CLARA FEY seliggesprochen

Prozession, Seite VIII MAI 2018 Selig sei, die Kindern half

Clara Fey (1815-1894) gründete aus Überzeugung eine eigene Kongregation – um Benachteiligten mittels Bildung Chancen zu geben. Der Vatikan erkennt mit ihrer Seligsprechung im Aachener Dom ihr Werk an.

Clara Fey, Gründerin der Kongregati- Von inspiriert delstraße 9 geboren. Der Vater starb on der Schwestern vom armen Kinde früh. Die beiden Brüder Claras wur- , wird im Hohen Dom zu Aa- Ende der 1820er Jahre kam Luise den Priester. Schon früh hegte auch chen seliggesprochen. Nach Franzis- Hensel, eine zum Katholizismus kon- sie den Wunsch, in den Orden der ka Schervier (1974) und Pauline von vertierte ehemals evangelische Pfar- Karmelitinnen einzutreten. Es kam Mallinckrodt (1985) wird damit auch rerstochter, an die Schule für höhere jedoch anders – angeregt von einem deren Schulkameradin Clara Fey in die Töchter St. Leonhard, damals Franz- Traum. Das Mädchen sah darin ein Gemeinschaft der Seligen aufgenom- straße. Dort weckte die charismatische verzweifeltes Kind, das sich ihr stell- men. „Der Vatikan hat im Fall Clara Fey Lehrerin das soziale Gewissen ihrer vertretend für seine notleidenden ein Wunder anerkannt, das auf ihre reichen Schülerinnen. Das führte zum Altersgenossen als „Kind Jesus“ of- Fürsprache hin gewirkt wurde. Es han- Unmut bei einigen Vätern und beim fenbarte. Im Alter von 22 Jahren er- delt sich um die Heilung eines kleinen Stadtrat. Luise Hensel wurde 1833 ent- öffnete sie eine Armenschule, 1844 Kindes“. Angelo Kardinal Amato SDB lassen. dann etablierte sie unter Einsatz ist Präfekt der Kongregation für Se- ihres gesamten Vermögens das erste lig- und Heiligsprechungsprozesse in Waisenhaus. Im selben Jahr gründe- Rom. Er reiste persönlich in den West- te sie mit drei Weggefährtinnen die zipfel Deutschlands, um das Pontifi- Kongregation der Schwestern vom kalamt zu zelebrieren. Es war die erste armen Kinde Jesus. Die Schwestern Seligsprechung im Bistum Aachen üben heute die apostolische Arbeit überhaupt. in Kindergärten, Grund- und Real- schulen, Gymnasien, in Katechese, Clara Fey hat ihr Leben den Schwäch- Gemeinde- und Familienpastoral, bei sten der Gesellschaft gewidmet, den Immigranten, Arbeits- und Obdach- Kindern die in der frühen Industriali- losen, in Gesundheitszentren und sierung des 19. Jahrhunderts weitge- Armenküchen aus. hend sich selbst überlassen blieben, resümierte Bischof Dr. Helmut Die- Ihr Leitwort stammt aus dem Johan- ser. Aus dieser Zeit geblieben ist der nesevangelium (15,4): „Manete in me- Aachen-Gruß, der Klenkes. Wenn der bleibt in mir.“ Öcher (Aachener) der Neuzeit, näm- lich den kleinen Finger frohgemut Mutter Clara starb am 8. Mai 1894 in zum Himmel reckt, dann ist dies das . Die Schwestern waren im Fräulein Clara Fey mit 20 Jahren Erkennungszeichen der Nadelarbei- Zuge des preußischen Kulturkampfes terkinder der Frühindustrialisierung. Die von ihr gelegte Saat ging dennoch ab 1871 vertrieben worden, durften auf, denn 19 ihrer Schülerinnen traten zwar ab 1893 zurückkehren, doch Vom vierten Lebensjahr an mussten in Orden ein, drei gründeten gar neue Clara Fey blieb im Exil in Simpelveld. sie bis 18 Stunden pro Tag in den Na- Kongregationen: Clara Fey, Fransiska delfabriken schuften. Sie waren meist Schervier und Pauline Mallinckrodt. Erst 2012 kamen ihre Gebeine in ihre unterernährt, wurden miserabel be- Heimatstadt zurück, nämlich durch zahlt und blieben ohne schulische Ich freue mich sehr, dass mit der Selig- Überführung von Simpelfeld in die Bi- Ausbildung. Nur jedes sechste Kind sprechung Clara Feys dann drei Schü- schofsgruft in den Aachener Dom. erreichte in Aachen damals das Er- lerinnen derselben Lehrerin „Selige wachsenenalter. des Himmels sein werden“, so Bischof Dieser. Das Abendgebet „Müde bin ich, geh zur Ruh‘, schließe froh die Äuglein Clara Fey wurde am 11. April 1815 als zu...... “, das heute noch sehr gebräuch- www.clara-fey.de drittes Kind von fünf Kindern eines lich ist, stammt von Claras Religions- www.manete-in-me.org Tuchmachers aus Eupen an der Ben- lehrerin Luise Hensel. II Fahrt nach Aachen, 4. - 6. Mai

Das war das Programm für die Teilnehmer der Reise nach Aachen und Simpelveld. Über 60 Per- sonen, ­DirektorInnen, LehrerInnen und MitarbeiterInnen aus Stadlau, Döbling und Kaasgra- ben sind der Einladung gefolgt. Aachen, ein lohnendes Reiseziel, Aachen, die Heimatstadt von Mutter Clara Fey, Aachen, eine Kurstadt mit Thermalquellen und außerdem Residenzstadt Karl des Großen. Der Dom zu Aachen, von Karl dem Großen errichtet, der am Weihnachtstag 800 in Rom zum Römisch Deutschen Kaiser gekrönt wurde, ist ein die Stadt beherrschendes Bauwerk.

Rathaus, Ansicht vom Katschhof

– Bühnenprogramm Gotischer Chor und Oktogon - Verbindungsbrücke- Begegnungsfest zum Turm

Seligsprechung Clara Fey Samstag, 5. Mai 2018 – Ende ca. 17.30 h Start Bühnenprogramm ca. 12.30 - und Programmhinweise Begrüßung sowie Ablauf Frau Barbara Mourad Moderation Offizielle Kurzbegrüßung + Einladung zu Essen + Getränken Musik während des Essens 12.30 Uhr Henriette - BigBand- Generalvikar + Sr. Live 12.37 Uhr BigBand St. Ursula Gymnasium 12.42 Uhr -Kita singen Kinder der CF Moderation 14.12 Uhr -Kita-Stolberg Kinder der CF 14.17 Uhr Indonesische Gruppe Moderation 14.32 Uhr gemeinsames Trommeln nach Anleitung Indonesische Tänze , Schleiden 14.35 Uhr Mach-Aktion -Fey-Gymnasium Musik mit Mit- -Chor, Clara 14.53 Uhr r Eltern/Schüler Moderation gemischte 15.08 Uhr „Claras Traum“ -Talk Chormusik Kurz 15.10 Uhr Kinder der Domsingschule singen aus dem Musical Moderation 15.55 Uhr -Lieder Musical , Neuss-Marienberg 16.03 Uhr -Fey-Gymnasium Clara Moderation 16.18 Uhr Tanz Kolumbianische Gruppe 16.20 Uhr III Kurz-Talk Gesang & Tanz 16.35 Uhr gemeinsames Trommeln nach Anleitung Moderation 16.50 Uhr Mach-Aktion Musik mit Mit- Dank und Abmoderation 16.58 Uhr Kaiser Karl der Große Moderation 17.15 Uhr Aachen Ort der Begegnung

Die Ordensschwester Clara Fey wird am 5. Mai 2018 als „außergewöhnliche Frau“ seliggesprochen, weil sie die Würde armer Mädchen durch Erziehung und Schutz vor Verwahrlosung geschützt hat. Wer im Dom keinen Platz fand, konnte die Zeremonie auf einer Videowall vom Katschhof aus verfol- gen - 1600 Stühle waren besetzt. Die Menschen waren tief beeindruckt von der Intensität der Zere- monie. Ein versierter Moderator, Pfarrer Dr. Christoph Stender, erklärte mit einfühlsamen Worten die Vorgänge im Dom. Es war einer großen Zahl Gläubiger möglich, zeitgleich an der Seligsprechung teilzunehmen.

Fröhliche Begrüßung

Videowall vor der Domkulisse

Sr. Angelina

Ca. 1600 Zuseher folgen aufmerksam der Übertragung der Seligsprechung aus dem Dominneren per Videowall

IV Fest der Begegnung - 5. Mai

Beim Begegnungsfest auf dem Münsterplatz mit buntem Bühnenprogramm tummelten sich ­Ordensleute aus allen Provinzen und Regionalaten PIJ der Welt, die Aachener Geistlichkeit, die Ver- treter aller Einrichtungen und die Touristen in Aachen. Stimmungsvolle Bilder zeigen im Rahmen des Bühnenprogramms Indonesische Tänze der Schwestern PIJ, Ausschnitte vom Musical „Claras Traum“ der Kleinsten der Domsingschule, Jazziges der Live-Big Band, Tanz und Chormusik der Schüler der Clara Fey Gymnasien aus Schleiden und Neuss-Marienberg. Generaloberin Sr. Henriette Mensen und Sr. Petra Flöck moderierten gekonnt und charmant.

Musical „Claras Traum“, Domsingschule Fröhlicher Tanz Bigband

Tanz der Schwestern PIJ aus Indonesien Sr. Petra Flöck

Tatsächlich zwei Schwestern, Sr. Ingrid Mohr (rechts) Sr. Beata Maria und ihre Schwester mit einem Schützling

Schulkleidung eines PIJ Südamerikanische Schwestern schlecken europäisches Eis Gymnasiums in Kolumbien

V Seligsprechung - 5. Mai

Die Kerzen des Barbarossaleuchters brennen, der Blumenschmuck in Rosa-Weiß ist üppig, das Lotharkreuz (ohne Abb.) aus der Domschatzkammer wurde aufgehängt, das Gnadenbild trägt ein Kleid aus einer Paramentenstickerei des Ordens. Bischof Helmut Dieser sorgte für Beifall im Dom, als er sich bei allen bedankte, bei der Aachener Geistlichkeit und den Vertreten des Bistums Roermund (für Simpelveld), aus Kolumbien, Indonesien und Kasachstan, vor allem bei Kardinal Angelo Amatao, Präfekt der Kongregati- on für Selig- und Heiligsprechungspro- zesse in Rom, welcher das päpstliche Schreiben vom 23. April 2018 verlas und anschließend alle wissen ließ, dass im Rom am Vortag Papst Franziskus auf dem Petersplatz vor Gläubigen Schwe- ster Clara Fey als „fürsorgliche Erzieherin der benachteiligten Jugend und als eif- rige Zeugin des Glaubens“ würdigte. Der Hauptaltar mit der Goldenen Altartafel vor dem gotischen Chor, davor Claras Schrein

Kardinal SDB Zelebrant Bischof Helmut Dieser Sr. Henriette Mensen am Adlerpult, 15. Jhd.

Von der Generaloberin Sr. ­Henriette Mensen PIJ gab es Worte über das ­Leben von Clara Fey (1815 bis 1894).

Bischof Dieser

Mit „Clara schaut uns an. Sie hatte ein Lächeln für alle“, schloss Bischof Helmut Dieser die feierliche Seligsprechung im Oktogon mit dem Barbarossa-Leuchter aus vergoldetem Kupfer Hohen Dom zu Aachen. VI Reliquiar Vertreterinnen vieler Standorte PIJ aus den Provinzen

Das Aachener Gnadenbild Generaloberin Sr. Henriette und Regionaloberinnen

Nur Ordensfrauen erhielten weiße Stoffhandschuhe Sr. Lätitia und Sr. Johanna Baptista für eine „Tuchfühlung“ mit der Seligen

VII Prozession - 6. Mai

„Prozession bringt Gebeine der Seligen in die neue Kind-Jesus-Kapelle“. Nach dem Pontifikalamt im Aachener Dom begleitete ein Strom aus Ordensfrauen und Bürgern den Schrein mit Claras Gebeinen zur Kind-Jesus-Kapelle an der Jakobstraße, erster Klosterbesitz nach der Ordensgründung der Schwe- stern PIJ 1844. Die Einsegnung des Reliquiars erfolge nach Verschließen der Nische in der Stelenwand durch Silberschmid Stefan Bücken. In der Jakobstraße, wo sich das Mutterhaus Clara Feys befindet, wurde in der „Kind-Jesu-Kapelle“ die endgültige Bleibe zur Aufnahme von Reliqiuen der Seliggespro- chenen gestaltet. In einem sehr zeitgemäßen, beruhigenden und ansprechenden hellgrauen Design wurde gleichsam eine Nische geschaffen, wo Palisaden, die eine Stelenwand bilden, den Schrein mit

Überführung des Schreins mit den sterblichen Überresten von Clara Fey vom Dom zur Kind-Jesus-Kapelle

Sr. Maria Elisabeth und Sr. Angelina in der Prozession Schwestern anderer Orden

VIII Beisetzung - 6. Mai den roten Seidenbändern vom Raum der Kapelle abtrennen. Der Gesamtraum der Kapelle ist dadurch nur wenig verkleinert und diese Lösung wird von den Besuchern als sehr angenehm empfunden. Sr. Henriette: „Es war ein langer Weg bis zur Seligsprechung, der endlich sein Ziel gefunden hat.“

Stelenwand

Gläubige bei der Beisetzung des Reliquiars von Clara Fey in der Kapelle Stelen von oben

Verehrung vor dem Schrein Schrein in Nische zwischen Stelen Kirchenschiff, Blick zum Altar

IX Simpelveld - 5. Mai

Historisches Luftbild der gesamten Klosteranlage „Huize Loreto“

Eine Busfahrt am Nachmittag nach Simpelveld ermöglichte uns einen Einblick ins neue Clara Fey-Museum im Mutterhaus „Loreto“, wo Regionaloberin Sr. Beata Maria vor der offiziellen Museumseröffnung einen unglaublich wertvollen Schatz, die ­Paramentenstickerei und Per- sönliches von Mutter Clara Fey, samt Briefen und ­Möbeln zeigte. Auch im Bistum Roermund, NL, in Simpelveld gab es in der Remigiuskirche die Dankmesse am 8. Mai zu Ehren der seligen Clara Fey, zelebriert von Weihbischof Everardus De Jong. In Simpelveld fand auch ein zwei- sprachiges internationales Symposium zum Thema „Clara Fey aus historischer Sicht“ statt.

Sr. Beata Maria führte durchs Clara Fey Museum

X weltberühmt und gefragt

...ist die außergewöhnliche Paramentenstickerei im Clara Fey-Museum. Neben den Stickereien sind auch noch viele andere kunstvolle Arbeiten der Schwestern PIJ zu sehen. Diese waren durch Jahrzehnte die Einnahmequellen für den Aufbau der Schulen und das finanzielle Rückgrat zur Betreuung der Kinder. Ein besonderes Thema der Ausstellung stellen die Figuren aus Wachs dar, die eigenhändig von den Schwestern angefertigt wurden.

Clara Fey mit ihren beiden Nichten

Jesuskind für Krippe Modell einer Schwester im Wachsatelier Claras Lieblingsfauteuil

XI Vorlage 1866 Die fleißigen Stickschwestern

Gezeichnete Vorlage in Arbeit Stickschwestern 1932

Gezeichnete Vorlage Sr. Maria Chantal im Stickatelier

XII Worte der Bischöfe

Mit Zustimmung des erzbischöflichen Amtes in Wien

Die Schwestern vom Armen Kinde garten sogar zu einem Politikum Jesu haben sich ganz im Geiste ih- geworden. Und doch wird ge- rer Gründerin, der nun seliggespro- rade von der Pädagogik an den chenen Clara Fey vor allem der Kin- Kleinkindern auch die Zukunft der derpädagogik gewidmet und auch Gesellschaft abhängen. Clara Fey deren Entwicklung mitgemacht. würde heute im besten Sinn des Zwei besondere Verdienste möch- Wortes auch „politisch“ sein. te ich hier herausheben. Ein zweites ist der sonderpäda- Schwerpunkt gogische Einsatz der Schwestern Elementarpädagogik: für Behinderte, vor allem auch für Die Schwestern haben gewusst, Mitte: Weihbischof DDr. Helmut Krätzl solche mit dem Down-Syndrom. dass für die rechte Erziehung der Sie und ihre Eltern brauchen nicht Kinder nicht nur „der Hausverstand“ genügt, sondern eine nur fachgerechte Hilfe bei der Annahme und dem Umgang möglichst fachgerechte Pädagogik. Gerade heute weiß man, mit dieser Behinderung, sondern hier spielt sich in fast drama- was Kinderbetreuung bedeutet, vor allem in den Kindergär- tischer Weise eine Entscheidung hinsichtlich vorgeburtlicher ten. Er bietet nicht nur eine Hilfe für die Familien, sondern Selektion ab. Wer hat zu entscheiden über das Lebensrecht führt die Kinder sachgerecht in das Leben mit seinen vielen eines Ungeborenen? Ist nicht die Kirche heute eine ganz Herausforderungen ein. Nicht zuletzt ist deshalb der Kinder- wichtige Institution, die sich im Auftrag Jesu Christi zum Anwalt des Lebens aller macht? Ist er ja nicht gera- de in den Ausgegrenzten besonders gegenwärtig? „Ich war behindert und ihr habt mir Sorge und Liebe erwiesen!“ Jesus in Behinderten erkennen, ist wohl auch ein Grundsatz der Schwestern vom „Armen Kin- de Jesu“, wie ja schon der Name sagt.

KARDINAL DR. CHRISTOPH SCHÖNBORN ERZBISCHOF VON WIEN Den Schwestern vom Armen Kinde Jesu danke ich für hervorragenden, beispielhaften Einsatz für Bildung und Erziehung der Kinder. Und möge ihnen weiter gelingen, dass möglichst viele Laien, ob Christen Wien, am 29. September 2018 060671802183 – GJ oder nicht, sich im Einsatz für die heranwachsende Generation ganz im Geiste von Clara Fey engagieren. Mutter Clara Die Seliggesprochene sei nicht nur Beispiel, sondern auch Fürsprecherin für alle, die sich dieser Form der Christliche Spiritualität und Hingabe an den Menschen waren die Basis und das Pädagogik widmen. Lebensziel von Clara Fey (1815-1894), die am 5. Mai dieses Jahres in Aachen seliggesprochen wurde. Die Gründerin der „Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesu“ hatte die Not ihrer Zeit erkannt und sich den Schwächsten der Gesellschaft, Emeritierter Weihbischof den bedürftigen Kindern und Jugendlichen gewidmet, und sich bemüht, ihnen eine neue DDr. Helmut Krätzl Lebensperspektive aus christlicher Gesinnung und Ethik zu vermitteln.

1857 wurde die erste Niederlassung in Wien gegründet und ein neu erworbenes Haus in Döbling „Maria Regina“ bezogen. Dazu zählt heute auch das Haus „Maria Frieden“ in Wien-Stadlau mit Hort, Kindergarten, Volksschule und Gymnasium zu den bekanntesten Pädagogischen Bildungseinrichtungen in unserer Stadt. Außerdem werden an vier Standorten in Wien in koedukativ geführten Wohngruppen Kinder und Jugendliche durch die Sozialwerke Clara Fey betreut. 2006 wurde der Trägerverein „Werke der Schwestern vom armen Kinde Jesus“ als gemeinnütziger Verein gegründet, der das Leitbild der rechts: Kongregation weiterführt: Die Vorbereitung auf das Berufsleben in christlicher Gesinnung, Lebensqualität, Solidarität und Wertschätzung. Kardinal Schönborn

„Die Kirche müsse Gott danken für diese engagierte Zeugin des Evangeliums“, sagte Papst Franziskus anlässlich der Seligsprechung Clara Fey . Die Sorge von Clara Fey galt immer dem ganzen Menschen, getreu dem apostolischen Auftrag und Wort Jesu „Ich bin links: der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer“ (Joh 15,1). Faksimile des Briefes an den Ihr Absolventenverband Döbling XIII

Rotenturmstraße 2, 1010 Wien, Österreich, +43 1 51552 3726, [email protected] Briefe, e-mails Träume

sehgerät bei

Auch Agnes von Fürstenberg war via Fern­ der Seligsprechung dabei! Weihbischof Laun Das gesamte Team des Absolventenverbandes dankt von Herzen für den netten Brief aus Marienheide, BRD Als E-Mail vom ehemaligen Salzburger Weih­ und für das Zusenden der informativen Zeitungsartikel! bischof Andreas Laun erreichte mich diese Sie gestattete uns, den Brief, den sie anlässlich dieser spontane köstliche Anekdote aus seiner Zeit in Feierlichkeit geschrieben hat, im Roten Faden zu ver- Maria Regina als junger Pater Laun öffentlichen.

Liebe Gabriela, was für eine liebe Über- Verehrte liebe Mutter Oberin! raschung! Ich erinnere mich auch noch gut an diese Zeit und die Schwestern Mit großer Freude verfolgte ich die Hl. Messe, via - von Mutter Caritas bis Schwester Ad- mirabilis! Und auch an die Geduld der Fernsehen, mit der Seligsprechung Ihrer Ordens- Schwestern mit mir! Für Sie eine Anek- gründerin, Mutter Clara Fey. So bat ich Verwandte dote: Einmal war ich einige Wochen in Benediktbeuern und kam nach Wien zurück aus Aachen, mir Zeitungsartikel zukommen zu las- tief in der Nacht. Die Schulmesse hatte sen, die ich Ihnen mit diesem Schreiben schicken ich dabei vergessen. möchte. In der Früh läutete das Telefon und hol- te mich aus dem Bett. Total verschlafen Ich (damals Habsburg – Lothringen) besuchte in antwortete ich: „Schulmesse? Ich bin ja Döbling die Kindergärtnerinnenbildungsanstalt von in Deutschland. 1967 bis 1971, die mich sehr geprägt hat und blicke Darauf die Schwester: Aber ich habe sie doch in Wien angerufen! voll Dankbarkeit an die Internats- und Schulzeit Ich: zurück. Nach einigen Berufsjahren heiratete ich, 3 Warten Sie, da muss ich nachschauen, ob Kinder, 3 Enkel - und jetzt habe ich viel Zeit, mich in ich zu Hause bin. Ich sah mich um und erkannte mein Wiener Zimmer und sagte der Pfarrei zu engagieren, als Vorsitzende des Pfarr- der Schwester: Ja, ich bin in Wien und gemeinderates. gabe. komme gleich. Nach der kalten Dusche war Es ist eine erfüllende Auf­ ich wach und fuhr in die Hofzeile zur hl. Herzliche Grüße, Messe! Karl Valentin hätte seine Freude Agnes v. Fürstenberg, gehabt...! Gott segne Sie und wir danken alle den geb. Habsburg Lothringen KBA 1971 lieben und tapferen Schwestern von der Hofzeile!

Ihr + Andreas Laun

CLARAS TRAUM

Mit elf Jahren hatte Clara einen Traum. Sie ging über die Jakob- straße in Aachen, dort begegnete ihr ein nur dürftig bekleideter Junge. Sie wollte ihm Almosengeben. Der Bub sagte: „Ich habe noch viele arme Geschwister in dieser Stadt.“ Auf diese Frage, wo er wohne, zeigte er nach oben. Als Clara ihn nach seinem Namen fragte, antwortete er: „ICH BIN DAS ARME KIND JESUS.“ Dieser Traum spiegelt das Hauptmotiv für Claras Handeln wider und war namensgebend für den Orden. XIV Persönliche Eindrücke von...

Maria Regina - Döbling Schulen und Kindergärten der Schwe- Verbundenheit und Freude beim ge- stern die deutsche Bildungslandschaft, meinsamen Beten und Singen, nette Ute Maria Karlstötter, BAfEP vor allem rund um Aachen, prägen. Er Begegnungen, freundliche Gesichter, Seit 1996 Lehrer für Deutsch selbst und eines seiner Kinder sind Zög- Musik, Tanz, blauen Himmel, Sonnen- und Geschichte linge der Schulen und Kindergärten der schein! Schwestern vom armen Kinde Jesu ge- Es mag wohl der bis- wesen. herige Höhepunkt der Schwestern vom Am Sonntag bei der heiligen Messe zu Sozialwerke Clara Fey, armen Kinde Jesu in Ehren Clara Feys durfte ich im Dom zu Kaasgraben Döbling gewesen Aachen neben einer Journalistin der Aa- sein, dass die Or- chener Zeitung sitzen und erfuhr, dass Christoph Stressler, BA densgründerin Clara bei der Öffnung des Sarges von Clara Gesamtleitung Pädagogik Fey selig gesprochen Fey festgestellt worden war, dass ein wurde. Ganz deutlich Auge der Seligen unverwest ist. Spon- war dies an den Gesichtern der Schwe- tan mussten wir beide an den steten stern zu erkennen. Ich erinnere mich Hinweis in sämtlichen Predigten und an den Ausflug nach Simpelveld am Ansprachen dieser Tage denken, dass Samstag nach der Seligsprechung, als Clara Fey zutiefst davon beseelt war, ein eine Schwester begeistert ausrief: „Hier, Auge den Kindern zuzuwenden und in diesem Raum habe ich die Exerzitien ein Auge beim Herrn zu lassen, ganz im zu meiner Profess gemacht!“ Die Freude Sinne des Wahlspruchs: „Manete in me!“ über die liebevolle Gestaltung des Clara- Fey-Museums in Simpelveld, das nun Pädagoginnen der Clara Fey Schule sämtliche Schätze der Schwestern, in- klusive persönliche Dinge von Clara Fey, Maria Frieden – Stadlau birgt, war dieser Schwester anzumerken. Ein wundervolles, beeindruckendes Die ganze Atmosphäre der Tage war Gertrud Rupp und wunderschönes Ereignis in Aa- von dieser Freude geprägt. Volksschullehrerin chen! Ich werde die Seligsprechung, die beteiligten Menschen und die Stadt Natürlich – am Höhepunkt des Gesche- Aachen mein Leben fest in meinem hens – der feierlichen Verkündigung, Herzen bewahren. eine neue Selige, Clara Fey, verehren zu dürfen, waren auch Tränen der Rüh- Aachen ist so eine wunderschöne Stadt rung zu sehen. und ich habe mich vom ersten Mo- ment an sehr wohl und irgendwie zu- Auch für uns PädagogInnen war es ein hause gefühlt. großer Moment, in dem mir persönlich ganz deutlich bewusst wurde, was es Mit allen anwesenden Menschen diese heißt, in einer Institution der neuen Se- Mutter Clara hat uns alle - Schwestern, Feier zu begehen, war sehr, sehr schön ligen arbeiten zu dürfen. Kinder und Mitarbeiter aus den ver- und verbindend. schiedenen Teilen der Welt - in ihrer Die kurze, spontane Ansprache des Mi- schönen Heimatstadt Aachen versam- Und zu sehen und mehr noch zu spü- nisterpräsidenten von Rheinland-West- melt und uns ein wunderbares buntes, ren, wie sehr sich die Schwestern freu- falen hat gezeigt, wie wesentlich die fröhliches Fest bereitet: en, macht mich sehr glücklich!

Copyright: Bistum Aachen, Sr. Beata Maria Inderin, Ingrid Maria Linhart, Christoph Stressler, Ute Maria Karlstötter, Gertrud Rupp, Archiv-Lose Blätter der Erinnerung, Aachener Medien XV Aus den Medien Aachen wird zum Ort So berichteten Aachener Medien über das große Ereignis der Seligsprechung von Clara Fey der Begegnung Aachener Zeitung 7.5.2018

Clara Fey ist uns ein Sinnbild der gelebten Nächstenliebe Kirchenzeitung, 5.5.2018 Seite 2 Eine mutige Pionierin – Reiche Früchte tragen – Weltweit für Kinder Pioniergeist, der provoziert Kirchenzeitung, 5.5.2018 Seite 6 Kirchenzeitung für das Bistum Aachen-Titelseite 5.5.2018

Der Schatz von Simpelveld-Museum im ehemaligen Mutterhaus, weltweit wirksame Vision- Kirchenzeitung, Seite 14, von Sr. Henriette Mensen PIJ Wenn Clara Fey am 5. Mai in Aachen selig gesprochen wird, feiern Zehntausende auf dem Globus mit, Kirchenzeitung, Seite 12, Thomas Hohenschuhe Clara Fey, die zukünftige Selige Clara schaut uns an. aus dem Bistum Aachen, Sie hatte ein Lächeln für alle. holte Kinder aus den Fabriken, Aachener Nachrichten Bischof Helmut Dieser 7.5.2018 Kirchenzeitung, Seite 11, 5.5.2018

Selig sei, die Kindern half, Bad Aachen, Clara sah die Not Das Stadtmagazin mit Durchblick, Seite 22, Sabine Mathieu und handelte Seite 11 Clara Fey, eine neue Freundin, Aachener Nachrichten und Aachener Zeitung 7.5.2018 Sabine Rother

Sonderbeilage zum Roten Faden 41, 2018 Impressum: Medieninhaber: Absolventenverband Döbling ZVR 530318006, für den Inhalt verantwortlich: Mag. Gabriela Svarovsky Adresse: Döblinger Hauptstraße 83, Tel. 368 75 21/15, 1190 Wien, E-mail: [email protected] XVI