23. Jahrgang • 2010 • Nr. 5/9. Dezember 2010

Zeitung der Justus-Liebig-Universität Gießen

Wo Gießener Biologen Mee- Wie der Hochschul- Wo gebaut wird: Am Campus Wo der wissenschaftliche resforschung auf höchstem rat die Universität be- Naturwissenschaften entsteht Nachwuchs im Mittelpunkt 3Niveau betreiben: Das mit 4/5gleitet: Das uniforum 6ein neues Instituts- und Hör- 11steht: Beim Akademischen Beteiligung der JLU aufgebaute stellt das Gremium, seine Mitglieder saalgebäude für die Chemie. Der Festakt wurden zahlreiche Preise DAAD-Exzellenzzentrum für Mee- und deren Arbeit vor, die sich durch Neubau wird sechs Institute und 20 verliehen. Die Festrede hielt der resforschung CEMarin in Kolumbien die Novelle des Hessischen Hoch- leistungsstarke Großgeräte beher- Parlamentarische Staatssekretär im wurde feierlich eröffnet. schulgesetzes verändert hat. bergen. Er soll 2013 fertig sein. BMBF Dr. .

Rekord bei Wahlaufruf Studierendenzahlen Von Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Rund 5.600 Erstsemester zum Winter- JLU-Präsident semester – Gesamtstudierendenzahl liegt bei 24.200 Die sogenannten „großen“ Universitätswahlen finden cl. Die JLU ist weiter auf Wachs­ an der Justus-Liebig-Universi­ tumskurs. Das belegen auch die tät in diesem Wintersemester aktuellen Studierendenzahlen: vom 20. Dezember 2010 (Ver­ So haben zum Wintersemester sendung der Briefwahlun­ rund 5.600 Erstsemester, da­ terlagen) bis 25. Januar 2011 runter rund 900 Master-Studie­ (Ende der Urnenwahl) statt. rende, ihr Studium an der JLU Die Wahl erfolgt nach dem aufgenommen – damit wird der Hessischen Hochschulge­ Rekord des Vorjahres noch über­ setz vom 14. Dezember 2009 troffen. Insgesamt sind derzeit und der Wahlordnung der rund 24.200 Studierende an der JLU vom 7. November 2008 JLU eingeschrieben und damit in der Fassung des Ersten erneut mehr als im Vorjahr. Er­ Änderungsbeschlusses vom höht hat sich auch die Zahl aus­ 11. Februar 2009. ländischer Erstsemester von 476 Als Mitglieder der Justus- auf 550. Liebig-Universität wählen Sie „Die kontinuierlich steigen­ zentral die Vertreterinnen de Auslastung zeigt auch, dass und Vertreter Ihrer Gruppen die JLU ihre Verantwortung für für den Senat und für die die doppelten Abiturjahrgänge Fachbereichsräte. Als Studie­ wahrnimmt“, so JLU-Präsident rende wählen Sie außerdem Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. So Ihre Vertreterinnen und sind die Studienplatzzahlen in Vertreter für das Studieren­ mehreren Fächern gestiegen, denparlament und die Fach­ zum Beispiel im Bachelor-Studi­ schaftsräte. engang BWL, in Psychologie (Ba­ Der Wortlaut des Gesetzes chelor und Master) sowie in Sport muss durch die Gremien der

(Lehramt für Gymnasien) und Foto: Franz Möller Universität und das Präsidi­ Sportwissenschaften (Master). um in demokratischer Weise Klausur am Computer: Im jetzt feierlich eröffneten Zentrum für fremdsprachliche und berufsfeldorientierte Kompetenzen (ZfbK) schrei- umgesetzt werden. Es kommt ben Studierende eine elektronische Klausur. In größerem Maßstab haben Studierende (und Lehrende) erstmals im Oktober eine E-Klausur bewältigt – im darauf an, Entscheidungen in Neues Zentrum in Lesesaal 1 der Universitätsbibliothek. Die neue Prüfungsform kam bei Prüflingen und Dozenten gut an. Allerdings erfordert sie eine intensive inhaltliche der Universität auf eine breite und technische Vorbereitung (siehe Seite 9). Basis zu stellen. Ich bitte Sie, neuen Räumen durch eine hohe Wahlbeteili­ Zentrum für fremdsprachliche und gung den Senat und die Fach­ berufsfeldorientierte Kompetenzen bereichsräte für ihre anste­ (ZfbK) feierlich eröffnet henden Aufgaben zu stärken. Ihre Stimme entscheidet über chb. „Wir bauen Brücken“, sag­ Top-Standort Mittelhessen die Zusammensetzung dieser te Direktorin Prof. Dr. Susanne Gremien mit und beeinflusst Göpferich (Fachgebiet Ange­ Herausragender Doppelerfolg für die Medizin: JLU als Standort des Deutschen Zentrums für damit den zukünftigen Weg wandte Linguistik) bei der feier­ unserer Universität. lichen Eröffnung des Zentrums Lungenforschung und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung ausgewählt – Gießener Prüfen Sie die Aussagen für fremdsprachliche und be­ Federführung, Kooperationen mit der Universität Marburg und weiteren Partnern der Listen der hochschul­ rufsfeldorientierte Kompeten­ politischen Gruppierungen zen (ZfbK) in der Karl-Glöckner- und entscheiden Sie dann, in Straße 5. Das Zentrum vereint chb. Der Anteil alter Menschen gleich eine Bestätigung für die Lungenerkrankungen gehö­ haben einen sehr großen Einfluss welche Hände Sie die Geschi­ fünf Bereiche, die an anderen an der Bevölkerung steigt ste­ herausragende Bedeutung des ren weltweit zu den häufigsten auf die Gesundheit der Weltbe­ cke der Universität und Ihres Universitäten als separate Ein­ tig; chronische Erkrankungen Medizinstandortes Mittelhessen. Todesursachen. Zurzeit existie­ völkerung, indem sie die Kontrol­ Fachs geben wollen. richtungen oder teilweise bis­ nehmen zu. Das Gesundheits­ „Am drittgrößten Medizinstand­ ren noch immer kaum effektive le schwerer, oft tödlicher Infek­ Ich wende mich vor allem lang überhaupt nicht existieren: system steht vor immensen He­ ort in Deutschland zahlen sich Therapiemöglichkeiten. Damit tionskrankheiten ermöglichen. an alle Studierenden der JLU: das Forum Sprachen & Kultu­ rausforderungen. Antworten Innovation und Kooperation in diese Erkrankungen dauerhaft Während wir jedoch heute viele Nehmen Sie Einfluss und be­ ren, der Bereich Außerfachliche zur Prävention und zu Thera­ exzellenter Forschung aus“, ist erfolgreicher behandelt werden der bekannten Infektionskrank­ teiligen Sie sich rege an der Kompetenzen, die Hochschul­ piekonzepten werden von der JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato können, sollen in einem „Deut­ heiten in Schach halten und Wahl zu Ihrem Studieren­ didaktik, ein Career Service so­ Wissenschaft erwartet. Das Bun­ Mukherjee überzeugt: „In der schen Zentrum für Lungenfor­ einige ganz ausrotten konnten, denparlament. Und ich bitte wie das im Aufbau befindliche desministerium für Bildung und engen und vertrauensvollen Zu­ schung“ die besten pneumologi­ treten paradoxerweise neue In­ alle Lehrenden: Weisen Sie in Alumni-Management. Forschung (BMBF) will mit den sammenarbeit mit der Universi­ schen Forschungseinrichtungen fektionskrankheiten auf, die für ihren Veranstaltungen noch­ „Durch die Integration in einem Deutschen Zentren der Gesund­ tät Marburg unter Einbeziehung zusammengeführt werden. die medizinische Forschung eine mals gesondert auf die Wah­ Zentrum wird sichergestellt, dass heitsforschung Kompetenzen aller weiteren Akteure in der Der gemeinsame Antrag des dramatische Herausforderung len hin. die verschiedenen Bereiche Hand bündeln und translationale For­ mittelhessischen Medizin, ins­ „UGMLC – Universities of Gies­ darstellen“, erklärt Koordinator Ich rufe alle Mitglieder der in Hand arbeiten und Synergien schung stärken, um somit einen besondere das privatisierte Uni­ sen and Marburg Lung Center Prof. Chakraborty. Ziel der HEAL- Universität zur Beteiligung erzielt werden, die sonst nicht maßgeblichen Beitrag zur Ver­ versitätsklinikum Gießen und von JLU, Universität Marburg EMERGE-Allianz ist es, eine an dieser Wahl auf. möglich wären“, ist sich Göpfe­ besserung der Vorbeugung, Di­ Marburg, liegt der Schlüssel zu und des Max-Planck-Instituts strukturierte schnelle Reaktion rich sicher. Zur Eröffnungsfeier agnose und Behandlung bedeu­ Erfolgen in der universitätsme­ für Herz- und Lungenforschung bei aufkommenden biologischen Prof. Dr. Joybrato Mukherjee hatten über 50 Gäste den Weg ins tender Volkskrankheiten zu leis­ dizinischen Spitzenforschung.“ in Bad Nauheim unter Gießener Bedrohungen durch Infektions­ neue Zentrum gefunden, darun­ ten. Die JLU wurde im November Federführung wurde von den erreger zu ermöglichen, indem ter Oberbürgermeisterin Diet­ ausgewählt, gleich in zwei Deut­ Lungenforschung Gutachtern besonders positiv be­ sie die Expertise der verschiede­ lind Grabe-Bolz, selbst JLU-Alum­ schen Zentren der Gesundheits­ gutachtet. nen Forschergruppen bündelt. na, und JLU-Vizepräsidentin Prof. forschung einen wesentlichen Gemeinsam mit der für For­ 27 Standorte hatten sich laut Physik-Schülerlabor Dr. Katja Becker. Beitrag zu leisten: im Deutschen schungsangelegenheiten zustän­ Infektionsforschung BMBF beim Wettbewerb für Grabe-Bolz wünschte allen Zentrum für Lungenforschung digen Vizepräsidentin Prof. Dr. den Aufbau von vier weiteren eröffnet Mitarbeitern des neuen Zen­ (DZL) und im Deutschen Zen­ Katja Becker beglückwünscht er Die Region Mittelhessen ist mit Deutschen Zentren der Gesund­ Besondere Förderung für Mädchen trums viel Erfolg. Becker hob trum für Infektionsforschung die Gießener Koordinatoren zu dem HEAL-EMERGE-Konzept heitsforschung qualifiziert. Ins­ die Bedeutung der neuen Ein­ (DZI). In beiden Fällen ist neben ihren Erfolgen: Prof. Dr. Werner (Hessian Alliance of Exzellence gsamt 77 Anträge wurden durch cl. Auch in der Physik gibt es nun richtung für die JLU hervor. Die weiteren Partnern die Philipps- Seeger und Prof. Dr. Dr. Fried­ in Emerging and Emergency In­ international besetzte Experten­ ein Schülerlabor, in dem Schüler Gründung des ZfbK sei eine gu­ Universität Marburg beteiligt. rich Grimminger, Sprecher des fections) ebenfalls sehr positiv gremien begutachtet. Die ausge­ der Sekundarstufe I physika­ te Antwort auf die zahlreichen Die Entscheidung des BMBF „UGMLC – Universities of Gies­ beurteilt worden. Es handelt sich wählten Standorte sollen nun lische Sachverhalte erkunden neuen Herausforderungen, die bedeutet einen weiteren im­ sen and Marburg Lung Center“ um einen gemeinsamen Antrag ein Gesamtkonzept für die Zen­ können. Der Name „Physik in sich vor allem auch durch den mensen Erfolg für die JLU, ins­ (DZL) sowie Prof. Dr. Trinad der JLU Gießen, der Universität tren erstellen, das wiederum von Aktion – PiA“ soll hervorheben, Bologna-Prozess ergeben hätten. besondere für ihren Fachbereich Chakraborty, Dekan des Fachbe­ Marburg, des Paul-Ehrlich-In­ den Gutachtergremien abschlie­ dass Mädchen in dem Labor be­ Medizin, aber auch das gesamte reichs Medizin und Direktor des stituts in Langen und der Fach­ ßend bewertet werden wird. sonders gefördert werden. www.uni-giessen.de/cms/fbz/zen- lebenswissenschaftliche Um­ Zentrums für Medizinische Mi­ hochschule Gießen-Friedberg. tren/zfbk feld. Der Doppelerfolg ist zu­ krobiologie und Virologie (DZI). „Impfstoffe und Antibiotika www.bmbf.de www.uni-giessen.de/pia 2 • Uni aktuell uniforum • Nr. 5/9. Dezember 2010

betroffen. Reproduktionsme­ dizin gehört zu den zentralen „Deutliche Stärkung der Region“ Forschungsschwerpunkten des Gießener Fachbereichs Medizin. Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann übergibt LOEWE-Bewilligungsbescheide in Höhe von knapp neun Millionen Euro für Gemeinsam mit der Philipps- Universität Marburg und der die beiden Schwerpunkte Insektenbiotechnologie und Männliche Infertilität unter JLU-Federführung Fachhochschule Gießen-Fried­ berg steht in dem Projekt die chb/pm. „LOEWE funktioniert. ten, dass die Wissenschafts-und „eine gewisse Armut“. Die JLU gegen Malaria oder zur Konser­ das Max-Planck-Institut für che­ Identifizierung der krankheits­ Und das besonders gut an der Wirtschaftsregion insgesamt werde all ihre Potenziale nutzen, vierung von Nahrungsmitteln mische Ökologie in Jena als asso­ relevanten molekularen Signal­ JLU.“ Universitätspräsident Prof. deutlich gestärkt wird“, betonte um die Ansiedlung eines Fraun­ sowie neuer Produkte und Tech­ ziierte Partner beteiligt. pfade im Mittelpunkt. Ziel ist es, Dr. Joybrato Mukherjee brach­ die Ministerin. hofer-Instituts im Bereich der In­ nologien, zum Beispiel für den grundlagen- und krankheitsori­ te die Botschaft in zwei Sätzen Die „strukturbildende Funk­ sektenbiotechnologie in Gießen modernen Pflanzenschutz. Der MIBIE entierte Forschung zur Erarbei­ auf einen kurzen Nenner. An tion“ des Landesexzellenpro­ voranzubringen. LOEWE-Schwerpunkt „Insek­ tung verbesserter diagnostischer diese „Kurzfassung seiner Rede“ gramms LOEWE habe die JLU tenbiotechnologie“ zielt auf den Den LOEWE-Schwerpunkt „MI­ und therapeutischer Konzepte schloss er in einer ausführliche­ bestens genutzt, war sich Prof. Insektenbiotechnologie Ausbau der Kooperation beste­ BIE“ stellte der Leiter und Gieße­ bei männlicher Unfruchtbarkeit ren Redeversion die Dankeswor­ Mukherjee sicher. Erfolgreich hender Arbeitsgruppen und In­ ner Urologe Prof. Dr. Wolfgang zu verbinden. Unterstützt wer­ te in Richtung an. und zugleich vielversprechend Koordinator Prof. Dr. Andreas stitutionen zur „Gelben Biotech­ Weidner vor. Die beteiligten den die drei Hochschulen durch Denn die Wissenschaftsmi­ sei der Weg der Vernetzung Vilcinskas erläuterte die enor­ nologie“. Projektpartner sind die Wissenschaftler untersuchen assoziierte Partner: das Kinder­ nisterin Eva Kühne-Hörmann war an diesem Spätnachmittag mit „zwei schweren Bescheiden“, wie sie selbst sagte, nach Gießen gekommen. Sie übergab Mitte November in der Aula die Bewil­ ligungsbescheide über knapp neun Millionen Euro für zwei neue LOEWE-Schwerpunkte: Das Projekt „Insektenbiotech­ nologie“ wird von 2011 bis 2013 mit rund 4,5 Millionen Euro ge­ fördert, das Projekt „Männliche Infertilität bei Infektionen und Entzündung (MIBIE)“ erhält im gleichen Zeitraum gut 4,3 Mil­ lionen Euro. Die Ministerin, die sich hinterher noch Zeit nahm, mit den Wissenschaftlern ins

Gespräch zu kommen, händigte Fotos: Rolf Wegst zudem die Urkunden aus. Glückwünsche, Urkunden und vor allem viel Geld für Forschung erhalten die beteiligten Wissenschaftler der beiden LOEWE-Schwerpunkte Insektenbiotechnologie und MIBIE: (v.l.n.r.) Ministerin „Die LOEWE-Schwerpunkte, Eva Kühne-Hörmann gratulierte JLU-Präsident Prof. Joybrato Mukherjee, Prof. Andreas Vilcinskas (JLU), Prof. Ulrich Buller (Vorstand Fraunhofer-Gesellschaft), Prof. Helge Bode (GUF), Prof. Peter die federführend von der Uni­ Czermak (FH) sowie Prof. Wolfgang Weidner (JLU), Prof. Harald Renz (Uni MR) und Prof. Henning Schneider (FH). versität Gießen betreut werden, tragen wesentlich zur weiteren mit starken Partnern. Ebenso men Potenziale von „Insekten Universität Frankfurt, die Fach­ Infektionen und Entzündungen wunschzentrum Mittelhessen, Profil-und Strukturbildung der wie die Ministerin hob der Uni- auf Rezept“ – oder genauer: der hochschule Gießen-Friedberg des männlichen Reprodukti­ die Rheinisch-Westfälische Hochschule auf ihrem Schwer­ Präsident die Bedeutung hervor, Nutzung von aus Insekten ge­ und die Fraunhofer-Projektgrup­ onstrakts im Hinblick auf die Technische Hochschule Aachen, punktgebiet Lebenswissen­ außeruniversitäre Forschungs­ wonnenen und vervielfältigten pe Bio-Ressourcen. Außerdem Ursachen für die männliche Un­ die Tierärztliche Hochschule schaften bei. Die beteiligten einrichtungen in Mittelhessen Inhaltsstoffen zur Entwicklung sind das Fraunhofer-Institut für fruchtbarkeit. Eines von sechs Hannover und die School of Ve­ Kooperationspartner lassen anzusiedeln. An solchen Ein­ neuer Medikamente wie An­ Molekularbiologie und Ange­ Paaren ist, statistisch gesehen, terinary Medicine an der Univer­ aufgrund ihrer Expertise erwar­ richtungen herrsche hier noch tibiotika, zur Wundheilung, wandte Ökologie in Aachen und von ungewollter Kinderlosigkeit sität Pennsylvania/USA. Staatssekretär Ingmar Jung Große Universitätswahlen Chancen für zu Gast an der Uni das hessische JLU-Angehörigen sind bei den Wahlen zu Senat und Fachbereichsräten zur Stimmabgabe Hochschulsystem Der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst Autonome Hochschulen in einer informierte sich über Profil und Internationalisierungsstrategie der JLU aufgerufen – Studierende wählen außerdem Studierendenparlament und Fachschaftsräte gemeinsamen Strategie des Landes

Von Katrin Amling Stimmen, wie Sitze im Senat zu te, die von der Briefwahl keinen besetzen sind. Die Besetzung der Gebrauch gemacht haben, die pm. Im Rückblick auf die Hoch­ In diesem Wintersemester finden Sitze erfolgt dann durch diejeni­ Stimmabgabe an der Urne statt. schulleitertagungen am 1. Okto­ erneut die Wahlen der Vertrete­ gen Bewerber, auf die die meisten Wahlberechtigte können dabei ber in Kassel und am 9. und 10. rinnen und Vertreter aller Grup­ abgegebenen gültigen Stimmen unabhängig von der Zugehö­ November in Brüssel begrüßen pen (Professorengruppe, Gruppe entfallen sind. Die sich daraus er­ rigkeit zu einem bestimmten die Präsidentin der Philipps-Uni­ der Studierenden, Gruppe der gebende Reihenfolge gilt auch für Fachbereich in einem der sieben versität Marburg Prof. Dr. Katha­ wissenschaftlichen Mitglieder die gewählten Stellvertreter. Wahllokale die Stimme abgeben. rina Krause und die Präsidenten sowie Gruppe der administrativ- Die Anzahl der Sitze der vier Die Orte und Öffnungszeiten der der JLU und der Universität Kas­ technischen Mitglieder) für den Gruppen in den Fachbereichsrä­ Wahllokale sowie das Ende für sel, Prof. Dr. Joybrato Mukherjee Senat und die Fachbereichsräte ten bestimmt sich, soweit keine die Stimmabgabe durch Brief­ und Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep, aller Fachbereiche statt. Gemein­ Vergrößerung der Fachbereichs­ wahl sind aus den bereits aushän­ die Absicht des Hessischen Mi­ sam mit der Wahl der Mitglieder räte vom Senat beschlossen wur­ genden Wahlbekanntmachun­ nisteriums für Wissenschaft und werden jeweils auch stellver­ de, nach § 44 Abs. 2 HHG. gen ersichtlich. Kunst in einer abgestimmten tretende Gremienmitglieder ge­ Auch bei dem Wahlverfahren Neben der Eintragung in das und ganzheitlichen Strategie die wählt. Alle Angehörigen der JLU zu den Fachbereichsräten ist es Wählerverzeichnis ist die einzi­ Stärken und Potenziale aller hes­ sind bei diesen großen Wahlen entscheidend, ob ein Wahlvor­ ge Voraussetzung für die Stimm­ sischen Hochschulen sichtbar zu zur Stimmabgabe aufgerufen. schlag vorliegt oder mehrere abgabe an der Urne, dass sich die machen und zu fördern. Aus Sicht Mit den Neuwahlen zu diesen Wahlvorschläge eingereicht wur­ Wähler – sofern diese nicht min­ der Universitäten Gießen, Kas­

Foto: Christina Lott Gremien werden gleichzeitig den. Liegt nur ein Wahlvorschlag destens einem Mitglied des Wahl­ sel und Marburg ist es essenziell, Gruppenbild mit Justus Liebig: JLU-Kanzler Dr. Michael Breitbach, Staatsse- für die Gruppe der Studierenden vor, wird nach den Grundsätzen ausschusses vor Ort bekannt dass im Landesinteresse die auto­ kretär Ingmar Jung, JLU-Präsident Prof. Joybrato Mukherjee und JLU-Vize- auch die Wahlen zum Studieren­ der Mehrheitswahl (Persönlich­ sind – mittels Personalausweis, nomen Hochschulen ihre Stärken präsidentin Prof. Eva Burwitz-Melzer (v.l.n.r.). denparlament (StuPa) und den keitswahl) gewählt. Liegen meh­ Reisepass, Führerschein oder Stu­ und Potenziale im Kontext des Fachschaftsräten durchgeführt. rere gültige Wahlvorschläge vor, dienausweis ausweisen können. gesamten hessischen Hochschul­ cl/chb. Der neue Staatsekretär Austausch, Übertragung) greift Nach § 36 Abs. 4 des Hessischen finden die Grundsätze der Ver­ Unterlagen wie die Wahlbenach­ systems ausspielen können. im Hessischen Ministerium Kerngedanken der exzellenten Hochschulgesetzes (HHG) setzt hältniswahl Anwendung. richtigung sind nicht zwingend Der von der Landesregierung für Wissenschaft und Kunst wissenschaftlichen Arbeit Jus­ sich der Senat aus neuen Mit­ Am 19., 20., 24. und 25. Januar Voraussetzung, um an der Urnen­ bei der Hochschulleitertagung (HMWK) Ingmar Jung hat der tus Liebigs auf. Es verfolgt das gliedern der Professorengruppe, 2011 findet für Wahlberechtig­ wahl teilnehmen zu können. in Kassel angestoßene Prozess JLU einen Antrittsbesuch abge­ Ziel, die JLU zu einer internati­ drei Mitgliedern der Gruppe der einer Entwicklungsplanung an stattet. JLU-Präsident Prof. Dr. onal sichtbaren Modelluniver­ Studierenden, drei wissenschaft­ allen Hochschulen nach ein­ Joybrato Mukherjee nutzte die sität für die Translation kultur- lichen Mitgliedern und zwei ad­ heitlichen Grundsätzen und der Gelegenheit, Jung über das Pro­ und lebenswissenschaftlicher ministrativ-technischen Mitglie­ Stimmabgabe an der Urne darauf basierenden Entwick­ fil seiner Hochschule, die Eck­ Spitzenforschung werden zu dern zusammen. Urnenwahl am 19., 20., 24. und 25. Januar 2011 lung einer Gesamtstrategie des punkte der Entwicklungspla­ lassen. Die Mitglieder des Senats wer­ hessischen Hochschulsystems nung und die Internationalisie­ Ein weiteres Thema des den nach den Grundsätzen der Wahlberechtigte, die von der Möglichkeit der Briefwahl keinen im Wettbewerb mit anderen rungsstrategie zu informieren. Besuchs von Staatssekretär Verhältniswahl unmittelbar Gebrauch gemacht haben, können an den oben genannten Systemen eröffnet eine neue „In ihren beiden Schwer­ Jung war die Internationali­ und geheim gewählt, sofern eine Wahltagen in einem der nachfolgend genannten Wahllokale je- Dimension für die Erarbeitung punktbereichen, den Kultur­ sierungsstrategie der JLU. Die Gruppe mehrere Vorschlagslis­ weils von 9 bis 16 Uhr die Stimme abgeben. inhaltlicher Schwerpunkte und wissenschaften und den Le­ Leiterin des Akademischen ten eingereicht hat. In diesem Exzellenzbereiche in der hessi­ benswissenschaften und darü­ Auslandsamts Julia Volz be­ Fall haben die Wahlberechtigten • Wahllokal 1 schen Hochschullandschaft. ber hinaus, ist die JLU eine sehr richtete, dass die JLU auf dem die Möglichkeit, eine Liste an­ Licher Straße 68, Foyer vor den Hörsälen Die in Brüssel erfolgte Erörte­ profilierte Universität mit inter­ zukunftsweisenden Weg ist, zukreuzen. Die Bewerberinnen • Wahllokal 2 rung der Möglichkeiten, wie in nationaler Strahlkraft“, sagte eine Modelluniversität für In­ und Bewerber werden dann nach Karl-Glöckner-Straße 21 Haus A, Vorhalle Audimax Zukunft stärker als bisher För­ Präsident Mukherjee. Er stellte ternationalisierung zu werden. Maßgabe der für die Liste abgege­ • Wahllokal 3 dermittel der Europäischen Uni­ dem Gast aus Wiesbaden auch Sie hatte als einzige hessische benen Stimmen in der Reihenfol­ Neue Mensa, Otto-Behaghel-Straße 27, EG on in Netzwerken eingeworben das ambitionierte Zukunfts­ Hochschule an der Pilotphase ge berücksichtigt, in der sie aufge­ • Wahllokal 4 werden können, ist sehr begrü­ konzept „Translating Science“ des Audits der Hochschulrek­ führt sind. Diese Reihenfolge gilt Heinrich-Buff-Ring 26-32, IFZ, Eingang B, vor Cafete ßenswert. vor, mit dem die kultur- und le­ torenkonferenz (HRK) „Inter­ auch für die gewählten Stellver­ • Wahllokal 5 benswissenschaftliche Spitzen­ nationalisierung der Hoch­ treterinnen und Stellvertreter. Universitätshauptgebäude, Ludwigstraße 23 forschung an der JLU projekt­ schulen“ teilgenommen und Liegt nur ein Wahlvorschlag • Wahllokal 6 In eigener Sache bezogen ausgebaut werden soll. entwickelt ihre Internationa­ vor, wird nach den Grundsätzen Frankfurter Straße 100, Flur Hörsaalgebäude Die Berichterstattung zu den Sitzungen Das Leitkonzept der Translati­ lisierungsstrategie nun fokus­ der Mehrheitswahl gewählt. Je­ • Wahllokal 7 von Senat und Hochschulrat finden Sie on (Übersetzung, Vermittlung, siert weiter (siehe Seite 6). der Wahlberechtigte hat so viele Alte Mensa, Otto-Eger-Heim, Leihgesterner Weg 16 in dieser Ausgabe auf Seite 4. uniforum • Nr. 5/9. Dezember 2010 Thema • 3

Deutsches Recht Gießener Wissenschaftler haben das DAAD-Exzellenzzentrum für in Vietnam Meeresforschung „CEMarin“ in Kolumbien aufgebaut, das jetzt feierlich JLU beteiligt am Zentrum für Deutsches eröffnet wurde – Internationales Ph.D.-Programm für Meereswissenschaften Recht an der Hanoi Law University und innovative Forschung cl. Eine vietnamesische Juristen­ delegation unter der Leitung der Vizejustizministerin Nguyen Thuy Hien hat im November die JLU besucht. Die 20­köpfi ge De­ legation war Gast des Hessischen Justizministeriums. Der Besuch an der Gießener Universität ist in den Beziehungen des Fachbe­ reichs 01 – Rechtswissenschaft nach Vietnam begründet. Die Kooperation hat sich ent­ wickelt aus gemeinsamen Lehr­ veranstaltungen im Jahre 2008 und fortgesetzt mit der Grün­ dung eines Zentrums für Deut­ sches Recht an der Rechtshoch­ schule Hanoi (Hanoi Law Uni­ versity). Das Zentrum wurde im Mai 2010 unter Federführung der Friedrich­Ebert­Stiftung in kon­ sortialer Trägerschaft mehrerer deutscher Hochschulen, darun­ ter die JLU, in Hanoi gegründet. Die Zusammenarbeit wurde im Oktober 2010 formalisiert durch die „Vereinbarung zur Modernste marine Forschung Zusammenarbeit bei der Grün­ dung und dem Betrieb des Zen­ trums für deutsches Recht an der Rechtshochschule Hanoi“.

Das Zentrum für deutsches Fotos: CEMarin Recht eröffnet Dozenten der Traumhafte Forschungsumgebung an Kolumbiens Küsten: Feldarbeiten von Doktoranden des CEMarin in den Korallenriffen des Tayrona Nationalparks. Auch Gießener Studierende können Kurse beteiligten Universitäten und im Rahmen ihres Master-Studiums Biologie direkt in Santa Marta belegen. Organisationen Vietnams und Deutschlands die Gelegenheit cl/chb. „Con estas palabras le und Lehre dar. Zu den primären Dr. Solms, ein Alumnus der im Ausland, mit denen wir seit gramm etabliert, nun beginnt eines intensiven und regelmäßi­ doy ofi cialmente inicio al Cen­ Zielen des CEMarin zählen die JLU, betone in seiner Rede die langem eng zusammenarbeiten – die wichtigste Phase: der Aufbau gen Austauschs über Themen in tro de Investigaciones Marinas“ Ausbildung von Doktoranden große Bedeutung des Exzellenz­ die Gründung des Exzellenzzen­ einer innovativen und leistungs­ Lehre und Forschung. Es bietet („Mit diesen Worten eröffne ich in einem internationalen Ph.D.­ zentrums für die weitere wissen­ trums mit Gießener Beteiligung fähigen Forschung.“ zudem Lehrveranstaltungen zu offi ziell das Zentrum für Mee­ Programm für Meereswissen­ schaftliche Profi lierung seiner belegt mustergültig, dass die JLU Lehre und Forschung im CE­ deutschem Recht, Fortbildungs­ resforschung“). Dieser Satz, ge­ schaften, die Durchführung Alma Mater. Für JLU­Präsident hier auf einem sehr guten Weg Marin sollen nicht nur künftige kurse für Lehrkräfte, Fachkol­ sprochen vom Stellvertretenden modernster mariner Forschun­ Prof. Mukherjee zeigt der Erfolg ist.“ Für Prof. Werding stellt die Generation von marinen Wis­ loquien sowie fachspezifi sche Generalsekretär des Deutschen gen an der karibischen und pa­ der Gießener Biologen einmal fast 50­jährige Zusammenarbeit senschaftlern im nördlichen Sprachkurse an. Akademischen Austauschdiens­ zifi schen Küste Kolumbiens und mehr, dass sich die langfristigen zwischen der JLU und kolumbi­ Südamerika prägen, sie sollen tes (DAAD) Ulrich Grothus war der weitere Ausbau der marinen Entwicklungs­ und Internatio­ anischen Partnern den Schlüssel auch den Studierenden der JLU http://zdr.fesvietnam.org/ der Höhepunkt der feierlichen Wissenschaften im nördlichen nalisierungsstrategien der JLU zum heutigen Erfolg dar. Prof. direkt zugutekommen. Schon Inauguration des deutsch­ko­ Südamerika. auszahlen: „Wir verfolgen sys­ Wilke fasst die Arbeit der letzten heute wird ein Teil der Kurse des lumbianischen Exzellenzzen­ An der feierlichen Eröffnung tematisch die Intensivierung zwölf Monate mit den Worten CEMarin auch in Gießen ange­ Die Unlogik trums für Forschung und Lehre nahmen zahlreiche Vertreter der Entwicklungszusammen­ zusammen: „Die Infrastruk­ boten, und Gießener Studierende „CEMarin“ (Center of Excellence aus Politik und Wissenschaft arbeit mit exzellenten Partnern tur ist errichtet, das Ph.D.­Pro­ können Kurse im Rahmen ihres der Börsianer in Marine Sciences) in Santa aus Kolumbien, Panama und Masterstudiums Biologie direkt Studie in der Zeitschrift PlosOne Marta, Kolumbien. Die JLU ist Deutschland teil. Dazu gehörten in Santa Marta belegen. veröffentlicht daran über die Biologen Prof. der Vizepräsident des Bundes­ Dr. Bernd Werding und Prof. Dr. tages, Dr. , www.cemarin.org/ cl. Dass Börsenmakler laut einer Thomas Wilke vom Institut für der Gouverneur der Provinz Studie der JLU kaum in der Lage Tierökologie und Spezielle Zoo­ Magdalena, Dr. Omar Diazgra­ Feierliche Eröffnung des CEMa- sind, logisch zu denken, hatte logie beteiligt, die den erfolgrei­ nados Velasquez, der deutsche rin in Santa Marta mit (v.l.) Prof. in der Öffentlichkeit viel Beach­ chen Antrag für das Exzellenz­ Botschafter in Kolumbien, Jür­ Bernd Werding (Deutscher Direktor tung gefunden. Nun haben die zentrum gestellt hatten. gen Christian Mertens und der CEMarin), Prof. Thomas Wilke Kognitionspsychologen um Prof. Das Exzellenzzentrum wird stellvertretende Bildungsminis­ (Programmdirektor CEMarin), Dr. Dr. Markus Knauff von der Ab­ als großes Kooperationsprojekt ter von Kolumbien, Dr. Javier Bo­ Hermann Otto Solms (Vizepräsident teilung Allgemeine Psychologie vom DAAD mit insgesamt 1,5 tero. Von Gießener Seite waren des Bundestages), Prof. Joybrato und Kognitionsforschung ihre Millionen Euro im Rahmen der JLU­Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee (JLU-Präsident), Jürgen Studie in der Zeitschrift PlosOne Außenwissenschaftsinitiative Mukherjee sowie Prof. Dr. Bernd Christian Mertens (Deutscher Bot- veröffentlicht (doi:10.1371/jour­ 2009 des Auswärtigen Amtes Werding und Prof. Dr. Thomas schafter in Kolumbien), Ulrich Gro- nal.pone.0013483). gefördert und stellt eines von Wilke vom Institut für Tieröko­ thus (Stellvertretender Generalse- weltweit insgesamt vier DAAD­ logie und Spezielle Zoologie kretär des DAAD) und Dr. Francisco www.plosone.org/ Exzellenzzentren in Forschung nach Santa Marta gereist. Arias (Direktor INVEMAR). Lernen und Erzählen JLU kooperiert mit Uni in Namibia Modelluni für Internationalisierung Interdisziplinäre Wissenschaftstagung beleuchtet die Bedeutung der Kooperationsabkommen zwischen JLU und Polytechnic of Namibia JLU entwickelt ihre Internationalisierungsstrategie fokussiert weiter – Narration für das Lehren und Lernen unterzeichnet – Wichtiger Partner für Geographen und ZEU Abschlusskonferenz der Pilotphase des HRK-Audits „Internationalisierung“

at. Das ebenso komplexe wie gen, waren sich die Fachleute aus lo. Zukünftig wird die JLU noch Das südliche Afrika ist ein chb. Als einzige hessische Hoch­ to Mukherjee nahm in der Po­ vielfältige Feld der Narration den Bereichen Volkskunde, Lite­ enger mit der Polytechnic of wichtiger Teilbereich der Geo­ schule hat die JLU an der Pi­ diumsdiskussion Stellung zur war Gegenstand der interdiszi­ raturwissenschaft, Erziehungs­ Namibia in Windhoek, Nami­ graphieausbildung an der JLU. lotphase des Audits der Hoch­ Frage „Ist Internationalisierung plinären Wissenschaftstagung wissenschaft, Psychologie, So­ bia, zusammenarbeiten. JLU­ Regelmäßig fi nden regional fo­ schulrektorenkonferenz (HRK) Chefsache? – Internationalisie­ „Lernen und Erzählen“, die Ale­ zialwissenschaft, Naturwissen­ Präsident Prof. Dr. Joybrato kussierte Lehrveranstaltungen, „Internationalisierung der Hoch­ rung als strategische Aufgabe na Berg, Thorsten Fuchs, Anke schaft, Theaterpädagogik, Heil­ Mukherjee hat am 8. November Exkursionen nach Namibia, schulen“ teilgenommen und der Hochschulleitungen“; die Fuchs­Dorn, Stefan Goik, Dr. und Sonderpädagogik sowie der gemeinsam mit Rektor Dr. Tja­ Geländepraktika und die Ver­ entwickelt ihre Internationali­ Leiterin des Akademischen Aus­ Olaf Hartung und Ivo Steinin­ Geschichtsdidaktik schnell einig. ma Tjivikua den Vertrag zur Ko­ mittlung von Praktikanten an sierungsstrategie nun fokussiert landsamts der JLU Julia Volz trug ger – allesamt Angehörige der Diskussionsbedarf gab es hinge­ operation beider Hochschulen in Namibia arbeitende Organisa­ weiter. Das Audit beinhaltet un­ mit einem Impulsbeitrag im Sektion Bildung, Erziehung und gen bei der Frage, wie sich diese unterzeichnet. tionen sowie die Betreuung von ter anderem eine unabhängige Handlungsfeld „Studium und Sozialisation des Gießener Gra­ Potenziale für den Bereich des Die Zusammenarbeit zwi­ namibischen Doktoranden an und systematische Beratung zur Lehre“ zur Veranstaltung bei. duiertenzentrums Kulturwis­ Lernens nutzbar machen lassen. schen der JLU und der Polytech­ der JLU statt. 2009 wurden die­ strategischen Ausrichtung der Gemeinsam mit der JLU­in­ senschaften (GGK) – im Septem­ Diskutiert wurden vor allem nic of Namibia besteht seit 2006. se Aktivitäten durch die Beteili­ Internationalisierung, die pass­ ternen Projektgruppe bereitet ber veranstalteten. die Grenzen des Erzählens und Über erste Kontakte des Gieße­ gung der Polytechnic of Namibia genau auf das Profi l der Hoch­ die Hochschulleitung nun die Ziel der Tagung war es, sich Erzählbaren sowie die Bedeu­ ner Instituts für Geographie hat in der Gießener Arbeitsgruppe schule abgestimmt ist. Seinerzeit Empfehlungen der HRK für die dem Begriff der Narration aus tung der Subjektposition beim sie sich weiterentwickelt und „Solarenergie­Partnerschaft mit hatten sich über 60 Hochschulen weitere Diskussion in den Gre­ bildungs­ und kulturwissen­ Erzählen im Sinne von Selbstbe­ schließt heute unter anderem Afrika“ (SEPA) ergänzt. um eine Teilnahme am Audit mien der JLU, zum Beispiel im schaftlicher Sicht anzunähern, mächtigungs­Strategien. die Rechtswissenschaften und Auch für das ZEU hat sich die beworben; die JLU war eine von erweiterten Präsidium und im um ihn dabei in den Bereich des Letztlich können kommuni­ das Zentrum für internationale „Poly“ zu einem wichtigen Part­ sechs ausgewählten Pilothoch­ Senat, auf: „Das Audit der HRK Lehrens und Lernens zu inte­ kative Muster des Erzählens, die Entwicklungs­ und Umweltfor­ ner in Afrika entwickelt. Neben schulen. hat uns bestätigt, dass wir auf grieren. Erzählen können gehört an Konventionen, Tabus und schung (ZEU) der JLU mit ein. der Makerere University in Kam­ Auf der Abschlusskonferenz einem zukunftsweisenden Weg heute zu den zentralen Katego­ Grenzen gebunden sind und da­ Die „Poly“, wie sie liebevoll pala, Uganda, ist die Polytechnic der Pilotphase „Internationali­ zu einer Modelluniversität für rien in unterschiedlichen Kom­ mit Einfl uss auf das Erzählen von Studierenden und Lehren­ of Namibia ein wichtiger Partner sierung in der Praxis: Herausfor­ Internationalisierung sind. Wir petenzmodellen, die davon aus­ ausüben, als ein Lehr­/Lernver­ den genannt wird, ist eine von im vom Deutschen Akademi­ derungen & Perspektiven“ am werden die Umsetzung der Emp­ gehen, dass Lehren und Lernen, hältnis verstanden werden, in zwei namibischen Universitä­ schen Austausch Dienst (DAAD) 30. September in Berlin berich­ fehlungen der Gutachter für die Bilden und Bildung mit Erzählen dem es vor allem um Fragen ten und wurde 1980 gegründet. geförderten APEDIA­Netzwerk teten die teilnehmenden Hoch­ kommenden Jahre nunmehr können und Erzählungen deu­ der individuellen Entfaltung Sie zählt mehr als 11.000 Stu­ (Academic Partnership for Envi­ schulen von ihren Erfahrungen konzentriert vorbereiten“, betont ten können zusammenhängen. und der Grenzsetzung geht, um dierende und belegte beim ak­ ronment and Development Inno­ und dem Umgang mit den Emp­ Mukherjee. Darüber, dass Erzählhandlun­ Handlungsfähigkeit im gesell­ tuellen Ranking der 100 besten vations in Africa). fehlungen der internationalen gen und Erzählungen über ein schaftlichen Kontext zu ermög­ afrikanischen Universitäten Audit­Beratergruppe der HRK. www.uni-giessen.de/cms/interna- hohes Bildungspotenzial verfü­ lichen. Platz 16. www.polytechnic.edu.na/ JLU­Präsident Prof. Dr. Joybra­ tionales 4 • Hochschulrat uniforum • Nr. 5/9. Dezember 2010 Mehr als ein beratendes Gremium Der Hochschulrat begleitet die JLU in ihrer Entwicklung und weiß, was die Berufswelt von der Universität erwartet – Neue Kompetenzen durch die Novelle des Hessischen Hochschulgesetzes

cl. Er hat die Aufgabe, die Hoch­ zu Evaluierungsverfahren und schule bei ihrer Entwicklung zu Zielvereinbarungen, zur Admi­ begleiten, die Erwartungen der nistration und Mittelverwen­ Berufswelt an die Hochschule dung sowie zum Wissens- und zu artikulieren und die Nutzung Technologietransfer; nicht mehr

wissenschaftlicher Erkenntnis­ jedoch zur Hochschulentwick­ Foto: Franz Möller se und künstlerischer Leistun­ lungsplanung sowie zur Bildung Die Entwicklung der JLU ist auch durch bauliche Veränderungen gekennzeichnet – beispielsweise das Biomedizinische Forschungszentrum, das am gen zu fördern – der Hochschul­ von Schwerpunkten in For­ Seltersberg entsteht und Wissenschaftlern der Fachgebiete Biologie, Medizin und Veterinärmedizin moderne Forschungsflächen bieten wird. rat. Grundlage für die Arbeit die­ schung und Lehre. Die Entwick­ ses Gremiums ist das Hessische lungsplanung der Hochschule Hochschulgesetz (HHG). Seit bedarf nun der Zustimmung des Hochschule in Fachbereiche. rufliche Praxis, Wissenschaft und vom HMWK im Benehmen Gründung des Hochschulrats im Jahresbeginn ist eine neue Fas­ Hochschulrats Beteiligt ist der Hochschulrat und Kunst angehören, wobei es mit der Universität benannt Juni 2001 dabei ist. Neu im Hoch­ sung des HHG in Kraft, die zu­ Stellungnahmen gibt der nun auch an Berufungsverfah­ keine Vorgaben zur Anzahl der und dürfen nicht der jeweiligen schulrat sind seit April Prof. Dr. sätzliche Kompetenzen für den Hochschulrat seit Jahresbeginn ren. Außerdem hat das Gremium Vertreter aus den verschiedenen Hochschule angehören. Hans-Dieter Klenk, Prof. Dr. Lud­ Hochschulrat festlegt. auch zum Entwurf der Grund­ durch die HHG-Novelle erwei­ Bereichen mehr gibt. Die Mit­ Der Hochschulrat der JLU be­ wig Jäger und Prof. Dr. Manfred So besitzt der Hochschulrat ordnung ab. Außerdem nimmt terte Zuständigkeiten bei der glieder werden vom Hessischen steht aus acht Mitgliedern. Den Weiß. Ein Platz ist zurzeit noch nun ein Initiativrecht zu grund­ er Stellung zum Rechenschafts­ Wahl und Abwahl von Präsidi­ Ministerium für Wissenschaft Vorsitz hat Karl Starzacher. Au­ vakant. Mit Reinhard Schinke sätzlichen Angelegenheiten. bericht des Präsidiums, zum umsmitgliedern erhalten. und Kunst (HMWK) in der Regel ßerdem gehören dem Gremium nimmt nach der Novelle des Empfehlungen gibt das Gremi­ Budgetplan, zur Einrichtung Dem Hochschulrat können für vier Jahre bestellt. Sie werden Prof. Dr. Lothar Zechlin, Prof. HHG nun auch ein Vertreter des um nach wie vor unter ande­ und Aufhebung von Studien­ nun bis zu zehn Mitglieder aus jeweils zur Hälfte vom Präsidi­ Dorothea von Mücke Ph.D. und HMWK mit beratender Stimme rem zur Studiengangsplanung, gängen und zur Gliederung der den Bereichen Wirtschaft, be­ um im Benehmen mit dem Senat Hans Zehnder an, der seit der an den Sitzungen teil.

Die Mitglieder des Hochschulrats:

Prof. Dr. Ludwig Jäger Gegenwärtig ist er Fellow am Geisteswissenschaftlichen Kol­ Prof. Dr. Ludwig Jäger ist Inha­ leg Morphomata (Köln). Er ist ber des Lehrstuhls für Deutsche Mitglied des Internationalen Philologie an der RWTH Aachen. Wissenschaftlichen Rats des IDS Er wurde vom Hessischen Mi­ (Mannheim), des Review Panel nisterium für Wissenschaft und der Swiss National Science Foun­ dation (NCCR Iconic Criticism, Basel), des Wissenschaftlichen ­Prof. Ludwig Beirats des Graduiertenkollegs Jäger „Schriftbildlichkeit“ (FU Berlin) sowie der Société de Linguis­ tique de Paris. Ludwig Jäger ist Herausge­ ber der Reihe „Mediologie“ und Mitherausgeber der Zeitschrift „Sprache und Literatur“. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kunst für den Hochschulrat vor­ Medientheorie, Zeichentheorie, geschlagen und gehört diesem Germanistische Fachgeschich­ seit April an. te sowie Theoriegeschichte der Von 1991 bis 1994 war er Vor­ Sprachwissenschaft. sitzender des Deutschen Germa­ nistenverbandes und von 2002 bis 2008 Geschäftsführender Prof. Dr. Hans Dieter Klenk Direktor des Forschungskollegs „Medien und kulturelle Kom­ Prof. Dr. Hans Dieter Klenk, Pro­ munikation“ (SFB/FK 427). 2003 fessor am Institut für Virologie war er Fellow am Internationa­ an der Philipps-Universität Mar­

Foto: Maike Steinmüller len Forschungszentrum Kul­ burg, gehört dem Hochschulrat Konstruktive Zusammenarbeit der universitären Gremien: Die Mitglieder des Hochschulrats bei einem Treffen mit den Listensprechern der Senatslisten. turwissenschaften (IFK Wien). seit April an. Er wurde vom Hes­

GREMIEN

en Entwicklungsplan für die JLU zu hierfür sind noch nicht bekannt, die schiedet. Lediglich in der Frage der Kenntnis und diskutierte inhaltliche Gießener Zentrum Östliches Europa Senat erstellen. Damit wird der Intention JLU wird das Thema aber weiterhin Bewertung mündlicher Leistungen Aspekte des Berichts. (GiZo). Als weitere Themen wurden des Landes Rechnung getragen, aktiv verfolgen. in Lehrveranstaltungen gab es kon- die Umsetzung der forschungsori- Sitzung am 27. Oktober neue Formen der Hochschulsteue- Der Präsident berichtete, dass troverse Auffassungen im Senat, entierten Gleichstellungsstandards rung auf der Basis der Zielvereinba- die zentrale QSL-Kommission dem die zur Zurückweisung einer Novel- Hochschulrat der Deutschen Forschungsgemein- Ernennungs- und rungen zu etablieren. Das Land hat Vorschlag des Präsidiums gefolgt le an den Fachbereich führten. schaft (DFG) an der JLU, die bau- Berufungsvorschläge sich dabei externe Unterstützung ist, einen Teil der finanziellen Ein- Sitzung am 15. Oktober liche Entwicklungsplanung für die durch PricewaterhouseCoopers bußen durch die Kürzungen im Jahresabschluss 2009 Philosophika und den Fachbereich Der Senat behandelte zwei Beru- (PwC), eine der führenden Wirt- Hochschuletat von Landesseite Der Hochschulrat befasste sich Medizin erörtert. fungs- und Ernennungsvorschläge schaftsprüfungs- und Beratungs- mithilfe des QSL-Budgets zu tra- Der Kanzler stellte den Abschluss- in seiner 28. Sitzung mit den Dem Bereich Finanzen sind die aus den Fachbereichen, wobei eine gesellschaften in Deutschland, gen, wobei sowohl zentrale als bericht im Senat vor, der von dem neuen Antragstellungen in der Themen Jahresabschluss zum hohe Zustimmung erzielt wurde. eingeholt. In diesem Prozess ist auch dezentrale Mittel verwendet oben bereits erwähnten Wirt- Exzellenzinitiative II, insbesonde- 31. Dezember 2009, Sachstand des ein Entwicklungsplan, wie er an werden. schaftsprüfungsunternehmen PwC re dem Zukunftskonzept in der Budgetplans 2011 ff. sowie Status Bericht des Präsidiums der JLU bereits seit dem Jahr 2004 seit Jahren turnusmäßig erstellt dritten Förderlinie („Translating der Einführung der Vollkostenrech- erstellt und kontinuierlich weiter- Novellen von wird. Er erwähnte in diesem Zusam- Science“). Das Zukunftskonzept nung zuzurechnen. Der Präsident berichtete zum The- geführt wird, eine wichtige Vor- Studienordnungen menhang, dass ein leicht negatives steht im inhaltlichen Zusammen- Erstmals wurde der Hochschul- ma Entwicklungsplanung, dass die aussetzung. Gesamtergebnis unproblematisch hang mit dem Schwerpunktthe- rat entsprechend der Neuregelung entsprechende Präsidiumskommis- Das gemeinsam mit der Univer- Der Senat verabschiedete eine Rei- ist, denn das Ziel der Budgetpla- ma der Sitzung, der Aufstellung seiner Zuständigkeiten gemäß § 42 sion unter Beteiligung des Senats sität Marburg vorgelegte Konzept he von Novellen zu Studien- und nung an der JLU ist eben nicht eines neuen Entwicklungsplans Abs. 5 HHG an zwei Berufungsver- inzwischen mehrfach getagt hat. für eine Islamlehrausbildung in Prüfungsordnungen, die zur Opti- einen „Juliusturm“ zu errichten, für die JLU. fahren beteiligt. Auch die Dekanate und der Hoch- Mittelhessen (vgl. letztes unifo- mierung der modularisierten und sondern mit dem Etat die Bedarfe Der Hochschulrat diskutierte An die Sitzung schloss sich ein schulrat werden frühzeitig in die rum) erreichte leider nicht den gestuften Studiengänge beitragen abzudecken und zu einem guten zudem die Berichte des Wissen- Treffen mit den Sprecherinnen und Diskussion eingebunden. Das Ziel gewünschten Erfolg. Der gestellte sollen. Dabei wurden die meisten Gesamtergebnis zu gelangen. Der schaftsrats zu den Begutachtungen Sprechern der Senatslisten zum ge- ist, bis zum Jahr 2011 einen neu- Antrag wurde abgelehnt; Gründe Änderungen einstimmig verab- Senat nahm die Information zur zum Fachbereich Medizin und zum meinsamen Gedankenaustausch an. uniforum • Nr. 5/9. Dezember 2010 Hochschulrat • 5

sischen Ministerium für Wissen­ Prof. Dorothea von Mücke Ph.D. a.D. gehört dem Hochschulrat Pädagogische Forschung (DIPF), dem er seit 2008 auf Vorschlag Steering Committee des Inter­ schaft und Kunst vorgeschlagen. seit Mai 2008 an, seit Dezember gehört dem Hochschulrat seit des JLU-Präsidiums angehört. national Evaluation Program der Klenk, Jahrgang 1938, studier­ Prof. Dorothea von Mücke Ph.D. 2009 hat er den Vorsitz. Er wurde April an. Er wurde für dieses Zechlin, Jahrgang 1944, stu­ European University Associati­ te Medizin an den Universitäten ist Professor of Germanic Lan­ vom Präsidium der JLU als Hoch­ Gremium vom Hessischen Mi­ dierte Rechtswissenschaften in on (EUA). Tübingen, Wien und Köln sowie guages and Literatures an der schulratsmitglied vorgeschla­ nisterium für Wissenschaft und Marburg, München und Bonn. Biochemie an der Universität Tü­ Columbia University in New gen. Kunst vorgeschlagen. Es folgten ein Postgraduierten­ bingen. Seiner Promotion im Jahr York (USA). Sie gehört dem Starzacher, Jahrgang 1945, Weiß studierte Wirtschafts­ studium am Centre d’Etudes Hans Zehnder 1964 folgte 1967 die Bestallung Hochschulrat, für den sie vom hat Rechtswissenschaften an wissenschaften in Frankfurt Supérieures Européennes der als Arzt. Von 1967 bis 1970 war er Präsidium der JLU vorgeschla­ der Universität in Frankfurt Universität Nancy in Frankreich Hans Zehnder, Wirtschaftsprü­ als Guest Investigator an der Ro­ gen wurde, seit dem Jahr 2006 am Main studiert. Anfang der (1968), die Promotion an der Uni­ fer und Steuerberater in eigener ckefeller Universität in New York an und repräsentiert den Bereich 1970er Jahre war er an den Uni­ ­Prof. Manfred versität Bonn und das zweite ju­ Praxis in Frankfurt am Main, ge­ (USA). In den folgenden drei Jah­ Wissenschaft. versitäten Frankfurt und Gie­ Weiß ristische Staatsexamen (1971). hört dem Hochschulrat bereits ren arbeitete er als Wissenschaft­ Dorothea von Mücke studier­ ßen wissenschaftlich tätig. An­ Von 1971 bis 1980 war er an seit dessen Gründung 2001 an. licher Assistent im Institut für te Anglistik und Germanistik schließend absolvierte er sein Er steht für den Bereich Wirt­ Virologie (Fachbereich Medizin) an der Universität Mannheim. Referendariat, das er 1975 mit schaft und berufliche Praxis und an der JLU, wo er sich 1971 habi­ Ihren Ph.D. in Vergleichender Li­ dem zweiten juristischen Staats­ Prof. ­Lothar wurde auf Vorschlag des Präsidi­ teraturwissenschaft erwarb sie examen abschloss. Zechlin ums in Benehmen mit dem Senat 1988 an der Stanford University Im selben Jahr wurde er Per­ bestellt. Prof. Hans (USA). Zurzeit ist sie Leiterin des sönlicher Referent des Hessi­ Dieter Klenk Department of German Langu­ schen Ministerpräsidenten. Be­ am Main und wurde 1981 an der ages and Literatures an der Co­ reits seit 1978 gehörte Starzacher Technischen Universität Ber­ Hans ­Zehnder lumbia University. dem Hessischen Landtag an, von lin zum Dr. rer. oec promoviert. 1991 bis 1995 war er Landtags­ 1987 hatte er eine Vertretungs­ präsident, von 1995 bis 1999 hes­ professur für Bildungsökono­ ­Prof. sischer Finanzminister. mie an der State University of der Universität Hamburg tätig, ­Dorothea von Er war unter anderem Vor­ Buffalo (USA) inne. 1998 wurde zunächst als Planungsassistent Mücke Ph.D. standsmitglied (ab 1999) bezie­ er zum Honorarprofessor für des Fachbereichs Rechtswissen­ litierte. Von 1973 bis 1985 war er hungsweise Vorstandsvorsitzen­ Bildungsökonomie und Bil­ schaft, dann als wissenschaftli­ Professor am Institut für Viro­ dungsforschung an der Univer­ cher Assistent am Interdiszipli­ logie an der JLU. Anschließend sität Erfurt ernannt. Regelmä­ nären Zentrum für Hochschul­ Zehnder wurde 1952 in wechselte er an die Philipps-Uni­ Karl ßige Lehrtätigkeiten nimmt er didaktik. Eine Zeitlang war er Frankfurt am Main geboren versität Marburg, wo er das Insti­ ­Starzacher daneben noch an der Universi­ beurlaubt für die Funktion des und absolvierte an der dortigen tut für Virologie im Fachbereich tät Mannheim wahr. Pressesprechers der Hamburger Universität ein Studium der Be­ Medizin leitete. Seit 1986 war Dorothea von Mücke war Weiß übernahm in seiner Behörde für Wissenschaft und triebswirtschaftslehre, das er Klenk zudem Geschäftsführen­ mehrere Jahre lang Mitglied der Laufbahn bereits zahlreiche Forschung. Von 1980 bis 2003 als Diplom-Kaufmann abschloss. der Direktor des Medizinischen Kommission zu Berufungs- und Funktionen in Gremien, bil­ hatte er an der Hochschule für 1981 wurde er zum Steuerberater, Zentrums für Hygiene und Mik­ Beförderungsverfahren an der dungswissenschaftlichen Pro­ Wirtschaft und Politik Hamburg 1984 zum Wirtschaftsprüfer be­ robiologie am Klinikum der Uni­ Columbia University und im jekten und bei Fachzeitschriften. (HWP) die Professur für Öffent­ stellt. versität Marburg. Executive Committee des Insti­ Unter anderem war er Mitglied liches Recht inne. Nach seiner Tätigkeit bei einer Klenk ist Mitglied in zahlrei­ tute for Research on Women and der (2000 bis 2003) bei der RAG des ersten nationalen PISA- Zechlin war von 1992 bis 1999 mittelständischen Wirtschafts­ chen wissenschaftlichen Fach­ Gender. Aktiengesellschaft. Von 2003 bis Konsortiums und von 2003 bis Präsident der HWP, anschlie­ prüfungs- und Steuerberatungs­ gesellschaften, darunter die Zahlreiche akademische Aus­ 2008 war er als Counsel für die 2005 Vorsitzender des Bildungs­ ßend Rektor der Karl-Franzens- sozietät von 1977 bis 1980 trat Deutsche Akademie der Natur­ zeichnungen und Forschungssti­ Sozietät White & Case tätig. Im ökonomischen Ausschusses im Universität Graz und Vizeprä­ er 1980 in die KPMG ein, wo er forscher (Leopoldina), und in den pendien wurden Dorothea von April 2008 hat Starzacher das Verein für Socialpolitik. Seit sident für Planung und Orga­ sieben Jahre später zum Partner Herausgebergremien mehrerer Mücke zuteil. Sie veröffentlichte Präsidentenamt an der Hoch­ 1999 gehört er dem Beirat der nisation der Österreichischen befördert wurde. Im Jahr 2000 wissenschaftlicher Zeitschriften. mehrere Bücher, darunter „The schule Fresenius (Idstein) über­ Schweizerischen Zeitschrift für Rektorenkonferenz (1999 bis wurde er zum Vorstand bestellt Neben seiner Tätigkeit in ver­ Seduction of the Occult and the nommen, das er bis August 2009 Bildungswissenschaften an, seit 2003). Er war Gründungsrektor und war verantwortlich für die schiedenen anderen Gremien Rise of the Fantastic Tale“ (Stan­ inne hatte. 2008 dem Beirat der Zeitschrift der Universität Duisburg-Essen Region Mitte. Seit 2005 verant­ ist Hans Dieter Klenk seit 1975 ford: Stanford University Press, Starzacher bekleidet zudem „Die Deutsche Schule“. (2003 bis 2008), Seit April 2008 wortet er den Bereich Finance Mitglied im Gutachtergremium 2003) und als Mit-Herausgeberin diverse Ämter und Funktionen ist er wieder als Professor für (CFO). In dieser Funktion war er der Deutschen Forschungsge­ „A New History of German Litera­ in Unternehmen der deutschen Öffentliches Recht in Lehre und von Oktober 2007 bis September meinschaft und seit 2008 im ture“ (Cambridge: Harvard Uni­ Wirtschaft. Prof. Dr. Lothar Zechlin Forschung des Instituts für Poli­ 2010 auch für die KPMG Europe Scientific Board des NIH Influ­ versity Press, 2004). tikwissenschaft der UDE tätig. LLP zuständig. enza Research Center in Atlan­ Prof. Dr. Lothar Zechlin ist Pro­ Er ist unter anderem Mitglied Hans Zehnder nimmt zudem ta (USA). Klenk wurde vielfach Prof. Dr. Manfred Weiß fessor für Öffentliches Recht im des Akkreditierungsrats (Stif­ einen Lehrauftrag am Fachbe­ ausgezeichnet, unter anderem Karl Starzacher Institut für Politikwissenschaft tung zur Akkreditierung von reich Wirtschaftswissenschaf­ mit der Robert-Koch-Medaille in Prof. Dr. Manfred Weiß, Assozi­ der Universität Duisburg-Essen Studiengängen in Deutschland) ten der Johann Wolfgang Goe­ Gold (2006) und dem Emil von Karl Starzacher, Rechtsanwalt ierter Wissenschaftler am Deut­ (UDE) und stellvertretender mit beratender Stimme als Ver­ the-Universität in Frankfurt am Behring-Preis (2010). und Hessischer Finanzminister schen Institut für Internationale Vorsitzender des Hochschulrats, treter der Agenturen sowie des Main wahr.

„Dienstleister“ für die Universität

Karl Starzacher, Vor­ dies jetzt aufgibt, werden wir Starzacher: Die anstehen­ Fachbereichen innerhalb der internationalen Wettbewerb zu der mittelhessischen Hochschu­ sitzender des Hochschul­ die Arbeit der Universität nicht de Entwicklungsplanung der Universität andererseits sind rüsten. len im Sinne einer Allianz sind rates, über die Arbeit des nur begleiten, sondern durch Justus-Liebig-Universität und wesentliche Themen. Darin gilt Die Entwicklung der Studie­ weitere wichtige Themen, die die die in unserer Zuständigkeit zu deren Konkretisierung über es, die Strategie weiterzuentwi­ rendennachfrage, die Weiterent­ Universität und damit auch den Gremiums, die Kooperation treffenden Entscheidungen auch die Zielvereinbarung mit dem ckeln und die Justus-Liebig-Uni­ wicklung des Forschungsprofils, Hochschulrat beschäftigen wer­ mit Präsidium und Senat mitgestalten. Land Hessen einerseits und den versität für den nationalen und die verstärkte Zusammenarbeit den. (Caroline Link) und die Herausforderungen Im Übrigen sieht das Hoch­ schulgesetz auch die Teilnehme der Zukunft einer Vertreterin beziehungs­ weise eines Vertreters des Wis­ senschaftsministeriums an den Beratungen des Hochschulrates vor. Das begrüße ich. uniforum: Herr Starzacher, Sie ge- uf: Wie gestaltet sich die Zusam- hören dem Hochschulrat der JLU seit menarbeit des Hochschulrats mit Mai 2008 an. Welche Bilanz ziehen den anderen universitären Gremien? Sie für diese Zeit? Starzacher: Die Zusammenar­ Karl Starzacher: Die Arbeit beit empfinde ich als positiv und im Hochschulrat empfinde ich konstruktiv. Das gilt für die Zu­ als außerordentlich sachlich, sammenarbeit mit dem Präsidi­ konstruktiv und kollegial. um, dessen Mitglieder mit bera­ uf: Wie hat sich die Arbeit des tender Stimme an den Sitzungen Hochschulrats während Ihrer Amts- des Hochschulrates teilnehmen zeit verändert? ebenso wie für die Zusammen­ Starzacher: Diese Frage kön­ arbeit mit dem Senat, an dessen nen andere sicher besser beant­ Sitzungen ich mit beratender worten als ich. Es hat in den Stimme regelmäßig – wenn ich vergangenen Monaten einige es zeitlich ermöglichen kann Veränderungen in der Zusam­ – teilnehme. Die Nähe meines mensetzung des Hochschulra­ Wohnortes zur Universitätsstadt tes gegeben. Im Übrigen gilt die Gießen erleichtert diese Kom­ Antwort auf Ihre erste Frage. munikation nicht unwesentlich! uf: Das novellierte Hessische Darüber hinaus ist vorgesehen, Hochschulgesetz hat die Kompeten- dass sich die Mitglieder des zen des Hochschulrats erweitert. Hochschulrates mit den Listen­ Welchen Einfluss hat dies auf die Ar- sprecherinnen und -sprechern beit des Gremiums? im Senat in regelmäßigen Ab­ Starzacher: Die Gesetzesän­ ständen zu einem Meinungsaus­ derungen haben auf die Arbeits­ tausch treffen. weise des Hochschulrates kei­ uf: Was sind die größten Heraus- nen unmittelbaren Einfluss. Wir forderungen für den Hochschulrat,

verstehen uns weiter als „Dienst­ welche Themen werden das Gremi- Fotos: Maike Steinmüller leister“ für die Universität. So­ um in den nächsten vier Jahren be- Gruppenfotovor dem JLU-Hauptgebäude bei der Sitzung des Hochschulrates am 15. Oktober. Mit auf dem Bild ist Reinhard Schinke (2.v.l.), der dem Hoch- weit uns das Hochschulgesetz schäftigen? schulrat als Vertreter des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst mit beratender Stimme angehört. 6 • Uni aktuell uniforum • Nr. 5/9. Dezember 2010

AUS DER PRÄSIDIALVERWALTUNG

Stabsabteilung Wissens- und Technologietransfer

Die JLU kann sich auch im kommenden Jahr wieder auf Messen einem interessierten Fach- und Laienpublikum präsentieren. Die Stabsabtei- lung Wissens- und Technologietransfer hat dabei insbesondere die CeBIT (1.-5. März 2011) und die Hannover Messe (4.-8. April 2011) im Blick, auf der die JLU wie in den vergangenen Jahren an Gemeinschaftsstän- den präsent sein kann. Neu für 2011 ist, dass auch universitäre Spin-off‘s auf dem Gemein- schaftsstand der hessischen Hochschulen dabei sein können. Innerhalb der CeBIT nimmt die Bedeutung des Wissenschaftsbereichs stetig zu. Aus dem ehemaligen „future parc“ ist die „CeBIT lab“ her- vorgegangen, neben CeBIT pro, CeBIT gov und CeBIT life eine der vier richtungsweisenden Plattformen der weltweit wichtigsten Messe im ITK- Bereich. „CeBIT lab“ in Halle 9 ist die Plattform für Hochschulen und Forschungseinrichtungen zur Präsentation von Zukunftsprojekten und für die Diskussion über Wissenschaft und neue Entwicklungen. „CeBIT lab“ ist konzipiert als der direkte Schnittpunkt zwischen Idee und Busi- ness – aus Visionen werden Prototypen.

Die Hannover Messe 2011 bündelt mit 13 internationalen Leitmessen Foto: Oliver Schepp die Schlüsseltechnologien der Industrie. Die „Research & Technology“ in Legten sich bei starkem Schneetreiben ins Zeug für den Chemie-Neubau (v.l.): die Gießener Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz, der Gießener Halle 2 bietet einen Marktplatz für Forschungsergebnisse und zukunfts- Baudezernent Thomas Rausch, Thomas Platte, Direktor des hessischen Baumanagements, die hessische Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann, der weisende industrielle Entwicklungen – mit Fokus auf dem Technologie- hessische Finanzminister Dr. Thomas Schäfer, JLU-Präsident Prof. Joybrato Mukherjee, der Architekt Dipl.-Ing. Eckhard Gerber und der Dekan des Fachbe- transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Ziel ist die Vernetzung reichs 08 – Biologie und Chemie, Prof. Volkmar Wolters. von Forschungsergebnissen und Technologien mit den Bedürfnissen der Industrie. Wie immer stehen auch 2011 Mittel zur Messeteilnahme zur Verfü- gung. Interessierte wenden sich an: „Existenziell wichtiger Meilenstein“ Dr. Ulrich Dölp, Stabsabteilung Wissens- und Technologietransfer, Bis- Erster Spatenstich für das neue Instituts- und Hörsaalgebäude für die Chemie – Land investiert marckstraße 16, 35390 Gießen, Telefon: 0641 99-12140, Fax: 0641 99- 12149, E-Mail: [email protected] 111 Millionen Euro aus dem HEUREKA-Programm – Fertigstellung für 2013 geplant

* cl/chb. „Dieser erste Spatenstich Nachwuchsförderung in ihren ren die Stadt neu.“ Der Dekan tut für Lebensmittelchemie, das ist ein existenziell wichtiger Graduiertenschulen“, so die Mi­ des Fachbereichs 08 – Biologie In­stitut für Biochemie und das Akademisches Auslandsamt Meilenstein. Er markiert die nisterin. Das Land Hessen in­ und Chemie, Prof. Dr. Volkmar Institut für Didaktik der Che­ große Bedeutung der Chemie vestiert in den Chemie-Neubau Wolters, verwies auf die Raum­ mie. Für den Bereich Deutsch als Fremdsprache (DaF) hat das Akademische für unsere Universität“, sagte knapp 100,6 Millionen Euro aus not, die ein ständiger Begleiter Neben dem Dekanat und dem Auslandsamt (AAA) eine QSL-Stelle zur Optimierung der Angebote des JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato dem Hochschulbauprogramm bei der Zukunftsplanung sei. Naturwissenschaftlichen Prü­ Deutsch-Sprachkursangebots eingeworben. Die Stelle ist in zwei Teilbe- Mukherjee beim symbolischen HEUREKA. Hinzu kommen 10,9 Der Neubau Chemie mit seiner fungsamt wird die Glasbläserei reiche untergliedert und mit zwei Mitarbeiterinnen (je 0,5) besetzt, die ersten Spatenstich für das neue Millionen Euro für die Erstein­ Infrastruktur biete nun eine der JLU im neuen Gebäude ihr ihre Tätigkeit im Oktober aufgenommen haben: Verena Hanschmidt Instituts- und Hörsaalgebäude richtung. Der Hessische Finanz­ enorme Chance für engagiertes Domizil erhalten. Die bisher wird für die Verbesserung und Koordination des Angebots der seit der Chemie am 29. November minister Dr. Thomas Schäfer Forschen und hervorragende den einzelnen Instituten zuge­ 1991/92 bestehenden semesterbegleitenden Abendkurse zuständig sein. auf dem Gelände am Schwarz­ hob hervor, dass das Land auch Lehre. ordneten Werkstätten werden Marja Zibelius wird ein Tutorenprogramm in Kooperation mit dem künftig zu einer gemeinsamen Bereich „Deutsch als Fremdsprache“ des Instituts für Germanistik am Werkstatt zusammengeführt. Fachbereich 05 aufbauen, um dem individuellen Trainingsbedarf der Teil- „Wir bauen ein Haus für die Auch zwei Chemikalienlager nehmer stärker gerecht zu werden. Menschen, wo Lehre und sollen im Neubau zu einer ge­ In beiden Kursformen umfasst das Angebot des AAA Deutschkurse Forschung stattfinden kann“, meinsamen Einrichtung verei­ auf allen Niveaustufen. Zum Wintersemester 2010/11 haben nahezu sagte der Architekt Dipl.-Ing nigt werden. Der Neubau wird 300 internationale Studierende, Doktoranden und Gastwissenschaftler Eckhard Gerber beim Spaten- 20 leistungsstarke Großgeräte am Einstufungstest teilgenommen und lernen nun in 13 Kursen auf stich. Die Grafik zeigt, wie der sowohl im Forschungs- und Ent­ zehn unterschiedlichen Niveaustufen Deutsch. Eingangsbereich des neuen wicklungs- als auch im Service­ Instituts- und Hörsaalgebäu- bereich beherbergen. des (re.) der Chemie einmal Bauherr ist das Land Hessen, aussehen wird. vertreten durch das Hessische Vom Bildungssystem bis hin zu Gerber Architekten Baumanagement. Die Projekt­ vergabe erfolgte über einen acker/Leihgesterner Weg/Hein­ in wirtschaftlich schwierigen Das neue Instituts- und Hör­ europaweit ausgeschriebenen Schmuckallergien rich-Buff-Ring. Die Chemie sei Zeiten zum HEUREKA-Pro­ saalgebäude für die Chemie Wettbewerb. Realisiert wird der Beim 4. Science Day stellten Neuberufene ihre sehr unterschiedlichen ein identitätsstiftendes Fach der gramm stehe, das bis 2020 In­ hat eine Nutzfläche von rund Entwurf des Büros Gerber Ar­ Forschungsgebiete vor – Moderation von Vizepräsidentin Prof. Dr. Katja JLU – was sich auch im Namen vestitionen von drei Milliarden 13.000 Quadratmetern. Es wird chitekten, Dortmund. Er sieht Becker – Angebot von einem interessierten Publikum gut angenommen der Universität widerspiegele. Euro in die Infrastruktur der sechs Institute beherbergen, die ein Institutsgebäude mit innen Auch die hessische Wissen­ Hochschulen vorsehe. „Davon bislang im alten Institutsgebäu­ liegender Magistrale entlang der lo/chb. Wissenschaft ist keine terlichen Kreuzzüge eher eine schaftsministerin Eva Kühne- entfallen rund 440 Millionen de des Fachgebiets Chemie im Längsachse des Gebäudes vor. „geschlossene“ Veranstaltung: Verschwendung von Ressourcen Hörmann hob hervor, dass die Euro auf die JLU.“ Heinrich-Buff-Ring 58 sowie in Die Forschungslabore sind zu ei­ Die JLU ist für alle Interessier­ waren oder doch einen tieferen Chemie unmittelbar mit der „Mit dem Chemie-Neubau der Schubertstraße 60 unter­ nem begrünten Innenhof ausge­ ten offen. Die Universität unter­ Sinn hatten. Weiter ging es mit JLU verbunden sei. „In dieser wird auch der Wissenschafts­ gebracht sind: das Institut für richtet. An das Gebäude schließt streicht diesen Anspruch auch der funktionellen Magnetreso­ Tradition steht die Universität standort Gießen gestärkt“, sagte Anorganische und Analytische sich der frei stehende Hörsaal­ mit ihrem Science Day, der sich nanztomographie und der Frage sowohl für anwendungsnahe die Gießener Oberbürgermeis­ Chemie, das Institut für Organi­ komplex als eigenständiger Bau­ an ein breites Publikum inner­ „Radiologie oder Kognitions­ Forschung auf höchstem Ni­ terin Dietlind Grabe-Bolz. „Die sche Chemie, das Physikalisch- körper an. Der Neubau soll 2013 halb und außerhalb der Uni­ wissenschaft?“. Prof. Dr. Elke veau als auch für herausragende Universitätsbauten strukturie­ Chemisches Institut, das Insti­ fertig sein. versität wendet. Einen interes­ Gizewski erklärte im Rahmen santen Querschnitt durch sehr einer kurzen Einführung, wie das menschliche Denken damit beobachtet werden kann. Der Vortrag „Wie können wir Schluss mit der Rechnungskopie Lernen wirksam fördern?“ von Prof. Dr. Marco Ennemoser be­ Auf dem Weg zum papierlosen Büro – JLU führt digitale Beleganbindung ein – Pro Woche werden im Durchschnitt rund schäftigte sich mit der Frage, unter welchen Bedingungen Un­ 1.700 Belege digitalisiert terrichts- und Fördermaßnah­ men die gewünschte Wirkung Von Annette Schütz und Beschaffung im Dezernat D. Ge­ Belege danach direkt abzuhef­ Wochen an das Finanzdezernat entfalten. Jessica Schmidt leitet wurde das Projekt von Ma­ ten, werden sie an den Scanser­ zurückgesendet: Die Aufbe­ Prof. Dr. Andreas Langenohl rion Treichel, Mitarbeiterin des vice der Lebenshilfe geschickt wahrung der Originalbelege ist hinterfragte in seinem Beitrag Jährlich über 100.000 Rech­ Kanzlerbüros und dort zustän­ und dort eingescannt. Die Da­ für die Jahresabschlussprüfung

Foto: privat „Die Arbeit am Fall: Übergänge nungskopien, aufwendiges Su­ dig für die SAP-Anwender- und teien der eingescannten Belege vonnöten. Die Belege werden im Moderierte den Science Day: JLU- zwischen Sozialwissenschaft chen nach passenden Belegen Programmbetreuung. werden zweimal wöchentlich Archiv gelagert, die Rechnun­ Vizepräsidentin Prof. Katja Becker. und sozialer Praxis“, wieso Per­ zu Buchungen im SAP-System, Als Vorbild diente die Univer­ an das Finanzdezernat übermit­ gen einer Woche machen eine sonen am Rande der Gesellschaft alleine oder mit Unterstützung sität Kassel, die die digitale Beleg­ telt und in das SAP-System ein­ Lagerfläche von circa einem Ak­ unterschiedliche Fachgebiete zunehmend als „Fall“ und immer der Finanzbuchhaltung, beglei­ anbindung als Pilotuniversität gespielt; durchschnittlich 1.700 tenmeter aus. Dies entspricht konnten die Zuhörer beim 4. weniger als „Mensch“ betrachtet tet von zeitaufwendigen E-Mails schon im Jahr 2008 eingeführt Belege kommen auf diese Weise etwa zwölf breiten Aktenord­ Science Day Anfang November werden. Der Vortrag „Moderne und Telefonanrufen, Übermitt­ hatte und auf deren Erfahrun­ wöchentlich im SAP-System nern oder circa 1,4 GB digitalem erleben. Sechs vor kurzem an die Spurenanalytik im Dienste des lung von Rechnungskopien per gen sich die JLU stützen konn­ hinzu. Innerhalb eines Jahres be­ Speicher. Trotz der Aufbewah­ JLU berufene Wissenschaftler Verbraucher- und Umweltschut­ Fax, Hauspost oder zu Fuß … da­ te. Zwischenzeitlich wurde die deutet dies also eine Digitalisie­ rungspflicht ist die digitale Be­ stellten in kurzen allgemeinver­ zes“ von Prof. Dr. Gerd Hamscher mit ist jetzt Schluss! optische Beleganbindung auch rung von hochgerechnet knapp leganbindung vor allem eins: ständlichen Vorträgen ihre For­ gab Einblicke in die Lebensmit­ Seit Januar werden an der JLU im SAP-Referenzmodell der hes­ 90.000 Belegen. Die Belege wer­ ein weiterer Schritt zum papier­ schungsprojekte vor. telchemie, insbesondere zu den alle Lieferantenrechnungen ge­ sischen Hochschulen realisiert den als TIF-Datei hinterlegt und losen Büro. Der Nachmittag, der von der Möglichkeiten und Grenzen der scannt, in das SAP-System ein­ und steht somit allen hessischen sind somit dokumentenecht und Vizepräsidentin für Forschungs­ Bestimmung von Schadstoffen gespielt und können bequem am Hochschulen zur Verfügung. revisionssicher. Der ganze Pro­ Weitere Informationen: angelegenheiten, Prof. Dr. Katja und Giften in der Nahrung. Den PC mit wenigen Klicks passend In der Finanzbuchhaltung zess von der Rechnungsstellung Marion Treichel, Becker moderiert wurde, be­ letzten Vortrag bestritt Prof. Dr. zur SAP-Buchung aufgerufen wird die Rechnung gebucht und über die Buchung bis hin zur Projektleiterin Beleganbildung gann mit dem Vortrag „Jenseits Matthias Goebeler, der erst vor werden. Möglich gemacht wur­ mit Barcode versehen. Anschlie­ Verknüpfung des Belegs dauert E-Mail: marion.treichel@admin. von Jerusalem. Kreuzzug und kurzem einen wichtigen Beitrag de dies durch ein gemeinsames ßend wird über ein Scannen des nur circa eine bis maximal zwei uni-giessen.de Gesellschaft im Mittelalter“, in zur Aufklärung der Entstehung Projekt der SAP-Abteilung im Barcodes eine Verbindung zwi­ Wochen. Telefon: 0641 99-12037 dem Prof. Dr. Stefan Tebruck der von Nickelallergien leisten Kanzlerbüro und der Abteilun­ schen dem Beleg und der SAP- Die Originalbelege in Papier­ www.uni-giessen.de/cms/belegan- Frage nachging, ob die mittelal­ konnte. gen Finanzbuchhaltung und Buchung hergestellt. Anstatt die form werden etwa alle zehn bindung uniforum • Nr. 5/9. Dezember 2010 Magazin • 7

Steinort – die Wiederbelebung des Atlantis des Nordens Studierende erforschen in Masuren die Geschichte eines der prächtigsten Herrenhäuser der Region – Film auf der Messe „denkmal“ präsentiert

Von Prof. Hans-Jürgen Bömelburg fehlten ab dem ersten Stock die und Simon Wennige Fußböden. Erhebliche Teile der polychromen Decken wurden „Hier haben Sie einen der zum Schutz vor weiteren Zerstö­ schönsten Panoramablicke von rungen provisorisch gesichert. ganz Masuren“, sagt Dr. Bettina Wir bewegten uns nur auf einer Bouresh, wissenschaftliche Re­ provisorischen Holzkonstrukti­ ferentin des Zentralarchivs des on fort. Landschaftsverbandes Rhein­ Steinort ist der historische land (LVR). Wir stehen auf der Mittelpunkt einer adligen Re­ Steinbrücke über den Mauersee sidenzlandschaft an den masu­ (Jezioro Mamry), dem zweitgröß­ rischen Seen. Hier errichteten ten See Polens. Der faszinierende die reformierten Lehndorffs, die Fernblick und die malerische ähnlich wie die verschwägerten Schönheit der Masurischen Se­ Dönhoffs in polnisch-litaui­ enplatte lassen sich trotz zahl­ schen und brandenburgisch- reicher Wolken unschwer erken­ preußischen Diensten standen, Recherche in nen. eine barocke Schlossanlage mit Zwei Kilometer südlich befin­ einem Mansarddach, die deutli­ det sich unser Forschungsobjekt: che Ähnlichkeiten mit der pol­ das Herrenhaus von Steinort nischen Königsresidenz in Wi­ Staro Sajmište (Sztynort), welches bis 1945 der lanów bei Warschau aufweist. Sitz der Grafen von Lehndorff Hier verkehrten im 18. Jahrhun­ Gießener Fachjournalistik-Studenten erforschen gemeinsam mit serbischen Studierenden in einer war. Vom 29. August bis zum dert der Bischof des Ermlandes 5. September haben sich drei­ und aufgeklärte Dichter Ignacy Geschichtswerkstatt in Belgrad die Geschichte eines Vernichtungslagers aus dem Zweiten Weltkrieg zehn Studierende der Kunst­ Krasicki sowie russische und

geschichte und der Osteuropä­ französische Besucher. Im zwei­ Foto: Claudia Lichnowsky ischen Geschichte aus Gießen ten Weltkrieg quartierte sich in Studierende der Geschichtswerkstatt interviewen im Roma-Museum Dragoljub Ackovic, den Gründer und Direktor des Museums. Sein Vater war Häftling zusammen mit Prof. Dr. Hans- der Anlage der Außenminister im Konzentrationslager Staro Sajmište. Jürgen Bömelburg und Dr. Bet­ Joachim von Ribbentrop ein, um tina Bouresh auf den Weg nach Hitler in seinem Führerhaupt­ Masuren gemacht, um sich eines quartier in der Wolfsschanze na­ Von Simon Wennige Studentinnen aus Berlin, Frei­ Menschen zu sehen und zu hö­ maligen Direktorin des Histori­ der ehemals prächtigsten Her­ he zu sein. burg und Leipzig zusammen, die ren sein. Es wird eine Karte des schen Archivs in Belgrad Branka renhäuser der Region anzuneh­ Jeden Tag kamen wir mehrmals alle drei aus unterschiedlichen Geländes zu sehen sein, auf der Prpa. Auch die heute auf dem men. Ein Film zur Rettung an diesem Gelände vorbei. Ein Fachrichtungen kamen. Auch alle Gebäude und sonstige wich­ Gelände wohnenden Menschen In unserem Quartier „Camp unscheinbarer Ort. Viele Bäume die serbische Gruppe war im tige Punkte eingezeichnet sind. wurden nach ihren Perspekti­ Rodowo“ bei Sorquitten (Sork­ Das Ergebnis der Recherchen und ein Turm. Staro Sajmište Bezug auf Alter und fachliche Weiter wird es Bilder, Videos und ven, Wünschen und ihrem Wis­ wity) warteten bereits zehn Teil­ wurde im November auf der heißt das Gebiet, das wir gerade Interessen bunt gemischt. Unter Informationen über den Ort und sen über das Gelände befragt, da nehmer der Ermland-und-Ma­ Denkmalpflegemesse „denkmal“ passiert haben – Altes Messege­ ihnen ein Roma, der ein besonde­ das Projekt geben. sie im Fall, dass dieses Gelände suren-Universität in Allenstein in Leipzig präsentiert: Ein zehn­ lände. Ende der 1930er Jahre ent­ res Augenmerk auf die Situation Es ist ein Bemühen gegen das zu einem Museumsareal umge­ (Olsztyn) unter der Leitung von minütiger Film, den es in einer stand hier ein Gebäudekomplex der Roma in dem Lager hatte. Vergessen, da nicht einmal mehr staltet wird, umsiedeln müssten. Dr. Izabela Lewandowska auf deutschen und einer polnischen für die Belgrader Messe. Heute Die Einladung erfolgte auf viele Belgrader wissen, was an Anfangs hatte keiner von uns uns. Fassung gibt, soll das Interesse ist es ein unauffälliger Name für Initiative von Dirk Auer, freier diesem Ort passiert ist. Jedoch gedacht, dass wir die Arbeit um ein Areal, auf dem während des Journalist in Sofia, und Rena gibt es einige Initiativen und das viele Datenmaterial stem­ Zweiten Weltkriegs ein Vernich­ Rädle, Aktivistin und Künst­ Einzelpersonen, die sich seit kur­ men können. Insgesamt waren tungslager installiert war. lerin aus Belgrad. Unterstützt zem darum bemühen, dass ein die Teilnehmer trotz sengender Im Juli haben sich fünf deut­ wurde die Exkursion von der Holocaust-Museum oder gleich Hitze bis zu 37 Grad Celsius mit sche Studierende zusammen Geschichtswerkstatt Europa, ein ganzes Museumsviertel er­ großem Engagement am Werk mit Claudia Lichnofsky, Mitar­ einem Programm der Stiftung richtet wird. und alle mit dem Erreichten zu­ beiterin der Professur für Süd­ „Erinnerung, Verantwortung Zehn Tage wurde zeitintensiv frieden. osteuropäische Geschichte an und Zukunft“, die jedes Jahr Ge­ an dem Ziel des Internetauftritts Ein erfolgversprechendes der JLU, und sieben serbische schichtswerkstätten finanziert, gearbeitet. Zunächst haben wir Ergebnis steht am Ende dieses Geschichtsinteressierte auf den in denen sich binationale Teams das Gelände unter der Führung Projekts, das zusammen mit Weg nach Belgrad gemacht, um auf Spurensuche begeben. von Alexander Nećak, Präsident einer bereits fertiggestellten Staro Sajmište und seine wech­ Ziel des Projekts ist eine In­ der jüdischen Gemeinde in Bel­ Audio-Slide-Show im November selhafte Geschichte kennenzu­ ternetpräsenz, die Anfang 2011 grad, erkundet. Interviewtermi­ von Bastian Satthoff und Simon lernen. online gehen soll. Auf Serbisch ne und Vorträge folgten, unter Wennige vorgestellt wurde. Die deutsche Gruppe setzte und Deutsch werden Audio-Sli­ anderem mit dem Historiker Mi­ sich aus zwei Fachjournalistik­ des mit Bildern und Interviews lan Koljanin, dem Kriegsveteran www.geschichtswerkstatt-europa.

Foto: Simon Wennige studenten aus Gießen sowie drei unterschiedlich involvierter Alexander Mošić und der ehe­ org/ Verfallenes Kulturdenkmal: Die Exkursionsteilnehmer am Herrenhaus von Steinort, bis 1945 Sitz der Grafen von Lehndorff.

Angestoßen wurde die Exkur­ der Messebesucher an der Ret­ sion unter dem Titel „Keine Zu­ tung dieses Kulturdenkmals Das GiZo rief und viele kamen kunft ohne Vergangenheit“ von wecken. Die Texte erstellten die der Polnisch-Deutschen Stiftung Studierenden während der Ex­ „Wissenschaft, Internationalisierung und Beruf. Geisteswissenschaften und die freie europäische Marktwirtschaft“ – für Kulturpflege und Denkmal­ kursion. In Gießen wurden dann Internationaler Workshop für Doktoranden geisteswissenschaftlicher Fächer schutz (PDS), organisiert von alle Audiodateien in deutscher den Universitäten Gießen und Sprache aufgenommen und mit Von Johann Biedermann Berufspraxis und damit der Blick nicht als elitäre Scheuklappen und Bewerbungsmöglichkeiten Olsztyn. Die Stiftung erwarb En­ den passenden Bildern zu einem über den Tellerrand der Universi­ missverstehen, die vielfältig zur gab es vom Deutschen Akademi­ de 2009 das Herrenhaus von dem Film verarbeitet. Auf den ersten und zweiten Blick tät hinaus konnten überzeugen, Verfügung stehenden Förder­ schen Austauschdienst (Dr. As­ bisherigen Eigentümer zu dem schien es ein vielleicht etwas dass die Entscheidung, sich den möglichkeiten passgenau nut­ trid Winter), der Stiftung DGIA symbolischen Preis von einem Sanierungspläne für Steinort hölzerner Titel für einen Work­ Geisteswissenschaften zu wid­ zen und betreiben – dann ergibt (Deutsche geisteswissenschaft­ Złoty. shop junger Wissenschaftler men – allen Unkenrufen und sich auch mehr als eine zeitlich liche Institute im Ausland, Ge­ Es wurden Gruppen gebildet, Die Polnisch-Deutsche Stiftung im Juli auf Schloss Rauischholz­ Warnungen zum Trotz – sehr befristete Mitarbeiterstelle an ei­ sche Schiffendecker), dem CIM in denen jeweils deutsche und für Denkmalschutz möchte das hausen zu sein. Dann stellte sich wohl eine Zukunft haben kann. ner Universität. (Cen­trum für internationale polnische Studierende vertreten Objekt einschließlich der Park­ in der Realität wieder einmal Man muss sich aber konsequent Am Workshop nahmen junge Migration und Entwicklung, waren: Sie hielten die aktuelle anlage sanieren. Diskutiert wer­ heraus, dass sich bei aller gebo­ kümmern, Kontakte und Koope­ Wissenschaftlerinnen und Wis­ Bernard Schattner) und der EU Situation an der Schlossanlage den eine internationale Bauhüt­ tenen wissenschaftlichen Ernst­ rationen leben und nicht scheu­ senschaftler aus Brno (Brünn), (Adam Thuroczy). fotografisch fest, führten Inter­ te, die zur Sanierung beitragen haftigkeit junger Elan und junge en, ein mögliches gelungenes Cluj-Napoca (Klausenburg), Ideen- und Kreativitätsvor­ views und sammelten Informa­ könnte, sowie die Einrichtung Begeisterung letztlich immer Leben auch außerhalb der Uni­ Gießen, Gödöllö, Kazan, Kiew, träge aus der Region östliches tionen rund um die Geschichte einer polnisch-deutsch-litau­ durchsetzen. versität üben und vor allem als Łódź, Prag, St. Petersburg und Europa zum Verlagswesen, zu von Steinort und über die oft­ isch-russischen Begegnungs­ Der Workshop war, dies bestä­ positive Möglichkeit akzeptie­ Zagreb mit Vorträgen zu ihren Wirtschaftsfragen, zum Touris­ mals wechselnden Besitzer der stätte. Ein Problem bildet die tigten die Teilnehmer in einer ren, die nur fachlich-methodisch Forschungsvorhaben teil. Be­ mus, zur Rolle der Lehre in der fast 400 Jahre alten Gutsanlage. EU-Außengrenze zum Bezirk Ka­ Abschlussrunde ausdrücklich, notwendigen Themengrenzen richte und Beratung zu Förder- Bildung gaben weitere Impulse. liningrad, deren Überquerung eine „runde Sache“, und es wäre Der Akademicki Zespół Pieśni Verfallendes Kulturdenkmal mit Visaformalitäten und War­ gut, wenn das Gießener Zentrum i Tańca „Kujon” (Gesangs- und tezeiten verbunden ist. Östliches Europa (GiZo) mit sei­ Tanzgruppe, Leitung: Jolanta Am zweiten Tag fuhren wir zu Nur durch eine Revitalisie­ nen variabel einsetzbaren Kon­ Dąbrowska) von der Universität dem Herrenhaus, dessen letzter rung kultureller Zentren wie takten es sich zur – nicht nur – Łódź lenkte mit seinem Auftritt Bewohner Heinrich von Lehn­ Steinort kann in dem histori­ nachwuchsfördernden Aufgabe Blick und Gehör auf praktizierte dorff war. Er war in der Wider­ schen Ostpreußen, einer Region machen würde, derartige wis­ Kultur. standsgruppe um Stauffenberg ähnlich dem sagenhaften At­ senschaftsfördernde Unterneh­ Das Team des GiZo, vor al­ tätig und wurde im Zuge der lantis, dessen Kultur versank, mungen kontinuierlich fortzu­ lem vertreten durch Katarzyna Ermittlungen nach dem 20. Juli wieder neues Leben einkehren. schreiben. Wiśniewiecka-Brückner und 1944 im September 1944 hinge­ Wurden zwischen 1945 und Die beabsichtigte Mischung Stanislava Kolková, hatte die richtet. Es empfing uns Dr. Eu­ 1990 die internationalen Kultur­ aus geisteswissenschaftlicher Veranstaltung organisiert. Der geniusz Gorczyca, Repräsentant verbindungen über ein halbes Orientierung und der daraus re­ Artikelverfasser war besonders der PDS. „Seien Sie vorsichtig. Jahrhundert unterdrückt und sultierenden Fächervielfalt, der beeindruckt von der störungs­ Wenn Ihnen was passiert, muss behindert, so besteht heute die Einbezug und die Nutzung be­ freien Kommunikation unter ich ins Gefängnis“, sensibilisiert reale Chance auf einen nordost­ stehender Partnerschaften mit den Teilnehmern, die gerade

uns Gorczyca noch im Treppen­ europäischen kulturellen Neu­ Universitäten und Institutionen, Foto: Konrad Hierasimowicz wegen der Sprachenvielfalt im­im­ haus. Es war ein berechtigter anfang. Steinort kann ein Sym­ der Blick auf mögliche geistes­ Wissenschaftlicher Ehrgeiz und jugendlicher Elan: Die Teilnehmerinnen und mer einen Verständigungscode Hinweis, denn in dem Haus bol dafür darstellen. wissenschaftliche Lebens- und Teilnehmer des GiZo-Workshops auf Schloss Rauischholzhausen. fanden. 8 • Forschung uniforum • Nr. 5/9. Dezember 2010

Medikament gegen Schistosomiasis Bill & Melinda Gates Stiftung fördert Gießener Forschungsprojekt zu parasitärer Infektionskrankheit mit 100.000 US-Dollar Wie man sein Fett wegkriegt lo. Wissenschaftler der JLU im tung Schistosoma (Pärchenegel). Durchbruch in der Adipositas-Forschung: Gießener Wissenschaftler identifizieren Neprilysin als Fachbereich Veterinärmedizin Praziquantel ist bislang das forschen an einem Wirkstoff ge­ einzige Medikament, das gegen Schlüsselenzym bei der Ausbildung von Fettleibigkeit – Neue Diagnose- und Therapieansätze als Ziel gen die weltweit zweithäufigste alle Schistosomenarten wirkt, parasitäre Infektionskrankheit jedoch gibt es Hinweise auf Re­ chb. Adipositas (Fettleibigkeit) Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. passieren und somit nur in Schistosomiasis (Bilharziose). sistenzbildung. Da noch kein ist eine bedrohliche Gesund­ Thomas Walther am Excellence der Peripherie wirken kann, Die Bill & Melinda Gates Stif­ Impfstoff zur Verfügung steht, heitsstörung, die durch eine Cluster Cardio-Pulmonary Sys­ scheint die periphere NEP tung wird das Forschungspro­ suchen die Forscher nach alter­ Vielzahl von Faktoren ausgelöst tem an der JLU konnte in Zusam­ und nicht die im zentralen jekt in der Arbeitsgruppe von nativen Behandlungsstrategien. wird. Neben zu hoher Kalorien­ menarbeit mit Dr. Wolf Siems Nervensystem (Gehirn) Prof. Dr. rer. nat. Christoph Gre­ Die Experimente erfolgen in Zu­ aufnahme spielen auch geneti­ vom FMP in Berlin-Buch zei­ vorhandene entscheidend velding über einen Zeitraum von sammenarbeit mit den Arbeits­ sche Komponenten eine Rolle. gen, dass das Enzym Neprilysin für diese Prozesse zu sein. eineinhalb Jahren mit 100.000 gruppen von Dr. Colette Dissous Adipöse Menschen haben ein (auch Neutrale Endopeptidase Aus diesen Ergebnis­ US-Dollar unterstützen. (Institut Pasteur, Lille) und Prof. stark erhöhtes Risiko schwer­ oder NEP genannt) eine heraus­ sen kann geschlossen Ausgelöst wird die Krankheit Dr. Rudolph Geyer (Institut für wiegender Begleiterkrankun­ ragende Rolle in der Regulation werden, dass die durch Wurmparasiten der Gat­ Biochemie der JLU). gen, wie Bluthochdruck, Diabe­ der Nahrungsaufnahme und genetische und tes mellitus, Herzinfarkt oder Fetteinlagerung spielt. p h a r m a k o ­ Schlaganfall. In den letzten Jahr­ Die beteiligten Forscher beob­ logische In­ Paradigmenwechsel in der zehnten haben Übergewicht und achteten bei Mäusen, denen die a k t i v i e ­ Fettleibigkeit weltweit so stark NEP komplett fehlt, eine erhöhte r u n g Entzündungsforschung zugenommen, dass die Weltge­ Nahrungsaufnahme und einen d e r Wie man das akute Lungenversagen mit einem völlig neuen Ansatz möglicherweise sundheitsorganisation (WHO) exzessiven Anstieg des Körper­ NEP bremsen kann von einer Pandemie spricht. gewichtes in Folge von massiven zu Da die Umstellung von Ess- Fetteinlagerungen. Diese adipö­ ­einem chb. Es ist eine Art Paradigmen­ Das akute Lungenversagen und Bewegungsverhalten, die sen Mäuse zeigen genau wie vie­ Anstieg der wechsel in der Entzündungsfor­ beginnt meist mit einer Ent­ einzigen wirksamen nicht-in­ le fettleibige Menschen Störun­ Körper­fettmenge schung: Die Gießener Mediziner zündung (Inflammation), ver­ vasiven Behandlungsmethoden, gen im Fett- und Zuckerwechsel führt. Das von Prof. Prof. Dr. Konstantin Mayer und ursacht etwa durch Bakterien stark von der Motivation und der und eine stark verschlechterte Walther beschriebe­ Prof. Dr. Jürgen Lohmeyer wollen oder Viren. „Die Einleitung ei­ Persönlichkeitsstruktur des Be­ Glukosetoleranz. Sowohl die ne Adipositasmodell fundamentale neue Erkenntnis­ ner Entzündung ist ein aktiver, troffenen abhängen, wird welt­ Stoffwechselstörungen als auch ist ein neuartiger An­ se nutzen, um ein schwerwiegen­ geordneter Prozess“, sagt May­ weit intensiv nach Wirkstoffen der Anstieg im Körpergewicht satzpunkt zur Untersu­ des Problem zu bekämpfen, das er: „Allerdings kann es zu einer zur Behandlung der Adipositas konnten auch in normalen La­ chung der molekularen akute Lungenversagen. Betrof­ überschießenden Reaktion kom­ gesucht. Trotz dieser immensen bormäusen beobachtet werden, Mechanismen, die zur fen von der lebensbedrohlichen men; der Prozess schaukelt sich Forschungsbemühungen gibt es denen der synthetische NEP- Entstehung und zum Vo­ Erkrankung sind viele Patienten immer weiter hoch“. Gängige aber immer noch keine entspre­ Hemmer Candoxatril ins Trink­ ranschreiten der Adipo­ auf einer Intensivstation. „Neue entzündungshemmende Medi­ chende Dauermedikation. Um wasser gegeben wurde. In einem sitas beitragen. Darüber Lipidmediatoren als anti-in­ kamente wie Kortison unterdrü­ die Entwicklung von Therapie­ Krankheitsmodell, der Kachexie, hinaus eignet es sich auch flammatorischer Ansatz in der cken lediglich die pro-inflam­ optionen für die langfristige Be­ bei dem nicht die Gewichtsre­ zur Entwicklung neuer Therapie des akuten Lungenver­ matorischen Signale. handlung der Adipositas voran­ duktion, sondern der verlang­ Diagnose- und Therapiean­ sagens“ heißt das Projekt, das in Auf der anderen Seite dachten zutreiben, müssen die zugrun­ samte Gewichtsverlust das Ziel sätze für die Fettleibigkeit. den kommenden drei Jahren am die Forscher bislang, dass eine deliegenden genetischen und der Behandlung ist, konnte die Dementsprechend ist es istockphoto.com Foto: Tsuji, University of Giessen Lung Cen­ Entzündungsreaktion einfach biochemischen Grundlagen, die Gabe von Candoxatril den rapi­ das Ziel seiner weiterführen­ ter (UGLC) mit Unterstützung aufhört, indem die pro-inflam­ zur Entwicklung der Fettleibig­ den und oft tödlichen Gewichts­ den Forschungsarbeiten, Wege erhöhen kann, um damit eine der Novartis Stiftung für thera­ matorischen Signale weniger keit beitragen, besser verstanden verlust verzögern. Da Candoxat­ zu identifizieren, wie man phar­ langfristige Reduktion des Kör­ peutische Forschung untersucht werden. Dem gegenüber steht werden. ril nicht die Blut-Hirn-Schranke makologisch die NEP-Aktivität pergewichtes zu erreichen. werden soll. Die Novartis-Stif­ eine fundamental neue Erkennt­ tung fördert das Spitzenvorhaben nis, die einen Paradigmenwech­ der therapeutischen Forschung sel einläuten könnte: Eine Ent­ bei Lungenerkrankungen mit zündung verläuft nicht passiv Infektionen im diabetischen Gewebe 100.000 Euro. im Sand, sondern wird aktiv und Deutsches Forschungsprojekt unter Beteiligung Gießener Mikrobiologen untersucht Bakteriengemeinschaften in den Wunden von Zuckerkranken Das akute Lungenversagen geregelt in mehreren Schritten ist eine lebensbedrohliche Er­ beendet. Neu entdeckte Boten­ pm. Die Zahl der Diabetiker ist Mit diesem Wissen möchten die tionen des Fußes ein ernstes genomik, wie sich Bakterien und krankung. „Noch immer liegt stoffe sind die sogenannten Li­ in den letzten Jahrzehnten welt­ Forscher neue Therapie- und Vor­ gesundheitliches Problem. Eine Patient gegenseitig beeinflussen: die Sterblichkeit bei 30 bis 40 pidmediatoren: Resolvine und weit stark angestiegen. Somit sorgemaßnahmen entwickeln. komplexe Zusammensetzung Welche Bakterien führen zu ei­ Prozent“, erklärt Mayer, apl. Pro­ Protektine. Sie schalten die Sig­ werden auch Begleiterscheinun­ Das Bundesministerium für verschiedener Bakterienarten, ner Infektion? Welche Bakterien fessor am Zentrum für Innere nalwege ein, die letztlich die gen der Krankheit zu einem Bildung und Forschung (BMBF) von denen die meisten bis heute schließen sich zu Gemeinschaf­ Medizin (Fachbereich 11 – Me­ Entzündungsreaktion stoppen wichtigen Feld für die Medizin: fördert das nationale Projekt für nur wenig untersucht sind, be­ ten zusammen, die eine Behand­ dizin) der JLU und Oberarzt am – „und zwar reguliert“, wie Mayer Aufgrund mangelnder Durch­ die nächsten drei Jahre mit einer siedeln die Wunden. Die häufigs­ lung erschweren? Welche Gene Lungenzentrum des Universi­ betont. blutung durch einen zu hohen Million Euro. te Komplikation ist eine Infekti­ werden in den Bakterien und in tätsklinikums Gießen-Marburg, „Wir wollen jetzt nicht anti- Blutzuckerspiegel sind Infek­ Beteiligt sind neben der JLU das on mit Staphylococcus aureus- den infizierten Geweben des Pa­ Standort Gießen. Trotz jahrzehn­ inflammatorisch eingreifen, tionen des Fußes die häufigste Helmholtz-Zentrum für Infek­ Bakterien, die tief in das Gewebe tienten zu welchem Zeitpunkt telanger Forschung habe die sondern indem wir selektiv die Folgeerkrankung von Diabe­ tionsforschung (HZI) in Braun­ eindringen und zu einer Ent­ ein- und ausgeschaltet? Medizin nicht viel in der Hand. Abschaltungsmechanismen der tes – im schlimmsten Fall droht schweig, das die Koordination zündung des Knochens führen Das Projekt soll Informationen Bis heute sei es nicht gelungen, Entzündung durch Lipidmedia­ die Amputation. Eine deutsche übernimmt, das Universitätskli­ können. Die Forscher wollen das liefern, die die Diagnose, die Vor­ ein probates Medikament in die toren beschleunigen.“ Denn prin­ Wissenschaftlerkooperation nikum Münster und die Techno­ Zusammenspiel der Bakterien beugung und die Behandlungs­ Klinik zu bringen. Aus heuti­ zipiell sind die Abschaltungsme­ unter Beteiligung Gießener Mi­ logie-Plattformen der Universitä­ verstehen, das zu einer Infekti­ möglichkeiten von diabetischen ger Sicht ist das für Prof. Mayer chanismen wahrscheinlich zwar krobiologen untersucht, wel­ ten Göttingen und Bielefeld. on des Fußes und des Knochens Fußinfektionen sowie deren nicht erstaunlich, denn die Wis­ intakt, angesichts der überschie­ che Faktoren bei dieser Art der Für mehr als 15 Prozent der führt. Dazu untersuchen sie Komplikationen verbessern wer­ senschaftler hätten offenkundig ßenden Entzündung aber nicht Fußinfektion eine Rolle spielen. Diabetes-Patienten sind Infek­ mithilfe der sogenannten Meta­ den. „an der falschen Front“ gekämpft. schnell genug. Perlenkette aus Zucker beeinflusst Forscher stellen „BioPalladium“ her Zellkontakte Wissenschaftler der Universitäten Aarhus und Gießen erzeugen Palladium-Nanopartikel mit bakterieller Unterstützung – Forscher aus Gießen und Hannover zeigen den Einfluss von Polysialinsäure auf das Zelladhäsionsmolekül SynCAM Nano-Katalysatoren mit maßgescnheiderten Eigenschaften und Recycling von Edelmetallen als Ziel cl. Während der neuronalen Ent­ len auf benachbarten Zellen, was lo. Wissenschaftlern der Uni­ geringerem Materialaufwand zum ersten Mal relativ einfach Im Ergebnis wurden in Gegen­ wicklung, aber auch bei vielen den Zellverband destabilisiert. versität Aarhus (Dänemark) ist möglich werden. In der Studie zu kultivierende Bakterien ver­ wart der Bakterien Palladium- Prozessen im Hirn Erwachsener Dieser Schaltmechanismus es zusammen mit Mikrobiolo­ haben die Forscher aus Aarhus wendet. Dieses Verfahren wür­ Nanopartikel gebildet, jedoch – zum Beispiel beim Lernen und galt in den letzten 20 Jahren als gen JLU gelungen, Palladium- und Gießen für die Herstellung de die zukünftige industrielle nicht in einer zellfreien Lösung. bei der Gedächtnisentwicklung ein einzigartiger Prozess wäh­ Nanopartikel mit biologischer von Palladium-Nanopartikeln Anwendung vereinfachen. Die Reaktion fand, anders als – spielen Zell/Zell-Kontakte be­ rend der Neurogenese, der allein Unterstützung herzustellen. angenommen, auch unabhängig nachbarter Nervenzellen eine auf NCAM beschränkt ist. Palladium ist ein stark nachge­ von der Aktivität bestimmter wichtige Rolle. Die Interaktio­ Die Arbeitsgruppen von Prof. fragtes Edelmetall. Es wird un­ Enzyme statt, für die eine Betei­ nen zwischen zwei Zellen wer­ Geyer (Biochemisches Institut, ter anderem als Katalysator in ligung an der Reaktion bisher den von sogenannten Zelladhäsi­ Fachbereich Medizin der JLU) der chemischen Industrie sowie vermutet worden war. Die pro­ onsmolekülen vermittelt. Deren und Prof. Gerardy-Schahn (Medi­ in der Automobilindustrie in duzierten Nanopartikel wurden bekanntester Vertreter ist das zinische Hochschule Hannover) Abgaskatalysatoren und Brenn­ von den Zellen in einem spezi­ neurale Zelladhäsionsmolekül konnten nun zeigen, dass auch stoffzellen verwendet. Die Er­ ellen Raum eingelagert, dem so­ NCAM. Durch Bindung zwei­ die Eigenschaften des synapti­ gebnisse ihrer Arbeit haben die genannten Periplasma, welcher er NCAM-Moleküle auf gegen­ schen Zelladhäsionsmoleküls Forscher nun in „Biotechnology von zwei Membranen begrenzt überliegenden Zelloberflächen SynCAM durch Verknüpfung and Bioengineering“ veröffent­ ist. Auf diese Weise wurde of­ kommt es zur Kontaktaufnahme mit Polysialinsäureketten beein­ licht. fenbar das Größenwachstum der der Zellen, was die Möglichkeit flusst werden können. Interes­ Palladium-katalysierte Reak­ Partikel auf wenige Nanometer eröffnet, auf engstem Raum mit­ santerweise erfolgt die Polysialy­ tionen gewinnen zunehmend begrenzt. Das in Gegenwart der einander zu kommunizieren. lierung von SynCAM ausschließ­ an Bedeutung. Dies zeigt auch Bakterien gebildete „BioPalla­ Die durch NCAM vermittelte lich auf bestimmten neuralen die Verleihung des diesjährigen dium“ ist katalytisch sehr aktiv Adhäsion kann jedoch moduliert Vorläuferzellen, die sich in ver­ Chemie-Nobelpreises an Richard für eine Reihe von chemischen beziehungsweise komplett aufge­ schiedene Nervenzellen differen­ Heck, Ei-ichi Negishi und Aki­ Reaktionen. hoben werden, wenn das Molekül zieren können und offenbar auch ra Suzuki für die Erforschung Die Forscher hoffen nun, ein mit bestimmten Anhängen verse­ an der Ausbildung von Synapsen palladium-katalysierter Kreuz­ Verfahren entwickeln zu kön­ hen wird. Diese langen, aus nega­ sowie an Reparaturprozessen kopplungsreaktionen in organi­ nen, auf biologischem Weg Edel­ tiv geladenen Zuckermonomeren beteiligt sind. Die unterschiedli­ schen Systemen. metalle effizient und nachhaltig aufgebauten Kohlenhydratketten chen Funktionen von SynCAM Palladium in Form von Nano­ zu recyceln und gleichzeitig Na­

(Polysialinsäurereste) unterbin­ könnten auch hier durch Polysia­ partikeln hat besondere Vorteile, 2010 Foto: Bunge et al. (2010) Biotechnology and Bioengineering 107:206-215, © Wiley, nokatalysatoren mit herausra­ den aufgrund ihrer Ladung die lylierung in dynamischer Weise da auf diese Weise schwierig zu Das Bakterium Pseudomonas putida mit „BioPalladium“. Die schwarzen genden und maßgeschneiderten Interaktion von NCAM-Molekü­ moduliert werden. katalysierende Reaktionen mit Punkte an der Zellwand sind die begehrten Nano-Partikel. Eigenschaften herzustellen. uniforum • Nr. 5/9. Dezember 2010 Lehre • 9

Vernetzte Mein praktischer Tipp Ausbildung „Soziale Lesezeichen” „Live“-Übertragung von Vorlesungen Struktur im Info-Dschungel – im Kompetenzverbund „Elektrochemie“ Nicole Milbrett vom Zentrum für Lehrerbildung empfiehlt die Web-2.0-Anwendung delicious.com cl. Mit Beginn des Winterse­ mesters hat ein ambitioniertes Unterrichtsprojekt von neun nm. Viele Web-2.0-Anwendun­ Universitäten und Forschungs­ gen sind für den Wissenschafts­ instituten begonnen, die im süd­ betrieb von Nutzen. Nicole lichen Bereich des nationalen Milbrett, im Zentrum für Leh­ „Kompetenzverbunds Elektro­ rerbildung (ZfL) zuständig für chemie“ organisiert sind. In ei­ Forschungsförderung, verweist nem jährlichen Rhythmus wer­ auf die Vorteile eines „Sozialen den die beteiligten Einrichtun­ Lesezeichens“ und empfiehlt die gen Vorlesungen und Seminare Social-Bookmark-Seite www.de­ mittels Videoübertragung „live“ licious.com. und standortübergreifend an­ Dieses „Soziale Lesezeichen“, bieten. Den Auftakt gestalten in bereitgestellt von Yahoo! Inc., diesem Semester die JLU mit ei­ ermöglicht es, Informationen ner Vorlesung zum Thema „An­ im Internet nicht nur zu kon­ gewandte Elektrochemie“ (Prof. sumieren, sondern selbst be­ Dr. Jürgen Janek) und das Karls­ reitzustellen. Dazu melden sich ruher Institut für Technologie Interessierte bei delicious.com (KIT) mit einer Vorlesung zum Klausur am Computer an und generieren eine persönli­ Thema „Charakterisierungsme­ che Unterseite (http://www.deli­ thoden und Modellierung in der cious.com/Lenigel). Nun können Batterieforschung“. Links und Nachrichten nicht nur

Mit Hilfe eines an allen betei­ Foto: HRZ auf der Unterseite gespeichert, ligten Standorten installierten Erfolgreiches Experiment: Die E-Klausur im Lesesaal 1 der Universitätsbibliothek. Ein Vorteil für die Studierenden ist, dass das Resultat sofort einsehbar ist. sondern auch verschlagwortet Videokonferenzsystems werden werden. Die Links werden be­ Studierende und wissenschaftli­ wertet und bestimmten Katego­ che Mitarbeiter in den Hörsälen rg. Prüfung am Computer statt Erstmals schreiben Studierende der JLU eingeplant war, so dass die Bear­ rien (engl.: tags) zugeordnet. und Unterrichtsräumen zu ei­ auf dem Papier – bringt das Vor­ beitungszeit verlängert werden nem vernetzten „digitalen Audi­ teile und lässt es sich den Stu­ in größerem Maßstab eine elektronische musste. torium“, das nahezu barrierefrei dierenden vermitteln? Eine Rei­ Auch für die Studierenden bie­ mit dem jeweiligen Dozenten he von Vorteilen liegen auf der Klausur – Positives Fazit bei Studierenden und tet diese Prüfungsform Vorteile: auch während der Veranstaltung Hand: So spart man die gewalti­ Initiatoren – Neue Prüfungsform erfordert Sie erhalten ihr Resultat sofort kommunizieren kann. Das Aus­ gen Papierberge, die bei jährlich nach der Klausur und können bildungsprogramm koordinieren mehreren tausend Prüfungen intensive Vorbereitung direkt danach am Computer Prof. Dr. Bernd Smarsly und Prof. an der Chemie allein in der Ne­ Einsicht in die Klausur nehmen. Janek, beide vom Physikalisch- benfach-Ausbildung hoch sind. den und Studierenden zugäng­ gleichzeitig und ungestört an Das war auch der häufigste Kom­ Chemischen Institut der JLU. Auch die Korrektur solcher Klau­ lich, aber ohne umfangreiche (vernetzten) Computern eine mentar bei der überwiegend Das Bundesministerium für surmassen kann per Computer Unterstützung durch die Gruppe Klausur schreiben? Hier war die positiven Evaluation dieser Prü­ Bildung und Forschung (BMBF) einheitlich geregelt werden. „Neue Medien und E-Learning“ Universitätsbibliothek behilf­ fungsform. Zugleich gab es von fördert in den Jahren 2009 bis Daher haben Dr. Parham am Hochschulrechenzentrum lich. Sie stellte für einen ersten studentischer Seite aber auch 2011 den Aufbau eines Kompe­ Rooshenas, Prof. Dr. Siegfried (HRZ) wären die Probleme mit Testlauf einen Lesesaal zur Ver­ generelle Kritik an der unge­

tenzverbundes Elektrochemie Schindler und Prof. Dr. Richard dem individuellen Einloggen, fügung. Damit war der Weg frei wohnten Form der Klausurbear­ Foto: privat mit etwa 34,8 Millionen Euro. Göttlich begonnen, elektroni­ der Sicherheit und der Technik für die erste reale E-Klausur in beitung. Nicole Milbrett Am südlichen Teil des Verbunds sche Klausuren (E-Klausuren) nicht lösbar gewesen. Stefan der Chemie am 16. Oktober. Einen Zeitgewinn für die Do­ sind neben der JLU beteiligt: die zu entwerfen. Dabei stießen sie Schneider, Frank Waldschmidt- Um in dieses Experiment zenten gab es nicht: Um Fehler Die Kategorisierung bietet Technische Universität Darm­ rasch auf Schwierigkeiten. So Dietz und Ralf Frenger vom HRZ nicht zu viele Studierende zu in­ auszuschließen, wurden alle zwei Vorteile: Zum einen kann stadt, das Institut für Festkörper- müssen Fragen für E-Klausuren standen hier hilfreich zur Seite. volvieren wurde eine Wiederho­ Klausuren manuell überprüft. der Nutzer anhand der tags ent­ und Werkstoffforschung Dres­ eindeutiger gestellt werden und In Probedurchläufen haben lungsklausur mit „nur“ 60 Teil­ Zudem sind die Erstellung der scheiden, ob ein Link für ihn in­ den (IFW), die Technische Uni­ durch den Computer auswertbar bereits im vergangenen Som­ nehmern ausgewählt. Für den Aufgaben sowie die Vorberei­ teressant ist, zum anderen wird versität Freiberg, das Karlsruher sein; chemische Strukturen kön­ mersemester kleine Gruppen Notfall lagen Druckversionen tung sehr zeitintensiv. Dennoch ihm eine thematische Suche Institut für Technologie (KIT), nen (noch) nicht im Prüfungs­ von Studierenden Kurztests der Klausuren bereit. wollen die Initiatoren nach die­ zu bestimmten Kategorien er­ das Max-Planck-Institut für programm gezeichnet und aus­ am Computer geschrieben. Das „Alles ist glatt gelaufen, keine ser erfolgreichen ersten E-Klau­ leichtert, da er sich auch für die Festkörperforschung Stuttgart, gewertet werden. Zudem soll das funktionierte so gut, dass das Abstürze des Systems oder ähn­ sur auch zukünftig auf diese Ansicht aller Links zu einem be­ das Deutsche Zentrum für Luft- Niveau der E-Klausur dem der HRZ Kontakt mit dem Rechen­ liche Probleme“, lautete das erste Form der Prüfung setzen. Ob das stimmten tag entscheiden kann. und Raumfahrt Stuttgart (DLR), Papierklausur entsprechen. zentrum der Universität Mar­ Fazit. Aber einige unerwartete realisiert werden kann, hängt „Diese Art der Strukturierung das Zentrum für Solarenergie Neben diesen zum Teil fach­ burg aufgenommen hat, das über Dinge sind doch passiert. So ha­ auch davon ab, ob an der JLU von Informationen zu einem und Wasserstoffforschung Ulm spezifischen Problemen traten die notwendige Zahl an Com­ ben die meisten Studierenden dauerhaft die Voraussetzungen bestimmten Thema mache ich (ZSW) und die Universität Ulm. weitere Fragen auf, die mit der putern für E-Klausuren verfügt die Fragen vom Monitor abge­ (Computerausstattung, geeig­ mir für die Weiterleitung von In­ Technik und der Infrastruktur und diese freundlicherweise an schrieben und auf dem Papier nete Räume und personelle Un­ formationen zu Forschungsför­ zusammenhingen. Zwar ist die die JLU ausgeliehen hat. gelöst, bevor sie die Lösung in terstützung durch das HRZ) für derung und Bildungsforschung Gute Noten für Lern- und Prüfungsplattform Blieb noch ein Raumproblem: das Programm eingegeben ha­ E-Klausuren geschaffen werden von Nutzen”, erklärt Milbrett. ILIAS an der JLU allen Lehren­ Wo können viele Studierende ben – ein Zeitaufwand, der nicht können. Einmal wöchentlich weist sie per Ganztagsschulen Mail auf neue Informationen, die Bundesweite Studie vorgestellt – ausschließlich dem Bereich For­ Wissenschaftler der JLU beteiligt schungsförderung und Bildungs­ Professionelle Fremdsprachenlehre forschung entstammen, hin. Die cl. Die Ergebnisse der Studie zur Adressaten können dann selbst Entwicklung von Ganztagsschu­ Erster Weiterbildungsworkshop am Forum Sprachen & Kulturen des ZfbK stieß auf viel Resonanz – Folgeworkshop im entscheiden, wann sie sich den len (StEG) 2005 bis 2010 sind der Link http://www.delicious.com/ Öffentlichkeit vom verantwort­ April 2011 – Finanzierung durch zentrale QSL-Mittel Lenigel ansehen. Denn es ist si­ lichen Wissenschaftskonsorti­ chergestellt, dass auch ältere In­ um, darunter Prof. Dr. Ludwig sg. Die universitäre Fremdspra­ angeboten wurde. Finanziert dermittel gegen langweiligen Prof. Dr. Margit Reitbauer, Insti­ formationen über die Ansicht der Stecher von der JLU, präsentiert chenausbildung, wie sie am Fo­ wurde er mit zentralen QSL- Grammatikunterricht sind, ging tut für Anglistik der Universi­ tags zugänglich bleiben und zeit­ worden. „StEG zeigt, dass Ganz­ rum Sprachen & Kulturen des Mitteln. Silke Jahns von der Philipps-Uni­ tät Graz, wies innovative Wege liche Entwicklungen zu einem tagsschulen sich positiv auf das Zentrums für fremdsprachliche An der Programmgestaltung versität Marburg nach. Dr. Isabel im Schreibunterricht, bevor Dr. bestimmten tag nachgezeichnet Sozialverhalten und das Fami­ und berufsfeldorientierte Kom­ wirkten interne und externe Re­ Landsiedler, Technische Univer­ Bernd Tesch, Institut für Quali­ werden können. lienklima auswirken. Auch die petenzen (ZfbK) für Studierende ferenten mit. So führte Marcus sität Graz, illustrierte in ihrem tätsentwicklung im Bildungs­ Schulnoten verbessern sich bei aller Fachbereiche angeboten Koch, Firma CALL English, in Beitrag zum Hörverstehen und wesen an der Humboldt-Univer­ Weitere Informationen: entsprechender pädagogischer wird, stellt spezifische Anforde­ die fünf Wirkfaktoren ganzheit­ der Aussprache im Sprachunter­ sität zu Berlin, schließlich auf E-Mail: [email protected] Qualität“, so der Sprecher des rungen an die Lehrkräfte. Die lichen Lernens und Lehrens ein. richt anschaulich, dass Sprachen die „Standardbasierte Testung giessen.de Konsortiums, Professor Eckhard Teilnehmer solcher Kurse möch­ Christine Beckmann, Wissen­ gehört gehören. sprachrezeptiver und sprachpro­ Klieme vom Deutschen Institut ten speziell ihre kommunikati­ schaftliche Mitarbeiterin am Die Bedeutung authentischer duktiver Kompetenzen“ einging. Wenn Sie einen praktischenTipp für Internationale Pädagogische ven Fähigkeiten in Fremdspra­ Forum Sprachen & Kulturen, Texte im Sprachunterricht ver­ Um die Nachhaltigkeit des Ge­ rund um Studium und Lehre, Forschung (DIPF). Negative Aus­ chen ausbauen und sich für ei­ behandelte Lernstrategien und deutlichte Grazia Caiati, Lehr­ lernten sicherzustellen, werden Bildung und Forschung für die wirkungen seien nicht gefun­ nen Studienaufenthalt oder eine ihre Vermittlung im Unterricht. kraft für besondere Aufgaben dem Workshop kollegiale Hos­ Leserinnen und Leser des uniforum den worden, während sich die berufliche Tätigkeit im Ausland Der Frage, ob Spiele ein Wun­ am Forum Sprachen & Kulturen. pitationen und Beratungssitzun­ haben, schicken Sie diesen bitte an: positiven Effekte vor allem bei vorbereiten. Authentische Texte gen folgen, die Elena König, Re­ [email protected] regelmäßiger und dauerhafter hörend und lesend zu verstehen ferentin für Hochschuldidaktik Teilnahme und hoher Angebots­ und sich selbst angemessen im am ZfbK, auf den Weg gebracht qualität eingestellt hätten. Gespräch, aber auch schriftlich hat und professionell begleitet. Exzellenz StEG wurde von vier For­ ausdrücken zu können, haben Auf diese Weise wird ein konti­ schungseinrichtungen erstellt: für sie Vorrang vor sprachana­ nuierlicher Austausch unter den in der Lehre Neben dem DIPF und der JLU lytischen Fähigkeiten. Diesen Lehrbeauftragten sichergestellt, Bekanntgabe der Preisträger des gehören dem Konsortium das Wünschen und Zielen müssen die im normalen Lehralltag we­ Hessischen Hochschulpreises Institut für Schulentwicklungs­ die Kurse Rechnung tragen nig Gelegenheit zum Austausch forschung der TU Dortmund durch eine aufgaben- und kom­ haben. cl. Die Preisträger für den Hessi­ (IFS), das Deutsche Jugendin­ munikationsorientierte Unter­ Wie die Evaluation am Ende schen Hochschulpreis Exzellenz stitut (DJI) und die JLU an. Das richtsgestaltung. des Workshops ergab, wünschen in der Lehre stehen fest. Wer Bundesministerium für Bildung Wie diese in der Praxis ausse­ sich die Teilnehmer eine Fortset­ sich über eine Auszeichnung und Forschung und der Europäi­ hen kann, war Gegenstand des zung. Dank zur Verfügung ste­ freuen darf, verkündet die Hes­ sche Sozialfonds (ESF) haben das ersten Weiterbildungswork­ hender QSL-Mittel kann diesem sische Wissenschaftsministerin Projekt gefördert. In drei Erhe­ shops „Professionelle Fremd­ Wunsch auch im Sommersemes­ Eva Kühne-Hörmann am 13. De­

bungswellen wurden insgesamt sprachenlehre“, der im Oktober Foto: privat ter 2011 entsprochen werden: zember der Öffentlichkeit. Dann mehr als 300 Ganztagsschulen für die Lehrkräfte des Forums Marcus Koch von der Firma CALL English führte in die fünf Wirkfaktoren Der Folgeworkshop findet am 7. überreicht sie die Urkunden an in 14 Bundesländern untersucht. Sprachen & Kulturen vom ZfbK des ganzheitlichen Lernens und Lehrens ein. und 8. April 2011 statt. die Preisträger. 10 • Kultur uniforum • Nr. 5/9. Dezember 2010

Im Zeichen der Iris DENK-MAL : UNIKUNST 124 Die Erfindung der Farben von 1600 bis heute – Einladung zu einer besonderen Ausstellungstrilogie – Kooperation von Stadt- und Industriemuseum Wetzlar mit der UB und dem Institut für Kunstgeschichte Wo Heinrich Buff experimentierte Zwei Gedenktafeln an der Frankfurter Straße 10 erinnern an Gießener Wissenschaftler Von Dagmar Klein Goetheforschers Siegfried Rösch (1899–1984), der bei der Wetz­ dkl. Im Haus Frankfurter Stra­ Goethes „Farbenlehre“ wird 200 larer Firma Leitz arbeitete und ße 10 haben über die Jahre Jahre alt. Dies nimmt das Stadt- als Professor für Mineralogie an mehrere Universitätsprofesso­ und Industriemuseum Wetzlar der Universität in Gießen lehr­ ren gewohnt, daher sind hier zum Anlass, eine Ausstellung te. Bereits in seiner Habilitation gleich zwei Gedenktafeln ange­ zur „Erfindung der Farben von (Leipzig 1929) hatte er sich mit bracht. Zudem hat das Gebäude 1600 bis heute“ zu realisieren. der Theorie von den sogenann­ mitsamt Hinterhaus den Krieg Dies geschieht in einer Ausstel­ ten Optimalfarben beschäftigt. überlebt, ist somit einer der we­ lungs-Kooperation mit Gießen, In diesem Zusammenhang nigen authentischen Orte uni­ die von der Gießen-Wetzlarer entstanden auch neuartige versitären Lebens. Kulturstiftung finanziell unter­ Messgeräte wie das Optimalko­ Erbaut wurde das Gebäude stützt wird. Beteiligt sind der lorimeter und der Spektralinte­ 1838 von Johann Philipp Hof­ Neue Kunstverein Gießen (NKG) grator. Rösch war Mitbegründer mann, Vater des Chemikers und die JLU, genauer die Univer­ des Farbnormenausschusses und August Wilhelm Hofmann sitätsbibliothek Gießen (UB) und Mitherausgeber der Zeitschrift (UniKunst-DenkMal 20) und

das Institut für Kunstgeschichte. „Farbe“. Auf Anregung von Prof. zuständiger Baurat für die erste Fotos: Dagmar Klein Die Ausstellungstrilogie wid­ Baumgartner haben Dr. Peter Bebauung des Seltersbergs, für Ein Gebäude – mehrere berühmte met sich dem Thema Farbe, das Reuter, Dr. Olaf Schneider und Tochter und Schwiegersohn. Jo­ Bewohner. Gedenktafeln erinnern in seiner „Totalität“ erfasst und Claudia Martin-Konle von der hann Heinrich Buff (1805-1878) an die Geschichte. sichtbar gemacht werden soll. UB diesen Nachlass für eine hatte sein Chemie-Studium bei Farben spielen in unserem All­ Präsentation vorbereitet, deren Justus Liebig absolviert und In der Frankfurter Straße tag eine große Rolle, haben sym­ Gestaltung der in Gießen ansäs­ kehrte 1838 als Professor für wohnte außerdem von 1877 bis bolische Bedeutungen und psy­ sige, international tätige Künst­ Physik zurück nach Gießen. 1906 der Alttestamentler Bern­ chologische Wirkungen. Farbe ler Thomas Vinson übernahm. Im Hof seines Hauses ließ hard Stade (1848-1906), verhei­ erreicht unser Hirn über die Re­ Finanziell unterstützt wurde Buff einen Anbau errichten, ratet mit Buffs Tochter Helene. genbogenhaut (Iris) des Auges, die künstlerische Begleitung der den er für Vorlesungen und Stade brachte die Theologie in was dem Ausstellungs- und Ver­ Ausstellung durch die Gießener Experimente nutzte – es war Gießen zu neuem Ansehen, er anstaltungsreigen den Titel gab. Hochschulgesellschaft. der Anfang der Geschichte des holte als einen der ersten neu­ Das Stadt- und Industriemuse­ Der Neue Kunstverein Gießen Physikalischen Instituts. Auf en Kollegen den jungen Kir­ um widmet sich der „Farbenleh­ organisierte eine Ausstellung Buffs Tod 1878 folgte Wilhelm chenhistoriker Adolf Harnack. re“ von Johann Wolfgang Goethe, Foto: privat zur Farbe in der zeitgenössischen Conrad Röntgen, auch dieser Einige der genannten Wissen­ für den Farbe nicht nur ein op­ „Versuch eines Farbensystems“ von Ignaz Schiffermüller, Wien 1777. Kunst. Die schon von Goethe be­ arbeitete noch kurzzeitig in der schaftler sind heimisch gewor­ tisch-physikalisches Phänomen schriebene „Abneigung gebilde­ Frankfurter Straße 10, bevor er den in Gießen: Hofmann sen., war, so Museumsdirektorin Dr. ter Menschen“ vor Farben und die sein neues Labor im 1880 fertig­ Buff und Röntgen haben ihre Anja Eichler. Farbtheorien und Überbetonung etwa des „White gestellten Universitätshaupt­ Grabstätte auf dem Alten Fried­ Farbensysteme etwa der Kunst­ Ausstellungen Cube“ in der Museums- und Aus­ gebäude in der Ludwigstraße hof, Stade auf dem Friedhof am geschichte werden vorgestellt, stellungswelt hat bei manchen bezog. Rodtberg. aber auch konkrete Dinge wie • Goethes „Farbenlehre“‚ (1810) und die Lehren von den Farben Kunstschaffenden (und Samm­ Farbstoffsammlungen und Mus­ und vom Färben. Stadt- und Industriemuseum Wetzlar, bis lern) zu einer „Chromophobie“ terbücher, erläutert Kurator Prof. 6. März 2011. geführt, zur „Angst vor der Far­ Marcel Baumgartner (JLU-Insti­ • Farbforschung exemplarisch: Siegfried Rösch. Ausstellungs- be“, so der NKG-Vorsitzende tut für Kunstgeschichte). Dazu raum der Universitätsbibliothek Gießen, bis 6. Februar 2011. Markus Lepper. Die Schau will kommt die Bedeutung von Farbe • Farbe in der zeitgenössischen Kunst. Neuer Kunstverein Gie- ein Gegenentwurf zu den beiden in der Theosophie und der Musik ßen im neuen KiZ (Kultur im Zentrum, Alte Stadtbibliothek an anderen Ausstellungen sein und (Schönberg und Stockhausen). der Kongresshalle), bis 6. Februar 2011. eine Vorstellung von der Lust an In der UB wird wissenschaft­ Der Iris-Katalog wird am 28. Januar 2011 um 18 Uhr im ­Stadt- der Farbe und an den Farben in liche Farbforschung exempla­ und Industriemuseum Wetzlar vorgestellt. der zeitgenössischen Kunst ver­ risch vorgestellt: Hier befindet mitteln – in den Medien Malerei, sich der Nachlass des Optik- und Rahmenprogramm: www.die-erfindung-der-farben.de Skulptur, Fotografie und Video.

Musik aus den „Goldenen Stolperstein für Prof. Franz Soetbeer Zwanzigern“ Erste Verlegung eines Stolpersteins für einen Angehörigen der Gießener Universität – Studierende der Musikwissenschaft Gedenkinitiative für Opfer des Nationalsozialismus Das Gebäude Frankfurter Straße 10 mitsamt Hinterhaus hat den Krieg laden zu Konzertabend am 30. Januar ein überlebt und ist einer der wenigen authentischen Orte universitären Von Dagmar Klein genehmigten Stolpersteine in Straßenpflaster verankert sind. Lebens in Gießen. lo. Was hat es mit dem Brief des Berlin-Kreuzberg. Mittlerweile An jedem Verlegeort wird von Dienstmädchens Amalie auf Es ist eine bemerkenswerte Be­ hat er über 25.000 Steine verlegt: den Menschen und ihren Schick­ sich und warum liegt die Mutter wegung, die der Künstler Günter in rund 560 deutschen Städten salen berichtet, in der Regel von - Anzeige - im Krankenhaus? Studierende Demnig da ins Rollen gebracht und in insgesamt 10 Ländern – denjenigen, die akribisch recher­ und Lehrende der JLU haben hat. Eine Gedenkinitiative, die von Belgien bis in die Ukraine, chiert haben. Häufig sind dies sich auf Spurensuche in den sich wie ein Lauffeuer ausge­ von Italien bis Norwegen. Schulklassen, die das Thema für schillernden, aber gar nicht im­ breitet hat. „Das Konzept war Hat Dennning anfangs noch ihren Unterricht nutzen. mer so goldenen Zwanzigern ge­ ursprünglich mal in der Schub­ selbst mit dem Bohrer gearbeitet Universitätsangehörige wa­ Weihnachtsgeschenke macht. Am Sonntag, 30. Januar lade gelandet“, erinnert er sich beim Verlegen der messingfar­ ren vom Verfolgungsschicksal mit nachhaltiger Wirkung 2011, veranstaltet das Institut für schmunzelnd beim Nachge­ benen Gedenkplatten auf dem nicht ausgenommen. Erstmals Theater unterm Tannenbaum… Musikwissenschaft und Musik­ spräch im Café am Uni-Haupt­ Fußweg vor der letzten frei ge­ wurde am 8. September ein Stol­ …das wünschen wir Ihnen ja eigentlich nicht – ist pädagogik um 17 Uhr im Kultur­ gebäude, wo sich die Gießener wählten Wohnstätte, so ist das perstein für einen Gießener Uni­ doch Weihnachten das Fest der Freude und des rathaus am Berliner Platz einen Koordinierungsgruppe nach der mittlerweile einer gut organi­ versitätsangehörigen verlegt, vor entspannten, harmonischen Miteinanders.… Konzertabend zum „Projekt 20er vierten Verlegung von Stolper­ sierten Routine gewichen. Die dem Wohnhaus Alicenstraße kann es aber andererseits nicht genug geben: Oder würden Sie sich nicht über ein Weihnachts- Jahre“. Die Zuhörer gehen auf die steinen traf. städtischen Tiefbauämter berei­ 6. Prof. Dr. med. Franz Soetbeer, abo, Theatergutscheine oder die CD/DVD OPERA Reise zurück in eine Zeit geprägt In den 1990ern überzeugte ein ten alles vor; in Gießen beglei­ Jahrgang 1870, war von der Uni­ ULTIMATIVA freuen – Weihnachtsgeschenke mit von schwungvollen Rhythmen Freund den Künstler, diese Form tet ein Mitarbeiter die feierliche versitätsleitung 1933 entlassen nachhaltiger Wirkung, die das Gefühl der Freu- und einem neu erwachten Le­ des Gedenkens an die Opfer des Verlegungszeremonie und füllt worden und praktizierte als de und des Beschenktseins lange ins neue Jahr hinein transportieren. Geschenke an denen man bensgefühl. Nationalsozialismus doch zu re­ direkt nach Einbringen der Stei­ Arzt. Er wurde aufgrund der De­ auch als Schenkender teilhaben kann – denn ein Irgendwo auf der Welt ertönt alisieren. 1997 verlegte Demnig ne durch Demnig die Fugen auf, nunziation durch eine Patientin Theaterbesuch zu zweit ist ja noch viel schöner… das Solidaritätslied. Sweet Ro­ die ersten, anfangs noch nicht so dass die Stolpersteine gut im von der Gestapo verhaftet und ses of Morn werden Zeichen der starb 1943 unter ungeklärten Theater zu schenken? Wie? Ganz einfach – sprechen Sie mit uns, wir finden für (fast) jede neugeborenen Welt. In der sind Umständen in der Haft. Die Ge­ Anfragen eine gute, individuelle Lösung. sowohl der schöne Gigolo als denkansprachen hielten Monika Es gibt Tausend gute Gründe ins Theater zu auch die Kleptomanin von Kopf Graulich von der Gießener Koor­ gehen – die Vorweihnachtszeit ist einer davon. bis Fuß auf Liebe eingestellt. An­ dinierungsgruppe und Prof. em. Theaterkasse gebot und Nachfrage steigen ins Dr. Helmut Berding vom Histori­ Johannestraße 1 Unermessliche. Doch leider sind schen Institut der JLU. 35390 Gießen es ausgerechnet Bananen, die Su­ Wer sich in Gießen am Projekt 0641 / 7957-60; -61 rabaya Johnny nicht leiden kann. Stolpersteine beteiligen möch­ [email protected] Singt er als Trost deshalb das te, kann sich auf der Homepage www.stadttheater-giessen.de Klopslied oder tritt er mit dem informieren. Ein Stolperstein Lied von der Suppe in den Kampf kostet 95 Euro. Spenden sind gegen die Ausbeutung ein? willkommen, da die Koordi­ Eintrittskarten kosten zehn nierungsgruppe als Nächstes Euro (ermäßigt sieben Euro). eine Dokumentationsbroschü­ Kartenvorbestellungen sind re über die bislang verlegten 99 möglich per Telefon (0641 99- Stolpersteine plant, für deren 25100, 8.30 bis 12.30 Uhr) oder Druck noch Geld benötigt wird per E-Mail (musikspektrum@ (Konto-Nr. 200713418, Sparkas­ musik.uni-giessen.de). se Gießen, Kennwort „Projekt

Foto: Dagmar Klein Stolpersteine“). www.uni-giessen.de/musik/mus- Gedenken an Prof. Franz Soetbeer: Stolperstein vor dem Haus in der Alicen- spek.htm straße 6. www.stolpersteine-giessen.de uniforum • Nr. 5/9. Dezember 2010 Veranstaltungen / Kongresse • 11

Knausts Weihnachtsspiel „Jeder Euro hat sich gerechnet“ TERMINE Ein Stück zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit Beim Akademischen Festakt weisen JLU-Präsident Joybrato Mukherjee und Staatssekretär cl. Das Heilige Paar, singende Dr. Helge Braun auf den härter werdenden Wettbewerb hin – Preise und Auszeichnungen für exzellente Die großen Engel, ein tobender Herodes und Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler derbe Teufel warten auf das Pu­ Seuchen blikum, wenn Studierende und Ringvorlesung des Präsidenten Lehrende der Germanistik unter lo. „Jeder Euro, der in die JLU der Leitung von Prof. Dr. Cora gesteckt wurde, hat sich gerech­ Welches sind die bedeutenden Dietl, Professorin für Deutsche net“, sagte Universitätspräsident Seuchen vergangener und Literaturgeschichte, das erste Prof. Dr. Joybrato Mukherjee in moderner Zeiten? Was kön­ protestantische Weihnachts­ seiner Rede beim Akademischen nen wir aus ihrer Entstehung, spiel aufführen: das „Seer schön Festakt 2010. Die JLU könne auf Verbreitung und Bekämpfung vnd nützlich Spiel von der leibli­ ein höchst erfolgreiches Jahr lernen? Weshalb geraten In­ chen Geburt vnsers Herren Jesu zurückblicken. Schmerzhaft für fektionserreger auch heute Christi“ von Heinrich Knaust. die Universität nannte er die Ent­ noch außer Kontrolle? Welche Knaust legte mit dem Stück scheidung des Landes, im Rah­ Beziehung gibt es zwischen einen bewussten Gegenentwurf men des neuen Hochschulpaktes Infektionen und Krebsent­ zum katholischen Spiel vor, wie ab 2011 die Grundfinanzierung stehung? Mit diesen Fragen es etwa durch das „Hessische hessischer Hochschulen um 30 beschäftigt sich die Ringvor­ Weihnachtsspiel“ vertreten Millionen Euro abzusenken. Der lesung des Präsidenten in die­ wird, das im vergangenen Jahr Hochschulpakt müsse als Soli­ sem Wintersemester. von der Gruppe aufgeführt wur­ darpakt angesehen werden, um Sie wendet sich an ein uni­ de. Knausts Spiel verbindet das ein faires und gerechtes System versitäres Publikum und an mittelalterliche Weihnachts­ zu schaffen. die Öffentlichkeit in Stadt spiel mit einer humanistischen Der Präsident appellierte und Region. Beginn ist jeweils

Tyrannentragödie. auch an die Mitglieder der JLU: Fotos: Rolf Wegst um 19.15 Uhr in der Aula im Das Stück ist zu sehen am In den kommenden Jahren be­ Gab dem Akademischen Festakt einen musikalischen Rahmen: das Kammerorchester des Universitätsorchesters Universitätshauptgebäude Sonntag, 12. Dezember, um 16.30 dürfe es der Anstrengung aller, Gießen unter der Leitung von Universitätsmusikdirektor Stefan Ottersbach. (Ludwigstraße 23, 35390 Gie­ Uhr in Grünberg (Rosengasse 4, um Strukturentscheidungen ßen). Der Eintritt ist frei. Schlosshof Eingang) sowie am und den Abbau von Professuren Teilen an Prof. Dr. Franz Pfeiffer die herausragenden Veröffentli­ drik Angelkort (Betreuerin: Prof. Donnerstag, 16. Dezember, um sowie Kapazitätsreduzierun­ (Technische Universität Mün­ chungen zweier Wissenschaft­ Dr. Barbara E. Weißenberger) • Montag, 20. Dezember 2010: 18 Uhr auf der Bühne auf dem gen bei den Studienplätzen zu chen) und Dr. Christian David ler gewürdigt: Dr. Sebastian „Integration des Rechnungswe­ Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Gießener Weihnachtsmarkt am vermeiden. Trotz schwieriger (Paul-Scherrer-Institut, Villin­ Peter Galuska: „Synaptic cell sens als Erfolgsfaktor für die Harald zur Hausen (Virolo­ Kirchenplatz. Der Eintritt ist frei. Rahmenbedingungen und einer gen, Schweiz) verliehen. Beide adhesion molecule SynCAM 1 Controllerarbeit. Eine empiri­ ge am Deutschen Krebsfor­ Vielzahl von Herausforderun­ Wissenschaftler erhielten den is a target for polysialylation sche Untersuchung deutscher schungszentrum Heidelberg): gen blickte der Präsident mit mit 10.000 Euro dotierten Preis in postnatal mouse brain“ und Großunternehmen“. Die Suche nach infektiösen Physik der Sinne Hoffnung und Zuversicht in die für die gemeinsame Entwick­ Krebsursachen Die Vortragsreihe „Physik im Blick“ Zukunft, in der die JLU an ihre lung der Methode des Phasenkon­ • Montag, 10. Januar 2011: Prof. beschäftigt sich 2011 mit Sehen, Hören, errungenen Erfolge anknüpfen traströntgens unter Verwendung Dr. Dr. h.c. mult. Jörg Hacker Tasten, Schmecken und Riechen will. Das von der Universität ent­ herkömmlicher Röntgenröhren. (Präsident der Deutschen wickelte Zukunftskonzept mit Gestiftet wird der Preis von der Akademie der Naturforscher pjk. Die Vortragsreihe „Phy­ dem Titel „Translating Science“ Pfeiffer Vacuum GmbH, der Dr.- Leopoldina – Nationale Aka­ sik im Blick 2011“ beschäftigt wird eine zentrale Rolle bei der Erich-Pfeiffer-Stiftung und der demie der Wissenschaften sich in vielen überraschenden Erstellung des neuen Entwick­ Ludwig-Schunk-Stiftung. Halle): Infektionsforschung Experimenten mit den physi­ lungsplans für die JLU in den Dr. Christian Würtele (Insti­ – 100 Jahre nach Robert Koch kalischen Hintergründen der kommenden fünf bis zehn Jah­ tut für Anorganische und Ana­ • Montag, 24. Januar 2011: Prof. menschlichen Sinneswahrneh­ ren spielen. lytische Chemie an der JLU) Dr. Dr. h.c. Stefan H. E. Kauf­ mung, ihrer technologischen Der Parlamentarische Staatse­ wurde für seine herausragenden mann (Direktor des Max- Adaption und Erweiterung. Ein­ kretär des Bundesministeriums wissenschaftlichen Arbeiten auf Planck-Instituts für Infekti­ geladen sind Schüler, Lehrer und für Bildung und Forschung und dem Forschungsgebiet der se­ onsbiologie Berlin): Seuchen: interessierte Bürger. „Physik im MdB Dr. Helge Braun stimmte lektiven Oxidation organischer Empfundene und reale Bedro­ Blick“ ist als Lehrerfortbildungs­ Mukherjee zu, dass der Wettbe­ Substrate mit Kupferkomplexen hungen veranstaltung akkreditiert. werbsdruck in Forschung und mit dem mit 5.000 Euro dotier­ Die Vorträge finden statt um Wissenschaft steigen wird. In ten Preis der JLU ausgezeichnet. Hielt die Festrede: Staatssekretär JLU-Präsident Prof. Joybrato 10 Uhr im Wilhelm-Hanle-Hör­ seiner Festrede über „Gesamt­ Der Preis wurde von der Verei­ Dr. Helge Braun. Mukherjee Elementarbildung saal der Physikalischen Institute gesellschaftliche Strategien nigten Ludoviciana-Stiftung Pädagogische Arbeit mit (Heinrich-Buff-Ring 14, 35392 zur Stärkung Deutschlands als und der Osann-Beulwitz-Stif­ Dr. Marc Schmidt: „Crucial role • Sektion Sozial- und Sportwis­ Kleinkindern Gießen). wissensbasierte Nation“ skiz­ tung gestiftet. for human Toll-like receptor 4 senschaften sowie Psychologie: Die Vorlesungsreihe „Krip­ 15. Januar 2011: Schmecken. zierte er die Ursachen für die­ Die mit 2.000 Euro dotierte in the development of contact Dr. Roman Osinsky (Betreuer: pen, Kitas & Kindertages­ Prof. Dr. B. K. Meyer vom I. Phy­ sen Wettbewerb: Während die Auszeichnung für Arbeiten zur allergy to nickel“. In der Sekti­ Prof. Dr. Dr. Jürgen Hennig) pflege: Kinder in den ersten sikalisches Institut wird über Einnahmen von Bund, Ländern Geschichte der JLU ging an Dr. on Wirtschaftswissenschaften „Kog­nitive Endophänotypen in drei Lebensjahren“ wird von Schmecken und, davon kaum und Gemeinden immer weiter Flora Graefe von der Berliner wurde Dr. Christian Schwens der biologischen Persönlich­ der Abteilung für Pädagogik zu trennen, Kochen vortragen. sinken, steigen die Ausgaben für Charité für ihre Dissertation für seine herausragenden Ar­ keitsforschung“. der Kindheit am Institut für Ist Kochen eine exakte (Natur-) Bildung und Forschung an. Hin­ zum Thema „Zwangsarbeiter am beiten zum Thema „Conceptual • Sektion Sprach-, Literatur-, Schulpädagogik und Didak­ Wissenschaft? Kann man Ge­ zu kommt der sich abzeichnen­ Universitätsklinikum Gießen: and methodological perspecti­ Kultur- und Geschichtswissen­ tik der Sozialwissenschaften schmack mit mathematischer de Fachkräftemangel in einigen Arbeitskräfte, Patienten und „Ob­ ves on human resources, entre­ schaften sowie Philosophie: Dr. organisiert. Mit starkem Pra­ Genauigkeit bestimmen? Branchen. Dieser Entwicklung jekte“ medizinischer Forschung preneurship, and management“ Britta Freitag-Hild (Betreuer: xisbezug will die Vorlesungs­ 22. Januar 2011: Tasten. Als will das BMBF mit neuen Projek­ und Lehre (1939-1945)“. Gestiftet ausgezeichnet. Prof. Dr. Ansgar Nünning) „Bri­ reihe pädagogischen Fach­ Gastredner wird PD Dr. André ten gezielt entgegenwirken. „Die wurde die Auszeichnung von der tish Fictions of Migration im kräften Anregungen für die Schirmeisen von der Universi­ Welt schläft nicht, aber Deutsch­ Vereinigten Ludoviciana-Stif­ Dissertationsauszeichnungen Englischunterricht: Theorie und Arbeit mit Kindern unter drei tät Münster über Fühlen und land ist auf einem guten Weg, tung und der Osann-Beulwitz- Praxis inter- und transkulturel­ Jahren geben. Tasten berichten. Tasten erlaubt seinen Vorsprung als wissensba­ Stiftung. Dank der finanziellen Unterstüt­ ler Literaturdidaktik“. Die Vorträge finden von 18 bis es uns, die Beschaffenheit von sierte Nation auszubauen“, sagte Drei Mal wurde der mit je­ zung der Gießener Hochschulge­ • Sektion Naturwissenschaften: 20 Uhr in der Karl-Glöckner- Oberflächen zu bestimmen und Dr. Braun, „Die Keimzellen sind weils 3.000 Euro dotierte Dr.- sellschaft wurden acht hervorra­ Dr. Benno Schierling (Betreuer: Straße 21, Haus A, Raum 109 die Form von Gegenständen zu die Universitäten.“ Herbert-Stolzenberg-Preis ver­ gende Dissertationen, die an der Prof. Dr. Alfred M. Pingoud) „Ent­ statt. Alle Interessierten sind erfassen. Er wird darüber berich­ liehen. Der von der Dr.-Herbert- JLU eingereicht worden sind, mit wicklung eines lichtschaltbaren eingeladen, der Eintritt ist ten, wie man diese uns alltägli­ Die Preisträger Stolzenberg-Stiftung ausgelobte einem Preis von jeweils 500 Euro Restriktionsenzyms – Kontrolle frei. chen Vorgänge auf den Mikro­ Preis kann nur an Mitglieder ausgezeichnet. der enzymatischen Aktivität mit kosmos übertragen und so sogar Der Röntgenpreis der JLU wur­ der JLU verliehen werden. In • Sektion Rechts- und Wirt­ Licht“. • Dienstag, 14. Dezember 2010: einzelne Atome ertasten kann. de gemeinsam und zu gleichen der Sektion Medizin wurden schaftswissenschaften: Dr. Hen­ • Sektion Agrarwissenschaften, Gebärden mit Kleinkindern 29. Januar 2011: Sehen kann man Ökotrophologie und Umwelt­ stellen eine Bereicherung für nicht nur mit dem Auge. Wie management: Dr. Janine Pelikan den Kita-Alltag und eine Me­ schauen wir ins Innere der Ato­ (Betreuer: Prof. Dr. P. Michael thode für die frühe Sprach­ me? Auf Basis welcher physikali­ Schmitz) „Quantitative Analy­ förderung dar. In dem Vortrag schen Phänomene entstehen die sen zu den WTO-Agrarverhand­ von Wiebke Gericke werden zugehörigen Bilder? Darüber wird lungen der Doha-Runde“. das Konzept und konkrete Prof. Dr. Volker Metag vom II. Phy­ • Sektion Veterinärmedizin, Handlungsmöglichkeiten sikalischen Institut berichten. Tierbiologie, Medizin, Zahnme­ vorgestellt. 6. Februar 2011: Riechen. Men­ dizin und Humanbiologie: Dr. • Dienstag, 18. Januar 2011: Die schen können etwa 10.000 Ge­ Andreas Hecker (Betreuerin: Dozentin Barbara Huhn stellt rüche unterscheiden. Wie man Prof. Dr. Veronika Grau) „Wäh­ Emmi Piklers Konzept für ein künstliche Nasen baut, die besser rend der akuten Abstoßung ex­ selbstbestimmtes Spiel in der sind als unsere, darüber berichtet perimenteller Nierentransplan­ frühen Kindheit vor und ver­ Dr. Tilman Sauerwald vom Insti­ tate wird die Azetylcholinsyn­ deutlicht mit Beispielen aus tut für Angewandte Physik. thesemaschinerie intravasaler der Praxis die Bedeutung des 13. Februar 2011: Hören als Vor­ Leukozyten hochreguliert“. freien Spiels für frühe soziale gang ist von der Stimulation des • Sektionsunabhängige Dis­ und kognitive Lernprozesse. Schalls bis hin zu den Vorgängen sertationsauszeichnungen: Dr. • Dienstag, 1. Februar 2011: Vor­ im Innenohr durch physikali­ Mario Baumann (Betreuer: Prof. trag von Beate Andres zur sche Prozesse geprägt. Wie funk­ Dr. Peter von Möllendorff) „Die Bedeutung einer gelungenen tioniert Hören und was hilft, schöne Paideia. Bildung und Eingewöhnung von Kindern wenn es nicht so klappt? Hierzu ästhetisches Programm in Phi­ unter drei Jahren in den Be­ wird Gastredner Prof. Dr. Jürgen lostrats Eikones“ und Dr. Ste­ treuungsalltag. Sie stellt das Kießling von der HNO-Klinik phanie Lefèvre (Betreuer: Prof. „infans-Eingewöhnungsmo­ des Universitätsklinikums Gie­ Dr. Ulf Müller-Ladner) „Migra­ dell“ zur Erleichterung des ßen-Marburg vortragen. tionspotential synovialer Fib­ Übergangs und den Aufbau ei­ Exzellenter Forschernachwuchs: Die Preisträgerinnen und Preisträger freuen sich mit dem JLU-Präsidium und roblasten bei der rheumatoiden ner tragfähigen Beziehung vor. www.physik.uni-giessen.de/pib Staatssekretär Dr. Helge Braun (zweite Reihe, zweiter v.l.) über ihre Preise und Auszeichungen. Arthritis“. 12 • Namen und Notizen uniforum • Nr. 5/9. Dezember 2010

Ehrendoktorwürde für Liebig-Stipendien verliehen Prof. Albrecht Beutelspacher Universität Siegen würdigt mit der Ehrenpromotion einen herausragenden Die Stadt Gießen verleiht drei Liebig-Stipendien an Master-Studierende der JLU mit hervorragenden Wissenschaftler und „Botschafter der Mathematik“

Studienleistungen – Gute Beziehungen zwischen Stadt und Universität gewürdigt cl. Prof. Dr. Albrecht Beutelspa­ ler“, sie bescheinigen ihm einen cher, Professor für Diskrete Ma­ „virtuosen Umgang mit seinem fod. Zum bereits achten Mal hat thematik und Geometrie an der Handwerkszeug“ und bezeich­ die Stadt Gießen Ende Oktober JLU und Gründer des weltweit nen ihn als „Botschafter der Ma­ das zwölf Monate lang mit je­ ersten mathematischen Mit­ thematik weit über die Grenzen weils 550 Euro geförderte Liebig- machmuseums Mathematikum, der wissenschaftlichen Commu­ Stipendium an drei Master-Stu­ ist von der Universität Siegen nity hinaus“. Danckwerts sagte: dierende der JLU verliehen. Nach mit der Ehrendoktorwürde aus­ „Durch Person und Werk werden dem Vorbild der einstigen For­ gezeichnet worden. in einzigartiger Weise fachma­ schungsgebiete des großen Gie­ „Prof. Beutelspacher gelingt thematische, mathematikdi­ ßener Wissenschaftlers gehen es in beeindruckender Weise, daktische und gesellschaftliche die Fördermittel an drei Studie­ Menschen für die Mathematik Denkweisen zusammengeführt.“ rende der Fächer Agrarwissen­ zu gewinnen und Ressentiments „Dass meine Arbeit auf diese schaften/Umweltmanagement, abzubauen“, so Prof. Dr. Rainer herausragende Weise gewürdigt Chemie sowie Ernährungswis­ Danckwerts, Abteilung Didak­ wird, macht mich sehr glück­ senschaften, die sich durch her­ tik der Mathematik an der Uni­ lich“, sagte Beutelspacher über vorragende Studienleistungen versität Siegen. Zu seinen her­ seine Ehrung und blickt nach und Noten hervorgetan haben. ausragenden Leistungen gehört vorn: „Die Zusammenarbeit im Die Wahl fiel in diesem Jahr die Gründung und Leitung des Projekt ,Mathematik Neu Den­ auf Franziska Heß (23 Jahre, Mathematikums, das jährlich ken’ geht natürlich weiter.“ Ge­ Master Chemie), Monika-Sharon über 150.000 Besucher anzieht. meinsam schreibt das Projekt­

Potter (25, Master Ernährungs­ Foto: Frank O. Docter Danckwerts und Beutelspacher team an einem Buch, um die wissenschaften) und Ruben Strahlende Gesichter: OB Dietlind Grabe-Bolz (r.) mit den diesjährigen Stipendiaten Monika-Sharon Potter (ab 2.v.l. arbeiten zusammen mit ihrem Erkenntnisse von „Mathematik Leubner (24, Master Pflanzenpro­ vorne), Franziska Heß und Ruben Leubner. Dahinter Prof. Katja Becker (von links), Prof. Hermann Boland und Prof. Siegener Kollegen Prof. Dr. Gre­ Neu Denken“ allgemein zugäng­ duktion). Die drei Nachwuchs­ Bernhard Spengler. gor Nickel in dem Tandempro­ lich zu machen. wissenschaftler bekamen ihre jekt „Mathematik Neu Denken“ Albrecht Beutelspacher, Jahr­ Verleihungsurkunden von Ober­ logie und Chemie, sowie Prof. Dass die Stipendien „trotz fi­ nerung an den großen Naturwis­ an einer Neuausrichtung der gang 1950, studierte Mathematik bürgermeisterin Dietlind Grabe- Dr. Hermann Boland, Studien­ nanziell schwieriger Zeiten“ auch senschaftler und seine heraus­ Ausbildung von Mathematikleh­ mit den Nebenfächern Physik Bolz im Magistratssitzungssaal dekan des Fachbereichs Agrar­ weiterhin aus dem städtischen ragenden Forschungsleistungen rern an Gymnasien. Das Projekt und Philosophie an der Universi­ des Rathauses überreicht und be­ wissenschaften, Ökotrophologie Haushalt gewährt werden, wurde verliehen. Der jährliche Finanzie­ der Universitäten Gießen und tät Tübingen. Nach Stationen an richteten im Anschluss über ih­ und Umweltmanagement, die von Spengler ausdrücklich her­ rungsbedarf beträgt etwa 21.000 Siegen wird gefördert von der der Universität Mainz als Wis­ re Studienpläne und Forschungs­ Bedeutung der Stipendien als vorgehoben, während Boland auf Euro. Bewerben können sich Deutschen Telekom Stiftung. senschaftlicher Mitarbeiter und projekte. Ausdruck der „sehr guten Be­ die guten Möglichkeiten verwies, nur Studierende, die zum Master Ziel ist es, die wissenschaftliche Professor sowie im Forschungs­ Wie das Gießener Stadtober­ ziehungen zwischen Stadt und die der Master heute biete, um zugelassen sind und den voraus­ Mathematik, die Schulmathe­ bereich der Firma Siemens AG haupt betonten auch die JLU- Universität“. „Ich bedanke mich sich daraus als Studierender ein gegangenen Bachelor-Abschluss matik, die Geschichte und Phi­ in München, wechselte Beutel­ Vertreter, die Zweite Vizeprä­ herzlich bei der Stadt Gießen, eigenes Spektrum zu wählen. mit der Note „sehr gut“ bestanden losophie sowie die Didaktik der spacher 1988 als Professor an das sidentin Prof. Dr. Katja Becker, dass sie so viel für die Förderung Das Liebig-Stipendium wurde haben oder zu den besten zehn Mathematik von Studienbeginn Mathematische Institut der Uni­ Prof. Dr. Bernhard Spengler, des wissenschaftlichen Nach­ erstmals 2003 anlässlich des da­ Prozent der Absolventen ihres an miteinander zu verzahnen. versität Gießen. Er war mehr­ Prodekan des Fachbereichs Bio­ wuchses tut“, sagte Becker. maligen Liebig-Jahres zur Erin­ Prüfungsjahrgangs gehören. Eine Besonderheit: Das Mathe­ fach Dekan des Fachbereichs 07 matikum in Gießen wird in das – Mathematik und Informatik, Projekt einbezogen. Physik und Geographie. 2002 Doch es gibt weit mehr Grün­ gründete er das Mathematikum, NEUE PROFESSORINNEN UND PROFESSOREN AN DER JLU GASTWISSENSCHAFTLERIN de als die „Popularisierung der dessen Direktor er ist. Mathematik“, warum dem Gie­ Beutelspacher wurde mehr­ ßener Professor die Ehrendok­ fach ausgezeichnet, unter an­ torwürde der Universität Siegen derem mit dem erstmals verge­ verliehen wurde. Denn sein An­ benen Communicator-Preis des sehen als Wissenschaftler ist Stifterverbandes für die Deut­ herausragend. „Die Universitäts­ sche Wissenschaft (2000), mit leitung sowie alle Hochschulan­ der Ehrennadel der Deutschen gehörigen freuen sich sehr, Sie Mathematiker Vereinigung in den kleinen, aber feinen Kreis (2003), dem erstmals vergebenen unserer Ehrendoktoren aufzu­ Deutschen IQ-Preis (2004), dem nehmen“, sagte Prof. Dr. Franz- Hessischen Kulturpreis (2008) Josef Klein, Prorektor für Lehre, und dem Sonderpreis im Rahmen Fachbereich 07 Fachbereich 08 Fachbereich 10 Fachbereich 08 Lehrerbildung und lebenslanges des Museumspreises der Sparkas­ Lernen der Universität Siegen. sen-Stiftung Hessen-Thüringen Prof. Dr. Claudia Höhne Prof. Dr. Gerd Hamscher Prof. Dr. Sabine Wenisch Dr. Mercedes Lopez Zambrano Die von der Universität Sie­ (2010). Er veröffentlichte zahlrei­ Experimentalphysik Lebensmittelchemie und Klinische Anatomie und Gastwissenschaftlerin aus Venezuela gen beauftragten Gutachter che wissenschaftliche Artikel Lebensmittelbiotechnologie Experimentelle Chirurgie loben Beutelspachers „vitale und mehr als 25 Bücher, darunter Prof. Dr. Claudia Höhne, Jahr­ Dr. Mercedes Lopez Zambrano Schaffenskraft als international einige erfolgreiche populärwis­ gang 1974, hat seit Juni 2010 die Prof. Dr. Gerd Hamscher, Jahr­ Prof. Dr. Sabine Wenisch hat seit forscht im Rahmen eines 18-mo­ renommierter Wissenschaft­ senschaftliche Werke. Professur für Experimentalphy­ gang 1961, ist seit Oktober Profes­ Juli 2010 die W2-Professur für natigen Humboldt-Stipendiums sik auf Zeit mit dem Schwer­ sor für Lebensmittelchemie und Klinische Anatomie und Experi­ seit Anfang August am Bioche­ punkt Schwerionen-/Hadronen­ Lebensmittelbiotechnologie. mentelle Chirurgie inne. Sie war mischen Institut. Sie untersucht physik im Rahmen des LOEWE Zuvor war er außerplanmäßiger zuvor als Akademische Rätin an in ihrem Forschungsprojekt Zentrums HIC for FAIR inne. Professor für Lebensmitteltoxi­ der JLU tätig. „The role of thrombin on leuko­ Das Physikstudium absolvier­ kologie an der Stiftung Tierärzt­ Nach dem Studium der Veteri­ cyte recruitment“ die Bedeu­ te sie an der Philipps-Universität liche Hochschule Hannover. närmedizin an der JLU konzent­ tung des Gerinnungsenzyms Marburg, wo sie auch promovier­ Das Studium der Lebensmittel­ rierte sie sich im Rahmen ihrer Thrombin bei der Entzündung. te. Danach wechselte sie an das chemie und Umwelttoxikologie Tätigkeit als wissenschaftliche In enger Zusammenarbeit mit Helmholtzzentrum für Schwerio­ absolvierte er an der Universität Mitarbeiterin, später als wissen­ der Gießener Blutbank werden nenforschung GSI bei Darmstadt. Kaiserslautern gefolgt von einem schaftliche Assistentin am Insti­ die entsprechenden Zellen aus Das Forschungsgebiet von praktischen Jahr am Chemischen tut für Veterinär-Anatomie, -His­ menschlichem Blut isoliert und Prof. Höhne ist die experimen­ Untersuchungsamt Speyer. Die tologie und -Embryologie auf die deren Rolle bei Entzündungs­ telle hochenergetische Schwer­ Promotion über die Entdeckung neuroanatomische Forschung. reaktionen in vitro untersucht. ionenphysik, ein Grenzgebiet eines neuen Peptidhormons 1991 promovierte sie über die Mit weitergehenden in vivo-Ver­ zwischen Kern- und Elementar­ beim Menschen erfolgte 1994 an Entwicklung des VI. bis VIII. suchen mit Mäusen sollen neue

teilchenphysik. Zentrale Frage­ der Universität Bonn. Nach einer Gehirnnervenkernes beim Rind. Wege der pharmakologischen Foto: Mathematikum Gießen / Rolf K. Wegst stellung ist hier die Erforschung kurzen Postdoc-Zeit an der Ruhr- 2001 folgte die Habilitation mit Entzündungskontrolle mit Hilfe „Botschafter der Mathematik“: Prof. Albrecht Beutelspacher bekam die des Phasendiagramms stark Universität Bochum war er von einer Arbeit über die Entwick­ von Thrombininhibitoren defi­ Ehrendoktorwürde von der Universität Siegen verliehen. wechselwirkender Materie. Neu­ 1997 bis 2010 am Institut für Le­ lung und Zelldifferenzierung niert werden. artige Phasen von Kernmaterie bensmitteltoxikologie und Che­ des olfaktorischen Epithels beim Die Humboldt-Stipendiatin werden in Schwerionenkollisio­ mische Analytik in Hannover Rind. Noch im selben Jahr wech­ arbeitet in Caracas am „Venezo­ nen an verschiedenen Beschleu­ tätig, wo er sich habilitierte und selte sie als Leiterin des Labors lanischen Institut für wissen­ IMPRESSUM nigeranlagen untersucht, unter das akkreditierte rückstandsana­ für experimentelle Unfallchi­ schaftliche Forschung“ und ist anderem mit einem Experiment lytische Labor leitete. rurgie an den Fachbereich 11 – mit ihrer vierjährigen Tochter Herausgeber: Der Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen am CERN, an dem Prof. Höhne Seine Forschungsschwerpunk­ Medizin der JLU und beschäftigt nach Gießen gereist. Hier meis­ Redaktion: Charlotte Brückner-Ihl (chb), verantwortlich; Caroline Link (cl); seit 1998 beteiligt ist und mit des­ te sind die Analytik und das sich seitdem mit der Werkstoff- tert sie die doppelte Belastung ei­ Christina Lott (lo); sen Daten sie promovierte. Für Rückstandsverhalten von Tier­ gestützten Defekt- und Fraktur­ ner allein erziehenden Vollzeit­ Pressestelle der JLU, Postfach 11 14 40, 35390 Gießen (Ludwigstraße 23), eine genaue Charakterisierung arzneimitteln in Lebensmitteln, heilung bei Mensch und Tier. beschäftigten. Ihre kleine Toch­ Telefon: 0641 99-12041/42/43, Fax: 0641 99-12049, der erzeugten Materie sind neue in der Umwelt und in biotech­ Dem Wechsel als Akademi­ ter ist jedoch nicht das erste Mal [email protected], www.uni-giessen.de Experimente nötig. Eine weltweit nologischen Prozessen, der Ein­ sche Rätin an das Institut für in Deutschland: Bereits im Alter Grafisches Konzept/Layout:Wolfgang Polkowski/Monika Scharf, einzigartige Möglichkeit wird fluss von Tierhaltungsformen Veterinär-Anatomie, -Histologie von zwölf Monaten begleitete sie Polkowski Mediengestaltung, Seltersweg 81, 35390 Gießen, dafür das Compressed Baryonic auf Rückstände in Lebensmitteln und -Embryologie an der JLU ihre Mutter bei einem dreimona­ Telefon: 0641 9433784, [email protected] Matter (CBM)-Experiment an sowie mögliche Effekte von mul­ folgte im September 2008 der Ruf tigen Forschungsaufenthalt in Druck: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Marburger der Beschleunigeranlage FAIR tiplen Schadstoffgemischen. Ein auf die Professur für Anatomie Jena. Straße 20, 35390 Gießen, Telefon: 0641 3003-0, Fax: 0641 3003-308, in Darmstadt bieten. An der Pla­ besonderes Anliegen von Prof. an der Veterinärmedizinischen Zuvor jedoch promovierte sich Auflage: 8.000 nung dieses internationalen Ex­ Hamscher ist es, seine vielfälti­ Fakultät der Universität Leipzig, Lopez an der Friedrich-Schiller- Anzeigenverwaltung: Gabriele Stein, Am Alten Friedhof 22, 35394 Gießen, periments arbeitet Prof. Höhne gen interdisziplinären Kenntnis­ den sie jedoch ablehnte. Universität Jena mit „magna Telefon: 0641 76014, [email protected] seit 2004. Sie ist für die Konzep­ se aus der human- und veterinär­ Seit Juli 2010 ist sie Standort­ cum laude“ und arbeitete 16 tion und Entwicklung einer der medizinischen Grundlagenfor­ sprecherin des SFB/TR79 „Werk­ Monate als Post-Doc. Seit 2001 Alle Mitglieder der JLU sind aufgerufen, mit eigenen Beiträgen oder Detektorkomponenten verant­ schung sowie des vorbeugenden stoffe für die Hartgeweberegene­ nimmt sie regelmäßig aktiv an Leserbriefen zur Berichterstattung und Meinungsbildung im uniforum wortlich. Mit der Hilfe von HIC Verbraucher- und Umweltschut­ ration im systemisch erkrankten den Jahrestagungen der Gesell­ bei­zu­tragen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt for FAIR wird sie an der JLU diese zes den Studierenden der Lebens­ Knochen“ an der JLU und leitet schaft für Thrombose und Hä­ die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Beiträge Entwicklung weiter vorantreiben. mittelchemie zu vermitteln. zwei Teilprojekte. mostaseforschung (GTH) teil. und Leserbriefe zu kürzen. uniforum • Nr. 5/9. Dezember 2010 Namen und Notizen • 13 Die Dinos sind los Vier Modelle für die Dinosaurier-Werkstatt der JLU gespendet

ms. Vier Dinosaurier haben sich Ausstellung „Giganten der Ur­ zu Beginn des Wintersemesters zeit“ in Gießen im Frühjahr die­ an der JLU „eingeschrieben“. Die ses Jahres. Sie bietet Aktionsan­ vier lebensgroßen Nachbildun­ gebote und Workshops für Kin­ gen der Arten Apatosaurus, Igu­ dergärten und Grundschulen der anodon, Coelophysis und Comp­ Region. Diese Aktionen werden sognathus wurden unter ande­ durch Studierende der JLU ange­ rem von Dr. Wolfang Lust (LTi boten und durchgeführt. Unternehmensgruppe) gespen­ An der Übergabe der Dinos Mit­ det und sind für die Arbeit der te Oktober im Botanischen Garten Dinosaurier-Werkstatt der JLU nahmen teil (v.l.n.r.): Prof. Dr. Vol­ bestimmt, die Teil der künftigen ker Wissemann, Wissenschaft­ Hermann-Hoffmann-Akademie licher Leiter des Botanischen für junge Forscher sein wird. Das Gartens, Herbert Martin (Gießen größte Modell, der Apatosaurus, Marketing GmbH), Prof. Dr. Hans- nahm – gemäß dem Wunsch der Peter Ziemek vom Institut für Stifter – seinen Aufenthaltsort Biologiedidaktik, Dr. Wolfgang am Berliner Platz ein. Lust (LTi Unternehmensgruppe), Die Dinosaurier-Werkstatt ist Wolfgang Bergenthum (Gießener ein Ergebnis des großen Erfolgs Sparkasse), Stadtrat Harald Sche­ des wissenschaftlich-didakti­ rer sowie Sigrid Fuhr und Christi­ schen Begleitprogramms der an Brözel (Firma Fuhr). Foto: Gunter Bithan Die Gruppe „Wandern ab 55“ am Gipfelkreuz des Hochgrat (1.832 Meter) mit Wanderführerin Waltraud Meusel (vorne rechts). Zwischen Alpenrose und Schnee Wandergruppe des Allgemeinen Hochschulsports wandert seit 25 Jahren unter der Leitung von Waltraud Meusel durch die Alpen – Wechselnde Zusammensetzung rund um den „harten Kern“

Von Helga Cossmann Viermal wurde das „Walde­ geben konnte. Bestandteil jeder grat (1.832 Meter), bei dem der mar-Petersen-Haus“ (Darmstäd­ Wanderung waren Hinweise für obligatorische „Gipfeltrunk“ Der Westen vom Vorarlberg bis ter Hochschulheim der Techni­ das richtige Gehen und das der bei atemberaubender Sicht bis Kärnten im eher östlichen Teil schen Universität) als Lieblings­ Natur gegenüber rücksichtsvol­ zum Säntis (2.502 Meter) in der von Österreich und schließlich aufenthalt in Hirschegg besucht, le Verhalten im Gebirge. Auch Ostschweiz nicht fehlen durfte.

Foto: Maike Steinmüller auch der sonnige Süden in Tirol und kein noch so unwirtliches Hüttenübernachtungen wäh­ Allerdings erwanderten die mu­ Übergabe der Dino-Modelle im Botanischen Garten. waren Ziele der Wandergruppe Wetter hat je die Gruppe von rend eines Zweitagesmarsches tigen Gipfelstürmer schon mal des Allgemeinen Hochschul­ ihren Zielen abgehalten. Tapfer gehörten zur Tagesordnung. „Scheitelpunkte“, bei denen die sports der JLU. Waltraud Meusel, wurde auch mal ein Bauernthea­ Eine der eindrucksvollsten Bezeichnung „Gipfel“ nicht so Wissenschaftliche Angestellte ter wahrgenommen, wenn „Lie­ Touren war die Wanderung in genau definiert wurde. Neue Doktoranden aus aller Welt für die Fächer Sport und Musik, be macht blind“ in Mundart nur den südlichen Hohen Tauern mit Eine natürliche Fluktuati­ Herzlicher Empfang für die 42 neuen Doktoranden am GCSC – Alumni- hatte bereits seit 1955 ihre Wan­ dann zum Lachen reizte, wenn Übernachtung in der Gießener on der Gruppe mit den Verän­ Netzwerk für ehemalige GCSC-Mitglieder gegründet derführer-Lizenz in der Tasche, dies die Einheimischen taten, Hütte – betreut vom Deutschen derungen der verschiedenen als sie 1986 zum ersten Mal ein weil der Text für die Mittelhes­ Alpenverein, Sektion Gießen- Lebensmittelpunkte verhilft Von Christiane Struth auch Eigeninitiative und Ein­ Angebot „Wandern ab 40 plus“ sen doch die eine oder andere Oberhessen – in 2.215 Metern immer wieder zu einer neuen in­ satzbereitschaft. Schließlich an der JLU ausschrieb. Verständnis-Lücke verursachte. Höhe an der Hochalmspitze im teressanten Zusammensetzung, Aus aller Welt kommen die Dok­ nehmen die Doktoranden aktiv Die Nachfrage nach der Wan­ Die Wanderwege führten zeit­ Jahr 2001. um den „harten Kern“. Oft erin­ toranden, die jetzt das struktu­ an der Veranstaltungsplanung derung nach Hirschegg im weise in höhere Regionen, so Als sich im Jahr 1999 der Ru­ nerten die von teilnehmenden rierte Promotionsstudium am teil, zum Beispiel indem sie Ta­ Kleinen Walsertal war schon dass Waltraud Meusel ihre um­ hestand für Waltraud Meusel Wanderern verfassten Gedichte International Graduate Centre gungen oder Workshops organi­ damals groß, und im Jubilä­ fangreichen Erfahrungen aus ankündigte, bedeutete das nicht und Berichte an die Abenteuer, for the Study of Culture (GC­ sieren“, erläuterte Dr. Martin Zie­ umsjahr 2010 ist das Interesse diversen Kletter-Lehrgängen, das Ende der Touren. Auch im die zwischen Alpenrosen und SC) aufgenommen haben. Am rold, Geschäftsführer des GCSC. der Teilnehmer unverändert – verbunden mit dem Einschätzen September dieses Jahres gab es Schnee erlebt wurden, und so 18. Oktober bereitete das GCSC Die festliche Einweihung des lediglich die Altersstruktur ist unbekannten Geländes sowie bei herrlichem Wetter wieder mancher persönliche Kontakt dem neuen Jahrgang einen herz­ Alumni-Netzwerks für ehema­ nun im Bereich „Wandern ab 55“ die Handhabung der richtigen eine eindrucksvolle Gipfel­ hat sich über die jährlichen Tref­ lichen Empfang in der Aula der lige Doktoranden war der erste angesiedelt. Knoten- und Seiltechnik weiter­ kreuz-Wanderung zum Hoch­ fen hinaus gehalten. JLU. Die 42 neuen Mitglieder Höhepunkt des Abends. Obwohl stammen aus Argentinien, Aus­ der gemeinsame Weg für die tralien, Bulgarien, Deutschland, frischgebackenen Alumni zu En­ Estland, Großbritannien, dem de ist, könne von Abschied neh­ JLU begrüßt 34 neue Auszubildende Iran, Kamerun, Kroatien und men nicht die Rede sein, erklärte der Türkei. Sie alle erwartet eine Zierold. Schließlich fördert das Ausbildungsberufe reichen von Fachangestellten für Bürokommunikation über Metallbauer bis hin zu Tierpflegern – spannende, forschungsintensive GCSC aktiv die Vernetzung sei­ Promotionszeit in einem exzel­ ner aktuellen und ehemaligen Universität prägt die Region nicht nur durch ihren Beitrag in Forschung und Lehre lenten internationalen Team. Mitglieder: „Unsere Absolventen Der festliche Auftakt stand werden uns durch das frisch ge­ im Zeichen des beinahe zehn­ gründete Alumni-Programm eng jährigen Bestehens des Gieße­ verbunden bleiben. Es wird künf­ ner Graduiertenzentrum Kul­ tig einmal jährlich ein Treffen der turwissenschaften (GGK), dem Ehemaligen geben, ebenso wie Pioniermodell in der Doktoran­ die Möglichkeit, als Referenten denausbildung. JLU-Präsident zum Beispiel im Rahmen des Ca­ Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, reer Services die eigenen Erfah­ betonte, es habe sich damals um rungen an künftige Doktoran­ die „richtige strategische Ent­ dengenerationen weiterzugeben.“ scheidung“ gehandelt, als erste Einer der Neuen am Zentrum Universität in Deutschland ein ist Daniel Hartley. Der 26-jährige kulturwissenschaftliches Gra­ Brite studierte Literaturwissen­ duiertenzentrum zu gründen. schaften in Cardiff und Amster­ Die Entwicklung eines regiona­ dam. Sein Promotionsthema zur len Modellprojekts zu einem kul­ marxistisch geprägten anglo- turwissenschaftlichen Zentrum amerikanischen Literaturtheo­ mit internationalem Renommee rie ist keine rein innerdiszipli­ habe den Ruf Gießens in der Welt näre Arbeit. Vielmehr ist seine nachhaltig verändert, bekräftig­ Dissertation über „The Politics of te Prof. Dr. Roy Sommer, ehema­ Style“ ein typisches Beispiel für liger Geschäftsführer des GGK, die fachübergreifenden Projekte,

Comedy-Autor und Festredner die am GCSC betreut werden. Foto: Christina Lott des Abends. Auf die Frage, was ihn nach Gruppenbild vor dem Uni-Hauptgebäude: Diese Frauen und Männer haben ihre Ausbildung an der JLU begonnen. Die neue Generation der Dok­ Gießen gelockt habe, sagt Hart­ toranden forscht zu Themen ley: „Ausschlaggebend für meine lo. Die JLU ist nicht nur durch grüßte die 34 neuen Auszubil­ Geräte und Systeme, Fachinfor­ niker absolvieren ihre Ausbil­ wie „Ernährungskompetenz Entscheidung war die Möglich­ ihren Beitrag in Forschung und denden in der Uni-Aula. Neben matiker und Gärtner. Landwir­ dung im Hochschulrechenzen­ und Ernährungssozialisation im keit, sich mit anderen Dokto­ Lehre einer der prägendsten Fak­ einer Begrüßungsmappe gab es te, Metallbauer, Tierpfleger und trum. Wandel“, „Spanish as a Language randen in einem strukturierten toren der Stadt Gießen und der Informationen zur JLU. Tiermedizinische Fachange­ Eine Kooperation von JLU und of Integration“ oder „Bakterio­ Promotionsprogramm auszutau­ Region Mittelhessen. Die Ausbildungsberufe sind stellte werden in der Veterinär­ dem Universitätsklinikum Gie­ logische Wissensräume“. Ent­ schen. Ich möchte über den diszi­ Zahlreiche junge Leute ha­ bunt gemischt: Es gibt ange­ medizin und in den Einrichtun­ ßen und Marburg ermöglicht die scheidend für die Aufnahme in plinären Tellerrand schauen und ben an der JLU ihre Ausbildung hende Fachangestellte für Bü­ gen des Fachbereichs Agrarwis­ Ausbildung von Bürokauffrauen das Promotionsprogramm war mich gerne in der Hochschulleh­ erfolgreich absolviert. Auch in rokommunikation, Fachange­ senschaften, Ökotrophologie und Fachinformatikern für Sys­ in erster Linie ein hervorragen­ re engagieren. Das GCSC bietet diesem Jahr stellt die Universität stellte für Medien- und Infor­ und Umweltmanagement mit temintegration. Diese Auszubil­ des wissenschaftliches Exposé. mit den Research Areas und dem wieder Ausbildungsplätze zur mationsdienste, angehende seinen landwirtschaftlichen denden werden sowohl an der „Darüber hinaus erwarten wir Teaching Centre hierfür die opti­ Verfügung. JLU-Vizepräsidentin Inspektoranwärter, Feinwerk­ Lehr- und Versuchsbetrieben JLU als auch am Universitätskli­ von unseren Mitgliedern jedoch malen Voraussetzungen.“ Prof. Dr. Eva Burwitz-Melzer be­ mechaniker, Elektroniker für ausgebildet. IT-System-Elektro­ nikum ausgebildet. 14 • Magazin uniforum • Nr. 5/9. Dezember 2010

Wertvolle Das Kölner Evangeliar Bücherspende Witwe des William-Morrris-Biographen Von Dr. Olaf Schneider lige Zeit nicht unüblich – auch spendet der UB Morris-Bände eine politische Botschaft. Die Was ist ein Evangeliar? Die Ant­ Forschung datiert das Buch vk. Elinor Kirsch, Witwe des wort auf diese Frage ist in unse­ durch den Vergleich mit anderen Schriftstellers und William­ rer säkularisierten Welt nicht Evangeliaren inzwischen in die Morris­Biographen Hans­Chris­ mehr selbstverständlich. Ein Zeit des deutschen Königs und tian Kirsch alias Frederik Het­ Evangeliar beinhaltet den Text Kaisers Otto III. (980 bis 1002), mann, überließ der Gießener der vier Evangelienbücher der genauer in die Jahre 995 oder Universitätsbibliothek (UB) aus Bibel: Matthäus, Markus, Lukas 996. Gerade war König Otto voll­ ihrem Privatbesitz einen Satz und Johannes aus dem Neuen jährig geworden, die Vormund­ der 1901/02 erschienenen, limi­ Testament. Doch welchen Zweck schaft seiner Mutter und seiner tierten Ausgabe der Morris­Bän­ erfüllt es? Zu Beginn des katho­ Großmutter – nach dem Tod des de. Sie enthalten Originaltexte lischen Gottesdiensts wird es Vaters Kaiser Ottos II. Ende 983 und Übersetzungen des vikto­ noch heute feierlich erhoben – endete und noch hatte ihn der rianischen Dichters, Denkers, vom Priester in die Kirche getra­ Papst nicht zum Kaiser gekrönt. Künstlers und Architekten Wil­ gen. Ebenso feierlich dient es der Der damals fünfzehnjährige Kö­ liam Morris. Lesung des zentralen Predigttex­ nig dürfte das Evangeliar selbst Ihr besonderer Wert liegt in tes daraus. in Auftrag gegeben haben. der Produktionsweise. Morris,

Im Mittelalter um das Jahr Gleich zu Anfang auf einem Foto: Barbara Zimmermann einer der Gründer der Arts and 1000 herum war das nicht an­ Crafts­Bewegung, belebte mit ders. In dieser Zeit entstand die der von ihm gegründeten Kelms­ Die Sammlungen der Universitätsbib liothek sind nur zum kleineren Teil das Resultat heute in der Universitätsbiblio­ eines planmäßigen und systematischen Aufbaus, in hohem Maße dagegen von cott Press in Zeiten der Industria­ thek Gießen aufbewahrte Evan­ Wechselfällen und Zufälligkeiten der Zeitläufte geprägt. lisierung den Buchdruck erneut geliar­Handschrift (Hs. 660) in So fi nden sich darunter nicht nur über 400 mittelalterliche Handschriften und etwa als Kunsthandwerk. So entwi­ Köln. Anhand einiger für diese 900 frühe Drucke, sondern beispielsweise auch Papyri, Ostraka und Keilschrifttafeln ckelte er eigene Schrifttypen, neben einer Sammlung historischer Karten. Stadt typischer Heiligennamen Außergewöhnliches wie historische Globen und eine umfassende Sammlung von ließ Tinte und Papier in traditio­ am Ende des Buches lässt sich studentischen Stamm büchern werden ebenso sorgfältig bewahrt wie eine Grafi k- nellen Verfahren herstellen und das unter anderem bestimmen. sammlung zeitgenössischer Kunst. versah viele seiner Drucke mit Der heutige gotische Dom stand Bücher und Objekte haben oft namhafte Vorbesitzer und eine interessante reichen Verzierungen nach dem Geschichte. Sie führen kein museales Dasein in der Universitätsbib liothek, sie sind damals noch nicht, sondern ein vielmehr Gegenstand von Lehre und Forschung, werden digitalisiert und erschlos- Vorbild mittelalterlicher Drucke. kleinerer romanischer Vorgän­ sen. Und wir tragen Sorge für die Erhaltung der empfi ndlichen Zimelien auch für Die gespendeten Bände sind gerbau. In welcher Kirche dieses zukünftige Generationen. im Lesesaal der UB einsehbar. Evangeliar benutzt wurde, ist Wir stellen Ihnen in den uniforum-Ausgaben ausgewählte Stücke der Sammlungen vor und laden Sie an einem besonderen Termin, den wir rechtzeitig bekanntgeben, nicht bekannt. Es kann aber an ein, unsere Schatzkammer zu besuchen. keinem unbedeutenden Ort ge­ wesen sein, weil die Handschrift ganz besonders ausgestattet ist. Blatt mit dem Großbuchstaben Neben dem von Hand auf Perga­ „L“, mit dem das Matthäusevan­ mentblättern aufgeschriebenen gelium und damit auch der dort Text der Evangelien enthält sie eingangs niedergeschriebene Die wertvollste Handschrift der Gießener Universitätsbibliothek: das Kölner Evangeliar. zahlreiche ebenfalls von Hand Stammbaum Jesu Christi (Liber angefertigte Illustrationen. Aus­ generationis) seit Abraham be­ bistümer Mainz, Trier und Köln Wurde sie in der Messe auf­ vollste Handschrift der Univer­ gemalt sind sie mit wertvollen ginnt, sind an den Seitenrändern gemeint. Diese drei sollten nach geschlagen, war Ottos An­ sitätsbibliothek. Ein kleines Farben – wie etwa Purpur und an vier Personen in kleinen Medail­ dem Verständnis ihrer Zeit die spruch für alle erkenn­ Geheimnis umgibt sie vielen Stellen sogar Gold. lons dargestellt (vgl. Abb.). Das Königsweihe vornehmen. Otto bar: die Verkündung noch immer: Wie und Es waren die Farben hoher obere zeigt einen Gekrönten, sieht sich damit einerseits als des Beginns seiner durch wen sie schon

Würdenträger, und in diesem wohl Otto III. selbst, die wei­ unmittelbarer Nachfahre bzw. eigenständigen Herr­ vor längerer Zeit an Foto: Barbara Zimmermann Kontext steht das Kölner Evan­ teren zeigen drei Erzbischöfe. Stellvertreter Christi, anderer­ schaft. ihren heutigen Aufbe­ Verena Klein (UB), Spenderin Elinor geliar. Neben dem heiligen Text Mit ihnen sind die Vertreter der seits versinnbildlicht die Seite Das Evangeliar ist wahrungsort gelangte, Kirsch und Prof. Ingo Berensmeyer. enthält es – wie für die dama­ damaligen drei deutschen Erz­ zugleich eine Königserhebung. zweifellos die wert­ ist bislang ungeklärt. (v.l.). Gelungene Konzerte

Finanzmärkte und The Summer of 1816? Temporalität und vielfältige Begegnungen Kennen Sie den Tambora? Das „In the long run we are all dead“ ist ein Vulkan auf der Insel Konzertreise des Universitätsorchesters Gießen nach Irland und Schottland – Musikalischer Workshop in Belfast – – so äußerte sich John Maynard Sumbawa im heutigen Indone­ Kulturelles Rahmenprogramm mit vielen Höhepunkten Keynes vor über 80 Jahren über sien. Mit seinem Ausbruch im den praktischen Nutzen der An­ April 1815 verursachte er einen nahme, dass Finanzmärkte auf weltweiten Klimawandel, der Von Joanna Sosna lange Sicht rational, effi zient und das Folgejahr als „year without und Sabine Amelung an die Realwirtschaft rückgebun­ summer“ in die Geschichtsbü­ den seien. Und heute? Die Studie cher eingehen ließ. Doch hatte Goldener Oktober in Irland und „Finanzmarkt und Temporalität – die Naturkatastrophe auch ihr Schottland, vier gelungene Kon­ Imaginäre Zeit und die kulturelle Gutes, denn am Genfer See traf zerte, Begegnungen mit interes­ Repräsentation der Gesellschaft“ sich 1816 eine illustre Gruppe sierten Menschen, zauberhafte analysiert auf der Grundlage von britischer Schriftsteller in der Landschaften und ehrwürdige Interviews mit Fondsmanagern, berühmten Villa Diodati. Auf­ Städte – diese Eindrücke hat das Aktienanalysten und anderen grund des anhaltend schlechten Universitätsorchester Gießen Finanzmarktprofessionellen die Wetters, das nur selten erlaubte, von seiner diesjährigen Konzert­ Vorstellungen von Vergangen­ einen Fuß vor die Tür zu setzen, reise mitgebracht. Unter Leitung heit, Gegenwart und Zukunft, veranstalteten sie einen folgen­ von Universitätsmusikdirektor die Handeln am Finanzmarkt ori­ reichen Schreibwettbewerb. Im (UMD) Stefan Ottersbach führ­ entieren, und zieht daraus Rück­ Zuge dessen entstand nicht nur te die Reise auf Einladungen der schlüsse auf die Art und Weise, Mary Shelleys „Frankenstein“ Queens University Belfast und Foto: privat wie wir uns die Gesellschaft vor­ (1818), sondern auch John Wil­ der St. Andrews University zwölf Mal ohne Instrumente: Das Universitätsorchester bei einem Ausfl ug in den Tay Forest Park in der Nähe von Pit- stellen, in der wir leben. liam Polidoris Horrorerzählung Tage nach Irland, Nordirland lochry in Zentralschottland. Die Musiker genießen hier die Aussicht am Queens View. Was bedeutet es, dass der Fi­ „The Vampyre“ (1819), die als und Schottland. nanzmarkt einmal kurzfristig erste ihrer Art in der europäi­ In intensiver Probenarbeit In Belfast wurde das Orchester und die Hängebrücke nach Car­ ten Kathedrale St. Giles an der irrational und sprunghaft und schen Literatur gilt. Wie es dazu hatte sich das Orchester auf die von dem Queens University Or­ rick­a­Rede zu erwandern. Royal Mile in Edinburgh dar. Un­ ein anderes Mal langfristig ratio­ kam und welchen Stellenwert Reise vorbereitet. Stefan Otters­ chestra erwartet und erfuhr vie­ Dann hieß es, Abschied zu terstützt durch das inspirierende nal und berechenbar vorgestellt das Treffen bach hatte mit dem Orchester le Fakten, nicht nur über die in nehmen und nach Schottland Dirigat von Stefan Ottersbach in wird? Und welche Metaphern im Leben der anspruchsvolle Werke deutsch­ Belfast gebaute Titanic, sondern überzusetzen. In St. Andrews, phantastischer Akustik konnten des Gesellschaftlichen verber­ Dichter hatte, sprachiger Komponisten einstu­ über die Hintergründe des Nord­ idyllisch am Meer gelegen, war­ die Zuhörer das Spiel des Orches­ gen sich hinter diesem (schein­ wird hier in diert, die Zauberfl öten­Ouvertü­ irlandkonfl ikts und den Stand teten der Dekan des Music Cen­ ters voller Präzision, Begeisterung baren) Widerspruch? über dreißig re und das Klarinettenkonzert in des Friedensprozesses. ters und seine Studierenden, die und Ausdruckskraft genießen. Prof. Dr. Andreas Langenohl, Einzelartikeln A­Dur von Mozart, Beethovens Am Ende des langen Tages sich als Guides für ihre fast 500 Fort William, wo Orchester­ Professor für a n sc h au l ic h Ouvertüre zu „Coriolan“ und stand das Konzert in der St. Jahre alte St. Andrews Universi­ mitglieder im Hotel mit Jazz­ Soziologie an dargelegt. „die Unvollendete“, Schuberts Peter‘s Cathedral. Motiviert tät und die wunderschöne mit­ und Klezmer Musik neue Fans der JLU, wurde H e r a u s g e ­ berühmte Sinfonie. durch den herzlichen Empfang telalterliche Stadt betätigten. Da gewinnen konnten, das sehens­ für seine Mo­ ber Alexander Eilers ist Wissen­ Die Konzert­Premiere fand in und die vielen studentischen konnte das anschließende Kon­ werte Stirling und Besuche von nografi e mit schaftlicher Mitarbeiter am In­ der St. Mary’s Pro Cathedral in Zuhörer, präsentierte das Uni­ zert im prächtigen Konzertsaal Klosteranlagen in Melrose und dem Karl­Pola­ stitut für Anglistik. Dublin statt. Ein Genuss war es, orchester schwungvoll sein Pro­ nur gut gelingen. Der Erfolg der Dryburgh rundeten die Kultur­ nyi­Preis 2010 dem Solisten Jan Kleinschmidt gramm. Gemeinsam mit den Begegnung stellte sich aber nicht eindrücke ab. ausgezeichnet Alexander Eilers (Hg.): zuzuhören. Er hatte für die Kon­ Gastgebern klang der Abend in nur bei der fröhlichen Nachfeier Der Hessischen Staatskanzlei (s. Seite 16). „The Summer of 1816“? Von zertreise eigens eine Basskla­ einem stimmungsvollen Pub ein: noch keine Woche zurück, und dem Deutschen Akademi­ Monstern, Geistern und Vampiren. rinette erworben, um das von aus. erhielt das Uniorchester die schen Austauschdienst, der mit Andreas Langenohl: Dokumentation der gleichnamigen Mozart zwei Monate vor seinem Nach einem gelungenen musi­ Nachricht, dass die Musiker der Mitteln des Bundesministeri­ Finanzmarkt und Temporalität – Ausstellung in der Universitätsbib- Tod komponierte Solo­Werk ori­ kalischen Workshop führte ein Uni St. Andrews der Einladung ums für Bildung und Forschung Imaginäre Zeit und die kulturelle liothek Gießen (15.4.-13.5.2009). ginalgetreu spielen zu können. Ausfl ug zur Belohnung an die nach Gießen folgen und im Juni diese gelungene Fahrt mit ihren Repräsentation der Gesellschaft. litblockín Verlag 2010, 203 Seiten. Tonschönheit und hohes techni­ Antrims Coast. Das irische Wet­ 2011 kommen möchten. vielfältigen Eindrücken und Be­ Lucius & Lucius 2007, 130 Seiten, 12,50 Euro, ISBN 978-3-932289- sches Können verzauberten das ter zeigte sich von seiner besten Den Höhepunkt der Tournee gegnungen gefördert haben, gilt 32 Euro, ISBN 978-3-8282-0367-9. 60-6 Publikum. Seite, um den Giant’s Causeway stellte das Konzert in der berühm­ der besondere Dank. - Anzeige -

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AUS DEN FACHBEREICHEN UND ZENTREN

Fachbereich 03 – in Hessen“ ausgezeichnet worden. Sozial- und Kulturwissenschaften Der mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung erstmals vergebene Dr. Alexandra Kurtz, Institut für Poli­ Preis ist mit insgesamt 20.000 Euro tikwissenschaft, hat die Podiumsdis­ dotiert und war in vier Kategorien kussion „Menschenrechte und Reli­ ausgeschrieben. Der Sonderpreis ist gionsfreiheit – ein Widerspruch?“ mit 5.000 Euro dotiert. moderiert, die vom Institut für Poli­ Prof. Dr. Monika Wingender, Ge­ tikwissenschaft, vom Zentrum Öku­ schäftsführende Direktorin des Gie­ mene der Evangelischen Kirche in ßener Zentrums Östliches Europa, Hessen und Nassau und von der ist zur Vorsitzenden des Deutschen Evangelischen Flüchtlingsseelsorge Slavistenverbandes gewählt wor­ Gießen veranstaltet wurde. den. Ihre dreijährige Amtszeit be­ Prof. Dr. Andreas Langenohl, Institut ginnt im Januar 2011. für Soziologie, ist für seine Monogra­ fie „Finanzmärkte und Temporalität Fachbereich 06 – – Imaginäre Zeit und die kulturelle Psychologie und Sportwissenschaft Repräsentation der Gesellschaft“ (siehe Seite 14) mit dem Karl-Pola­ Dr. Johanna Hohmeister aus der Ar­ nyi-Preis 2010 ausgezeichnet wor­ beitsgruppe von Prof. Dr. Christiane den. Den mit 500 Euro dotierten Hermann (Abteilung Klinische Psy­ Preis vergibt die Sektion Wirt­ chologie) ist für ihre Studie zum schaftssoziologie in der Deutschen Schmerzempfinden Frühgeborener Gesellschaft für Soziologie für he­ beim Deutschen Schmerzkongress

rausragende Forschungsarbeiten auf in Mannheim mit dem ersten Preis Foto: Franz Möller dem Gebiet der Wirtschaftssoziolo­ der Kategorie Klinische Forschung gie. des Förderpreises für Schmerzfor­ schung 2010 ausgezeichnet worden. „Get together“ zum Studienbeginn Fachbereich 04 – Geschichts- und Der mit 7.000 Euro dotierte Preis Kulturwissenschaften wird jährlich vergeben von der cl. Im Studium soll auch das Feiern nicht zu ein „get together“ im Uni-Hauptgebäude. gnor Rossi & DJ U.N.C.L.E Alex auf: Disco Deutschen Gesellschaft zum Studi­ kurz kommen. Und so gab es im Anschluss Die Studierenden, die zahlreich zu der Party Jazz, Funk und Soul. Doch es gab nicht nur Prof. Dr. Friedrich Lenger, Histori­ um des Schmerzes e.V. Stifterin ist an die traditionelle Begrüßung der Erst­ gekommen waren, tanzten zu Live-Musik Musik, Cocktails und Snacks: Die studenti­ sches Institut, ist vom Kuratorium die Grünenthal GmbH (Aachen). Dr. semester durch den Universitätspräsiden­ der Band „Chinchilla Star“, verstärkt durch sche Initiative „Flimmerkiste“ präsentierte des Historischen Kollegs in Mün­ Hohmeister zeigte in ihrer Studie, ten Prof. Dr. Joybrato Mukherjee und den den Rapper und Beatbox-Virtuosen Scid preisgekrönte Kurzfilme des Deutschen chen mit einem Forschungsstipen­ dass schmerzhafte medizinische „Markt der Möglichkeiten“ am 13. Oktober da beat. An den Plattentellern legten DJ Si­ Kurzfilmpreises. dium für das am 1. Oktober 2011 be­ Prozeduren bei Frühgeborenen de­ ginnende Kollegjahr 2011/2012 aus­ ren Schmerzempfindlichkeit bis ins PERSONALIA gezeichnet worden. Jugendalter beeinflussen können. PD Dr. Martin Wrede, Akademischer Ernennungen Rat (auf Zeit) am Historischen Insti­ Fachbereich 07 – Mathematik und auf nationaler, EU- und internatio­ Schwerpunkt Funktionsmaterialien W3-Professur für Lebensmittelwis­ tut, Professur für Geschichte der Frü­ Informatik, Physik, Geographie naler Ebene zu beraten. erhalten. senschaften abgelehnt. hen Neuzeit (Prof. Dr. Horst Carl), er­ FB 04 hält den Prix Duc d´Arenberg 2010. Prof. Dr. Volker Metag ist seit Oktober Fachbereich 09 – FB 09 25-jähriges Dienstjubiläum Der Preis gilt als einer der bedeu­ Geschäftsführender Direktor des II. Agrarwissenschaften, Ökotropholo- Dr. phil. Christoph Halbig, bisher Pro­ tendsten akademischen Auszeich­ Physikalischen Instituts. Sein Stell­ gie und Umweltmanagement fessor an der Universität Jena, wurde Dr. sc. agr. Joachim Aurbacher, zurzeit Rüdiger Balser, Verrechnungskosten­ nungen in Belgien. Er wird seit 1992 vertreter ist Prof. Dr. Wolfgang Kühn. zum Universitätsprofessor (W3) für Universität Hohenheim, hat den Ruf stelle Allgemeine Bauunterhaltung; alle zwei Jahre von einer internatio­ Prof. Dr. Derck Schlettwein ist seit dem Prof. Dr. P. Michael Schmitz ist seit Ok­ Praktische Philosophie mit dem auf die W1-Juniorprofessur für Prof. Dr. Andreas Dittmann, Institut für nalen Jury vergeben und ist mit 18. Oktober Geschäftsführender Di­ tober Geschäftsführender Direktor Schwerpunkt Systematische Grund­ Landwirtschaftliche Produktions­ Geographie; Torsten Dörr, Dezernat E 4.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet rektor des Instituts für Angewandte des Instituts für Agrarpolitik und lagen der Ethik und angewandten ökonomik erhalten. – Personal FB 11; Prof. Dr. Ernst-Georg wird Wrede für seine Habilitations­ Physik. Marktforschung. Ethik ernannt. Willi Friedrich, Institut für Sportwis­ schrift „Ohne Furcht und Tadel – für FB 10 senschaft; Petra Groß, Dezernat E – König und Vaterland? Frühneuzeit­ Die nächste Ausgabe des uniforum erscheint am 24. Februar 2011. FB 06 Liegenschaften, Bau und Technik; licher Hochadel zwischen Familien­ Redaktionsschluss ist am 3. Februar 2011. Juniorprof. Dr. oec. troph. Joachim Gey- Heike Haas, Institut für Schulpädago­ ehre, Ritter­ideal und Fürstendienst“. Das uniforum steht im Rahmen seiner Möglichkeiten Roland William Fleming, Ph.D., bisher er, JLU, hat den Ruf auf die W2-Pro­ gik und Didaktik der Sozialwissen­ allen Universitätsmitgliedern für ­Veröffentlichungen zur Verfügung. Gruppenleiter am Max-Planck-Insti­ fessur für Molekulare Pharmakolo­ schaften; Doris Heinke, Institut für Er­ Fachbereich 05 – tut für Biologische Kybernetik, Tü­ gie und Pharmakogenetik erhalten. nährungswissenschaft; Alexandra Sprache, Literatur, Kultur bingen, wurde zum Juniorprofessor Kraus, Universitätsbibliothek; Luise Fachbereich 08 – Fachbereich 11 – Medizin (W1) für Experimentelle Psycholo­ FB 11 Keil, Botanischer Garten; Birgit Arthur Köstler und Signa Sørensen, Biologie und Chemie gie ernannt. Dr. phil. Kristin Krajews- Schmidt, Institut für Hygiene und In­ das Performance-Duo SIGNA, sowie Sandra Bausch, PD Dr. Frank Leweke ki, bisher Juniorprofessorin an der Apl.-Prof. Dr. med. Uwe Lange, Kerck­ fektionskrankheiten der Tiere; Susan- das Künstlerduo Xavier Le Roy und Prof. Dr. Volkmar Wolters (Institut und Markus Stingel (Klinik für Psy­ Universität Frankfurt/Main, wurde hoff-Klinik Bad Nauheim und JLU, ne Tannert-Otto, Biochemisches Insti­ Mårten Spångberg sind als Gastpro­ für Tierökologie und Spezielle Zoo­ chosomatik) sowie Prof. Dr. Trinad zur Universitätsprofessorin (W2) hat den Ruf auf die W2-Stiftungspro­ tut; Thomas Troß, Verrechnungskos­ fessoren am Institut für Angewand­ logie) wurde von Bundeslandwirt­ Chakraborty, Prof. Dr. Renate Deinzer, für Pädagogische Psychologie er­ fessur für Internistische Rheumato­ tenstelle Hausmeister; Heiko Wenz, te Theaterwissenschaft tätig. schaftsministerin Ilse Aigner zum Dr. Frank Öhmke, Bettina Scholz, Dr. nannt. logie, Osteologie und Physikalische Dezernat D (Finanz- und Rechnungs­ Katja Urbatsch, Doktorandin am Gra­ Mitglied des Beirats für Biodiversität Svetlin Tchatalbachev, Prof. Dr. Hans- Medizin erhalten. wesen/Beschaffung); Udo Wilfer, In­ duate Centre for the Study of Cul­ und genetische Ressourcen beim Rudolf Tinneberg und Ulrike Weik (In­ FB 11 stitut für Anorganische und Analyti­ ture und Gründerin der Internet- Bundesministerium für Ernährung, stitut für Medizinische Psychologie, Rufannahmen sche Chemie Plattform ArbeiterKind.de, ist mit Landwirtschaft und Verbraucher­ Institut für Medizinische Mikrobio­ PD Dr. med. Markus Rickert, bisher ihrem Team von der hessischen Kul­ schutz (BVML) berufen. Der Beirat logie und Klinik für Frauenheilkun­ Wissenschaftlicher Mitarbeiter an FB 01 40-jähriges Dienstjubiläum tusministerin Dorothea Henzler in hat die Aufgabe, das BMELV bei Fra­ de und Geburtshilfe) gehören zu den der Orthopädischen Universitätskli­ der Kategorie Sonderpreis „Potenzia­ gen der Erhaltung und nachhaltigen beiden Arbeitsgruppen, die wäh­ nik Heidelberg, wurde zum Univer­ Hon.-Prof. Dr. iur. Mahulena Hofmann, Marianne Eichner, Dezernat E1; Jür- le entfalten: Bildung für Integration Nutzung der biologischen Vielfalt rend des Kongresses der Deutschen sitätsprofessor (W3) für Orthopädie JLU und Max-Planck-Institut Uni­ gen Franz, Institut für Pflanzenöko­ Gesellschaft für Medizinische Psy­ im Beamtenverhältnis ernannt. versität Heidelberg, hat den Ruf auf logie; Ritamarie Klein, Universitätsbi­ chologie einen Kurzvortragspreis die W2-Professur für Europarecht bliothek; Rosel Stropp, Personaldezer­ gewonnen haben. Ruferteilungen und Transformationsforschung an­ nat; Helga Wallbott, I. Physikalisches Prof. Dr. Bernd Gallhofer, Zentrum für genommen. Institut Psychiatrie, hat gemeinsam mit der FB 03 Robert-Sommer-Forschungsgesell­ FB 05 Aus dem Dienst ausgeschieden schaft das internationale Robert- Prof. Dr. phil. Jutta Ecarius (Erzie­ Sommer-Symposium organisiert, hungswissenschaft mit dem Schwer­ Dr. phil. Claudia Lange, früher Tech­ Prof. Dr. Bernd Heinrich Baumann, Ma­ das im Oktober in Gießen stattfand. punkt Pädagogik des Jugendalters) nische Universität Dresden, hat den thematisches Institut; Hans Becker, Höhepunkt war die Verleihung der hat den Ruf auf die W3-Professur für Ruf auf die W2-Professur für Moder­ Dezernat E – Liegenschaften, Bau und Robert-Sommer-Medaille an Prof. Erziehungswissenschaft mit dem ne Englische Sprachwissenschaft Technik; Marie-Luise Becker, Dezernat David A. Lewis aus Pennsylvania. Schwerpunkt Kindheitsforschung angenommen. D; Prof. Dr. Aart Jan Eeuwe van Bel, Ins­ Prof. Dr. Volker Roelke, Institut für Ge­ an der Universität zu Köln erhalten. titut für Allgemeine Botanik und schichte der Medizin, ist vom Präsi­ Rufablehnungen Pflanzenphysiologie; Doris Döring, denten der Leopoldina – Nationale FB 05 Dezernat E – Liegenschaften, Bau und Akademie der Wissenschaften in FB 03 Technik; Birgitt Groneveld, Dezernat E den Wissenschaftlichen Beirat des Prof. Dr. phil. Marcus Koller (Ge­ – Liegenschaften, Bau und Technik; Projekts zur Geschichte der Leopol­ schichte Südosteuropas) hat den Ruf Dr. rer. pol. Ulrich Schneckener, Stif­ Erika Hellmann, Institut für Anatomie dina in der ersten Hälfte des 20. Jahr­ auf die W2-Professur für Geschichte tung für Wissenschaft und Politik und Zellbiologie; Margret Hündt, Pro­ hunderts berufen worden. des Osmanischen Reichs und der (Berlin), hat den Ruf auf die W3-Pro­ fessur für Tierphysiologie; Dr. Roland Prof. Dr. Reinhard Schnettler, Klinik Türkei an der Ruhr-Universität Bo­ fessur für Politikwissenschaft mit Friedrich Mulch, Institut für Germa­ und Poliklinik für Unfallchirurgie, chum erhalten. Prof. Dr. phil. Jürgen dem Schwerpunkt Internationale nistik; Dr. Eberhard Pitt, I. Physikali­ ist von der Stanford University Kurtz, zurzeit Pädagogische Hoch­ Beziehungen abgelehnt. sche Institut; Prof. Dr. Dietmar Rieger, School of Medicine (USA) als Gast­ schule Karlsruhe, hat den Ruf auf die Institut für Romanistik; Angelika Stor- professor eingeladen worden. W3-Professur für Didaktik der engli­ FB 07 beck, Klinik für Pferde – Innere Medi­ Sarah Kristin Sonnenschein, Zahnärz­ schen Sprache erhalten. zin; Christa Strumpf, Dezernat E3; Re- tin und Doktorandin der Poliklinik Prof. Dr. rer. nat. Martin Eickhoff (Experi­ nate Zeizinger, Dezernat E3 für Parodontologie (Betreuer: Prof. Dr. FB 07 mentalphysik mit dem Schwerpunkt Jörg Meyle), hat von der Landeszahn­ Nanotechnologische Materialien) hat Verstorbene ärztekammer Hessen für ihr Promoti­ PD Dr. rer. nat. Rolf Gramlich, zurzeit den Ruf auf die W3-Professur für Na­ onsthema „als eine besondere wis­ Technische Universität Darmstadt, notechnologie an der Technischen Die Justus-Liebig-Universität Gie­ senschaftliche Leistung in der Zahn-, hat den Ruf auf die W2-Professur für Universität Ilmenau abgelehnt. ßen gedenkt ihrer verstorbenen Mit­ Mund- und Kieferheilkunde“ ein Pro­ Mathematik mit dem Schwerpunkt glieder und Angehörigen. motionsstipendium in Höhe von Algebra erhalten. PD André Schirmei- FB 09 Ulrich Bobek, Chemiefacharbeiter an 6.000 Euro erhalten. Das Thema ihrer sen, Ph.D., zurzeit Universität Müns­ der Professur für Analytische Che­ Arbeit lautet: „In vivo Chemotaxis ter, hat den Ruf auf die W3-Professur Prof. Dr. rer. nat. Sascha Rohn, Univer­ mie, ist am 25. Oktober 2010 im Al­ am Sulcus gingivae bei Diabetikern“. für Angewandte Physik mit dem sität Hamburg, hat den Ruf auf die ter von 46 Jahren verstorben. - Anzeige -