Der 17. Juni 1953, Der Anfang Vom Ende Des Sowjetischen Imperiums

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Der 17. Juni 1953, Der Anfang Vom Ende Des Sowjetischen Imperiums DER 17. JUNI 1953 DER ANFANG VOM ENDE DES SOWJETISCHEN IMPERIUMS DEUTSCHE TEIL-VERGANGENHEITEN - AUFARBEITUNG WEST: DIE INNERDEUTSCHEN BEZIEHUNGEN UND IHRE AUSWIRKUNGEN AUF DIE ENTWICKLUNG IN DER DDR DOKUMENTATION 4. BAUTZEN-FORUM DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG 17. BIS 18. JUNI 1993 INHALTSVERZEICHNIS 5 Vorwort 75 Waleri Alexandrowitsch Wolin Rußland rehabilitiert die durch sowjetische 7 Dr. Joachim Kahlert Militärtribunale unschuldig Verurteilten Auf dem langen Weg zur Einheit die Orientie- rung verloren? 89 Prof. Dr. Jens Hacker Einsichten und Ansichten zur Deutschlandpolitik Die CDU - Vom Alleinvertretungsanspruch zur De-facto-Anerkennung der vormals 21 Winfried Schneider-Deters sogenannten DDR Begrüßung und Einführung 107 Dr. Johannes L. Kuppe 27 Heinder Sandig Die Deutschlandpolitik der SPD -Von der Politik Grußwort des Vizepräsidenten des der deutschen Einheit zur Politik des Status quo Sächsischen Landtages der deutschen Teilung 31 Dr. Karl-Heinz Kunckel 121 Ulrich Schacht Grußwort des Vorsitzenden der sozialdemokra- Der SED-Staat und seine intellektuellen tischen Fraktion im Sächsischen Landtag Kollaborateure in Westdeutschland 35 Karl Wilhelm Fricke 133 Dr. Hans-Hermann Hertle Der 17. Juni 1953 - Der erste Arbeiteraufstand Die Deutschlandpolitik des DGB in den 70er und gegen die kommunistische Diktatur im 80er Jahren - ost-westdeutscher Schulterschluß sowjetischen Imperium im „Kampf gegen das Kapital"? 45 Dr. Bernd Faulenbach 145 Podiumsdiskussion des Bautzen-Komitees Der 17. Juni im westdeutschen Bewußtsein 149 „Stasi-Poeme" - Gedichte aus DDR-Gefängnissen 55 Dr. Falco Werkentin von Dr. Wilhelm Koch Die strafrechtliche „Bewältigung" des 17. Juni 1953 in der DDR 153 Gedenkveranstaltung am Gedenkstein für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft in 63 Dr. Armin Mitter den Bautzner Gefängnissen „... Gegen das Volk regieren" - Der Ausbau des Disziplinierungsapparates nach dem 157 Referenten und Teilnehmer an den 17. Juni 1953 Podiumsdiskussionen 69 Prof. Dr. Wolfgang Schuller Die sowjetische Militärjustiz und ihre Lager als Instrument der kommunistischen Herrschaft in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands ORWORT V Winfried Schneider-Deters Aus Anlaß des 40. Jahrestages des Arbeiter- Friedrich-Ebert-Stiftung, Büro Leipzig aufstandes gegen die kommunistische Diktatur im Ostteil Deutschlands eröffnete die Friedrich-Ebert-Stiftung ihr diesjähriges Bautzen-Forum am 17. Juni. Es war die vierte Tagung in einer Reihe, die seit 1990 in der Stadt Bautzen veranstaltet wird, deren Ge- fängnisse zum Synonym für die kriminelle Herrschaftssicherung des kommunistischen Regimes in der DDR wurden. Themen dieses IV. Bautzen-Forums waren „Der 17. Juni 1953", „Die stalinistische Terrorjustiz in der sowjetisch besetzten Zone" und „Die Ein- beziehung Westdeutschlands in die Aufarbei- tung der deutschen Nachkriegsgeschichte". Wie in den vorangegangenen Jahren nahmen wiederum rund 200 Personen aus dem Osten und Westen Deutschlands an dem Forum teil - in ihrer Mehrheit Opfer der Terrorjustiz der sowjetischen Besatzungs- macht und des totalitären Systems, das diese i n ihrer „Zone" etabliert hatte. Für diese ehemaligen politischen Häftlinge hatte das zweite Thema des Forums, das sich mit der „sowjetischen Militärjustiz" und ihren „Dezimierungs-Lagern" als Instrument zur Errichtung der kommunistischen Herrschaft i n Ostdeutschland befaßte, besondere Bedeutung. Das erste Thema, „Der 17. Juni 1953", wird zumeist mit „historischem" Interesse diskutiert, während das dritte Thema des Forums mit der Aufarbeitung der deutschen Teil-Vergangenheit West von aktueller politischer Brisanz ist. Der innere Zusammenhang zwischen diesen beiden Themen wird durch die Konsequen- zen hergestellt, die in der Bonner Deutschlandpolitik aus den Ereignissen am 5 17. Juli 1953 gezogen wurden. Die militäri- bewegungen. Die gesellschaftliche Auseinan- sche Niederschlagung des Aufstandes und dersetzung um den westdeutschen Anteil an AUF DEM LANGEN WEG ZUR EINHEIT DIE die Rettung des Satrapen-Regimes in ihrem der - ungewollten - Stabilisierung der DDR ist Protektorat DDR durch die sowjetische unabdingbar; auch das gehört zur Gerechtig- ORIENTIERUNG VERLOREN? Besatzungsmacht sowie die Weigerung der keit gegenüber den Ostdeutschen. westlichen Alliierten, in die „inneren Angele- EINSICHTEN UND ANSICHTEN genheiten" des sowjetischen Imperiums Die Auseinandersetzung erfordert Mut der einzugreifen, konditionierten in den folgen- Beteiligten. Politiker, die sich der Kritik den Jahren die Deutschlandpolitik der stellen, werden bei den Bürgern Verständnis ZUR DEUTSCHLANDPOLITIK Parteien in Westdeutschland. finden für ihre Absichten - und auch für Irrtümer, denen sie unterlagen. So hat zum Die Deutschlandpolitik aller bundes- nischen Parteien und Regierungen Die Reaktion der Sowjetunion auf den Beispiel die Friedrich-Ebert-Stiftung hierzu Dr. Joachim Kahlert Universität Lüneburg republikanischen Parteien und Regierungen Aufstand vom 17. Juni 1953 und das 1 993 ein vielbeachtetes Symposium „Die hatte es mit einem sperrigen Gegenüber zu Verhalten der westlichen „Schutzmächte" Ost- und Deutschlandpolitik der SPD in der tun, der schwer zu kalkulieren war, dem man li eßen spätestens beim Bau der Mauer in Oppostion 1982-1989" durchgeführt. aber vieles zutrauen mußte. Nie ließ die Berlin im August 1961 westdeutsche Politiker erkennen, daß die Konfrontationspolitik Die vorliegende Broschüre dokumentiert die Partei- und Staatsführung der DDR einen gegenüber dem Regime im anderen deut- auf dem IV. Bautzen Forum vorgetragenen Zweifel daran, daß sie jederzeit bereit war, schen Staat die Lebensbedingungen der Referate. Die in diesen Referaten bezogenen i hre Herrschaft mit Willkür, Betrug, Lügen unterdrückten Bevölkerung nicht verbessern Positionen regten die teilnehmenden und brutaler Gewalt zu verteidigen. Partei- interne Säuberungen, Ausschaltung, ja und Deutschland seiner Wiedervereinigung Historiker, Politiker und Journalisten - sowie nicht näher bringen würde. das Auditorium - zu einer kontroversen Vernichtung Oppositioneller, Bespitzelung und Einschüchterung der Bevölkerung, Diskussion an. „Menschliche Erleichterungen" in der Mißbrauch der Justiz zur Verfolgung politi- scher Gegner zeigten von Anfang an, daß Gegenwart und staatliche Vereinigung in der Alle hier wiedergegebenen Referate sich die jeweils Herrschenden über Men- Zukunft schienen nur noch auf dem Wege reflektieren die persönlichen Auffassun- schenrechte, politische Spielregeln zivilisierter von Verhandlungen möglich. Willy Brandt gen ihrer Autoren; sie drücken nicht die Gesellschaften und eigene Versprechungen begann seine pragmatisch-patriotische Meinung der Friedrich-Ebert-Stiftung hinwegsetzten, wenn es ihnen opportun Deutschland-, Ost- und Entspannungspolitik. aus. schien. Der Staatsterror gegen die eigene Bevölkerung zieht sich von der Verfolgung Deutschlandpolitik war bis zum 3. Oktober Manche Aussagen mögen einseitig, einige jener Sozialdemokraten, die sich 1946 der 1990, als sie ihr eigentliches Ziel, nämlich die Wertungen ärgerlich sein. Ich meine, aber Zwangsvereinigung der SPD mit der KPD Vereinigung der beiden Staaten auf deut- daß diese Auseinandersetzung nötig ist, widersetzten, über die Waldheimprozesse, schem Boden, erreicht hatte - und somit denn die Aufarbeitung der Geschichte der die Verhaftungen nach dem Aufstand am gegenstandslos wurde - ein Gebiet, auf dem deutschen Teilung ist eine der Voraussetzun- 17. Juni, den Mauerbau, die Verminung der die Einhaltung der ursprünglichen Richtung gen dafür, daß Deutschland seine innere nnerdeutschen Grenze und den Schieß- i m Laufe der Zeit immer schwieriger gewor- Einheit wiedergewinnt. i befehl bis zum Ende der kommunistischen den war. Der Wahrheit wegen ist die Einbeziehung Westdeutschlands, der Diktatur: Gegen die Bürgerrechts- offiziellen und inoffiziellen innerdeutschen demonstrationen zum 40. Jahrestages der Beziehungen und ihrer Protagonisten in die DDR-Gründung ging die Polizei mit brutaler Aufarbeitung der deutschen Nachkriegs- Härte vor. Und noch die Leipziger Montags- geschichte nötig. demonstranten im Herbst 1989 mußten fürchten, daß die Massenkundgebungen zusammengeschossen würden. I n der Podiumsdiskussion wurden die destabilisierenden Effekte, die „aufweichen- den" Wirkungen der Entspannungs- und Mit Willkür nach innen und Abriegelung nach außen nahmen die Machthaber der Sicherheitspolitik, den stabilisierenden Effekten gegenübergestellt: der Spekulation DDR einen Teil der Deutschen als Geisel zur auf Reformen in der DDR, der westlichen Absicherung eines absurden Gesellschafts- experiments, dessen Scheitern den Herr- Ohnmacht gegenüber Menschenrechts- verletzungen und der zu geringen Ermuti- schenden immer vor Augen stand: Bereits die gung der aufkommenden Bürgerrechts- Beschlüsse der 2. Parteikonferenz zum 6 7 Aufbau des Sozialismus gingen so weit an von Johnson weitergeführte Politik zur Aber diesen politisch-ideologischen Kosten ernsthaft behaupten, daß es vor dem den wirtschaftlichen und politischen Wahrung des Status quo rückte die Wieder- der neuen Deutschlandpolitik stand ein ökonomischen Zusammenbruch der Sowjet- Gegebenheiten der Gesellschaft vorbei, daß vereinigung weiter von der tagespolitischen wahrnehmbarer praktischer Nutzen entge- union im Rüstungswettlauf mit dem Westen die Partei- und Staatsführung im Juni 1953 Bühne fort. Und in der Bundesrepublik gen. Im Gefolge der Ostverträge 1970, des eine ernsthafte Chance zur Wieder- nach Moskau zitiert wurde, um dort Weisun- mußte man die Erfahrung machen, daß die Grundlagenvertrages
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