Bebauungsplan Nr. 4 der Ortsgemeinde Heupelzen „Im Klas Hohn“ /Ortsteil Beul November 2007

Begründung Bearbeitung: Schnug-Börgerding - Landschaftsarchitektur Hochstraße 60, 57610 Tel. 02681-6319, Fax. 988125, e-mail: [email protected]

Altenkirchen, den 20. November 2007

INHALTSVERZEICHNIS

1. ALLGEMEINE BEGRÜNDUNG 1.1 Planerfordernis 1.2 Verfahrensablauf 1.3 Geltungsbereich 1.4 Flächennutzungsplan 1.5 Bestandsdarstellung 1.5.1 Lage des Geltungsbereiches 1.5.2 Eigentumsverhältnisse / Aktuelle Nutzung 1.5.3 Infrastruktur 1.5.4 Verkehrserschließung 1.6 Allgemeine Planungsziele und -prämissen

2. BEGRÜNDUNG DER FESTSETZUNGEN 2.1.1 Art der baulichen Nutzung 2.1.2 Maß der baulichen Nutzung 2.1.3 Höhe der baulichen Anlagen 2.1.4 Bauweise 2.1.5 Überbaubare Grundstücksfläche 2.1.6 Höchstzulässige Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden 2.1.7 Flächen zu Herstellung des Straßenkörpers 2.2 Gestalterische Festsetzungen 2.2.1 Äußere Gestaltung baulicher Anlagen und Dachgestaltung 2.2.2 Grundstückseinfriedungen 2.2.3 Nicht überbaubare Grundstücksflächen 2.3 Grünordnung und Landespflege 2.4 Hinweise 2.5 Bodenordnung

3. UMWELTBERICHT

ANLAGEN ZUR BEGRÜNDUNG Anlage 1: Textliche Festsetzungen zum B-Plan

Pläne Plan 1: Naturschutzfachlicher Beitrag – Bestand/Entwicklung, M 1 : 1000 Bebauungsplan „Im Klas Hohn“, M 1 : 1000

1 Bebauungsplan Nr. 4 der Ortsgemeinde Heupelzen „Im Klas Hohn“ /Ortsteil Beul November 2007

1. Allgemeine Begründung

1.1 Planerfordernis

Im Ortsteil Beul der Gemeinde Heupelzen soll am südwestlichen Ortsrand ein kleines Baugebiet entwickelt werden, das die Nachfrage nach Wohngrundstücken abdeckt. Die Bauflächen sind im rechtskräftigen Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Altenkirchen dargestellt.

Ziel des Bauleitplanverfahrens ist es, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Bau einer Erschließungsstraße sowie den Bau von 11 Einzelhäusern zu schaffen.

Im Zusammenhang mit der Bebauung soll der südwestliche Ortsrand der dörflichen Siedlung abschließend gestaltet werden.

1.2 Verfahrensablauf

Das Planverfahren wurde durch den Aufstellungsbeschluss vom 15. Mai 2007 eingeleitet, der Vorentwurf für den Bebauungsplan "Im Klas Hohn" gebilligt und die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 1 Baugesetzbuch (BauGB) i. V. m. § 4a BauGB und der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB i. V. m. § 4a BauGB beschlossen.

Am 28. Juni 2007 fand eine Versammlung zur öffentlichen Darlegung und Anhörung der Bürger statt. Die Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange erfolgte gemäß Schreiben vom 5.Juli 2007

Am 4. September hat der Ortsgemeinderat die Anregungen der Bürger und der Träger öffentlicher Belange gewürdigt, den Entwurf des Bebauungsplanes gebilligt und dessen öffentliche Auslegung beschlossen. Die öffentliche Auslegung erfolgte gemäß § 3 Abs. 1 BauGB in der Zeit vom 21.September bis zum 22. Oktober 2007. Die während der Offenlage eingegangenen Anregungen wurden vom Rat in seiner Sitzung am 20. November gewürdigt und der Bebauungsplan gemäß § 10 Abs. 1 BauGB als Satzung beschlossen.

Der Bebauungsplan wurde am bekannt gemacht und erlangte damit Rechtskraft.

1.3 Geltungsbereich

Das Gebiet des Bebauungsplanes "Im Klas Hohn" umfasst entsprechend der zeichnerischen Festsetzungen in Flur 2 der Gemarkung Beul folgende Flurstücke Nr. 54/5 , 56/1 bis 56/5 sowie 56/6 (bebautes Grundstück am Kirchweg 1).

1.4 Flächennutzungsplan

Die Flächen sind im rechtskräftigen Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Altenkirchen als Wohnbauflächen dargestellt.

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1.5 Bestandsdarstellung

1.5.1 Lage des Geltungsbereiches

Das Plangebiet befindet sich am südwestlichen Ortsrand von Beul. Der westlich des Kirchweges gelegene Teil des Dorfes zählt zur Ortsgemeinde Heupelzen, der östliche zur Ortsgemeinde Busen- hausen. Die Landesstraße L267 verläuft von Heupelzen kommend in West-Ost-Richtung, um im rechten Winkel in den Kirchweg abzuknicken. Zunächst hat das Dorf Straßendorfcharakter mit einzelnen Wohngebäuden und unbebauten Grundstücken entlang des Kirchweges. Erst ab der Einmündung des beidseitig angebauten Birkenweges ändert sich diese Siedlungsstruktur.

Die Erschließung der Bauung in der Flur „Im Klas Hohn“ erfolgt vom Kirchweg aus mittels Ausbau eines im Kataster vorhandenen Feldweges.

1.5.2 Eigentumsverhältnisse / Aktuelle Nutzung

Die Flurstücke südlich des Feldweges wurden bereits vor längerer Zeit als einzelne potentielle Baugrundstücke vermessen. Nördlich des Weges liegt ein zusammenhängendes Flurstück, das sich im Besitz der Gemeinde Heupelzen befindet.

1.5.3 Infrastruktur

Wasserversorgung und -entsorgung Die Wasserversorgung für den Baubereich ist gesichert. Die Schmutzwasserentsorgung kann über den Kanal in der Landesstraße L 267 erfolgen. Für die Entwässerung des Niederschlagswassers soll laut Aussage der Verbandsgemeindewerke Altenkirchen ein neuer Regenwasserkanal in den Kirchweg gelegt werden. Dieser führt das Wasser Richtung Süden ab. Für Maßnahmen zur Rückhaltung kommt das gemeindeeigene Flurstück Nr. 18, Flur 13 in Frage. Hier verläuft ein Wegeseitengraben. Mit dem, das Grundstück bewirtschaftenden Landwirt wurde bereits Rücksprache bezüglich der Umsetzbarkeit weiterer Planungen genommen. Eine Aufnahme der Flächen in den Geltungsbereich des Bebauungsplanes wird nicht für erforderlich gehalten.

In Zuge der frühzeitigen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange wurde festgestellt, dass die Löschwasserversorgung mit 240l/min laut Hydrantenmessung am Kirchweg nicht die erforderliche Menge von 800l/Min für die Dauer von 2 Stunden erbringt. Kurzfristig kann nach Aussage der Verbandsgemeindewerke Altenkirchen die Leistung auch nicht erhöht werden. Im Rahmen des Aufstellungsverfahrens wurde geprüft, inwieweit die Löschwasserversorgung der Neubauflächen in Zukunft sichergestellt werden kann. Es ist davon auszugehen, dass parallel zum Ausbau der Landesstraße die Wasserleitung neu verlegt wird und so eine Verbesserung erreicht werden kann. Darüber hinaus ist die Leistungsfähigkeit eines Hydranten am nördlichen Ortsrand von Heupelzen ausreichend. Die Entfernung beträgt hier 400 m. Die Löschwasserzufuhr muss im Brandfall mittels einer entsprechend langen Leitung über das freie Feld erfolgen.

Abfallentsorgung Träger der Abfallentsorgung ist der Landkreis Altenkirchen. Die Stichstraße zu den Neubauflächen erhält einen für Müllfahrzeuge geeigneten Wendehammer entsprechend der Empfehlungen für die Anlage von Erschließungsstraßen gemäß Bild 32 der EAE 85/95.

Elektroenergieversorgung, Gas und Telefon Die weitere Planung der Kabelversorgung der Neubauflächen selbst erfolgt durch die entsprechen- den Fachplaner. Bei der Straßenplanung ist ein Versorgungsstreifen vorzusehen.

1.5.4 Verkehrserschließung

In Kürze wird mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt im Zuge der L 267 begonnen. Hierzu wurde ein Bebauungsplan aufgestellt, der auch noch schmale Randstreifen der Flurstücke Nr. 54/4 und 56/6 einschließt. Die Verkehrserschließung der Neubauflächen erfolgt über den, im rechten Winkel von der Landes-

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straße abknickenden, Erschließungsweg. Dieser erhält einen Wendehammer, der für dreiachsige Müllfahrzeuge geeignet ist. Die Anordnung des Wendehammers erfolgt in Richtung Norden, da in diesem Bereich die Baugrundstücke ohnehin neu vermessen werden müssen.

Mit dem Weg werden das bestehende Gebäude sowie weitere 11 Neubauten erschlossen.

Der im Westen verbleibende Abschnitt des Feldweges wird für die Anlage einer Grünfläche mit einem Fußweg (Trampelpfad) genutzt, um von der Wohnstraße aus den fußläufigen Zugang zur freien Landschaft zu erhalten.

Die Bebauung hält den zur Landesstraße außerhalb der geschlossenen Landschaft notwendigen Abstand ein. Die Grünflächen südlich der Bauflächen sind zugleich Blend- und Staubschutz.

1.6 Allgemeine Planungsziele und -prämissen

Für die Bebauung “Im Klas Hohn” in Heupelzen ist von folgenden Planungszielen auszugehen:

1. Die bauliche Entwicklung am südwestlichen Ortsrand von Beul wird mit zwei Bauzeilen entlang einer von Ost nach West verlaufenden Erschließungsstraße abgeschlossen. Hiermit wird die Ausrichtung des Birkenweges aufgegriffen und die Baufläche zwischen Birkenweg, Kirchweg arrondiert. 2. Den vorhandenen Gestaltmerkmalen entsprechend wird die Neubebauung mittels Gebüsch- und Baumpflanzungen in das Landschaftsbild eingebunden. 3. Zur Kompensation der mit der zukünftigen Bebauung verbundenen Beeinträchtigungen des Wasserhaushaltes, der Böden sowie des Verlustes von Biotopen der landwirtschaftlichen Flur werden im Talgrund des Heupelzer Baches Flächen zur Förderung von Boden-, Wasser- und Biotopschutzfunktionen entwickelt.

2. Begründung der Festsetzungen

2.1.1 Art der baulichen Nutzung

Unter Berücksichtigung der Darstellung im Flächennutzungsplan (Mischbauflächen) und des Charak- ters der Umgebungsbebauung wird Allgemeines Wohngebiet nach § 4 BauNVO festgesetzt. Zulässig sind demnach Wohngebäude, der Versorgung des Gebietes dienende Läden, Schank- und Speise- wirtschaften sowie nicht störende Handwerksbetriebe und Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke.

Ausnahmen wie z.B. nicht störende Gewerbebetriebe etc. sollen nicht eröffnet werden.

2.1.2 Maß der baulichen Nutzung

Das Maß der baulichen Nutzung wird durch die Grundflächenzahl (GRZ), die Geschossflächenzahl (GFZ), durch die Zahl der Vollgeschosse und die Traufhöhe festgesetzt.

Für das Wohngebiet wird unter Berücksichtigung der Umgebungsbebauung und des Erfordernisses der Ortsrandgestaltung sowie zur Minimierung der Anteiles an versiegelten Flächen eine GRZ von 0,3 und eine GFZ von max. 0,6 festgesetzt.

Die Bezugsfläche für die Errechnung der Grundflächenzahl und der Geschossflächenzahl südlich der Erschließungsstraße wird, da die bereits vermessenen Grundstücke eine Tiefe von über 40 m haben, mit einer Strichpunktlinie definiert. Hierdurch soll eine bauliche Massierung am Ortsrand vermieden und zugleich auch eine Beitragsgerechtigkeit für alle Anlieger erreicht werden. Entlang der Westgrenze wird sowohl nördlich als auch südlich der Erschließungsstraße ein Streifen von 5,00 m aus der Bruttobaufläche herausgenommen. Auch die Festlegung, dass bei der Ermittlung der Geschossflächenzahl ausgebaute Dach- und Kellergeschosse mit berücksichtigt werden sollen, dient dazu, dass eine dem dörflichen Ortsrand angepasste Bebauung erfolgt.

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2.1.3 Höhe der baulichen Anlagen

Die Zahl der Vollgeschosse wird mit II festgesetzt, die Traufhöhe auf max. 4,50 m über dem höchsten an das Gebäude angrenzende Gelände definiert.

Diese Festsetzung berücksichtigt die Höhenlage und naturbedingt starke Exposition der gesamten Ortslage von Beul in der Landschaft. Bereits bei der Festlegung der Höhenlage des Erdgeschosses sollen die damit einhergehenden Auswirkungen auf die Gestaltung des umliegenden Geländes bzw. des Gartens mit bedacht werden.

Bei der Festsetzung der Traufhöhe wird davon ausgegangen, dass mittels Ausbau des Dachge- schosses als 2. Vollgeschoss, eine optimale Ausnutzung bei gleichzeitiger begrenzter Gebäudehöhe möglich ist.

Die als Höchstmaß festgesetzte Traufhöhe orientiert sich an im Wohnungsbau üblichen Geschosshö- hen. Sie verhindert extreme Überschreitungen der durchschnittlichen Höhen, ohne den erforderlichen Gestaltungsspielraum unnötig einzuschränken. Da im Zuge der frühzeitigen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange darauf hingewiesen wurde, dass die vorgegebene Höhe zu knapp sei, wurde diese nochmals überprüft und festgestellt, dass im Falle von Pultdachbauten eine zweigeschossige Bebauung nicht möglich wäre. Deshalb wurde für die Pultdachbauten die Traufhöhe auf die notwen- digen 5,20 m erhöht.

2.1.4 Bauweise

Die geplante Bebauung soll aufgrund der Ortsrandlage und der Umgebungsbebauung in offener Bauweise errichtet werden. Als Hausformen werden deshalb Einzelhäuser festgesetzt.

2.1.5 Überbaubare Grundstücksfläche

Zur Umsetzung der Planungsziele werden überbaubare Grundstücksflächen, umschlossen durch Baugrenzen, festgesetzt. Innerhalb dieser Grenzen ist eine optimale Ausnutzung und Anordnung aller Anlagen möglich. Am westlichen und südlichen Rand der Bauflächen wird eine einbindende Pflan- zung festgesetzt. Diese Pflanzflächen zählen bei der Ermittlung der überbaubaren Fläche nicht mit.

2.1.6 Höchstzulässige Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden

Aufgrund der dörflichen Sozialstruktur und der Ortsrandlage wird die höchstzulässige Zahl der Wohnungen auf 2 bestimmt.

2.1.7 Flächen zu Herstellung des Straßenkörpers (§ 9 [1] Nr. 26 BauGB)

Bedingt durch die Hangneigung Nord-Süd muss die neue Erschließungsstraße in das Gelände eingepasst werden. Damit die zur Herstellung der Straße erforderlichen Geländeangleichungen möglich sind, erfolgt hierzu in der Planurkunde eine Darstellung.

2.2 Gestalterische Festsetzungen

2.2.1 Äußere Gestaltung baulicher Anlagen und Dachgestaltung

Es werden Festsetzungen zur Dachneigung und Dachformen sowie zur Farbe der Dacheindeckung getroffen, um die Bebauung in das Ortsbild, vor allem aber auch in die Landschaft einzufügen.

2.2.2 Grundstückeinfriedungen

Die im Zuge der vorgezogenen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange von der Unteren Natur- schutzbehörde vorgetragene Anregung, Regelungen zur Art der Einfriedungen zum Schutze des Landschaftsbildes zu treffen, wurde aufgegriffen.

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2.2.3 Nicht überbaubare Grundstücksflächen und Oberflächenwasserentsorgung

Die getroffenen Festsetzungen zur Verwendung wasserdurchlässiger Oberflächenmaterialien und zur Festlegung eines Anteils an gärtnerisch anzulegenden und zu unterhaltenden, unbebauten Grund- stücksflächen soll den Versiegelungsgrad reduzieren und damit die Funktionsfähigkeit des Land- schaftswasserhaushaltes und die landschaftliche Einbindung sichern.

2.3 Grünordnung und Landespflege

Durch den Bebauungsplan werden Eingriffe in den Naturhaushalt vorbereitet, über deren Unterlas- sung, Minderung oder Ausgleich nach § 1a BauGB und § 8a BNatSchG im Bauleitplanverfahren abschließend entschieden wird. Die durch den vorliegenden Bebauungsplan festgesetzten Eingriffe wurden durch den Naturschutz- fachlichen Planungsbeitrag bewertet und ein Kompensationsbedarf ermittelt. Die Ausgleichsmaß- nahmen werden nach dem Grundsatz der Abwägung in den Bebauungsplan übernommen. Der landespflegerischen Ausgleichskonzeption liegt die Sichtweise einer vom Menschen geprägten Kulturlandschaft zugrunde.

Die abschließende Beurteilung der Umweltverträglichkeit der Planung findet sich in Kapitel 3 – Umweltbericht.

Zur Eingrünung der Bauflächen zur freien Landschaft und zur inneren Durchgrünung des Dorfes werden Pflanzungen festgesetzt. Die Ausgestaltung dieser Maßnahmen wurde im Hinblick auf die Anregungen der Unteren Naturschutzbehörde in der frühzeitigen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange modifiziert. Zum Teil konnten die Anregungen jedoch auch nicht berücksichtigt werden, da der Festsetzung der Maßnahmen bereits eine eingehende Diskussion im Gemeinderat bezüglich der Anordnung von Bäumen in den Vorgärten und im Straßenraum vorausgegangen war. Mit dem Pflanzgebot soll den Bauherren mittels des hieraus folgenden Verwaltungsaktes die Umsetzung der Maßnahmen gezielt aufgegeben werden. Die Entwicklungsmaßnahmen auf dem 10 m breiten Geländestreifen am Südrand des Baugebietes dienen, ebenso wie ein 5 m breiter Streifen am westlichen Gebietsrand der Erhaltung und Entwick- lung von Funktionen der Biotopvernetzung und zugleich der Einbindung der Neubebauung in das Landschaftsbild. Damit fällt die Umsetzung in den Aufgabenbereich der privaten Anlieger.

Zur Kompensation der mit der Bebauung und dem Neubau einer Erschließungsstraße selbst einhergehenden Beeinträchtigungen des Boden- und Wasserhaushaltes sowie des Entzuges von Biotopen des Offenlandes werden die Entwicklung gemeindeeigener Wiesenflächen in der Talsenke des Heupelzer Baches sowie einer kleinen Grünfläche auf der alten Wegeparzelle im Plangebiet in einer Größenordnung von 4.305 m² vorgesehen.

Nachhaltige Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes werden nicht verbleiben.

Landespflegerische Maßnahme außerhalb des Baugebietes: Wiesen- und Saumentwicklung auf Flurstück Nr. 43 Flur 13 der Gemarkung Heupelzen

Die Vernässung und weitere Entwicklung des bewirtschafteten Grünlandes zu einer mageren Wiese mit Brachen im Bereich der wechselfeuchten Niederung dient der Aufwertung des weiträumigen Offenlandkomplexes des Heupelzer Baches. In einer insgesamt intensiv bewirtschafteten Flur kommt der Neuschaffung extensiver Verbundstruktu- ren wie z.B. Wiesensäumen eine hohe Bedeutung zu. Die Apfelbäume werden in gestalterischer und funktionaler Anknüpfung an Bestand gepflanzt und dienen u. a. der Raumbildung im Tal. Ein Aus- tausch der Apfelbäume gegen Weißdorn, wie von der Unteren Naturschutzbehörde angeregt, wird nicht vorgenommen, da Weißdorn stark wächst und eine Beeinträchtigung des angrenzenden landwirtschaftlichen Weges vermieden werden soll. Die Nutzungsextensivierung wirkt sich positiv als Funktionsausgleich von Beeinträchtigungen des Boden- und Wasserhaushaltes durch die Neuversiegelung von Flächen aus.

Die Kosten für die Durchführung der Maßnahmen werden anteilig den Baugrundstücken analog ihrer überbaubaren Flächen sowie der Erschließung zugeordnet.

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Im Zuge der Offenlage wies die Rhenag auf eine Erdgastransportleitung hin, die das Flurstück Nr. 43, Flur 13 quert. Bei der Durchführung von Pflanzmaßnahmen ist auf die Freihaltung eines beidseitigen Schutzstreifens in einer Breite von 4,00 m parallel der Erdgastransportleitung zu achten.

Landespflegerische Maßnahmen im Baugebiet

Maßnahme M 1 : Randeinbindung mit Obstbäumen und Gehölzen Der entlang der südlichen Gebietsgrenze festgesetzte Grünstreifen dient der Gestaltung des Ortsran- des und der weiträumigen Einbindung der Bauzeilen in das Landschaftsbild, aber auch dem Immissi- onsschutz gegenüber der Straße. Die Anregung der Unteren Naturschutzbehörde im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange Laubbäume zu pflanzen wurde z. T. aufge- griffen und die Laubbäume ergänzt. Die Obstbäume sollen zumindest zu Wahl stehen, wenn Grundstückseigentümer Obst anbauen möchten.

Maßnahme M 2: Entwicklung eines Saumes mit Obstbäumen und Gehölzgruppen Auch die westliche Gebietsgrenze zur freien Landschaft soll mittels traditioneller Strukturen wie Obstbäume und Gebüsche gestaltet werden. Hier ist ein 5 m breiter Pflanzstreifen zu entwickeln. Entsprechend der Anregung der Unteren Naturschutzbehörde in der frühzeitigen Beteiligung der Träger öffentlichen Belange wurden zwei weitere Obstbäume ergänzt.

Maßnahme M 3: Entwicklung eines Saumes mit Bäumen Der Rest der Wegeparzelle, die für die Erschließung nicht benötigt wird, verbleibt in Gemeindeeigen- tum und wird zu einem Wiesensaum mit zwei Bäumen, die der Biotopvernetzung aber auch der Gestaltung der Bauflächen und des Straßenraumes dienen, entwickelt. Der Grünstreifen ermöglicht zugleich einen Zugang aus dem Baugebiet zur freien Landschaft. Geplant ist aber nur ein Trampel- pfad. Die Anregung der Unteren Naturschutzbehörde, ein Obstbaum-Tor zu pflanzen, wird gefolgt, wohingegen der Standort der Linde nicht verändert werden soll, um Nachbarrechtskonflikte zu vermeiden.

Dem Vorschlag der Unteren Naturschutzbehörde aus der frühzeitigen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange, die Art der Pflege zu reglementieren wird gefolgt. Dies dient zugleich dazu, dafür zu sorgen, dass die Flächen, die in die intensive gestaltete Gartennutzung nicht einbezogen werden dürfen dennoch in einem gepflegten Zustand zu erhalten.

Pflanzmaßnahmen

P1 Pflanzung eines Laubbaumes pro angefangene 400 m² Grundstücksfläche Das Baugebiet liegt weithin in der Landschaft exponiert, so dass es notwendig ist, die neu entstehen- den Gebäude mit Bäumen zu „überschneiden“. Darüber hinaus werden Biotopstrukturen des Siedlungsraumes neu geschaffen. Da wegen des vorgegebenen Grundstückszuschnittes nördlich der Erschließungsstraße kein Platz für einen Pflanzstreifen ist, soll die erforderliche Baumpflanzung in die Gartengestaltung integriert werden. Die Durchgrünung mit Bäumen dient der landschaftstypischen Einbindung der Neubebauung in das Orts- und Landschaftsbild. Die Durchgrünung wurde, auf Anregung der Unteren Naturschutzbehörde auch auf den straßenzu- gewandten Grundstücksbereichen festgesetzt, jedoch erfolgte keine örtliche Festlegung.

P2 Pflanzung von 2 Straßenbäumen Traditionell hatten Dorfhäuser einen Hausbaum, der zugleich gestalterisch in den Straßenraum hinein wirksam wurde. Um auch heute, wo sich die Gestaltungsgrundsätze geändert haben, eine Auflocke- rung des Straßenraumes zu erreichen, wird vorgegeben, dass an zwei Standorten Straßenbäume stehen sollen. Die Standorte sind im Zuge der Ausbauplanung der Straße festzulegen. Vor der Unteren Naturschutzbehörde wurde im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung bezweifelt, dass Baumstandorte in der Straße möglich sind. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass es durchaus überfahrbare Baumscheiben gibt.

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2.4 Hinweise

Neben den textlichen Festsetzungen wurden in der Planurkunde Hinweise zu Sachverhalten gege- ben, die in anderen gesetzlichen Vorschriften oder in anderen Verfahren geregelt werden und bei der Genehmigungs- und Realisierungsphase der Bauvorhaben von Bedeutung sind.

Archäologische Bodenfunde und Bodenaufschlüsse Die Hinweise zu den archäologischen Bodenfunden und Bodenaufschlüssen sind in der Genehmi- gungs- und Realisierungsphase zu beachten.

Maßnahmen zur Entwicklung der Gehölze Zur Sicherstellung einer schnellen Funktionserfüllung der landespflegerischen Ausgleichsmaßnah- men wird auf die DIN-Normen als Qualitätsanforderung für die Umsetzung verwiesen.

Berücksichtigung der Erdgastransportleitung auf Flurstück Nr. 43, Flur 13 Bei Pflanzmaßnahmen zum landespflegerischen Ausgleich auf Flurstück Nr. 43, Flur 13 ist ein Schutzstreifen von 4,00 m beidseits der Leitungstrasse zu beachten.

2.5 Bodenordnung

Die Grundstücke südlich der Erschließungsstraße befinden sich in privatem Besitz. Der Grundstücks- zuschnitt ist bereits so, dass eine Bebauung möglich wird, wenn die Erschließung erfolgt ist. Der Weg befindet sich analog der Anzahl der Grundstückseigentümer der südlichen Bauzeile in Privatbesitz. Vor Bau der Erschließung muss das Flurstück von der Gemeinde erworben werden. Nördlich der Erschließungsstraße befindet sich ein einziges Grundstück in Gemeindeeigentum. Für die Aufteilung der Neubaugrundstücke sowie zur Festlegung der Straßenparzelle ist eine Vermessung erforderlich.

Ein Bodenordnungsverfahren ist nicht erforderlich.

3. Umweltbericht und naturschutzfachlicher Planungsbeitrag

3.1 Vorbemerkung und Planungsvorgaben

3.2 Vorhaben und umweltrelevante Wirkfaktoren 3.2.1 Ziele und Inhalte des Bebauungsplanes 3.2.2 Art und Umfang des Vorhabens 3.2.3 Angaben zum Standort und geprüfte Alternativen 3.2.4 Nutzung und Gestaltung von Naturgütern 3.2.5 Fachgesetze

3.3 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen 3.3.1 Schutzgut Mensch 3.3.2 Schutzgut Tiere und Pflanzen 3.3.3 Schutzgut Boden 3.3.4 Schutzgut Wasser 3.3.5 Schutzgut Luft und Klima 3.3.6 Schutzgut Landschaft 3.3.7 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter 3.3.8 Wechselwirkungen 3.3.9 Zusammenfassung der Umweltauswirkungen

3.4 Entwicklungsprognose 3.4.1 Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Maßnahme 3.4.2 Entwicklung bei Nichtdurchführung der Maßnahme

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3.5 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich erheblich nachteiliger Umweltauswirkungen 3.5.1 Allgemeine umweltbezogene Zielsetzungen 3.5.2 Schutzgut Mensch 3.5.3 Schutzgut Tiere und Pflanzen 3.5.4 Schutzgut Boden 3.5.5 Schutzgut Wasser 3.5.6 Schutzgut Landschaft 3.5.7 Schutzgut Kultur und sonstige Sachgüter

3.6 Zusätzliche Angaben 3.6.1 Technische Verfahren bei der Umweltprüfung 3.6.2 Hinweise zur Durchführung der Umweltbeobachtung 3.6.3 Ausgleichsbilanzierung im Sinne der Eingriffsregelung 3.6.4 Allgemein verständliche Zusammenfassung

3.1 Vorbemerkungen und Planungsvorgaben

Mit dem Bebauungsplan „ Im Klas Hohn“ sollen die planerischen Voraussetzungen und rechtlichen Grundlagen für die Erschließung weiterer Bauflächen am südöstlichen Ortsrand von Heupelzen geschaffen werden.

Nach § 2 (4) BauGB erfolgt im Rahmen der Bauleitplanung eine Umweltprüfung, in der die Auswir- kungen des städtebaulichen Vorhabens auf die Umwelt beschrieben, bewertet und Konsequenzen für die Planung aufgezeigt werden. In einem Umweltbericht werden die umweltrelevanten Belange zusammengefasst und der Öffentlichkeit und den Behörden zur Stellungnahme vorgelegt. In einer zusammenfassenden Erklärung wird nachfolgend dargelegt, inwieweit die Ergebnisse der Umweltprü- fung Eingang in die Planung gefunden haben. Im Rahmen der Umweltüberwachung trägt die Gemeinde Sorge für die Umsetzung der festgelegten Umweltqualitätsziele.

Die Abstimmung des Untersuchungsrahmens und Abgrenzung des Untersuchungsraumes erfolgte in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeindeverwaltung Altenkirchen.

Nach § 2 Abs. 1 des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) umfasst die Umwelt- verträglichkeitsprüfung die Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der Auswirkungen eines Vorhabens auf 1. Menschen, Tiere und Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und Landschaft, einschließlich der jeweiligen Wechselwirkungen, 2. Kultur - und sonstige Sachgüter.

Die örtlichen Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege werden in Landschaftsplänen als Beitrag zur Bauleitplanung erstellt.

Auf der Grundlage des § 1a Baugesetzbuch (BauGB) und § 8a Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) werden darüber hinaus die, mit dem Vorhaben verbundenen, Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes ermittelt und Maßnahmen zu deren Vermeidung oder Ausgleich festgelegt. Nach § 9 des Landesnaturschutzgesetzes von Rheinland-Pfalz – LNatSchG – sind „Eingriffe in Natur und Landschaft Veränderungen der Gestalt oder Nutzung von Grundflächen ..., die die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts oder das Landschaftsbild nachhaltig beeinträchtigen können“. Nach §10 LNatSchG ist „der Verursacher eines Eingriffs zu verpflichten, vermeidbare Beeinträchti- gungen..... zu unterlassen und unvermeidbare durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege vorrangig auszugleichen ...“

Grundlegende Sachinformationen zu den Schutzgütern liefert die Erfassung der Realnutzung und Biotoptypen sowie des Baumbestandes.

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3.2 Vorhaben und umweltrelevante Wirkfaktoren

3.2.1 Ziele und Inhalte des Bebauungsplanes

Lage Die überplante ländliche Ortslage befindet sich am südwestlichen Ortsrand des Dorfes Beul, das zur Gemeinde Heupelzen zählt und in der Verbandsgemeinde Altenkirchen liegt. Das Dorf Beul liegt an der höchsten Erhebung in der Region. Der Aussichtsturm stellt eine weiträumig sichtbare Landmarke dar. Im Ursprung ein lang gezogenes Straßendorf hat sich der Ort von der Landesstraße aus in kleinere Baugebiete hinein entwickelt. Städtebaulich dominierend sind immer noch die Häuserzeilen entlang der Durchgangsstraße. Insgesamt liegt das Dorf an einem südexponierten Hang. Es ist weiträumig von den umliegenden Höhenrücken aus einsehbar.

Art des Vorhabens und Festsetzungen Das Bebauungsplangebiet soll den südwestlichen Abschluss der Ortslage von Beul ausbilden. Am Kirchweg befindet sich bereits ein Gebäude aus den 1960er Jahren. Nördlich schließt sich ältere Bebauung mit strukturreichen ländlichen Gärten an. Östlich des Kirchweges befinden sich Neubau- ten. Dieser Ortsteil zählt zur Ortsgemeinde .

Zur Reduzierung der Versiegelung und zur Ermöglichung einer dorfgerechten lockeren Bebauung bei hohem Grünflächenanteil wird die Grundflächenzahl mit 0,3 festgesetzt. Analog der Umgebungsbe- bauung ist eine bis zu zweigeschossige Bebauung möglich. In den Baufenstern sind Einzelhäuser zulässig. In Anbetracht der exponierten Lage am Ortsrand wird eine Begrenzung der Traufhöhe auf max. 4,50 m über dem höchsten angrenzenden Gelände sowie der Firsthöhe auf max. 9,50 m über dem Straßenniveau vorgenommen. Für Häuser mit Pultdächern zu bauen, wurde in der Entwurfsfassung die Traufhöhe auf eine Höhe von max. 5,20 festgelegt.

Der Einbindung in das Landschaftsbild dienen darüber hinaus die Festsetzungen von Pflanzungen am westlichen und südlichen Gebietesrand sowie von Baumpflanzungen auf den Grundstücken.

Die Erschließung erfolgt über den bestehenden Wirtschaftsweg, der senkrecht in den Kirchweg einmündet. Zum Ausgleich der Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch die Inanspruchnahme von Grünland und die Neuversiegelung werden Maßnahmen zur Entwicklung magerer und feuchter Wiesen im Tal des Heupelzer Baches vorgesehen.

3.2.2 Art und Umfang des Vorhabens

Größe des Baugebietes 12.455 m²

Wirkungen: Baubedingt: - Veränderung der Oberflächengestalt Veränderung der Topographie bei Bebauung der Grundstücke in leichter Hanglage - Errichtung von ca. 11 Einzelhäusern mit Garagen (das östlich am Kirchweg gelegene Grundstück ist nach § 43 BauGB bereits bebaubar) - Entfernung von Säumen und Grünland mittlerer Standorte ca. 7.615 m² - Versiegelung biologischer Bodenoberflächen Neubau einer Erschließungsstraße 805 m²

Wohnbebauung, Nord 1.135 m² Wohnbebauung, Süd 1.200 m² 2.335 m² Zuzüglich ca. 50% 1.165 m² 3.500 m²

Gesamtversiegelung max. 4.305 m²

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- Anlage von Siedlungsgärten - Anlage von Gehölzen und Baumwiesen auf Privatgrundstücken 1.400 m² - Entwicklung von Magergrünland und Brachen im Heupelzer Tal 4.305 m²

Anlagebedingt - Ca. 11 neue Baukörper, davon 5 am Ortsrand, Höhe bis zu 9,50 m über Gelände in exponierter Lage - Anfall von Oberflächenwasser auf befestigten Flächen - Beschleunigung des Abflusses von Oberflächenwasser - Reduzierung der Grundwasserneubildungsrate

Betriebsbedingt: - Erzeugung von Abfällen und Schmutzwasser, Entsorgungsbedarf - Bedarf an Energie- und Wasserversorgung

Inanspruchnahme von Boden

Bei den Bauflächen handelt es sich um bislang anthropogen wenig veränderte, landwirtschaftlich genutzte naturnahe Böden. Es erfolgt eine Neuversiegelung dieser Standorte in einer Größenordnung von ca. 4.305 m². Insgesamt wird eine Fläche von knapp 1,1 ha Offenland der Siedlungsnutzung zugeführt.

3.2.3 Angaben zum Standort und geprüfte Alternativen

Das Baugebiet „Im Klas Hohn“ ist im rechtskräftigen Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Altenkirchen dargestellt. Im Zuge des Aufstellungsverfahrens wurde die Prüfung von Standortalterna- tiven vorgenommen, wobei das Baugebiet im Sinne der Vermeidung nicht ausgleichbarer negativer Umweltauswirkungen als ein relativ umweltverträgliches ausgewählt wurde. Es stellt eine in Ergän- zung vorhandener Bebauung eine Abrundung des Ortsrandes dar.

Der Entwurf greift die, in der Birkenstraße bereits angelegte, städtebauliche Struktur des Dorfes auf, die durch jeweils senkrecht zur Durchgangsstraße angelegte Stichstraßen gekennzeichnet ist.

3.2.4 Nutzung und Gestaltung von Naturgütern

Das Plangebiet ist insgesamt ländlich geprägt. Auf den Flächen befinden sich ortsnahe Grünländer, die z. T. mit Pferden beweidet werden. Nördlich der Bauflächen liegt ein Gehöft, auf dem Hobby- Pferdehaltung betrieben wird. An der südöstlichen Grenze des Bebauungsplangebietes befindet sich ein einzelnes Wohnhaus mit Gartengrundstück.

3.2.5 Fachgesetze

Für das anstehende Bebauungsplanverfahren ist die Eingriffsregelung des § 1a Abs. 3 BauGB (i.d.F. vom 24.06.2004) in Verbindung mit § 21 Abs. 1 des Bundesnaturschutzgesetzes (i.d.F. vom 25.03.2004, zuletzt geändert am 25.11.2003) sowie das Landesgesetz zur nachhaltigen Entwicklung von Natur und Landschaft RLP §§ 9 – 11 erheblich.

3.3. Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen

Der Umweltzustand und die besonderen Umweltmerkmale im unbeplanten Zustand werden nachfol- gend für das jeweilige Schutzgut dargestellt und die Empfindlichkeit gegenüber den Wirkungen der Planung festgestellt. Anschließend wird die, bei Durchführung der Maßnahme, zu erwartende Veränderung im Hinblick auf ihre Umwelterheblichkeit bewertet und Maßnahmen zu Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich erheblich negativer Umweltwirkungen abgeleitet.

11 Bebauungsplan Nr. 4 der Ortsgemeinde Heupelzen „Im Klas Hohn“ /Ortsteil Beul November 2007

3.3.1 Schutzgut Mensch

Für den Menschen sind im Zusammenhang mit der angestrebten Planung Auswirkungen auf das Wohnumfeld (Lärm und Immissionen sowie visuelle Beeinträchtigungen) und die Erholungsfunktion (Lärm, Landschaftsbild und Barrierewirkungen) von Bedeutung.

Die Bauflächen liegen in Bezug zur Landesstraße L 267 für die eine Frequentierung von 1.000 KFZ/ 24 h angegeben wird.

Das Plangebiet selbst steht als ortsnahes Wiesenareal in visuellem Bezug zur angrenzenden Bebauung.

Die Frequentierung der Ortsstraßen und Feldwege durch landwirtschaftlichen Verkehr ist ortstypisch. Nördlich an die Neubauflächen angrenzend befindet sich ein ehemaliges landwirtschaftliches Anwesen, auf dem Pferdehaltung betrieben wird.

Die nördlich des Dorfes liegenden Waldareale um den Beulskopf sind von Bedeutung für die Naher- holung.

Bewertung

Verkehrslärmimmissionen

Für die Beurteilung von Immissionen aus dem Straßenverkehr der Landesstraße L 267 sind folgende Normen, Richtlinien und Erlasse maßgeblich: - DIN 18005 „Schallschutz im Städtebau“, Berechnungs- und Bewertungsgrundlagen“ - RLS-90 „Richtlinie für Verkehrslärmschutz an Straßen“ - VDI-Richtlinie 2719 „ Schalldämmung von Fenstern und deren Zusatzeinrichtungen“ - DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“

Für Allgemeine Wohngebiete (WA) gelten nach DIN 180005 „Schallschutz im Städtebau“ in Bezug auf Verkehrsgeräusche der Orientierungswerte von 55 dB(A) tags (von 6°° bis 22°°) und 40 dB(A) nachts (22°° bis 6 °° Uhr).

Der Abstand zwischen der geplanten Baugrenze und der Landesstraße L 267 beträgt 53 m. Das Gelände steigt von der Straße zu den Baugrundstücken leicht an. Abschattende Gehölze, Gebäude oder Bodenerhebungen sind im südwestlichen Bereich vorhanden.

Die Verkehrsbelastung der Landesstraße L267 lässt sich aus den Angaben des Landesbetriebes Mobilität (mündl. Auskunft Herr Weber, 26.06.2007) aus der Verkehrszählung/-schätzung in der Ortslage ableiten. Diese wird mit 1.000 KFZ/ 24 h angegeben, bei einem Anteil von 9 % Güterverkehr sowie 6 % Schwerlastverkehr. Die Straße hat außer für die nördlichen Gebiete der VG Altenkirchen (Ölsen und Beul) Erschließungs- funktion insbesondere für den westlichen Teil der Verbandsgemeinde , untergeordnet auch Verbindungsfunktion zwischen dem Raum Altenkirchen und dem Siegtal.

Es ist von einer Konzentration der Hauptverkehrsströme zu den Fahrzeiten der Pendler, d.h. in den frühen Morgen- und Abendstunden auszugehen.

Umweltauswirkungen auf den Menschen durch Verkehrslärm sind im Rahmen der Vermeidung und Minimierung der Umweltauswirkungen zu beachten.

Aufgrund des Abstandes der Wohngrundstücke von der Straße, der topographischen Lage und der Verkehrsbelastung wird nicht mit einer Überschreitung der Orientierungswerte für Wohngebiete durch Verkehrslärm gerechnet. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass die nach der Wärmeschutzverordnung vorgeschriebenen Fenster der Neubauten zugleich auch Lärmschutzfunktionen erfüllen.

Bezüglich der Verkehrslärmimmissionen wurde im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung vom Landes- betrieb Mobilität in Koblenz darauf hingewiesen, dass an der östlichen Grenze der Bauflächen der Abstand der Baugrenze vom Fahrbandrand nur 7,00 m beträgt und daher möglicherweise die Orientierungswerte der DIN 18005 bezüglich der Lärmimmissionen bei der vorliegenden Verkehrsbe-

12 Bebauungsplan Nr. 4 der Ortsgemeinde Heupelzen „Im Klas Hohn“ /Ortsteil Beul November 2007

lastung überschritten werden. Der Bebauungsplan soll deshalb die erforderlichen Festsetzungen zum Lärmschutz von § 9, Abs. 1, Nr. 24 treffen. Es wurde darauf hingewiesen, dass sicherzustellen ist, dass der Straßenbaulastträger der L267 von jeglichen Ansprüchen bezüglich des Lärmschutzes freigestellt wird. Das in Rede stehende Baugrundstück befindet sich innerhalb der Ortsdurchfahrt von Beul im Innenbereich nach § 34 BauGB unmittelbar im Umfeld bestehender Bebauung. Da die Baufläche bereits heute ohne Bebauungsplan bebaubar wäre, hält es der Gemeinderat nicht für erforderlich, weiter gehende Regelungen bezüglich des Lärmschutzes im Bebauungsplan zu treffen.

Von Auswirkungen des Erschließungsverkehrs der Neubauflächen sind lediglich das bestehende Gebäude am Kirchweg sowie ggf. gegenüber liegende Wohnhäuser betroffen. Bei einer angenom- menen Zunahme in Zusammenhang mit 11 neuen Gebäuden werden die Auswirkungen als unerheb- lich eingestuft.

Luftschadstoffe Von dem Wohngebiet sind unter Zugrundelegung der gültigen Wärmedämmstandards und moderner Heizanlagen keine erheblichen Umweltauswirkungen zu erwarten. Empfehlungen für besondere Maßnahmen zur Reduzierung von Schadstoffemissionen sind nicht erforderlich.

Die zusätzliche Belastung durch Abgase aus Anliegerverkehr ist im Hinblick auf die gut durchlüftete exponierte Lage und die umgebenden weiträumigen landwirtschaftlichen Fluren nicht gegeben.

Eine Beeinträchtigung durch Schadstoffimmissionen der Landesstraße wird nicht erwartet, da die Entfernung zwischen Gärten und Straße bei 37 m zuzüglich weiteren 10 m Schutzstreifen mit Gehölzbeständen liegt. Ein planungsrelevanter Austrag ist lediglich auf einem Streifen von 25 m parallel stark befahrener Straßen zu berücksichtigen.

3.3.2 Schutzgut Tiere und Pflanzen

Zielvorgabe nach § 1 LNatSchG ist: ... Natur und Land so zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln..., dass die Tier- und Pflanzenwelt einschließlich ihrer Lebensstätten und Lebensräume auf Dauer gesichert sind.

Nach § 2 LNatSchG sollen Programme und Maßnahmen des Naturschutzes nachteiligen Veränderungen der Kulturlandschaft entgegenwirken.

Leitziel für den Arten- und Biotopschutz ist der Erhalt, die Entwicklung oder die Wiederher- stellung von Biotopsystemen, die das Überdauern der landschaftsraumspezifischen Vielfalt an Lebensgemeinschaften gewährleisten sowie die kulturlandschaftliche Entwicklung dokumen- tieren.

Zu verfolgen sind Ziele der - Sicherung und Entwicklung von Biotopbeständen und Komplexen der strukturreichen dörfli- chen Ortsränder mit aktueller Lebensraumfunktion: Gebüsche, Einzelbäume, Grünländer - Erhaltung großräumiger Grünlandkomplexe, insbesondere im Verbund mit Brachen und Feuchtwiesen der Bachtäler als Grundlage des Vorkommens charakteristischer Offenlandar- ten

Das Plangebiet kennzeichnen Biotoptypen des landwirtschaftlich geprägten Offenlandes im Grenzbe- reich zur Siedlung.

Auf den Flächen selbst befindet sich eine mittelintensiv genutzte Mähweide. Randlich sind im Bereich von Zäunen schmale Säume entwickelt. Ansonsten sind die Flächen strukturarm.

Eine intensive gärtnerische Gestaltung mit hohem Anteil nicht standortgerechter Pflanzen kennzeich- net das angrenzende Wohngrundstück. Die Abpflanzung zieht sich auch weiter nach Westen und ist hier mit Brombeeren und weiterer Gehölzsukzession verwildert.

Westlich der Bauflächen befindet sich eine alte Obstwiese, die zusammen mit angrenzenden Extensivwiesen, Säumen und Gehölzen auf kleinflächigen Feuchtstandorten sowie den Waldrändern im Norden ein strukturreiches Biotopmosaik ergeben.

13 Bebauungsplan Nr. 4 der Ortsgemeinde Heupelzen „Im Klas Hohn“ /Ortsteil Beul November 2007

Der Umgebung von Heupelzen und Beul kommt im Kontext der zusammenhängenden Waldareale, des Gesteinsabbaus und des historischen Erzbergbaus die Bedeutung als Jagdgebiet für Fledermäu- se zu. Für die Bauflächen selbst ist ein Entwicklungsbedarf im Hinblick auf Biotopfunktionen des dörflichen Ortsrandes für Singvögel und Kleinsäuger gegeben.

Die weiten Offenländer sind laut Planung Vernetzter Biotopsysteme von Bedeutung für charakteristi- sche Falterarten und Vögel des Offenlandes wie Braunkehlchen und Wiesenpieper. Insgesamt sind allerdings mit der zunehmenden Nutzungsintensivierung durch die Umstrukturierung der bäuerlichen Betriebe und der landwirtschaftlichen Flur die Lebensräume für die genannten Arten im Rückgang begriffen. Die Planung vernetzter Biotopsysteme stellt für die Plangebietsflächen Erhaltung von Grünland mittlerer Standorte dar. Im Bereich der geplanten Ausgleichsflächen ist ebenfalls die Entwicklung von Magerwiesenkomple- xen im Verbund mit Brachen und Feuchtwiesen vorgesehen.

Bewertung Mit der Bauflächenentwicklung gehen 1,25 ha des, laut VBS zu erhaltenden, Grünlandareals südlich von Beul verloren. Bis zu 4.305 m² werden versiegelt, 1.400 m² zu mageren Wiesen mit Obstbäumen und 7.655 m² zu Wohngärten entwickelt. Die Maßnahmen zur Erhaltung des Grünlandstreifens ermöglichen die Aufrechterhaltung der Biotopvernetzung zur o.g. Obstwiese südwestlich von Beul und die Entwicklung charakteristischer Biotopfunktionen der dörflichen Siedlungen. Dies wirkt sich insgesamt auch günstig auf die Jagdge- biete der Fledermäuse aus.

Zur Förderung der Biotopfunktionen des Offenlan- des erfolgen landespflegerische Maßnahmen auf insgesamt 4.305 m² in einem entwicklungsbedürf- tigen Talwiesenkomplex des Heupelzer Baches. Dabei sind die, nicht aufwertungsbedürftigen Anteile der Fläche als Bestand mit in die Pflege- maßnahmen einzubeziehen. Die Maßnahmen wirken insbesondere angesichts des zunehmenden Strukturverlustes in diesen Bereichen. Die Flächen werden im Ökokonto der Gemeinde Heupelzen geführt.

Ausgleichsflächen im Heupelzer Bachtal

3.3.3 Schutzgut Boden

Als wesentliche Bodenfunktionen sind gemäß § 2 Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) zu berücksichtigen:

Natürliche Funktionen als:

- Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen - Bestandteile des Naturhaushaltes, insbesondere mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen - Abbau- Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen - Funktionen als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte sowie - Nutzungsfunktionen als Fläche für Siedlung und Erholung und Standort für sonstige wirtschaftliche und öffentliche Nutzungen, Verkehr, Ver- und Entsorgung

Zielvorgabe nach § 1 LNatSchG ist: ... Natur und Land so zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln..., dass die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Natur- haushalts und die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit der Naturgüter...... auf Dauer gesichert sind.

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Nach § 2 LNatSchG ist ... mit Flächen sparsam und schonend umzugehen.

Leitziel für den Bodenschutz sind biologisch funktionsfähige, unbelastete Böden und die Sicherung ungestörter natürlicher Abläufe und Wirkungszusammenhänge.

Die Grundsätze der Bodenbewertung zielen darauf ab, wertvolle und leistungsfähige Böden vorrangig zu erhalten und zu schützen.

Den geologischen Untergrund bestimmen die devonischen Ausgangsgesteine der Siegener Schichten, die im Tertiär bedingt durch den Vulkanismus von aufsteigender Lava durchdrungen wurden. Markantes Zeugnis dieser Ausgangsbedingungen ist die Erhebung des Beulskopfs.

Auf den sanftwelligen Flächen südlich dieser Erhebung haben sich aus Löss Braunerden mittlerer Tiefe entwickelt. Diese bieten in Verbindung einem günstigen Relief gute Ausgangsbedingungen für eine landwirtschaftliche Nutzung. Die Ackerböden sind mit einer Ertragsmesszahl von 40 und die Grünlandböden mit 39 bewertet.

Die Mähweidennutzung auf den Baugebietsflächen ist im Gegensatz zur ackerbaulichen Nutzung als relativ bodenschonend einzustufen.

Die Leistungsfähigkeit der Böden zur Absorption von Schadstoffen sowie die Wasserrückhaltefunktion sind als mittel einzustufen. Es besteht insgesamt eine hohe Empfindlichkeit gegenüber der Versiegelung der naturnahen Böden.

Im Plangebiet wurden keine Altablagerungen festgestellt.

Bewertung Die Versiegelung bislang relativ naturnaher Böden mit Schutzfunktionen für Grund- und Oberflächen- gewässer sowie als Standort für Pflanzen und Tiere ist als eine erhebliche negative Umweltauswir- kung einzustufen und daraus ist ein Kompensationserfordernis abzuleiten.

Der, im Rahmen der vorgezogenen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange geäußerten, Anre- gung der Unteren Naturschutzbehörde, Nebenanlagen außerhalb des überbaubaren Grundstücksan- teiles auszuschließen, wurde in der Abwägung nicht gefolgt, da eine GRZ von 0,3 für die Nutzung eines ländlichen Grundstückes sehr knapp gewählt ist und noch weiterer Spielraum für Nebenanlagen z.B. zur Gartennutzung oder Kleintierhaltung verbleiben soll.

Die Festsetzungen des Bebauungsplanes lassen eine Neuversiegelung bislang unverbrauchter Böden von ca. 3.500 m² durch Bebauung sowie eine Neuversiegelung durch Erschließung von 805 m² zu. In den 3.500 m² eingerechnet ist, wie im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung von der Unteren Naturschutzbehörde gefordert, auch die, nach Landesbauordnung mögliche Überschreitung der überbaubaren Anteile um 50 % (z.B. durch die Errichtung von Nebenanlagen und Flächenbefesti- gungen) berücksichtigt.

Mit entsprechenden Festsetzungen zur Förderung von Bodenschutzfunktionen ist für eine Kompensa- tion der Auswirkungen der Neuversiegelung Sorge zu tragen.

3.3.4 Schutzgut Wasser

Zielvorgabe nach § 1 LNatSchG ist: ... Natur und Land so zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln..., dass die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Natur- haushalts und die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit der Naturgüter...... auf Dauer gesichert sind.

Leitziel für den Wasserschutz sind funktionsfähige Wasserkreisläufe und die Sicherung und Wiederherstellung von natürlichen Grund- und Oberflächengewässersystemen.

Das Untersuchungsgebiet liegt im Einzugsbereich der Wied. Es entwässert über das Bachtal zwischen Heupelzen und Busenhausen. Die Bachläufe, die ihre Quellursprungsmulden alle am Südhang des Beulskopfes haben, verlaufen von Nord nach Süd und entwässern über den Drieschei-

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der Bach in die Wied.

Den Grundwasserhaushalt kennzeichnen der devonische Untergrund und der durchdringende Basalt am Beulskopf. Charakteristisch sind kleinflächige quellige Zonen in Wiesen und Wäldern, die im Grenzbereich des Basaltes austreten, so z.B. auch in einer Wiese westlich des Plangebietes.

Zur Entwässerung wurden z. T. Gräben angelegt. Das Wasser sammelt sich im Straßenseitengraben und wird dann dem o. g. Bachlauf zugeführt.

Quellige Standorte konnten auf den Bauflächen aber nicht festgestellt werden. Es besteht eine Empfindlichkeit gegenüber einer zusätzlichen Belastung der Fließgewässersysteme mit Oberflächen- wasser aus neu befestigten Flächen.

Die potentiellen Bauflächen liegen am Südhang und entwässern im natürlichen Gefälle Richtung Landesstraße.

Das Niederschlagswasser soll in Beul in einem Regenwasserkanal gesammelt werden. Das Wasser soll dann, nach einer entsprechenden Rückhaltung Richtung Süden zu einem der dort vorhandenen Bachläufe geführt werden.

Bewertung Die Neuentwicklung der Bauflächen ermöglicht eine Versiegelung von bis zu ca. 3.500 m². Hierdurch kommt es zum einen zum Entzug von Wasser im Grundwasserhaushalt, was allerdings aufgrund der geologischen Ausgangssituation bei insgesamt hohem Oberflächenabfluss als unproblematisch einzustufen ist. Zum anderen wird das Wasser beschleunigt abgeführt und kann die Fließgewässer des Landschafts- raumes hydraulisch belasten. Hier sind entsprechende Maßnahmen zur Rückhaltung und gepufferten Abgabe in den Landschaftswasserhaushalt vorzusehen.

3.3.5 Schutzgut Luft und Klima

Zielvorgabe nach § 1 LNatSchG ist: ... Natur und Land so zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln..., dass die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Natur- haushalts und die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit der Naturgüter...... auf Dauer gesichert sind.

Nach § 2 LNatSchG ist: ... die Landschaft in ihrer Bedeutung für die Lebensqualität der Bevölkerung zu erhalten und zu entwickeln.

Leitziel für den Klimaschutz sind funktionsfähige lokalklimatische Funktionseinheiten und die Sicherung und Wiederherstellung klimatischer Schutz- und Ausgleichsfunktionen.

Für die Bewertung der Leistungsfähigkeit des Klimahaushaltes und klimatischer Ausgleichsfunktio- nen, Lufthygiene und Bioklima sind als Leitziele zu benennen: - Gewährleistung der klimatischen Ausgleichsfunktionen freier landwirtschaftlicher Flächen mit Kaltluftproduktionsfunktion - Erhaltung und Förderung von Großgrün sowie Grün- und Freiflächen

Die Höhenlage von ca. 340 m über NN, eine mittlere Jahrestemperatur von 7,8 °C und durchschnittli- che Niederschläge von 900 mm / Jahr kennzeichnen das Klima des Untersuchungsraumes.

Die Plangebietsflächen sind Teil des großräumigen Kaltluftentstehungsgebietes, das die Talwind- systeme der nach Süden fließenden Bachtäler speist und bedeutsam für die Durchlüftung der Ortslagen von Heupelzen und Busenhausen ist.

Aufgrund der topographischen Verhältnisse ist die Entlüftungssituation der Ortslage von Beul als günstig anzusehen.

Im Untersuchungsgebiet sind insgesamt keine erheblichen Vorbelastungen oder Empfindlichkeiten gegenüber der Luft- und Klimasituation festzustellen.

16 Bebauungsplan Nr. 4 der Ortsgemeinde Heupelzen „Im Klas Hohn“ /Ortsteil Beul November 2007

Bewertung Erhebliche klimatische Beeinträchtigungen durch die Erschließung des kleinen Baugebietes aufgrund der Versiegelung, Überbauung sowie Verkehrsemissionen und Heizanlagen sind nicht zu erwarten. Für das Schutzgut Klima ergibt sich kein Kompensationsbedarf.

3.3.6 Schutzgut Landschaft

Zielvorgabe nach § 1 LNatSchG ist: ... Natur und Land so zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln..... dass die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind.

Nach § 2 LNatSchG sollen Programme und Maßnahmen des Naturschutzes s nachteiligen Veränderungen der Kulturlandschaft entgegenwirken.

Die Beurteilung erfolgt unter Berücksichtigung folgender Kriterien: - Lage und Bezug zur Landschaft - Einklang mit der Landschaftscharakteristik - Landschaftshistorisch bedeutsame Zusammenhänge und Einzelelemente - Erschließung/Zugänglichkeit/Anbindung

Das Plangebiet liegt im Naturraum des Niederwesterwaldes auf der Altenkirchener Hochfläche. Diese prägen weiträumige, im Relief bewegte landwirtschaftliche Fluren, die entlang der Höhenrücken von Waldkulissen begrenzt werden.

Die Bauflächen liegen auf einer Höhe von ca. 340 m über NN am Südhang des Beulskopfes (Höhe 388 m über NN). Diese deutlich über andere Erhebungen in der Region hinaus ragende Erhebung eines alten Basaltkopfes ist weiträumig sichtbar.

Weite landwirtschaftlich genutzte Fluren mit flachen Quellmulden der von Nord nach Süd der Wied zulaufenden Bäche sowie bewaldete Höhenrücken kennzeichnen das Landschaftsbild. In den offenen Fluren liegen, teilweise noch in traditionelle Obstbitzen eingebettet, die Dörfer Kettenhausen, Busenhausen, Heupelzen und Beul. Während die erst genannten eine Haufendorf- struktur aufweisen, hat sich das Dorf Beul straßendorfartig entlang der Überlandstraße entwickelt. Erst in den letzten Jahrzehnten dehnte sich die Bebauung auch in die Flächen östlich und westlich der Haupterschließungsachse aus.

Die hohe Transparenz des landwirtschaftlich genutzten Offenlandes und die exponierte Lage bedingen eine hohe Empfindlichkeit gegenüber einer Veränderung des Landschaftsbildes insbeson- dere durch Bebauung.

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Blick auf die Baufläche von Westen – Blick von Osten entlang des südlichen Gebietsrandes Fläche links des Saumes, hinten Wohnhaus mit Eingrünung

Nördlich angrenzende Bebauung und Wald am Beulskopf Blick vom Kirchweg aus in die Flä che, links bestehende Bebauung Bewertung Die Bauflächen liegen am zur Zeit nach Süd-Westen offenen Ortsrand. Es ist eine landschaftstypi- sche Durchdringung von Landschaft und Dorf vorhanden. Das Wohnbaugrundstück am Kirchweg verfügt über einen Garten, der, wie es in den 1970er Jahren üblich war, von einer Pflanzung aus Koniferen und Ziergehölzen umgeben ist. Zum Teil ziehen sich die Pflanzungen auch noch entlang der westlich angrenzenden Parzelle. Auf den Bauflächen selbst befindet sich eine mittelintensiv genutzte Wiese mit schmalen Säumen entlang des Zaunes. Der Wirtschaftsweg westlich ist brach gefallen. Hier verläuft auch ein kurzer Grabenabschnitt, der zeitweise Wasser aus den Wiesen zum Straßenseitengraben ableitet. Er wird vom Baugebiet nicht tangiert. Im Norden schließen sich weitere Weiden und in Nähe der Gebäude auch ältere Obstbestände an. Im Westen befindet sich in einem quellfeuchten Bereich auf dem Grünland eine Gehölzgruppe aus Weiden und , an die sich noch weiter im Westen eine alte strukturreiche Obstwiese anschließt.

Insgesamt sind, mit Ausnahme der Abpflanzung des o. g. Grundstückes keine einbindenden Gehölze mit Bezug zu den Neubauflächen vorhanden.

Im weiträumigen Landschaftsbild ist zurzeit noch die historisch überlieferte Langstreckung des ehemaligen Straßendorfes erkennbar. Mit einer Arrondierung der Bebauung wird sich der Charakter zu einem Haufendorf hin ändern.

Aufgrund der hohen visuellen Empfindlichkeit des Standortes sind für das Neubaugebiet Eingrü- nungsmaßnahmen dringend erforderlich.

18 Bebauungsplan Nr. 4 der Ortsgemeinde Heupelzen „Im Klas Hohn“ /Ortsteil Beul November 2007

3.3.7 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter

Unter Kultur- und sonstigen Sachgütern sind Objekte von gesellschaftlicher Bedeutung, z.B. architek- tonisch wertvolle Bauten oder archäologische Schätze im Sinne des Denkmalschutz- und Pflegege- setzes oder auch Nutzungen zu verstehen, die durch das Vorhaben eingeschränkt werden könnten.

Kulturhistorische Bedeutung hat die Gegend um Beul insbesondere durch den historischen Erzberg- bau zu Ende des 18. Jahrhunderts. Überliefert sind alte Rennofenanlagen, die hier wahrscheinlich zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert in Betrieb waren. In diesem Zusammenhang sind auch die z. T. noch vorhandenen Relikte der Niederwälder zu bewerten, die auf die Holzkohlegewinnung und damit ebenfalls auf die Eisenverhüttung verweisen. Alle diese Nutzungen prägten in besonderer Weise das Bild der historischen Kulturlandschaft und das Aussehen der Dörfer der Region. In diesem Zusammenhang ist ebenfalls der Abbau von Basaltsteinen zu nennen, die als Baumaterial in den Dörfern der Umgebung Verwendung fanden. Als historisch bedeutsame Straßenverbindung ist die Landesstraße von Altenkirchen über den Beulskopf zum Siegtal zu werten.

Die Fluren um Kettenhausen, Busenhausen und Heupelzen werden weitgehend von einem in Busenhausen ansässigen landwirtschaftlichen Betriebsgemeinschaft und weiteren Landwirten im Vollerwerb bewirtschaftet. In der Flurneuordnung wurde bereits den Anforderungen der Betriebe Rechnung getragen. Das ortsnahe Grünland, das nunmehr überplant wird, ist für diese Bewirtschafter nicht von Interesse. Empfindlichkeiten im Hinblick auf den Verlust landwirtschaftlicher Ertragsflächen sind nicht zu erkennen. Bei der Planung zur Bewirtschaftung des Oberflächenwassers ist, soweit Flächen betroffen sind, die in Zusammenhang bewirtschaftet werden, auf eine Abstimmung mit den Landwirten zu achten.

Die Flächen des Baugebietes selbst und nördlich angrenzend werden zur Hobby-Pferde-Haltung genutzt. Es handelt sich hier um hofnahe Flächen.

Bewertung

Im Umfeld des Plangebietes sind keine denkmalpflegerisch bedeutsamen Gebäude zu verzeichnen. Die besondere kultur- und naturhistorische Bedeutung der Landmarke des Beulskopfes erfordert eine erhöhte Aufmerksamkeit bei der Einpassung der Neubebauung in Dorf und Landschaft. Von der Pferdehalterin wurden im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Bürger Bedenken hinsichtlich eines potentiellen Konfliktes zwischen der Neubebauung und ihrer Standweiden nördlich des Baugebietes geäußert.

3.3.8 Wechselwirkungen

Zwischen den Schutzgütern bestehen Wechselwirkungen z.B. durch Verlagerungseffekte. Im Plangebiet führt die Überbauung von Böden zu einem Verlust deren Funktionen, der dann in alle anderen Schutzgüter hinein zum Wirken kommt. Der Boden verliert seine Fähigkeit zur Wasserspei- cherung, das Wasser fließt beschleunigt ab und führt zu einer Belastung der Oberflächengewässer, was dort sowohl zu Erosionen als auch zur Veränderung des Chemismus und Auswirkungen auf die Lebewelt führen kann. Wechselwirkungen entstehen im vorliegenden Fall vor allem aufgrund der Versiegelung und dem Verlust des Bodens, so dass hier vor allem mindernde und kompensierende Maßnahmen erforderlich werden, die sich positiv auf das gesamte Wirkungsgefüge auswirken.

Eine Verstärkung der erheblichen Umweltauswirkungen durch sich negativ verstärkende Wechselwir- kungen ist nicht zu erwarten.

3.3.9 Zusammenfassung der Umweltauswirkungen

Bei der vorgesehenen Bebauung handelt es sich um die Arrondierung des Dorfes Beul am südwestli- chen Ortsrand. Die Erschließung erfolgt im rechten Winkel zum Kirchweg Richtung Westen.

Die Umweltwirkungen liegen vor allem in dem Verlust von Boden und Bodenfunktionen durch Versiegelung in einer Größenordnung von bis zu 4.305 m² und damit verbunden einem erhöhten

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Abfluss von Oberflächenwasser, der zu einer Belastung der Fließgewässer führen kann. Der Boden als Lebensraum geht verloren. Darüber hinaus entfallen durch die Entwicklung von Wohngrundstücken ca. 7.615 m² ortsnahes Grünland, das randlich zu einem Offenlandkomplex mit kreisweiter Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz ist. Es zählt zu einer Vernetzungszone zwischen den Talmulden am Südhang des Beulskopfes. Zur Erhaltung von Biotopfunktionen sowie der Vermeidung und Förderung von Vernetzungsfunktio- nen werden an den Baugebietsrändern auf 1.400 m² Wiesen extensiviert und mit Obstbäumen und Gehölzen entwickelt.

Aufgrund der Bebauung in einer exponierten Lage sind eine neue Prägung des Landschaftsbildes und der Nutzungsverflechtung in der angrenzenden Ortslage und damit eine neue Wechselwirkung zwischen Siedlung und Landschaft zu erwarten.

Zusammenfassende Darstellung der Umweltauswirkungen

Schutzgut Beurteilung der Umweltauswirkungen Erheblichkeit Mensch Immissionsbelastung der Haushalte durch Verkehrslärm nicht erheblich Pflanzen und Tiere Verlust von Wiesen mittlerer Standorte erheblich, Ausgleich möglich Boden Beeinträchtigung der Bodenfunktion (Grundwasser, erheblich Oberflächenwasserretention) Verlust von Bodenfunktionen durch Versiegelung, Bodenbe- wegung und Verdichtung Wasser Beschleunigung des Wasserabflusses erheblich, Ausgleich Verlust der Oberflächenwasserretention möglich Luft und Klima Veränderung des örtlichen Kleinklimas durch zusätzliche nicht erheblich Überbauung und Bodenversiegelung Landschaft Neustrukturierung des südöstlichen Ortsrandes erheblich, umfangrei- che Eingrünung notwendig Kultur u. Sachgüter Beeinträchtigung historische Bebauung nicht gegeben Störung historischer Bezüge Wechselwirkungen Verschiebung der Verhältnisse Boden-/Wasserhaushalt weniger erheblich

3.4 Entwicklungsprognose

3.4.1 Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Maßnahme

Mit der Planung sind die in Kapitel 3 beschriebenen erheblichen Auswirkungen verbunden.

Im Zuge der Realisierung der Planung können auf der Grundlage des Kompensationskonzeptes mittels Maßnahmen die Beeinträchtigungen von Boden, Natur und Landschaft vermieden, vermindert oder ausgeglichen werden. Als Ausgleichsmaßnahme und Beitrag zur gesamträumlichen Landschaftsentwicklung wird die Grünlandextensivierung und Entwicklung von Biotopfunktionen der Nasswiesen und Brachen im Heupelzer Bachtal durchgeführt. Die zurzeit noch im Landschaftsbild erkennbare Langstreckung des Ortes wird sich weiter zu einem Haufendorfcharakter hin verändern.

Umfangreiche Maßnahmen sind, aufgrund der weiträumig exponierten Lage, zur Gestaltung des westlichen und südlichen Randes des Baugebietes mit Baumwiesen sowie zur Durchgrünung der Baugrundstücke notwendig.

20 Bebauungsplan Nr. 4 der Ortsgemeinde Heupelzen „Im Klas Hohn“ /Ortsteil Beul November 2007

3.4.2 Entwicklung bei Nichtdurchführung der Maßnahme

Ohne die bauliche Entwicklung würde die Fläche weiterhin als Grünland genutzt. Die Bodenfunktio- nen blieben, soweit die Grünlandnutzung beibehalten wird, erhalten.

3.4 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich erheblich nachteiliger Umweltauswirkungen

Die Belange des Umweltschutzes sind gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB bei der Aufstellung der Bauleitpläne und in der Abwägung nach § 1 Abs. 7 zu berücksichtigen. Im Besonderen sind auf der Grundlage der naturschutzrechtlichen Eingriffsreglung nach § 1 a BauGB in Verbindung mit Abs. 1 BNatSchG die Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft durch die geplante Siedlungserweite- rung zu beurteilen und Aussagen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich zu entwickeln. Die Bauleitplanung stellt zwar selbst keinen Eingriff in Natur und Landschaft dar. Gleichwohl bereitet sie diese vor und muss Beeinträchtigungen bereits in der planerischen Konzeption vermeiden oder Maßnahmen zu ihrem Ausgleich vorschlagen.

Die Bilanzierung der Eingriffe stellt dar, dass durch ein Bündel von Maßnahmen zur Verminderung (konzentrierte städtebauliche Struktur in Anlehnung an bereits vorhandene Strukturen, bedarfsange- passte Größe der Verkehrsflächen, Wasserdurchlässigkeit notwendiger Oberflächenbefestigungen, Entwässerung im Trennsystem mit Rückhaltungsfunktionen) und zum Ausgleich (einbindende Pflanzung, Aufwertung von Grünlandflächen) die durch Bebauung und Straßenbau verursachten Eingriffe in den Naturhaushalt und die Landschaft im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes im Vergleich mit dem vorherigen Zustand und den Schutzfunktionen fast vollständig auszugleichen sind.

Der Ausgleich wird im Rahmen der Abwägung abschließend festgelegt.

Eine mögliche Belastung der Neubauflächen durch Verkehrslärm wird unter Berücksichtigung der Verkehrszahlen, der Entfernung der Bebauung von der Straße, der Verwendung von schallschützen- den Fenstern und der Topographie ausgeschlossen.

3.5.1 Allgemeine umweltbezogene Zielvorstellungen

Aus der Beschreibung der Umwelt und ihrer Bestandteile ergeben sich hinsichtlich der umweltbezo- genen Zielvorstellungen Anforderungen an die Planung aufgrund der erheblich nachteiligen Umwelt- auswirkungen: - Aufrechterhaltung der Versickerungsfähigkeit des Bodens auf einem möglichst hohen Flä- chenanteil - Sammlung und Rückhaltung des Oberflächenwassers und verzögerte Abgabe an Fließge- wässer - Berücksichtigung der visuell empfindlichen Lage im Bereich einer weithin sichtbaren Gelän- dekuppe bei der Festlegung von Art, Umfang, Gestaltung und Eingrünung der Neubebauung - Entwicklung von einbindenden Gehölzen mit Biotop- und Vernetzungsfunktion entlang des östlichen Gebietsrandes

3.5.2 Schutzgut Mensch

Erheblich nachteilige Wirkungen auf das Schutzgut Mensch durch Auswirkungen des Straßenver- kehrs der Landesstraße L 267 oder durch den Erschließungsverkehr selbst, werden nicht erwartet.

3.5.3 Schutzgut Tiere und Pflanzen

Der Schutz von Tieren und Pflanzen als Bestandteile des Naturhaushaltes in ihrer natürlichen und historisch gewachsenen Artenvielfalt kann auf der Grundlage der Ermittlung der erheblichen Auswir- kungen durch Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich gemäß § 1 Abs. 3 BauGB in Verbindung mit § 21 BNatSchG erfolgen.

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Erheblich nachteilige Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanzen und Tiere werden nicht erwartet. Mit folgenden, andere Ausgleichsfunktionen begleitenden Maßnahmen kann die Biotop- und Vernet- zungsfunktion im gesamträumlichen Kontext gefördert werden:

- Erhaltung und Entwicklung von mageren Wiesen mit standortgerechten Gehölzen, Obst- und Laubbäumen entlang der Süd- und Westgrenze des Baugebietes - Überstellung der Neubauflächen mit großen Laubbäumen - Entwicklung von mageren Wiesen mittlerer Standorte und Nasswiesen, Kleingewässern so- wie Wiesenbrachen im Heupelzer Bachtal

Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange führte die Untere Natur- schutzbehörde aus, dass das Grünland, das für die Neubebauung in Anspruch genommen wird, Teil eines großen Offenlandkomplexes mit landkreisweiter Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz ist. Es ergeht die Forderung, einen Ausgleich durch Aufwertung einer gleich großen Grünlandfläche innerhalb des Gesamtkomplexes vorzunehmen.

Da das Grünland nicht zu den Kernbereichen des großräumigen Biotopkomplexes zählt, sondern als ortsnahe Wirtschaftsfläche zu sehen ist, die Vernetzungsbezüge erhalten und in den frei gehaltenen Randzonen auch entwickelt werden, kommt die Abwägung zu dem Ergebnis, dass der Ausgleich der Beeinträchtigungen des Biotoppotentiales durchaus an die im Hinblick auf den Boden- und Wasser- schutz zum Ausgleich der Versiegelung vorgesehenen Maßnahmen angelagert werden kann. Bei der Berechnung wird die Grundflächenzahl zuzüglich der möglichen darüber hinaus gehenden Versiegelung von 50 % angesetzt.

Unvermeidbare Belastungen Die Versiegelung von Boden und die damit verbundene Reduzierung von Lebensräumen sind aufgrund des Entwicklungszieles Wohnbaunutzung unvermeidbar.

3.5.4 Schutzgut Boden

Die mit der Bodenversiegelung verbundenen Kompensationserfordernisse werden mittels folgender Maßnahmen erfüllt: - Erhaltung eines hohen Anteiles unversiegelter Böden durch Festlegung des Versiegelungs- grades mit der Grundflächenzahl 0,3 + 50% sowie Vorgaben zur Verwendung versickerungs- fähiger Oberflächenbeläge - Entwicklung von mageren Wiesen mit Gehölzbeständen entlang der Gebietsränder - Entwicklung von mageren Wiesen und Nasswiesen mit Retentionsfunktion im Heupelzer Bachtal, Förderung der Bodenentwicklung auf extensiven bzw. ungenutzten Standorten

Unvermeidbare Belastungen Die Überbauung und damit anteilige Versiegelung der Böden ist an dieser Stelle unvermeidbar.

3.5.5 Schutzgut Wasser

Bezüglich der Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Wasser wird von den Verbandsgemeindewer- ken eine Entwässerungskonzeption erstellt, die neben der Aufforderung zur wasserdurchlässigen Befestigung der Oberflächen eine getrennte Abführung des Niederschlagswassers anstrebt. Dieses soll nach Süden in einen vorhandenen Graben geleitet werden, der zur Erfüllung von Rückhaltefunk- tionen optimiert wird. Zur Verbesserung der gesamträumlichen Situation im Wasserhaushalt werden darüber hinaus die Ausgleichsmaßnahmen Wiesen- und Nasswiesenentwicklung im Heupelzer Bachtal durchgeführt.

3.5.6 Schutzgut Landschaft

Zur Einbindung der Neubebauung in das weiträumige Landschaftsbild und zur Neugestaltung des dörflichen Ortsrandes werden folgende Maßnahmen vorgesehen: - Festsetzung einer GRZ von 0,3, Festlegung der Traufhöhe auf 4,50 m - Anlage eines Wiesenstreifens mit Gehölzen und Bäumen an der Süd- und Westgrenze der Bauflächen

22 Bebauungsplan Nr. 4 der Ortsgemeinde Heupelzen „Im Klas Hohn“ /Ortsteil Beul November 2007

- Pflanzung je eines Hochstammes je angefangene 400 m² Grundstücksfläche auf den Bauflächen nördlich der Erschließungsstraße zur „Überschneidung“ der Baukörper, hier auch ergänzende Empfehlung einen dieser Bäume in den straßennahen Hausvorflächen anzuord- nen - Pflanzung von zwei großkronigen Laubbäumen im Straßenraum.

Das Orts- und Landschaftsbild wird in charakteristischer Weise neu gestaltet. In der frühzeitigen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange wurden von der Unteren Naturschutz- behörde eine Vielzahl von Anregungen zur Gestaltung des Baugebietes eingebracht, die vom Gemeinderat nach eingehender Diskussion zum Teil aufgegriffen, z. T. verworfen wurden. Eine Festsetzung unterschiedlicher Geschossigkeit – 2 Geschosse nördlich der Straße, 1 Geschoss südlich – soll nicht vorgenommen werden, da eine solche städtebauliche Struktur weder der des Dorfes Beul insgesamt entspricht, noch zu einer lockeren Bebauung am Ortsrand beiträgt, weil sich damit die Grundfläche der Häuser erhöhen würde. Die bezüglich der Farbangaben getroffenen Anmerkungen der Unteren Naturschutzbehörde wurden zurück gewiesen, da die RAL-Farbangaben in den Festsetzungen den dort genannten Anforderungen bereits entsprechen. Auch der Forderung, die Krüppelwalmdächer zu entnehmen, soll nicht gefolgt werden, da diese Dachform in der Umgebung durchaus üblich ist und die Wahlmöglichkeit der Bauherren unter der Rahmenbedingung einer relativ niedrigen Traufhöhe nicht noch weiter einge- schränkt werden soll. Die Anregungen zu einer Modifizierung der Bepflanzung der öffentlichen Grünfläche – Baumtor – sowie zur Anordnung der Bäume auf den Privatgrundstücken wurden aufgegriffen. Es soll aber nicht auf eine Pflanzung von Straßenbäumen verzichtet werden.

3.5.7 Schutzgut Kultur und sonstige Sachgüter

Auswirkungen auf das Schutzgut Kultur und sonstige Sachgüter werden im Wesentlichen nicht erwartet. Zur Berücksichtigung der, im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Bürger geäußerten, Bedenken einer Anliegerin, die Hobby-Pferdehaltung betreibt, dass es zu Konflikten zwischen dieser Nutzung und der Neubebauung kommen kann, soll in die notariellen Kaufverträge eine Bemerkung hinsichtlich der Nachbarschaft dieser Nutzung aufgenommen werden. Darüber hinaus ist in einer dörflichen Ortslage das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme gegeben.

3.6 Zusätzliche Angaben

3.6.1 Technische Verfahren bei der Umweltprüfung

Zur Beurteilung der Planung unter Gesichtspunkten des Schutzes von Natur und Landschaft wurde eine Erfassung der Biotoptypen durchgeführt. Weitere Daten zur Beurteilung stellen die Landschafts- planung zum Flächennutzungsplan der VG Altenkirchen sowie die Planung vernetzter Biotopsysteme bereit. Schwierigkeiten bei der Erhebung der Grundlagen haben sich nicht ergeben.

Die relevanten Umweltfolgen der Bebauungsplanfestsetzungen wurden im Gutachten überprüft, so dass hinreichend Beurteilungskriterien für eine umweltverträgliche Realisierung des Baugebietes vorliegen.

3.6.2 Hinweise zur Durchführung der Umweltüberwachung

Die Überprüfung des Vollzuges der Begrünungsmaßnahmen erfolgt im dritten Jahr nach Nutzungs- beginn des jeweiligen Wohnhauses.

Die Entwicklungsmaßnahmen auf den gemeindeeigenen Flächen sind sofort nach Erlangen der Rechtskraft des Bebauungsplanes einzuleiten. Die Maßnahmen und deren Vollzug kann im Rahmen des kommunalen Ökokontos dokumentiert werden.

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3.6.3 Ausgleichsbilanzierung im Sinne der Eingriffsregelung

Art des Eingriffs Fläche Maßnahme Fläche Zusammenfassende Beurteilung Boden Verlust von Boden und 4.305 m² Reduzierung der Versiegelung Es wird ein hoher Anteil unbebaubare Bodenfunktionen durch Festlegung GRZ 0,3 Fläche mit gärtnerischer Nutzung Versiegelung festgesetzt. Erhaltung von Wiesenstreifen, 1.400 m² Durch eine Extensivierung der Randeinbindung mit Obstbäumen Bodennutzung und damit Förderung von und Gehölzen, Wiesenentwick- Bodenfunktionen wird insgesamt ein lung Ausgleich erreicht. Entwicklung eines Saumes mit Die Erhaltung des Wiesenstreifens kann Obstbäumen und Gehölzgruppen nach Aussage der Unteren Naturschutz- behörde nicht als Ausgleichsmaßnahme Entwicklung von mageren 4.305 m² im Sinne der Eingriffsregelung gewertet Wiesen mittlerer Standorte, werden. Sie dient aber ebenfalls der Nasswiesen und Kleingewässer Erhaltung und Förderung von Ausgleich Boden 5.705 m² Bodenfunktionen Wasser Verlust der Retentions- 4.305 m² Trennentwässerung Die negativen Auswirkungen der funktion von Böden Wasserdurchlässige Oberflächen- Versiegelung auf den Wasserhaushalt durch Versiegelung befestigungen werden z. T. aufgefangen durch die Rückhaltung Rückhaltung des Wassers Beschleunigung des Weitere Ausgleichsmaßnahmen s. vor Übergabe in das Fließgewässer. Abflusses Boden Maßnahmen zur Extensivierung der Nutzung dienen insgesamt dem Schutz Ausgleichsmaßnahmen Wasser s. Boden 4.305 m² von Grund- und Oberflächenwasser und der Entwicklung von Retentionsfunktio- nen Art des Eingriffs Fläche Maßnahme Fläche Zusammenfassende Beurteilung Arten und Biotope Verlust von Grünland für 7.615 m² Randeinbindung mit Obstbäumen 1.400 m² Im Grenzbereich der Neubauflächen zur Wohnbebauung und und Gehölzen, Wiesenentwick- freien Landschaft werden Gehölzsäume Gartenareale lung entwickelt und insgesamt eine Durchgrünung der Bauflächen mit Entwicklung eines Saumes mit Großgrün durchgeführt. Überbauung von Böden 4.305 m² Obstbäumen und Gehölzgruppen Hierdurch wird die Biotopvernetzung entlang des Ortsrands in Ost-West- Entwicklung von mageren Wiesen 4.305 m² Richtung aufrechterhalten und mittlerer Standorte, Nasswiesen entwickelt. und Kleingewässer Wiesenareale Heupelzer Bachtal werden Pflanzung von Bäumen 600 m² in einer zunehmend intensiver 6 x 10 x 10 m bewirtschafteten Flur extensiviert und Biotopstrukturen entsprechend der Pflanzung von 2 Straßenbäumen 50 m² Anforderungen der VBS entwickelt. 2 x 5 x 5 m Erhaltungs-/Ausgleichsmaßnahmen Arten- und Biotope 6.355 m² Landschaftsbild Verlust von Grünland für 7.615 m² Randeinbindung mit Obstbäumen 1.400 m² In Anlehnung an vorhandene Gestalt- Wohnbebauung und und Gehölzen merkmale der Landschaft östlich von Gärten sowie Straße Heupelzen werden im Grenzbereich der Überbauung von Böden Entwicklung eines Saumes mit Neubauflächen zur freien Landschaft Obstbäumen und Gehölzgruppen Gehölze, Wiesen und Obstbäume entwickelt. Pflanzung von Bäumen 600 m² Die Neubebauung wird durch Überstellen Pflanzung von 2 Straßenbäumen 50 m² mit Großgrün in die Dorfkulisse und die Kuppenlage eingefügt.

Ausgleichsmaßnahmen Landschaftsbild 2.050 m²

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3.6.4 Allgemein verständliche Zusammenfassung

Das Bebauungsplangebiet „Im Klas Hohn“ ist die Baulandreserve, die der Eigenentwicklung des Ortsteiles Beul dient. Diese soll mit dem Bebauungsplanverfahren einer Bebauung zugeführt werden. Die vorgesehenen Bauformen entsprechen der Bauweise in der Umgebung und sehen eine offene Bebauung mit Einzelhäusern vor. Zur verbesserten Einbindung der Neubebauung in die weiträumig exponierte Ortsrandlage werden auch Festsetzungen zur Dachform und -eindeckung (dunkle Farbtöne) sowie für eine starke Durchgrünung mit Bäumen getroffen.

Die Festsetzungen lassen eine Überbauung von 30 % der Flächen zu.

Die Bauflächen werden vom Kirchweg aus mit einer Stichstraße erschlossen, die einen Wendeham- mer erhält, der für dreiachsige Müllfahrzeuge geeignet ist.

Als voraussichtlich erhebliche Umweltauswirkungen, die mit dem Bebauungsplan vorbereitet werden, sind der Verlust von Boden und Bodenfunktionen durch Versiegelung, damit verbunden ein erhöhter Oberflächenwasserabfluss und eine Gefährdung von Fließgewässern, durch zusätzlich zugeführte Wassermengen, zu nennen. Belange des Arten- und Biotopschutzes sind insofern betroffen, als das 7.617 m² randlich eines großen Offenlandkomplexes mit kreisweiter Bedeutung in Anspruch genommen werden. Durch die Erhaltung eines Wiesenstreifens auf den bereits parzellierten Grundstücken am südlichen Gebiets- rand sowie eines weiteren Streifens von 5 m Breite im Westen kann der Biotopverbund in diesen Bereich erhalten und durch strukturierende Maßnahmen auch Ziel entsprechend gefördert werden. Zur Kompensation des Flächenverlustes wird analog des möglichen überbaubaren Anteiles (Versie- gelung) die Entwicklung eines Feuchtwiesenareals in einer Kernzone des o. g. großräumigen Biotopkomplexes auf 4.305 m² vorgesehen. Nachhaltige Beeinträchtigungen von Arten und Biotopen sowie deren Verbund werden nicht verblei- ben.

Aufgrund der hohen Empfindlichkeit des Landschaftsbildes im Hinblick auf die exponierte Lage am „Beulskopf“ ist der Einbindung der Bebauung in die Landschaft mittels umfangreicher Pflanzungen, vor allem von Bäumen, besondere Aufmerksamkeit zu widmen.

Die Eingriffe in Natur und Landschaft wurden bewertet. Maßnahmen zur Vermeidung, zur Minimie- rung und zum Ausgleich von Beeinträchtigungen werden im Umweltbericht dokumentiert.

Die Empfehlungen reichen von der Minimierung der Bodenversiegelung, einer naturverträglichen Bewirtschaftung des Oberflächenwassers, der Erhaltung bedeutsamer Freiflächen bis zur Entwick- lung landschaftstypischer Rahmenpflanzungen.

Die charakteristische Gestalt strukturreicher ländlicher Ortsränder kann durch die Festsetzungen des Bebauungsplanes in Anlehnung an das überkommende Formeninventar neu wieder hergestellt werden.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass bei Berücksichtigung der Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und zum Ausgleich keine erheblichen Beeinträchtigungen der Umwelt in Folge der Aufstellung des Bebauungsplanes „Im Klas Hohn“ verbleiben werden.

Altenkirchen, den 20. November 2007

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