SPORT LIECHTENSTEINER VATERLAND | FREITAG, 6. DEZEMBER 2013 20

WM-Preisgelder in Rekordhöhe «Ich bin kein besserer Fussball. – Die Fifa hat gestern das Preisgeld für die Weltmeisterschaft in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli 2014) gegenüber dem letzten Tur- nier 2010 in Südafrika um 37 Pro- Mensch, wenn ich gewinne» zent angehoben. Insgesamt schüt- tet der Weltverband Erfolgsprämi- en in Höhe von 576 Millionen Dol- ist trotz aller Es macht den Anschein, dass Sie im lar (517 Mio. Franken) aus. Für den Erfolge sich selbst geblieben. Vergleich mit Ligety stärker geworden Sieger gibt es 35 Millionen Dollar Für den 24-jährigen Salzburger sind. (31,4 Mio. Franken), für den ande- ist Bescheidenheit oberstes Wenn man das Ergebnis in Sölden iso- ren Finalisten 25 Millionen Dollar liert betrachtet, dann haben wir alle (22,4 Mio. Franken). (si) Gebot. Der Slalom-Dominator zusammen sehr viel aufgeholt. Doch der letzten Saison weiss Siege, wenn man die gesamte letzte Saison Titel und Medaillengewinne hernimmt, in der ich in gewissen zwei- Salah nicht Afrikas richtig einzuordnen. ten Durchgängen in etwa dieselbe Zeit habe fahren können wie Ted, Fussballer 2013 Mit Marcel Hirscher dann war das ein grosser Erfolg für sprach David Bernold mich. Deshalb bin ich jetzt in Sölden Fussball. – Mohamed Salah vom ganz glücklich gewesen, als mir dies FC Basel wird nicht Afrikas Fuss- Marcel Hirscher, verzeihen Sie den Aus- im zweiten Lauf gelungen ist. Das baller des Jahres. Der 21-jährige druck. Aber Sie haben einmal gesagt: stimmt mich schon sehr positiv. Schön Flügelspieler aus Ägypten figuriert «Ich bin keine coole Sau.» Wenn wir zu- wäre es, wenn ich jetzt mal zwei gute nicht auf der vom afrikanischen rückblicken auf das Weltcup-Finale im Durchgänge runterbringe und mit ihm Verband veröffentlichten Shortlist vorletzten Winter in Schladming mit auf Schlagdistanz komme. der zehn verbleibenden Kandida- dem Duell mit Beat Feuz, das Sie mit ten für den Award. Salah war einer dem Sieg im Riesenslalom für sich ent- Im Sommer weilten Sie mit den Speed- von 25 Nominierten. (si) schieden haben, oder den zweiten Lauf fahrern im Trainingslager in Chile. War im Slalom an der WM in Schladming, in der Grund dafür, dass Sie im Super-G dem Sie dem überirdischen Druck vor Fortschritte machen wollten? Oder ging Arjen Robben 40 000 Zuschauern standgehalten ha- es auch darum, dass Sie irgendwann die ben, fällt es schwer, das zu glauben. Abfahrt ins Visier nehmen? sechs Wochen out Marcel Hirscher: Das kann man se- Es geht im Allgemeinen darum, dass hen, wie man will. Ich verstehe oft sel- ich ein kompletter Skifahrer bin und Fussball. – Für Arjen Robben ist ber nicht, wie diese Leistungen zu- bleibe. Zweitens geht es darum, im das Fussball-Jahr 2013 vorbei. Der stande gekommen sind. Normaler- Super-G mehr Erfahrungen zu sam- formstarke Holländer von Bayern weise ist es nicht möglich, in solchen meln. Und drittens ist es auch für den München fällt nach der umgestü- Situationen dem Druck standhalten Riesenslalom eine gute Sache, wenn men Intervention von Augsburgs zu können. Aber das Gute ist: Immer man mit hoher Geschwindigkeit um- Goalie Marwin Hitz im Cup-Ach- wenn eine so grosse Erwartungshal- gehen kann. telfinale rund sechs Wochen aus. tung vorhanden ist, hat man selber Robben, der zum Rückrundenstart keine Optionen mehr. Ende Januar wieder fit sein könnte, erlitt beim Foul des Schweizer Kee- Coolness ist weiterhin gefragt. Von Ihnen «Es war teilweise pers eine tiefe Risswunde bis ins werden Siege oder zumindest Podest- Gelenk des rechten Knies. (si) plätze erwartet. Wie gehen Sie mit die- Harakiri dabei» sem gewaltigen Druck einer ganzen Ski- nation um? Schaffen Sie das allein oder Thun verlängert beanspruchen Sie Hilfe von aussen? Sie bilden mit Ihrem Vater sozusagen Nein, ich muss damit selber fertig wer- ein Team im Team. Läuft die Zusam- mit Urs Fischer den. Für mich ist einfach immer ein menarbeit mit dem österreichischen wichtiger Grundsatz, das Bestmögli- Skiverband reibungslos? Fussball. – Thun hat den im Som- che zu schaffen. Ich versuche, das so Auf jeden Fall. mer auslaufenden Vertrag mit Trai- umzusetzen, dass ich mir selber nie Unbeeindruckt: Marcel Hirscher lässt sich von seinem eigenen Erfolg nicht die ner Urs Fischer um drei Jahre verlän- Rechenschaft schuldig sein muss. Sinne vernebeln. Bild Hans Klaus Techt/Keystone Hängt das auch damit zusammen, dass gert, wie der Klub gestern an seiner Wenn ich das erreicht habe und mit Sie ein bodenständiger Kerl sind und Weihnachtsfeier bekannt gab. Fi- mir im Reinen bin, dann kann ich mit trotz aller Erfolge weiter mit beiden Füs- scher ist seit Anfang Jahr im Berner ruhigem Gewissen sagen: «Hey, ich Der Druck wird nicht kleiner werden in te. Aber alles auf einzelne Passagen sen auf dem Boden stehen? Oder akzep- Oberland tätig. Der Zürcher, der habe alles dafür getan». dieser Saison, wenn wir in Richtung gesehen. tieren Ihre Kollegen primär Ihre Leis- ersetzt hatte, Sotschi schauen. tungen, die dafür sorgen, dass der ÖSV erreichte mit dem FC Thun letzte Hoffentlich ist der Druck hoch. Nur Also nicht in Läufen als Ganzes? so gut dasteht? Saison den fünften Meisterschafts- dann bin ich auch in guter Form und Nein. Das würde niemals gehen. Da Ich denke, es ist vor allem dank mei- platz, führte die Mannschaft in die «Es gibt so viele habe ich eine realistische Chance auf wäre ich schnell einmal Zehnter. ner Leistungen, dass die anderen das Europa-League-Gruppenphase und eine Medaille. Wenn ich keine guten Verständnis für mein spezielles Um- zuletzt in das Cup-Halbfinale. «Der wichtigere Dinge Leistungen bringe, dann ist auch kei- Sie sprechen richtigerweise von einer feld aufbringen. langfristige Vertrag ist Ausdruck von ne Erwartungshaltung da. perfekten Saison im Slalom. grossem Vertrauen und von hoher als den Sport» Ich sage es so: Eine Maschine macht Keine Gefahr, dass Neid ins Spiel kom- Wertschätzung zwischen Thun und Ihre Slalom-Bilanz im vergangenen mehr Fehler als mir im letzten Winter men könnte? Urs Fischer», kommentierte Präsi- Winter war überragend. Sie standen im- im Slalom unterlaufen sind. Das kann durchaus möglich sein. Aber dent Lüthi. «Der FC Thun und Urs Hilft Ihnen auch Ihre Einstellung? Sie mer auf dem Podest. Sind Sie da immer ich glaube nicht. Ich habe ja schon im- Fischer, das passt», meinte Sportchef betonen oft, Sport sei nicht das Wich- mit 100 Prozent oder sogar darüber ge- Im Slalom waren Sie der überragende mer so trainiert. Mein Vater war im- . Die Verträge von tigste auf dieser Welt, der Skizirkus sei fahren? Oder war da auch Taktik im Fahrer. Im Riesenslalom gibt es mit Ted mer an meiner Seite. Und das wird Goalie David Moser und Stürmer eine Scheinwelt. Spiel? Ligety einen, der noch eine Spur besser hoffentlich noch lange so sein. Wenns Berat Sadik verlängerten sich der- Logisch. Es gibt so viele wichtigere Es war teilweise Taktik dabei. Es war war. In Sölden lagen Sie diesmal noch jemandem nicht passt, dann passts weil automatisch bis 2015. (si) Dinge als den Sport. Ich bin kein bes- teilweise «Harakiri» dabei. 120 Pro- eine Sekunde zurück. Im letzten Jahr ihm halt nicht. Aber ich ziehe mein serer Mensch, wenn ich gewinne. zent, 80 Prozent. Die ganze Bandbrei- waren es noch drei Sekunden gewesen. Ding so durch. Hilzinger weiter top in Beaver Creek vorne Jessica Hilzinger verblüfft gen fuhren auch die Schweizerin Lau- Zwei Schweizer haben das fünf verbleibenden Startplätze im die aktuelle Abfahrt, die im obersten weiterhin. Das junge Talent be- ra von Gunten (Rang 9 mit Startnum- einzige Training für die Welt- Schweizer Team wurden durch (den Teil über die Frauen-Strecke «Raptor» stritt gestern ihren ersten FIS- mer 86) und die Französin Chloe Val- cupabfahrt von heute, Freitag, nach Redaktionsschluss erfolgten) Trai- führt, weist super-g-ähnliche Züge auf. Super-G in Davos und über- let (Rang 10 mit Startnummer 88). in Beaver Creek (USA) in den nerentscheid vergeben. Fest stand ein- Viletta fühlt sich entsprechend wohl. Gewonnen hat die Allrounderin Rahel zig, dass vom Duo Gino Caviezel/Marc Beat Feuz war einer der Fahrer, welche zeugte genauso wie zuvor im Kopp, welche bereits bei den beiden ersten zehn beendet. Sandro Gisin nur einer wird teilnehmen kön- die Originalstrecke «Birds of Prey» be- Riesenslalom und Slalom. Slaloms in Da- Viletta belegte vor Didier nen, weil beide in der Weltcup-Startliste vorzugt hätten. Der Emmentaler ging vos, die beide Défago Platz 9. nicht den ersten hundert angehören. in seinem Urteil sogar noch einen Ski alpin. – Einfach war die Aus- von Marina Das Duell ging klar zugunsten von Ca- Schritt weiter: «Das waren schon eher gangslage für Jessica Hilzinger im Nigg gewon- Ski alpin. – Dass Viletta in dem vom viezel aus. Der mit der Nummer 83 ge- Riesenslalom und Super-G. Meine bündnerischen Davos unter keinen nen wurde, Kanadier Erik Guay angeführten Klas- startete Bündner überzeugte mit Platz Fahrt war allerdings nicht so, wie ich Umständen. Mit der sehr hohen ganz vorne sement als bestklassierter Schweizer 22, wogegen der kurz vor ihm ins Trai- mir das vorgestellt hatte.» Für Feuz war Startnummer 64 stürzte sie sich in ihr mitfuhr. Rahel aufscheint, überrascht nur auf den ers- ning gegangene Gisin nicht über Rang allerdings die wichtigste Erkenntnis, erstes FIS-Super-G-Rennen. Kopp siegte in ten Blick. Der Engadiner gehörte zu je- 49 hinauskam. Caviezel wird heute sei- dass das linke (Problem-)Knie auch den einer Zeit von nen sieben Schweizern, welche sich für ne erste Weltcupabfahrt bestreiten. Belastungen eines weiten Sprungs wie Rahel Kopp siegt 1:14.37. Jessica die fünf Startplätze neben den fünf ge- Viletta hat sich die Starterlaubnis mit jenem bei der Passage «Golden Eagle» Wie in den anderen FIS-Rennen griff Hilzinger fuhr setzten Fahrern empfehlen wollten. Ih- seiner guten Vorstellung ebenfalls gesi- problemlos standgehalten hat. Als ulti- die Liechtensteinerin sofort an und auf Rang fünf re Teilnahme in der Abfahrt auf sicher chert – an jenem Ort, in dem er vor zwei mativen Test wollte er jene Stelle nicht brachte eine Topfahrt ins Ziel. Hilzin- mit einer Zeit haben Didier Défago, Carlo Janka, Pa- Jahren seinen bislang einzigen Weltcup- verstanden wissen. «Im Rennen wird ger klassierte sich auf dem sehr star- von 1:15.33 trick Küng, Beat Feuz und, dank seines Sieg errungen hatte. Im Dezember das Tempo sicher höher sein und wer- ken fünften Rang (34.92 FIS-Punkte). über die Zielli- Gesamtsiegs im letzten Winter im Ab- 2011 hatte Viletta völlig überraschend den wir entsprechend weiter sprin- Ähnlich stark mit gleichen Bedingun- nie. (red) fahrts-Europacup, Ralph Weber. Die den Super-G für sich entschieden. Auch gen.» RESULTATE SEITE 23