Kalenborn Im Prümer Urbar

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Kalenborn Im Prümer Urbar 1 Kalenborn im Prümer Urbar - reich annotierte Übersetzung – Peter Leuschen geb. in Kalenborn Abitur am Regino-Gymnasium in Prüm Stand: 25.11.2016 2 Inhalt Vorbemerkung ................................................... ................................................... ................................................... .. 5 Original / Übersetzung ................................................... ................................................... ...................................... 14 [1] [Caldenburne] ................................................... ................................................... .......................................... 16 [1.1] Sunt in caldenburne In Kalenborn gibt es ................................................... ........................................... 16 [1.2] .XV. mansa seruilia. 15 Fronhöfe. ................................................... ................................................... .... 21 [2.] [2.] Elemboldus und Eliseus ................................................... ................................................... .......................... 33 [2.1] Ex his habet elemboldus et eliseus .I. Von diesen hat Elemboldus und Eliseus 1. ................................ 33 [2.2] Soluit sualem .I. pullos .IIII. oua .XXIIII. Er zinst 1 Schwein, 4 Hühner, 24 Eier. ..................................... 34 [2.3] Facit dies .III. in unaquaque ebdomada. Er leistet 3 Tage [Fron] in einer Woche. ................................ 37 [2.4] Duas XV noctes. Zwei(mal) 15 Nächte. ................................................... ............................................... 39 [2.5.1] Iugera .II. 2 Joch / Morgen Landes ................................................... ................................................... 49 [2.5.2] angera integra. eigenständige Fuhrdienste. ................................................... .................................... 51 [2.6] Ducit axiles .C. Er bringt (liefert) 100 Bretter / Holzschindel. ................................................... ............. 55 [2.7] Ducit de cúhckeme de siclo modios .V. Er bringt von Cochem 5 Scheffel Korn. ................................... 57 [2.8] Ducit etiam de caldeburne de annona modia .X. Ferner bringt er von Kalenborn 10 Scheffel Korn. ... 61 [2.9] Daurastuuas IIII 4 Lohfuhren ................................................... ................................................... ............ 62 [2.10] cervisiam facit, panem et wactas. Bier macht er, Brot und Wachtdienst. .......................................... 65 [2.11] In orto facit agram integram. Im Garten (der Herrschaft) macht er einen ganzen Acker [Flächenmaß]. ................................................... ................................................... ........................................... 67 [3.] [3.] [Redolfus] ................................................... ................................................... ............................................... 69 [3.1] est ibi scararius .I. redolfus . Dort ist 1 Scharmann Redolfus . ................................................... ............. 69 [3.2] qui tenet mansum .I. et dimidium. Er besitzt 1 und eine halbe Hufe. ................................................... 75 [4.] [4.] [Raimbaldus] ................................................... ................................................... ........................................... 76 [4.1] quem comparauimus ad raimbaldum . den wir verglichen haben mit Raimbaldus . ............................. 76 [4.2.1] Soluit de lino libram .I. Er zinst an Flachs 1 Pfund. ................................................... .......................... 77 [4.2.2] angera integra. eigenständige Fuhrdienste. ................................................... .................................... 80 [4.3] coruadas .III. 3 Bittfrontage. ................................................... ................................................... ............ 80 [4.4] iugera .II. 2 Morgen Landes (?) / Spanndienste?. ................................................... ............................... 82 [4.5] duas .XV. noctes. Zwei(mal) 15 Nächte. ................................................... .............................................. 83 [4.6] ducit axiles .C. Er bringt (liefert) 100 Schindel. ................................................... ................................... 83 [5.] [5.] Mulenburne ................................................... ................................................... ............................................ 83 [5.1] Est ibi ad mulenburne molendinum .I. Dort ist nahe bei Müllenborn 1 Mühle. ................................... 83 [5.2] est ibi camba .I. und 1 Brau-, Back- oder Ofenhaus ................................................... ............................ 85 [5.3] que soluit modios .C. die zinst 100 Scheffel. ................................................... ...................................... 87 [6] [Schlussformel] ................................................... ................................................... ....................................... 87 [6.1] uinum et sal uendent. Wein und Salz verkaufen sie. ................................................... .......................... 87 [6.2] et cetera. und so weiter. ................................................... ................................................... .................. 94 Literaturverzeichnis ................................................... ................................................... ........................................... 99 3 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Das Prümer Urbar. Komposition und Redaktion................................................................................8 Abbildung 2: Schematische Darstellung der Einzugsbereiche der lokalen Zentren der Güter von Prüm um 893...9 Abbildung 3: Beginn des Ortsverzeichnisses des Prümer Urbars...........................................................................10 Abbildung 4: Faksimile fo 10 im Prümer Urbar mit VII, De caldenburne.............................................................11 Abbildung 5: Transkription „De caldenburne“ des Prümer Urbars (Beyer, Urkundenbuch).................................12 Abbildung 6: Die Güter um Prüm, an der Kyll und an der mittleren Mosel (PU Kap. 1-29).................................13 Abbildung 7: Scindalasceiz Schindelscheid = Im Kalenborner Ammelsbüsch?....................................................17 Abbildung 8: Lothars Grablegung..........................................................................................................................19 Abbildung 9: Schenkung Bischof Albero von Basel. 1136.....................................................................................20 Abbildung 10: Ortsname Chaldebrunna bei Förstemann, Namenbuch...................................................................21 Abbildung 11: Der Juli im Kalendarium von Wandalbert......................................................................................44 Abbildung 12: Getreidepreise um 1200..................................................................................................................61 Abbildung 13: Flurnamen „An Loscheid“ und „In Loscheid“ (Gemarkung Roth)................................................64 Abbildung 14: Prümer Scharmannen um 800.........................................................................................................73 Abbildung 15: Rententabelle zum Prümer Urbar (Orte 1 – 31)..............................................................................96 Abbildung 16: Detaillierte Rententabelle zum Prümer Urbar für Kalenborn.........................................................97 4 Vorbemerkung Die beiden biografischen Fakten auf dem Vorsatzblatt erklären leicht die Motivation für die Beschäftigung mit dem gewählten Thema: Abt Regino von Prüm, Namenspatron des dortigen Gymnasiums, war Verfasser (bzw. Auftraggeber) des Verzeichnisses der Güter der Prümer Abtei, in dem an siebter Stelle Kalenborn („De caldenburne“) beschrieben ist. Latein war seinerzeit (nicht nur lästiges) Pflichtfach – Beweis: gerne habe ich mit beiden Kindern deren gesamten (in den vergangenen 35 Jahren schon stark gekürzten) Stoff dieser Fächer rekapituliert – und das Verständnis für Geschichte (obgleich Fakten und Zusammenhänge von teils exzellenten Lehrern vermittelt wurden) wuchs erst mit den eigenen lebenslangen Erfahrungen. Die Übersetzung aus dem Mittel- (oft auch abschätzig „Küchen“-)latein versuchte ich mit sportlichem Ehrgeiz im ersten Anlauf ohne andere Hilfsmittel als solche, die im Hause vorhanden waren; die Folge war, dass ich in zwei Fällen grandiose Holzwege beschritt bei Verben, die im Mittellatein einen Bedeutungswandel erfahren hatten, weil der Begriff zu klassischer Zeit – 1000 Jahre früher – so noch nicht gebraucht wurde.1 Der folgende Artikel befasst sich ausschließlich mit dem Kalenborn betreffenden Teil des Prümer Urbars in der Abschrift des Caesarius. Nach einer kurzen Einführung mit einschlägigen Faksimiles folgt eine Übersetzung mit einer gegliederten Erläuterung, in der zu jeder Kurzsequenz die Einzelwortbedeutungen aus einschlägigen Lexika erläutert werden, versehen mit Zitaten aus der Literatur und partiell abgeschlossen mit Bemerkungen aus subjektiver oder lokaler Sicht. 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