Heute auf Seite 3: Die Wahlniederlage und ihre Folgen ®£m £ftprruHml)(att UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND

Landsmannschaft Ostpreußenblatt e. V. Jahrgang 31 — Folge 42 Erscheint wöchentlich Postvertriebsstück Gebühr bezahlt 18. Oktober 1980 Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13 C5524CX

Die zerstörende Kraft einer falschen Erziehung

Statt kostspieliger Analysen und verworrener Pläne braucht die Jugend wieder echte Ideale und Leuchtzeichen für ihre Zukunft

Es gab in der Geschichte unseres Volkes Leerräume bei der politisch aktiven Jugend sehr unterschiedliche Anlässe, die den Ge• dazu führen, anderweitig besetzt zu werden. So rechtigkeitssinn junger Menschen anregten. wird auch das Engagement für Chilenen, Ar• Die große Spannbreite hierfür ging von dem gentinier, Afrikaner oder ehemals für Spanier, aktiven Einsatz für die nationale Einheit Portugiesen, Griechen oder Vietnamesen Deutschlands, der Unterstützung von Frei• verständlich. Erklärbar aber wird auch das Ab• heitsbewegungen gegen Fremdherrschaft, bis irren in utopische soziale Vorstellungen, die zum Engagement zur Lösung sozialer Miß• uns als Abfallprodukt letztlich den Terroris• stände. Auch wenn dabei die jugendliche mus beschert haben. Bei all dem soll nicht ver• Eigenart, sich nicht mit Halbheiten oder Kom• kannt werden, daß es auch menschliche Tra• promissen zufriedenzugeben, oft auch unrea• gödien in anderen Ländern gibt, die uns nicht listische Zielsetzungen gebar, waren die An• kalt lassen können. Wer sich hier engagiert, stöße für die weitere Entwicklung unüberseh• sollte nicht zuletzt um seiner eigenen morali• bar und nützlich. schen Glaubwürdigkeit willen zeigen, daß ihn Auch im Jahr 1980 stellt sich die Frage nach die Probleme des eigenen Volkes ebenso dem Engagement der jungen Generation. berühren. Welches bedrückende Unrecht kann heute Es wird in der Bundesrepublik Deutschland den besonderen Sinn junger Menschen für noch ein langer Aufklärungsprozeß nötig sein, eine gerechtere Welt bewegen? Plagt uns ein verschiedene Fehlentwicklungen geradezu• schlimmes soziales Elend, das die Massen in rücken. Hierbei sollten auch insbesondere die der Bundesrepublik zu einem entschlossenen Methoden derer bloßgelegt werden, die die Handeln zwingt? Mehrheit zu einem nationalen Neutrum erzo• Dagegen dürfte die andauernde Zerrissen• gen haben. heit Deutschlands, die Fremdherrschaft über In diesem Aufklärungsprozeß müssen sich weite Gebiete und die Unterdrückung von Mil• die Vertriebenenverbände stellen, denn ihre lionen Deutschen in Ost- und Mitteldeutsch• Arbeit, die darauf abgerichtet ist, die friedliche land, sicher ein Unrecht sein, das in der Ge• Zukunft Deutschlands zu gestalten und das schichte und der Gegenwart seinesgleichen schwere Los der Deutschen in Unfreiheit zu er• sucht. leichtern, kann wesentlich dazu beitragen, die Das besondere Engagement der Jugend, Flucht aus der Leere in das Irreale zu bekämp• hier gerechte Verhältnisse schaffen zu wollen, fen. Die Menschen hätten es verdient, daß man wäre nur zu natürlich. So wäre es sicher auch das Unrecht an ihnen auch wieder so nennt, heute bei allen anderen Kulturnationen der auch wenn sie Deutsche sind. Rudi Pawelka Jugend im Irrgarten unserer Zeit Zeichnung aus „FAZ" Erde und in früheren Zeiten auch bei uns ge• wesen. Wieso aber kümmert es die Masse der politisch aktiven jungen Leute bei uns so we• nig, was mit ihrem Land und mit den Angehö• rigen ihres Volkes geschieht? Neuer Zug auf dem Schachbrett des Kreml Wer nach den Gründen sucht, muß einen Blick werfen auf die allgemeine psychologi• Syriens Funktion im Domino-Spiel der Sowjets um Öl und Einfluß im Nahen Osten sche Lage der Bürger der Bundesrepublik Deutschland, so wie sie sich durch Erziehung H.W. — Wer unsere bisherigen Betrachtun• schen Irak und Iran ausgetragen wird. Wenn fenzufluß nach Irak stoppen, so wäre es dessen und Masenbeeinflussung durch die Medien gen zur weltpolitischen Situation präsent hat, aber nicht alle Zeichen trügen, sind Einmi• Streitkräften nicht möglich, den Krieg gegen entwickelt hat. Mag man verschiedene päd• wird uns testieren, daß wir hinsichtlich der schung und damit eine Ausweitung nicht aus• Iran auf lange Sicht fortzusetzen. Das Ab• agogische Irrtümer, z. B. die antiautoritäre Er• Entwicklung in Afghanistan eine Prognose ge• geschlossen. Es geht bei dieser kriegerischen kommen zwischen Damaskus und Moskau ziehung oder die Konfliktideologie, mit ihren stellt haben, die jetzt bei dem Besuch des paki• Auseinandersetzung keineswegs nur um ei• kann somit als ein weiterer Schachzug der So• nen Streifen Land, sondern letztlich um den wjets mit dem Ziel gewertet werden, jene Prä• fatalen Auswirkungen auch in anderen Län• stanischen Staatspräsidenten Zia ul-Haq ihre Bestätigung erfuhr. Wir hatten seinerzeit ge• Besitz und die Verfügung über eine Ölbasis, sens wieder zu gewinnen, die der Kreml durch dern wiederfinden, die Aberziehung nationa• schrieben, im Kreml spekuliere man darauf, von der nicht zuletzt auch das Schicksal der die Aufkündigung des ägyptisch-sowjetischen ler Empfindungen ist dagegen einzigartig. daß Afghanistan alsbald wieder in Vergessen• westlichen Industrienationen in nicht uner• Vertrages verloren hat. Damaskus möchte Und deshalb bleibt nur die Feststellung, daß heit geraten und dieses Thema folglich auch heblichem Maße abhängig ist. Eine Lage, die diesen Vertrag als ein „Gegengewicht zur zu• die Jugend gerade bei uns in einer tiefen Iden- aus den Schlagzeilen der westlichen Presse gewisse Zwangssituationen nicht ausschließt. nehmenden amerikanischen Präsens im Na• titäts- und Orientierungskrise steckt. Die Fol• verschwinden werde. Zwar haben die Großmächte in Ost und hen Osten" ausgeben, wobei man auf die Wa• gen, die viele Jugendliche in ihrer Substanz Haargenau diese Feststellung traf der paki• West bisher Neutralität bekundet, doch sollte shingtoner Abmachungen mit Oman, Ägyp• treffen, sind für jedermann offenkundig: Die stanische Staatsmann, als er in Bonn — mit ei• nicht übersehen werden, daß gerade die So• ten, Somalia, Kenia und nicht zuletzt auch weitgehende Zerstörung religiöser Bindungen ner resignierenden Handbewegung unterstri• wjetunion, die sich mit dem Zugriff auf Afgha• Saudi-Arabien hinsichtlich der Bereitstellung trieb Hunterttausende bei ihrer Suche nach chen — darauf hinwies, beim Einmarsch der nistan noch stärker an die Ölregion heran• militärischer Einrichtungen abzielt. Sicherlich schob, im großen Schachspiel um diesen Raum wird der Kreml nicht das Risiko eingehen, dorn Sinn des Lebens in die Arme der Jugend• Sowjets in Afghanistan habe sich die ganze bereits mit neuen Zügen begonnen hat. Als ein seine Militärdiktatur in Damaskus einsetzen sekten. Dagegen erwiesen sich die zunehmend westliche Welt empört und es habe jeden Tag Schlagzeilen in der Presse gegeben. „Doch wie solcher Schachzug ist der Abschluß des sy• zu müssen; Moskau hält es vielmehr mit der gestörten Eltern-Kindbeziehungen als guter sieht es heute aus?" risch-sowjetischen Freundschaftsvertrages zu bewährten Domino-Taktik und zweifelsohne Nährboden für die Flucht in die Rauschgiftab• Nun, wir wissen, wie es heute aussieht. Die werten, der mit Sicherheit Syrien noch mehr hat man hier einen Zug getan, der ein für die hängigkeit. Die Ursache ist keineswegs erst• als Protest gegen die Invasion in Afghanistan sowjetische Waffen garantiert, die von den gesamte Nahostpolitik wichtiges Land an die rangig in dem Verhalten der Eltern zu suchen, beschlossenen Maßnahmen des Westens sind, Sowjets für die Gegenleistung der Nutzung sy• Leine des Kreml bringt. wie dies nur zu gern vorgegeben wird. soweit sie überhaupt durchgeführt wurden, rischer Flugplätze und Häfen geliefert werden. Der Expansion im Nahen Osten stellt die Schlechte Eltern hat es wohl schon zu allen längst zerbröckelt. Damit hat die Sowjetunion Westliche Nachrichtendienste sollen über• Sowjetunion in Europa die Erwartung gegen• Zeiten gegeben. Eine ungemein größere Rolle in der Einschätzung der Lage wieder das rich• dies einen „Übungs-Flugverkehr" sowjeti• über, der Westen möge sich bereitfinden, sein spielt ohne Zweifel die auch in die Familien ge• tige Gespür bewiesen. „Wachen Sie auf. Rüt• scher Transporter geortet haben, der dem Verteidigungspotential entscheidend zu redu• tragene Konfliktideologie mit der Zerstörung teln Sie das Gewissen der Menschheit auf!" rief Zweck dient, im A-Fall sowjetische Divisonen zieren. Schachzüge im Nahen Osten gegen in den Nahen Osten oder gar nach Jemen zu der familiären Bindungen. Bindungslosigkeit der pakistanische Staatsmann den in der Bun• vermeintliche Entspannung im Westen, wobei despressekonferenz versammelten Journali• bringen. praktisch das gesamte amerikanische Vertei• und innere Leere sind erwiesenermaßen ge- sten zu. .Wenn Sie das heute nicht tun, kann es Wenn man berücksichtigt, daß ebenso wie digungspotential in Europa zur Disposition ge• u i< htige Gründe für ein Abgleiten, das sich im morgen um Ihre eigene Freiheit geschehen Syrien auch der Irak von den Waffenlieferun• stellt werden soll. Sind die Politiker im Westen übrigen auch in einer erschreckenden Krimi- sein." gen der Sowjetunion abhängig ist, erkennt in letzter Stunde noch aufzurütteln oder wird n.ilitätshäufigkeit der Jugend wiederspiegelt. Inzwischen aber hat sich im Nahen Osten man, welch großer Erfolg dem Kreml mit dem es — um die Warnung des pakistanischen Das erziehungsbedingte gestörte Verhält- ein neuer Brandherd entwickelt, nämlich jener Abschluß des vorgenannten Vertrages gelun• Staatschels zu wiederholen — morgen um un• nis zur eigenen Nation zeigt dagegen, daß Krieg in der Ölregion, der zunächst noch zwi• gen ist. Würde z. B. die Sowjetunion den Waf• sere Freiheit ebenfalls geschehen sein? 18. Oktober 1980 — Folge 42 — Seite 2 Politik £us OfipKUöcnblüii

Blick nach Westen: Deutsch ist wieder „in

Die deutsche Sprache, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Entscheidet Khomeini die USA-Wahl? totalen Niederlage des Deutschen Rei• ches weltweit verpönt, ist längst wieder Gegen Reagan wurde ein Kesseltreiben wie im Wahlkampf der Bundesrepublik gegen Strauß gestartet gleichwertig neben die Sprachen ande• Im New Yorker Luxushotel „Waldorf Asto- seiner Präferenz für Ronald Reagen keinen nister unter Ex-Präsident^^{^J^J* rer Völker getreten. Mancherorts läßt man sich heute nicht mehr gern daran ria„ wurden in der jüngeren Geschichte häufig Hehl macht. „Mittlerweile jedoch", fährt er erinnern, daß man nicht Deutsch, son• Entscheidungen getroffen oder Entwicklun- fort, „haben es die gewieften Wahlkampfma- angeschlageneheren Finanzministen amerikanischer Stallte unnd «moWirtschafn Oert dern „Letzeburg isch" oder gar „Öster• gen eingeleitet, deren epochale Bedeutung nager geschafft, den Präsidenten wieder mein annehmen sollen. Die Schar der Reagan-Bera• reichisch" sprechen wollte. sich erst Monate oder Jahre später offenbarte, besseres Licht zu rücken." ter wird überdies von zwei renommierten So war es vor dreißig Jahren, als Konrad Ade• Außerhalb des geschlossenen deut• Wenn in den letzten Tagen auch Reagans Fachleuten komplettiert: dem Nobelpreisträ• nauer und David Ben Gurion in diesem Hotel Kurs wieder etwas gestiegen ist, tippen nicht schen Sprachraums in Mitteleuropa ger und Wirtschaftsspezialisten Milton die deutsch-israelischen Normalisierungsge• wenige Diplomaten, Politiker, Journalisten, (Bundesrepubliken Deutschland und Wallstreet-Manager und hohe Offiziere doch Friedmann und dem ehemaligen Chef der Österreich, Teile der Schweiz, Luxem• spräche einleiteten. Und so war es auch im Au• gust, als dort der demokratische Präsident• wieder auf eine zweite Amtszeit Jimmy Car• NATO-Streitkräfte in Europa, General Alexan• burg, Liechtenstein, Südtirol, Eupen- ters. Eine Prognose freilich, die auf sehr tö- der Haig. St. Vith, Nordschleswig zum Teil) wer• schaftsanwärter Ted Kennedy seinen Verzicht auf eine Kandidatur gegen den damals in aller• nernden Füßen steht. Der Aufwärtstrend für Im direkten Vergleich dazu nimmt sich die den jetzt wieder etwa 17Millionen Schü• den Präsidenten nämlich ist zum einen auf das ler in der deutschen Sprache unterrich• lei Peinlichkeiten verstrickten Jimmy Carter Mannschaft Carters wie ein Club mittelmäßi• bekanntgab und somit der Nominierung des sehr kurze Gedächtnis der amerikanischen ger Polit-Amateure aus: Ein Außenminister, tet. Dafür stehen rund 160 OOOLehrerzur Wähler, zum anderen auf Pannen zu Beginn Verfügung. umstrittenen Präsidenten den Weg ebnete. der sich auch nach Monaten nicht in seinem der republikanischen Wahlkampfkampagne neuen Amt zurechtfindet und im wesentlichen In den Ballungsräumen der deut• Seither ist die Popularitätskurve Carters zurückzuführen. Soviel steht fest: Würden die auf seinen Stellvertreter Christopher ange• schen Auswanderung (Nord- und Süd• wieder stark gestiegen. Die Wähler, so scheint amerikanischen Geiseln noch vor dem Wahl• wiesen ist, ein Verteidigungsminister, der amerika, Australien) werden zuneh• es, honorieren die Geschlossenheit, mit der die tag aus der Gewalt der fanatischen Mullahs durch das Debakel der gescheiterten Befrei• mend deutsche Privatschulen einge• Delegierten ihren Kandidaten nach dem Ver• entlassen, so wäre am Wahlsieg Carters keine richtet, um der nachwachsenden Gene• zicht Kennedys auf den Schild gehoben haben, ungsaktion im Iran nach wie vor angeschlagen Minute mehr zu zweifeln. Das amerikanische ist, ein Justizminister, der in die Affäre um Prä• ration die Muttersprache der Eltern na• aber auch die Offenheit, mit der Carter — zu• Wählerverhalten — dies wissen auch die hezubringen. Dieter Lobwitz gegebenermaßen unter dem Druck täglich sidenten-Bruder Billy verwickelt scheint, ein Wahlkampfmanager Reagans — ist stark von Stabschef, der sich gegen den Vorwurf des neuer Enthüllungen — die Affäre um seinen Emotionen geprägt. Bruder Billy beigelegt hat. Rauschgiftkonsums zur Wehr setzen muß, und Bonn nach der Wahl Schlägt das Pendel also weiterhin zugun• ein Wahlkampfleiter, der kurz vor der Wahl Der Kandidat der Republikaner, Ronald sten Carters aus? Hat Reagan seine letzte zurücktrat, weil man ihm Kokain-Genuß Reagan, hat die Trendwende in der öffentli• Chance vertan? Wohl kaum! Alle Begleitum• vorwarf. chen Meinung bereits zu spüren bekommen. stände sprechen eher gegen Carter. Da ist zu• Konnte er noch im Sommer einen sicheren nächst der unabhängige Kandidat John An• Der Vorteil der Carter-Crew wiederum be• Vorsprung von mehr als zwanzig Prozent ge• derson, der zwar weit abgeschlagen auf Platz steht darin, daß sie aufgrund vierjähriger Re• genüber dem amtierenden Präsidenten ver• drei rangiert, aber eher Carter denn Reagan ge• gierungsarbeit geschlossen einer politischen buchen, so ist das Rennen nun wieder offen. 39 fährlich werden könnte. Der Republikaner hat Richtung folgt. Die Mannschaft Regans hinge• Prozent der Stimmen jeweils für Carter und es verstanden, mit der Nominierung seines Vi• gen, die sich teilweise aus der Partei, teilweise Reagan — dieses Ergebnis ermittelten jetzt die ze-Präsidentschaftskandidaten George Bush aus Hochschulen und der Privatindustrie re• Demoskopen. Der unabhängige Kandidat auch die liberalen Wähler seiner Partei zu ak• krutiert, offenbarte in den vergangenen Wo• John Anderson müßte sich danach mit 15 Pro• tivieren. Und die Wahlkampfstrategen waren chen mehrmals — wie im Fall Taiwan — zent begnügen. „Vor einigen Monaten war al• trotz des Dauerbeschusses durch linksorien• Kommunikations- und Koordinierungs• les noch sehr einfach", meint denn auch ein tierte Gazetten imstande, das Image Reagans schwierigkeiten, die vom politischen Gegner und ihren publizistischen Vasallen sofort als aus „Frankfurter Neue Presse" hoher General, der im privaten Gespräch aus als rechtslastiger Eiferer soweit wie möglich abzubauen. Gegen den Republikaner wurde in Indiz mangelnder Kompetenz interpretiert Preußen-Ausstellung: den USA ein ähnliches Kesseltreiben gestartet wurden. Tatsächlich aber hat Reagan längst wie in der Bundesrepublik gegen Franz Josef eine klare, politische Linie vorgegeben, deren wesentlichsten Punkte die Kürzung der Ein• 66 Strauß. Die Enttäuschung angesichts der ma• geren Bilanz nach vier Jahren Carter-Admini• kommensteuer, die Auflösung des Energiemi• Bartel: „Konservative Variante stration hat indessen den Wunsch vieler Wäh• nisteriums, der Abbau der Bürokratie, die „DDR"-Historiker attackiert westdeutsche Preußen-Forschung ler nach einer Kurskorrektur in Washington Stärkung der Verteidigungskraft und eine derart forciert, daß auch die großangelegte neue, proisraelische und proeuropäische — Der Ost-Berliner Historiker Pro• Deshalb sei die Auseinandersetzung mit Medienkampagne gegen Reagan den Kandi• Außenpolitik sind. fessor Horst Bartel, Direktor des Zentralinsti• Preußen dringend erforderlich, erklärte Bartel. daten kaum zu diskreditieren vermochte. tuts für Geschichte der Akademie der Wissen• Es gebe keinen Grund, das von Karl Marx, Ronald Reagan hat sich stets für eine Teil• schaften, hat „bürgerlichen Ideologen und Hi• Friedrich Engels und Franz Mehring geprägte Fest steht, daß die Regierungsmannschaft nahme von John Anderson an der Fernsehdis• storikern" in West-Deutschland vorgeworfen, Geschichtsbild von Preußen als überholt an• der Republikaner aus einer Reihe internatio• kussion der Spitzenkandidaten engagiert. sie zeichneten ein Bild von Preußen, das der hi• zusehen. In seinen „Grundstrukturen" sei es nal geschätzter und erfahrener Experten be• Nicht ohne Grund: Der unabhängige Kandi• storischen Wahrheit widerspreche. Ihre „par• nach wie vor gültig. Jedoch habe die „DDR"- steht: Richard Allen zum Beispiel, der als dat, der selbst kaum Chancen hat, könnte Car• tielle Kritik an Preußen dient letztlich dazu, Forschung zu prüfen, sagte Bartel, inwieweit außenpolitischer Chefberater Reagans die be• ter wichtige Prozente abjagen. Die Wahl ver• das gegenwärtige imperialistische System der dieses Geschichtsbild weiterer Differenzie• sten Chancen hat, neuer Sicherheitsberater zu spricht, wieder spannender zu werden. BRD zu rechtfertigen", behauptet Bartel.. rungen und Ergänzungen bedürfe. werden. Donald Rumsfeld, Verteidigungsmi- Michael Brückner Solche Bestrebungen erfreuten sich „massi• ver politischer und finanzieller Unterstützung Nachdem der Staat Preußen 1947 liquidiert KSZE: derer, die in Bonn und West-Berlin das Sagen worden sei und die „sozialistische Staats• haben", kritisierte Bartel in einem Rundfunk• macht" in der „DDR" den reaktionären Kräften vortrag. Als Beispiel nannte der SED-Histori• den Boden entzogen habe, gehöre die Ausein• Von Belgrad nach Madrid ker ausdrücklich die Preußen-Ausstellung, die andersetzung mit Preußen „nicht mehr zu den „auf Anregung und unter Schirmherrschaft unmittelbaren Aufgaben im tagtäglichen Bonn muß die permanenten Menschenrechtsverletzungen anprangern des Regierenden Bürgermeisters von West- Klassenkampf" sagte Bartel. Überhaupt sei die Die erste Folgekonferenz der KSZE vom der Intelligenz und vor allem in der jungen Genera• Berlin und unter Einbeziehung von Regie• „DDR" das „Ergebnis der ganzen deutschen 4.10.1977 bis 9.3.1978 in Belgrad führte nicht nur zu tion im ganzen kommunistischen Bereich an Boden rungsstellen der BRD" vorbereitet werde. Geschichte" und nicht eines der historischen einer großen Enttäuschung der Staaten des westli• gewann. Die Sowjetuinon hat mit allen staatlichen Den Massenmedien und der Publizistik in Territorien auf ihrem Boden. chen Bündnisses. Vielmehr wurde die Enttäu• Mitteln versucht, diesen freiheitlichen Trend ab• West-Deuschtland warf Bartel ferner vor, daß schung auch von den Neutralen geteilt. Ausdruck zuwürgen. Diese Politik gilt es in Madrid auszu• in ihr die „konservative Variante" des bürger• Bartel wies auf „progressive Seiten der preu• ist die Meinung des Vertreters eines neutralen Lan• leuchten und bis zum Kern zu untersuchen. Die De• lichen Preußenbildes dominiere. Das histori• des, der diese in einem Gespräch wie folgt zusam• legationen des westlichen Bündnisses und der neu• ßischen Geschichte" hin, die aufzuhellen wei• menfaßte ; „Wir haben hier nun viele Monate geses• sche Preußen werde „von seiner Mitverant• tere Forschungsaufgaben darstellten. Als Bei• tralen Staaten haben die Pflicht, die Menschen• sen, um zum Schluß nur sagen zu können, wir waren rechte nach allgemeinem Völkerrecht und auf• wortung für die Entfesselung von zwei Welt• spiele nannte er Maßnahmen preußischer Kö• da, wir haben über alles gesprochen und im übrigen grund der KSZE-Schlußakte zu legitimen Gegen• kriegen und die Terrorherrschaft des Faschis• nige, insbesondere im 18. Jahrhundert, die „ob• treffen wir uns in Madrid wieder." ständen der Verhandlungen, ja der internationalen mus reingewaschen", behauptete er. In diesem jektiv progressiv" gewesen seien, so Hebung In der Schlußerklärung kommt zum Ausdruck, Politik zu machen. Zusammenhang kritisierte er auch das Preu• der Landeskultur, Verbot des Bauernlegens, daß die westlichen Nationen die KSZE-Beschlüsse Seit Belgrad ist der „Eiserne Vorhang" inmitten ßen-Buch von Sebastian Haffner. Einwanderungspolitik. als Ganzes fortführen wollen. Die Sowjetunion und Deutschlands, inmitten Europas noch undurchläs• ihre Verbündeten mußten, um überhaupt die Ma• siger, noch perfektionierter geworden. Die Zahl der drider Tagung unter Dach und Fach zu bringen, fol• barbarischen automatischen Schußapparate stieg gendem Satz zustimmen: „Die Vertreter der Teil• auf über 50 000. Die innerdeutsche Grenze wurde in W Das SOpnußcnblait nehmerstaaten unterstrichen die politische Bedeu• den letzten zwei Jahren zur heimtückischsten tung der Konferenz über Sicherheit und Zusam• Grenze der Welt. UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND menarbeit in Europa und bekräftigen die Entschlos• Chefredakteur: Hugo Wellems Es ist Aufgabe der deutschen Delegation, die senheit ihrer Regierungen, alle die Bestimmungen Verstoße der „DDR" gegen die Menschenrechts- Verantwortlich für den redaktionellen Teil der Schlußakte unilateral, bilateral und multilateral Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: Deklaration herauszuarbeiten. Wir sind es unseren Ostpreußische Familie und Briefkasten: umfassend durchzuführen." Menschen hinter dem „Eisernen Vorhang", in der Silke Steinberg Ruth Geede Damit wurde formell sichergestellt, daß alle Ver• Mittelzone Deutschlands, in Ostdeutschland, Geschichte, Landeskunde, Literaturkritik: pflichtungen der Schlußakte von Helsinki, somit schuldig, den Konferenzteilnehmern ein klares Bild Soziales und Aktuelles: Paul Brock auch diejenigen zugunsten der Menschenrechte, von dem Verstoß der kommunistischen Staaten ge• Horst Zander ohne Abstriche aufrechterhalten bleiben. gen die zugesagten Verpflichtungen vor Augen zu Bonner Büro: Was heißt das konkret? Der Westen, vor allem führen. B Dokumentation, Zeitgeschehen, Clemens J. Neumann Jugend: die Europäische Gemeinschaft, hatte der KSZE-De• Das Belgrader Treffen dokumentierte die Schwä• Elke Lange Berliner Büro: klaration nur zugestimmt, wenn 1. das Prinzip des che Moskaus und der von ihm beherrschten Regie• Hans Baidung nationalen Selbstbestimmungsrechts und das Prin• rungen und bewies die Schwäche ihres Regimes, die Heimatkreise, Gruppen: Anzeigen und Vertrieb: zip der Achtung der Menschenrechte unabdingbar ihre Volker nur mit Gewalt unter Kontrolle halten I.V. Elke Lange Beim Verlag Bestandteil der Vereinbarungen blieb (Korb 3). können. Die Sowjetunion muß sich auch in Madrid Verlag: Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Parkallee 84 86. 2000 Hambur., g 13. Bundesgeschäftsführer. Wie sieht es nun aber mit der Erfüllung dieser an dem Maßstab Menschenrechtspolitik messen Fnednch-Karl Milthaler. Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Landsmannschaft Ostpreußen und erscheint festgelegten Ziele durch die Sowjetunion und ihrer lassen. wöchentlich zur Information der Mitglieder des Förderkreises der Landsmannschaft Ostpreußen. - Bezugspreis Satelliten aus? Die Gewährung der Menschen• Inland 5.80 DM monatlich einschließlich 6.5 Prozent Mehrwertsteuer, Ausland 7.- DM monatlich. - Bankkonto: Die Chance der freien Völker Europas liegt in der Landesbank Hamburg, BLZ 200 500 00, Konto Nr. 192 344. Postscheckkonto für den Vertrieb: Postscheckamt rechte und die konkreten Konzessionen für mehr Überlegenheit der Freiheit. Nur auf dieser Ebene Hamburg 8 426-204, für Anzeigen: Postscheckamt Hamburg 907 00-207. Verlag. Redaktion, Anzeigenabteilung: Freizügigkeit von Menschen, Ideen und Informa• Postfach 32 32 55, 2000 Hamburg 13. - Für unverlangte Einsendungen wird nicht gehaftet. - Rucksendung nur kann eine realistische Entspannungspolitik geführt wenn Porto beiliegt. - Druck: Gerhard Rautenberg, 2950 Leer (Ostfriesl), Telefon (04 91) 42 88 tionen wurden von der Sowjetunion ignoriert, die unerwartete Resonanz, die die KSZE-Schlußakte hS, ink u16 M.enschenrechtsf rage entscheidet über Für Anzeigen gilt Preisliste Nr. 19 zugleich als gemeinsames Berufungsinstrument der den Inhalt und weiteren Kurs der Entspannungspo• Telefon (0 40) 44 65 41 (mit Anrufbeantworter) und 44 65 42 Menschen- und Bürgerrechtsbewegungen im Osten litik Das unbeirrbare Entreten für die Menschen• erlangten, führte dazu, daß die Idee der Freiheit in rechte muß wieder ein Grundelement unserer Deutschlandpolitik werden. Hans Edgar Jahn Analyse 18. Oktober 1980 — Folge 42 — Seite 3 £os tftjntitßmblalt

„Punktuell wird die SPD aus optischen Gründen dem kleinen Koalitionspartner nachgeben, ohne sich jedoch in der großen Linie beeinflussen zu lassen' Fotos AP (2)

Die Frage, um die es bei den Bundestagswahlen Ende dieser Wahl die keineswegs umwerfende Er• lich" oder unfriedlich auszufüllen. Augenscheinlich gen vorzunehmen, Schulden gemacht, wobei der am 5. Oktober ging, lautete: Fortsetzung der jetzi• kenntnis, daß mit einem Machtwechsel in Bonn auf glaubt der Bundeskanzler an diese Art von Ent• Schuldenanstieg in vier Jahren weit bedenklicher gen Linkskoalition unter Bundeskanzler Schmidt überschaubare Zeit nicht zu rechnen ist, wie stark spannung, ungeachtet der Tatsache, daß Rußland als die Höhe der Schulden ist, mit denen Bundes• oder Ablösung durch eine von Franz Josef Strauß das bürgerliche Lager insgesamt auch immer sein unvermindert weiter rüstet, jede Woche modernste kanzler und Bundesfinanzminister, wie das Wahl• geführte Unionsregierung. Als sich Strauß um die oder werden mag." gegen Westeuropa gerichtete Nuklearraketen auf• ergebnis beweist, den so viel berufenen „mündigen Ernennung zum Bundeskanzlerkandidaten be• Gewiß stand die SPD im Bund von 1949 bis Ende stellt und soeben ein neues Flottenprogramm auf• Bürger" in die Irre führten. mühte, muß er angenommen haben, die absolute 1966 in der Opposition, um im Dezember 1966 mit gestellt hat. Wer an diese „Entspannungspolitik" Auch in der Sozialpolitik stehen zwei Wege zur Mehrheit der Bundestagsmandate zu erringen. den Unionsparteien die große Koalition zu bilden, nicht glaubt, sondern in ihr auf Dauer eine Gefähr• Verfügung, die im Wahlkampf angesichts der Men• Denn seinen Namen für eine vorausgesehene die 1969 zur Regierungsübernahme durch Brandt dung des Weltfriedens erblickt, wird von Bundes• talität breiter Wählerschichten nicht offen ange• Wahlniederlage herzugeben, dazu würde er sich als Bundeskanzler führte. Aber bis zu diesem Zeit• kanzler Schmidt und der SPD als für die Führung ei• sprochen wurden. Einmal die totale Staatsversor• nicht bereit gefunden haben. Er wollte sein politi• punkt hatte die SPD mit Ausnahme der Bundes- ner Friedenspolitik ungeeignet disqualifiziert. gung mit allen Mißbrauchmöglichkeiten und einer sches Lebenswerk mit der Kanzlerschaft der Bun• aufwendigen Bürokratie oder freiwillige Versiche• desrepublik abschließen. Dazu stellt der „Münch• rungen derjenigen, die über ein ausreichendes Ein• ner Merkur" fest: „Strauß ist der Verlierer dieser kommen zur Zahlung von kostendeckenden Versi• Bundestagswahl." Wenn demgegenüber der Gene• cherungsleistungen verfügen und ein noch viel wei• ralsekretär der CDU Bundeskanzler Schmidt zum terreichender Anreiz zur individuellen Eigentums• Verlierer der Wahl proklamiert, so weiß man nicht, Die Wahlniederlage bildung. Infolge weltweiter Propaganda und einer ob man diese Äußerung als zynisch oder scherzhaft Gewöhnung än die Staatsversorgung, dir sfcÄ frü- werten soll. Denn der SPD ist es immerhin gelungen, ftermit Recht auf die Staatsdiener beschränkte, hat den Abstand zwischen sich ur>d den Unionsparteien der .Sozialismus mit immer weitergehenden Ver- von 6 % auf 1,6 % zu reduzieren, einen Abstand, den und ihre sorgungsarispVuchen ungeachtet der Bunde'swirt- die SPD mit Sicherheit bei der nächsten Wahl — schaftsminister Friderichs und Graf Lambsdorff diese Voraussage ist bei einer normalen Entwick• VON BOTSCHAFTER a. D. Dr. HANS BERGER (FDP) das Gesellschaftsgefüge der Bundesrepublik lung schon heute erlaubt — wahrscheinlich mehr umgestaltet. Bei der Fernsehdiskussion verlas Bun• als umkehren wird. tagswahlen 1953 kontinuierlich an Stimmen ge• Ebenso wie bei den Landtagswahlen in Nordrhein- deskanzler Schmidt eine päpstliche Enzyklika. Lei• Letzten Endes geht es bei der geradezu katastro• wonnen und insbesondere zahlreiche Landtags• Westfalen ist bei den Bundestagswahlen eine der vergaß er, die von allen Päpsten immer wieder phalen Wahlniederlage der Union gar nicht in erster wahlen für sich entschieden. Bei den Unionspar• Mehrheit der Wähler unkritisch einer sicherlich vertretene Lehre vom Subsidiaritätsprinzip zu zitie• Linie um Schmidt oder Strauß, sondern um eine sich teien aber ist das Gegenteil festzustellen. Land• ren, nach der ein größerer Verband nur dann ein• nicht unproblematischen Friedenspolitik gefolgt. greifen soll, wenn der kleinere Verband diese Auf• seit längerem andeutende Tendenzwende im Be• tagswahlen werden verloren und bei der letzten Innerhalb der SPD gibt es machtvolle Kreise, die wußtsein der Wählerschaft und hier vor allem der Bundestagswahl wurde auch die Marke von 45 %, gabe nicht zu lösen vermag. Der Generalsekretär durch Persönlichkeiten wie Wehner und Bahr an• der CDU, Geißler, hat ein monatliches Erziehungs• jungen Wählerschaft, die ohne Lebenserfahrung an auf die selbst Pessimisten der CDU gesetzt hatten, gedeutet werden mögen, die durch Umwandlung die Wahlurnen tritt. Sicherlich gilt der wohl bedeu• unterschritten. Das aber kann nur damit erklärt geld von DM 400.- gefordert. Der Gedanke, Familien der Bundesrepublik in eine sozialistische Demokra• da zu unterstützen, wo es unabwendbar ist, ist tendste Politiker, über den die Bundesrepublik werden, daß die CDU breitere Wählerschichten tie auf Verständigungsmöglichkeiten mit der heute verfügt, nämlich Strauß, als zu emotional, un• und hier insbesondere die jüngere Generation nicht sicherlich sinnvoll. Doch sollten derartige Vor• „DDR" hoffen. Die Moskauer Führung sieht diese schläge nur dann zur öffentlichen Diskussion ge• beherrscht und unberechenbar. Mag dem sein, wie mehr anspricht. Das braucht nicht unbedingt eine Bestrebungen mit Wohlgefallen und war daher er• auch immer. Von der Fernsehdiskussion berichtete Schuld der Parteiführung zu sein, sondern kann in stellt werden, wenn sie gleichzeitig Berechnungen kennbar an einem Wahlsieg der Regierungskoali• über die finanzielle Deckung enthalten. Denn alles, die eher Schmidt freundliche „Neue Zürcher Zei• einem veränderten Wählerverhalten begründet tion interessiert. Wenn der Bundestagsabgeord• tung" : „Der Kanzler war zwar rhetorisch wie immer liegen. was den Familien zugewandt wird, muß an anderer nete Mertes zu einer gemeinsamen Außen- und Stelle aufgebracht werden, ein Vorhaben, das ange• eindrucksvoll auf der Höhe seiner Aufgabe, zeigte Umschreibt man eine breite und anwachsende Deutschlandpolitik aufruft, so ist das Ziel sicherlich sich indessen in seiner ganzen Haltung von un• sichts der individualistisch-materialistischen Schicht der deutschen Wählerschaft, so ergibt sich erstrebenswert. Vorher müßte jedoch die Frage der Grundhaltung unserer Zeit nur schwer durchsetz• nachahmlicher Arroganz, was ihm schwerlich neue folgendes Bild: Verständlicherweise will man den letzten Zielsetzung der russischen Außenpolitik Wählerstimmen eingebracht haben dürfte." Das bar ist. Ohne Deckungsvorschläge aber erscheinen Frieden. Bundeskanzer Schmidt hat diese Friedens• geklärt werden. Ich bezweifle, daß dies unter den mir die bestgemeinten Maßnahmen sinnlos. erinnert mich an einen Vorgang zu Anfang der sehnsucht des Volkes in demagogischer Weise heutigen Umständen möglich ist. Aufgabe der sechziger Jahre in Kopenhagen. Damals besuchte mißbraucht, indem er seinem Gegner unterstellte, Union müßte es vielmehr sein, dem Volk die zwei England wurde nach dem Krieg durch die La• der heutige Kanzler und damalige Innensenator von er sei als Person für eine solche Politik ungeeignet. Wege, die zum Weltfrieden führen sollen, klar zu bourregierung Attlee in einen Wohlfahrtstaat um• Hamburg diese Stadt. Zu dieser Zeit war der Sozial• Was er allerdings verschwieg, war die Tatsache, daß machen und darüber eine Willensbildung der Wäh• gewandelt mit Folgen, die zu einer dauernden Wirt• demokrat Kragh dänischer Außenminister. Einige Friedenspolitik auf verschiedenen Wegen mit der• lerschaft herbeizuführen. schaftskrise dieser einst reichsten Nation der Erde Tage nach Schmidts Besuch erklärte er mir, dieser selben Aufrichtigkeit betrieben werden kann. führten. Die Wirtschaftspolitik der Premierministe• sei aufgetreten wie ein preußischer Feldwebel und Chamberlain wollte den Frieden ebenso wie Eden. Obwohl unsere Industrie und damit die Beschäf• rin Thatcher versucht verzweifelt und unter unge• sicherlich ungeeignet, Sympathien für Deutschland Der eine glaubte ihn durch fortwährende Konzes• tigung von Millionen von Arbeitern von einer gesi• heuerlichen Opfern — über zwei Millionen Arbeits• zu wecken. Die Arroganz dieses Bundeskanzlers ist sionen zu erreichen, während der andere überzeugt cherten Ölzufuhr durch die Straße von Hormuz ab• lose bei steigender Tendenz — im Grunde beschei• nicht nur in Bonn bekannt. Dennoch errang die von war, man könne ihn nur durch angemessene Rü• hängt, hat der Bundeskanzler in einer staatspoli• dene Korrekturen anzubringen und die Inflation zu ihm geführte Koalition einen eindeutigen Wahl• stung und Widerstand sichern. Chamberlains ver• tisch unverantwortlichen Weise Überlegungen bändigen. Das erinnert mich an ein Gespräch, das sieg, der in seiner historischen Dimension weit über meintliche Friedenspolitik trug neben der kalten über den deutschen Beitrag zum Schutz der See• ich im Jahr 1955 im kleinsten Kreis mit dem damali• die neue Legislaturperiode hinausreichen wird. Berechnung Stalins wesentlich zur Auslösung des wege abgewürgt. Da die USA nicht unbedingt auf gen englischen Außenminister und späteren Pre• Es ist ein politisches Grundgesetz, das Staats• Zweiten Weltkriegs bei. Um eben dasselbe Problem dieses Ol angewiesen sind, so könnten sie sich eines mierminister MacMillan über den englischen männer wie Bismarck oder Stresemann beherrsch• geht es heute, wobei das russische kommunistische Tages mit guten Gründen, um Verwicklungen in ein Wohlfahrtsstaat sozialistischer Prägung und insbe• ten, politische Situationen unabhängig von eigenen System sowohl den Eroberungskrieg wie im Fall kriegerisches Geschehen zu vermeiden, zurückzie• sondere den Staatlichen Gesundheitsdienst hatte. Wunschvorstellungen zu analysieren, weil sie nur Afghanistan als auch den Stellvertreterkrieg wie in hen und die Europäer wie Bundeskanzler Schmidt Ich wies MacMillan auf die ungewöhnlich hohen so, wenn auch in beschränktem Umfang, verändert Vietnam, Laos und Kambodscha und mit Hilfe von und Staatspräsident Giscard d'Estaing ihrem Kosten und die Ineffektivität hin, eine Auffassung, werden können. Und hier schlägt nicht nur zu Buch, Truppen Kubas und der Sowjetzone Deutschlands selbst heraufbeschworenen Schicksal überlassen. die ich mir durch mehrere Besichtigungen gebildet daß die Union ganze 4,1 % Stimmen verloren hat, in Angola und Äthiopien führt. Daneben setzt Ruß• Denn die in SPD und FDP weit verbreitete Meinung, hatte. MacMillan stimmte mir zu, meinte jedoch, sondern unter Zugrundelegung dieses Bundes• land geschickt die innere Subversion wie beispiels• die USA seien auf Gedeih und Verderb an Europa habe sich erst einmal eine gewisse Wohlfahrts• tagswahlergebnisses in keinem Land außer Bayern weise in Latein-Amerika, aber auch Europa ein. Die gekettet, vermag ich auf Grund von Unterhaltungen staatsmentalität gebildet mit vermeintlich kosten• mehr ohne Hilfe der FDP die Landesregierung bil• außenpolitische Frage Deutschlands und der west• mit amerikanischen Diplomaten nicht zu teilen. losen staatlichen Leistungen, so sei es schwierig, den würde. Trotz der unbestreitbaren Qualitäten lichen Welt überhaupt konzentriert sich auf die Auch der machtvollste amerikanische Präsident wenn in einer parlamentarischen Demokratie nicht von Ministerpräsident Stoltenberg sank der Stim• Entscheidung, wie ernst der Westen die angebliche kann auf Dauer keine Außenpolitik gegen eine gefe• gar unmöglich, diese wieder rückgängig zu machen. menanteil der CDU in Schleswig-Holstein von Entspannungspolitik Rußlands nimmt. Es kenn• stigte Meinung breiter Bevölkerungsschichten Die deutsche Sozialdemokratie aber befindet sich 48,3 % bei der Landtagswahl am 29. April 1979 auf zeichnet die Haltung des sozialdemokratischen führen. weiterhin auf dem Weg eines immer perfektionier- 38,9 % bei der jetzigen Bundestagswahl, während Bundeskanzlers, daß er bei den Wiener Abrü• Der zweite wahlentscheidende Faktor ist neben teren Wohlfahrtsstaats, ohne daß bisher die FDP die SPD von 41,7 % auf 46,7 % aufholte. Ein solches stungsverhandlungen Rußland so weit entgegen• der traditionellen und bis heute noch ungebroche• diese Bestrebungen zu bremsen vermochte. Punk• Wahlresultat wird sich indirekt zu Lasten der Regie• kommen wollte, daß die Höchststärke der nationa• nen Zuneigung breitester Schichten der Arbeiter• tuell wird die SPD aus optischen Gründen der klei• rung Stoltenberg auswirken. Geradezu katastro• len Streitkräfte der NATO in der Bundesrepublik schaft zur SPD, die durch die Arbeit der Gewerk• nen Koalitionspartei nachgeben, ohne sich jedoch phal für die CDU sind die Wahlresultate im Saar• auf 50 % beschränkt werden sollte, was bei der Hal• schaften verstärkt wird, der Hang bis weit in die in der großen Linie beeinflussen zu lassen. Die SPD land und in dem volkreichsten Land der Bundesre• tung etwa Dänemarks, der Niederlande und auch Reihen der Bürgerlichen nach einem ständig ver• bezeichnet das als die evolutionistische Entwick• publik, Nordrhein-Westfalen. Im Saargebiet, wodie Belgiens, aber auch bei Aktionen der USA in außer• vollkommneten Wohlfahrtsstaat, der fortschrei• lung hin zur sozialistischen Demokratie. Ohne das CDU lange über die absolute Mehrheit verfügt europäischen Gebieten bei Rückgriff auf die bei uns tend Mittel des Sozialprodukts in Anspruch nimmt zu erkennen, hat der Wähler am 5. Oktober den ent• scheidenden Schritt in dieser Richtung getan. Die hatte, sank ihr Stimmenanteil auf 42,3%, während stationierten Truppen oder auch im Fall bestimmter Bundesfinanzminister Matthöfer sagte im Wahl- die SPD 48,3 % erzielte. In Nordrhein-Westfalen, wo Unionsparteien werden ihr Sozialprogramm weit innenpoiitischer Entwicklungen in England infolge kampf die Unwahrheit, wenn er die enorme deut volksnäher als bisher ausgestalten und mit Zahlen die CDU bei den Landtagswahlen vom 11. Mai 1980 einer immer akzentuierteren Linksschwenkung der sehe Schuldenlast auf die Notwendigkeit von Ar• so schlecht wie noch nie abgeschnitten hatte, verlor belegen müssen, wollen sie in allerletzter Minute dortigen Labourpartei zur Verteidigungsunfähig• beitsbeschaffungsmaßnahmen zurückführte. Nur den Weg in eine sozialistische Demokratie, die auch sie erneut 2,6 %. Es ist daher verständlich, wenn keit der Bundesrepublik und damit geradezu zu ei• ein verschwindend kleiner Teil der Schulden ist für Fritz Ulrich Fack in der „Frankfurter Allgemeinen der unter Vorsitz von Schmidt entworfene Rah• ner Einladung an Rußland führen würde, den so ent• diese Zwecke verwandt worden. Das Kabinett menplan 85 anvisierte, verhindern. Zeitung" vom 7. Oktober schreibt: „Und so steht am standenen Leerraum machtmäßig, das heißt „fried- Schmidt/Genscher hat statt Haushaltseinsparun• 18. Oktober 1980 — Folge 42 — Seite 4 Politik Das OfiprcuBcnbioii

Bundeswehr: Untermalung" gerichtet. Wer jedoch weiß, mit welcher ausgewogenen Zurückhaltung die Bundeswehr überlieferte Formen pflegt, er• kennt den Nährboden dieser verteidigungs• Während der rote Riese rüstet... feindlichen Subkultur in der Bundesrepublik ... hat in der Bundesrepublik die Einstellung zur Landesverteidigung einen Tiefpunkt erreicht Deutschland: intellektuelles Pathos und ein wirklichkeitsfremder, selbstzerstorenscher Entspannungspolitik — um diesen Begriff Rahmen der NATO, so folgern die vier Kir• die dortige aggressive Ideologie und ungeheu• Pazifismus, der nirgendwo so gut gedeiht wie bereicherten die Politiker der sozialliberalen chengelehrten, sei nur sinnvoll, solange die ren Militärpotentiale. in unserer verbrauchsorientierten Wegwerf• Koalition vor rund zehn Jahren den sicher• Abschreckung funktioniere. Ergehe erst der Und dann kam es in Bremen beim öffentli• gesellschaft. heitspolitischen Wortschatz. Auch wenn die Einsatzbefehl, fehle im Hinblick auf die chen Feierlichen Gelöbnis von rund 1000 Viele andere Beispiele gibt es, die solche mit Moskau, Ost-Berlin, Warschau und Prag zwangsläufigen Kriegsfolgen die moralische wehrpflichtigen Soldaten der Bundeswehr zu verteidigungs- und bundeswehrfeindlichen geschlossenen Verträge und der gegenseitige Rechtfertigung für den Kampf. Mit anderen blutigen Krawallen. Im Zuge einer parlamen• Tendenzen zu belegen vermögen. Wichtige Handels- und Kreditverkehr zu menschlichen Worten: der Auftrag des Soldaten endet mit tarischen Untersuchung wurde bald die pein• Zielgruppe dieser hausgemachten pazifisti• Erleichterungen geführt haben mögen, ist die Kriegsbeginn, und die Verteidigung unserer liche Wahrheit offenbart, daß im Vorfeld der schen Propaganda ist die wehrdienstfähige Bilanz der Entspannungspolitik aus militäri• freien Welt findet nicht statt. Ausschreitungen hohe Funktionäre der Bre• Jugend, die diesem wirklichkeitsfremden Oh- scher Sicht für den freien Westen eine Kata• Auch die katholische Kirche ist nicht frei mer Sozialdemokratie und verschiedene so• ne-Mich-Trend auch zunehmend zu erliegen strophe : mit dem vertraglich verankerten Ge• von pazifistischen Ohne-Mich-Tendenzen. zialdemokratische Organisationen der mili• beginnt. waltverzicht ging in den vergangenen zehn Auf der einen Seite hat unlängst das Zentral• tanten Linken die Steigbügel gehalten hatten. Die im laufenden Jahr sprunghaft anwach• Jahren eine Aufrüstung des Warschauer Pakts komitee der deutschen Katholiken eine Erklä• Hier deutet sich ein bundeswehrfeindlicher senden Zahlen der Kriegsdienstverweigerer einher, die ihresgleichen sucht. Moskau ist rung zur Verantwortung der Bundesrepublik Trend in der SPD an, der das Godesberger belegen deutlich, wie wenig der Staat und wir heute strategisch und konventionell so hoch Deutschland gegenüber den weltpolitischen Grundsatzprogramm mit seiner Bejahung der alle dafür tun, um unserer Jugend den Blick für gerüstet, daß die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr und iher sicherheitspolitischen Herausforderungen veröffentlicht und darin die Gefahren einer aggressiven Ideologie und nordatlantischen Allianz in Zweifel gezogen Notwendigkeit in Frage zu stellen beginnt. die Befürchtung geäußert, die entspannungs• Rüstung zu schärfen. Zu selten wird deutlich werden muß. Und der rote Riese rüstet weiter. politischen Vorstellungen der sozialliberalen Die Kritiker der militärischen Zeremonie gemacht, daß Entspannungspolitik keine Ein• Dies geschieht nicht im Verborgenen, son• Koalition berücksichtigten zu wenig den Stel• zogen sich nach dem Bremer Debakel laut- bahnstraße sein darf: auch Moskau muß Ent• dern vor den Augen der Welt. Nun, so sollte lenwert der „Abwehrbereitschaft als Preis für stark auf die Position zurück, ihre Vorbehalte Spannung wollen. Das jedoch ist spätestens man meinen, stärkt die Bedrohung im Bürger einen Frieden in Freiheit". hätten sich lediglich gegen ein „unzeitgemä- nacn Afghanistan eine offene Frage, den Willen, sein Land zu verteidigen. Doch ei• ßes Brimborium" und „schnulzige geistliche Carl Friedrich genartig, das Gegenteil scheint Trend der Zeit Basisgruppen des katholischen Bundes Pax- zu sein. Christi jedoch beziehen einen anderen Stand• Da ist zunächst einmal die evangelische punkt. Mit dem Konzept der militärischen Blick nach Osten: Kirche. Sie hat sich in den Heidelberger The• Verteidigung, so sagen sie, solle gebrochen sen von 1959 zu der Formel vom „Friedens• und einseitig abgerüstet werden. Die Abrü• dienst mit und ohne Waffe" bekannt. Dieser stungsstrategie der Deutschen Friedensge• Satz bedeutet, daß der Dienst mit der Waffe sellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG/VK), schreibt eine Pax-Christi-Basis- „Der Pate" auf polnisch zur Verteidigung unserer freiheitlich-demo• kratischen Grundordnung für den Christen gruppe, gefalle ihr weitaus besser als die der Aus dem „süßen Leben" der kommunistischen Oberschicht ebenso verantwortbar ist wie die Entschei• eigenen Kirche. dung, den Dienst mit der Waffe zu verweigern. Nun muß man in diesem Zusammenhang Polens Generalstaatsanwalt Lucjan Czu- Funktionärskreisen, gegen die Czubinski er• Von diesem Grundsatz scheint die evange• wissen, daß die Funktionärsebene der binski will demnächst dem Warschauer Be• mittelt. Von seinen Untergebenen wurde er als lische Kirche heute abzurücken. Nimmt man DFG/VK von der Deutschen Kommunisti• zirksgericht die Akte des ehemaligen Gene• „Der Pate" bezeichnet. Ermittelt wird derzeit vier Erlangener Theologieprofessoren beim schen Partei unterwandert ist. So scheinen ka• raldirektors des Außenhandelsunternehmens auch gegen den „blutigen Matthias", den ent• Wort, die im Jahr des sowjetischen Ein- tholische Christen in militärpolitischen Fra• „Minex", Kazimierz Tyrmanski, übergeben. lassenen Vorsitzenden des polnischen Rund• marschs in Afghanistan und drohender Welt• gen auf dem Wege zu sein, sich den Stand• Tyrmanski, der sich zur Zeit unter psychiatri• funk- und Fernsehkomitees und Gierek- kriegsgefahr die Ableistung des Wehrdienstes punkt orthodoxer Kommunisten zu eigen zu scher Beobachtung in der Nervenheilanstalt Schützling Maciej Szcezepariski, der zur Zeit im Verteidigungsfall als sinnlos abtun, wird machen, der auch die Position Moskaus ist. Ein Pruszkow bei Warschau befindet, ist einer von in der Prominentennervenklinik Aninin kurt. dieser Trend deutlich. Ein Wehrdienst im Pakt mit dem Teufel, wirft man einen Blick auf jenen polnischen „Mafiosi" aus höchsten Szcezpariski hat ihm anvertraute Staatsgelder in Milliardenhöhe in private Einrichtungen — Mittlerer Osten: sogar in Kenia und Griechenland — investiert. Während der „blutige Matthias" der „Sargna• gel" von Ex-Parteichef Gierek gewesen sein soll, könnte der Casus „Der Pate" nicht ohne Folgen für folgende Personen sein: den 1. Par• Islamischer Bruderkrieg in der Ölregion tei-Sekretär des Bezirks Warschau, Alojzy In der totalen Verwirrung gewinnt Saudi-Arabien an innerer Stabilität — Bleibt Moskau neutral? Karkoszka, den Generalinspekteur der polni• schen Energiewirtschaft und abgesetzten Bau• Zwischen den verfeindeten islamischen dische Dynastie gedeutet werden mußte. Man Erfreulicherweise sind seit längerem inten• industrieminister, Adam Glazur, die Familie Staaten Irak und Iran ist der offene Krieg aus• befürchtete ernstlich, daß diese Dynastie nur sive und auch erfolgreiche Anstrengungen des des ehemaligen Ministerpräsidenten Jaro- gebrochen. Zwar spricht der Außenminister zu schnell vom Schicksal des Schah erteilt Königshauses zu registrieren, durch die die ge• szewicz, den ehemaligen Außenhandelsmini• Genscher nur von einer „bewaffneten Ausein• werden könnte. fährliche gesellschaftliche und soziale Zer• ster Jerzy Olsszowski und den Ministerialdi• andersetzung", aber ein Krieg ist sie dennoch, Saudi-Arabien ist mehr als achtmal so groß klüftung allmählich überbrückt bzw. eingeeb• rektor für den Grenzverkehr und früheren Be• und zwar ein höchst gefährlicher. Wenn auch wie die Bundesrepublik Deutschland, zählt net werden soll. Jedenfalls werden die enor• fehlshaber der Grenztruppen, General Euge- die USA und andere Mächte ihren Willen zu aber höchstens 8 Mio. Einwohner. Seine »Ge• men Gewinne aus der Ölproduktion in erheb• niusz Dostojewski, sowie nicht zuletzt für den strikter Nichteinmischung erklärt haben und sellschaft' ist noch stark von Vorstellungen lichem Umfang zur Hebung des Bildungswe• Chef der Ministerratskanzlei, Vizeminister wenn auch Moskau keine Hilfsbereitschaft für des islamischen Feudalismus geprägt. Scharfe sens und der landwirtschaftlichen Struktur Janusz Wieczorek. eine der Kampfparteien bekundet hat, so ist Gegensätze islamischer Glaubensrichtungen verwendet (vor allem Erschließung von Quel• dennoch die Gefahr besonders groß, daß dieser und der Stämme schaffen innere Unruhe. Das len und Bewässerungsanlagen und Seßhaft- Karkoszka und Glazur hatten „nach Feier• Konflikt folgenschwere internationale Konse• Bedenklichste ist aber das unmittelbare Ne• machung von Beduinen). Das Hauptverdienst abend" beim damaligen Direktor eines Buch• quenzen auslösen könnte; einfach deshalb, beneinander einer räumlich sehr begrenzten dürfte dabei König Khalid und Kronprinz Fath technikums in Warschau, Tyrmanski, ihr Abi• weil er sich in und am Rande der für den gesam• Stadt- und Industrie-Zivilisation neben riesi• zukommen, zwei Männern, die ihren Weit• tur gemacht. Danach begann die steile Kar• ten Westen wichtigsten Ölregion abspielt. gen rein agrarisch orientierten Steppen- und blick vor allem auch in der Erdölpolitik unter riere des Tyrmanski, die ihn binnen kurzer Zeit Würde der Schiffsverkehr durch die Enge Wüstengebieten. Eine große Gefahr besonde• Beweis gestellt haben. Mit seiner Forderung auf den Sessel des Außenhandel-Baumateria• vor Hormuz durch den kriegerischen Ablauf rer Art ist dabei der sehr hohe Prozentsatz eines Heiligen Krieges gegen Israel vertritt lienunternehmens „Minnex" hievte. unterbunden, so könnte der Westen aus ei• (70 %) von Gastarbeitern aus anderen arabi• Saudi-Arabien allerdings eine politische Posi• Tyrmanski ließ — wobei er hohe Provisio• genstem Lebensinteresse nur kurze Zeit taten• schen Ländern in den industrialisierten Erdöl- tion, die, falls sie durchgesetzt werden kann, nen erhielt — Spitzenfunktionären Privatvil• los zusehen. Würde aber praktisches Abwehr- Gebieten. Sie stellen eine von ihren Heimat• das Verhältnis zu Ägypten erheblich belasten len bauen. Drei Luxusvillen bekam Minister Handeln unerläßlich, so dürfte auch Moskau, ländern aus relativ leicht manipulierbare und weitere Komplikationen in die ohnehin Glazur. Er war auch Spitzenfunktionären auf das in Mittelost ohnehin in der politisch wie Mehrheit in der Schlüssel-Industrie des Lan• kaum noch entwirrbare Nahost-Problematik anderer Weise behilflich: Die extravagante strategisch besseren Position sitzt, schwerlich des dar. tragen müßte. Gattin des damaligen Ministerpräsidenten darauf verzichten, auch seine Interessen Piotr Jaroszewicz, die Redakteurin des KP-Or• handgreiflich zu wahren. Von der UNO ist oh• gans „Trybuna Ludu" Alicja Solska, nahm nehin kaum anderes zu erwarten, als ungehört BASHDAD Tyrmanski bei der Ausstattung des kunsthi• verhallende Friedensappelle. o storischen Palais von Stary Otwock in An•

Noch lassen sich über den Ausgang des ira• spruch ; er besorgte aus dem Westen für dieses kisch-iranischen Ringens kaum Prognosen Domizil eine komplette Badezimmereinrich• stellen. Khomeinis Revolution hat die vom tung de Luxe. Dann wurden wieder einmal auf Schah geschaffene Armee, einst die weitaus dem Luftwege Blumen für einen Empfang di• stärkste aller islamischen Staaten, derart de• rekt von der Seine eingeflogen. moralisiert und verkommen lassen, daß heute Ruchbar wurde auch, daß der frühere der gegenüber dem Iran weitaus schwächere Außenhandelsminister Jerzy Olszewski mit Irak als der militärisch Überlegene einge• Duzfreund Tyrmanski und dank dessen Ver• schätzt wird. Unter dem Schah-Regime hätte mittlung ausgiebige Touren durch gewisse ein irakisch-iranischer Waffengang mit unab• wendbarer Blitzniederlage der Iraker geendet. Ar.teL in westlichen Großstädten machte. Es ist natürlich offen, ob der Krieg die irani• Als dann Polen die Werbetrommel für den schen Ayatollas zur Vernunft bringen kann, Bau des Kmdes-Gesundheitszentrums in aller oder ob am Ende der Zerfall des Perserreichs Jü» " -4''-' W Welt rührte, überließ Vizeminister Janusz stehen wird, wodurch sich die Supermächte Wieczorekt dem Genossen Tyrmanski die gezwungen fühlen könnten, eine Politik „strik• M ' S Aufgabe, hochherzige Spenden westlicher ter Nichteinmischung" aufzugeben. In dieser Einrichtungen, Firmen und Privatpersonen zu ebenso gefahrenschwangeren wie undurch• quittieren. Millionenbeträge sind auf seltsame sichtigen Lage ist die Haltung der übrigen ara• Weise nie auf dem Konto des Zentrums ange• bischen Ölstaaten von höchster Bedeutung. langt. Erst dann entließ Minister Olszewski Vor allem kommt es dabei auf Saudi-Arabien seinen Freund und übergab ihn dem Psychia• f ter Dieser schickte ihn auf unbegrenzte Zeit an. nach Schlesien zur Kur. Von dort wurde er jetzt Noch vor Jahresfrist sah der Westen mit zu• zurückgeholt und wieder dem Psychiater nehmender Sorge auf Riad, vor allem, nach• übergeben. Nun soll einem der „Besitzer dem die Besetzung der Großen Moschee in Volkspo ens - wie die neue Klasse genannt Mekka im November 1979 als Sturmzeichen „Es wird Sie freuen zu hören, daß wir 3000 Flugzeuge mehr abgeschossen haben, als sie über• w,rd - der Prozeß gemacht werden. Die Beto• revolutionären Widerstandes gegen die sau• haupt haben!" Zeichnung aus „Kölnische Rundschau" nung hegt auf soll. 18. Oktober 1980 - Folge 42 - Seite 5 £os Cftpmifimblaii Zeitgeschehen

Das Attentat von München: Verschwörungstheorien Kommt der „Fall Oktoberwiese" ungelöst zu den Akten?

as Klischee war fertig, noch ehe die linie kam sein Kumpel Bernd Moldenhauer, Untat geschah: Ein Attentat auf Be• der wiederum der erwähnten Tübinger Hoch• Dsucher des Münchner Oktoberfestes schulgruppe angehört, ums Leben — er wurde konnte nur von Menschen ersonnen sein, die ermordet; Freder bestreitet die Tat. Interes• schon zuvor angekündigt hatten, nach Ponto, santer als die für Freder entscheidende Frage, Drenckmann und Schleyer sei nun ein Bayer ob er im Verlauf einer Meinungsverschieden• „an der Reihe". Nichts lag so nah wie die Ver• heit Moldenhauer ermordet hat, scheint aber mutung, der im Wahlkampf völlig enfesselte die Frage zu sein, in wessen Auftrag die beiden verbale Radikalismus von Strauß-Gegnern handelten: Wollte die „DDR" an der inner• müsse sich zwangsweise in einer solchen Ex• deutschen Grenze einen Zwischenfall provo• plosion manifestieren. Doch wem konnte ein zieren, um entweder von eigenen inneren solches Attentat nützen ? Wollte man der Lin• Schwierigkeiten abzulenken oder eine neue ken nicht einfach etwas in die Schuhe schie• innerdeutsche Krise, etwa um Berlin, ben, war Strauß nicht einfach alles zuzu• provozieren? Stimmt diese Verschwörungs• trauen? So standen sich schon Minuten nach theorie, müßte man, da sie kaum beweisbar ist, dem Verbrechen zwei Verschwörungstheo• wenigstens Motive für ein solches Verhalten rien gegenüber — noch ehe man unter den To• der „DDR" aufzeigen. Weshalb sollte die ten den Bauernsohn Gundolf Köhler identifi• „DDR" eigentlich junge Menschen motivieren, ziert hatte. ein 100 Meter langes Teilstück aus der Berliner Mauer herauszusprengen — wie es angeblich geplant war. Der Knall wäre sicher weit hörbar gewesen — bis ins letzte Krähwinkel der Voreiliger Schuldspruch „DDR". Kann die „DDR" wirklich daran inter• Terror bleibt verwerflich: ob von rechts oder von links Foto AP essiert sein, durch ein solches Attentat auf die Köhlers Identifizierung gab solchen Ver• eigene „Staatsgrenze" die eigene Bevölkerung schwörungstheorien neue Nahrung: Aus dem in gefährliche Stimmung zu bringen ? Fast alles nem jungem Intellektuellen, man müsse alle aus einem Computer gefilterten Umstand, daß spricht dagegen — und gegen auch diese was sie dort schon waren: Rechtsradikale. Man Kommunisten an die Wand stellen — leider sollte sich darüber Gedanken machen. Köhler als Schüler einmal mit einem rechtsra• zweite Verschwörungstheorie. dikalen Spinner korrespondiert hatte, wurde sei Hitler dabei nicht radikal genug vorgegan• Mit dem grauenhaften Attentat von Mün• eilfertig eine Mitgliedschaft in einer organi• Dabei gibt es für den Umstand, daß einige gen. Der Haß sitzt so tief, daß er nicht einmal chen freilich hat all das, solange es keine Be• sierten Gruppe gemacht, deren Führer und jugendliche Umsiedler, Freigekaufte und Widerspruch bei jenen auslöst, die man für weise gibt, nicht viel zu tun: Ob der Täter nun Mitglieder man freilich schnell wieder laufen• Flüchtlinge aus der „DDR" dazu neigen, sich Träger der dortigen Regimes hält — weil sie Köhler heißt oder anders — nichts spricht ge• lassen mußte — weil es für eine engere Ver• rechtsradikal zu organisieren, einen ganz ein• die Kunst der äußersten Verstellung gelernt gen die nächstliegende These, daß hier ein Al• bindung zwischen Köhler und der „Hoffmann- fachen Grund: Keine Gesellschaftsordnung ist haben. Rechtsradikale Parteien, in der Bun• leintäter am Werk war. Kranke Hirne zünde• Gruppe" offenbar überhaupt keine Beweise so wie der „reale Sozialismus" geeignet, neue desrepublik Deutschland Marginalerschei- ten den Reichstag an, ermordeten John F. gab. Inzwischen weiß man, daß die Beweis• Faschisten hervorzubringen. Die Maßlosigkeit nungen, könnten sich bei unbehinderten Wah• Kennedy: Aber immer gab es welche, links kette noch dünner ist: Sprengstoffe, die man dieses Systems provoziert zu maßlosen Hal• len in der „DDR" und im Osten Europas hand• und rechts, die aus solchen Taten Verschwö• im Elternhaus des Studenten fand, gehören of• tungen : Selbst in der Sowjetunion gibt es eine feste Chancen ausrechnen: So groß ist der rungen machten. Verschwörungstheorien fensichtlich dessen Bruder, der als Chemiker Dissidentengruppe, die sich ganz unverhüllt Haß. Umsiedlung in den Westen trägt kaum sind um so langlebiger, je deutlicher sie einan• Silvester-Knallkörper herzustellen pflegte. zum Faschismus bekennt — so groß ist der dazu bei, diesen angestauten Haß abzubauen: der widersprechen, je unbeweisbarer sie wer• Die Eltern des toten Studenten schwören, daß Haß. Der Autor dieses Beitrags erfuhr, übri• Der Westen erfüllt die Erwartungen jener, die den. Der „Fall Oktoberwiese" mag so oder so ihr Sohn überhaupt nicht der Täter gewesen gens in Anwesenheit eines bekannten jugo• hassen, nicht. So und deshalb und nicht, weil aufgeklärt oder ungelöst zu den Akten gelegt sein kana^r- und beschweren sich über den slawischen Journalisten, der keinen Einspruch sie in irgendeinem Auftrag handeln, werden werden: Die Verschwörungstheorien werden voreiligen Schuldspruch, den die Öffentlich• erhob, in einem Belgrader Kaffeehaus von ei- junge Menschen von drüben unter uns das, ihn überdauern. Hans-Peter Rullmann keit, mit Aimtshilfe, über deh Toten fällte. 130000 DM Belohnung, die inzwischen für *4 die Aufklärung des Verbrechens ausgesetzt worden sind, geben den Eltern Recht: Offen• Zweifel an der Täterschaft von Gundolf Köhler bar kann niemand sagen, wer der Täter wirk• lich war und ob er, wenn es sich um Köhler Die anfängliche Euphorie der Fahnder ist längst verflogen — Wurde die Bombe ferngezündet? handelte, allein gehandelt hat. Obgleich nie• ie anfängliche Euphorie der Fahnder ist ten Panzer, der nicht fuhr, mit Gewehren, die wenngleich die Beweise für jedes der Modelle mand überhaupt etwas Überzeugendes anbie• verflogen, die Drahtzieher des Blutbads nicht schössen, und mit Uniformteilen der al- noch fehlen: ten kann, wuchern die Verschwörungstheo• Dauf dem Münchner Oktoberfest waren ten Wehrmacht, die nicht paßten, Gelände• 1. Köhler war zufällig in der Nähe der Gra• rien munter weiter: Die Moskauer „Prawda" offensichtlich nicht dümmliche „Neonazis", im spiele für das holländische Fernsehen und für nate, als sie ferngezündet wurde, oder er löste sieht die Bundesrepublik schon in der Hand fa• Dunstkreis des vor allem im Ausland zum italienische Illustrierte aufführten, um derge• die Explosion aus, als er mit den Drähten oder schistischer Extremisten, Franz Josef Strauß, „Führer" hochstilisierten Werbegrafikers stalt als „Beweis" für den wiedererstarkten Na• dem Papierkorb in Berührung kam. Er wäre in von seinen Gegnern schon in eine solche fa• Karl-Heinz Hoffmann. Eine Woche nach dem zismus in Deutschland zu dienen, ist im Eifer diesem Fall also nicht Täter, sondern unschul• schistische Verschwörung einbezogen, wehrte Attentat steht nicht einmal mehr fest, ob der der Ermittlungen offenbar niemanden so recht diges Opfer. sich seiner Haut: Die Rechtsradikalen kämen 21 j ährige Geologiestudent Gundolf Köhler aus aufgefallen. 2. Köhler war Einzeltäter, der durch neona• meist aus der „DDR", mit der er nun ganz gewiß Donaueschingen die Bombe plaziert und sich zistische Kontakte und Literatur zu einer hero- nichts zu tun hat. Für den Familienanwalt der Köhlers, der dabei aus Versehen oder Dummheit selbst in Gundolf seit Jahren als „eher weichen Typ" mit stratischen Tat angeregt wurde, da nichts für die Luft gejagt hat. großem Bürgersinn kennt, reichen die „Be• einen beabsichtigten Selbstmord spricht, Obwohl die Bundesanwaltschaft den aus weise" gegen den Studenten bei weitem nicht hätte sich der Student in diesem Fall allerdings Beweise vorgelegt der „DDR" stammenden Hoffmann samt An• aus. Die lose Verbindung zur „Wehrsport• aus Versehen selbst in die Luft gejagt, was bei hang mangels dringenden Tatverdachts lau• gruppe Hoffmann" sei belanglos, argumentiert einer Werfergranate zumindest sehr viel un• Er hat Beweise vorgelegt: Und belegt, daß fen lassen mußte und den Wehrsportjünglin• der Jurist, da diese Gruppe für die Durchfüh• wahrscheinlicher sein dürfte als bei einer sich die „Wehrsportgruppe Hoffmann" u.a. gen nicht einmal die Auflage macht, das Land rung des Attentats ja offensichtlich nicht ver• selbstgebastelten Bombe. Ausserdem bliebe aus jungen Leuten rekrutiert, die aus der nicht zu verlassen, tun deutsche und ausländi• antwortlich ist. in diesem Fall offen, ob Köhler Menschen töten „DDR" geflüchtet oder von dort freigekauft sche Medien weiterhin so, als sei der rechtsra• und verletzen oder durch einen großen Knall worden sind. Köhler soll an seiner Universität dikale Hintergrund des heimtückischen An• Bleibt die unbestreitbare Tatsache, daß der nach Schließung des Festes lediglich Sach• in Tübingen Beziehungen zu einer rechtsradi• schlags bewiesen. Student, der erst vor zwei Wochen vom Bür• schaden anrichten wollte. kalen Hochschulgruppe unterhalten haben: In In Wirklichkeit ist gar nichts bewisen. Die germeister seiner Heimatgemeinde und von 3. Köhler war das gutgläubige Werkzeug ei• der es wieder von Flüchtlingen und Umsied• Fahnder stehen da, wo sie in der Mordnacht den örtlichen Zeitungen wegen seines Einsat- ner rechtsextremistischen oder sich rechts• lern aus der „DDR" nur so wimmelt. Ein gewis• angefangen haben. Die Eltern des toten Gun• zes für die Restaurierung eines von Rowdies extrem gebärdenden Gruppe, die ihn als Bom• ser Aribert Freder, der dieser Gruppe zwar gar dolf Köhler, der pensionierte Landwirt Her• zerstörten Brunnens belobigt worden war, im benträger mißbrauchte und ihn dann mitsamt nicht angehört, zu ihr aber gleichfalls irgend• mann Köhler und seine Frau Elfriede aus Do• Alter von 15 Jahren einmal beim Hantieren der Granate in die Luft sprengte. Dies hätte al• wie in Verbindung gestanden haben soll, soll naueschingen, sind nach Auskunft des Fami• mit einem explosiven Gemisch verletzt wurde lerdings von einem anderen Wagen aus ge• zugegeben haben, in Verbindung zum Ost-Ber• lienanwalts „felsenfest davon überzeugt, daß und daß er noch immer zu Hause an Böllern für schehen müssen, da in Köhlers Auto keinerlei Neu j ahr bastelte. Allerdings hielt er diese Tat• liner Ministerium für Staatssicherheit gestan• ihr jüngster Sohn ein ebenso unschuldiges Op• Zündvorrichtungen entdeckt wurden. sache keineswegs geheim. den zu haben. Die Beweiskette scheint ge• fer des Attentats wurde wie die anderen elf To• 4. Köhler wurde von Unbekannten unter ei• schlossen zu sein: Es ist der Ost-Berliner ten auf dem Oktoberfest". Mittlerweile stellt sich aber heraus, daß es nem Vorwand an den Papierkorb gelockt, zum Staatssicherheitsdienst, der sich junger Gundolf Köhler war nicht einmal Mitglied sich bei der Oktoberfest-Bombe nicht um ein Beispiel, um dort eine Botschaft abzuholen. Bei Rechtsradikaler in der Bundesrepublik be• der „Wehrsportgruppe Hoffmann", wie sowohl selbstgebasteltes Produkt sondern um eine 0,5 seinem Eintreffen wurde die Granate dann dient, um unseren Rechtsstaat zu zerstören. der Anwalt als auch Hoffmann selbst betonen. cm Werfergranate mit gußeisernem Mantel ferngezündet, um durch den Tod des Böller• Dem Anwalt zufolge hat Köhler nur einmal vor handelte, die aus industrieller Fertigung bastlers und Hoffmann-Anhängers die Fahn• vier oder fünf Jahren, also im Alter von 16 oder stammte. der schnell auf die „Neonazis" zu lenken, die 17 Jahren, ein Zeltlager des rechtsradikalen Staatsanwalt Alexander Prechtel von der Bundestagswahlen zu beeinflussen und die Zwischenfall provoziert? Vereins besucht. Nach anderen Quellen soll er Bundesanwaltschaft in Karlsruhe teilte dann Deutschen international zu diskreditieren. bei Versammlungen der „Wehrsportgruppe" auch auf Anfrage mit, daß die Fahnder jetzt un• Eine solch feingesponnene Intrige hätte al• Diese Verschwörungstheorie taucht in Zu• zugegen gewesen und dabei von Verfassungs• tersuchen, ob die Granate aus Bundeswehr• lerdings wegen des dazu nötigen Sachver• sammenhang mit Freder schon früher auf: schützern registriert worden sein. oder anderen alliierten Armeebeständen stands höchstens von einem östlichen Ge• Denn Freder, gegenwärtig Häftling in einer Deshalb konnten die Fahnder mit Compu• stamme. Wenn es sich herausstellen sollte, heimdienst ausgeheckt werden können. West-Berliner Untersuchungsanstalt, steht of• terhilfe (Innenminister Tandler: „Die noch daß die Granate fern gezündet worden sei, Die vorschnelle Annahme, man habe den fenbar im Verdacht, vor einem Jahr an der Zo• nicht der Baum'schen Vernichtung anheimge• wäre das eine wichtige Erkenntnis, da Köhler Fall kurz nach dem verheerenden Anschlag nengrenze in Hessen einen Sprengstoffan• fallen ist") die Neonazis schon 41 Minuten dann unmöglich Einzeltäter gewesen sein schon gelöst, stellt sich jetzt jedenfalls als schlag auf den Metallgitterzaun, der Deutsch• nach dem Attentat von München mit dem An• könnte. Trugschluß heraus, der die Spuren der wahren land von Deutschland trennt, begangen zu ha• schlag in Verbindung bringen. Fahnder haben inzwischen mehrere Denk• Drahtzieher womöglich für immer verschüttet ben. Bei der Vorbereitung eines zweiten An• Daß die Tat völlig atypisch für die Hoff• modelle für den möglichen Hintergrund der hat, wenn sie überhaupt je offenlagen. schlags auf die innerdeutsche Demarkations• mann-Jünger war, die mit einem ausrangier- Wahnsinnstat von München entworfen, (ASD) — — Seite 6 Frau und Familie £os Cfipwufirnblaii 18. Oktober 1980 Folge 42 Für Außenstehende undurchsichtig Tilly Boesche-Zacharow erzählt von ihren wahrlich verzwickten Familienverhältnissen

enn ich im Garten zwischen den Blu• können es besser, wenn niemand dabei ist, der könnte es sich etwas schwieriger gestalten, menbeeten liege und Unkraut zupfe, uns zurückhält und zur Ruhe mahnt." aber keinesfalls unübersichtlich, wenn ich be• bin ich für Spaziergänger auf der richte, daß meine Tochter auch aus einer ande• W Dann strahlt mein Enkelkind und sagt: „Ja, ren Ehe stammt als aus der, die mir meine zwei Straße unsichtbar. So konnte ich kürzlich Ge• Mutti, und gib es dem Papa ordentlich." Mei• Söhne bescherte. Und der Vater meiner Toch• sprächsfetzen einiger Nachbarn aufschnappen, nen Sohn anblickend, fragt sie wohl noch: die vorbeigingen. Sie nannten unseren Na• ter hatte wiederum von einer anderen Frau „Warum ist die Mama nicht mitgekommen?" zwei Kinder. men, deshalb wurde ich hellhörig und spitzte Damit meint sie die Frau, die sie auf die Welt die Ohren. gebracht hat. Wenn man also diese drei Komplexe ne• „Völlig undurchsichtige Familienverhält• beneinander stellt, sieht die Sache folgender• nisse bei Boesches!" sagte Frau Bauer. „Da „Mein Kind!" ruft meine Mutter aus ihrer Wohnung," ist dein Sohn gekommen?" maßen aus: zwei Männer, drei Frauen haben steigt kein Mensch mehr durch!" insgesamt sechs Kinder. Drei davon gehören „Ja, Mutti!" rufe ich zurück, „dein Enkel ist mir: meine zwei Söhne haben vom Vater her Das machte mich nachdenklich,. Sind un• da!" sere Verhältnisse tatsächlich so verworren? noch einen Bruder, von mir stammend noch „Dann werde ich die Omama mal begrü• Ich sage, nein. Und wenn ich Ihnen das in kur• eine Schwester. Diese, meine Tochter hat die zen, knappen Worten schildere, werden Sie ßen!" sagt der Vater meiner Enkelin. „Wie ist beiden Brüder von ihrer Mutter her, dazu eine mir gewiß beipflichten. sie denn heute gelaunt? Immer noch die deut• ältere Schwester und einen älteren Bruder sche Eiche, hoffe ich!" durch den Vater. Die Geschwister meiner Unter dem Dach des Hauses leben vier Ge• Tochter haben nichts gemein mit dem Bruder Seine Tochter und meine Tochter sind im nerationen : Großmutter, Mutter, Tochter und ihrer Brüder. Enkelin. Man könnte es fast ein Hexenhaus Garten. Der Enkel meiner Mutter unterhält nennen: die Kleinste ist rothaarig, die zweite sich mit der Großmutter meiner Tochter, die Aus dem Garten brüllt meine Enkelin: hat einen Leberfleck, die dritte spinnt, und nur gleichzeitig die Urgroßmutter meiner Enkelin „Mutti, Mutti wer hat den gerade angerufen?" die Älteste könnte man als normale Knusper• ist. haushexe bezeichnen. „Der Opi!" antworte ich. Sie ist sofort im Dann klingelt das Telefon. Mein geschiede• Bilde: „Ach, dein früherer Mann!" ner Mann ist dran und erzählt mir aus seiner Von den vier weiblichen Wesen sind zwei Sehen Sie, die Kleine hat es begriffen. Mütter, drei Kinder. Das gliedert sich folgen• zweiten Ehe und einiges von seinem Sohn der zweiten Frau. Anschließend berichte ich mei• Schließlich kann man unsere Familienver• dermaßen auf: die Älteste ist meine Mutter, hältnisse durchaus als normal bezeichnen. Ich ich bin die Mutter meiner Tochter. Meine En• nem Sohn: „Der Sohn deines Vaters hat ein Kastanien: Sie künden vom Herbst verstehe nicht, wie jemand dazu kommen kelin, meine Tochter und ich aber sind Kinder Bein gebrochen. Ich meine deinen Bruder Foto Zimmermann kann, sie als undurchsichtig anzusehen. Es ihrer Mütter. Allerdings ist meine Tochter Harald!" muß sich schon um ziemlich unintelligente keine Mutter, dafür aber die Tante der Klein• Leute handeln, die da nicht ganz leicht sten, und diese ist hinwiederum die Nichte Bis hierher ist unser Familienverhältnis meiner Tochte. Denn die Kleinste ist die Älte• noch recht einfach, denke ich. Nur allerdings durchsteigen. ste meines ältesten Sohnes, der nicht bei uns Herbstboten lebt und uns nur zum Zeichen seiner Liebe und Verehrung Pflege, Aufzucht und Erziehung SiS — Es war an einem der ersten seiner Tochter übertragen hat. Dafür nennt stürmischen Herbsttage in unserer mich die Kleine, die meine Enkelin ist: Mutti! Brotbacken leicht gemacht Stadt. Der Wind fegte um die Häuser• Wenn meine Tochter zu ihrer Nichte von mir ecken und zerrte an den Zweigen der spricht, sagt sie: „Du mußt das tun, denn die Eine Königsbergerin stellte wertvolle Rezepte zusammen Bäume. Die ersten gelben Blätter segel• Omi hat das so verlangt!" ten zur Erde herab. Ein ungewohntes nter dieser Überschrift erschien im Juni riges Ansetzen werden die Brotteige in 15 Mi• Geräusch ließ mich auf meinen Weg Besucht mein Sohn seine Tochter und will er vorigen Jahres in Folge 24 des Ostpreu• nuten hergestellt und gleich anschließend in nach Hause aufhorchen. „Klock" mich besonders erfreuen, begrüßt er mich: Uißenblatte s ein Bericht über das Brot• den nicht vorgeheizten Backofen gestellt und machte es, und noch einmal „klock „Na, Oma, wie geht es denn so ?" Seine Tochter backen. Wir berichteten darin über die von etwa 1 Stunde gebacken. Die rasche Zuberei• klock"... spurtet dann heran und schreit: „Der Mutti Edith Zimmermann, Singen (Hohentwiel), tung ist zeitsparend; die kurze Backzeit bei Und dann sah ich sie — glänzende, geht es gut!" Dann rufe ich meine Tochter und entwickelte neuartige Backtechnik, nach der nicht vorgeheiztem Ofen energiesparend, was braune Kastanien, soweit mein Auge sage zu meiner Enkelin: „Geh mal mit deiner man innerhalb kürzester Zeit sein Brot — ganz heute wieder besonders vermerkt werden reichte, auf der Straße, auf dem Gehweg, Tante in den Garten. Der Papa und ich möch• nach seinem Geschmack — im eigenen Ofen muß. Wichtig ist dabei noch, daß dieses Ver• in den Gärten. Der Wind hatte sie von ten uns allein unterhalten und zanken. Wir herstellen kann. Ohne zu Kneten oder vorhe- fahren vitaminschonend ist. Berechnet man den alten Bäumen gerissen, und auf ih• nun noch die Gestehungskosten für selbstge• rem Weg zur Mutter Erde waren sie zu• backenes Brot, dann kann man ein weiteres nächst einmal auf die parkenden Autos Plus verbuchen. Alles dies sind Fakten, die ne• geprasselt — daher auch das seltsame ben der angestrebten gesunden Ernährung Geräusch... Wissenswertes aus Küche und Gartenheute wieder einig e Überlegungen wert sind. Am Ende der Straße hatten sich zwei Neue Bücher für Hobbygärtner und Kochkünstler erschienen Im Dezember 1978 erschien ,Brotbacken — Jungen auf die Lauer gelegt. Jedesmal Kein Problem' mit 50 Rezepten, die jedoch zur wenn ein neuer Schwung der braunen ohin das Auge blickt — warme Far• ,Livio-Salatküche\ das kein Kochbuch im her• Zeit nicht mehr lieferbar sind. Es gibt aber ein Früchte heruntergefallen war, schauten ben, viel Rot, Gelb, Braun. Ein letztes kömmlichen Sinne ist, sondern ein Spiralband DIN A 6-Büchlein mit einer Auswahl von 40 sie sich um, ob nicht gerade ein Auto WAufbäumen der Natur zu einem mit 144 außergewöhnlichen, teils internatio• beliebten Rezepten aus Teil 1. kam, dann aber stürzten sie sich auf die überwältigenden Farbschauspiel, das ist der nalen Rezepten Abwechslung in deutsche Sa• Da aber mit dem ersten Brotbackbüchlein glänzende Pracht. Eine große Tasche Herbst. Jeder von uns verbindet andere Ge• latgerichte bringt. Auf 196 Seiten, mit 35 ganz• noch längst nicht alle Möglichkeiten des Brot• hatten sie bereits mit Kastanien gefüllt. danken mit dieser Jahreszeit. Für die Garten• seitigen Farbfotos wird dem Salatfreund Wis• backens erschöpft waren, gibt es jetzt noch ein Basteln wollten sie mit dieser Gabe der freunde hat der Herbst eine ganz besondere senswertes über Herkunft, Einkauf, Zuberei• zweites Rezeptbuch mit 68 neuen Brot-, Bröt• Natur, wie sie mir erzählten, Tiere und Bedeutung, er beschert ihnen den Lohn eines tung ausgewählter Salatgemüse geboten. Der chen- und Pizzarezepten. Nicht nur diese Re• Männchen — so wie wir es zu unserer ganzes Jahres Gartenarbeit, denn Herbstzeit Band umfaßt ein informatives Saucen-, Salat-, zepte, viele wertvolle Tips und Hinweise run• Kinderzeit getan haben. ist auch Erntezeit. Die verschiedenen Obstsor• und Kräuterlexikon, führt den Leser kurz und den dieses Büchlein zu einem Brevier des pas• Eine Weile schaute ich ihrem Treiben ten reifen heran, wollen geerntet werden. bündig in die Ernährungslehre ein und schlägt sionierten Brotbäckers ab. Man erfährt, was zu, dann wollte ich mich wieder auf den Mit der Ernte allerdings ist das Garten jähr ihm eine leckere Salat-Diät vor. Nährwert• Hefe-Mix ist, wie man es herstellt und wie es Weg machen. Noch einmal blickte ich längst nicht abgeschlossen. Der Gartenfreund tabellen sind bei der Zusammenstellung ge• eingesetzt wird. Genauso interessant ist die mich um. Ein Mann mittleren Alters muß zu allen Jahreszeiten seine Aufmerksam• sunder Mahlzeiten behilflich. Dieses Buch ist Herstellung von Roggen- oder Weizensauer• hatte sich zu den Jungen gesellt, seinem keit dem Garten widmen, kleine Pflanzen wie empfehlenswert für alle, die Abwechslung lie• teig, für die es dann die entsprechenden Re• Aussehen nach ein seriöser Geschäfts• auch riesige Bäume bedürfen nahezu ständi• ben und gerne etwas Neues ausprobieren. zepte gibt. Nimmt man Molke statt Wasser, mann, von dem man gemeinhin an• ger Beobachtung und Pflege, um auch im Christiane Wöllner erhält man Brote mit äußerst angenehmen Ge• nimmt, er habe wichtigere Dinge im kommenden Jahr eine reiche Ernte zu erbrin• schmack, verrät Edith Zimmermann. Kopf als ausgerechnet Kastanien... gen. Die Autoren Höhne und Wilhelm haben Johannes Höhne/Paul Gerhard Wilhelm, Zwölf Monate im Garten. Planen — Pflanzen — Pflegen — Süße Brote mit Nüssen, Rosinen und es sich zur Aufgabe gemacht, dem interessier• Dieser Mann jedoch ließ es sich nicht Ernten. Verlagsbuchhandlung Paul Parey, Berlin, Trockenfrüchten sind sehr beliebt und passen, nehmen, die eifrigen Sammler auf im• ten Gartenfreund einen wertvollen Begleiter Hamburg. 374 Seiten, 385 Einzeldarstellungen, 32 durch das Gartenjahr anzubieten. In ihrem wie das Früchtebrot, gut in die Weihnachtszeit. mer neue Kastanien aufmerksam zu Tafeln, Pappband, 38,— DM. Der überwiegende Teil der Rezepte wird machen. Ja, er schaute sogar zu den al• Handbuch: .Zwölf Monate im Garten — Pla• Li vlo-Salatküche, Herausgeber Union Deutsche nen — Pflanzen — Pflegen — Ernten' wird Mo• nach der bekannten vereinfachten Methode ten Bäumen empor, um abzuschätzen, Lebensmittel werke GmbH Hamburg, 196 Seiten, 35 hergestellt. Die Teige werden also nicht gekne• wo die nächste Ladung herunterpras• nat für Monat der Jahreslauf im Garten ver• ganzseitige Farbfotos, Spiralband, 5,85 DM. tet, sondern gerührt. seln würde und ob überhaupt noch eine folgt. Das Buch zeichnet sich durch Übersicht• Bei den Brötchen- und Pizzarezepten muß zu erwarten sei. lichkeit, Verständlichkeit und Praxisnähe aus. jedoch geknetet werden. Auch finden wir ein Schließlich aber bückte er sich, Es bietet auf 374 Seiten in 385 Einzeldarstel• lungen, 107 farbigen und 130 schwarz-weißen Rezept für einen Teig, der 8—10 Stunden in der blickte sich noch einmal um und hob ver• Kälte (also im Kühlschrank) gehen kann. legen lächelnd eine dieser glänzend• Fotos sowie 27 Tabellen eine Fülle von Das Legionärsbrot, ein Fladenbrot, wird auf braunen Kugeln auf. Seine Augen blitz• Informationen. dem Herd in der Pfanne gebacken. Man bricht ten vor Vergnügen, als er seinen Weg Jeder Monat ist in die vier Bereiche — fortsetzte — die Kastanie inseinerHand grundlegende Gedanken und Allgemeines, im es noch warm und verzehrt es mit einem guten sprang fröhlich auf und nieder... Blumen- und Ziergarten, im Obstgarten und Wein! Wie im ersten Büchlein wurden die benötig• Das Kind im Manne? Erinnerung an im Gemüsegarten — gegliedert. So wird dem ten Zutaten genau beschrieben. An die ge• die eigene Kindheit ? Oder doch nur der Leser ermöglicht, sich rasch und umfassend nannten Mehltypen sollte man sich dann auch Gedanke, daß eine Kastanie in der Ho• über verschiedene Pflanzenarten und auch stentasche vor Rheuma schützen soll? über anfallende Gartenarbeiten und deren halten. So erhält man hervorragende Brote, die es nirgends zu kaufen gibt. E.B. Als ich diese Zeilen niederschreibe, Ausführung zu informieren. Ein ausführliches liegt vor mir auf dem Tisch einer dieser Sachverzeichnis ermöglicht den Gebrauch des Edith Zimmermann, Brotbacken — Kein Pro• faszinierenden braunen Herbstboten. Buches als Nachschlagewerk, das dem Hob• blem. Auswahl von 40 Rezepten aus Teil 1,16 Sei- ftet DM 4 Auch ich konnte nicht wiederstehen und bygärtner jederzeit als wertvoller Ratgeber zur 85 ft ' ~- Brotbacken - Kein Problem habe mir aus dem Park eine Kastanie Seite steht. „Eine Diät soll ich machen? Sie haben gut re• l eil L b8 neue Brot-, Brötchen und Pizzarezepte. 24 Seiten, geheftet, DM 8,-. Zu beziehen durch die mitgebracht... Vorschläge zur Verwendung der Ernteer• den — Sie bekommen keine Spesen I" £™ ön Edlth Zirnme"nann, Königsberger Str. 31, träge, unterteilt nach Jahreszeiten, gibt die Zeichnung aus .The Wall Street Journal" //uu bmgen. 18. Oktober 1980 - Folge 42 — Seite 7 £>0$ ffflpnußcnblaii Jahrgang 31

7. Fortsetzung kann! Die ganze Welt ist eben voller Wunder... Albert tritt in die Tür, er hat seinen neuen Wenn Anna aber ihr Herz fragt, so weiß es Sonntagsrock an und Tomaschke staunt. „Sie Ottfried Graf Finckenstein genau, daß alle diese Wunder doch nur eine waren doch heute nacht am See und haben Kette sind, die über den See führt zu jener nach dem Holz gesehen ?" heimlichen Stelle im Rohr. „Zu Befehl, es war alles da!" DER KRANICHSCHREI Jetzt sitzt die Anna im Boot und läßt sich ru• „Na also, dann muß es auch da sein." dern wie eine Prinzessin. Mit dem Boot ist es „Ist aber nicht", der Bauer bleibt bockig, „ge• immer noch der kürzeste Weg zur Stadt, und klaut ist, und kein anderer als der Jeschawitz wenn der Vater rudert, dauert es kaum länger ist das gewesen, der war auch so scharf auf den als eine gute halbe Stunde. Nur hat er sie so sel• Posten!" ten mitgenommen, oder sie mußte im Boot „Sie sollten nicht so leicht jemand verdäch• warten, viele Stunden warten am Rande der tigen. Der Jeschawitz hat selber Holz gekauft Eine tragische Liebesgeschichte aus der Heimat bunten Stadt mit den großen Fensterscheiben, und es gestern abgeholt." hinter denen so viel Wunderbares liegt, daß Der Bauer bleibt bei seiner Meinung: Der man sich wohl nie sattsehen könnte. Herr Förster könne ja selbst sehen, ob der Hau• fen da wäre. Lydias Vater wird ruhiger, gibt aber noch „Bitte." „Gut, das wollen wir tun." Und alle drei ma• lange nicht klein bei. Das Gespräch dreht sich „Was ist eigentlich mit dem Jeschawitz Nirgends ein Lufthauch chen sich auf den Weg. Der Wagen holpert von nun ab in der Runde. In der Erregung ver• los ?" über die Wurzeln, daß es durch den Früh• steigt sich der Bauer sogar zu der Frage, seit Der Förster Tomaschke bleibt stehen und lingswald dröhnt. Heute aber wird sie selbst aussuchen, was wann denn die Förster die Diebe in Schutz sieht den jungen Kollegen ernst an : „Der Mann sie haben will. Sie wird nicht gleich kaufen, o nähmen ? hat sich sein Leben verkorkst — das ist nicht nein, sie wird sich alles ansehen, alle die vielen Ein verstohlener Blick „Davon ist keine Rede, und ich warne Sie, wieder gutzumachen. Im übrigen haben Sie ja Läden, und dann erst wird sie entscheiden. weiterhin solche Behauptungen aufzustellen ! gehört, was ich zu dem Bauern gesagt habe." Albert Bartsch wirft einen verstohlenen Wegen des Holzes werde ich der Oberförsterei „Ja, aber..." Als sie nun aber auf dem Markt steht, wäh• Blick auf Lydia. Wie gerade das Mädchen auf berichten, und die wird entscheiden !" Der alte „Nun, ich glaube, ich habe Sie schon früher rend die Sonne sengend auf dem Pflaster tanzt der schmalen Bank sitzt! Das feste Fleisch Dachs kann immer noch seinen Mann stehen, einmal gewarnt. Wo der Stamm krank ist, gibt und nirgends ein Lufthauch durch die Häu• spannt sich rund unter dem Rock. Sie fühlt wenn es darauf ankommt. Was nimmt sich es auch keine gesunden Triebe. Sehen Sie zu, sermauern dringt, da wird ihr ganz klein zu• wohl den Blick des Mannes, schaut aber selbst dieser Bauer denn heraus, wegen seiner lum• daß Sie aus der Sache herauskommen und da• mute. Der Platz ist fast leer, nur ein paar Spat• immer weiter geradeaus. Lydia weiß auf sich zu pigen elf Mark? „Weidmannsheil!" sagt er bei anständig bleiben, wie es sich für einen zen und Tauben widerstehen der Hitze. Die halten! noch und macht kurz kehrt. Mann gehört, der die Ehre hat, den grünen bunten Auslagen aber sind wie mit riesigen Das Holz ist wirklich fort. An seiner Stelle ist Der Hilfsförster Albert Bartsch ist die ganze Rock zu tragen." Säcken verhängt. nur noch ein rechteckiger, dunkler Fleck von Zeit nicht recht zur Geltung gekommen. Jetzt Förster Tomaschke ist sehr deutlich gewor• feuchten, halbverfaulten Blättern, auf denen tritt er vor und streckt Lydia die Hand hin : den, ganz gegen seine Gewohnheit. Aber es ist ein paar weißliche Würmer herumkriechen. „Verlassen Sie sich auf mich, Fräulein Lydia, auch klar, daß er nun nichts mehr zu sagen Die dicke Ida Einzelne Pflanzen, die ohne Sonnenlicht aus• ich werde Ihnen zu Ihrem Recht verhelfen!" wünscht. geschlagen sind, recken ihre geilen, gelben Dabei sieht er ihr tief in die Augen. Stengel wie Finger in die Höhe. Es ist nicht recht zu erkennen, was das Mäd• Plötzlich klopft jemand Anna von hinten auf Lydias Vater tobt schon wieder, daß es chen von seinen Worten hält, denn der Bauer Fahrt in die Stadt die Schulter : „Was stehst denn hier und stierst fremd aufklingt gegen die Ruhe der Buchen. schlägt plötzlich auf die Pferde ein, um den wie'n Kosebock ?" Wer nun den Schaden bezahlen wolle ? Er ver• Rest seiner Wut lotzuwerden, und die sprin• „Ich fahr' heut zur Stadt, willst mit• Das ist doch die freche Stimme der dicken lange einfach neues Holz! Einen Tag könne gen so scharf an, daß Lydia zu tun hat, sich an kommen ?" Ida, von der man sich soviel in den Dörfern er• man doch wohl mit der Abfuhr warten ? Aber der Runge festzuhalten... zählt. Die ist in der Stadt zu Hause wie keine der Oberförsterei sei es natürlich einerlei, Schweigend gehen die beiden Beamten Selbstverständlich will Anna mitkommen. andere. Welch ein Glück, sie zu treffen! wenn sie nur das Geld habe, dann passe keiner heim. Erst kurz vor der Försterei fragt To• Sie hat schon seit langem darauf gefiebert, Ida ist auch sofort bereit, zu helfen. Einkau• mehr auf das Holz auf... maschke : „Sie waren doch gestern abend am aber erinnern wollte sie den Vater nicht, daß fen, das macht immer Spaß. „Im Sortimentsla• „Halt!" unterbricht hier Förster Tomaschke, Seerand ?" sie das ganze Geld für die Arbeit auf der Kultur ger is zu teuer", erklärt sie sofort, „wir gehen zu für sich behalten hat. Ach, es war ja nicht viel, „das ist nicht wahr, ich habe noch gestern „Selbstverständlich!" Und das ist ja auch Pullwitz." vielleicht würde es nicht einmal reichen. Aber abend den Hilfsförster Bartsch hierherge• keine Lüge. Anna ist alles recht, und Ida zieht sie mit sich wenn ein Mädchen nie sein Eigenes hatte, schickt, weil mir die Sache auch nicht sicher „Ich muß nämlich den Vorfall berichten, und fort, wie eine Mutter ihr Kind führt. Bevor sie in wenn es sich nie hat schmücken dürfen, und war." Sie wissen ja, die Bauern sind manchmal hell• das erste Geschäft treten, fragt sie noch: wenn es dann noch einen hat, für den es lohnt, „Ach der! So junge Leute haben doch was hörig und können einem Unannehmlichkeiten „Wieviel Geld hast denn ?" — dann wird wenig Geld ein großer Schatz, den anderes im Kopf, wer weiß, wo der gewesen machen. — Übrigens, morgen kommt der Herr „Siebzehn Mark achtzig, ist aber auch für es sorgsam zu behüten gilt. ist..." Amtsrichter zur Pirsch auf den Bock. Hoffent• Schuhe, Strümpfe und wenn's geht einen „Was erlauben Sie sich ? Sie wissen wohl lich ist es nicht wieder umsonst." Der Vater ist ja seit der Krankheit sehr gut zu Hut..." nicht, daß ein Beamter seine Pflichten kennt „Dafür kann ich mich verbürgen. Ich bin Anna, und er hat es ja auch schon einmal er• „Na, alle Welt wirst dafür nicht kriegen, aber und danach handelt ? Wenn der Hilfsförster dem 'alten Herrn' auf die Schliche gekommen. laubt. Daß er nun aber selbst daran denkt und wir werden mal sehen." hingeht, ist das genau dasselbe, als wenn ich — Aber darf ich mir noch eine Frage ihr mit ein paar Worten alle Angst von der selbst dagewesen wäre!" erlauben ?" Seele nimmt, das ist mehr, als sie begreifen Fortsetzung folgt

Unser Kreuzworträtsel Verschiedenes /* Herbert Dombrowski feierl. Vorder• DAS OSTPREUSSENBLATT, Jahr• . .bucht Fleischermeister Gedicht V ster in gang 1950 bis 1979, kompl. preisw. l'elzart (Kurisch, 7 Körner- Anker• Ostdeutsche Spezialitäten - 4044 Kaarst 1 - Am Hoverkamp37 einer abzugeben. Postfach 1664, Haff) f nicht platz Sinnes• •truher Adlersdorf, Kreis Lotzen Nordhorn. Reihe organ Verpackungsfreier Nachnahme-Versand! Suche 2-Zi.-App., verkehrsgünstig, Grenz— V Y ~Y~ Y leer, Keller u. Balkon. Laupichler, kreis 2408 Timmendorfer Strand, Grützwurst Im Darm 500 g DM 3.30 im OH t1 . g seD Mühlenpark. Grützwurst (•Btpr. BOOg-Dosefn°n ^ ZllnDM5,90 früher, Landleberwurst im Darm m Ma/oran 500g DM7.90 Artille• Dringend bevor Landleberwurst m Ma/oran 400g-Dose DM5.50 Suche für meine 19jährige Enkelin rie > > RmderflecK für die Dauer eines Praktikums (Abk.) Ge lände• 800g-Dose DM6.70 (1.11.1980—31.1.1981) ein Zim• Ahte i form Schwarzsauer400q'Dose DM390 mer in Hamburg, möglichst Nähe

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Herbert Berger Der Sohn der Netze

ie haben ihr zugewinkt, als der weiße Ver• Sie weiß nicht, wie lange sie gelaufen ist. gnügungsdampfer vorbeifuhr. Deutlich er• Ganz allein ist sie. Niemand hält sie zurück, Skannte sie das blaue Kleid des Mädchens, wenn sie jetzt in den Fluß geht. Sie geht zu ih• neben ihr stand ihr Junge. Sie hörte die Musik, rem Kind. sah die Menschen auf dem großen Oberdeck Das Wasser gluckert heimtückisch, nur tanzen. Sie riefen ihr etwas zu, aber es war noch wenige Schritte und die Else Peukert wird nicht zu verstehen. bei ihrem Kind sein, hier ist niemand, der sie Jetzt erst kommen die Dampferwellen ans zurückhält. Ufer, verursachen ein leichtes Geplätscher. Da hört sie den dünnen kurzen Schrei. Er Sie hätte mitfahren können, aber sie be• kommt seitwärts von ihr, aus einem Uferge• gründete ihre Ablehnung damit, daß sie noch strüpp. Sie hat Mühe, zurückzugehen, der Fluß nie gern auf Dampfern gefahren wäre. Diese hat sie schon fest gepackt. Lüge benutzte sie wegen dem Mädchen. Sie Aber sie schafft es. hatte immer damit gerechnet, daß eines Tages Am anderen Morgen sehen die Soldaten eine Frau auftauchen würde. Aber jetzt quälte von ihrem Ponton aus das bräunliche Bündel sie der Gedanke, teilen zu müssen. am Ufer. Einer glaubt, da würde sich etwas be• Im Urlaub hat er sie kennengelernt. Es wäre wegen. So kommt die Else Peukert ans andere vielleicht doch besser gewesen, wenn sie Ufer, sie haben Mühe, ihr das Kind aus den überhaupt nicht mitgefahren wäre, der Sohn Armen zu nehmen. Eine Mutter mit ihrem Gumbinnen: Flußpartie mit Blauer Brücke oto Archiv hatte ihr aber so lange zugeredet, so sitzt sie Kind, fast erfroren, nichts Besonderes in der nun auf der Bank am Fluß. Zeit. In zwei Stunden ist der Dampfer wieder zu• Else Peukert sieht auf den Fluß, nein, nein, Else Peukert friert, obwohl sie in der Sonne „Wenn der Dampfer kommt, können wir rück, sie wird warten. die schöne Welt ist noch da. Vielleicht war ich sitzt. Die da neben ihr sitzt redet immer noch, beide ruhig einmal an Bord gehen, Ihr Sohn hat Nett ist das Mädchen, Else Peukert mag sie, etwas eingenickt, denkt die Else Peukert. Dann aber Else Peukert versteht sie nicht, es dröhnt doch bestimmt auch Zeit." Sie sieht auf Else verdammte Mütterlichkeit, sie möchte sie kommen immer die Schatten. in ihren Ohren. Peukert und lächelt. ganz einfach abstreifen, aber so einfach ist das Sie hätte schon einen Mann kriegen können, „Nach dem was so war und ist, können wir aber alles was Leben ist, gab sie ihrem Sohn. „Ist Ihnen nicht gut?" doch ruhig du zueinander sagen, wenn auch nicht. Else Peukert sieht auf den Fluß; wie sil• „Nein, nein, wissen Sie, ich habe manchmal berne Punkte, die unruhig hin und her tanzen, Es sind viele Männer gefallen, man muß fünfunddreißig Jahre dazwischen liegen, so alt darüber hinwegkommen, sagten die Leute, die nur so — na ja — es ist schon vorbei. Sagten Sie wäre heute meine Junge." sind die unzähligen Kuppen der kleinen eine braun-gelb gestreifte Decke und ein vieles sagen. „Nein, nein, also ich habe dann wenig Zeit, Wellen. Kartoffelsack?" Aus dem nahen Gebüsch kommt der starke Eine ältere Frau, etwa gleich so alt wie die mein Sohn auch, aber wenn Sie... ich meine, Duft der Reife, die Zweige biegen sich unter Else Peukert, setzt sich auf die Bank. „Ja, warum fragen Sie?" wenn du willst, können wir uns ja später der Last der Blüten. Ostpreußen erkennen sich schon an weni• „Nur so, ich meine..." treffen." Else Peukert hat Zeit, nachzudenken. gen Worten, und sei es nur ein Gruß. „Ja, es war schrecklich, aber Sie wissen Die Frau aus Gumbinnen ist etwas erstaunt, Das Flußwasser färbt sich schwärzlich, es Aber hier ist es ganz anders. Ein kurzes Zö• ja..." weil die Else Peukert plötzlich aufsteht und gluckert unter den scharfen zerbrochenen Eis• gern, dann einige tastende Worte, Else Peu• Dann erzählt die Frau, daß ihre Tochter mit sagt, sie hätte noch etwas ganz dringendes zu kert sitzt neben einer Frau, die mit ihr im Treck rändern am Ufer. dem Dampfer unterwegs sei, sie werde warten, erledigen. Sie verabreden sich auf den anderen von Gumbinnen bis an die Netze zusammen Schreie von Frauen und Kindern. bis sie zurückkomme. Tag. Darüber ein zerfetzter Sturmhimmel in der war. Else Peukert braucht das Alleinsein, sie In Else Peukert zieht der Schmerz durch den Winternacht. Else Peukert sieht sich selbst. braucht Zeit. Mit wem soll sie darüber Wiedersehen nach fünfunddreißig Jahren. ganzen Körper, sie möchte schreien, aber sie Hinter ihr der brennende Horizont, um sie sprechen? Es gibt viel zu erzählen, sehr viel. schweigt. herum verzweifelte Menschen. Wenn sie die Wahrheit sagt, wird sie ihren Es geht ihr gut, der Frau, sie ist mit ihrem „Ihnen ist wirklich nicht gut, vielleicht ha• Die Reste der zerbombten Brücke stehen Sohn verlieren. Wenn sie schweigt, betrügt sie Mann hier, sie haben ein Häuschen da drüben ben Sie sich zu sehr aufgeregt, Sie sollten..." wie scharfe aufgerichtete Spieße im Spiel von eine Mutter um ihr Kind, findet außerdem im Ort. Licht und Schatten der Leuchtkugeln. Else Peukert zwingt sich zu einem gequälten kaum hoch Ruhe. Die Kinder sind alle versorgt, sagt sie. Dann Es ging alles so schnell, daß sie es erst begrif• Lächeln. „Nein, ich sagte doch schon.. ." Das Mädchen im blauen Kleid ist nicht da• erzählt sie von der Flucht. fen, als alles vorbei war... Ihre Gedanken tanzen wie aufgewirbelte bei, als sie mit Peter spricht. Sie redet und re• Der mit Strohballen beladene Leiterwagen Ja, na ja, sie wisse ja Bescheid, damals mit Blätter. Ein Mädchen auf dem Dampfer, sie hat det, aber dabei ist die Angst in ihren Augen. kippte um, die Ballen verschwanden blitz• dem umgekippten Wagen an der Netze. die Zusteiger alle gesehen, am Steg, es war nur „Aber Mutter, was redest du—fünfunddrei• schnell in dem schnell fließenden Wasser des Else Peukert nickt, ja sie weiß Bescheid. ein Mädchen dabei, das mit dem blauen ßig Jahre war es so, was soll sich ändern, schön, Flusses. Die treibenden Eisschollen vollende• Und dann sagt die Frau, sie sollten sie doch Sommerkleidchen. sie ist meine Mutter, aber du, ich bin dein ten die Tragödie. einmal besuchen kommen, sie würden sich Junge." Frauen stürzten sich in den Fluß, ihre Braungelbe Decke, Kartoffelsack, stimmt freuen, wenn jemand von Ostpreußen kom• alles. Sie gehen auf Besuch in das Haus, wo die Schreie erstickten sofort. Sie wurden selbst men würde. Frau aus Gumbinnen wohnt. Opfer. Einundzwanzig Kinder, eingepackt in „Hat sie vielleicht ein blaues Kleid, ich Als sie nach drei Stunden wieder gehen, sagt Ja, damals an der Netze, sie hätte jetzt vier meine, Ihre Tochter?" Decken und Stroh, unfähig zu schreien, sind Söhne, wenn der eine nicht... Peter: »Du hast auf mich gewartet, ich auf dich, weg, einfach weg. Die Frau lächelt: „Ich glaube schon, aber sie und dann haben wir beide nicht darüber ge• Else Peukert hat Glück im Unglück, irgend• Sie sei damals fast selbst umgekommen. sprochen. Ich glaube, wir reden nicht mehr Aber es sei eben alles weitergegangen. zieht es nicht an, wenn sie auf dem Dampfer ein Soldat hat sie zurückgerissen, als sie in das bedient, sie verdient sich damit etwas neben• darüber, es bleibt unser Geheimnis, ich bin der Eiswasser wollte. Sie dankte es ihm, zerkratzte In eine dicke Wolldecke hätten sie den Jun• bei, warum nicht. Wie kommen Sie auf das Sohn der Netze und du bist meine Mutter. Fünf• sein Gesicht und schrie wie die anderen. gen gewickelt und dann noch in einen aufge• blaue Kleid?" unddreißig Jahre sind kein Pappenstiel. Sie ist Dann rennt sie neben dem Fluß. schnittenen Kartoffelsack. Die Frau neben sehr nett, wir würden sie in einen Zwiespalt Else Peukert weiß noch ganz genau, was da• „Nur so, ein Irrtum, nur eben so, man fragt stürzen, verstehst du, Mutter." manchmal..." Sie redet und ist noch immer mals war. Die da drin im Haus reden noch über den Be• unter einem schrecklichen Druck. Angeblich sollen Soldaten am anderen Tag such. Die Frau sagt: „Nette Leute, besonders eine Frau mit einem Kind noch gefunden Morgen int Walde Wenn es nicht das Mädchen ist, dann ist ihr der Sohn, so alt wäre unser Junge, wenn haben. Sohn auch der Sohn dieser Frau. nicht..." Wenn mich der kirchenkühle Wald umfängt, von weißen Nebelträumen halb verschleiert, woif an Aitendorf wenn Morgentau in allen g g Der Räuber mit der Axt Zweigen hängt, und erstes Frühlicht iese Geschichte ist wahr. Ob sie sich je• „Wen meinen Sie denn?" „Aber ich mußte Sie so schnell wie nur möglich Auferstehung feiert, doch im einzelnen so zugetragen hat, „Der — Räuber. Er wollte mich — erschla• hierher bringen. Mit so einem Ohnmachtsan• wenn zag der erste Dkann ich nicht genau sagen. Ich hörte gen, mit der Axt!" fall ist nicht zu spaßen. Und meine Axt liegt schräge Sonnenstrahl nur beiläufig von dem Vorfall. Westfalen hat „Das also war es", sagte die Schwester. noch draußen im Wald." ausgedehnte Wälder. Ein älterer Herr, den an einer Birke Weiß Herr S. blickte auf seinen Retter. Er wun• man zur Kur dorthin geschickt hatte, unter• „Wem — verdanke ich meine Rettung?" sich abwärts tastet, derte sich. Wie hatte er sich bloß dermaßen nahm eines Tages eine größere Wanderung. wenn weitergleitend er „Ihre Rettung? Nun, die verdanken Sie nie• entsetzen können? Aus dem Haargestrüpp Herr S. stammte aus Köln, ein Stadtbewohner als helles Mal mand anderem, als diesem Räuber mit der blickten ein Paar gute Augen. Aber seine seit Geburt. Er verirrte sich im Wald. Wald• im weichen, satten Samt Axt. Er hat Sie auf seinen Armen bis hierher Angst, die Dämmerung, der bedrohliche wanderer wissen davon, wie rasch so etwas ge• getragen, und das war keine leichte Arbeit für des Mooses rastet, Wald, die Furcht, nicht mehr heimzufinden... schehen kann, wenn man nicht aufpaßt. Herr S. ihn." „Ich hatte im Wald zu tun", sagte der junge wenn dann der jungen Sonne geriet in Panik, fühlte sich von allen Seiten be• „Aber — er kam doch aus dem Gebüsch her• goldne Pracht droht, und immer tiefer verlief er sich in den Mann, „da hörte ich Ihre Hilferufe, bin ihnen ausgestürzt, auf mich zu — und sein Bart, seine nachgegangen, und wie Sie da so plötzlich um• brillantenfunkelnd Wald hinein, begann zu rufen, merkte, wie das abstehenden Haare..." in den Gräsern schimmert, Entsetzen nach seinem Herzen griff. Dämme• kippten! Das ist mir an die Nieren gegangen. „Er steht draußen", sagte die Schwester, „hat der letzte Nebel, rung brach herein. Na, jetzt ist ja alles in schönster Ordnung. sogar ein paar Blumen besorgt. Ein sehr netter das Gewand der Nacht, Wiedersehen." Damit ging der junge Mann Plötzlich kam eine Gestalt aus einer der Par• junger Mann. Kann er jetzt hereinkommen?" hinaus. in ihrem warmen Hauch zellen heraus, bärtig, mit wild abstehendem vergehend flimmernd, „Halt! Bleiben Sie —!" Aber er war schon Kopfhaar, eine blinkende Axt über der Schul• Herr S. blickte zur Tür. „Ja, das ist er", meinte weg. so ist es mir, ter. Herr S. streckte beide Arme abwehrend er dann. In der Tür stand der junge Mann, et• nach vorn. Dann sank er mit einem schwachen was verlegen, einen Strauß Blumen in der „Wer ist das?" fragte Herr S. als hätt' an Gottes Hand Der Arzt lachte. „Sie werden's wahrschein• ich stumm sein Allerheiligstes Laut um. Hand, bärtig, die Haare wild vom Kopf abste• Er erwachte im Kreiskrankenhaus. Der Arzt hend. Er trat zum Bett. „Tut mir leid, daß ich Sie lich nicht glauben: der Sohn des Försters, stu• betreten: diert Medizin im ersten Semester, beschäftigt Die Seele ist der Heimat war bei ihm, eine Schwester. „Na, da sind Sie ja dermaßen erschreckt habe. Ist alles wieder klar mit ihm?" Der Arzt nickte. „Er benötigt sich in den Ferien im Wald. Wahrscheinlich zugewandt, endlich wieder", sagte der Arzt. Herr S. blickte noch etwas Ruhe, aber sonst ist er wieder auf laßt er sich die Haare jetzt schneiden. Der und meine Hände um sich, und plötzlich fiel ihm alles wieder ein, dem Damm." Schreck hat ihn doch ziemlich mitgenommen." falten sich zum Beten. sein Umherirren im Wald, die wilde, drohende Gestalt, die blinkende Axt. Herr S. ließ sich die Adresse geben. Sie wurden Lothar Wegner „Sie waren ganz schön schwer!" Der junge spater recht gute Freunde, trotz des wuchern• „Wo — ist er?" fragte er. Mann legte die Blumen auf die Bettdecke. den Bartes, trotz der wild abstehenden Haare. 18. Oktober 1980 - Folge 42 - Seite 9 tHis £fiprnificnblaii Kultur Unerwartete Festspielbegegnungen Friedrich der Große und E.T.A. Hoffmann

elch unerwartete Begegnung: Im Ballsaal des großzügigsten Barock• Wschlosses von Schottland, des von Adam entworfenen Houpetoun House, in die• sem Jahr für einen Abend eine Dependance der Edinburgher Internationalen Festspiele, spielt das Schottische Barockensemble Kom• positionen von Königen, kurze Stücke und schwermütige Lieder von Heinrich dem VIII. ebenso wie von einem seiner Opfer, der hinge• richteten Königin Anne Boleyn, von Maria Stuart, von Ludwig XIII. Der eigentliche Anlaß war die öffentliche Uraufführung einer Musik zum 80. Geburtstag der Königinmutter Elisa• beth. Aber was uns besonders berührt, ist die Salzburger Festspiele: Mitte und der Höhepunkt, als solcher auch Auch im 60. Jahr wurde ausgiebig im Programmheft gewürdigt: Die der .Jedermann' ge• Sinfonie Nr. 1 in G von Friedrich dem Großen, spielt. Unser AP-Foto ein etwas militärisch klingendes, doch reich zeigt Senta Berger und differenziertes Stück barocker Meisterschaft Maximilian Sc hell aus zweiter Hand,- danach das köstliche Flö• tenkonzert in G seines Lehrers Johann Quantz. Im zweiten Teil, der mit dem vorigen Jahrhun• sterabend des London Symphony Orchestra München hat seine Tradition vor allem als demar Nelsson, demnächst Kasseler Gene• dert beginnt, lernt man deutsche, englische, unter Claudio Abbado mit dem heute in der Stadt der Opernfestpiele mit den .Ortsheili- ralmusikdirektor, der als Einspringer im ,Lo- italienische Lieder von Albert Herzog von Welt führenden Pianisten Alfred Brendel, der gen' Mozart, Wagner und Richard Strauß be• hengrin' in der umstrittenen Inszenierung von Sachsen-Coburg, dem Prinzgemahl der Köni• aus Nordmähren stammt, ein Konzert, das wahrt und ist auch in diesem Jahr seinem Goetz Friedrich (früher Komische Oper Ost- gin Victoria kennen und hört die sechste Sin- ganz Mozart und Mahler gewidmet war. Brauch unter dem zu früh verstorbenen Gün• Berlin, demnächst Chef der Deutschen Oper lonie seines Freundes Felix Mendelssohn-Bar- Und eine besondere Attraktion bot die aus ther Rennert (der übrigens einige Jahre in Kö• West-Berlin) neuen musikalischen Glanz ver• tholdy. Von ihm steht auch in diesem Jahr dem Posenschen stammende Elisabeth nigsberg gewirkt hat) treu geblieben, nach lieh. manches auf dem Programm von Edinburgh, Schwarzkopf, bis vor wenigen Jahren als dem Osten offen zu sein, wie das ebenso in Und in Salzburg war es neben einigen be• nicht von ungefähr, ist doch sein Anteil, nicht Opern- und Liedersängerin in der ganzen Bayreuth im Rahmen des heute Möglichen der sonders gelungenen Konzerten, Serenaden nur von der Thematik her, beträchtlich am bri• Welt, besonders aber in Edinburgh und Salz• Fall ist. Theo Adam ist einer von denen, die und Liederabenden, neben einer enttäu• tischen, besonders am schottischen Musikle• burg gefeiert, die an vier Nachmittagen sechs quer durch Europa von seinem Ost-Berliner schenden Inszenierung von Shakespeares ben. ausgewählte Sängerinnen und Sänger aus ih• Hauptsitz her ebenso wie der Tenor Peter .Wie es euch gefällt' und einer ebensowenig So hat es doppelten Bezug, wenn Mendels- ren Meisterklassen vorstellte — alle englisch- Schreier — dieser auch in Salzburg — zu den geglückten neuen .Entführung aus dem Serail' sohn-Bartholdy auch auf einem der beiden sprachig und doch alle mit Operngesängen zuverlässigen Säulen des internationalen dank Jean Pierre Ponnelle und James Levine Programme des Leipziger Gewandhausorche• und Liedern von Mozart bis Richard Strauß, Opernbetriebs gehören. Zu den in München eine sich in Einfällen geradezu überschla• sters in der an die 3000 Zuhörer fassenden Us- von Schumann bis Mahler und dazu ein Ope• gebotenen Raritäten und Kostbarkeiten zähl• gende und musikalisch opulente Inszenierung her Hall erscheint. Dessen derzeitiger Dirigent rettenbeispiel von Franz Lehär (,Giuditta'). ten die Neuinszenierung von Richard Strau• von Jacques Offenbachs .Hoffmanns Erzäh• KtirtMäsur ist ja effektiv ein Nachfolger Men- Manchen der Sänger und Orchester waren ßens früher Oper »Feuersnot', die.höchst'er• lungen'. Da wurde auf eigenartige Welse1 der delssohn-Bartholdys, eines der wichtigsten wir in diesem Sommer bereits bei anderen folgreiche Wiederholung der hier uraufgeführ- Genius aus Königsberg, verfremdet, proble• Chefdirigenten des ältesten, noch heute be• Festpielen begegnet, aus deren reichem Re• ten Oper des Berliners Aribert Reimann ,Lear' matisch und doch wieder faszinierend1, gegen• stehenden Orchesters in Deutschland, zu de• servoir wir hier einige Momente ansprechen (nach Shakespeare) mit Dietrich Fischer- wärtig in einer Darstellung des E.T.A. Hoffmann, nen in stolzer Folge auch Arthur Nikisch, Wil• möchten. Dieskau in der Titelrolle und seiner Frau, der dem der spanische Tenor der allerersten helm Furtwängler und Bruno Walter, nach Leider fehlt diesmal einer, in Bayreuth, wo Ungarin Julia Varady, als einer der Töchter, Weltklasse Placido Domingo seinen individu• dem Zweiten Weltkrieg Herbert Albert, der man ihm nicht beide .Siegfriede' zugestehen Händeis ,Judas Maccabaeus', die konzertante ellen Stempel aufdrückte. Das Gespann Pon• Sudetendeutsche Franz Konwitschny und der wollte (in .Siegfried' und in .Götterdämme• Aufführung von Hugo Wolfs .Corregidor' und nelle und Levine hat dafür gesorgt, daß auch in Tschecke Vaclav Neumann (der nach dem den rung'), wo er kaum schlechtere Figur gemacht als Beitrag zur 800- Jahr-Feier des Hauses Wit• diesem Jahr ,Die Zauberflöte' in der Felsen• .Prager Frühling' unterdrückenden Einmarsch hätte als der protegierte Manfred Jung, und in telsbach eine hoch ergötzliche kulturhistori• reitschule zusammen mit einer glanzvoll er• aus Protest Leipzig verließ) gehörten. München, wo es mit der Neuinszenierung von sche Collage aus Oper, Madrigal, Tanz, Arien neuerten , Ariadne auf Naxos' unter dem grei- Obzwar in diesem Jahr die deutschen Soli• .Tristan und Isolde' mancherlei Schwierigkei• und Pantomime,Historische Oper in Bayern'. senjungen Karl Böhm und in der Regie von sten und Orchester rar vertreten sind, domi• ten gab und er den zunächst übernommenen In Bayreuth gab es keine Neuinszenierung, Dieter Dorn zu den eigentlichen Höhepunkten niert doch weitgehend die deutsche Musik, Tristan zurückgegeben hat. Wir meinen Rene aber das sensationell erfolgreiche Dirigierde• gerieten, und nicht Karajans, Aida' und .Hoch• wie in jeder Saison. Als besondere Ereignisse Kollo. büt des aus der Sowjetunion emigrierten Wol- zeit des Figaro'. Ernst Schremmer seien hervorgehoben: jeweils in der Original• sprache, Joseph Haydns .Schöpfung* unter Je• sus Lopez-Cobos mit dem London Philharmo• nie Orchestra; eine Liedermatinee mit der großartigen Sopranistin Licia Popp, die aus der Kunsterlebnis als Kunstbegeisterung Slowakei gekommen ist, und die vor allem als Mozart- und Strauß-Sängerin von den Salz• Wiederentdeckung der Vergangenheit — Woher kommt das große Interesse an Kunstausstellungen? burger und den Münchener Festspielen kaum wegzudenken ist, mit Gustav Mahlers vier as keinem Politiker in der heißesten liche Besucher, die besonders begeistert sind, terer Grund: Man will, man .muß' einfach da• Liedern aus des Knaben Wunderhorn und fünf Wahlkampfphase gelingt — das die besonders zahlreich kommen. Und, ohne bei sein: Kunsterlebnis als Kunstbegeiste• Heine-Liedern von Johannes Brahms; die bringen exzellente Darbietungen Prophet zu sein, kann man schon heute vor• rung, als Prestigegewinn. Dazu gesellt sich ein• Mezzosopranistin Sarah Walker mit Liedern W weniger Objekte eines ägyptischen Königs• aussagen: Die Preußen-Ausstellung des Jah• fach die Neugier und bei Tutanchamun, „Tutti" von Wolf und Schumann; Janet Baker mit grabes fertig. Tutanchamun hat Hunderttau• res 1981 in Berlin wird nicht nur ein zahlenmä• genannt, auch die Attraktivität des Goldes. Schubert-Liedern und in vielen Solisten- und sende nach Köln gebracht. Erstaunen, Freude, ßig überwältigender Erfolg, sondern die inten• Aber dieser Massenandrang, dieser Mund• Sinfoniekonzerten die reiche Literatur von aber auch Unsicherheit — das sind die häufig• sive Auseinandersetzung im Guten wie im Bö• funkerfolg wäre weithin folgenlos, wenn un• Bach bis Brahms und Liszt ,• die fälligen Huldi• sten Reaktionen auf dieses Massenphänomen. sen mit einem der wichtigsten Kapitel unserer sere Museumsgestalter nicht in der Präsenta• gungen zum Offenbach-Jubiläum; ein Mei- Ja, auch Skepsis und Bedenken einiger gleich• deutschen Geschichte zur Folge haben. tion der Exponate, amerikanischen Beispielen sam berufungsmäßig pessimistischer Beob• folgend, ja sie heute übertreffend, moderne In• achter. In jedem Fall viele Gründe, über den Woran liegt das letztlich? Zwei Hauptursa• strumentarien entwickelten und mit großem Massenzulauf zu bestimmten Kunstausstel• chen scheinen deutlich: eine gleichsam auf- Erfolg anwendeten, die auch dem ursprünglich lungen nachzudenken. Denn — das scheint rüttelnd-propagandistische Wurzel und eine Unkundigen, Unbewanderten sowohl den Zu• Anfang der 80er Jahre klar zu sein — Ausstel• museumstechnische Grundlage. Fragt man gang zur Kunst wie zur Geschichte ermögli• lungen über Gesamtwerke anerkannter die großen Regisseure der Mammutausstel• chen: Schautafeln, Dias, Begleitfilme wie po• Kunstgrößen wie über historische Epochen lungen, wie Kölns Borger etwa, nach den Ursa• pulär-wissenschaftliche Begleitführungen sind oder Persönlichkeiten sind Magnete für Hun• chen des Massenzulaufs, so weisen sie vor al• die Wurzeln dieser, Geheimnisse'. Zwei stän• derttausende. lem auf die Massenmedien hin. Das Fernse• dige Beispiele für diese Glanzpunkte ständiger Erinnern wir uns: Es begann vor etwa zwölf hen, das das tägliche Weltgeschehen zum lo• moderner deutscher Kunstpräsentation: die Jahren in der Bundesrepublik, speziell in kalen Erlebnis in der regionalen Schau oder in Völkerkunde-Museen in Berlin-Dahlem und Hamburg und Köln und ging weiter in Berlin, Kultursendungen macht, kündet einer Millio• das Römisch-Germanische Museum in Köln, München, Stuttgart, aber auch in kleineren nenschar von diesen Expositions-Ereignissen. das — durchaus nicht negativ — auch als ein Städten wie Hildesheim und Darmstadt, Ba• Und, da nach McLuhan die moderne Kultur „Supermarkt römischer Kunst" bezeichnet den-Baden und anderswo. Mit Ausstellungen „eine Reihe sinnlicher Vorlieben" ist, folgen wird. den Fernseh-Rufen Hunderttausende. über Chagall und Picasso, Böcklin, aber auch Bei aller Freude, bei aller Begeisterung über über die Staufer, jetzt die Wittelsbacher, Ma• Warum kommen sie ? Einige, wenn nicht die die Erfolge unserer Museumspolitik sollten wir ria Theresia und Josef II. strömten bis dahin für meisten, wollen einfach — durchaus legitim — natürlich nicht vergessen, daß trotz aller lo• die Kunst unerreichbar gehaltene Bevölke• etwas sehen. Der Schau-Effekt ist durchaus benswerten Bemühungen immer nur ein Teil rungsschichten en masse in Museen. Durch• nicht zu unterschätzen. Dazu kommt aber hängenbleiben kann und noch so viele, noch aus kein deutsches Phänomen allein. Denn noch etwas anderes: Die Erfolgswelle der so erfolgreiche Ausstellungen zwar etwas zur ähnliches ist auch aus New York oder aus Paris Großausstellungen deckt sich fast nahtlos mit Verlebendigung, zur Verschönerung unserer und seinem Centre Pompidou zu berichten, in der Wiederentdeckung der Vergangenheit, schwierig-komplexen Gesamtsituation bei• das täglich, auch ohne besondere Reizthemen mit der Nostalgie. Und unbestreitbar steckt tragen, ihnen es aber insgesamt gesehen wie wie .Paris-Berlin' oder .Paris-Moskau', mehr darin auch ein Stück Eskapismus, ein Stück der Kultur allgemein geht: sie ist „ein dünnes Kostbarer Salbenbehälter aus der Tutancha- als zehntausend Besucher kommen. Beson• Flucht aus unserer übertechnisierten Welt. Apfelhäutchen über einem glühenden Chaos" mun-Ausstellung Foto Eckolt ders bemerkenswert: Es sind vor allem jugend• Allzu menschlich, allzu verständlich ein wei• (Nietzsche). Heinz Commer (KK) Geschichte £Ü5 tfijmu&mblail 18. Oktober 1980 — Folge 42 — Seite IQ

pier noch Stifte zur Verfügung hatte, formu• lierte er in Gedanken Gedichte, lyrische Im• Ein Vorbild unverbrüchlicher Heimattreue pressionen von starker Aussagekraft, die er später — nach seiner Entlassung — aus dem Abschied von a. D. Dietrich von Saucken, letzter Befehlshaber in Ostpreußen Gedächtnis zu Papier brachte. München — Im Alter von 88 Jahren starb Nach dem Krieg widmete er sich — obwohl am 27. September General der Panzertruppe er als Folge seiner vielen Kriegsverletzungen a. D. Dietrich v. Saucken in Pullach bei Mün• stark gehbehindert war — in erhöhtem Maße chen. Er wurde am 2. Oktober auf dem Wald• seiner Kunst. Er war Mitbegründer der 1962 in friedhof in München-Solln mit militärischen München entstandenen „Zunft der Sonntags• Ehren beigesetzt. Weit über 100 ehemalige maler" und schuf seither eine Fülle von Ge• Kameraden, Landsleute aus seiner ostpreußi• mälden und Zeichnungen, von denen ein gro• schen Heimat, Verwandte und Freunde gaben ßer Teil ausschließlich aus der Erinnerung ihm das letzte Geleit. nachgestaltete Motive seiner ostpreußischen „Sein Leben galt den ihm anvertrauten Sol• Heimat darstellen. Seine Bilder wurden auf daten und seiner Familie." Diesen ebenso verschiedenen Ausstellungen gezeigt, vor 6 schlichten wie charakteristischen Satz aus der Jahren noch veranstaltete die Firma Krauss- Traueranzeige griff General der Kavallerie Maffei in München auf Initiative und in Zu• a.D. Gustav Harteneck bei seiner Grabrede sammenarbeit mit der Ost- und Westpreußen• auf und zeichnete in kurzen Abrissen den Le• stiftung eine eigene Dietrich v. Saucken-Aus• bensweg des Verstorbenen, zu dessen hervor• stellung. ragenden Tugenden „beispiellose soldatische Helmut Damerau legte für die Ost- und Tapferkeit" gleichermaßen wie „große Westpreußenstiftung in Bayern nach alter ost• menschliche Güte" gehörten. preußischer Reiterart einen Tannenbruch und Einem alten Adelsgeschlecht noch aus der für den Heimatkreis Fischhausen einen Kranz Vorordenszeit entstammend, 1892 in Fisch• nieder. In seiner Gedenkrede sagte er u.a.: hausen als Sohn eines Landrats geboren, be• „Wir wissen, daß der Name des Generals der gann Dietrich v. Saucken seine militärische Panzertruppe Dietrich v. Saucken der Kriegs• Laufbahn 1910 als Fahnenjunker im ostpreußi• geschichte angehört. Wir wissen aber auch, schen Grenadier-Regiment Nr. 3 in Königs• daß sein Name auf der vorerst letzten Seite des berg. 1912 zum befördert, nahm er — stets in vorderster Front kämpfend — am Er• sten Weltkrieg teil, wurde siebenmal verwun• Gärtnerschule Wittenberg/Tapiau det, erhielt das EK I und II, das goldene Ver• wundetenabzeichen und den nur selten ver• Es ist vorgesehen, in Ergänzung des Berichts liehenen Königlichen Hausorden von Hohen- über die Gartenbauschule Labiau einen Arti• zollern mit Schwertern. Nach dem Krieg kel über die Gärtnerinnenschule Wittenberg wurde er in die übernommen und zu veröffentlichen. Da weder uns noch dem gehörte bis 1922 dem Infanterie-Regiment 1 in Verfasser ein entsprechendes Foto zur Verfü• Königsberg an, wurde anschließend zum Rei• gung steht, wären wir unseren Lesern dankbar, ter-Regiment 8 nach Schlesien und 1923 in das wenn sie uns hier behilflich sein könnten. Reiter-Regiment 2 in Allenstein und Osterode Die Redaktion versetzt. 1934 ging er als Taktiklehrer an die Kriegsschule Hannover und übernahm 1937 von tiefer Tragik erfüllten Schlußkapitels der als Kommandeur das Reiter-Regiment 2, das 750jährigen Geschichte Ostpreußens stets nunmehr in Angerburg in Garnison lag und ehrenvoll verzeichnet bleibt". das er zu Beginn des Zweiten Weltkriegs im Po• Den Kranz der Landsmannschaft Ostpreu• len- und Frankreich-Feldzug führte. Zur Pan- ßen legte als Vertreter des Bundesvorstands Oberstleutnant a. D. Wilhelm v. d. Trenck nieder. Als der mit einem Bahrtuch mit dem Eiser• Von Mensch zu Mensch nen Kreuz von 1813, einem Stahlhelm aus dem ' Ersten Weltkrieg und einem Offiziersäbel be• deckte Sarg in die Gruft gesenkt wurde, er• Horst Rudat (60) ist klang — von einem Trompeter geblasen — die wegen Erreichen der Al• Kavallerie-Retraite aus dem Großen Zapfen• tersgrenze als Kom• streich und anschließend das Lied vom guten mandeur des Lufttrans• Kameraden. Acht Stabsoffiziere des Wehrbe• port-Kommandos der reichskommandos IV in München hielten Bundeswehr aus dem während des gesamten von Oberstleutnant Dienst ausgeschieden. i. G. Dr. Heinz Radke geleiteten militärischen 1920 als Sohn eines Zeremoniells die Totenwache, ein Landwirts in Wirtberg (früher Wirtkal- len), Kreis Insterburg, als ältestes Kind trug das Ordenskissen. Im Auftrag des Bun• geboren, wuchs er in einer immer größer desverteidigungsministers legte der Kom• werdenden, fröhlichen Familie in dem mandeur der 1. Gebirgsdivision, am Abhang zu den Pregelwiesen roman• Hackenzellner, einen Kranz nieder. tisch gelegenen Ort auf. Von 1926 bis Für alle Beteiligten war die beeindruckende Letzte Truppeneinschiffung vor der Halbinsel Heia im Mai 1945: Ein Verdienst von General 1930 besuchte Rudat die Dorfschule des Feierstunde ein tiefes Erlebnis: Der Abschied Nachbarorts Groß Laschnicken und v. Saucken Foto aus „Der Kampf um Ostpreußen", Motorbuchverlag, Stuttgart von einem Menschen, dessen Name zum wechselte anschließend zur Oberschule Sinnbild für militärisches Können, soldatische der Kreisstadt über. Nach dem Abitur zertruppe versetzt, wurde Dietrich v. Saucken das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten Haltung und Tapferkeit, menschliche Größe entschied er sich für die Offizierslauf• im Herbst 1940 zunächst Kommandeur der 4. zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Von und unverbrüchliche Heimattreue geworden bahn der Luftwaffe. Er trat am 1. No• Schützenbrigade des 4. Panzerdivision, an• sich selbst und von seinen Soldaten hatte er »st. Doro Radke vember 1938 in das Fliegerausbildungs• schließend Kommandeur dieser Division. In das Letzte abverlangt, um Zehntausenden von regiment 16 in Schleswig ein, wurde den Winterkämpfen 1941 /42 in Rußland durch ostpreußischen Zivilisten die Flucht vor dem nach erfolgter Ausbildung 1940 selbst einen Kopfschuß schwer verwundet, über• Ansturm der Sowjets zu ermöglichen und ih• Fluglehrer und zum Leutnant, am 1. nahm er nach seiner Genesung im Sommer nen damit das Leben zu retten. Zusammenarbeit April 1942 zum Oberleutnant befördert. 1942 die Führung der Schule für Schnelle Durch geschicktes Verhandeln mit dem Be• Minister Hasselmann würdigt Charta Die weiteren Stationen: 1. Dezember Truppen in Krampnitz und war ab Juni 1943 fehlshaber der Roten Armee gelang es ihm, für Hannover — Der Stellvertretende Mini• 1942 Staffelkapitän beim Kampfge• wieder als Kommandeur seiner 4. Panzerdivi• die Reste seiner 2. Armee Bedingungen zu er• sterpräsident Niedersachsens und Minister schwader 55, März 1943 Verleihung des sion, dann als Kommandierender General des reichen, die wenigstens einem größeren Teil für Bundesangelegenheiten, Wilfried Hassel• Ritterkreuzes, 1. Juni 1943 Beförderung XXXIX. Panzerkorps und schließlich als das Uberleben ermöglichten. Er selbst ging in zum Hauptmann. Im März des Jahres Oberbefehlshaber der 2. Armee im Weichsel• mann, hat den Heimatvertriebenen dafür ge• sowjetische Gefangenschaft, wurde zu den üb• dankt, daß sie bereits vor 30 Jahren feierlich 1945 war er bereits mit knapp 25 Jahren bogen ununterbrochen im Fronteinsatz. lichen 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt und Gruppenkommandeur des Kampfge• auf Gewalt und Vergeltung verzichtet haben. Harteneck ging besonders auf die tiefe Tra• kehrte erst 1955 nach München zu seiner dort Bei der Feier des Niedersächsischen Bundes schwaders 200. Insgesamt brachte er 337 gik ein, die darin begründet liegt, daß dieser so ansässig gewordenen Familie zurück. Feindflüge hinter sich. Kurz nach Grün• der Vertriebenen aus Anlaß des 30jährigen Be• heimatbewußte Ostpreuße noch zum Schluß Als zweiter Redner würdigte Generalmajor stehens der Charta der deutschen Heimatver• dung der Bundeswehr zog es Horst Ru• die auf verlorenem Posten kämpfende 2. Ar• a. D. Gustav Lombard, der mit v. Saucken das dat 1956 wieder zu den Fliegern. Nach triebenen erklärte Hasselmann in Hannover: mee übernehmen mußte, ohne seine geliebte schwere Los der Gefangenschaft teilte, aus ei• „Die Bedeutung und das moralische Gewicht vielen Einsatzstationen und einem Heimat retten zu können. Das hoffnungslose genem Erleben die vorbildliche Haltung und Halbjahreslehrgang 1960 in den USA der Charta liegen darin, daß die Heimatver• Ende vor Augen, versuchte er alles, um Zivil• Standfestigkeit seines Kameraden und Freun• triebenen in einer Zeit, als die Schrecken des wurde der inzwischen zum Major beför• bevölkerung und Soldaten aus dem Kessel des. Die vielfältigen Schikanen und Demüti• derte Luftwaffenoffizier 1962 Oberst• Krieges und der Nachkriegszeit noch gegen• herauszubringen. Ende April 1945 waren rund gungen, Monate der Einzelhaft und sonstige wärtig waren, Versöhnung und Zusammenar• leutnant, 1964 Kommodore des Luft• 40000 Soldaten der 2. Armee sowie eine un• Drangsalierungen konnten den unbeugsamen transportgeschwaders 63, Celle/Höhn. beit angeboten haben". Im Namen der Nieder• übersehbare Zahl von Flüchtlingen in der Willen des Generals nicht brechen. Sein La• 1965 Oberst. 1971 gab er das Truppen• sächsischen Landesregierung wies Hassel• Danziger Niederung und auf der Fri• gerkommandant bezeichnete ihn einmal als kommando ab und wurde Referent im mann die Angriffe des Juso-Vorsitzenden, schen Nehrung eingeschlossen. Als Groß• „Mann mit eisernen Nerven". Bundesverteidigungs-Ministerium. Das Willi Piecyk, auf die Arbeit der Vertriebenen- admiral Dönitz ihm ein Flugzeug sandte mit Trotz aller Härte gegen sich selbst aber war Jahr 1974 sah ihn als General der Flugsi• verbände zurück. Damit wollten die Jung- Dietrich v. Saucken ein hochempfindsamer cherheit in der Bundeswehr mit dem dem Befehl, sich herausfliegen zu lassen, soziahsten einen großen Teil der deutschen Be• Mensch mit großen musischen Begabungen. Dienstgrad eines Brigadegenerals. Vom schickte von Saucken die Maschine — ebenso völkerung verunglimpfen, der sich in den Ver• Schon von Kindheit an malte und zeichnete er, 1. Januar 1975 bis Mitte 1977 war er Chef wie später auch ein Schiff der Kriegsmarine — banden der Heimatvertriebenen repräsentiert eines Luftwaffenstabs in Dänemark. Als mit Verwundeten zurück und meldete durch durchstreifte die Wälder und Felder seiner sehe und ohne den die Aufbauleistung nach Generalmajor und Kommandeur des Funk: „Wo meine Soldaten bleiben, bleibe ich ostpreußischen Heimat und hielt mit dem Stift dem Zweiten Weltkrieg nicht möglich gewe• Lufttransport-Kommandos der Bun• auch". die unmittelbaren Eindrücke des Auges fest. sen wäre. Als Skandal bezeichnete Hassel• deswehr (sei dem 1. Juli 1977) beschloß Nachdem in den ersten Maitagen der größte Selbst in der schweren Zeit der Gefangen• mann die Forderung der Jungsozialisten, die Rudat seine vielseitige, erfolgreiche mi• Teil der Zivilbevölkerung auf die Halbinsel schaft malte er unter schwierigsten Bedingun• mehr als 300 Patenschaften mit Ostdeutschen litärische Laufbahn am 30. September. Heia gebracht worden war, vollzog v. Saucken gen und mit primitivsten Mitteln kleine Bilder aufzulösen. Hasselmann bedauerte, daß sich am 9. Mai die per Funkspruch befohlene Kapi• und Karten, die er an seine Kameraden im La• die SPD bisher noch nicht öffentlich von der O.S. tulation. Noch in den letzten Kriegstagen er• ger verschenkte. Als er während der härtesten Polemik der Jungsozialisten distanziert hat. hielt er die höchste Tapferkeitsauszeichnung, Monate im Gefängnis in Einzelhaft weder Pa• M.B. 18. Oktober 1980 — Folge 42 — Seite 11 XM5 £ftimu|)mblati Landeskunde / Das neue Buch

Einfälle der Litauer das „Feste Haus" Eckers• berg an der See-Enge zwischen Spirding- und Heimat — umgeben von Wäldern und SeenTirklose e errichtet. Die Johannisburg, am Ausfluß des Pissek aus dem Roschsee gelegen, Fast 900 Aufnahmen vermitteln ein umfassendes Bild der Stadt und des Kreises Johannisburg sicherte den Flußübergang und war ein Stütz• punkt an der alten Handelsstraße, die von Ra• is ist etwas Schönes, stenburg über Rhein—Eckersberg—Arys— anhand von Bildern Johannisburg am Pissek entlang nach Polen Elau s früherer Zeit, führte. Vermutlich war sie eine alte Bernstein• sei es allein oder im straße, auf der das „Gold des Samlands" bis an Kreis der Familie, sich die Küste des Schwarzen Meeres befördert dem Zauber einer ver• wurde. In den Wäldern südlich des Spirding trauten Landschaft, die und am Pissek betrieben Beutner eifrig Bie• uns Heimat ist, hinzuge• nenzucht, und der Fischreichtum der Seen gab ben, in Gedanken dort• manchem Fischer ein gutes Auskommen. Die hin zurückzukehren, wo günstige Handelslage und das Pflegerhaus als man einst glücklich war, Absatzmarkt ließen bald vor der Johannisburg sei es Land oder Stadt, eine Ansiedlung von Fischern, Beutnern und oder beides zugleich. Jäger entstehen, die am 10. November 1367 Eine neue Möglich• von Ulrich Fricke, Komtur von Balga, ihre erste keit bietet sich dafür an, hat jetzt doch auch die Handfeste erhielt. Kreisgemeinschaft des Kreises Johannisburg Erst nach dem Frieden am Molno-See einen Bildband hergestellt und herausgege• (1422), wobei die Jahrhunderte überdauernde ben, zusammengestellt von Gerhard Bosk: es MH| Grenze zwischen Ostpreußen und Polen fest• „Kreis Johannisburg. Heimat, umgeben von gelegt und bestätigt wurde, begann der Orden Wäldern und Seen." Die Fülle der gebotenen damit, das umliegende Land um Johannisburg Ansichten ist überwältigend. „Der Kreis Johan• planmäßig mit Dörfern zu besiedeln. Damals, nisburg", schreibt der Verfasser in einem Vor• um das Jahr 1428, entstanden als Zinsdörfer wort, „ist von den vielen historisch und wirt• Belzonzen, Bialla, Drygallen, Kumilsko, und schaftlich natürlich gewachsenen Kreisen als Freidörfer Kowalewen, Lissaken und etli• Ostpreußens ein Kreis besonderer Art. Nicht che andere mehr. Im späteren Nordteil des nur als Grenzkreis, sondern ebenso als ein wei• Kreises wurden die Dörfer Gregersdorf, Arys, tes Naturgebiet, umgeben von Wäldern und Seegutten und Lissuhnen, Eichendorf und Seen, ragt er aus der Vielfalt aller anderen Na• Eckersberg gegründet; damals noch häufig be• turparadiese heraus. Die Johannisburger Städte in vertrauter Landschaft: Johannisburg (Rathaus).. stehende altpreußische Siedlungen hat der Heide ist zum Inbegriff eines Teiles der großen Orden zu Zinsdörfern erhoben und durch die Wald- und Seenlandschaft Ostpreußens heit erlangt hat und dessen Ursprung im Kreis Student an der Albertina. Er wurde Direktor Ausstellung einer Handfeste privilegiert. geworden." Johannisburg liegt: Erich von Drygalski, der des Kneiphöfschen Gymnasiums, und am 9. Als erste Siedlung scheint Johannisburg Ein Porträt auf Seite 34, das den bis zur Ver• berühmte ostpreußische Geograph, der von Februar 1865 wurde ihm ein Sohn geboren: selbst schon bald nach der Anlage des Ordens• treibung amtierenden Landrat Herbert Zie• 1901 bis 1903 mit einem Dreimast Marssegel• Erich von Drygalski, der Südpolforscher. schlosses seinen dörflichen Charakter verlo• mer zeigt, gibt uns Anlaß, in seinen Aufzeich• schoner mit Dampfhilfsmaschine die berühmt Geschichtlich gesehen verdankt Johannis• ren zu haben, denn die Beutner- und Fischer• nungen über sein Amtsgebiet zu blättern. Da gewordene Südpolar-Expedition unternahm. burg seine Entstehung dem Wirken des Deut• siedlung am Fuße des Festen Hauses wuchs heißt es zum Beispiel: Die Drygalskis sind eine ostpreußische Fami• schen Ordens. Spät erst ging dieser an die Be• durch Zuzug von Händlern und Bauern ver• „Die Stadt Johannisburg mit rund 7500 Ein• lie, ihr Stammsitz war Drigelsdorf. Im Jahre siedlung der „Großen Wildnis". Die dichten hältnismäßig schnell an und war bald zu einem wohnern bot das Bild einer hübschen, ländli• 1438 gründete Martin Drigal bei der Besied• Wälder und ausgedehnten Sümpfe boten „ansehnlichen Flecken" geworden. Aber erst chen, typisch östlichen Kreisstadt. Sie war, wie lung der Wildnis den nach ihm benannten Ort Schutz vor dem Feind, bargen aber auch Ge• mit dem Gründungsprivileg des Großen Kur• auch eine Anzahl Landgemeinden, 1914/15 Drigelsdorf (im späteren Kreisgebiet Johan• fahren in sich, da der Anmarsch des Feindes fürsten, das vom 9. November 1645 datiert ist, beim Russeneinfall zum Teil zerstört worden. nisburg). Der Name wandelte sich im Verlauf nicht leicht zu orten war. Jedoch schon um die erhielt Johannisburg Stadtrechte. Die anderen Der Wiederaufbau wurde schon während des der Zeit. Aus Drigelsdorf wurde Drygallen (bis Mitte des 14. Jahrhunderts war die Johannis• beiden Städte des Kreises, Bialla (Gehlenburg) Weltkrieges begonnen und war 1918 zum gro• 1938) und aus Drigal Drygalski. Ein Pfarrer burger Gegend als „erobert" zu betrachten. und Arys, wurden 1726 von Friedrich Wil• ßen Teil durchgeführt, ein besonderes Ruh• Drygalski betätigte sich im 18. Jahrhundert als 1345 legte Hochmeister Heinrich Dusemer helm I. zu sogenannten Immediatstädten er• mesblatt für die alte preußische Verwaltung. Heimat- und Kirchenforscher. 1798 wurde die von Arffberg die Feste Johannspurgk am Pis- hoben. Damit verfolgte der König das Ziel, das 1937/38 wurde an das Hauptgebäude des Familie in den Adelsstand erhoben. Zahlrei• sek an, zunächst als festes Holzblockhaus, mit bis dahin wenig bekannte Johannisburger Ge• Landratsamtes unter völliger baulicher Über• che Geistliche, Ärzte und Pädagogen sind aus Wall und Graben umgeben. Achtzehn Kilo• biet dem Handel und Verkehr zugänglich zu holung desselben und Beseitigung der baufäl• ihr hervorgegangen. Ein Sproß der Familie ge• meter nördlich von ihr wurde 1360 als Flan• machen und in die Gesamtwirtschaft Ostpreu• ligen Nebengebäude ein großer Flügel ange• langte nach Königsberg, wahrscheinlich als kensicherung gegen die damals recht häufigen ßens einzugleidern. baut (wie ein Bild auf Seite 13zeigt, d. Verf.), ein Werk des leider zu früh verstorbenen Meisters in seinem Fach, Kreisbaumeister Kaiser. Südlicher Wind trug den Duft von Kiefern heran und ein kräftiger Nordost fächelte Kühlung herbei Besonders geglückt war auch der Erweite• Das alles mag vielleicht manchem Leser im dergrund rücken, der die Stadt wie ein weiter der Kreisstadt beginnend. (Ein Ortsregister rungsbau des Kreiskrankenhauses (ebenfalls Augenblick als unwichtig erscheinen oder ihn Mantel umgibt, See und Fluß und Bäche, son• mit Seitenverweisen sucht man leider verge• auf Seite 13 abgebildet, d. Verf.) und die völlige gar langweilen. Aber ich meine, daß es immer nenflirrende Flächen, monddurchtränkte bens.) Es folgt die Soldatenstadt Arys, danach Modernisierung desselben. An beachtlichen gut ist, den Anfängen dann und wann nachzu• Wunder der Nacht in sich bergend. Die Atmo• die Stadt Gehlenburg. Dem Kreis „Inmitten der öffentlichen Gebäuden in der Kreisstadt mö• gehen, um dabei festzustellen, was preußi• sphäre der Stadt wurde von beidem bestimmt. unvergleichlich schönen Natur" mit Dörfern gen noch neben der Evangelischen Kirche das scher Fleiß und preußische Ordnung aus der Südlicher Wind trug im Sommer den Duft von am Rande und in der Heide ist die Mehrzahl Rathaus, die neue Landwirtschaftsschule und einstigen Wildnis geschaffen hat: Eine wun• Kiefern heran, und ein kräftiger Nord-Ost fä• der Bilder gewidmet. Nicht vergessen wurden das anläßlich des Wiederaufbaus in das Eigen• derschöne, paradiesisch anmutende Land• chelte vom Roschsee Kühlung herbei, durch die Land- und Forstwirschaft sowie wunder• tum des Kreises übergegangene Hotel ,Graf schaft. Damals, vor der Vertreibung, brauchte die Straßen, die Gärten, über den Markt. schöne Landschaftsaufnahmen. Abschlie• Yorck' erwähnt sein." man nur nach Süden hin über die Landes• Doch genug der beschreibenden Zeilen. Das ßend wird die Verbindung zum Patenkreis Apropos Graf Yorck: Als Major war er 1797 grenze zu schauen, um den Kontrast festzustel• vorliegende neu geschaffene „Bilderbuch" gibt Schleswig-Flensburg mit Fotos und Dokumen• zum Chef eines in Johannisburg liegenden Fü• len von drüben und hüben. Und was die Stadt, eine viel bessere, anschaulichere und faszinie• ten, mit Kreis- und Stadtwappen gezeigt. Trotz silierbataillons ernannt worden. Das abgele• was Johannisburg selbst betrifft, sei an dieser rende Möglichkeit her, das Auge zu erfreuen seines Umfanges ist das Buch handlich und gene Städtchen inmitten riesiger Wälder bot Stelle noch einmal an Graf Yorck erinnert, der und das Herz zu erwärmen, mit einer überwäl• wurde mit größter Sorgfalt hergestellt. Ein Yorck und seiner Familie nicht einmal ein — als er 1799 die Stadt wieder verließ, als eine tigenden Zahl von Bildern gefüllt, daß man sie Schmuckstück für jeden Bücherschrank — Haus, wie er es brauchte, um seinen Offizieren wichtige Aufgabe auf ihn wartete — beim Ab• kaum auf einmal zu durchblättern oder gar zu nicht nur für Johannisburger . Und wer jetzt den Aufenthalt während des Winters erträg• schied erklärte, hier sei ihm die schönste und zählen vermag. Im ersten Moment betrachtet, schon an ein Weihnachtsgeschenk denkt, lich zu machen. Das Haus wurde dann mit Un• die glücklichste Zeit seines Lebens vergönnt mögen es für einen Bildband zu viele auf ein• dürfte der Sorge enthoben sein. P.B. terstützung von König Friedrich Wilhelm III. gewesen. Und ist nicht danach noch alles viel mal sein. Aber welche Möglichkeit böte sich Gerhard Bosk, Kreis Johannisburg. Heimat. gebaut, lag in einem freundlichen Garten und schöner geworden? Denken wir nur an die uns sonst an, den Heimatkreis, abgerundet als Umgeben von Wäldern und Seen. Ein Bildband. Ein• wurde später das ebenfalls fehlende Amtsge• sauberen, breit angelegten Straßen. Und dar• Ganzes, vor Augen zu haben? führender Text von Gerhard Wippich. Selbstverlag der Kreisgemeinschaft Johannisburg, Gerhard richt. über hinaus: Wer in seinem Innern besonders Herausgeber und Hersteller haben sich sehr dem Wasser zugetan ist, wird sagen, Johan• Bosk, 2358 Oersdorf. 336 Seiten, 876 Abbildungen, 6 Da nun der Griff in die Vergangenheit ein• viel Mühe gegeben, auch was die Wiedergabe Kartenskizzen, 1 Karte Kreis Johannisburg auf dem nisburg sei von einem Kranz von Seen umge• mal geschehen ist, darf man eines Mannes ge• der Fotos betrifft, die Motive, die einander er• vorderen Vorsatz, 1 Karte auf dem hinteren denken, der auf ganz andere Weise Berühmt• ben. Andere werden den Wald in den Vor• gänzen, abschnittweise zusammengefaßt, mit Vorsatz, glanzkaschierter Pappband, 39,80 DM.

Gehlenburg (Rathaus mit Kirche ... Arys (Bronsartstraße mit Heldendenkmal): Grenzkreis JohannisbörL' Fotos Archiv — Aktuelles Das £lipKußcnbiaii 18. Oktober 1980 - Folge 42 Seite 12 Ost- und Westpreußen dabei Landsmannschaft beteiligte sich am Festumzug des Hessentags

Wiesbaden — Die Landesgruppe der geschätzte Besucher —, vor den beiden ersten Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen Bürgern des Landes Hessen und den fast ge• in Hessen beteiligte sich erstmals an dem seit schlossen versammelten Landespolitikern 20 Jahren stattfindenden Hessentag. Im Spät• darzustellen. Auch im Bild- und Wortbericht herbst des vergangenen Jahres fand eine De- des abendlichen Regionalfernsehens wurde legiertentagung der Landesgruppe statt, bei der Wagen gezeigt und fand Erwähnung. der ein Tagesordnungspunkt der Verstärkung Unter den 285 Spielmanns- und Fanfaren• der Breiten- und Öffentlichkeitsarbeit gewid• zügen und Motivwagen traten u. a. eine Eger- met war. Angeregt durch diese Aussprache länder Trachtengruppe, ein Egerländer Mo• (Mitstand die Idee, sich mit einem Wagen an tivwagen, ein Motivwagen „Heimatvertrie• dem großen Festumzug dieses Jahres zu betei- bene in Lumda" und Vertriebene unter dem ligen. Das Motto des Hessentags lautete: „Wir Motto „Im neuen Heimatland Hessen — die Hessen", der Wagen der Landsmannschaft lief alte Heimat nicht vergessen" beim Motivwa• unter dem Motto. „Wir Ost- und Westpreußen gen von Stadtallendorf im Kreis Marburg-Bie• in Hessen." In vielen freiwilligen Arbeitsstun• denkopf in Erscheinung. den wurde von den Kreisgruppen in Marburg Es waren die Vertriebenen, die mit ihrem und Wiesbaden der Wagenaufbau gezimmert „Tag der Heimat" und ihrer entschiedenen und dekorativ gestaltet. Er war eine gelungene Einstellung zu Brauchtum, zum kulturellen Gemeinschaftsleistung. Von Landsleuten in und historischen Erbe der Heimat die Hessi• Wiesbaden konzipiert (vor allem durch Lm. sche Landesregierung inspirierten, den all• Kukwa) und graphisch hergestellt (Lm. Laub• jährlichen „Hessentag" ins Leben zu rufen. Der meyer), in Marburg handwerklich auf- und ab• erste Hessentag fand 1961 statt, der diesjäh• gebaut (Lm. von Schwichow), stellte eine Ost• rige war als 20. der Jubiläumstag. Ostpreußen Motivwagen der Kreisgruppen Marburg und Wiesbaden: Wirkungsvolle Offentlichkeits- preußenfamilie in Grünberg den Wagen (Lm. und Westpreußen waren dabei. H.R./H.K. arbeit Foto Kukwa Schäfer), die begleitenden Damen kamen aus Wiesbaden, für die Organisation sorgte Lm. Kukwa. Otto von Schwichow als Landesvor• Wellems sprach sich für eine Normalisie• sitzender sowie sein Vertreter, Hugo Rasmus, rung der Beziehungen mit den östlichen begleitet von Damen in ost- und westpreußi• Mutiges Bekenntnis zur Heimat Nachbarn auf der Basis der Menschenrechte schen Trachten, überreichten Ministerpräsi• aus und verlangte die Gleichstellung der deut• dent Holger Börner und Landtagspräsident Dr. schen Minderheiten in den Ostgebieten. Der Wagner jeweils einen Bronze-Elch, das Ost• Gut besuchtes Treffen der LO-Landesgruppe Rheinland-Pfalz Verlust der Heimat könne nicht durch Lasten• preußensymbol, sowie das Westpreußenjahr• — ausgleich ersetzt werden, vielmehr bedürfe es buch. Die Abteilung Kultur der Landsmann- Frankenthal Das Bekenntnis zur gemein• lautern mit Heimatliedern umrahmt wurde, einer klaren politischen Aussage zur Wieder• samen historischen und kulturellen Vergan• hielt der Chefredakteur des Ostpreußenblatts, vereinigung. Eindringlich warnte der Redner genheit, die nachdrückliche Forderung auf Hugo Wellems. Vor über 400 Teilnehmern vor der Gefahr einer „zweiten Vertreibung" aus Wiederherstellung der nationalen Einheit setzte sich der Redner für eine Stärkung des dem abendländischen Kulturkreis. Redaktionsschluß entsprechend dem Verfassungsauftrag und „gesunden Nationalgefühls" und des Ge• der Appell an die Politiker, auf eine Lösung der schichtsbewußtseins der jüngeren Generation Nach dem Besuch der dokumentarischen gesamtdeutschen Frage hinzuarbeiten, stan• ein. Er vertrat die Ansicht, daß es ohne den Ausstellung „Die Marienburg", die bis zum 2. jeweils den im Mittelpunkt des Landestreffens der Versailler Vertrag und die Abtretung deut• Oktober im Rathaus zu sehen war, fand am LO-Landesgruppe Rheinland-Pfalz. scher Ostgebiete nach 1918 keinen National• Nachmittag auf dem Rathausplatz ein Volks• Mittwoch der Vorwoche Landesvorsitzender Otto Moratzky bedau• sozialismus und keinen deutsch-polnischen fest mit Auftritten von Trachtentanzgruppen erte in seiner Begrüßung, daß die Landsmann• Krieg gegeben hätte. Die Vertriebenen, 1945, aus Zweibrücken und Frankenthal statt. Ma• schaften mehr und mehr auf sich selbst gestellt nach dem Zweiten Weltkrieg, als „Ferment der rie-Grete Renk, Kaiserslautern, machte die seien und nicht von allen politischen Parteien Zersetzung" ins zerstörte Westdeutschland zahlreichen Besucher mit der ostpreußischen schalt Ostpreußen in Hamburg stellte für die unterstützt würden. Das Hauptreferat der geschickt, hätten entscheidend mitgeholfen, Mundart vertraut. Mit gemeinsam gesunge• begleitenden Damen die heimatlichen Trach• Veranstaltung, die vom Ostdeutschen Chor in der Bundesrepublik ein demokratisches nen Heimatliedern klang das Landestreffen ten zur Verfügung. Neustadt und dem Ostpreußen-Chor Kaisers• Gemeinwesen auf die Beine zu stellen. aus. loi Fast 300 Zugnummern zogen in einem vier• stündigen Zug an den Zuschauern, die aus ganz Hessen in Grünberg zusammengeströmt waren, vorbei. Es war der einzige landsmann• schaftliche Motivwagen, der sich im Festzug befand. In auffallender Weise wies er auf die Zwei alte Pillauer sind immer noch aktiv gegenseitigen Verbindungen Hessen—Ost- und Westpreußen hin. Am Rande zierten Von Ostpreußen nach Schleswig-Holstein — ,Heimat' und ,Möwe' nach wie vor in der Ostsee im Einsatz Städtewappen der nordostdeutschen Heimat den Wagen, der Beachtung fand, und die Kiel — „Zwei alte Pillauer noch aktiv" — Fischkutter, gebaut von der Kutterwerft Mo- wenn auch nuräußerlich. Sie blieb ihre 14,40 m Landsleute nebst ihrer Landsmannschaft ha• hierbei geht es nicht um zwei alte Knaben, die dersitzki im ostpreußischen Pillau. Die Mo- lang und ihre gemütlichen fünf Meter breit. ben die Gelegenheit wahrgenommen, sich vor noch rüstig ihr Tagewerk verrichten, sondern dersitzkis errichteten nach dem Krieg ihre Aber vor acht Jahren ging sie gewissermaßen der größeren Öffentlichkeit — etwa 120000 um Holz. Genauer: Um Holzboote, zwei kleine Werft wieder in Maßholm an der in Pension. Doch nur scheinbar. Sie hatte zwei Schlei, in Schleswig-Holstein. Leider ist der Jahre still im Hafen gelegen und sah nicht letzte der Familie vor kurzem einem Unfall mehr schön aus. Schwarz geteert und das zum Opfer gefallen. Deck an einigen Stellen undicht. Aber je• Der eine der beiden von Modersitzki noch mand, der ihr unter die Haut sehen konnte in Ostpreußen gebauten Kutter war vor vier und ihre alte, solide und irgendwie auch Jahren noch in Maßholm auf Slip. Der Sohn, schöne Form erkannte, übernahm sie, als er der mit seinem Vater damals im Jahre 1938 an hörte, daß sie abgewrackt werden sollte. Der dem Schiff mitgewirkt hatte, erkannte es so• Motor war in Ordnung, das Holz gesund. fort wieder. Die Bauweise war unverkennbar, Warum abwracken? Der neue Besitzer unter• sie ist heute nicht mehr üblich. Nur viel klei• schrieb eine Revers, durch den er sich ver• nere Boote dieser Art werden heute noch in pflichtete, mit dem Schiff nie wieder Fische zu Schweden hergestellt. Es ist die alte Klinker• fangen, dichtete das Deck ab, baute ein größe• bauweise. Wer sich darunter nichts vorstellen res Steuerhaus, richtete im Fischraum Kojen kann, wird wissen, wie die alten Wikinger• ein und befuhr mit der „Möwe" jetzt die schiffe aussahen: Nicht Planke neben Planke, schwedischen und dänischen Gewässer, um sondern die obere überlappt die untere. Bei sich, seiner Familie und seinen Freunden, vor diesen Schiffen sind sie aus guter Eiche, vier allem jungen Leuten, einen erholsamen Ur• Zentimeter stark, mit verzinkten Eisenbolzen laub zu verschaffen. Erholsam nicht wie heute zusammengehalten. Die Eichenbohlen sind allgemein üblich, sondern als Aktivurlaub. So heute noch gesund, nur die Bolzen müssen ein Schiff läßt kein Faulenzen zu, man muß alle zwanzig Jahre erneuert werden. Etliche mit anpacken, zumal es noch einen etwas hö• sind dünngerostet wie eine Hutnadel, wenn heren Mast und Segel bekommen hatte. sie ersetzt werden. Jetzt allerdings meint der Eigner, neun Beide Schiffe, die „Heimat" und die Jahre Ostsee seien genug. Er möchte das „Möwe", sind damals von Ostpreußen nach Schiff weitergeben, aber nur in verständige Schleswig-Holstein gefahren, und beide haben Hände, die dieses noch starke und gesunde langen Jahre hindurch ihr altes Leben weiter• Fahrzeug zu erhalten wissen, um die Tradition geführt. Die „Heimat" fischt noch jetzt mit ih• nicht vorzeitig sterben zu lassen. Und auch, rem ostpreußischen Eigner Böhnke — wenn weil es ein gutes Schiff ist, das immer noch si• auch über neuen Gründen, im Skagerrak, Kat- cher seine Besatzung trägt, wenn große teure tegatt und vor Göteburg. Allerdings wurde ihr Plastikboote längst den schützenden Hafen hier im Westen bald ein neuer Steven ange• suchen. Denn mit ihm kann man noch, wenn setzt und dabei das Vorschiff gleich um drei• alle Funktionen überprüft sind, bei acht Wind• einhalb Meter verlängert, so daß sie jetzt stärken auslaufen, um dann, wenn schönes sechzehneinhalb Meter mißt und mit 70 BRT Wetter ist, bereits dort zu sein, wohin die ande• vermessen ist. So tut sie von Laboe aus, in ren dann erst aufbrechen. Und weil es den ein• dem kleinen Fischereihafen in der Nähe Kiels, zigen Luxus besitzt, der heute von Wert ist, Tag für Tag ihren schweren Dienst auf der namhch Raum und Platz, der oft auf schnitti• Ostsee, sorgfältig gepflegt: Schwarz der gen Yachten rar ist und wo sich die Mannschaft Rumpf und weiß das Deck und das Steuerhaus. gegenseitig auf die Nerven geht. Mit diesem al• ten Arbeitsschiff aus einer geruhsamen Zeit Die „Möwe" allerdings wechselte ihren Eig• kommt man erholt und gestärkt zurück in un• Pillauer Fischkutter ,Möwe': Über 40 Jahre auf So Foto Polonski ner. Und auch sie veränderte ihr Aussehen, sere Zivilisation. Olaf Polenski Soziales 18. Oktober 1980 — Folge 42 — Seite 13 £)05 £tiprcuß(nbluii

Häftlingshilfegesetz: IZedtt im ^Utay

Verschleppung war politisch bedingt Arbeits- und Sozialrecht Bayerischer Verwaltungsgerichtshof zur Entstehung der „DDRVVon Richter Fritz Albrecht-Maeding Das regelmäßige wöchentliche Fußballspiel in einer Betriebssportgemeinschaft steht auch MÜNCHEN — Ausgangspunkt für diese bemerkenswerte Entscheidung des Bayerischen „DDR" 1949 wenigstens seine teilweise Ver• dann unter dem Schutz der gesetzlichen Un• Verwaltungsgerichtshofs war ein Fall nach dem Häftlingshilfegesetz. Nach diesem Gesetz wirklichung. Angesichts des geschichtlichen fallversicherung, wenn der Sport an einem ar• können verschleppte Deutsche Entschädigung erhalten, wenn die Verschleppung politisch Ablaufs in den Jahren 1945 bis 1949 liegt es of• beitsfreien Tag stattfindet und keinen Wett• bedingt war. Gerade um die letztgenannte Voraussetzung kam es in der Rechtsprechung aber fen auf der Hand, daß die sowjetische Besat• kampfcharakter aufweist. Den Wettkampf• zu unterschiedlichen Urteilen. Während die Untergerichte meist die Voraussetzung bejahten, zungsmacht in ihrer Zone von Anfang an das charakter eines Fußball -Pokalturniers, an dem hob das Bundesverwaltungsgericht Berlin derartige Urteile stets auf und versagte den Antrag• gebietseigene Interesse verfolgte, den sowjeti• Betriebssportgemeinschaften verschiedener stellern eine Entschädigung mit der Begründung, die Rückführung von Flüchtlingen in den schen Einflußbereich nach Mitteleuropa aus• Unternehmen teilnehmen und bei dem an ei• Osten sei als Repatriierungsmaßnahme nicht politisch bedingt gewesen. zudehnen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß nem Tag im Jahr ein gestifteter Pokal ausge• alle Maßnahmen kommunistischer Machtha• spielt wird, hat das Bundessozialgericht ver• Diese Ansicht hat der Bayerische Verwal• Die sowjetische Besatzungsmacht handelte ber ausschließlich der Verwirklichung kom• neint. Ein solches Turnier ist also Unfall versi• tungsgerichtshof nunmehr mit Urteil vom 16. bei der Verschleppung demnach aus gebiets• munistischer Ideologie und Ziele zu dienen chert (BSG — 2 RU 45/79). Oktober 1979 widerlegt. Er schloß rieh in die• eigenem Interesse. Seit dem Einmarsch der haben; denn der Kommunismus versteht sich ser mutigen Entscheidung nicht der Ansicht sowjetischen Truppen in das Gebiet des Deut• als eine absolut gültige Heilslehre. Bei einem noch nicht sechs Monate beste• des Bundesverwaltungsgerichts Berlin an, wo• schen Reiches bestand die Absicht der sowje• henden Beschäftigungsverhältnis ist der Ar• nach Vergeltungsmaßnahmen (Lagerhaft, Si• tischen Politiker in Deutschland, einen So• Dem gebietseigenen Interesse, der Aus• beitnehmer nicht verpflichtet, die ihm gegen• birien etc.) erst drüben in Betracht gezogen wjetstaat zu errichten und diesen Staat als Sa• dehnung des sowjetischen Machtbereichs, über erklärte Anfechtung des Arbeitsvertrags worden seien und nicht Grundlage der Ver• telliten in völlige Abhängigkeit zur UdSSR zu durch den Arbeitgeber innerhalb der dreiwö• - diente auch die Festnahme der Volksdeut• schleppung gebildet hätten. Eine Ansicht, die bringen. Weil dies in Bezug auf Gesamt• schen auf dem Gebiet der sowjetischen Besat• chigen Klagefrist von § 4 Kündigungsschutz• sozusagen ein Umdenken an der Grenze deutschland nicht gelungen ist, mußte man zungszone. Wie das Geschehen in allen kom• gesetz anzugreifen. Die Anfechtung eines Ar• voraussetzt. sich spätermit einer Teillösung, der Gründung munistischen Ländern bis auf den heutigen beitsvertrags wegen Irrtums über eine ver• Er führte hierzu aus, es gebe keine Anhalts• der „DDR", begnügen. In diesem Zusammen• Tage zeigt, ist die Ausschaltung und Bestra• kehrswesentliche Eigenschaft des Arbeit• punkte für einen derartigen Absichtswechsel hang verkündete das sowjetische Staatsober• fung politischer Gegner fester Bestandteil nehmers (§ 119 Abs. 2 BGB) ist nur dann „un• der Sowjets. Bereits die Gefangennahme in der haupt Michail Kalinin im August 1945: „Damit kommunistischer Politik. Die Volksdeutsche verzüglich" erklärt (nach § 121 Abs. 1 BGB), SBZ diente der späteren Vergeltung wegen die Kriegsgefahr wirklich auf lange Zeit hinaus Gruppe, die in dem Zusammenhang mit den wenn sie spätestens innerhalb einer Frist von 2 angeblicher Kollaboration mit dem NS-Re- verschwindet, ist es erforderlich, daß wir unse• Wochen nach Kenntnis der für die Anfechtung Kriegsereignissen in die sowjetische Besat• — gime — zum Ausdruck gebracht durch die ren Sieg konsolidieren." Konsolidierung des zungszone geraten war, mußte zwangsläufig zu maßgeblichen Tatsachen erfolgt ist (BAG 7 Flucht. Sieges hieß Export des Kommunismus durch den politischen Gegnern gerechnet werden. AZR 38/78). Die in die SBZ geflohenen Volksdeutschen immer weiteres Ausgreifen des Sowjetimpe• Diese Gruppe kannte das sowjetische System Die gesetzlich vorgeschriebene Lohn- und boten ansonsten keinerlei Anlaß für Maßnah• riums; und es hieß ganz korrekt und vor allem aus eigener Erfahrung. Die sowjetischen Be• Gehaltsfortzahlung im Kranheitsfall kann mit men der Besatzungsmacht, sie verhielten sich Integration der Staaten Ost-, Mittel- und Süd• satzungsbehörden konnten deshalb davon einer innerbetrieblichen Vereinbarung zwi• äußerst diszipliniert. osteuropas in die sowjetische Operationsbasis. ausgehen, daß die Volksdeutsche Gruppe ge• schen Geschäftsleitung und Betriebsrat nicht gen die Errichtung einer volksdemokratischen außer Kraft gesetzt werden (LArbG Frankfurt Ordnung in der sowjetischen Besatzungszone — 7 Sa 915/79). war. Die Verschleppung der Volksdeutschen Der erste Versuch der Sowjets geht auf das Jahr 1918 zurück in sibirische Straflager war deshalb eine kon• sequente Maßnahme kommunistischer Poli• Mieturteile in Stichworten tik. Dabei ist auch zu bedenken, daß den An• Der erste Versuch der Sowjets, in Deutsch• auch auf deutschem Boden Konzentrationsla• Heizung: Eine Heizungsanlage, die sich in gehörigen der sowjetischen Truppen nicht be• land einen Sowjetstaat zu etablieren, geht auf ger errichtete bzw. die aus der Zeit des Natio• vollem Umfang in einer Teileigentumsanlage kannt sein konnte, welche Deutsche in der so• das Jahr 1918 zurück. Damals schickte Lenin nalsozialismus vorhandenen Lager weiter be• befindet und ausschließlich zu deren Versor• wjetischen Besatzungszone aus den Ostgebie• sechs seiner wichtigsten Mitarbeiter, darunter trieb. Die unter sowjetischer Kontrolle ste• gung bestimmt ist, kann nicht Gegenstand von ten stammten und wo sie sich aufhielten. Sie Bucharin, nach Berlin. Die deutschen Militär• henden Konzentrationslager Buchenwald, Sondereigentum sein. Sie dient auch dann bedurften hierzu der Denunziation durch Ein• behörden verboten aber die Einreise der Dele- Sachsenhausen und Bautzen wurden erst 1950 dem gemeinschaftlichen Gebrauch der Teilei• heimische oder der Zuführung du rch deutsche 'jdtion. Nur Radek gelang es, verkleidet nach aufgelöst. gentümer, wenn sie bestimmungsgemäß nur Herl in zu kommen. Dieser hatte den Auftrag, Stellen, wie durch Polizeidienstkräfte und von einem Teileigentümer betrieben wird und Ein weiterer wichtiger Schritt zur Einbezie• einen Geheimvertrag mit dem deutschen Funktionäre der KPD. Dabei War den deut• die Räume eines Teileigentums nur mit hung der späteren „DDR" in den sowjetischen Spartakistenführer Liebknecht abzuschlie• schen Kommunisten auch daran gelegen, Wärme, nicht jedoch mit Wasser versorgt Machtbereich war dann die unter dem Druck ßen. In diesem Vertrag versprach Lenin, der mögliche Gegner außer Landes zu schaffen. werden (BayObLG, Beschl. — 2 Z 13/79). der sowjetischen Besatzungsmacht vollzo• spartakistischen Propaganda Geld und Waf• gene Zwangsvereinigung von KPD und SPD fen zu liefern und Karl Liebknecht als Präsi• zur SED auf dem „Vereinigungsparteitag" am denten der Deutschen Sowjet-Republik anzu• 21. und 22. April 1946. Mit der Gründung der erkennen. Angesichts dieses wichtigen Zieles SED war in der sowjetischen Besatzungszone Gesundheitswesen: sowjetischer Außenpolitik kann es keinem das Instrument geschaffen, das die völlige Zweifel unterliegen, daß die Sowjetunion nach Gleichschaltung der politischen Kräfte in ihre der Besetzung ihrer Besatzungszone in absolute Unterordnung unter die Vorherr• Deutschland im Jahre 1945 von Anfang an das schaft des Kommunismus ermöglichte. Bei der Zuwachs bei Krankenhauskosten? gebietseigene Interesse hatte, das besetzte Gründung der „DDR" im Jahre 1949 war diese Finanzierung bald wieder im Parlament — Kostenexplosion befürchtet deutsche Gebiet in ihr Herrschaftssystem zu Entwicklung längst abgeschlossen. Mit der integrieren. Der Verlauf war in der sowjeti• „DDR" wurde nur noch das staatsrechtliche BONN — Das Krankenhausfinanzierungsgesetz, im Juni vom Bundesrat abgelehnt, muß in schen Besatzungszone Deutschlands ähnlich Faktum geschaffen, das die Einbeziehung Mit• der neuen Legislaturperiode vom Bundestag und der Länderkammer erneut beraten werden. wie in anderen nach 1945 unter den sowjeti• tel-Deutschlands in den sowjetischen Satelli• Im Bonner Arbeitsministerium wird bereits ein Entwurf ausgearbeitet, der allerdings keine schen Einflußbereich geratenen Staaten. Mit tenbereich endgültig abschloß. Die Gründung Änderungen gegenüber dem von der Unionsmehrheit im Bundesrat abgelehnten Gesetz bein• Hilfe von Volksfronttaktik und unter dem der „DDR" ist demnach nur als folgerichtiger halten wird. Druck sowjetischer Bajonette konnten die Abschluß eines auf die Anfänge der Sowjet• Kommunisten innerhalb weniger Jahre die nen Jahren überproportional gestiegen sind — union unter Lenin zurückgehenden Ziels so• Bundesarbeitsminister Ehrenberg will vor alleinige Macht an sich reißen. allein im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden wjetischer Politik, nämlich der Einbeziehung allem die Einbindung der Krankenhausfinan• Zuwachsraten von sieben Prozent registriert, Deutschlands in den sowjetischen Machtbe• zierung in das Kostendämpfungsgesetz durch• Die von der Sowjetunion angewandte in denen die bereits ausgehandelten Pflege• reich, zu sehen. setzen. Bislang konnte die Konzertierte Aktion Volksfronttaktik, d.h. die kommunistische im Gesundheitswesen keine Empfehlungen satzerhöhungen jedoch noch nicht berück• Unterwanderung in sogenannten antifaschisti• Dieses Ziel war mit der sowjetischen Beset• für die Kostensteigerungen in den Kranken• sichtigt sind — soll sich die Konzertierte Ak• schen Massenorganisationen, zeigte sich zung Mittel-Deutschlands im Jahr 1945 greif• häusern erarbeiten. Da die Kosten für die tion auf ihrer Herbstsitzung im November da• schon bei der Gründung des Nationalkomitees bar geworden und fand in der Gründung der Krankenhauspflege jedoch in den vergange- mit befassen. Für einschneidende Maßnah• „Freies Deutschland" im Jahre 1943. Dieses men fehlen ihr jedoch die gesetzlichen Mög• Komitee setzte sich aus 25 Vertretern von lichkeiten. Denn auch das neue Krankenhaus• Kriegsgefangenen, deutschen Offizieren und finanzierungsgesetz wird erst nach langen Mannschaften und 15 Vertretern emigrierter Verhandlungen zwischen Bundestag und KPD-Funktionäre, darunter Pieck, Ulbricht und Bundesrat die gesetzlichen Hürden nehmen. Becher, zusammen. Die kommunistischen Vertreter bildeten zwar eine Minderheit, be• Die unionsregierten Länder fordern eine stimmten aber die Politik. Am 9. Mai 1945, dem stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes an Tag der Kapitulation des Deutschen Reiches, den Krankenhauskosten. Bislang hat sich übersiedelte dann die „Gruppe Ulbricht" nach Bonn mit einem Drittel an den Finanzierungs• Berlin. Das Bestreben Ulbrichts ging sofort da• kosten der Krankenhäuser beteiligt, der Anteil hin, die Kommunisten nach stalinistischen soll auf ein Zehntel gedrosselt werden. Ange• Vorstellungen auszurichten. Hierbei spielte sichts der akuten Geldnot in der Bundeskasse die Volksfronttaktik eine wichtige Rolle. Den dürfte sich der Bundesfinanzminister jedoch KPD-Gründungsaufruf hatte Pieck aus Moskau kaum bereitfinden, den Beitrag aufzustocken. mitgebracht. Auch hierin zeigt sich die sowje• Ein weiterer Streitpunkt zwischen Bundes• tische Volksfronttaktik. tag und Länderkammer ist der Wunsch des Der Neuaufbau der Verwaltung in der so• Arbeits- und Sozialministeriums, die Kran• wjetischen Besatzungszone war gekennzeich• kenkassen stärker an der Krankenhausbe• net durch eine weitgehende personelle Neu• darfsplanung sowie an der Festlegung der besetzung. In den Verwaltungen bestimmte Pflegesätze zu beteiligen. Besonders die priva• die KPD und später die SED. In allen wichtigen ten Krankenversicherer, deren Mitglieder nur Fragen handelte die KPD bzw. die SED auf zu 13 Prozent die Krankenhauseinrichtungen Anweisungen der Sowjetischen Militäradmi• als Selbstzahler benutzen, aber 22 Prozent der nistration, was die Absicht der Sowjetunion Aufwendungen aller Versicherer beisteuern, deutlich macht, das Gebiet ihrer Besatzungs• wollen hier mitreden. Zweistellige Zuwachsra• zone als künftigen Satelliten-Staat in ihre ab• ten bei den Krankenhauskosten werden nicht solute Abhängigkeit zu bringen. Die dominie• ausgeschlossen, nachdem das Modell der ge• rende Rolle der Besatzungsmacht zeigte sich meinsamen Verantwortung von Krankenhäu• vor allem im Justizwesen. Hier herrschte die sern und Krankenkasse im Bundesrat geschei• sowjetische Geheimpolizei, die NKWD, die Kostenverteilung Zeichnung aus „Hamburger Abendblatt" tert ist. Bernhard Kramer Glückwünsche txis SfiprnificnblQU 18. Oktober 1980 — Folge 42 - Seite 14

Perlbach, Ella, aus Paaringen, Kreis Labiau, jetzt Künzel, Aenne, aus Mensguth Kreis Orteisburg, HJit gtotuliecen. • • Wollgrasweg 1, 4423 Geschei-Hochmoor, am 5. jetzt Süderweg 2, 6350 Bad Nauheim, am 23. Oktober Marre^AiißUSte, aus Grünlanden, Kreis Ortels- Tchorz, Fritz, aus Schrötersau, Kreis Orteisburg, jetzt Gennerich 8 a, 4401 Havixbeck, am 24. burg, jeät Hochstraße 84, 4630 Bochum, am 20. zum 95. Geburtstag zum 86. Geburtstag Oktober Oktober , Findeklee, Eliese, verw. Hantel, geb. Gemlin, aas Blum, Martha, aus Friedrichshof, Kreis Orteisburg, Tietz, Bernhard, aus Gr. Köllen, Kreis Rößel, jetzt Neumann, Alexander, aus Posen, jetzt Neustettmer Rositten und Tiefensee, Kreis Pr. Eylau, jetzt jetzt Gotha-Allee 23 a, 1000 Berlin 19, am 24. Ok• Oberheidtstraße 142, 4330 Mülheim/Ruhr, am Straße 20, 2420 Eutin, am 3. Oktober Marienwerderstraße 28 a, 2000 Hamburg 71, e.m tober 25. Oktober Rebischke, Artur, aus Pr. Holland, Markt 23, jetzt 1. Oktober Deckmann, Hermann, aus Argemude, Kreis Elch• Trojan, Gottlieb, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm-Straße Gutenbergstraße 4, 4930 Detmold, am 25. niederung, jetzt Westpreußenstraße 5, 3160 136, jetzt Meisenweg 42,3320 Salzgitter 1, am 21. Oktober , „ . KI . zum 94. Geburtstag Lehrte, am 11. Oktober Oktober Sefz. Ottilie, geb. Posdziech aus Ittau, Kreis Nei• Hirstein, Fritz, aus Waldwerder, Kreis Lyck, jetzt Reinke, Fritz, Lehrer i. R. aus Piplin, Kreis Labiau, denburg, jetzt Schenefelder Chaussee 32, 2210 Rupertusstraße 11/13, 5000 Köln 21, am 24. jetzt Bahnhofstraße 26, 2427 Malente-Grems- zum 81. Geburtstag Itzehoe-Edendorf, am 13. Oktober Oktober mühlen, am 4. Oktober Bierschenk, Johanna, geb. Flick, aus Bäslack, Kreis Schmaglowski, Fritz, aus Heidenberg, Kreis Anger• Kunkat, Emil, aus Gr. Friedrichsdorf, Kreis Elchnie• Rennekampff, Hans, aus Lotzen, jetzt Prinzenstraße Rastenburg, jetzt Jägerstraße 101, 5200 Sieg• burg, jetzt Gelbspötterweg 8, 5000 Köln 30, am derung, jetzt Oldesloer Straße 102,2360 Bad Se• 5, 2320 Plön, am 26. Oktober burg, am 24. Oktober 25. Oktober geberg, am 19. Oktober Schernat, Johann, aus Pagulbinnen, Kreis Memel, Bitterlich, Bruno, aus Rödental, Kreis Lotzen, jetzt Schmidt, Eide, geb. Günther, aus Lyck, Prostker jetzt Sudetenstraße 18,6330 Wetzlar 17, am 21. Heideweg 13 b, 3300 Braunschweig, am 21. Vorstadt 39, jetzt Kirchenweg 2,8897 Pöttmes/ zum 92. Geburtstag Oktober Oktober Obb., am 25. Oktober Conrad, Meta, geb. Döring, aus Zinten, Kreis Heili• von Wallis, Berta, geb. Nadolny, aus Stauchwitz, Dobbrzewski, Erna, aus Peitschendorf, Kreis Sens• genbeil, Wasserstraße 18/20, jetzt Leberstraße Kreis Orteisburg, jetzt Hildesheimer Straße 52, burg, jetzt Welfenallee, 3100 Celle, am 25. zum 70. Geburtstag 14,4600 Dortmund-Aplerbeck, am 16. Oktober 3011 Laatzen, am 22. Oktober Oktober Dröse, Herta, geb. Unruh, aus Packerau, Kreis Pr. Lincke, Maria, aus Königsberg, Hohenzollern- Gregorowius, Wilhelm, aus Waldpusch, Kreis Or- |/ Eylau, jetzt Mühlenteich 7, 2301 Osdorf, am 20. straße, jetzt Mittelweg 106, 2000 Hamburg 13, zum 85. Geburtstag telsburg, jetzt Weidenstraße 34,4660 Gelsenkir• * Oktober chen-Buer, am 24. Oktober am 26. Oktober Abramski, Auguste, aus Seenwalde, Kreis Ortels- Göritz, Friedel, geb. Hollstein, aus Fürstenau, Kreis Stachel, Anny, aus Seestadt Pillau I, Steenkestraße burg, jetzt Georgstraße 10, 3212 Gronau/Leine, Kulinna, Hermann, aus Rosenheide, Kreis Lyck, Rastenburg, jetz Im Hirschkamp 39, 4355 Wal• 1, jetzt Breslauer Straße 5, 2210 Itzehoe, am 20. am 26. Oktober jetzt Klosterweg, 2872 Hude, am 21. Oktober trop, am 20. Oktober Oktober Brandstäter, Max, aus Waldfrieden, Kreis Inster• Kunhardt, Anna, geb. Reimer, aus KI. Rauschen, Jakubowski, Alex, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm- burg, jetzt Eichelbergstraße 24,7551 Bischweier, Kreis Lyck, jetzt Hauptstraße 2, 8998 Linden• Straße 156, jetzt Georgstraße 12, 2400 Lübeck, zum 91. Geburtstag am 19. Oktober berg/Allgäu, am 23. Oktober am 24. Oktober Döhring, Anna, aus Friedland, Kreis Bartenstein, Kirschstein, Gottvried, aus Bauditten, Kreis Moh- Mertin, Ina, aus Passenheim, Kreis Orteisburg, jetzt Klatt, Gerhard, aus Stradaunen, Kreis Lyck, jetzt Gartenvorstadt 50, jetzt Joh.-Meyer-Straße 56a rungen, jetzt Königsberger Straße 4,6312 Lau• Kaiserstraße 206, 4352 Herten-Disteln, am 20. Friedhofweg 2,7633 Seelbach, am 20. Oktober 2050 Hamburg 80, am 24. Oktober bach 1, am 6. Oktober Oktober Klingsporn, Walter, Oberst a. D., aus Königsberg Gebert, Marianne, geb. Albath, aus Angerburg, Kö• Masuhr, Grete, geb Eckardt, aus Loten, Kreis Tilsit- Dr. Reimer, Hans, aus Hegehof, Kreis Tilsit-Ragnit, und Heinrichswalde, jetzt Langenstraße 35,4400 nigsberger Hinterstraße, jetzt Fritz-Reuter- Ragnit, jetzt Unter der Lieth 20,2357 Bad Bram• jetzt Torneiweg 50, 2400 Lübeck 1, am 21. Münster, am 19. Oktober Straße 5, 2420 Eutin, am 22. Oktober stedt, am 22. Oktober Oktober Kullick, Waldemar, aus Lyck, jetzt Bergenstraße 15, Gerleit, Otto, aus Haffwinkel, Kreis Labiau, jetzt An Neumann, Max, aus Kobulten, Kreis Orteisburg, Reinhardt, Hedwig, verw. Kleist, geb. Heyland, jetzt 3400 Göttingen, am 23. Oktober der Bäck 22 a, 2400 Lübeck-Travemünde, am 10. jetzt Hoffschultestraße 5, 4400 Münster, am 23. Hans-Böhm-Zeile 1, 1000 Berlin 37, am 1. Kundoch, Frieda, geb. Schönfeld, aus Haarschen, Oktober Oktober Oktober Kreis Angerburg, jetzt Bramdelle 3, 5600 Wup• Hohn, Walter, aus Königsberg, Haberberger Neue Stinski, Marie, geb. Janson, aus Schwanis, Kreis Scharffetter, Erna, geb. Scharffetter, aus Forstamt pertal 2, am 22. Oktober Gasse 26/28, und Georgenswalde, Kreis Königs• Heiligenbeil, jetzt Pommersche Straße 15, 7700 Gertlauken, Kreis Labiau, jetzt Bennoberg 1, Lehmann, Karl, aus Perwilten, jetzt 2838 Sulingen, berg-Land, Pruzzenweg 2, jetzt Streitkampf 15, Singen, am 20. Oktober 3200 Hildesheim, am 14. Oktober am 19. Oktober 2300 Kiel-Hassee, am 12. Oktober Schulz, Helene, geb. Marter, aus Althof, Kreis Pr. Ey- Schulz, Kurt, Berufsschuldirektor i. R., aus Anger• Podzka, Charlotte, geb. Jeftaut, aus Skerswethen, Kannenberg, Emil, aus Lyck, jetzt Altes Gericht, X lau, jetzt Lpd 1, 2410 Mölln, am 24. Oktober burg, jetzt Johanniterhof 5, 6478 Nidda, am 21. Kreis Heydekrug, jetzt Hünefeldstraße 34,5100 3547 Volkmarsen, am 22. Oktober Schulz, Minna, aus Jägerkrug, Kreis Tilsit-Ragnit, Oktober Aachen, am 21. Oktober Raabe, Auguste, aus Königsberg, Laptaner Straße 7, jetzt Hubertusweg 5, Viersen 1, am 16. Oktober Wolters, Anna-Maria, aus Sodehnen, Kreis Ange• Rauther, Esther, aus Seestadt Pillau I, Kurfürsten- jetzt Helgolandstraße 25, 2400 Lübeck 1, am 25. rapp, jetzt Helgolandstraße 25,2400 Lübeck 1, bohlwerk 6, jetzt Reetwerder 12,2050 Hamburg Oktober am 20. Oktober 80, am 23. Oktober zum 84. Geburtstag Rohde, Alfred, Fotograf, aus Werschen, Kreis Ger• zum 90. Geburtstag Böhme, Richard, Hauptmann d. R. i. R., aus Ortels- zum 80. Geburtstag dauen, jetzt Hinter der alten Schule 2,4770 Soest Bahr, Frieda, aus Sorgenau, Kreis Samland, jetzt burg, jetzt Forstweg 214,4926 Dörentrup, am 23. Freudenberg, Käte, geb. Bartschat, aus Angerburg, 13, am 14. Oktober Griesbachhaus, Sophienstraße, 7500 Karlsruhe, Oktober Quedenaustraße, jetzt Seeweg, 2061 Itzstedt, am am 17. Oktober Geier, Auguste, aus Grieslack, Kreis Angerburg, 26. Oktober Heidt, Emma, aus Braunsberg, Arendtstraße 44, jetzt Neustädter Straße 4, 3558 Franken- Ganseleiter, Emil, aus Lyck, Morgenstraße 27/8, jetzt Sven-Hedin-Straße 216,2870 Delmenhorst, berg/Eder, am 4. August jetzt Nordwall 45, 3100 Celle, am 25. Oktober am '^Oktober Geier, Franz, aus Grieslack, Kreis Angerburg, jetzt Heckmann, Anna, aus Balga, Kreis Heiligenbeil, Der berühmte Kownatzki, Marie, aus Lyck, Yorckstraße 20 a, jetzt Neustädter Straße 4, 3558 Frankenberg/Eder, jetzt Feldbahnstraße 14,2085 Quickborn, am 12. Im ScHHtzboden 5 a, 6451 Bruchköbel, am 23. am 17. Oktober Oktober Magenfreundliche Oktober ' Krebs, Marie, geb. Glembowski, aus Bienien, Kreis Holzmann, Helene, geb. Heinrich, aus Herbsthau• 1 t nt(wtf Möwius, Frieda, geb. Prickler, aus Kundzicken, Alt Lyck, jetzt Tiegener Straße 11,3040 Harber-Sol• sen, Kreis Angerburg, jetzt Blücherstraße 33, Thalau, Kreis Angerapp, jetzt Insterburger tau, am 25. Oktober 7140 Ludwigsburg, am 26. Oktober Kucharzewski, Elisabeth, geb. Leber, aus Ortels- Straße 18, 4600 Dortmund, am 15. Oktober Kanapin, Helene, geb. Flick, aus Angerburg, Masu- Sauer, Margarete, geb. May, aus Eydtkuhnen, Kreis Ulonska, Maria, aus Grammen, Kreis Orteisburg, burg, jetzt Bäckerstraße 39,4950 Minden, am 26. renstraße, jetzt Fiedelerstraße 26 II, 3000 Han• Oktober Ebenrode, jetzt Alicenstraße 28, 6300 Lahn- und Allenstein, jetzt Goschenstraße 57, 3200 nover, am 22. Oktober Gießen 1, am 22. Oktober Hildesheim, am 25. Oktober Liß, Fritz, aus Neuendorf, Kreis Lyck, jetzt Euskir• Krause, Emma, geb. Konnitzka, aus Therwisch, chener Straße 16, 4300 Essen, am 22. Oktober Teller, Helene, geb. Bock, aus Kulsen, Kreis Anger• Kreis Orteisburg, jetzt Aschenbruch 56, 4630 burg, jetzt Sudhoffstraße 10,4020 Mettmann, am zum 89. Geburtstag Mischkewitz, Gustav, aus Lyck, Memeler Weg 1, Bochum 6, am 10. Oktober jetzt Hofweide 17, 2050 Hamburg 80, am 25. 25. Oktober Herrmann, Anna, geb. Gemlin, aus Rossitten, Kreis Posdziech, Ludwig, aus Liebenberg, Kreis Ortels- Wieland, Ida, aus Grabnick, Kreis Lyck, jetzt Wink• yj Pr. Eylau, jetzt Seniorenheim, Wilmendyk 78 a, Oktober burg, jetzt Eggersweg 10, 3103 Bergen 1, am 25. Plotzitzka, Berta, geb Barnat, aus Lissen, Kreis An• hausstraße 21, 4713 Bockum-Hövel, am 21. • 4150 Krefeld, am 23. Oktober Oktober Oktober Jost, Hermann, aus Korschen, Kreis Angerburg, gerburg, jetzt Brunnenweg 96, 2810 Verden/Al• Reinhold, Auguste, geb. Blosze, aus Gilge, Kreis La• ler, am 20. Oktober biau, jetzt Mahlhaus 21 a, 2000 Hamburg 72, am Witt, Gerhard, aus Kleinwalde, Kreis Heiligenbeil, jetzt Heimberg-Siedlung, Gneisenaustraße 18, jetzt Kiebitzweg 17,2308 Preetz, am 15. Oktober 4830 Gütersloh 1, am 15. Oktober Saemann, Else, geb. Morgenstern, aus Königsberg, 11. Oktober Krausallee 11, jetzt Billunger Weg 15, 2900 Ol• Rinio, Marta, geb. Cytrich, aus Rogallen, Kreis Lyck, Wirowski, Frieda, aus Bledau-Steinitten, Kreis Kö• Lemke, Liesbeth, aus Gut Orlau, Kreis Neidenburg, nigsberg-Land, jetzt Neuengeldorfer Weg 20, jetzt Brabeckstraße 92 1/4, Damenstift, Schwe• denburg, am 24. Oktober jetzt Bertramstraße 49, 2150 Buxtehude, am 20. Vogel, Maria, geb. Taudien, aus Insterburg und Kö• Oktober 5000 Köln 50, am 21. Oktober sternhaus, 3000 Hannover 71, am 18. Oktober nigsberg, Gebauhrstraße 31, jetzt Warnemün• Wölk, Elli, geb. Witt, aus Kleinwalde, Kreis Heili• Schygerieß, Emil, aus Labiau, Wilhelmstraße 5, Rohmann, Heinrich, aus Preußenburg, Kreis Lotzen, der Weg 19, 2000 Hamburg 73, am 23. Oktober jetzt Reiner-Lange-Straße 1, 2160 Stade, am 17. genbeil, jetzt Bennstraße 32, 5980 Werdohl, am jetzt bei seiner Tochter Maria Donnerstag, Rin• 15. Oktober gelgasse 24, 6901 Nußloch, am 2. Oktober Oktober Scheller, Frieda, geb. von Pretischenski, aus Eydt- Wormit, Herta, geb Kiszelewski, aus Lyck, jetzt Wlosna, Anna, geb Ruckpaul, aus Prostken, Kreis zum 83. Geburtstag Kreuzbergweg 13, 5300 Bonn, am 25. Oktober Lyck, jetzt Ostlandstraße 272, 3514 Hedemün• kuhnen, Kreis Ebenrode, jetzt Grasweg 8, 2121 den, am 22. Oktober Herrmann, Helmut, aus Lapsau-Palmburg, Kreis Deutsch-Evern, am 21. Oktober Königsberg, jetzt Papierholz 11 a, 2071 Grön• Tadday, August, Mitarbeiter des Neidenburger zur goldenen Hochzeit zum 88. Geburtstag wohld-Trittau, am 24. Oktober Heimatbriefes, aus Ulleschen, Kreis Neiden• Kalettka, Gottlieb, aus Neufließ, Kreis Orteisburg, Neumann, Otto und Frau Helene, geb. Folz, aus Fabian, Richard, aus Angerapp, Insterburger Straße burg, jetzt In der Mittelbach 9, 5900 Siegen- jetzt Oetternbachstraße 31, 4910 Lage/Lippe, Seelbach, am 20. Oktober Wehlau, Memeler Straße 32, jetzt Dorfstraße 7, 174, jetzt Gojenbergsweg 39 d, 2050 Hamburg am 24. Oktober 7707 Engen 5, am 11. Oktober 80, am 22. Oktober Thybusch, Minna, geb. Nikutta, aus Ulrichsee, Kreis Kaiweit, Adolf, aus Bürgersdorf, Kreis Wehlau, jetzt Orteisburg, jetzt Friedrich-Ebert-Straße 10,7742 Ney, Gustav und Frau Liesbeth, geb. Pieper, aus Bä• Kirstein, Hedwig, aus Sperlings, Kreis Samland, Kirchstraße 3, 2806 Weyhe-Leeste, am 24. renfang, Kreis Schloßberg, jetzt zu erreichen jetzt Durlacher Straße 88, 6800 Mannheim, am St. Georgen, am 7. Oktober Oktober Wien, Kurt, aus Seehügel, Kreis Angerapp, jetzt über Franz Schallnat, Bahnstraße 227, 5600 17. Oktober Nitsch, Fritz, aus Angerburg, Alter Markt, jetzt Bür• Wuppertal 11, am 17. Oktober Seidler, Adolf, aus Insterburg, Schientherstraße 6, Memelstraße 15, 4100 Duisburg 1, am 22. gerstraße 16, 2055 Aumühle, am 21. Oktober Oktober jetzt Ratzeburger Allee 56,2400 Lübeck 1, am 22. Slawski, Paul, aus Angerburg, Heckerstift, jetzt Oktober Nachtigallenweg 5 a, 7573 Sinzheim/Baden, am zur diamantenen Hochzeit Skiendziel, Franz, aus Waiden, Kreis Lyck, jetzt 20. Oktober zum 75. Geburtstag Deckmann, Hermann und Frau Emma, geb. Diet• Sierksdorfer Straße 11, 2430 Neustadt/Hol• Tyburzy, Gertrud, geb. Grzybowski, aus Lyck, Kai• Anders, Martha, aus Angerburg, Kehlener Straße, rich, aus Argemünde, Kreis Elchniederung, jetzt stein, am 21. Oktober ser-Wilhelm-Straße 126, jetzt Braunstraße 15 c, jetzt Norderallee 13, 2390 Flensburg, am 26. Westpreußenstraße 5, 3160 Lehrte, am 21. Wolf i, Charlotte, aus Insterburg, Siehrstraße 3, jetzt 2850 Bremerhaven-G., am 22 Oktober Oktober Oktober Hohe Landstraße 10/12, 2400 Lübeck 1, am 25. Behrendt, Martha, aus Heybutten, Kreis Lotzen, Sosnowski, Hermann, Schmiedemeister, und Frau Oktober jetzt Im Frohental 9, 4019 Hitdorf, am 20. Auguste, geb. Bischoff, aus Allenstein, Hohen• zum 82. Geburtstag Oktober steiner Straße 103, jetzt Bockskampweg 13,4650 zum 87. Geburtstag Beister, Anna, geb. Kamenski, aus Gingen, Kreis Blaseio, Werner, aus Lotzen, jetzt Hochfeldstraße Gelsenkirchen-Bismarck, am 17. Oktober Dzubiel, Gustav, aus Großgarten, Kreis Angerburg, Lyck, jetzt Großheppacher Straße 33, 7050 24, 8180 Tegernsee, am 24. Oktober jetzt Fürstmickestraße 5,5952 Attendorn, am 25. Waiblingen-Beinst., am 25. Oktober Bolz, Hilda, geb. Skibowski, aus Lyck. jetzt Nassaui• Oktober Biernath, Ottilie, geb Opalka, aus Passenheim, sche Straße 2, 1000 Berlin 31, am 22. Oktober Koslowski, Max, Landwirt, aus Hirschberg, Kreis Kreis Orteisburg, jetzt Krappmühlstraße 32, Eisler, Dr. Ilse, aus Danzig, jetzt Oberzwehrener Osterode, jetzt Gahlensche Straße 36, 4630 Bo• 6800 Mannheim 1, am 26. Oktober Straße 55, 3500 Kassel, am 26. Oktober chum, am 7. Oktober Bolus, Walter, aus Kreis Insterburg, jetzt Am Fraß, Hulda, geb. Jorzig, aus Sutzken, Kreis Goldap, Lipka, Gustav, aus Kl.-Schiemanen, Kreis Ortels- Marktplatz 9, 2179 Osterwanna, am 24. Oktober jetzt Ahornstraße 19, 3170 Gifhorn, am 14. Hilde Liedtke 75 burg, jetzt Tie-Esch-Straße 21,4441 Wettringen, Hellmig, Emma, geb Austinat, aus Gumbinnen, Oktober Mit Königsberger Marzipan verbunden am 23. Oktober jetzt Pfirsichweg 8, 2000 Hamburg 71, am 18. Gadomski, Emma, geb. Masuch, aus Moithienen, Oktober Saemann, Günther, aus Königsberg, Krausallee 11, Kreis Orteisburg, jetzt Langwiesenstraße 20, Hilde Liedtke, geborene Petschlies, beging Direktor der Brauerei Schönbusch, Major d. Res., Hinz, Ernst, aus Seestadt Pillau I, Predigerstraße 5, 7519 Oberderdingen, am 20. Oktober I. R. 17, jetzt Billunger Weg 15,2900 Oldenburg, jetzt Franz-Buttner-Straße 14, 3040 Soltau, am Gaschk-Schoenke, Ida, aus Sensburg, Philoso• am 7. September 1980 ihren 75. Geburtstag. am 22. Oktober 23. Oktober phenweg 64, jetzt Neustädter Straße 6, 3578 Die Jubilarin ist wohl eine der ganz wenigen SalewskJ, Elisabeth, geb Mathiszik, aus Steinwalde, Kowalewski, Albert, aus Kukukswalde, Kreis Or- Schwalmstadt 1, am 21. Oktober Konditormeisterinnen. Sie führte bis vor etwa Kreis Angerburg, jetzt Karlshöhe 39 c, 2000 telsburg, jetzt Akazienstraße 28,4930 Hiddesen, Kimma, Martha, geb. Berkau, aus Angerburg, Frei• zehn Jahren mit ihrem Mann die Firma Ewald Hamburg 71, am 25. Oktober am 25. Oktober heitsstraße 22, jetzt Heselerfeld 20, 4300 Essen Liedtke, die sich aus der ältesten Königsberger Sa wi t/kl, Gustav, aus Klaussen, Kreis Lyck, jetzt Ei• Krause, Walter, aus Seestadt Pillau II, jetzt Fried• 14, am 24. Oktober Marzipan Konditorei der Hofkonditoren Gebr. chenweg 4, 2057 Wentorf, am 25. Oktober richstraße 23,4000 Düsseldorf, am 24. Oktober Kossak, Gustav, aus Sargensee, Kreis Treuburg, Pomatti entwickelt hat. Wölfl, Gertrud, aus Lyck, jetzt Altersheim Bettina• Michalowskl, Ida, aus Nußberg, Kreis Lyck, jetzt jetzt Lievelingsweg 141, 5300 Bonn 1, am 22". Das Unternehmen des Ehepaares Liedtke weg 11, 8300 Landshut, am 23. Oktober Ahlftener Straße 1,3041 Ahlften, am 23. Oktober Oktobei wird nun in Lübeck fortgeführt. Landsmannschaftliche Arbeit 18. Oktober 1980 — Folge 42 — Seite 15 £os £fiprcufi{nblait

Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in ... Erinnerungsfoto 312

Hamburg scher Städte und Landschaften geschmückt ist. Die Fahrt ging rasch weiter nach Mölln, wo die Teil• Vorsltzelder der Landesgruppe: Fritz Scherkus. Ge• schäftsführer: Hugo Wagner, Telefon (0 40) 7 32 73 86, nehmer nach einer gut organisierten Kaffeepause Triftkoppel 6, 2000 Hamburg 74. die Kirche, das Heimatmuseum und die Gedenk• stätte des Till Eulenspiegel besichtigte. Im nahege• legenen Ratzeburg, im Dom Heinrich des Löwen, Herbstfest hielt Kirchenbetreuer Stuhr der Gruppe einen Ein• führungsvortrag. Die besinnliche Abendandacht, der Landesgruppe, Sonnabend, 18. Oktober, gehalten vom Vertreter des Probst Steffen, been• 15 Uhr, im Hamburg-Haus, Hamburg-Eims• dete die Dombesichtigung. Nach einer kurzen Im• büttel, Doormannsweg 12. Fritz Liedtke zeigt bißpause erreichte die Gruppe am Abend wohlbe• den Tonfilm „Ostpreußen, Wiedersehen halten und zufrieden ihren Heimatort. nach 36 Jahren." Anschließend Tanz bis 23 Uhr. Karten im Vorverkauf zu 7,— DM bei den einzelnen Gruppen und der Landesge• Niedersachsen schäftsstelle (Telefon 7 32 7386). Vorsitzender: Werner Hof (mann. Nord: Werner Hoff• mann, Telefon (0 58 22) 8 43, Max-Eyth-Weg 3,3112 Eb• storf. Süd: Horst Frischmuth, Telefon (0511) 80 4057, BEZIRKSGRUPPEN Hildesheimer Straße 119,3000 Hannover l.West:Fredi Jost, Telefon (0 54 31) 3517, Hasestraße 60, 4570 Barmbek/Uhlenhorst/Winterhude — Sonntag, Quakenbrück. 26. Oktober, 16 Uhr, im Püttkrug, Winderhuder Weg/Ecke Heinrich-Hertz-Straße (U-Bahn Munds• Goslar — Sonntag, 19. Oktober, 15 Uhr, im „Lin• burg oder Bus 172, 173, 106). Diavortag: Die Land• denhof" (ehemaliges „Neues Schützenhaus") Ern• schaften Ostpreußens in Gemälden deutscher tedankfest unter Mitwirkung des „Singekreises Maler. Ostpreußen" mit den Stübchentaler Musikanten, Bergedorf — Sonnabend, 25. Oktober, 14.10 Uhr, Bad Harzburg. Karten im Vorverkauf beim BdV, Mittelschule in Königsberg — Diese Aufnahme erhielten wir von unserer Leserin An• Bahnhof Bergedorf, Ausgang Lohbrügge, herbstli• montags 9—12 und freitags 15—18 Uhr. ne-Rose Salt, geborene Kuntze, die heute in West-Australien lebt. Sie schreibt dazu: che Wald wanderung. Gemeinsame Fahrt mit der S- Hesepe — Plötzlich und unerwartet verstarb am „Hier schicke ich Ihnen ein Bild aus meiner Schulzeit in Königsberg. Mit keiner der da• Bahn bis Aumühle, Wanderung bis Friedrichsruh 30. September der Vorsitzende der Ostpreußen• maligen Mitschülerinnen habe ich Kontakt, weiß auch nicht, ob sie noch leben. Ich (ca. 1 Std.), anschließend im Forsthaus Friedrichs• gruppe, Hugo Grade. Sein Leben und Wirken war glaube, die Hausdame hieß Frau Bernhard. Den Namen des Mädels hinter ihr weiß ich ruh Kaffeetafel, Gedeck zu 6,80 DM. Anmeldung bis Arbeit für die Heimat. Hugo Grade erfreute sich nicht nur außerordentlicher Beliebtheit im Kreise nicht mehr. Mit Hilde Pontiak bin ich mir auch nicht sicher. Abgebildet sind (von links 20. Oktober in der Geschäftsstelle, Am Bahnhof 11. nach rechts) hintere Reihe: Ursel Hoehne, Barbara Kuntze, Althee Frerichs (?), Anne- Lokstedt/Niendorf/Schnelsen — Sonnabend, der Heimatvertriebenen, sondern auch bei den 18. Oktober, 15 Uhr, Hamburg-Haus, Doormanns• Heimatverbliebenen. Sein Andenken wird für die Rose Kuntze (jetzt Salt), Leni Borrmann, Elsa Zudau. Vordere Reihe: Inge Ziese, Frau weg, Monatszusammenkunft im Rahmen des Landsleute Mahnung und Anruf sein, dem Werk Bernhard (?), Gerda Ziemens, Hilde (?) Pontiak (?), Frida Spandök. Dieses Foto entstand Herbstfestes. weiterzudienen, dem er Zeit seines Lebens Treue in der Pension Arnheim, Königsberg, Tragheimer Pulverstraße 33 a, ungefähr 1926 oder bewahrt hat. 1927." Alle Zuschriften unter dem Stichwort „Erinnerungsfoto 312" an die Redaktion FRAUENGRUPPEN Peine — Freitag, 31. Oktober, 19.30 Uhr, Rotdorn- des Ostpeußenblatts, Postfach 32 32 55,2000 Hamburg 13, leiten wir an die Einsenderin Farmsen-Walddörfer — Dienstag, 21. Oktober, schänke, Rotdornstraße 9, Fleckessen. weiter. hz 15.30 Uhr, Berner Heerweg 187b, Vereinslokal des Quakenbrück — Dienstag, 21. Oktober, 15 Uhr, Farmsener TV. Monatszusammenkunft. Konditorei Brinkmann, Treffen der Frauengruppe. Wandsbek — Donnerstag, 6. November, 19 Uhr, Dr. Sokoll wird ein Referat aus dem Bereich der Chi• Am Sonntag feierte die Gruppe den „Tag der Hei• wurden besetzt, es mußte die Empore geöffnet wer• Gesellschaftshaus Lackemann, Hinterm Stern 14, rurgie halten. — Eine Tagung der Gruppe brachte mat". Die Festrede hielt der Sprecher der LO, Dr. den und trotzdem konnten viele nur mit Stehplät• Zusammenkunft. eine Reihe von Hinweisen und Beschlüssen für das Ottfried Hennig MdB, über das Thema: „Politik für zen vorliebnehmen. Landesvorsitzender Otto Mo- LANDESGRUPPE WESTPREUSSEN — Sonn• auslaufende und neue Jahr. Vorsitzender Fredi Jost ganz Deutschland". Mit seiner überaus klaren und ratzky hieß alle willkommen, der 2. Landesvorsit• abend, 25. Oktober, 16 Uhr, „Haus der Heimat", Vor konnte die erfreuliche Feststellung treffen, daß in intensiven Beredsamkeit analysierte Dr. Hennig die zende Josef Sommerfeld führte durch die Vormit• dem Holstentor 2, Hamburg 36, Veranstaltung. den letzten Monaten ein Mitgliederzuwachs in der internationale Lage. Er verurteilte die Expansions• tagsveranstaltung. Während der Mittagspause bot Oberstleutnand a. D. Erich Hauth, Repräsentant der Gruppe sowie Frauengruppe zu verzeichnen sei. politik der Sowjetunion und belegte dies mit Ereig• sich Gelegenheit zum Besuch der großartigen Aus• Zeitung „Die Welt", wird einen Dia-Vortrag halten Am Schluß der Tagung befaßte sich Fredi Jost in ei• nissen der letzten Jahre. In diesem Zusammenhang stellung „Die Marienburg" im Rathaus. Nachmit• zum Thema: Auf ostdeutschen Spuren in Südwest- nem Referat insbesondere mit der Außenpolitik. müsse die bisherige Form der Entspannungspolitik tags lief auf dem Platz vor dem Rathaus auf einer für Wilhelmshaven — In seltener Frische beging der entschieden verurteilt werden. „Es gilt, Schluß zu den Zweck errichteten Bühne eine bunte Folge von Afrika, anschließend Diskussion. Diese Veranstal• machen mit der Position der Schwäche" forderte tung ist auch für die Jugend sehr interessant. Das ehemalige Vorsitzende der Kreisgruppe und stell• Volkstänzen, Gesangsdarbietungen und lustigen vertretende Landesvorsitzende der Ostpreußen, Dr. Hennig. Gerade zum Tag der Heimat müsse an Vorträgen ab. Es war erfreulich, daß nicht nur „Haus der Heimat" ist zu erreichen: U-Bahn Messe• das Wiedervereinigungsgebot des Grundgesetzes Landsleute, sondern auch Bürger der Stadt und hallen, Bus 111, Schnellbus 22 und 36. Leo Schlokat, seinen 80. Geburtstag. Groß war der Kreis der Gratulanten bei einem Empfang im Rats• erinnert werden. Sonntagsausflügler sich an den Darbietungen er• keller. Landesvorsitzender Fredi Jost hatte es sich Plettenberg — Sonntag, 19. Oktober, 12 Uhr, freuten. (Ausführlicher Bericht auf Seite 12 dieser .nicht nehmen Jassen, persönlich mit einem Stab Treffpunkt am Wieden, Wanderung nach Lande- Ausgabe). Nach Beendigung der großen Veranstal• tung traf sich der Landesvorstand mit dem Vorsit• Vorsitzender der Landesgruppe: Gerhard Prengel, Tele- bewährter Mitarbeiter zu erscheinen, um Heimat• merkt mit Rast und Kegeln bei Käsebrink. Für Land• f on (0 42 21) 7 26 06, Alter Postweg 51,2805 Stuhr- Varrel. freund Schlokat für seinen steten Einsatz und seine leute, die nicht die granze Strecke wandern können, zenden der örtlichen Kreisgruppen zu einer gemüt• Treue zu Heimat und Vaterland Dank zu sagen. besteht Fahrgelegenheit. lichen Sitzung mit Aussprache und Entspannung. Bremen-Nord — Sonnabend, 25. Oktober, 19.30 — Dabei wurde zwei verdienten Landsleuten die sil• Uhr, bei Wildhack, Beckedorf, Herbstball. Ein jun• Unna Freitag, 17. Oktober, 20 Uhr, Lutherhaus, obere Husemannstraße, Herstfest. berne Ehrennadel der Landesgruppe verliehen. ges Tanzpaar wird Tänze vorführen. Nordrhein-Westfalen Wilhelm Didszun, geboren in Nassawen, wurde für Vorsitzender der Landesgruppe: Alfred MikoleiL Ge• seine jahrelange unermüdliche Mitarbeit im Sinne schäftsstelle: Telefon (02 11) 39 5763, Neckarstraße 23, Hessen der Heimat und der Vertriebenen geehrt. Peter Po- Schleswig-Holstein 4000 Düsseldorf. Vorsitzender der Landesgruppe: Otto von Schwichow, pitz, geboren in Fischhausen, jetzt Bürgermeister Vorsitzender der Landesgruppe: Günter Petersdorf, Kiel. Bielefeld — Donnerstag, 23. Oktober, 19 Uhr, Telefon (064 21) 47934, Heinrich-Schütz-Straße 37, der Stadt Frankenthal, erhielt die Ehrennadel für Geschäftsstelle: Wilhelmtnenstraße 47/49,2300 Kiel, Te- großer Saal, Bielefelder Ratskeller. Die ostpreußi• 3550 Marburg. sein mutiges Bekenntnis zu den deutschen Ostge• lefon (0431) 553811. sche Schriftstellerin Annemarie in der Au, gebo• Darmstadt — Der Herbstausflug der Kreisgruppe bieten und für die jahrelange Zusammenarbeit mit Glückstadt — Nachdem die Frauengruppenlei- rene Westphal, aus Tilsit, liest aus ihren Werken. führte als Tagesfahrt zu der friderizianischen Ge• dem Vorstand der Landesgruppe. Auch die tätige terin Anne-Liese Dombrowski die September-Zu• Düren — Sonnabend, 18. Oktober, 19.30 Uhr, Lo• denkstätte „Lerchennest" in Steinfurt am Kraich- Mithilfe bei den Vorbereitungen für das Landestref• sammenkunft eröffnet hatte, gab Vorsitzender kal zur Altstadt, Steinweg 8, Erntedankfest. gau. Ein orts- und sachkundiger Führer erläuterte fen war weitgehend sein Verdienst. Horst Krüger die Veranstaltungstermine des näch• Erkelenz — Sonnabend, 25. Oktober, evangeli• die historischen Zusammenhänge und Gescheh• sten Vierteljahres bekannt und verlas den Wahlauf• scher Gemeindesaal in Erkelenz, Theodor-Körner- nisse vor 250 Jahren in diesem Anwesen und zeigte Wissen/Altenkirchen — Freitag, 17. Oktober, 18 ruf des Landesverbandes der vertriebenen Deut• Straße 1, Lichtbildervortrag „Von Fasnacht zum die historische Scheune, in der der Kronprinz über• Uhr, Sitzungssaal des Rathauses Wissen, Eröffnung schen. Daraus entwickelte sich eine kurze Diskus• Karneval", Geschichtliches und Volkskundliches nachtet hatte. In dem dazugehörigen Wohnge• der Sonderausstellung „Deutsches Land — deut• sion über Möglichkeiten und Versäumnisse der über den Mummenschanz in Ost und West, aus al• bäude ist ein kleines Museum eingerichtet. Der sche Heimat", Ostpreußen, Danzig, Westpreußen, amtlichen Deutschlandpolitik. Verena Hempfing, ter und neuer Zeit. „Ausflug in die Geschichte" wurde beendet mit ei• veranstaltet vom BdV-Kreisverband Altenkirchen Kiel, gab anschließend Kostproben ihrer Vortrags• Euskirchen — Die Landsleute trafen sich mit ih• ner Omnibusfahrt durch das schöne Finkental, bei in Verbindung mit der Landsmannschaft Ostpreu• kunst. ren Freunden in der geschmückten Schützenhalle vorzüglicher Gastlichkeit, und durch den Oden• ßen. Öffnungszeiten: 17. bis 22. Oktober, montags Heide — Freitag, 31. Oktober, 17 bis ca. 22 Uhr, mit der großen Erntekrone und dem bunten Gaben• wald, wofür alle Teilnehmer am Ende ihrem Vorsit• bis freitags 10 bis 18 Uhr, sonnabends/sonntags 11 Landhaus zur Schanze im Süderholm, Erntenach• tisch mit Feld- und Gartenfrüchten. Vorsitzender bis 16 Uhr. Eintritt frei. Gleichzeitig findet eine Son• zenden, Fritz Walter, aufrichtigen Dank sagten. derausstellung statt, mit dem Thema: Berlin, unsere feier mit Volkstänzen und Trachtengruppe und Roland Skibbe freute sich, auch hiesige Freunde aus Fulda — Aus Anlaß des Abstimmungssieges in Möglichkeit zum Königsberger Klopsessen. Für die dem Sängerkreis und dem Kirchenchor Herz-Jesu ehemalige Reichshauptstadt — heute „Insel der den ehemaligen deutschen Provinzen vor 60 Jahren Freiheit". An- und Abfahrt werden zwei Busse bereitgestellt, begrüßen zu können. Die Tanzgruppe der deut• gestaltete die Preußische Landsmannschaft und die Abfahrtzeiten können bei Lm. Seehausen (29 06) er• schen Jugend in Europa, geführt von Lm. Trommer, Gruppe der Oberschlesier eine Gedenkfeier. Die fragt werden. Eintrittskarten bei den Kassierern er• erhielt viel Beifall, die Quadrille mit den Ähren• Hauptrede hielt Hans-Jürgen Schuch, Geschäfts• Saarland hältlich. Unkostenbeitrag incl. 15,— DM. sträußen paßte so recht zum Erntedank. Die Festan• führer der Bundeslandsmannschaft Westpreußen. Vorsitzender der Landesgruppe: Rudi Maerz, Telefon Pinneberg — Sonnabend, 25. Oktober, 19.30 Uhr sprache vom Kreisvertriebenen-Landwirt Franz Schuch erinnerte ausführlich an die Vorgänge ge• (0 68 06) 8 12 35, Hensweilerstraße 36, 6686 Eppelborn- bis 2 Uhr, Restaurant „Rellinger Hof" (Jonny Schles- Knischewski-Neuheim, beleuchtete Sinn und gen Ende des Ersten Weltkrieges. Schon vorher Wiesbach. selmann), Rellingen, Hauptstraße 31, Herbstfest. Zweck dieses Tages. Lustige Sketche, und Lieder, in hatte Professor Werner Ciba, der Vorsitzende der Saarbrücken — Sonnabend, 25. Oktober, 19 Uhr, Einlaß ab 18.30 Uhr, Eintritt 6,— DM im Vorverkauf die alle mit einstimmten, füllten das Programm auf. Gruppe der Oberschlesier in Fulda, berichtet, wie Dechant-Metzdorf-Haus, Monatstreffen mit Film• u. a. bei Kurt Kumpies, Telefon 2 54 38, Ob.-v.-Stauf- Als anschließend die „No smoking boys" zum Tanz erst nach schweren Kämpfen auch für Oberschle• vorführung. f enberg-Straße 52, oder bei Heinrich Rudat, Telefon aufspielten, traf sich bei fröhlicher Stimmung jung sien eine Volksabstimmung über die Zugehörigkeit 61383, Rollbarg 5,2081 Etz/Post Appen, 8,— DM an und alt auf der Tanzfläche. An der Ausgestaltung des Landes zu Deutschland oder Polen zugelassen der Abendkasse. Die Karten zu 6,— DM können te• der Heimatstube im alten Rathaus wird fleißig wei• wurde. Der Leiter der Versammlung, Dr. Heine• Baden-Württemberg lefonisch bestellt und an der Abendkasse abgeholt ter gearbeitet. Eine von dem Konitzer Landsmann in mann, Vorsitzender der Preußischen Landsmann• Vorsitzender der Landesgruppe: Werner Buxa, Telefon werden. Zur Unterhaltung und zum Tanz spielt die Kupferblech getriebene, künstlerisch gestaltete Ta• schaft in Fulda, hatte bereits zu Beginn der Feier be• (0 72 31) 101529, Wittelsbacher Straße 16, 7530 Kapelle Bielenberg. Programm: Bodenturnen einer fel ist außen angebracht. Neue Bildtafeln von Tra- tont, daß die Heimatvertriebenen, wenn sie an die Pforzheim. Gruppe des Vereins für Leibesübungen, Pinneberg, kehnen und seinen Pferden hängen im Ausstel• Kämpfe Deutscher um ihre Heimat erinnern, nicht Stuttgart — Freitag, 31. Oktober, 18 Uhr, Hotel Erwin Krüger, Tornesch, trägt urwüchsige Ge• lungsraum. Die Gruppe würde gern weitere Tafeln an Revanche denken, sondern beweisen wollen, daß Wartburg, Langestraße 49/Hospitalstraße, gemüt• schichten von Fritz Reuter vor, Leierkastenmusik. z.B. über die ostpreußische Kaltblutpferde- und es lohnt, sich für Deutschland einzusetzen. Die Fei• liches Beisammensein mit Eisbeinessen. Vorbestel• Programmänderungen vorbehalten. Auch dieses Schweinezucht zusammenstellen und wäre für die erstunde wurde umrahmt vom Franz-Schubert- lung bei Lm. Falk, Telefon 85 08 66, Lm. Walter, Te• Jahr gibt es eine große Tombola. Der Rellinger Hof Zusendung geeigneter Fotos dankbar. Die unver• Chor Fulda. Grußworte zur Gedenkfeier hatten u. a. lefon 47 40 57 oder Lm. Tietz, Telefon 25 13 49. Es ist mit Bus 185 bis Haltestelle „Rellinger Friedhof" sehrte Rückgabe wird zugesichert. der Bischof Dr. Schick und der CDU-Landesvorsit• kann auch ä la carte gegessen werden. Musikalische zu erreichen. Für die Rückfahrt steht um ca. 1 Uhr Gladbeck — Freitag, 17. Oktober, 19.30 Uhr, Kol- zende Dr. Alfred Dregger gesandt. Auch die Vertre• Unterhaltung von Lm. Wittmann. ein Bus zur Verfügung, der die Strecke Rellinger pinghaus, Monatsversammlung. Es werden u. a. Fo• ter der Parteien betonten, daß diese Abstimmungs• Hof, Tesdorfer Weg, Richard-Köhn-Straße, Saar• tos vom 30jährigen Bestehen ausgelegt. siege Deutscher für ihre Heimat nicht in Verges• Bayern landstraße, Hochbrücke, Friedrich-Ebert-Straße, Münster — Freitag, 17. Oktober, 19 Uhr, Gast• senheit geraten dürfen. Ernst Herold, Vorsitzender Damm fährt. Als neues Mitglied der Gruppe wird stätte Aegidiihof, Aegidiistraße, Erntedankfest mit des BdV in Fulda, zeichnete Professor Ciba mit der Vorsitzender der Landesgruppe: Erich Diester, Telefon Frieda Weidt, Schulstraße 4, Pinneberg, begrüßt. silbernen Verdienstnadel des BdV aus. (089) 2 01 33 78, Baaderstraße 71, 8000 München 5. der Familie. Bei der Gestaltung des Festes wirken Kitzingen — Sonntag, 19. Oktober, 9.30 Uhr, Schleswig — Der diesjährige Tagesausflug der der Ermlandchor und die Frauengruppe mit, an• evangelische Stadtkirche, Gottesdienst. 10.30 Uhr, Gruppe führte nach Ratzeburg, damit verbunden schließend Tanz. Eintritt frei. — Dienstag, 28. Okto• Rheinland-Pfalz Paul-Eber-Haus, Feierstunde der Kreisgruppe an• war ein Besuch der Kulturstätten in Lübeck und ber, 20 Uhr, Spiegelsaal der Bahnhofsgaststätten, läßlich ihres 30jährigen Bestehens des Abstim• Mölln. Einer kurzen Stadtrundfahrt durch Lübeck Hugo Wellems, der Chefredakteur des Ostpreu• Vorsitzender der Landesgruppe: Otto Moratzk y, Telefon (063 72) 47 86, Talstraße 24, 6791 Bechhofen/Pfalz. mungssieges vor 60 Jahren und des vor 100 Jahren folgte eine Stadtbesichtigung zu Fuß, bei der die ßenblattes, spricht über das Thema „Deutschland geborenen Dichters und Schriftstellers Paul Fech- Gruppe auch die gotische St. Marienkirche besich• zwischen Ost und West". Auch für jüngere Lands• Frankenthal (Pfalz) — Das diesjährige Landes• tigte, deren Westfenster mit den Wappen ostdeut• leute wird diese Veranstaltung interessant sein. — treffen war ein schöner Erfolg. Alle Plätze im Saal Fortsetzung auf Seite 16 Heimatkreise 18. Oktober 1980 — Folge 42 — Seite 16

dort eine Veranstaltung mit einem darauf abge• Klara Röttcher, geboren 27. September stimmten Programm durchgeführt werden. Das 1927, und Günter Röttcher, geboren 5. Mai Aus den Heimatkreisen ... 400jährige Jubiläum unserer Heimatstadt soll auch 1935! gesucht von ihren Geschwistern Helga in unserer Patenstadt feierlich begangen werden. und Elsa Röttcher. Klara befand sich zuletzt als Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• Wie in den Vorjahren, hatte sich die Passenheimer wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. Hausgehilfin in Eislitten, Kreis Königsberg. Mackensenschülerschaft vor unserem großen Krei• Günter war im Waisenhaus Pobethen. streffen zu einem Wiedersehensfest mit Tanz ver• Vermutlich aus Groß Dirschkeim (Samland) sammelt. Heinz Lork führte einen interessanten wird Gertrud Spitz, geboren etwa 1915/16 „für hervorragende Leistungen bei der Ausstellung Film vor, den er auf seiner Reise durch unsere Hei• Land- und Forstwirtschaft", ein Bernsteinabzeichen matgebiete aufgenommen hat. Er wurde dafür mit gesucht von ihrer Tochter Inge Spitz, geboren DOK 1939 und ein Foto des Messestandes der Firma großem Beifall bedacht. Im Saalbau wurde nach un• 7. Oktober 1936 in Königsberg. „Honig und Haurwitz". Wir würden gern die Unter• serer Veranstaltung eine wertvolle Brille gefunden. lagen über die Messe noch vervollständigen und Sie befindet sich bei Edith Albrecht, Bismarckstraße auch ein Verzeichnis der abgehaltenen Messen mit 150, 4650 Gelsenkirchen. Daten besitzen. Wir wären dankbar, wenn in Inter• essent oder auch ehemalige Mitarbeiter des Messe• Auskunft wird erbeten über... amtes uns hierin behilflich wären. Mitteilungen Preußisch Holland Heimattreffen werden erbeten an den Custos für Haus Königsberg, Dipl-Ing. Albinus, Telefon (0203) 62 31 08, Johan- Kreisvertreter: Bernd Hinz, Krankenhausstr. 34, 5030 ... Angehörige von Günter Altenberg na-Kirchner-Straße 12, 5300 Bonn 1. Hermülheim. Geschäftssteile: Reichenstr. 21, 2210 aus Königsberg/Preußen, Artilleriestraße. 2. November, Gumbinnen: Kreistreffen Itzehoe. für Norddeutschland, Gaststätte Lacke• Ehemalige Schüler/innen und Lehrkräfte des Patenschaft — Hocherfreut konnten die Vertre• ... Lieselotte Chambe, geborene Thiel aus mann, Hinterm Stern 14, Hamburg- Hufen-Oberlyzeums in Königsberg — Das vorge• ter der Kreisgemeinschaft ein maßgerecht angefer• Roßthal, Kreis Insterburg, jetzt 54 Jahre alt. Sie Wandsbek sehene Jahrestreffen in Duisburg wollen wir wegen tigtes Modell einer „Geneigten Ebene" des Ober• sucht Zeugen, die bestätigen können, daß sie der geringen Anzahl an Beteiligungsmeldungen zwischen 1942 und 1945 als Werfthelferin auf 8. November, Gumbinnen: Kreistreffen länder Kanals entgegennehmen. Dem Erbauer des verschieben auf den 8. November 1981. Ich hoffe, Modells, Tischlermeister Kurt Quass, früher Pr. Hol• den Werften Insterburg, Anklam und Schwe• für das Gebiet Köln und Bonn, Kolping- daß nach einjähriger Pause dann wieder eine große haus, Restaurant am Römerturm, St.- land, überreichte Bürgermeister Hörnlein den Pa• rin gearbeitet hat. Zahl den Wunsch haben wird, sich im „Haus Kö• tenschaftsteller der Stadt Itzehoe. Kreisausschuß• Apern-Straße 32, Köln nigsberg" in Duisburg zu treffen. Für alle Anregun• ... Charlotte E w e r t aus Ostpreußen. Sie mitglied Schröder (früher Stadt Pr. H.) überraschte sucht Zeugen, die bestätigen können, daß sie gen zu einem Treffen der Ehemaligen wäre ich sehr die Kreisvertretung mit zwei Nachfertigungen von dankbar. Dr. Lippke-Münz, Am Kruppsee 25, 4100 alten Siegeln der Stadt Pr. Holland. In den Anspra• von 1940 bis 1945 in der Marine-Wäscherei in Duisburg 14. chen des stellvertretenden Landrates, Kreisrat Rös- Pillau gearbeitet hat. Frau Ewert hatte damals Bartenstein Maria-Krause-Lyzeum und Körte-Oberlyzeum ler, Dr. Lotze und Bürgermeister Hörnlein klang den Spitznamen „Splitterchen". — Unser diesjähriges Treffen findet Sonnabend, 1. Kreisvertreter: Hans Hermann Steppuhn, Telefon (04 51) immer wieder die herzliche Verbundenheit zwi• ... Maria Fahl, geboren am 30. April 1908 in 503228, Grönauer-Baum 1, 2400 Lübeck. November im Restaurant Wappenhof, Borgfelder schen Patenschaftträgern und deren „Patenkinder" Kleinenfeld, Kreis Heilsberg. Straße 7, 2000 Hamburg 26 (neben Hotel Berlin U- durch. Zum Abschluß berichtete Bürgermeister Gedenkfeier — Am Sonntag versammelten sich und S-Bahnstation Berliner Tor), statt. Wir treffen ... Maria K a u e r aus Bürgerdorf, Kreis Rö- die Vertreter des GR 44 aus Bartenstein und die Hörnlein über die günstige Entwicklung der Paten• ßel. Frau Kauer soll heute ungefähr 57 bis 58 uns ab 15 Uhr zur traditionellen Kaffeetafel. Ich stadt Itzehoe in den letzten Jahren, schilderte was Kreisgemeinschaft Bartenstein am Gedenkstein der möchte um rege „Mundpropaganda" bitten, um Jahre alt sein. Vertriebenen und dem Ehrenstein des GR 44 zu ei• geleistet, geplant und künftig noch zu schaffen sei. möglichst viele Ehemalige sowie Freunde unserer Es freute die Anwesenden, daß sie so gut informiert ... Charlotte Kopenhagen aus Fried• ner Gedenkfeier, wobei ein Kranz und ein Blumen• Schulen begrüßen zu können als Beweis dafür, daß gebinde niederlegt wurden. Der Kreisvertreter ge• wurden, doch blieb nicht aus, daß man sich fragte, land, Kreis Bartenstein. Sie soll etwa 1910 ge• sich eine Fortsetzung dieser Treffen auch weiterhin was wohl inzwischen aus Kreis und Stadt Pr. Hol• boren sein und als Lehrerin an der Haupt• dachte der Gefallenen und der während der Flucht lohnt. Erika Skalden, geborene Dexling, Telefon Umgekommenen. Gerhard Turner gedachte in land geworden wäre, wenn man nach 1945 weiter schule in Friedland tätig gewesen sein. (0 40) 6731369, Pogwischrund 14e, 2000 und unter deutsche Verwaltung in der Heimat hätte würdiger Weise der im Kriege Gefallenen des GR Hamburg 73. ... Hans 011 e c h aus Neidenburg. Er soll 44. Um 11 Uhr hatten sich noch eine Anzahl Barten• verbleiben können! jetzt etwa 68 bis 70 Jahre alt sein und war da• steiner im Hotel Parkhaus versammelt, nach deren mals Bäcker von Beruf. Begrüßung der Kreisvertreter die Totenehrung ver• Zuschriften erbittet die Bundesgeschäfts• las und eine kurze Ansprache hielt. Er erinnerte Königsberg-Land Tilsit-Stadt daran, daß nach dem II. Thorner Frieden im Jahre Kreisvertreter: Fritz Löbert, Telefon (02 31) 23 0995, führung der Landsmannschaft Ostpreußen, 1466 Teile des Ordensstaates mit der Krone Polens Spannstraße 22, 4600 Dortmund 14. Stadtvertreter: Bruno Lemke. Geschäftsstelle: Rudolf Abteilung Suchdienst, Postfach 3232 55, Suttkus, Telefon (04 31) 3 45 14, Gaardener Straße6,2300 2000 Hamburg 13. vereinigt wurden, daß diese Gebiete aber ihren Wahlaufruf — In der Zeit vom 18. Oktober bis 31. Kiel 14. deutschen Charakter behielten. Nach der Auftei• Dezember finden die Wahlen für den neuen Kreis• Traditionsgemeinschaft Tilsiter Sport-Club, lung Polens in den Jahren 1722, 1793 und 1795 er• ausschuß unserer Heimatkreisgemeinschaft statt. MTV Tilsit — Das nächste Wiedersehenstreffen hielt Rußland % des Gebietes, Österreich und Preu• Laut Satzung werden 11 Kreisausschußmitglieder der Traditionsgemeinschaft findet vom 22. bis 24. ßen aber nur je % des damaligen polnischen Staates, gewählt. Es stellen sich zur Wahl: Fritz Löbert, Landsmannschaftliche Arbeit wobei es sich bei Preußen um die Ländereien han• Mai 1981 im Niedersächsischen Fußballverbands- Fuchsberg. Herbert Hiesmann, Perwissau. Gertrud heim zu Barsinghausen statt. Für den Festakt am delte, die sich Polen im Jahre 1466 angeeignet hatte. Freiwald, Praddau. Franz Abb, Possindern. Georg Auch wurde auf die Volksabstimmung vom Jahre Sonnabend, 23. Mai, ist es gelungen, den Männer• Sehmer, Karmitten. Helmut Borkowski, Kraußen. chor der Vereinigten Sängerschaft von Barsinghau• 1920 hingewiesen, als sich 97,8 % für ein Verbleiben Gerda Weiß, Fuchsberg. Manfred Schirrmacher, Fortsetzung von Seite 15 bei Deutschland erklärten. Nach der Beendigung sen unter Leitung von Musikdirektor Karl-Heinz Postnicken. Otto von Schwichow, Neuhausen. Do• Sander (Hannover) zu gewinnen. Außerdem wird der Ansprache blieben die Teilnehmer noch lange rothea Blankenagel, Neuhausen-Tiergarten. Dr. ter. Den Festvortrag mit dem Thema „Erbe und Auf• bei reger Unterhaltung zusammen. Auch zeigte Lm. die Damentanzgruppe der Traditionsgemeinschaft trag" hält Landrat a. D. Helmut Damerau. Albrecht Nietsch, Altenberg. Gustav Schmidt, den Festakt mit Einlagen verschönern. Ein Rund• — Schlifski Bilder aus der Heimat. Das herrliche Wet• Jungferndorf. Ernst Preuß, Königsberg. Ulla Kret-' München Gruppe Nord/Süd: Sonntag,' 19. ter gab allem einen richtigen Glanz, und ich will hof• schreiben mit dem Anmeldeformular für Zimmer• Oktober, 15 Uhr, Haus des Deutschen Ostens, Am schmann, Neuhausen. Liselotte Dunker, Neuhau• bestellung erhalten die Mitglieder in der ersten De• fen, daß im kommenden Jahr am 19. und 20. Sep• sen. Johanna Fraenzel-Birckicht, Neuhausen. Alle Lilienberg 1, Mitgliederversammlung „Paul Fechten tember wieder Bartensteiner nach Nienburg kom• zemberhälfte, dazu von der Geschäftsstelle der zum 100. Geburtstag", eine Dichterlesung. An• ehemaligen Bewohner des Landkreises Königsberg Stadt Tilsit aus Kiel den neuen Tilsiter Rundbrief. men werden. und alle Bürger, die sich zu unserer Satzung beken• schließend gemütliches Beisammensein bei Kaffee nen, sind wahlberechtigt. Bitte schreiben Sie höch• und Kuchen.—Die diesjährige Grenzlandfahrt führ• te über Weltenburg, mit Schiff durch den Donau• stens 11 Kandidaten auf eine Postkarte und senden Wehlau Gerdauen diese an den Wahlleiter S. Brandes, Kreisverwal• durchbruch nach Kelheim, weiter nach Regensburg tung, Minden-Lübbecke, Portastraße 13,4950 Min• Kreisvertreter: Rudolf Meilsen, Telefon (0511) 1 34 08, mit Besuch der Ostdeutschen Galerie an die tsche• Kreis Vertreter: Erwin Goerke, Telefon (0 61 72) 3 22 20, Körnerstraße 8, 3000 Hannover. chisch/deutsche Grenze in Bayrisch Eisenstein. Heuchelheimer-Str. 104, 6380 Bad Homburg. den. Die Kandidaten werden beim Heimatkreistref• — fen am 18. und 19. Oktober in Minden, Hotel Bad Heimatkreistreffen Die Mitglieder unseres Nach einem interessanten Vortrag über den Auf• Hauptkreistreffen 1981 — Einem Beschluß des Kreistages, Kreisausschuß und Kreisflüchtlingsrat bau, Verlauf und die Probleme der Grenze durch Kreisausschusses entsprechend, findet das nächste Minden vorgestellt. Sie können dann auch ihre Stimme abgeben. des Patenkreises, Vertreter der Städte Syke, Bas• den Grenzbeamten Urbanski ging die Fahrt weiter Hauptkreistreffen etwa in der Mitte der beiden sum und Hoya sowie zahlreiche Angehörige unse• nach Passau, unterbrochen durch verschiedene Be• größten Siedlungsgebiete unserer Landsleute, wel• res Kreises fanden sich zu einem Empfang im Syker sichtigungen wie die älteste Köhlerei Bayerns, eine che in Schleswig-Holstein und im Ruhrgebiet eine Neidenburg Kfeismuseum zusammen. Dabei hielt Landrat Glasbläserei, Glasschleiferei und Freilichtmuseum. zweite Heimat gefunden haben, nämlich in Celle Heinz Zurmühlen eine Rückschau auf die 25jährige In Passau herzliche Begrüßung durch die Leiterin bei Hannover statt, einer verkehrsmäßig sehr gün• Kreisvertreter: Wolf-Joachim Becker, Telefon (0211) Patenschaft. Rudolf Meitsch dankte für das Ver• der Passauer Gruppe Weißhäupl und fröhliches stig gelegenen Stadt mit bunten Fachwerkhäusern 306954, MarUnstraße 93, 4000 Düsseldorf 1. ständnis und die Hilfen, die die Kreisgemeinschaft Beisammensein beider Gruppen. Eine gut ge• und einem bekannten Landesgestüt. Wenn auch AugustTadday 80 Jahre — Am Montag, dem 20. bisher bei allen Stellen des Patenkreises gefunden lungene Fahrt, die vielen in Erinnerung bleiben zur großen Hengstparade im Herbst nächsten Jah• Oktober, feiert August Tadday aus Ulleschen, jetzt hat. Der frühere Oberkreisdirektor Dr. Erhard Sie• wird. — Ende September feierte die Gruppe ihr Em - res weder Räumlichkeiten noch Übernachtungs• In der Mittelbach 9, 5900 Siegen-Seelbach, seinen bert-Meyer zur Hage sagte u. a.: „Ich zolle den Weh• tedankfest. Nach heimatlichem Brauch wurden be• möglichkeiten vorhanden sind, so ist doch Gele• 80. Geburtstag. Lm. Tadday verlebte seine Jugend- lauern großen Respekt für ihre Bemühungen, damit sinnliche Lieder gesungen, Erzählungen und Ge• genheit gegeben, edle Trakehner Pferde im Landes• und Schulzeit in Ulleschen und erlernte anschlie• deutsches Kulturgut nicht in Vergessenheit gerät." dichte von L. Unger und Renate Hein vorgetragen. gestüt zu besichtigen. Das Tagungslokal, die Stadt. ßend das Zimmerhandwerk. Im Jahre 1929 heira• Für den Nachmittag hatte der Patenkreis eine Rund• Höhepunkt war die Überreichung des großen Ern• Union, direkt im Zentrum gelegen, wurde durch den tete er Marie Kabbasch aus Ulleschen und über• fahrt durch den Nordteil des Kreises arrangiert. Ein tekranzes an den Vorsitzenden Hein und die Kreisvertreter besichtigt und als ideal empfunden. nahm deren väterliche Landwirtschaft. Als Mitglied gemütliches Beisammensein bei Musik und Tanz Glückwünsche, die Lm. Petroschkat der Familie Als Termin für das Hauptkreistreffen wurde der 12. der Grenzschutzwachtkompagnie mußte er bereits schloß den ersten Tag des Treffens ab. Das Haupt• Hein darbrachte. Lm. Hein dankte mit Worten aus und 13. September 1981 vereinbart. am Polenfeldzug teilnehmen. Nach dem Kriege ließ treffen am Sonntag wurde mit einer Kranzniederle• den „Barrings" und spendierte Schnaps. Anschlie• Dokumentation Lindenau — Für den so auf• er sich zunächst bei Rostock nieder, ehe ihn der gung am Ehrenmal eingeleitet. Rund 500 Teilneh• ßend fand ein Tanz unter dem Erntekranz statt. Druck der dortigen Verhältnisse veranlaßte, mit schlußreichen und mit soviel Liebe zum Detail ver• mer hatten sich hierzu eingefunden. Landrat Zur• MünchenGruppe Ost/West: Sonnabend, 18. Ok• faßten Reisebericht unseres Landsmannes Erwin seiner Familie in die Bundesrepublik zu fliehen, wo mühlen überreichte unserem Kreisältesten, Wer• er schließlich in Siegen eine neue Heimat fand. Lm. tober, 19 Uhr, Haus des Deutschen Ostens, Ernte• Schlegel sind einige Bestellungen eingegangen. Da ner Lippke einen Ehrenteller des Patenkreises für dankfest mit Tombola und Tanz unter der Ernte• zwischenzeitlich in Erfahrung gebracht werden Tadday war nicht nur lange Jahre Vertrauensmann seine Verdienste um die Heimat. Lippke war von seiner Heimatgemeinde, sondern er schrieb auch krone, es singt der Ostpreußische Sängerkreis. Ge• konnte, daß von anderen Landsleuten, die in den 1968 bis Ende 1978 Kreisvertreter und treibende dichte und Erzählungen runden die Feierstunde ab. letzten Jahren Lindenau besucht haben, sehr viele Geschichten und heimatkundliche Abhand• Kraft bei der Herausgabe unseres Heimatbuches. lungen für unseren Heimatbrief und das Ostpreu• Schweinfurt — Sonnabend, 18. Oktober, 19 Uhr, schöne Farbaufnahmen existieren, wird gegenwär• Seit seiner „Herrschaftszeit" gibt es unseren Hei• Gaststätte Hartmann am Wall, Erntedank- und Fe- tig das hierfür in Frage kommende Bildmaterial ge• ßenblatt. Seine bekannteste Arbeit ist die Darstel• matbrief. Er vervollständigt laufend unser Fotoar• lung und Entwicklungsgeschichte des Amtsbezirks derweissenabend mit Rot- und Weißgelegtem. Die sichtet. Auch verdient dieser anschauliche Bericht chiv. Eine Vielzahl von Modellen für unser Hei• Pommern und Oberschlesier werden gleichfalls einen würdigen Rahmen, also einen entsprechen• Roggen in Form eines Begehungsberichtes. Die matmuseum verdanken wir ihm. Die Feierstunde den Einband. Der Preis hierfür wird sich kaum erhö• Kreisgemeinschaft dankt Lm. Tadday für seine lang• teilnehmen. rundete der Kreisvertreter ab, der der 60. Wieder• Weiden — Sonntag, 9. November, 15 Uhr, Hand• hen, er dürfte bei ca. 10 DM liegen. Die Auslieferung jährige Heimatarbeit und wünscht ihm für das kehr des Abstimmungssieges gedachte, des 30. Jah• wird sich allerdings verzögern. Es ist beabsichtigt, kommende Lebensjahrzehnt alles Gute, vor allen werkerhaus, Heimatnachmittag. Vorsitzender An• restages der „Charta der deutschen Heimatvertrie• ton Radigk begrüßte beim vergangenen Heimat- diese Dokumentation noch vor dem Weihnachts• Dingen gute Gesundheit. benen" und des 25jährigen Bestehens der Paten• fest auszuliefern. nachmittag mit Erntedankfest die zahlreich anwe• schaft zwischen Diepholz und Wehlau. Das nächste senden Landsleute, die an der mit Ähren und Blu• Kreistreffen wird im März 1981 in Hannover Ortelsburg men geschmückten Tafel Platz genommen hatten. stattfinden. Nach der Gratulation der im Oktober Geborenen Königsberg-Stadt Kreisvertreter: Gustav Heybowitz, Telefon (0 5258) wurde gemeinsam das Ostpreußenlied „Land der Stadtvorsitzender: Arnold Bistrick. Geschäftsstelle: 7882, Am Eichenwald 7, 4796 Salzkotten-Thüle. dunklen Wälder" und das Westpreußenlied „West- Reinhold Neumann, Telefon (02 21) 52 21 84, Leostraße Die Ortelsburger Oberschulen feiern am 16. und preußen, mein lieb Heimatland" gesungen. Radigk 63,5000 Köln 30. Kartei: Telefon (02 03) 2813 21 51, Haus 17. Mai 1981 in Bad Harzburg ihr 25jähriges Stif• Junge Ostpreußen, sprach über Erntearbeiten heute und vor 50 Jahren. Königsberg. Mülheimer Straße 39, 4100 Duisburg. tungsfest, so daß auch das Stadtgründungs jubiläum Die Menschen sollten auch in der modernen Zeit Haus Königsberg — Die Deutsche Ostmesse Ortelsburg in die Feier einbezogen werden oder im die ihre Angehörigen suchen Gott für das tägliche Brot danken, denn sie seien auf entstand in Königsberg auf Anregung von Ober• Zeichen des 400. Gründungsjahres der Heimatstadt die Erträge der Landwirtschaft und Fischerei äfft* bürgermeister Lohmeyer am 26. August des Jahres Ortelsburg stehen kann. Joachim Linke, Ostfeld• Für die Zwillinge Alfred und Erika Masut- wiesen, um leben zu können. Ausführlicher ging Eh« 1920 und die letzte 29. Messe wurde im Oktober straße 37,3000 Hannover 71, hat sich bereit erklärt, renvorsitzender Oskar Schlokat auf den Sinn des 1941 veranstaltet. Leider verfügt das Duisburger die Jubiläumsschrift für unsere 400jährige Hei• t i s, geboren 17. Dezember 1943 in Königsberg, werden Eltern und Angehörige gesucht. Beide Erntedankes ein. Von Renate und Hans Poweleit, Museum Haus Königsberg bisher nur über wenige matstadt zu erarbeiten. Unsere Landsleute und Minna Mchlhorn, Helene Große und Olga Radigk Unterlagen darüber. Dies sind ein Katalog der 23. Freunde der Yorckschen Jägerstadt werden gebe• haben blonde Haare und blaue Augen. Sie wurden Kurzgeschichten und Verse vorgetragen. Deutschen Ostmesse, ein Firmenhandbuch, Ost• ten, ihn mit geeignetem Material zu unterstützen. kamen mit dem letzten Kindertransport aus Bei Kuchen und Kaffee und reger Unterhalt ung über preußen 1923, — Deutsche Ostmesse —, zwei Bron• Aus Anlaß der Bezeichnung einer Straße mit „Or• Königsberg in die „DDR". Erntearbeiten in der Heimat verliefen die Stunden zemedaillen Deutsche Ostmesse Königsberg i. Pr. telsburger Straße" in der Jägerstadt Ratzeburg soll Aus Eislitten, Kreis Königsberg, werden viel 2u schnell. 18. Oktober 1980 - Folge 42 - Seite 17 IHIS £fiprmßmblaii Allgemeines Stille Mahnung in Stein Ostpreußen-Relief an der Giebelseite des Ostheims aufgestellt

Bad Pyrmont — Als „stille Mahnung, daß natorium gebaut und 1956 von den Lands• Deutschland nicht an der Elbe und Werra und mannschaften der Ostpreußen und Deutsch- nicht an der Oder und Neiße zu Ende ist", soll Balten übernommen wurde. (Die Baltische ein Steinrelief dienen, das an der Giebelfront Landsmannschaft trat 1963 wieder aus dem des Pyrmonter Ostheims angebracht und vom Verein Ostheim e. V. aus, um sich der Alten• stellvertretenden Sprecher der Landsmann• pflege zu widmen.) Da von keiner Institution schaft Ostpreußen und Vorsitzenden des Ver• Zuschüsse gegeben werden, lege die gesamte eins Ostheim e.V., Gerhard Prengel, enthüllt Finanzlast bei der Landsmannschaft Ostpreu• wurde. Vor allem der Jugend solle plastisch ßen, die viel investiert habe, um das Haus in vor Augen geführt werden, wo Königsberg, In• den heutigen Zustand zu versetzen und als sterburg und Allenstein liegen, betonte Pren• Stätte der Begegnung zu erhalten, betonte gel im Beisein geladener Gäste während einer Hammer. kleinen Feierstunde. Ein Land, das 700 Jahre von deutschen Menschen und deutscher Kul• Der Hausherr erläuterte die Aufteilung und tur geprägt wurde (Prengel nannte als Beispiel Gestaltung des Ostheims, nannte die stolze die Namen Kant, Herder, Sudermann), könne Zahl von 10 000 Übernachtungen pro Jahr und nicht plötzlich seine Vergangenheit und seine informierte die Gäste über die Begegnungen Wurzeln leugnen. Der Sprecher erinnerte an und Seminare, die regelmäßig in dem Haus das schwere Schicksal der Menschen, die noch stattfinden. Der Stadtdirektor Bad Pyrmonts, heute im polnisch besetzten Teil Ostpreußens Malte Möller, sprach stellvertretend für die ge• leben und denen die Ausreise verweigert ladenen Gäste und gab seiner Freude Aus• werde. Die deutschen Heimatvertriebenen druck über die gelungene Gestaltung des Re• hätten zwar in ihrer Charta auf Rache und Ver• liefs. Hei. geltung verzichtet, doch fühlten sie sich nach wie vor aufgrund ihres Vertriebenen-Schick- sals zur Durchsetzung der Menschenrechte Die Provinz Ostpreußen in Stein gemeißelt: Ständige Mahnung vor dem Ostheim in Bad und des Selbstbestimmungsrechts aller Völ• Trakehner Erfolg Pyrmont Foto Heininger ker berufen. Stuteneintragung ins Zuchtbuch Prengel wies auf die wichtige Rolle des Pyr• monter Ostheims hin, das eine Stätte der Be• Traventhal — Zum zweiten Mal veranstal• gegnung und der Pflege ostpreußischen Kul• tete der Trakehner Verband nach 1979 eine Diese 20 Mark gehören Ihnen... turguts und Brauchtums sei: „Hier wird in Se• zentrale Stuteneintragung für das Zuchtbuch minaren und Diskussionen unser politischer des Verbandes. Insgesamt 93 Stuten im Alter Standpunk immer wieder neu überdacht, wer• von drei und vier Jahren enthielt der Katalog den Eingliederungshilfen für Aussiedler gege• und umfaßte damit alle jungen Stuten aus ben und ostpreußische Schul-, Klassen- und Schleswig-Holstein, die neu in die Zucht des GG 5560842 F Familiengemeinschaften für ihre Begegnun• Trakehner Verbandes eintreten. Die Schau gen gastlich aufgenommen." Für alle diese demonstrierte in eindringlicher Weise, auf Menschen, aber auch für die Pyrmonter Ein• welch hohem züchterischem Niveau die Tra• wohner und Kurgäste, sei das Relief geschaffen kehner Zucht nach nunmehr 30 Jahren in der worden, für das Prengel der Stiftung Ostpreu• Bundesrepublik angelangt ist. Großrahmige ßen als „Finanzier" dankte. Der Steinmetz• Stutenmodelle mit hervorragendem Gang firma Görlich, die das Kunstwerk geschaffen präsentierten sich in den ehrwürdigen Anla• hat, sprach er Lob und Anerkennung aus. gen des ehemaligen Holsteiner Landgestütes Traventhal bei Bad Segeberg. Bevor das Ereignis mit einer original Inster• Die 12 besten erhielten eine Staatsprämie. burger Weißen „begossen" wurde, machte der Als beste dreijährige wurde die Stute Sabrina Leiter des Ostheims, Hans Georg Hammer, von Waldzauber aus der Zucht und dem Besitz seine Gäste mit der Funktion und den Räum• des Trakehner Gestüts Rantzau herausge• lichkeiten des Hauses vertraut. stellt. Beste vierjährige war die Rapp-Stute Ko• Er berichtete aus der Geschichte des Ost• rona von Seeadler, Züchter und Besitzer ist Ale• heims, das Anfang der zwanziger Jahre als Sa• xandra Gräfin Dohna, Bimöhlen. -ve- ... für jeden neuen Abonnenten, den Sie für unsere Wochenzei• tung Das Ostpreußenblatt gewinnen. Politiker antworten Vertriebenen Sie wissen doch: Beispielhafte Veranstaltung einer landsmannschaftlichen Gruppe Das Ostpreußenblatt vermittelt jede Woche Wissenswer• tes über Wiesbaden — „Heimatvertriebene fragen schen in der Heimat, Milliardenbeträge an den • aktuelle Politik — Politiker antworten", diese Veranstaltung Osten, Angriffe ders JUSO-Vorsitzenden Pie- vor Bundestags-, Landtags- oder Kommunal• cyk, der die Heimatvertriebenen als „Minen• • Kultur und Geschichte Ostpreußens wahlen ist bei der Kreisgruppe Wiesbaden der hunde der Union" bezeichnete oder Offenhal• • Aktivitäten der Landsmannschaft Landsmannschaft der Oberschlesier seit Jah• ten der deutschen Frage, die von Versamm• ren zum festen Bestandteil ihres Programms lungsteilnehmern gestellt wurden, waren so Das Ostpreußenblatt — eine Wochenzeitung für Deutsch• geworden und erfreut sich immer größeren In• zahlreich, daß es schwierig wurde, sie in der land. Helfen Sie mit, daß wir viele neue Freunde gewinnen — teresses. Auch die dortige Kreisgruppe der vorgegebenen Zeit alle ausgiebig beantworten für unsere Heimat. Ost- und Westpreußen, die mit den Ober- zu können. Während die Vertreter der SPD schlesiern ein besonders freundschaftliches und F.D.P. immer wieder die „Erfolge der Verhältnis verbindet, hatte mit gutem Erfolg neuen Ostpolitik" hervorhoben, mußten sie ihre Mitglieder zur Teilnahme aufgerufen, so sich von Dr. Jentsch und den Zuhörern daran Das Ostpreußenblatt daß die teilnehmenden Politiker vor vollem erinnern lassen, daß Entspannungs- und Frie• Haus die Fragen beantworten konnten. denspolitik keine Erfindungen der jetzigen Vertriebsabteilung Regierungsparteien sind, sondern von Konrad Kreisvorsitzender Eberhard Paluschtzik Adenauer durch seine Versöhnung mit Frank• konnte in seiner Begrüßung willkommen hei• reich, Israel und allen westlichen Kriegsgeg• ßen: Dr. Hans Joachim Jentsch MdB für die T nern, die Aufnahme diplomatischer Bezie• CDl , Rudi Schmitt, Oberbürgermeister a.D., Bitte ausschneiden und senden an Vertriebsabteilung Ostpreußenblatt, Postfach hungen mit der Sowjetunion und Jugoslawien, für die SPD und Stadtrat Rolf-Dieter Gmeiner, 32 3255, 2000 Hamburg 13 Verständigung mit Rumänien und Ungarn und für die F.D.P. Die beiden Erstgenannten sind andere außenpolitische Erfolge begonnen die Bundestagskandidaten ihrer Parteien. Ich bestelle für: wurden. „Allerdings hat man damals noch Gmeiner kam in Vertretung von Professor Dr. darauf geachtet, daß die deutschen Interessen Vor- und Zuname: Kiesow. nicht zu kurz kamen" erklang es aus dem Straße und Ort: _ Herzlich wurde Regierungsdirektor Wolf• Publikum. ab sofort für mindestens 1 Jahr bis auf Widerruf gang Thune begrüßt, der souverän und über• Der Bezugspreis in Höhe von DM 5,80 monatlich wird im voraus gezahlt für: parteilich als Gesprächsleiter wirkte. Thune Es ist bei aller Wahrung der Überparteilich• • 1 Jahr • DM 69,60 • V2 Jahr = DM 34,80 • Vi Jahr = DM 17,40 • 1 Monat = DM 5,80 wurde vor allem auch dafür gedankt, daß er in keit der Landsmannschaften aus der Gleich• durch: heit der Auffassungen in der Deutschland- und seinen Wettermeldungen im ZdF noch Hoch- 1. Lastschrifteinzugsverfahren vom Giro-Kto. Nr. und Tiefdruckgebiete über Ostpreußen, Ostpolitik der Heimatvertriebenen und der Schlesien oder Pommern meldet und diese CDU/CSU nur verständlich, daß die Ausfüh• bei Bankleitzahl nicht nach „Westpolen" verschiebt. Er leitete rungen von Dr. Jentsch (CDU) immer wieder Postscheckkonto Nr. beim Postscheckamt die Gesprächsrunde mit klar formulierten Zustimmung und Applaus erhielten. Auf die 2. Dauerauftrag oder Einzelüberweisung auf das Konto Nr. 192 344 der Hamburgischen Landes• Vorstellungen der Heimatvertriebenen und Behauptung von Rudi Schmitt (SPD), die deut• bank (BLZ 200 50000) oder das Postscheckkonto Hamburg 8426-204 schen Kredite an Polen würden vor allem für Flüchtlinge zur Ost- und Deutschlandpolitik Unterschrift des Zahlers bzw. Kontoinhabers: ein und forderte einen „patriotischen Kon• die Bezahlung deutscher Exporte und nicht für sens" aller Demokraten. die Rüstung verwendet, wurde die Zwischen• Werber: Straße: frage gestellt, ob er nicht der Meinung sei, daß Wohnort: In kurzen Stellungnahmen gingen dann die dadurch eben eigenes Geld der Polen frei drei Politiker auf die Standpunkte ihrer Par• werde, um damit ihre Panzer zu bezahlen. teien zu den besonders die Ostdeutschen be• £«5 öfiptntfcnblati rührenden Probleme ein. Hier zeigten sich er• Thune dankte den Podiumsgästen und den hebliche Unterschiede zwischen den Vertre• Versammlungsteilnehmern für die faire und Unabhängige Wochenzeitung für Deutschland tern der Bonner Koalition und dem Abgeord• offene Gesprächsführung. Als Dank wurde Die Werbeprämie in Höhe von 20,— DM erbitte ich auf mein Konto 42 neten der Opposition. Die anschließenden ihm und den drei Politikern je ein Ostdeut• (Nur für abgeschlossene Jahresabonnements) Fragen wie Minderheitenrechte für die Deut• scher Atlas überreicht. ik — — Jahrgang 31 £ns £ftjnxuMlatt 18. Oktober 1980 Folge 42 Seite 18

Storchennest war wie ein Ringfinger ohne schen Bundes für Vogelschutz von einer Zäh• Die Bundesbürger, die von einem Wieder• lung des Storchenbestandes, die im Sommer sehen mit der Heimat Ostpreußen zurückkeh• Ring Meist wurde ein altes Wagenrad als Briefe unserer Leser 1974 in Polen unter Aufsicht der polnischen ren, bestätigen das erfreuliche Überleben des Nestgrundlage auf dem Scheunendach ange• Sektion des Internationalen Rates für Vogel• Storches in der Niederung. (Vom Norden und bracht. Mein erstes Foto schoß ich als zwanzig• schutz stattfand. Danach geht zwar auch im von den Russen liegen allerdings keine Zahlen jähriger Berliner Zeitungsvolontär auf ein südlichen Teil Ostpreußens der Storchenbe• und keine Reiseberichte vor). Am dichtesten Storchennest in der Schorfheide. Und als Fünf• Heimatland—Storchenland stand zurück. (Am größten war der Rückgang ist der Storchenbestand in den Gebieten, die jähriger jagte ich dadurch, daß ich auf s Scheu• im Weichseldelta und in der Danziger Bucht. von der Linie Osterode — Allenstein — Sens• nendach meines väterlichen Schulanwesens Das Ostpreußenblatt hat in vielen Beiträgen Dort sank die Zahl von 773 Paaren im Jahre burg — Rastenburg — Lotzen — Lyck be• in Westpreußen zum Storchennest hinaufklet• stets auf die enge Verbindung hingewiesen, 1934 auf 271 im Jahre 1974). Aber im südlichen zeichnet wird. Dort waren 1974 noch über 25 terte, meiner Mutter Angst um mein Leben die zwischen Freund Adebar und der Land• Ostpreußen blieb die Zahl im Jahre 1974 mit Brutpaare auf 100 Quadratkilometer anzutref• ein. Aber weit davon entfernt, Kinder ums Le• schaft der ostpreußischen Niederung bestand. etwa 7600 nur um 1100 (rund 12,5 Prozent) hin• fen. Im Gegensatz dazu muß z. B. im Rheinge• ben zu bringen, bringt ja der schön rotbeinige Es tut wohl, von berufener Seite bestätigt zu ter den 8700 Paaren im Jahre 1934 zurück. Im biet mit dem Aussterben des Storches um die und rotschnäbelige Menschenfreund Adebar bekommen, daß diese vermutlich uralte Ver• Jahre 1934 brüteten noch 16 600 Storchen• Jahrtausendwende gerechnet werden. nach dem alten Ammenmärchen Kinder ins bindung auch heute noch nicht abgerissen ist. paare in Ostpreußen, dem wahren Heimatland Wer in Ost- oder Westpreußen zu Hause ist, Leben. Professor Dr. E. Schüz berichtet in dem Juli- der Störche, 8700 im Süden, 7900 im Norden der ist dem Storch von Geburt an in Liebe ver• Ulrich Strech, Waldhaus Nisterberg 5248 August-Heft „Wir und die Vögel" des Deut• der Provinz. bunden und verpflichtet. Ein Bauernhaus ohne Wissen (Sieg)

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Danziger Straße 21, 2730 Zeven Anzeigentexte stets Jahre deutlich schreiben wird am 20. Oktober 1980 Friedel Göritz geb. Hollstein Wir haben Abschied genommen aus Fürstenau, Kr. Rastenburg von unserer lieben Schwester Die Liebe höret nimmer auf jetzt Im Hirschkamp 39 Gesundheit, Glück und Segen zum Jahre wird am 19. Oktober 1980 4355 Waltrop i. W. 74. Geburtstag am 17. Okto• Es gratulieren herzlich und wün• Helene Klimaszewski ber 1980 wünschen wir unserem Herr Kurt Meschke schen noch viele gesunde Jahre geb. Frohnert Herta Nolda aus Königsberg (Pr), Reiierbahn 4 lieben einzigen Bruder dein Mann geb. 5.6.1898 geb. Reidenitz jetzt Brunnenstieg 3,2210 Itzehoe deine Kinder, Schwieger- und in Gr. Wessolowen Pelohnen, Kreis Wehlau Erich Großmann Es gratulieren herzlich und wün• Enkelkinder Kreis Angerburg geb. 28.8.1898 gest. 6.10.1980 aus Großgarten/Seehügel, Ostpr. schen weiter gute Gesundheit sowie deine Schwester Luise gest. 8.10.1980 jetzt Reißerstr. 50a, 2400 Lübeck seine Frau Meta und dein Bruder Alfred mit Familie in Flintbek ist nach einem reichen und erfüllten Leben in Frieden eingeschlalen. seine Schwestern Töchter Ingrid, Sabine und Renate Helene und Meta sowie Schwiegersöhne In Dankbarkeit und stiller Trauer Birken weg 6, 2411 Neulankau und Enkelkinder Frieda Frohnert Martha Schwark Familien geb. Frohnert Dagobert Nolda Erna Unruh, geb. Frohnert Erich Conrad r Edith Reiter Jahre Lilly Heese wird am 20. Oktober 1980 unsere Am Wasserwerk 3 Alfred Mentzel liebe Mutter und Großmutter Gertraude Jaeger Jahre 2302 Flintbek wird am 19. Oktober 1980 unser Vater Marie Stinski geb. Janson Hermann-Mittnacht-Str. 4, 6990 Bad Mereentheim Walter Klingsporn aus Schwanis, Kr. Heiligenbeil Oktober 1980 Oberst a. D. jetzt Pommersche Str. 15 Ich bin aus Eurer Mitte aus Königsberg Pr. und Heinrichswalde Ostpr. 7700 Singen geschieden, jetzt Langenstr. 35, 4400 Münster Es gratulieren herzlich und wün• nicht aus Eurem Herzen. Es gratulieren recht herzlich schen beste Gesundheit Wir betrauern den Tod meiner un• die Kinder Beate, Ulrike, Gebhard, Fritz-Detlef, ihre Kinder und Enkel vergeßlichen Frau, unserer her• die Schwiegersöhne und Enkelkinder zensguten Mutti, Schwiegermut• ter, Schwester, Schwägerin, Tante Am 9LOktober 1980 nahm Gott unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und herzensgute Omi und Cousine Margarete Hildebrand Herta Lau Unserem Seniorchef geb. Holzel ' 29. Dezember 1920 geb. Lau in Argenbrück (Tilsit) geb. in Brückendorf/Ostpreußen f 5. Oktober 1980 Karl Lehmann In Liebe und Dankbarkeit im 76. Lebensjahr zu sich. Karl Hildebrand geb. 19. Oktober 1980 Gisela Hildebrand Karl-Heinrich Hildebrand in Perwilten/Ostpreußen Georg Wiegand In stiller Trauer und Frau Veronika Fritz-Eberhard Lau geb. Hildebrand und Frau Else, geb. de Grool und Anverwandte Doris und Birgitta ZUM 70. GEBURTSTAG Walter Bienk die herzlichsten Glückwünsche Heinefelder Weg 35 und Frau Eva, geb. Lau Brunnenallee 8 Klaus-Peter, Angelika Am Thy 25 Stefan und Eva 3492 Brakel, Die Belegschaft der Fa. Karl Lehmann den 5. Oktober 1980 INH. HERMANN LEHMANN Die Trauerfeier fand statt am Don• nerstag, dem 9. Oktober 1980, um Hobstin, 2431 Schönwalde am Bungsberg Vertretung der Esso A. G. — 2838 Sulingen 14 Uhr in der Friedhofskapelle zu Brakel, anschließend erfolgte die ^Ä08 dm 14 0kt°ber 1980 L<"'-hnOM., Beisetzung. J 18, Oktober 1980 — Folge 42 — Seite 19 im £*ipmi&mblai! Jahrgang 31

Nach langer Krankheit verstarb am 21. September 1980 unsere liebe In memoriam Mutter, Großmutter und Urgroßmutter Heute ist mein geliebter Mann, unser gütiger Vater und Großvater, Am 18. September 1980 verstarb im 83. Lebensjahr lern ihrer geliebten mein Bruder, unser Schwager, Onkel, Vetter und Freund Heimat Königsberg (Pr), Schönberger Straße 28, unsere liebe Mutter, Anna Sand Schwiegermutter, Großmutter, Tante und Schwester geb. Behrendt Dr. med. Werner Passarge Marie Zimmermann geboren am 15.8.1909 in Königsberg (Pr) geb. am 10.11.1894 in Löwenstein, Kreis Gerdauen geb. Kühn In stiller Trauer in Namen der Familie In stiller Trauer nach kurzer, schwerer Krankheit von uns gegangen. Wir haben in Liebe und Dankbarkeit Abschied genommen. Dr. Walter Sand und im Namen aller Verwandten Günter Zimmermann Sörensenstraße 39, 2300 Kiel, Saarbrückenstraße 50 Mühlweg 16, (DDR) 3240 Haldensleben II Die Trauerfeier fand am Donnerstag, dem 25. September 1980, um In tiefer Trauer 14 Uhr in der Kapelle des Nordfriedhofes statt. Aja Passarge, geb. Koehler Dr. med. Fritz Passarge und Frau Edelgard mit Oliver und Philipp Mein lieber Bruder, Schwager, Cousin, unser guter Onkel Ulrich Passarge und Frau Nana hat uns nach schwerer Krankheit für immer verlassen und Angehörige Fern ihrer geliebten Heimat entschlief am 10. Oktober 1980 nach schwerem Leiden unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante Willy Tomaschewski Wildtaubenweg 3, 2410 Mölln, den 18. September 1980 1000 Berlin geb. 12.11.1904 gest. 6.10.1980 2400 Lübeck Erna Graap in Pr. Holland in Havetoftloit geb. Kurbfuweit aus Königsberg (Pr), Mitteltragheim 10 Die Trauerfeier fand am Mittwoch, dem 24. September 1980, um 14 Uhr in der Friedhofshalle Großer Eschenhorst/Wasserkrüger Weg, im Alter von 84 Jahren. Im Namen der Familie Mölln, statt. In stiller Trauer Jürgen Tomaschewski Wir bitten von Beileidsbesuchen sowie von Kranz- und Blumenspen• Günter und Gudrun Graap den abzusehen. geb. Nitschke Anette und Gerald Gerhard und Karin Schäfer Osterfelder Weg 25, 2381 Havetoftloit geb. Graap Norbert und Bärbel Fietze geb. Graap Zum Gedenken Marc Gerta Kurbjuweit Vor einem Jahr verstarb plötzlich und unerwartet mein geliebter sowie alle Angehörigen Mann, unser fürsorglicher Vater, lieber Bruder, Schwager, Vetter und Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt Onkel ist nicht tot, er ist nur fern — Gregor-Mendel-Str. 2, 6368 Bad Vilbel-Dortelweil tot ist nur, wer vergessen wird Handelsvertreter

Wir trauern um unseren lieben Sohn, Bruder und Onkel Karl Kunter aus Königsberg (Pr), Neuer Graben 30/31 y geb. 17.6.1899 gest. 7.10.1979 Werner Fischer Kanoten, Kr. Gerdauen Darmstadt Erlöst von zunehmend schwerer Krankheit starb für uns alle unerwar• geb. 30.7.1907 gest. 25.9.1980 in Landsberg, Ostpr. in Ludwigsberg/Wttbg. tet in Sollstedt-DDR am 18. September 1980 unsere geliebte Schwe• Er weilt in Gedanken stets bei uns ster, Tante, Großtante und Freundin Charlotte Kunter, geb. Drossmann Ein friedlicher, plötzlicher Tod beendete sein Leben. Söhne Klaus und Dieter sowie alle Anverwandten

Margarete Bomblat Gertrud Fischer, geb. Knuth Käthe Kalb, geb. Fischer Ringstraße 13, 6101 Roßdorf 1, im Oktober 1980. aus Königsberg (Pr) Hans und Vera Meyer, geb. Fischer

im 77. Lebensjahr. Wir haben hier keine bleibende Statt, Landwirt i. R. sondern die zukünftige suchen wir Bruno Preß Hebr. 13.14 In stiller Trauer Gott der Herr erlöste meinen lieben Mann, unseren guten Trudel Bomblat • 7.5.1908 f 15.9.1980 Schwager und Onkel Hans Bomblat aus Gr. Rominten, Ostpr., zuletzt Wingst Gertrud Kleipödschus Ernst Ross Gisela Hufenbach, geb. Bomblat Ein Leben voller Liebe, Fürsorge, Pflichterfüllung und Schaffenskraft • 14.11.1892 f 29.9.1980 und Familie hat sich nach kurzer, schwerer Krankheit vollendet. aus Podewitten, Kreis Wehlau Hans-Eckart Bomblat und Familie Dietrich Bomblat und Familie Wir trauern um ihn durch sanftes Einschlafen von seiner schweren Krankheit. Heidi Rademacher, geb. Bomblat in großer Liebe und Dankbarkeit Wir gedenken unserer drei im Osten gefallenen Söhne. und Sohn Winfried Preß und Frau Elsbeth geb. Pfennig In stiller Trauer Friedrich Goltermann und Frau Anna Ross, geb. Gawehns Marianne, geb. Preß und Angehörige August Schwanemann und Frau Regina, geb. Preß Bleichstraße 6, 6080 Groß-Gerau-Dornheim sowie neun Enkelkinder Feldstraße 40, 5870 Hemer Schnepfenweg 1, 3006 Groß-Burgwedel Hedwig Warda, geb. Preß Margarete Matull, geb. Preß und alle, die ihm nahestanden

Weinkaufsmoorer Straße 12, 2801 Grasberg Bremer Straße 32, 3016 Seelze Medemstade 45, 2179 Ihlienworth Camphausenstraße 10, 4000 Düsseldorf Am Rosengang 3, 2208 Glückstadt Fern ihrer ostpreußischen Heimat wurde heute nach ei• Die Trauerfeier fand am Freitag, dem 19. September 1980, um 14 Uhr in nem tapfer ertragenen schweren Leiden unsere liebe der Friedhofskapelle zu Cadenberge statt. Anschließend war die Bei• Bruno Siemoneit Mutter und Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, setzung auf dem Friedhof Geestberg. Schwägerin und Tante 29. November 1910 f 5. Oktober 1980 Hildegard v. Witten geb. Koralus Plötzlich und unerwartet verschied heute nach Gottes hl. aus Widminnen, Lotzen, Marienwerder/W pr. und Memel Heute entschlief nach kurzer, schwerer Krankheit mein innigstgelieb- Willen, mein lieber Mann, mein guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel in die Ewigkeit abberufen. ter, herzensguter Mann und bester Kamerad, unser guter Onkel und Vetter

In tiefer Trauer Dr. Ulrich v. Witten Selke v. Witten, Walter Theophil geb. v. Wedemeyer Textilkaufmann In stiller Trauer Juliane-Friederike geb. 21.5.1899 gest. 2.10.1980 Irma Siemoneit, geb. Wachsmuth Joachim-Friedrich und in Pillkallen (Schloßberg) in Oldenburg i/Oldbg. Bernd Siemoneit Anna Sophie v. Witten und Anverwandte Paul Koralus Erika Koralus, geb. Schüßler Johannes Engelhardt und weitere Angehörige In Liebe und Dankbarkeit Berta Theophil.geb. Rattensperger und alle Angehörigen

Bevenser Weg 10, 3000 Hannover 61, 30. September 1980 Mosterzstraße 134, 4060 Viersen 12 Haikettstraße 5, 3100 Celle Die Beerdigung hat am Donnerstag, dem 9. Oktober 1980, um 11 Uhr Die Beerdigung hat am Freitag, dem 10. Oktober 1980, um 11 Uhr von auf dem Waldfriedhof Süchteln stattgefunden. der Kapelle des Engesohder Friedhofes in Hannover aus Ahlk.Miweg 7, 2900 Oldenburg, den 2. Oktober 1980 stattgefunden. — — Dokumentation £os £fQmuHcnblatt 18. Oktober 1980 Folge 42 Seite 20

dem in riesiger Auflage an die Sowjettruppe Im ersten Teil dieser Serie behandelten wir 1942 gegebenen Flugblatt „Töte!" hieß es: „Die den Teil des Buches des amerikanischen Ge• Deutschen sind keine Menschen... Wir wer• lehrten Dr. Alired M. de Zayas und seines hol• den töten. Wenn Du nicht im Laufe eines Ta• ländischen wissenschaftlichen Mitarbeiters ges einen Deutschen getötet hast, ist es für Dr. Walter Rabus, „Die Wehrmacht-Untersu• Dich ein verlorener Tag... für uns gibt^es chungsstelle — Deutsche Ermittlungen über nichts Lustigeres als deutsche Leichen... alliierte Völkerrechtsverletzungen im Zwei• ten Weltkrieg", der den Nachweis führt, daß Alsbald merkten die hohen Kommandostel• die Wehrmacht-Untersuchungsstelle (im fol• len der Roten Armee, daß die pauschalen Er• genden WUSt genannt) untadelige justizkon• schießungen und Tötungen deutscher Gefan• forme Arbeit geleistet hat. Beide nichtdeut• gener auch Nachteile habe, weil sie keine Ge• schen Wissenschaftler kamen an Hand ihrer fangenenaussagen mehr über Feindlage usw. gewissenhaften Untersuchungen zu dem Er• bekamen. Nun ergingen erbeutete Befehle an gebnis, daß keine Einmischungen seitens der die Truppe, die den klaren Beweis für die Mas• NSDAP oder anderer Stellen in die Dokumen• saker an deutschen Gefangenen liefern. Sie tationsarbeit der WUSt jemals erfolgt ist. verbieten die Tötung von Gefangenen, ehe Darüber hinaus gaben wir die wichtigsten diese von den Stäben befragt worden seien. Ermittlungsergebnisse der WUSt zum Fall des „Bromberger Blutsonntags" (September 1939) Der Fall Feodosia auf der Krim im Teil I dieser Serie wieder, da diese Mordta• ten in die ersten Tage des Zweiten Weltkriegs Eines der verabscheuungswürdigsten fielen. Kriegsverbrechen der Sowjets ist die grau• Im Teil II sollen nun die Kriegs- und Völker• same Tötung von rd. 160 Verwundeten in Feo• rechtsverletzungen auf den westlichen dosia auf der Krim im Januar 1942. Die Sowjets Kriegsschauplätzen, auf See und schließlich hatten mit überraschend starken Kräften Feo• diejenigen erwähnt werden, die von der Roten dosia genommen. Als die Deutschen am 18. Armee während des Rußlandfeldzuges began• Januar wieder Herr der Lage waren, fanden sie gen worden sind. die im Lazarett zurückgelassenen Verwunde• Dazu, wie auch zu den von Polen verübten ten gräßlich verstümmelt im Freien liegen. Ein Kriegsverbrechen (vergl. Teil I) sagen die Ver• großer Teil von ihnen war von Rotarmisten ans fasser: „Die folgenden Fallstudien wurden Ufer des Schwarzen Meeres geschleppt wor• nach dem exemplarischen Charakter ausge• Deutsches Lazarettschiff sinkt nach feindlichem Angriff den, wo sie in der eiskalten Brandung langsam wählt. Sie können als repräsentativ für die ca. vereist sind. Viele einheimische Personen, 4000 Fallkomplexe gelten, die sich in den nur darunter auch Ärzte, den Namen nach zu unvollständig erhaltengebliebenen 226 Ak• schließen, meist Krimtataren (die dafür von tenbänden der WUSt befinden." (S. 226) Stalin durch Ausrottung und Deportation be• straft wurden), berichteten in Eidesaussagen Übergriffe in Belgien Ausländische Wissenschaftler enthüllen: über die kaum zu beschreibenden Massaker. (S. 308—317.) Um den sowjetischen Zynismus Für zahlreiche britische und französische zu krönen, machte der sowjetische Anklage• Untaten an der belgischen Zivilbevölkerung, vertreter im Nürnberger OKW-Prozeß den auch Mordtaten waren zu verzeichnen, gab Deutschen heftigste Vorwürfe wegen angebli• der Gemeindesekretär von Fournes (Veurne) cher Mißhandlungen der Zivilbevölkerung in seiner Aussage an, es habe anfangs mit den Die Wahrheit über von Feodosia. englischen Truppen keine Schwierigkeiten gegeben. „Ihr Verhalten änderte sich mit dem Nicht minder schreckliche Kriegsverbre• Abend des 29.5.1940." An diesem Tage hatte chen begingen Angehörige einer sowjetischen Belgien kapituliert. Französische Truppen hat• Kriegsverbrechen der Sieger Panzerdivision in Grischino, nordwestlich von ten noch vor der belgischen Kapitulation in Stalino. Sie brachen am 10.2.1943 nachts in Abbeville (20.5.1940) 21 Gefangene, „zum den Ort und ermordeten 596 Kriegsgefangene, VON EGMONT ROTH Teil belgische Nationalisten und Faschisten, Lazarettinsassen, Krankenschwestern und aber auch jüdische Flüchtlinge aus Deutsch• Nachrichtenhelferinnen auf grausamste land, die bei Ausbruch des Krieges festge• Weise. Die Frauen waren vor ihrer Ermordung nommen worden waren, erschossen." In sei• sämtlich mehrfach vergewaltigt worden. 10 nem amtlichen, nicht für die Öffentlichkeit be• aus den Akten der WUSt stammende Zeugen• stimmten Bericht (5.12.1950) meldete der chene Augen, abgeschnittene Ohren und Na• vor, gegen 20 treibende Engländer gerettet aussagen sind auf den Seiten 318—328 (deutsche) Militärbefehlshaber in Belgien und sen, Messerstiche in den Gesichtern, durch• hatten". (Es waren Überlebende des britischen wiedergegeben. Nordfrankreich: „Es hat sich dabei ergeben, schnittene Kehlen und abgehackte Hände. Schiffes „Hunter"). daß völkerrechtswidrige Übergriffe in großem Ähnliches hatte sich im Mittelmeer vor Das deutsche Weißbuch, das 1942 erschien Kreta zugetragen, wo hunderte deutscher Sol• Lemberg-Katyn-Winniza Umfang sowohl von französischen als auch und das die vielen eidlichen Aussagen veröf• daten als Schiffbrüchige mit Bordwaffen von Die polnisch-ukrainische Stadt Lemberg von englischen Soldaten und Offizieren vor• fentlichte, „verschweigt allerdings die Tatsa• englischen Schiffen zusammengeschossen wurde am 30. Juni 1941 von deutschen Trup• genommen worden sind." Er spricht weiter von che, daß die deutschen Besatzungstruppen in wurden. (S. 380 ff.) pen fast kampflos genommen, da die Sowjets „Fällen von Erschießungen von Zivilpersonen". reichlichem Maße Rache für diese Kriegs• die Stadt geräumt hatten. Ehe sie abzogen, er• Verletzungen des Kriegsrechts gab es in be• rechtsverletzungen genommen haben" — sa• In die gleiche Kategorie von Kriegsrechts• mordeten sie in den 3 Gefängnissen der Stadt trächtlicher Zahl in Belgien und Frankreich gen die Verfasser, um die Objektivität ihrer verletzungen gehören auch die mehrfachen Tausende Ukrainer und Polen und auch deut• auch gegenüber deutschen in Gefangenschaft Nachforschungen zu unterstreichen. Göring Angriffe auf deutsche Lazarettschiffe. Der Fall sche Kriegsgefangene (vornehmlich Flieger). geratenen oder notgelandeten Soldaten. Nach hatte „schärfste Vergeltungsmaßnahmen" des Lazarettschiffes „Tübingen" ist der charak• Die vorgefundenen Leichen auf den Gefäng• Mißhandlungen wurden viele von ihnen will• befohlen. teristischeste von ihnen. Obwohl ihr Kurs der kürlich erschossen. Mehrere Hundert richter• britischen Regierung über die Schweizer nishöfen und in den Gefängniskellern, waren Im Prozeß, der am 16. Mai 1946 in Dachau licher Vernehmungen wurden durchgeführt, Schutzmacht bekanntgegeben war, griffen 2 teilweise stark verwest. In den Kellern waren begann und als „Malmedy-Prozeß" gegen 73 rund 400 davon gab die WUSt in 2 Denkschrif• britische Flugzeuge das Schiff in der Nähe von sie bis an die Decke gestapelt, so daß diese Lei• Soldaten der Waffen-SS mit 43 Todesurteilen ten heraus, die nach dem Waffenstillstand mit Pola in der Adria an und versenkten es. chen von den deutschen Bergungskomman• und 30 Haftstrafen endete, sollten 142 ameri• Frankreich auf Wunsch des Auswärtigen Am• dos — auch unter Verwendung von Gasmas• kanische Soldaten gesühnt werden, die bei tes nicht mehr veröffentlicht wurden. ken — nicht bestattet werden konnten; die Malmedy während der (Verzweiflungs-) Ar- Völkermord der UdSSR Keller mußten auf Befehl schließlich zuge• Kriegsverbrechen auf Kreta dennenoffensive erschossen worden waren. Die häufigsten und schwersten Kriegsver• mauert werden. Nach amerikanischen Zeugenaussagen war es brechen ereigneten sich auf dem sowjetrussi• Der Fall Katyn, wo die Sowjets mehr als 4000 Der deutsche Angriff auf die griechische unwahrscheinlich, daß die 142 Amerikaner schen Kriegsschauplatz. Die UdSSR war dem polnische Offiziere im April 1940 erschossen Mittelmeerinsel Kreta am 20. Mai 1941 führte vorsätzlich erschossen wurden; sie waren Kriegsgefangenenabkommen von 1929 nicht zu einem der schrecklichsten Bluttaten, die auf wahrscheinlich während einer „beweglichen, beigetreten und hatte alle Verträge des zaristi• und verscharrt hatten, der hinreichend be• den westlichen Kriegsschauplätzen des Zwei• verwirrten und verzweifelten Kampfhand• schen Rußlands — auch die Haager Konven• kannt ist, wird auch hier einer genauen Dar• ten Weltkriegs geschehen sind. Die Insel war lung" zu Tode gekommen. Deshalb wurde tionen von 1907 — gekündigt. Schon wenige stellung an Hand der Dokumente unterzogen. von britischen, australischen und neuseelän• auch keine der Todesstrafen vollstreckt. Dem• Tage nach Beginn des Rußlandfeldzuges ka• Ähnlich wie in Lemberg und in Katyn ent• dischen Truppen besetzt. Insgesamt 150 eidli• gegenüber hatten aber amerikanische Solda• men aus der Gegend von Broniki in der Ukraine deckte man im ukrainischen Winniza im Hof che Vernehmungen von Zeugen veranlaßte ten — wie einem US-Abwehrbericht zu ent• erste Meldungen über die Erschießung von 330 des Gefängnisses ein Massengrab mit 83 die WUSt. Neben den deutschen Fallschirm• nehmen ist (zitiert in Fußnote 2, S. 214), 60 bis in einen Hinterhalt geratenen deutschen Sol• männlichen und 13 weiblichen Leichen von jägern hatten die Gebirgsjägerregimenter 101 70 deutsche Kriegsgefangene zwischen dem daten. Die Aussagen von entkommenen Sol• Ukrainern. Zwei Jahre später fanden Einhei• und 141 die meisten Opfer zu beklagen. In ei• 27. und 31.12.1944 in Nordluxemburg er• daten gaben die schrecklichsten Mißhandlun• mische weitere Massengräber mit 9432 Lei• nem Bericht heißt es (S. 263): „Sehr viele deut• schossen. Ihr Tod blieb ungesühnt. gen und Verstümmelungen wieder. chen, die von NKWD-Hinrichtungskomman- sche Fallschirmjäger sind in unmenschlicher dos verscharrt worden waren. Wie in Katyn Weise mißhandelt und verstümmelt worden. Kriegsrechtsverletzungen auf See Aus diesen Aussagen, ferner aus Beutepa• besichtigte auch in Winniza eine internatio• Bei den Kämpfen um die Sudabucht mußte pieren, durch Abhören russischer Funksprü• nale Kommission namhafter Gerichtsmedizi• sich am 27.5.1941 das 1. Gebirgsregiment 141 Die 10 deutschen Zerstörer, die deutsche che, in denen die Ermordung deutscher Ge• ner die Leichen, von denen 24 obduziert wur• infolge Übermacht des Feindes und der Un• Truppen nach Narvik gebracht hatten, wurden fangener an vorgesetzte Stäbe gemeldet wur• den. Die Toten waren durchweg durch Genick• gunst des Geländes vorübergehend in eine bei ihrem Versuch, nach Deutschland zurück• den sowie aus Gefangenenaussagen, ging her• schüsse ermordet worden. Auch in Tarnopol bessere Stellung zurückkämpfen. Alle Ver• zukehren, in den Seeschlachten vom 10. und vor, daß Rotarmisten keine Gefangenen ge• war ein Massengrab mit 200 ermordeten wundeten, die nicht mehr zurückgeschafft 13. April 1940 von 16 britischen Zerstörern und macht haben. In einem Gespräch Stalin-Chur• Ukrainern und 10 Leichen deutscher Soldaten werden konnten, wurden ermordet Ein großer dem Schlachtschiff „Warspite" — die inzwi• chill während der Konferenz von Teheran im entdeckt worden. Teil der am nächsten Tage vorgefundenen To• schen herbeigeeilt waren — versenkt. In 13 Dezember 1943, hat Stalin erklärt: „In den ten war verstümmelt. Einheiten der engli• eidlichen Aussagen überlebender Offiziere deutschen Divisionen befinden sich viele schen Kriegsmarine haben auf deutsche Sol• und Mannschaften, die die beiden nichtdeut• Werktätige, die unter Befehl fechten. Gefan• daten, deren Schiffe sie versenkt hatten, und gene der arbeitenden Klasse... hätten auf die schen Verfasser des Buches veröffentlichen (S. Das Buch des Amerikaners Alfred M. de die etwa 100 Kilometer vor Kreta wehrlos im Frage, weshalb sie für Hitler kämpften, geant• 368—376) wird bezeugt, daß die Engländer die Zayas und des Holländers Walter Rabus ist Wasser trieben, geschossen. Englische Solda• wortet, daß sie Befehlen gehorchten. Solche im Wasser treibenden Matrosen mit Bordka• bahnbrechend, weil es der Literaturflut über ten haben (zur Täuschung) die Hakenkreuz• nonen und MG's beschossen haben, daß sie Gefangene lasse er erschießen." Churchill, der flagge, deutsche Uniformstücke und die weiße deutsche Untaten eine wissenschaftliche insbesondere die Rettungsfloße unter geziel• das in seinem Werk „Der Zweite Weltkrieg", Fahne mißbraucht. Griechische Zivilpersonen Chronik der Kriegsrechtsverletzungen der tes Feuer genommen und sogar noch auf die Band 5, 2, S. 48 f, erwähnt, schien in Teheran haben in großem Umfang als Freischärler am Sieger des Zweiten Weltkriegs gegenüber• waffenlosen Soldaten, die sich in die Klippen daran keinerlei Anstoß genommen zu haben. Kampf teilgenommen. Weitere Vernehmun• stellt. Hier wird den Siegern von 1945 ein Spie• des Fjordes retten konnten, gefeuert haben. Ein gefangener Rotarmist sagte aus: „Es be• gen ergaben abscheulichste Verstümmelun• gel vorgehalten, der sie zur Einsicht bringen Aus der Aussage eines deutschen Matrosen: steht ein Divisionsbefehl, nach welchem jeder sollte, daß Gerechtigkeit das einzige Band der gen der gefallenen deutschen Soldaten, wie Rotarmist, der 20 deutsche Soldaten erschießt, abgeschnittene Geschlechtsteile, ausgesto- „Wir alle waren über das Verhalten sehr em• menschlichen Gesellschaft ist, das Bestand pört und fassungslos, da wir selbst 3 Tage zu• einen dreitägigen Heimaturlaub erhält." In hat.