BEBAUUNGSPLAN des Planungszweckverband Residenz Marina Weingarten / SO - FERIENHAUSGEBIET "RESIDENZ MARINA WEINGARTEN" Gemarkung ZELL /BRIEDEL

Entwässerungskonzeption

 Fassung für das Verfahren der 2. Offenlage gem. §§ 3 (2) und 4 (2) BauGB i.V. mit § 4a (3) BauGB

Ing.Büro Max & Reihsner  54516 Wittlich-Neuerburg  Eichenstraße 45

B-Plan, Residenz Marina Weingarten Entwässerungstechnische Begleitplanung

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Inhaltsverzeichnis

1. Geplante Maßnahmen ...... 3 1.1 Rechtliche Vorgaben ...... 3 1.2 Entwässerungskonzeption ...... 3 1.3 Niederschlagswasserbewirtschaftung ...... 4 1.3.1 Interpretation des Ergebnisses aus der Seeretentionsberechnung ...... 4 1.3.2 Forderung der SGD-Nord zu weiteren Rückhaltemaßnahmen...... 4 1.4 Schmutzwasserableitung ...... 5

2. Retentionsnachweis Hafenbecken ...... 6 2.1 Grundlagen ...... 6

Anlage 1: Tabellarische Ermittlung Retention ...... 7 Anlage 2: Zu- und Abflussganglinie ...... 9 Anlage 3: Zu- und Abflusssummenlinie ...... 10

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1. Geplante Maßnahmen

1.1 Rechtliche Vorgaben

Die wasserwirtschaftlichen Planungsziele für ökologisches Planen und Handeln werden nach § 1 des Wasserhaushaltsgesetz (WHG) zwingend vorgeben. Weiterhin ist für das Plangebiet das Landeswassergesetz Rheinland-Pfalz (LWG-RLP) zu beachten und anzuwenden. Nach § 2 dieses Gesetzes wird der Versickerung und Verwertung von zusätzlich anfallendem Niederschlagswasser (Versiegelung bisher offener Flächen) vor deren Ableitung in Vorfluter höchste Priorität gegeben. Vor allem bei der Herstellung von Abwasseranlagen im ländlichen Raum und in Neubaugebieten mit weitläufiger Bebauung muss auf das bislang übliche Ableiten des Niederschlagwassers in einen Mischwasserkanal verzichtet werden. Das Landeswassergesetz wurde am 05.04.1995 dahingehend novelliert. Es heißt wie folgt: „Jeder ist verpflichtet, mit Wasser sparsam umzugehen. Der Anfall von Abwasser ist soweit als möglich zu vermeiden. Niederschlagswasser soll nur in die dafür zugelassenen Anlagen eingeleitet werden, soweit es nicht bei demjenigen, bei dem es anfällt, mit vertretbarem Aufwand verwertet oder versickert werden kann und die Möglichkeit nicht besteht, es mit vertretbarem Aufwand in ein oberirdisches Gewässer mittelbar oder unmittelbar abfließen zu lassen.“ Nach § 55 Abs. 2 WHG soll zukünftig das Niederschlagswasser ohne eine Vermischung mit Schmutzwasser in ein Gewässer eingeleitet werden, soweit dem weder wasserrechtliche noch sonstige öffentlich-rechtliche Vorschriften entgegenstehen.

1.2 Entwässerungskonzeption

Entsprechend den gesetzlichen Vorgaben ist für das geplante Baugebiet die Entwässerung im Trennsystem vorgesehen. Hierbei wird häusliches Schmutzwasser einem Schmutzwasserkanal zugeführt. Nicht behandlungsbedürftiges Niederschlagswasser wird gesammelt und in ein oberirdisches Gewässer eingeleitet. Nach dem Bodengutachten handelt es sich im Plangebiet um -6 -6 wasserempfindliche Böden mit schwacher Durchlässigkeit zwischen kf 2,5*10 bis 5,7*10 m/s. Diese eignen sich in dem relativ steilen Gelände nicht für eine dezentrale Rückhaltung/Versickerung zumal der Gutachter unter Nr. 7.5 des Geotechnischen Berichtes feststellt: Zitat „ Vernässungszonen sind im Bereich von Geländesprüngen oder Böschungen durch Dränagemassnahmen wie z.B. Rigolen trockenzulegen. Eine Durchströmung von Böschungen und Geländesprüngen wirkt sich ungünstig auf die Standsicherheit aus. Überdies können sich durch Staunässe im wasserempfindlichen Baugrund Schwächezonen und Gleitflächen bilden.“ Zitatende Die Rückhaltung des Niederschlagswassers (Wasserwirtschaftlicher Ausgleich) aus dem Plangebiet erfolgt daher durch das Prinzip der ungesteuerten Seeretention im Hafenbecken. Neben einer Dämpfung der Abflusswelle sorgt die Retention auch für eine Verzögerung der Abflussspitze.

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1.3 Niederschlagswasserbewirtschaftung

Das anfallende Niederschlagswasser der privaten Bauflächen und der Erschließungsstraße wird über einen sich in der Erschließungsstraße befindlichen Regenwasserkanal gesammelt und den Hafenbecken zugeführt. Aufgrund der Baugrundverhältnisse wird von einer Versickerung, verbunden mit der Gefahr von Hangrutschungen, abgesehen.

Ungeachtet der Retention in der Hafenanlage wird empfohlen, unbelastetes Niederschlagswasser aus der Dachentwässerung in Zisternen zu sammeln und als Brauchwasser zu nutzen. Hierbei sind die Vorschriften des Bundesgesundheitsamtes zum hygienischen Umgang mit Regenwasser (Trinkwasserverordnung § 17(1) und DIN 1988 Teil 4), sowie die Satzungen der hierfür zuständigen Verbandsgemeindewerke zu beachten. Weiterhin sind für die Befestigung von Stellplätzen, Hofflächen, Zufahrten u.a. möglichst wasserdurchlässige Beläge zu verwenden. Geeignet sind z.B. Fugenpflaster, Rasengittersteine, Schotterrasen o.ä. Die erforderlichen hydraulischen Nachweise für die Anlagen zur Niederschlagswasserbewirtschaftung werden im Rahmen der Entwurfs- und Ausführungsplanungen erbracht. Weiterhin ist ein wasserrechtliches Genehmigungsverfahren erforderlich.

1.3.1 Interpretation des Ergebnisses aus der Seeretentionsberechnung

Die Pufferung des Niederschlagswassers im Hafenbecken bewirkt eine Abflussverzögerung. Die Zuflussspitze wird bereits nach 25 Minuten, die Abflussspitze hingegen erst nach 65 Minuten erreicht. Die Dämpfung der Abflussspitze ist durch das relativ kleine Hafenbecken und die breite Hafenausfahrt gering.

1.3.2 Forderung der SGD-Nord zu weiteren Rückhaltemaßnahmen

Im Zuge des Scopingverfahrens hat die SGD-Nord, zusätzlich zur Rückhaltung im Hafenbecken eine 25% -ige Rückhaltung des auf die abflusswirksamen Flächen des Baugebietes anfallenden Regenwassers gefordert. Das erforderliche Volumen ergibt sich aus: 12,5 ha * 50 l/m² * 25 % * 10 = ca. 1.560 m³ Dieses Volumen wird in den untersten Haltungen der beiden Regenwasserkanäle vor dem Hafenbecken zur Verfügung gestellt. Einzelheiten werden in der Genehmigungsplanung der Entwässerungseinrichtungen dargelegt.

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1.4 Schmutzwasserableitung

Zur Festlegung der Schmutzwasserableitung standen zwei mögliche Entsorgungswege zur Diskussion. Im Rahmen einer dynamischen Kostenvergleichsrechnung wurde die Entsorgung zur Kläranlage Pünderich sowie zur Kläranlage betrachtet. In der Betrachtung erwies sich die Variante 3.2 „Entsorgung zur Kläranlage Pünderich“ als die wirtschaftlichste Variante. Die Ableitung des häuslichen Schmutzwassers erfolgt über einen sich in der öffentlichen Erschließungsstraße befindlichen Schmutzwasserkanal im Freigefälle. Der Schmutzwasserkanal orientiert sich zum Geländetiefpunkt des Ferienparks. Hier ist die Errichtung eines Abwasserpumpwerks vorgesehen. Eine geplante Druckleitung mit einer Unterdükerung der fördert das Abwasser in Richtung der Kläranlage Pünderich. Die Länge der geplanten Druckleitung beträgt 1.900 Meter. Von hier aus wird das Abwasser im Freigefälle zur Kläranlage weitergeleitet. In der KA erfolgt eine mechanisch biologische Reinigung. Die Kläranlage Pünderich besitzt ausreichende Kapazitäten um das Abwasser aus der „Resistenz Moselmarina“ aufnehmen zu können.

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2. Retentionsnachweis Hafenbecken

2.1 Grundlagen

Retentionsvolumen: 50 l je m² befestigter Fläche

Niederschlagsdauer: Aufgrund mehrerer regionaler Niederschlagsereignisse aus der jüngsten Vergangenheit wurde eine realistische Regendauer von 1 Stunde gewählt.

Regenspende: 138,9 l/s*ha (bei einer Niederschlagsdauer von 1 Stunde)

Längste Fließzeit (Kanalnetz): 25 Min

Mittlerer Abflussbeiwert: Psi = 0,66

Einzugsgebiet: 18,5 ha

Befestigte Fläche: 12,2 ha

Randbedingungen für den Abfluss aus dem Hafenbecken: V = √ , Q = V*b*∆h

Wasserspiegelerhöhung: Ca. 9 cm im Hafenbecken infolge der Retentionswirkung

Die Dimensionierung der Kanäle sowie der detaillierte Retentionsnachweis des Hafenbeckens erfolgt nach Abstimmung mit den zuständigen Behörden im Rahmen der Entwurfs- und Ausführungsplanungen.

Wittlich, den 08.08.2013

...... Udo Reihsner i.A. M. Regh

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Anlage 1: Tabellarische Ermittlung Retention

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Anlage 2: Zu- und Abflussganglinie

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Anlage 3: Zu- und Abflusssummenlinie

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