Umweltbericht Grüner Hahn Gangelt Selfkant Waldfeucht 2019
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Umweltbericht der Evangelischen Kirchengemeinde Gangelt, Selfkant, Waldfeucht Stand: 2019 1 Inhalt 1 Vorwort Superintendent Jens Sannig, Pfarrer Dr. Mathias Schoenen 2 Unsere Kirchengemeinde Kontext der Gemeinde und Beschreibung der Gebäude 3 Der Grüne Hahn Erklärung, Werdegang 4 Unser Umweltmanagement Beschreibung, Organigramm 5 Unsere Umweltleitlinien Presbyteriumsbeschluss 6 Umweltprogramm Auflistung: Ziel, Gebäude, Maßnahme, Zuständigkeit, Termin 7 Kennzahlen und Bilanz Ausblick, Übersichtstabelle Grafische Auswertung Gesamtkennzahlen Kernindikatoren Portfolioanalyse 8 Urkunde Hinweis: Der Umweltbericht 2019 enthält die Verbrauchsdaten der Erfassungsjahre von 2010 bis 2018. Die Kennzahlen und Kernindikatoren beziehen sich auf die Jahre 2016 bis 2018. Impressum: Herausgeber: Umweltteam der ev. Kirchengemeinde Gangelt Selfkant Waldfeucht Lohausstr 36, 52538 Gangelt Wolfgang Gloy, Umweltbeauftragter Heinz Siegling, Mitglied des Umweltteams Texte: Wolfgang Gloy, Heinz Siegling, Josef Backhaus, Lothar Kötz, Fotos: Kötz (-8-), Steinfort (-1-), Gloy(-1-) Stand: 2019 2 1 Vorwort Superindendent Jens Sanig Wir alle wissen, dass nur noch wenig Zeit bleibt, um die katastrophalen Folgen eines Klimawandels zu vermeiden oder zu mildern. Bis zum Jahre 2050 muss der Ausstoß von Kohlendioxid global halbiert, das heißt in Industrieländern wie Deutschland um 80 % reduziert werden, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzuwenden. Ein neues, zukunftweisendes Energiekonzept muss neben der Sicherheit, der Nachhaltigkeit und der Bezahlbarkeit in den Industrienationen den globalen Klimaschutz, den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen weltweit sowie die Bekämpfung der Armut und des Hungers berücksichtigen. Der notwendige Umbau, der in Deutschland mit der Energiewende gegenwärtig eine erste Bewährungsprobe bestehen muss, hat tiefgreifende und umfassende soziale, ökonomische, ökologische, politische und kulturelle Dimensionen. Die erforderlichen Veränderungen bezeichnet der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen als »Große Transformation«. In dieser Debatte, die von allen gesellschaftlichen Kräften geführt werden muss, wird der Kirche eine bedeutende Rolle zukommen. Eine „Große Transformation“ kann nur gelingen, wenn sie von den Bürgerinnen und Bürgern eines Landes mitgetragen und -gestaltet wird. Eine Voraussetzung hierfür ist, dass sich die Bürgerinnen und Bürger über die zentralen Werte verständigen, die eine Wirtschaft im Dienste des Lebens auszeichnen. Die christliche Botschaft bietet solche Werte an, sie lädt ein zu einer Umkehr zum Leben. Christinnen und Christen leben in Verantwortung vor Gottes Schöpfung. Als Kirche sind wir uns unserer Verantwortung und unserer Wirkkraft in der notwendigen Energieumwandlung hin zu mehr erneuerbarer Energie bewusst. Kirche macht dabei mit ihrem eigenen Engagement anderen Mut und gibt Orientierung. Sie hat Vorbildfunktion. Kirchengemeinden prüfen darum selbstkritisch ihre eigenen Strukturen und Schwerpunkte und verändern sie mit dem Ziel, zu entschiedenen Vorreitern des Wandels werden zu können. Kirchengemeinden werden klimafreundlich: Systematisch analysieren sie ihren Energieverbrauch und ihre Einsparpotentiale. Umweltgruppen der Gemeinden ermutigen und unterstützen so ihre Gemeindeglieder, die persönlichen Emissionen im gleichen Umfange zu verringern. Der ökumenische Prozess »Umkehr zum Leben - den Wandel gestalten« findet so seine konkrete Gestalt vor Ort. Dort fragt Kirche, was sie zur Gestaltung einer Großen Transformation beitragen kann. Darum danke ich dem Umweltteam der Kirchengemeinde Gangelt, Selfkant, Waldfeucht ganz herzlich für das vorbildliche Engagement und gratuliere zu ihren Erfolgen. Mögen sich viele ermutigt fühlen, Schritte für den Klimaschutz zu gehen. Gottes Segen begleite alle in ihrem Tun. Ihr Superintendent Pfarrer Jens Sannig 3 Vorwort Pfarrer Dr. Mathias Schoenen Dieses Vorwort im Rahmen des Verfahrens zur Rezertifizierung des kirchlichen Umweltmanagements „Grüner Hahn“ unserer Kirchengemeinde entsteht kurz vor dem UNO-Umweltgipfel in New York, zu dem Greta Thunberg mit einem Segelboot angereist war. Ein sog. „Klimakabinett“, bestehend aus Mitgliedern der Bundesregierung, wird zuvor ein Aktionsprogramm für die Bundesrepublik Deutschland vorlegen. Mit diesen Sätzen ist bereits die Großwetterlage skizziert, die sich seit der Zertifizierung 2015 deutlicher noch als zuvor herausgebildet hat. Die „Tatsache Klimawandel“ kommt mehr und mehr aus der politischen Nische. Der Wirkungsgrad grünen, umweltpolitischen Engagements scheint sich über die regionale Ebene hinaus auszuweiten. Immerhin hat sich mit „Fridays for future“ erstmals seit Langem wieder eine neue Generation aufgemacht, in den politischen und gesellschaftlichen Diskurs einzutreten. Allein, „Fridays“ wird nicht reichen, bis „every day“ ist es noch ein langer Weg. Insofern fühlen wir uns als „Grüne-Hahn-Gemeinde“ bestätigt, berechtigt und berufen, den eingeschlagenen Weg der uns möglichen Schritte hin zu einer grünen, klimaneutralen, exemplarischen Gemeinde weiter zu gehen. Das geschah in den vergangenen Jahren, bereits vor 2015, und lässt sich an recht unterschiedlichen Beispielen festmachen. Wir haben uns in den vergangenen vier Jahren von zwei Wohngebäuden getrennt. Die Konzentration auf das, was wir brauchen, um Kirche zu sein, führte zu diesem Schritt. Reduktion und damit Konzentration auf das Wesentliche sind wichtige Voraussetzungen für den nächsten Schritt: die ökologische Umgestaltung vom Ressourcen-Verbraucher zum Ressourcen-Wahrer. Das ist uns in Teilschritten möglich, manchmal winzigen, aber doch messbaren Steps. Dazu gehören als erstes, die Mitmenschen mitzunehmen. Grüner Hahn und Gemeindeleitung und Mitarbeiterschaft gehen dabei im engen Kontakt und in großem Einvernehmen voran. Wir sind uns einig im Ziel und bisher auch in den Teilaspekten. Wir sind auf dem Weg, was auch bedeutet, dass wir auf der Suche sind, weitere Menschen in unserer Gemeinde für die Idee und die konkrete Mitarbeit zu gewinnen. Wir merken, dass uns die Altersgruppe der 20 – 50-Jährigen fehlt. Die jungen Familien, die ja selbst oft vor der Frage stehen, wie bauen wir, wie gewinnen wir Energie, wie gehen wir mit Mobilität um, stellen ihre Fragen nicht mit ihrer Kirchengemeinde zusammen. Und wir haben noch nicht den Modus gefunden, Grüne-Hahn-Aktivitäten mit den Fragen und Problemstellungen der Jungen zu verknüpfen. Wir merken also, dass Grüner Hahn bei uns noch eine Sache der Generation 50+ ist. Die Veröffentlichungen des Grünen Hahns im Gemeindebrief und auf der Homepage versuchen, eine Brücke zu bauen. Das Thema „Schöpfung“ findet in unterschiedlichen Formaten in der Kirchengemeinde seinen Ort in Gottesdiensten, Kinderbibelmorgen, Konfirmanden-Unterricht. Rezertifizierung bedeutet für unsere Gemeinde, wir sind auf dem Weg und möchten diesen Weg weiter gehen. Konkret stehen wir vor einem „großen“ Projekt. Per Presbyteriumsbeschluss und unter Mitwirkung des Grünen Hahns soll das Gemeindezentrum Friedenskirche im Bereich eines geplanten Neubaus und im Altbestand von der Verbrennung fossiler Stoffe (Öl) entkoppelt werden. Eine 4 Kombination aus Photovoltaik und Luft-Wärme-Technik sowie umfangreiche haustechnische Maßnahmen sollen dazu führen. Wir sind im Planungsstadium. Das alles erfordert weiterhin und verstärkt die Mithilfe engagierter Menschen. Ohne das Team des Grünen Hahns wären wir nicht so weit! Wolfgang Gloy und Heinz Siegling, aber auch den ehemaligen Mitgliedern dieses Teams, gilt der Dank des Presbyteriums, ja der ganzen Kirchengemeinde für ihre verlässliche, akribische und engagierte Arbeit. Sie macht es erst möglich, dass wir uns nach vier ersten Jahren erneut einer Zertifizierung des Grünen Hahns stellen. Wir haben also gute Erfahrungen gemacht mit dem Grünen Hahn. Diese Erfahrungen möchten wir weiterhin nicht missen, ja die „Großwetterlage“ ist der deutlichste Hinweis darauf, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind. Dr. Mathias Schoenen, Pfarrer Gangelt im September 2019 2 Unsere Kirchengemeinde 2.1 Kontext der Kirchengemeinde Gangelt-Selfkant-Waldfeucht Der Kontext einer Kirchengemeinde bestimmt an verschiedenen Stellen, wie sich die Umweltauswirkungen einer Kirchengemeinde verändern und welche z.B. finanziellen Möglichkeiten die Kirchengemeinde hat, Maßnahmen zu ergreifen, um ihre negativen Umweltauswirkungen zu verringern 2.1.1 Landeskirchlicher Kontext der Evangelischen Kirche im Rheinland • Die Landessynode beschließt den Haushalt und die Stellenübersicht jeweils jährlich. Im Haushaltsplan ist auch eine mittelfristige Finanzplanung enthalten. Darüber hinaus befasst sich die Landessynode insbesondere mit theologischen Schwerpunktthemen. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Gesetzgebung, deren Gegenstand u.a. auch die Finanzverfassung ist. Im Finanzausgleichsgesetz ist insbesondere geregelt, wie das Kirchensteueraufkommen verteilt wird. Es gilt das Ortskirchensteuerprinzip: Die Kirchensteuer der Gemeindemitglieder steht ihren Gemeinden zu. Nach Maßgabe des Finanzausgleichsgesetzes werden die Aufgaben der Kirchenkreise und die der Landeskirche finanziert. Der Anteil für landeskirchliche Aufgaben liegt bei etwa 10%. Wenn die Landessynode nicht tagt, liegt die Leitungsverantwortung für die landeskirchliche Ebene bei der Kirchenleitung. 5 • Das Landeskirchenamt erledigt nach Maßgabe einer Dienstordnung viele Aufgaben der landeskirchlichen Ebene selbstständig oder es führt Beschlüsse der Kirchenleitung aus oder bereitet sie vor. • Die rheinische Landeskirche weiß sich dem schöpfungsgemäßen