Protokoll Öffentliche Sitzung des Rundfunkrats des SWR Freitag, 28.09.2018, 09:52 – 12:53 Uhr Hans-Bredow-Straße, Heinrich-Strobel-Haus, 2.0G, Grosser Sitzungssaal 2114

Anwesend vom Rundfunkrat Anwesend vom Rundfunkrat Armbruster, Eva-Maria Schulze, Hans-Joachim Augustin, Karin Seiler, Peter Augustyniak-Dürr, Ute Sing, Roland Baden, Alexander Steinberg, Volker Bill, Gisela Stich, Volker Binder, Sascha, MdL Stolz, Dr. Monika Bronner, Gerhard Störr-Ritter, Dorothea Daferner, Claudia Wald, Tobias, MdL Dahlbender, Dr. Brigitte Weckenmann, Ruth Delfeld, Jaques Weiß, Erol Alexander Fischer, Inge Willius-Senzer, Cornelia, MdL Fischer, Karin Wilske, Prof. Dr. Herrmann J. Fleischer, Gundolf Frenzer-Wolf, Gabriele Entschuldigt vom Rundfunkrat Fröhlich, Barbara Althaus, Prof. Christel Geibel, Karl Beilstein, Anke, MdL Grimm, Prof. Dr. Petra Böhlen, Beate, MdL Gothe, Christine Berggötz, Jonathan Haller, Martin, MdL Bosch, Barbara Heberer, Helen Buschmeier, Dr. Gabriele Hinrichs, Karen Durian, Ariane Kälberer, Heinz Günster, Dr. Engelbert Kulitz, Dr. Peter Hammes-Rosenstein, Marie-Theres Kurtz, Sabine, MdL Herkert, Thomas Lehmann, Margarete Kehle, Roger Lenz, Lilli Kreusch, Dr. Irina Manns, Winfried Moritz, Doro May, Nicola Özyurt, Tarik Müller, Gottfried Rau, Helmut Mungenast, Kai Reichhold, Rainer Pagel-Steidl, Jutta Rukwied, Joachim Paraschaki, Argyri Schächtele, Prof. Dr. Traugott Perc, Dejan Süß-Slania, Gitta Rohling, Steffi Schiewer, Prof. Dr. Hans-Jochen Rosenberg, Solange Vitzthum, Dr. Anne Gräfin Salomon, Alexander, MdL Wambsganß, Ilse Saur, Bernd Weiland, Dr. Adolf, MdL Schmitt, Matthias Wingertszahn, Susanne

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Anwesend vom Verwaltungsrat Schweitzer, Alexander Stechl, Hans-Albert Valentiner-Branth, Andrea Zellhuber-Vogel, Petra

Anwesend vom SWR (GL) Boudgoust, Peter Eberhard, Michael Büttner, Jan Eicher, Dr. Hermann Hauser, Dr. Christoph Hug, Gerold Schelberg, Dr. Simone Schneider, Stefanie

Anwesend vom SWR Dechent, Jutta Fischer, Benjamin Gökeler, Birgit Hager, Florian Heims, Günter Kuhn-Lorenz, Cornelia Wolber, Melanie

Protokoll Ziller, Marlies

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Der Rundfunkratsvorsitzende, Gottfried Müller, begrüßt die Anwesenden zum öffentlichen Teil der Sitzung des Rundfunkrats.

Top 1 Genehmigung der Protokolle Der Rundfunkrat des SWR genehmigt das Protokoll der öffentlichen Sitzung des Rundfunkrats am 15. Juni 2018 in Stuttgart.

Das Protokoll steht seit dem 14. September 2018 auf dem Datensharepoint bzw. ist den Gremienmitgliedern mit der Einladung übermittelt worden.

Top 2 Bericht des Vorsitzenden Geburtstage Zuerst spricht der Vorsitzende folgenden Gremienmitgliedern seine Glückwünsche zu deren runden und halbrunden Geburtstagen aus:

• Herrn Werner Simon • Frau Cornelia Willius-Senzer • Herrn Gundolf Fleischer • Frau Gabriele Frenzer-Wolf • Frau Ilse Wambsganß • Herrn Dr. Adolf Wieland • Herrn Roger Kehle • Herrn Tobias Wald • Herrn Martin Haller • Frau Jutta Pagel-Steidl • Frau Barbara Bosch • Frau Gitta Süß-Slania • Herrn Alexander Schweitzer

ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) am 10./11.09. in Berlin Der Vorsitzende greift folgende drei Themen aus der Sitzung heraus: Telemedien Die GVK bewerte die Novellierung des Telemedienauftrags im Grundsatz positiv, wenngleich die Neuregelung hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückbleibe. Immerhin bringe die Änderung - nach Auffassung der GVK - mehr Klarheit zugunsten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, denn

• die Verweildauer sei einheitlich geregelt • zur Verbreitung dürften auch Drittplattformen genutzt werden • Sendungen könnten schon vor Ausstrahlung online gestellt werden • Dreistufentests seien nur bei wesentlichen Änderungen des Angebots oder völlig neuen Angeboten notwendig

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Außerdem werde das Verbot der Presseähnlichkeit konkretisiert und die Schwerpunktbildung mittels Bewegtbild und Ton festgeschrieben. In den einzelnen Landesrundfunkanstalten sei nun zu sondieren, inwieweit Verfahren und Angebote an die Neuregelung anzupassen seien. Angestrebt werde eine möglichste einheitliche Umsetzung. Des Weiteren begrüße die GVK die Straffung der Digitalstrukturen in der ARD. Es gebe nun ein Digitalboard (Board: darunter sei eine Arbeitsgruppe zu verstehen, so der Vorsitzende) unter Leitung des ARD-Onlinekoordinators Benjamin Fischer vom SWR, welchem ein Distributionsboard und ein Entwicklerboard zugeordnet seien. Ziel müsse es sein, die Digitalprodukte der ARD sichtbar zu machen. Benjamin Fischer habe nun erreicht, was der SWR schon seit langem anstrebe. (Mehr dazu unter TOP 7). Kritisch sehe die GVK die geplante Errichtung einer Schlichtungsstelle von öffentlich- rechtlichen Rundfunkanstalten und Spitzenverbänden der Presse zur Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten. Die GVK gehe davon aus, dass die Kompetenzen der Gremien von einer solchen Schlichtungsstelle nicht berührt würden und erwarte weitere Informationen über Besetzung und Arbeitsweise dieser Einrichtung.

Diversität im Hörfunk Das Thema Diversität habe den SWR-Rundfunkrat in den vergangenen Sitzungen immer wieder beschäftigt. Ergänzend dazu berichtet der Vorsitzende von einer ARD-weiten Bestandsaufnahme in den Hörfunk-Programmen. Der Vorsitzende der ARD- Hörfunkkommission und die Diversity-Beauftragte hätten eine Auswertung vorgelegt, wonach die Verteilung von Frauen und Männern „On Air“ insgesamt ausgeglichen seien. Nachgebessert werde müsse jedoch bei den ARD-Auslandskorrespondentinnen und in den reichweitenstarken Pop- und Serviceprogrammen. Die GVK habe diese Bestandsaufnahme zur Kenntnis genommen und darum gebeten, über die Umsetzung weiterer Maßnahmen informiert zu werden. Nach Auffassung der GVK müssten die Gremien im Rahmen ihrer Kompetenzen zur weiteren Steigerung von Diversität in den einzelnen Häusern beitragen, zum Beispiel bei Personalentscheidungen und in der Aufsicht über gesetzliche Vorgaben zur Vielfaltssicherung. Der SWR stehe in der Diversitätsstudie mit am besten da – so der Vorsitzende.

Programmstrategische Debatte Sport Weiteres Thema – wie in jeder September-Sitzung der GVK – sei die Programmstrategische Debatte Sport gewesen, diesmal mit folgendem Beratungsergebnis: • Die GVK unterstütze die Programmverantwortlichen in ihren Bestrebungen, weniger bekannte Sportarten in der Berichterstattung aufzuwerten. • Die GVK nehme zur Kenntnis, dass angesichts des sich stark verändernden Sportrechtemarkts, verstärkt neue Kooperationen mit Partnern eingegangen bzw. geprüft werden. Sie wolle sich deshalb künftig mit den Auswahlkriterien für Kooperationspartner und den Verwertungsrechten für die ARD näher befassen. • Die GVK wolle zeitnah über die Konditionen des Sportrechteerwerbs für die Übertragung der Tour de France informiert werden und unterstütze, dass weiter intensiv an einer kritischen Berichterstattung der Tour de France festgehalten werde.

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Positiv erwähnt der Vorsitzende in diesem Zusammenhang die Anti Doping Anstrengungen, die sich bereits bewährt hätten. • Die GVK möchte außerdem fortlaufend über den Stand der Überlegungen informiert werden, ein Sendezentrum für sportliche Großereignisse gemeinsam mit dem ZDF einzurichten – so wie es sich für die Berichterstattung über die Fußball- Weltmeisterschaft 2018 in Baden-Baden bestens bewährt habe. Der Vorsitzende führt ergänzend dazu aus, dass sich bereits ein Hauen und Stechen darum zeige, dieses Sendezentrum zu bekommen.

Fragen zum Bericht des Vorsitzenden gibt es nicht.

Hinsichtlich des Begriffs DIVERSITÄT wird darum gebeten, diesen nicht nur auf Genderthemen zu beziehen, sondern ebenso auf Migranten und LGBT- (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) Menschen.

Top 3 Bericht des Intendanten Der Intendant, Peter Boudgoust, geht zu Anfang seines Berichts auf die gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland ein. Auslöser dafür seien eine tiefe Verunsicherung sowie eine Angst vor der Zukunft. Jedoch müsse geklärt werden, ob sich eine Mehrheit der Bevölkerung diese Sorgen mache oder ob hier von einer relativen Minderheit Stimmung gemacht werde und die Medienlandschaft darauf einsteige. Zur beruflichen Professionalität der Journalisten gehöre es, dies zu hinterfragen. Jedoch erlebe man derzeit ein grundsätzliches Misstrauen und eine fehlende Gesprächsbereitschaft, überhaupt verstehen zu wollen, wie Journalismus funktioniere. Er habe große Sorge, wenn er erlebe, dass Journalistinnen und Journalisten bedroht würden und dass sie an ihrer Arbeit gehindert würden – von übereifrigen Polizeibeamten, politischen Parteigängern oder aufgeheizten Demonstranten. Jüngsten Beispiel dafür sei das Satireformat „Bohemian Browser Ballett“, das der SWR für „funk“ produziere. Unter dem Titel „Volksfest in Sachsen“ habe die Szenerie von Chemnitz mit allen Beteiligten dabei satirisch die Quittung bekommen.

https://www.youtube.com/watch?v=MAIuMnMdh1Y

Für diesen Satirefilm sei der Blogger Schlecky Silberstein bedroht worden und habe darüber einen bemerkenswerten Text geschrieben, mit dem Titel „Ein Hauch von `33 – und plötzlich stehen sie vor deiner Tür“.

http://www.schleckysilberstein.com/2018/09/ein-hauch-von-33-und-plotzlich-stehen-sie-vor- deiner-tur/

Im Netz sei dazu aufgerufen worden, persönlich bei ihm vorbeizuschauen und ihm die Meinung zu sagen – oder gar Schlimmeres. Das könne nicht akzeptiert werden und dagegen müsse mit allen Mitteln, die ein Rechtsstaat bieten könne, vorgegangen werden. Nur leider habe er den Eindruck, dass auf zu vielen Ebenen genau diese Grenze nicht mehr wahrgenommen werde.

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Gleichzeitig denke die Politik in Deutschland darüber nach, wie öffentlich-rechtlicher Rundfunk in Zukunft aussehen soll. Immerhin ein Thema sei schon geklärt: Das Bundesverfassungs- gericht habe im Sommer den Rundfunkbeitrag bestätigt und die jahrelangen Debatten hätten insofern ein Ende. Dass der Rundfunkbeitrag gehalten habe, das sei auch und vor allem Herrn Dr. Eicher und den Kolleginnen und Kollegen des Justitiariats zu verdanken.

- Diesen Dank unterstreicht das Gremium an dieser Stelle mit Beifall –

Die Verfassungsrichter hätten einzig angemahnt, dass eine Zweit- oder Nebenwohnung betragsfrei sein müsse. Anders als von den Kritikern gewünscht, hätten die Richter des Bundesverfassungsgerichts nochmals betont, welchen Wert der öffentlich-rechtliche Rundfunk habe. Er müsse zur Angebotsvielfalt beitragen, Orientierungshilfe bieten und er müsse ein Gegengewicht sein zu denen, die die Wirklichkeit verzerrt darstellen, gerade in den sozialen Netzwerken. Ein Beleg, wie dies gelingen könne, sei das gemeinsame Jugendangebot von ARD und ZDF, „funk“. Viele Auszeichnungen, darunter mehrfach der Grimme-Preis, dokumentierten das eindrucksvoll. Gleichzeitig betont der Intendant, dass es „funk“ ohne die starke Unterstützung vieler Kolleginnen und Kollegen im SWR nicht geben würde und das Ergebnis heute sei mehr als erfreulich, denn Produktionen von „funk“ würden auch im ARD Morgenmagazin oder - wie die Serie „Wishlist“ - auch als Spielfilmversion im Ersten Programm ihren Platz finden. Die Herangehensweise von „funk“ sei wegweisend für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, gerade auch, was die Formatentwicklung angehe. Unterhaltung – wenn auch in letzter Zeit in Frage gestellt – sei Teil des Auftrags, der Identität und der gemeinsamen Kultur. Dies habe eindrucksvoll der Dokumentarfilm „Kulenkampffs Schuhe“ von Regina Schilling im Ersten gezeigt. Regina Schilling habe es geschafft – verknüpft mit ihrer eigenen Familiengeschichte – ein Bild des nachkriegsgebeutelten Deutschland zu zeichnen, das mit den Shows am Samstagabend seinen inneren Frieden finde. Bei allen substanziellen Debatten um die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wäre es aus seiner Sicht – so der Intendant – absolut falsch, so lange in den öffentlich-rechtlichen Auftrag einzugreifen, bis etwas übrigbleibe, von dem man annehme, es würde gerade so ein Grundbedürfnis an Information darstellen. Die Wahrheit sei, dass mit jedem Stück, das dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk genommen werde, auch etwas verloren gehe, an dem die Menschen hingen. Vielmehr wolle man ein abwechslungsreiches Programm bieten: Vom Kinderkanal über „funk“, die Radioprogramme, Kultur- und Politikmagazine bis hin zu „Immer wieder sonntags“, dem Tatort oder die professionelle Sportberichterstattung, die vielen Teilhabe, Integration und Gemeinschaft ermögliche. Aber eines müsse dabei allen – auch der Medienpolitik - bewusst sein: Mit jeder Veränderung des Auftrags oder mit jedem Cent, der dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk entzogen werde, verliere er auch ein Stück Akzeptanz. Denn das, was der Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sei, erfülle niemand sonst und er erreiche über 90 Prozent der Menschen in Deutschland, auch diejenigen, die die Medien kritisch sehen und an der Demokratie zweifeln. Und eine überwältigende Mehrheit dieser Menschen attestiere dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk Glaubwürdigkeit und halte ihn für einen wichtigen, unverzichtbaren Teil ihres Lebens.

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Dass der SWR zum Alltag der Menschen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gehöre, zeige sich auch bei Veranstaltungen wie den Sommerfestivals in Mainz und Stuttgart, den Schwetzinger SWR-Festspielen, bei Rhein-Vokal oder den Donaueschinger Musiktagen, beim SWR Doku Festival, beim SWR Fernsehen Familienfest in Speyer oder beim „New Pop Festival“ von SWR3. Neben der Popmusik übertreffe gerade das SWR Symphonieorchester mit seinem erstklassigen Dirigenten alle Erwartungen bei Weitem. Teodor Currentzis – weltweit der Dirigent der Stunde – begeistere, weil er voller Temperament und mit ungekannter Energie der Musik seine eigene Note gebe. Das beweise er schon lange mit seinem Engagement im russischen Perm und seinem Ensemble Musica Aeterna. Für ihn - so der Intendant - sei dies nun der Beweis, dass mit allem, was die Fusion der Orchester an schweren Momenten mit sich gebracht habe, im Ergebnis der richtige und zukunftsweisende Weg gewählt worden sei. Auch im Digitalen habe der SWR – gemeinsam mit den anderen Landesrundfunkanstalten – einen wichtigen Schritt getan. Die neue ARD Mediathek sei da und optisch ein sehr vorzeigbares Ergebnis, das mit den digitalen Plattformen von Netflix und Co. absolut mithalten könne. Und mit der Beta-Version gehe man einen neuen Weg. Die ARD Mediathek werde ganz gezielt - gemeinsam mit den Nutzerinnen und Nutzern - entstehen. Dieser Werkstattcharakter helfe, die Mediathek noch besser zu machen und zeige, dass die ARD Teil der Gesellschaft sei und jeder sich deshalb beteiligen könne. Es gehe jedoch nicht um Medien allein. Es gehe auch darum, dass gekämpft werden müsse: für Demokratie, gegen Hass und Ausgrenzung, für Freiheit und diese großartige, friedliche Existenz, die Deutschland in den vergangenen 73 Jahren so ausgezeichnet habe. Der SWR sei ein lernendes Unternehmen, dass sich nicht vor neuen Herausforderungen scheue und hart dafür arbeite, um das Leben der Menschen im Südwesten und in der Republik mit seinen Programmen und Inhalten, Tag für Tag zu bereichern.

Der Bericht des Intendanten wird mit Beifall aufgenommen. Ergänzend dazu wird von den Rundfunkräten ausgeführt, dass alle nach dem Konzert des SWR Symphonieorchesters mit Teodor Currentzis so berührt gewesen seien, wie seit langem nicht. Mit diesem verheißungsvollen Auftakt und mit diesem jungen Dirigenten könne man nun, nach den Zeiten der Auseinandersetzung um die Fusion des Orchesters, in spannende Zeiten blicken.

Bei der anschließenden Frage- und Diskussionsrunde werden die Angriffe auf Journalisten in den Sozialen Medien sowie bei der Berichterstattung vorgetragen und erörtert, u.a. am Beispiel des BR-Mitarbeiters Richard Gutjahr, der im Juli 2016 über den Anschlag in Nizza berichtet hat. Aus dem Gremium wird vorgeschlagen, sich mit der Thematik zu befassen und den Journalistinnen und Journalisten den nötigen Rückhalt zu geben.

Diesem Vorschlag schließt sich die Vorsitzende des Programmausschusses Kultur, Ruth Weckenmann, an und stellt dabei die Frage, wie eine Stärkung hier konkret aussehen könne, da davon auszugehen sei, dass die Angriffe zunehmen werden.

Florian Hager, Programmgeschäftsführer von ‚funk‘ verweist auf die Gegenmeinungen in den Communities der Sozialen Medien, die die Angreifer – wie sich bereits gezeigt habe - zurückdrängen könnten.

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Programmdirektor Kultur, Gerold Hug, bestätigt zwar die Problematik der Angriffe, verweist aber gleichzeitig darauf, dass bei ‚funk‘ eine Gruppe von Psychologen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen würde. Bei Morddrohungen, Beleidigungen sowie bei Antisemitismus gelte eine No Tolerance-Maxime und deshalb bringe man diese zur Anzeige. Zudem gebe es Sicherheitsanalysen in Zusammenarbeit mit dem Justitiariat, vielfältige Gespräche und Reporterschulungen, auch für Volontäre. In bestimmten Fälle gebe es Personenschutz und die Polizei würde im Bedrohungsfall verstärkt Streife am Wohnort fahren. Aus dem Gremium wird darauf hingewiesen, man möge sorgfältig überlegen, wie man mit dieser Problematik umgehen wolle. Als ein kluger Weg wird die Stärkung der Journalisten - auch durch Psychologen – bezeichnet. Zusätzlich wird darum gebeten, die Vorgehensweisen dem Gremium näher darzustellen.

Da Parallelen zu den Bedrohungen der Parlamentarier gesehen werden, wird aus dem Gremium darum gebeten, auch deren Erfahrungen zu berücksichtigen. Ebenso müsse man den Unterschied zwischen Kritik und Denunziation, persönlicher Verletzung und körperlicher Bedrohung beachten.

Der Intendant bittet darum, die Anregungen und Anmerkungen in den Ausschüssen sowie im Gremium zu reflektieren und dabei zu bedenken, dass rechtliche Möglichkeiten oft an faktische Grenzen stoßen würden. Außerdem sei die Anonymität der Angreifer ein Problem. Weiter führt er aus, dass durch die Logik der Algorithmen im Netz nicht mehr die Vielfalt der Meinungen im Fokus stehe, vielmehr würden die Algorithmen Menschen gleicher Meinung und Neigung zusammenführen, die sich dann wiederum selbst bestätigen würden. In der täglichen digitalen Arbeit gehe es darum, zwischen Fakten und Meinungen zu unterscheiden. Die zweite Chefredakteurin, Frau Dr. Biesinger, werde sich vor diesem Hintergrund verstärkt dafür einsetzen, die professionelle Reflexion im SWR wachzuhalten.

Herr Dr. Eicher ergänzt, dass das Justitiariat immer Ansprechpartner für Journalisten sei, aber keine Patentrezepte liefern könne. Meist seien dies Einzelfälle mit hohem Zeitaufwand bei der Bearbeitung. Dies werde er gerne in einer Sitzung des Rundfunkrats aufzeigen.

Bevor der Vorsitzende diesen Tagesordnungspunkt abschließt, informiert er das Gremium darüber, dass am Vortag in der Vorsitzenden-Besprechung erörtert worden sei - zusätzlich zu den eng getakteten Sitzungen - für Grundsatzfragen entsprechende Workshops anzubieten. Im Präsidium des Rundfunkrats werde man sich deshalb damit beschäftigen und er werde in den nächsten Monaten dazu ein Angebot vorlegen.

Top 4 Berichte aus den Ausschüssen Der Vorsitzende bittet die Ausschussvorsitzenden über all das zu berichten, was nicht den ARD-Bericht, die Leitlinien oder den Bericht funk betreffe, denn dazu gebe es anschließend gesonderte Tagesordnungspunkte.

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a) Programmausschuss Information Der schriftliche Bericht des Vorsitzenden Herrn Dr. Kulitz ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 1)

b) Programmausschuss Kultur Der schriftliche Bericht der Vorsitzenden Frau Weckenmann ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 2)

c) Ausschuss Recht und Technik Der schriftliche Bericht des Vorsitzenden Herrn Manns ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 3a und 3b )

TOP 5 Bericht aus den Landesrundfunkräten a) Rheinland-Pfalz Der schriftliche Bericht der Vorsitzenden Frau Wingertszahn ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 4)

b) Baden-Württemberg Der schriftliche Bericht des Vorsitzenden Herrn Stich ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 5)

Top 6 Bericht aus den Programmbeiräten a) Deutsches Fernsehen Der schriftliche Bericht des Vorsitzenden Herrn Geibel ist dem Protokoll beigefügt. (Anlage 6)

b) ARTE Deutschland TV GmbH Herr Rau ist entschuldigt und wird deshalb seinen Bericht in der Sitzung im Dezember vortragen.

Top 7 ARD Mediathek Der Vorsitzende begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt den Leiter der ARD Onlinekoordination, Herrn Benjamin Fischer. Dieser werde über die neu gestaltete ARD Mediathek berichten, die auf der IFA erstmals öffentlich präsentiert worden sei und dort bereits viel Beachtung gefunden habe. Künftig werde es das gesamte ARD-Angebot auf einer Plattform mit einem Zugang geben, das überall und jederzeit abrufbar sein werde. Das sei vor allem der Verdienst von Herrn Fischer, dazu gratuliert ihm der Vorsitzende bevor er ihm das Wort für die Präsentation erteilt.

Herr Fischer bedankt sich für die Glückwünsche und die Einladung zur Sitzung und informiert die Gremienmitglieder darüber, dass er seit Dezember 2017 ARD Online leite und koordiniere

Seite 9 von 13 und federführend die ARD Mediathek verantworte. In dieser Zeit sei der Paradigmenwechsel – weg von unterschiedlichen Angeboten hin zu einer starken gemeinsamen Plattform – erfolgt. https://www.ardmediathek.de/tv

Im Fokus des Angebots stehe der Nutzer und ihm solle der Weg zu den Inhalten so einfach wie möglich gemacht werden. (Anlage 7)

Mit der Präsentation von Open-Beta auf der IFA habe der Dialog mit den Nutzerinnen und Nutzern begonnen, bevor im Dezember 2018 der Launch der neuen ARD Mediathek anstehe. Ziel der neuen ARD-Mediathek sei eine deutliche Steigerung der Reichweite durch ein bestes Angebot für die Nutzerinnen und Nutzer. http://static.ard.de/open-beta/

Für seine Präsentation erhält Herr Fischer den Beifall der Rundfunkräte.

Der Vorsitzende bedankt sich ebenfalls und ergänzt, die neue ARD Mediathek sei ein epochaler Schritt und ermögliche gerade eine vermehrte Nutzung durch die Jugendlichen, die die Angebote der öffentlich-rechtlichen Anstalten nicht mehr linear nutzen würden.

Bezugnehmend auf die Frage, inwieweit die Barrierefreiheit bei der Nutzung der ARD- Mediathek gesichert sei, führt Herr Fischer aus, man nutze die angesprochene Beta-Phase, um die Barrierefreiheit dabei zu testen und dann zu implementieren. Gegebenenfalls gebe es zukünftig einen einfachen Zugriff über Suchmaschinen, die Untertitelungsangebote sowie Angebote in Gebärdensprache und in einfacher Sprache aufführen würden. Der Hinweis auf eine möglichst lange Verweildauer der Inhalte in der Mediathek sei – so Benjamin Fischer – richtig. In der ARD sei dies ein zentrales Thema, bei dem eine Verbesserung angestrebt werde. Dazu gebe es unterschiedliche Initiativen, um homogene Verweildauerkonzepte für alle ARD-Anstalten zu erarbeiten. Hinsichtlich des Auftritts bzw. des Abschaltens / Weiterbetreibens des Auftritts von und der einzelnen Landesrundfunkanstalten erklärt Herr Fischer, dass es für Das Erste sowohl Pläne für ein Abschalten als auch ein Weiterbetreiben auf der gemeinsamen Plattform gebe. Ein Migrationsplan dazu werde derzeit erarbeitet, benötige aber noch Zeit, denn man wolle keine Nutzer verlieren und alle Inhalte spiegeln. Der SWR werde zukünftig sein Angebot auf der Plattform betreiben. Aber dafür werde es Zeit brauchen, denn man wolle keine Nutzer verlieren. Ziel sei es, die Plattform so breit wie möglich aufzustellen. Starten würden man mit allen Landesrundfunkanstalten, mit ARD One und ARD-alpha, später werde Tagesschau 24 dazukommen, und mit den Kooperationspartnern ‚funk‘ und Phoenix würden noch Gespräche geführt werden, wie Herr Hager bestätigt. Wie die ARD Mediathek mit Hinweisen auf das ZDF-Angebot und ebenso das ZDF mit Angeboten der ARD verfahren werde, werde derzeit ebenfalls geklärt. Die Frage nach Verwertungsregeln wird von Herrn Dr. Eicher beantwortet. Er informiert darüber, dass die Verträge mit Produzenten in der Regel die Nutzung in der ARD-Mediathek beinhalten würden.

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Die Frage, inwieweit nach dem Ende der Verweildauer in der Mediathek, der neue Telemedienstaatsvertrag die Möglichkeit zur einer Verlinkung auf die Inhalte an anderer Stelle biete, wird ebenfalls von Herrn Dr. Eicher beantwortet. Er führt aus, dies betreffe die Verwertungsaktivitäten der ARD, die unabhängig von der Mediathek zu klären seien. Bisher sei eine weitere Verwertung der Inhalte nach dem Ablauf der Verweildauer in der Mediathek zum einen am Bundeskartellamtes gescheitert, zum anderen an den Vorstellungen einzelner ARD-Anstalten und deren Töchter. Derzeit gebe es noch kein einheitliches Konzept, aber mit dem neuen Telemedienstaatsvertrag habe man nun diesbezüglich eine neue Situation.

Top 8 Beratung ARD-Bericht 2017/2018 und ARD Leitlinien 2019/2020 Der Vorsitzende informiert die Gremienmitglieder über die Beratung von ARD-Bericht und Leitlinien. Beraten werde die den Gremienmitgliedern vorliegende erste Fassung des Textes. Alle Anregungen, Änderungs- und Ergänzungsvorschläge würden über die Gremien- geschäftsstelle an die GVK weitergeleitet, dort gebündelt und anschließend gegebenenfalls in die Endfassung einfließen. Berichte und Leitlinien sollten dann auf der ARD- Hauptversammlung im November verabschiedet und anschließend veröffentlicht werden. Der Programmausschuss Information habe die Leitlinien und den Bericht am gestrigen Abend vorberaten. Er bitte den Ausschussvorsitzenden, die dort gewonnenen Erkenntnisse kurz zu schildern. Herr Manns trägt - in Vertretung von Herrn Dr. Kulitz - vor, dass es dazu aus dem Programmausschuss zwei inhaltliche Anmerkungen bzw. Empfehlungen gebe. Die „neue Mobilität“ und die „Digitalisierung“ als besondere Aufgaben der Zukunft sollten in den Leitlinien erwähnt werden, da dies Themen seien, die den Sender auch in Zukunft berühren würden. Ergänzend dazu wird aus dem Gremium angemerkt, dass eine bessere Lesbarkeit erwartet werde. Außerdem vermisse man eine Zusammenfassung mit Bewertung und einem Fazit. Als dienlich und hilfreich werden jedoch die Anmerkungen der GVK gesehen. Auch werde eine Auseinandersetzung mit ethischen Fragen vermisst, wenn etwa Firmen bei der Wirtschaftsberichterstattung (S.11) sozusagen an den Pranger gestellt würden. Da eine Auseinandersetzung dazu fehle, stelle sich die Frage, ob eine Thematisierung innerhalb der Leitlinien der richtige Weg sei. Man bitte deshalb darum, dies als einen Tagesordnungspunkt bei einer der nächsten Rundfunkratssitzung zu berücksichtigen. Der Vorsitzende informiert darüber, dass die Vorlage der ARD-Programmdirektion nicht verändert werden könne. Dies sei erst ein erster Roh-Entwurf, um den man aufgrund der Sitzungstermine gebeten habe. Die Endfassung würde sicher anders aussehen und auch lesbarer gestaltet werden.

Der Vorsitzende lässt über folgende Beschlussempfehlung abstimmen: Der SWR-Rundfunkrat nimmt den ARD-Bericht 2017/2018 und die ARD-Leitlinien 2019/2020 mit den vom Programmausschuss Information und dem Rundfunkrat empfohlenen Änderungen und Ergänzungen zur Kenntnis.

Die Kenntnisnahme erfolgt ohne Gegenstimmen.

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Top 9 Beratung ARD Telemedien Bericht 2017/2018 und Leitlinien 2019/2020

Der Vorsitzende weist darauf hin, dass nun die Beratung des ARD Telemedienberichts und der Leitlinien anstehe. Beraten worden sei auch hier die den Gremienmitgliedern vorliegende erste Fassung des Textes. Alle Anregungen, Änderungs- und Ergänzungsvorschläge würden über die Gremiengeschäftsstelle an die GVK weitergeleitet, dort gebündelt und gegebenenfalls in die Endfassung einfließen. Bericht und Leitlinien sollten dann auf der ARD- Hauptversammlung im November verabschiedet und anschließend veröffentlich werden.

Der Ausschuss Recht und Technik habe die Leitlinien und den Bericht am gestrigen Abend vorberaten. Er bitte daher den Ausschussvorsitzenden die dort gewonnenen Erkenntnisse kurz zu schildern. Herr Manns trägt dazu zwei Anmerkungen und Wünsche des Ausschusses vor: Zur Stärkung der Barrierefreiheit möge man auf eine wesentliche Verbesserung der Audiodeskription, auf eine Erhöhung des Gebärdenspracheanteils sowie auf die Verwendung der sog. leichten Sprache Wert legen. Diese Vorschläge sollten als Zielsetzung in die Leitlinien 2019/2020 aufgenommen werden. Die auf Seite 4 des Berichts besonders hervorgehobene Zielsetzung der europäischen Vernetzung fehle im Bericht und in den Leitlinien. Deshalb rege man an, dies an geeigneter Stelle dort aufzuführen.

Der Vorsitzende lässt über folgende Beschlussempfehlung abstimmen:

Der SWR-Rundfunkrat nimmt den ARD Telemedienbericht 2017/2018 und die Leitlinien 2019 /2020 mit den vom Ausschuss Recht und Technik empfohlenen Änderungen und Ergänzungen zur Kenntnis genommen.

Diesem Vorschlag wird ohne Gegenstimme zugestimmt.

Top 10 Bericht ‚funk‘ Der Vorsitzende weist darauf hin, dass nun zum ersten Mal der Bericht ‚funk‘ zur Beratung anstehe. Der Programmausschuss Kultur habe den Zwei-Jahres-Bericht am Abend zuvor vorberaten. Dazu erteile er an die Ausschussvorsitzende das Wort und bitte sie, über den Beratungsverlauf zu berichten. Frau Weckenmann lobt den Bericht als wunderbar lesbar und zugleich verstehbar – im Gegensatz zu vielen anderen Berichten. Dieses Beispiel habe gezeigt, dass es ‚funk‘ gelungen sei, seinem Auftrag gerecht zu werden, ebenso habe ‚funk, über die Erwartung hinaus seine Zielgruppe erreicht. Zudem wird angemerkt, dass über die Hälfte all derer, die ‚funk‘ nutzten, auch wissen würden, dass ‚funk‘ ein Angebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sei. Dies sei eine ungeheure Leistung und erfreulich sei ebenso, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk in den Angeboten immer wieder thematisiert werde. Herr Hager bedankt sich für das ihm und ‚funk‘ entgegengebrachte Vertrauen. Bezüglich der Zahlen im Bericht führt er aus, dass für die Schlussfassung noch eine Aktualisierung erfolge, mit durchaus erfreulichen Zahlen.

Der Vorsitzende lässt über folgende Beschlussempfehlung abstimmen:

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Der SWR-Rundfunkrat nimmt den Bericht ‚funk‘ ohne Änderungs- oder Ergänzungsvorschläge zur Kenntnis.

Diesem Vorschlag wird ohne Gegenstimme zugestimmt.

Befürwortet wird außerdem die Empfehlung der GVK, künftig ARD-Bericht, ARD- Telemedienbericht und Bericht ‚funk‘ in einem gemeinsamen Bericht zusammenzufassen.

TOP 11 Verschiedenes

Der Vorsitzende verweist auf die den Gremienmitgliedern vorliegende Terminplanung für das Jahr 2019, die auf der Vorsitzendenbesprechung am Vortag so festgelegt worden sei. Da dazu aus den Reihen des Rundfunkrats keine Änderungsvorschläge vorgebracht werden, gelten diese als beschlossen.

Herr Manns bittet um eine bessere Verteilung der Auftrittsorte der Orchester in der Fläche. Man möge in der Geschäftsleitung bitte überlegen, wie diese kulturellen Highlights im SWR- Sendegebiet als Werbeträger eingesetzt werden könnten, auch wenn es schwierig sei, einen Orchesterauftritt in der Fläche umzusetzen. Fünf bis zehn Veranstaltungen in den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg könnten sich – so sein Empfinden - durchaus lohnen. Er bitte deshalb darum, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Programmdirektor Kultur, Gerold Hug, informiert darüber, dass diese Thematik in der Oktobersitzung des Programmausschusses Kultur erörtert werde und Herr Fischer, Manager des Orchesters, dazu eingeladen sei. Ergänzend dazu weist er die Gremienmitglieder darauf hin, dass es durchaus schwierig sei, einen Veranstalter für die gewünschten Konzerte zu finden.

Der Vorsitzende schließt die Sitzung mit dem Hinweis auf die nächste Rundfunkratssitzung am 7. Dezember 2018 in Mainz und wünscht allen eine gute Heimreise.

Stuttgart, 18.10.2018 gez. Günter Heims Gremiengeschäftsstelle gez. Gottfried Müller Vorsitzender des SWR-Rundfunkrats

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1 Der Vorsitzende, Dr. Kulitz

27. September 2018 Programmausschuss Information Kurzprotokoll

Eröffnung um: 18:08 Uhr Ende um: 22:11 Uhr

TOP 1 – Verabschiedung des Protokolls

Keine Anmerkungen. Das Protokoll wurde verabschiedet.

TOP 2 – Bericht des Programmdirektors / Aussprache

- Rückblick auf die WM und das NBC in Baden-Baden - Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks als demokratiebildend - Reform des SWR Fernsehens, um Akzeptanz zurückzugewinnen, neue Zuschauergruppen zu erschließen und Programmfarben zu stärken oder zu revitalisieren. Dies umfasse u. a. das neue Musikformat „Schlager-Spaß mit Andy Borg“. - Nachrichten von SWR Aktuell seien auf „Digital Public Videostations“ verfügbar - Verweis auf „Krieg der Träume“, „Babylon Berlin“, „Mackie Messer“, „Kulenkampffs Schuhe“ - Neues Integrationsprojekt „Wir!“ Der Ausschuss merkt u. a. an, dass das neue Sendedesign Lesbarkeit gewährleisten bzw. verbessern solle. Des Weiteren müsse auch an durchgängiger Untertitelung gearbeitet werden. Insbesondere gelobt wird die Dokumentation „Kulenkampffs Schuhe“ und die Produktionen „Mackie Messer“ wie auch „Krieg der Träume“. Mit Letzterem habe der SWR bewiesen, dass die Öffentlich-Rechtlichen auch Serie könnten, was in Folge für hohes Publikumsinteresse sorge. Der Bericht der Medienforschung hat sich mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 befasst und die Quotenerfolge sowie außergewöhnlich hohe Abrufzahlen beim Streaming und in sozialen Medien veranschaulicht.

TOP 3 – Sportjahr 2018 (vorgezogen)

Es werden die Rahmenbedingungen und u. a. die Bedeutung des National Broadcasting Centers (NBC) in Baden-Baden erläutert. Das NBC habe sich auch bewährt, um die Legitimation der ARD deutlich zu machen. Gelobt wird vom SWR die besondere Leistung und Motivation des gesamten Teams sowie die sehr gelungene Zusammenarbeit von ARD und ZDF – in Baden-Baden und vor Ort in Russland.

TOP 4 – „Dein Verein“ (AT) – neues Integrationsprojekt des SWR, Nachfolge „News for Refugees“

Rückblick auf das im Juni abgeschlossene Projekt „News for Refugees“ aus redaktioneller Sicht und aus Sicht der Medienforschung.

Einblick in die Konzeptionierung des neuen Integrationsprojektes mit dem Titel „Wir! – Freundschaft grenzenlos“ (AT) (ursprünglich „Dein Verein“). Das Format richte sich im Gegensatz zu „News for Refugees“ nicht an junge Erwachsene, sondern an Kinder, Jugendliche und ihre Familien. Es umfasse eine Webvideo-Serie, die „online-first“ auf dem YouTube-Kanal des Kindernetzes verbreitet werden solle. Auch die Einbindung in lineare Angebote der Abteilung „Kinder- und Familienprogramm“ werde mitbedacht. Es solle Gemeinsamkeiten und 2 Der Vorsitzende, Dr. Kulitz

Anknüpfungspunkte der jungen Menschen im Sendegebiet aufgreifen, verdeutlichen, vermitteln und so zur Integration beitragen. Kinder würden dabei als ein Schlüssel zur Integration von Familien verstanden. Der Ausschuss äußert Zuspruch u. a. dafür, dass der SWR die Anliegen und die Anregungen des Rundfunkrats auf- und ernstgenommen habe. Angemerkt wird, dass das neue Projekt ein eigenständiges und keine direkte Nachfolge der „News for Refugees“ sei. Der SWR betont, er wolle bei dem neuen Projekt Konkurrenz zu anderen Häusern wie bspw. zu „WDR for you“ vermeiden und den Kanon der Angebote innerhalb des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erweitern. Das neue Projekt baue auf vorhandene Stärken und Kompetenzen des Hauses auf (u. a. Kindernetz, Planet Schule).

TOP 5 Programmbeobachtung „Die Nummer Eins“ (verschoben auf nächste Sitzung)

Der Programmbeobachter kann dem Ausschuss aus Termingründen nicht beiwohnen.

TOP 6 Programmbeobachtung „Tigerenten-WM-Club“

Frau Süß-Slania schildert den Eindruck, das Format bzw. der Moderator habe Jungen und Mädchen unterschiedlich behandelt. Gleichzeitig habe der Moderator viel handwerkliches Talent gezeigt. Der Ausschuss diskutiert die durchaus unterschiedlichen Eindrücke, die das Format hinterlassen hat. So sei es z. B. ein wichtiger Beitrag, um Kinder für Sport zu begeistern.

TOP 7 Programmbeschwerde

Der SWR ordnet die Argumente des Petenten ein und schildert seine inhaltlichen, juristischen Anmerkungen und Gegenargumente. Der Ausschuss berät kritisch und kann Teile der Beschwerde nachvollziehen. Als Beispiel dafür wird eine mangelnde thematische Vielfalt der journalistischen Haltung benannt. Gleichwohl sei das Thema sehr komplex und nur schwer verständlich zu machen, ohne zu verdichten. Der Ausschuss sieht die Programmgrundsätze aber nicht verletzt. Der Beschwerde wird nicht stattgegeben und diese mit einer Gegenstimme zurückgewiesen.

TOP 8 Beratung des ARD-Berichts und der ARD-Leitlinien

Der Ausschuss schließt sich den Anmerkungen der GVK und des ART an. Der Ausschuss ergänzt, dass die Leitlinien neuere Themen setzen sollten (z. B. Mobilität, Digitalisierung und Ökologie) und nicht allein Bestehendes fortführen sollten. Der Ausschussvorsitzende, Herr Dr. Kulitz, bittet den Vorsitzenden des Ausschusses Recht und Technik, Herrn Manns, um Vertretung bei der Einbringung im Rundfunkrat.

TOP 9 Bericht aus den Programmbeiräten

Herr Geibel berichtet aus dem ARD Programmbeirat und insb. über die Wirtschaftsberichterstattung. Er merkte die unterschiedliche Qualität der Moderationen an.

TOP 10 Verschiedenes

Programmbeobachtung:

„SWR Aktuell-Radio – Vor- und Nachberichterstattung zur Landtagswahl in Bayern“ → Herr Geibel Sitzung des Programmausschusses Kultur am 27.09.2018

Kurzbericht der Vorsitzenden Ruth Weckenmann

Der Programmausschuss Kultur begann die Sitzung mit einem Gespräch mit Prof. Dr. Lang. Die Mitglieder hatten somit die Möglichkeit, sich mit dem Regisseur des Films „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“ persönlich auszutauschen. Herr Prof. Dr. Lang schilderte zahlreiche Eindrücke der langjährigen Entstehungsphase und erzählte von viel positivem Feedback, das ihm für den Film entgegengebracht worden sei. Der Ausschuss lobte den Film und die Anstrengungen, die damit in den letzten Jahren verbunden waren.

In seinem Bericht stellte Herr Hug unter anderem die jüngsten Ergebnisse der Mediaanalyse „ma Audio 2018/II“ (11.07.2018) vor. Demnach sei SWR3 wieder Deutschlands Radio Nummer 1, SWR2 befände sich auf einem neuen Rekordhoch und auch DASDING sei im Markt stabil unterwegs. Herr Hug betonte, dass Radio nach wie vor ein sehr attraktives und unverzichtbares Medium sei, in das man weiterhin investieren solle.

Besonders erfreut zeigte sich Herr Hug über den Auftakt des neuen Chefdirigenten des SWR Symphonieorchesters, Teodor Currentzis. Mit einem sehr positiven Presseecho, ausverkauften Konzerten in Stuttgart, Freiburg und Wien, begeisterten Besucherinnen und Besuchern sowie „Standing Ovations“ sei Teodor Currentzis herzlich empfangen worden. Neben ihm werde in zahlreichen Berichten auch die erstklassige Qualität des SWR Symphonieorchesters deutlich hervorgehoben.

Herr Hug stellte weiter sieben Preise vor, die in der Programmdirektion in den vergangenen Wochen gewonnen worden seien. Unter anderem sei das vom SWR verantwortete „funk“-Format „maiLab“ (früher „schönschlau“) mit zwei Grimme Online Awards ausgezeichnet worden.

Abschließend informierte Herr Hug über die Geschehnisse, die sich nach einem Filmdreh für das „funk“-Satire-Format „Bohemian Browser Ballett“ ergeben hätten. Der Dreh sei am 07.09.2018 in Berlin durch eine Produktionsfirma durchgeführt worden. Inhaltlich sollte es um eine Satire zu den Vorkommnissen in Chemnitz gehen. Für die Filmaufnahmen sei ein AfD-Infostand gebraucht worden.

1 Von den Dreharbeiten am AfD-Infostand hätten Passanten dann private Filmaufnahmen gemacht, die angeblich der AfD zugespielt worden seien. Die AfD habe aus dem Filmmaterial einen Clip für YouTube gemacht und getitelt: „Gestellte „Jagdszenen“ und Fake- Video sollen AfD diskreditieren“. Zudem habe der AfD-Abgeordnete Frank-Christian Hansel Straße, Hausnummer und Klingelschild der Produzenten in einem Video gezeigt. Daraufhin seien zahlreiche Hass- Mails, üble Beleidigungen und eine Morddrohung von Dritten bei den Produzenten und dem SWR eingegangen. Der Ausschuss diskutierte intensiv die Möglichkeiten des Umgangs mit solchen Angriffen. Die Härte der Mails sei vielen Ausschussmitgliedern in dieser extremen Form bislang nicht begegnet. Herr Hug betonte, dass man in solchen Fällen sorgfältig überlegen müsse, welche Schritte man einleite, um der Gegenseite nicht weitere Angriffs- und Darstellungs- möglichkeiten zu bieten.

Abschließend beriet der Ausschuss den ersten Zwei-Jahres-Bericht von „funk“ (September 2016 bis September 2018). Herr Hager präsentierte die wesentlichen Inhalte in einem Film und zeigte so die Bandbreite des Format-Portfolios auf. Weiter ging er auf die internen Regeln zur Formatentwicklung sowie die Steuerung der einzelnen Inhalte ein. Herr Hager informierte zudem, dass mittlerweile über die Hälfte der 14- bis 29-Jährigen „funk“ oder ein Format von „funk“ kennen würden. Er betonte, dass neben Information und Orientierung auch die Kategorie Unterhaltung sehr wichtig sei, um junge Menschen an das Angebot von „funk“ zu führen. Herr Hug erklärte, dass es für jeden Medienanbieter schwierig sei, sich auf dem Markt zu behaupten, wenn Unterhaltung nicht zum Portfolio gehöre. Forderungen, die Unterhaltung aus dem Angebot des öffentlich- rechtlichen Rundfunks zu streichen, seien daher gefährlich. Auch die Verbreitung der Inhalte auf Drittplattformen sei für ein reines Online- Angebot wie „funk“ essentiell. Wer junge Menschen dort erreichen wolle, wo sie sind, müsse sie in den sozialen Medien abholen, so Herr Hager. Der Ausschuss nahm den Bericht zustimmend zur Kenntnis und lobte die Entwicklung von „funk“ und den großen Erfolg nach den ersten zwei Jahren.

2 Bericht über den Besuch des Ausschusses Recht , Technik und Telemedien auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin vom 2. bis 9. September 1918 und die dortige Sitzung am 3. September 2018

Nach der Ankunft am 2. September erläuterte Herr Eberhard vor dem Abendessen die Schwerpunkte des Besuches auf der Internationalen Funkausstellung am folgenden Morgen. Der Besuch der IFA folgte von den Mitarbeitern des Bereiches Technik und Produktion vor ab geklärten Ablauf mit Besichtigung der Messestände von Sony, Panasonic, Technisat, Samsung und der ARD, wo insbesondere die derzeitige Umsetzung sowohl der Mediathek als auch der Audiothek im Mittelpunkt standen.

In der im Anschluss daran stattfindenden Sitzung des Ausschusses erläuterte Herr Doktor Eicher die Konsequenzen aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes in Sachen Rundfunkbeitrag.

Dabei standen nicht die Entscheidungsgründe in Sachen Beitrag im Vordergrund, sondern die Aussagen des Gerichts zur zukünftigen Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Das Gericht hat nämlich ausdrücklich festgestellt, dass die Möglichkeiten des Internets und der Digitalisierung nicht zu einer Einschränkung des Auftrags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks führen, sondern gerade dieser zukünftig als crossmediale Plattform zum Austausch von Informationen und Positionen die Vielfalt der Meinungsfreiheit sichert.

Bezüglich des Beitrags für Zweitwohnungen verwies Doktor Eicher auf die Umsetzungsproblematik dann, wenn zwischen dem Beitragszahler der Erstwohnung und der Zweitwohnung keine Personen - Identität besteht, obwohl beide sowohl die erste als auch die zweite Wohnung nutzen. Hier wünscht er sich eine flexiblere Handhabung als derzeit vom ZDF vorgeschlagen, um erheblichen Verwaltungsaufwand zu sparen und die Beitragszahler nicht zu verprellen.

Herr Bareis berichtete kurz über die aufgrund technischer Neuerungen zu erwartenden Veränderungen im Zusammenhang mit dem multimedialen Umbau des SWR.

Von diesem seit 2015 von der Geschäftsführung angestoßenen Projekt“ multimedialer SWR“ berichtete sodann Herr Ebenau von der Hauptabteilung SWR online. Seit 2017 besteht ein multimediales Portfolio, dass folgende Schwerpunkte umfasst:

SWR3 und Das Ding mit digitales/Netzwelt und Entertainment Video SWR Klassik SWR aktuell SWR Sport SWR Wissen SWR Heimat SWR Kindernetz Investigation und Datenjournalismus sowie „ Verstehen Sie Spaß „ als SWR-Produktion mit dem erfolgreichsten YouTube Kanal aller öffentlich-rechtlichen Sender (ARD/ZDF etc.).

Hierfür sind befristet mit Schwerpunkt auf SWR aktuell (24) 58,5 Beschäftigungsverhältnisse genehmigt und die Social Media Angebote nach dem Prinzip „Qualität geht vor Quantität „ von 185 auf 87 reduziert und alle Rahmenverträge grundsätzlich auf zwei Jahre befristet worden.

Dies hat zu erheblich höheren Tele-Medienkosten geführt (von 16 auf 17 19 %), die auch zukünftig, wenn auch moderater steigen werden. Dies gilt auch für das Telemedienkonzept von DasDing. Die Kostensteigerungen führen aber auch zu entsprechend verbesserter Verbreitung.

Der SWR hat sich verpflichtet, den Rundfunkrat zu informieren, wenn der Aufwand für die Online- Angebote um 10 % überschritten wird. Der Ausschuss war einverstanden, dass mit Blick auf die im 22. Rundfunkänderungsstaatsvertrag verankerte Möglichkeit des „Telemedienänderungskonzepts „ zunächst nur eine Vorprüfung zur Notwendigkeit eines Dreistufentests durchgeführt werden soll, ob ein solcher erforderlich ist und die Kriterien erfüllt sind. Nur für den Fall der Erfüllung dieser Voraussetzungen wird dann zu entscheiden sein, ob auf der Grundlage der zu erwartenden Änderung der Gesetzeslage zum 1. Juli 2019 dies in Form eines deutlich schlankeren und kostengünstigeren „Telemedienänderungskonzeptes „ erfolgen kann.

Anschließend stellte das Ausschuss Mitglied Karl Geibel die Maeckie Messer - Produktion des SWR und seine Eindrücke von der Produktion und der Bewältigung dieses kostenintensiven Projektes dar.

Am Abend fand in der Landesvertretung Baden-Württemberg ein Treffen mit den im Hauptstadtstudio Berlin tätigen Korrespondenten und Korrespondentinnen des SWR statt, die von den Inhalten und der organisatorischen Erledigung ihrer Arbeit berichteten und die vielfältigen Fragen des Gremiums gerne beantworteten.

Den Abschluss des Besuches bildete die Aufführung des Maeckie Messer - Films im Beisein des Regisseurs Joachim Lang und der Redakteurin Sandra Dujmovic, die Fragen nach den Beweggründen für diesen Film, der Entstehungsgeschichte , der Produktion, szenischen, musikalischen, filmischen oder schauspielerischen Akzenten und zur bisherigen Reaktion auf den Film ebenso gerne beantworteten wie Fragen nach der Zusammenarbeit mit den Familien Brecht und Weill.

Ein großer Dank geht an die Mitarbeiter des SWR R für die Vorbereitung und Umsetzung dieses Besuches.

Winfried Manns

Vorsitzender des Ausschusses Recht und Technik Bericht aus dem Ausschuss Recht und Technik vom 27. September 2018 in Baden-Baden

Nach Genehmigung des Protokolls hat der Ausschuss dem ARD Tele- Medienbericht 17/18 und den Leitlinien 19/20 grundsätzlich zugestimmt und folgende Empfehlungen für die Leitlinien an den Rundfunkrat gerichtet:

Erstens soll besonders zur Verbesserung der Barrierefreiheit auf einer wesentliche Stärkung der Audiodeskription, die Erhöhung des Gebärdensprachenanteils und die Verwendung der so genannten „ leichten Sprache „ Wert gelegt und diese Vorschläge ausdrücklich als Zielsetzungen in die Leitlinien mit aufgenommen werden.

Zweitens finden die auf Seite 4 besonders hervorgehobenen Zielsetzungen der europäischen Vernetzung in der Folge weder im Bericht noch in den Leitlinien ihren Niederschlag. Wir regen an diese auch dort an geeigneter Weise darzustellen und zu formulieren.

Anschließend erläuterte Herr Doktor Eicher auf der Grundlage seiner Ausführungen in der Sitzung vom 14. Juni noch einmal die Auswirkungen des neuen Telemedienauftrags.

Für den organisatorischen Bereich sind dies:

– Die Streichung der Siebentagefrist und damit die erhöhte Verweildauer

– Europäische Spielfime und Serien werten die Mediathek auf.

–Es wird unter dem Stichwort „ online first „ zukünftige Sendungen geben, die zuerst für den online Bereich produziert werden. Dies muss auch technisch und haushälterisch oder finanziell sein Niederschlag finden.

– Die Verlinkung auch auf bereits verwertete Sendungen der ARD -Anstalten und Ihrer Töchter erhöht die Bandbreite des Mediathekenangebots

Die im Telemedienkompromiss festgelegte Schlichtungsstelle ist bisher noch nicht angedacht oder hat ihre Arbeit aufgenommen.

Bezüglich der Presseähnlichkeit gilt der Grundsatz, dass ein Textanteil unter 50 % nicht als presseähnlich anzusehen ist. Aber muss auch beachtet werden, dass Schlagzeilen in den Nachrichten nicht dem Text - Anteil zugerechnet werden. Ziel der Veränderung muss jedoch sein, die Eingänge der Beiträge möglichst audiovisuell (Video und/oder Foto) zu gestalten, ohne aber zu viel Text zu reduzieren. Dies gilt auch für die sendungsbezogenen Angebote.

Die Einwände von Produzenten gegen den Kompromiss beziehen sich in erster Linie auf dem Verlust der Siebentagefrist, weil damit die frühe Verwertbarkeit für die Produzenten verloren geht. Die Verträge über Produktionen werden diese Verwertungsfrage aber zukünftig mit berücksichtigen müssen,; die jetzige Regelung kann auch nicht die bisherigen vertraglichen Regelungen mit dem Produzenten ersetzen.

Herr Doktor Eicher berichtete unter top vier über das Verfahren vor dem europäischen Gerichtshof, in dem ein Verstoß gegen die Beihilferichtlinien durch die Einführung des neuen Rundfunkbeitrags gerügt wird.

Der Generalanwalt beim europäischen Gerichtshof (quasi der Berichterstatter) hat in seinem Gutachten (Einschätzung der Rechtslage) dem Gerichtshof empfohlen, dieser Auffassung nicht zu folgen und eine Notifizierung der Beihilferichtlinien als nicht erforderlich angesehen.

Herr Eberhard und Herr Meyer stellten dann die so genannte neue Steuerung beim SWR vor.

Seit 1996 gibt es beim SWR bereits die Budgetierung von Produktionsleistungen vor allem in der Programmdirektion Fernsehen. Seit zwei Jahren davon erfolgt die Steuerung von Produktionskapazitäten auf allen Ausspielwegen (Hörfunk/Fernsehen/online), um PartikularInteressen einzelner Bereiche und hohe Produktionsfremdmittel zu vermeiden und über die Zeitschiene Januar bis Dezember keine so genannten „ Produktionsgebirge“ zu den begehrten Produktionszeiten zu erzeugen.

Am Profil von zwei Tatorten erläuterte Herr Meyer dann die Regeln und Grundsätze und wies ausdrücklich darauf hin, dass gerade für die Aktualitäten keine konkrete Steuerung von Programmangeboten, sondern eine Budgetierung quartalsweise erfolgt. Anhand beschriebener Beispiele erläüterte Herr Eberhard dann den in Gang gesetzten Prozess und die Zielsetzungen und beschrieb die gewünschte Flexibilität.

Aktuell verwies Herr Eberhard auf die technischen Änderungen im SWR in der Arbeitsplatz- Entwicklung , die sich in dem den neuen Aufgabenfeld Medienproducer widerspiegelt, dass die Distribution in alle Ausspielwege erleichtert.

Die technische und inhaltliche Suchmaschinen-Optimierung im SWR war das Thema von Herrn Ebenau. Von der früheren Key-Word-Liste sind die Betreiber heute weiter entfernt. Es ist mittlerweile für den SWR außerordentlich wichtig, die Suchworte in den Texten so zu platzieren, dass die Maschinen darauf reagieren. Damit wird die Verweildauer in den Angeboten des SWR erhöht. Dies wurde an Beispielen demonstriert. Gewährleistet ist dies nur dann, wenn es zu sprachlichen „ Anpassungen“ in den einzelnen Redaktionen des SWR kommt, ohne den sachlichen und inhaltlichen Zusammenhang dabei zu verlieren. Ein schwieriges Feld, dass einerseits den Veränderungen auf der Sprachbildungsebene Rechnung tragen muss, aber andererseits nicht die sprachliche Prägnanz in den Inhalten verwässern darf.

Herr Ebenau verwies dann auch zwei online-Angebote, die demnächst unter dem Aspekt „online first“ anlaufen: „ Jäger der versunkenen Lok“ und die „Erkundung des Blautopf“und des angeschlossenen urgeschichtlichen Museums. Ausserdem zeigte er die jetzt mögliche Verwertung von online-Beiträgen für den SWR auf. Susanne Wingertszahn Vorsitzende des Landesrundfunkrats Rheinland-Pfalz

Öffentliche Sitzung des Rundfunkrats am Freitag, 28. September 2018 in Baden-Baden Top 5 Bericht aus den Landesrundfunkräten a) Rheinland-Pfalz

Der Landesrundfunkrat Rheinland-Pfalz tagte am 31. August 2018 in Engers.

• Bericht der Landessenderdirektorin

Die Landessenderdirektorin berichtet dem Gremium von Plänen der SWR-Geschäftsleitung, das Fernsehprogramm im Südwesten weiter zu optimieren. So gibt es Überlegungen, die 18.15 Uhr-Leiste einem Relaunch zu unterziehen. Diese Sendestrecke ist zwar in Rheinland- Pfalz erfolgreich, dennoch gibt es offenbar Handlungsbedarf, weil die Zuschauerakzeptanz in Baden-Württemberg für den Gesamterfolg des SWR-Fernsehens gesteigert werden muss. Überlegt wird außerdem, bereits um 14 Uhr mit einer viertelstündigen Nachrichtenausgabe auf Sendung zu gehen.

Frau Dr. Schelberg informiert außerdem darüber, dass die Weiterentwicklung des Landescontentzentrums inzwischen abgeschlossen ist. Die Planungskoordination für die komplette Aktualität und Regionalität ist somit umgesetzt.

Immer konkreter werden nach den Worten der Landessenderdirektorin auch die Pläne für den Neubau am Standort Mainz. Auf dem Parkdeck soll ein neues Gebäude entstehen, danach soll der ältere und baufällige Teil hinter der Tankstelle abgerissen und erneuert werden. Alle Bauvorhaben sollen dem multimedialen Arbeiten Rechnung tragen und bis Ende 2023 fertiggestellt sein. Das Kostenvolumen wird auf rund 37 Millionen Euro beziffert.

• Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – Regionalität als Alleinstellungsmerkmal

Auf Initiative des Landesrundfunkrats beschäftigt sich das Gremium in jeder Sitzung mit einem der Zukunftsthemen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Diesmal geht es um das Thema Regionalität, einem wichtigen Alleinstellungsmerkmal. Der SWR ist in Rheinland-Pfalz mit fünf Regionalstudios und sieben Regionalbüros vertreten.

Nicola Geck, Leiterin des Studios Kaiserslautern, erläutert dem Landesrundfunkrat Aufbau, Struktur und Arbeitsweise der Regionalstudios. Renata Sappert, Leiterin des Studios Koblenz, präsentiert die Funktionsweise der internen Nachrichtenagentur INA. Olaf Lemcke, Leiter des Studios Manz, informiert über das Mobile Reporting. Hartmut Reitz, Leiter Studio Ludwigshafen, stellt dar, wie in einer aktuellen Ereignislage die Berichterstattung aus dem Regionalstudio sichergestellt und organisiert wird. Wie dies multimedial - also für alle Programme und Ausspielwege des SWR und der ARD - von statten geht, zeigt Anja Weckmann, Leiterin des Studios Trier, in einem anschaulichen Film. Die Darstellung wird vom Gremium mit Applaus aufgenommen

• Deutsche Radiophilharmonie – Rolle des Orchesters aus und in Rheinland-Pfalz

Auf Anregung des Gremiums beschäftigt sich der Landesrundfunkrat mit der Rolle der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern aus und in Rheinland-Pfalz. Orchestermanager Benedikt Fohr berichtet über Auftrag und Arbeit des Orchesters, in dem derzeit 95 Musiker beschäftigt sind. Grundsätzlich spiel das Orchester überall dort, wo es möglich ist und wo man es haben will. Die Kosten für ein Konzert liegen zwischen 20.000 und 40.000 Euro. Das Verhältnis der Auftritte zwischen Saarland und Rheinland-Pfalz beträgt derzeit 56 Prozent (30 Konzerte) zu 44 Prozent (24 Konzerte) pro Saison.

• Lok-Projekt – Die Bergung

Weiteres Thema ist das Großprojekt des Landessenders, bei der Bergung einer alten Lokomotive aus dem Rhein live dabei zu sein. Günther Dudek, Hauptabteilungsleiter Land und Leute, und Projektleiter Mario Schmiedicke informieren über den Stand der Vorbereitungen. Die Bergung der Lok ist für den 21. Oktober 2018 geplant, schon jetzt sind rund 13 Stunden Fernsehprogramm gesendet worden. Das Medieninteresse an der Aktion ist offenbar enorm. Der Landesrundfunkrat sieht der Bergung mit Spannung entgegen.

Volker Stich Vorsitzender Landesrundfunkrat Südwestrundfunk (SWR) 1

Vorlage für die öffentliche Sitzung des Rundfunkrats am 28.September 2018 zu TOP 5b Bericht aus dem Landesrundfunkrat Baden-Württemberg

(Im Berichtszeitraum seit der letzten Sitzung des SWR-Rundfunkrats am 8.Dezember 2017 fand eine öffentliche Sitzung des Landesrundfunkrats Baden-Württemberg am Freitag, den 06.Juli 2018 in Stuttgart statt.)

1. Wahl der Landessenderdirektorin

Da die Amtszeit der Landessenderdirektorin am 31. März 2019 enden wird, war die Wahl der Landessenderdirektorin gemäß § 29 Absatz 1 SWR-Staatsvertrag vorgege- ben. Der Intendant schlug Stefanie Schneider zur Wiederwahl vor und verwies auf die Erfolge im multimedialen Bereich. Dazu trage auch bei, dass Stefanie Schneider auf die große Stärke der regionalen Information setze. Ein Beweis hierfür sei auch die verlängerte Ausgabe von SWR Aktuell am Samstag. Ergänzend verweist er auf die Veränderungen in der Führungsstruktur der Landessenderdirektion und im Programm. Dadurch sei Ba- den-Württemberg insgesamt deutlich besser aufgestellt. In geheimer Wahl erhält Frau Schneider alle abgegebenen Stimmen, ohne Gegenstim- me oder Enthaltung.

2. Runder Tisch Medienzukunft

Nach dem Bericht des Vorsitzenden des SWR-Landesrundfunkrats zum Stand der Verfahren um den „Runden Tisch der Landesregierung zur Medienzukunft“ folgte eine intensive Diskussion. Da sowohl die Abläufe wie auch die inhaltliche Gestaltung der Veranstaltungen viele Fragen offenließen, erhielt er den Auftrag, ein Schreiben an das Staatsministerium zu verfassen und vorab das Gespräch mit Staatssekretärin Schopper zu suchen. Im Schreiben an das Staatsministerium wird betont, dass der SWR-Landesrundfunkrat in der Durchführung des Runden Tisches zur Medienzukunft ein „nicht adäquates Ver- fahren“ sieht. So müsse der SWR als „Hauptplayer im Land stärker beteiligt“ werden. Auch hätten die Teilnehmer aus dem Rundfunkrat die „These eines Ungleichgewichtes des Dualen Systems“ zu sehr im Vordergrund empfunden. Im Antwortschreiben betont die Staatsekretärin, dass „der öffentlich-rechtliche Rund- funk und die Belange des Südwestrundfunks nicht im Fokus des Runden Tisches“ ste- hen. Auch wird für das weitere Verfahren weitgehende Transparenz zugesichert.

Volker Stich Vorsitzender Landesrundfunkrat Südwestrundfunk (SWR) 2

3. Treffen Landesrundfunkrat und Medienrat

Am Vortag der Sitzung des Landesrundfunkrats fand eine Arbeitstagung mit Mitgliedern des Medienrats Baden-Württemberg und Mitgliedern des SWR-Landesrundfunkrats statt, zu den Themen „Digitale Ethik“, „Jugendschutz/Jugendmedienschutz“ und zur Zu- sammenarbeit zwischen LFK und SWR. Insbesondere die Vorträge von Frau Prof. Dr. Grimm und Herrn Prof. Dr. Koziol, beide Mitglieder des Landesrundfunkrats, erhielten große Beachtung. Diese Arbeitssitzungen sollten fortgeführt werden, so das Resumée nach der Veranstal- tung und im Landesrundfunkrat. Dabei sollte mehr Raum für Diskussionen und das ge- meinsame Erarbeiten von Positionsbeschreibungen vorgesehen werden.

4. Programmfragen

In der Programmbeobachtung des Landesprogrammausschusses war „SWR Aktuell Baden-Württemberg“ um 19.30 Uhr im April und Juni thematisiert worden. Insgesamt habe man diese Sendungen positiv bewertet, vor allem hinsichtlich Vielfalt, Flexibilität, einer guten Präsentation sowie der Gestaltung der Beiträge. Bei „SWR Aktuell“ könne deshalb von einer erfolgreichen Weiterentwicklung gesprochen werden.

Ausführlich beschäftigte sich der Landesrundfunkrat mit dem Format „Landleben 4.0“. Es wird betont, dass der SWR versuche, Heimatkunde, Heimatgefühl und modernes Ba- den-Württemberg darzustellen. Dies geschehe zum einen bei „Expedition in die Heimat“, kontemplativ in schönen Bildern erzählt und – wie bei Landeleben 4.0 - wo Menschen zu Wort kommen, die ihre Heimat am Leben halten. Hauptabteilungsleiter Rüdiger Mertz informiert, dass gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen in Mainz der Freitagsplatz um 21.00 Uhr zuverlässig und flächendeckend bespielt werde, wobei man sich auf die Schwerpunkte Zeitreise, Handwerkskunst und Landleben 4.0 verständigt habe. Bei „Landleben 4.0“ gehe es um modernes Landleben in der digitalen Welt und um den Aspekt, dass Demografie kein Schicksal oder Naturge- setz sein müsse. Seit 2016 sind 12 Folgen à 45 Minuten produziert und erfolgreich ausgestrahlt worden, vier weitere sind in Arbeit. Jede Folge zeige, wie die Gemeinden, die zwischenzeitlich zu Vorbildern und Leuchttürmen geworden seien, kreativ an Lösungen herangehen und diese engagiert umsetzen. Anfragen dazu gebe es bereits von anderen ARD-Anstalten und Printmedien.

V. Stich 24.09.18

Karl Geibel

Bericht aus dem ARD-Programmbeirat (18./19. Juli 2018 in Hamburg)

Der Programmbeirat hat sich in den vergangenen Sitzungen regelmäßig mit der Wirtschafts- und Kulturberichterstattung im Ersten beschäftigt. In „Börse vor acht“ werde in jeder, täglichen Sendung ein Wirtschafts- oder ein wirtschaftspolitisches Thema behandelt. Also weit über das Börsengeschehen hinaus, was der Programmbeirat vor Jahren schon angeregt hatte. Die Themen seien meist relevant und aktuell. Allerdings reichten zwei Minuten nicht aus, um die Themen ausreichend zu erklären. Da insgesamt das Thema Wirtschaft unterrepräsentiert sei, empfiehlt der Programmbeirat, diese Sendung auszuweiten, das leblos wirkende Setting (Börsenkulisse) auch zu überarbeiten.

Das wichtigste Wirtschaftsformat im Ersten ist das Magazin „Plusminus“. Die beobachteten neun Sendungen (Februar bis Mai 2018) waren relevant, die Aktualität erschien verbesserungsfähig. Nach Ansicht des Programmbeirates befasst sich das Magazin zu wenig mit makroökonomischen Aspekten, die zunehmend Einfluss auf unterschiedlichste Bereiche gewinnen. Die einzelnen Beiträge sind journalistisch gut recherchiert und gemacht. In manchen Beiträgen gehe jedoch die normierte Kürze der Beiträge zu Lasten der Vollständigkeit oder Verständlichkeit, so dass eine Schwankungsbreite bei den Beitragslängen empfohlen wird. Der Programmbeirat plädiert dafür, die starre Struktur der Sendungen zu überdenken und sich um „begeisterungsfähige Moderatoren zu bemühen“. In „Tagesschau“ und in „Tagesthemen“ werden fast täglich knapp und verständlich über aktuelle und relevante Wirtschaftsthemen berichtet. Die Berichterstattung ist qualitativ gut und quantitativ ausreichend. Manche Wirtschaftsnachrichten könnten zeitnahe in „Plusminus“ aufgegriffen und hintergründig ausgeleuchtet werden.

Auch im ARD-Morgenmagazin und ARD-Mittagsmagazin werden regelmäßig aktuelle Wirtschaftsthemen aufgegriffen. Allerdings gehe die Kürze manchmal zulasten der Vollständigkeit. Zwei Ausgaben der „Story im Ersten“ im Beobachtungszeitraum („Schiffe versenken“, „Spiel ohne Grenzen“ - die Lüge vom Freien Handel“) waren wichtig, interessant, erhellend und aktuell. Der Programmbeirat regt anhand dieser beiden gelungenen Formaten an, häufiger in monothematischen Stücken, etwa im Rahmen „der Story im Ersten“, aktuelle und relevante Wirtschaftsthemen umfassend mit Erklärungen und Hintergrundinformationen aufzubereiten. Insgesamt sei die Wirtschafts- berichterstattung im Ersten in den vergangenen Jahren erkennbar besser geworden. Da wirtschaftliche Aspekte auf immer mehr Lebensbereiche Einfluss nähmen, sei es wichtig, auch in diesem Bereich kontinuierlich gute Aufklärungsarbeit zu leisten. Dass die ARD dazu in der Lage sei, stehe außer Frage, so der Beirat.

Kulturvermittlung und Kulturberichterstattung gehören unbestritten zu den Kernaufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Da die kommerziellen Sender diese Aufgabe fast vollständig den öffentlich-rechtlichen Anstalten überlassen, könnten diese die Kulturberichterstattung über ihr Engagement bei Arte und 3Sat hinaus nutzen, um ihr Profil und Ansehen zu stärken. Der Programmbeirat hat von April bis Juni 2018 die Kulturberichterstattung im Ersten intensiv beobachtet. Es gibt zwei feste Kulturformate: Wöchentlich „titel, thesen, temperamente“ und monatlich „druckfrisch“. „ttt“ bietet eine

große Vielfalt spannend und abwechslungsreich produzierter Themen. Trotz der üblichen Magazinstruktur in der Abfolge Moderation-Beitrag erschien „ttt“ abwechslungsreicher als beispielweise wirtschaftliche oder politische Magazine. Das ist vor allem, aber nicht nur, der eindrucksvollen Präsenz des Moderators Max Moor zu verdanken. Ähnlich kurzweilig, ideenreich und klug ist „druckfrisch“. Die Sendung lebt auf mit Denis Scheck, seiner Klugheit, seinem Witz und seiner Selbstironie (sowie mit einem ideenreichen Redakteur der Sendung). An keiner Stelle langweilig. Dazu tragen auch die ausgesuchten bildhaften Settings bei. Höhepunkt ist jeweils die Kommentierung der Bestseller-Liste. „druckfrisch“ sei ein ausgezeichnetes, anregendes Format, kommentiert der Beirat.

Beide Sendungen erreichen relativ gute Einschaltquoten. Dennoch sähe der Programmbeirat beide Sendungen lieber auf einem früheren Sendeplatz, wo sie sicher eine größere Reichweite erzielten. Ein breiteres Publikum werde in den Nachrichtenformaten bedient, die jedoch unzureichend auf kulturelles Geschehen aufmerksam machten. Der Programmbeirat sieht weitere Formate, in denen kulturelle Themen aufgegriffen werden könnten: Etwa im Filmmittwoch oder in „Story im Ersten“, in „Geschichte im Ersten“ oder in „Brisant“. Es gelte die kulturelle Vielfalt in Deutschland in die Aufmerksamkeit des Publikums zu rücken. Kultur und Kunst in Deutschland bewegten sich in vielen Bereichen auf Weltklasseniveau. Kulturberichterstattung habe auch einen politisch-gesellschaftlichen Auftrag, denn – bei erkennbaren populistischen Rückentwicklungen in der europäischen Nachbarschaft - gelte es in Deutschland auch wachsam zu sein, die Freiheit der Kunst und ihre Vielfalt zu verteidigen, ihre große Bedeutung für die Entwicklung und den Zusammenhalt der Gesellschaft den Zuschauern vor Augen zu führen.

Überdies produziere das Erste mit Filmen selbst Kunst, etwa in Mittwochsfilmen, Spielfilme transportierten auch kulturelle Werte. Die Filmplätze im Ersten sollten stärker als Kulturfaktor begriffen und nach außen dargestellt werden. Daher sollte die ARD ihre Spielfilme offensiver „verkaufen“. Angemerkt wurde im Programmbeirat auch: Die öffentlich-rechtlichen Anstalten verfügen über eine Vielzahl von Klangkörpern, die eine erhebliche Bedeutung für die Allgemeinheit haben. Die Rundfunkanstalten seien so Kulturträger, weit über ihr eigentliches Programm hinauswirkend. Das werde in der Öffentlichkeit unterschätzt und müsse deutlicher kommuniziert werden. Auch wegen des Phänomens, dass in der Gesellschaft ein zunehmendes Unverständnis für solidarfinanzierte, gemeinwohlorientierte Einrichtungen und Institutionen wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk zu erkennen ist.

In der „ARD Akzeptanzstudie 2018“ wurde untersucht, wie viele Menschen die Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks tatsächlich erreichten. Nach der Studie kommt der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf eine Wochenreichweite von fast 95 Prozent – ein Wert, den kein anderes Medium erreicht. Das heißt: Nahezu alle Menschen nutzen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Ebenso hoch ist die Erwartung in die Qualität des Ersten.

Stuttgart, 25. September 2018 (Für die RR-Sitzung am 27. September 2018 in Baden-Baden)

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18 ARD@ Frühling ERSTE PHASE

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Aufnahme der Anforderungen aller Beteiligten für eine gemeinsame Plattform.

Entscheidung zur engen Zusammenarbeit von ARD.de und DasErste.de.

Ziel: Dezentral verteilte Kompetenzen für gemeinsamen Erfolg.

20 ARD@ Sommer ZWEITE PHASE

PLATTFORM GRUNDLAGEN

21 ARD@ Sommer PLATTFORM ENTWICKELN

Umsetzung der Website, nativen Apps und TV-Anwendungen.

Organisations- und Methodik-Veränderungen zur Förderung von dezentraler und gemeinsamer Entwicklung.

Weiterentwicklung der Konzepte anhand von plattformspezifischen Anforderungen an das Nutzererlebnis.

Überlegungen zur Kommunikationsstrategie und Kampagne zum Start der neuen ARD Mediathek.

22 ARD@ Herbst DRITTE PHASE DIALOG PLATTFORM GRUNDLAGEN

23 ARD@ Herbst DIALOG ERÖFFNEN

Präsentation der „Open-Beta“ auf der IFA ab 31.8.2018.

Neues „Look & Feel“, Moderne Anmutung, hohe Qualität.

Zusammenführung der Mediatheken auf einer starken gemeinsamen Plattform im Sinne der Nutzer.

Erarbeitung eines klaren Produktversprechens durch geschärfte inhaltliche Auswahl.

Redaktionelle Betreuung der Channels und Startseiten durch die zukünftigen Betreiber.

Erste Tests mit externen Partnern zur Entwicklung plattformspezifischer Versionen.

24 ENTWICKLUNG IM DIALOG

25 ARD@

BETA.ARDMEDIATHEK.DE

26 ARD@ Nutzerbefragung WAS IST FÜR SIE BEI EINER MEDIATHEK WICHTIG? i i i i i Lange Verfügbarkeit 85%

i i i i i HD-Videos abspielen 52%

i i i i i i i i i i i i i i i Videos Offline schauen 49% i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i Merkliste 40% i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i Weiterschauen auf i i i i i 34% i i i i i unterschiedlichen… i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i Benachrichtigungen für i i i i i 32% i i i i i neue Folgen i i i i i I I i i i i i i i i i i Persönliche i i i i i 20% i i i i i Empfehlungen i i i i i I I I i i i i i 1 I I i i i i i Anmelden mit eigenem I I i i i i i 15% i i i i i Profil i i i i i i i i i i 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%

27 ARD® FEEDBACK

Dennis Mo rh arca igeggInx • Aug 31 -...., Endlich. Eine wirklich gemeinsam Mediathek der ARD. Sehr sch bri, dass sich in den Channels trotzdem die einzelnen Ansteflten mit ihren Farben wieder lin.den. bota.arcimediatnek_deiardi

Tranwate ileyeet

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28 ARD@ Kommunikation PRESSE

„Die ARD nimmt mit dem Angebot endlich den Trend zum nicht linearen, also zeitlich unabhängigen Fernsehkonsum ernst.“ SPIEGEL ONLINE – 23.8.2018

„Alles unter einem Dach: Mit einer neuen Mediathek kommt die ARD Nutzergewohnheiten entgegen.“ TAGESSPIEGEL – 31.8.2018

„Auf der Ifa ist die Beta der neuen Mediathek zu sehen. Sie bringt alle ARD-Sender unter ein Dach und hat ein deutlich breiteres Angebot an Filmen, Reportagen und Dokumentationen. GOLEM.de – 31.8.2018

„ARD-Mediathek wird zur Plattform“ HEISE.de – 31.8.2018

29 ARD@ Winter VIERTE PHASE START DIALOG PLATTFORM GRUNDLAGEN

30 ARD@ Winter START UND ENTWICKLUNG

Launch der neuen ARD Mediathek sobald die Redaktionen eingespielt sind und alles stabil ist.

Effektiver Start der weiteren Produktentwicklung. Ziel ein Update pro Monat.

Start der Personalisierungsfunktionen im neuen „Beta-Status“.

Inhaltliche Auseinandersetzung der Channel-Betreiber mit den Möglichkeiten der Personalisierung.

Offensive zur Qualität der Metadaten und Verweildauern. (!!)

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".17 edigalfle"dy 32 t yal • ARD@ Frühling 2019 KOMMUNIKATION UND MEHRWERT

Launch der Login und Personalisierungsfunktionen mit echtem Mehrwert.

Start der Kommunikationskampagne.

Weitere inhaltliche Verstärkung, neue Channels, Vorbereitung auf neuen Telemedienauftrag.

Ziel: Deutliche Steigerung der Reichweite. Bestes Angebot.

33 Wir sind deins. ARD

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