Ünstler Symphonie Yutaka Sado Anton
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YUTAKA SADO TONKÜNSTLER ORCHESTER ANTON BRUCKNER 8. SYMPHONIE Recorded LIVE at the Wiener Musikverein ORCHESTER ANTON BRUCKNER (1824–1896) アントン・ブルックナー Symphonie Nr. 8 c-Moll | Symphony No. 8 in C minor | 交響曲第8番 ハ短調 Gesamtlänge 85’03 Total Length | 演奏時間合計 Fassung/Edition: Robert Haas | Version/Edition by Robert Haas | ロベルト・ハース版 YUTAKA SADO COMPACT DISC 1 佐渡裕 1 Dirigent | Conductor | Allegro moderato 15’36 指揮 ア レ グ ロ・モ デ ラ ート TONKÜNSTLER-ORCHESTER Tonkunstler Orchestra 2 Scherzo. Allegro moderato; Trio. Langsam 15’17 トーンキュンストラー管弦楽団 Scherzo. Allegro moderato; Trio. Slow. スケルツォ。アレグロ・モデラート – トリオ。ゆっくりと 3 Adagio. Feierlich langsam, doch nicht schleppend 27’26 Werkbeschreibung P 06 Adagio. Solemnly slow, but not dragging Description of the Work P 18 アダージョ。荘重にゆっくりと、しかしひきずらないように 作品解説 P 30 COMPACT DISC 2 Biografien P 12 Biographies P 26 1 Finale. Feierlich, nicht schnell 26’40 バ イオグ ラフィー P 38 Finale. Solemn, not fast フィナーレ。荘重に、急がず P 2 P 3 ANTON BRUCKNER de, sondern auch von Verwerfungen, Zweifeln und Umarbeitungen schon während Konzeption Symphonie Nr. 8 c-Moll und erster Reinschrift gekennzeichnet war: Zunächst war das Adagio wie üblich an zweiter Stelle vorgesehen, später stellte Bruckner jedoch nach dem Vorbild von Beethovens Neunter die Mittelsätze um, wie er es seinerzeit schon in der Zweiten erprobt hatte. Das veranlasste «Tagelang habe ich studiert, aber ich kann mir das Werk nicht zu eigen machen. Fern sei es von ihn, die Gestalt des Adagios abzuändern – durchaus möglich, dass gerade der völlig unge - mir, ein Urteil aussprechen zu wollen [...] aber ich finde die Instrumentation unmöglich und was wohnte Jubel für die Siebte, der sozusagen immer wieder in Bruckners Arbeitszimmer schall - mich besonders erschreckt hat, ist die große Ähnlichkeit mit der 7ten, das fast Schablonenmäßige te, den bis dahin überwiegend recht flüssigen Fortschritt seiner Kompositionen beeinflusste. der Form. – Der Anfang des 1. Satzes ist grandios aber mit der Durchführung weiß ich gar nichts Und dann diese bittere Enttäuschung! Obwohl Bruckner wie üblich nach Abschluss einer anzufangen. Und gar der letzte Satz – das ist mir ein verschlossenes Buch.» Symphonie bereits wenige Tage später mit den Skizzen zur nächsten begonnen hatte, in die - sem Falle also der Neunten, und durch Levis Ablehnung tief getroffen war, fand er dennoch Unmissverständliche Worte des großen Hermann Levi, dem Uraufführungsdirigenten von rasch in eine Revisionsarbeit hinein; diese beschränkte sich freilich nicht bloß auf Striche und Wagners «Parsifal», aus Takt allerdings nicht an den Komponisten Anton Bruckner selbst teils gravierende, teils kaum hörbare Änderungen der Instrumentation, sondern brachte etli - gerichtet, sondern vorerst an dessen Vertrauten Franz Schalk, der die schlechte Nachricht zu che Abschnitte in völlig neue Gestalt: Beinahe jeder Takt wurde dabei letztlich verändert. überbringen hatte. Als Bruckner Anfang Oktober 1887 dann selbst mit dieser Ablehnung «Freilich habe ich Ursache, mich zu schämen – wenigstens für dieses Mal – wegen der 8. Ich seiner achten Symphonie durch Levi konfrontiert wurde, war er am Boden zerstört – zumal Esel!!! Jetzt sieht sie schon anders aus», ließ er Levi Ende Februar 1888 vorläufig wissen. Erst deshalb, weil sich der damals 63-jährige Komponist in der glücklichen Lage wähnte, die jah - zwei Jahre später war die zweite Fassung der Achten fertig, die auch auf dieser CD zu hören relange massive Opposition gegen seine Musik durch den internationalen Erfolg der vorange - ist. Da Bruckner jedoch während dieser Zeit sowohl die Vierte revidierte als auch die Dritte gangenen siebten Symphonie endlich überwunden zu haben: Ausgerechnet Levi hatte im März einer letzten Umarbeitung unterzog, flossen in die Arbeit auch erneuerte Erfahrungen mit den 1885 in München mit dieser einen Triumph erzielt. Das machte den Dirigenten zum Wunsch - älteren Partituren ein. Er hat sich und seine Symphonien, teils auf eigene Veranlassung, teils kandidaten der Uraufführung der Achten und somit zum ersten Adressaten ihrer Partitur, die auf Drängen oder wohlmeinenden Rat von außen, gleichsam immer wieder neu erfunden – als Bruckner nicht mehr wie die früheren Symphonien im Wesentlichen nach ein bis höchstens «work in progress». Ungeachtet der Fassung stellt die Achte jedenfalls mit ihren rund 85 zwei Jahren hatte abschließen können, sondern an der er zunächst vom Frühsommer 1884 bis Minuten Spieldauer die längste und auch am größten besetzte unter Bruckners vollendeten zum August 1887 arbeitete – in einem Schaffensprozess, der nicht allein durch die zeitaufwen - Symphonien dar. Das Ungewöhnliche an ihren beiden Gestalten ist jedoch, dass sie praktisch dige Mitbetreuung und Begleitung der Aufführungen der Siebten mehrfach unterbrochen wur - nahtlos hintereinander und nicht erst in deutlichem Zeitabstand entstanden sind. Deshalb P 6 P 7 sind sie einander trotz aller Änderungen im Verhältnis zwischen den kompositorischen Zielen Das von Levi erblickte «Schablonenmäßige der Form» als zu große Ähnlichkeit mit der Siebten und Mitteln ähnlicher geblieben als frühere Symphonie-Varianten Bruckners. Verschwand ist dagegen ein ohnehin sehr merkwürdiger Vorwurf, zeigte die E-Dur-Symphonie doch einen jedoch die ursprüngliche Achte durch den großartigen Uraufführungserfolg ihrer zweiten perspektivisch sich verkürzenden Formverlauf, der von zwei sehr breit ausgeführten Sätzen, Fassung auf lange Zeit in der Versenkung und wurde erst 1973 komplett in einem Konzert von denen der langsame besonders inhaltsschwer geraten war, über ein energievolles Scher - gespielt, trieb 1939 die ehrlich gemeinte Suche nach einer optimalen Gestalt der Achten Ro - zo in ein knappes, von manchen gar als zu leichtgewichtig empfundenes Finale führte. Die bert Haas, den Herausgeber der ersten Bruckner-Gesamtausgabe, dazu, eine Mischversion zu Achte hingegen verschiebt das Zentrum nach hinten, in zwei etwa 25 Minuten dauernde Sätze: erstellen, die im Wesentlichen dem Text der zweiten Fassung folgt, aber alle im Zuge der Um - ein noch intensiveres, hymnisch sich steigerndes Adagio und ein schlichtweg monumentales arbeitung angebrachten, verknappenden Eingriffe in Adagio und Finale beseitigt. Das ergibt Finale, das Levis Aufnahmefähigkeit offenbar sprengte und in der Verknüpfung der Themen insgesamt 44 zusätzliche, von Bruckner selbst stammende Takte. Aktuell zeigt die Musik- aller Sätze gipfelt – die Weiterentwicklung eines Prinzips, das schon in der Fünften gewaltet welt gesteigertes Interesse an Früh- und «Urfassungen»; im Falle von Bruckner sind es aber hatte. Kopfsatz und Scherzo sind dagegen mit etwa je einer Viertelstunde bündiger, wobei immer noch eher die späteren Versionen, die sich im Konzertleben etabliert haben. Das gilt Bruckner tatsächlich eine Ähnlichkeit nicht nur zur Siebten, sondern zu allen seinen anderen auch für die Achte, obwohl Brucknerexperten eine eindeutige ästhetische Entscheidung für Symphonien tilgte: Der erste Satz endet in der zweiten Fassung nicht mehr mit einem großen eine der beiden Fassungen oft als unmöglich erachten. Vielleicht bevorzugten gerade deshalb Ausbruch des ganzen Orchesters, der hier mit dem Hauptthema in dreifachem Forte ins Dirigenten wie einst etwa Herbert von Karajan oder Günter Wand den von Haas vorgeschlage - strahlende C-Dur führt, sondern verdämmert auf radikale, beklemmende Weise in dreifachem nen Kompromiss – so auch Yutaka Sado in der heutigen Aufführung. Der Vergleich der beiden Piano. Insgesamt hat Bruckner also weniger die Gründe für Levis Beanstandungen möglichst von Bruckner selbst stammenden Fassungen erlaubt jedoch nicht nur einen faszinierenden aus der Partitur zu schaffen versucht, als vielmehr eine in Details sogar kühnere, jedenfalls Blick in seine kompositorische Werkstatt, sondern er verblüfft zum Teil auch im Rückblick auf eigenständige Alternative zur Erstfassung mit vielleicht noch stärkerer Wirkung und logische - Levis Kritik und deren etwaige Auswirkungen. Faszinierend ist nämlich, dass Bruckner die rem Gesamtkonzept erarbeitet. Charakteristisch für das eröffnende Allegro moderato ist beanstandete Instrumentation zwar verändert hat (die dritten Holzbläser spielen von Beginn nicht nur die Verschleierung der Grundtonart c-Moll gleich zu Beginn, sondern auch die Ver - an mit und nicht erst im Finale, drei Harfen steuern vor dem langsamen Satz schon im neu wischung formaler Nahtstellen. Das mit dem kleinen Sekundschritt f-ges anhebende, dadurch formulierten Scherzo-Trio ätherische Töne bei; die Hörnerzahl in Kopfsatz und Scherzo ist auf «zuckende, ja lauernde Hauptthema des ersten Satzes, gleichsam ein sich regendes Ungeheuer» acht verdoppelt, wobei das dritte und vierte Hörnerpaar in den Ecksätzen mit den schon bis - (Dietmar Holland) legt das bereits durch seine chromatische Gestalt nahe. Ein Gesangsthema her vorgeschriebenen Wagnertuben alternieren), die solcherart gewachsenen und gewandel- der Streicher im «Brucknerrhythmus» aus zwei Vierteln plus Vierteltriolen sowie ein geheim - ten Kräfte aber nicht anders einsetzt, etwa in Richtung eines Wagner‘schen Mischklangs, nisvoll ansetzendes Bläserthema über Pizzicati bilden ein Material, dem von zarter, fast sondern vielfach auf seiner ureigenen, registerartig abgesetzten Instrumentation beharrt. schwärmerischer Lyrik bis zu zyklopischem Aufbäumen alles abverlangt wird: am Höhepunkt P 8 P 9 der Durchführung etwa die kontrapunktische Verknüpfung des vergrößerten Hauptthemas mit ähnlich wie der Verweis auf den «deutschen Michel» beim Scherzo Einblick eher in die Inspi -