Dritte Ausgabe 2 / 2015 Halbzeit www.andrinunterwegs.ch

ES LEBE DIE TRADITION

INHALT:

Lichtschimmer in Zeiten von Red Bull

Best of Groundhopping 2015

Traumelf

Fussball im Land der unbegrenzten Möglichkeiten INHALT  Es lebe die Tradition!  Traumelf à la Andrin Unterwegs  Amerika – Fussball nach Plan?  Best of Groundhopping 2015  Zahlen, Fakten & Spieleübersicht  Ausblick

Lange ist es her, als man das erste Mal eine Ausgabe der Dritten Halbzeit auf seinem Desktop oder dem Smartphone überflog. Ähnlich lange, so scheint es mir zumindest, habe ich mit der Frage gerungen, ob das Magazin denn wirklich nochmals erscheinen sollte. Denn trotz ausschliesslich positiven Rückmeldungen ist es insgesamt ein riesiges Stück Arbeit, was neben dem eigentlichen Beruf und der Blogverwaltung zusätzlich einen erheblichen Anteil an Zeit in Anspruch nimmt.

Schlussendlich stelle ich mich aber der erneuten Herausforderung, einerseits weil ich es mir fest vorgenommen habe, andererseits weil wirklich es viel zu erzählen gibt. Vom persönlichen Groundhopping Best-Of des laufenden Jahres über die obligaten Statistiken bis hin zu einer Bericht über die USA. Des Weiteren ist neben dem Ausblick sowie der persönlichen Traumaufstellung auch viel anderes auf den folgenden Seiten zu finden.

Nichtsdestotrotz galt es, das Magazin neu zu strukturieren. Der administrative Aufwand führte zur Entscheidung, die Dritte Halbzeit nur einmal und zwar jeweils zum Jahresende hin zu publizieren. Gründe dafür sind in vielen Belangen zu finden. Die Entscheidung birgt allerdings auch Vorteile. So bleibt mir mehr Zeit für die Ausarbeitung sowie die Möglichkeit, auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Des Weiteren überbrückt ein bisschen Lektüre die Winterpause ideal, die für uns Freunde des runden Leders besonders einfältig ist und nicht selten kaum ein Ende zu nehmen scheint.

Ebenfalls ein wichtiges Anliegen war es mir, das Magazin in Zeichen des Kommerzes werbefrei zu halten. Somit wirft das ganze Projekt in keiner Weise finanziellen Profit ab. Falls es dennoch Leser geben sollte, die die folgenden Seiten entlohnen wollen, wurde auf meinem Internet-Auftritt unter der Kategorie Unterstützen eine Funktion eingerichtet. Diese erlaubt, die Dritte Halbzeit mit einem selbstgewählten Betrag zu würdigen.

Schlussendlich bleibt mir nur noch der Verweis auf die Vorschau am Ende des Magazins sowie die Entschuldigung für allfällige Rechtschreibefehler und die recht simple Gestaltung des Layouts. Abschliessend möchte ich noch meinem gleichnamigen Kollegen für die Optimierung des Titelblattes einen Dank aussprechen. Dieses zeigt meine Silhouette linkerhand und den Illustrator neben mir an einem Sommertag am Spielfeldrand im schweizerischen Kreuzlingen.

Yours Sincerely,

Andrin B. (andrinunterwegs.ch) Es lee die Traditio! Geschichten, die in Zeiten von Red Bull wieder Hoffnung machen

NEUCHÂTEL XAMAX: Nach einer kuriosen Übernahme durch den tschetschenischen Geschäftsmann Bulat Tschagajew im Mai 2011 ging es mit dem Traditionsclub am Ufer des Neuenburgersees statt schrittweise wieder bergauf plötzlich bergab und dafür umso schneller als allen Beteiligten lieb war. Die Talfahrt fand ihren Tiefpunkt anfangs 2012, als sich die Schweizer Fussballliga aus finanziellen Gründen resultierend durch etliche diffuse Machenschaften des neuen Clubbosses gezwungen sah, dem Verein die Lizenz zu entziehen. Und es kam wie so oft in solchen Situationen. Tschagajew wanderte ins Gefängnis und der Club musste aufgrund Misswirtschaften Konkurs anmelden. Notabene mit einem neuen Stadion, geplant für die oberste Spielklasse der Schweiz.

Durch den Ausschluss vom Spielbetrieb in der Super League wurde die damals in der fünfthöchsten Spielklasse aktive zweite Mannschaft plötzlich zur 1. Mannschaft. Einige treue Seelen auf und neben dem Platz blieben dem Verein aber treu und ihnen ist es nun zu verdanken, dass sich der Verein nach einem Zusammenschluss mit einem lokalen Viertligisten wieder zurückgemeldet hat und seit aktueller Saison nach diversen Aufstiegen im Mittelfeld der zweiten Schweizer Liga (Challenge League) steht. Einen Besuch auf der Neuenburger Maladière spare ich mir somit auf, bis man irgendwann einmal mit dem geliebten FCSG zu Gast bei Freunden sein wird. Selbstredend natürlich für ein Spiel der Super League.

AC BELLINZONA: Ziemlich ähnlich trug sich das Ganze ein Jahr später im Süden der Schweiz zu, als die Associazione Calcio nach der Vizemeisterschaft in der zweiten Liga ebenfalls aufgrund massiver Schulden Konkurs anmelden musste. Nur durch die (seltene) Grosszügigkeit wurde eine Anfrage der Leventiner gutgeheissen, statt in der neunten Liga in der 6. und damit der höchsten regionalen Spielklasse wieder einsteigen zu dürfen. Die Liga wurde dann auch prompt gewonnen, und auch in der 2. Liga interregional belegt man zur Winterpause den Platz an der Sonne. Denn Ticinesi wäre es definitiv zu gönnen, wenn in der Sonnenstube der Schweiz die Sonne auch weiterhin auf dem Fussballplatz scheinen würde.

CS SEDAN ARDENNES: Ebenfalls ein Aufwärtstrend ist im Nordosten Frankreich auszumachen, wo der ehemalige Erstligist CS Sedan im gleichen Jahr wie die AC Bellinzona aus selbigen Gründen in die 5. Liga verbannt worden ist. Nach der Vizemeisterschaft und zwei Aufstiegen in Folge rennen die Rot-Grünen nun in ihrem grossen Stadion wieder vor etwas mehr Zuschauern der nächsthöheren nationalen Liga entgegen.

SV DARMSTADT: Freitag, der 26. Oktober 2007 in der Oberliga Hessen. Rund 2200 Zuschauer sehen wie der SV Darmstadt gegen einen gewisser SC Waldgirmes spielt. Die Partie gibt nicht viel her und Darmstadt verliert an diesem kalten Oktoberabend knapp mit 1:2.

Wir machen einen Sprung in die Gegenwart und lassen somit etwas mehr als achte Jahre hinter uns. Der SC Waldgirmes spielt momentan in der Verbandsliga Hessen und besetzt dort einen Platz im sicheren Mittelfeld. Es folgen Siege auf Niederlage, man agiert mal erfolgreicher mal weniger. Umso erstaunlicher ist der Aufstieg der Gastgeber an jenem Spätherbsttag im Jahre 2007. Zur Winterpause steht der SV Darmstadt nämlich auch im Mittelfeld der Tabelle. Allerdings in der Bundesliga, der höchsten Spielklasse im Lande der Weltmeister.

Bald wird wahrscheinlich auch der Glubb in Darmstadt anklopfen, um zu fragen, wie man zweimal in Folge aufsteigt. Das Rezept ist einfach. Unendlicher Kampf und Leidenschaft. Jeder geht für jeden, denn gewonnen kann eine Partie nur gemeinsam. Diese demonstrierte bereits das Hitchcock-Finale in der Relegation gegen Arminia Bielefeld. Darmstadt verlor zuhause mit 1:3 und nur noch die kühnsten Optimisten im Lager der Lilien glaubten an einen erstmaligen Aufstieg der Hessen. Doch die SVD strafte seine Zweiflern Lügen. In einer der unterhaltsamsten Partien der Neuzeit gewannen Schusters Truppe doch tatsächlich das Rückspiel mit 1:3 und durfte/musste oder besser gesagt wollte in die Verlängerung. Dort allerdings ein Rückschlag. Arminias Lebensversicherung Kaper Przyyłko traf sechs Minuten vor Ablauf der Verlängerung. Die Bielefelder Alm bebte angesichts der vermeintlichen Rettung. Doch Darmstadt kam noch mal, währenddessen lief bereits die Nachspielzeit. Und wie sie kamen.

Mit der letzten Chance für die Gäste bugsiert Elton da Costa das Leder in die Maschen. Der Aufstieg in die zweite Liga. Knapp ein Jahr später hiess es dann aber wieder Abschied nehmen. Allerdings mit der Destination Oberhaus. Das Böllenfalltor wird auf jeden Fall besucht. Wenn möglich gegen den FC Augsburg. Ein weiterer kleiner Verein der den deutschen Fussball zu dem macht was er ist; abgesehen vom Titel her spannend und immer für eine Überraschung gut. Sei es in Liga 1 oder 3, Hauptsache Darmstadt ist dabei.

Trauelf À la Andrin Unterwegs

Natürlich ist es längst überall bekannt, dass Groundhopper die eigentlichen Experten im Fussball sind. Doch wie würde denn eigentlich eine Aufstellung der Neuzeit bei einem solchen Exemplar aussehen? Ein Selbstversuch.

Antoine Griezmann Álvaro Morata Riyad Mahrez

Marco Verratti Paul Pogba

Luka Modrić

Leighton Baines Jan Vertonghen Benedikt Höwedes Antonio Valencia

Petr Čeh

Bildquelle: http://www.tillintallin.de/wp-content/uploads/2014/06/fussball-aufstellung-1440x900.jpg Tor: Petr Čech ist und bleibt für mich einer der besten Torwarte der Welt. Sei es als Penaltykiller im legendären Champions League Finale 2012 oder weil er wieder einmal mit einem grandiosen Reflex auf der Linie glänzt.

Verteidigung: Mit dem typischen Engländer Baines als linker Verteidiger sowie dessen Ligakumpanen Jan Vertonghen ist die linke Seite jedem Angriff gewappnet. Den zweiten Part als Innenverteidiger würde Benedikt Höwedes übernehmen, die treue Schalker Seele, die seit Jahren erfahren und überlegt als Captain agiert. Rechtsaussen wird Antonio Valencia aufgestellt, der mit Zug nach vorne für die nötige Pace zuständig ist.

Mittelfeld: Keiner verteilt die Bälle in einer solchen Ruhe und Eleganz wie der Kroate Modric, der seine Vorderleute mit manch genialem Ball die Chance auf einen Abschluss eröffnet. Links und rechts sind zwei technisch beschlagene Fussballer am Werk, die auch als Individuum für einen Geniestreich gut sind und den Unterschied ausmachen können.

Sturm: Mahrez ist momentan wohl der Mann der Stunde, wobei er als hängende Spitze mit seinem Spielwitz und der genialen Ballkontrolle meiner Meinung nach noch mehr zur Entfaltung kommt. Den Doppelsturm bilden mit Griezmann und Morata wiederum zwei filigrane Techniker, die eine Abwehr vor beinahe unlösbare Probleme stellen und beide trotz des zarten Alters bereits Erfahrung aus den Top-Ligen der Welt mitbringen. Fussall ah Pla? Ein Blick nach Übersee zur Rentenanstalt der Topfussballer

Flanieren am Strand, anschliessend mit der Familie Shopping in Hollywood, ehe man am Abend noch auf Profiniveau der schönsten Nebensache der Welt nachgeht. Bisher war das ein Traum. Doch immer mehr Fussballer, die sich für die europäischen Ligen zu alt sehen, fahren nach Übersee, um dort noch für ein paar Jahre das Glück zu finden. Ein Erklärungsversuch.

David Villa, Frank Lampard, Andrea Pirlo. Nur einige Namen von grossen Spielern, die jahrelang den europäischen Klubfussball auf höchstem Niveau geprägt haben und auch in der Nationalmannschaft zur Stammformation zählten. Mittlerweile spielen sie allesamt für den New York City FC, einen Verein, der auf eine eher schwache Saison im Mittelfeld der amerikanischen MSL zurückblicken kann. Dennoch sind diese drei keine Zufallstransfers, sondern bekannte Vorläufer für ein Karrieremodell, welches sich in den nächsten paar Jahren vom Novum schnell zum Normalfall entwickeln könnte.

Fussball und Amerika, definitiv Liebe auf den zweiten Blick. Derweil unterschreiben Fussballer bereits Verträge bei Vereinen, die noch nicht einmal gegründet sind. Fussball nach Plan? Zumindest macht es den Anschein.

Wenn sich denn einmal wirklich die grossen Massen für diesen Sport interessieren, wird Amerika meiner Meinung nach nur noch schwer zu toppen sein. Klinsmann, der sozusagen als Reiter der Avantgarde agiert hat in den letzten Jahren auch auf nationaler Ebene eine Mannschaft geformt, die sich mitunter auch gegen den Weltmeister im letzten Test durchgesetzt hat.

Auch andere Resultate der jüngeren Vergangenheit zeigen, was sich in den USA tut. Die jeweilige Qualifikation für das Achtelfinal in den beiden WM-Endrunden 2010 und 2014 sowie der Gewinn des Gold-Cups 2013 und das Erreichen des Halbfinals im Jahre 2015 sprechen Bände.

Damit wächst auch das ediale Iteresse ud it eie Zushauerdurhshitt o kapp läuft die MLS (Major League Soccer) in ihrer 21. Saison bereits erstmals der NHL den Rang ab. Klar ist die prozentuale Auslastung tiefer, es zeigt aber, welches Potenzial in diesem Land schlummert. Trotzdem bleibt der Fussball neben dem Football und dem Base- sowie Basketball eine Randsportart. Gemessen an der Grösse des Landes aber wird Amerika wohl bald imstande sein, mit diversen europäischen Ligen zu konkurrieren.

Doch wie kommt es dazu? Klar locken viele Altstars die Zuschauer ins Stadion und heben das spielerische Niveau. Grösstenteils erfolgt die Ausbildung in dieser Liga aber über das bekannte System der Farm- und Collegeteams, wie man es als Interessent bereits aus dem American Football oder Eishockey kennt. Teile der jungen Talente beginnen ihre Karriere aber auch in Mexiko.

Spielerisch wird im amerikanischen Fussball das Augenmerk noch weniger auf die Taktik und kleine Finessen gesetzt, stattdessen ist das ganze äusserst kampfbetont und von einer agilen Spielweise geprägt. Zurzeit würde ich das Gezeigte noch leicht unter dem bekannten europäischen Niveau ansiedeln. Angesichts der jüngsten Entwicklungen aber wird es spannend sein. Sei dies aufgrund des immer grösser werdenden Interesses und die damit grösseren generierten Summen, die wiederum in den nationalen Fussball investiert werden oder wenn der Lobbyismus oder einfach die Macht, die ein solch grosser Weltstaat ausüben kann erste Früchte tragen.

Was es aber unmissverständlich zu sagen gilt ist, dass ein Riese langsam aus seinem Schlaf erwacht und wer weiss, vielleicht stehen sie bald einmal in einem WM-Finale. Wundern würde es mich persönlich nicht, denn neben den europäischen Rentnern, braut sich da in der heimischen Liga etwas Grosses zusammen. Etwas, dass längerfristig gesehen nicht mehr belächelt werden muss und wohl eben bald die Zukunft bildet. Zahle, Fakte & Spieleliste Das Fussballjahr 2015

Das Fussballjahr 2015 ist Geschichte. Neben der etwas statischen Spieleliste der 128 Spiele in 18 Ländern, davon 9 neue Länderpunkte, gibt es hier zusätzlich noch einige Informationen für die Statistikfreunde und Interessenten unter euch.

Zu sehen gab es 58 Heimsiege, 31 Unentschieden sowie 39 Auswärtssiege. Durchschnittlich waren bei den besuchten Partien 12994 Zuschauer anwesend. Der Kostenpunkt für die Tickets beläuft sich auf 2645.- Franken. Ein Blick auf die sozialen Medien und den Internetauftritt zeigt mit neu 1250 Instagram-Abonnenten soie etas ehr als Seiteaufrufe eiterhi steigede Tedeze.

‘eisekiloeter Vorjahr isgesat k Strasse 2'679 Zug 27'030 Zu Fuss 251 Flugzeug 46'618 Reisekilometer Gesamt 76'578

Nummer Spiel Res. Zuschauer Neu Datum 1 Aston Villa – Crystal Palace FC 0:0 29'047 1 01.01.2015 2 LOSC Lille – AS Monaco 0:1 34'898 2 24.01.2015 3 FCV Dender – KRC Gent-Zeehaven 3:0 300 3 25.01.2015 4 FC Stade Lausanne-Ouchy – FC Le Mont 0:2 30 4 28.01.2015 5 Crystal Palace FC – Everton FC 0:1 25'197 5 31.01.2015 6 Arsenal FC – Aston Villa 5:0 59'958 6 01.02.2015 7 FC Breitenrain – FC Münsingen 4:2 100 7 06.02.2015 8 Évian TG FC – Girondins Bordeaux 0:1 10'033 8 07.02.2015 9 FC La-Chaux-de-Fonds – FC Porrentruy 4:1 10 9 13.02.2015 10 FC Chiasso – FC Lausanne-Sports 1:1 750 10 14.02.2015 11 Feyenoord Rotterdam – Excelsior Rotterdam 3:2 45'500 11 22.02.2015 12 Espanyol Barcelona – Córdoba CF 1:0 17'128 12 27.02.2015 13 FC St. Gallen GC Zürich 1:1 13'175 01.03.2015 – 14 FC Lausanne-Sport Servette FC 0:1 3'150 04.03.2015 – 15 Neuchâtel Xamax II – FC Boudry II 1:0 30 13 06.03.2015 16 SV Wiesbaden – SpVgg Oberrad 4:1 351 14 07.03.2015 17 FSV Mainz 05 – Borussia Mönchengladbach 2:2 34'000 15 07.03.2015 18 SC Buochs – FC St. Gallen 0:5 4'400 16 11.03.2015 19 Sheffield Wednesday – Fulham FC 1:1 22'182 17 14.03.2015 20 FC St. Gallen FC Basel 2:2 17'457 15.03.2015 – 21 FC Biel – FC Winterthur 4:1 982 18 18.03.2015 22 FC Concordia Lausanne – FC Champvent 5:2 60 19 21.03.2015 23 FC Naters – FC Stade Lausanne-Ouchy 0:4 150 20 25.03.2015 24 FC Augsburg II – FC Nürnberg II 1:0 360 21 28.03.2015 25 Etoile Carouge FC – FC Köniz 2:2 150 22 02.04.2015 26 Olympique Marseille – Paris St. Germain 2:3 65'148 23 05.04.2015 27 FC St. Gallen FC Basel 1:3 16'690 08.04.2015 – 28 AS Roma – Chelsea FC 0:4 3'000 24 10.04.2015 29 FC Wyler Bern II – SC Ersigen II 3:1 10 25 11.04.2015 30 SC Bümpliz II – FC Schönbühl II 2:2 30 26 11.04.2015 31 FC Vevey Sports 05 – FC Collex-Bossy 0:1 150 27 11.04.2015 32 Sport Lausanne Benfica – FC Bottens 4:1 60 28 12.04.2015 33 SR Delémont – FC Locarno 1:1 525 29 12.04.2015 34 CS Romontois II – FC Siviriez II 1:2 30 30 14.04.2015 35 Olympique Lyon – SC Bastia 2:0 36'549 31 15.04.2015 36 Port Vale FC – Preston North End 2:0 7'210 32 17.04.2015 37 Wolverhampton Wanderers – Ipswich Town 1:1 23'409 33 18.04.2015 38 Stoke City – Southampton FC 2:1 26'467 34 18.04.2015 39 FC Barcelona – Paris St. Germain 2:0 84'477 35 21.04.2015 40 FC Luzern II – FC Sursee 2:0 130 36 24.04.2015 41 Paris St. Germain – LOSC Lille 6:1 45'001 37 25.04.2015 42 Stuttgarter Kickers – Dynamo Dresden 3:4 8'000 38 02.05.2015 43 FC Martigny-Sports – FC Monthey 3:0 250 39 07.05.2015 44 FC Dornbirn – FC Wacker Innsbruck II 3:0 700 40 09.05.2015 45 Pully Football – Stade Nyonnais II 1:4 40 41 12.05.2015 46 Urania Genève Sport – FC Saxon-Sports 1:2 60 42 13.05.2015 47 Shamrock Rovers – Longford Town 3:2 2'100 43 15.05.2015 48 Bray Wanderers – St Patriks Athleti FC 1:0 700 44 16.05.2015 49 FC Lengnau II – FC Iberico Biel 1:1 35 45 19.05.2015 50 Borussia Mönchengladbach – FC Augsburg 1:3 54'010 46 23.05.2015 51 Fortuna Düsseldorf – FSV Frankfurt 2:3 28'762 47 24.05.2015 52 SC Burgdorf – HNK Zagreb Biel 2:3 150 48 25.05.2015 53 FC Basel FC St. Gallen 4:3 33'403 29.05.2015 – 54 FC Köniz – FC Breitenrain 3:1 520 49 30.05.2015 55 Bologna FC – AS Avellino 2:3 20'104 50 02.06.2015 56 FC Stade Lausanne-Ouchy – FC Gossau 3:2 600 51 06.06.2015 57 FC Red Star Zürich – FC Lerchenfeld 3:1 200 52 13.06.2015 58 FC St. Gallen – SC Austria Lustenau 1:1 885 53 23.06.2015 59 FC Luzern – Spartak Moskau 2:1 1'200 54 03.07.2015 60 FC Bulle – Stade Nyonnais 1:0 70 55 04.07.2015 61 SSV Jahn Regensburg – FC Augsburg 1:3 14'780 56 10.07.2015 62 FC Schweinfurt – FC Nürnberg 0:1 2'612 57 11.07.2015 63 FC Sochaux – Dijon FCO 3:1 1'450 58 18.07.2015 64 FC Fribourg – FC Köniz 3:0 100 59 21.07.2015 65 AS Monaco – FC Meyrin 5:1 1'000 60 22.07.2015 66 Differdange 03 – Trabzonspor 1:2 3'455 61 23.07.2015 67 KS Cracovia – Wisla Krakow 1:1 12'933 62 24.07.2015 68 Lech Poznan – Lechia Gdansk 2:1 13'821 63 25.07.2015 69 Pogon Szczecin – Slask Wroclaw 1:1 8'658 64 26.07.2015 70 Young Boys Bern AS Monaco 1:3 16'079 28.07.2015 – 71 SV Austria Salzburg – Austria Klagenfurt 1:1 2'650 65 31.07.2015 72 RB Salzburg – SK Rapid Wien 1:2 17'500 66 01.08.2015 73 FC Basel Lech Poznan 1:0 18'196 05.08.2015 – 74 CS Chênois – FC Veyrier Sports 1:0 200 67 07.08.2015 75 IK Sirius – Ljungskile SK 3:3 2'100 68 08.08.2015 76 Hammarby IF – IF Elfsborg 0:0 21'165 69 09.08.2015 77 AIK Solna – Djurgardens IF 1:0 39'387 70 10.08.2015 78 FC Biel – FC Le Mont 3:3 2'513 71 12.08.2015 79 ASM Belfort – USL Dunkerque 0:0 1'500 72 14.08.2015 80 Tottenham Hotspur – Stoke City 2:2 36'004 73 15.08.2015 81 Queens Park Rangers – Cardiff City 2:2 14'927 74 15.08.2015 82 SC Freiburg II – KSV Hessen Kassel 0:2 400 75 19.08.2015 83 Hamburger SV – VfB Stuttgart 3:2 54'618 76 22.08.2015 84 FC Rapid-Montreux – FC Montreux-Sports 0:9 100 77 26.08.2015 85 Blackburn Rovers – Bolton Wanderers 0:0 14'632 78 28.08.2015 86 Derby County – Leeds United 1:2 29'386 79 29.08.2015 87 Nottingham Forest – Cardiff City 1:2 18'762 80 29.08.2015 88 Grasshoppers Zürich – Neuchâtel Xamax 10:8 2'500 81 05.09.2015 89 FC Kosova Zürich – FC Locarno 1:4 250 82 05.09.2015 90 England – Schweiz 2:0 75'751 83 08.09.2015 91 Lancy FC – Signal FC Bernex-Confignon 0:2 170 84 09.09.2015 92 SpVgg Greuther Fürth – FC Nürnberg 3:2 17'200 85 13.09.2015 93 AC Bellinzona – FC Lugano 2:3 3'500 86 19.09.2015 94 FC Locarno – FC Baden 2:2 230 87 20.09.2015 95 FC Forward-Morges Sport Lausanne Benfica 8:0 10 22.09.2015 – 96 Yverdon Sport FC – FC Azzurri Lausanne 0:0 250 88 23.09.2015 97 Newcastle United – Chelsea FC 2:2 48'682 89 26.09.2015 98 Middlesbrough FC – Leeds United 3:0 27'694 90 27.09.2015 99 FC Vallorbe-Ballaigues – FC Champvent 6:3 60 91 30.09.2015 100 Heart of Midlothian – Kilmarnock FC 1:1 16'461 92 03.10.2015 101 FK BASK – FK Srem Jakovo 2:1 80 93 10.10.2015 102 FK Zemun – Dinamo Vranje 0:0 300 94 10.10.2015 103 Hajduk Beograd – FK Zvezdara 2:1 150 95 11.10.2015 104 Serbien – Portugal 1:2 8'900 96 11.10.2015 105 FC Basel II – FC Breitenrain 1:0 120 97 14.10.2015 106 AZ Alkmaar – FC Augsburg 0:1 16'511 98 22.10.2015 107 FC Volendam – FC Emmen 0:2 4'214 99 23.10.2015 108 SV Muttenz – FC Basel 1:5 5'800 100 28.10.2015 109 Birmingham City – Wolverhampton Wanderers 0:2 18'946 101 31.10.2015 110 West Bromwich Albion – Leicester City 2:3 24'150 102 31.10.2015 111 FC St. Gallen FC Luzern 1:0 12'141 01.11.2015 – 112 SC Düdingen – Yverdon Sport FC 3:0 500 103 06.11.2015 113 FC Bern – Young Boys Bern II 1:2 614 104 07.11.2015 114 FC Balzers – FC Gossau 0:0 180 105 21.11.2015 115 FC St. Gallen FC Basel 2:1 15'740 22.11.2015 – 116 FC Porto – Dynamo Kiew 0:2 31'220 106 24.11.2015 117 Atlético Madrid – Galatasaray Istanbul 2:0 35'753 107 25.11.2015 118 Belenenses Lissabon – Lech Poznan 0:0 1'987 108 26.11.2015 119 Como Calcio – FC Bari 1:1 3'214 109 28.11.2015 120 AC Milan – Sampdoria Genoa 4:1 32'368 110 28.11.2015 121 FC St. Gallen FC Vaduz 2:2 12'134 06.12.2015 – 122 AS Saint-Étienne – Lazio Rom 1:1 28'954 111 10.12.2015 123 Levski Sofia – PFC Litex Lovech 3:0 3'400 112 12.12.2015 124 Southend United – Bury FC 4:1 6'127 113 18.12.2015 125 Chelsea FC – Sunderland AFC 3:1 41'562 114 19.12.2015 126 Walsall FC – Port Vale FC 2:0 4'436 115 20.12.2015 127 KV Mechelen – KAA Gent 2:0 116 26.12.2015 128 RSC Anderlecht – KVC Westerlo 2:1 117 27.12.2015

Best of Groudhoppig 5 Von Marseille über Zürich nach Newcastle

Olympique Marseille – Paris Saint-Germain (05.04.15) „Das uss ih uedigt al gesehe hae“ oder ohl eifah „Geil, ahsiig“ erde i etwa die Worte gewesen sein, welche ich herausbrachte, als ich das neue Stadion von Olympique Marseille das erste Mal gesehen habe. Denn vor ziemlich genau vier Jahren begann man in Südfrankreich mit der Aufwartung der Spielstätte hinsichtlich der im nächsten Jahr stattfindenden Europameisterschaften im eigenen Lande.

Bereits or der „‘eoierug“ hatte ir das Vélodroe it seie zei ähtige Fakure gefalle, aber was den Architekten nun hier gelungen ist, treibt einem Stadionfanatiker wie mir einfach nur noch Freudetränen in die Augen. Die alte Haupttribüne musste einer grösseren und moderneren Muscheltribüne weichen, während die drei anderen Tribünen ihre Form behielten, jedoch aber aufgewartet wurden. Den Schlusspunkt setzt eine futuristische und extrem imposante Dachkonstruktion auf eines der grössten Stadien Europas. Jetzt aber genug geschwärmt! Denn bis es dann soweit war, brauchte es noch einige Hürden zu nehmen. Angefangen hatte dies mit der Suche für ein angemessenes Spiel anfangs Jahr. Als man sah, dass am Osteroheede Paris St. Gerai a der „laue Küste“ zu Gast sei ird, ar der Etshluss gefasst, hoffte man doch auf einen Spitzenkampf dieser beiden Mannschaften. Da man von den beiden Feiertagen zum Ende und zum Anfang der Woche profitieren konnte, sollte es auch kein Problem sein, wenn die Partie auf den Sonntagabend fallen würde.

Als der Plan an die Leute gebracht wurde konnte mit Andrin S. schnell einen Begleiter gefunden werden, der von der Idee begeistert war. Begeistert war auch ich, als ich kurz darauf einen Hin- und Rückflug für schlappe 79.- Franken buchen konnte. Die Airline war übrigens Darwin, die unter dem Namen Etihad Regional diesen Flug durchführt. Somit dies (vermeintlich) auch geklärt und man konnte zum (vermeintlich) schwierigsten Teil, dem Beschaffen von zwei Tickets übergehen. Denn wie sich die Liga entwickelte wurde immer schneller klar, dass es sich hier tatsächlich um einen Spitzenkampf handeln wird. Einerseits natürlich schön, andererseits macht dass die Beschaffung von zwei Karten über offiziellen Weg nicht einfacher.

Somit also bereits im Voraus einen Account erstellt und den Newsletter abonniert, um dann schnellstmöglich zuschlagen zu können. So schnell war ich dann allerdings nicht, denn als ich nach einer virtuellen Warteschlange endlich an die Reihe kam, gab es nur noch wenige Restkarten. Trotzdem, für zwei Einlassberechtigungen, allerdings für einen recht hohen Preis, hatte es zum Glück gerade noch gereicht. Kaum war man allerdings alle Sorgen los, sorgte Etihad Regional an einem regnerischen Wochentag mit einer Mail für eie Paukeshlag. Der „Dear Custoer“ usste leider darüer iforiert erde, dass der Flug nach Marseille annulliert wurde. Wer einen Ersatzflug will, soll sich doch in den nächsten Tagen bei ihnen melden. Na toll! Grund für die Annullierung war, dass Etihad Regional mit einer Vorschrift der Schweizerischen Luftfahrtbehörde (BAZL) in Berührung kam und sich fortan diese Strecke für sie grob gesagt als nicht mehr rentabel erweisen sollte. Grund genug für Darwin, die unter dem obengenannten Namen die Flüge durchführen, mal schnell dreissig Flüge aufgrund dieser Tatsache zu streichen. Anfangs bekam nur ich die Mail, als verspätet aber auch mein Kumpel über die Annullierung klagte wussten wir, dass es sich hiermit leider nicht um einen verfrühten Aprilscherz handelte.

Es blieb also nichts anderes übrig als bei der untenstehenden Mailadresse um eine Alternativroute zu betteln, wobei bei mir der Service doch recht bescheiden ausfiel. Erst wurde auf meine Mails gar nicht reagiert, ehe ich eine etwas lächerliche Variante mit dem Zug vorgeschlagen bekam, schlussendlich wurde mir aber nach ein bisschen Druck meinerseits ein Flugticket kostenneutral via Paris ausgestellt. Beim Kollegen dasselbe. Abflugtag war zwar derselbe wie ursprünglich geplant, trotzdem verlor man durch den relativ späten Nachmittagstermin und den langen Aufenthalt in Paris beinahe einen Tag. Bitter! Aber immerhin wurde das angepeilte Spiel nicht auf den Freitag- sondern auf Sonntagabend terminiert, was für uns das Ganze gerade noch einigermassen erträglich machte. Und trotzdem, Darwin wird zumindest von mir in Zukunft (aus Trotz) gemieden.

Und irgendwann kam er dann, der lang ersehnte Tag der Abreise, wo wir wie geplant von Genf zuerst nach Paris und von dort nach ein paar Stunden Aufenthalt zur späten Stunde von Air France in den Süden Frankreichs gebracht wurden. Natürlich umgibt einem auch als Vielflieger vor dem Einsteigen ein etwas mulmiges Gefühl wenn man weiss, dass eine Maschine erst vor kurzem dort abgestürzt war, wo man auch darüber fliegen wird. Zum Glück hatten wir allerdings kein Problem auf allen vier Flugstrecken, um das vorneweg zu nehmen. Kurz vor Mitternacht setzte die Air France Maschine etwas verspätet dann auf dem schön gelegenen Rollfeld am Flughafen Marseille Provencal auf und wir hatten Glück, dass wir gerade noch mit Ach und Krach den letzten Bus als letzte zwei Mitfahrer erreichten.

Nach etwas mehr als 20 Minuten Fahrt vorbei an massenweise Plattenbauten erreichte man die Innenstadt, wo wir zwei mit der Metro noch bis zum Hotel fuhren. Dort noch die letzten Nerven des Tages aufgebraucht, als der junge Herr an der Reception doch penetrant behauptete, dass wir das Hotel noch zahlen müssen. Irgendwie schaffte ich ihn zu überreden über die Sache zu Schlafen und das Ganze doch morgen zu regeln. Für uns ging es dann also endlich nach einem langen Anreisetag in die Horizontale. Pünktlich am nächsten Morgen standen wir an der Reception, wo man sich bei uns für den forschen Jüngling entschuldigte und versicherte dass alles bereits im Voraus bezahlt war. Was wäre denn anderes von uns Schweizern zu erwarten?

Allgemein sollte heute einer der besten Tage des noch relativ jungen Jahres werden. Denn angesagt war ein Ausflug nach Cassis, einem malerischen Fischerstädtchen, östlich von Marseille an der Mittelmeerküste gelegen. Bei wunderschönem Wetter machten wir uns also per Zug auf ins Städtchen, wobei von dem noch nicht viel zu sehen ist, wenn man in Cassis ankommt. Erst nach einer knappen halben Stunde Fussmarsch erreicht man langsam das Zentrum. Der Weg dorthin führt durch Saatfelder und schöne Anwesen und wurde von keinem von uns zwei als störend empfunden, zumal auch die Sonne mit aller Kraft schien und keine Wolke am Himmel zu finden war. Das Dörfchen selbst liegt malerisch zwischen Felsen eingebettet a der Côte dAzur und wir entschieden uns für eine Erkundungstour der Region, welche schlussendlich mehrere Stunden beanspruchte. Insgesamt eine wirklich sehenswerte Region. Zu Mittag wurde auch gespeist, etwas saftiger als das Steak meines Begleiters war dann die Rechnung, mit einem Bierpreis von beinahe zehn Franken, aber man göt sih ekatlih ja sost ihts…

So verging der Tag in Windeseile und wir machten uns dann irgendwann wieder auf um nach Marseille zu kommen, wo man den Abend gemütlich ausklingen liess und einige algerische Spezialitäten beim Quartierrestaurant geniessen durfte.

Und dann kam er auch schon, der Spieltag. Ursprünglich hatte man noch mit den Partien in Nizza und Montpellier geliebäugelt, beliess es aber bei diesem Kracher, um noch etwas mehr Zeit den kulturellen Dingen zu widmen. Und dies tat man dann auch. Neben einem Stadtrundgang besuchten wir auch das eine oder andere Museum, wobei eher moderne Kunst im Vordergrund stand. In einem alternativen Restaurant genoss man dann noch ein überaus guten Schokoladenkuchen sowie ein obligates Glas gelben Götternektar, ehe die Uhr auch schon langsam gegen den Abend zuschritt. Da man mit einem regelrechten Chaos in Stadionnähe rechnete ging es dann auch schon knapp drei Stunden vor Anpfiff auf die Metro, wobei gesagt werden muss, dass wir einen Teil der Strecke noch zu Fuss hinter uns brachten und uns auf dem Weg noch verpflegten, um das teure Stadionfood meiden zu können. Die frühe „Areise“ ar da auh tatsählih ei Sege, de als ir or de Stadio akae gig alles druter ud drüber. Andrin und ich liefen nicht nur zufällig in einen Mob von Marseille-Hauer hinein, die vermummt Steine auf Polizei und den Mannschaftscar von PSG schmissen, sondern mussten auch wieder fluchtartig kehrt machen, um nicht von einem Fluggeschoss oder Tränengas ausser Gefecht gesetzt zu werden.

Also schnell mal einen Rückzieher gemacht und das Ganze aus der Ferne beobachtet. Waren schon ein paar üble Hauer zugegen (sogar vom freundlich gesinnten Sampdoria) und neben viel Pyros und Donnerschlägen kam es zu mächtig Krawall und Sachbeschädigungen. Zumindest vom letzteren bin ich nicht sonderlich Fan. Der Hass gegen PSG ist hier allgegenwärtig. Nur gut sind die Zeiten von den Pariser Fangruppierungen wie die ekate „Bouloge Boys“ orei, sost hätte ich hier schwarzgesehen. Allerdings muss ich sagen, vor Ort musste man keine Angst haben, wenn man sich nicht an den brenzligen Orten aufhielt und darum war die Stimmung bei den restlichen Fans (unter anderem auch viele Familien) recht entspannt.

Nach dem Aufruhr ging es für uns dann langsam ins Stadion, wo wir unsere Plätze im obersten Rang der Gegentribüne einnahmen. Der Moment wenn man diese Prachtsbaute das erste Mal von innen sieht ist unbeschreiblich. Einfach nur wow! Für mich im Moment das schönste Stadion der Welt. Unsere Plätze waren auch ganz schön, mit netter Sicht auf die beiden Heimkurven. Der Support bereits eine Stunde vor der Partie ganz ordetlih ud die Zeit ergig ie i Flug, ehe der Eilauf der Spieler für de ähste „Wo“ Moet sorgte. Und zwar für einen mit drei Ausrufezeichen. Zu Beginn wurde nämlich eine gigantische Choreo über alle vier Tribünen präsentiert, wobei wir das Glück hatte, auf der Triüe zu sitze, o „ur“ laue Fähhe geschwenkt wurden. Eine unbeschreiblich gigantische Choreo.

Da kommt man ja bereits vor Spielbeginn nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. Durfte nur noch das Spiel nicht enttäuschen. Und dies tat es auch überhaupt nicht. Von starkem Heimsupport angetrieben erarbeiteten sich die Gastgeber immer wieder Chancen zum Führungstreffer gegen den Erzrivalen. Bei Ecken für die Hauptstädter schwappte die Stimmung jeweils in puren Hass über und Lavezzi tat einem richtig leid, als er von diversen Gegenständen an der Eckfahne eingedeckt wurde und die Partie erst nach mahnenden Worten des Schiedsrichters in Richtung Fans weitergeführt werden konnte. Und dies auf der Haupttribüne. Hier schenkte man sich wirklich gar nichts.

In der 30. Minute bei einem weiteren Angriff der Hausherren dann kollektive Ekstase bei den 8 Zuschauern. Topscorer André-Pierre Gignac netzte zum 1:0 für die „Marseillais“ ei. Doch nur fünf Minuten später (35.) kehrte im Velodrome, welches heute einen neuen Zuschauerrekord verzeichnete, Totenstille ein. Blaise Matuidi traf mit seinem schwachen Fuss per Schlenzer wunderschön ins Lattenkreuz zum 1:1 Ausgleich. Lediglich im rundum vergitterten Gästesektor gab es kein Halten mehr. Doch OM liess sich von diesem Traumtor nicht beeindrucken und erneut war es Goalgetter André-Pierre Gignac, der in der 43. Minute die Pariser mit seinem Tor zum 2:1 schockte. Die Stimmung nun gigantisch; kaum in Worte zu fassen, was da abging. Alle lagen sich in den Armen und in den beiden Kurven wurde reichlich pyrotechnisches Material gezündet.

Im zweiten Durchschnitt zeigte die Gästetruppe aber, wieso sie als Titelaspirant Nummer eins in Meisterrennen gingen. Mit gutem Spiel gegen den Ball und einzelnen Nadelstichen, von denen der erste der Brasilianer Marquinhos in der 49. Minute zum 2:2 Ausgleich nutzen konnten und nur zwei Minuten später (51.) bugsierte Jérémy Morel, nachdem er von Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic gestört wurde denn Ball unglücklich ins eigene Tor. Marseille-Coach Bielsa reagierte und brachte Ocampos für den unglücklichen Thauvin, doch auch der konnte die knappe und darum umso bittere 2:3 Niederlage gege de „Feid aus de Norde“ iht mehr abwenden. Für einen letzten Aufreger sorgte noch Andrew Ayew, der in der Nachspielzeit noch den roten Karton für ein überhartes Einsteigen präsentiert bekam. Danach war Schluss. Schade, dass es im eigenen Hexenkessel nicht für mehr gereicht hat. Und trotzdem, ein Spitzenkampf mit fünf Toren sieht man auch nicht alle Tage. Für die Zeitungen am nächsten Tag war allerdings klar, dass der Titel hiermit zum Ding der Unmöglichkeit geworden ist.

Nach einer ruhigen Nacht hiess es am nächsten Morgen für uns wieder in die Heimat aufzubrechen, mit im Gepäck Erinnerungen an ein geniales Stadion, schöne Strände mit hellblauem Wasser in Cassis und an eine Stadt in der man sich, wenn man keinen Marseille-Trainer trägt, gleich ein wenig unwohl fühlt.

Grasshoppers Zürich – Neuchâtel Xamax (05.09.15)

„I der Frede spürt a, as Heiat ert ist ud liet & erisst sie uso ehr!“ Dies steht auf de Spruchband im Titelbild dieses Beitrages geschrieben. Fotografiert wurde der Text, dem auch ich als neutraler Betrachter absolut zustimmen kann anlässlich des Legendenspieles im Zürcher Hardturm. Genau, richtig gelese. Niht eta i Letzigrud fad oe geate Partie statt, soder i „ihre“ ‘eier, de altehrwürdigen Hardturmstadion zu Zürich.

Und da so ein Spiel wohl die letzte Möglichkeit bietet, dem Hardturmareal bei einem Fussballspiel einen Besuch abzustatten, wollte auch mir zusammen mit meinem Namensvetter und Kollege Sergio die Möglichkeit nicht entgehen lassen, dem Legendenspiel beizuwohnen. Gespielt wurde zwar lediglich auf einem verkleinerten Feld und nur jeweils zweimal 25 Minuten, da ich aber solche von der Fanseite auf die Beine gestellte Aktionen würdigen will, konnte man darüber getrost hinweg sehen. Diese Tatsachen rufen natürlich zwangsläufig Teile der Hopperpolizei auf den Plan, ich will mich aber jetzt gar nicht gross für einen solchen speziellen Spielbesuch rechtfertigen müssen.

Zumal vor Ort noch einige weitere Gleichgesinnte ausgemacht werden konnten. Tendenziell galt es heute aber unauffällig zu bleiben, sei dies nun wegen der nicht überall beliebten Leidenschaft meinerseits viel eher aber wegen meiner Liebe zum FC St. Gallen, auf den man hier äusserst schlecht zu sprechen ist.

Bei diesem besonderen Anlass konnte man aber auch dem Erzfeind einmal einen Besuch abstatten, da sich der Eintrittspreis sehr loyal ausrichtete und keiner von uns dreien wirklich wusste, wie viele Leute das ganze Spektakel dann überhaupt anlocken würde. Schlussendlich waren es ganze Zuschauer, die für einen offiziell ausverkauften Hardturm sorgten. Und auch wenn man dem Gegner nur gerne Lob eingesteht, muss ich sagen, dass die heutige Partie sowie der ganze Anlass sehr gelungen waren. Ein Volksfest für alle Beteiligten, auf dem nicht nur die Pyromanen mehr als auf ihre Kosten kamen sondern auch Jung und Alt, wobei letztere sicherlich noch einige der Akteure besser kennen sollten. So spielten neben nationalen Grössen wie Stéphane Chapuisat und Ruedi Elsener auch ein gewisser Mats Gren, der extra aus Schweden anreiste, sowie Goalie Engel, den ich nach ein paar Minuten mit einem ähnlich schnell reagierenden GC-Fan davor bewahrte, zusammen mit dem Tor nach hinten zu fallen.

Während der Partie, die übrigens durchaus sehr ansehnlich war und aufgrund des verkleinerten Spielfeldes mit 10:8 äusserst torreich endete, wurde vom Heimanhang gut supportet, der sich auf den noch bestehenden Estraden des abgerissenen Stadions niederliess. Allgemein war die Gegend ziemlich verlassen und daher nett anzusehen, so konnte man zum Beispiel auf einem gegenüberliegenden Parkhaus einige Bäume entdecken, die sich die Gegend wieder langsam zurückerobern.

Nach den 50 Minuten war Schluss und die Herren ausser Puste und es gilt beiden Zürcher Anhängerschaften ein Kompliment auszusprechen, da man bei GCZ für ein einmaliges Volksfest sorgte und bei den FCZ-Hooligans sowie ihrer Entourage bewusst auf einen Angriff verzichtete. Es wäre selten ein so leichtes Unterfangen gewesen die Hüpfer anzugreifen aber ich finde es schön, dass man hier aufgrund der Familien und der ganzen Thematik dem Anlass Respekt zollte und den Hass für einmal auf der Seite liegen liess.

Apropos Hass, den ich trotz allem weiterhin beim Kürzel GCZ verspüre gebe ich ihnen bei einem Anliegen Recht: Es braucht ein neues Stadion, und zwar jetzt!

Newcastle United – Chelsea FC (26.09.15) Als ih or etas ehr als eie Jahr das erste Mal i daals leere St. Jaes Park zu Neastle stad, wusste ich, dass ich hier unbedingt einmal ein Spiel erleben möchte. Dass sich dieses Szenario allerdings bereits im Folgejahre zutragen würde, hätte ich nicht gedacht. Doch eines schönen Tages stach mir die neue Verbindung von Mister Easy direkt nach Nordengland ins Auge und da konnte man natürlich einfach nicht widerstehen.

Zumal an diesem Wochenende gleich zwei der drei grossen Vereine im Norden Englands besucht werden konnten. Dies, weil das Heimspiel von Middlesbrough auf den Sonntag verschoben wurde. Mit Claudio war ebenfalls ziemlich schnell ein starker Interessent und später auch Reisekumpane gefunden. Diese Reise begann a Freitagahittag ud so ahte sih „Sitzerlads fiest Boot Boy“ ah getaer Areit dara, schnell alles Mögliche in die erstbeste Tasche zu werfen und auf die Metro zu sprinten. Am Bahnhof wurde noch schnell Pfund abgezapft und weiter ging es an den Genfer Flughafen. Dort wartete bereits der Kollege aus de „fere Oste“ aka shöste Stadt der Sheiz. Während dem knapp zweistündigen Flug sorgte das Spiel Fifa 12 für Belustigung, welches Claudio plötzlich auf seinem iPad hervorkramte. Somit die Flugreise generell kurzweilig, ehe die beiden erwachsenen Kinder den mir bereits vertrauten Weg bis ins Hotel nahe dem Bahnhof hinter sich brachten. Danach tauchte man ab in das berühmte Nachtleben von Newcastle, ehe man erst am nächsten Morgen wieder zum Luft holen auftauchte, beziehungsweise einige Stunden Schlaf nachholte.

Rückblickend muss ich der Stadt am Fluss Tyne zurecht den Slogan Partystadt der Insel attestieren. Selten habe ich eine Stadt mit einer solchen Dichte an wirklich guten Clubs gesehen. Mit adretter Kleidung lassen sich hier definitiv ganz interessante Nächte verbringen, wer aber nicht spurt bezüglich der Kleiderwahl wird da schon al it de Worte „too asual“ ageiese. Des Weitere ist der typishe Clugäger hier iht Jahre sondern eher dreissig Jahre alt und sowohl in männlicher als auch weiblicher Form gut vertreten.

Vielleicht wurde darum die Partie der Toons auf den Abendtermin der Premier League gelegt, dass sich die wirklichen Geordies vom Rausch erholen können, während wir noch der Küste rund um das nette Tynemouth einen Besuch abstatteten. Und dann kam er auch schon bald, der Moment als wir den mächtigen St. James Park betraten. In meiner Liste hat dieser Ground sicherlich einen Top-3-Platz inne und dies obwohl das Spielfeld leicht schräg abfallend verläuft, was an den Banden unschwer zu erkennen ist.

Zu Gast in Nordengland ist mit Chelsea niemand geringeres als der amtierende Meister aus der Hauptstadt. Dass das Stadion mit 88 Zuschauer dennoch nicht restlos ausverkauft war, lässt sich mit einem Blick auf die Tabelle erklären. Statt um die Titelverteidigung respektive um die internationalen Plätze spielen die beiden Teams nach einem katastrophalen Saisonstart in mehr oder weniger prekärer Lage gegen den Abstieg. Während ich bei Chelsea eine Wende für eine Frage der Zeit halte, könnte die Saison bei Newcastle fatal enden, wenn sich hier nicht bald etwas ändert. Denn kommt die baldige Kehrtwende nicht, könnte es sein, dass mein sein Derby gegen den anderen Krisenclub Sunderland bald in der zweiten Liga austragen darf.

Warum also heute nicht den Aufwärtstrend starten, zumal den Magpies die Londoner mitsamt Trainer Jose Mourinho gut liegen. Und so war es dann auch, die Schwarz-Weissen führten nach einer guten Stunde verdient mit 2:0 und die Welt war bei allen Anwesenden mehr als in Ordnung. Von Anfang an dabei war mit Kevin Mbabu übrigens auch ein Schweizer, der Ex-Barca-Spieler Pedro gut aus dem Spiel nahm und ein vielversprechendes Debut gab. Bei den Hauptstädtern sorgte erst die Einwechslung von Ramires für frischen Wind. Der agile Brasilianer war es dann auch, der zehn Minuten vor Schluss mit einem satten Abschluss in den Winkel für den Anschlusstreffer besorgt war. Nun hörte man auch erstmals die knapp 4000 Anhänger der Blues, die vorher stimmungstechnisch gegen ein gut aufgelegtes Heimpublikum klar den Kürzeren zogen.

Und wie so oft, wenn es einer Mannschaft nicht sonderlich läuft, fing sich Newcastle nach einem ärgerlichen Standard kurz vor Schluss doch noch den 2:2 Ausgleich. Insgesamt war das Gezeigte aber sicherlich besser als jenes in den vorherigen Auftritten. Der Start einer Serie sollte es aber dennoch nicht bedeuten, wie die zerschmetternde Kanterniederlage am Folgewochenende in Manchester eindrücklich aufzeigte.

Trotz der sportlichen Misere von nur fünf Siegen resultierend aus den letzten 25 Partien bot der St. James Park einen mehr als würdigen Rahmen für das 300. Spiel im nunmehr 200. Stadion, dass ich bisher besucht hatte. Dies darf dann auch mal angemessen gefeiert werden.

Auslik Coming up

Das neue Jahr wird gemächlicher angegangen, wie in untenstehender Grafik unschwer zu erkennen ist. Generell wird die Anzahl Spiele im 2016 aus verschiedenen Gründen rückläufig sein. Neben viel Unterklassigem in der Region stellt die Reise um Karfreitag mit dem Testspiel im Aviva Stadium sowie dem Länderpunkt Nordirland am Folgetag sicherlich ein erstes Highlight dar.

Weiter entfernte Wunschdestinationen wären sicherlich einmal die Türkei, Armenien oder Georgien. Aber wer weiss, wie sich das Jahr entwickelt. Trotz allem wünsche ich allen Fussballfreunden und sonstigen Lesern nur das Beste für das neue Jahr. Seien dies nun erfüllte Stunden mit der Familie, dem Herzensverein nachdem man einen langersehnten Sieg über den Erzrivalen feiert oder einfach im Alltag.

Von mir wird es auf jeden Fall weiterhin regelmässige Beiträge im Blogstil geben und zum Jahresende hin ein wenig professioneller hergestelltes Magazin. In diesem Sinne allen nur das Beste!