もあったのだが、第8番の場合は、構想や最初の浄書の段階で、 交響曲第8番 ハ短調 何度も破棄したり、作曲がおぼつかなくなったり、書き直したりしているのが顕著にみられる。アダージ ョは当初、第2楽章として構想されたが、のちにブルックナーはベートーヴェンの交響曲第9番を模 範として、中間楽章の2つを入れ替えた。同様の試みは、すでに交響曲第2番にもみられる。アダージ ア レ グ ロ・モ デ ラ ート ョの書き換えを余儀なくされたとはいえ、あのセンセーショナルな第7番の成功の瞬間を脳裏に浮か スケルツォ。アレグロ・モデラート – トリオ。ゆっくりと べ、その余韻に浸りながら仕事を進められたブルックナーにとって、作曲が順調にはかどっていたと考 アダージョ。荘重にゆっくりと、しかしひきずらないように えるのは自然なことである。それが、一気に絶望の淵へと叩き落とされる羽目になったわけだ。 フィナーレ。荘重に、急がず これまでの交響曲に関しても、完成から数日とおかず、次の交響曲のスケッチを開始するのが常で あったが、レヴィの拒絶がよほどこたえたのか、ブルックナーは第8番の完成後も、次の第9番に着手 「何日も作品に取り組んでいますが、なかなか思うようにいきません。私から作品について、あれ することなく、改訂の作業に取り掛かった。この改訂作業は、単に削除したり、オーケストレーションに これ申し上げるようなつもりはないのですが、[…] しかし、このオーケストレーションは、ありえないで 大掛かりな変更を加えたり、逆に聴いてもほとんどわからないような修正を施したりといったものにと しょう。第7番のように、曲の形式が型にはまってしまっているため、なんともむず痒く感じられるので どまらず、まったく新しい形に置き換わっている箇所もあり、最終的に、ほぼすべての小節に手が加え す。第1楽章の出だしは壮大なのですが、展開部からは、どう手を付けてよいのやら…。終楽章なん られる結果となった。「少なくとも今回の第8番の件に関しては、むろん私の至らなさゆえでして、お恥 て、もう無理、話になりません。」 ずかしい限りです。ほんと情けない。もう元の形なんて、とどめていませんし。」 1888年2月末のこと、 誰がどう読んでも誤解の余地のない、この言葉は、ワーグナーの『パルジファル』を初演した大指揮 ブルックナーは、このように進捗状況をレヴィに知らせている。そして今回このCDでお聴きいただける 者ヘルマン・レヴィによるもの。作曲した当の本人に、いきなりこんな悪い知らせを直接届けるのはま のが、初稿から2年を経て、ようやく完成した第2稿である。この改訂の間、ブルックナーは第4番の ずいだろう、ということで、懇意にしていたフランツ・シャルクを通じて伝えられたのだった。 改訂と並行して、第3番の最終校訂作業にも着手していた。そのため第8番の改訂作業には、以前の それから1887年の10月頭、今度はレヴィから直々に第8番を拒否されるに至り、先の第7番の国 スコアと対峙したことにより得られた新たな経験も反映されている。彼自身も、彼の交響曲も、時には 際的な成功によって、長年にわたる反対派からの攻撃に、ようやく打ち勝つことができ、63歳にしてよ 自らの意志で、時には外からの圧力や周囲の助言を契機として、新たに創造され続けていったのだ。 うやく作曲家としての幸せに浸っていたブルックナーは、完全に打ちのめされてしまった。しかもあろ いうなれば「ワーク・イン・プログレス」なのである。 うことか、1885年3月、ミュンヘンでの空前の大成功へと導いた立役者こそ、他ならぬレヴィ本人だっ いずれにしても、この第8番の交響曲は版を問わず85分の演奏時間を要し、ブルックナーが完成 たからだ。第7番の成功をめぐる経緯から、第8番の初演の有力候補となったレヴィに、ブルックナー させた交響曲の中では、最長かつ最も大きな編成を要するものである。もっとも、それまでの交響曲と は真っ先にスコアを送付していたのだった。これ以前の交響曲でスコアの完成に要していた期間は、 異なるのは、第1稿から第2稿の改訂まで長い中断期間を経ることなく、一貫して書かれているという 1年から長くても2年ほどだったが、第8番のスコアには1884年の初夏から1887年の8月までを要 点にある。ゆえに、さまざまな変更が施されているとはいえ、作曲上の狙いや手法という点では、それ

P 30 — JP P 31 — JP 以前の交響曲のさまざまな版に比べると、あまり大きな違いはみられない。だが第2稿による初演が 大成功を収めたことで、改訂前の稿は忘れ去られてしまった。初稿の全楽章が上演されたのは、1973 年のことであった。1939年にブルックナー第1次全集を出版したロベルト・ハースは、第2稿に基づい た折衷版を作ろうとしたが、アダージョとフィナーレでは、ブルックナー自身の筆による改訂前の44小 節が追加され、第1稿の多くが反映されている。 目下、改訂前の「原典版」に対する関心が高まっているが、ブルックナーに関して言えば、演奏会で 取り上げられるのは、もっぱら改訂版の方である。第8番に関しても、原典版と改訂版のどちらが優れ ているのかは、専門家のあいだでも大きく意見が分かれているが、それにもかかわらず、改訂版の人 気はいまだ根強い。カラヤンやギュンター・ヴァントといった指揮者たちが──佐渡裕による本上演に おいても──ハースが提唱した妥協案を採用してきたのには、そういった事情があったのかもしれな い。いずれの版もブルックナー自らの筆によるのだが、これは作曲過程をみるという意味だけではな く、レヴィの批判と、その結果もたらされた影響がありありと分かる、という意味でも面白いものになっ ている。 注目すべきは、フィナーレではなく敢えて冒頭から木管楽器を3本起用していたり、3台のハープ が新たに構成されたスケルツォ=トリオで、甘美な音色を緩徐楽章に先立って奏でたり、冒頭楽章とス ケルツォのホルンの数を4本から8本に増強しつつも、3番と4番のホルンのペアは冒頭楽章と終 楽章で、すでに指定されていたワーグナーチューバに持ち替えたりと、周囲からオーケストレーション に対する批判を受けて手を加えたとはいえ、ワーグナーのように音響を混然一体とさせるのではなく、 あくまでもブルックナー独自の、オルガンのレジストリ風に際立たせたオーケストレーションを、その まま残している点だ。 だがレヴィが、第8番を第7番の模倣とみなして「形式が型にはまっている」と非難したのは、的を えていない。あのホ長調の第7番を全体的にみてみると、形式の推移はむしろ簡素化されており、第 1楽章と第2楽章の展開は複雑で、緩徐楽章は特に難解なものの、エネルギッシュなスケルツォと、 それに続くフィナーレに至ってはシンプルで、人によっては軽薄すぎると感じられる向きもあるくらい だ。それに対して第8番の中核をなすのは、より内向的で天国的に高揚していくアダージョと、レヴィ の理解をはるかに超えて、全楽章のテーマをつなげてクライマックスへと至る、金字塔のごとく壮大な てトリオでは柔らかな印象を醸し出してバランスをとり、ハープの音色をはじめとして、次のアダージョ フィナーレを擁した、25分も要する後半の楽章だ。これは、第5番を支配していた原則を、さらに推し をほのめかすような抑揚となっている。「主題はいわゆる『ドイツ的な小市民』ってやつでしてね。やっ 進めた格好であり、それに対して冒頭楽章とスケルツォは、いずれも15分と短くなっている。そう考える こさん、第二部で眠りにつこうとするものの、夢見心地のまま歌がみつからないでいるんです。結局 と、実際にブルックナーが第8番で書いたのは、第7番に限らず他のすべての交響曲とも異なるもの は、また文句をたれながら戻ってくるのですけどね。」(ブルックナー) だということになる。さらに第1楽章の終結部も、第1稿でオーケストラ全体による主題が、フォルティ 「荘重にゆっくりと、しかしひきずらないように」との表題がついた巨大なアダージョは、メランコ シッシモでハ長調による輝かしい頂点へと達するかわりに、第2稿では革新的で重苦しいピアニシッ リックな主題で開始する。冒頭4小節の旋律は、甘美に波打つ弦楽器の音色に包まれながら、振り子 シモで消え入るように締めくくられる。全体としてブルックナーは、レヴィに指摘された点をできるだけ のように短2度の音程で上下に一度だけ揺れ、第1楽章の「怪物」を暗示している。情感のこもった下 スコアから取り除こうとしたというよりは、むしろ、微に入り細をうがち、大胆に、彼独自の形で第1稿 行型の音階が、それに続く。ハープによる煌びやかなアルペッジョ、天にも昇るかのような美しいチェ に対する代替案を練り上げていったわけだ。これによって、さらなる効果が得られ、コンセプト全体の ロのメロディ、そしてテノールチューバによる崇高な主題が次々と顔を出し、変奏されながら、うねる波 ロジックも明確になったといってよいだろう。 のように上昇してゆく。ついにはシンバルとトライアングルを加えた、二度にわたる巨大なクライマッ 冒頭のアレグロ・モデラートは、霧がかったように始まり、基調であるハ短調だけでなく、形式の一 クスへと至る。ここは「19世紀の交響楽の中でも、もっとも強烈な最高峰」(ベンヤミン=グンナー・コー 貫性も曖昧になっているのが特徴的だ。また、この曖昧さを裏付けるものとして、ディートマル・ホラン ルス)と言われる。そしてフィナーレについては、ブルックナーが、ワインガルトナーの関心をひこうと、 トが言うところの「びくびくしながら様子をうかがうような、まるで怪物がうごめいているような第1楽 前述の手紙でこう述べている。「オロモウツで当時、ツァーリがわれらの皇帝陛下をお訪ねになりました 章の主題」が、ヘ音から変ト音へと短2度の半音階でうごめくように進行している点もあげられよう。 (ここで言われているのは、フランツ・ヨーゼフ1世、ヴィルヘルム1世、アレクサンドル2世による 2つの四分音符と四分音符の3連符を組み合わせた「ブルックナー・リズム」による弦楽器の歌うよう 1884年の三帝同盟の会談のことであるが、実際の場所はポーランドのスキエルニエビツェ)。それゆ なメロディと、ピチカートに乗りながら神秘的に始まる管楽器の主題とを材料に、繊細で心酔するよう え、弦楽器はコサックの騎兵、金管は軍楽、そしてトランペットはファンファーレで、君主の会談を描い な抒情的な表現から、まるで巨人が頭をもたげているかのような様相まで、ありとあらゆるものが表現 ております。」 この言葉は、スケルツォ楽章を「ドイツ的な小市民」と呼称したのと同様に、実際に完成 し尽くされている。そうして展開部はクライマックスへと至り、主題が拡大されて、嘆くように回帰して した曲の内容というよりは、むしろ作曲家のインスピレーションそのものの世界を示したものだろう。 きた第2主題と対位法的につながっていく。テーマそのものに代わって、幾重にも分割された律動が、 それならば、しばしば援用されている通り、やはりブルックナー自身が、そっけなく曖昧な物言いで、こ コーダで激烈にまとめられていく。高らかに鳴り響くホルンとトランペットによる主旋律の付点つきの の第8番を「神秘」であるとした箴言の方が、理にかなっている。 リズムが決然と向かっていく先は、狼煙を掲げるかのように轟くハの音である。これをブルックナー この「神秘」たる交響曲は、フィナーレ楽章で最高峰に到達する。まるで狼煙が上がるかのように、 は、1891年に指揮者フェリックス・フォン・ワインガルトナーに対して「死の宣告」であると伝えている。 冒頭楽章の主題がトランペットとトロンボーンによって鳴り響き、コーダに突入する。これぞ「死への行 そして総終止となり、死を甘んじて受け入れる。目を見据えながら刻々と、消えゆくように死の時が刻ま 進と(金管による)変容」であり、やがてこれまでの全楽章からのすべてのテーマが対位法で絡み合い、 れてゆくのだ。スケルツォのテーマは、ホルンによるアクセントや、幽霊のようにゆらめく弦楽器の音 ついには輝かしいハ長調のフォルテフォルティッシモへと至り、怒涛の結末を迎える。しかし改訂後 色、そして大きく上昇するバロック風のオスティナートの低音モデルから形成されている。それに対し も、ヘルマン・レヴィがこの作品に心を開くことはなかった。レヴィはワインガルトナーを推薦し、ブル

P 34 — JP P 35 — JP ックナーも自らオファーを出したものの、結局は彼にも降板されてしまい、最終的には、なんとウィーン が初演の地として選ばれることになった。結果的には、これが功を奏して、第8番はフランツ・ヨーゼフ 皇帝に献呈され、1892年12月18日にウィーン楽友協会でハンス・リヒター指揮、ウィーン・フィルハー モニー管弦楽団により初演され、これ以上ないほどの好評をもって聴衆に迎え入れられたのである。 初演の5日後、フーゴー・ヴォルフは友人に宛てて、その感激ぶりを次のようにしたためている。「この 交響曲は、巨人の創造物であり、精神的な次元や豊潤さ、偉大さの点で巨匠の他の交響曲をすべて凌 駕しています。事情通の方からも、悪意ある不穏当な声があったとはいえ、前例にないほどの大成功で した。光が闇に打ち勝ったのです。各楽章が鳴りやむ度に、たけり狂ったような感激の嵐が巻き起こり ました。端的に申しますと、ローマ皇帝でも、これ以上望みえないほどの勝利でありました。」 ヴァルター・ヴァイトリンガ ー

著者はウィーンで音楽学、哲学、演劇学、および歴史を専攻。ウィーン大学の音楽学部で教鞭を取り、1999年からは『ディ・プ レッセ』紙で音楽批評を担当している。大学で入門講義を教えるほか、フリーの音楽ジャーナリスト、コンサートのドラマトゥルク として活躍している。

P 36 — JP P 37 — JP 佐渡裕 指揮

京都出身の佐渡裕は今日最も著名な日本人指揮者の一人。2015-16年シーズンよりトーンキュンスト プツィヒ・ゲヴァントハウス管弦楽団、シュターツカペレ・ドレスデン、ヴァイマール・シュターツカペレ、ド ラー管弦楽団の音楽監督を務める。その契約は2019年春に2024-25年シーズン末まで延長された。 レスデン・フィルハーモニー管弦楽団、ハンブルク・フィルハーモニー管弦楽団、バンベルク交響楽団、ケ レナード・バーンスタインと小澤征爾に師事し、1989年に第39回ブザンソン国際指揮者コンクールで ルン・ギュルツェニヒ管弦楽団、チューリッヒ・トーンハレ管弦楽団でもタクトを振った。さらに、スイス・ロ 優勝、1995年にはレナード・バーンスタイン・エルサレム国際指揮者コンクールで優勝など、権威ある賞を マンド管弦楽団、ロンドン交響楽団、ロンドン・フィルハーモニー管弦楽団、BBCフィルハーモニック、パリ 受賞。レナード・バーンスタインとの深い絆から、札幌のパシフィック・ミュージック・フェスティバルではレ 管弦楽団、フランス放送フィルハーモニー管弦楽団、フランス国立管弦楽団でも指揮台に立っている。イタ ジデント指揮者を務めることになった。1990年12月、ニューヨークのセント・ジョン・ザ・ディヴァイン大聖 リアではサンタ・チェチーリア国立アカデミー管弦楽団、RAI国立交響楽団、ミラノ・ジュゼッペ・ヴェルディ 堂で行われたレナード・バーンスタイン追悼コンサートでは、同氏に師事した他の指揮者らと共に指揮台 交響楽団、フィレンツェ五月音楽祭管弦楽団を指揮。2018年にはワシントン・ナショナル交響楽団でアメリ に立っている。 カ・デ ビ ュ ー を 果 た し た 。 2005年より兵庫県立芸術文化センター(PAC)とPACオーケストラの芸術監督を務める。PACは約6万 トーンキュンストラー管弦楽団ではその広範な演奏活動の一環として、日本、イギリス、そして最近で 人の登録会員を数えるホール・劇場で、日本でも特に重要な芸術イベント会場に発展している。2008年か はドイツで演奏旅行を行っている。ドイツツアーではハンブルクのエルプフィルハーモニー、ドレスデンの ら2015年までは『題名のない音楽会』で指揮者兼司会者を務め、クラシックの魅力を音楽好きの人々に伝 文化宮殿、エッセンのフィルハーモニーなどで公演を行った。 えた。毎年12月には大阪城ホールで毎日放送(MBS)主催「サントリー1万人の第九」を約20年来指揮。約1 多岐にわたる芸術活動を記録したCDはその数50枚以上。2016年に立ち上げたトーンキュンストラー 万人の合唱団と演奏するベートーヴェンの第九交響曲は大きな人気を博している。2003年設立のスーパ 管弦楽団自主レーベルでは佐渡の指揮により年間最大4枚の自主制作盤をリリースしている。主にウィー ーキッズ・オーケストラでも芸術監督を務め、毎年各地で公演を行う。これは才能豊かな小中高生を兵庫 ン楽友協会でのライヴ録音であり、収録曲にはR・シュトラウス『英雄の生涯』/『ばらの騎士』や、ハイドン交 県で育成する模範的な音楽教育事業である。1990年に結成された世界でも数少ないプロの吹奏楽団、シ 響曲『朝』『昼』『晩』、ブルックナー『交響曲第4番』と『交響曲第9番』、ハイドン『天地創造』のほか、バーンス エナ・ウインド・オーケストラでも2002年より首席指揮者に就いている。 タインの管弦楽作品などがある。 海外での本格的なキャリアはフランスに始まり、1993年から2011年までパリのラムルー管弦楽団で首 yutakasado.com yutaka-sado.meetsfan.jp 席指揮者を務めた。これまでに指揮した欧州一流オーケストラは多数にのぼる。 ベルリン・フィルハーモニー管弦楽団、ベルリン・ドイツ交響楽団、ベルリン・コンツェルトハウス管弦 楽団、バイエルン国立歌劇場管弦楽団、バイエルン放送交響楽団、北ドイツ放送交響楽団、バーデン=バ ーデン・フライブルクSWR交響楽団、ケルンWDR交響楽団に客演したほか、マーラー室内管弦楽団、ライ

P 38 — JP P 39 — JP トーンキュンストラー管弦楽団

トーンキュンストラー管弦楽団はウィーン楽友協会、ザンクト・ペルテン祝祭劇場、グラフェネックと3つ ウルバンスキ、ヨン・ストルゴールズといった名声ある指揮者が、トーンキュンストラーと長年に及ぶ友好 の活動拠点を持ち、オーストリアでもっとも規模が大きく重要な楽団の一つである。そのレパートリーの中 的な共同作業を行ってきた。これまで共演したソリストは、ジョイス・ディドナート、アルバン・ゲルハルト、 心は古典派からロマン派、20世紀までの伝統的な演目であり、2015/16年シーズンより佐渡裕が音楽監督 ソル・ガベッタ、ミヒャエル・シャーデ、キャメロン・カーペンター、ルドルフ・ブッフビンダー、ファジル・サ を務めている。 イ、ラルス・フォークト、ラン・ランなどが挙げられる。また、ヴァイオリンのアウグスティン・ハーデリッヒ、ク トーンキュンストラー管弦楽団のオルタナティヴなプログラムは、音楽家、聴衆、プレスからいずれも リスティアン・テツラフ、樫本大進、アラベラ・シュタインバッハー、オーボエのアルブレヒト・マイヤー、クラ 高い評価を得ている。「Plugged-In」シリーズでのジャズやワールドミュージックなどジャンルを超えた取 リネットのザビーネ・マイヤーら名だたるヴィルトゥオーゾとも共演した。 り組みは、10年以上に渡って続いている。このオーケストラは、同時代の作曲家の作品上演を通して、現在 過去に英国、ドイツ、スペイン、スロヴェニア、チェコ、バルト三国への海外ツアーを行い、日本へは繰り の音楽シーンを形作っている。過去にHKグルーバー、クシシュトフ・ペンデレツキ、イェルク・ヴィトマン、ラ 返し招かれている。このオーケストラの芸風の幅広さは、多くのCD録音にも表れている。2016年に新しく イアン・ウィグルスワース、ペーター・ルツィツカが務めた「コンポーザー・イン・レジデンス」は、グラフェネ 立ち上げたトーンキュンストラー管弦楽団の自主レーベルから、自主制作、特にウィーン楽友協会でのラ ック音楽祭で年間を通じてトーンキュンストラー管弦楽団と共同作業を行う。これまでアルヴォ・ペルト、ク イヴ録音と、年間4枚ほどのCDをリリースしている。 tonkuenstler.at ルト・シュヴェルツィク、ベルント・リヒャルト・ドイチュ、フリードリヒ・チェルハといった作曲家が委嘱作品 を書いた。 ウィーン楽友協会で日曜午後に行われるトーンキュンストラー管弦楽団の公演は70年近い伝統を持 つ。1997年にトーンキュンストラー管弦楽団が幕開けしたザンクト・ペルテン祝祭劇場では、レジデントオ ーケストラとしてオペラやダンス、橋渡しプロジェクトなど、さまざまなジャンルの多彩なコンサートを提供 し、それによりニーダーエスタライヒ州の州都における芸術の総合レパートリーの重要な役割を担ってい る。グラフェネックでは、野外劇場「ヴォルケントゥルム」や素晴らしい音響を持つオーディトリウムを会場 に、レジデントオーケストラとしてコンサートを行っている。 過去にヴァルター・ヴェラー、ハインツ・ヴァルベルク、ファビオ・ルイージ、クリスチャン・ヤルヴィ、アン ドレス・オロスコ=エストラーダら著名な音楽家が、トーンキュンストラー管弦楽団の首席指揮者を務め た。また、ヒュー・ウルフ、準・メルクル、ミヒャエル・シェーンヴァント、ドミトリー・キタエンコ、クシシュトフ・

P 40 — JP P 41 — JP ORCHESTER

Publishing Information Recorded live at the Wiener Musikverein, Austria, from 25 to 28 October 2019 | Recorded by ORF/ Radio Österreich 1 | Recording Producer: Florian Rosensteiner | Sound Engineer: Robert Pavlecka | Post Production: Florian Rosensteiner | Design: parole München | Photographers: Dieter Nagl (Titel Booklet), Werner Kmetitsch, Dieter Nagl, Martina Siebenhandl, Musikverein | Translations: Paul F. Richards, Masafumi Uno | Proofreading: Friederike Gös- weiner, Paul F. Richards | Booklet Editor: Ute van der Sanden | Executive Producer: Frank Druschel

tonkuenstler.at

P 43