Es Lebe Die Tradition
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Dritte Ausgabe 2 / 2015 Halbzeit www.andrinunterwegs.ch ES LEBE DIE TRADITION INHALT: Lichtschimmer in Zeiten von Red Bull Best of Groundhopping 2015 Traumelf Fussball im Land der unbegrenzten Möglichkeiten INHALT Es lebe die Tradition! Traumelf à la Andrin Unterwegs Amerika – Fussball nach Plan? Best of Groundhopping 2015 Zahlen, Fakten & Spieleübersicht Ausblick Lange ist es her, als man das erste Mal eine Ausgabe der Dritten Halbzeit auf seinem Desktop oder dem Smartphone überflog. Ähnlich lange, so scheint es mir zumindest, habe ich mit der Frage gerungen, ob das Magazin denn wirklich nochmals erscheinen sollte. Denn trotz ausschliesslich positiven Rückmeldungen ist es insgesamt ein riesiges Stück Arbeit, was neben dem eigentlichen Beruf und der Blogverwaltung zusätzlich einen erheblichen Anteil an Zeit in Anspruch nimmt. Schlussendlich stelle ich mich aber der erneuten Herausforderung, einerseits weil ich es mir fest vorgenommen habe, andererseits weil wirklich es viel zu erzählen gibt. Vom persönlichen Groundhopping Best-Of des laufenden Jahres über die obligaten Statistiken bis hin zu einer Bericht über die USA. Des Weiteren ist neben dem Ausblick sowie der persönlichen Traumaufstellung auch viel anderes auf den folgenden Seiten zu finden. Nichtsdestotrotz galt es, das Magazin neu zu strukturieren. Der administrative Aufwand führte zur Entscheidung, die Dritte Halbzeit nur einmal und zwar jeweils zum Jahresende hin zu publizieren. Gründe dafür sind in vielen Belangen zu finden. Die Entscheidung birgt allerdings auch Vorteile. So bleibt mir mehr Zeit für die Ausarbeitung sowie die Möglichkeit, auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Des Weiteren überbrückt ein bisschen Lektüre die Winterpause ideal, die für uns Freunde des runden Leders besonders einfältig ist und nicht selten kaum ein Ende zu nehmen scheint. Ebenfalls ein wichtiges Anliegen war es mir, das Magazin in Zeichen des Kommerzes werbefrei zu halten. Somit wirft das ganze Projekt in keiner Weise finanziellen Profit ab. Falls es dennoch Leser geben sollte, die die folgenden Seiten entlohnen wollen, wurde auf meinem Internet-Auftritt unter der Kategorie Unterstützen eine Funktion eingerichtet. Diese erlaubt, die Dritte Halbzeit mit einem selbstgewählten Betrag zu würdigen. Schlussendlich bleibt mir nur noch der Verweis auf die Vorschau am Ende des Magazins sowie die Entschuldigung für allfällige Rechtschreibefehler und die recht simple Gestaltung des Layouts. Abschliessend möchte ich noch meinem gleichnamigen Kollegen für die Optimierung des Titelblattes einen Dank aussprechen. Dieses zeigt meine Silhouette linkerhand und den Illustrator neben mir an einem Sommertag am Spielfeldrand im schweizerischen Kreuzlingen. Yours Sincerely, Andrin B. (andrinunterwegs.ch) Es lee die Traditio! Geschichten, die in Zeiten von Red Bull wieder Hoffnung machen NEUCHÂTEL XAMAX: Nach einer kuriosen Übernahme durch den tschetschenischen Geschäftsmann Bulat Tschagajew im Mai 2011 ging es mit dem Traditionsclub am Ufer des Neuenburgersees statt schrittweise wieder bergauf plötzlich bergab und dafür umso schneller als allen Beteiligten lieb war. Die Talfahrt fand ihren Tiefpunkt anfangs 2012, als sich die Schweizer Fussballliga aus finanziellen Gründen resultierend durch etliche diffuse Machenschaften des neuen Clubbosses gezwungen sah, dem Verein die Lizenz zu entziehen. Und es kam wie so oft in solchen Situationen. Tschagajew wanderte ins Gefängnis und der Club musste aufgrund Misswirtschaften Konkurs anmelden. Notabene mit einem neuen Stadion, geplant für die oberste Spielklasse der Schweiz. Durch den Ausschluss vom Spielbetrieb in der Super League wurde die damals in der fünfthöchsten Spielklasse aktive zweite Mannschaft plötzlich zur 1. Mannschaft. Einige treue Seelen auf und neben dem Platz blieben dem Verein aber treu und ihnen ist es nun zu verdanken, dass sich der Verein nach einem Zusammenschluss mit einem lokalen Viertligisten wieder zurückgemeldet hat und seit aktueller Saison nach diversen Aufstiegen im Mittelfeld der zweiten Schweizer Liga (Challenge League) steht. Einen Besuch auf der Neuenburger Maladière spare ich mir somit auf, bis man irgendwann einmal mit dem geliebten FCSG zu Gast bei Freunden sein wird. Selbstredend natürlich für ein Spiel der Super League. AC BELLINZONA: Ziemlich ähnlich trug sich das Ganze ein Jahr später im Süden der Schweiz zu, als die Associazione Calcio nach der Vizemeisterschaft in der zweiten Liga ebenfalls aufgrund massiver Schulden Konkurs anmelden musste. Nur durch die (seltene) Grosszügigkeit wurde eine Anfrage der Leventiner gutgeheissen, statt in der neunten Liga in der 6. und damit der höchsten regionalen Spielklasse wieder einsteigen zu dürfen. Die Liga wurde dann auch prompt gewonnen, und auch in der 2. Liga interregional belegt man zur Winterpause den Platz an der Sonne. Denn Ticinesi wäre es definitiv zu gönnen, wenn in der Sonnenstube der Schweiz die Sonne auch weiterhin auf dem Fussballplatz scheinen würde. CS SEDAN ARDENNES: Ebenfalls ein Aufwärtstrend ist im Nordosten Frankreich auszumachen, wo der ehemalige Erstligist CS Sedan im gleichen Jahr wie die AC Bellinzona aus selbigen Gründen in die 5. Liga verbannt worden ist. Nach der Vizemeisterschaft und zwei Aufstiegen in Folge rennen die Rot-Grünen nun in ihrem grossen Stadion wieder vor etwas mehr Zuschauern der nächsthöheren nationalen Liga entgegen. SV DARMSTADT: Freitag, der 26. Oktober 2007 in der Oberliga Hessen. Rund 2200 Zuschauer sehen wie der SV Darmstadt gegen einen gewisser SC Waldgirmes spielt. Die Partie gibt nicht viel her und Darmstadt verliert an diesem kalten Oktoberabend knapp mit 1:2. Wir machen einen Sprung in die Gegenwart und lassen somit etwas mehr als achte Jahre hinter uns. Der SC Waldgirmes spielt momentan in der Verbandsliga Hessen und besetzt dort einen Platz im sicheren Mittelfeld. Es folgen Siege auf Niederlage, man agiert mal erfolgreicher mal weniger. Umso erstaunlicher ist der Aufstieg der Gastgeber an jenem Spätherbsttag im Jahre 2007. Zur Winterpause steht der SV Darmstadt nämlich auch im Mittelfeld der Tabelle. Allerdings in der Bundesliga, der höchsten Spielklasse im Lande der Weltmeister. Bald wird wahrscheinlich auch der Glubb in Darmstadt anklopfen, um zu fragen, wie man zweimal in Folge aufsteigt. Das Rezept ist einfach. Unendlicher Kampf und Leidenschaft. Jeder geht für jeden, denn gewonnen kann eine Partie nur gemeinsam. Diese demonstrierte bereits das Hitchcock-Finale in der Relegation gegen Arminia Bielefeld. Darmstadt verlor zuhause mit 1:3 und nur noch die kühnsten Optimisten im Lager der Lilien glaubten an einen erstmaligen Aufstieg der Hessen. Doch die SVD strafte seine Zweiflern Lügen. In einer der unterhaltsamsten Partien der Neuzeit gewannen Schusters Truppe doch tatsächlich das Rückspiel mit 1:3 und durfte/musste oder besser gesagt wollte in die Verlängerung. Dort allerdings ein Rückschlag. Arminias Lebensversicherung Kaper Przyyłko traf sechs Minuten vor Ablauf der Verlängerung. Die Bielefelder Alm bebte angesichts der vermeintlichen Rettung. Doch Darmstadt kam noch mal, währenddessen lief bereits die Nachspielzeit. Und wie sie kamen. Mit der letzten Chance für die Gäste bugsiert Elton da Costa das Leder in die Maschen. Der Aufstieg in die zweite Liga. Knapp ein Jahr später hiess es dann aber wieder Abschied nehmen. Allerdings mit der Destination Oberhaus. Das Böllenfalltor wird auf jeden Fall besucht. Wenn möglich gegen den FC Augsburg. Ein weiterer kleiner Verein der den deutschen Fussball zu dem macht was er ist; abgesehen vom Titel her spannend und immer für eine Überraschung gut. Sei es in Liga 1 oder 3, Hauptsache Darmstadt ist dabei. Trauelf À la Andrin Unterwegs Natürlich ist es längst überall bekannt, dass Groundhopper die eigentlichen Experten im Fussball sind. Doch wie würde denn eigentlich eine Aufstellung der Neuzeit bei einem solchen Exemplar aussehen? Ein Selbstversuch. Antoine Griezmann Álvaro Morata Riyad Mahrez Marco Verratti Paul Pogba Luka Modrić Leighton Baines Jan Vertonghen Benedikt Höwedes Antonio Valencia Petr Čeh Bildquelle: http://www.tillintallin.de/wp-content/uploads/2014/06/fussball-aufstellung-1440x900.jpg Tor: Petr Čech ist und bleibt für mich einer der besten Torwarte der Welt. Sei es als Penaltykiller im legendären Champions League Finale 2012 oder weil er wieder einmal mit einem grandiosen Reflex auf der Linie glänzt. Verteidigung: Mit dem typischen Engländer Baines als linker Verteidiger sowie dessen Ligakumpanen Jan Vertonghen ist die linke Seite jedem Angriff gewappnet. Den zweiten Part als Innenverteidiger würde Benedikt Höwedes übernehmen, die treue Schalker Seele, die seit Jahren erfahren und überlegt als Captain agiert. Rechtsaussen wird Antonio Valencia aufgestellt, der mit Zug nach vorne für die nötige Pace zuständig ist. Mittelfeld: Keiner verteilt die Bälle in einer solchen Ruhe und Eleganz wie der Kroate Modric, der seine Vorderleute mit manch genialem Ball die Chance auf einen Abschluss eröffnet. Links und rechts sind zwei technisch beschlagene Fussballer am Werk, die auch als Individuum für einen Geniestreich gut sind und den Unterschied ausmachen können. Sturm: Mahrez ist momentan wohl der Mann der Stunde, wobei er als hängende Spitze mit seinem Spielwitz und der genialen Ballkontrolle meiner Meinung nach noch mehr zur Entfaltung kommt. Den Doppelsturm bilden mit Griezmann und Morata wiederum zwei filigrane Techniker, die eine Abwehr vor beinahe unlösbare Probleme stellen und beide trotz des zarten Alters bereits Erfahrung aus den Top-Ligen der Welt mitbringen.