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Hier spielt die Zukunft!

SONNTAG 28. August 2016 Gustav Jugendorchester

International Festival der besten 17. Aug bis 3. Sept 2016 jugendorchester Konzerthaus der welt Berlin Herzlich WILLKOMMEN bei YOUNG EURO Ohne Sie wäre unser Festival nicht zu dem CLASSIC 2016! geworden, was es ist: ein Ort der Hoff- Als das „Olympia der Jugendorchester“ hat nung für den musikalischen Nachwuchs DIE WELT Young Euro Classic gefeiert. Die in Europa und aller Welt. Ein Zukunftsver- 1500 überaus talentierten jungen Musiker sprechen. Und ein Highlight des Berliner aus aller Welt sind die Besten ihrer „Diszipli- Kultursommers. Dafür möchten wir uns bei nen“. Im Konzerthaus am Gendarmenmarkt Ihnen, unserem Publikum, unseren Freun- treten sie nicht gegen-, sondern miteinan- den, Unterstützern, Spendern und Partnern der an. Sie bringen Höchstleistungen und von Herzen bedanken. Für Ihre offenen und machen YOUNG EURO CLASSIC, das Festi- interessierten Ohren, Ihr Engagement, Ihre val der besten Jugendorchester der Welt, 18 Begeisterungsfähigkeit und Ihre Freund- Tage lang zu einem Fest der Verständigung. schaft. Die jungen Künstler beweisen, dass die klas- Wir wünschen Ihnen inspirierende Kon- sische symphonische Musik viel Zukunft hat. zertabende, spannende Begegnungen und Denn sie passt wunderbar zusammen mit packende Erlebnisse. Und jene unverwech- Zeitgenössischem, mit Jazz, mit Tanz. Mit selbare Young Euro Classic-Atmosphäre, zu dem Fremden, dem Exotischen, dem Unbe- der Sie in diesem Sommer wieder entschei- kannten. Und mit Ihnen, unserem weltoffe- dend beitragen. Zum 17. Mal YOUNG EURO nen, neugierigen, einzigartigen Publikum. CLASSIC – Hier spielt die Zukunft!

Dr. Gabriele Minz Dr. Dieter Rexroth Gesamtleitung Young Euro Classic Künstlerischer Leiter Young Euro Classic

Dr. Willi Steul Ulrich Deppendorf 1. Vorsitzender Deutscher Freundeskreis 2. Vorsitzender Deutscher Freundeskreis europäischer Jugendorchester e.V. europäischer Jugendorchester e.V.

Young Euro Classic Festivalhymne «Bitte, nehmen Sie meine kurze Fanfare nicht zu seriös! Vor allem sollen die jungen Mu- siker es nicht zu perfekt spielen! Es ist ein musikalischer Spaß, man muss Freude daran haben. Der Anfang ist ein etwas melancholischer Marsch (weil junge Leute so oft melan- cholisch sind), dann folgt ein tänzerisches Trio (weil Jugendorchester von langen Partys immer unausgeschlafen sind), endlich eine Reprise vom Marsch mit einer jazzartigen Improvisation, damit der Trompeter oder Geiger den Kollegen imponieren kann. Einige Gickser gehören dazu.» Iván Fischer Chefdirigent des Konzerthausorchesters Berlin, Komponist der Festivalhymne © Marcia Lessa SO 28 Jugendorchester International

Pate des Abends Ulrich Deppendorf Journalist 20 Uhr Philippe Jordan Dirigent Bariton

Johann Sebastian Bach (1685-1750) - Kantate „Ich habe genug“ BWV 82 (1727) Aria: Ich habe genug – Recitativo: Ich habe genug – Aria: Schlummert ein, ihr matten Augen – Recitativo: Mein Gott! wann kömmt das schöne: Nun! – Aria: Ich freue mich auf meinen Tod

Pause

Gustav Mahler (1860-1911) – Symphonie Nr. 9 D-Dur (1910) Andante comodo – Im Tempo eines gemächlichen Ländlers, etwas täppisch und sehr keck – Rondo. Burleske: Allegro assai. Sehr trotzig – Adagio: Sehr langsam und noch zurückhaltend Ulrich Deppendorf Journalist Ulrich Deppendorf, das Urgestein des öffent- lich-rechtlichen Fernsehens, das Signal für eine wichtige Information aus dem aktuellen Weltgeschehen – 289 mal moderierte er den Bericht aus Berlin, der Wahlheimat des Ruhr- gebiet-Kindes, dem „Sehnsuchtsort“ des inzwi- schen 66-Jährigen. Nach seinem Jurastudium in Münster kam er einst über ein Volontariat zum WDR, dessen Fernseh-Programmdirektor er nach vielen erfolgreichen Jahren als Redak- teur und Verantwortlicher vieler unterschiedlicher Sendungen und Programmbereiche, da- runter „ARD aktuell“ mit Verantwortung für „Tagesschau“ und „Tagesthemen“, einige Jahre war. Dieser Job unterbrach ihn bei seiner Tätigkeit als Studioleiter und Chefredakteur des ARD-Hauptstadtstudios, die er dann von 2007 bis 2015 aber wieder aufnahm. Für viele und vielleicht auch für ihn kam er zurück „nach Hause“. Seine Wohnung in Berlin-Charlottenburg hat er ja auch in der ganzen Zeit behalten – mit der ruppigen Art der Berliner kommt er gut klar. Vielleicht ist es auch der kulturelle Überfluss der Stadt, die ihn so anzieht. Der beken- nende Klassik-Fan hatte nämlich in seinen jungen Jahren noch einen ganz anderen Berufs- wunsch: „Ich habe die Entscheidung zum Journalismus nicht einen Tag bereut. Aber in mei- nem zweiten Leben würde ich dann gerne Dirigent werden.“ Deppendorf ist Stammgast in der Philharmonie, und bei Young Euro Classic ist er als Mitbegründer des Festivals schon seit der ersten Minute aktiv dabei. Wir hoffen, dass das auch noch viele Jahre so bleiben wird!

Gustav Mahler Jugendorchester International Bei der Gründung des Orchesters in Wien 1986 war es noch die Idee Claudio Abbados, mit Hilfe der Musik die Grenzen des Eisernen Vorhangs zu überwinden. 30 Jahre später ist aus dem Gustav Mahler Jugendorchester längst ein gesamteuropäisches Orchester geworden – mit 2000 jungen Musikern, die sich Jahr für Jahr in 25 Städten um die Orchesterplätze bewerben. Dementsprechend hoch ist das Niveau, und auch die Liste der Dirigenten liest sich wie ein Who is Who der internationalen Szene: von , Peter Eötvös, und in der älteren Generation bis zu den Jüngeren wie Paavo Järvi, Vladimir Jurowski, Ingo Metzmacher, Jonathan Nott und David Afkham. In den großen Sälen in London, Amsterdam, Wien und New York ist das Gustav Mahler Jugendorchester ebenso aufgetreten wie bei den Festivals in Salzburg und Luzern, in Edinburgh und bei den BBC Proms. Erstmals seit 2003 ist das Gustav Mahler Jugendorchester nun auch wieder bei Young Euro Classic zu Gast. www.gmjo.at

Dieses Konzert wird von EuroArts in Koproduktion mit Arte / ZDF aufgezeichnet und auf concert.arte.tv live gestreamt. akete R © Johannes Ifkovits Johannes © © Jim Philippe Jordan Christian Gerhaher Dirigent Bariton

Der Schweizer Dirigent Philippe Jordan wid- Der Bariton Christian Gerhaher, geboren met sich mit gleicher Intensität der Oper 1969 im bayerischen Straubing, zählt zu und dem Konzert. Das kommt auch in seinen den gefragtesten Liedersängern unserer Chefpositionen zum Ausdruck: Der 41-Jähri- Zeit und tritt auf allen großen Konzertpodi- ge ist sowohl Musikdirektor an der Pariser en im In- und Ausland auf. Seine Liedauf- Oper mit ihren zwei Häusern als auch, seit nahmen zusammen mit seinem ständigen 2015, Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Klavierpartner reichen von Zu Berlin pflegt Jordan eine enge Verbin- Beethoven, Schubert und Schumann bis zu dung; 1998 begann hier seine Karriere als Mahler, Wolf und Alban Berg. Bachs Passi- Assistent Daniel Barenboims an der Staats- onen nahm er ebenso auf wie Schumanns oper Unter den Linden, inzwischen steht er Oratorium Das Paradies und die Peri und regelmäßig als Gast am Pult des Deutschen Szenen aus Goethes Faust. Bei den Berli- Symphonie-Orchesters. An den Opernhäu- ner Philharmonikern war Gerhaher in der sern von London, New York und Mailand Saison 2013/14 als erster Sänger überhaupt hat Jordan ebenso dirigiert wie bei den „Artist in Residence“. Im Dezember 2015 Festivals in Aix-en-Provence, Glyndebourne wirkte er dort an einer halbszenischen Pro- und Bayreuth (Parsifal, 2012). An der Pariser duktion von Debussys Pelleas et Mélisande Oper leitete er zuletzt so unterschiedliche unter Sir mit. Neben dem Pel- Opern wie La Damnation de Faust (Berlioz), leas hat Gerhaher, der bewusst nur wenig Le Roi Arthus (Chausson) und Moses und Oper singt, vor allem als Papageno, Don Aron (Schönberg). Mit dem Orchester der Giovanni, Wolfram und zuletzt als Wozzeck Pariser Oper führte er die neun Beethoven- große Anerkennung gefunden. Im ver- Symphonien auf, mit den Wiener Symphoni- gangenen Herbst erschien sein zweites kern sämtliche Schubert-Symphonien. Opernrecital Mozart-Arien mit dem Frei- burger Barockorchester, das der Bariton www.philippe-jordan.com auch live bei Konzerten u. a. in Barcelona, Stockholm, Wien, Budapest und New York vorstellte. www.gerhaher.de Christliche Glaubensgewissheit gegen Zweifel am eigenen Dasein

um ersten Mal seit vielen Jahren ist das Gustav Mahler Jugendorchester, einst gegrün- det von Claudio Abbado, wieder bei Young Euro Classic zu erleben. Und es bringt ein Zexquisites, ausgefallenes Programm mit, bei dem die musikalischen wie inhaltlichen Gegensätze sofort ins Auge stechen: deutscher Barock gegen Wiener Spätromantik, klein besetztes Ensemble gegen Riesenorchester. Aber auch christliche Glaubensgewissheit ge- gen Weltschmerz, Abschied vom Leben und Zweifel am eigenen Dasein. Und doch bleibt der Gedanke an den Tod das Thema, das beiden Werken gemeinsam ist. In Johann Sebastian Bachs Solokantate „Ich habe genug“ BWV 82 von 1727 sind es die be- rühmten Worte des greisen Simeon im Angesicht des Jesuskindes und zukünftigen Erlösers der Welt „Nun lässest Du in Frieden, Herr, Deinen Diener ziehen“, die den Wunsch nach einem friedvollen Verlassen dieser Erde übermächtig werden lassen. Was in den Bibelversen für den 2. Februar, das Fest Mariae Reinigung, vorgegeben ist, hat der (unbekannte) Barock- dichter in poetische Verse verwandelt: „Ich habe genug, / Ich habe den Heiland, das Hoffen der Frommen, / Auf meine begierigen Arme genommen; / Ich habe genug.“ Diese berührende Eingangsarie gibt den Tonfall für die ganze Kantate – drei Arien mit zwei verbindenden Rezitativen – vor: In der Verbindung von Solostimme mit Solooboe schafft Bach eine Aura des tröstlichen Zuspruchs, die immer intensiver den zentralen Gedanken des Simeon ausspricht: Ich habe genug. Hier verbinden ungewöhnlicherweise instrumentale Ritornelle die solistischen Partien; die in sanften Sechzehntel-Noten sich wiegende Beglei- tung der Streicher trägt maßgeblich zum suggestiven Charakter der Arie bei. Nicht weniger eindringlich ist auch die zweite Arie „Schlummert ein, ihr matten Glieder“, das Schlaflied auf das eigene Sterben, das von grimmigen Abschiedsworten an die „elendige“ Welt kontrastiert wird. Konsequenterweise führt das zweite Rezitativ hin zur Schlussarie „Ich freue mich auf meinen Tod“, die durch ihre lebhafte Koloraturen überrascht – ein völlig fremdes und schwer nach- zuvollziehendes Gefühl für die Menschen von heute. Bach scheut sich nicht, hier Gesangs- stimme, und Solovioline zu einem Wettstreit in bester italienischer Konzerttradition herauszufordern. Geradezu ekstatisch feiert er die nahende Erlösung durch den Tod. Was der italienische Bildhauer Gianlorenzo Bernini in seiner berühmten Skulptur „Die Verzückung der Heiligen Teresa von Ávila“ in Rom visuell ausgedrückt hat, vermittelt Bach durch seine Musik. Selten dürfte ein protestantisches Werk dem katholischen Mystizismus so nahe ge- kommen sein.

uch Gustav Mahler hat sich musikalisch immer wieder mit dem Tod auseinanderge- setzt. Seine geben davon ebenso Zeugnis wie viele der Lieder aus ADes Knaben Wunderhorn, die von Kampf und Krieg künden, oder die apokalypti- schen Ausbrüche in seinen Symphonien. Doch es greift zu kurz, Mahlers Symphonie Nr. 9 D- Dur, seine letzte vollendete Symphonie, in die Nähe seines eigenen Todes rücken zu wollen. Denn sie war zum allergrößten Teil Frucht seines Aufenthaltes im kärntnerischen Toblach im Sommer 1909 gewesen, wo der vielbeschäftigte Dirigent wie schon oft Ruhe zum ungestör- ten Komponieren suchte. Danach reichte die Zeit auch noch für das von der Erde und einige Skizzen zur zehnten Symphonie, allerdings nicht mehr zur Uraufführung der Neunten. Die fand erst im Juni 1912, etwa ein Jahr nach Mahlers Tod, durch in Wien statt. Dennoch ist das Thema Abschied allgegenwärtig in diesem Werk, insbesondere in den bei- den ausgedehnten langsamen Sätzen, die – eine absolute formale Novität – am Anfang und Ende stehen und dabei einen Tanzsatz („Im Tempo eines gemächlichen Ländlers“) und ein rastloses Rondo einrahmen. Im übertragenen Sinn prägt der Abschied auch die musikalische Thematik: Man höre nur im ersten Satz jene absteigende Sekunde in den Zweiten Geigen, der Mahler selbst als musikalischem Seufzer in seiner Handschrift das Wort „Leb wohl“ unter- legt hat. Dieses kurze Seufzer-Motiv entwickelt sich eher zögernd zu einer Art Trauermarsch, der in seiner siebenmaligen (!) Wiederholung zugleich Grundgerüst und Orientierungspunkt des ganzen langen Satzes darstellt. Dabei wird die Hauptstimme immer stärker durch eine Vielzahl von Unter-, Neben- und Oberstimmen eingekreist – als Verstärkung, Kommentar oder auch als Gegenbewegung. © Cosimo © Cosimo Filippini

Diese Polyphonie erinnert an Bach und ist doch so ganz anders. Sie basiert nicht auf einem regelgerecht fortschreitenden Kontrapunkt, sondern sie versucht Disparates in ein Span- nungsverhältnis zu setzen, was weite tonale Abstände, etwa zwischen Piccoloflöte und tie- fen Streichern, keineswegs ausschließt. Bei Mahler trägt die Polyphonie nicht zu Logik und Klarheit bei; sie erschwert vielmehr das Hören und ist sich ihrer Unübersichtlichkeit durchaus bewusst. Noch dazu verändern und verschieben sich Rhythmus und Taktschwerpunkt be- ständig, laut und leise stehen unmittelbar nebeneinander, und erst zum Ende hin klingt das Andante mit einer vielfachen Wiederholung des Seufzermotivs und zarten Flageolett-Tönen aus. Mehr die Reminiszenz an einen Ländler – oder besser: ein Sammelsurium verschiedener Typen von Ländlern – ist der zweite Satz, dessen gemütvoller Tonfall im ¾-Takt schnell in ein fratzenhaftes Gebilde aus Tanz- und Melodiefetzen umschlägt, bei denen Mahler biswei- len auch sich selbst und seine Lieder aus Des Knaben Wunderhorn zitiert. Noch schlimmer kommt es im Rondo, einer „Burleske“, der jedoch jede „burleske“ Leichtigkeit abhanden gekommen ist; die Spielanweisung „Sehr trotzig“ trifft den Charakter weitaus besser. Mahler treibt hier die kontrapunktische Verzahnung auf die Spitze, erst im zweiten Teil kommt die Musik urplötzlich zu einem Stillstand. Doch das Gefühl der Erleichterung, mit lieblichen Ein- würfen der Solotrompete und der Solobratsche, gleicht eher jener Ruhe im Zentrum eines Orkans, der schnell wieder an Tempo zulegt und den Satz in einer unbarmherzigen Be- schleunigung in Richtung Schlussakkord peitscht. Wie gut, dass danach noch das tröstliche Adagio folgt, in dem Mahler allein mit dem Klang der vollen Streichergruppe ein Höchstmaß an Expressivität erreicht. Dabei steuert er den Fluss der Gefühle sehr genau: Mal schreibt er „Etwas drängend“ vor, dann wieder „Etwas zögernd“. Auch hier verweben sich Haupt- und Nebenstimmen, aber sie fügen sich letztlich zusammen – wenn sie sich nicht in höchster und tiefster Lage völlig voneinander entfrem- den! Das Gefühl von Abschied nimmt mehr und mehr Platz ein, die leisen Töne überwiegen, dazu kommt der tröstende Klang des Englischhorns. Doch noch mag sich Mahler nicht end- gültig von der Welt verabschieden, ein weiteres Mal wiederholt er, energisch und kraftvoll, das expressive Anfangsthema, noch einmal zitiert er kurz das Schlusslied aus dem Lied von der Erde und ein paar Takte aus den Kindertotenliedern, bevor der Klang immer stärker zerbröselt und magisch-durchsichtig, im dreifachen Pianissimo der Streicher erstirbt.

Michael Horst

Das Gustav Mahler Jugendorchester wird unterstützt von:

Young Euro Classic bei Arte concert: Die Konzerte vom 28. August bis 03. September 2016 werden auf arte concert live gestreamt. Weitere Informationen unter: concert.arte.tv

in Koproduktion mit : Solokantate für Bariton „Ich habe genug“ BWV 82 Zum Fest Mariae Reinigung (2. Februar) Text: Unbekannter Dichter

1. Aria 4. Rezitativ Ich habe genug, Mein Gott! wann kömmt das schöne: Nun! Ich habe den Heiland, das Hoffen der Da ich im Friede fahren werde Frommen, Und in dem Sande kühler Erde Auf meine begierigen Arme genommen; Und dort bei dir im Schoße ruhn? Ich habe genug! Der Abschied ist gemacht, Ich hab ihn erblickt, Welt, gute Nacht! Mein Glaube hat Jesum ans Herze ge- drückt; 5. Aria Nun wünsch ich, noch heute mit Freuden Ich freue mich auf meinen Tod, Von hinnen zu scheiden. Ach, hätt er sich schon eingefunden. Da entkomm ich aller Not, 2. Rezitativ Die mich noch auf der Welt gebunden. Ich habe genug. Mein Trost ist nur allein, Dass Jesus mein und ich sein eigen möchte sein. Im Glauben halt ich ihn, Da seh ich auch mit Simeon Die Freude jenes Lebens schon. Lasst uns mit diesem Manne ziehn! Ach! möchte mich von meines Leibes Ketten Der Herr erretten; Ach! wäre doch mein Abschied hier, Mit Freuden sagt ich, Welt, zu dir: Ich habe genug.

3. Aria Schlummert ein, ihr matten Augen, Fallet sanft und selig zu! Welt, ich bleibe nicht mehr hier, Hab ich doch kein Teil an dir, Das der Seele könnte taugen. Hier muss ich das Elend bauen, Aber dort, dort werd ich schauen Süßen Friede, stille Ruh.