1.4. Das Jüngere Hildebrandslied ………………………………………9 1.5

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1.4. Das Jüngere Hildebrandslied ………………………………………9 1.5 Masarykova univerzita Filozofická fakulta Katedra germanistiky, nordistiky a nederlandistiky Německý jazyk a literatura Mária Harangozóová Die deutsche Heldenepik am Beispiel des Hildebrandsliedes und des Nibelungenliedes (Analysen des Inhalts) Bakalářská diplomová práce Vedoucí práce: Mgr. Sylvie Stanovská, Dr. 2010 Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und mit Hilfe der angegebenen Literatur verfasst habe. ......................................................... Podpis autora práce 1 Ich möchte mich an dieser Stelle bei Mgr. Sylvie Stanovská, Dr. für ihre Ratschläge, Kritik und Geduld bedanken. 2 Inhalt Einleitung…………………………………………………………………….. ...5 1. Hildebrandslied …………………………………..…………………………. 7 1.1. Herkunft und Geschichte ……………………………………….... 7 1.2. Motive und Reimtechnik ………………………………………… 8 1.3. Wahrheit und Fiktion …………………………………………….. 9 1.4. Das jüngere Hildebrandslied ………………………………………9 1.5. Hildebrand ……………………………..….……………………..10 1.6. Hadubrand ………………………………………………………..11 2. Das Nibelungenlied ……………………………..………………………....14 2.1. Herkunft des Nibelungenliedes und die Handschriften …...……..14 2.1.1. Die Handschriften ……………………….……………...…... 14 2.1.2. Zur Entstehung des Liedes …………………………………….14 2.1.3. Der Aufbau des Nibelungenliedes nach älteren Fassungen…...……15 2.1.3.1. Kriemhild und Siegfried, Gewinnung der Frauen und Hochzeiten, Streit der Frauen….….….…..…………………………...…….16 2.1.3.2. Der Weg zur Rache Kriemhilds ….…….….….…...........18 2.1.4. Historischer Hintergrund …………………….….….…........... 20 2.1.5. Reimtechnik und Sprache ……………………….…………… 21 2. 2. Über die mittelalterlichen Traditionen ..………….……………... 21 2.2.1. Die Ritter …………………………..………………………. 21 2.2.2. Der König …………………………..……………………….22 2.2.3 Verlobung und Heiratsfest ……………………..…………….. 23 2.2.4. Bewaffnung, Bote und Geschenke ……………………………. 24 2. 3. Siegfried, der echte Held ………………..….…………...……… 25 2.4. Hagen von Tronje ………………………….…..…….…..……... 27 2. 5. Traum und Falkensymbol .………...…………..…….…………...29 2. 5. 1. Der Traum als rhetorisches Mittel in den alten Sagen ……….…... 29 2. 5. 2. Das Falkensymbol ……………………….………..………… 30 2. 6. „Wie sich die Königinnen überwarfen“ ………………..……...... 31 2. 7. „Wie Rüdeger erschlagen ward“ .........................................…..... 33 Nachwort ………..…………………………………..…………..….……….... 36 3. Resume ……………………………………………………………………...38 4. Bibliographie ………….…………………………………..…..….………... 39 5. Verzeichnis der Bilder ……………………………………………..……… 41 3 6. Bilderanlage …………………….……….…...…………………………….. 42 4 Einleitung Heldendichtung oder Heldenepik existierte in den meisten europäischen Ländern im Mittelalter schon seit dem 4. Jh. Die älteste Heldendichtung entstand als historische Erinnerung der Kriegergesellschaft. Die ersten Lieder, die bisher mündlich tradiert waren, wurden um das 8. Jahrhundert schriftlich festgehalten. Diese Lieder entstanden vor allem auf germanischem oder keltischem Gebiet. Die französische und spanische Heldenepik gehörte zu der frühfeudalistischen Epoche. Sehr bekannte epische Werke aus dieser Zeit sind zum Beispiel das altenglische Beowulf oder die altnordische Liederverfassung „Die Edda“, die für andere Geschichte ein Ausgangspunkt sein soll. Die Liederedda ist kürzer aber geschichtlich geschlossener, sie enthält mythologische Lieder, über die Entstehung der Welt und über germanische Götter und heroische Lieder, über Sigurd, Atli (Attila), Gudrun u. a. Die meisten literarischen Denkmäler aus dem Frühmittelalter sind lateinisch aus der Feder der Mönche in den Klöstern geschrieben. Mann hat etwa „zwanzig Lieder aus verschiedenen langobardischen, angelsächsischen und friesischen Stoffkreisen erschließen wollen: das Nibelungenlied, das Lied über Dietrich von Bern, Ermanarich und die Hunnenschlacht“1. In den ältesten germanisch-heroischen Liedern, wie im Hildebrandslied aus dem 8. Jh. bis zu dem Nibelungenlied aus dem 12. Jh. werden ähnliche Themen gestaltet, wie z. B.: „Besuch bei der Schwester, Kampf zwischen dem Bruder und Schwager, das Problem von Gefolgschaftseid und Sippentreue“2. Die ältesten Lieder wurden in Stabreimen verfasst, die sich mit Laufe der Zeit zu den Endreimen geändert haben. „Der Darstellungsstil nimmt Elemente der antiken Epik auf“3. Mit dem Christentum kamen in die Literatur geistliche Motive, der Stil und die Form änderten sich und aus kürzeren Liedern entstanden längere. Es entstanden sogenannte Kleinepen, wie das jüngere Hildebrandslied. Diese Epen sind aber nicht Bestandteil unserer Untersuchung. Diese Lieder wurden mündlich an den Höfen von den Hofsängern vorgetragen. Karl der Große strebte im 9. Jh. in seiner Kulturpolitik danach, dass die alten Werke geschrieben werden sollen. Diesem Entschluss verdanken wir wohl, dass auch das älteste Hildebrandslied im 9. Jh. im Kloster Fulda niedergeschrieben wurde. Zum germanischen Sagenkreis zählen auch andere epische Werke über Dietrich von Bern, über Siegfried oder das Nibelungenlied, das in späterer Zeit als „Das deutsche Epos“ bezeichnet und mit griechischem 1 Deutsche Literatur in Schlaglichtern 1990, 21. 2 D. Lit. in Schl. 1990, 21-22. 3 D. Lit. in Schl. 1990, 22. 5 Epos Homers verglichen wurde. Mehrere Dichter und Schriftsteller, wie Goethe, Marx, Hebbel, Wagner aus der neueren Zeit erklärten das Nibelungenlied zu dem „deutschen nationalen Epos“. Goethe sagte darüber:“ Die Kenntnis dieses Gedichts gehört zu einer Bildungsstufe der Nation…Jedermann sollte es lesen“4 Die Heldenepen sprechen über die Taten der Ritter, über echte, außerordentliche Helden, mutige und mannhafte Kämpfer. Die Lieder erzählen nicht nur über ihre Lebensschicksale, über Tod und Liebe, sondern es wurde auch ihre Ehre, Treue und Vaterlandsliebe besungen. In der ältesten Epoche sind sie als Ritter mit übermenschlichen Kräften beschrieben, die mit Riesen und Zwergen kämpften. Bei ihren Heldentaten halfen ihnen oft Feen oder Jungfrauen. Neben den „übermenschlichen“ Recken finden wir in diesen Geschichten auch historische Personen wie Odoaker, Theoderich den Große, Attila den Hunne, die Burgunder und andere. Aber im welchen Maße diese historischen Ereignisse der Wahrheit entsprechen, ist eine andere Frage. Im germanischen Bereich entsteht das Heldenlied in der Zeit der Völkerwanderung, deshalb ist es möglich, dass einzelne Geschichten mit mehreren Varianten überlebt haben, z. B. über Siegfried können wir schon in altnordischer Edda lesen, aber auch das Jungsiegfriedsage spricht über ihn. Kriemhild nahm in einer Fassung Rache wegen des Todes ihres Volkes, der Burgunden (Gibichungen), in einer anderen Geschichte wegen des Todes ihres Mannes. Diese Fassungen können auch geographisch geteilt werden. Die germanische Heldenepik gehört zu den schönsten literarischen Denkmälern des Mittelalters. Die „Geschichten“ sind einerseits dichterische Kunstwerke, andererseits haben sie sehr oft eine tiefere Bedeutung. Diese Lieder sind aber vor allem wertvolle Meisterwerke dieser Zeit. 4 Fühmann 1971, 209. 6 1. Hildebrandslied 1.1. Herkunft und Geschichte Das älteste Hildebrandslied ist das einzige schriftliche Zeugnis des germanischen Heldenliedes in deutscher Sprache. Es ist im 9. Jahrhundert im hessischen, stark niederdeutsch gefärbten Dialekt, wahrscheinlich von zwei Mönchen in Fulda niedergeschrieben worden. Der Text des Hildebrandsliedes befindet sich auf den Seiten eines frühmittelalterlichen Kodexes aus der karolingischen Zeit, auf der Vorderseite des erstes Blattes und der Rückseite des Blattes 76. „Das fehlende Liedende, nur wenige Verse, könnten auf dem später erneuerten Innenblatt des hinteren Deckels gestanden haben“5. Aber diese sind leider nicht bekannt, aus diesem Grunde ist die Geschichte unbeendet. Aus späterer nordischer Version der Sage können wir aber das tragische Ende voraussetzen. Hildebrand ist Waffenmeister Dietrichs von Bern, der mit Theoderich auf der Flucht vor dem Hass Odoakers nach Osten gezogen ist. Nach dreißig Jahren kehrte Hildebrand zurück und begegnete einem jungen Ritter, der die Grenzen mit seinem Heer schützte. Hildebrand, der Ältere und „im Leben erfahrener“[Vers 8] begann zu sprechen und fragte nach dem Sippe, nach dem Namen des jungen Mannes. Er sagte:“ Wenn du mir einen nennst, kenne ich die anderen…Bekannt ist mir die ganze Heldenschar…“[Vers 12/13] Hildebrand fragte nicht nur nach dem Namen des jungen Mannes, weil er schon lange Zeit nicht in diesem Land war und konnte ihn deshalb nicht kennen, sondern auch nach seinen Verwandten. Er ist am Hof gezogen und er kannte die großen Familien im Königsreich, also die Männer, mit denen er als junger Ritter zusammenkämpfte. Der Junge antwortete, dass sein Vater „Hildebrand geheißen habe: ich heiße Hadubrand“[Vers 17]. Hadubrand kennt seinen Vater nicht, weil er noch „das ungeborene Kind“[Vers 21] war als Hildebrand seine Mutter ohne irgendeinen Erben, in einem kleinen Haus hinter sich ließ. „Er ist, glaube ich, nicht mehr am Leben“[Vers 29]. Hier rief Hildebrand aus:“ Ich mache Gott …oben im Himmel zum Zeugen, dass du noch nie mit einem so [nah] verwandten Mann einen Kampf geführt hast“ [Vers 30/32]. Er wollte seinem Sohn einen Ring „aus Freundschaft“[Vers 35] schenken, den er von dem König dem „Hunnen Herrscher“[Vers 35] bekam, aber diese seine Geste wurde missverstanden. Hadubrand glaubte, dass Hildebrand ihn bestechen wollte, deshalb sagte er: “Mit dem Speer sollte man eine Gabe empfangen“[Vers 37]. Er glaubte 5 D. Lit. in Schl. 1990, 22. 7 seinem Vater nicht, weil ihm Seefahrer gesagt haben, dass Hildebrand, Heribrands Sohn, in einem Kampf fiel. Hildebrand versuchte seinen Sohn von dem Kampf abzuraten.
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