DAS MAGAZIN ZUR FUSSBALL-WELTMEISTERSCHAFT 2010

DIE ABBITTE ALEX FREI Der Schweizer Captain ist kein Fussballkünstler. Aber er arbeitet, leidet, kämpft. Bis zur Schmerzgrenze.

XAVI HERNÁNDEZ: DER SPÄTZÜNDER : DER VOLKSHELD VON HONDURAS eDitorial inhalt 18

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eDitorial 28 Bu Benträume 32 Da ist Alex, den sein Vater unterschätzte. Da ist Valon, der im Asylzentrum tagelang nichts ass. Da ist Xavi, der vor einem Tortilla-Teller sass und sagte, er verlasse Barcelona nicht. Und i nhalt da ist Carlitos, der in de den Ball jongliert und von Barcelona träumt. Alex, Valon, Xavi und Carlitos sind Buben, 4 der captain 18 der unterSchied deren Geschichten dieses Magazin erzählt. Das Alex Frei hat eine Karriere gemacht, wie es Die Teams aus Chile und der Schweiz weisen Heft blickt voraus auf die Fussball-WM, die sie im Schweizer Fussball nicht oft gibt. Doch einige Parallelen auf. Weshalb der chilenische ab dem 11. Juni in Südafrika und damit erst- die Angst, nicht richtig wahrgenommen zu Fussball dennoch anders funktioniert, zeigt ein mals auf dem afrikanischen Kontinent statt- werden, lässt ihn bis heute nicht ganz los. Besuch in Santiago de Chile. findet. Auf der ganzen Welt ist der Fussball das Spiel der Kinder, die den Ball jagen, weil es um den Spass geht, noch nicht um Millionen. 10 daS privatarchiv 28 der Spätzünder Die Macht des Fussballs spiegelt die Kraft der Der Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitz- Erst seit zwei Jahren erntet der 30-jährige Xavi Kinder. Denn der Fussball brauchte die Basis feld hat eine beeindruckende Vita. In einem Hernández die Früchte seiner Hartnäckigkeit. der reinen Freude am Spiel, um ganz oben den persönlichen Rückblick spricht er über be- Er besetzt im FC Barcelona und in Spaniens Stürmen der letzten Jahrzehnte zu trotzen: der sondere Momente und wichtige Weggefährten. Nationalmannschaft die Leaderrolle. enthemmten Kommerzialisierung, den Aus- wüchsen von Löhnen und Ablösesummen, der Mutation vieler Spieler in Kraftpakete, den 12 die mütter 32 der volkSheld Geschichten manipulierter Partien. Wenn der Hanni Huggel, Annina Benaglio und Halime Der Nationaltrainer Reinaldo Rueda wird in Fussball nicht mehr von Kindern, sondern Behrami teilen ihre Söhne mit der Nation. Honduras verehrt. Er hat viel dazu beigetragen, von Profis gespielt wird, verliert er die Un- Und sie sind der emotionalen Achterbahn mit dass das Land nach 25 Jahren erstmals wieder schuld – aber nicht die Faszination, wie das ex- Benjamin, Diego und Valon ausgeliefert. an einer WM-Endrunde teilnimmt. pandierende Interesse an der WM zeigt. Alex Frei, und Xavi Her- nán dez, die Buben von einst, sind gross, aus 17 die lehrStunde ihrem Spass ist Ernst geworden. Sie nehmen an hat unserer Nationalmann- der WM teil, wo der Weltverband Prämien von schaft wichtige Dinge beigebracht, bei- 450 Millionen Franken ausschüttet. Carlitos spielsweise die richtige Mauerbildung oder 36 spielplan aus Chile indes ist erst acht, er jongliert und die kunstgerechte Angriffsauslösung. Die 38 KaDerlisten träumt weiter. Benjamin Steffen heikelste Lehrstunde war aber eine andere. 46 KreuzWorträtsel/iMpressuM

Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag 3 Titelbild: Maurice Haas, Titellogo: Gregory Gilbert-Lodge, Bilder Inhalt: Christian Beutler, Lorenzo Moscia / Laif, Reiner Riedler /Anzenberger, Reuters schWeiz Frei

der captain auf DeM LeiDensWeg

Alex Frei ist oft unterschätzt worden. Das hat ihn geprägt und herausgefordert. Kein anderer Schweizer Fussballer hat mehr aus seinen Möglichkeiten gemacht. Aber Frei leidet noch immer.

Von Flurin clalüna (text) unD Maurice Haas (BiLD)

s war eine Abbitte mit den Füssen. wahl, Kuhn und Frei. Aber es dauerte, bis die ich das Gefühl, das werde von mir erwartet. Paul Frei pilgerte von seinem Wohn- Trainer ihren Irrtum erkannten. Der Rumäne Bei anderen ist das ein halbes Weltwunder.» ort Biel-Benken ins Benediktiner- László Bölöni, sein zweiter Trainer in Rennes, Alex Frei streicht sich mit der Hand über kloster Mariastein, um zu zeigen, sagt: «Frei hat sein Duell gegen mich ge- die Narbe am Arm, den er sich im Februar dass er seinen Sohn unterschätzt wonnen.» Das Duell ging so: Frei verlangte während einer Partie in gebrochen hat. e hatte. Es waren nur ein paar Kilometer, aber drei Spiele vom Coach, um ihm zu beweisen, Er verfing sich damals mit den Stollenschuhen jeder Schritt des Vaters war für Alex Frei eine dass er einen Stammplatz verdiente. Danach in den Schnürsenkeln eines Gegenspielers, «so Genugtuung. Es ist viele Jahre her, als Paul spielte Frei. In der Saison 2004/05 wurde er etwas gibt es im Fussball gar nicht. Aber es Frei gesagt hatte: «Wenn Alex das erste Mal Torschützenkönig in Frankreich. gibt es bei mir.» Da ist es, das einsame Leiden. im Joggeli aufläuft, gehe ich nach Mariastein.» Das Innenband riss im ersten Spiel an der Euro Und als Alex Frei vor 13 Jahren erstmals für der kampf gegen sich selber 2008 im eignen Land. Frei erinnert sich, wie den FC Basel spielte, hielt der Vater sein Ver- Aber Bölöni sagt auch: «Frei hat damals die Welt zusammenbrach. Es ist, als habe das sprechen und wanderte los. Niemand hat sich nicht nur das Duell gegen mich gewonnen. Schicksal einen Wesenszug herausgeschält, der je wortloser bei Alex Frei entschuldigt, ihn Er hat auch den Kampf gegen sich selber ge- ihm sowieso eigen ist: die Verbissenheit. vielleicht verkannt zu haben. Sein damaliger wonnen.» Vielleicht hat ihn Frei wirklich Sie hat ihn zu dem gemacht, wie er heute Trainer in Basel, Guy Mathez, behauptet heute gewonnen. Aber zu Ende ist er deswegen als Fussballer ist. Sie lässt ihn manchmal ver- noch, sich nicht einmal richtig an den jungen nicht. Frei ringt immer noch mit sich und spannt erscheinen und stiehlt ihm die Ge- Frei erinnern zu können. um Anerkennung. Er würde das nie selber lassenheit. Die Art, wie er zu seinen Toren Alex Frei wird bald 31 Jahre alt, und er hat sagen. Aber er kennt das Gefühl, dass andere findet, ist immer auch mit Kampf, Schmerz eine Karriere gemacht, wie es sie im Schweizer Schweizer Fussballer mehr Wertschätzung er- und Verzweiflung verbunden. Seine Körper- Fussball nicht oft gibt. Aber die Angst, nicht fahren als er selber. Andere, die weniger ge- haltung ist etwas gebückt, es sieht anstrengend richtig wahrgenommen zu werden, hat Frei leistet und weniger erreicht haben als er. So aus, wie Frei Fussball spielt. «Aber dafür ist geprägt, und sie lässt ihn auch heute nicht erzählen das Leute, die ihn schon lange gut Frei schlau, er kann sich wegschleichen und ganz los, obwohl es dafür schon lange keinen kennen. Frei sagt: «Bei mir wird vieles als ducken», sagt Köbi Kuhn. Sebastian Kehl, der Grund mehr gibt. Auf der Liste jener, die sich selbstverständlich erachtet. Ich bin nach jeder Dortmunder Captain, der lange mit Frei zu- in ihm als Fussballer getäuscht haben, stehen Verletzung wieder zurückgekommen und habe sammenspielte, weiss: «Er ist kein Brasilianer, auch noch andere Namen. Sein erster Trainer versucht, Leistung zu bringen. Manchmal habe der Kunststücke macht. Aber er glänzt mit in Rennes, der Bosnier Vahid Halilhodžic, dem, was er kann – Toreschiessen.» Und nur sagt mürrisch: «Vielleicht habe ich Frei unter- im Torerfolg findet Frei zur Läuterung, die ihn schätzt. Erst als ich später Trainer in Paris die sieben karrierestationen von der Last des Spiels befreit. Aber selbst sein war, habe ich feststellen müssen: Alex Frei – 1997–1998 fc Basel Torjubel wirkt manchmal verhärtet und bleibt das ist wie Gift für eine gegnerische Mann- in den Wangenknochen stecken, so dass keine schaft.» Frei wird das gerne hören, weil ihn 1998–1999 fc thun Freude in seinem Gesicht zu sehen ist, oft nur Halilhodžic damals auf die Ersatzbank ver- 1999–2001 fc Luzern diese Haltung, es allen wieder einmal gezeigt bannte. Dem damaligen Schweizer National- 2001–2003 servette fc zu haben. Manchmal glaubt man sogar Trotz trainer Köbi Kuhn kam das nicht ungelegen. 2003–2006 stade rennes zu erkennen. Wie ein Soldat, der einmal mehr Er sagt: «Frei benutzte die Nationalmann- ein Gefecht überlebt hat, in diesem Moment 2006–2009 Borussia schaft, um seinen Klubtrainer ins Unrecht aber keine Erleichterung empfinden kann. Der zu versetzen.» Davon profitierten die Aus- ab 2009 fc Basel Sportkoordinator des FC Basel, Georg Heitz,

4 Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag «Vieles wird als selbstverständlich erachtet. Ich bin nach jeder Verletzung zurückgekehrt. Bei anderen ist das ein halbes Weltwunder.» Schweiz Frei

sagt: «Frei wirkt vor allem dann unzufrieden, in Stresssituationen eiskalt. Aber er ist nicht wenn er gerade zwei Tore erzielt hat und sich auffallend schnell, nicht besonders kopfball- dann vor die Journalisten stellen muss.» frei geht es oft um stark. Der französische Verteidiger David Frei stieg nach seinem Armbruch im rehabilitierung. auch Terrier hat einmal erzählt, wie er glaubte, Februar Dutzendfach im Turm neben dem einen gemütlichen Abend zu verbringen, wie Basler Fussballstadion 18 Stockwerke hoch, seine rückkehr nach es geradezu ein Vergnügen gewesen sei, gegen immer wieder, «bis zur Erschöpfung». Frei Frei zu spielen. «Aber am Schluss steht es 2:0 schlug Purzelbäume, um die Angst vor dem basel gehört dazu. für den Gegner. Und du realisierst: Alex Frei Hinfallen zu verlieren, er wanderte auf die hat beide Tore gemacht.» Wasserfallen in der Nähe von Basel, um Andere wurden in jungen Jahren mehr ge- die Kondition zu behalten. Das alles tat er fördert als Frei. Und obwohl Egli kein Freund für sich selber, um an der WM in Südafrika von Schlagworten ist, fällt ihm eben ein solches dabei zu sein. Aber auch, «um allen zu be- ein: «Minderwertigkeitskomplex kommt mir weisen, dass ich nicht aufgebe. Es gibt nicht in den Sinn», sagt er. Daraus habe Frei Kraft nur Leute, die Hurra rufen, wenn ich spiele.» geschöpft und eine Trotzreaktion aufgebaut. Genau diese Fremdmeinung scheint für Frei «Frei weiss: Auch mit nicht optimalen Voraus- von Bedeutung zu sein, auch wenn sie noch setzungen kann man sehr viel erreichen», sagt wenig massgeblich ist und er über sie hinweg- Egli. Der Mangel an Gelassenheit sei Freis sehen könnte. Doch das kann er nicht. Er muss grösste Qualität. Und dann erzählt Egli etwas zum Beispiel jenen, die auf der Journalisten- Bemerkenswertes, weil es zunächst so abwegig Tribüne an ihm zweifeln, mit vier Fingern und klingt: Frei sei ein sehr untypischer Schweizer, einer Faust zeigen, wie viele Tore er für das quasi «der Anti-Schweizer». Und man denkt: Nationalteam schon erzielt hat: 40 Treffer in Alex Frei, der eine KV-Lehre gemacht hat, 73 Spielen. Als er zu dieser Geste ausholen der immer anständig und pflichtbewusst sein will, steht ihm der Mitspieler möchte – dieser Alex Frei soll so ganz anders im Weg. Frei wird vorgeworfen, er habe den sein als ein normaler Schweizer? Es sei seine Kollegen brüsk weggestossen, um sich zu in- Geisteshaltung, die Frei auszeichne und von szenieren. Doch genau so möchte Frei nicht anderen Schweizern unterscheide: «Er hat so wahrgenommen werden. Das kränkt und ver- viel Biss entwickelt, als sei er in der Pariser letzt ihn, und dann reagiert er verärgert. Banlieue oder einer Favela in Frei steht oft im Konflikt mit der Fremd- aufgewachsen. Er wehrt sich jeden Tag un- wahrnehmung. Vielleicht spricht er deshalb ermüdlich gegen die Genügsamkeit.» manchmal in der dritten Person über sich, spieler. Frei hat seine Meinung gesagt. Wer nicht mehr so oft wie früher, aber immer noch. das tut, scheut Konflikte nicht. Er ist kein Handschläge und Ehrenmänner Das verleiht ihm eine seltsame Distanz zu sich, einfacher Typ, sondern jemand mit Ecken Aber das ist nur eine Seite. Frei ist auch so, als wenn er über jemand anderen reden und Kanten.» Frei kennt diese Seite an sich. gerne ein typischer Schweizer, einer, der lernen würde. Hin und wieder verspürt Frei das fast Er sagt: «Man kann mich kritisieren, wenn musste, dass man ihn sofort in eine politische zwanghafte Bedürfnis, öffentliche Bilder von ich schlecht spiele. Aber gegen andere Dinge Ecke drängen wollte, als er sich einmal als sich zu korrigieren. Auch wenn diese Bilder verteidige ich mich. Alles soll durchleuchtet Patriot bezeichnete. Zumindest hat er das vielleicht gar nicht existieren. Oder nicht werden, man belässt es nicht dabei, nur die so empfunden. Seine Karriere gestaltet er mehr. Auf der anderen Seite gibt er immer sportliche Leistung zu kritisieren. Sich zu wie ein Schweizer KMU, «es ist ein kleines wieder in fast intimen Fotoaufnahmen mit wehren, kostet extrem viel Kraft.» Unternehmen geworden», sagt er. Und darin nacktem Oberkörper viel mehr von sich preis, Aber es geht nicht anders. «Es ist ein sitzen Vertrauensleute wie zum Beispiel sein als er in einem Gespräch zulässt. Sich zu in- ewiger Kampf und vielleicht sein Schicksal», Vater, der sich um die Sponsoren-Betreuung szenieren, kann ihm Vergnügen bereiten. sagt Andy Egli, der Frei zuerst in der National- kümmert. Auch sein Onkel Martin Frei, ein liga B in Thun und später in Luzern trainierte. ehemaliger Profifussballer, beriet ihn während Biss wie in der Banlieue Die Beziehung der beiden gleicht jener von vieler Jahre. Es ist für dieses besondere Ver- Er sei erzogen worden, sich gegen Un- Vater und Sohn, es gibt da eine gewisse Seelen- trauenssystem aussergewöhnlich, dass es mit gerechtigkeiten zu wehren. Oder gegen das, verwandtschaft, weil Egli charakterlich ähn- Martin Frei vor nicht allzu langer Zeit zum was er dafür hält. Kürzlich hat Frei in einem lich funktioniert wie Frei. Ein «schmächtiges Bruch kam. Martin Frei möchte nicht über Video einen narzisstischen Rapper mit Hut Bürschchen» sei damals zu ihm ins Berner das Vorgefallene sprechen, «keine schmutzige und Goldkette gespielt. Er meinte es selbst- Oberland gekommen, erzählt Egli. Was aus Wäsche waschen». Er sagt nur: «Es war für ironisch, aber in Teilen der Öffentlichkeit ist Frei seither geworden ist, beeindruckt ihn: mich ein abruptes Ende nach vielen Jahren.» das nicht so angekommen. Das ist nicht un- «Er ist sicher derjenige Schweizer Fussballer Frei hat ein ausgeprägtes Pflichtgefühl. typisch für den Graben zwischen Selbstwahr- in der Geschichte, der am meisten aus seinen Wenn er offizielle Termine wahrzunehmen hat, nehmung und Aussenbild. Voraussetzungen gemacht hat.» Köbi Kuhn ist er pünktlich. Als er zum FC Thun ging, Thomas Doll, einer seiner Trainer in traf erstmals in der U-17-Auswahl mit Frei zu- bezahlte ihm sein Vater für tausend Franken Dortmund, erzählt: «Frei war offen und sammen . Kuhn erinnert sich: «Frei war einer eine Matratze. Später hat ihm Frei das Geld direkt in seinen Ansagen, ein kleiner Hitzkopf der Jüngsten, er war nicht gross, aber sein zurückgezahlt. Das gehörte sich so. Als er im steckte schon in ihm. Er wehrte sich, wenn er Wille und sein Ehrgeiz sind mir aufgefallen.» Sommer zu medizinischen Untersuchungen sich ungerecht behandelt fühlte oder Unwahr- Frei habe früher vermutlich oft von Mit- nach Basel reiste, hatte er sämtliche ärztlichen heiten verbreitet wurden.» Der Dortmunder spielern, Trainern oder Medien hören müssen: Unterlagen bei sich. Das wird von Basler Ver- Captain Sebastian Kehl, der Frei immer wohl- «Wer bist du denn?» So erzählt es Egli. Frei antwortlichen so sehr herausgestrichen, dass gesonnen war, sagt: «Ich mag mündige Mit- hat zwar einen ausgeprägten Instinkt und ist es offenbar nicht selbstverständlich ist. Kein

6 Das WM-Magazin der NZZ und der NZZ am Sonntag anderer Basler Spieler verhalte sich in der wollen, dann gehen Sie.» 2006 war es so weit. Engländer Steven Gerrard anspuckte. Frei Medienarbeit so professionell wie er. Frei be- Doch der Sportchef von Rennes sagte, Frei wurde schlecht beraten und stritt zunächst alles reitet sich auf Interviews vor wie auf Fussball- werde für nicht weniger als zehn Millionen ab, bis Fernsehbilder ihn entlarvten. Später spiele, er möchte immer genau wissen, wer Euro verkauft. Dortmund konnte aber nicht wurde er gesperrt. Es habe ihn als Mensch ihm gegenübersitzt und über ihn schreiben so viel bezahlen. Also rief Frei Pinault an und tief geprägt, sich in einem Uefa-Gebäude vor möchte. Kein anderer Schweizer National- erinnerte ihn an den Handschlag. «Zwei Tage einem Richter verantworten zu müssen, sagt spieler liest so viel Zeitung. Oft spricht Frei später ging ich nach Dortmund.» Und der er. In einer französischen Regionalzeitung ver- von «Verantwortung», wenn er über seinen Bundesligaklub zahlte so viel, wie er konnte. glich Frei das damalige Beben in der Schweizer Arbeitgeber, den FC Basel, redet, «der viel Öffentlichkeit «mit einem Attentat gegen den Geld für mich ausgegeben hat». Oder über vor dem richter Präsidenten Chirac». Heute sagt er: «Hinz seine Sponsoren, bei denen er im Wort steht. Frei möchte beweisen, dass man auch im und Kunz haben sich geäussert und sich «Im Wort stehen», ist für Frei moralisch auf- Fussball anständig miteinander umgehen profilieren wollen. Es gab Psychologen, die geladen. Er spricht gerne über «Loyalität, kann. Er habe in seiner Karriere nie jemanden analysierten, ob ich eine gute oder schlechte Handschläge und Ehrenmänner». Das ist eine betrogen. Es gab bei ihm fast nie Gerüchte Kindheit hatte. Das hat mich am meisten ernste Sache. Frei kann pathetisch werden, um Klubwechsel. Frei hat keinen eigentlichen enttäuscht.» Und noch immer glaubt Frei, wenn er sich zu sehr von diesem Kodex leiten Agenten, er lässt sich juristisch vom Berner dass sich einige Leute vor allem wegen dieser lässt. Dann gibt er theatralische Sätze von Andreas Gross beraten, einem Rechtsanwalt, Spuck-Affäre an ihn erinnern. In Wahrheit ist sich wie jenen nach der Knieverletzung 2008: der in der Fussballszene als sehr diskret gilt. das kaum mehr der Fall. «Champions stehen wieder auf.» Manchmal wurde gemunkelt, Frei verstehe sich Das Schlimme für Frei war, dass er damals Als er einmal vom Mäzen des Fussball- nicht mit Nationalteamkollegen wie Blaise die Kontrolle verlor, sich ausgeliefert fühlte klubs Rennes, dem französischen Milliardär Nkufo oder Johann Vogel. Mladen Petric, und die Vorbildfunktion einbüsste, die ihm François Pinault, nach Paris eingeladen wurde, einen ehemaligen Mitspieler in Dortmund, so wichtig ist. Aber er zerbrach nicht daran. war Frei beeindruckt. Nicht nur von den Van- möge er nicht besonders. Von einem Konflikt Wenige Monate nach der Affäre wurde er Gogh- oder den Picasso-Bildern, die an der mit dem Dortmund-Trainer Jürgen Klopp war Torschützenkönig in Frankreich. Es war seine Wand des Kunstsammlers hingen. Frei war die Rede. Aber diese kolportierten Zerwürf- Art, Abbitte zu leisten. Es ging Frei in seiner damals 25 Jahre alt. Er sagt: «Pinault hätte es nisse eskalierten nie. Frei trug die Konflikte Karriere oft um Rehabilitierung. Auch seine nicht nötig gehabt, mit einem so jungen Kerl aus, er schwärzte nie jemanden an. Und nie hat Rückkehr zum FC Basel, wo er sich einst ver- wie mir zu sprechen.» Aber der Franzose tat jemand im Gegenzug ihn attackiert. stossen fühlte, gehört dazu. Und Freis Leidens- noch mehr als das. Er gab Frei die Hand und Freis schlimmster Moment seiner Karriere weg ist noch nicht zu Ende. versprach: «Wenn Sie einmal von Rennes weg war an der Euro 2004 in , als er den  Mitarbeit:StephanRamming

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aufgezeichnet Von peter B. Birrer

2001 deutscHer meister mit Bayern müncHen «Der Titel gab kurz vor dem Sieg im Champions-League-Final gegen Valencia Schub. Wir glichen in Hamburg sehr spät zum 1:1 aus, dank einem Glückschuss. Mit 1000 Einzel- gesprächen kann man manchmal nicht so viel erreichen wie mit einem Glücksschuss. Stefan Effenberg war mein Leader, neben dem Rasen nicht so diszipliniert, aber druckresistent. Er war schwierig, aber ehrlich. Ich habe ihn immer geschützt.»

1954 familienausflug im scHwarzwald «Ich bin der Kleinste auf dem Bild, 5-jährig. Rechts stehen meine Eltern, links zwei Tanten, die anderen sind drei meiner vier Geschwister. Wir haben an Wochenenden oft Ausflüge auf den Gisiboden unterhalb des Feldbergs gemacht. Fussball begann ich mit meinen Geschwistern auf dem Hof zu spielen. Der erste Klub war der TuS Stetten ab 1960.»

1985 cup-sieg 1980 mit paul wolfisBerg mit dem im «Das war mein erster grosser «Wolfisberg holte mich1980 Erfolg als Trainer. Walter aus zum FC Luzern. Iselin, der Kleine vorne, schoss Dort blieb ich drei Jahre, wohl das Tor seines Lebens. bevor ich im SC Zug meine Ein Weitschuss war’s. Der Trainerlaufbahn startete. Paul FC Aarau war wie eine Familie. Wolfisberg war so boden- Der damalige Präsident Peter ständig, wie er auf diesem Treyer holte mich aus Zug, Bild wirkt. Er war schlau, ein weil ich mich dort unter väterlicher Freund, der oft seine schwierigen Bedingungen schützende Hand über das behauptet hatte – und weil ich Team hielt. Er war authentisch ein Benthaus-Schüler war. und ein guter Psychologe. Das war seine Argumentation, Er war kein Fussballlehrer, der Vorstand wusste aber der Theorien wälzte, sondern offenbar nichts von meiner ein Trainer, der seinem Verpflichtung.» Instinkt folgte.»

10 DaS wM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM Sonntag 1972 Training miT Der DeuTschen naTionalmannschafT «Da ich in einem Test drei Tore schoss, rutschte ich ins Olympiateam. Das Bild zeigt das Training in Herzogen- aurach. Damals lernte ich Uli Hoeness kennen. Ich war Mittelstürmer, er Rechtsaussen. Als Manager von Bayern München wurde er ab 1998 wichtig für mich. Mit ihm tauschte ich mich über das Innenleben des Teams aus. Er ist loyal, hat einen breiten Rücken und versteht’s, gegen aussen abzulenken, wenn das Team kriselt.»

1996 Trainingscamp miT DorTmunD in rio De Janeiro «Das war im Januar nach dem ersten Meistertitel mit Dortmund 1995. 1996 wurden wir wieder Meister und 1997 Champions-League-Sieger. Erst damit holte ich mir in Deutschland einen Namen. Dort werden Titel in der Schweiz kaum registriert. Ich spreche hier mit Andy Möller. Er war ein hervorragender Fussballer, dessen Leistungen nicht recht honoriert wurden. Es hiess oft, er sei verweichlicht. Das stimmte nicht.»

Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag 11 Bilder: Privatarchiv Ottmar Hitzfeld (3); Otto Lüscher, Aarau (1); Imago Sportfotodienst, (2). Schweiz mütter

Die Mütter Der Nation Winden sich ihre Söhne auf dem Boden, fragen sich die Mütter bange, ob sie wieder aufstehen. Hanni Huggel, Annina Benaglio und Halime Behrami sind der emotionalen Achterbahnfahrt mit Benjamin, Diego und Valon ausgeliefert.

Von Christine Steffen (text) und Christian Beutler (Bilder)

enn Hanni Huggel in den sagt die SP-Politikerin Huggel. «Eine dicke liegen zu lassen und sie zum vierten Mal in sechziger Jahren in Basel den Haut» hat sich Annina Benaglio zugetan, «das der Woche vom Training drei Dörfer weiter feschen Karli Odermatt auf der ist besser für die Nerven». Sie teilen ihre Söhne abzuholen, während daheim gekocht und die Strasse sah, dachte sie: «Der ist mit einer ganzen Nation, die ihre Liebe mit Geschwister versorgt werden müssten. Eine aus einer anderen Welt.» Einer Leistung vergolten haben will. Aber sie jubeln Familie muss ihre Kräfte bündeln, wenn sie ein W glamouröseren Welt als ihrer, einer, in der es auch: Frau Benaglio in Wolfsburg, als Diego Projekt wie die Karriere eines Kindes zu tragen Stars gab und Helden. Mit Fussball kam sie mit dem VfL Deutscher Meister wird und sich hat. Und oft will das Kind etwas zurück- erst in Berührung, als sie ihren Mann kennen- ihr Sohn inmitten der hüpfenden Kollegen geben, wenn es erwachsen ist; vielleicht zieht lernte. Der liess keinen Match im Joggeli aus, «mehr innerlich freut». Hanni Huggel, die in es auf eine kleine Insel im Atlantik wie Diego damals in der verrückten Zeit, als der FC der Stadt verwurzelte Fasnächtlerin, bei jedem Benaglio, es geht nach oder Frankfurt Basel mit dem Trainer Helmut Benthaus und der neun Titel, die Benjamin mit den Rot- wie Valon Behrami und ; dem Stürmer Ottmar Hitzfeld wie im Rausch blauen erringt. Halime Behrami, als Valon das aber emotional bleibt es im Elternhaus ver- Titel an Titel reihte. Und heute räumt ihr erste Tor für die Nationalmannschaft erzielt ankert. In einer Welt, in der getrickst, gelogen Sohn Benjamin das Mittelfeld der Schweizer am 12. November 2005, drei Minuten nach und mit den Ellbogen gearbeitet wird, bietet Nationalmannschaft auf. Ist es jetzt ihre Welt? seiner Einwechslung in der Barrage gegen die die Familie Zuflucht, Rückhalt, Reflexion. Be- «Das Spiel schon. Das Drumherum nicht», Türkei. «Ich habe geweint», sagt sie, «etwas ständigkeit ist wichtig, wenn alles immer ganz sagt Frau Huggel. «Aber Benis Welt ist es ja Schöneres konnte mir nicht passieren.» schnell gehen kann; Ehrlichkeit gibt Halt auf auch nicht ganz.» der polierten Oberfläche des Showbetriebs. Eltern müssen irgendwie mit der Berufs- Familie als Zuflucht und Rückhalt «Paradiso» – so heisst der Ort, an den wahl ihrer Kinder klarkommen. Fussballer Die Mütter machen die emotionale Achter- Valon Behrami von seinem Klub West Ham hört sich an wie Sänger oder Balletteuse, ist bahnfahrt ihrer Kinder mit, doch während United zurückkehrt, wenn er ein paar freie also nichts «Rechtes» in dem Sinn, wie sich das diese aktiv Einfluss nehmen, Geschwindig- Tage hat. Von der Fensterfront der Wohnung Mutter und Vater vorstellen. Hanni Huggel, keit und Richtung mitbestimmen, sind sie zur seiner Eltern Halime und Ragip am Hang Annina Benaglio und Halime Behrami Untätigkeit verdammt. Alle drei haben eine des San Salvatore geht der Blick über den haben sich gesorgt, als sich abzeichnete, dass enge Beziehung zum Sohn, die Bande inner- Luganersee, aber die Aussicht interessiert hier Benjamin, Diego und Valon tatsächlich Profi- halb der Familien sind überhaupt stark. Valon niemanden, weil über den Flachbildschirm sportler werden könnten. Aber alle drei haben Behrami und haben sich die gerade die Aufzeichnung eines Fussball- hartnäckige Söhne. Und so zittern sie heute auf Initialen oder Namen der Familienmitglieder matchs flimmert. Nicht dass jemand richtig Tribünen, fragen sich bange, ob ihre Kinder in die Haut stechen lassen. «Die Familie zuschaute: Valon und seine Freundin packen wieder aufstehen, wenn sie umgesäbelt worden ist Diegos Halt. Er braucht das», sagt seine für kurze Ferien, die Grossmutter versucht, sind; hören, wie diese von Wildfremden als Mutter. «Sehen wir uns zwei Wochen nicht, deren 15 Monate alte Tochter Sofia mit dem Nichtsnutze beschimpft werden. «Ich habe ist es ein Schlamassel», sagt Valons Mutter. rosa Prinzessinnen-Shirt zum Mittagsschaf zu zum Glück in der Politik gelernt, gewisse Niemand weiss besser als Sportler-Eltern, bewegen. Der Grossvater trägt Gepäck zum Sachen nicht zu nahe mich heranzulassen», was es heisst, für die Kinder alles stehen und Auto, im Kofferraum liegen Schweizer Fähn-

12 Das WM-Magazin der NZZ und der NZZ am Sonntag Oben links: Hanni Huggel auf dem Platz in Münchenstein, auf dem Benjamin seine Freizeit verbracht hat.

Oben rechts: Annina Benaglio in Spreitenbach, wo Diego zum ersten Mal zwischen den Pfosten stand.

Links: Halime Behrami im Cornaredo, wo Valon bis zum Konkurs von Lugano die ersten Sporen als Profi abverdiente.

Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag 13 Schweiz Mütter

chen. Die Dankbarkeit der Behramis dem Land Inselklub ideale Bedingungen vor, um abseits gegenüber, das sie vor 20 Jahren aufgenommen der Schlagzeilen zu reifen. Die Kehrseite der hat, rührt einen bis zur Beschämung. Mütter teilen ihre Söhne Abgeschiedenheit war, dass seine Mutter die Halime Behrami ist 26-jährig, als sie ins mit einer ganzen Nation, Spiele nicht am Fernsehen verfolgen konnte. Tessin kommt. Obwohl sie in aus So hat sie sich mit einem Wörterbuch an den politischen Gründen die Stelle verloren hat, die ihre Liebe mit Leistung Computer gesetzt und im Live-Ticker einer will sie nicht fliehen, sie hat «schreckliche vergolten haben will. portugiesischen Zeitung die Partien von Angst» und sorgt sich um den fünfjährigen Nacional verfolgt. Annina Benaglio ist «sehr Valon und seine zwei Jahre ältere Schwester bewusst», dass ihr Sohn innerhalb des Teams Valentina. Die ersten Tage im Asylzentrum in eine spezielle Funktion hat. «Ein Stürmer darf Chiasso sind furchtbar: Die Kinder weinen und ein paar Mal üben, bis er trifft, ein Goalie sollte essen nicht. Halime, die in Kosovo als Steno- jeden Ball halten. Held oder Depp, dazwischen grafin gearbeitet hat, findet eine Anstellung in gibt es nichts», sagt sie. Heute glaubt sie, dass einer Fabrik, die Autozubehör herstellt, später es exakt diese «spezielle Verantwortung» war, wird sie Putzfrau. 1995 wird das Asylgesuch die Diego an der Position interessiert hat. der Behramis abgewiesen, doch sie erhalten einen Aufschub; die Leute sammeln Unter- Zielgerichtet, fokussiert, hartnäckig schriften für ein Bleiberecht der Familie. Beschreiben die drei Mütter ihre Kinder, Endlich, 1998, erteilt der Kanton Tessin der treten Gemeinsamkeiten zutage. Es scheint, als Familie die Aufenthaltsgenehmigung. sei Benjamin, Diego und Valon früh klar ge- Was bedeutet es Halime Behrami, ihren Fitnessstudio Benis Trainer . wesen, welches ihr Weg ist. Als der 14-jährige Sohn im rotweissen Trikot spielen zu sehen? «Ihr Sohn ist ein Rubin, den wir schleifen Valon seinen Eltern mitteilte, er werde der- «Guarda», sagt sie, senkt den Blick, sucht müssen», sagt er ihnen. einst im San Siro spielen, fanden diese das nach den richtigen Worten und zuckt schliess- Wie bedrückend die Bekanntheit des lustig. Bis sie merkten, dass ihr Sohn nicht von lich entschuldigend die Schultern. Valon ist Kindes sein kann, erfährt Hanni Huggel 2005: kindlichen Träumen getrieben war, sondern das Geschenk, das die Behramis der Schweiz Benjamin tritt in den chaotischen Szenen nach von eiserner Entschlossenheit. «Ich hatte machen, ohne zu vergessen, wie sie auch ge- dem Barrage-Spiel in Istanbul einen Gegen- wirklich Angst um ihn. Junge können sich litten haben. Doch so gross die Ängste waren spieler. Sie erschrickt: «Wir haben ihn nicht verlieren in diesem Geschäft», sagt Halime – die harte Zeit gibt der Mutter Gewissheit, erzogen, dass man Vergeltung übt.» Benjamin Behrami. Diego durfte genau einmal nicht ins dass der Sohn nicht abhebt: «Er weiss, wo wir sei wohl einem Reflex gefolgt. Sie hat Angst, Training, weil er die Aufgaben nicht gemacht herkommen, wie es war und wie es jetzt ist.» dass das Team nicht heil aus der Türkei kommt, hatte. Danach erledigte er die Schularbeiten und ist froh, dass Beni, der bei Frankfurt spielt, ausnahmslos. Beni verbrachte die Samstage aufregende Erschliessung des Neulands nicht mitbekommt, wie in der Schweiz über bei den Grosseltern vor dem Fernseher mit den Nur nicht die Haftung verlieren! Die ihn geschrieben wird. -Spielen, den Rest der Zeit kickte Sorge, die Kinder entglitten ihnen und Annina Benaglios Sohn stand lange nicht er auf dem Fussballplätzchen mit den Gras- der realen Welt, treibt die Mütter um. im Rampenlicht. Selbst als Diego bereits die narben unweit des Elternhauses. Als der Platz «Hoffentlich bleibt Beni auf dem Boden», Nummer 1 im Schweizer Tor war, konnte seine fast unbespielbar geworden war, schrieben die habe sie gedacht, gesteht Hanni Huggel. Sie Mutter in Zürich im 2er-Tram sitzen auf dem Knirpse der Gemeinde, ob man nicht etwas serviert selbst gebackenen Kuchen auf dem vor der Euro 08 die Spieler prangten, und unternehmen könne. Sitzplatz vor dem Haus in Münchenstein, wo jemand fragte beim Bild ihres Sohnes: «Wer «Zielgerichtet, fokussiert, hartnäckig» die Söhne Benjamin und David aufgewachsen ist denn der?» An Diego fällt zuerst der An- – so charakterisieren die Mütter ihre Söhne. sind. In den Wohnstrassen kurven Kinder mit stand auf und dann die tiefe Ruhe. Fragt man Sie drängten vorwärts, verliessen das Eltern- den Velos, im Garten blüht ein Kirschbaum, Frau Benaglio, was sie ihrem Sohn mitgegeben haus früh. Valon ging 18-jährig nach Genua, alles darf ein wenig wuchern, man möchte hat, das ihm in seinem Geschäft hilft, sagt sie: «unfähig, selbständig zu leben», sagt die die Beine strecken und den Bienen zuhören. «Respekt vor den Mitmenschen und etwas De- Mamma. Wenn er am Abend anrief, weil er Frau Huggel beschreibt ihren Lebensstil als mut.» Die 54-Jährige ist als Tochter des Post- nicht wusste, wie man kocht, verbot sie ihm, «zurückhaltend», beide Elternteile, aus- halters im Bündner Flecken Castrisch auf- den Herd anzumachen, aus Angst, er setze gebildete Lehrer, fahren nicht Auto, trinken gewachsen. Später ist die Familie ins Bauern- das Haus in Brand. Als Diego nach Stuttgart als Blaukreuz-Mitglieder keinen Alkohol und dorf in die Ferien gefahren, und auch wenn zog, musste sich seine Mutter in Erinnerung engagieren sich in der Freiwilligenarbeit. Ihre Diego und sein Bruder Mauro geklönt haben, rufen, dass sie selber mit 16 das Elternhaus Söhne habe sie gelehrt, «nicht nur an sich dass sie immer das Gleiche bringe, wurde die verlassen hatte, um mausbeinallein im ge- selber zu denken, nicht auf anderen herumzu- Mutter nicht müde, vom Haus ohne fliessendes fährlichen Zürich eine Lehre im Postcheque- trampeln, sondern sie zu unterstützen». Wasser zu erzählen. Das war keine Sozial- Amt anzutreten. Hanni Huggel und Annina Und dann rutscht Beni also in eine Welt, romantik, sondern der Versuch, den Kindern Benaglio sagen, das Business habe ihre Söhne wo der Triumph über andere Teil des Systems zu vermitteln, dass ihr Lebensstandard nicht etwas «härter» gemacht. Manches stört sie: ist. Er lernt, Siege auch zu geniessen. Das selbstverständlich ist. Frau Benaglio bekümmert die Gewalt rund um ist nicht einfach für die Erzieherin. Hanni Wie Diego seinen Weg gegangen ist – die Spiele, Frau Huggel kann mit dem «Star- Huggel findet die Erschliessung des Neulands nie übermütig, auf seine Fähigkeiten ver- kult» nichts anfangen. Sie findet ausserdem, aber auch «aufregend» und unterstützt ihren trauend – mag mit diesem Hintergrund zu der Verband müsse junge Spieler enger be- Sohn. Zu ihrer Erleichterung zeigt Beni keine tun haben. Als er 18-jährig von den Grass­ gleiten. Das viele Geld, dass ihre Söhne ver- Allüren, davor bewahren ihn wohl auch seine hoppers nach Stuttgart wechselte, ging er be- dienen, lässt alle irgendwie ratlos, sie selber Anlagen. «Er ist nicht gerade der Filigran- scheiden als Lehrling; und der Transfer zu scheinen in ihrer Normalität davon gänzlich techniker», sagt die Mutter, «vieles hat er sich Nacional Madeira war so klug wie ausser- unberührt. Was will man auch sagen? Haupt- erkämpft.» Einmal treffen die Huggels im gewöhnlich. Diego fand im portugiesischen sache, die Kindern protzen nicht damit.

14 Das WM-Magazin der NZZ und der NZZ am Sonntag koLuMne Lehrstunde

Out i n afrika

Ottmar Hitzfeld hat unserem Nationalteam wichtige Dinge wie die richtige Mauerbildung oder die kunstgerechte Angriffsauslösung beigebracht. Die heikelste Lehrstunde war aber eine andere.

Von richard reich

m Pfingstsonntag, kurz vor Beginn zur Abwechslung «Häuptlinge», ihre Mann- des letzten Trainingslagers vor der schaften «Stamm» oder «Sippe». Abreise an die Weltmeisterschaft, Dies alles würden wir auch anlässlich hat Ottmar Hitzfeld eine besondere dieser südafrikanischen Weltmeisterschaft Lehrstunde abgehalten. Unter dem bedenkenlos tun, wären wir in der Biblio- a Arbeitstitel «WM in Afrika» thematisierte thek nicht bernersennenhundartig über ein der Nationaltrainer das Aussergewöhnliche kaum knöchelhohes Buch gestolpert. Es heisst an der bevorstehenden Expedition, nämlich «Afrika und die deutsche Sprache» (2004) und eben: Afrika. nimmt uns auf einen Schlag die Freude an Leider entzieht sich der Inhalt der Lektion galoppierenden Sprachspielen, indem es uns unserer Kenntnis. Aber allein die Tatsache, zu bedenken gibt, dass diese abgehalten wurde, ist bemerkens- – dass «Stamm» und «Sippe» zur Termino- wert. Hitzfeld hätte auch sagen können: logie des Kolonialismus gehören (die beiden «Was kümmert uns Afrika? Wir spielen vor- Wörter bezeichnen im Unterschied zu «Staat», läufig nur gegen Hispanier: Spanien, Chile, «Nation usw. etwas latent Ungeordnetes, Un- Honduras! Und der Rasen ist bekanntlich über- definierbares, Unzivilisiertes) all grün . . .» Stattdessen hat die Teamleitung – dass das Suffix «-ling» bei «Häuptling» den durchaus nicht branchenüblichen Versuch einen diminutiven Anstrich hat (vgl. «Lehr- unternommen, den Fussballer als mündigen lange Merklisten mit dem Inhalt seiner Ge- ling», «Feigling» «Schreiberling») Menschen zu verstehen, vom Captain bis zum päckstücke. Das könnte auch heutzutage – dass ein «Farbiger», wenn wir damit einen dritten Torhüter. Bei aller Konzentration auf noch Schweizer Balljägern von Nutzen sein: «Schwarzen» meinen, im Grunde genommen das Wesentliche (das Runde muss ins Eckige) – «6 kleine Chronometer» (fürs Lauftraining) nicht farbig sein kann, weil Schwarz und Weiss hält es Hitzfeld offenbar für sinnvoll, seinen – «12 photographische Platten und 2 Blitz- laut Farbenlehre keine Farben sind (ganz ab- Spielern vor ihrer grossen Afrikafahrt eine lichtpatronen» (fürs Mannschaftsbild) gesehen davon, dass man, wenn schon, ein Ahnung zu vermitteln, welchen Kontinent, – «1 Goldwaschschüssel» (für die Echtheits- «Einfarbiger» sagen müsste, was dann auch welches Land, welche Scholle sie demnächst prüfung des WM-Pokals) auf uns «Weisse» zuträfe) mit ihren Stollenschuhen betreten. – «1 Krankenhängematte» (zur Erholung für – dass, wer vom «Schwarzen Kontinent» Wie aber bereitet man sich als Schweizer ) spricht, das wohl älteste aller Afrika-Synonyme und Europäer auf Afrika vor? Ottmar Hitz- – «6 Raubtierfallen» (falls sich unsere Gegner verwendet, welches sich seit Joseph Conrad felds persönliche Afrikaerfahrung hält sich, doch als zu fussschnell erweisen). («Heart of Darkness», 1902) und bis hin zu soweit wir wissen, ebenfalls in Grenzen. Aber genug der billigen Witze. Man Peter Scholl-Latour («Afrikanische Totenklage. Aber man kann sich zur Not ja bei Fach- muss nicht in hundertjähriger Welteroberer- Der Ausverkauf des Schwarzen Kontinentes», leuten informieren, etwa beim Berufskollegen Literatur graben, um auf lupenreinen Rassis- 2001) perfider Beliebtheit erfreut. Winnie Schäfer, anno 2002 Afrika-Meister- mus zu stossen. Dieser lauert auch 2010 noch Was tun? Was lässt sich so überhaupt noch trainer von Kamerun. Oder man macht sich überall. Beispiel: unsere Alltagssprache. über Afrika sagen? Gegen jahrhundertelang auf eigene Faust schlau, zum Beispiel in Sobald es um Afrika geht, neigen wir dazu, gemeinschaftlich gepflegte Geringschätzung Zürichs Zentralbibliothek, die jede Menge uns in einem Metapherndschungel zu ver- eines ganzen Kontinents ist niemand gefeit. einschlägige Literatur besitzt. lieren. Nachdem man uns in der Schule bei- Und so kann, wer über Afrika spricht, nur Man nehme nur: «Ins innerste Afrika» gebracht hat, Wortwiederholungen seien eines tun: versuchen, sich jederzeit, also bei (1909). In diesem schmuck illustrierten Werk böse, sagen wir statt zweimal Afrika lieber: jedem Satz, mit jedem Wort, der eigenen Be- erzählt Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg der «Schwarze Kontinent». Den politisch fangenheit bewusst zu sein. Frei nach jenem von seiner erfolgreichen Afrika-Expedition. unkorrekten «Neger» ersetzen wir zuerst Sprichwort, das der Missionar Georg Haccius Und vor allem publiziert Hitzfelds Landsmann durch einen «Schwarzen», dann durch einen 1913 in «Erlebnisse und Eindrücke meiner darin nebst wissenschaftlichen Resultaten («es «Farbigen», der, so er von Beruf Stürmer ist, zweiten Reise durch das Hermannsburger wurden 1017 Schädel gesammelt, 4500 Leute der Schweizer Abwehr «gazellenartig» ent- Missionsgebiet in Südafrika» zitiert: «Wenn gemessen, 36 Gipsmasken abgenommen . . .») eilt. Afrikanische Nationaltrainer nennen wir der Affe klettert, denkt er auch ans Fallen.»

Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag 17 Illustration: Markus Roost Chile Reportage

chile An den wurzeln des Spiels

Zwischen den Nationalmannschaften der WM-Gruppengegner Chile und Schweiz gibt es einige Parallelen. Wieso der chilenische Fussball dennoch anders funktioniert, zeigt ein Besuch in der 7-Millionen-Metropole Santiago de Chile.

Von Daniel Puntas Bernet (Text) und Lorenzo Moscia (Bilder)

arlitos hebt den Ball mit der Fuss- einen hervorragenden Trainer spitze, jongliert ihn zwei-, drei- aus dem jeweiligen Nachbarland, sowohl die mal, zuerst auf dem Fuss, dann auf chilenische wie auch die Schweizer Auswahl dem Oberschenkel und schlenzt sind geprägt von im Ausland engagierten ihn mit einem satten Schuss ins Spielern, Rot ist bei beiden Teams die Farbe C leere Tor ohne Netz. Carlitos ist acht Jahre des Leibchens, der Fans, der Banner und alt und misst ungefähr einen Meter zwanzig. Tambouren. Und zu guter Letzt: Beide sehen Die dürftige Beleuchtungsanlage wirft zwei im andern die entscheidende Hürde fürs winzige Schatten von ihm auf den löchrigen Weiterkommen in Südafrika. Betonplatz, es ist neun Uhr an einem kühlen Den Unterschied könnten die Carlitos aus Herbstabend im April in La Legua, dem ge- Chile ausmachen. Sie spielen auf staubigen fährlichsten Viertel von Santiago de Chile. Plätzen in der Wüste von Atacama im Norden Einen Carlitos gibt es in jedem Land der des Landes, in den engen Gassen der Häfen ent- Welt. Doch wer herausfinden will, wie die lang der Küste, auf holprigen Wiesen im süd- chilenische Nationalmannschaft das Land im lichen Patagonien, auf Hunderten von Hart- letzten Jahr zu begeistern vermochte und die plätzen in der 7-Millionen-Stadt Santiago de WM-Qualifikation Südamerikas nur einen Chile. Und in La Legua. Punkt hinter Brasilien auf dem zweiten «Gehen Sie nicht dorthin!», mahnen Platz abschloss, wer eine Ahnung davon be- Journalisten, Politiker, Profifussballer, Leute kommen möchte, wie der chilenische Fuss- auf der Strasse. «Es wimmelt von Drogen- ball funktioniert, der sollte laut freundlicher dealern und Kriminellen.» La Legua ist das Empfehlung des Fussballverbandpressesprechers ärmste und heruntergekommenste Quartier, zuerst einmal den chilenischen Carlitos und vor der Slum von Hauptstadt. Ruhm er- allem sein Umfeld verstehen. langte La Legua während Augusto Pinochets Spanien, die Nummer 2 der Fifa-Weltrang- Militärputsch am 11. September 1973: Das liste, ist an der WM in Südafrika der Favorit damalige Arbeiterviertel leistete den Militärs auf den Sieg in der Gruppe H, Honduras als bewaffneten Widerstand. Nicht wilde Graffitis 38. im Fifa-Ranking das theoretische Schluss- zieren heute die Mauern von La Legua, sondern licht. Den zweiten Achtelfinalplatz dürften immer noch die Helden von damals und die rein rechnerisch also Chile (18.) und die Märtyrer der anschliessenden Diktatur. Der Schweiz (24.) unter sich ausmachen. Die Ge- achtjährige Carlitos sieht ihre Gesichter auf meinsamkeiten sind frappant: Beide National- dem Weg zum Trainingsgelände – eine täg- teams besitzen mit Ottmar Hitzfeld und liche Erinnerung an die Widerstandskraft

18 Das WM-Magazin der NZZ und der NZZ am Sonntag Trainieren für ein grosses Ziel: einmal den Rasen in Madrids Bernabéu oder Barcelonas Camp Nou zu betreten.

Carlitos, umringt von Kollegen der Fussballschule «Bam Bam Zamorano», in Santiagos gefährlichstem Quartier La Legua.

Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag 19 Bilder: Lorenzo Moscia /Archivolatino / Laif Chile RepoRtage

«Den Kindern in den Unterschichtquartieren fehlt es an Perspektiven. Sie landen entweder bei den Drogen oder, im besseren Fall, auf dem Fussballplatz», sagt der Verbandssprecher Claudio Olmedo.

20 Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag des Menschen und eine Aufforderung zur Rebellion. Wenn er abends mit den Kollegen trainiert und dazu Schüsse fallen, ist das für Carlitos das Normalste der Welt. Und gleich- zeitig festigt jeder Schuss in ihm den un- bändigen Drang, es von hier weg zu schaffen. «Ich will Profifussballer in Madrid oder Barcelona werden», sagt Carlitos so, wie es Millionen von Knaben in ganz Südamerika sagen würden. Sein angesichts des kindlichen Alters erstaunlich selbstbewusstes Lachen lässt keinen Zweifel offen, dass er fest daran glaubt, dies auch zu schaffen.

Sieg gegen Real MadRid Der löchrige Betonplatz in La Legua ist das Trainingszentrum von Carlitos’ Fussball- schule «Bam Bam Zamorano». Der Platz hat die Grösse eines Handballfeldes und ist um- randet von einem kaputten Zaun. Die um- liegenden Hütten und Häuser liegen mehr- heitlich im Dunkeln, die schwache Lichtanlage verleiht dem heruntergekommenen Sportplatz, einem eigentlichen Käfig, eine düstere, ge- spenstige Aura. Rund 40 Kinder aus dem Quartier sind an diesem Abend zum Training gekommen. Der Älteste leitet das Aufwärm- training, während der Trainer Jaime Lezama mit verschränkten Armen am Rand steht und das Geschehen kritisch beobachtet. Lezama ist gedrückter Stimmung, vor wenigen Tagen mussten sie einen 18-jährigen Mitspieler be- graben. Sechs Schüsse rissen den talentierten Fussballspieler aus dem Leben. «Die Kinder fliehen vor einem schwierigen Zuhause und suchen hier Liebe und Zu- neigung», sagt Lezama. Er gründete die Schule vor elf Jahren und schmückte sie mit dem Namen Iván Zamoranos, neben Marcelo Salas der populärste chilenische Fussball- held. Lezama wählte den Namen nicht nur, weil Zamorano hier geboren wurde und seine ersten Bälle auf demselben Platz wie Carlitos spielte. «Der Name Zamorano weckt in jedem chilenischen Kind den Traum von der grossen Fussballkarriere. Und dann steht Zamorano für die Möglichkeit, mit Fleiss und Willen La Legua einmal verlassen zu können», sagt Lezama. «Zamorano hat keinen einzigen Peso in dieses Projekt gesteckt, sogar die Fussbälle und die Stromrechnung für die Beleuchtungs- anlage muss ich selber bezahlen. Doch ich brauche seinen Namen, um den Kindern die Illusion einer besseren Zukunft täglich bewusst werden zu lassen.» Lezamas Fussballschule ist nicht nur ein privates Sozialhilfeprojekt. Die Buben können tatsächlich Fussball spielen. Was den chilenischen Grossklubs in den letzten 35 Jahren nicht gelungen ist, vollbrachte die Mannschaft der unter 13-Jährigen aus La Legua: Sie gewann 2006 in Rio de Janeiros legendärem Fussballstadion Maracaná. Gleich «Den Kindern in den Unterschichtquartieren fehlt es an Perspektiven. Sie landen entweder bei den Drogen oder, im besseren Fall, auf dem Fussballplatz», sagt der Verbandssprecher Claudio Olmedo. 6:1 schlugen sie die gleichaltrigen Brasilianer,

Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag 21 Chile RepoRtage

Der Klub der Mittelschicht ist Universidad de Chile, im Volksmund «la U» genannt.

was den Schriftsteller Alvaro Ricoe zur Ver- der Schreckliche» Bekannten im Fernsehen, wie kein Zweiter für den sozialen Aufstieg an fassung eines Buchs inspirierte. 2007 folgte ein in Zeitungen und vor allem auf Megawerbe- die Spitze der Gesellschaft. Auch er will, wie Sieg im argentinischen River Plate, und letzten plakaten in der ganzen Stadt. Iván Zamorano der La-Legua-Trainer Jaime Lezama, mit seiner Oktober durften die Knaben gegen ihre Alters- wirbt unter anderem für das städtische Trans- Stiftung für die Förderung des Jugendsports genossen von Real Madrid antreten. Nach dem portunternehmen, einen Fernsehgeräteher- die Kinder aus den Unterschichtquartieren 3:2-Erfolg in Spaniens Metropole wurden die steller und die Luxus-Kleiderkollektion seiner von den Drogen, dem Alkohol, der Kriminali- Spieler von Lezamas Mannschaft, zurück in Frau. In den Medien kommentiert er regel- tät bewahren. Deswegen dürfen Schulklassen Chile, wie Nationalhelden empfangen und von mässig den nationalen und internationalen auf seiner Sportanlage umsonst trainieren. Fernsehstudio zu Fernsehstudio gereicht. Sogar Fussball, nach Südafrika reist er als Bericht- Viele Bewohner Santiagos werfen Zamorano die damalige Präsidentin Michelle Bachelet erstatter eines Fernsehsenders. Zamorano deswegen Doppelmoral vor und kritisieren lud zum Empfang. Auf ihre Frage, was seine startete seine Karriere einst fulminant beim ihn dafür, seine Stiftung im reichen Las Pläne für die Zukunft seien, antwortete der FC St. Gallen und zementierte seinen Ruf als Condes anstatt in einem einfachen Quartier 12-jährige Kevin, der Torschütze des Sieg- kopfballstarker und torgefährlicher Stürmer angesiedelt zu haben. Dem Vorwurf entgegnet treffers: «Diesen Rasen in Madrid eines Tages zwischen 1988 und 2003 anschliessend beim er knapp: «Man muss das Ideologische mit wieder zu betreten.» FC Sevilla, bei Real Madrid, Inter Mailand, dem Kommerziellen verbinden können.» América (Mexiko) und bei seinem Heimklub Viel lieber spricht Zamorano über Fussball, warten auf den versprochenen rasen Colo Colo. Dass er in seinem letzten Spiel das chilenische Nationalteam und die WM. Nur, das Erfolgsmärchen hat zwei Schön- den Schiedsrichter tätlich angriff und zum «Die Qualifikation haben wir dem Trainer zu heitsfehler: Bachelet versprach der Mann- Karriereende elf Spielsperren aufgebrummt be- verdanken. Er schaffte es, mit viel Disziplin schaft endlich einen Kunstrasen, auf den diese kam, ist heute den wenigsten Chilenen noch und einer hundertprozentigen Fokussierung heute noch wartet. «Die Erwachsenen sagen, präsent. Zamorano trägt sieben Jahre nach auf die Offensive die jungen chilenischen man dürfe nicht lügen, aber tun es selber», dem sportlichen Höhepunkt seinen Namen Fussballer zu einem verschworenen Haufen kommentiert der 8-jährige Carlitos die Ent- sehr erfolgreich zu Markte. zu formen», sagt Zamo rano. Sätze, wie sie täuschung der Fussballschüler keck. Und Zamorano empfängt uns im Büro seiner irgendwelche Spieler des globalen Profi-Fuss- Iván Zamorano begleitete das Team zwar nach gigantischen Sportanlage im reichen Viertel ballzirkus täglich von sich geben. Zu lange Madrid und in den Präsidentenpalast, aber auf Las Condes von Santiago de Chile. 50 000 musste er den Medien Derartiges in die Mikro- dem Betonplatz in La Legua, bei der Schule, Hobbysportler besuchen die «Ciudad Depor- fone diktieren, als dass er heute anders reden die seinen Namen trägt, liess er sich erst ein- tiva Iván Zamorano» jährlich. Auf dem Park- könnte. Er schwärmt von der derzeitigen Aus- mal vor vielen Jahren kurz blicken. platz stehen lauter Offroader, drinnen schwitzt wahl und schätzt sie stärker ein als jene des Bereits kurz nach der Landung in Santiago Chiles Oberschicht auf dem Laufband oder an fussballerisch sonst übermächtigen Nachbarn begegnet der Besucher dem einst als «Iván den Fitnessgeräten. Zamorano steht in Chile Argentinien. «Argentinien besitzt in seinen

22 Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag Dario ist der Chef der Anhänger von Universidad Católica. Er sieht während neunzig Minuten keinen Ball.

Die Chefs der Hooligans sind dafür verantwortlich, dass in den Stadien keine Gewalt ausbricht.

Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag 23 Chile RepoRtage

Reihen zwar ein paar herausragende Stars. oberste Spielklasse. Bravo musste wegen einer Aber ihnen fehlt, was Chile hat: eine ein- Knieverletzung die Saison vorzeitig beenden gespielte Mannschaft.» und geht täglich zum Physiotherapeuten, Diese Meinung teilen Fussballexperten und damit er zu Beginn der WM wieder fit ist. Fans im ganzen Land. Von den chilenischen Der Job des Nationaltorhüters ist in Chile Stars spielen zwar 70 Prozent im Ausland und mit spezieller Bedeutung aufgeladen: Im sehen sich während der Saison in den jeweiligen September 1989 spielte Chile im Maracaná- Ländern kaum. Zudem spielt keiner in einer Stadion gegen das bereits qualifizierte Brasilien absoluten Top-Mannschaft. Doch Spieler wie um die Teilnahme an der WM in Italien. Ein Sánchez (Udinese), Suazo (Saragossa), Vidal Unentschieden hätte den Chilenen gereicht. (Leverkusen), Jara (West Bromwich Albion) Nachdem ein Feuerwerkskörper aufs Spielfeld oder Valdivia (Vereinigte Arabische Emirate) geworfen worden war, fiel der Goalie Roberto harmonieren dank früheren gemeinsamen Rojas zu Boden und musste blutend vom Zeiten in den drei grossen chilenischen Klub- Platz getragen werden. Der Match wurde ab- mannschaften und als Dritte der U-20-WM gebrochen. Ein Video bewies später, dass Rojas 2007 in Kanada bestens. gar nicht getroffen worden war: Er fügte sich mit einem zuvor präparierten Handschuh die Der verrüCkte Mister Verletzung selber zu. Chile verpasste die WM Neben Spanien betrachtet Zamorano die 1990 und wurde auch von der Qualifikation drei Mannschaften in der WM-Gruppe H zum WM-Turnier 1994 ausgeschlossen. als gleichwertig: «Achtung vor Honduras: Dieses Drama erlebte Bravo als 6-Jähriger. Noch vor wenigen Jahren waren das bloss Seinen Wunsch, einmal Torhüter zu werden, ein paar verliebte Ballkünstler, heute kommt hat es nicht beeinflusst. «Ich rannte schon eine unglaubliche physische Potenz dazu. als Kind nicht gerne dem Ball hinterher, der Und die Schweizer Fussballer wiederum sind Job zwischen den Pfosten entspricht meinem professioneller geworden, als sie es zu meiner ruhigen Temperament viel mehr», sagt der Zeit in St. Gallen waren.» Zamoranos Respekt 27-Jährige. Auch er bezeichnet Bielsa als gilt vor allem Ottmar Hitzfeld – vielleicht Grund für den Höhenflug der Nationalmann- gerade, weil Chile am Beispiel der eigenen schaft, der während der Südamerika-Quali- Nationalmannschaft erfahren hat, was ein fikation im vergangenen Jahr das Land in einen Spitzentrainer ausmachen kann. Begeisterungstaumel versetzte und so auch die Der Argentinier Marcelo Bielsa spricht anfänglichen Kritiker des Argentiniers zum nicht mit der Presse. Seit er 2007, kurz nach Schweigen brachte. «Sein Offensivdrang hat seinem Amtsantritt in Chile, von einem TV- sogar mich angesteckt, oft muss ich in die Team zu Hause gefilmt wurde, verweigert er Rolle des zentralen Verteidigers schlüpfen», sich den Medien. Bielsa spricht an Presse- sagt er schmunzelnd. Gegen die Schweiz hat konferenzen zwar ausführlich, sonst gibt er er 2007 in Wien ein Freundschaftsspiel be- keine Interviews – nicht einmal der eigenen stritten – und 1:2 verloren. Nachhaltig in Er- Verbandspublikation. Bielsa war Verteidiger innerung geblieben ist ihm vom Schweizer bei den Newell’s Old Boys, dem gleichen Iván Zamorano, für viele ein Idol. Fussball aber nur die Grösse der Spieler. Sonst Klub, bei dem von Jorge Valdano über Gabriel ist aus nicht mehr herauszu- Batistuta und Maradona bis zu Messi viele locken. Wir gehen Fussball schauen. grosse argentinische Fussballer ihre Karriere begannen. Von 1998 bis 2004 trainierte er Colo Colo über alles Argentiniens Nationalmannschaft. In Santiago de Chile ist das Angebot Jetzt wohnt Bielsa auf dem Trainings- an Fussball reichhaltig. 7 der 18 Erstliga- gelände «Juan Pinto Durán» der National- vereine spielen in der Hauptstadt. Die 3 mannschaft. «El Mister», wie Trainer im renommiertesten sind Colo Colo, Universidad Spanischen genannt werden, hat sich mit de Chile und Universidad Católica. Colo Colo Haut und Haar dem chilenischen Fussball hat seit 1925 insgesamt 29-mal die Landes- verschrieben. Das bedeutet für ihn nicht nur, meisterschaft und als einziger chilenischer jedes Wochenende Tausende von Kilometern Will nach Spanien: Roberto Cereceda. Klub 1991 die Copa de los Libertadores ge- zurückzulegen, um Spiele der obersten Liga wonnen – das Pendant zur europäischen im ganzen Land zu besuchen, sondern eben Champions League. Deshalb wird der Klub auch, dort zu wohnen, wo seine Spieler zu- im Volksmund «El eterno Campeón» (der sammengezogen werden und trainieren. Der ewige Meister) genannt. Dem Verein gehören Wächter am Eingangstor lässt sich nicht er- die Herzen der Massen, der Unterschicht, der weichen, «el loco» (der verrückte) Bielsa, wie Arbeiter. Sein Emblem ist ein Indianerkopf, er seit seinen Jubelausbrüchen als Spieler ge- der an die indigene Vergangenheit Chiles er- nannt wird, sei für niemanden zu sprechen. innert: 1925 gründeten Abtrünnige des FC Dafür geht uns Claudio Bravo in die Fänge, Magallanes den Klub und benannten ihn nach der Captain des Nationalteams. Er ist Goalie einem Mapuche-Häuptling. «Der Indianer- bei , dem Meister der spanischen kopf von Colo Colo bin ich», sagte einst Zweiten Division und somit Aufsteiger in die Der «offensive» Torhüter Claudio Bravo. Zamorano, der hier seine Karriere beendete.

24 Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag Bild Zamorano: Marion Nitsch Einer der Trainingsplätze der Fussballschule in Cerro Navia – früher die Quartier-Abfallgrube.

Im schicken Quartier Bellavista wird der Klassiker Universidad Católica gegen Universidad de Chile verfolgt.

Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag 25 Chile RepoRtage

Vom südlichen Patagonien bis zur Wüste von nicht sehen. Es endet 0:0. Eine lustlose Kickerei Atacama im Norden Chiles ist Colo Colo über- vor halbleeren Rängen, da Universidad de all beliebter als der jeweilige lokale Fussball- Chile schon vor Spielbeginn qualifiziert war verein. An zweiter Stelle folgt Universidad de und Universidad Católica keine Chance mehr Chile, im Volksmund «La U» genannt. Dessen hatte. Im Gegensatz dazu steht der Angriffs- Anhänger repräsentieren eher Santiagos wirbel, den tags zuvor Colo Colo in einem Mittelschicht, auffallend viele Studenten be- Meisterschaftsspiel gegen den FC Palästina an finden sich darunter. An diesem Abend spielt den Tag legte und dabei die gewohnte Fuss- «La U» gegen den dritten und gleichzeitig die ballkost aus Schweizer Stadien in den Schatten reiche Oberschicht repräsentierenden Gross- stellte. Wenn das kombinationssichere und klub Chiles: Universidad Católica. Es ist Jaime Lezama, Fussballtrainer für Kinder. schnelle Offensivspiel von Colo Colo der Mass- das letzte Gruppenspiel der Qualifikations- stab für die Stärke des chilenischen Fussballs phase in der Copa de los Libertadores. Eine ist, dann wird eine Schweizer Achtelfinalquali- Hauptstadt-Classique. fikation sehr, sehr schwierig. Dario versammelt seine dreissig Männer um sich auf dem Trottoir und hält eine An- FiFa-Pokal in Chile sprache. Es ist bereits dunkel, hinter ihm Nicht unter die Kategorie Hooligans fällt donnert der Abendverkehr Santiagos vorbei. Mario Trujillo, der Chef der «Marea Roja», «Ich will morgen im Stadion keine Messer des Fanklubs des Nationalteams. Zum Mittag- sehen. Fahnen, Trommeln und Banner müssen essen im von Touristen beliebten «Mercado vier Stunden vor Spielbeginn von mir und Central» im Zentrum Santiagos erscheint er der Polizei kontrolliert werden. Im Übrigen mit Kollege Manolo und einer Kopie des Fifa- befehle ich absolute Disziplin und neunzig Optimistisch: Mario Trujillo (l.) und Manolo. Pokals. Die beiden stellen unmissverständ- Minuten Stimmung ohne Unterbruch.» Der lich klar, was das für die Schweizer National- Lärm der Autos schluckt den Rest von Darios mannschaft bedeutet: ihr Ausscheiden in der Rede, doch am Nicken der Zuhörer wird klar, Gruppenphase. Trujillo, seit einem Fernseh- dass sie begriffen haben. Dario ist der Chef auftritt im ganzen Land in Anlehnung an eine der «Barra» von Universidad Católica. Die südamerikanische Comicfigur als «Chapulín» «Barras» sind die chilenische Variante von bekannt, war früher Mitglied des Colo-Colo- dem, was man in Europa wohl als Hooligans Fanklubs. Zwei seiner Kollegen sind nach bezeichnen würde. Messerattacken im Rollstuhl, er selber gab den Den Kontakt zu Dario stellte der Presse- Austritt. «Man hat mir danach mit dem Tod sprecher des Klubs her. Im nahen Tankstellen- gedroht», sagt er. Trujillo mag nicht weiter shop stopft der korpulente 30-Jährige einen «Keine. Dafür garantiere ich persönlich.» darüber sprechen. Zusammen mit dreihundert von Mayonnaise triefenden Hot Dog in sich «Was sind eure Pläne heute?» Mitgliedern der «Marea Roja» hat er in Süd- hinein und erzählt, die Leitung der Católica- «Neunzig Minuten Stimmung machen.» afrika ein grosses Haus gemietet, jetzt freuen Anhänger sei für ihn und ein halbes Dutzend Die Polizisten treten auf Geheiss ihres sie sich auf eine möglichst lange Party. weitere Mitstreiter eine Vollzeitbeschäftigung. Chefs zur Seite, und Darios mit Instrumenten, Wieso Trujillo und Chile an der WM Bezahlt werden sie von der Klubleitung dafür, Fahnen und riesigen Stofftüchern ausgerüstete lange feiern werden, weiss Claudio Olmedo, dass sie eine möglichst grosse Anhängerschaft Vorhut darf passieren. Dario fährt unter- der Pressesprecher des chilenischen Fussball- für die nationalen und internationalen Aus- dessen zurück an einen vereinbarten Ort, verbands ANFP. «Wir Chilenen wohnen am wärtsspiele auftreiben und dass im Stadion wo sich die grosse Masse der «Barra» der Ende der Welt, auf einer Insel, abgeschottet keine Gewalt ausbricht. Gegen die Zusammen- Universidad Católica zu versammeln beginnt. von Wüste, 6000 Meter hohen Bergen, ewigem stösse vor und nach einem Spiel sind aber auch Die Stimmung heizt sich langsam auf, man Eis und dem Pazifischen Ozean. Das macht uns die Klubbosse machtlos. Die Hackordnung ist trinkt Bier, was in Chile auf offener Strasse zu Manisch-Depressiven. Einerseits fühlen wir klar: «Ich bin der Diktator. Erst wenn mich verboten ist. Die meisten Jugendlichen sind uns als etwas Besseres und verstehen uns als jemand gewaltsam vom Thron stösst, gebe zwischen 13 und 25 Jahre alt. Als Anhänger die Engländer Südamerikas, andererseits sind ich das Zepter ab», sagt Dario, während sein der «U» in einem öffentlichen Bus vorbei- wir ständig auf der Suche nach Anerkennung.» danebenstehender Kollege das Leibchen aus- fahren, wollen die Católica-Fans das Fahrzeug Der Mann redet sich nach einer anfänglich sehr zieht und stolz seinen von Messerstichen ge- stürmen. Die bereitstehenden Wasserwerfer frostigen Begrüssung in Fahrt: «Gewinnen wir peinigten Körper zeigt. in der Nähe, die an viel zu gross geratene gegen die Argentinier, gegenüber denen wir Gefechtspanzer erinnern, schreiten sofort einen grossen Komplex haben, fühlen wir uns «irgendwelChe waFFen?» ein. Harmlose Scharmützel im Vergleich zu als Weltmeister. Verlieren wir gegen Bolivien, Anderntags stehen rund dreissig Católica- dem, was ein paar Tage später beim Meister- wollen wir nie mehr etwas von Fussball Anhänger vor dem Stadioneingang in einer schaftsspitzenkampf zwischen Colo Colo und wissen.» Dass ausgerechnet der Argentinier Linie. Gegenüber zwanzig dick gepolsterte Universidad de Chile passiert: Ein Wasser- Bielsa das Selbstbewusstsein der Chilenen und gut bewaffnete Polizisten, ebenfalls in werfer fährt beim Verhindern gewalttätiger stärkte, entbehre nicht einer gewissen Ironie. einer Reihe. Der Polizeikommandant und Auseinandersetzungen einen Fan zu Tode. Bielsas diszipliniertes Offensivspiel zeigt laut Dario treffen sich in der Mitte zum Gespräch. Im Stadion machen Dario und rund 500 Olmedo überdies bereits Breitenwirkung: «Wie viele Trommeln und Banner bringt «Barras» der Universidad Católica Stimmung. Mannschaften der 1. und der 2. Division be- ihr mit?» Während neunzig Minuten wird pausenlos gin nen, sein System zu kopieren. «Die vereinbarten.» getrommelt, gesungen – und Marihuana ge- Und dann kommt der kettenrauchende «Irgendwelche Waffen oder Feuerwerks- raucht. Die meisten von ihnen sind dermassen Altkommunist nach einem Ausflug in die körper darunter?» intensiv damit beschäftigt, dass sie das Spiel Politik und die seit dem Amtsantritt Sebastián

26 Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag Piñeras immer noch nicht aufgelösten Ver- Unterschichtquartier. «Meine Karriere ver- so davon, Talente frühzeitig zu erspähen. Das flechtungen des chilenischen Präsidenten danke ich meiner Mutter», erzählt Cereceda Grün reicht jedoch nicht für alle Kinder, mit der Fluggesellschaft Lan Chile, dem frisch geduscht nach einer Trainingseinheit wenige hundert Meter neben der Sportanlage Fussballklub Colo Colo und dem Fern- im Stadion Monumental am Stadtrand von trainieren Fussballschüler auf einem staubigen sehsender Chilevisión («Unser Berlusconi! Santiago. «Sie begleitete mich viele Jahre Platz. Das Fussballfeld war früher die Quartier- Beschämend!») auf den seiner Meinung nach jeden Tag und schon als ganz kleiner Knabe Abfallgrube, noch immer zeugen an der Seiten- wahren Ursprung chilenischer Fussballstärke. weg von zu Hause auf irgendeinen Fuss- linie Gummireifen, Blechdosen und Plastic- «Den Kindern in den Unterschichtquartieren, ballplatz.» Er hat die Kriminalität und den fetzen von seiner Vergangenheit. den Söhnen und Töchtern von Arbeits- Drogenkonsum aus nächster Nähe erlebt und Die Kinder stört es nicht. Es ist ein losen, Armen und Alkoholikern, fehlt es an kann das Verdienst seiner Mutter nicht genug Match im Gange, der Trainer motiviert beide Perspektiven. Sie haben kaum Beschäftigungs- hervorstreichen, ihn davon bewahrt zu haben. Mannschaften gleichermassen, schreit An- möglichkeiten. So landen sie entweder bei den «Zuerst will ich als Profi nach Spanien», weisungen auf den Platz, applaudiert bei jeder Drogen oder, im besseren Fall, auf dem Fuss- wiederholt er einen Satz, der unter Chiles Fuss- gelungenen Kurzpassfolge euphorisch und ballplatz. Dort spielen sie jede freie Minute. ballern zum Standardrepertoire gehört. «Doch macht nach einem Tor vor Freude Luftsprünge. Das ist der Grund, wieso chilenische Fuss- dann werde ich in Cerro Navia eine Fuss- «Der Knabe konnte wegen einer Schussver- baller einen anderen inneren Antrieb haben ballschule für Kinder und Jugendliche ein- letzung bis vor wenigen Tagen kaum richtig als europäische – und weshalb wir es in Süd- richten.» Cereceda durfte sich lange Chancen trainieren», erzählt er und zeigt auf den Tor- afrika weit bringen könnten.» auf eine WM-Teilnahme ausrechnen, wurde schützen. «Jetzt schiesst er wieder Tore!» aber als Letzter aus dem Kader gestrichen. Spielen auf dem abfallplatz Cerro Navia liegt ganz in der Nähe von La Vom erdbeben betroffen Man kann Olmedo eine verklärte, Legua. Ein nicht ganz so gefährliches Quartier, Wegen des Erdbebens vom 27. Februar ruhte die chilenische romantische Sicht unterstellen. Schliesslich aber genauso arm und voller fussballspielender Meisterschaft während zweier Wochen. In einigen Stadien der hat auch einst in Marseilles Kinder. Der Gemeindevorsteher hat vor einem obersten beiden Spielklassen sind seither keine Spiele mehr Hinterhöfen sein Talent geformt. Doch un- Jahr einen grossen Kunstrasen inklusive Lauf- austragbar. Am 30. Mai spielte das chilenische Nationalteam abhängig davon finden sich in Chile haufen- bahn aus dem eigenen Sack finanziert. Seither als letzte WM-Vorbereitung gleich zweimal am selben Tag: im südlichen Concepción gegen Israel (3:0) sowie in Chillán weise Beispiele, die Olmedos Theorie unter- finden die meisten der 800 Fussballschüler von gegen Nordirland (1:0). Mit der Auswahl der beiden Städte mauern. Roberto Cereceda ist so ein Fall. Der Cerro Navia einen ordentlichen Trainingsplatz verfolgt der chilenische Fussballverband das Ziel, den 23-jährige Aussenverteidiger von Colo Colo ist vor. Colo Colo und die Universidad de Chile Menschen in den vom Erdbeben am stärksten betroffenen in Cerro Navia aufgewachsen, einem typischen stellen Trainer zur Verfügung – und profitieren Regionen Freude und Zuversicht zu vermitteln.

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Die Starrköpfigkeit macht sich bezahlt: Xavi Hernández ist die Leaderfigur bei Barcelona und im spanischen Nationalteam.

28 DaS WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM Sonntag Bild: Susana Vera (Reuters) der Spätzünder Xavi HernÁndez Er ist der drittbeste Fussballspieler der Welt, Ballverteiler des spanischen Nationalteams und verrückt nach Fussball. Seit zwei Jahren erntet der 30-Jährige die Früchte seiner Hartnäckigkeit.

Von Daniel Puntas Bernet

ch gehe nicht.» Das sind die einzigen Solange man mich hier will, bleibe ich.» Doch Jahr mit Abstand Rekordpassgeber. Er schlug Worte, die Xavi sprach, dann stopfte er zu die Liebe Xavis zum FC Barcelona, für den er schon im Direktvergleich mit Zinedine Zidane Hause am Küchentisch ein Stück Tortilla in der nächsten Saison das Leibchen so viele mehr Gefahr verbreitende Pässe als jener bei in den Mund, und die Mutter lächelte. Male übergestreift haben wird wie kein zweiter Real Madrid. «Wenn der Ball Xavis Füsse be- Soeben hatte Joaquim Hernández, Vater in der 110-jährigen Klubgeschichte (für den rührt, verschönert sich der Fussball», sagt der I des Fussballers Xavi, von einem Treffen mit Rekord von 549 Spielen fehlen ihm noch Fernsehjournalist Luis Canut. Und für Taxi- einem Gesandten des Milan-Besitzers Silvio 22), diese Liebe war lange nicht gegenseitig. chauffeure, Kioskverkäufer und Barkeeper in Berlusconi berichtet. Die Italiener wollten Die Fans, die Medien und auch die Klubver- ganz Barcelona ist deshalb selbstverständlich: Xavi unbedingt und waren bereit, ihm ver- antwortlichen mäkelten am Mittelfeldspieler «Messi ohne Xavi ist weniger Messi.» traglich einen Stammplatz zu garantieren. herum. Er komme als Spielmacher nicht an Die zweite Eigenschaft scheint auf den Ausserdem würden sie tief in die Taschen Guardiola heran, sein Spiel sei zu statisch und ersten Blick ein Widerspruch zur ersten. Wenn greifen: 1,8 Millionen Euro Jahresverdienst, zu wenig offensiv, er verteile die Bälle nur Xavi den Ball hat, dann nimmt ihn ihm kaum zehnmal mehr, als der damals 19-jährige Xavi seitwärts. «Scheibenwischer» war deswegen jemand weg. Das wissen auch die Mitspieler, beim FC Barcelona verdiente, offerierte die AC bis vor Kurzem Xavis Übername. Dass aus und darauf baut zu einem grossen Teil das Milan. Steuerfrei. Und das vier Jahre lang. dem ewigen Talent einmal ein wahrer Crack Selbstverständnis des zeitweiligen Traumfuss- «Überleg es dir, mein Sohn. Bei Barcelona werden sollte, daran glaubte man in Kata- balls des FC Barcelona: Ein Pass zum Chef, und sitzt du oft auf der Ersatzbank, und Pep Guar­ loniens Hauptstadt schon lange nicht mehr. der Ball bleibt in den eigenen Reihen. Ganz diola steht dir vor der Sonne. In Milan bist nach der für den Barça massgeblichen Fussball- du der Star. Und nach vier Jahren kannst du Messi ohne Xavi ist weniger Messi lehre von Johan Cruyff, welche auf der Binsen- wieder zurückkehren.» Xavi mampfte seine «Noch kurz vor Beginn der EM wollte wahrheit beruht, dass Fussballspielen mit dem Tortilla, und die Mutter sagte: «Du hast ge- Barcelona Xavi verkaufen», sagt sein Vater Ball definitiv schöner ist, als Fussballspielen hört, was mein Sohn geantwortet hat, es gibt Joaquín. Der 62-jährige ehemalige Fussball- ohne Ball. Dass Xavi praktisch keine Ball- nichts mehr zu besprechen.» In Milan hätte spieler der ersten spanischen Division (FC verluste aufweist, erklärt sein Vater auch so: er nichts verloren, schob Xavi noch nach, und Sabadell) und langjährige Trainer lokaler «Man kann Xavi den Ball nicht wegnehmen, dass es sein einziger Wunsch sei, im Camp Mannschaften sitzt in seinem Büro in Terraza, weil er ihn bereits weitergespielt hat.» Nou zu triumphieren. Der 1,69 Meter grosse dem 40 Kilometer von Barcelona entfernten Fussballer spielt seit dem 10. Lebensjahr für Geburtsort von Xavi – wo jener heute noch Nicht schnell auf den Beinen, dafür im kopf den FC Barcelona. Damals, 1999, kam er als wohnt. Zusammen mit Xavis älteren Brüdern Der Fussball nahm früh Besitz von Xavi. ­U-20-Weltmeister und vielversprechendes Alex und Óscar kümmert sich Joaquín um Als Vierjähriger folgte er den beiden älteren Talent zwar immer wieder zu Einsätzen, blieb die kommerziellen Angelegenheiten seines Brüdern täglich auf den staubigen Quartier- aber neben der Überfigur Pep Guardiola blass. Jüngsten, der in Lebensgrösse im Büro steht: platz, heute eine zementierte Plaza mit Xavis Starrköpfigkeit ist in der Familie Als Kartonfigur für eine lokale Papeterie mit Pergola, Kinderspielecke und Cafeteria. Die Hernández legendär. Sie manifestiert sich einem Toner in der Hand. Bäckerin Pilar erinnert sich: «Seine Mutter im Kommerziellen. Weil Adidas dem neun- Neben Xavis Starrsinn machen für den rief oft an, weil Xavi vor lauter Fussball- jährigen Xavi einst die gewünschten Fuss- Vater zwei Eigenschaften seine Qualität auf spielen vergass, Brot zu holen.» Der erste, der ballschuhe schenkte, hat er bisher jede dem Rasen aus. «Erstens spielt er den Ball das Talent des Knaben entdeckte, war Gross- astronomische Ausrüsterofferte von Nike ab- lieber weiter, als dass er ein Tor schiesst.» Das vater Hernández. «Xavi wird dereinst bei gelehnt. Die Sturheit machte sich, erst spät katalanische Fernsehen stellte kürzlich einen Barça spielen», erzählte er in Terraza überall zwar, bezahlt: Europameister und bester Beitrag zusammen, der alle Tore zeigte, die herum. Bald wurden die Trainer des lokalen Spieler der Euro 08, laut der Fifa 2009 dritt- Xavi hätte machen können und stattdessen Clubs auf ihn aufmerksam. Der Vater ver- bester Spieler der Welt und bewunderter den Ball im letzten Moment noch zu einem hinderte allerdings, dass Xavi mit fünf Jahren Dirigent des spanischen Kombinationsfuss- Mitspieler schob. Es waren über ein Dutzend. zu trainieren begann. «Er war zu klein, und balls, Marke FC Barcelona. Xavi sagt heute Auch sprechen die ausführlichen Statistiken von Frühförderung halte ich nicht viel», sagt wie damals: «Ich verdanke meinem Klub alles. der spanischen Liga Bände: Xavi ist Jahr für Joaquín, dem überambitionierte Fussballväter

Das WM-Magazin der NZZ und der NZZ am Sonntag 29 Spanien Xavi

suspekt sind. Auch die Talentspäher des FC Der Grund dafür, dass Xavi ein eigentlicher Barcelona liess er lange abblitzen. «Erst als Spätzünder sei, hinge mit einem latenten man mir versprach, dass sie Xavi jeden Tag Xavis Spielintelligenz Minderwertigkeitsgefühl gegenüber Nord- zum Training abholen und wieder nach Hause hängt auch mit seinem europäern zusammen. «Zeitweise gleich acht bringen würden, sagte ich zu.» Holländer in den Reihen Barcelonas haben Xavis erster Trainer bei Barça war Joan theoretischen Interesse es verhindert, dass er früher in die Rolle Vilà. Der sagt:«Xavi ist nicht der Schnellste zusammen. des Chefs geschlüpft ist», glaubt Villatoro. auf den Beinen, aber dafür im Kopf. Damals Erst seit bei Barça wieder die katalanischen als Zehnjähriger genauso wie heute.» Vilà Elemente im Direktorium und auf dem Spiel- hat 1978 an der Seite von Johan Cruyff den feld dominieren, konnte Xavi die Leaderrolle spanischen Cup gewonnen und ist einer der übernehmen. Villatoro hat wie viele Katalanen Verantwortlichen dafür, dass die Handschrift aus sportlicher Sicht Verständnis dafür, dass Cruyffs im Jahr 2010 den FC Barcelona prägt. Xavi diese Rolle auch für Spaniens National- Wir sitzen an einer Bar irgendwo im Inneren mannschaft einnimmt. Mehr aber nicht. des Camp Nou, wo sich Veteranen täglich zum Kaffee mit Cognac treffen. Draussen stehen Die frage nach Vonlanthen einen Tag nach dem Gewinn der spanischen zum Spass in einer Livesendung vor der WM «Xavi, spielst du lieber für Barcelona oder Meisterschaft Touristen vor dem Barça-Shop 2002 nach der Aufstellung der Japaner be- für Spanien?» Schlange. Das Clubleibchen mit der Nummer fragte, bewies Xavi seine Fussballverrücktheit Der siebenjährigen Rosa zittert die zehn von Messi geht weg wie warme Weggli, und nannte sämtliche Stammspieler. Stimme, als sie ihrem Idol die Frage stellt. Zur die Nummer sechs von Xavi verkaufe sich über- Dass sich Xavi erst relativ spät auf der Präsentation eines Werbespots mit Xavi hat raschend gut, das war nicht immer so. Drinnen internationalen Bühne und als Top-Fussballer die katalanische Milchmarke Ato die Lokal- gratulieren sich weisshaarige Klub-Legenden durchzusetzen vermochte, hängt gemäss Vilà presse und eine Schar Kinder in ein Hotel ein- gegenseitig zum neuerlichen Meistertitel. mit der Position auf dem Spielfeld zusammen. geladen. Erst der holländische Trainer Frank Rjikaard «Lieber für Barça, aber natürlich ist die in England chancenlos nahm ihn nach vorne, «vorher verschoss er WM für einen Fussballer das Grösste.» «Keiner repräsentiert unsere Philosophie seine wertvollen Pässe, wo es niemand sah». «Wer ist der beste Fussballer der Welt?» besser als Xavi, er ist der genetische Abdruck Der Sprung Xavis an die Weltspitze kam «Messi. Ich kann nicht genug davon be- des Fussballs à la FC Barcelona», sagt Vilà. Das jedoch mit dem spanischen Nationaltrainer kommen, ihm den Ball zuzuspielen und dann sichtbare Resultat dessen, was europaweit als Luis Aragonés. «Er machte uns glauben, dass zuzusehen.» Tiki-Taka-Fussball für Furore sorgt, predigt wir wirklich die besten sind, und befreite uns «Xavi, war das dritte Tor von Inter Mailand Vilà seinen Schülern seit 20 Jahren: Nicht von der früheren Angst vor grossen Gegnern», gegen Barça nicht ein deutliches Abseits?» zu viel rennen, sich gut situieren, den Ball sagte der Mittelfeldstratege des Nationalteams Schallendes Gelächter unter den Gästen, schnell weiterspielen und damit den Gegner gegenüber der Zeitschrift «Don Balón». Es Xavi hält sich auf der Bühne den Bauch vor psychologisch zermürben. «Xavi verinner- schmerzt die Katalanen, dass ausgerechnet ein Lachen und weiss nicht, was antworten. licht all das, im englischen Clubfussball wäre Spanier das Juwel aus dem eigenen Haus gross «Was halten Sie vom ersten WM-Gruppen- er mit diesem Stil allerdings völlig verloren.» herausbringt. Xavis Ausruf «Viva España!» gegner Schweiz?», will ich wissen, obschon Klubintern herrschte nicht immer eitle Freude bei der EM-Feier in Madrid haben sie ihm zu Kinderfragen mehr Unterhaltung böten. und Einigkeit über die schematische Fussball- Hause übel genommen. Vilà spricht denn auch «Ein harter Brocken. Alex Frei ist offen- lehre. Einige Direktoren wollten die Junioren- nicht wirklich euphorisch über Xavis Durch- bar wieder fit und deshalb gefährlich, Bar­ arbeit vor zehn Jahren gar drastisch reduzieren. bruch an der Euro 08. Er trainiert die kata- netta spielte zuletzt sehr, sehr gut, und den «Es hätte nicht viel gefehlt, und wir müssten lanische Nationalmannschaft – wenn es nach Hünen Senderos muss man zuerst mal über- heute wie Real Madrid die Stars von auswärts ihm ginge, würde Xavi für Katalonien und winden. Aber wieso fährt dieses Riesentalent zusammenkaufen», sagt Vilà. nicht für Spanien spielen. Vonlanthen eigentlich nicht mit an die WM?» Xavis Juniorentrainer streicht die be- Xavis theoretische Bewandtheit in Sachen sondere Gabe des Spielers hervor, immer schon Latentes Minderwertigkeitsgefühl Fussball hat offenbar in nichts nachgelassen. zu wissen, wohin er den Ball spielen wird, be- «Xavis Fussballstil verkörpert das Wesen 16. Mai, abends kurz vor Neun, Camp vor er ihn bekommt. «Es gibt im Fussball nur des Katalanen aufs Eindrücklichste», sagt Nou, 98 787 Zuschauer. Xavi steht in Jeans ganz wenige Spieler, die wirklich begreifen, der Schriftsteller Vicenç Villatoro, der sich in und seinem Leibchen mit der Nummer sechs was auf dem Platz passiert. Xavi gehört die Tradition Spaniens intellektueller Sport- an der Seitenlinie und hält es kaum mehr zweifellos zu ihnen», sagt Vilà. Xavi schaue kolumnisten wie Javier Marías oder dem ver- aus. 4:0 führt Barça gegen den FC Valladolid. praktisch nie auf den Boden, weshalb der Be- storbenen Manuel Vàzquez Montalbàn ein- Wenige Minuten fehlen zum Schlusspfiff trachter das Gefühl bekomme, er sei gar nicht reiht. «Der Katalane ist geizig, arbeitsam, und zum definitiven Gewinn der spanischen so klein. Seine Spielintelligenz hängt auch mit konsistent – das trifft alles auf Xavi zu.» Meisterschaft mit dem Rekordergebnis von 99 seinem theoretischen Interesse zusammen: Er gebe den Ball nicht her, fährt Villatoro Punkten. Barcelona kombiniert zum Saison- Er verschlingt alles über Fussball. Schon als fort, verdanke den Erfolg seinem Fleiss und abschluss noch einmal so, als ob der gesperrte Knirps notierte er Aufstellungen und Spiel- repräsentiere zudem eine weitere Eigenheit des Xavi von der Spielerbank aus mit der Fern- züge aller Ligaspiele auf einem Notizblock, Katalanen: «Wir haben uns in Barcelona schon bedienung seine Kameraden bewegt hätte. den er ständig bei sich trug. Noch heute zieht immer als Nordländer des Südens und als Süd- Beim Feiern des Titels auf dem Platz ist Xavi Xavi ein Fussballspiel am Fernsehen der Disco länder des Nordens verstanden. In uns fliesst sofort wieder der gewohnte Chef, jetzt mit oder dem Kino vor. «Ich bin ein Fussballver- das Mediterrane mit dem Calvinistischen zu- dem Mikrofon in der Hand. Die Gefahr eines rückter», bekennt er. Aus diesem Grund ver- sammen. Deshalb entdecken wir bei Xavi verbalen Fauxpas ist in seinem Heimstadion liess ihn seine langjährige Freundin. Als der sowohl den tropikalen Geniestreich, wie auch gering, zur Entzückung der Massen ruft er: befreundete Radioreporter Edu Orviedo ihn den biederen Seitenpass.» «Es lebe Barça! Es lebe Katalonien!»

30 Das WM-Magazin der NZZ und der NZZ am Sonntag Honduras Rueda

Reinaldo Rueda Volksheld Der honduranische Nationaltrainer hat den Verband innert vier Jahren auf den Kopf gestellt, neue Strukturen geschaffen und das Team mental gestärkt. Nun nimmt Honduras erstmals seit 25 Jahren wieder an einer WM-Endrunde teil.

Von Tobias Käufer (Text) und Reiner Riedler (Bild)

angsam öffnet sich das schwere Eisen- Fast jedes Wochenende reist Rueda durch holfen hat, das Schlimmste zu verhindern.» tor. Die Sicherheitskräfte grüssen Honduras, schaut sich die Spiele der Profiliga Immer noch liegt eine gespannte Ruhe über freundlich. «Buenos dias, Profe», an. Im Stadion des grössten Klubs Olimpia dem Land, wirkliche soziale Verbesserungen sagen die schwer bewaffneten Männer. in Tegucigalpa sieht er aus einer Loge des haben auch die Nachfolger Zelayas bisher nicht «Profe», das steht in Lateinamerika Hauptsponsors zu. Hier haben normale Fans erreichen können. In der überwiegend bettel- L für Professor, hier gelten die Trainer vor eigentlich keinen Zutritt, doch auch in der armen Bevölkerung brodelt es latent. allem noch als Fussballlehrer. Das Schauspiel nur wenige Quadratmeter grossen Rückzugs- Von der Politik lässt sich Rueda nur un- wiederholt sich jedes Mal aufs Neue, wenn oase hat Rueda keine Ruhe. Schnell spricht gern vereinnahmen. In den Zeitungen hiess der honduranische Nationaltrainer Reinaldo sich herum, dass der Mann mit den markanten es aber, er habe als Dank für die erfolgreiche Rueda Rivera in seine streng abgeschirmte Gesichtszügen im Stadion ist. Von überallher WM-Qualifikation von der Regierung einen Residenz in der Hauptstadt Tegucigalpa kommen die Fans, um einen Schnappschuss honduranischen Pass erhalten. «Das stimmt kommt. Rueda wohnt hinter hohen Mauern, mit dem Nationalcoach zu ergattern, fast nicht, ich habe zwar viele Ehrungen erhalten, abgeschirmt vom Rest der Welt und irgend- pausenlos muss er Autogramme schreiben. aber keinen neuen Pass. Ich bin nach wie vor wie auch ein bisschen einsam. Kolumbianer, auch wenn ich Honduras lieben Die Siedlung besteht aus kleinen, zwei- Das Nationalteam sorgt für Entspannung gelernt habe», sagt er. Auch die internationale stöckigen Reihenhäusern, er lebt gut be- Der Erfolg im Fussball hat das Land Presse verbreitet seiner Ansicht nach nicht nur hütet, aber bescheiden. «Ich gehe nicht oft wieder vereint. «Vielleicht ist das in diesen Korrektes. «Viele Medien haben falsch über vor die Tür. Wenn ich im Supermarkt ein- Tagen sogar das Wichtigste», sagt Rueda. das Land berichtet. Es kommen ja auch kaum kaufen will, dann dauert das meist Stunden. Vor knapp einem Jahr drohte Honduras Journalisten hierher», bemängelt Rueda. Die Menschen zücken ihre Fotohandys und in einen Bürgerkrieg abzugleiten. Der ge- Als ein internationaler Nachrichten- wollen Autogramme», sagt Rueda, der alle wählte Staatspräsident Manuel Zelaya wurde sender meldete, die honduranische WM-Vor- Wünsche mit Engelsgeduld erfüllt. Besonders Ende Juni 2009 nach einem Machtkampf bereitung sei chaotisch, nicht einmal ein Hotel schlimm wurde der Rummel, seit feststeht, von der eigenen Partei mit Hilfe des Militärs sei gebucht, platzte dem Nationalcoach der dass Honduras erstmals seit 25 Jahren wieder im Morgengrauen und noch im Schlafan- Kragen: «Da werden Dinge behauptet, die an einer WM-Endrunde teilnimmt. Der zug aus dem Land gejagt. Eine monatelange einfach nicht stimmen. Niemand macht sich 53-jährige Kolumbianer, der einst drei Jahre Konfrontation zwischen rechtskonservativen die Mühe, vor Ort nachzufragen.» Der Einzel- an der Sporthochschule in Köln studierte, ist und sozialistischen Kräften lähmte das Land, kämpfer in Tegucigalpa nimmt seinen Ver- damit im mittelamerikanischen Land zum und die internationale Presse verurteilte die band in Schutz: «Wir waren ein Vierteljahr- Volkshelden geworden. Ereignisse als Putsch. hundert nicht auf der internationalen Fuss- Nun trifft Rueda die volle Wucht der Strassenschlachten und ein internationaler ball-Landkarte vertreten. Der Verband hat Euphorie: «Die Begeisterung für den Fussball Boykott überschatteten die wichtigste Phase praktisch keine Erfahrung darin, sich auf ein ist unbeschreiblich. So etwas habe ich zuvor der WM-Qualifikation. Rueda erinnert sich solches Turnier vorzubereiten. Und er ist arm.» noch nie erlebt. Selbst in Kolumbien nicht.» an diese heikle Phase: «Der politische Riss Innerhalb von knapp vier Jahren hat Rueda Vor seiner Tätigkeit in Honduras war er Trainer ging durch die Familien. Da haben Vater den honduranischen Verband auf den Kopf der kolumbianischen Nationalmannschaft und und Sohn oder Bruder und Schwester nicht gestellt, neue Strukturen geschaffen und die verpasste als kurzfristig verpflichteter Retter mehr miteinander gesprochen. Doch als die Mannschaft mental gestärkt. «Ich habe die trotz einer beeindruckenden Aufholjagd knapp Nationalmannschaft spielte, war das alles für ersten Monate im Hotel gelebt. Viele Menschen die Qualifikation für die WM 2006. Zuvor einen Moment vergessen. Da haben sich selbst haben geglaubt, ich würde nicht durchhalten. hatte er in Kolumbien diverse Nachwuchs- politische Feinde wieder in den Armen ge- Als ich angefangen habe, gab es gerade ein- teams trainiert und erreichte 2003 mit der legen. Ich glaube wirklich, dass der Erfolg der mal drei brauchbare Trainingsplätze für die U-20-Auswahl den dritten WM-Rang. Nationalmannschaft in diesen Monaten ge- Nationalmannschaft», sagt er. Aber mit den

32 Das WM-Magazin der NZZ und der NZZ am Sonntag «Viele haben geglaubt, ich würde nicht durchhalten», sagt Rueda. Doch nun ist er im Trainingslager in Österreich, und bald geht’s nach Südafrika.

Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag 33 Honduras Rueda

ersten Siegen kamen das Vertrauen und auch Rueda setzt vor allem auch auf die englische die Euphorie. Rueda verordnete dem Team Fraktion: Die Mittelfeldspieler eine neue Handschrift. Er setzt vor allem auf Honduras gehört zu den (Tottenham Hotspur) sowie den Spielwitz und die Kreativität der Spieler: unbekannten Teams der und der Abwehrstratege «Viele meiner Nationalspieler haben das Zeug, (beide Wigan Athletic) sollen die international in Europa zu spielen. Nur leider schaut der WM. Genau das könnte ein unerfahrenen Mittelamerikaner führen. Und Rest der Welt selten nach Honduras.» grosser Vorteil sein. dann ist da noch Carlos Pavón. Der 36-Jährige Genau das könnte ein grosser Vorteil sein. blickt auf eine Karriere-Odyssee zurück, die Die Mittelamerikaner gehören zu den Un- ihn von Honduras nach Mexiko, Italien, bekannten der Weltmeisterschaft. Die Mann- Spanien, Kolumbien, in die USA und schliess- schaft, die in der Qualifikation selbst den lich wieder zurück zu seinem Heimatklub Real Mexikanern und dem US-Team erfolgreich die C.D. España führte. Länger als ein Jahr hielt er Stirn bot, ist technisch versiert und spielstark. es nirgends aus. Pavón sicherte Honduras mit «Und meine Spieler sind hungrig, sich auf seinem Treffer in El Salvador das WM-Ticket. dieser internationalen Bühne zu präsentieren. Natürlich sind wir nur Aussenseiter, aber das ein kurioser gewinn waren wir vor Beginn der WM-Qualifikation Von der Verehrung Reinaldo Ruedas zeugt auch», sagt Rueda kämpferisch. ein Bild, das der Künstler Andre Palachio dem Nationalcoach widmete. Das Kunstwerk akribische Analyse der Gegner hängt nun im Wohnzimmer der Ruedas in In seinem kleinen Arbeitszimmer in Tegucigalpa gleich über dem Familiensofa. Es Tegucigalpa hat der Nationaltrainer die Vor- zeigt Rueda inmitten einer bizarren Mischung rundengegner analysiert. Jede Menge Notiz- aus südafrikanischen Elefanten, Löwen, dem blöcke zeugen von der akribischen Arbeit. Stadion in San Pedro Sula, Symbolen der Jede Aufstellung der Schweizer National- honduranischen Maya-Kultur und seinen mannschaft, der Chilenen oder der Spanier Nationalspielern. «Ich werde das Bild sicher hat der Kolumbianer gespeichert. Unzählige mit nach Hause nach Kolumbien nehmen, es DVD sind fein säuberlich eingeräumt, jeder ist eine schöne Erinnerung», sagt Rueda, als potenzielle Nationalspieler der Gegner ist Metropolitano in San Pedro Sula, der zweit- ob er schon mit dem Thema Honduras ab- durchleuchtet. «Hier darf noch nicht einmal grössten Stadt des Landes, gab es sogar eine geschlossen hätte. ich rein», sagt die Ehefrau Genith Ruano mit Luftbrücke aus den USA. Seine Zukunft lässt er noch offen: «Es einem Augenzwinkern. «Zumindest darf ich «Die Menschen leben und lieben den Fuss- bringt nichts, sich vor der WM Gedanken nichts wegräumen.» ball. Die Welle der Euphorie hat uns vor allem darüber zu machen, wie es weitergeht. Meine Der honduranische Triumph schmückt die in den Heimspielen geholfen», sagt Rueda. ganze Konzentration gilt jetzt erst einmal Wände des Büros, Rueda hat die Titelseiten Manchmal aber gleitet die Leidenschaft ins dem Turnier in Südafrika. Danach sehen wir der wichtigsten nationalen Tageszeitungen Bizarre ab. Nach einem verlorenen Testspiel weiter.» Interessenten, vor allem aus Süd- und aufbewahrt und sich gross ausdrucken lassen. in der Türkei (0:1) Anfang März begann in Mittelamerika, gibt es genug. Peru mit seinen Eine Szene ist ihm besonders in Erinnerung Honduras das grosse Zittern. Die Partie fand zahlreichen Stars in Europa würde gerne mit geblieben: das Titelbild der Zeitung «Zona bei eiskalten Temperaturen in Istanbul statt Rueda einen Neuanfang wagen, aber auch Deportiva» vom 16. Oktober 2009. Es zeigt – und seitdem glauben die honduranischen Honduras will verlängern. Rueda könnte sich den Empfang des Nationalteams auf dem Flug- Journalisten, ihre Nationalmannschaft sei auf aber auch vorstellen in der Schweiz, Österreich hafen Toncontín in Tegucigalpa unmittel- kalte Temperaturen, wie sie in Südafrika er- oder Deutschland zu arbeiten. Nach den drei bar nach dem entscheidenden 1:0-Sieg in El wartet werden, nicht vorbereitet. Ein Medien- Studienjahren in Köln spricht er immer noch Salvador. Tausende Fans versuchten, ihren vertreter schlug sogar ein Trainingslager in gut Deutsch, gleich nach der Weltmeister- Idolen ganz nah zu sein – zu nah: Rueda spürte Grönland als Vorbereitung vor. schaft will er mit seiner Familie und den drei unzählige Hände an seinem Hals, sie schnürten Kindern Ferien in Deutschland machen. ihm den Atem ab. Auf dem Foto sind seine Kerzen für Auch in Südafrika wird Rueda von seiner Augen weit aufgerissen, doch die Menschen International bekannt sind nur eine ganzen Familie begleitet. In diesem Zu- lassen ihn nicht los. «Ich hatte Angst, dass Handvoll honduranischer Nationalspieler, sammenhang ereignete sich vor wenigen ich da nicht lebend rauskomme. Ich weiss bis allen voran David Suazo, der 2008 mit Inter Wochen ein kurioses Schauspiel, mit Ruedas heute nicht, wie ich das geschafft habe. Das Mailand italienischer Meister wurde und zur- Sohn Juan David als Hauptdarsteller. Der war wirklich bedrohlich.» zeit beim Serie-A-Klub Genua spielt. Als Teenager hatte ohne das Wissen seines Vaters Begeisterung kann eben auch lebens- sich der 30-jährige Stürmer im April eine mit dessen Handy an einem Gewinnspiel des gefährlich werden. Vor allem in einem Land Muskelverletzung im Oberschenkel zuzog, lokalen Radiosenders America teilgenommen. wie Honduras, wo die Leidenschaft für den reagierten die honduranischen Anhänger ge- Zu gewinnen gab es eine Flugreise nach Süd- Fussball derart intensiv ist. «Wenn wir ein schockt, denn der «Panther» gilt als einer der afrika sowie Eintrittskarten für alle drei Länderspiel in den USA haben, sind die Stadien besten Angreifer Mittelamerikas. Die Fans Gruppenspiele der honduranischen National- immer ausverkauft», sagt Rueda. Mehr als eine zündeten in den Kirchen des Landes Kerzen mannschaft. Am Tag der Auslosung rief der Million Honduraner leben in den Vereinigten an, um mittels göttlicher Unterstützung eine Sender frühmorgens beim Gewinner an. «Sie Staaten, viele davon illegal. Die Auftritte ihrer baldige Genesung des Superstars zu ermög- haben eine Reise nach Südafrika gewonnen. Helden in Miami, New Orleans oder Los An- lichen. Mittlerweile scheint Suazo wieder halb- Wie ist ihr Name?», sagte der Radiomoderator. geles lassen sich die Fans dann nicht ent- wegs fit zu sein, immerhin kam er in einem der Fast eine Ewigkeit schwieg der Gewinner am gehen. Und zu den entscheidenden Spielen Testspiele, die das Nationalteam in Deutsch- anderen Ende der Telefonleitung. Schliesslich der WM-Qualifikation im Estadio Olímpico land und Österreich absolvierte, zum Einsatz. sagte er: «Reinaldo Rueda Rivera.»

34 Das WM-Magazin der NZZ und der NZZ am Sonntag Service Spielplan

Gruppe a Gruppe b Gruppe c Gruppe d

Südafrika Argentinien England Deutschland Mexiko Nigeria USA Australien Uruguay Südkorea Algerien Serbien Frankreich Griechenland Slowenien Ghana

Fr, 11. 6., Johannesburg, 16.00 Sa, 12. 6., Johannesburg, 16.00 Sa, 12. 6., Rustenburg, 20.30 So, 13. 6., Durban, 20.30 Südafrika - Mexiko : Argentinien - Nigeria : England - Usa : Deutschland - Australien :

Fr, 11. 6., Kapstadt, 20.30 Sa, 12. 6., Port Elizabeth, 13.30 So, 13. 6., Polokwane, 13.30 So, 13. 6., Tshwane/Pretoria, 16.00 Uruguay - Frankreich : Südkorea - Griechenland : algerien - Slowenien : Serbien - Ghana :

Mi, 16. 6., Tshwane/Pretoria, 20.30 Do, 17. 6., Bloemfontein, 16.00 Fr, 18. 6., Johannesburg, 16.00 Fr, 18. 6., Port Elizabeth, 13.30 Südafrika - Uruguay : Griechenland - Nigeria : Slowenien - USA : Deutschland - Serbien :

Do, 17. 6., Polokwane, 20.30 Do, 17. 6., Johannesburg, 13.30 Fr, 18. 6., Kapstadt, 20.30 Sa, 19. 6., Rustenburg, 16.00 Frankreich - Mexiko : Argentinien - Südkorea : England - Algerien : Ghana - Australien : : Di, 22. 6., Rustenburg, 16.00 Di, 22. 6., Durban, 20.30 Mi, 23. 6., Port Elizabeth, 16.00 Mi, 23. 6., Johannesburg, 20.30 Mexiko - Uruguay : Nigeria - Südkorea : Slowenien - England : Ghana - Deutschland :

Di, 22. 6., Bloemfontein, 16.00 Di, 22. 6., Polokwane, 20.30 Mi, 23. 6.Tshwane/Pretoria, 16.00 Mi, 23. 6., Nelspruit, 20.30 Frankreich - südafrika : Griechenland - Argentinien : USA - Algerien : Australien - Serbien :

Tabelle Gruppe A Tabelle Gruppe B Tabelle Gruppe C Tabelle Gruppe D

1. Sieger 1. Sieger 1. Sieger 1. Sieger 2. Zweiter 2. Zweiter 2. Zweiter 2. Zweiter 3. ausgeschieden 3. ausgeschieden 3. ausgeschieden 3. ausgeschieden 4. ausgeschieden 4. ausgeschieden 4. ausgeschieden 4. ausgeschieden

Achtelfinal 1 Achtelfinal 2 Achtelfinal 3 Achtelfinal 4

Sa, 26. 6., Port Elizabeth, 16:00 Sa, 26. 6., Rustenburg, 20.30 So, 27. 6.,Bloemfontein, 16.00 So, 27. 6., Johannesburg, 20.30 Sieger Gr. A - Zweiter Gr. B Sieger Gr. C - Zweiter Gr. D Sieger Gr. D - Zweiter Gr. C Sieger Gr. B - Zweiter Gr. A - : - : - : - :

Achtelfinal 5 Achtelfinal 6 Achtelfinal 7 Achtelfinal 8

Mo, 28. 6., Durban, 16:00 Mo,28. 6., Johannesburg, 20.30 Di, 29. 6., Tshwane/Pretoria, 16.00 Di, 29. 6., Kapstadt, 20.30 Sieger Gr. E - Zweiter Gr. F Sieger Gr. G - Zweiter Gr. H Sieger Gr. F - Zweiter Gr. E Sieger Gr. H - Zweiter Gr. G - : - : - : - :

36 Das WM-Magazin der NZZ und der NZZ am Sonntag Gruppe E Gruppe F Gruppe G Gruppe H

Holland Italien Brasilien Spanien Dänemark Paraguay Nordkorea Schweiz Japan neuseeland CÔte D'ivoire Honduras Kamerun Slowakei Portugal Chile

Mo, 14. 6., Johannesburg, 13.30 Mo, 14. 6., Kapstadt, 20.30 Di, 15. 6., Port Elizabeth, 16.00 Mi, 16. 6., Nelspruit, 13.30 Holland - Dänemark : Italien - Paraguay : Côte d'ivoire - Portugal : Honduras - Chile :

Mo, 14. 6., Bloemfontein, 16.00 Di, 15. 6., Rustenburg, 13.30 Di, 15. 6., Johannesburg, 20.30 Mi, 16. 6., Durban, 16.00 Japan - Kamerun : Neuseeland - Slowakei : Brasilien - Nordkorea : Spanien - Schweiz :

Sa, 19. 6., Durban, 13.30 So, 20. 6., Bloemfontein, 13.30 So, 20. 6., Johannesburg, 20.30 Mo, 21. 6., Port Elizabeth, 16.00 Holland - Japan : Slowakei - Paraguay : Brasilien - Côte d'ivoire : Chile - Schweiz :

Sa, 19. 6., Tshwane/Pretoria, 20.30 So, 20. 6., Nelspruit, 16.00 Mo, 21. 6., Kapstadt, 13.30 Mo, 21. 6., Johannesburg, 20.30 Kamerun - Dänemark : Italien - Neuseeland : Portugal - Nordkorea : Spanien - Honduras :

Do, 24. 6., Rustenburg, 20.30 Do, 24. 6., Johannesburg, 16.00 Fr, 25. 6., Durban, 16.00 Fr, 25. 6., Tshwane/Pretoria, 20.30 Dänemark - Japan : Slowakei - Italien : Portugal - Brasilien : Chile - Spanien :

Do, 24. 6., Kapstadt, 20.30 Do, 24. 6., Polokwane, 16.00 Fr, 25. 6., Nelspruit, 16.00 Fr, 25. 6., Bloemfontein, 20.30 Kamerun - Holland : Paraguay - Neuseeland : Nordkorea - Côte d'ivoire : Schweiz - Honduras :

Tabelle Gruppe E Tabelle Gruppe F Tabelle Gruppe G Tabelle Gruppe H

1. Sieger 1. Sieger 1. Sieger 1. Sieger 2. Zweiter 2. Zweiter 2. Zweiter 2. Zweiter 3. ausgeschieden 3. ausgeschieden 3. ausgeschieden 3. ausgeschieden 4. ausgeschieden 4. ausgeschieden 4. ausgeschieden 4. ausgeschieden

Viertelfinal 1 Viertelfinal 2 Fr, 2. 7., Port Elizabeth, 16.00 Fr, 2. 7., Johannesburg, 20.30 Sieger AF 5 - Sieger AF 6 Sieger AF 1 - Sieger AF 2 - : - : Halbfinal 1 Di, 6. 7., Kapstadt, 20.30 Viertelfinal 3 Viertelfinal 4 Sieger VF 2 - Sieger VF 1 spiel um 3. Platz - : Sa, 3. 6., Kapstadt, 16.00 Sa, 3. 6., Johannesburg, 20.30 Sa, 10. 7., Port Elizabeth, 20.30 Sieger AF 4 - Sieger AF 3 Sieger AF 7 - Sieger AF 8 Verlierer HF1 - Verlierer HF2 - : - : Halbfinal 2 - : Di, 7. 7., Durban, 20.30 Sieger VF 3 - Sieger VF 4 Final - : So, 11. 7., Johannesburg, 20.30 - :

Das WM-Magazin der NZZ und der NZZ am Sonntag 37 serViCe kaderliSten Gruppe a

Südafrika Mexiko uruGuay frankreich

Weltranglistenplatz 83 Weltranglistenplatz 17 Weltranglistenplatz 16 Weltranglistenplatz 9 3. WM-Teilnahme 14. WM-Teilnahme (1930, 1950, 1954, 11. WM-Teilnahme (1930, 1950, 1954, 13. WM-Teilnahme (1930, 1934, (1998, 2002) 1958, 1962, 1966, 1970, 1978, 1986, 1962, 1966, 1970, 1974, 1986, 1990, 1938, 1954, 1958, 1966, 1978, 1982, 1994, 1998, 2002, 2006) 2002) 1986, 1998, 2002, 2006) Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: gruppenspiele Viertelfinals 1970, 1986 sieger 1930, 1950 sieger 1998 Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: 1 469 410 (1000 Profis) 324 595 (4593 Profis) 41 800 (1100 Profis) 1 794 940 (1825 Profis) Einwohner: 47,9 Millionen Einwohner: 105,3 Millionen Einwohner: 3,3 Millionen Einwohner: 61,7 Millionen Fläche: 1 219 090 km² Fläche: 1 953 162 km² Fläche: 176 215 km² Fläche: 543 965 km²

1 MonEEB JosEphs (1980) 1 oscaR pEREz (1973) 1 FERnanDo MuslERa (1986) 1 huGo lloRis (1986) t (orlando Pirates, sa) t (Jaguares, Mex) t (Lazio rom, it) t (olympique Lyon, Fr) 2 siBoniso Gaxa (1984) 2 FRancisco RoDRiGuEz (1981) 2 DiEGo luGano (1980) 2 BakaRy saGna (1983) V (Mamelodi sundowns, sa) V (PsV eindhoven, Ho) V (Fenerbahce istanbul, tü) V (arsenal, eng) 3 TsEpo MasilEla (1985) 3 caRlos salciDo (1980) 3 DiEGo GoDin (1986) 3 ERic aBiDal (1979) V (Maccabi Haifa, isr) V (PsV eindhoven, Ho) V (Villarreal, sp) V (FC Barcelona, sp) 4 aaRon MokoEna (1980) 4 RaFaEl MaRquEz (1979) 4 JoRGE FucilE (1984) 4 anThony RévEillèRE (1979) V (Portsmouth, eng) V (FC Barcelona, sp) V (Porto, Por) V (olympique Lyon, Fr) 5 anElE nGconGoa (1987) 5 RicaRDo osoRio (1980) 5 WalTER GaRGano (1984) 5 WilliaM Gallas (1977) V (racing genk, Be) V (VfB stuttgart, De) M (napoli, it) V (arsenal, eng) 6 MacBETh siBaya (1977) 6 GERaRDo ToRRaDo (1979) 6 MauRizio vicToRino (1982) 6 MaRc planus (1982) M (rubin Kazan, rus) M (Cruz azul, Mex) V (universidad de Chile, Chile) V (girondins Bordeaux, Fr) 7 lancE DaviDs (1985) 7 paBlo BaRRERa (1987) 7 (1987) 7 FRanck RiBéRy (1983) M (ajax Capetown, sa) s (Pumas unam, Mex) s (Palermo, it) s (Bayern München, De) 8 siphiWE TshaBalala (1984) 8 isRaEl casTRo (1980) 8 sEBasTian EGuREn (1981) 8 yoann GouRcuFF (1986) M (Kaizer Chiefs, sa) M (Pumas unam, Mex) M (aiK stockholm, sd) M (girondins Bordeaux, Fr) 9 kaTlEGo MphEla (1984) 9 GuillERMo FRanco (1976) 9 luis suaREz (1987) 9 DJiBRil cissé (1981) s (Mamelodi sundowns, sa) s (West Ham united, eng) s (ajax amsterdam, Ho) s (Panathinaikos athen, gr) 10 sTEvEn piEnaaR (1982) 10 cuauhTEMoc Blanco (1973) 10 DiEGo FoRlan (1979) 10 siDnEy Govou (1979) M (everton, eng) s (Veracruz, Mex) s (atletico Madrid, sp) s (olympique Lyon, Fr) 11 TEko MoDisE (1982) 11 caRlos vEla (1989) 11 alvaRo pEREiRa (1985) 11 anDRé-piERRE GiGnac (1985) M (orlando Pirates, sa) s (arsenal, eng) M (Porto, Por) s (toulouse, Fr) 12 R. lETshaolonyanE (1982) 12 paul aGuilaR (1986) 12 Juan casTillo (1978) 12 ThiERRy hEnRy (1977) M (Kaizer Chiefs, sa) V (Pachuca, Mex) t (Deportivo , Kol) s (FC Barcelona, sp) 13 kaGisho DikGacoi (1984) 13 (1985) 13 sEBasTian apREu (1976) 13 paTRicE EvRa (1981) M (Fulham, eng) t (america, Mex) s (Botafogo, Br) V (Manchester united, eng) 14 MaTThEW BooTh (1977) 14 JaviER hERnanDEz (1988) 14 nicolas loDEiRo (1989) 14 JéRéMy Toulalan (1983) V (Mamelodi sundowns, sa) s (guadalajara, Mex) M (ajax amsterdam, Ho) M (olympique Lyon, Fr) 15 lucas ThWala (1981) 15 hEcToR MoREno (1988) 15 DiEGo pEREz (1980) 15 FloREnT MalouDa (1980) V (orlando Pirates, sa) V (alkmaar, Ho) M (, Fr) M (Chelsea, eng) 16 iTuMElEnG khunE (1987) 16 EFRain JuaREz (1988) 16 MaxiMiliano pEREiRa (1984) 16 sTEvE ManDanDa (1985) t (Kaizer Chiefs, sa) V (Pumas unam, Mex) V (Benfica Lissabon, Por) t (olympique Marseille, Fr) 17 BERnaRD paRkER (1986) 17 (1989) 17 EGiDio aREvalo (1982) 17 séBasTiEn squillaci (1980) s (twente enschede, Ho) s (galatasaray istanbul, tü) M (Penarol, uru) V (FC sevilla, sp) 18 siyaBonGa noMvETE (1977) 18 anDREs GuaRDaDo (1986) 18 iGnacio GonzalEz (1982) 18 alou DiaRRa (1981) s (Moroka swallows, sa) M (Deportivo la Coruña, sp) M (Valencia, sp) M (girondins Bordeaux, Fr) 19 suRpRisE MoRiRi (1980) 19 Jonny MaGallon (1981) 19 anDREs scoTTy (1975) 19 aBou DiaBy (1986) M (Mamelodi sundowns, sa) V (guadalajara, Mex) V (Colo Colo, Chile) M (arsenal, eng) 20 BonGani khuMalo (1987) 20 JoRGE ToRREs (1988) 20 alvaRo FERnanDEz (1985) 20 MaThiEu valBuEna (1984) V (supersport united, sa) M (atlas, Mex) M (universidad de Chile, Chile) s (olympique Marseille, Fr) 21 siyaBonGa sanGWEni (1981) 21 aDolFo BauTisTa (1979) 21 sEBasTian FERnanDEz (1985) 21 nicolas anElka (1979) V (golden arrows, sa) s (guadalajara, Mex) s (Banfield, arg) s (Chelsea, eng) 22 shu-aiB WalTERs (1981) 22 alBERTo MEDina (1983) 22 MaRTin cacEREs (1987) 22 Gaël clichy (1985) t (Maritzburg united, sa) s (guadalajara, Mex) V (Juventus turin, it) V (arsenal, eng) 23 ThanDuyisE khuBoni (1986) 23 luis MichEl (1979) 23 MaRTin silva (1983) 23 céDRic caRRasso (1981) M (golden arrows, sa) t (guadalajara, Mex) t (Defensor, uru) t (girondins Bordeaux, Fr)

trainer trainer trainer trainer (Br, (Mex, 1958) oscaR TaBaREz (uru, 1947) RayMonD DoMEnEch (Fr, 1952)

t: torhüter; V: Verteidiger; M: Mittelfeldspieler; s: stürmer

38 Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag gruppe b

Argentinien nigeriA SüdkoreA griechenlAnd

Weltranglistenplatz 7 Weltranglistenplatz 21 Weltranglistenplatz 47 Weltranglistenplatz 13 15. WM-Teilnahme (1930, 1934, 4. WM-Teilnahme 8. WM-Teilnahme (1954, 1986, 1990, 2. WM-Teilnahme 1958, 1962, 1966, 1974, 1978, 1982, (1994, 1998, 2002) 1994, 1998, 2002, 2006) (1994) 1986, 1990, 1994, 1998, 2002, 2006) Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: sieger 1978, 1986 achtelfinals 1994, 1998 Halbfinals 2002 gruppenspiele Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: 331 811 (3530 Profis) 58 710 (2440 Profis) 31 127 (550 Profis) 359 221 (1818 Profis) Einwohner: 39,5 Millionen Einwohner: 148 Millionen Einwohner: 48,5 Millionen Einwohner: 11,2 Millionen Fläche: 2 780 403 km² Fläche: 923 768 km² Fläche: 99 313 km² Fläche: 131 957 km²

1 DiEgo Pozo (1978) 1 (1982) 1 lEE Woon-JaE (1973) 1 konsTanTinos chalkias (74) t (Colon, arg) t (Hapoel tel aviv, isr) t (suwon, s'kor) t (Paok saloniki, gr) 2 MaRTin DEMichElis (1980) 2 (1980) 2 oh BEoM-sEok (1984) 2 (1981) V (Bayern München, De) V (everton, eng) V (ulsan, s'kor) V (Panathinaikos athen, gr) 3 clEMEnTE RoDRiguEz (1981) 3 (1985) 3 kiM hyung-il (1984) 3 (79) V (estudiantes, arg) V (olympique Marseille, Fr) V (Pohang, s'kor) V (omonia, zyp) 4 nicolas BuRDisso (1981) 4 (1976) 4 cho yong-hyung (1983) 4 nikos SpiropouloS (1983) V (as roma, it) M (Portsmouth, eng) V (Jeju united, s'kor) V (Panathinaikos athen, gr) 5 MaRio BolaTTi (1985) 5 (1980) 5 kiM naM-il (1977) 5 (1981) M (Fiorentina, it) V (salzburg, Ö) M (toms, rus) V (Bologna, it) 6 gaBRiEl hEinzE (1978) 6 shiTTu (1980) 6 kiM Bo-kyung (1989) 6 (1985) V (olympique Marseille, Fr) V (Bolton Wanderers, eng) M (oita, Jap) M (siena, it) 7 angEl Di MaRia (1988) 7 (1982) 7 PaRk Ji-sung (1981) 7 (1985) M (Benfica Lissabon, Por) s (Portsmouth, eng) M (Manchester united, eng) s (Celtic glasgow, sch) 8 Juan VERon (1975) 8 aiyEgBEni (1982) 8 kiM Jung-Woo (1982) 8 (1984) M (estudiantes, arg) s (everton, eng) M (gwanju, s'kor) V (olympiakos Piräus, gr) 9 gonzalo higuain (1987) 9 (1984) 9 ahn Jung-hWan (1976) 9 (1980) s (real Madrid, sp) s (Wolfsburg, De) s (Dalian, China) s (nürnberg, De) 10 lionEl MEssi (1987) 10 (1987) 10 PaRk chu-young (1985) 10 gEoRgios kaRagounis (1977) s (FC Barcelona, sp) M (Chelsea, eng) s (Monaco, Fr) M (Panathinaikos athen, gr) 11 caRlos TEVEz (1984) 11 (1981) 11 lEE Seung-Yeoul (1989) 11 (1981) s (Manchester City, eng) s (Lokomotiv Moskau, rus) s (seoul, s'kor) V (Panathinaikos athen, gr) 12 aRiEl gaRcE (1979) 12 (1982) 12 lEE young-Pyo (1977) 12 (1982) V (Colon, arg) M (almeria, sp) V (al Hilal, Ksa) t (Panathinaikos athen, gr) 13 WalTER saMuEl (1978) 13 yussuF ayila (1984) 13 kiM JaE-sung (1983) 13 Michail siFakis (1984) V (inter Mailand, it) M (Dynamo Kiew, ukr) M (Pohang, s'kor) t (aris saloniki, gr) 14 JaViER MaschERano (1984) 14 (1986) 14 lEE Jung-soo (1980) 14 DiMiTRios salPingiDis (1981) M (Liverpool, eng) M (alanja, rus) V (Kashima, Jap) s (Panathinaikos athen, gr) 15 nicolas oTaMEnDi (1988) 15 (1990) 15 kiM Dong-Jin (1982) 15 VasilEios ToRosiDis (1985) V (Velez sarsfield,a rg) M (Monaco, Fr) V (ulsan, s'kor) V (olympiakos Piräus, gr) 16 sERgio agüERo (1988) 16 (1984) 16 ki sung-yuEng (1989) 16 (1979) s (atletico Madrid, sp) t (Petah, isr) M (Celtic glasgow, sch) V (Liverpool, eng) 17 Jonas guTiERREz (1983) 17 (1983) 17 lEE chung-yong (1988) 17 (1980) M (newcastle, eng) V (zsKa Moskau, rus) M (Bolton Wanderers, eng) s (Hertha Berlin, De) 18 MaRTin PalERMo (1973) 18 (1987) 18 Jung sung-Ryong (1985) 18 (1990) s (Boca Juniors, arg) s (Malaga, sp) t (seongnam, s'kor) M (Panathinaikos athen, gr) 19 TiEgo MiliTo (1979) 19 (1986) 19 yEoM ki-hun (1983) 19 s. PaPasTaThoPoulos (1988) s (inter Mailand, it) s (Hoffenheim, De) M (suwon, s'kor) V (sampdoria genua, it) 20 Maxi RoDRiguEz (1981) 20 (1982) 20 lEE Dong-gook (1979) 20 (1983) M (Liverpool, eng) M (Fulham, eng) s (Jeonbuk, s'kor) s (steaua Bukarest, rum) 21 MaRiano anDuJaR (1983) 21 uWa EchiEJilE (1988) 21 kiM young-kWang (1983) 21 k. kaTsouRanis (1979) t (Catania, it) V (rennes, Fr) t (ulsan, s'kor) M (Panathinaikos athen, gr) 22 sERgio RoMERo (1987) 22 DElE aDElEyE (1988) 22 cha Du-Ri (1980) 22 (1985) t (alkmaar, Ho) V (sparta rotterdam, Ho) V (Freiburg, De) V (Paok saloniki, gr) 23 JaViER PasToRE (1989) 23 DElE aiyEnugBa (1983) 23 kang Min-soo (1986) 23 aThanasios PRiTTas (1979) M (Palermo, it) t (Yehuda, isr) V (suwon, s'kor) M (aris saloniki, gr)

trainer trainer trainer trainer DiEgo MaRaDona (arg, 1960) laRs lagERBäck (sd, 1948) huh Jung-Moo (s'kor, 1955) (De, 1938)

Quellen: Fifa; Fischer Weltalmanach

Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag 39 serViCe Kaderlisten gruppe c

england usa algerien slowenien

Weltranglistenplatz 8 Weltranglistenplatz 14 Weltranglistenplatz 30 Weltranglistenplatz 25 14. WM-Teilnahme (1950, 1954, 9. WM-Teilnahme (1930, 1934, 1950, 3. WM-Teilnahme 2. WM-Teilnahme 1958, 1962, 1966, 1970, 1982, 1986, 1990, 1994, 1998, 2002, 2006) (1982, 1986) (2002) 1990, 1998, 2002, 2006, 2010) Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: sieger 1966 Halbfinals 1930 gruppenspiele gruppenspiele Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: 1 485 910 (6110 Profis) 4 186 778 (1513 Profis) 203 900 (300 Profis) 30 725 (284 Profis) Einwohner: 61 Millionen Einwohner: 301,6 Millionen Einwohner: 33,9 Millionen Einwohner: 2 Millionen Fläche: 242 910 km² Fläche: 9 809 155 km² Fläche: 2 381 741 km² Fläche: 20 253 km²

1 DaviD JaMEs (1970) 1 hoWaRD (1979) 1 lounEs Gaouaoui (1977) 1 saMiR hanDanoviC (1984) t (Portsmouth, eng) t (everton, eng) t (Chlef, alg) t (udinese, it) 2 GlEn Johnson (1984) 2 JonaThan spECToR (1986) 2 (1982) 2 Miso BRECko (1984) V (Liverpool, eng) V (Westham united, eng) V (glasgow rangers, sch) V (1. FC Köln, De) 3 (1980) 3 CaRlos BoCanEGRa (1979) 3 (1982) 3 ElvEDin DziniC (1985) V (Chelsea, eng) V (rennes, Fr) V (Portsmouth, eng) V (Maribor, sln) 4 sTEvEn GERRaRD (1980) 4 (1987) 4 anThER yahia (1982) 4 MaRko sulER (1983) M (Liverpool, eng) M (Mönchengladbach, De) V (VfL Bochum, De) V (gent, Be) 5 Rio FERDinanD (1978) 5 oGuChi onyEWu (1982) 5 (1986) 5 BosTJan CEsaR (1982) V (Manchester united, eng) V (aC Milan, it) V (nacional Funchal, Por) V (grenoble, Fr) 6 John TERRy (1980) 6 sTEvE ChERunDolo (1979) 6 (1978) 6 BRanko iliC (1983) V (Chelsea, eng) V (, De) M (Lorient, Fr) V (FK Moskau, rus) 7 aaRon lEnnon (1987) 7 DaMaRCus BEaslEy (1982) 7 (1990) 7 nEJC pECnik (1986) M (tottenham Hotspur, eng) M (glasgow rangers, sch) M (sochaux, Fr) s (nacional Funchal, Por) 8 (1978) 8 (1983) 8 MEDhi laCEn (1984) 8 RoBERT koREn (1980) M (Chelsea, eng) M (Fulham, eng) M (santander, sp) M (West Bromwich albion, eng) 9 pETER CRouCh (1981) 9 hERCulEz GoMEz (1982) 9 (1984) 9 zlaTan lJuBiJankiC (1983) s (tottenham Hotspur, eng) s (Puebla, Mex) s (siena, it) s (gent, Be) 10 (1985) 10 (1982) 10 RaFik saiFi (1975) 10 valTER BiRsa (1986) s (Manchester united, eng) M (La galaxy, usa) s (istres, Fr) M (auxerre, Fr) 11 JoE ColE (1981) 11 sTuaRT holDEn (1985) 11 RaFik DJEBBouR (1984) 11 MilivoJE novakoviC (1979) M (Chelsea, eng) M (Bolton Wanderers, eng) s (aeK athen, gr) s (1. FC Köln, De) 12 RoBERT GREEn (1980) 12 JonaThan BoRnsTEin (1984) 12 haBiB BEllaiD (1986) 12 JasMin hanDanoviC (1978) t (Westham united, eng) V (Chivas, usa) V (Boulogne, Fr) t (Mantova, it) 13 sTEphEn WaRnoCk (1981) 13 RiCaRDo ClaRk (1983) 13 (1985) 13 BoJan JokiC (1986) V (aston Villa, eng) M (, De) M (Mönchengladbach, De) V (Chievo Verona, it) 14 GaRETh BaRRy (1981) 14 EDson BuDDlE (1981) 14 aBDElkaDER laiFaoui (1981) 14 zlaTko DEDiC (1984) M (Manchester City, eng) s (La galaxy, usa) V (sétif, alg) s (VfL Bochum, De) 15 MaTT upson (1979) 15 Jay DEMERiT (1979) 15 (1982) 15 REnE khRin (1990) V (Westham united, eng) V (Watford, eng) M (VfL Wolfsburg, De) M (inter Mailand, it) 16 JaMEs MilnER (1986) 16 FRanCisCo ToRREs (1987) 16 (1984) 16 alEksanDER sEliGa (1980) M (aston Villa, eng) M (Pachuca, Mex) t (sétif, alg) t (sparta rotterdam, Ho) 17 shaWn WRiGhT-phillips (81) 17 Jozy alTiDoRE (1989) 17 aDlanE GuEDiouRa (1985) 17 anDRaz kiRM (1984) M (Manchester City, eng) s (Hull City, eng) M (Wolverhampton, eng) M (Wisla Krakau, Pol) 18 JaMiE CaRRaGhER (1978) 18 (1984) 18 (1985) 18 a. RaDosavlJEviC (1979) V (Liverpool, eng) t (aston Villa, eng) V (ajaccio, Fr) M (, gr) 19 JERMain DEFoE (1982) 19 MauRiCE EDu (1986) 19 (1984) 19 suaD FilEkoviC (1978) s (tottenham Hotspur, eng) M (glasgow rangers, sch) M (Portsmouth, eng) V (Maribor, sln) 20 lEDlEy kinG (1980) 20 RoBBiE FinDlEy (1985) 20 (1984) 20 anDREJ koMaC (1979) V (tottenham Hotspur, eng) s (real salt Lake, usa) V (Lecce, it) M (Maccabi tel aviv, isr) 21 EMilE hEskEy (1978) 21 ClaREnCE GooDson (1982) 21 (1983) 21 DaliBoR sTEvanoviC (1984) s (aston Villa, eng) V (iK start, no) M (Valenciennes, Fr) M (Vitesse arnhem, Ho) 22 MiChaEl CaRRiCk (1981) 22 BEnny FEilhaBER (1985) 22 DJaMal aBDoun (1986) 22 MaTEJ MavRiC (1979) M (Manchester united, eng) M (aarhus, Dä) M (nantes, Fr) V (tus Koblenz, De) 23 (1987) 23 MaRCus hahnEMann (1972) 23 Rais M'Bohi (1986) 23 TiM MaTavz (1989) t (Birmingham City, eng) t (Wolverhampton, eng) t (slavia sofia, Bul) s (groningen, Ho)

trainer trainer trainer trainer FaBio CapEllo (it, 1946) BoB BRaDlEy (usa, 1958) RaBah saaDanE (alg, 1946) MaTJaz kEk (sln, 1961)

t: torhüter; V: Verteidiger; M: Mittelfeldspieler; s: stürmer

40 Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag Gruppe d

deutschland australien serbien Ghana

Weltranglistenplatz 6 Weltranglistenplatz 20 Weltranglistenplatz 15 Weltranglistenplatz 32 17. WM-Teilnahme (1934, 38, 54, 3. WM-Teilnahme 11. WM-Teilnahme (1930, 1950, 1954, 2. WM-Teilnahme 58, 62, 66, 70, 74, 78, 82, 86, 90, 94, (1974, 2006) 1958, 1962, 1974, 1982, 1990, 1998, (2006) 98, 2002, 2006) 2006) Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: sieger 1954, 1974, 1990 achtelfinals 2006 Halbfinals 1930, 1962 (Jugoslawien) achtelfinals 2006 Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: 6 308 946 (864 Profis) 435 728 (200 Profis) 132 182 (1500 Profis) 27 500 (keine Profis) Einwohner: 82,3 Millionen Einwohner: 21 Millionen Einwohner: 7,4 Millionen Einwohner: 23,5 Millionen Fläche: 357 104 km² Fläche: 7 692 030 km² Fläche: 77 474 km² Fläche: 238 537 km²

1 ManuEl nEuER (1986) 1 (1972) 1 vladiMiR sToJKovic (1983) 1 (1989) t (schalke 04, De) t (Fulham, eng) t (Wigan, eng) t (Liberty , gha) 2 MaRcEll JansEn (1985) 2 (1978) 2 anTonio RuKavina (1984) 2 (1976) M (Hamburger sV, De) V (galatasaray istanbul, tü) V (1860 München, De) V (Bayer Leverkusen, De) 3 aRnE FRiEdRich (1979) 3 (1975) 3 alEKsandaR KolaRov (1985) 3 (1985) V (Hertha Berlin, De) V (vertragslos) V (Lazio rom, it) s (rennes, Fr) 4 dEnnis aogo (1987) 4 (1979) 4 goJKo KacaR (1987) 4 (1981) V (Hamburger sV, De) s (everton, eng) M (Hertha Berlin, De) V (Fulham, eng) 5 sERdaR Taschi (1987) 5 Jayson culina (1980) 5 nEManJa vidic (1981) 5 (1982) V (VfB stuttgart, De) M (gold Coast united, aus) V (Manchester united, eng) V (sunderland, eng) 6 saMi KhEdiRa (1987) 6 (1981) 6 BRanislav ivanovic (1984) 6 (1986) M (VfB stuttgart, De) V (al Jazira, Vae) V (Chelsea, eng) M (rosenborg trondheim, no) 7 BasTian schWEinsTEigER (84) 7 (1979) 7 zoRan Tosic (1987) 7 (1989) M (Bayern München, De) M (Blackburn rovers, eng) M (1. FC Köln) V (Basel, sz) 8 MEsuT Özil (1988) 8 (1981) 8 danKo lazovic (1983) 8 (1990) M (Werder Bremen, De) V (Dynamo Moskau, rus) s (zenit st. Petersburg, rus) V (Free state stars, sa) 9 sTEFan KiEssling (1984) 9 Joshua KEnnEdy (1982) 9 MaRKo PanTElic (1978) 9 (1983) s (Bayer Leverkusen, De) s (, Jap) s (ajax amsterdam, Ho) M (getafe, sp) 10 luKas PodolsKi (1985) 10 (1978) 10 dEJan sTanKovic (1978) 10 (1980) s (1. FC Köln, De) s (galatasaray istanbul, tü) M (inter Mailand, it) M (Bologna, it) 11 MiRoslav KlosE (1978) 11 (1975) 11 nEnad MiliJas (1983) 11 (1984) s (Bayern München, De) V (Basel, sz) M (Wolverhampton, eng) M (inter Mailand, it) 12 TiM WiEsE (1981) 12 (1985) 12 BoJan isailovic (1980) 12 PRincE TagoE (1986) t (Werder Bremen, De) t (reading, eng) t (zaglebie Lubin, Pol) s (Hoffenheim, De) 13 ThoMas MüllER (1989) 13 (1979) 13 alEKsandaR luKovic (1982) 13 andRé ayEW (1989) M (Bayern München, De) M (Blackburn rovers, eng) V (udinese, it) M (arles-avignon, Fr) 14 holgER BadsTuBER (1989) 14 (1984) 14 Milan Jovanovic (1981) 14 (1980) V (Bayern München, De) s (alkmaar, Ho) M (standard Lüttich, Be) s (Breda, Ho) 15 PioTR TRochoWsKi (1984) 15 (1984) 15 niKola zigic (1980) 15 (1988) M (Hamburger sV, De) M (antalyaspor, tü) s (Valencia, sp) V (Hoffenheim, De) 16 PhiliPP lahM (1983) 16 (1984) 16 ivan oBRadovic (1988) 16 (1988) V (Bayern München, De) M (sassuolo, it) V (saragossa, sp) t (Heart of Lions, gha) 17 PER MERTEsacKER (1984) 17 (1987) 17 Milos KRasic (1984) 17 iBRahiM ayEW (1988) V (Werder Bremen, De) s (twente enschede, Ho) M (zsKa Moskau, rus) V (zamalek Kairo, Ägy) 18 (1990) 18 BRad JonEs (1982) 18 Milos ninKovic (1984) 18 (1989) M (Bayer Leverkusen, De) t (Middlesbrough, eng) M (Dynamo Kiew, ukr) s (aC Milan, it) 19 (1981) 19 (1981) 19 Radosav PETRovic (1989) 19 (1985) s (VfB stuttgart, De) s (Hull City, eng) M (Partizan Belgrad, ser) V (Bechem Chelsea, gha) 20 JERoME BoaTEng (1988) 20 (1985) 20 nEvEn suBoTic (1988) 20 Quincy oWusu-aBEyiE (1986) V (Hamburger sV, De) V (united ichihara, Jap) V (, De) M (al-sadd, Katar) 21 MaRKo MaRin (1989) 21 (1983) 21 dRagan MRdJa (1984) 21 (1988) M (Werder Bremen, De) V (twente enschede, Ho) s (novi sad, ser) M (udinese, it) 22 hans JÖRg BuTT (1974) 22 daRio vidosic (1987) 22 zdRavKo KuzManovic (1987) 22 (1978) t (Bayern München, De) M (MsV Duisburg, De) M (VfB stuttgart, De) t (Wigan, eng) 23 MaRio goMEz (1985) 23 MaRco BREsciano (1980) 23 andJElKo dJuRicic (1980) 23 KEvin-PRincE BoaTEng (1987) s (Bayern München, De) s (Palermo, it) t (Leiria, Por) M (Portsmouth, eng)

trainer trainer trainer trainer JoachiM lÖW (De, 1960) (Ho, 1956) RadoMiR anTic (ser, 1948) (sER, 1954)

Quellen: Fifa; Fischer Weltalmanach

Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag 41 serViCe kaderlisten Gruppe e

Holland dänemark japan kamerun

Weltranglistenplatz 4 Weltranglistenplatz 36 Weltranglistenplatz 45 Weltranglistenplatz 19 9. WM-Teilnahme (1934, 1938, 1974, 4. WM-Teilnahme 4. WM-Teilnahme 6. WM-Teilnahme (1982, 1990, 1994, 1978, 1990, 1994, 1998, 2006) (1986, 1998, 2002) (1998, 2002, 2006) 1998, 2002)

Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Final 1974, 1978 Viertelfinals 1998 achtelfinals 2002 Viertelfinals 1990 Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: 1 138 860 (1000 Profis) 301 333 (852 Profis) 1 045 150 (976 Profis) 22 045 (540 Profis) Einwohner: 16,4 Millionen Einwohner: 5,5 Millionen Einwohner: 127,8 Millionen Einwohner: 18,5 Millionen Fläche: 41 526 km² Fläche: 43 098 km² Fläche: 377 837 km² Fläche: 475 442 km²

1 (82) 1 ThoMaS SöREnSEn (1976) 1 (1976) 1 idRiS kaMEni (1984) t (ajax amsterdam, Ho) t (stoke City, eng) t (nagoya, Jap) t (espanyol Barcelona, sp) 2 gREgoRy van dER WiEl (1988) 2 (1980) 2 Juki aBE (1981) 2 BEnoiT aSSou-EkoTTo (1984) V (ajax amsterdam, Ho) M (Juventus turin, it) M (urawa, Jap) V (tottenham Hotspur, eng) 3 (1983) 3 SiMon kJaER (1989) 3 Juichi koMano (1981) 3 (1990) V (everton, eng) V (Palermo, it) V (iwata, Jap) V (Monaco, Fr) 4 JoRiS MaThiJSEn (1980) 4 (1984) 4 (1981) 4 (1976) V (Hamburger sV, De) V (Liverpool, eng) V (nagoya, Jap) V (trabzonspor, tü) 5 g. van BRonckhoRST (1975) 5 WilliaM JöRgEnSEn (1985) 5 JuTo nagaToMo (1986) 5 SEBaSTién BaSSong (1986) V (Feyenoord rotterdam, Ho) M (Kopenhagen, Dä) V (FC tokio, Jap) V (tottenham Hotspur, eng) 6 MaRk van BoMMEl (1977) 6 (1979) 6 (1988) 6 alExandRE Song (1987) M (Bayern München, De) V (Blackburn rovers, eng) V (Kashima, Jap) M (arsenal, eng) 7 diRk kuyT (1980) 7 (1979) 7 JaSuhiTo Endo (1980) 7 landRy nguEMo (1985) s (Liverpool, eng) M (Werder Bremen, De) M (osaka, Jap) M (Celtic glasgow, sch) 8 nigEl dE Jong (1984) 8 JESPER gRönkJaER (1977) 8 daiSukE MaTSui (1981) 8 njitab (1978) M (Manchester City, eng) s (Kopenhagen, Dä) M (grenoble, Fr) V (ankaragücü, tü) 9 RoBin van PERSiE (1983) 9 (1976) 9 (1986) 9 SaMuEl ETo'o (1981) s (arsenal, eng) s (Feyenoord rotterdam, Ho) s (shimizu, Jap) s (inter Mailand, it) 10 WESlEy SnEiJdER (1984) 10 MaRTin JöRgEnSEn (1976) 10 (1978) 10 achillE EMana (1982) M (inter Mailand, it) M (aarhus, Dä) M (Jokohama, Jap) s (Betis sevilla, sp) 11 aRJEn RoBBEn (1984) 11 (1988) 11 (1980) 11 (1983) s (Bayern München, De) s (arsenal, eng) s (nagoya, Jap) M (olympique Lyon, Fr) 12 khalid BoulahRouz (1981) 12 (1983) 12 kiSho Jano (1984) 12 gaëTan Bong (1988) V (VfB stuttgart, De) M (VfL Wolfsburg, De) s (niigata, Jap) V (Valenciennes, Fr) 13 andRE ooiJER (1974) 13 PER kRöldRuP (1979) 13 daiki iWaMaSa (1982) 13 ERic chouPo MoTing (1989) V (PsV eindhoven, Ho) V (Fiorentina, it) V (Kashima, Jap) s (nürnberg, De) 14 dEMy dE zEEuW (1983) 14 (1983) 14 (1980) 14 auRéliEn chEdJou (1985) M (ajax amsterdam, Ho) M (aarhus, Dä) M (Kawasaki, Jap) V (Lille, Fr) 15 EdSon BRaaFhEid (1983) 15 (1984) 15 yaSuJuki konno (1983) 15 PiERRE WEBo (1982) V (Celtic glasgow, sch) V (alkmaar, Ho) V (FC tokio, Jap) s (Mallorca, sp) 16 MichEl voRM (1983) 16 (1981) 16 yoShiTo okuBo (1982) 16 SoulEyManou haMidou (1973) t (utrecht, Ho) t (Bröndby, Dä) s (Kobe, Jap) t (Kayserispor, tü) 17 ElJERo Elia (1987) 17 MikkEl BEckMann (1983) 17 (1984) 17 MohaMadou idRiSSou (1980) s (Hamburger sV, De) s (randers, Dä) M (VfL Wolfsburg, De) s (Freiburg, De) 18 STiJn SchaaRS (1984) 18 SöREn laRSEn (1981) 18 (1986) 18 (1986) M (alkmaar, Ho) s (MsV Duisburg, De) M (zsKa Moskau, rus) M (ajax amsterdam, Ho) 19 Ryan BaBEl (1986) 19 (1978) 19 (1988) 19 STéPhanE MBia (1986) s (Liverpool, eng) s (ajax amsterdam, Ho) s (Catania, it) V (olympique Marseille, Fr) 20 iBRahiM aFEllay (1986) 20 (1987) 20 (1979) 20 (1988) M (PsV eindhoven, Ho) M (groningen, Ho) M (Kawasaki, Jap) M (Kaiserslautern, De) 21 klaaS Jan hunTElaaR (1983) 21 chRiSTian d. ERikSEn (1992) 21 (1983) 21 Joël MaTiP (1991) s (aC Milan, it) M (ajax amsterdam, Ho) t (Kawasaki, Jap) M (schalke 04, De) 22 SandER BoSchkER (1970) 22 JESPER chRiSTianSEn (1978) 22 (1978) 22 guy ndy (1986) t (twente enschede, Ho) t (Kopenhagen, Dä) V (Yokohama, Jap) t (Valenciennes, Fr) 23 (1983) 23 (1981) 23 (1975) 23 (1992) M (real Madrid, sp) V (Malaga, sp) t (iwata, Jap) s (Coton sport, Kam)

trainer trainer trainer trainer (Ho, 1952) (Dä, 1949) TakEShi okada (Jap, 1956) (Fr, 1964)

t: torhüter; V: Verteidiger; M: Mittelfeldspieler; s: stürmer

42 Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag Gruppe f

italien paraGuay neuseeland slowakei

Weltranglistenplatz 5 Weltranglistenplatz 31 Weltranglistenplatz 78 Weltranglistenplatz 34 17. WM-Teilnahme (1934, 38, 50, 8. WM-Teilnahme (1930, 1950, 1958, 2. WM-Teilnahme 1. WM-Teilnahme (8 teilnahmen der 54, 62, 66, 70, 74, 78, 82, 86, 90, 94, 1986, 1998, 2002, 2006) (1982) tschechoslowakei 1934, 1938, 1954, 98, 2002, 2006) 1958, 1962, 1970, 1982, 1990) Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: sieger 1934, 1938, 1982, 2006 achtelfinals 1986, 1998, 2002 gruppenspiele 2. rang 1934, 1962 (tschechoslowakei) Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: 1 513 596 (3541 Profis) 87 435 (590 Profis) 102 257 (25 Profis) 428 968 (489 Profis) Einwohner: 59,4 Millionen Einwohner: 6,1 Millionen Einwohner: 4,2 Millionen Einwohner: 5,4 Millionen Fläche: 301 336 km² Fläche: 406 752 km² Fläche: 270 534 km² Fläche: 49 034 km²

1 GianluiGi BuFFon (1978) 1 JusTo villaR (1977) 1 (1976) 1 Jan MuCha (1982) t (Juventus turin, it) t (Valladolid, sp) t ( Phoenix, neus) t (Legia Warschau, Pol) 2 ChRisTian MaGGio (1982) 2 DaRio vERon (1979) 2 (1981) 2 PETER PEkaRik (1986) V (napoli, it) V (Pumas unam, Mex) V (Wellington Phoenix, neus) V (VfL Wolfsburg, De) 3 (1986) 3 ClauDio MoREl (1978) 3 (1982) 3 MaRTin skRTEl (1984) V (genoa, it) V (Boca Juniors, arg) V (Wellington Phoenix, neus) V (Liverpool, eng) 4 GioRGio ChiEllini (1984) 4 DEnis Caniza (1974) 4 (1988) 4 MaREk CECh (1983) V (Juventus turin, it) V (Club Leon, Mex) V (Midtjylland, Dä) V (West Bromwich albion, eng) 5 FaBio CannavaRo (1973) 5 Julio CEsaR CaCEREs (1979) 5 (1976) 5 RaDoslav zaBavnik (1980) V (Juventus turin, it) V (atletico Mineiro, Br) V ( City, neus) V (Mainz 05, De) 6 DaniElE DE Rossi (1983) 6 CaRlos BonET (1977) 6 (1977) 6 zDEno sTRBa (1976) M (as roma, it) V (olimpia asuncion, Par) V (Blackburn rovers, eng) M (Xanthi, gr) 7 siMonE PEPE (1983) 7 osCaR CaRDozo (1983) 7 (1974) 7 vlaDiMiR WEiss (1989) M (udinese, it) s (Benfica Lissabon, Por) M (vertragslos) M (Manchester City, eng) 8 GEnnaRo GaTTuso (1978) 8 EDGaR BaRRETo (1984) 8 (1981) 8 Jan kozak (1980) M (aC Milan, it) M (atalanta Bergamo, it) M (Wellington Phoenix, neus) M (timisoara, rum) 9 vinCEnzo iaquinTa (1979) 9 RoquE sanTa CRuz (1981) 9 (1981) 9 sTanislav sEsTak (1982) s (Juventus turin, it) s (Manchester City, eng) s (gold Coast united, au) s (VfL Bochum, De) 10 anTonio Di naTalE (1977) 10 EDGaR BEniTEz (1987) 10 (1981) 10 MaREk saPaRa (1982) s (udinese, it) s (atletico Pachuca, Mex) s (Middlesbrough, eng) M (ankaragücü, tü) 11 alBERTo GhilaRDino (1982) 11 JonaThan sanTana (1981) 11 (1981) 11 RoBERT viTTEk (1982) s (Fiorentina, it) M (VfL Wolfsburg, De) M (Wellington Phoenix, neus) s (ankaragücü, tü) 12 (1983) 12 DiEGo BaRRETo (1981) 12 (1983) 12 Dusan PERnis (1984) t (Cagliari, it) t (Cerro Porteno, Par) t ( Victory, au ) t (Dundee united, sch) 13 salvaToRE BoCChETTi (1986) 13 EnRiquE vERa (1979) 13 anDy BaRRon (1980) 13 FiliP holosko (1984) V (genoa, it) M (LDu de Quito, ecu) M (team Wellington, neus) s (Besiktas istanbul, tü) 14 MoRGan DE sanCTis (1977) 14 Paulo Da silva (1980) 14 (1982) 14 MaRTin JakuBko (1980) t (napoli, it) V (sunderland, eng) s (Plymouth argyle, eng) s (saturn ramenskoye, rus) 15 ClauDio MaRChisio (1986) 15 viCToR CaCEREs (1985) 15 MiChaEl MCGlinChEy (1987) 15 MiRoslav sToCh (1989) M (Juventus turin, it) M (Libertad asuncion, Par) M (Motherwell, sch) M (twente enschede, Ho) 16 MauRo CaMoRanEsi (1976) 16 CRisTian RivERos (1982) 16 (1987) 16 Jan DuRiCa (1981) M (Juventus turin, it) M (Cruz azul, Mex) M (Canterbury united, neus) V (Hannover 96, De) 17 anGElo PaloMBo (1981) 17 auREliano ToRREs (1982) 17 (1982) 17 MaREk haMsik (1987) M (sampdoria genua, it) V (san Lorenzo, arg) M (vertragslos) M (napoli, it) 18 FaBio quaGliaRElla (1983) 18 nElson valDEz (1983) 18 anDy BoyEns (1983) 18 ERik JEnDRisEk (1986) s (napoli, it) s (Borussia Dortmund, De) V (new York red Bulls, usa) s (Kaiserslautern, De) 19 (1977) 19 luCas BaRRios (1984) 19 ToMMy sMiTh (1990) 19 JuRaJ kuCka (1987) V (aC Milan, it) s (Borussia Dortmund, De) V (ipswich town, eng) M (sparta Prag, tsch) 20 GiaMPaolo Pazzini (1984) 20 nEsToR oRTiGoza (1984) 20 ChRis WooD (1991) 20 kaMil koPunEk (1984) s (sampdoria genua, it) M (argentinos Juniors, arg) s (West Bromwich albion, eng) M (spartak trnava, slk) 21 anDREa PiRlo (1979) 21 anTolin alCaRaz (1982) 21 (1983) 21 koRnEl salaTa (1985) M (aC Milan, it) V (FC Brügge, Be) M (tampa Bay, usa) V (slowan Bratislava, slk) 22 RiCCaRDo MonTolivo (1985) 22 alDo BoBaDilla (1976) 22 (1987) 22 MaRTin PETRas (1979) M (Fiorentina, it) t (independiente Medellin, Kol) s (newcastle united Jets, au) V (Cesena, it) 23 lEonaRDo BonuCCi (1987) 23 RoDolFo GaMaRRa (1988) 23 (1975) 23 Dusan kuCiak (1985) V (Bari, it) s (Libertad asuncion, Par) t (team Wellington, neus) t (Vaslui, ru)

trainer trainer trainer trainer MaRCEllo liPPi (it, 1948) (arg, 1962) RiChaRD hERBERT (neus, 1961) vlaDiMiR WEiss (slk, 1964)

Quellen: Fifa; Fischer Weltalmanach

Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag 43 serViCe kaderlisTen Gruppe G

brasilien nordkorea CÔTe d’iVoire porTuGal

Weltranglistenplatz 1 Weltranglistenplatz 105 Weltranglistenplatz 27 Weltranglistenplatz 3 19. WM-Teilnahme (1930, 34, 38, 50, 2. WM-Teilnahme 2. WM-Teilnahme 5. WM-Teilnahme (1966, 1986, 2002, 54, 58, 62, 66, 70, 74, 78, 82, 86, 90, (1966) (2006) 2006) 94, 98, 2002, 2006) Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: sieger 1958, 1962, 1970, 1994, 2002 Viertelfinals 1966 gruppenspiele 3. rang 1966 Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: 2 141 733 (16 200 Profis) 14 912 (keine Profis) 23 200 (100 Profis) 132 734 (1663 Profis) Einwohner: 191,6 Millionen Einwohner: 23,8 Millionen Einwohner: 19,3 Millionen Einwohner: 10,6 Millionen Fläche: 8 547 404 km² Fläche: 122 762 km² Fläche: 322 462 km² Fläche: 92 345 km²

1 Julio CEsaR (1979) 1 Ri MyonG-GuK (1986) 1 (1979) 1 EDuaRDo (1982) t (inter Mailand, it) t (Pyöngyang City, n'kor) t (Lokeren, Be) t (sporting Braga, Por) 2 MaiCon (1981) 2 Cha JonG-hyoK (1985) 2 BRou anGoua (1986) 2 BRuno alvEs (1981) V (inter Mailand, it) V (amrokgang, n'kor) V (Valenciennes, Fr) V (Porto, Por) 3 luCio (1978) 3 Ri Jun-il (1987) 3 (1983) 3 paolo FERREiRa (1979) V (inter Mailand, it) V (sobaeksu, n'kor) V (VfB stuttgart, De) V (Chelsea, eng) 4 Juan (1979) 4 paK naM-Chol (1985) 4 Kolo TouRé (1981) 4 RolanDo (1985) V (as roma, it) M (april 25, n'kor) V (Manchester City, eng) V (Porto, Por) 5 FElipE MElo (1983) 5 Ri KWanG-Chon (1985) 5 (1980) 5 DuDa (1980) M (Juventus turin, it) V (april 25, n'kor) M (FC sevilla, sp) V (Malaga, sp) 6 MiChEl BasTos (1983) 6 KiM KuM-il (1987) 6 (1981) 6 (1978) V (olympique Lyon, Fr) M (april 25, n'kor) V (Wigan athletic, eng) V (Chelsea, eng) 7 Elano (1981) 7 an Chol-hyoK (1987) 7 sEyDou DouMBia (1987) 7 (1985) M (galatasaray istanbul, tü) s (rimyongsu, n'kor) s (Young Boys, sz) s (real Madrid, sp) 8 GilBERTo silva (1976) 8 Ji yun-naM (1976) 8 (1985) 8 pEDRo MEnDEs (1979) M (Panathinaikos athen, gr) V (april 25, n'kor) s (Chelsea, eng) M (sporting Lissabon, Por) 9 luis FaBiano (1980) 9 JonG TaE-sE (1984) 9 isMaEl TioTE (1986) 9 liEDson (1977) s (FC sevilla, sp) V (Kawasaki Frontale, Jap) M (twente enschede, Ho) s (sporting Lissabon, Por) 10 KaKa (1982) 10 honG yonG-Jo (1982) 10 (1987) 10 Danny (1983) M (real Madrid, sp) s (rostow, rus) s (Lille, Fr) s (zenit st. Petersburg, rus) 11 RoBinho (1984) 11 Mun in-GuK (1978) 11 (1978) 11 siMao (1979) s (santos, Br) M (april 25, n'kor) s (Chelsea, eng) s (atletico Madrid, sp) 12 GoMEs (1981) 12 ChoE KuM-Chol (1987) 12 JEan JaCquEs Gosso (1983) 12 BETo (1982) t (tottenham Hotspur, eng) s (april 25, n'kor) M (Monaco, Fr) t (Porto, Por) 13 (1983) 13 paK Chol-Jin (1985) 13 (1983) 13 MiGuEl (1980) V (FC Barcelona, sp) V (amrokgang, n'kor) M (sevilla, sp) V (Valencia, sp) 14 luisao (1981) 14 paK naM-Chol (1988) 14 EMManuEl KonE (1986) 14 MiGuEl vEloso (1986) V (Benfica Lissabon, Por) V (amrokgang, n'kor) M (int. Curtea arges, rum) M (sporting Lissabon, Por) 15 (1984) 15 KiM yonG-Jun (1983) 15 (1980) 15 pEpE (1983) V (aC Milan, it) M (Pyöngyang City, n'kor) s (Portsmouth, eng) M (real Madrid, sp) 16 GilBERTo MElo (1976) 16 naM sonG-Chol (1982) 16 aRisTiDE ZoGBo (1981) 16 Raul MEiRElEs (1983) V (Cruzeiro, Br) V (april 25, n'kor) t (Macabi netanya, isr) M (Porto, Por) 17 JosuE (1979) 17 an yonG-haK (1978) 17 siaKa TiEnE (1982) 17 nani (1986) M (VfL Wolfsburg, De) M (omiya ardija, Jap) V (Valenciennes, Fr) s (Manchester united, eng) 18 RaMiREs (1987) 18 KiM MyonG-Gil (1984) 18 KaDER KEiTa (1981) 18 huGo alMEiDa (1984) M (Benfica Lissabon, Por) t (amrokgang, n'kor) s (olympique Lyon, Fr) s (Werder Bremen, De) 19 Julio BapTisTa (1981) 19 Ri Chol-MyonG (1988) 19 JaJa TouRé (1983) 19 TiaGo (1981) M (as roma, it) M (Pyöngyang City, n'kor) M (FC Barcelona, sp) M (atletico Madrid, sp) 20 KlEBERson (1979) 20 KiM MyonG-Won (1983) 20 (1981) 20 DECo (1977) M (Flamengo, Br) t (amrokgang, n'kor) V (Hamburger sV, De) M (Chelsea, eng) 21 nilMaR (1984) 21 Ri KWanG-hyoK (1987) 21 EMManuEl EBoué (1983) 21 RiCaRDo CosTa (1981) s (Villarreal, sp) V (Kyonggongop, n'kor) V (arsenal, eng) V (Lille, Fr) 22 Doni (1979) 22 KiM KyonG-il (1988) 22 soulEyManE BaMBa (1985) 22 DaniEl FERnanDEs (1983) t (as roma, it) M (rimyongsu, n'kor) V (Hibernian, sch) t (iraklis, gr) 23 GRaFiTE (1979) 23 paK sunG-hyoK (1990) 23 (1984) 23 FaBio CoEnTRao (1988) s (VfL Wolfsburg, De) M (sobaeksu, n'kor) t (asec , Cd'i) V (Benfica Lissabon, Por)

trainer trainer trainer trainer DunGa (Br, 1963) KiM JonG hun (n'kor, 1956) svEn-GöRan ERiKsson (sd, 1948) (Moç/Por, 1953)

t: torhüter; V: Verteidiger; M: Mittelfeldspieler; s: stürmer

44 Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag Gruppe h

Spanien Schweiz honduraS chile

Weltranglistenplatz 2 Weltranglistenplatz 24 Weltranglistenplatz 38 Weltranglistenplatz 18 13. WM-Teilnahme (1934, 1950, 9. WM-Teilnahme (1934, 1938, 1950, 2. WM-Teilnahme 8. WM-Teilnahme (1930, 1950, 1962, 1962, 1966, 1978, 1982, 1986, 1990, 1954, 1962, 1966, 1994, 2006) (1982) 1966, 1974, 1982, 1998) 1994, 1998, 2002, 2006) Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: Bestes WM-Ergebnis: 4. rang 1950 Viertelfinals 1954 gruppenspiele 3. rang 1962 Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: Registrierte Fussballer: 653 190 (1331 Profis) 232 700 (550 Profis) 61 300 (100 Profis) 478 337 (637 Profis) Einwohner: 44,9 Millionen Einwohner: 7,6 Millionen Einwohner: 7,1 Millionen Einwohner: 16,6 Millionen Fläche: 504 645 km² Fläche: 41 285 km² Fläche: 112 492 km² Fläche: 756 096 km²

1 IkER CasIllas (1981) 1 dIEGo BEnaGlIo (1983) 1 (1982) 1 ClaudIo BRavo (1983) t (real Madrid, sp) t (VfL Wolfsburg, De) t (Motagua, Hon) t (real sociedad, sp) 2 Raul alBIol (1985) 2 (1984) 2 osMan ChavEz (1984) 2 (1981) V (real Madrid, sp) V (Lazio rom, it) V (Platense, Hon) V (universidad Catolica, Chile) 3 GERaRd PIquE (1987) 3 (1979) 3 MaynoR FIGuERoa (1983) 3 (1982) V (FC Barcelona, sp) V (zürich, sz) V (Wigan athletic, eng) V (universidad Catolica, Chile) 4 CaRlos MaRChEna (1979) 4 (1985) 4 (1986) 4 (1988) V (Valencia, sp) V (everton, eng) V (olimpia tegucigalpa, Hon) V (udinese, it) 5 CaRlEs Puyol (1978) 5 (1983) 5 vICToR BERnaRdEz (1982) 5 (1978) V (FC Barcelona, sp) V (Hertha Berlin, De) V (anderlecht, Be) V (PaoK athen, gr) 6 andREs InIEsTa (1984) 6 BEnJaMIn huGGEl (1977) 6 hEndRy ThoMas (1985) 6 (1987) M (FC Barcelona, sp) M (Basel, sz) M (Wigan athletic, eng) M (reggina, it) 7 davId vIlla (1981) 7 (1985) 7 RaMon nunEz (1985) 7 alEXIs sanChEz (1988) s (Valencia, sp) M (Bayer Leverkusen, De) M (olimpia tegucigalpa, Hon) s (udinese, it) 8 XavI (1980) 8 Gökhan InlER (1984) 8 WIlson PalaCIos (1984) 8 (1987) M (FC Barcelona, sp) M (udinese, it) M (tottenham Hotspur, eng) M (Bayer Leverkusen, De) 9 FERnando ToRREs (1984) 9 alEX FREI (1979) 9 CaRlos Pavon (1973) 9 (1981) s (Liverpool, eng) s (Basel, sz) s (real españa, Hon) s (saragossa, sp) 10 CEsC FaBREGas (1987) 10 (1975) 10 JulIo CEsaR dE lEon (1979) 10 (1983) M (arsenal, eng) s (twente enschede, Ho) M (torino, it) M (al ain, Vae) 11 Joan CaPdEvIla (1978) 11 valon BEhRaMI (1985) 11 davId suazo (1979) 11 MaRk GonzalEz (1984) V (Villarreal, sp) M (West Ham united, eng) s (genoa, it) s (zsKa Moskau, rus) 12 vICToR valdEs (1982) 12 MaRCo WölFlI (1982) 12 GEoRGE WElCoME (1985) 12 (1983) t (FC Barcelona, sp) t (Young Boys, sz) s (Motagua, Hon) t (universidad de Chile, Chile) 13 Juan ManuEl MaTa (1988) 13 sTEPhanE GRIChTInG (1979) 13 (1986) 13 MaRCo EsTRada (1983) s (Valencia, sp) V (auxerre, Fr) s (Kansas City Wizards, usa) M (universidad de Chile, Chile) 14 XaBI alonso (1981) 14 MaRCo PadalIno (1983) 14 osCaR BonIEk GaRCIa (1984) 14 MaTIas FERnandEz (1986) M (real Madrid, sp) M (sampdoria genua, it) V (olimpia tegucigalpa, Hon) M (sporting Lissabon, Por) 15 sERGIo RaMos (1986) 15 hakan yakIn (1977) 15 WalTER MaRTInEz (1982) 15 (1984) V (real Madrid, sp) s (Luzern, sz) s (Marathon, Hon) s (america, Mex) 16 sERGIo BusquETs (1988) 16 (1986) 16 MauRICIo saBIllon (1978) 16 FaBIan oREllana (1986) M (FC Barcelona, sp) M (st. etienne, Fr) V (Hangzhou greentown, China) s (Jerez, sp) 17 alvaRo aRBEloa (1983) 17 (1986) 17 EdGaR alvaREz (1980) 17 (1987) V (real Madrid, sp) V (sampdoria genua, it) M (Bari, it) V (Boca Juniors, arg) 18 PEdRo (1987) 18 (1983) 18 (1977) 18 (1985) s (FC Barcelona, sp) s (nürnberg, De) t (olimpia tegucigalpa, Hon) V (West Bromwich albion, eng) 19 (1985) 19 (1988) 19 (1978) 19 (1983) s (, sp) s (Bayer Leverkusen, De) M (olimpia tegucigalpa, Hon) M (Flamengo, Br) 20 JavIER MaRTInEz (1988) 20 (1987) 20 (1976) 20 (1981) M (athletic Bilbao, sp) M (eintracht Frankfurt, De) M (Motagua, Hon) M (Colo Colo, Chile) 21 davId sIlva (1986) 21 (1984) 21 (1986) 21 (1979) M (Valencia, sp) t (zürich, sz) V (Motagua, Hon) M (Besiktas istanbul, tü) 22 JEsus navas (1985) 22 (1981) 22 (1981) 22 (1980) s (FC sevilla, sp) V (Hannover 96, De) t (olimpia tegucigalpa, Hon) s (Colo Colo, Chile) 23 PEPE REIna (1982) 23 (1991) 23 (1981) 23 luIs MaRIn (1983) t (Liverpool, eng) M (Basel, sz) V (Motagua, Hon) t (union espanola, Chile)

trainer trainer trainer trainer vICEnTE dEl BosquE (sp, 1950) oTTMaR hITzFEld (De, 1949) REInaldo RuEda (Kol, 1957) MaRCElo BIElsa (arg, 1955)

Quellen: Fifa; Fischer Weltalmanach

Das WM-Magazin Der nzz unD Der nzz aM sonntag 45 Kreuzworträtsel Gewinnspiel

Waagrecht (J als I Schreiben) 1 2 3 Ungeliebter Stammplatz. 11 Sorgt in der Nati kaum für Musik. 3 4 5 6 7 8 9 10 13 Tor der Schweizer. 14 Einschuss von links, Ausschluss von rechts. 11 12 13 15 Muss in die Hose. 16 Da trifft sich Bearzot mit Scifo. 14 15 18 Doppelter Jay. 21 In Sion weckt ein weiblicher Artikel Skepsis. 22 Spielt Calcio im Friaul. 16 17 18 19 20 24 Damit rüsten Sponsoren Spieler aus. 27 Liefert Dresden Energie. 21 22 23 24 25 26 30 Diese Karte bringt Spieler buchstäblich auf

die Palme. 27 28 29 30 31 So frei spielt heute keiner mehr. 33 Das Fernsehen bringt sie mit der Zeit. 31 32 33 34 Erwies den Engländern einst kurz einen Dienst. 35 Eine steht hinter jedem Team. 35 37 Hitzfeld sucht noch einen, der sie führt. 34 36 38 Ersetzt die Spielpraxis nicht. 40 Freis endlosen Ex-Verein, schreit man ins 37 38 39 Spielfeld rein. 41 Ein Neuer in der deutschen Elf. 40 41

Senkrecht 1 Diese Juristen gilt’s zu überlisten. 2 Wird kein zweites Mal Europameister. 4 Folgt er Ronaldo nach Madrid? Damit machen sich Stürmer im Haushalt nützlich (Lösungswort) 5 Englischer Klub mit vornehmem Haus. 6 Hielt sich früher in Innsbruck wacker. 7 Volksheld des WM-Gastgebers. 8 Bobby Charlton & Co. siegten 44 years … (Lösung: dunkle Felder waagrecht fortlaufend) 9 In ihr zieht man die Bremse. 10 Königlicher Brasilianer. 12 Der Schuh steckt im Knie. impressum 17 Kommt im Alphabet als letzter der 28 Singt Robben. Grossen (Vorname). 29 Ein Video macht den Berg zur Stadt, die schon Das Magazin der «Neuen Zürcher Zeitung» 19 Auf ihre Exklave sind die Italiener stolz. zwei WM-Titel gefeiert hat. und der «NZZ am Sonntag» zur WM 2010. 20 Drücken Tifosi nach gewonnenem Spiel. 32 Mit Ball ein Lob. Publizistische Gesamtleitung 23 Auch Köbi schulte die Spieler in Geometrie. 33 Angeschlagener Deutscher. Markus Spillmann 25 Cristiano Ronaldo bringt’s zum Kreischen. 36 Folgt auf die WM von unten. Redaktion Elmar Wagner (Leitung), Anja Knabenhans 26 Ein französischer Klub sucht hier kurz 39 Mit ihnen spielt nicht bloss das deutsche Team. (verantwortlich), Daniel Puntas Bernet, die Orientierung. Kreuzworträtsel von Lukas Gamma Peter B. Birrer, Flurin Clalüna, Tobias Käufer, Stephan Ramming, Benjamin Steffen, Christine Steffen, Richard Reich Art Direction Brigitte Meyer ZU GEWINNEN: (ALLE PREISE OFFERIERT VON ) Bildredaktion Christian Güntlisberger Koordination 5 × 2 Feriengutscheine von KUONI im Wert von je SFR. 2000.— Andreas Häuptli, Nicoletta Wagner Die Gutscheine sind 3 Jahre gültig, einlösbar in allen Kuoni-Filialen. Layout Doris Müller Druck Ringier Print Zofingen AG, SO NEHMEN SIE AN DER VERLOSUNG TEIL: 4800 Zofingen Senden Sie uns eine E-Mail mit dem Stichwort «WM-Preisrätsel 2010» und Ihr Lösungswort inkl. Name und Adresse an Redaktion und Verlag [email protected]. Oder schreiben Sie das Lösungswort mit Ihrer Adresse und Telefonnummer auf eine Postkarte und NZZ AG, Postfach, 8021 Zürich senden diese an: Neue Zürcher Zeitung AG, WM-Preisrätsel 2010, Postfach, 8021 Zürich. Oder senden Sie ein SMS mit dem Keyword [email protected], [email protected] Anzeigenverkauf «NZZ WM», Name, Adresse und Lösungswort an die Nummer 266 (20 Rappen pro SMS). Das Lösungswort wird am 20. Juni NZZ Media, Postfach, 8021 Zürich in der «NZZ am Sonntag» und am 21. Juni in der «Neuen Zürcher Zeitung» publiziert. Teilnahmeschluss ist der 18. Juni. [email protected] Verbreitete Auflage 302 000 Exemplare

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46 Das WM-Magazin der NZZ und der NZZ am Sonntag