Der Förderkreis der Oper Graz

und die

Oper Graz präsentieren das

~ Benefiz auf der Bühne 2019 ~

Gli Italiani a Parigi Die Italiener in Paris Klänge aus der Welthauptstadt der Oper

Liebe Freunde der Oper Graz,

Wir heißen Sie heute Abend ganz herzlich willkommen und freuen uns, dass Sie unsere Leidenschaft teilen – die Liebe zur Musik!

Als Förderkreis gilt unser Engagement der Erhaltung und Entwicklung der Opernkunst für die heutige und für zukünftige Generationen.

Kunst braucht Freunde! Dieses Haus wird mitgetragen sowohl von begeisterten Besuchern, als auch einer aktiven Gemeinschaft: Seit 15 Jahren versuchen wir das Haus freundschaftlich, ideell und materiell zu unterstützen.

Besonders liegt uns das „Opernstudio“ am Herzen, ein Ausbildungsprogramm für talentierte junge Sängerinnen und Sänger aus aller Welt. Unsere Unterstützung für die Projekte von „OperAktiv“ bezweckt, Verständnis und Freude für Oper und Ballett bei Kindern und Jugendlichen zu wecken.

Als Mitglied des Förderkreises genießen Sie für Ihr Engagement besondere Privilegien und dürfen einen Blick hinter die Kulissen des Opernhauses werfen. Beispielsweise haben Sie die Möglichkeit, zahlreiche nicht öffentliche Proben zu besuchen und an Künstlergesprächen teilzunehmen.

„Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen“ ist ein wunderbares Zitat von Johann Nepomuk Nestroy. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie bei uns unterstützendes Mitglied werden und damit ein Zeichen der Solidarität und Partnerschaft mit der besonderen künstlerischen Qualität und Aura dieses schönen und lebendigen Opernhauses setzen.

Ihr Christof Pertl (Präsident des Förderkreises)

Ich bin entzückt von

dem was ich hier vorgefunden habe.

Ich habe die besten

Musiker und die beste Oper der ganzen Welt.

Frédéric Chopin in einem Brief aus Paris, Nov. 1831

Wenn man, vom Louvre kommend, in die Avenue de l’Opéra einbiegt, so fällt der Blick unweiger- lich auf ein imposantes Bauwerk, das den Boulevard an dessen Ende krönend abschließt. Nach diversen Umbenennungen, je nach der gerade herrschenden Regierungsform in seiner inzwischen fast 150- jährigen Geschichte, prangt nunmehr Académie Nationale de Musique auf seinem Giebel. Den Parisern, wie den Opernenthusiasten aller Welt, jedoch besser bekannt unter dem Namen Palais Garnier ; nach seinem Erbauer, dem französischen Architekten Charles Garnier. Bis 1989, zur Eröffnung der neuen Opéra Bastielle (die ihren Namen einem Vorgängergebäude auf demselben Terrain verdankt), war das Palais Garnier die erste Musikbühne der Stadt. Allerdings – keines der Werke, die heute Abend zu Gehör kommen, erlebte in diesem berühmtesten Opernhaus der Welt seine Uraufführung! Diese fanden samt und sonders im Vorgängerbau statt, in der Salle Le Peletier , (schlichtweg benannt nach ihrer Lage, in der Rue Le Peletier). In den großen Tagen der “Opéra le Peletier“ war das Genre Oper gut 200 Jahre alt. Ihr Geburtsland war Italien, genaugenommen stand ihre Wiege in Florenz. Von dort breitete sich die neue Kunstform erst über die gesamte Apenninenhalbinsel aus, setzte dann an zum Sprung über die Alpen, quer über den ganzen europäischen Kontinent, und schließlich zu ihrem Siegeszug um die Welt. Daß sie sich sehr rasch schon in Frankreich, will sagen in Paris, etablieren konnte, verdankte sie zwei Italienern. Giulio Mazarini war 1634 als päpstlicher Nuntius nach Paris gekommen. Dort machte er rasch Karriere, aus Mazarini wird Kardinal Mazarin. Er war es, der die ersten Opernvorstellungen im Louvre organisierte, u.a. anläßlich der Hochzeit von Ludwig XIV. Dieser wiederum machte einen etwas windigen Florentiner Zucker- bäcker namens Giovanni Batista

Lulli zu seinem ersten Hof-

kompositeur; heute kennt man ihn

als Jean Baptiste Lully. Knapp 150 Jahre später war Paris zum Nabel der Opernwelt geworden. Die besten Sänger, das beste (und größte) Orchester, die beste Balletttruppe (seehr wichtig in

Paris!), die besten techn. Möglich-

keiten. Frédéric Chopin brachte es

Die Salle Le Peletier oder schlicht: die “Grand Opéra“ in seinem Brief auf den Punkt!

Benefiz auf der Bühne 2019

Gli Italiani a Parigi Les Italiennes à Paris

Lundi, le 27 Mai 2019 – scéne principale de l‘opéra

Menu culinaire et musical

18:30 ~ Ankunft der Gäste und Cocktail auf der Hinterbühne .

19:00 ~ Hors d'œuvre

Baguette hell und dunkel / gerührte Butter Rote Feigen mit grünem Spargel und Vinaigrette

im Anschluß ~ Première entracte musicale

Christoph Willibald GLUCK Gioachino ROSSINI

Luigi CHERUBINI Gaetano DONIZETTI Klavier: Günter Fruhmann gegen 20:00 ~ Plat de résistance

Im Ganzen gebratene Lammkeule mit Ratatouille und Polenta Bœuf Bourguignon mit heurigen Erdäpfeln Vegetarische Quiches Im Ganzen gebratener Karpfen auf Wurzelgemüse und Pastinaken

gegen 21:00 ~ Deuxième entracte musicale

Giulio BRICCIALDI

Michele CARAFA Gioachino ROSSINI Gaetano Donizetti Klavier: Maris Skuja gegen 22:00 ~ Variations de desserts

~ Première entracte musicale ~

Christoph Willibald (Ritter von) Gluck

1714 – 1787

Gluck darf man mit Fug und Recht als einen Europäer der Musikgeschichte bezeichnen. Sein Debut gab er 1741 in Mailand; mit Artaserse, auf ein Libretto von Pietro Metastasio, das zu den berühmtesten und am häufigsten vertonten

Libretti der Barockoper zählt. Von dort ging es für ihn weiter, an die bedeutendsten Opernhäuser des Landes. Fünf Jahre nach seinem Mailänder Debut erlebte London die erste Uraufführung einer Gluck-Oper, weitere Stationen waren Dresden, Prag und Kopenhagen, immer wieder Wien (seine meisten

Opern hat er in der Tat für den Habsburger Hof komponiert) und schließlich: Paris! Mit einer Ausnahme, Versailles, kamen seine letzten sieben Bühnenwerke im Théâtre du Palais- Royal zur Uraufführung, der damals ersten Opernbühne der Stadt Alcestis war ursprünglich ein Werk für Wien; 1767 uraufgeführt im damaligen Burgtheater, [das nichts mit dem Gebäude zu tun hat, dessen

Bild Sie nun vielleicht vor dem inneren Auge haben]. Neun Jahre später arbeitete Gluck sie für den französischen Geschmack um; was allen voran bedeutete, daß aus der italienischen opera- seria eine französisch-sprachige tragédie-lyrique Statue des Komponisten im Eingangsfoyer der wurde. Pariser Opéra (Palais Garnier) Er führte neue Figuren ein; u.a. taucht nun Hercules unversehens im 2. Akt auf. Zudem schließt die Oper nun, hier mußte Gluck sich widerstrebend dem Pariser Geschmack beugen, mit einem ausgedehnten Ballett. aus. Alceste tragédie-opéra en trois actes Divinités du Styx ~ Arie der Alceste zum Ende des ersten Aktes:

Anna Brull – Förderkreisstipendiatin der Spielzeit 2015/16

Worum es geht :

Admeto , König von Pherä liegt im Sterben, das Volk, gemeinsam mit Alceste, der Königin, und den beiden Söhnen, fleht die Götter um Bestand und Genesung an, doch den Priestern zufolge ist alle Hoffnung aussichtslos. Man befragt das Orakel des Apoll das verkündet „Le Roi doit mourir aujourd’hui, / si quelqu’autre au trépas ne se livre pour lui.“ Daß also der König sterben muß, so nicht jemand anderes sein Los auf sich nimmt.

In einer der berühmtesten Arien der französischen Barockoper ruft Alceste die “divinités du Styx“ an, (einer der Flüsse der Unterwelt und jener, über den der Fährmann Caron die Seelen der Verstorbenen in einem Boot übersetzt – die Münze, die man Verstorbenen in früheren Zeiten auf die Zunge legte, war der Obolus für eben jenen Fährmann), in ihrer Arie also ruft Alceste die Gottheiten des Styx an, und verkündet, daß sie dieses Opfer zu bringen bereit ist.

Anna Brull (mit Maskenbildnerin Laura Reiter ) verwandelt sich in die Nancy aus Flotows Martha aus dem youtube video Klappe auf! Vor, während, nach der Vorstellung "Martha" mit Anna Brull

In geboren, studierte die Mezzosopranistin Anna Brull an der Escola Superior de Música de Catalunya, am Conservatoire Royal de Bruxelles und in Lecce am Conservatorio „Tito

Schipa“ (bei Amelia Felle). Nach Aus-zeichnungen in Italien (2011 Internationaler

Gesangswettbewerb „Valerio Gentile“ in Fasano und 2012 Premio Nazionale delle Arti für die beste Mozart-Interpretation) gab sie in Lecce ihr Bühnendebut als Cherubino (Le nozze di Figaro).

Es folgten Gastspiele bei den Opernfestivals auf Gut Immling (Alisa in Lucia di Lammermoor,

Fernand o in Antonio Vivaldis Motezuma) und „Rossini in Wildbad“ (Elmira in Rossinis Ricciardo e Zoraide ), am Theater Hof (Cherubino), an der Komischen Oper Berlin (Zerlina in Don Giovanni) sowie als Annius (La clemenza di Tito) in Saint-Étienne. Seit 2013/14 an der Oper Graz verpflichtet, singt sie hier Partien wie Cherubino (Le nozze di Figaro ), Rosina (Der Barbier von Sevilla), Fatime (Oberon), Nancy (Martha), Marchesa Melibea (Il viaggio a Reims) und die Titelpartie in María de Buenos Aires. 2019/20 ist sie in Graz als Donna Elvira (Don Giovanni), Stéphano (Roméo et Juliette) und Orlofsky (Die Fledermaus) zu erleben

Sieben Büsten der bedeutendsten Opernkomponisten des 19. Gioachino Rossini Jahrhunderts schmücken die Hauptfassade des Palais Garnier, 1792 – 1868 eine davon, natürlich, von ... Der Komponist, der einst ganz Europa in einen Operntaumel versetzte – nicht nur in Wien grassierte in den 1820er Jahren das „Rossini-Fieber“ – der in nur 17 Jahren 40 Opern schuf (wenn man die zum Teil gravierenden Umarbeitungen mitrechnet); bereits gegen Ende des 19 Jahrhunderts war

er mehr oder weniger reduziert zu einem

„one-hit-composer“. Rossini? Klar! – Der Barbier von Sevilla! Aber sonst noch?? – Schweigen im Walde, bzw. auf den Bühnen und in den Orchester- gräben dieser Welt. Erst mit Beginn der 50er-Jahre, und maß- geblich durch die Aufführungen unter Vittorio Gui bei den Opernfestspielen in

Glyndebourne, begann er sich seinen Platz

auf den Opernbühnen dieser Welt zurückzuerobern. Heute sind die allermeisten seiner Werke wieder aus der Versenkung aufgetaucht. Zumal es inzwischen auch wieder Sänger gibt, die den zum Teil immens hohen Anforderungen die Rossini an seine Interpreten stellt(e), gerecht zu werden in der Lage sind. Wobei es für jeden Opernbetrieb nach wie vor eine beträchtliche Herausforderung darstellt, „den

Tell zu stemmen“.

In zweierlei Hinsicht steht diese Oper an einer Wegscheide. In Hinblick auf das Genre Oper selbst, wie hinsichtlich des Komponisten. Neben Aubers Die Stumme von Portici ist Guillaume Tell ein wichtiger

Schritt hin zur “grand opéra“, jener Opernform, der Paris in erheblichem Maße seinen Ruf als

“Welthauptstadt der Oper“ in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu danken hat. Steht sie hier also

gleichsam mit am Anfang eines Weges, so markierte sie für Rossini ein Ende, das seiner Laufbahn als

Opernkomponist. Nach dem Triumph der Uraufführung zog er sich, auf dem Zenit seines Erfolges, weitestgehend ins Privatleben zurück, und widmete sich die verbleibenden knapp vier Jahrzehnte seines

Lebens kompositorischen Aktivitäten eher sporadisch und am Rande, kulinarischen Freuden hingegen

umso mehr. Wovon u. a. die Photographien, die Nadar Mitte der 1850er-Jahre von ihm anfertigte schwergewichtig Zeugnis ablegen.

aus: Guillaume Tell - Opéra en quatre actes Je rends à votre amour un fils - Trio aus dem vierten Akt:

Aleksandra Todorovic , Tetiana Miyus , Mareike Jankowski

Worum es geht :

Die Oper, eng an Schillers Drama angelehnt, handelt von dem Kampf der Schweiz um Unabhängigkeit von Habsburgischer Fremdherrschaft. Auf dem Höhepunkt des 3.Aktes, wird Tell vom Landvogt Gessler gezwungen, als Probe seines Könnens einen Apfel vom Kopf seines Sohnes Jemmy zu schießen.

Als Tell Gessler in’s Gesicht sagt, daß – wäre durch den Schuß sein Sohn zu Schaden gekommen – der

noch verbleibende Pfeil ihn, Gessler, getroffen hätte, läßt der Landvogt Tell festnehmen, um ihn wegen Majestätsbeleidigung hinrichten zu lassen. In den daraufhin ausbrechenden Unruhen war es Mathilde, (Prinzessin aus dem Hause Habsburg und zur Regentin der Schweiz bestimmt) gelungen, Jemmy an sich und in Sicherheit zu bringen. In dem Trio kurz vor Schluß der Oper bringt sie Jemmy zu seinem Vaterhaus, und zu seiner Mutter zurück und verspricht den beiden, daß das Leiden der Schweizer bald ein Ende haben soll.

Die Sopranistin Aleksandra Todorović

stammt aus Banja Luka (Bosnien-Herzego- wina), wo sie ihre musikalische Ausbildung in den Fächern Viola und Gesang begann,

Mitglied des Philharmonie-Orchesters war

und für ihre Leistungen ausgezeichnet wurde.

Sie studierte Gesang an der Musik-akademie in Zagreb bei Martina Gojčeta Silić, gewann mehrere Preise bei regionalen und inter- nationalen Wettbewerben und war Stipendiatin des Crescendo Summer Institutes Ungarn. 2015/16 sang sie die Rolle der Amelia in

Menottis Amelia geht zum Ball am Theater Aleksandra Todorović - Mathilde „Mala scena“, sowie die Titelpartie in Händels Agrippina am Nationaltheater Zagreb (als Koproduktion mit der Universität Zagreb). Gegenwärtig studiert sie bei Hermine Haselböck Gesang und Musiktheater an der Kunstuniversität Graz, wo sie bereits als Fennimore in Kurt Weills Der Silbersee und Adina

(L’elisir d’amore) zu sehen war.

2017/18 ist sie als South-East-Stipendiatin an der Oper Graz verpflichtet. In der Saison 2018/19 ist sie in

Hotel Elefant, als Stasi in Polnische Hochzeit und als Hirte in Tosca zu sehen.

Tetiana Miyus studierte an der Staatlichen Musikakademie Tetiana Miyus - Jemmy Kiew. Während des Studiums sang sie Adina (L’elisir d’amore) und war mit dem Ensemble „Kiew Symphony Choir and

Orchestra“ in den USA und Kanada zu Gast.

2013 gewann sie den 3. Preis beim Internationalen Gesangs-

wettbewerb „Ferruccio Tagliavini“ und war als Fiordiligi (Così fan tutte) an der Grazer Kunstuniversität zu hören. Im Herbst 2015 gastiert sie als Tatjana (Eugen Onegin) am Stadttheater Gießen. Gastspiele führten sie u.a. als Xenia (Boris Godunow) nach Amsterdam sowie als Eurydike und Marzelline (Fidelio) zur styriarte. 2011/12 debutierte sie an der Oper Graz als Vierte Magd („Elektra“), seither folgten zahlreiche weitere Rollen. In der Saison 2019/20 singt sie in Graz u.a. Leila (Die Perlen- fischer), und Katja (Die Passagierin).

Die deutsche Mezzosopranistin studierte an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Claudia Visca. Sie war Finalistin und Preisträgerin des Bundeswettbewerbs Gesang 2016, des

internationalen Wettbewerbs Ottavio Ziino

in Rom 2016 und des Angelo lo Forese in

Mailand 2017. Von 2015 bis 2017 gehörte sie der Accademia Teatro alla Scala an, wo sie gesanglich hauptsächlich von Luciana D’Intino betreut wurde und Dritte Dame (Die Zauberflöte) und Knusperhexe (Hänsel Mareike Jankowski - Hedwige und Gretel) gesungen hat. An der Neuen Oper Wien sang sie die Titelpartie von Ernst Křeneks Pallas Athene weint, und Konzerte gab sie in Indien, Italien (Stabat mater von Gioachino Rossini) und im Wiener Musikverein (Beethovens

Symphonie N° 9 unter Yutaka Sado). Aktuelle Gastspiele führen sie mit der Mailänder Scala nach

Peking und Shanghai (Die Zauberflöte), nach Baku mit Verdis Messa da requiem und mit Schumanns Das Paradies und die Peri (unter Roland Kluttig) nach Tschechien. Mareike Jankowski, die 2018/19 als Mitglied im Opernstudio der Oper Graz Partien wie Lola ( ), Page (Salome), Suza (Polnische Hochzeit) und Puck (Oberon) singt, wechselt 2019/ 20 ins Ensemble. Zu ihren Partien zählen Tebaldo (Don Carlo), Stallmagd (Königskinder), Hannah (Die Passagierin ) und Orlofsky (Die Fledermaus).

Die Büste Cherubinis in einer der Lünetten der Nordwest Fassade des Palais Garnier

Luigi Cherubini 1760 – 1842

Der Werdegang Cherubinis gleicht, zumindest im Bereich der Oper ein klein wenig dem Glucks; ersten musikalisch-szenische „Fingerübungen“ an Theatern der Toscana (Fiesole und Florenz) – da war Gluck in der Tat ein prominenterer Start gelungen – dann die Tour über die Opernbühnen

Nord-Italiens (u.a. Mantua, Venedig und Rom), Reise nach England und drei Opernerfolge in

London (wie Gluck am King’s Theatre), endlich der Sprung nach Paris. Zwischen 1788 und 1833 achtzehn Opern an allen wichtigen Musiktheatern der Stadt. Sein Erstling dort: die drei-aktige “tragédie- lyric“: Démophon. Auch hier begegnen wir wieder dem Namen Metastasio, wie schon Glucks Debutoper basiert auch der Démophon auf einer italienischen Originalvorlage des größten Librettisten seiner Zeit. Wenn man an die Programmplanung eines Abends wie des heutigen mit dem Vorsatz herangeht, seinen Gästen nicht nur altbekanntes zu Gehör zu bringen, sondern auch die ein oder andere Rarität, kann man sich unversehens wie rasch ins eigene Knie schießen; wie z.B. im Falle

Démophon. Denn Raritäten haben nun einmal an sich, wie der Name es schon sagt: verhältnismäßig rar zu sein! Nicht nur, daß die Oper so gut wie gänzlich aus dem Repertoire verschwunden ist; wenn denn einzelnen Nummern daraus überhaupt noch einmal aufgeführt werden, dann zumeist in einer italienischen Rückübersetzung und in Italienisch ist denn auch das gängige Notenmaterial gedruckt. Es war gar nicht so einfach, einen Klavierauszug der französischen Originalfassung aufzutreiben. Zum Glück fand sich in der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek ein Exemplar aus dem 19. Jahrhundert – et voilà: aus: Dém phon, Tragédie-lyrique en trous actes Ah! peut etre à mes yeux luit ma dernière aurore - Arie der Dircé aus dem 1. Akt

Antonia Cosmina Stancu

Worum es geht: Thrakien, in sagenhafter Zeit. Das Volk beklagt das Orakel, das alljährlich eine durch Los zu bestim- mende Jungfrau als Sühneopfer für eine Schuld gegenüber dem Gott Apoll fordert. Dieses Mal ist Dircé die „Auserwählte“; sie ist die Tochter Astors, Feldherr von König Demophonte. Diese ist bereits geraume Zeit heimlich mit Osmide,

dem jüngsten Sohn Demophontes verheiratet. Doch

ein gewisser Mangel an Jungfräulichkeit ist Dircés geringstes Problem. In ihrer Arie beklagt Dircé ihr Schicksal, an diesem Tage, der vermutlich ihr letzter sein wird, ohne die Hilfe und Unterstützung ihres Gemahls, der fern von ihr ist. Würde das Geheimnis ihrer Ehe entdeckt, wäre sie ohnehin des Todes. Nein – die größte Sorge gilt ihrem Sohn, den sie mit Osmide hat, und um

dessen Schicksal sie sich Sorgen macht. Um

Osmide und Dircé, Stich aus einer franz. seinetwegen will und muß sie leben. Ausgabe von Metastasios Libretto, Paris 1782

Die aus Bukarest stammende Mezzo-Sopranistein Antonia Cosmina Stancu schloß Ihr Studium 2018 an der

“Nationalen Universität für Musik“ ihrer Heimatstadt ab. In dieser Zeit war sie Stipendiatin der “Prinzessin Margarethe von Rumänien-Stiftung“. Bei verschiedenen Meisterkursen festigte sie Ihr Wissen; unter anderem bei Nelly Miricoiu, einer Spezialistin für Belcanto. Sie ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe, u.a. “Concours international de Chant – Georges Enesco“ (Paris) u. oder dem “Grand Prix de l’Opéra Bucarest“ (Spezialpreis als

Nachwuchssängerin), um nur zwei zu nennen.

Zu ihrem Repertoire zählen Dorabella (Così fan tutte), Cherubino (Le nozze di Figaro) oder Donna Elvira (Don Giovanni), Carmen und Suzuki (Madama Butterfly), aber auch die Roßweiße in der Walküre. Im Konzertrepertoire Sopranpartien wie in Beethovens 9. Symphonie.

Verdis Büste in einer Lünette der Nordost-Fassade

Giuseppe Verdi 1813 – 1901

Nach der Jungfrau von Orleans (Giovanna d‘arco), Die Räuber (I masnadieri) und Kabale und Liebe (Luisa Miller) ist dieses Verdis vierte Vertonung eines Schauspieles von

Friedrich Schiller; und wenn es um diese Oper geht lautet als aller erstes die Gretchen- frage: „Wie hältst Du’s mit der Fassung?“ Don Carlo oder Don Carlos ??

Fast ein Jahrhundert war die Oper nur als Don Carlo auf den Bühnen dieser Welt zu sehen.

In der italienischen Fassung von 1884, im Vergleich zum Original stark gekürzt. 1973 gab es einen ersten Versuch, diese Originalfassung zu rekonstruieren.

Doch erst mit der profunden Arbeit der Musikwissenschaftlerin Ursula Günter, (und zahlreicher weiterer Musikwissenschaftler), gelang es zu Beginn der 1980er-Jahre die französische Originalfassung des Don Carlos weitestgehend zu rekonstruieren. Wobei – mit diesem Begriff muß man hier vorsichtig umgehen. U. Günter ist es gelungen mindestens sieben verschiedene Fassungen des Werkes zu ermitteln, allein vier bis zur zweiten Aufführung. Die Geschichte dieser Rekonstruktion ist ebenso spannend wie verwickelt – und interessiert an einem solchen Abend vermutlich nicht wirklich.

Belassen wir es also dabei, daß es sich bei Don Carlos – wie schon im Fall von La Favorite – ursprünglich um eine veritable “grand-opéra“ handelt. Fünf Akte (statt der heute meist

üblichen vier), ein großes Ballett allein im 3.Akt, mindestens eine große Massenszene (das

Autodafé im 2.Akt), und wiederum die besten Kräfte die das Haus zu bieten hatte, aus

„gegebenem Anlaß“ - die Pariser Weltausstellung im Jahr 1867. Als kleiner Vorausgriff auf die kommende Spielzeit der Oper Graz erklingt heute Abend jedoch

aus: Don Carl o - opera in quattro atti

Dio, che nell‘ alma infondere – Duett Carlo, Posa aus den 1. Akt Albert Memeti , Neven Crnic Förderkreisstipendiat der Saison 2018/19 worum es geht:

Nach langen kriegerischen Auseinandersetzungen wollen Frankreich und Spanien endlich dauerhaft Frieden schließen. Um diesen zu befestigen, wird Elisabeth von Valois (Tochter Heinrichs II von Frankreich und Catarina de‘ Medici) mit dem spanischen Thronfolger Don Carlos verlobt. Verdi und seine Librettisten stellen der französischen Fassung ein Bild voran, das es in der Vorlage Schillers nicht gibt. In Fontainebleau bei Paris, wo die Unterhandlungen zur Hochzeit stattfinden, treffen Elisabeth und Carlo aufeinander und verlieben sich bei der ersten Begegnung ineinander. Kaum, daß sie ihrer Liebe in einem Duett Ausdruck haben geben können, ändern sich die Umstände dramatisch. Die Frau Phillips II. (Maria Tudor) ist unerwartet gestorben und der verwitwete König beschließt nunmehr Elisabeth selbst zu ehelichen. Tief betrübt aber - in des Wortes wahrster Bedeutung – “um des lieben Friedens willen“, willigt Elisabeth in diese Verbindung ein. (Dieser Akt fiel der italienischen Umarbeitung der Oper komplett zum Opfer.) Zurück in Spanien ist die geliebte, ehemalige Verlobte nun plötzlich Carlos‘ Stiefmutter; für die beiden jungen Leute eine alles andere als einfache Situation. Der nunmehrige 1. Akt spielt im Kloster San Jerónimo de Yuste, westlich von Madrid, in das sich der Infant geflüchtet hat. Dort sucht ihn sein bester Freund auf, Rodrigo Marquis von Posa. Dieser kämpft schon lange für die Sache der unterdrückten Spanischen Niederlande und versucht den Thronfolger dafür zu gewinnen. Er könnte als Statthalter nach Brüssel gehen, Elisabeth vergessen und sich der guten Sache verschreiben. Carlo sieht darin einen Ausweg aus seiner fatalen, hoffnungslosen Lage; gemeinsam besingen sie ihre Freundschaft und die Freiheit für die sie gemeinsam eintreten wollen.

Der polnische Albert Memeti studierte in Bydgoszcz und Posen und hat an zahlreichen Gesangswettbewerben teilgenommen – er gewann u. a. den Spezialpreis beim Wettbewerb von Mława (2015), den Ersten Preis beim

Internationalen-Imrich-Godin-Gesangswettbewerb „Iuventus

canti“ (2015) im slowakischen Vráble, sowie den Sonderpreis

beim Internationalen Gesangswettbewerb „Ferruccio Tagliavini“ (2016). Schon im ersten Studienjahr gab er sein Operndebüt beim Opernfestival in Bydgoszcz als Schmied in La vida breve von Manuel de Falla. Am Polnischen Theater in Posen war er als Gelindo Scagliozzi in Domenico Cimarosas L’impresario in angustie zu sehen. Er war Mitglied der Opernakademie der

Polnischen Nationaloper Warschau, und 2016/17 sang er am

Albert Memeti - Carlo Teatr Wielki in Posen Partien wie Malcolm (Macbeth), Bojar Chruschtschow (Boris Godunow) und Alfred (Die Fledermaus). Von 2017 bis 2019 war er Mitglied im Opernstudio der Oper Graz und sang hier Don Curzio (Le nozze di Figaro), sowie Zefirino und Gelsomino in Rossinis Il viaggio a Reims, Beppo in , 3. Jude in Salome und Lord Arturo in Lucia di Lammermoor. Seit der Saison 2019/20

gehört er dem Ensemble der Oper Graz an und ist hier als ein königlicher Herold in Don Carlo,

Alfred in Die Fledermaus, der Schneider in Königskinder und als der Hirte in dem Konzertabend

Friede auf Erden zu sehen. Neven Crnić - Posa Bevor Neven Crnić 2013 sein Studium bei Tom Sol an der Grazer

Kunstuniversität begann, hatte er bereits mehrere Wettbewerbs-Preise in Bosnien und Herzegowina errungen. Zu seinem Repertoire an der Kunstuniversitä t zählten u.a. Aeolus (King Arthur), die Titelpartie in Le nozze di Figaro, Sprecher in Die Zauberflöte und Malatesta (Don Pasquale). An der Oper Graz gastierte er bereits als Archon (Die Griechische Passion), und Graf Paris („Roméo et Juliette“), bevor er 2017 ins Opernstudio wechselte und hier Rollen wie Hauptmann (Eugen Onegin), Schaunard (La Bohème), Silvio (Pagliacci ), Fiorello (Barbier von Sevilla), 4. Jude (Salome), Stani in Polnische Hochzeit und Scherasmin in Oberon verkörperte. Ab der Saison 2019/20 gehört er fest dem Ensemble der Oper Graz an und ist als Marquis von Posa in Don Carlo, Der Wirt in Königskinder und Leporello in Don Giovanni zu erleben.

Büste Donizettis in einer Lünette auf der Nord-Fassade des Palais Garnier

Gaetano Donizetti 1797 - 1849

Auch Donizettis Oper Die Favoritin begegnet einem heutzutage auf den Bühnen, wenn

überhaupt, in ihrer „italienisierten Form“ als La Favorita und der Tenor-Schlager daraus auch fast immer nur als “Spirito gentil“ statt “Ange si pur“ – denn eigentlich handelt(e) es sich bei

Donizettis ca. 71er Oper (die genaue Zählung ist wegen diverser Umarbeitungen und „Zweit- verwertungen“ da immer etwas problematisch), um eine veritable “grand opéra“ – vier Akte incl. großem Ballett (wie es sich für das Genre gehört); dazu die besten Sänger, die für gute Gagen zu haben waren.

Uraufgeführt am 2. Dezember 1840 in der “Salle Le Pelletier“, ab 1821 bis zur Eröffnung der neuen “Opéra Garnier“ das tonangebende Opernhaus nicht nur in Paris, nicht nur in Frankreich

– in ganz Europa. Eine Premiere in der Pariser “Opéra“!, das bedeutete für jeden Komponisten den end-gültigen Einzug in den Opernolymp.

Es war, nach Les Martyrs im Februar desselben Jahres, Donizettis zweite Oper für „La Grande

Boutique“; wie Rossini den Laden ebenso liebevoll wie etwas abschätzig zu titulieren pflegte. Zwischendurch hatte er noch rasch La fille du régiment für die “Opéra-Comique“ komponiert, und seine Mailänder Erfolg Lucrezia Borgia für das “Théâtre-Italien“ umgearbeitet. 4 Premieren in derselben Stadt, an den führenden Opernhäuser, und das in nicht ganz 8 Monaten... ja, Donizetti war gut im Geschäft. Und Die Favoritin brachte ihm einen neuerlichen Erfolg. Bis zum Ende des Jahrhunderts hielt sich das Werk mit etwa 650 Aufführungen auf dem Spielplan der “Opéra“.

aus: La Favorite – Opéra en quatre actes O, mon Fernand ~ Arie der Léonore aus dem 3 Akt

Mareike Jankowski

worum es geht: Léonor de Guzmán (die es tatsächlich gegeben hat) war die Maitresse, oder eben “Favorite“, König Alphons XI von Kastilien. Doch ihr Herz gilt dem jungen Fernand, der wegen ihr das

Kloster verlassen hat und in die Armee des Königs eingetreten ist. Nur weil Papst Johannes

XXII dem König mit Exkommunikation droht läßt dieser Leonore frei und teilt ihr mit, daß er

in die Ehe mit Fernand, der ob seiner militärischen Erfolge in den Adelsstand erhoben wurde,

einwilligt. Leonore kann ihr Glück kaum glauben.

Dies ist die Situation zu Beginn ihrer großen Arie im 3. Akt, in der sie beschließt, ihren künftigen Gatten in einem Brief über ihre bisherigen „Lebensumstände“ aufzuklären. Erst wenn er ihr vergibt will auch sie in die Ehe einwilligen. Wie in der Oper so üblich – durch eine Hofintrige erfährt der frisch vermählte Fernand erst nach der Trauung, durch den Spott der Höflinge, von all dem. Das verspricht kein gutes Ende – am allerwenigsten für die

Titelheldin...

Noch ein Vorteil der “Grand Opéra“: hier sangen die besten Sänger ihrer Zeit. Und so stand Donizetti für die Uraufführung ein wahrer “all-star-cast“ zur Verfügung. Darunter der erste Tenor seiner Zeit,

Gilbert Duprez und Rosine Stolz als Fernand und Léonor. Hier in einer Szene des 4.Aktes – der

Kupferstich von 1840 zierte den bei Schlesinger erschienenen Klavierauszug

Théâtre de l'Opéra, das 2. Opernhaus im Palais-Royal. Hier erlebte u.a. die Alceste ihre Uraufführung ~ 1787 durch Feuer zerstört.

Die Opéra Le Peletier, für über 50 Jahr war sie das erste Opernhaus der Stadt, wenn nicht Europas. Bis auf Alceste erlebten alle Opern des heutigen Abends hier ihre Uraufführung

Auch mit ihr nahm es kein gutes Ende. In der Nacht des 29. Oktober 1873 brannte sie bis auf die Grundmauern nieder

Ein Blick in bessere Tage, die Salle Le Peletier während einer Aufführung von Meyerbeers grand-opéra Robert der Teufel. Das Ballett der (un-)toten Nonnen im 4. Akt. Seinerzeit der „talk of the town“!

Keine zwei Jahr, dann hatte die Beau monde parisien ihr Opernhaus zurück. Am 5. Januar 1875 öffnete das “Palais Garnier“ seine Pforten.

~ Deuxième entracte musicale ~

Wir freuen uns sehr, daß, nach einer Pause im letzten Jahr, sich heuer auch das Ballett der Oper

Graz an unserem “Benefiz auf der Bühne“ beteiligt!

Dafür haben wir eine weitere echte Rarität gefunden, und hierfür verlassen wir kurz den Dreh- und Angelpunkt des heutigen Abends, Paris, und bringen eine Hommage an eine Stadt, die in den Annalen der Oper ebenfalls eine – nicht ganz unbedeutende Rolle spielt...

In seiner gut 45 Jahre währenden Karriere hat Donizetti für sämtliche maßgeblichen Bühnen Italiens Opern komponiert. Außerhalb seines Heimatlandes jedoch nur für zwei weitere Städte: Paris und – Wien. Im Winter 1841/42 erhielt Donizetti aus Wien den Auftrag eine Oper für das

Kärntnertortheater zu schreiben. Es wurde Linda di Chamounix, deren Uraufführung im

Mai 1842 ihm einen enormen Triumph verschaffte; (und gleich zu einem Folgeauftrag für das nächste Jahr führte – das wurde dann Maria di Rohan). Noch im selben Jahr erschien bei Diabelli in Wien eine Fantasie für Flöte und Klavier über ein Thema aus Linda di Chamounix von Donizetti von Giulio Briccialdi. Briccialdi war einer der führenden Flötisten seiner Generation. Bereits im Alter von 15 Jahren erwarb er an der Accademia di Santa Cecilia in Rom das Diplom eines Flötenlehrers in den Folgejahren entwickelte er eine rege Reisetätigkeit die ihn bis in die Vereinigten Staaten führte; nach Italien zurückgekehrt spielte er in den Orchestern fast aller

bedeutenden Opernhäuser des Landes. Darüber hinaus entwickelte er sein Instrument, die

Flöte, auch in technischer Hinsicht weiter, und wurde neben dem Münchner Theobald Böhm zu einem der wichtigsten Neuerer des Flötenbaus.

Giulio Briccialdi 1818 – 1881

Fantasia per flauto con accompagnamento di piano-forte

sopra un motivo dell' opera:

Linda di Chamounix de Donizetti

Choreograph ie: Beate Vollack es tanzen: Lucie Horná, Stephanie Carpio, Philipp Imbach, Christoph Schaller, Paulio Sóvári

sowie: Heike Kossegg - Flöte Giulio Baldassare Briccialdi Lithographie von J. Kriehuber Wien 1842

Heike Kossegg studierte in Graz und Wien und gewann zahlreiche Wettbewerbe und Sonderpreise für herausragende

Leistungen wie den Würdigungspreis des Bundesministeriums und den Karl-Böhm- Preis des Landes Steiermark. Sie spielte Solistenkonzerte im In-und Ausland, Soloflöte unter Claudio Abbado im Gustav Mahler Orchester und ist seit 1989 an der Grazer Oper engagiert. Sie produzierte Rundfunk-und CD- Aufnahmen und spielte weltweit mit ihren Ensembles Triton und Quintessenz. Pädagogisch engagiert sie

sich an der Musikuniversität Graz und dem J.J.Fux

Konservatorium .

Titelblatt der 1842 bei Diabelli in Wien erschienenen

Fantasie über ein Thema aus Linda di Chamounix

Nur etwa eine Hand voll Exemplare hat sich in Bibliotheken erhalten; eine davon findet sich in der

Sondersammlung der

Kunstuniversität - Graz

Zu der knapp eine Hand voll Opern Donizettis, die sich seit ihrer Uraufführung durchgehend im

Repertoire haben halten können zählt seine Vertonung von Walter Scotts Roman “The Bride of

Lammermoor“.

Als Lucia di Lammermoor gilt sie uns heute als die Inkarnation der romantischen (Schauer-)Oper schlechthin. Dabei ist Donizettis Version nur eine von sieben(!) Bühnenwerken, die Scotts Roman als Vorlage nutzten. So kam sie 1832 in Kopenhagen als Bruden fra Lammermoor auf die Bühne mit der Musik des dänischen Hofkapellmeisters Fredrik Bredal, und einem Libretto Hans Christian Andersens; der literarisch weit mehr zu bieten hat(te), als nur der Märchenonkel zu sein, als den wir ihn heute vornehmlich kennen. Das musikalische Schmankerl, das Sie heute Abend zu Gehör bekommen, entstammt einer Oper, die drei Jahre zuvor in Paris ihre Uraufführung erlebte.

Michele Carafa 1787 - 1872

Als einziger Opernkomponist des heutigen Abends hat es

Carafa nicht mit einer Büste auf die Fassade des Palais

Garnier geschafft, geschweige denn, zu einer Statue im Entrée gebracht . Dabei war er zu Lebzeiten ein überaus angesehener Komponist, eng befreundet mit Rossini, zu zweien dessen Opern lieferte er z.B. Einlegearien. Der gebürtige Neapolitaner entstammt einer begüterten Adelsfamilie. Er schlug zunächst eine militärische Laufbahn ein, trat in das französische Heer ein, nahm am Rußlandfeldzug teil, wurde von Napoleon persönlich mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet und gab nach der

Restauration die militärische Laufbahn zu Gunsten einer musikalischen auf. Seine 39 Opern sind samt und sonders in Michele Enrico Francesco Vincenzo der Versenkung verschwunden. Wenn man die wirklich Aloisio Paolo Carafa de Colobrano sublime Arie aus seiner Fassung von Scotts Roman hört fragt man sich, ob zu Recht? Sie ist denn, neben der zuvor aus: erklungenen Fantasie, die zweite große Rarität des heutigen Le nozze di Lammermoor -

Abends! dramma per musica in due atti

L‘ amica ancor non torna ~

Arie der Lucia aus dem 2. Akt

Tetiana Miyus und Heike Kossegg - Flöte

worum es geht:

Nicht allein, daß die Vorlage Scotts auf einer

wahren Begebenheit beruht, die ganze (Vor-)

Geschichte, die religiös-politischen Verhältnisse

im England des ausgehenden 17. Jahrhundert sind zudem noch „leicht“ verwirrend. Belassen wir es also dabei, daß Enrico, Lucias

Bruder und Haupt des Hauses Ashton auf das

komplett verkehrte Pferd gesetzt hat. Um bei den

neuen Machthabern wieder ein Bein an Deck zu bekommen, und seinen schlechten Ruf als Verräter los zu werden, will er Lucia/Lucy mit dem einflußreichen Lord Arthur Bucklaw verheiraten. Lucia ist aber längst heimlich verlobt, mit Edgar of Ravenswood, der – wer hätte das gedacht – natürlich aus dem falschen Stall kommt.

(Wir wären nicht in der Oper, wenn es anders wäre.)

In der 6.Szene des 2.Aktes ist sie allein, wartet

sehnsüchtig auf die Rückkehr des Geliebten, sinniert über ihr trübes Schicksal und such Trost in der Musik

Rossinis Oper ist eine wahre “pièce d'occasion“. Die “occasion“ war in diesem Falle die Krönung Karl X, der seinem Bruder Ludwig XVIII. auf den Thron folgte; um knapp sechs Jahre später auf Grund seines erzreaktionären Regierungsstil in der Juli Revolution gestürzt und ins österreichische Exil gejagt zu werden. Zu seiner Krönung jedoch komponierte der angesagteste Opernkomponist seiner Zeit eine hinreißende Oper (eigentlich Szenische Kantate). Auch dieses Werk Rossinis war über eineinhalb Jahrhunderte komplett in der Versenkung verschwunden und verschollen. Je nun – auch dieses wäre bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts über weite Teile überhaupt nicht mehr zu besetzen gewesen. Seit seiner Rekonstruktion und Wiederaufführung 1984, hat es sich seinen Platz auf den Opernbühnen dieser Welt im Sturm zurückerobert. So auch in der Rossini, Photographie von Nadar vergangenen Spielzeit in Graz. Und wenn Sie diese Produktion verpaßt haben – dann haben Sie in der Tat was verpaßt! aus: Il Vaggio a Reims oder Der Gasthof zur Goldenen Lilie Non pavento alcun periglio torna ~ Szene XI, Sextett

Natalia Ryabova (Mme Cortese) ~ Anna Brull (Marchesa Melibea) ~

Mario Lerchenberger (Conte di Libenskof) ~ Darius Perzak (Baron Trombonok)

Thomas Essl (Don Alvaro) ~ Martin Simonovski (Don Profondo)

Die Oper spielt am 28. Mai 1825 im fiktiven Kurhotel zur Goldenen Lilie in Plombières-les-Bains, in den Vogesen. Eine ebenso bunte wie illustre Gästegesellschaft aus aller Herren Länder hat sich hier eingefunden. Spontan beschließt man, stante pede sich auf eine viaggio, also eine Reise, nach Reims zu begeben, um dort als internationale Delegation den Krönungsfeierlichkeiten beizuwohnen. Die Organisation selbiger legt man in deutsche Hände; (ein knappes Jahrhundert vor dem Bau des Berliner Flughafens war der Glaube an deutsches Organisationstalent noch uner- schüttert), Baron von Trombonock nimmt sich der Planung und der Reisekasse an. Mit von der Partie sind Don Profondo, Mitglied div. Akademien und Sammler von Altertümern, Don Alvaro, spanischer Admiral, die charmante Marquise Melibea, polnische Generalswitwe, die von Don Alvaro zur Reise eingeladen wird. Das wiederum entfacht die rasende Eifersucht des Grafen von Libenskof, einem russischen General, der seinen Rivalen zum Duell fordern will. Madame Cortese, die Chefin des Hotels, versucht die Wogen zu glätten. Und wie Don Profondo und Baron Trombonok so sinnig singen:

Die Liebe ist schon eine merkwürdige Sache! / Sie läßt uns den Verstand verlieren und der weiseste Mann wird zum Kind / von einem Augenblick zum anderen.

Nun, wer würde dem widersprechen?...

Geboren in Serpuchow (Russland), erhielt Natalya Ryabova zuerst eine Ausbildung in Betriebswirtschaft. Danach studierte sie Gesang am Moskauer P.-I.-Tschaikowski-Konservatorium bei Lidiya Tschernich und an der Kunstuniversität Graz bei Joanna Borowska-Isser. Im Rahmen ihres Studienschwerpunkts Musiktheater arbeitete die junge Sängerin mit Frank Cramer, Tatjana Maksimova, Dominique Mentha und Anette Wolf und war als Lucile in Offenbachs Herr und Madam Denis, sowie als Hanna Glawari in Die lustige Witwe zu hören. Als Konzertsängerin tritt Natalya Ryabova regelmäßig mit Karlheinz Donauer auf und singt immer wieder im Grazer Dom. Die Sopranistin ist Stipendiatin der Gesellschaft der Kunstuniversität Graz und der Stadt Graz. 2015 erhielt sie ein Stipendium für die Sommerakademie des American Institute of Musical Studies in Graz und gewann beim Wettbewerb „Meistersinger of AIMS“ den ersten Preis, sowie den Publikumspreis.

Geboren in Leoben und aufgewachsen in Trofaiach, studierte Thomas Essl Trompete und Jazzklavier in Graz. Seine Gesangsausbildung erhielt er in Graz bei Susanne Kopeinig und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Karlheinz Hanser. Meisterkurse besuchte er bei Brigitte Fassbaender, Thomas Hampson, Christa Ludwig, Thomas Quasthoff und Krassimira Stoyanova, und Schauspielunterricht erhielt er bei Chris Pichler. 2018 war er Preisträger beim Nico-Dostal- Operettenwettbewerb und der Accademia vocalis in Wörgl. Auf eine rege Konzerttätigkeit als Trompeter folgten Auftritte als Sänger, so als Malatesta (Don Pasquale) bei der Opera Nova in Sofia, sowie als Falke

(Die Fledermaus). Zu seinem Konzertrepertoire zählen Messen von Haydn und Mozart wie auch „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms.

Aktuelle Projekte führen ihn u.a. als Giorgio Germont (La Traviata) für eine konzertante Aufführung nach Berlin, mit Brahms-Liedern nach Riga, mit, sowie mit einem Verdi-Galakonzert nach Monaco. 2020 wird er in Die blaue Mazur am Stadttheater Baden zu sehen sein. Seit dieser Spielzeit ist er im Opernstudio der Oper Graz und singt hier Frank (Die Fledermaus) und Wirt (Königskinder).

Martin Simonovski begann sein Gesangsstudium in Skopje bei Aleksandra Kocevska und Slavica Petrovska -Galic. Während seines Studiums in Mazedonien trat Martin Sionovski auf allen bedeutenden Podien in Skopje auf und gewann Wettbewerbe in Montenegro, Serbien und Mazedonien. Gegenwärtig studiert er an der Kunstuniversität Graz bei Tom Sol. Von 2015 bis 2017 ist er „Best of South East“ -Stipendiat der Steiermärk- ischen Sparkasse. Konzerte gab er mit der Mazedonischen Philharmonie, an der Mazedonischen Oper in Skopje, sowie bei weiteren Festivals in Mazedonien. Außerdem sang er in Risto Avramovskis Oper Lidija od Makedonije und war als König Heinrich in Lohengrin zu hören. Meisterklassen besuchte er bei Brigitte Fassbaender und Marjana Lipovšek. In der Saison 2016/17 debütierte er an der Oper Graz mit der Rolle des Grégorio („Roméo et Juliette“). 2018/19 ist er als Lord Tristan in „Martha“, 5. Jude in „Salome“ und in „Hotel Elefant“ zu sehen. Der österreichische Tenor Mario Lerchenberger studiert derzeit an der Kunstuniversität Graz (KUG) Gesang bei Tom Sol, Lied bei Joseph Breinl und Oratorium bei Robert

Heimann. Darüber hinaus studiert er auch Chorleitung bei

Franz M. Herzog, Dirigieren (Schwerpunkt Chor) bei Johannes

Prinz und Gesangspädagogik. Als Sänger ist er bei Konzerten und Opernproduktionen im In- und Ausland zu erleben: etwa beim „Internationalen Brucknerfest“ in Linz, dem Festival für Alte Musik „Song of Our Roots" in Jaroslaw (Polen), bei „ NeuesMusikTheater.graz“ , dem „ZAMUS“ (Zentrum für Alte Musik) in Köln, den Festivals „styriarte“ und „La Strada“ in Graz und bei Konzerten und Produktionen an der KUG. 2017 war er an der KUG als Camille de Rosillon in Lehárs Die lustige Witwe und im Rahmen des OpernKurzgenusses der Oper Graz als Tancredi in Monteverdis Il combattimento di Tancredi e Clorinda zu erleben. 2018 sang er – ebenfalls an der KUG – Nemorino in Donizettis L'elisir d'amore und Ferrando in Mozarts Così fan tutte.

In der Saison 2018/19 verkörperte er den 4. Juden in Richard Strauss' Salome an der Oper Graz, wo er auch im OpernKurzgenuss Mario und der Zauberer zu hören war. Ab der Saison 2019/20 gehört er dem Opern- studio der Oper Graz an. Zu seinem Konzertrepertoire zählen sowohl diverse Messen (u.a. von Haydn, Mozart, Schubert), sowie eine Vielzahl von Liedern, als auch Werke wie Bachs Johannespassion , Händels Messiah, Rossinis Petite Messe solennelle , Dvoraks Stabat Mater ,oder Orffs Carmina Burana. Als Dir igent widmet er sich vorrangig der Chormusik, wobei auch zahlreiche Aufführungen von Orchester- messen sowie anderer Chor-Orchesterwerke zu seinen bisherigen dirigentischen Tätigkeiten zählen. Er leitet und coacht Chöre und Ensembles im Raum Graz und ist durch seine Erfahrung in diesem Bereich auch als

Stimmbildner für Chöre sehr gefragt

Der polnische Bariton Dariusz Perczak, Förderkreisstipendiat der Spielzeit 2016/17, absolvierte 2010 mit Auszeichnung sein Gesangsstudium bei Andrzej Niemierowicz an der Musikakademie in Łódź. Seit 2013 studiert er bei Rudolf Piernay an der Opernschule der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Sein Operndebut gab er 2010 als Marco (Gianni Schicchi) am Neuen Theater in Łódź, und am Musiktheater Łódź war er im Jahr darauf als Dr. Falke (Die Fledermaus) zu sehen. 2015 debutierte er in Jan Stefanis Die Krakowiter und die Bergbewohner an der Nationaloper in Warschau. Darius Perczak konnte mehrfach Preise bei verschiedenen Wettbewerben erringen: 2010 gewann er den Ersten Preis beim Gesangswettbewerb in Mlawa und den Zweiten Preis beim Gesangswettbewerb für Slawische Musik in Kattowitz. Zu seinen jüngsten Erfolgen zählen u.a. jeweils der Zweite Preis bei den Wettbewerben „Ferruccio Tagliavini“ (2016) und „Hilde Zadek“ (2017). 2015/16 kam er an die Oper Graz an der er u. a. als

Graf (Le nozze di Figaro),Barbier von Sevilla, Barone di Trombonok (Die Reise nach Reims), Enrico

(Lucia di Lammermoor) und Eugen Onegin zu sehen war. 2019/20 singt er an der Oper Graz Marquis von Posa (Don Carlo), Masetto (Don Giovanni) und Zurga (Die Perlenfischer).

aus: Lucia di Lammermoor – Dramma tragico in due parti

Wie Sie in dem Beitrag zu Carafas Le nozze de Lammermoor vielleicht schon gelesen haben werden, gibt, bzw. gab, es sieben Opern die sich der Romanvorlage Walter Scotts angenommen haben; samt und sonders sind sie in der Versenkung verschwunden – mit einer Ausnahme:

Seit ihrer triumphalen Uraufführung im September 1835 in Neapel, hat sich Donizettis Lucia di

Lammermoor nicht nur durchgehend einen Platz im Repertoire behaupten können; sie gilt heute

als Prototyp der romantischen Oper schlechthin.

Im Jahr ihrer Uraufführung hatte Donizetti auch seinen Einstand in der damaligen „Welthauptstadt der Oper“ gegeben, am renommierten Théâtre-Italien mit seiner tragedia lirica Marino Faliero. Vier Jahre später bescherte ihm Lucia einen noch größeren Erfolg; nun natürlich im französischen Gewande, als Lucie de Lammermoor, und versehen mit einigen neu komponierten Nummern. Einer der „Hits“ der Partitur, von Anfang an und seither: das große Sextett im Finale des 1. Aktes. Wenn man in den Rezensionen der Uraufführung liest fällt auf, das Stück, mit dem heutige Opernbesucher dieses Werk an erster Stelle verbinden - Lucias große Wahnsinnsszene zu Beginn

des 2.Aktes – findet eigentlich so gut wie keine Beachtung und Erwähnung. Eine der Nummern

hingegen, die nirgends unerwähnt bleibt ist

Chi mi frena in tal momento – Sextett aus dem Finale des 1. Aktes A. Todorovic (Lucia) ~ M. Jankowski (Alisa) ~ M. Lerchenberger (Edgardo) A. Memeti (Arturo) ~ D. Perczak (Enrico) ~ M. Simonovski (Raimondo)

das berühmte Sextett aus Lucia di Lammermoor

Karikatur um 1910 worum es geht: Dank des Ausschnittes aus Carafas Nozze di Lammermoor sind Sie ja über die Grundkonstellation und Akteure schon einigermaßen im Bilde. Wenn Lucia in dieser Arie so schwermütig war, dann u.a. weil ihr Edgardo so meilenweit entfernt von ihr ist. Er mußte in diplomatischer Mission nach

Frankreich, doch vor der Abreise hatten die beiden Liebenden noch, als Zeichen ihres ewigen

Bundes, ihre Ringe getauscht. Inzwischen wurde Lucia von ihrem Bruder Enrico massiv unter

Druck gesetzt, in die Ehe mit Lord Arturo Buklaw einzuwilligen, um die familiären Finanzen zu sanieren und politische Edgardos Position zu festigen. Um seinem Drängen zusätzliches Gewicht zu verleihen, hat Enrico sämtliche Briefe Edgardos an Lucia abfangen lassen. Diese wähnt sich vergessen von ihrem Verlobten und hält schließlich dem Druck nicht mehr stand. Im 2. Akt wird die Hochzeit Lucias mit dem ungeliebten Lord Buklaw begangen. Gerade als sie ihre Unterschrift unter den Ehevertrag gesetzt hat, platzt Edgardo, mit dem untrüglichen Sinn für

Timing der echten Tenören eigen ist, in den Festsaal und die Feierlichkeit. In einem großen “Concertato“ geben die Beteiligten ihren widerstreitenden Gefühlen Ausdruck: Unverständnis, Wut, Verzweiflung – und der Hörer ahnt schon: das nimmt kein gutes Ende... – stimmt!

Drei Säulen des Grazer Ensembles: Günter Fruhmann, Maris Skuja und Betriebsdirektor Michael Barobeck

Noch bevor der gebürtige Grazer sein Kapellmeisterstudium bei Horvat 1986 mit Auszeichnung abgeschlossen hatte, wurde Günter Fruhmann im selben Jahre an die Oper Graz engagiert. Auf sein Debut mit Il barbiere di Siviglia 1988 folgten in den kommenden Jahren Dirigate von Die Entführung aus dem Serail, Die Zauberflöte, Fidelio, Der Freischütz, Zar und Zimmermann, La Traviata, Hänsel und Gretel, Carmen, Madama Butterfly, La Bohème, Tosca, Die Fledermaus – um nur einige zu nennen

- sowie eine Reihe von Konzerten. Gegenwärtig ist Günter Fruhmann Studienleiter und Leiter des

Opernstudios der Oper Graz.

Bei verschiedenen Festivals kames zur Zusammenarbeit u.a. mit Nikolaus Harnoncourt, Fabio Luisi und

Rudolf Bibl. Als Gast dirigierte er die Slowenische Philharmonie, die Marburger Philharmonie, das

Savaria Symphonieorchester, die Grazer Symphonikern, das Singapur-Symphonie-Orchestra (Così fan tutte), am Teatro Comunale in Reggio Calabria (Die lustige Witwe), sowie bei den Seefestspielen

Mörbisch (u.a. Wiener Blut, Im weißen Rössl, My Fair Lady, Der Zarewitsch, Der Zigeunerbaron, Die Fledermaus, Der Bettelstudent, Anatevka, Eine Nacht in Venedig). An der Dirigierabteilung der Kunstuniversität Graz ist Günter Fruhmann als außerordentlicher Professor tätig.

Maris Skuja stammt aus Riga, wo er Klavier und Komposition studierte und von 1974 bis 1990 an der Lettischen Nationaloper als Solorepetitor verpflichtet war. Es folgten Engagements in Graz (1991 bis 1995), an der Oper der Stadt Köln (1995/96) und seit 1996/97 wieder an der Oper Graz, an der er als Studienleiter und Leiter des Opernstudios tätig war. Von 1990 bis 1995 war er alljährlich Pianist und Begleiter des Belvedere-Gesangswettbewerbs in Wien. 1995 war er Studienleiter und Assistent von Pinchas Steinberg bei Prokofjews Oper „Krieg und Frieden“ in Wien. Bei den Bregenzer Festspielen hatte er die Gelegenheit zur Zusammenarbeit mit Vladimir Fedoseyev und Marcello Viotti. Maris Skujas Repertoire umfasst mittlerweile mehr als sechzig italienische, deutsche, französische, russische und lettische Opern, und parallel zu seiner Operntätigkeit ist er ein gesuchter Konzertbegleiter international renommierter Sänger wie Ana Pusar, Yvonne Naef, Adrienne Pieczonka, Gabriele Lechner, Egils Silins, Harry Peeters und Andrzej Dobber. Gastspiele gab er in Frankreich, Finnland, Schweden, Polen, Kanada, Tschechien, in den USA, der Schweiz sowie in Island.

An dieser Stelle neigt sich der Abend so langsam seinem Ende entgegen. Wir hoffen, dass Sie sich wieder wohlgefühlt haben und es ein Erlebnis für Sie war – bei gutem

Essen, großartiger Musik und in geselliger Runde das Opernhaus einmal aus einer ganz anderen, ungewohnten Perspektive genießen zu können; der Blick von der

Bühne aus in den Zuschauerraum.

Wenn im nächsten Monat diese Spielzeit endet, beginnen für uns schon wieder die ersten Überlegungen für das Benefiz auf der Bühne 2020 und wir würden uns freuen, wenn Sie auch dann wieder mit dabei sind! Tragen die Einnahmen dieses besonderen

Abends doch nicht unwesentlich dazu bei, dass wir in der Lage sind, etwa eine

Patenschaft für einen jungen Nachwuchskünstler zu übernehmen, oder diverse

Jugendprojekte der Oper zu unterstützen.

Noch schöner wäre es natürlich, wenn wir Sie für unseren Kreis gewinnen könnten!

Die Mitgliedschaft gibt es in unterschiedlichen Kategorien und sie ist ein schönes

Zeichen der Verbundenheit mit diesem Haus. Neben verschiedenen

Kooperationsmöglichkeiten mit der Oper bekommen Sie auch die Möglichkeit, die

“Opernarbeit“ aus ganz anderen Blickwinkeln kennenzulernen, etwa bei diversen

Probenbesuchen und Künstlergesprächen.

Bei Interesse – trennen Sie einfach die Rückseite dieses Programmheftes ab, schreiben

Ihre Adresse in das rechte Feld und geben das Blatt dem Bedienungspersonal oder lassen es am Tisch liegen. Unser “Koordinator“, Herr Nielsen, wird sich dann in den kommenden Tagen mit Ihnen in Verbindung setzen.

Ihr Christof Pertl