Deutscher Drucksache 19/1294

19. Wahlperiode 20.03.2018

Antrag der Abgeordneten , , Thomas Kemmerich, Dr. , , , , , Christine Aschenberg-Dugnus, , , Dr. (Rhein-Neckar), , Dr. , Carl-Julius Cronenberg, Britta Katharina Dassler, Bijan Djir-Sarai, , Dr. , , , Katrin Helling- Plahr, , Dr. Christoph Hoffmann, , , , Katharina Kloke, , , , , , , , , , , Christian Sauter, Frank Schäffler, Matthias Seestern-Pauly, , Bettina Stark-Watzinger, , , , und der Fraktion der FDP

Bürokratieabbau umsetzen ‒ Zeitumstellung abschaffen

Der Bundestag wolle beschließen:

I. Der Deutsche Bundestag stellt fest:

Durch das Zeitgesetz vom 25. Juli 1978 wurde im Jahr 1980 die mitteleuropäische Sommerzeit in Deutschland eingeführt. Zur schrittweisen Angleichung der unter- schiedlichen Sommerzeitregelungen in der Europäischen Union wurde in der Folge mit verschiedenen Richtlinien des Europäischen Parlaments und des Rates der Euro- päischen Union ein gemeinschaftlicher Rechtsrahmen geschaffen. Mit der EU-Richt- linie 2000/84/EG wurde ab 2002 die Sommerzeit auf unbestimmte Zeit für alle EU- Mitgliedstaaten verbindlich eingeführt und wurden die Termine für Beginn und Ende der Sommerzeit in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union einheitlich jeweils auf den letzten Sonntag im März und den letzten Sonntag im Oktober festgelegt. Vor dem Hintergrund der Ölkrise von 1973 und ihrer wirtschaftlichen und finanziellen Folgen sollte mit der Zeitumstellung durch eine bessere Ausnutzung der Tageshellig- keit Energie eingespart werden. Ein Nachweis, dass dieses Ziel systematisch erreicht wurde, steht jedoch laut Bericht des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deut- schen Bundestag (TAB) weiter aus. Im Gegenzug wird jedoch Mensch und Tier mit möglichen negativen Gesundheitsfol- gen und die Wirtschaft mit überflüssiger Bürokratie konfrontiert. Zahlreiche Petitionen zeugen davon, dass sich die Bürgerinnen und Bürger mit diesen negativen Auswirkun- gen nicht arrangieren möchten. Drucksache 19/1294 – 2 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode

Diese Erkenntnis setzt sich zunehmend auch in der Politik durch. So hat das Europäi- sche Parlament am 8. Februar 2018 eine grundlegende Reform der Richtlinie zur Som- merzeitregelung befürwortet. Die Vereinheitlichung der Zeitumstellung in der Europäischen Union sollte vor allem Hindernisse für den freien Verkehr von Waren, Dienstleistungen und Personen besei- tigen und so ein reibungsloseres Funktionieren des EU-Binnenmarktes ermöglichen. Der Deutsche Bundestag befürwortet dieses Anliegen weiterhin und verweist darauf, dass diesem Ziel am besten mit einer vollständigen Harmonisierung der Zeitregelung auf europäischer Ebene entsprochen werden kann. Dazu ist die Zeitumstellung abzu- schaffen und eine EU-weite ganzjährig geltende Zeitregelung für alle Mitgliedstaaten einzuführen.

II. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, der Kommission mitzuteilen, dass die Bundesrepublik Deutschland eine Abschaffung der EU-weiten verpflichtenden Zeitumstellung wünscht.

Berlin, den 20. März 2018

Christian Lindner und Fraktion

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