FCK-Familie Empfängt Ihre Nationalspieler Vorwort
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FCK-Familie empfängt ihre Nationalspieler Vorwort (Phil) Liebe Freunde des runden Leders und des 1. FC Kaiserslautern, wie jedes Heimspiel haltet ihr die aktuelle Sepp Herbergers Weisheiten und natürlich Ausgabe unseres „Infoblättsche“ in den Hän- das „Fritz-Walter-Wetter“. den. Doch dieses Mal bekommt ihr keine Spiel- berichte oder fanpolitischen Texte zu lesen, Gerade wir als FCK-Fans dürfen besonders dieses Mal möchten wir mit euch gemeinsam Stolz auf diesen Titel sein, stellte unser FCK die Weltmeister aus der Fußballhauptstadt doch Fünf Weltmeister und dazu noch den Kaiserslautern feiern. Kapitän, welcher seit 1958 Ehrenspielführer der Nationalelf ist. Alle Fünf Spieler waren Fragt man in Deutschland nach einem der auch Teil der Mannschaften die 1951 und 1953 bedeutendsten und emotionalsten Sportmo- die ersten Deutschen Meister Titel in die Pfalz mente in der Geschichte, werden wohl nicht holten. nur Fußballfans dieselbe Antwort geben. Werner Liebrich, Werner Kohlmeyer, Horst Mit dem WM-Titel 1954 in der Schweiz sind so Eckel, Ottmar Walter und Fritz Walter, Fünf viele Mythen und Geschichten verknüpft, wie Namen die mit dazu beigetragen haben, unse- mit kaum einem anderen Sportereignis. So ren Verein weit über die Grenzen Deutschlands wird der Sieg im Finale über die Ungarn auch bekannt werden zu lassen und natürlich den als eigentliches Gründungsdatum der Bun- FCK zu dem zu machen, was er für viele Men- desrepublik genannt. schen tagtäglich ist: etwas ganz Besonderes! Doch unvergessen sind auch der oft zitierte Damals, Heute und Für Immer: 1. Fussball „Geist von Spiez“, Adi Dasslers Stollenschuhe, Club Kaiserslautern. Infoblättsche der Generation Luzifer · Auflage: 1.000 Stück · Herausgeber: Generation Luzifer Redaktion: Jonas, Julian, Kami, Phil, Nico,Toni · Layout: Daniel · online unter: www.gl98.de Das Infoblättsche ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinne. Es dient vielmehr als Rundbrief von Fans für Fans des 1. FC Kai- serslautern. Alle hier dargestellten Fotos und Berichte stellen lediglich Tatsachen dar und sollen weder zu Gewalt noch zu Alkoholkon- sum aufrufen. Es sei auch darauf hingewiesen, dass das Abbrennen von Pyrotechnik in deutschen Stadien verboten ist! Berichte und Fotos spiegeln lediglich die Meinung der jeweiligen Autoren wieder, nicht zwangsläufig die Meinung der Generation Luzifer. Mit freundlicher Unterstützung des Stadtarchivs Kaiserslautern! Seite 3 Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! - Kaiserslautern ist Weltmeister! (Phil) Der Sieger der Weltmeisterschaft 1954 Toni Turek hält durch mehrere Glanzparaden in der Schweiz, stand doch eigentlich schon seine Mannschaft im Spiel. längst vor dem Finale fest. Die Ungarn verlo- ren seit 1950 kein Spiel mehr und schlugen in „Turek, du bist ein Teufelskerl! Turek, du bist der Vorrunde ihren Endspiel-Gegner Deutsch- ein Fussballgott! Entschuldigen Sie die Be- land mit einem klaren Acht zu Drei Sieg. geisterung, die Fußballlaien werden uns für verrückt erklären.“ Der deutschen Nationalmannschaft wurden im Finale höchstens geringe Chancen einge- Und dann kam die 84. Minute: räumt, doch dann, bei der Abfahrt aus Spiez, fielen die ersten Regentropfen. „Em Fritz sei „Sechs Minuten noch im Wankdorf-Stadion in Wetter“. Bern. Keiner wankt. Der Regen prasselt unauf- hörlich hernieder. Es ist schwer, aber die Zu- Da ein Fernsehgerät für fast alle damals zu schauer, sie harren nicht aus - wie könnten sie teuer war, musste das Radio das Spiel von der auch! Eine Fußballweltmeisterschaft ist alle Schweiz ins örtliche Wohnzimmer, die Kneipe vier Jahre, und wann sieht man ein solches oder das Vereinsheim bringen. Endspiel, so ausgeglichen, so packend, jetzt Deutschland am linken Flügel durch Schä- Reporter Herbert Zimmermann gelang dies fer, Schäfers Zuspiel zu Morlock wird von den auf legendäre und mittlerweile schon ge- Ungarn abgewehrt, und Bozsik, immer wieder schichtsträchtige Art: Bozsik, der rechte Läufer der Ungarn am Ball. Er hat den Ball verloren diesmal, gegen Schä- „Deutschland im Endspiel der Fußballwelt- fer - Schäfer nach innen geflankt - Kopfball meisterschaft - das ist eine Riesen-Sensation - das ist ein echtes Fußball- Wunder.“ Nach frühen Toren durch Puskás und Czibor stand es bereits nach 8 Minuten 2:0 für die Ungarn. Viele dachten bereits an das Deba- kel in der Vorrunde und schrieben den ersten WM-Titel für eine Deutsche-Fußballnational- mannschaft bereits ab. „Was wir befürchtet haben, ist eingetreten.“ Die deutsche Elf aber, gab nicht auf und kämpfte sich heran. „Gott sei Dank! Es steht nur noch 2:1. Und das sollte uns Mut geben.“ Nachdem Deutschland nach Ecke Walter und Schuß Rahn den Ausgleich markieren konnte, rollt eine Angriffswelle nach der Anderen gen deutsches Tor. Doch der Düsseldorfer Torwart Sonderausgabe zur Weltmeisterschaft ´54 Seite 4 „Fritz Walter zu Schäfer. Schäfer in Rechts- außenposition. Könnte nach innen flanken. Schießt! Aber er schießt an das kurze Außen- netz. Es gibt Abschlag vom Tor der Ungarn. Vielleicht lässt der Schiedsrichter auch nach- spielen, wegen der einen oder zwei Verletzun- gen, die passiert sind. Die Ungarn sind völlig aus dem Häuschen. Deutschland ist wieder im Ballbesitz. Rahn hat den Ball bekommen. Rahn spielt zu Fritz Walter. Ball verfehlt. Pus- kas am Ball im Mittelkreis - aber Eckel springt dazwischen - hat abgewehrt. Die ganze deut- – abgewehrt - aus dem Hintergrund müsste sche Mannschaft setzt sich ein - mit letzter Rahn schießen – Rahn schießt! – Tooooor! Kraft, mit letzter Konzentration. Ottmar Wal- Tooooor! Tooooor! Tooooor! ... ter fällt hin. Boszik an zwei Deutschen vorbei - jetzt haben die Ungarn eine Chance - spie- Tor für Deutschland - Linksschuss von Rahn, len ab zum rechten Flügel - Czibor - jetzt ein Schäfer hat die Flanke nach innen geschlagen, Schuß…..Gehalten von Toni! Gehalten!“ Schäfer hat sich gegen Bozsik durchgesetzt. Drei zu Zwei für Deutschland fünf Minuten „Die Ungarn erhalten einen Einwurf zugespro- vor dem Spielende. Halten Sie mich für ver- chen. Der ist ausgeführt - kommt zu Boszik.“ rückt, halten Sie mich für übergeschnappt, ich glaube, auch Fußballlaien sollten ein Herz ha- „Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ben, sollten sich an der Begeisterung unserer ist Weltmeister. Schlägt Ungarn mit Drei zu Mannschaft und an unserer eigenen Begeis- Zwo Toren im Finale in Bern.“ 30 Sekunden, terung mit freuen und sollten jetzt Daumen die Sie dem Reporter verzeihen müssen, wol- halten. Viereinhalb Minuten Daumen halten len wir versuchen, in normaler Lautstärke in Wankdorf.“ und einigermaßen ruhig Ihnen das weitere Geschehen hier zu schildern. Hundert, zwei- „Drei zu zwei führt Deutschland fünf Minuten hundert Fotografen auf dem Spielfeld, Ange- vor dem Spielende. Halten Sie mich für ver- hörige der Schweizer Armee bilden mit einem rückt, halten Sie mich für übergeschnappt. Seil ein Karree.“ Ich glaube, auch Fußball- Laien sollten ein Herz haben und sollten sich an der Begeiste- „Die deutsche Mannschaft - Weltmeister 1954!“ rung unserer Mannschaft und an unserer eige- nen Begeisterung mitfreuen und sollten jetzt Wenige Minute später wurden unsere Hel- Daumen halten. Viereinhalb Minuten Dau- den über den Platz getragen und Fritz Walter men halten in Wankdorf. Drei zu Zwei führt durfte den Jules-Rimet-Pokal in den Händen Deutschland nach dem Linksschuß von Rahn, halten. Deutschland wurde 1954 mit Fünf der flach im linken Eck einschlug. Drei zu zwei Spielern des 1. FC Kaiserslautern zum ersten für Ungarn - für Deutschland - ich bin auch Mal Fußball-Weltmeister. schon verrückt, Entschuldigung!“ Die Ungarn verloren in der Zeit von 1950 bis „Und die Ungarn, wie von der Tarantel gesto- 1956 nur ein Spiel.1954 im Wankdorf Stadion chen, lauern die Puszta- Söhne, drehen jetzt in Bern. den siebten oder zwölften Gang auf, Und Koc- sis flankt - Puskas abseits - Schuß - aber nein, Ein wahres Wunder, Kaiserslautern wurde kein Tor! Kein Tor! Kein Tor! Puskas abseits.“ Fußballweltmeister! Sonderausgabe zur Weltmeisterschaft ´54 Seite 5 Sonderausgabe zur Weltmeisterschaft ´54 Seite 6 Sonderausgabe zur Weltmeisterschaft ´54 Seite 7 Sonderausgabe zur Weltmeisterschaft ´54 Seite 8 Sonderausgabe zur Weltmeisterschaft ´54 Seite 9 Internationale Pressestimmen zum Finalsieg (Toni) Jeder der sich auch nur ansatzweise für anderen Mannschaft dieser Meisterschafts- Fußball interessiert, kennt die Geschichten serie sich weigerten, auf die erschreckenden um die Weltmeisterschaft 54, jeder kennt die Geschichten dieser magyarischen Magie zu legendären Worte von Radioreporter Herbert hören.“ Zimmermann: „Schäfer nach innen geflankt. Kopfball – abgewehrt. Aus dem Hintergrund In Belgien hingegen holte man zum Seiten- müsste Rahn schießen – Rahn schießt – hieb aus: „Und wenn wir die – bis wir noch Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor!“ und eingehender informiert sind – nicht als ‚Welt- „Aus,aus,aus,-- aus !! -- Das Spiel ist aus ! -- meister‘ anerkennen können, so müssen wir Deutschland ist Weltmeister …“. doch zugeben, dass sie den Pokal mit völligem Recht gewonnen hat.“ (Le Sports) Die Deutschen Emotionen nach dem Finalsieg über Ungarn und die politische sowie mensch- Weniger verwunderlich ist die Reaktion aus liche Bedeutung des Titels sollten uns allen Ost-Deutschland, wo der „Vorwärts“ (SED-ei- bewusst sein. Wir sind uns denke ich alle ei- genes Montagsblatt) neben der Aussage, es sei nig, dass Deutschland den Sieg verdient hatte, kein frohstimmender Sieg, zu dem man die doch wagt man den Blick über den Tellerrand Hände schütteln könne, auch die These äu- und befasst sich mit damaligen Pressestim- ßert,