Bauleitplanung Der Gemeinde Völpke „Sondergebiet Photovoltaikanlagen
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Bebauungsplan „Sondergebiet Photovoltaikanlagen ehem. SKET-Gelände“ Gemeinde Völpke Bauleitplanung der Gemeinde Völpke Bebauungsplan Begründung mit Umweltbericht VORENTWURF „Sondergebiet Photovoltaikanlagen ehem. SKET-Gelände“ nach § 8 BauGB i. V. m. § 2 Abs. 1 BauGB Gemeinde Völpke über Verbandsgemeinde Obere Aller Zimmermannplatz 2 39365 Eilsleben Bearbeitung im Auftrag: IIP Ingenieurbüro Invest-Projekt GmbH Westeregeln Am Spielplatz 1 39448 Börde-Hakel Stand Juni 2021 IIP – Ingenieurbüro Invest-Projekt GmbH Westeregeln Am Spielplatz 1, 39448 Börde-Hakel Tel. 039268-9833/ Fax 039268-98355 Seite 1 von 36 Bebauungsplan „Sondergebiet Photovoltaikanlagen ehem. SKET-Gelände“ Gemeinde Völpke INHALTSVERZEICHNIS Inhalt Seite Punkt Planungsgegenstand 1 Veranlassung und Erforderlichkeit 3 1.1 Geschichte 4 1.2 Begründung für den Standort 6 2 Plangebiet 9 2.1 Abgrenzung des Geltungsbereiches 9 2.2 regionale u. naturräumliche Einordnung 10 2.3 Fachgesetze, Planungsvorgaben / planerische Ausgangssituation 15 2.4 allgem. Angaben zu Art u. Umfang der PV-Anlage 20 2.5 Kriterien für die naturverträgliche Photovoltaik-Freiflächenanlage 22 3 Inhalt des Bebauungsplans 25 4 techn. Infrastruktur 26 5 Bodendenkmal 27 6 Abfall 27 7 Altlasten 28 8 Brandschutz 28 9 Kampfmittel 29 10 Einfriedung 29 11 Flächen zum Erhalt von Bäumen u. Sträuchern 29 12 Textliche Festsetzungen 30 13 Monitoring 33 14 Kosten/Finanzierung 33 15 Flächenbilanz 33 16 Umweltbericht 34 17 Verfahrensablauf 35 Anlage Umweltbericht mit Naturschutzrechtliche Eingriffs- /Ausgleichsbilanzierung und spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (wird derzeit vom Büro Stadt-Land Planungsgesellschaft mbH erarbeitet) IIP – Ingenieurbüro Invest-Projekt GmbH Westeregeln Am Spielplatz 1, 39448 Börde-Hakel Tel. 039268-9833/ Fax 039268-98355 Seite 2 von 36 Bebauungsplan „Sondergebiet Photovoltaikanlagen ehem. SKET-Gelände“ Gemeinde Völpke 1. Veranlassung und Erforderlichkeit Am 02.06.2021 wurde in der Gemeinde Völpke der Aufstellungsbeschluss für die Erstellung eines Bebauungsplans „Sondergebiet Photovoltaikanlagen ehemaliges SKET-Gelände“ gefasst. Es ist die erste Änderung des Aufstellungsbeschlusses vom 10.12.2020. Auf dem Gebiet der ehemaligen Maschinenfabrik SKET soll eine Photovoltaik-Freiflächenanlage errichtet werden. Die Flächengröße des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes für die PV-Anlagen beträgt 9,3 ha. Der Bebauungsplan nach § 8 BauGB, gibt einen planungsrechtlichen Rahmen für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung des Gebietes vor, auf dem das Vorhaben durch den Vorhabenträger realisiert werden soll. Der Städtebauliche Vertrag zur Übernahme der Planungskosten inklusive sämtlicher erforderlicher Gutachten und der sich daraus ergebenden naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen, ist mit dem Investor dhb Solarsysteme GmbH, Poststraße 32, 87439 Kempten abgeschlossen worden. Ein Erschließungsvertrag zur Übernahme der Kosten für die Realisierung der Erschließung der überplanten Fläche, sowie dem Rückbau der PV-Anlagen wird zwischen Gemeinde und Vorhabenträger noch vor Satzungsbeschluss abgeschlossen. Mit diesem Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan wollte die Gemeinde Völpke auch den Zielen und Grundsätzen des Landesentwicklungsplanes entsprechen. Der Landesentwicklungsplan stellt ein Gesamtkonzept zur räumlichen Ordnung und Entwicklung des Landes Sachsen-Anhalt dar. Er bildet die Grundlage für eine wirtschaftlich, ökologisch und sozial ausgewogene Raum und Siedlungsstruktur und koordiniert die Nutzungsansprüche an den Raum. Zum Thema Energie werden folgende Ziele und Grundsätze der Raumordnung formuliert: Z 103 „Es ist sicher zu stellen, dass Energie stets in ausreichender Menge, kostengünstig, sicher und umweltschonend in allen Landesteilen zur Verfügung steht. Dabei sind insbesondere die Möglichkeiten für den Einsatz erneuerbarer Energien auszuschöpfen und die Energieeffizienz zu verbessern.“ G 74 „Der Einsatz für mehr lokal abgesicherte Netze und kleinere Anlagen zur lokalen Absicherung der Energiegewinnung soll weiter vorangetrieben werden.“ G 75 „Die Energieversorgung des Landes Sachsen-Anhalt“ soll im Interesse der Nachhaltigkeit auf einem ökonomisch und ökologisch ausgewogenen Energiemix beruhen“ Begründung: „Eine moderne, leistungsfähige und umweltschonende Energieversorgung bildet die Grundlage für die Wirtschaft und zur Sicherung der Daseinsvorsorge in allen Landesteilen. Die Energieversorgung in Sachsen-Anhalt wird auch künftig auf einem ökonomisch und ökologisch ausgewogenen Energiemix und zunehmend auf erneuerbaren Energien beruhen. IIP – Ingenieurbüro Invest-Projekt GmbH Westeregeln Am Spielplatz 1, 39448 Börde-Hakel Tel. 039268-9833/ Fax 039268-98355 Seite 3 von 36 Bebauungsplan „Sondergebiet Photovoltaikanlagen ehem. SKET-Gelände“ Gemeinde Völpke Die Landesregierung orientiert sich mit ihrem Energiekonzept 2007 bis 2020 am Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung der Energieversorgung unter Beachtung von ökonomischen, ökologischen und sozialen sowie ethisch vertretbaren Aspekten. Aufgrund der unverantwortbaren Risiken sollen in Sachsen-Anhalt keine Atomkraftwerke errichtet und betrieben werden. Ein stärkeres Augenmerk auf kleinere Kraftwerke auf der Basis regenerativer Energien kann im Einzelfall einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der Stromversorgung auf lokaler Ebene leisten“ 1.1 Geschichte Der Siedlungsbereich der Verbandsgemeinde Obere Aller befindet sich westlich der Elblinie, im sogenannten Altsiedelland, das bereits zu karolingischer Zeit als Nordthüringgau eine Grenzmark des Heiligen Römischen Reiches darstellte. Bis zum Beginn schriftlicher Aufzeichnungen liegen Informationen nur aus archäologischen Quellen vor. Diese reichen zurück bis ins 3.Jahrhundert v.u.Z., die Jungsteinzeit mit den bandkeramischen Funden in der Allerniederung und dem Grabhügel bei Marienborn im Bischofswald. Bedeutende Zeugnisse dieser Zeit sind die Großsteingräber bei Marienborn, die eine wechselvolle Siedlungsgeschichte belegen, bei der der Schwerpunkt der Besiedlung am Rand der fruchtbaren und wasserreichen Niederung der Aller. Ortsgeschichte (Wikipedia) Eine erste urkundliche Erwähnung Badelebens datiert aus dem Jahr 1112 in einer Urkunde des Bischofs Reinhard von Halberstadt für das Kloster Hamersleben. Um 1200 wurde die heute noch bestehende romanische Sankt-Petrus-Kirche errichtet. Altar und Westquerturm der Kirche stammen noch aus der Bauzeit. Völpke hatte eine lange Bergbautradition. Unter dem landwirtschaftlich ausgezeichneten Bördeboden liegen zum Teil beträchtliche Braunkohlevorkommen. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts wurde im Helmstedter Revier untertage Braunkohle geschürft, die industrielle Förderung begann nach 1847. 1872 wurde ein Eisenbahnanschluss nach Eilsleben in Betrieb genommen, der es ermöglichte, die Kohle abzutransportieren. Mit dem industriellen Aufschwung stieg die Bevölkerungsanzahl im Gebiet Völpke/Harbke rapide an. 1898 wurde die Brikettfabrik gegründet, wenig später wurde die Wachsfabrik errichtet. Die Braunkohleindustrie im Revier erlosch nach der Wiedervereinigung Deutschlands: der Tagebau „Wulfersdorf“ wurde 1989 geschlossen, 1991 schloss auch das Kraftwerk im benachbarten Harbke. Der massive Arbeitsplatzabbau stellte die Gemeinde vor große Probleme. Neben einigen Gewerbeansiedlungen auf neuen Gewerbe- und Industriegebieten blieb die traditionsreiche „Völpker Montanwachs GmbH“ (heute: Völpker Spezialprodukte GmbH) erhalten, die heute etwa 100 Arbeitnehmer beschäftigt. Schließlich wurde 1992 auch die Produktion der Völpker Brikettfabrik eingestellt. Sie wurde abgerissen und jetzt für Photovoltaikanlagen genutzt. Eine weitere Photovoltaikanlage und eine Biogasanlage befinden sich im Gewerbe- und Industriepark Badeleben nördlich der Planfläche. IIP – Ingenieurbüro Invest-Projekt GmbH Westeregeln Am Spielplatz 1, 39448 Börde-Hakel Tel. 039268-9833/ Fax 039268-98355 Seite 4 von 36 Bebauungsplan „Sondergebiet Photovoltaikanlagen ehem. SKET-Gelände“ Gemeinde Völpke Geschichte der Plan-Fläche Das Schwermaschinenbau-Kombinat „Ernst Thälmann“ (SKET) mit Sitz in Magdeburg war ein Kombinat der DDR, dem zahlreiche volkseigene (VEB) Maschinenbau-Betriebe mit mehreren Zehntausend Beschäftigten angehörten. 1989 zählten 18 Betriebe mit etwa 30.000 Mitarbeitern zum Kombinat SKET. Im Sommer 2009 brannte eine ehemalige SKET-Werkhalle im verwilderten Gebiet des SKET Badeleben ab. Das leicht zugängliche Gebäude war mit Unrat angereichert und machte die Aufgabe für die Feuerwehren nicht leicht. Das Feuer fand im Müll zusätzliche Nahrung. Die Fläche soll wieder einer gewerblichen, ökonomisch sinnvollen und naturverträglichen Nutzung zugeführt werden. Die Nutzung erneuerbarer Energien trägt dazu bei, den Ausstoß von Kohlendioxid zu verringern und die Dauer der Verfügbarkeit fossiler Energieträger wie Kohle, Erdgas und Erdöl zu verlängern. Die Gemeinde Völpke möchte einen Beitrag zum erforderlichen Ausbau der erneuerbaren Energien leisten. Die Errichtung, der Betrieb und die Vergütung von Photovoltaikanlagen werden durch das erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt. Dieses stellt damit die Grundlage für die Auswahl möglicher Standorte dar. Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Aufgabenstellung des Bebauungsplans „Sondergebiet Photovoltaikanlagen ehem. SKET-Gelände“ der Gemeinde Völpke dem Ziel der Landesplanung dient, Energie stets in ausreichender Menge, kostengünstig, sicher und umweltschonend in allen Landesteilen zur Verfügung zu stellen. Dabei sind insbesondere die Möglichkeiten für den Einsatz erneuerbarer Energien auszuschöpfen und die Energieeffizienz