Arkæologi I Slesvig Archäologie in Schleswig 17• 2018
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17 • 2018 Arkæologi i Slesvig Archäologie in Schleswig 17 • 2018 Symposium Haderslev 18.05.2018 Kolofon / Impressum Arkæologi i Slesvig / Archäologie in Schleswig 17 2018 Redaktion og udgivelse / Redaktion und Herausgabe Pernille Kruse [email protected] Lilian Matthes [email protected] Mette Nissen [email protected] Ingo Lütjens [email protected] Tobias Schade [email protected] Trykt med støtte fra / Gedruckt mit Unterstützung von Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein, ALSH Omslag, grafisk design og opsætning / Umschlag, Layout und graphische Gestaltung Holger Dieterich (†), Ralf Opitz [email protected] Tryk / Druck Wachholtz Verlag GmbH, Kiel / Hamburg, 2019 ISSN 0909 - 0533 ISBN 978 - 87 - 87584 - 37 - 1 Copyright Ansvaret for copyright på de anvendte illustrationer ligger hos de enkelte forfatterne. Alle rettigheder, også tryk af uddrag, fotomekanisk gengivelse eller / og oversættelse forbeholdes. / Die Autoren sind für das Copyright der gelieferten Abbildungen selbst verantwortlich. Alle Rechte, auch die des auszugs- weisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Indhold / Inhalt Per Ethelberg Nogle teoretiske overvejelser omkring anvendelsen af 14C-dateringer til datering af forhistoriske hustomter . 11 Stefanie Schaefer-Di Maida Bronzezeitliche Transformationen zwischen den Hügeln (Mang de Bargen, Bornhöved, Kr . Segeberg) . 27 . Mads Leen Jensen og Arne Jouttijärvi Tombølgård revisited . .45 . Morten Søvsø Dankirke . Nyt lys over centralpladsernes locus classicus . 65 . Merethe Schifter Bagge De otte selesamlere fra ryttergraven i Fregerslev . 83 . Tobias Schade Werkstätten oder Wohnhäuser? Ein Beitrag zur Ansprache und Deutung von wikingerzeitlichen Grubenhäusern . 97 . Klaudia Karpinska Asche und Knochen . Vogelüberreste in wikingerzeitlichen Gräbern auf den Nordfriesischen Inseln und in Dänemark . 115 . Jonas Enzmann, Fritz Jürgens und Feiko Wilkes Der letzte Wikinger ? Ein Wrack aus dem 12 . Jahrhundert bei Fahrdorf, Kr . Schleswig-Flensburg . 133. Tenna Kristensen Spuren aus dem ersten Weltkrieg in Sønderjylland – Sicherungsstellung Nord und der Luftschiffhafen Tondern . 153. Rainer Atzbach und Philip H. W. B. Hansen Neue Forschungen zu Burg Brink in Ballum-Østerende, Kommune Tønder . 167 Ilona M. Gold Eine mittelalterliche Gürtelschnalle mit Darstellung der Majestas Domini aus dem Watt bei Nordstrand . 185. Mette Nissen Højtoft II – en vejlandsby fra højmiddelalderen . 197. Silke Eisenschmidt Gram-Slotsvej – Die Baugeschichte eines Wegedammes aus dem Spätmittelalter . 213. Mette Højmark Søvsø og Anders Hartvig Findes bygningsofre og andre arkæologiske spor efter religiøs/magisk praksis i middelalderen? Eksempler fra det sydvest- og sønderjyske område . .235 . Anne Eg Larsen Huse i Haderslev . 255 Forfattere / Autoren . 265 Der letzte Wikinger ? Ein Wrack aus dem 12. Jahrhundert bei Fahrdorf, Kr. Schleswig-Flensburg Jonas Enzmann, Fritz Jürgens und Feiko Wilkes Abstract This paper shows how Structure from 133 Motion, a technique for documentation and measuring three-dimensional struc- tures from two-dimensional images, can be applied to archaeological investigations in low visibility waters. The background for this study is provided by the archae- ological surveys of the Study Group for Maritime and Limnic Archaeology of the Kiel University (AMLA) from the years 2015 – 2017. Due to the low visibility in the water, it often proves difficult to get a clear over- view of the investigated site. In these cas- es, the Structure from Motion technology Fahrdorf presents a simple technique for the ar- chaeologist to get an entire overview of the site. The paper describes the development and implementation of the method by the Abb. 1. Die geographische Lage von Fahrdorf. example of the research done by AMLA at Fig. 1. The geographical location of Fahrdorf. the so-called Fahrdorf-Wreck. Due to the data gathered so far, it is not only possible to date the wreck, but also to make basic Einleitung statements about its construction and position. A good state of research in the Die Unterwasserarchäologie in Nord- Schlei region (Schleswig-Holstein) gives deutschland hat speziell in limnischen the opportunity to compare the wreck Gewässern häufig Probleme mit den sehr with other contemporary wrecks found in geringen Sichtweiten. Auf der anderen the region as well as to establish a general Seite sind die Erhaltungsbedingungen in historical background for the site. diesen Gewässern meist besser als in der Archäologie in Schleswig, 17, 2018, S. 133–152 ihre Forschungen der letzten Jahre auf die Schlei (vgl. Enzmann u. a. 2017). Die Forschungsregion liegt ca. 30 km nordwestlich von Kiel und beschreibt einen 42 km langen Meeresarm von der Ostsee 4 5 bis zur Stadt Schleswig (Abb. 2). Aufgrund der topographischen Gegebenheiten, nur 3 am östlichen Ende der Schlei strömt salz- haltiges Wasser hinein, nimmt der Salzge- halt von Ost nach West ab. Dieses System ist dynamisch und durch entsprechende Wind- und Strömungsverhältnisse gelangt 2 salzhaltiges Wasser verschieden weit in die Schlei ( Steffensen 2014). In Verbindung 134 mit den Flüssen Treene und Eider bilde- 50 km 1 te die Schlei in der Wikingerzeit und dem Frühmittelalter die wichtigste Austausch- route zwischen Nord- und Ostsee (Brandt Abb. 2. Südlicher Teil der jütischen Halbinsel. 2000, 319). Die wichtige Siedlung Haithabu, Kräftige schwarze Linien: Danewerk. Strich- die mittel alterliche Stadt Schleswig und Punkt-Linie: Südliche Grenze des däni- das berühmte Danewerk demonstrieren schen Königreichs vom 11. Jahrhundert bis eindrücklich die Bedeutung des Meeres- 1864 AD (schwarz) und die rezenten Gren- arms als Handels weg und Grenze in dieser zen Dänemarks (grau); 1 Hamburg, 2 Lü- Zeit. Bisher wurden über 40 Wracks aus beck, 3 Kiel, 4 Schleswig, 5 Hollingstedt. diversen Zeitepochen in der Schlei gefun- Grafik: J. Enzmann. den ( Nakoinz 2003, 184 – 215; 2014, 104). Fig. 2. Southern part of the Cimbrian Penin- Aufgrund der genannten Aspekte er- sula. Bold black lines: Danewerk. Dash-dot scheint die Schlei als ein äußerst attrakti- lines: southern border of the Danish Kingdom ves Forschungsgebiet, was sich auch in den from the 11th century until 1864 AD (black) letzten Forschungen der AMLA wider- and current southern border of Denmark spiegelt (Abb. 3). So konnten 2014 fünf Mit- (grey); 1 Hamburg, 2 Lübeck, 3 Kiel, 4 Schles- glieder der AMLA einen Einbaum, vermut- wig, 5 Hollingstedt. Graphic: J. Enzmann. lich aus dem Mittelalter oder der Frühen Neuzeit, nahe der Stadt Kappeln dokumen- tieren (Steffensen / Wilkes 2016, 16 – 19). west lichen Ostsee. Aus diesem Grund Während dieses Projektes war die Sicht mit und der guten Erreichbarkeit fokussierte bis zu 1 m außerordentlich gut. Im Sommer die Arbeits gruppe für Maritime und 2015 beteiligte sich die AMLA an der Field- Limnische Archäologie (AMLA)1 der school des „Maritime Archaeology Pro- Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gramme“ (MAP) der Syddansk Universitet 1 Die AMLA besteht überwiegend aus Studenten die parallel die Ausbildung zum geprüften For- und Absolventen der Ur- und Frühgeschichte, schungstaucher durchlaufen haben. J. Enzmann / F. Jürgens / F. Wilkes | Der letzte Wikinger ? 10 9 8 135 1 7 3 4 6 2 5 5 km Abb. 3. Schleiregion. Kräftige schwarze Linien: Danewerk; 1 Schleswig, 2 Haithabu, 3 Jürgens- burg, 4 Möweninsel-Wrack, 5 Haithabu-Wrack 3, 6 Fahrdorf-Wrack, 7 Seesperre Reesholm, 8 Karschau-Wrack, 9 Einbaum Kappeln, 10 Oldenburg. Grafik: J. Enzmann. Fig. 3. Schlei-region. Bold black lines: Danewerk; 1 Schleswig, 2 Haithabu, 3 Jürgensburg, 4 Möweninsel-Wreck, 5 Haithabu 3-Wreck, 6 Fahrdorf-Wreck, 7 Barrier of Reesholm, 8 Kar- schau-Wreck, 9 Logboat from Kappeln, 10 Oldenburg. Graphic: J. Enzmann. in Esbjerg und dem Archäologischen Lan- beschrieben mittels einer Sprechfunkver- desamt Schleswig-Holstein (ALSH). Wäh- bindung was sie unter Wasser ertasteten rend der dreiwöchigen Fieldschool wurden und an Deck eines Begleitbootes wurden an- Teile eines hölzernen Sperrwerks nahe der hand dieser Informationen Skizzen angefer- Halbinsel Reesholm dokumentiert und tigt (Badi-Sadr u. a. i. Druck). Diese Projekte neue Abschnitte desselben entdeckt. Das zeigten zum einen, dass die Schlei eine sehr Bauwerk wird unter anderem aufgrund der vielversprechende Forschungsregion ist und Datierung in die erste Hälfte des 8. Jahrhun- zum anderen, dass insbesondere im west- derts n. Chr. als Teil des Dane werks ange- lichen Teil der Schlei – mit geringem Salz- sprochen (Auer / Nakoinz 2017, 89 – 94). Bei gehalt – sehr gute Konservierungsbedingun- diesem Projekt mussten sich die Taucher auf- gen vorliegen. Daher übernahm die AMLA grund der nicht vorhandenen Sicht auf ihre im Herbst 2015 ein weiteres ehrenamtliches haptischen Eindrücke verlassen. Die Taucher Projekt, das Thema dieses Artikels ist. J. Enzmann / F. Jürgens / F. Wilkes | Der letzte Wikinger ? Abb. 4. 2014 vom Fischer Jörn Ross geborgene Bodenwrange (Quadrat = 10 cm). Grundlage: 136 ALSH. Bearbeitung: J. Enzmann. Fig. 4. Salvaged floor timber found by fisherman Jörn Ross in 2014 (one block = 10 cm). ALSH, ed. J. Enzmann. Die Fundstelle sich um ein in situ liegendes Wrack han- delte. Aufgrund der schlechten Sichtweite Das Wrack liegt nahe dem Hafen von am Tag der Prospektion konnten keine Fahrdorf, einer Ortschaft gegenüber von Fotos oder Videos von der Fundstelle ge- Schleswig, am südlichen Schleiufer nahe macht werden, sondern lediglich eine grobe der Siedlung Haithabu in einer Wasser- Skizze angefertigt werden. Basierend