Halbjährliche Zeitschrift für Mitglieder und Freunde Herbst / Winter 2010 des NABU Kreisverband e.V. – erscheint seit 1985. Naturschutz NiKK im Kreis Kleve Kreisverband Kleve e. V. Veranstaltungstermine von August 2010 bis Januar 2011

1. Streuobstwiesenfest im Kreis Kleve am 12.09.10

Wiesenbrüter in der Düffel: Kaum Bruterfolg

Die Grüne Wüste

Vierfleck-Libelle Foto: Norbert Mühldorfer

Herbst / Winter 2010 Naturschutz NiKK im Kreis Kleve Kreisverband Kleve e. V.

Grünaderweißling Foto: H.-J.Windeln

NABU Kreisverband Kleve intern 4 1. Streuobstwiesenfest im Kreis Kleve

5 Nachlese zur Mitglieder- versammlung 2010

7 Neue Mitarbeiterin in der NABU-Station

8 ZÖPI-Leben in der NABU-Naturschutzstation

Natur- und Umweltschutzpolitik 10 Die Grüne Wüste

13 Wiesenbrüter in der Düffel: Kaum Bruterfolg aufgrund mangelnder Schutzmaßnahmen

16 Wildwarnanlagen im Klever Reichswald – Fazit und Ausblick

Natur im Kreis Kleve 18 Wo leben die „gefährlichen“ Ameisenlöwen? 36 Naturschutzjugend Issum 19 Kormoran-Exkursion ständig im Einsatz NABU kooperativ mit Zugabe 38 Gemüsequiz für clevere Kids 29 Ehrenamtsarbeit im 20 Libellen auf einer Wiese in Naturschutz – das Projekt Rund um Haus und Garten Issum-Sevelen Ehrenamtsmanagement 40 Schwalbenfreundliches Haus 22 Neues aus der Natur im Kreis 30 Wo die alten Sorten wohnen – in Warbeyen Kleve Das Gartenprojekt geht ins 42 Wie kann man eine Wildwiese NABU aktiv 2. Jahr anlegen? 25 Auf dem Weg zu mehr 34 Grünes Netzwerk Grenze Termine und Anschriften Fluss natur – LIFE+ belebt 35 Deutliche Bestandserholung der die Rheinaue 44 Wichtige NABU-Adressen Uferschnepfe in der Hetter und regelmäßige Treffen im 27 Ziegenkäse von Natur- NABU Kids aktiv Kreis Kleve schutzwiesen – eine erfolg- reiche Kooperation mit dem 36 NAJU- Kindergruppe Emmerich: 45 Veranstaltungsprogramm Rouenhof Noch Plätze frei Herbst / Winter 2010

NiKK 2 2010 3 NABU Kreisverband Kleve intern

Obst­bäu­me. In Vorführungen erfolgt das Scheren von Schafen, die die Obstwiesen so kurz halten, dass der Steinkauz als typi­scher Bewohner der Streu- obstwiesen gut „zu Fuß“ auf Jagd nach Regenwürmern und fetten Insekten gehen kann. Nisthilfen für Steinkäuze (Röh- ren) wurden eigens für das Fest gebaut und können erworben werden. Ausprobiert werden kann auch das Verarbeiten der Wolle durch Spinnen oder Filzen. Die beiden NABU-Ein- richtungen stellen sich und ihre Arbeitsschwerpunkte vor. Für Kinder gibt es zahlreiche Angebote wie Ziegen melken, Planwagen fahren und Stroh- Einladung zum burg klettern. 1. Streuobstwiesenfest Genuss pur im Kreis Kleve Das ganze Fest findet in der netten Atmosphäre rund um den Rouenhof statt: Das Hof- Möglich wird das Fest durch cafe ist geöffnet und bietet Haben Sie am Sonntag, den eine Kooperation zwischen dem selbst gemachten Kuchen, auf 12. September 2010, schon Rouenhof, dem Verein „Land- dem Grill brutzelt Biowurst und etwas vor? schaftspflege im Kreis Kleve“ frisch gepresster Apfelsaft kann Falls nicht, halten Sie sich (LiKK) und dem NABU Kreis­ verkostet werden. Und ab diesen Tag bitte unbedingt frei, verband Kleve. Zur offiziellen 15.00 Uhr spielt die Gruppe denn auf dem Rouenhof in Eröffnung um 11.00Uhr werden Glengar mit flottem Irish-Folk Kevelaer-Kervendonk (Sons ­ unter anderem Bärbel Höhn zum Tanz auf. beckerstr. 40) findet das erste (MdB) und ein Vertreter des Monika Hertel Streuobstwiesenfest im Kreis Umweltministeriums in NRW Kleve statt. Von 11.00-18.00 Uhr erwartet. warten zahlreiche Ausstellun­ gen und Aktivitäten auf die hof- Erleben, informieren fentlich zahlreichen Besucher. und mitmachen Und das erwartet Sie: Informa- tionen zu alten Obstsorten, zur Auswahl und zum Schnitt der

NiKK 2 2010 4 Nachlese zur Mitglieder- versammlung 2010

Kreisverbandes Kleve und damit auch seine Mitarbeit im Vorstand nieder. Mit großer Sorg- Verabschiedung von Volkhard Wille falt hatte er in dieser langen Zeit auf die Finanzen des Kreisverbandes geachtet. Dank Detlev Kuhmann-Herting seiner Arbeit waren die Steuererklärungen an neuer Kassierer das Finanzamt genauso zuverlässig in Ord- nung wie die Mittelabrechnungen mit Land Nach über 20 Jahren (so genau ließ sich das und Kreis oder die Verwaltung des Treuhand- gar nicht mehr recherchieren) legt Dr. Volk- kontos für die NRW-Stiftung. Auch an dieser hard Wille sein Amt als Kassierer des NABU- Stelle sei ihm noch einmal herzlich für sein langjähriges Engagement gedankt.

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung wurde Detlev Kuhmann-Herting aus Weeze zu seinem Nachfolger gewählt. Als Mitarbeiter des Sozialamtes Duisburg ist er zuständig für die Verwaltung eines Riesenetats von mehre- ren Millionen, gegen den sich der Haushalt des NABU Kreisverbandes doch eher bescheiden ausnimmt. Damit ist er aber bereits geschult, um einen wachen Blick auf die sachgemäße Verwendung der Mittel beim NABU zu haben. Neu wird für ihn das Steuerrecht für Vereine sein, aber hierbei stehen ihm der alte Kassie- rer und der hauptamtlichen Buchhalter, Peter Derksen, mit Rat und Tat zur Seite. > > >

Herr Kuhmann-Herting neuer Kassierer

NiKK 2 2010 5 NABU Kreisverband Kleve intern

> Nachlese zur Mitglieder versammlung 2010

Podiumsdiskussion ern, führte anschließend durch die recht sach- An die Mitgliederversammlung schloss sich lich, aber auch deutlich kontrovers geführte eine Podiumsdiskussion mit den Landtagskan- Diskussion mit den vier Landtagskandidaten didaten für den Wahlbezirk 53 (Südkreis Kleve) Magret Vosselaer (CDU), Norbert Killewald an. Bei schönem Frühlingswetter hatte vor (SPD), Bernd Bianchi (Grüne) und Michael allem der harte Kern der NABU-Aktiven den Traurig (FDP). Vorformulierte Texte abzulesen Weg nach Kevelaer-Kervendonk gefunden und ließ er genauso wenig zu wie sehr allgemeine zugunsten des NABU auf eine Radtour ver- und aussagelose Kommentare. Stark im Fokus zichtet. Sie konnten die große fachliche Kom- der Diskussion stand natürlich die Idee von petenz der ehrenamtlichen Mitarbeiter des bis zu drei neuen Agroparks im Kreis Kleve. NABU erleben. Die zwei Impulsreferate von Die Kandidaten ließen sich hierzu jedoch Monika Hertel und Dr. Volkhard Wille zu den nicht auf eine eindeutige Position festlegen. Themen „Rasanter Landschaftswandel durch Deutlich wurde, dass der eine oder andere Agrobusiness“ und „Zukunft der Bio-Stationen Kandidat umfangreiche Erfahrungen auf im Kreis Kleve“ führten informativ, sachkun- lokaler Ebene hat. Die Zuhörer vermissten teil- dig und prägnant in die Themen ein. Michael weise klare Perspektiven für eine landesweite Klatt, Redakteur der Rheinischen Post in Geld- Politik.

Biofrisch vom Niederrhein. Birdrace 2010

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Seit dem 1. März 2010 ist die Land- und war später als wissenschaftliche schaftsökologin Nicole Feige als Angestellte beim niederländischen Naturschutzreferentin an der Institut für Ökologie beschäftigt.

NABU-Naturschutzstation beschäf- Durch ihre (nicht nur beruflichen) tigt. Verbindungen zu den Niederlanden Die gebürtige Bremerin arbeitete konnte sie schnell in die neue Arbeit nach dem Abitur zunächst für drei bei der NABU-Naturschutzstation Jahre als Gärtnerin. Im anschließen- einsteigen: So arbeitet sie zusam- den Studium der Landschaftsökologie men mit Dietrich Cerff in grenzüber- in Oldenburg hat sie sich zunächst schreitenden Naturschutzprojekten auf das Thema Küste konzentriert mit. Gleich zu Beginn hatte Frau und während des Studiums ver- Feige viel Kartierarbeit zu leisten, schie dene Praktika im Nationalpark denn die Station brauchte insbeson- Wattenmeer gemacht. dere bei der Erfassung der Brutvögel in den verschiedenen Betreuungs- Seit ihrer Diplomarbeit ist sie außer- gebieten Unterstützung. „Das kam dem in das Thema Wildgänse einge- mir aber sehr entgegen, weil ich stiegen. Zweimal war sie in den ark- dadurch viele interessante Natur- möchte auch weiterhin noch ehren- tischen Brutgebieten, um Ökologie schutzgebiete am Unteren Nieder- amtlich für den NABU in Schleswig- und Brutbiologie der Blässgänse zu rhein kennen lernen konnte“, so Holstein als Vogelwärterin auf der erforschen. Seitdem hat die Arktis Nicole Feige. Hamburger Hallig arbeiten.“ In ihrer sie in den Bann gezogen. Außerdem Freizeit ist Nicole viel draußen arbeitet sie an der online Datenbank Als gebürtige Bremerin ist sie schon unterwegs, wandert und reist gern www.geese.org für farbig beringte immer ein begeisterter Nordseefan und geht ihren „ewigen“ Leiden- Gänse mit.Nach dem Studium hat gewesen. Auch wenn sie die die schaften als Gärtnerin nach. Frau Feige zunächst freiberuflich Nordseeküste nun verlassen hat, so gearbeitet bleibt sie ihr doch sicher treu: „Ich Andreas Barkow

Zum dritten Mal trat das Team „Rheinische Wasserrallen“ beim Birdrace an, das dieses Mal am 8. Mai stattfand.

Theo Mohn, Johannes Lomme, Michael Platen, Lukas Wolffram und Monika Hertel trafen sich um 5.00 Uhr morgens, um möglichst viele Vogelarten an einem Tag zu beobachten. Bereits um die Mittagszeit war die Zahl der beobachteten Vogelarten vom Vorjahr erreicht. Nach der Mittagspause kam jedoch kaum noch eine Art hinzu. Dennoch lag die Gesamtzahl mit 89 Arten deutlich über der Zahl des Vorjahres. Aber an die Cracks im Kreis Kleve, die Niederrhein-Rennvögel, einem Team aus Mitarbeitern der NABU-Naturschutzstation, war damit natürlich nicht ranzukommen. Sie beobachteten 127 Arten! Großen Spaß hat es aber dennoch gemacht. Monika Hertel

NiKK 2 2010 7 NABU Kreisverband Kleve intern

ZÖPI-Leben in der NABU-Naturschutzstation Vielfältige Aufgaben Im Winter warteten nicht nur Kormoranzählungen im Morgengrauen auf die ZÖPIs (übrigens so wie die Wasservogelzählungen selbst koordiniert), sondern auch die „Königsdisziplin“ in Kranenburg: Busexkursionen zu den arktischen Wildgänsen, die am Niederrhein über- wintern! Auch hier waren die ZÖPIs neben zahlreichen Ehrenamtlichen als Tourenleiter im Einsatz. „Ein starkes Gefühl, auch den älteren Leuten im Bus noch etwas beizubringen“, witzelt Kirsten. Tobias erinnert sich, wie spannend es sein konnte, eine so große Gruppe erwach- sener Menschen in den Bann zu ziehen. „Wenn ich gleich am Anfang erst einmal eine witzige Anekdote erzählt habe, hat sich das sofort positiv auf die Stimmung im Bus ausgewirkt. An solchen Erlebnissen bin ich auch menschlich gewachsen.“

Die Zivi-Problematik Einblicke in eine sehr persönliche Jahresbilanz Nach der Verkürzung des Zivildienstes auf sechs Monate steht für die Station fest, dass sie Zivis nicht mehr als Kirsten Plappert, Pia Fetting und Tobias Saalmann sind Gänse-Koordinator einsetzen kann. Die Büro-Managerin die FÖJler der Generation 2009/2010 für die NABU- der NABU-Naturschutzstation, Susanne Ludwig, wird in Natur schutzstation in Kranenburg. Angesprochen Zukunft deshalb vorrangig FÖJler beschäftigen wollen, fühlen sie sich aber vor allem unter der Bezeichnung denn nach sechs Monaten seien die Zivis „ja gerade erst „ZÖPI“. ZÖPI, das steht für Menschen, die Zivildienst richtig eingearbeitet“. Tobias, der sein FÖJ als Zivildienst- leisten (Zivis), ein Freiwilliges Ökologisches Jahr machen ausnahme macht, meint dazu: „Wenn ich den Zivildienst (FÖJler) oder Praktikanten und Interessierte sind. Mit nur als lästige Pflicht betrachte, brauche ich keine Stelle ganz unterschiedlichen Erwartungen und Beweggründen im Naturschutz zu suchen. Möchte ich wirklich einen sind sie in das Jahr gestartet: Die eine suchte einfach Einblick in den Naturschutz bekommen, dann lohnt es mal eine Auszeit, der andere nach einer beruflichen sich, lange dabei zu sein. Für mich war deshalb von Orientierungshilfe. Anfang an klar, dass ich das FÖJ als Zivildienstausnahme Im August 2009 kam gleich der Sprung ins kalte Wasser: machen möchte.“ Zahlreiche Exkursionen mit Schulklassen brauchten Richtig einarbeiten musste sich auch FÖJlerin Pia, neue Leiter, die mit Wissen und abwechslungsreichen ob wohl sie von den Kranenburger ZÖPIs am meisten Spielen Umweltbildung leisten konnten. „In der Anfangs- Vorkenntnisse in Sachen Naturschutz und Ornithologie phase war es schon ziemlich stressig, wenn man so viele mitbrachte. Sie war unter anderem für die Natur- und Exkursionen an einem Tag hatte. Aber hinterher war’s Ferienerlebnistage für Kinder zuständig. Für sechsein- immer ein gutes Gefühl“, verrät Pia. „Ich habe den halb Stunden Programm hieß es ein spannendes, Kindern etwas beigebracht’“, freut sich Kirsten, die naturkundliches Thema vorzubereiten. Dabei waren der durch ihr FÖJ „richtig erwachsen geworden ist“, wie die Fantasie fast keine Grenzen gesetzt. „Das FÖJ war für Kollegen sagen. mich auf jeden Fall die richtige Entscheidung“, resümiert

NiKK 2 2010 8 Pia ihr Jahr in Kranenburg. „Für ein Jahr von zu Hause weg in eine WG zu ziehen und mit anderen, jungen Menschen zusammen zu leben und zu arbeiten, hat mich ein ganzes Stück selbstständiger gemacht.“ Sie hat sich entschieden, auch weiterhin im Naturschutzbereich zu arbeiten und möchte daher im Herbst Land- schaftsökologie studieren. durch die Flure schallt. Dann sitzen alle oft noch bis in Wohnen in einer WG die Nacht zusammen. Beispielsweise hinten am Bahn- steig, wo in diesen Tagen oft rundum glückliche ZÖPIs Und wo bringt man so vielseitig eingesetzte, arbeits- zusammenhocken und trotz alledem nachdenklich wütige ZÖPIs unter? Am besten gleich am Einsatzort in dreinschauen. Denn: Das FÖJ neigt sich langsam dem einer WG (= Wohngemeinschaft), direkt unter dem Dach Ende zu. Da wird schon die ein oder andere Träne des ehemaligen Bahnhofsgebäudes von Kranenburg. verdrückt. Schließlich sind wir ZÖPIs uns alle einig: Gute Traditionen werden hier von einer ZÖPI-Generation „Das war ein superschönes Jahr!“ zur nächsten weiter gereicht. So verwundert es auch nicht, dass nach Feierabend, wenn die meisten die Tobias Saalmann mit Pia Fetting, Station schon verlassen haben, häufig noch laute Musik Kirsten Plappert und Tobias Scholz

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Mais, das war die heilige Pflanze der Mayas und Azte- In manchem Bundes- ken. Im Reich der Inkas war er als Nahrungsmittel sehr land war die Pflanze geschätzt. Heute hat Mais große weltwirtschaftliche so gut wie unbekannt. Bedeutung erlangt: In Lateinamerika wird Regenwald Die wenigsten Men- gerodet, um das Getreide großflächig anzubauen, das schen hatten jemals dann als Viehfutter in den Trögen der Agrarindustrie des einen Maiskolben Nordens landet. gesehen. Das hat Siegfried Pater / Alexandra Welk, Zum Beispiel Mais, sich drastisch geändert. Mit einer Anbaufläche von Göttingen 1998 mittlerweile 2,1 Mio. Hektar bedeckt Mais fast 18% der deutschen Ackerfläche. Die PR-Maschine Die Grüne Wüste der Maiszuchtunternehmen verkauft uns dieses Wachstumsszenario mit forschen Filmchen und Mais-Monokulturen prägen zunehmend das Bild flotten Sprüchen:

der Landwirtschaft am Niederrhein. Sie haben Unsere Welt ist der Mais bereits andere Feldfrüchte verdrängt, sie gefähr- „Der gelbe Planet“ – Diese drei Worte beschreiben perfekt den die Artenvielfalt. Bisher nur als Futterpflanze die Bedeutung des Maises für die gesamte Welt. Ob als angebaut, erobert der Mais nun einen weiteren Nahrungsmittel, Futtermittel oder als nachwachsender Verwertungs- und Vermarktungssektor – die Bio- Rohstoff, die Vielfalt des Maises ist unvergleichlich. gasanlagen. Schlechte Aussichten für Feld und Flur. Werbung Deutsches Maiskomitee + PR-Video „Seit 15 Jahren wächst hier Mais, da gibt es keinen http://www.maiskomitee.de/web/intranetHomepages. Fruchtwechsel. Hin und wieder im Frühjahr Gras, dann aspx?hp=e03bc2db-5873-c506-24ab-d97eead9b66ae / ab Mai wieder Mais. Und im Winter ist der Acker dann 20.06.2010 trostlos leer.“

Theo Peters lebt mit seiner Familie in am Mais, die Fleischpflanze Niederrhein. Direkt hinter dem Grundstück bedeckt Dass der Mais bei uns zur Boompflanze werden frisches Grün ein großes Feld. Der Blick geht weit. konnte, verdankt er dem Zusammentreffen mehrerer Theo Peters weiß aber, dass sich das bald ändern Faktoren. Auf der einen Seite sind das die Züchtung wird. Noch sind die Maispflanzen hier zart und frühreifer und ertragreicher Hybrid-Sorten, die Ent- klein. In einigen Wochen werden sie Wege und wicklung chemischer Mittel zur Unkrautbekämpfung Straßen säumen wie eine grüne Mauer. Theo Peters sowie die Mechanisierung der Landwirtschaft. Auf schüttelt ungläubig den Kopf. „Ich bin Bauernsohn; der anderen Seite stehen die Konsumenten und ihr was hier passiert, das tut schon weh.“ scheinbar unersättlicher Appetit auf Fleisch. Den zu stillen kommt der Mais gerade recht. Denn bevor Noch vor wenigen Jahrzehnten sah das völlig wir ein Kilogramm Bratwurst verzehren können, anders aus; nicht der Mais prägte das Bild ganzer hat die Wurst – im Zuge der „Veredelung“ genann- Landstriche, sondern Getreidearten wie Weizen, ten Fleischproduktion – etwa sechs Kilogramm Hafer, Gerste und Roggen, dazwischen Kartoffeln, Mais verschlungen. Bei der Liebe der Deutschen zur Rüben und andere Feldfrüchte. 1960 beanspruchte Wurst können die Maisfelder also kaum groß genug der Mais gerade mal 56.000 ha auf deutschen Feldern. sein.

NiKK 2 2010 10 Das Fett aller damit gemästeten Thiere nimmt Eine zusätzliche eine mehr ölige Beschaffenheit an und ist, so wie Gefahr für die Arten- das Fleisch, viel wohlschmeckender als das mit vielfalt ist die im anderen Futtermitteln gemästeter Thiere. Maisanbau einge- Louis Unger, Die Cultur des Maises behufs der setzte Chemie. So erteilte im Frühjahr dieses Jahres Körner- und Futtergewinnung, Leipzig 1852, S.3 das Bundesamt für Verbraucherschutz auch in Nordrhein-Westfalen die Genehmigung für den In Nordrhein-Westfalen erweiterte sich die Mais- Einsatz des Insektizides Santana zur Bekämpfung anbaufläche seit dem Jahr 2005 um 15,1%, von des Drahtwurms – ein Mittel, das 2008 in Baden- 223.100 auf 256.700 Hektar. Eines der Ballungs- Württemberg zu einem großen Bienensterben gebiete ist der Niederrhein; im Bereich der Kreis- geführt hat. Der Landwirtschafts- und Umwelt- bauernschaften Kleve und Geldern müssen immer- minister Uhlenberg wurde deshalb vom NABU NRW hin rund 320.000 Schweine und 120.000 Rinder satt dringend aufgefordert, diese Ausnahmegenehmi- werden, was einen üppigen Maisanbau voraussetzt. gung umgehend zu stoppen. Wachstum, das Arten sterben lässt Biogas – der neue Held des Agrobusiness Die Folgen der „Vermaisung“ sind nicht zu über- So fragwürdig die bisherige Entwicklung ist, so sehen. Neben einer erhöhten Bodenerosion und wenig scheint Besserung in Sicht. Im Gegenteil, die stärkeren Belastung des Grundwassers kommt es Grüne Wüste Mais wuchert ungebremst weiter – zu drastischen Auswirkungen auf die Biodiversität. auf manchen Wirtschaftswegen verliert man sich Dort, wo Mais steht, gedeiht so gut wie nichts wie in einem Labyrinth. Dort dürfte demnächst anderes mehr – weder im Boden noch auf ihm. sogar noch mehr Mais in die Höhe schießen, denn Bei großflächigem Maisanbau wird sich die floristische das Wachstum der Branche wird seit einiger Zeit Biodiversität des Ackerlandes deutlich negativ verändern: zusätzlich beschleunigt durch den Bedarf an soge- • klein- bis großräumiger Rückgang der Artenzahlen der nanntem Energie-Mais. Der dient als Treibsatz für heute ohnehin meist nur in den Randbereichen der einen neuen Boomsektor – die sich sprunghaft Äcker ausge-bildeten Vegetation vermehrenden Biogasanlagen zur regenerativen Energieerzeugung. Das seit 2009 geltende EEG • Ausbreitung landwirtschaftlicher Problemarten (Erneuerbare-Energien-Gesetz) mit auf 20 Jahre • zunehmende Gefährdung von Rote-Liste-Arten. gesicherter Förderung hat so manchen Landwirt Dabei macht es keinen Unterschied, ob Silo- oder erst rechnen und anschließend bauen lassen. So Körnermais angebaut wird. stieg die Zahl der deutschen Biogasanlagen inner- halb von 10 Jahren (1999 – 2008) von 850 auf 4.099. http://www.naturpur-institut.de/download/Otte-Sympo- Im Kreis Kleve sind bereits 15 Anlagen in Betrieb, sium-2010-03-11.pdf 17.06.2010 ca. 25 weitere sind beantragt. Was die Fauna betrifft, so sind auf den Ackerfluren In der Biogasanlage . . . soll möglichst viel Methan aus des Kreises Kleve zum Beispiel Hase (Rote Liste 3), dem Mais produziert werden! Ziel ist es, den Gasertrag pro Feldlerche (Rote Liste 3), Kiebitz (Rote Liste 3), Hektar zu maximieren! http://www.agromais.de/cms/bei- Rebhuhn (Rote Liste 2) und Wachtel (Rote Liste 2) trag/10004052/ 166055/ konkret bedroht. > > >

NiKK 2 2010 11 Natur- und Umweltschutzpolitik

> Die Grüne Wüste

Mais in Massen – Methan in Massen Als geradezu unanständig erscheint es, den auf die- sen und anderen Flächen praktizierten Anbau von Mais liefert das meiste Methan und garantiert damit Mais auch noch mit einem „Landschaftspflegebonus“ über die entsprechende Stromausbeute den höchsten zu belohnen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz und Gewinn. Eine Biogasanlage setzt etwa 100 Hektar seine fragwürdige Auslegungspraxis machen es Mais-Monokultur in bare Münze um. Anderes – täg- möglich. Dieser Bonus hatte eigentlich zum Ziel, in lich in großen Mengen anfallendes – pflanzliches Biogasanlagen die Verwertung von Schnittgut aus Material wie Gehölzschnitt oder der Inhalt der Bio- der Pflege von naturschutzfachlich wertvollen Wie- tonnen wird nicht berücksichtigt. Angesichts der sen attraktiv zu machen. Zwei Cent pro Kilowatt- rapide voranschreitenden Züchtungserfolge beim stunde erhält ein Betreiber, der mehr als die Hälfte Energie-Mais besteht wenig Hoffnung auf ein der verwendeten Pflanzen aus dem bei der Land- Umdenken. Auf den Websites der Saatzuchtunter- schaftspflege anfallenden Material bezieht. Den nehmen lassen sich bereits Pflanzen von über drei Anbau von Mais als Landschaftspflege zu definieren Metern Höhe bestaunen. Auch am Niederrhein wird und zu honorieren, sollte nach Meinung des NABU man sich wohl auf derartig monströse Maiswälder schleunigst unterbunden werden. einstellen müssen.

Zuchtziel: Der NABU fordert Schrittweise Steigerung der Methanleistung um • die Einführung ökologischer Mindeststandards, damit annähernd 100% im Laufe der nächsten 8 Jahre der Anbau von Energiepflanzen nicht zu Lasten von Natur und Umwelt geht. • Heutige Silomaissorten: 5 000 m3/ha • die Beschränkung des Maisanteils in der Biogasanlage • Zukünftige Energiemaissorten: 10.000 m3/ha auf 50 Prozent und den Verzicht auf Gentechnik. Vortrag auf einer Wissenschaftlichen Tagung des Dach- • Alternativen zum Mais; Mischkulturen mit Sonnen- verbandes Agrarforschung (DAF) e.V. http://www.agrar- blumen, Leindotter oder Luzerne, stehen bereits jetzt forschung.de/download/vor_schmidt.pd/19.06.2010 zur Verfügung und müssten allein schon aus Gründen Grünlandschwund, Flächenraub, eines Risikoausgleichs in Folge des Klimawandels ver- versteckte Subventionen stärkt genutzt werden. Auf der Strecke bleiben bei der allerorten prakti- Es wird alles andere als leicht sein, die von Mais & zierten Maislastigkeit zunehmend die bisher wenig Co. errichteten Grünen Wüsten zu stoppen oder oder gar nicht von der Landwirtschaft genutzten zumindest einzugrenzen. Theo Peters jedenfalls ist Flächen. Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU- skeptisch. Er sieht auf den Maisacker hinter dem Landesverbandes, bringt es auf den Punkt: „Inner- Haus. Was, wenn dort vielleicht einmal ein Wald aus halb weniger Jahre sind Flächen-Stillegungen fast Drei-Meter-Mais den Blick verstellt? „Das ist eigent- komplett verschwunden, das Grünland hat um min- lich unvorstellbar. Diese Eintönigkeit, keine Vielfalt – destens fünf Prozent abgenommen und der inten- das ist das Schlimmste. Ich bin glücklich, wenn ich sive Maisanbau zur Nutzung in Biogasanlagen ist mal noch irgendwo `n Roggenfeld sehe.“ rapide ausgeweitet worden.“ Andreas Kleinebenne

NiKK 2 2010 12 Uferschnepfen-Vorkom- men in der Düffel im Brutjahr 2010 Kartenerstellung: D. Doer

Wiesenbrüter in der Düffel: Kaum Bruterfolg aufgrund mangelnder Schutzmaßnahmen

Die Uferschnepfe ist ein gutes Beispiel für gefähr- Opfer. In den letzten Jahren hat sich die anschlie- dete Wiesenvogelarten, die gerade in Natur- ßende Bewirtschaftung dahingehend geändert, schutz gebieten wie der Düffel im EU-Vogelschutz- dass die Grasmahd für Silage bereits ab Ende April gebiet „Unterer Niederrhein“ geschützt werden beginnt. Spätestens Mitte Mai sind die normal soll. Die Art wird landes- und bundesweit in der bewirtschafteten Flächen alle gemäht. Dies zerstört höchsten Gefährdungskategorie in der Roten Liste dann fast alle vorhandenen Gelege und eventuell geführt und gilt als „vom Aussterben bedroht“. Für auch frisch geschlüpfte Jungvögel. die zum Teil katastrophalen Bestandsrückgänge der Betrachtet man diesen zeitlichen Ablauf der Uferschnepfe, wie auch anderer Wiesenvögel, sind Bewirtschaftung und vergleicht die zeitliche vielfältige Gefährdungsursachen ausschlaggebend. Abfolge des Brutgeschehens, so bekommt man eine Bodenbrüter und Bewohner von extensiv genutzten Vorstellung davon, wie unwahrscheinlich eine Feuchtwiesen sind stark von der landwirtschaft- erfolgreiche Brut von Uferschnepfen oder anderen lichen Bewirtschaftung abhängig. Die Gelege sind Wiesenvögeln auf intensiv genutztem Grünland bis Ende April vollständig und werden dann gut heutzutage ist. Aus diesem Grund brechen zurzeit drei Wochen lang bebrütet. Ab Mitte Mai schlüpfen fast alle Wiesenvogelbestände in Westeuropa die Jungvögel und suchen gleich eigenständig auf zusammen und selbst häufige Arten wie der Kiebitz blütenreichen Wiesen nach Insektennahrung. Die stehen kurz vor dem Verschwinden. Dies ist Anlass ersten flugfähigen (flüggen) Jungvögel sind ab Mitte für die NABU-Naturschutzstation, sich besonders Juni zu erwarten. um den Wiesenvogelschutz zu kümmern.

Doch die landwirtschaftliche Nutzung der Wiesen Uferschnepfen in der Düffel 2010 und Weiden birgt viele Gefahren: Von Mitte März Bei kontinuierlichen Erfassungen im Laufe des bis Mitte April werden Grünlandflächen gewalzt Frühjahrs in der Düffel wurden 2010 erfreulicher- und geschleppt. Frühe Gelege fallen dem zum weise noch mehr als 30 Reviere der Uferschnepfe Strukturreiche Feuchtwiesen in der und 12 Paare Rotschenkel im Naturschutzgebiet > > > Düffel als Brutgebiet der Uferschnepfe Foto: Volkhard Wille

NiKK 2 2010 13 Natur- und Umweltschutzpolitik

> Wiesenbrüter in der Düffel „Düffel, Kellener Altrhein und Flussmarschen“ fest- gestellt (Uferschnepfen-Vorkommen s. Karte). Nach der Hetter, dem in Nordrhein-Westfalen wich- tigsten Uferschnepfen-Brutgebiet, ist die Düffel damit das zweitwichtigste Brutgebiet am gesamten Niederrhein. Anders als in der Hetter brüten in der Niederungslandschaft bei Kranenburg aber die meisten Uferschnepfenpaare auf normal bewirt- schafteten Privatflächen ohne weitergehende Schutzauflagen. Nur sieben Reviere (< 25 %) befin- den sich auf landes- und kreiseigenen Natur- schutzflächen und sind durch die Bewirtschaf- tungsruhe zwischen Mitte März und Mitte Juni gut vor Beeinträchtigungen durch die landwirtschaft- liche Nutzung geschützt. Mit mehr als 20 Paaren kommt das Gros der Uferschnepfen aber auf inten- siv genutzten Privatflächen vor. Wenn man diese Vorkommen „retten“ will – und dazu besteht auch für die Landschaftsbehörden eine gesetzliche Ver- pflichtung – müssen hier entsprechende weiterge- unternommen. Bereits Anfang April wurde die hende Schutzmaßnahmen angeordnet werden. Untere Landschaftsbehörde im Kreis Kleve brieflich Maßnahmen zum Uferschnepfenschutz über die Flächen mit Uferschnepfenvorkommen auf Privatflächen informiert und gebeten, gemeinsam mit den bewirtschaftenden Landwirten die notwendigen Nachdem Mitarbeiter der NABU-Naturschutzsta- Schritte zu unternehmen und die Uferschnepfen- tion die Uferschnepfen 2010 im Rahmen einer bruten zu schützen. Die Bezirksregierung Düssel- systematischen Kartierung im Auftrag des Landes- dorf stellte schnell und unbürokratisch Geldmittel amtes für Natur und Umwelt und Verbraucher- in Aussicht, um die betroffenen Landwirte nach schutz (LANUV) auf den landwirtschaftlichen Privat­ Vorbild des Vertragsnaturschutzes für die entste- flächen festgestellt hatten, wurden unverzüglich henden Ernteausfälle zu entschädigen. Maßnahmen zum Schutz der Gelege und Jungvögel NABU-Mitarbeiter gingen außerdem parallel dazu persönlich auf die betroffenen Landwirte zu und informierten diese über die Uferschnepfen-Vor- kommen. Weitere Angaben zu den Neststandorten wurden dem Kreis Kleve angekündigt, sobald diese Informationen verfügbar sind. Bis zu diesem Zeit- punkt sah es noch danach aus, dass es gelingen würde, den Uferschnepfen in der Düffel 2010 zu einem guten Bruterfolg zu verhelfen.

Wichtige Uferschnepfenflächen wurden durch unsachgemäße Mahd-Freigabe Mitte Mai das erste und hier Mitte Juni bereits das zweite Mal gemäht. Foto: Daniel Doer

NiKK 2 2010 14 „Wo war mein Nest? – Uferschnepfe auf gemähter Fläche in der Düffel Foto: Volkhard Wille

Fahrlässige Mahdfreigabe der Flächen und entwickelt werden. Nur durch Anhebung des durch die Naturschutzbehörde Grundwasserspiegels und Anlage von Blänken wird ein ausreichendes Nahrungsangebot geschaffen, wodurch Ab dem 12. Mai wurden ohne weitere Rücksprache die Jungvögel erfolgreich aufgezogen werden können. mit der NABU-Naturschutzstation große Teile der betreffenden Bereiche zur Mahd frei gegeben. Mit- Als kurzfristige Lösung könnte ein Nestschutzprogramm arbeiter des Kreises Kleve hatten die Flächen besich- helfen, in dessen Rahmen die Vorkommen der Wiesen- tigt und daraufhin den Bewirtschaftern die Mahd brüter erfasst und gezielt Neststandorte gesucht wer- gestattet. Gegenüber dem NABU wurde behauptet, den. Dann können die Nestbereiche in enger Koopera- die Uferschnepfenpaare hätten in den entspre- tion zwischen Naturschützern und Landwirten bei der chenden Teilbereichen ihre Brut aufgegeben, da sie Flächenbewirtschaftung ausge spart werden. So haben nicht intensiv warnten. Dabei handelt es sich um die Jungvögel von Uferschnepfe, Rotschenkel und Co. eine fatale Fehleinschätzung: Gegen Ende des Brut- zukünftig hoffentlich eine Chance, schlüpfen und flügge geschehens verhalten sich Uferschnepfen üblicher- werden zu können. Nur durch eine Kombination dieser weise relativ still und unauffällig. Sie drücken sich kurz- und langfristigen Schutzmaßnahmen können die bei Annäherung im hohen Gras auf das Nest und wichtigen Vorkommen der Wiesenbrüter in der Düffel machen gerade nicht durch intensives Warnen auf auf Dauer erhalten werden. die Neststandorte aufmerksam. Das Verhalten ändert Daniel Doer, Volkhard Wille, Andreas Barkow sich erst wieder, wenn die Uferschnepfen mit Warn- rufen ihre geschlüpften Jungvögel vor Feinden war- nen. Durch Unwissenheit oder wider besseres Wis- sen, um eine Mahd der Flächen zu gestatten, wurden so vermutlich große Teile der Uferschnepfen- und Rotschenkelbruten vernichtet.

Zwei Dinge sollen an dieser Stelle noch erwähnt zu werden: Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum die für den Naturschutz zuständige Behörde des Kreises Kleve bei der Mahdfreigabe nicht auf die aktuellen Daten sowie die Sach- und Ortskenntnis der NABU-Naturschutzstation zurückgegriffen hat. Dagegen konnten wir feststellen, dass sich die bewirtschaftenden Landwirte in Sachen Uferschnep- fenschutz korrekt und kooperativ verhalten haben.

Ausblick auf die Zukunft Mahdfreigaben in Wiesenvogelbrutgebieten dürfen in Zukunft nur noch auf Basis methodisch einwand- freier Kartierungen erfolgen. In der Endphase der Brut müssen Brutflächen im Zweifelsfall „geseilt“ werden. Das bedeutet, dass ein langes Seil über die Flächen gezogen wird. Die sich drückenden, brüten- den Vögel fliegen dann auf. So wird dies in anderen Wiesenvogelbrutgebieten gemacht. Mittelfristig müssen die wertvollsten Kernflächen der letzten Überall im Buchhandel erhältlich € 10,95 Wiesenvogelbrutplätze am Niederrhein gesichert ISBN 978-386127754-5 Natur- und Umweltschutzpolitik

Wildwarnanlagen im Klever Reichswald – Fazit und Ausblick Wildunfälle sind keine Bagatellereignisse. Jedes Jahr stirbt in Deutschland rund ein Dutzend Menschen bei Kollisionen mit Rehen, Rothirschen und Wildschweinen; eine viertel Million Tiere bleiben tot auf der Strecke. Um derartige Tragödien in Zukunft zu vermeiden, Früher gab es auf dieser Strecke, der L 484, etwa ist seit nunmehr beinahe zwei Jahren auf der 25 Wildunfälle im Jahr. Wie sieht es heute aus? L 484, der durch den Reichswald bei Kleve verlau- Hanns-Karl Ganser: In den letzten Jahren hatten fenden Grunewaldstraße, eine elektronische Wild- wir so gut wie keinen Unfall mehr. warnanlage in Betrieb. Worauf sollten Autofahrer trotz der Warnanlage Diese erste in Nordrhein-Westfalen installierte und in Waldgebieten achten? als Pilotprojekt gedachte Warnanlage wird betreut Dietrich Cerff: Oft ist ja ein Tier nicht allein, son- vom Forstamt Niederrhein und der NABU-Natur- dern es sind dann mehrere Tiere. Und sobald eins schutzstation in Kranenburg. Zu den Erfahrungen über die Straße gerannt ist, muss ich damit rech- mit der neuen Technik sowie über weitere Schutz- nen, dass da noch mehr nachkommen. Es kann möglichkeiten im Reichswald sprach Andreas aber auch sein, dass die Tiere einfach nur am Kleinebenne mit Forstamtsdirektor Hanns-Karl Straßenrand äsen und die Straße überhaupt nicht Ganser und dem NABU-Naturschutzreferenten überqueren. Entscheidend für die Unfallgefahr ist Dietrich Cerff. die Geschwindigkeit, mit der man fährt. Die Erfah- Herr Ganser, Herr Cerff: Wie muss man sich die rung sagt, dass man mit weniger als 50 km/h oft Funktion dieser Wildwarnanlage vorstellen? noch rechtzeitig bremsen kann, wenn ein Tier vor Hanns-Karl Ganser: Wir haben hier auf 1,4 km beidsei- einem „auftaucht“. Was man dann nicht machen tig der L 484, der Grunewaldstraße, Kästen aufgebaut, soll, ist ausweichen. Da verliert man zu leicht die in die Sender und Empfänger von Lichtschranken ein- Kontrolle über den Wagen. gebaut sind. Die laufen in den Dämmerungs- und Gibt es Unterschiede im Verhalten der Wildtiere Nachtstunden über Dämmerungs- und Zeitschalter.­ am Straßenrand? Und wenn diese Lichtschranken unterbrochen werden Hanns-Karl Ganser: Das Rotwild achtet sehr auf beim Wildwechsel über die Straße, dann werden den Verkehr und kann sich auch darauf einstellen – Schilder aktiviert mit dem Hinweis Geschwindigkeits- sofern nicht zu schnell gefahren wird. Rehwild und begrenzung 50km/h und Wildwechsel. auch Schwarzwild überqueren die Straße unkon- trolliert, ohne auf den Verkehr zu achten.

Zu welcher Tageszeit muss man momentan besonders aufpassen?

Hanns-Karl Ganser: In der Brunftzeit des Rotwildes Ende September, Anfang Oktober beginnt das Wild schon um 17, 18 Uhr zu ziehen, also zu noch relativ heller Tageszeit. Und auch in den Morgenstunden, um 8, 9 Uhr, wechseln sie noch regelmäßig die Straße. Vor allem die Dämmerungszeiten sind die gefährlichen Zeiten.

NiKK 2 2010 16 Rothirsch Foto: NABU Hans Pollin

Hanns-Karl Ganser: Wir sind dabei, mit dem Landes- betrieb Straßen über die Umsetzung nachzudenken, was für eine Anlage wir da nehmen, da erfolgt eine Aus- schreibung. Die Anlage hier auf der Grunewaldstraße ist Ist der Autofahrer angesichts der ja ereignisorientiert, das heißt, die Wildwarnanlage aus der Pflicht wird ausgelöst, wenn ein Wildwech- genommen? Darf er sich blind sel erfolgt. Auf der B 504 wird die darauf verlassen? Geschwindigkeit der Autos ermittelt, Hanns-Karl Ganser: Das haben wir und wenn die über 70 km/h fahren, prüfen lassen. Die Verantwortung des dann leuchten die Warnschilder auf. Autofahrers für seine angepasste Das System ist auf einer größeren Geschwindigkeit bleibt erhalten. Die Strecke einfacher und weniger stör- Anlage kann ja auch mal ausfallen. anfällig. Der Autofahrer muss auf Waldstre- Die Wildwarnanlagen sind bewährt, sind effektiv. cken mit dem Verkehrszeichen Wildwechsel eine Wieso gibt es nicht bereits viel mehr davon? Liegt angemessene Geschwindigkeit einhalten und die das am Geld? liegt im Schnitt bei etwa 70 km/h. Dietrich Cerff: Derjenige, der eine Wildwarnanlage Was ist zu tun, wenn ein Unfall passiert ist? bezahlt, hat den ökonomischen Aufwand, und den Hanns-Karl-Ganser: Wichtig ist, die Tiere – soweit Nutzen haben andere. Die Idee wäre, das mal sie nicht zu groß sind – von der Straße wegzuzie- zusammenzubringen. Das könnte der Schlüssel hen, wobei man auf den Verkehr achten muss. sein, dass solche Anlagen großflächig verbreitet Da geht die Gesundheit des Menschen vor der des werden. Wildes. Aber es ist wichtig, die Straße freizuma- Hanns-Karl Ganser: Ich bin der Meinung, dass die chen, damit es keine Folgeunfälle gibt. Autoversicherer sich an dem Bau und an der Wie ist die Situation auf der benachbarten B 504, Unterhaltung dieser Anlagen beteiligen sollten, einer vergleichbar gefährlichen, aber längerem weil das den Autofahrern finanziell und vor allem Strecke, die hier in direkter Nachbarschaft durch von der Sicherheit her zugutekommt. Da werden den Reichswald verläuft? im Moment Gespräche geführt und wir sind Dietrich Cerff: Die Situation bei den Wildunfällen ist zuversichtlich, dass da ein Erfolg erreicht wird. von der Größenordnung her ähnlich; wir haben um Dietrich Cerff: Wie auch immer dieser Erfolg die 20 polizeilich registrierten Wildunfälle pro Jahr zustande kommt: Die bereits bestehende Wild- plus eine unbekannte Dunkelziffer. Wir sind in der warnanlage wie auch die neu zu bauende haben glücklichen Situation, dass über das Konjunktur- jedenfalls aus Sicht des NABU den großen Vorteil, paket 2 ein Teil der Mittel für Verkehrsinfrastruktur dass Wildpopulationen nicht getrennt werden, für Überbrückung von Straßen für Wildtiere bereit dass nicht – wie etwa bei Zäunen – mehrere kleine steht. Da werden also Grünbrücken gebaut. Oder Populationen entstehen, die isoliert voneinander eben auch solche Anlagen. Und im Zuge dieses leben müssen. Konjunkturpaketes soll an der B 504 voraussichtlich auch eine Warnanlage realisiert werden.

NiKK 2 2010 17 Natur im Kreis Kleve

Wo leben die „gefährlichen“ Ameisenlöwen?

Die wenigsten Menschen haben je einen solchen „Löwen“ gesehen. Es handelt sich um faszinierende ragen. Kleine Tiere, vor allem Amei- Insektenlarven von bis zu 15 mm sen, die in die Grube fallen, werden Länge, die nach ihrer vollständigen vom „Ameisenlöwen“ mit den Verwandlung wie Libellen aussehen großen Zangen gepackt und nach und deswegen „Ameisenjungfern“ Spinnenart gefressen. Wenn Beute- genannt werden. tiere aus der Grube zu flüchten ver- Ihre Spannweite beträgt in Mittel- suchen, werden sie vom Ameisenlö- europa meistens 8 – 10 cm. Die wen mit Sand beworfen, der sie wie meisten Arten leben in klimatisch auf einer Rutschbahn wieder nach warmen Ländern. unten in den Trichter befördert. 1. Regengeschützte sandige Stellen sind optimal zum Anlegen der Fangtrichter. Je nach Nahrungsmenge, die vom Wie leben sie? 2. Ameisenlöwen leben versteckt in ihren Standort und vom Wetter abhängt, Fallgruben. Ameisenjungfern legen ihre Eier an verpuppt sich der groß gewordene 3. Nach 1 – 2 Jahren verpuppt sich der sandigen Stellen oder im verrotten- Ameisenlöwe in einem Kokon und Ameisenlöwe in einem Kokon. den Holz ab, am liebsten regenge- schlüpft im Juni. Heraus kommt eine 4. Erwachsene Ameisenlöwen heißen schützt. Die daraus schlüpfenden Ameisenjungfern, die – wie Libellen – auch „Ameisenjungfer“, die in der Regel Räuber sind. Larven sehen sackartig aus und nachtaktiv ist und deswegen von haben zwei große Zangen. Die meis- kaum jemandem beobachtet wird. ten sind Lauerjäger. In Mitteleuropa Sie ernährt sich von nachtaktiven Sandflächen und trockenwarme gibt es 11 verschiedene Arten. Insekten, was ihr den zweiten Offenbiotope immer mehr zuwach- Ca. 10% aller Arten bauen „Fallgru- Namen „Nachtlibelle“ eingetragen sen und damit seltener werden. ben“. Mit ihren Zangen werfen sie hat. Sie fliegt flatternd nur kurze Eine Gefährdung von ca. 50% dieser winzige kegelförmige Sandgruben Strecken. Manchmal nimmt sie auch auch „Netzflügler“ genannten Arten aus, die im Laufe der meist zweijäh- Pollen auf. ist für Deutschland anzunehmen. rigen Larvenentwicklung bis 3 cm Alle Arten sind gesetzlich geschützt. breit und tief werden können. In Gefährdung Hermann-Josef Windeln solch einer Grube sieht man nur Eine der häufigsten Arten ist bei uns Sand und, wenn man Glück hat und Euroleon nostras, die lockere sandige sehr genau hinsieht, zwei winzige Stellen besiedelt. Ein Problem für Zangen des Ameisenlöwen heraus- diese Tiergruppe ist, dass offene

NiKK 2 2010 18 Kormoran- Exkursion mit Zugabe

Am 16. Mai hatte die NABU-Natur- schutzstation zu einer Exkursion in die größte Brutkolonie des Kormo- rans in der Region De Gelderse Poort eingeladen. Der Kormoran ist Vogel des Jahres 2010. Bei der Führung konnten auch einige andere seltene Vogelarten beobachtet werden: eine Zwergscharbe, die eigentlich in Süd- osteuropa und Westasien brütet, sowie drei Löffler, deren nächste Brutvorkommen an der niederländi­ schen Nordseeküste liegen. „Die Beobachtung der kleineren Kormo- ranverwandten Zwergscharbe ist ein besonderer Glücksfall, weil diese Art nur sehr selten in Mitteleuropa zu sehen ist“, freute sich Exkursions­ leiter Daniel Doer von der NABU- Naturschutzstation.

Im Naturentwicklungsgebiet der Lobberdense Waard vor den Toren der kleinen rechtsrheinischen Ort- schaft Pannerden brüten die meisten det. Danach stieg der Bestand auf ein Vor diesem Hintergrund ist es Kormorane im deutsch-niederlän- Maximum von gut 300 Paaren vor erfreulich, dass die Landesregierung dischen Naturraum De Gelderse etwa 15 Jahren, bevor die Brutpopu- den Abschuss von Kormoranen bis Poort. Aktuell sind es dieses Jahr 130 lation ziemlich kontinuierlich auf das auf weiteres ausgesetzt hat. Bis zu Paare, die in toten Bäumen auf Inseln heutige Niveau abfiel. „Auch hier einer EU-weiten Neuregelung gilt die und ehemaligen Dämmen in einem zeigt sich, dass es einfach nicht wahr Kormoran-Verordnung, die den Abgrabungsgewässer brüten. Nach ist, wenn behauptet wird, Kormoran- Abschuss in NRW geregelt hat, nicht der Unterschutzstellung des Kormo- Brutbestände wachsen allerorten in mehr. Das ist vermutlich auch den rans durch die EU-Vogelschutzrichtli- den Himmel“, teilte Doer den interes- Kampagnen des NABU zu verdan- nie wurde diese Kolonie 1985 gebil- sierten Exkursionsteilnehmern mit. ken, der den Kormoran als Vogel des Jahres 2010 benannt hatte.

Daniel Doer

Dieselbe Zwerg­scharbe am Exkursionstag auf der anderen Rheinseite bei Leuth. Linker Hand ein Kormoran zum Vergleich. Foto: Toy Janssen

NiKK 2 2010 19 Das Männchen der Gemeinen Becher-Azurjungfer ist am „Becher”-Zeichen des oberen Hinterleibs erkennbar.

Libellen auf Von Spezialisten und Allerweltsarten einer Wiese in Wie bei den Tagfaltern so gibt es auch bei Issum-Sevelen den Libellen sowohl relativ anspruchs- lose Arten als auch ausgesprochene Nachdem ich schon im Jahr zuvor ,,Spezialisten”. So ist die Große Pech libelle Tagfalter auf derselben Wiese im Natur- (Ischnura elegans) eine der häufigsten schutzgebiet Fleuthkuhlen kartiert Libellen Mitteleuropas, wohingegen die hatte, wurde ich in 2009 neugierig nur unwesentlich kleinere Schwesternart, auf die Libellen-Fauna. Ich beschloss die Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio), in Zukunft mich mehr mit diesen vielerorts sehr selten oder sogar ausge- „Drachenfliegen“ zu beschäftigen. storben ist. Das kommt daher, dass die Große Pechlibelle sehr geringe Ansprüche Die Wiese wird jedes Jahr im Spätsommer an ihren Lebensraum stellt, die Kleine von der NABU-Jugendgruppe gemäht, so Pechlibelle aber fast ausnahmslos vege- dass sie als offene Fläche erhalten bleibt tationsarme, lehmige Gewässer besiedelt und nicht verbuscht. In unmittelbarer – und die sind selten. Wenn derartige Nachbarschaft liegt das Gewässer „die Gewässer neu entstanden sind, erscheint Spick“, eine ehemalige Torfkuhle mit diese Art innerhalb sehr kurzer Zeit, ver- Wasserpflanzen, einer dichten Seerosen- schwindet jedoch ebenso schnell wieder, decke und kleinen Röhricht-Inseln. Diese sobald diese stärker zugewachsen sind. reiche Vegetation zeigt eine gute Wasser- Je nach dem Verlandungszustand eines qualität an und bietet ideale Lebens- Gewässers und seinen sonstigen ökolo- bedingungen für viele Libellenarten. gischen Bedingungen ist die Libellen- Nicht weit entfernt befindet sich auch die Fauna unterschiedlich zusammengesetzt. „Bay“, ein weniger vegetationsreiches Und so zeigt die Vielfalt der Arten auf ehemaliges Abgrabungsgewässer. Die der Wiese, dass in der Umgebung sehr Libellenarten, die in diesen Gewässern unterschiedliche Gewässer vorkommen. als Larven leben und schlüpfen, finden auf der blüten- und damit insekten- Ergebnisse reichen Wiese reichlich Nahrung und Mit Ausnahme der Gemeinen und der sind deshalb hier gut zu beobachten. Sibirischen Winterlibelle, den ein- zigen als Vollinsekt überwinternden Arten in Mitteleuropa, schlüpfen Libellen deutlich später im Jahr als Tagfalter. Die erste Libelle, die Hufei- sen-Azurjungfer, erschien auf der Lutze-Wiese Ende April. Es folgten Frühe Adonisjungfer, Plattbauch,

Der Spitzenfl eck, hier ein Männchen, kommt als gefährdete Art im Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen regelmäßig vor.

NiKK 2 2010 20 Natur im Kreis Kleve Genießen Sie jetzt noch mehr Vielfalt in unseren beiden neuen Restaurants!

Großer Blaupfeil und die Große Pechlibelle. Die häufigste

Großlibelle war der am Niederrhein meist seltene, in den Fleuthkuhlen aber noch außergewöhnlich häufige Spitzenfleck, dicht gefolgt von Gemeiner und Blutroter Heidelibelle.

Die drei häufigsten Kleinlibellen hingegen waren Becher- Azurjungfer, Große Pechlibelle und die Blaue Feder- libelle. Doch auch im allgemeinen seltenere Arten wie Neue regionale Küche! Traditionelle die Pokal- und die Fledermaus-Azurjungfer, der Frühe gutbürgerliche Küche! Schilfjäger sowie die Westliche Keiljungfer konnten regelmäßig und zum Teil zahlreich nachgewiesen wer- Täglich geöffnet von 12 – 22 Uhr den. Auch Arten, die in der Regel am Gewässer bleiben, Wir freuen uns auf Ihren Besuch! so zum Beispiel das Große Granatauge und die Glänzende Smaragdlibelle, konnten regelmäßig auf dem „Durch- Greenlinehotel Landhaus Beckmann Römerstraße 1 · D-47546 Kalkar-Kehrum flug“ beobachtet werden, wenn auch in geringerer Zahl. Telefon (0) 28 24 - 96 25 66 66 Fax (0) 28 24 - 96 25 66 67 [email protected]

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• Glänzende Smaragdlibelle (Somatochlora metallica, RL3) • Vierfleck (Libellula quadrimaculata) Die Große Pechlibelle ist an vielen Gewässern, auch an Hausteichen, häufi g. • Plattbauch (Libellula depressa) • Spitzenfleck (Libellula fulva, RL 3) • Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum) Folgende 26 Arten konnten im Laufe eines • Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum) Jahres nachgewiesen werden: • Gemeine Heidelibelle (S. vulgatum) • Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes) • Blutrote Heidelibelle (S. sanguineum) • Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca, RL 1), • Schwarze Heidelibelle (S. danae) Nachweis 2008 Im näheren Umfeld konnten außerdem noch folgende • Weidenjungfer (Lestes viridis) Arten beobachtet werden: • Frühe Adonisjungfer (Pyrrhosoma nymphula) • Pokal-Azurjungfer (Cercion lindenii) • Große Pechlibelle (Ischura elegans) • Feuerlibelle (Crocothemis erytraea) • Becher-Azurjungfer (Enallagma cyathigerum) • Gefleckte Heidelibelle (S. flaveolum) • Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella) • Fledermaus-Azurjungfer (C. pulchellum, RL 3) Besonders erfreulich ist, dass unter insgesamt 26 • Großes Granatauge (Erythromma najas) verschiedenen Libellenarten fünf Rote-Liste-Arten nach- • Früher Schilfjäger (Brachytron pratense, RL 2) gewiesen werden konnten, darunter auch der stark • Herbst-Mosaikjungfer (Aeshna mixta) gefährdete (RL 2) Frühe Schilfjäger und die vom Ausster- • Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) ben bedrohte (RL 1) Winterlibelle (Gefährdungsangaben • Große Königslibelle (Anax imperator) beziehen sich auf für das Niederrheinische Tiefland). • Westliche Keiljungfer (Gomphus pulchellus) Lukas Wolffram (15 Jahre)

NiKK 2 2010 21 Natur im Kreis Kleve

Neues aus Rheinaue bei Duisburg-Walsum, Flugunfähiger Kranich blieb jedoch leider erfolglos. Zum in der Düffel ersten Mal seit über 100 Jahren gab der Natur Naturschutzreferent Daniel Doer es Storchennachwuchs im Kreis traute am 10. Juni bei einer Brutvogel­ ­ im Kreis Kleve Viersen! Das Paar zog zwei Jungvögel kartierung in der Düffel kaum seinen auf. In den Niederlanden im Natur- Augen: Vor ihm stand ein offensicht- raum De Gelderse Poort wurden lich flugunfähiger Kranich auf der dieses Jahr sechs Brutpaare gezählt, Wiese. Nach dieser Beobachtung kann nachdem in Leuth erstmalig ein nur spekuliert werden, ob der Kranich Kunsthorst besetzt wurde. auf dem Frühjahrsdurchzug erkrankt Blässgans-Brutpaar war und deshalb nicht weiterfliegen in der Hetter konnte. Oder er hat sich zum Über- sommern in der Düffel entschieden Zum ersten Mal konnte im Rahmen und dort bei der Mauser alle der Brutvogelkartierungen ein Schwungfedern gleichzeitig abgewor- erfolgreiches Brutpaar der Blässgans Blicken noch etwas skeptisch in die Welt: fen, wie es Kraniche in den Brutgebie- Jungstörche im Kreis Kleve in einem Betreuungsgebiet der ten regelmäßig im Sommer tun. NABU-Naturschutzstation festge- Viele Weißstörche stellt werden. Nachdem Andreas am Niederrhein Barkow im April das Gelege mit Am Niederrhein und in den benach- sechs Eiern in der Hetter gefunden barten Niederlanden haben im hatte, konnte sein Kollege Daniel Frühjahr 2010 erfreulich viele Weiß- Doer die etwa drei Wochen alten störche gebrütet. Allein in der Düffel Küken Anfang Juni etwas weiter waren es dieses Jahr sechs Paare: westlich auf der Landwehr schwim- Neben den aus den Vorjahren mend beobachten und fotografieren. bekannten Brutstandorten Zyfflich, Die Blässgans ist ein arktischer Brut- Wyler, Kranenburg und Wardhausen vogel, brütet aber mittlerweile unre- haben in diesem Jahr Weißstörche in gelmäßig an verschiedenen Stellen Keeken (zum ersten Mal seit vielen der Region. Jahren) und erstmals in Bimmen gebrütet. Zusammen mit einem wei- teren neuen Paar nördlich der Emmericher Ward versuchten im Kreis Kleve insgesamt sieben Weiß- storchpaare Jungvögel aufzuziehen, Zwergtaucher-Brut im von denen fünf erfolgreich waren. Kranenburger Bruch Auch in den Nachbarkreisen sieht es Auf dem jüngst angelegten Flach- gut aus für den Storch: Im Kreis wassersee hat in diesem Jahr ein Wesel brüteten 2010 rekordverdäch- Zwergtaucherpaar erfolgreich vier tige fünf Paare. Ein weiteres Paar Junge ausgebrütet und groß gezo- startete einen Brutversuch in der gen. Das Nest befand sich nicht weit von der neuen Beobachtungskanzel. Eine Brut dieser Art ist erst die

NiKK 2 2010 22 Zweite im Gebiet, seitdem die geblich zu diesem Erfolg beige- NABU-Naturschutzstation für die tragen“, äußert sich Dr. Ansgar Betreuung und das Brutvogelmoni- Reichmann. Er führt im Auf- toring im Kranenburger Bruch ver- trag der Stadt Straelen für die antwortlich ist. Biologische Station Krickenbe- cker Seen die jährliche Unter- Rekord bei Brachvogel- suchung des Bestandes durch. Bruten im Straelener Veen „Da kam der Antrag des NABU 2010 konnte die Biologische Station Kreisverband Kleve, den süd- Krickenbecker Seen erstmals ein lichen Teil des Veens als Land- Rekordbrutjahr für den Großen schaftsschutzgebiet auszuwei- Brachvogel im Straelener Veen ver- sen, wohl gerade recht“, freut melden. Waren in den letzten zehn sich Monika Hertel. Dennoch Jahren meist nur 2-4 Paare zu beob­ hat die Population noch nicht achten gewesen, wurden dieses Mal die Bestandsgröße von Anfang vier Paare auf deutscher und ein bis der 1980er Jahre erreicht, als zwei Paare auf niederländischer 10-12 Paare im Straelener Veen Seite festgestellt. nachgewiesen werden konn- Weezer Str. 65b • 47574 Goch • Tel.: (0 28 23) 89 30 • Fax: 8 93 - 45 ten. Aber hoffen darf man ja! Flutstr. 53 - 61 • 47533 Kleve • Tel.: (0 28 21) 5 91 - 0 • Fax: 5 91 30 Zusätzlich wurden regelmäßig Bönninger Str. 102 • 46519 Alpen • Tel.: (0 28 02) 83 - 0 • Fax: 83 39 Albert-Einstein-Str.Albert-Einstein-Str. 5 •5 46446 • 46446 Emmerich Emmerich • •Tel.: Tel.: (0 (02822) 28 22) 93196093 19 60 • •Fax Fax: 9319666 931 96 66 Brachvögel im Bereich Vlassrath und Altbroekhuysen beobachtet. Ob dort auch erfolgreich Bruten stattgefun- Erstfund Kleiner Eisvogel den haben, ist nicht bekannt. „Die in Issum brachvogelgerechte Bewirtschaftung Der Kleine Eisvogel ist mit gut 5 cm von ca. 25 ha Fläche im Straelener Spannweite einer der großen Exem- Veen, sowie die verschiedenen Maß- plare der heimischen Falter. Er ist nahmen der Wiedervernässung und stark gefährdet und deswegen selten Moorregeneration auf niederlän- zu entdecken. Glück hatten dagegen discher Seite durch die Stichting het H.-J. Windeln an der Fossa und Limburgs Landschap haben maß- Lukas Wolffram 100 m südlich vom Marktweg in Issum-Sevelen. Der majestätisch fliegende Schmetter- ling ist leider meistens nur auf der Durchreise auf 1-5 m Höhe patrou- lierend zu beobachten. Der Kleine Eisvogel ist von der Größe und Zeichnung kaum zu verwechseln. Nur das recht kleine Landkärtchen sieht im Sommer ähnlich aus.

Daniel Doer, Andreas Barkow, Monika Hertel, Hermann-J. Windeln

Großer Brachvogel Foto: Peter Kolshorn

NiKK 2 2010 23 Grenzenloser Schwanenburg Kleve Draisinenspaß

Kleve – Kranenburg – SaisonStart Spaß auf der Schiene mit Fahrrad- 27. April Draisinen für vier Personen und 26.03. Mühlenturm, Kranenburg 31.10.2010 Club-Draisinen für bis zu 14 2008 bis Weinberg in Groesbeek Foto Robbie Kersten Personen.

Die Grenzland-Draisine verbindet drei attraktive Städte. Kleve. Von der reichen Geschichte der früheren Kurstadt Bad Cleve ist auch heute noch vieles zu sehen: Die Schwanenburg als Wahrzeichen der Kreisstadt mit dem weithin sichtbaren Schwanenturm, die barocken Gärten, Club-Draisine ausgezeichnet als europäisches Gartendenkmal und das Museum Kurhaus Kleve mit einer bedeutenden Kunstsammlung. Überdies lädt die belebte Innenstadt zum Bummeln und Verweilen ein.

Kranenburg. Das über 775 Jahre alte Grenzstädtchen, gelegen zwischen der Rheinaue und dem Reichswald, ist phantastischer Ausgangspunkt für wun- derbare Radtouren. Der nahe Reichswald lädt außerdem zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Der Mühlenturm als Wahrzeichen der Stadt, die alten Wehrtürme sowie die Stifts- und Wallfahrtskirche oder die urigen Gässchen entlang der Stadtmauer lohnen einen „Abstecher“. Restaurants mit schmackhafter Küche und stilvoll eingerichtete Cafés im historischen Ortskern laden zum Verweilen ein.

Groesbeek. Das ist Genuss pur im Grünen, Gastfreundschaft und Gemütlichkeit. Idyllisch in einer Landschaft gelegen, die geprägt ist von anmutigen Hügeln und Aussichten. Ideale Bedingungen zum Fahrradfahren und Wandern. Sogar Wein wird hier angebaut! Ob kurzer Aufenthalt oder ein längerer Urlaub - Groesbeek bietet interessante Veranstaltungen, außerge- wöhnliche Museen und Sehenswürdigkeiten.

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Auf dem Weg zu mehr Flussnatur – LIFE+ belebt die Rheinaue Früher waren Stromverzweigungen und Nebengerinne charakteristische Elemente an einem mäandrierenden Rhein. … seit 18 Jahren am Ort … Lebensmittel und Körperpflegeprodukte Durch den technischen Ausbau des Stroms zur bedeu- in zertifizierter BIO-Qualität! tendsten europäischen Binnenwasserstraße gingen … seit 36 Monaten ein stark erweitertes Sortiment diese vielfältigen Gewässer- und Uferstruk turen verlo- … auf 120 m² Verkaufsfläche! ren – das Ergebnis ist eine monotone Flusslandschaft. … rauchfreie „Bio-Oase“ und „Bücher-Tausch-Ecke“ Die typischen Seitenarme des Flusses waren gekenn- … 2007 mit der „grünen Couch“ ausgezeichnet! zeichnet durch eine Vielfalt an Strömungs- und … Handelspartner für hochwertige Dr. Hauschka-Produkte Substrat verhältnissen sowie ökologisch bedeutsamen Strukturen wie Flachwasserzonen und Schlammufer- fluren. Diese bieten Lebensräume für eine große Arten- Kraut & Rüben vielfalt. Dazu gehören neben vielen Wasserinsekten 47638 Straelen · Venloer Str. 24 · 0 28 34 / 74 89 auch seltene Fisch- und Vogelarten, wie Steinbeißer und Rotschenkel.

Nach der erfolgreichen Durchführung des Projektes „Lebendiger Rhein – Fluss der tausend Inseln“ sollen nun zwei der darin geplanten Modellprojekte am Niederrhein mit Mitteln des EU-Förderprogramms LIFE+ Natur umge setzt werden. Der Startschuss fiel zum Jahresauf- takt mit dem Beginn des Projektes „Nebenrinne Bislich- Vahnum“. In der Rheinaue bei Bislich im Kreis Wesel soll das Deichvorland der Aue wieder dynamischer und natur näher werden. Erstmals entsteht hier an der Wasser straße wieder ein dauerhaft durchströmtes Nebengerinne. Das Projekt wird von der > > >

In der Nebenrinne entstehen durch unterschiedliche Strömungs- verhältnisse Lebensräume für Barbe, Maifi sch und Nordseeschnäpel.

Überall im Buchhandel erhältlich € 10,95 ISBN 9783861276753 NiKK 2 2010 25 NABU aktiv

> Auf dem Weg zu mehr Flussnatur – LIFE+ belebt die Rheinaue NABU-Natur­schutzstation koordiniert, Projektpart- ruhigeren Abschnitten ent­stehen Laichhabitate für ner sind neben dem Ministerium für Umwelt, Maifisch und Nordseeschnäpel. Der Abfluss der Naturschutz und Verbraucherschutz (MUNLV), die Nebenrinne wird durch ein Regulationsbauwerk Biologische Station im Kreis Wesel, das Planungs- gesteuert, um eine ordnungsgemäße Binnenschiff- büro Koenzen und die Universität Köln. Im Natur- fahrt zu garantieren. Das Naturschutzprojekt wirkt schutzgebiet Rheinaue Bislich-Vahnum, das auch sich zudem positiv auf die lokale Hochwassersitua- als FFH-Gebiet ausgewiesen und Teil des Vogel- tion aus – bei Hochwasser fließt durch die Erweite- schutzgebietes „Unterer Niederrhein“ ist, liegen rung des Abflussquerschnitts deutlich mehr Was- mehrere Abgrabungsgewässer früherer Auskie- ser durch das Deichvorland. Gefördert wird das sungen. Diese sollen zu einer Geländesenke ver- Projekt neben den Mitteln des Förderprogramms bunden werden und zukünftig ein rheinparalleles LIFE+ Natur durch das MUNLV des Landes NRW, die und dauerhaft durchströmtes Nebengerinne for- Michael-Otto-Stiftung, die Kurt-Lange-Stiftung und men. Historische Karten und Berichte belegen das als weiterer Unterstützer die Firma TimoCom. frühere Vorkommen einer Nebenrinne bei Bislich. Einige Stromkilometer flussabwärts im Natur- Durch die flach abfallenden Ufer der geplanten schutz- und FFH-Gebiet Emmericher Ward soll eine Stromrinne, ihre wechselnden Tiefen und Zonen Nebenrinne durch die Öffnung von vier Buhnen mit unterschiedlichen Strömungsgeschwindig- entstehen. Hier ist außerdem die Entwicklung eines keiten entsteht wieder eine Vielzahl typischer Hartholzauenwaldes geplant, der in den höheren Fluss- und Auenlebensräume. Neben Wiesenvögeln Bereichen des Deichvorlandes gepflanzt werden wie Rotschenkel, Uferschnepfe und Wachtelkönig soll. Gerade dieser Lebensraumtyp ist durch die profitieren Rastvogelarten wie Pfeifente, Tafelente, intensive Nutzung der Rheinaue extrem selten Goldregenpfeifer und die zu tausenden überwin- geworden. Der Antrag zur Förderung des Projektes ternden arktischen Wildgänse von den neu entste- mit EU-Mitteln wird derzeit von der NABU-Natur- henden Flachwasserzonen und der Minimierung schutzstation vorbereitet. von Störungen im Grünland. Für strömungslie- Weitere Informationen unter bende Fischarten wie Barbe, Groppe oder Maifisch bietet die Nebenrinne viele neue Lebensräume, www.life-rhein-bislich.de sowohl für Alttiere, als auch für Jungfische. In Jonas Linke

Schrägluftbildaufnahme der Rheinaue Bislich-Vahnum – Die Verlauf der zukünftigen Nebenrinne im Deichvorland ist links gut erkennbar

NiKK 2 2010 26

Ziegenkäse von Natur- • Hofkäserei schutzwiesen – eine • Bio‐Fleischerei • Feiern in gemütlicher erfolgreiche Kooperation Atmosphäre mit dem Rouenhof • Erlebnisbauernhof: Kindergeburtstage, Käserei ‐ besichtigungen, Programme für Schulklassen u. Kindergärten u.v.m. www.rouenhof.de

Biohof Rouenhof A.+B. Verhoeven, Sonsbecker Str. 40, 47627 Kevelaer, 02825‐7233

So finden Sie uns: A 57 Ausfahrt Uedem/Kervenheim, Foto A. Wormland Richtung Weeze/Kervenheim, erste Straße links Richtung Sonsbeck, Jedes Jahr im Juni fährt Bernd Verhoeven 3. Hof rechts vom Rouenhof, einem Bioland-Betrieb in Kevelaer-Kervendonk, mit seinem Mähgerät insgesamt ca. 7 ha großen Flächen sind in den nach Winnekendonk, um dort eine Feucht- ersten Jahren umfangreiche Arbeiten zur wiese an der Fleuth zu mähen und das Heu naturschutzgerechten Umgestaltung durchge- zu ernten. führt worden: meh- rere kleine Tümpel Er tut dies in enger Absprache mit der Keve- Ziegenkäse-Verkauf: entstanden, ein ver- laerer Ortsgruppe des NABU und setzt hier • Hofladen des Rouenhofs, landeter Altarm der weder chemische Unkrautbekämpfungsmittel Samstag 10.00 – 14.00 Uhr Fleuth wurde wie- noch Dünger ein, und er mäht wesentlich • Kleve, Riswicker der vertieft, und in später als allgemein üblich. Daher sieht diese Bauernmarkt (Käseladen), den Randbereichen Wiese auch anders aus als die meisten in der Donnerstag 14.00 – 18.00 Uhr zu angrenzenden Umgebung: im frühen Frühjahr sieht man Äckern wurden • Kevelaer, Marktplatz, einen ganzen Teppich von Wiesenschaum- zahlreiche Gehölze Freitag 8.00 – 13.00 Uhr kraut, später färben Blütenpflanzen wie Sau- zum Schutz vor erampfer, Scharfer Hahnenfuß und typische • Kevelaer, Winnekendonker Dünger- und Pesti- Feuchtwiesenarten wie Sumpf-Hornklee oder Bauernmarkt, zid-Einträgen Kuckucks-Lichtnelke die Wiesen rot und gelb, Freitag 14.00 – 18.00 Uhr gepflanzt. Seit 1998 und wer genau hinschaut, kann viele schließlich besteht die Zusammenarbeit mit unscheinbare Binsen- und Seggenarten finden, dem Rouenhof, und die Wiese wird regelmäßig die heute aus dem Grünland fast verschwun- zur Heugewinnung gemäht. den sind. Die Wiese liegt in der Fleuthbende, einem kleinen Feuchtgebiet in der Aue der In dem so entstandenen Landschaftsmosaik Issumer Fleuth, das der Stadt Kevelaer gehört aus Kleingewässern mit Röhrichten, Seggen- und seit über 25 Jahren als Vogelschutzgebiet rieden und Feuchtgebüschen und der Wiese, vom NABU in Kevelaer betreut wird. Auf der die von Ufergehölzen an der Fleuth sowie den > > >

NiKK 2 2010 27 Wiesen- schaumkraut Foto Mohn

> Ziegenkäse von Naturschutzwiesen – eine erfolgreiche Kooperation mit dem Rouenhof

Schutzpflanzungen umrahmt wird, fühlt sich heute eine Vielzahl von Tierarten wohl: Die Teiche und Blänken werden regelmäßig von Erdkröten, Grasfröschen und Wasserfröschen zum Laichen aufgesucht. Auch Libellenarten wie Vierfleck, Plattbauch und Azurjungfern leben an den Gewässern, und in den Röhrich- ten und Gebüschen brüten Blässralle, Sumpf- rohrsänger, Dorngrasmücke und Weidenmeise. All diese Tierarten nutzen die insektenreiche offene Wiese als Nahrungsquelle – was in die- sem Artenreichtum nur dank der schonenden und wenig intensiven Nutzung durch den Landwirt möglich ist.

Auf dem Rouenhof werden Rinder, Schafe und Ziegen gehalten und entsprechende Fleisch- und Milchprodukte vermarktet. Besonders die Ziegen lieben das kräuterreiche Heu von der Naturschutzwiese, das viel mehr aromatische Blütenpflanzen als übliches Heu und aufgrund der späteren Mahd auch mehr Ballaststoffe enthält. So entsteht aus dieser Kooperation ein schmackhafter Käse – der nicht nur den Kunden Freude macht und zum Lebensunter- halt des Bio-Bauern beiträgt, sondern auch die Existenz eines kleinen Naturparadieses

Gelände-Überblick sichert. Foto Hertel Monika Ochse

NiKK 2 2010 28 NABU kooperativ

Willkommen im Kranenburger Bruch!

Dieses Faltblatt dient Dir als Ori- Für junge Naturfans Du befi ndest Dich in einem entierung und Wissensquelle. An Welche Naturlehrpfad Kranenburger Bruch alten Moorgebiet. Der Name insgesamt acht Stationen sind kommt von Bruchwald, einem Informationstafeln aufgestellt. Blütenfarben siehst Du Das Kranenburger Bruch sehr feuchten Wald, in dessen Hier kannst Du eigene Beobach- auf der Wiese? A Boden man früher versinken tungen machen und Dein Wissen Welche Blütenfarben siehst Du Kie-witt! konnte. vertiefen. Zu jeder Station fi ndest Das ist für Vögel, wie Kiebitz und Du auch eine Aufgabe zum Beob- auf der Wiese? Moore sind sehr alte Lebens- Ehrenamtsarbeit imStation FeuchtwieseA Bekassine sehr wichtig, damitNaturlehrpfad sie Kranenburger Bruch Kilian Kiebitz achten oder Nachdenken, deren Nahrung fi nden. Es leben aber Ich bin räume. Viele aufregende Station FeuchtwieseEine Feuchtwiese ist eine Wiese, Lösung Du auf der rechten Innen- auch viele andere seltene Tiere und begleite Dich durch Geschichten von Irrlichtern und die aufgrund ihrerDas Lage ist fürauch Vögel, im wie Kiebitz und seite fi ndest. Eine Feuchtwiese ist eine Wiese, und Pfl anzen in der Wiese. Über Geistern wurden früher über diese Frühling nass ist.Bekassine Es ist dann sehr viel wichtig, damit sie das Kranenburger Bruch. die aufgrund ihrer Lage auch im dem Wasser kannst Du im Som- Gebiete erzählt. Aber keine Länge: ca. 3 km, Wasser zu sehen.Nahrung fi nden. Es leben aber Es gibt viel Spannendes Frühling nass ist. Es ist dann viel mer viele Libellen fl iegen sehen. Für junge Naturfans Willkommen imAngst: Kranenburger heute sind von dem Bruch! Moor Dauer: 45 – 60 Minuten Naturschutz – das Projektauch viele andere seltene Tiere An den Blüten zu entdecken! Wasser zu sehen. Das Kranenburger Bruch nur Reste erhalten und Geister und Pfl anzen in der Wiese. Über sammeln dann Auf geht’s! gibt es auch keine! Trotzdem dem Wasser kannst Du im Som- auch Bienen gibt es viel Spannendes zu Du befi ndest Dich in einem mer viele Libellen fl iegen sehen. und Schmet- entdecken! terlinge Pollen alten Moorgebiet. Der Name Dieses Faltblatt dient Dir als Ori- An den Blüten Ehrenamtsmanagement und Nektar. kommt von Bruchwald, einem entierung und Wissensquelle. An sammeln dann Kie-witt! sehr feuchten Wald, in dessen insgesamt acht Stationen sind auch Bienen Boden man früher versinken Informationstafeln aufgestellt. und Schmet- Ich bin Kilian Kiebitz konnte. Hier kannst Du eigene Beobach- terlinge Pollen und begleite Dich durch tungen machen und Dein Wissen Moore sind sehr alte Lebens- Mit der Fertigstellung eines Falt- die neue Beobachtungskanzelund Nektar. das Kranenburger Bruch. vertiefen. Zu jeder Station fi ndest Station Gewässer räume. Viele aufregende Du auch eine Aufgabe zum Beob- Es gibt viel Spannendes Geschichten von Irrlichtern und Du hast bereits erlebt, dass Was- achten oder Nachdenken, deren Geistern wurden früher über diese blatts für Kinder wurde das Projekt am Flachwassersee in der Nähe ser im Kranenburger Bruch eine zu entdecken! Lösung Du auf der rechten Innen- Gebiete erzählt. Aber keine genießen ein abwechslungs- wichtige Rolle spielt. Von der seite fi ndest. Auf geht’s! Angst: heute sind von dem Moor Station Weide reicheres Futter als auf einer Beobachtungskanzel kannst Du „Ehrenamtsmanagement“ der des Parkplatzes mit aufgenom-gewöhnlichen Weide. Das liegt an nur Reste erhalten und Geister Länge: ca. 3 km, Station Weide Auch die Kühe hast Du bestimmt auf einen großen See schauen. den vielen Kräutern,Station die Gewässer dort gibt es auch keine! Trotzdem Dauer: 45 – 60 Minuten längstgenießen entdeckt. ein Sie abwechslungs- grasen von Dieser ist fl ach und rundherum Auch die Kühe hast Du bestimmt wachsen. gibt es viel Spannendes zu Aprilreicheres bis Oktober Futter auf alsder auf Feucht- einer Du hast bereits erlebt, dass Was-mit Schilf bewachsen. Auf den Vielleicht entdeckst Du jetzt NABU-Naturschutzstation abge- längstmen entdeckt. Sie –grasen hier von soll das Faltblatt in entdecken! wiese.gewöhnlichen Trotz des nassen Weide. Bodens Das liegt an ser im Kranenburger Bruch eine Tafeln siehst Du auch, welche ja Vögel wie den Graureiher April bis Oktober auf der Feucht- fühlenden sievielen sich Kräutern, hier wohl die und dort wichtige Rolle spielt. Von der Tiere hier zu Hause sind. Was oder die Stockente und beim wiese. Trotz des nassen Bodens wachsen. Beobachtungskanzel kannst Du bewegt sich im Schilf? genaueren Hinsehen sogar ein schlossen. In dem ansprechend fühlenZukunft sie sich hier wohl und mit Informationenauf einen über großen See schauen. paar Libellen und Frösche? Dieser ist fl ach und rundherum Du benötigst: mit Schilf bewachsen. Auf den wachsame Augen, illustrierten Faltblatt führt das Mas- das Naturschutzgebiet undTafeln siehstdie Du auch, welche Herausgeber: NABU-Naturschutzstation e.V. 04/2010. feste Schuhe und Tiere hier zu Hause sind. Was Bahnhofstr.Vielleicht entdeckst 15, 47559 Du Kranenburg,jetzt Fon: 0 28 26 / 91 876-00 einen Stift. Für bewegt sich im Schilf? ja Vögel wie den Graureiher Texte: J. Linke, E. Bong, Konzeption: M. Hoffmann, E. Bong, C. Koster, J. Linke, genaue Beobachtungen kottchen „Kilian Kiebitz“ die jungen Arbeit der NABU-Naturschutzsta- oder die Stockente und beim www.nabu-naturschutzstation.de Illustrationen: M. van Bebber, P. Fetting, Gestaltung: C. Frauenlob wäre ein Fernglas genaueren Hinsehen sogar ein super.

Das Projekt Ehrenamtsmanagement

www.nabu-naturschutzstation.de www.nabu-naturschutzstation.de www.nabu-naturschutzstation.de www.nabu-naturschutzstation.de paar Libellen und Frösche? www.nabu-naturschutzstation.de Vergleiche wurde finanziert durch: Besucher entlang des Naturlehr- tion vor Ort ausliegen. Herausgeber: NABU-Naturschutzstation e.V. 04/2010. die FeuchtweideBahnhofstr. 15, an47559 Kranenburg, Fon: 0 28 26 / 91 876-00 der Station mit der, die auf derTexte: anderen J. Linke, E. Bong,Seite Konzeption: M. Hoffmann, E. Bong, C. Koster, J. Linke, pfades durch das Naturschutzgebiet Vergleiche Illustrationen: M. van Bebber, P. Fetting, Gestaltung: C. Frauenlob Naturschutzstation e. V. In dem überdie Feuchtweide knapp an dreides Jahre WegesB in nördli- vom der Station mit der, die cherDas Richtung Projekt Ehrenamtsmanagement liegt. wurdeWas finanziert fällt durch:Dir Naturschutzstation e. V. Kranenburger Bruch. „Die Kinder auf der anderen Seite auf? Netzwerkdes UmweltWeges in nördli- des Land- cher RichtungB liegt. können das Gebiet anhand des Falt- www.nabu-naturschutzstation.de Was fällt Dir Du benötigst: schaftsverbandesauf? Rheinland (LVR) wachsame Augen, www.nabu-naturschutzstation.de feste Schuhe und blatts spielerisch entdecken und Naturschutzstation e. V. einen Stift. Für geförderten Projekt wurden mehrere genaue Beobachtungen bekommen viel Wissenswertes ver- Naturschutzstation e. V. wäre ein Fernglas kleine Teilprojekte rund um das super. mittelt“, freut sich Dietrich Cerff, Thema Ehrenamt umgesetzt. Die verantwortlicher Naturschutzrefe- Werbung und Begleitung der Ehren- HPH-Netzes als aktive Naturschutz- rent der NABU-Naturschutzstation. amtlichen konnte deutlich ausge- maßnahme am Loosenhof aufge- Ein Team von Ehrenamtlichen um weitet werden. Unter anderem fan- stellt. Ein Meilenstein innerhalb des Mariko van Bebber, Eva Bong und den einige Weiterbildungen statt, Projektes wird die Gründung einer Christoph Koster entwickelte über gerade auch im Bereich Kindergruppe in Kranenburg. Darü- ein halbes Jahr Inhalt und Gestal- „Umweltbildung im integrativen ber hinaus gab es einen regelmä- tung des Flyers, der neben sehens- Bereich“. Greifbare Resultate ßigen NABU-Treff, bei dem jeweils werten Illustrationen auch span- des Projektes sind auch einer ein naturkundliches Thema mit nende Fragen zu den einzelnen breiteren Öffentlichkeit einem Vortrag oder einem Ausflug Stationen des Naturlehrpfades ent- zugänglich: Neben dem vertieft wurde. Faltblatt für Kin- hält. „Wir möchten wieder mehr Übrigens, der NABU-Treff wird über der konnte junge Menschen für die Natur begei- die Projektlaufzeit hinaus weiter- auch eine Neu- stern und Anreize für ein geführt: Jeden 1. Dienstag im Monat auflage der Naturerlebnis schaf- ab 18 Uhr in der NABU-Naturschutz- Tourenbro- fen“, erklärt station im alten Bahnhof in Kranen- schüre der meist Christoph burg. Neugierige und Interessierte ehrenamtlich Koster. „Die sind hierzu jederzeit willkommen. aktiven Nieder- Arbeit war mal Melden Sie sich einfach telefonisch rhein-Guides ermög- etwas ganz in der NABU-Naturschutzstation licht werden. anderes und oder schauen Sie vorbei. hat uns viel Im Vorjahr wurde Jonas Linke, Dietrich Cerff, Spaß gemacht“, bestätigt Eva bereits eine große Stellwand als Andreas Barkow Bong. Neben den Infotafeln Bienenhotel in Kooperation mit der des Lehrpfades wurde auch Wohngruppe Loosenhof des LVR-

NiKK 2 2010 29 NABU kooperativ

Das Bauerngartenprojekt des beiden Einrichtungen bereits seit Frühjahr 2008 Naturschutzzentrums geht miteinander. Das neue Projekt sollte direkt benach- ins zweite Jahr bart werden, auch damit sich die beiden Bereiche gegenseitig ergänzen und die jeweiligen „Garten- Seit Sommer 2009 kooperiert das Naturschutz- gruppen“ sich möglichst verzahnen könnten. Nach zentrum Gelderland im Rahmen eines Gartenpro- einer Vorplanung durch das Naturschutzzentrum jektes mit der CWWN Wohnanlage St. Bernardin in (NZ) übernahm das Planungsbüro Schlothmann in Geldern-Kapellen. Das vom Landschaftsverband enger Absprache mit der Einrichtungsleitung von Rheinland (LVR) geförderte Projekt hat sich gut ent- St. Bernardin und dem NZ Gelderland die Fein-, wickelt und geht, sofern die Bewilligungen durch Bau- und Ausführungsplanung. Das Planungsergeb- den LVR planmäßig positiv verlaufen, ab Sommer nis begeisterte alle Beteiligten: eine Mischung aus 2010 in die zweite Förder- traditionellen Bauerngarten- bzw. Klostergarten- Wo die phase. Zeit für einen Rück- formen und sehr modernen Materialien und blick auf das erste Jahr und Elementen sollte dem Projektgelände Gestalt ver- alten Sorten eine Vorschau auf die Pläne leihen. wohnen für die nächsten Monate. Sommer – Herbst 2009 Herbst – Winter 2009/2010 Während sich eine Gruppe aus sechs Ehrenamt- Die Idee des Naturschutzzentrums Gelderland, auf lichen zur „Bauerngartengruppe“ zusammen- dem Gelände von St. Bernardin einen Bauerngarten schloss und bei ihren monatlichen Treffen die einzurichten, der sich thematisch dem Erhalt und Bestellung der Beete plante, fielen in St. Bernardin der Wiederbekanntmachung von alten, fast verges- die ersten Bäume. Die „wilde“ Ansammlung ehema- senen Gemüsesorten und –arten widmet, stieß bei liger Christbäume musste nun den Flächen für die der Leitung der Wohnanlage auf großes Interesse. Gemüsebeete weichen. Die Rodung wurde zeitlich In einem kleineren Gartenprojekt kooperieren die aber bewusst so angesetzt, dass möglichst viele

NiKK 2 2010 30 Kreative Gärten Wir beraten Sie gerne und dieser Bäume noch einen letzten planen Ihren Traumgarten! Auftritt als Weihnachtsbaum bekommen konnten. Was dann folgte, war ein Winter, wie es ihn lange nicht gegeben hatte. schlothmann büro für landschaftsarchitektur Winter – Frühling 2010 alte mühe 12 a telefon 02845|941001 Immer noch Winter. Kälte und 47506 neukirchen-vluyn www.schlothmann.de Schnee wollten im vergangenen Frühjahr lange nicht weichen. Eis und Schnee hatten die Natur bis weit ins Jahr hinein im Griff. An Erd- und Bauar- Frühling – Sommer 2010 beiten auf der neuen Gartenfläche war bei dieser Von der Bauerngartengruppe lang ersehnt, war es Witterung nicht zu denken. Durchgeführt werden Mitte April so weit: Die ersten Beete waren fertig die sehr umfangreichen Arbeiten übrigens von und konnten bestellt werden. Ab jetzt wurden aus einer Gruppe der Beschäftigungsinitiative von den monatlichen Arbeitsbesprechungen wöchent- Service Civil International, kurz SCI, aus Moers. liche Arbeitstermine, bei denen in der Regel drei bis Natur gemäß wirkten sich vier Mitglieder der Gruppe kräftig in die witterungsbedingten den Garten stücken werkelten. Bis Verzögerungen bei den Mitte Juni folgten nach und nach drei Flächen- und Wegebau- weitere große arbeiten auch auf alle Beete sowie ins- nachfolgenden Arbeiten im Garten aus.

gesamt 12 kleine Hochbeete, während rundherum und mittendrin kräftig weitergebaut wurde. Außer- dem konnte die Gruppe ein weiteres Mitglied begrüßen: eine Bewohnerin von St. Bernardin über- nahm, vor allem an den Wochenenden, die Gieß- kontrolle. Das war auch dringend nötig, denn auf den langen, harten Winter folgte ein ungewöhnlich trockenes Frühjahr, das nach kurzer Zeit in einen staubtrockenen vorgezogenen Hochsommer über- ging. Regelmäßiges Wässern war unabdingbar. In > > >

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> Wo die alten Sorten wohnen den besonders trockenen Phasen griffen dankens- ten Wunder – genau eine Woche lang. Danach werterweise auch die Arbeiter des SCI-Bautrupps fraßen die Kaninchen auch Gemüsesorten, die sie immer wieder beherzt zum Schlauch. vorher verschmäht hatten. Abhilfe schufen letzt- lich kleine Drahtzäune um die gefährdeten Zum langen Winter, kühl-trockenen Frühjahr und Bereiche sowie eigens heiß-trockenen Frühsommer gesellte sich parallel von der Werk- noch ein pelziges Problem – Kaninchen. Erst zag- halle von St. haft kostend, dann immer ungenierter sich bedie- Bernardin her- nend, machten sich mehrere hungrige Wildkanin- gestellte Kanin- chen über die ersten zarten Gemüsepflänzchen chenverbots- her. Versuche, die wilden Nager mit schlecht schilder. Das riechen den sogenannten „Verpiss-dich-Pflanzen“ zum Teil arg (Plectranthus-caninus-Hybriden) zu vertreiben, wirk-

Gebeiztes Kaninchen „Gelderland“ Man nehme für 4 Portionen: gewürfelten Zwiebeln braun anbra- 1 küchenfertiges Kaninchen ten. Etwas von der Beize angießen ½ Liter Rotwein So einfach geht’s: und das Kaninchen im Backofen bei ½ Liter Buttermilch Für die Beize Buttermilch, Rotwein, 180 Grad für ca. 90 Minuten schmo- 3 Möhren in Scheiben geschnittene Möhren, ren. Dabei nach und nach immer 4 Zwiebeln zwei gewürfelte Zwiebeln, Piment- wieder von der Beize nachgießen. körner, Wacholderbeeren, Lorbeer- Zum Schluss die Kaninchenteile 8 Pimentkörner blätter und den klein gehackten aus der Soße nehmen, die Soße 8 Wacholderbeeren Knoblauch sowie etwas Salz und durch ein Sieb in einen Topf gießen, 3 Lorbeerblätter Pfeffer in einer großen Schüssel etwas andicken und noch mal mit 4 Knoblauchzehen vermengen. Das in Portionsstücke Salz und Pfeffer abschmecken. Fer- Salz zerteilte Kaninchen darin einlegen tig. Dazu passen hervorragend Salz- Pfeffer und drei Tage lang im Kühlschrank kartoffeln und Rotkohl. Beides am Butter gut durchziehen lassen. Ab und zu besten ganz frisch aus dem eigenen dunklen Soßenbinder die Stücke wenden. Ist das Kanin- Garten! chen genug gebeizt, die Stücke Guten Appetit! herausnehmen,NiKK 2 2010 abtupfen und in einem Bräter mit32 Butter und zwei KLEVE Kalkarer Str. 21 (auf der B57: 100 m hinter dem Kreisverkehr links) Öffnungszeiten Mo. – Fr.: 8.00 – 18.30 Uhr Samstag: 8.00 – 16.00 Uhr angefressene Gemüse zeigte sich dankbar und www.bioladen-kleve.de erholte sich zusehends. Ende Juni waren dann alle Beete und Hochbeete bestellt. Die Bauerngarten- gruppe konnte aufatmen, denn für rund 50 zum Teil sehr ausgefallene alte Gemüsesorten sowie diverse Gewürzkräuter, Obstpflanzen und Sommer- blumenarten heißt es jetzt nur noch: wachsen, blühen, Früchte machen!

Der Ausblick Eigene Parkplätze am Haus! Von der ersten Presse-Ankündigung des Projektes an wurde dem Garten nicht nur durch Mitarbeiter nicht vorhersehbaren Widrigkeiten im ersten Jahr in Ver- und Bewohner von St. Bernardin großes Interesse zug geraten ist und mit offiziellen Führun gen nun weit- entgegengebracht. Sogar die laufenden Baustellen- gehend bis zum endgültigen Abschluss der Baumaß- arbeiten konnten bereits etliche Besucher nicht nahmen an Wegen und Plätzen gewartet werden soll – davon abhalten, sich die Fortschritte des Bauern- das sich abzeichnende Projektergebnis kann schon jetzt gartens vor Ort anzusehen. Die Resonanz war dabei als Gewinn für die Außenanlage und für alle Besucher durchgehend äußerst positiv. Wenngleich die gewertet werden. Mit der für den Herbst geplanten ursprüngliche Projekt-Zeitplanung durch die ver- Pflanzung von kleinen Buchsbaumhecken rund um die schiedenen, Beete werden dann voraussichtlich auch alle anderen Bauarbeiten im direkten Umfeld beendet sein, sodass der Garten in „voller Pracht“ besichtigt werden kann.

Eine gute Gelegenheit, um das Projekt zu besuchen, stellt das große Herbstfest von St. Bernardin dar, das am 26. September stattfinden wird. In diesem Jahr wird die Umgestaltung der Gesamtparkanlage der Einrichtung im Mittelpunkt stehen. Interessenten können den Bauern- garten aber auch schon vorher besuchen, um sich ein eigenes Bild zu machen. Und wer an einer Führung oder an einer aktiven Beteiligung an der Bauerngartengruppe Interesse hat, kann sich bei Helga Kaczmarek unter 0 28 38 / 9 65 44 weiter informieren.

Helga M. Kaczmarek

NiKK 2 2010 33 Die Renaturierung von Fließgewässern NABU kooperativ dient nicht nur dem Hochwasserschutz. Bäche sind Lebensraum für Tiere und Pfl anzen. Libellen und Frösche nutzen diese „grün-blauen“ Bänder in der Landschaft, um von einem Biotop zum nächsten zu gelangen. Grünes Netzwerk Grenze

In Sachen grenzüberschreitender Naturschutz ist die NABU-Natur schutz- station zurzeit mit dem Projekt „Grünes Netzwerk Grenze“ aktiv.

In Kooperation mit weiteren Biolo- gemacht. Auf deutscher Seite sind insbesondere durch ihre Verbin- gischen Stationen arbeitet Projekt- die Biologischen Stationen Steinfurt, dungen in die Niederlande eine leiter Dietrich Cerff aktuell Vor- Zwillbrock und Wesel sowie der wertvolle Hilfe ist, in diesem ambiti- schläge für Projekte in der deutsch- Naturpark Maas-Schwalm-Nette als onierten Projekt mit. Projektpartner beteiligt. Mit den Bio- niederländischen Grenzregion aus. In der Landschaft muss man sich logischen Stationen Krickenbecker Schon die Organisationsstruktur des die jeweiligen Projekte ähnlich wie Seen, Heinsberg und Aachen werden Projektes ist ein umfassendes Netz- das Ketelwald-Projekt vorstellen. In Kooperationen aufgebaut. Dabei werk: Das Bundesamt für Natur- diesem Projekt wurden die beiden werden die Ideen auch mit den schutz (BfN) finanziert die Vorstudie, Teile des Waldes auf der Stauchmo- Naturschützern auf der niederlän- die ab 2011 in ein großes Erpro- räne zwischen Nimwegen und Kleve dischen Seite abgestimmt. bungs- und Entwicklungs-Projekt wieder besser miteinander verbun- (E+E-Projekt) münden soll. Auch hier Inhaltlich sollen grenzverbindende den um den Waldbewohnern vom wird das BfN einen großen Anteil Naturschutzprojekte vorgeschlagen Käfer bis zum Dachs die Ausbrei- der Finanzierung übernehmen. Eine und soweit vorbereitet werden, dass tung zu erleichtern. Dietrich Cerff Kofinanzierung wird vom Ministe- sie im anschließenden E+E-Projekt hat die Erfahrung gemacht, dass rium für Umwelt, Naturschutz, in der Landschaft umgesetzt werden sich „Naturschutzziele nur dann Landwirtschaft und Verbraucher- können. Die NABU-Naturschutz- erfolgreich umsetzen lassen, wenn schutz (MUNLV) erwartet. Der station hat mit dem Projekt „Aktion alle an einem Strang ziehen. Darü- NABU-Landesverband NRW ist Pro- Grünes Band“ bereits erfolgreich ber muss man sich verständigen. jektträger und von der NABU-Natur- Vorarbeit geleistet. Die damalige Nicht nur im lokalen Konsens, son- schutzstation wird die Koordination Projektleiterin Susanne Kloster- dern auch über den Tellerrand hin- mann ist deshalb mit ihren Erfah- weg: Unser Blick geht hierbei nicht Blänken – eine nasse Oase in der intensiv rungen eine wichtige Mitarbeiterin nur über Kreisgrenzen, sondern genutzten Landschaft. Richtig gut nur als Trittstein in einer Kette: Dann können auch in diesem Projekt. Des Weiteren auch über die Landesgrenze hinaus.“ kleine Feuchtgebiete eine große Wirkung arbeitet auch Nicole Feige, die entfalten. Andreas Barkow, Dietrich Cerff, Bildautorin: Nel van den Bergh. außerhalb ihrer Fachkenntnisse, Susanne Klostermann, Nicole Feige

NiKK 2 2010 34 Deutliche Bestandserholung Martin Brühne vom Naturschutz- zentrum im Kreis Kleve hat in Vor- der Uferschnepfe in der Hetter bereitung der Maßnahmen des LIFE- Projektes für das beauftragte Gut- Die NABU-Naturschutzstation in Aufstau zur Vorbereitung der Maß- achterbüro regelmäßig die Kranenburg und das Naturschutz- nahmen im LIFE-Projekt scheint den Wasser stände in diesen und wei- zentrum im Kreis Kleve in Rees- Uferschnepfen gefallen zu haben.“ teren, auf Wunsch des Gutachters Bienen führen seit Januar 2009 ein Die Wasserstände kurzfristig zu eingerichteten, Staubereichen über- gemeinsames LIFE+ Projekt zum beeinflussen, ging auf eine Initiative prüft. Sein Fazit: „Es gelingt mit Schutz der Uferschnepfe in der Het- der Arbeitsgruppe um Dr. David einem Aufstau wohl nicht, den ein- ter durch. Kleijn, des Forschungsinstituts mal gefallenen Grundwasserstand Das Projekt wird von der EU, dem Alterra, Uni Wageningen, zurück. wieder anzuheben. Vielleicht ist es Land NRW sowie der NRW-Stiftung Dort suchte man nach Uferschnep- aber möglich, den Abfluss des vor- finanziell gefördert. Die NRW-Stif- fenbrutgebieten, wo im Rahmen handenen Bodenwassers, z.B. nach tung stellt ca. 80 ha ihrer Flächen eines Feldversuches zur Raumnut- dem Winter oder nach Niederschlä- zur Verfügung. Insbesondere dort zung der Uferschnepfe, eine zeit- gen, deutlich zu verzögern. Auch das sollen Maßnahmen zum Schutz der weise Wasserstandsanhebung mög- kommt den Uferschnepfen entge- Uferschnepfe durchgeführt werden. lich war. Das Team um Dr. David gen. Genaueres werden wir aber erst Zur Erfolgskontrolle wurden auch in Kleijn wollte das Vorkommen und wissen, wenn das Ergebnis des diesem Jahr wieder Bestand und Verhalten von Uferschnepfen auf hydrologischen Gutachtens vorliegt“, Bruterfolg der Uferschnepfe erfasst. Flächen mit und ohne angestaute so Brühne. Aktuelle Auswertungen zeigen Gräben, sowie Varianten erfreuliche Ergebnisse: Der Bestand mit und ohne Stallmist- der Uferschnepfe ist von 34 Revieren düngung vergleichen. Der im Vorjahr auf 44 angestiegen. Die Probestau erfolgte im zweite positive Überraschung: Aus Zeitraum Ende Februar allen kontrollierten Nestern waren bis Ende Mai 2010 nach Küken geschlüpft. Absprache mit dem Deichverband Bislich- Nachdem 2009 der Brutbestand der Landesgrenze, mit dem Uferschnepfe von ebenfalls genau Einverständnis des 44 in 2008 auf 34 Revierpaare gesun- Kreises Kleve und vor ken war, konnte der Rückgang in allem den betroffenen diesem Jahr wieder ausgeglichen Landwirten. Der Grund- werden. Mit drei zeitweilig aufge- wasserflurabstand, also Schlüpfende Uferschnepfe stauten Gräben wurde der Abfluss der Abstand des Grund- von Wasser auf Teilflächen verzö- wassers bis zur Bodenoberfläche, Ein weiterer, wichtiger Faktor, der gert. Dort stieg der Brutbestand um sollte in diesem Zeitraum 20 cm den Bruterfolg der Uferschnepfen 150 % an - ein beeindruckender nicht unterschreiten. Die Hetter war beeinflusst, zeigte sich bei den brut- Befund. Die Projektleiterin, Susanne eines von drei Referenzgebieten die- ökologischen Untersuchungen. Die Klostermann, ist froh, dass sich der ser Untersuchung, zwei weitere Uferschnepfen legten ihre Nester in Bestand wieder positiv entwickelt. lagen in den Niederlanden. Die den untersuchten Teilbereichen aus- Die Erklärung für die hohe Revier- abschließenden Ergebnisse dieser schließlich auf Naturschutzflächen dichte auf der Probefläche liegt für Untersuchung liegen noch nicht vor. an. Das sind Grünlandparzellen mit sie auf der Hand: „ Der probeweise

NiKK 2 2010 35 NABU kooperativ NABU-Kids aktiv

> Deutliche Bestandserholung der Uferschnepfe in der Hetter extensiver Bewirtschaftung, die entweder im Eigentum der NRW-Stiftung sind oder Privatflä- Naturschutzjugend chen, auf denen die Landwirte Vereinbarungen Issum zum Vertragsnaturschutz abgeschlossen haben. Dabei verpflichten sich die Bewirtschafter bei- ständig im Einsatz spielsweise gegen eine Prämie, erst nach dem Abschluss der Brut von Wiesenvögeln die erste Mahd durchzuführen. Mit Erfolg: Keines der Nester auf Naturschutzflächen wurde ausge- mäht. Mehr noch: Aus allen Nestern schlüpften Jungvögel aus.

Der Vergleich zwischen Extensiv flächen, die erst seit einigen Jahren bzw. bereits langjährig exten- siviert sind, fiel ebenfalls eindeutig aus. Von 16 gefundenen Nestern befanden sich lediglich drei auf Flächen, deren Extensivierung noch wenig Knochenharte Arbeit an den Kopfweiden fortgeschritten ist. Das entspricht einem Anteil machte einfach nur Spaß! von weniger als 20 % der Nester. Die beobachte- ten Flächen hatten ungefähr die gleichen Größen und lagen in unmittelbarer Nachbarschaft. Die NAJU- Kinder- Uferschnepfen bevorzugen in der Hetter zur Anlage ihrer Nester also ungedüngte, langjährig gruppe Emmerich: extensivierte Schutzflächen, die bis weit ins Früh- Noch Plätze frei jahr hinein sehr feucht bleiben und auf denen der Aufwuchs geringer ist. Die Gruppe trifft sich alle zwei Wochen in Borghees oder Hüthum. Es sind noch Plätze Dieses Jahr hat also (neben einem sehr erfolg- frei. Anmeldungen bitte bei: J.-U.Nieke, reichen Brutgeschäft) wichtige Erkenntnisse für Tel. 0 28 22 / 4 55 51. die Fortführung der Maßnahmen im Projekt erbracht. Das LIFE-Team hofft nun, dass in den Folgejahren viele der „Hetter-Schnepfen“ wieder in das Brutgebiet zurückkehren.

Andreas Barkow, Susanne Klostermann, Martin Brühne und Daniel Doer

Hetter-Wiesenschaumkraut-Frühjahrsaspekt Bildautor aller Aufnahmen: Andreas Barkow

NiKK 2 2010 36 Ein besonderes Highlight war der Besuch des Naturschutzgebietes Rieselfelder in Münster am 15.05.10. Aus 10 m Entfernung konnten wir Blaukehlchen und Tüpfelsumpfhuhn beobachten, ja sogar ein Wendehals ließ sich blicken.

Das 2009 optimierte Winterquartier für Fledermäuse in Straelen wurde sofort angenommen: eine Fransen- fledermaus und ein Braunes Lang- ohr.

Auf fünf Eidechsenflächen muss- ten die nachwachsenden Sträucher und Bäume geschnitten werden.

Spannend war auch der Ausflug zu Auch 2010 gab es wieder Nachwuchs hören, zum Teil in Gemeinschaft mit den ungedüngten Biotopen am bei >100 Wasserfledermäusen in Abendseglern. Aufregend ist es, die Gelderner Wasserwerk mit alten Spechthöhlen. Mit dem Detek- Tiere nachts beim Ausfliegen zu beo- Schwarz kehlchen, Steinschmätzer tor kann man die Tiere „quatschen“ bachten. usw.

Über 3000 gerettete Erdkröten, Berg-, Teichmolche, Gras- und Grünfrösche entschädigten für den harten Arbeits einsatz bei Reparaturen und beim Sammeln der Tiere!

Nach dem harten Winter 2010 gab es 14 Graureiherbruten weniger als 2009: 70 Horste waren besetzt.

Hermann-Josef Windeln NiKK 2 2010 37 NABU-Kids aktiv

Gemüsequiz für clevere Kids Hallo, junge Naturschützer, Pudding, Kuchen, Schokoeis! Hmm, lecker! Aber wer sich nur damit ernährt, der wird dick, schlapp und Wer mit seiner dem fallen die Zähne aus. Und wer Ernährung etwas will das schon ... Der Clevere greift für schöne Haut und deshalb lieber mal zu knackigem Kein Scherz! Weil eine kräftige Haare tun möchte, Obst und frischem Gemüse, denn Bohnenart für die Men- der isst am besten öfter mal die schmecken nicht nur richtig gut, schen einer bestimmten Lebensmittel, die besonders viele sondern machen außerdem auch deutschen Stadt schon entsprechende Vitamine und noch schlank, fit und gesund! Wie fit immer eine besondere Bedeutung Inhaltsstoffe wie Folsäure, Niacin ihr in punkto „Wissenswertes rund hatte, wurde sie dort sogar zum und Panthotensäure enthalten. Eine ums Gemüse“ seid, das könnt ihr bei Stadtmaskottchen ernannt! Und richtig gute Idee sind dann unserem Quiz rausfinden. Die nur wer in dieser Stadt auch wirk- Lösungsbuchstaben ergeben hinter- Bratwürstchen (IN) O lich geboren wurde, darf sich so einander gelesen einen ganz schön O Bohnen aller Art (UE) nennen: bunten Ort. Viel Spaß beim Rätseln! O Gummibärchen (aber nur die O „Echte Erfurter Puffbohne“ (GA) Die Kartoffel (botanischer Name: blauen!) (ID) „Wirkliche Würzburger Wein- Solanum tuberosum) kennt jeder O Salate (CH) brandbohne“ (FA) von euch. Daraus kann man außer O Pommes noch ziemlich viele leckere Bei den Kartoffeln gibt es viele O „Wahre Kölner Stangenbohne“ Sachen machen. Bratkartoffeln, Auf- unterschiedliche Sorten. Vom Markt (WI) läufe, Kroketten, Suppen, Püree, Rei- oder aus dem Supermarkt kennst du O „Original Frankfurter Feuerbohne“ bekuchen, Ofenkartoffeln und so wahrscheinlich einige davon. (CH) weiter und so weiter. Aber wo Die heißen zum Beispiel „Sieglinde“, Bei den Gemüsearten gibt es eine kommt die Kartoffel eigentlich her? „Cilena“ oder „Bintje“. Was schätzt Gruppe, die man insgesamt als du, wie viele Kartoffelsorten gibt es Aus Deutschland. Sie ist das O „Wurzelgemüse“ bezeichnet. Dazu weltweit? deutsche Gemüse, das es hier gehören zum Beispiel Möhren, schon immer gab. (KE) Mehr als 100 Sorten (NI) O Radieschen und Rettich. Welche der O Aus Taka-Tuka-Land. O Fast 1.000 Sorten (GE) folgenden Gemüsearten gehört wohl Pippi Langstrumpf hat sie dort noch dazu? O Genau 3.672 Sorten (ER) erfunden. (LE) O Die Popcornstaude (LS) O Über 5.000 Sorten (RN) Aus Südamerika. Von dort kam O O Der Rosenkohl (NN) sie erst im 16. Jahrhundert nach O Die Pastinake (RT) Europa. (BA) O Die Schlangengurke (TG) O Aus China. Der berühmte Weltreisende Marco Polo brachte sie aus Asien mit. (AU)

NiKK 2 2010 38 NABU Mitglied werden Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Naturschutzbund Deutschland e. V. und zahle einen Jahresbeitrag von (bitte Wert eintragen) VW0500005

Einzelmitgliedschaft (Jahresbeitrag mind. 48 Euro) EUR Gemüse hat manchmal lustige Familienmitgliedschaft (Jahresbeitrag mind. 55 Euro) Spitz- oder Sortennamen. Aber Familienmitglieder im Alter von 6 – 13 Jahren sind unten habe ich ein wenig geflunkert. automatisch Mitglied bei Rudi Rotbein. EUR Was sind KEINE Gemüse- oder Jugend-Mitgliedschaft (für Schüler ab 14 Jahren, Gemüsesortennamen? Auszubildende und Studenten; Jahresbeitrag mind. 24 Euro) O „Rapunzel“ und „Guter Heinrich“ Bei Jugendlichen unter 18 Jahren setzen wir das Einverständnis der (ER) Erziehungsberechtigten mit der NABU-Mitgliedschaft und dem angegebenen Jahresbeitrag voraus. EUR O „Rote Emma“ und „Blauer Rudi-Rotbein-Mitgliedschaft Schwede“ (UT) (für Kinder von 6 – 13 Jahren, Jahresbeitrag mind. 18 Euro) O „Kleine Rheinländerin“ und „Gel- Wir setzen das Einverständnis der Erziehungsberechtigten ber Zentner“ (CH) mit der NABU-Mitgliedschaft und dem angegebenen Jahresbeitrag voraus. EUR O „Hui Buh“ und „Sponge Bob“ (EN) Herr Frau Titel* Vorname Name

Das Lösungswort lautet: Straße Haus-Nr.

PLZ Wohnort

Geburtsdatum Beruf* Und das habt ihr bestimmt auch rausgekriegt. Wer sich unsicher ist, E-Mail* Telefon* der kann auch auf Seite 46 nachse- Bei Familienmitgliedschaft bitte die Namen der Familienmitglieder hen, denn da steht das Lösungswort.

Helga M. Kaczmarek Vorname Name Geburtsdatum

Vorname Name Geburtsdatum

Vorname Name Geburtsdatum

Lastschrift Mit einer Lastschrifteinzugs-Ermächtigung helfen Sie uns, Verwaltungs- Kreisverband Kleve e. V. kosten gering zu halten. Bei unberechtigter Belastung Ihres Kontos haben Sie sechs Wochen Widerspruchsrecht. Ich bin damit einverstanden, daß der Mitgliedsbeitrag von meinem Konto In eigener Sache! Bitte werben Sie mit! Konto-Nr.

Wenn Sie ein Geschäft führen, nut- BLZ zen Sie die Verbreitung von „Natur- schutz im Kreis Kleve“ mit einer bei der gedruckten Auflage von 5.000 Kontoinhaber abgebucht wird. Exemplaren zu Ihrem Vorteil! Sie unterstützen damit unsere Natur- Datum Unterschrift schutzarbeit im Kreis Kleve. Zahlungsweise: 1x jährlich halbjährlich vierteljährlich Die Anzeigenpreise erfragen Sie Wir garantieren: Ihre Angaben werden nur für Zwecke des NABU verarbeitet. bitte unter Sie können das ausgefüllte Formular per Fax an 030 28 49 84 - 24 50 [email protected] oder Post einsenden an: NABU, Charitéstraße 3, 10108 Berlin.

* freiwillige Angaben Rund um Haus und Garten

Glückliche Familie: Trotz Wohnungsnot eine sichere und fl iegenreiche Behausung gefunden. Ein Rauchschwalben- paar mit seiner zweiten Brut. Toleranz in der Bauerndiele

Schwalbenfreundliches tern die hungrig bettelnden Jungschwal- ben. Fünf weit geöffnete Schnäbel recken Haus in Warbeyen sich in die Luft. Es ist für jeden eine Por- tion dabei. Dann hebt der Altvogel ab, Schon wenn man noch auf der Straße verweilt noch einen Augenblick auf vor dem Hof steht, klingt munteres einem Dachbalken, lässt einen Klacks Kot Gezwitscher in der Luft. Rauchschwal- auf dem Dielenboden zurück und fliegt ben versuchen auf den letzten Metern dann wieder der Sonne entgegen auf den vor dem Einflug durch das offene Scheu- Hof, um über den Wiesen, Gärten und nenfenster noch eine letzte Mücke oder Feldern der näheren Umgebung weitere Fliege für die hungrige Brut zu erjagen. Insekten in der Luft zu jagen. Dann zischen die eleganten Flieger mit dem typischen, gegabelten „Schwalben- Ein Blick in die Diele zeigt: Normaler- schwanz“ durch einen Türspalt und füt- weise dient dieser Bereich als Vorrats- raum. Auch der kleine Waschraum nebenan wird von Schwalben besiedelt – und besudelt! Überall auf dem Boden fin- det sich Kot. Astrid hat viele Bereiche Auf der Sitzstange zeigen die Rauch - abgedeckt, um Tische oder Geschirr- schwalben in der Diele keine Scheu schränke zu schützen. Aber an den Wän- vor neugierigen den oder auf der Treppe sind „Treffer“ an Beobachtern. Geländer oder Fensterbank oft nicht zu vermeiden. „Macht nichts!“ findet die Die Rauchschwalben dürfen in der Diele tolerante und Schwalben liebende Haus- „zuhause“ sein. herrin. „Ist doch klar, dass mal ein Klecks Die Hausherrin hat ihre Bedürfnisse zurück- danebengeht. Außerdem kann ich so die gestellt – und die Möbel gegen Schwalbenkot besten Beobachtungen an der Kinder- geschützt.

NiKK 2 2010 40 stube der Rauchschwalben machen… und mit Fliegen aushelfen, wenn draußen die Witterung zu schlecht ist.“ In der Tat sah es nach der Kälte periode im Mai nicht gut aus für den Schwalbennachwuchs. Hätte Astrid nicht mit Zusatzfutter in der Diele ausgeholfen, wären wohl kaum Jungschwalben aus der ersten Brut flügge gewor- den.

Rauchschwalben brüten zweimal im Jahr. Nach ihrer Ankunft, in diesem Jahr um den 22. März, finden sie sich bald an den Nistplätzen ein und beginnen im April mit dem Brüten. Dabei fällt es den Rauchschwalben immer schwerer noch geeignete Nistplätze zu finden. Die „Stall- schwalbe“ brütet gerne in Gebäuden, vorzugsweise in Viehställen. Dort ist es warm und in Notzeiten bei Schlechtwetter finden sich dort noch ausreichend Flie- gen zur Ernährung der Jungvögel. Weil aber alte Höfe und damit auch die offenen Stallungen mehr und mehr verschwinden, finden auch die Rauchschwalben kaum noch Unterkunft.

Der NABU in Nordrhein-Westfalen hat deshalb die Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ zur Gemein- schaftsaufgabe für 2010 ins Leben gerufen. Dabei geht es darum, dass sich Hausbesitzer um die Auszeichnung ein ort zum bewerben können, wenn sie beispielsweise Schwalben ausruhen lernen an oder in ihrem Haus dulden oder sogar durch das Auf- aufatmen lesen hängen von Nisthilfen oder die Anlage von Lehmpfützen durchblicken nachdenken fördern (weitere Infos zu dieser Aktion unter http://nrw. entspannen pause machen finden schauen nabu.de/projekte/schwalbenschutz/schwalbenhaus). fragen staunen freuen stöbern Auf dem Hof von Astrid sind weitere Nisthilfen gar nicht informieren suchen nötig, weil die „natürlichen“ Strukturen – frei zugäng- kaufen träumen liche große Dielenbalken unter der Decke und Vor- lachen treffen lauschen zurücklehnen sprünge an den Wänden – schon bzw. noch vorhanden sind. 11 Bruten fanden 2009 im Warbeyener Hof statt. Ende Juni 2010 waren es schon 15 brütende Schwalben- buchhandel 47533 Kleve paare. Ob es in diesem Jahr letztendlich noch mehr Hagsche Straße 46 -48 · Telefon 02821 -26655 geworden sind, soll ein Besuch im Spätsommer zeigen. Herzogstraße 29 -31 · Telefon 02821-23573 [email protected] · www.hintzen-buch.de Dann werde ich mit Astrid die belegten Nester in Diele, Waschküche und Vorratskammer zählen und vielleicht auch schon Zertifikat und die Plakette mit der Auszeich- nung „Schwalbenfreundliches Haus“ im Namen des NABU übergeben können. Andreas Barkow www.flex-on.net Design und Service für Web und Print Rund um Haus und Garten Magerrasenböschung am Gelderner Havelring mit Wiesensalbei, Karthäuser- nelke, Echtem Labkraut usw. am 24.06.08

Wie kann man eine Wildwiese anlegen?

Bunte Blumenwiesen sind heute aus der Kultur- Rainfarn oder Hahnenfuß gegen Gras konkurrenz- landschaft fast verschwunden. Ursache dafür sind fähig. Eine solche Wiese ist ökologisch sinnvoll, die zu starke Düngung, auch Stickstoffeinträge wenn sie nicht gedüngt wird. So haben viele ein­ aus der Luft, und die Art der Bewirtschaftung, so heimische Insektenarten einen Lebensraum dass in der Regel keine oder kaum Blütenpflanzen gewonnen: Tagfalter wie Großes und Rostbraunes und die daran gebundenen Arten wie Schmetter- Ochsenauge, Schornsteinfeger oder die niedlichen linge überleben. Dickköpfe, aber auch Heuschrecken, Hummeln, Bienen usw. profitieren von so einem Lebensraum. Wer eine bunte Wiese anlegen will, braucht einen Von den Insekten leben wiederum Igel, Spitzmäuse mageren Untergrund z. B. Sand, Schutt oder Steine. 1.B0771-08 und Vögel. Falls Sie lieber einen bunten Blütenteppich­ 2.B0544-07 Dort kann über die Luft eingetragene Düngung 3.B1079-09 möchten, können Sie einjährige Pflanzen säen, 4.W0789a G. Blutströpfchen auf Karthäusernelke Magerasen schnell ausgewaschen werden. Ein gutes Beispiel 01.07.09 z. B. Kornblume, Kornrade, Mohnarten, Kamille usw. 5.W0043-05 mit vielen seltenen Pflanzenarten und 24 Falter­ 6.W0517-08 arten finden Sie auf dem nördlichen Teil des Havel- Pflege ring-Grüngürtels in Geldern (Sandboden). Ent­ Fettwiesen müssen zweimal im Jahr (Juni/Novem- sprechendes Saatgut kann man problemlos kaufen. ber), Magerwiesen meistens nur einmal (Oktober) Fettwiese auf Mutterboden gemäht werden, wenn die Pflanzen fruchten. Das kann man mit einem Trimmer oder Freischneider Wenn Sie Mutterboden haben, können Sie dauer- machen. Wichtig ist, dass das Mahdgut abgeräumt haft keine bunte Wiese erzielen, weil die Gräser und kompostiert wird. schnell Oberhand gewinnen. Allerdings sind einige Wildpflanzenstauden wie Margerite, Schafgarbe, Hermann-Josef Windeln

Ruderalwiese mit Margeriten bei Welbers in Geldern am 20.05.09

NiKK 2 2010 42 Magerrasen: Lichtnelken, Margeriten, Thymian usw. im Juni 2007 am Gelderner Havelring.

Hauhechelbläulinge ernähren sich als Raupe von Hornklee- blättern, als Falter von dessen Blüten, Havelring 20.05.05

Große Ochsenaugen leben als Raupe von ungedüngten Gräsern, 15.07.08

NiKK 2 2010 43 Wichtige NABU-Adressen und regelmäßige Treffen im Kreis Kleve

NABU Kleve Andreas Jünemann Issum, Geldern, NABU-Kinder- Büro des NABU Kreisvorstand Galgensteeg 68 Kerken und Jugendgruppen Kreis verbandes 47559 Kranenburg Vorsitzende: Tel.: 0 28 26 / 57 04 Gaststätte Zur Post im Kreis Kleve Kleve und NABU Monika Hertel e-mail: andreas. Kapellener Str. 48 NAJU-Gruppe Naturschutz- Nettesheimstraße 17 juene mann@nabu- Issum, ab 19.30 Uhr, Issum-Geldern 47638 Straelen natur schutz station.de Datum wird in der zentrum Treffen: 14tägig Tel.: 0 28 34 / 94 35 43 Lokalpresse bekannt- Georg Keuck mittwochs 16.00 Uhr Gelderland e-mail: mohertel@ gegeben Kapellenerstr. 4 Parkplatz am Sport- t-online.de Öffnungszeiten: 47625 Kevelaer-Wetten Kontakt: platz (Koetherdyck), Di. – Fr. 9.00 – 16.00 Uhr 1. stellvertretender Tel.: 0 28 32 / 46 80 Hermann-Josef Issum-Sevelen Mitarbeitertreffen: Vorsitzender: Fax 0 28 32 / 46 66 Windeln (s.o.) Leitung: H.-J. Windeln, jeden ersten Markus van Aken Hubert Lemken Tel. 0 28 31 / 67 93 Donnerstag im Monat Dennekamp 21 Kevelaer, Kalkar, Am Beginnenkamp 16 um 19.30 Uhr 47559 Kranenburg Neu: NAJU-Kinder- 47589 Uedem Weeze Kapellener Markt 2 Tel. + Fax: gruppe Emmerich Tel.: 0 28 25 / 53 96 98 47608 Geldern- 0 28 26 / 81 93 Treff: 2. Donnerstag Die Gruppe trifft e-mail:hubertlemken@ Kapellen e-mail: [email protected] im Monat, 19.30 Uhr, sich alle zwei Wochen t-online.de Tel.: 0 28 38 / 9 65 44 Gast stätte Schiffer in Borghees oder 2. stellvertretender e-mail: NZ-Gelder Theo Mohn Wal becker straße 146 Hüthum. Es sind noch Vorsitzender: land@ NABU-Kleve.de Windmühlenstr. 27 Kevelaer Plätze frei. Anmel- Adalbert Niemers www.nabu-kleve.de 47623 Kevelaer dungen bitte bei: Eltenerstr. 10 Kontakt: Tel.: 0 28 32 / 76 26 J.-U.Nieke, 46446 Emmerich Theo Mohn (s.o.) e-mail: theo.mohn@ Tel. 0 28 22 / 4 55 51. Impressum: Tel. + Fax: t-online.de 0 28 22 / 7 03 82 Kleve Redaktion: M. Hertel NABU-Natur - e-mail: niemers@ Hermann-Josef Nettesheimstraße 17 Treffpunkt Familien- t-online.de Windeln schutzstation 47638 Straelen gruppe Kleve: jeden Lessingstr. 28, Kassierer: 2. Samstag oder Kranenburg Layout: C. Frauenlob 47608 Geldern Detlev Kuhmann- Sonntag im Monat. [email protected] Tel.: 0 28 31 / 67 93 Bahnhofstr. 15 Herting Kontakt: e-mail: windeln- 47559 Kranenburg Korrekturservice: Gartenstr. 6, Bianca Barkow [email protected] Tel.: 0 28 26 / 91876-00 P. Borghs-Hoesch, 47 Weeze Tel.: 0 28 21 / 715 67 01 Fax 0 28 26 / 91876-29 C. Hoesch Tel.: 0 28 37 / 66 36 48 e-Mail: Barkow@ NABU- e-mail: info@nabu- eMail: detlev- gmx.de Druck: Druckerei naturschutzstation.de [email protected] Orts grup pen Reintjes Kleve Kranenburg www.nabu- Beisitzer: Emmerich naturschutz station.de Erscheinungsweise: Markus Sommer NABU-Treff halbjährlich Kontakte: NABU-Treff Schachtstr. 2 1. Dienstag im Monat Adalbert Niemers (s.o.) Jeden ersten Dienstag Auflage: 5.000 47537 Dinslaken um 18:00 Uhr im Monat um 18.00 Uhr Tel.: 0 20 64 / 42 85 33 Rüdiger Helmich Ort: Besucherzentrum Für namentlich Ort: Besucherzentrum e-mail: anjamarkus. Rheinpromenade 39 Kranenburg, Bahn- gekenn zeichnete Kranenburg, Bahn- [email protected] 46446 Emmerich hofstr. 15, Kranenburg Artikel sind die hofstr. 15, Kranenburg Tel.: 0 28 22 / 1 88 06 Autoren Kontakt: Beiratsmitglieder verantwortlich. NABU- Andreas Jünemann (s.o.) Dr. Andreas Barkow Familiengruppe Kreisverband Kleve e.V. Turmstr. 12 Kapellener Markt 2 47533 Kleve Goch, Uedem, Straelen und 47608 Geldern Tel.: 0 28 21 / 715 67 01 Wachtendonk Tel.: 0 28 38 / 9 65 44 e-mail: andreas. Bedburg-Hau barkow@nabu-natur Kontakt: Kontakt: schutzstation.de Hubert Lemken (s.o.) Monika Hertel (s.o.)

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Sonntag, 03.10.2010 NOVEMBER DEZEMBER Samstag, 29.01.2011

Biberspuren im Dienstag, 09.11.2010 Sonntag, 05.12.2010 Obstbaumpflege Silberwald in Straelen Präsentation der Vorweihnacht- Zeit: 14.00 – 17.00 Uhr Zeit: 10.00 – 13.30 Uhr Gebühr: 8,00 Euro „Natur-Highlights liches Vogelleben in Treffpunkt: Parkplatz für Erwachsene, 2010“ rund um Issum den Rindernschen am Friedhof (Glasweg), 4,00 Euro für Kinder Zeit: 19.00-21.00 Uhr Kolken Straelen, Leitung: C. Theunissen Treffpunkt: Gaststätte Zeit: 10.30 Uhr Leitung: M. Hertel (Niederrhein-Guide) „Zur Post“, Kapellener Treffpunkt: Parkplatz Tel.: 0 28 34 / 94 35 43 Anmeldung unter Tel.: Str. 48, Issum hinter der kath. Kirche FEBRUAR 0 28 26 / 9 18 76 - 00 Leitung: H.-J. Windeln in Rindern, Veranstalter: Tel.: 0 28 31 / 67 93 VHS Kleve und NABU- Sonntag, 06.02.2011 Donnerstag, 21.10.2010 Naturschutzstation Mittwoch, 17.11.2010 Ferienerlebnistag Gebühr: 4 Euro Naturkundliche Eichhörnchen LIFE bringt Leben Leitung: Dr. A. Barkow Wanderung in der Rheinaue bei für Kinder im Alter zwi- in die Hetter Samstag, 18.12.2010 schen 8 und 12 Jahren Bebilderter Vortrag Emmerich-Hüthum Mitternacht des Zeit: 10.00-16.30 Uhr Zeit: 19.00 Uhr Zeit: 9.00 – 12.00 Uhr Gebühr: 12,00 Euro Treffpunkt: Besucher- Jahres – der Winter Treffpunkt: Tor der Anmeldung unter zentrum, Bahnhofstraße im Reichswald Klinkerwerke Muhr, Tel.: 0 28 21 / 89 50 9-0 15, Kranenburg Zeit: 13.00 – 16.00 Uhr- Fackeldeystr. Emmerich Referentin: Gebühr: 12 Euro Erw., Leitung: A. Niemers Sonntag, 24.10.2010 S. Klostermann 6 Euro Kinder Tel.: 0 28 22 / 7 03 82 Leitung: K. Bubke (Nie- Kormorane und Donnerstag, 25.11.2010 Sonntag, 27.02 2011 andere Zugvögel in derrhein-Guide) Anmeldung unter Tel.: Ziegen außer der Millinger Waard Wilde Gänse – 0 28 26 / 9 18 76 - 00 Rand und Band! (NL) Winterliche Gäste aus der Arktis Samstag, 27.12. 2010 Lämmertag auf dem auf den Internetseiten www.nabu-kleve.de Veranstaltungen Detailinfos zu Zeit: 7.30 – 10.30 Uhr Rouenhof Treffpunkt: Parkplatz Lichtbildervortrag Kopfweiden- 11 – 17 Uhr, Sonsbecker am Banndeich vor der Zeit: 20:00 – 22:15 Uhr schneiden Straße 40, 47627 Kevela- Millinger Waard Ort: Familienbildungs- Zeit: 13 – 17 Uhr er-Kervendonk Gebühr: 4 Euro, stätte Geldern-Kevelaer, Treffpunkt: Parkplatz ermäßigt 2 Euro Boeckelter Weg 11, Diebels, Brauerei-Die- Leitung: D. Doer Geldern, Gebühr: 5 EUR bels-Straße, Issum Referent: D. Doer Leitung: H.-J. Windeln Samstag, 30.10.2010 Anmeldung unter Tel.: Tel.: 0 28 31 / 67 93 Hexennebel, 0 28 31 / 47 57 JANUAR Teufelsberg – Beginn Sonntag, 28.11.2011 des keltischen Winters Samstag, 08.01. 2011 Zeit: 15.00 Uhr Naturkundliche Gebühr: 10 Euro Erw.,­ Wanderung Kopfweiden- 5 Euro Kinder in der Rheinaue bei schneiden Leitung: K. Bubke Emmerich-Hüthum Zeit: 13.00 – 17.00 Uhr (Niederrhein-Guide) Zeit: 9.00 – 12.00 Uhr Treffpunkt: Parkplatz Anmeldung unter Tel.: Treffpunkt: Tor der Klin- Diebels, Brauerei-Die- 0 28 26 / 9 18 76 - 00 kerwerke Muhr, bels-Straße, Issum Die richtige Antwort Leitung: H.-J. Windeln von Seite 38 lautet: Samstag, 30.10.2010 Fackeldeystr. Emmerich Leitung: A. Niemers Tel.: 0 28 31 / 67 93 BAUERNGARTEN Pflegetermin Tel.: 0 28 22 / 7 03 82 Fleuthkuhlen (Heiligtum) 21.11. bis 20.2. jeweils sonntags (außer am 26.12.) Zeit: 10.00 Uhr Treffpunkt: Parkplatz Gans nah: Gänsesafari mit der NABU-Naturschutzstation am NZ Gelderland, Bus-Exkursionen zu den Wildgänsen, Zeit: 14.00 Uhr, Abfahrt: Besucherzentrum Kapellener Markt 2, Kranenburg, Gebühr: 12 EUR für Erwachsene, 8 EUR für Kinder, Geldern-Kapellen ermäßigt 2 EUR für NABU-Mitglieder und Förderer der NABU-Naturschutzstation, Leitung: M. Ochse Anmeldung: 0 28 26 / 9 18 76 - 00 Tel.: 0 28 38 / 9 65 44

NiKK 2 2010 46 Warum möchten Sie sich mit weniger zufrieden geben? Gönnen Sie sich einen gepflegten Rasen ohne Aufwand.

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