März/April 2014
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Herausgeber: Einwohnerverein St. Georg von 1987 e.V. Der lachende Drachekostet nix! 28. Jg. / Nr. 272 Stadtteilzeitung für St. Georg 03-04/2014 Bus-Parkplatz der Hochbahn kontra Central Park utreffend ist leider, dass wir St. tung natürlich intensiv um zeitnahen Alsterdorf aufzuladen oder auch Hybrid- GeorgerInnen es – allein aus fi nanzi- Ersatzraum bemühen bzw. die Hochbahn und Brennstoffzellen-Busse einzusetzen, Zellen Gründen – in den vielen Jahren bei der Suche unterstützen. Nach den soll jetzt das Gelände des Central Parks unserer Quartiersentwicklung nicht massiven Protesten aus St. Georg (u.a. herhalten und zumindest für die nächsten geschafft haben, den aktuell sehr trost- Einwohner- und Bürgerverein, Stadtteil- Jahrzehnte einer öffentlichen Nutzung losen Pkw-Parkplatz zwischen der Ade- beirat mit einer einstimmigen Ablehnung entzogen werden. nauer- und Kurt-Schumacher-Allee in des Vorhabens) versuchten auch die Zu Fragen nach der verkehrstech- einen durchgehenden Grünzug vom Lin- Bezirks-Fraktionen der CDU und Grünen, nischen Auswirkung der geplanten neuen denplatz zum Bebel-Park am ZOB zu ver- mit konkreten Vorschlägen für Alternativ- Linksausfahrt der Busse über den nörd- wandeln. Genau dies ist über viele Jahre standorte zu helfen. Von der Hochbahn lichen Nagelsweg (alle zwei Minuten ein von Politik und Verwaltung immer wieder wurde aber der Vorschlag Amsinckstraße Bus) auf die eigentlich verkehrszuberuhi- in Aussicht gestellt worden, nur hat man mit der fadenscheinigen Begründung gende Adenauerallee gab es im Verkehrs- das Projekt halt immer wieder auf die abgelehnt, die zusätzliche Anfahrtsstrecke ausschuss und der Bezirksversammlung lange Bank geschoben. von ca. zwei Kilometern würde eine sie- von der Hochbahn und dem bezirklichen Zutreffend ist aber auch, dass jetzt die benstelligen Euro-Summe kosten. Berech- Fachamt Management des öffentlichen Hamburger Hochbahn (mit dreis- Raumes keine inhaltliche Ant- ter Unterstützung aus Senat und wort! Man vertraue hierbei auf der bezirklichen SPD) diesen das beauftragte Ingenieurbüro Platz in einen betonierten Bus- Argus, hieß es schlicht und ein- Parkplatz umwandeln will und fach. damit alle Park-Hoffnungen auf Wahrscheinlich werden Jahrzehnte zerschlagen dürfte. schon in diesen Tagen die ersten Dies alles unter dem vermeint- der 21 Bäume für den neuen lich öffentlichkeitswirksamen Bus-Parkplatz gefällt. Dies trotz Deckmantel einer „Ladestation der deutlichen Forderung der für innovative und emissionsfreie Grünen-Fraktion im Umwelt- Elektro-Busse der Innovations-Buslinie nungsnachweise? Fehlanzeige! Diese wur- Ausschuss und der Bezirksversammlung, 109“ (Alsterdorf/ZOB). den trotz mehrfachen konkreten die Fäll-Genehmigungen von der Vorlage Nicht nur, dass dieses Bauvorhaben Nachfragens der CDU im Verkehrsaus- eines genehmigungsfähigen Wiederbegrü- und die Umnutzung einmal mehr nicht im schuss abgelehnt. Oder sind sie gar nicht nungs-Planes abhängig zu machen. Stadtteilbeirat vorgestellt wurde, sondern vorhanden!? Einmal mehr wird die zentrale Lage St. auch die Unverfrorenheit, das eigentliche Hinterfragt wurde bislang nie, warum Georgs dazu missbraucht, hier Einrich- Anliegen, nämlich Parkraum und Bereit- denn ausgerechnet der 109er-Bus als Inno- tungen der Infrastruktur anzusiedeln und stellungsfl äche für die ZOB-Busse (Linie vationslinie auserkoren wurde, wenn doch damit den Wohnstandort auf die hinteren 109, 4, 5 und 37) zu erschließen, bis heute die aktuell vorhandenen emissionsfreien Ränge zu verbannen. Verkehr und Touris- zu verschleiern, macht uns wütend. Elektrobusse mit ihrer zehnminütigen mus, Restauration und Hotellerie – das Vor dem Hintergrund, dass die Hoch- E-Betankung nur 7 bis 10 Kilometer weit sind die erklärten Hauptziele von Senat bahn-Busse zunehmend durch die Fern- kommen. Anstatt bis zum nächsten Jahr und Bezirk für unseren Stadtteil. Und nun busse vom ZOB-Gelände und der renovie- und einer neuen Technik-Generation mit geht es also dem – nie verwirklichten, rungsbedürftigen Steintorbrücke verdrängt 15 Kilometern Reichweite zu warten und aber immer am Horizont verbliebenen – werden, müssen sich Politik und Verwal- dann die Busse an der Start-Haltestelle in Central Park an die Wurzeln. Protest gegen die Busbeschleunigungspläne für die Lange Reihe Kundgebung und Demo am Samstag, den 29. März 2014, 12.00 Uhr, Treffpunkt: Lange Reihe/Ecke Danziger Straße Diese Ausgabe mit Gesundheitsbeilage 2 Der lachende Drache www.einwohnerverein-stgeorg.de März/April 2014 Hotel Reichshof vor der Schließung So wurde er damals in der Werbebro- schüre angepriesen: Der Reichshof ist „die neueste und modernste Schöpfung des Beherbergungsgewerbes mit 300 Zimmern und Salons, davon 50 mit Privatbad und jeglichem modernen Komfort...“ Wir schreiben das Jahr 1910, und der vier Jahre zuvor fertig gestellte Hauptbahnhof gegenüber spült zahlungskräftige Touri- stInnen in das neu eröffnete Hotel. Jetzt, 104 Jahre später, zum 1. Juni 2014, wird es schließen. Vorläufi g. Nein, es wird nicht abgerissen, wie manche im Stadtteil munkeln, und auch nicht ausgehöhlt und neu gebaut. Im vergangenen Jahr wurde tigen.“ Der aktuelle Eigentümer, ein aus- stock an frischen Lebensmitteln dem Haus es unter Denkmalschutz gestellt, und ländischer Fonds, wolle das Hotel durch die schwierigen Jahre nach dem 1. wenn alles mit rechten Dingen zugeht, sanieren, durch wen es danach weiter Weltkrieg helfen könnte. Und so gliederte sollte hier mehr als nur die Fassade ste- betrieben werde, sei derzeit unklar. Über er seinem Besitz auch noch einen Gutshof hen bleiben. Aber so genau weiß man das eine Verlängerung des Pachtverhältnisses an, der draußen an der Elbchaussee für in St. Georg ja nie... konnte man sich mit der Maritim Hotelge- Eier, Gemüse und den Blumenschmuck Vor 25 Jahren hatte die Eigentümer- sellschaft nicht einigen. „Sehr schade“ sorgte. A propos umtriebig: für die Gestal- Familie das Haus an einen Immobilien- bedauert Lutz Tillack von der Gewerk- tung des Restaurants heuerte der weit fonds verkauft. Von diesem pachtete sie schaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Die gereiste Anton-Emil Langer einen die Maritim-Gruppe, die bundesweit 36 Reichshof-Belegschaft sei ordentlich nach Schiffseinrichter mit dem Auftrag an, alles Hotels betreibt. Der einstige Gründer des Tarif bezahlt worden, was ja beileibe im haarklein nach dem Vorbild der Speisesäle Reichshofs, Anton-Emil Langer, war dafür Gastronomiegewerbe nicht immer der Fall in den großen Oceanlinern zu bauen. bekannt, dass er die Tageseinnahmen in sei. Man habe dort immer viele Lehrlinge Während die Gäste hier bis zum heutigen einer Schiffszwiebackdose sammelte und aufgenommen und für eine gute Ausbil- Tage in der Originalkulisse schlemmen, damit die Lieferanten bezahlte. In bar. Bis dung gesorgt, kurzum: „wer in Hamburg wuseln dahinter die weniger sichtbaren heute verströmen das Foyer und die politisch korrekt übernachten wollte, war Angestellten herum. Eine leitende Haus- anderen öffentlich zugänglichen Räume im Reichshof gut aufgehoben.“ dame hat vor einiger Zeit per Schrittzäh- diesen nostalgischen Charme eines alten So ein Hotel der gehobenen Klasse ist ler ausgerechnet, dass sie durchschnitt- Familienbetriebs. Auch BewohnerInnen eine personalintensive Angelegenheit, lich pro Tag elf Kilometer auf den Gängen aus dem Stadtteil lassen sich hier schon immer noch. Trotzdem kann man sich des Hauses zurücklegt. Damit befand sie mal gerne auf einen Kaffee nieder und kaum noch vorstellen, dass der Reichshof sich nach weniger als zwei Jahrzehnten freuen sich an den glitzernden Kron- einstmals eine große Zahl fest angestell- gewissermaßen auf ihrer zweiten Erdum- leuchtern, den dicken Teppichen... Was ter Klempner, Tischler, Maurer, Maler, kreisung. All das ist nun also erst einmal leicht darüber hinwegtäuscht, dass das Tapezierer und Drucker beschäftigte, von vorbei. Den 99 MitarbeiterInnen wurde Haus längst zu einem Spekulationsobjekt Waschfrauen und Näherinnen ganz zu gekündigt, ein Sozialplan aufgestellt. Die- geworden ist, das wechselnden Fonds schweigen. Deren Arbeitsräume wurden jenigen Auszubildenden, die noch nicht gehörte. „Es ist dringend sanierungsbe- bei der letzten Modernisierung vor 25 Jah- ausgelernt haben, konnten an andere dürftig“, erklärt Direktor Ralf Adamczyk ren zum hoteleigenen Schwimmbad Hotels vermittelt werden. Und die St. „zumal im vergangenen Viertel Jahrhun- umgebaut. Ein Pool mitten im Haus - an GeorgerInnen werden mindestens ein Jahr dert keiner der Fonds jemals in das Haus so etwas konnte wohl selbst der umtrie- lang Zeit haben, sich an eine neue Bau- investiert hat. Der vorletzte hat nicht ein- bige Hotel-Gründer noch nicht denken, stelle zu gewöhnen. (Gabriele Koppel) mal jemanden geschickt, um es zu besich- wohl aber daran, dass ein gewisser Grund- Weine und Feines Nudeln, Espresso, Gewürze und Senf, Gebäck, Schoko über 20 Sorten Öle und Essige k2_weine_u_feines_90x60mm.indd 1 08.01.2009 16:59:30 Uhr März/April 2014 Der lachende Drache 3 Busbeschleunigungsprogramm? NEIN - danke, so nicht! In der aus St. Georg eingeforderten an Teilen eines SPD-Senatsprogrammes im nicht! Doch Bezirk und Senat scheinen das öffentlichen Anhörung des Mitte-Verkehrs- Bezirk Hamburg-Mitte nicht möglich. Programm gnadenlos umsetzen zu wollen. ausschusses in der Heinrich-Wolgast-Schule Tatsächlich legte die SPD-Mehrheits- Alleine für die Lange Reihe sind 1,3 Mio. am 14. und der Sitzung des Stadtteilbei- fraktion im Verkehrsausschuss Mitte einen Euro für Maßnahmen projektiert, die wir rates am 29. Januar gab es ein sehr ein- Antrag vor,