Plenarprotokoll 19/30

Deutscher

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Inhalt:

Tagesordnungspunkt 20: QHUWHLOZHLVHQ/HJDOGH¿QLWLRQIUÄ7HLOHGHU Bevölkerung“ in § 130 StGB Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- Drucksache 19/1842 ...... 2837 C schusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe zu der Unterrichtung durch die Bundes- (AfD) ...... 2837 D regierung: Bericht der Bundesregierung zur Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . 2838 A weltweiten Lage der Religions- und Weltan- schauungsfreiheit Axel Müller (CDU/CSU) ...... 2839 D Drucksachen 18/8740, 19/1381 Nr. 3, (CDU/CSU) ...... 2840 B 19/1894 ...... 2823 B Dr. Jürgen Martens (FDP) ...... 2841 D (CDU/CSU) ...... 2823 B (SPD) ...... 2843 A Volker Münz (AfD) ...... 2824 D Jens Maier (AfD) ...... 2843 B Dr. (SPD) ...... 2825 D (DIE LINKE) ...... 2844 C (AfD) ...... 2827 A (BÜNDNIS 90/ Dr. Lars Castellucci (SPD) ...... 2827 B DIE GRÜNEN) ...... 2846 A Dr. (FDP) ...... 2827 C Dr. (CDU/CSU) ...... 2847 A (DIE LINKE) ...... 2828 C Jens Maier (AfD) ...... 2847 C (BÜNDNIS 90/ Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) ...... 2848 B DIE GRÜNEN) ...... 2830 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) ...... 2849 B $\GDQg]R÷X] 63' ...... 2831 C (AfD) ...... 2849 C (AfD) ...... 2832 C

Markus Grübel (CDU/CSU) ...... 2833 C Zusatztagesordnungspunkt 9: (FDP) ...... 2834 D Antrag der Abgeordneten Dr. , (SPD) ...... 2835 C , , weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Nach (CDU/CSU) ...... 2836 B Tunnelhavarie und Rheintal-Streckensper- rung 2017 von Rastatt – Aufarbeitung und Notfallmanagement entwickeln Tagesordnungspunkt 21: Drucksache 19/1839 ...... 2850 C Erste Beratung des von dem Abgeordneten Dr. Christian Jung (FDP) ...... 2850 D Jens Maier und der Fraktion der AfD einge- , Parl. Staatssekretär BMVI . . . 2851 C brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Strafgesetzbuchs – Einführung ei- (AfD) ...... 2852 D II Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 30. Sitzung. , Freitag, den 27. April 2018

Martin Burkert (SPD) ...... 2853 D Dr. (AfD) ...... 2870 B (DIE LINKE) ...... 2855 A Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) ...... 2870 D (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ...... 2856 B Tagesordnungspunkt 24: Dr. (AfD) ...... 2857 B Antrag der Abgeordneten , Florian Oßner (CDU/CSU) ...... 2858 A Katja Dörner, Sven Lehmann, weiterer Abge- (CDU/CSU) ...... 2859 B ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kinderzuschlag automatisch Sabine Leidig (DIE LINKE) ...... 2859 D auszahlen – Verdeckte Armut überwinden Drucksache 19/1854 ...... 2871 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ Tagesordnungspunkt 23: DIE GRÜNEN) ...... 2872 A D  $QWUDJGHU$EJHRUGQHWHQ6HYLP'D÷GHOHQ Heike Hänsel, , weiterer Ab- () (CDU/CSU). . . 2873 A geordneter und der Fraktion DIE LINKE: (AfD) ...... 2874 C Export von Rüstungsgütern verbieten Drucksache 19/1339 ...... 2860 D Nadine Schön (CDU/CSU) ...... 2875 C b) Antrag der Abgeordneten , Sönke Rix (SPD) ...... 2876 B , Katharina Dröge, Matthias Seestern-Pauly (FDP) ...... 2877 C weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ein Rüs- Sabine Zimmermann (Zwickau) tungsexportkontrollgesetz endlich vorle- (DIE LINKE) ...... 2878 C gen (CDU/CSU) ...... 2879 C Drucksache 19/1849 ...... 2860 D Sabine Zimmermann (Zwickau) 6HYLP'D÷GHOHQ ',(/,1.( ...... 2861 A (DIE LINKE) ...... 2880 A Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) ...... 2862 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ (DIE LINKE) ...... 2862 D DIE GRÜNEN) ...... 2880 C Steffen Kotré (AfD) ...... 2864 C Nächste Sitzung ...... 2882 C (SPD) ...... 2865 A (DIE LINKE) ...... 2865 C Anlage 1 (FDP) ...... 2866 C Liste der entschuldigten Abgeordneten ...... 2883 A (FDP) ...... 2867 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ...... 2868 B Anlage 2 (CDU/CSU) ...... 2869 B Amtliche Mitteilungen ...... 2883 D 2850 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2018

Dr. Volker Ullrich (A) Sie haben das Zitat weder wortwörtlich zitiert noch eine 9L]HSUlVLGHQWLQ3HWUD3DX (C) Quellenangabe genannt oder den Zusammenhang deut- Ich schließe die Aussprache. lich dargestellt. Interfraktionell wird Überweisung des Gesetzent- (Canan Bayram [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- wurfs auf Drucksache 19/1842 an die in der Tagesord- NEN]: Es bleibt ein Rätsel!) nung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen. Gibt es dazu anderweitige Vorschläge? – Das ist nicht der Fall. Ich rate Ihnen: Es wäre für Sie vielleicht wesentlich Dann ist die Überweisung so beschlossen. zielführender, sich Ihre Twitter- und Facebook-Einträge anzusehen und die Kommentare, die Menschen darun- Ich rufe den Zusatzpunkt 9 auf: ter posten, zu lesen. Davon müssen Sie sich distanzieren. Das ist es, was Hass in der Gesellschaft schürt und das Beratung des Antrags der Abgeordneten Gemeinwesen hier zersetzt. Dr. Christian Jung, Torsten Herbst, Daniela Kluckert, weiterer Abgeordneter und der Frakti- (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP, on der FDP der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE Nach Tunnelhavarie und Rheintal-Stre- GRÜNEN) ckensperrung 2017 von Rastatt – Aufarbei- Darüber müssen wir reden. tung und Notfallmanagement entwickeln Ja, wir müssen diesen Gesetzentwurf auch rechtspoli- Drucksache 19/1839 tisch betrachten. In einem Umfeld, in dem wir wertaus- Überweisungsvorschlag: füllungsbedürftige unbestimmte Rechtsbegriffe haben, Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur ZROOHQ6LHHLQH/HJDOGH¿QLWLRQHLQIKUHQ'HU3XQNWLVW Ausschuss für Wirtschaft und Energie aber, dass das Strafrecht anders aufgebaut ist. Überall Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für dort, wo wir unbestimmte Rechtsbegriffe haben, die dann die Aussprache 38 Minuten vorgesehen. – Ich höre kei- der Beurteilung durch den Tatrichter obliegen, braucht es nen Widerspruch. Dann ist so beschlossen. NHLQH/HJDOGH¿QLWLRQHQ:HQQ6LHDEHUHLQH/HJDOGH¿QL - tion einführen, ändern Sie den Charakter der Vorschrift. Ich bitte, die notwendigen Umgruppierungen in den Wenn Sie den Charakter der Vorschrift ändern, entwerten Fraktionen zügig vorzunehmen. Sie den gesamten strafrechtlichen Schutzzweck dieser Nachdem alle ihren Platz gefunden haben, eröff- Norm. Es geht Ihnen also darum, dass der § 130 Strafge- ne ich die Aussprache und erteile dem Abgeordneten setzbuch durch die Überladung wirkungslos wird. Dr. Christian Jung zu seiner ersten Rede im Deutschen Bundestag für die FDP-Fraktion das Wort. (B) (Canan Bayram [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- (D) NEN]: So ist es!) (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten Damit werden im Ergebnis Würde und öffentlicher Frie- der CDU/CSU und der SPD) den nicht mehr in dem Umfang geschützt. Das steckt da- hinter. 'U&KULVWLDQ-XQJ (FDP): (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Ab- Damen und Herren! Ich stelle mir ein modernes Deutsch- geordneten der FDP) land folgendermaßen vor: keine Staus, mehr Menschen in Zügen, mehr Güter auf der Schiene, moderne Brücken Ich möchte zum Abschluss dieser Woche darauf auf- und Straßen, durchdachte Fahrradwege, Wasserwege mit merksam machen, dass der Kern dieser Vorschrift im funktionstüchtigen Schleusen, eine sichere Ostseeauto- Jahr 1960 geändert worden ist aufgrund bitterer histori- bahn A 20, einen funktionsfähigen neuen Flughafen in scher Erfahrungen der jungen Bundesrepublik Deutsch- Berlin und einen fertigen Bahnhof in , über den land, antisemitischer Schmierereien an Synagogen und man voller Freude mit der Bahn in alle Welt fahren kann. Hetzschriften, die die junge Bundesrepublik Deutschland vor eine schwere Bewährungsprobe gestellt haben. Das (Beifall bei der FDP – Matthias Gastel junge demokratische Deutschland hat diese Bewährungs- [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wird probe bestanden, indem es gesagt hat: Nie wieder! Das wohl nicht passieren!) dulden wir nicht. Wir stellen das unter Strafe. Wir wollen Ein modernes Deutschland ist auf Notfälle vorberei- durch die Strafvorschrift eindeutig zum Ausdruck brin- tet. Eine Tunnelhavarie wie 2017 in Rastatt mit anschlie- gen, dass wir es nicht zulassen, dass ein Klima der Ver- ßender 51-tägiger Streckensperrung der Rheintalbahn rohung, der Angst, der Hetze und der Intoleranz entsteht, darf es nie wieder geben. auch mit Mitteln des Strafrechts. – Wir werden klar und deutlich zum Ausdruck bringen, dass wir an diesem Ge- (Beifall bei der FDP) danken, der damals modern war, festhalten, und deswe- Unzählige Unternehmen standen plötzlich vor Liefer- gen bleibt § 130 Strafgesetzbuch so, wie er ist. schwierigkeiten und Engpässen. Dringend benötigte Tei- Vielen Dank. le kamen nicht in den Fabriken an. Viele Produkte waren im Supermarkt nicht mehr erhältlich. Baustellen standen (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem still, weil Material nicht geliefert wurde. Pendler kamen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Ab- nur unter widrigsten Umständen zur Arbeit. Viele Fami- geordneten der FDP und der LINKEN) lien standen deshalb vor unlösbaren Problemen. Die ge- Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2018 2851

Dr. Christian Jung (A) samte europäische Volkswirtschaft nahm Schaden – nach Ich akzeptiere es nicht, wenn es kein ausreichendes Not- (C) einem gerade erst veröffentlichten Gutachten in Höhe fallmanagement mit geeigneten Ausweichstrecken gibt. von mindestens 2 Milliarden Euro. Ich akzeptiere es nicht, wenn wir in Deutschland nicht auf Ernstfälle vorbereitet sind. Rastatt ist nur ein weiteres Symptom für die Proble- me und auch den Zerfall der deutschen Infrastruktur. Wir (Beifall bei der FDP) müssen daraus lernen und alles dafür tun, dass es keine Wiederholung gibt. Wir benötigen wieder das Vertrauen der Menschen und (Beifall bei der FDP) der europäischen Wirtschaft in den deutschen Schienen- verkehr. Deshalb haben wir Freie Demokraten diesen Antrag zur Aufarbeitung und umgehenden Entwicklung von Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Notfallplänen gestellt. Wir wollen genau wissen, wie es im August 2017 zur Tunnelhavarie bei Rastatt kommen (Beifall bei der FDP sowie der Abg. Dr. Karl- konnte. Wir wollen genau wissen, was die Bundesre- Heinz Brunner [SPD] und der gierung und die Verantwortlichen der Deutschen Bahn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]) taten, um den Unfall aufzuklären und die Folgen der 6WUHFNHQVSHUUXQJ ]X PDQDJHQ ,FK ¿QGH HV LQ GLHVHP

Zusammenhang ungeheuerlich, dass weder der damalige 9L]HSUlVLGHQWLQ3HWUD3DX Bundesverkehrsminister noch der Konzernvorstand der Das Wort hat der Parlamentarische Staatssekretär Deutschen Bahn sofort nach dem Vorfall die Unfallstelle Steffen Bilger. besuchten. (Beifall bei der CDU/CSU) (Beifall bei der FDP – Daniela Kluckert [FDP]: Unerhört!) Parl. Staatssekretär beim Bundesmi- Es kann doch nicht sein, dass die Verantwortlichen erst 6WHIIHQ%LOJHU nister für Verkehr und digitale Infrastruktur: sechs Wochen später – einige Tage nach der Bundestags- wahl – in Rastatt aufkreuzten. Ein Schelm, wer Böses Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! dabei denkt. Keine Frage: Die Tunnelhavarie in Rastatt im August vergangenen Jahres hat für große Turbulenzen gesorgt. (Beifall bei der FDP) Die Folgen sind immer noch spürbar, insbesondere für Fest steht für uns: Wir brauchen ein neues Krisenma- die Bahnkunden, die Anwohner der Strecke, aber auch (B) nagement für die Deutsche Bahn und das gesamte deut- bei den verkehrlichen Abläufen. Eine politische Folge ist (D) sche Schienennetz. Vor einigen Tagen gab es wieder eine dann auch der Antrag der FDP-Fraktion, den wir heute Absenkung in Rastatt. Wäre die Bahn auf einen zweiten beraten. Ich werde versuchen, in meiner Rede Antworten und ähnlichen Unfall an der gleichen Stelle überhaupt zu geben auf die im Antrag gestellten Fragen, aber auch vorbereitet? Wir brauchen einen Plan für betriebsberei- auf die in der Rede des Kollegen Christian Jung – herz- te Ausweichstrecken für Güterzüge im gesamten Bun- lichen Glückwunsch zur ersten Rede – aufgeworfenen desgebiet und mehr Kooperation mit den europäischen Fragen. Ich werde auch etwas zu aus unserer Sicht mög- Nachbarländern. lichen Konsequenzen sagen.

(Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ Aber zunächst zu den Fakten. Am 12. August 2017 DIE GRÜNEN) kam es bei Tunnelbaumaßnahmen an der Rheintal- Und – ich selbst komme aus der Region Karlsruhe – bahn bei Rastatt-Niederbühl zur Absenkung der Stre- wir brauchen Gespräche mit der französischen und der ckengleise. Was war passiert? Im Tunnelrohbau hatten schweizerischen Regierung zum Thema Rheintalbahn. sich Tübbinge – das sind Fertigteile der Tunnelausklei- Wir brauchen ein besseres bundesweites Management dung – verschoben, sodass Wasser und Material in den von Ausweichstrecken mit dem Zugsicherungssystem Bereich des sogenannten Nachläufers der Tunnelbohr- ETCS und die Digitalisierung des Schienennetzes insge- maschine eindringen konnten. Der Eisenbahnbetrieb und samt. die Arbeit auf der Baustelle wurden eingestellt und die Rheintalbahn umgehend gesperrt. Immerhin kam durch (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Matthias diese schnell getroffene Entscheidung niemand auf der Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]) Baustelle zu Schaden, und für die Eisenbahn bestand zu Sehr geehrter Herr Bundesminister Scheuer – schade, keinem Zeitpunkt eine Betriebsgefahr. dass Sie der wichtigen Debatte heute fernbleiben –, ma- chen Sie die offene, lückenlose und transparente Aufar- Allerdings war die gravierende Konsequenz die Sper- beitung von Rastatt zur Chefsache. rung der stark befahrenen Rheintalstrecke – mit allen Auswirkungen. Aber auch anschließend wurde schnell (Beifall bei der FDP) gehandelt. Zur Sicherung wurde ein circa 150 Meter lan- Um in Ihren Worten zu bleiben, Herr Bundesminister: ger Abschnitt des Tunnels verfüllt, Ich akzeptiere es nicht, wenn es in diesem Falle keine (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- Konsequenzen gibt. NEN]: Es wurde nicht aufgeklärt, warum das (Beifall bei der FDP) passiert ist!) 2852 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2018

Parl. Staatssekretär Steffen Bilger (A) eine Betonplatte gebaut, und die Streckengleise wurden Es gilt also: Längerfristige Sperrungen können auch (C) wiederhergestellt. Dadurch kann die Strecke seit dem an neuralgischen Punkten im Netz nie ausgeschlossen 2. Oktober 2017 wieder befahren werden. werden. Aber eine Verdopplung der Infrastruktur für je- derzeitige Umleitungen ist unrealistisch. Daher müssen (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- die Prozesse verbessert werden, sowohl kurzfristig im NEN]: Es geht um die Aufklärung!) Störungsfall als auch langfristig proaktiv. Zudem ist es Der Tunnelbau wird seitdem im Schutz der Betonplatte JHERWHQHLQKRFKSULRULWlUHV1HW]]XGH¿QLHUHQ(LQVRO - fortgesetzt. ches Netz weist dann sowohl die im Regelfall genutzten Strecken und Knotenpunkte als auch für jeden Strecken- Dennoch: Diese Sperrung der am stärksten befahrenen abschnitt die jeweiligen durchgängigen Umleitungsmög- Magistrale des internationalen Schienengüterverkehrs in lichkeiten aus. Europa traf den Eisenbahnsektor tief ins Mark. Insbe- sondere musste die Ursache der Havarie geklärt werden. Um Trassen als mögliche Umleitungsstrecken zu Dazu wurde zwischen der DB Netz AG als Projektträger ertüchtigen, ist zu erwägen, ob im Rahmen künftiger und den ausführenden Firmen ein Schlichtungsverfahren BVWP-Bewertungen ein zusätzliches Gewichtungskri- eingeleitet. Das Eisenbahn-Bundesamt als Aufsichtsbe- terium „Alternativstrecke im Störungsfall“ eingeführt hörde nimmt daran als Beobachter teil. Neue Erkennt- werden sollte. nisse erwarten wir im Mai und Juni dieses Jahres durch (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- das Bohrprogramm im Havariebereich. Der Abschluss NEN]: Nach 2035!) des Schlichtungsverfahrens wird Ende 2018 zum techni- schen Teil und Anfang 2019 zum juristischen Teil erwar- Das hochprioritäre Netz sollte also derart gestaltet sein, tet. Schnellstmöglich, aber eben auch mit der notwen- dass sehr kurzfristig Umleitungen ohne Zugangsproble- digen Gründlichkeit soll somit die Ursachenforschung me möglich sind. Vor allem sollte das Netz so ausgerüstet abgeschlossen werden. Zwischen allen Beteiligten be- sein, dass es ohne Streckenkenntnis von allen Triebfahr- steht Einigkeit, dass erst nach Vorlage des technischen zeugführern sicher befahren werden kann. Das bedeutet Endberichts sinnvoll die Haftungsfragen erörtert werden primär eine eindeutige und vollständige Signalisierung können. So weit zum Geschehen im und um den Tunnel. ohne Speziallösungen. Wir setzen sehr auf European Train Control Systems, ETCS, und zwar in ganz Europa, Nun komme ich zu den Auswirkungen auf die Ei- nicht nur in den Grenzbereichen. senbahn. Es ist schon bemerkenswert, dass die Havarie ausgerechnet an der Stelle erfolgte, die den letzten Fla- (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- schenhals im ansonsten redundanten Eisenbahnkorridor NEN]: Sie haben gar kein Konzept dafür! Sie im Oberrheintal darstellt. Ein grundsätzliches Problem wissen gar nicht, was das kostet!) (B) war zweifellos, dass sich insbesondere kleine Eisen- (D) Abschließend ist festzuhalten: Störungsfälle können bahnverkehrsunternehmen bis zur Havarie sehr auf die passieren. Deswegen müssen wir es gemeinsam schaffen, Verfügbarkeit der Linie im Oberrheintal verlassen haben. die negativen Auswirkungen möglichst gering zu halten. Klar ist: Es liegt in der unternehmerischen Verantwor- Die Tunnelhavarie von Rastatt ist Anlass, die gebotenen tung der Verkehrsunternehmen, zu entscheiden, wie viel Konsequenzen zu ziehen und auf allen Ebenen Lösungen Reservekapazitäten sie vorhalten wollen oder eventuell anzubieten. anderweitig kompensieren können. Im Bundesverkehrsministerium – das auch noch zu (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- den Konsequenzen, die wir gezogen haben – wurde in NEN]: Auf die Lösungen warten wir noch!) einem Gespräch am 10. Januar dieses Jahres unter Lei- Als Bundesregierung und als Bundesverkehrsministeri- tung des damaligen Staatssekretärs Michael Odenwald um werden wir das tun. gemeinsam mit der DB AG und den Verbänden der Bahn die Tunnelhavarie nachbearbeitet. Dabei haben sich Lö- Vielen Dank. sungsvorschläge ergeben, die teils von den Bahnen selbst (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge- realisiert werden müssen, teils aber natürlich auch in die ordneten der SPD) Aktivitäten des Bundes, etwa beim Bundesverkehrswe- geplan, einzubeziehen sind. 9L]HSUlVLGHQWLQ3HWUD3DX Verbesserung kann nur ein Bündel verschiedener Das Wort hat der Abgeordnete Wolfgang Wiehle für lang-, mittel- und kurzfristiger Maßnahmen bringen. Aus die AfD-Fraktion. unserer Sicht muss zum Ersten die Kommunikation auf allen Ebenen und in allen Schnittstellen dringend verbes- (Beifall bei der AfD) sert werden. Es sollte ein übergreifendes Korridorma- nagement eingerichtet werden, um schnell und großräu- :ROIJDQJ:LHKOH (AfD): mig auf vergleichbare Ereignisse reagieren zu können. Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Es sollte auch darüber nachgedacht werden, welchen Kollegen! Bei einem volkswirtschaftlichen Schaden von Verkehren eventuell Priorität bei einem Störungsfall rund 2 Milliarden Euro muss man von einer Katastro- eingeräumt werden kann. Beim Baustellenmanagement phe sprechen, die am 12. August des vergangenen Jahres sollte es möglich werden, Baumaßnahmen kurzfristig in Rastatt-Niederbühl geschehen ist. An diesem Tag gab TXDOL¿]LHUW ]X XQWHUEUHFKHQ VRGDVV DXFK 8POHLWHUYHU - während der Tunnelarbeiten unterhalb der Rheintalbahn kehre hier abgewickelt werden können. das Erdreich nach. Die Strecke war für 51 Tage komplett Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2018 2853

Wolfgang Wiehle (A) blockiert; der Kollege Dr. Jung hat das schon erwähnt. sorgung, wie sie von der Europäischen Union betrieben (C) Die Auswirkungen auf Logistikunternehmen, deren Kun- wird, muss keineswegs eine Verbesserung der Verhältnis- den, die Bahn selbst und Abertausende Fahrgäste waren se bringen. gravierend. Außerdem sind einige Kunden wegen der (Beifall bei der AfD – Alexander Graf wochenlangen Behinderungen dauerhaft von der Schie- Lambsdorff [FDP]: Stimmt ja gar nicht! Sie ne auf andere Verkehrsträger abgewandert, hauptsächlich betreibt es gar nicht!) auf die Straße. Auch bei der Überführung der Bundesfernstraßen in die Ich danke den Kolleginnen und Kollegen von der geplante Infrastrukturgesellschaft ist große Vorsicht ge- FDP, dass sie mit diesem Antrag dafür sorgen, dass die- boten. ses Thema heute hier im Bundestag debattiert wird. Ihre Analyse und Ihre Forderungen greifen jedoch ein Stück (Michael Donth [CDU/CSU]: Nicht dass da zu kurz. Es ist ja richtig, dass wir beispielsweise mehr die Tunnels einbrechen!) Ausweichstrecken im Güterverkehr brauchen. Es ist ge- nauso richtig, dass Überholgleise, die in den vergange- Für Bauvorhaben im Schienennetz bedeutet diese Er- nen zwei oder drei Jahrzehnten abgebaut wurden, jetzt kenntnis: Bei der Planung muss die Sicherheit der Bau- bitter fehlen. Doch es fehlen offensichtlich auch Lok- ausführung im Vordergrund stehen. Die Havarie von führer, die Streckenkenntnisse haben, die über den tägli- Rastatt zeigt deutlich, wie teuer es werden kann, wenn chen Einsatzbedarf hinausgehen, und Fahrzeugbaureihen man auf wichtige Sicherungsmaßnahmen verzichtet. bedienen können, die sie nicht jeden Tag fahren. Wenn (Beifall bei der AfD) man hier Reserven haben will, die man im Falle großer Störungen einsetzen kann, darf man bei der Ausbildung Es müssen verstärkt allgemeine Notfallkonzepte entwi- nicht den Rotstift ansetzen. ckelt werden. Unfälle und Unglücke können schließlich an jedem Punkt des Schienennetzes passieren. (Beifall bei der AfD) Die Bahn muss ihre personellen Kapazitäten erwei- Das Kernproblem ist bei allen diesen drei Punkten tern. Umfassende Ausbildung hätte die Suche nach stre- eine kurzsichtige Betrachtung eines Bahnbetriebs, der cken- und fahrzeugkundigen Lokführern nach der Stre- auf Kante genäht ist. Hier kommt schnell der Verdacht ckensperrung erleichtert. auf, dass kurzfristige Optimierungen einer langfristigen Sichtweise vorgezogen wurden, die sich an einem nach- Nutzen wir also die schlimme Erfahrung der Katastro- haltigen und dauerhaft funktionsfähigen Bahnbetrieb phe von Rastatt ganz allgemein, um die richtigen Schlüs- orientieren muss. Mitverursacht wurde das durch eine se zu ziehen: Infrastruktur ist Daseinsvorsorge. In not- wendige Planungen, im wohlverstandenen langfristigen (B) Privatisierung ohne ausreichende Kontrolle. (D) Sinn, müssen wir investieren. Aber auch: Die Privatisie- (Beifall bei der AfD) rung darf nicht zum Selbstzweck werden. Davon sprechen Sie aber wohl nicht, weil das an Ihrem (Beifall bei der AfD) politischen Leitbild einen kräftigen Kratzer hinterlassen könnte. Die AfD-Fraktion sieht der Beratung im Ausschuss mit großem Interesse entgegen. Auch die Planung des Bauvorhabens selbst unterlag anscheinend einem ungesunden Sparzwang; denn sonst Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. wäre man nicht unnötige Risiken eingegangen. Deshalb (Beifall bei der AfD) frage ich mich: Warum wurde auf eine bauliche Siche- rung der oberirdischen Gleisanlagen verzichtet? Weshalb setzte man bei der Unterquerung der Rheintalbahn auf 9L]HSUlVLGHQWLQ3HWUD3DX ein Vereisungsverfahren, das in einem Tunnelabschnitt Für die SPD-Fraktion hat nun der Kollege Martin dieser Länge vorher noch nicht angewendet worden war? Burkert das Wort. Aus welchem Grund entschied man sich damit auch ge- (Beifall bei der SPD) gen die Bauweise, die der Ausschreibungstext noch vor- sah? Dort war noch davon die Rede, dass man die Unter- 0DUWLQ%XUNHUW (SPD): querung der Bahnlinie von einem zweiten Schacht aus Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen startet. und Kollegen! Über die Tunnelhavarie in Rastatt haben ( [SPD]: Einmal ist immer das wir bereits am 4. September 2017 ausführlich diskutiert. erste Mal!) Ich will das betonen, damit nicht der Eindruck entsteht, dass wir nur darüber reden, weil die FDP das so wollte. Die Infrastruktur, meine sehr verehrten Damen und Herren, dient der Daseinsvorsorge. Übertriebenes Sparen Heute befassen wir uns alle noch einmal mit dem Ge- führt hier nicht zum Ziel, wie der Fall Rastatt zeigt. schehen in Rastatt. Wir haben schon von einigen Red- nern gehört, was vorgefallen ist. Vor acht Monaten ha- (Beifall bei der AfD – [CDU/ ben uns die Vorstände der DB Netz AG, Dr. Rompf und CSU]: Sie tun ja gerade so, als wäre das alles Dr. Schaffer, im Ausschuss erklärt, wie es am 12. August absichtlich passiert!) zu der Gleisabsenkung im Zuge der Tunnelarbeiten kam. Auch auf anderen Gebieten sollte uns das eine Warnung Damals hat die Besatzung der Tunnelvortriebsmaschi- sein. Die Privatisierung der kommunalen Wasserver- ne eine Veränderung der Tunnellage erkannt – was gut 2854 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2018

Martin Burkert (A) ist – und umgehend den Fahrdienstleiter informiert. Die Vor fünf Tagen wurde uns ein Gutachten vorgelegt, (C) Strecke wurde sofort gesperrt. Das dauerte ganze drei das im Auftrag des Netzwerkes Europäischer Eisenbah- Minuten. nen erstellt wurde und in dem die volkswirtschaftlichen Schäden dieser Havarie untersucht wurden. Man spricht An der Strecke gab es eine viergliedrige Überwa- davon, dass Schäden mit einem Volumen von mindestens chung. Es gab innerhalb der Tunnelvortriebsmaschine, 2 Milliarden Euro für die europäische Volkswirtschaft aber auch oberirdisch ein sensorisches und auch ein entstanden seien. Zwei Drittel der Güterzüge sind in der tachymetrisches Messsystem. Außerdem gab es eine Tat ausgefallen, und ein Drittel wurde umgeleitet. Enor- Überwachung der Baustelle rund um die Uhr durch den me Gütermengen sind so – leider – von der Schiene auf technischen Berechtigten; ihn gab es durchaus. Eine erste die Straße abgewandert, zum Teil auch auf die Wasser- optische Veränderung an der Streckenanlage wurde am straßen. Insgesamt – das müssen wir feststellen – waren Tag der Havarie nach circa eineinhalb Stunden festge- von der vermutlich größten Streckensperrung im deut- stellt. schen Netz seit dem Zweiten Weltkrieg über 8 000 Gü- Es lässt sich also zusammenfassend sagen: Das Schie- terzüge betroffen. nenkonzept ging auf. Es bestand zu keinem Zeitpunkt – Ich sage in diesem Zusammenhang aber auch: Be- das hat der Herr Staatssekretär schon geschildert – Ge- VRQGHUVVFKOLPP¿QGHLFKHVGDVVMHGHQ7DJDXFKRKQH fahr für Leib und Leben. Das ist die gute Nachricht. Ich Tunnelhavarie, zwischen 50 und 100 Güterzüge aus ver- will deshalb allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die schiedenen Gründen herumstehen. – Lieber Bahnvor- besonnen und schnell gehandelt haben, herzlichen Dank stand, auch da gilt es zu handeln. sagen dafür, dass nichts passiert ist. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten (Beifall bei der SPD) des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf Für den Schienengüterverkehr standen dann nur drei von der FDP: Genau!) Umleitungsstrecken zur Verfügung. Eine ging über Ös- Ich bin der Ansicht, dass wir Unternehmen, die ihre terreich, eine andere über die Gäubahn – allerdings nur Transportgüter von der Straße auf die Schiene bringen, DXI HLQHP QLFKW HOHNWUL¿]LHUWHQ$EVFKQLWW DXI GHP QXU nicht vollständig im Regen stehen lassen dürfen, wenn es Dieselverkehr möglich ist – und wieder eine andere über - eine grenznahe Strecke nach Frankreich, zusätzlich zum XPGLH¿QDQ]LHOOHQ5LVLNHQJHKW,QGLHVHP=XVDPPHQ hang wird über einen Notfallfonds diskutiert. Ich halte Rail Freight Corridor 2, der komplett über Frankreich dies für einen nachdenkenswerten Vorschlag, über den geht. Man muss sagen: Grenzüberschreitende Ausweich- wir vielleicht auch im Ausschuss diskutieren können; strecken sind schön und gut, doch müssen auch ausrei- denn richtig ist: Nach Rastatt ist vor Rastatt. Deswegen chend Lokführer vorhanden sein. Und nicht nur das: Sie (B) dürfen wir nicht zur Tagesordnung übergehen. (D) müssen auch Sprach- und Streckenkenntnisse haben. Das war leider nicht immer der Fall. Wir werden die Digitalisierung der Schiene vorantrei- ben. Wir werden den Ausbau der europäischen Leit- und Es gab auch innerdeutsche Ausweichstrecken, die Sicherungstechnik – das Schlagwort lautet ETCS – vo- aber nicht von allen Kunden des Güterschienenverkehrs rantreiben. Den Bau elektronischer Stellwerke und die benutzt werden konnten. Der Grund: Als Ausweichstre- Umrüstung von Lokomotiven werden wir seitens des FNHQVWDQGHQYRUDOOHPQLFKWHOHNWUL¿]LHUWH7UDVVHQ]XU Bundes unterstützen. Um im Fall der Fälle Ausweichstre- Verfügung, auf denen Diesellokomotiven benötigt wer- - den. Die Nutzung der Umleitungen lag Anfang Septem- FNHQQXW]HQ]XN|QQHQLVWGLH(OHNWUL¿]LHUXQJYRQEH sonderer Wichtigkeit. Das hat Rastatt ganz klar gezeigt. ber dementsprechend nur zwischen 20 und 60 Prozent. - Das eigentliche Problem war also weniger, kurzfristig 2KQH(OHNWUL¿]LHUXQJKDEHQZLUZHQLJHU$XVZHLFKP|J lichkeiten. Deshalb wollen wir bis 2025 70 Prozent des Ausweichstrecken zur Verfügung zu stellen, sondern wie - diese genutzt werden. 6FKLHQHQQHW]HV LQ 'HXWVFKODQG HOHNWUL¿]LHUHQ 'DV KD ben wir im Koalitionsvertrag vereinbart. Zurückblickend zeigt sich: Die Deutsche Bahn war (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten auf einen Super-GAU auf einer Hauptschlagader des eu- der CDU/CSU) ropäischen Güterverkehrs nicht ausreichend vorbereitet. (Zuruf von der FDP: Ja!) Herr Staatssekretär Bilger, ich sage: Das schaffen wir. Ich gehe davon aus, dass das Ministerium schon massiv An Herrn Pofalla gerichtet – er ist der verantwortliche daran arbeitet. Netzvorstand – kann ich nur sagen: Aus Schaden wird man klug. Das sollte er sich besonders zu Herzen neh- Es gibt noch einen zweiten Bereich, in dem Hand- men. lungsbedarf besteht: Die internationale Koordination und Abstimmung müssen unbedingt verbessert werden; da Die Wiederinbetriebnahme der Strecke war für den gebe ich Ihnen recht, Herr Kollege Jung. Mein Dank gilt 7. Oktober vorgesehen. Es ist erfreulich, dass die Strecke deswegen ausdrücklich der Schweizer Verkehrsministe- fünf Tage früher in Betrieb genommen werden konnte. rin, Doris Leuthard, und der Schweizer Bahn, die viele Was bedeuten fünf Tage? Auf der Strecke im Korridor abgestellte Züge auf der Schweizer Seite zu managen zwischen Karlsruhe und Basel – das muss man wissen – hatten. Deshalb begrüßen wir den von der DB Netz AG fahren täglich rund 200 Güterzüge. Durch die frühere In- mit anderen europäischen Schienennetzbetreibern ausge- betriebnahme konnten also immerhin 1 000 Zugausfälle arbeiteten besseren Notfallplan. Ein Notfallhandbuch ist vermieden werden. in Arbeit; der Herr Staatssekretär hat darauf hingewiesen. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2018 2855

Martin Burkert (A) Man kann nur sagen: Hoffentlich ist nach Rastatt nicht Die Tatsache, dass dort überhaupt noch eine Baustelle (C) YRU5DVWDWW9LHOOHLFKW¿QGHQZLU+HUU.ROOHJH-XQJLP war, ist ein Vertragsbruch und ein Wortbruch der Bun- Ausschuss auch noch einen gemeinsamen Nenner. Ich deskanzlerin. will Ihnen sagen: Der Antrag ist so schlecht nicht. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Vielen Dank. Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN]) (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP) Auch das darf das Parlament nicht einfach akzeptieren. Die Bundeskanzlerin hat bei diesem zentralen Projekt für den Schienenverkehr in Europa, das zur Verlagerung des 9L]HSUlVLGHQWLQ3HWUD3DX Güterverkehrs auf die Schiene vor allem im Alpenraum Für die Fraktion Die Linke hat die Kollegin Sabine gebraucht wird, ihr Wort gebrochen und stattdessen Pres- Leidig das Wort. tigeprojekte wie die Neubaustrecke Ulm–Wendlingen (Beifall bei der LINKEN) und vor allen Dingen gepusht. Auch dazu ein ernstes Wort. 6DELQH/HLGLJ (DIE LINKE): Der Tunnel in Rastatt war ein vergleichsweise einfa- Guten Tag, Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und ches und überschaubares Tunnelbauprojekt. Kollegen! Liebe Gäste! Wer es ernst meint mit den Kli- (Zurufe von der CDU/CSU: Aha, interes- mazielen, der muss dafür sorgen, dass Gütertransporte sant! – Wie kommen Sie denn zu der Einschät- von der Straße auf die Schiene verlagert werden. zung?) (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeord- 'RUWLVWDXVXQHU¿QGOLFKHQ*UQGHQSO|W]OLFKGLH7HFK - neten der SPD) nik, die man angewendet hat, geändert worden. Kein Wir von der Linken haben dazu wirklich viele konkrete Mensch weiß, wie es zu dieser Entscheidung gekommen Vorschläge auf den Tisch gelegt. Es ist höchste Eisen- ist. Tatsache ist, dass mit demselben Verfahren bereits bei bahn, dass auch der Verkehrsminister die Bahn mit voller vorhergehenden Tunnelprojekten vergleichbare Schwie- Kraft unterstützt und nicht immer wieder eine Leerstelle rigkeiten aufgetreten sind. hinterlässt. Hinzu kommt, dass eine Verwirrtaktik im Hinblick auf Im August 2017 bricht eine Tunnelbaustelle auf einer die Unglücksursachen verbreitet wurde. der meistbefahrenen Bahnstrecken Europas zusammen, (Florian Oßner [CDU/CSU]: Das ist ja un- (B) bei Rastatt, im auf ihre Ingenieure so stolzen Baden-Würt- glaublich! – Felix Schreiner [CDU/CSU]: Das (D) temberg – peinlich. Dann bricht das Chaos aus – wir ha- sind Verschwörungstheorien!) ben es schon gehört –: Der Zugverkehr wird wochenlang praktisch eingestellt, Ausweichrouten existieren kaum Erst hieß es, es sei eine innovative Neuerung, die dort oder sind gerade wegen Bauarbeiten gesperrt, Fahrgäste verwendet wurde, und deshalb sei man in diese Schwie- werden in Busse verfrachtet, und 8 200 Güterzüge blei- rigkeiten geraten. Dann wurde davon geredet, dass man ben stehen. Der damals Zuständige, Herr Pofalla, blieb überhaupt keine Schuld trage, weil es sich um eine ganz in dieser Zeit weitgehend unsichtbar. Die Beschäftigten bewährte Methode handele. Ich kann Ihnen sagen: Wenn haben wirklich schwer gelitten, weil vom Beschwerde- schon beim Rastatter Tunnelunglück eine solche Ver- management nur Serienbriefe verschickt wurden und die wirrtaktik, eine solche Intransparenz und ein solches Beschäftigten den Frust der betroffenen Fahrgäste aus- Komplettversagen zu beobachten sind, KDOWHQPXVVWHQ,FK¿QGHGDVLVWY|OOLJLQDN]HSWDEHO (Zurufe von der CDU/CSU: Oha!) (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. was erwartet uns bei Stuttgart 21? Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN]) (Beifall bei der LINKEN – Michael Donth [CDU/CSU]: Jawohl! Na endlich! – Florian Ein gutes Krisenmanagement sieht anders aus. Die Bun- Oßner [CDU/CSU]: Das ist nicht zu fassen!) desregierung als Eigentümerin der Deutschen Bahn darf diese Angelegenheit nicht aussitzen. Dies ist nämlich ein ungleich größeres Projekt. Deshalb ist es gut, dass die FDP diese Sache mit ih- ( [CDU/CSU]: Frau Präsiden- rem Antrag wieder auf die Tagesordnung gesetzt hat. Wir tin, achten Sie bitte auf die Redezeit!) stimmen ihren Forderungen nach Aufklärung und Trans- Es ist aus meiner Sicht kein Zufall, dass das zentrale parenz völlig zu. Selbstverständlich setzen auch wir uns Gutachten – – dafür ein, dass das Bahnnetz zügig ausgebaut und mo- dernisiert wird, damit es wieder Ausweichstrecken gibt. (Zurufe von der CDU/CSU: Was für ein Ar- gument! – S 21 ist ein toller Bahnhof!) Aber der Unfall wirft natürlich noch ein weiteres Licht auf ein jahreslanges Versagen der Bundesregierung. Die – Sie können jetzt herumschreien, aber Sie können mir Rheintalstrecke hätte nämlich schon längst fertig sein auch zuhören und vielleicht etwas lernen. müssen. (Beifall bei der LINKEN – Michael Donth 7RELDV3ÀJHU>',(/,1.(@6RLVWHV [CDU/CSU]: Nein, bei Ihnen nicht!) 2856 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2018

Sabine Leidig (A) Das zentrale Gutachten im Zusammenhang mit den Risi- kehrsfunk heißt es: Eine Umleitungsempfehlung können (C) ken der Tunnelbauwerke in Stuttgart wird wie ein Staats- wir leider nicht aussprechen. Autofahrer sollten besser geheimnis gehütet. zu Hause bleiben, damit wenigstens ein Teil der mög- lichen Umleitungsstrecken für einige Lkws frei bleibt. (Michael Donth [CDU/CSU]: Jetzt fehlt bloß Die Sperrung der Autobahn wird 51 Tage dauern. – Sie noch die Vermögensabgabe! – Felix Schreiner meinen, das ist nicht vorstellbar? Ja, für die Straße bzw. [CDU/CSU]: „Hartz IV muss weg!“ müssten die Autobahn ist das nicht vorstellbar, aber bei der Schie- Sie auch noch erwähnen!) ne – wir haben es nach dem Baustellenunfall von Rastatt Wir haben mehrfach versucht, dieses Gutachten öffent- gesehen – ist genau das Geschilderte passiert. Eine der lich zu machen. Sie verweigern es. Der Minister droht wichtigsten Strecken für den Personen- und für den eu- mit einer Klage gegen die Bahn. Das ist wirklich inak- ropäischen Güterverkehr musste gesperrt werden. Um- zeptabel. leitungsstrecken waren entweder deswegen nicht verfüg- bar, weil sie ebenfalls wegen Bauarbeiten gesperrt waren (Daniela Ludwig [CDU/CSU]: Ja, wirklich!) RGHU ZHLO VLH HLQJOHLVLJ RGHU QLFKW HOHNWUL¿]LHUW ZDUHQ 6LHYHUK|KQHQGDPLWGLHgIIHQWOLFKNHLW,FK¿QGH6WXWW - und damit nicht ausreichend leistungsfähig waren. gart 21 muss endlich ein Umstiegsprojekt werden. Um wenigstens Teile des Schienengüterverkehrs fah- (Beifall bei der LINKEN – Michael Donth ren zu lassen, wurden einzelne Personenzüge gestrichen. [CDU/CSU]: Jawohl! – Daniela Ludwig Güterzüge vom Norden her stauten sich weit zurück. Was [CDU/CSU]: Wie gut, dass wir das Thema auf Lkws verladen werden konnte, wurde auf der Straße heute auf der Tagesordnung haben! Ihre Rede- abgewickelt. zeit ist jetzt aber mal vorbei!) (Daniela Ludwig [CDU/CSU]: Hätte Rot- Die Linke fordert darüber hinaus, dass die Unterneh- Grün nicht so einen Rieseninvestitionsstau men entschädigt werden. hinterlassen, hätten wir die Probleme jetzt nicht! Schlecht wirtschaften und sich jetzt be- schweren!) 9L]HSUlVLGHQWLQ3HWUD3DX Frau Kollegin, achten Sie bitte auf die Zeit? Der Schaden wird auf über 2 Milliarden Euro geschätzt. Teile des Schienengüterverkehrs wurden langfristig auf die Straße verlagert. Wir haben einen maximalen Ver- 6DELQH/HLGLJ (DIE LINKE): trauensverlust in die Verlässlichkeit der Schiene zu be- Ich komme zum Schluss. – Hunderte Millionen Euro klagen. Das alles hat Gründe. werden für Elektroautos zur Verfügung gestellt. Dann (B) müssen auch Hunderte Millionen Euro für die Unterstüt- (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (D) zung der Güterzugunternehmen in der Kasse sein. sowie des Abg. Stefan Liebich [DIE LINKE]) (Florian Oßner [CDU/CSU]: Richtig! – Seit 1992 wurde das Straßennetz in Deutschland um Michael Donth [CDU/CSU]: Machen wir 40 Prozent ausgebaut. Im gleichen Zeitraum wurde das doch! – Daniela Ludwig [CDU/CSU]: Die Schienennetz um 20 Prozent geschrumpft. Wenn man Redezeit ist zu Ende!) in den Bundesverkehrswegeplan schaut, dann stellt man fest: Die Straßenbauorgie in Deutschland geht weiter. Es müssen auch endlich faire Wettbewerbsbedingungen hergestellt werden. Es darf nicht immer zugunsten der (Felix Schreiner [CDU/CSU]: Das ist doch Lkws entschieden werden. einfach falsch! – Florian Oßner [CDU/CSU]: 42 Prozent für die Bahn stellt man fest! – (Daniela Ludwig [CDU/CSU]: Frau Präsi- Michael Donth [CDU/CSU]: 42 Prozent des dentin!) Geldes für die Schiene! – Daniela Ludwig Wir brauchen die Verkehrswende für den Klimaschutz [CDU/CSU]: Das ist doch Quatsch! Wer hat und für mehr Lebensqualität. denn nicht investiert? Sie!) (Beifall bei der LINKEN) Eineinhalb Jahre nach Verabschiedung des Bundesver- kehrswegeplans werden überall in Deutschland munter neue Straßen geplant. Von den 46 Schienenprojekten im 9L]HSUlVLGHQWLQ3HWUD3DX Potenziellen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes sind Die Ankündigung des Redeendes ersetzt dieses bis heute, nach eineinhalb Jahren, gerade einmal fünf nicht. – Das Wort hat der Kollege Matthias Gastel für die Schienenprojekte abschließend bewertet worden. Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. (Christian Kühn [Tübingen] [BÜNDNIS 90/ (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – DIE GRÜNEN]: Skandal!) Felix Schreiner [CDU/CSU]: Schauen wir mal, ob er auch etwas zu S 21 sagt!) Baden-Württemberg ist ein gutes Beispiel für die To- talverweigerung der Bundesregierung in Sachen Ausbau der Schienenwege. 0DWWKLDV*DVWHO (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Liebe Kollegen! Stellen Sie sich einmal vor, ganz unvor- Michael Donth [CDU/CSU]: Wo ist denn das bereitet muss eine Autobahn gesperrt werden. Im Ver- Unglück passiert? – Daniela Ludwig [CDU/ Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2018 2857

Matthias Gastel (A) CSU]: Das ist Realitätsverweigerung, die Sie gerade ausgeführt, und ich habe es für Sie gerne wieder- (C) hier betreiben!) holt. Von der Gäubahn abgesehen sind alle vom Land Ba- (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN den-Württemberg beim Bund angemeldeten Schie- sowie der Abg. Sabine Leidig [DIE LINKE] – nenprojekte abgelehnt worden. Kein einziges weiteres Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE Projekt ist in den Vordringlichen Bedarf aufgenommen GRÜNEN]: Erst mal zuhören!) worden. Selbst solche Ausbauprojekte, die für Umleitun- gen bei Sperrung der Rheintalbahn nützlich wären und Die Große Koalition geht nicht an die Strukturen ran, angemeldet wurden, wurden abgelehnt. und genau das ist das Problem. Das Motto der Großen Koalition lautet: Weiter so, mehr von allem! (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Stephan Kühn [] [BÜNDNIS 90/DIE (Michael Donth [CDU/CSU]: Mehr Schie- GRÜNEN]: Hört! Hört! – Daniela Ludwig nenwege!) [CDU/CSU]: Wenn man nicht investiert, braucht man sich nicht zu beschweren!) Mehr Straßen, mehr Schienenwege und vor allem mehr Flugverkehr! So, meine Damen und Herren, kann die Wenn in Deutschland in Sachen Ausbau der Schie- Verkehrswende nicht funktionieren. nenwege etwas vorangehen soll, dann geht es nur dann, wenn die Länder eigenes Geld in die Hand nehmen, um (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bundesschienenwege auszubauen und zu ertüchtigen. sowie bei Abgeordneten der LINKEN) Das nenne ich einen wirklichen Skandal. So wird der Anteil des Schienengüterverkehrs in (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Deutschland auch weiter bei unter 20 Prozent vor sich sowie bei Abgeordneten der LINKEN – hindümpeln. Österreich, die Schweiz und viele andere Michael Donth [CDU/CSU]: Das bekommen Länder zeigen, dass das auch deutlich anders erfolgreich Sie ja auch durch den Bund für den Nahver- funktionieren kann. kehr!) Mit dieser Politik werden die Autobahnen immer vol- Meine Damen und Herren, der Koalitionsvertrag ent- ler mit immer mehr Lkws, die für Staus sorgen. Das ge- hält die eine oder andere positive Passage zum Thema scheiterte Modell der Vergangenheit kann keine Lösung Bahn. für die Zukunft bringen.

9L]HSUlVLGHQWLQ3HWUD3DX (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (B) (D) Kollege Gastel, gestatten Sie eine Frage oder Bemer- Nötig sind die Stärkung der Schiene, die Engpassbesei- kung aus der AfD-Fraktion? tigung, der Bau von 740-Meter-Netzen für längere und wirtschaftliche Güterzüge, der Deutschland-Takt für den 0DWWKLDV*DVWHO (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Güter- und für den Personenverkehr und natürlich auch Bitte schön. die Digitalisierung. (Felix Schreiner [CDU/CSU]: Wenn es hilft!) (Daniela Ludwig [CDU/CSU]: Lesen Sie den – Schauen wir mal. Koalitionsvertrag! Erzählen Sie mal was Neu- es! – Kirsten Lühmann [SPD]: Steht alles im Koalitionsvertrag!) 'U'LUN6SDQLHO (AfD): Sie haben ja nun über Baden-Württemberg geredet. 'DV (7&6 GDV HXURSlLVFKH =XJEHHLQÀXVVXQJVV\V - Ist Ihnen eigentlich bekannt, dass in Baden-Württemberg tem, kommt in Deutschland nicht voran. Es gibt bei der momentan eine grüne Landesregierung die Geschäfte Bundesregierung und bei der Deutschen Bahn noch nicht führt? mal ein entsprechendes Konzept. (Michael Donth [CDU/CSU]: Aha! – (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNIS- Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE SES 90/DIE GRÜNEN) GRÜNEN]: Mal zuhören! – Stephan Kühn [Dresden] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]:

Zuhören! – Dr. Kirsten Kappert-Gonther 9L]HSUlVLGHQWLQ3HWUD3DX [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zuhören!) Herr Kollege Gastel, diese Vorschläge müssen Sie jetzt bitte in die Ausschussberatungen verlagern. 0DWWKLDV*DVWHO (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Lieber Abgeordneter der AfD, wir reden hier über 0DWWKLDV*DVWHO (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Bundesschienenwege. Das Land Baden-Württemberg Stellen Sie das Signal für die Bahn endlich auf Vor- hat beim Bund jede Menge Schienenwege zum Ausbau fahrt für die Schiene! Das ist dringend notwendig. angemeldet, und der Bund hat diesen Ausbau abgelehnt. Baden-Württemberg gehört aber zu den Ländern, die ei- (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN genes Geld in die Hand nehmen, um Bundesschienenwe- und bei der LINKEN – Felix Schreiner [CDU/ ge zu ertüchtigen und auszubauen. Genau das habe ich CSU]: Thema verfehlt!) 2858 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2018

(A) 9L]HSUlVLGHQWLQ3HWUD3DX REHUÀlFKOLFK ZDV 6LH KLHU PDFKHQ 9|OOLJ (C) Das Wort hat der Kollege Florian Oßner für die CDU/ REHUÀlFKOLFK CSU-Fraktion. /LHEH/LEHUDOHLFKNHQQH]ZDUQLFKW,KUH'H¿QLWLRQ (Beifall bei der CDU/CSU) des Wortes „zeitnah“, aber nach meinem Verständnis möchte ich behaupten, dass dieser kurze Zeitraum von knapp drei Wochen eindeutig hierunter fällt. Die Verant- )ORULDQ2‰QHU (CDU/CSU): wortlichen haben eigentlich ein großes Dankeschön für Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und die schnelle Reaktion verdient. Kollegen! Herr Gastel, Ihre Ausführungen verwundern mich schon ein Stück weit: (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge- (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- ordneten der SPD) NEN]: Ehrlich?) Der schriftliche Bericht zur Tunnelhavarie von Raststatt Sie selbst waren bei der Ausarbeitung des Bundesver- wurde uns seitens der Bundesregierung gestern vorge- kehrswegeplans dabei, den wir verabschiedet haben. legt, sodass es auch hierfür keiner weiteren Aufforderung der Bundesregierung seitens des Parlaments mehr bedarf (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN]: Genau! Sie haben alle unsere Anträge (Alexander Graf Lambsdorff [FDP]: Nach abgelehnt! Alle haben Sie abgelehnt!) dem Antrag der FDP!) 42 Prozent von 72 Milliarden Euro bis 2030 gehen an die und Ihre Wünsche diesbezüglich – ich weiß gar nicht, Bahn und in unsere Schienenstrecken. Das ist eine klare warum Sie so unzufrieden sind – bereits erfüllt sind. Botschaft für die Schienenwege in unserem Land. (Daniela Ludwig [CDU/CSU]: Ja, genau!) (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge- Weiter fordern Sie in Ihrem Antrag, dass „zum bes- ordneten der SPD – Felix Schreiner [CDU/ seren Management von Ausweichstrecken das Zugsiche- CSU]: Das ist die Wahrheit! – Matthias Gastel rungssystem ... und die Digitalisierung des Schienennet- [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bis dahin ha- zes“ vorangetrieben werden sollten. ben Sie die Straßen ausgebaut und das Geld ausgegeben! Wo sind denn die Schienenwege? (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- Die haben Sie noch nicht mal bewertet!) NEN]: Es geht nichts voran! Absolut nichts!) Nun zum Antrag der FDP. Er scheint mir doch ein Das ist absolut richtig. Auch hier kann ich als Bericht- Stück weit mit sehr heißer Nadel gestrickt worden zu erstatter für das Baustellenmanagement nur auf die ein- (B) sein. Man könnte frei nach sagen: Lie- gangs erwähnte heiße Nadel verweisen. (D) ber schnell einen Antrag schreiben, als einen guten An- (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- trag schreiben. NEN]: Schauen Sie einmal in die Antwort der (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU – Bundesregierung auf unsere Kleine Anfrage! Beifall bei Abgeordneten der SPD – Alexander Kein Konzept! Sie weiß nicht einmal, was das Graf Lambsdorff [FDP]: So witzig war das kostet!) jetzt auch nicht!) Ich bin mir sicher, liebe Kollegen von der FDP, Sie So steht in dem Antrag, liebe Kolleginnen und Kollegen haben unseren Koalitionsvertrag aufmerksam studiert. von der FDP, dass der Deutsche Bundestag die Bundesre- 6R¿QGHQ6LHDXI6HLWHIROJHQGH3DVVDJHQ gierung und die Deutsche Bahn dazu auffordern soll, das Parlament „zeitnah mündlich und schriftlich“ zu infor- Wir wollen die Digitalisierung der Schiene, auch mieren, wie es „am 12. August 2017 zu der Tunnelhava- auf hochbelasteten S-Bahnstrecken, vorantreiben rie bei Raststatt-Niederbühl kommen konnte“. und den Ausbau der europäischen Leit- und Siche- rungstechnik ETCS, Bereits am 5. September 2017 – das war allerdings noch vor dem Einzug der FDP in den Bundestag und ist ± DOVR GDV =XJEHHLQÀXVVXQJVV\VWHP GDV KHXWH VFKRQ deswegen vielleicht Ihrer Aufmerksamkeit entgangen – mehrfach angesprochen worden ist – hatten wir hierzu eine Sitzung. Der vormalige Vorsitzen- elektronischer Stellwerke und Umrüstung der Loko- de des Verkehrsausschusses, aber auch unser Staatssekre- motiven durch den Bund unterstützen. tär Steffen Bilger sind darauf bereits eingegangen. (Detlef Müller [Chemnitz] [SPD]: Und Trieb- (Zurufe von der AfD) fahrzeuge!) In dieser Sitzung haben die DB Netz AG und der Staats- Die Automatisierung des Güterverkehrs und das sekretär Michael Odenwald vom Bundesverkehrsminis- autonome Fahren auf der Schiene wollen wir durch terium dem Ausschuss über die ersten Erkenntnisse und Forschung und Förderung unterstützen. Ursachen des Unfalls berichtet. Diese ersten Erkenntnis- se können Sie in dem Protokoll der 117. Sitzung nach- ( [FDP]: Ein bisschen spät!) lesen. 'DVLVWGRFKVR¿QGHLFKHLQHNODUH$XVVDJH$OOHLP (Dr. Christian Jung [FDP]: Aber das reicht Deutschen Bundestag vertretenen Parteien sollten diese doch nicht, Herr Kollege! Das ist doch alles technologischen Verbesserungen in die Eisenbahntech- Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2018 2859

Florian Oßner (A) nik für mehr Sicherheit und Mobilität unserer Bürger Statt aber nur über vergossene Milch zu weinen, (C) unterstützen. möchte ich den Blick darauf richten, welche positiven Effekte der Unfall bei all dem Schaden gebracht hat. Die (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Christian enormen wirtschaftlichen Einbußen, die die sechswöchi- Jung [FDP]: Wir werden alles sezieren, bis ge Streckensperrung verursacht hat, haben nämlich der klar ist, ob Sie Konsequenzen gezogen ha- Öffentlichkeit deutlich gemacht, was für eine große Be- ben! – Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE deutung der Schienengüterverkehr für ganz Europa hat GRÜNEN]: Wenn das doch auch die Bundes- regierung täte!) (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN]: Aber leider nicht der Bundesregierung! Sie haben auch die Kategorie „Potenzieller Bedarf“ Das ist das Problem!) angesprochen. Auch in meiner Heimatregion gibt es ein wichtiges Projekt zwischen Landshut und Plattling. Da und wie wichtig es ist, dass wir Geld in die Hand neh- bin ich ganz bei Ihnen: Auch da werden wir mit großen men, um das Netz zügig auszubauen, Schritten vorangehen, um die entsprechenden Projekte (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – zu einer Entscheidung zu führen. Zuruf der Abg. Sabine Leidig [DIE LINKE]) Sie sehen, liebe Kolleginnen und Kollegen, dass wir uns bereits in vielen Forderungen einig sind, diese über- XP$XVZHLFKVWUHFNHQGXUFKJlQJLJ]XHOHNWUL¿]LHUHQXQG den Schienengüterverkehr so zu modernisieren, dass er nommen haben und Ihr Antrag überhaupt nicht notwen- dig gewesen wäre. HI¿]LHQWHUZLUG (Dr. Christian Jung [FDP]: Sehr gut! Das ist (Daniela Ludwig [CDU/CSU]: Genau! – wirklich gut! Im Gegensatz zu Herrn Oßner!) Dr. Christian Jung [FDP]: Das sieht die deut- sche Wirtschaft anders! Die Chemieindustrie Genau das haben wir uns im Koalitionsvertrag vorge- wie BASF in Rheinland-Pfalz! Also erzählen nommen. Der Kollege Oßner hat es gerade wörtlich zi- Sie keinen Unsinn!) tiert. Positiv möchte ich zum Schluss noch das besonne- (Dr. Christian Jung [FDP]: Nein! Das war ne Krisenmanagement der Deutschen Bahn sowie des Unsinn teilweise! – Matthias Gastel [BÜND- Bundesministers für Verkehr und digitale Infrastruktur NIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Dinge haben Sie unter der damaligen Leitung von , schon das letzte Mal nicht umgesetzt!) aber auch die heute sehr transparente Behandlung dieser Angelegenheit durch den neuen Bundesminister Andreas Der Unfall hat auch gezeigt, dass mehr Europa auf der (B) Scheuer ansprechen. Schiene dringend geboten ist. (D) Ein herzliches Vergelt’s Gott fürs Zuhören. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge- ordneten der SPD) (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Detlef Müller [Chemnitz] [SPD]) 9L]HSUlVLGHQWLQ3HWUD3DX Kollege Donth, gestatten Sie eine Frage oder Bemer- 9L]HSUlVLGHQWLQ3HWUD3DX kung der Kollegin Leidig? Letzter Redner in dieser Debatte ist der Kollege Michael Donth für die CDU/CSU-Fraktion. 0LFKDHO'RQWK (CDU/CSU): (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und Ja, bitte. der SPD) 6DELQH/HLGLJ (DIE LINKE): 0LFKDHO'RQWK (CDU/CSU): Vielen Dank, Kollege Donth, dass Sie mir die Frage Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und erlauben. – Sie haben gerade noch einmal deutlich ge- Kollegen! Der Unfall bei den Tunnelbauarbeiten an der macht, wie wichtig die Unterstützung des Schienengü- Rheintalbahn und seine Folgen waren zweifelsohne ein terverkehrs ist. Eines der großen Versprechen kurz vor großes Unglück von dramatischem Ausmaß, auch wenn der Bundestagswahl, auch von Ihrer Partei, war, dass es zum Glück – das möchte ich ausdrücklich anführen – die Schienenmaut, also die Trassengebühren insbeson- keine Personenschäden gab oder es gar Menschenleben dere für die Güterzüge, halbiert werden soll. Wir haben gekostet hat. Aber der Schaden für die Wirtschaft ist im- demnächst Haushaltsverhandlungen. So wie ich den Ver- mens. Ein diese Woche vorgelegtes Gutachten spricht kehrsminister am Mittwoch in der Verkehrsausschusssit- von 2 Milliarden Euro. Immens waren aber auch die Be- zung verstanden habe, wollte er von diesem Versprechen einträchtigungen im Personenverkehr, der über Ersatz- nichts mehr wissen. busse abgewickelt werden musste, was die Fahrgäste – Ich frage Sie jetzt, ob das ein Versprechen ist, auf das viele von ihnen Pendler aus dem Raum Rastatt – eine sich auch die Unternehmen verlassen können, und ob ent- ganze Stunde mehr Reisezeit gekostet hat. Auch hier ist sprechende Vorkehrungen im Haushalt getroffen werden. volkswirtschaftlicher Schaden entstanden. Die heikelste Diskussion für die Bahn und alle Beteiligten wird sich ( [SPD]: Ja, da waren wir aus der Frage ergeben, wer am Ende für die dann bezif- auch überrascht vom Herrn Minister! – Kirsten ferten Schäden aufkommen muss. Lühmann [SPD]: Das Parlament entscheidet!) 2860 Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2018

(A) 0LFKDHO'RQWK (CDU/CSU): 0LFKDHO'RQWK (CDU/CSU): (C) Zum Haushalt sage ich gleich noch etwas. – Vielen Nein. Ich glaube, das haben wir schon zuvor bilateral Dank für die Frage, Frau Leidig. Sie haben völlig recht: geklärt. Es ist ein wichtiges Anliegen nicht nur des Verkehrsmi- Bei diesem Unglück ist auch deutlich geworden, dass nisters, sondern auch unserer Fraktionen – ich nehme die einige Dinge sehr gut funktioniert haben. Die Baustellen- SPD mit dazu –, dass wir den Schienenverkehr stärken. überwachung in Form der vier eingesetzten Messsysteme Deshalb steht das auch in unserem Koalitionsvertrag. Es hat sofort reagiert, als die Gleisabsenkung kam, sodass wurde schon gesagt: 42 Prozent der Mittel im Bundesver- keine Gefahr für Leib und Leben bestand. Das hat übri- kehrswegeplan sind für die Schienenstrecken vorgese- gens auch die Staatsanwaltschaft erst dieser Tage bestätigt. hen, obwohl sie kilometermäßig weit hinter den Straßen zurückliegen. Und wir haben zusammen mit der Indus- Die Deutsche Bahn und die Bundesregierung haben – trie den Aktionsplan zum Schienengüterverkehr verein- das wurde schon gesagt – den Verkehrsausschuss am bart, der viele Elemente enthält, die wir alle angehen 5. September ausführlich und transparent informiert und wollen, weil sie nämlich dazu beitragen, den Schienen- standen auch in dieser Woche noch einmal zur Beantwor- güterverkehr nach vorne zu bringen. Dazu gehört auch tung von Fragen zur Verfügung. Daher, liebe Kollegen die Halbierung der Schienenmaut für den Güterverkehr. der FDP: Was Sie in Ihrem Antrag fordern, ist völlig un- nötig; es ist aber auch nicht falsch. – Es ist deshalb un- Wir haben den Entwurf des Haushaltsplans noch nicht nötig, weil die Berichte schon gegeben wurden, weil die auf dem Tisch. Wir beklagen alle, dass er dieses Jahr erst Untersuchungen bereits laufen und weil die Pläne für die so spät kommt. Wir werden dafür kämpfen, diese Zusage Verhinderung einer solchen Störung in Zukunft bereits einzuhalten. erarbeitet wurden. (Daniela Ludwig [CDU/CSU]: Ja, genau!) (Dr. Christian Jung [FDP]: Die Menschen und die Wirtschaft sehen das im Moment komplett :LUJHKHQGDIUDXFKDXIXQVHUHQ%XQGHV¿QDQ]PLQLVWHU anders!) zu, der dabei ja ein gewichtiges Wort mitzureden hat. Wenn aber der Antrag dazu geeignet war, Ihnen, Herr (Daniela Ludwig [CDU/CSU]: Ja, genau!) Dr. Jung, Ihre erste Rede hier im Haus zu ermöglichen, Ich sehe das Nicken in der SPD-Fraktion. Sie wird uns dann soll es recht sein. dabei unterstützen. Wir halten also an diesem Plan fest Vielen Dank. und wollen das auch durchsetzen. (Beifall bei der CDU/CSU) (B) (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- (D) neten der SPD – Sabine Leidig [DIE LINKE]: 9L]HSUlVLGHQWLQ3HWUD3DX Gut!) Ich schließe die Aussprache. Der Unfall hat gezeigt, dass wir mehr Europa auf der Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlage auf Schiene dringend brauchen. Allein diese streckenmäßig Drucksache 19/1839 an die in der Tagesordnung aufge- relativ kurze Unterbrechung des Rhein-Alpen-Korridors führten Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit ein- hat den gesamten Güterverkehr in Europa herausgefor- verstanden? – Das ist der Fall. Dann ist die Überweisung dert. Es gab Ausweichstrecken. Aber diese konnten nicht so beschlossen. voll ausgelastet werden – der Kollege Burkert ist darauf eingegangen –, nicht nur wegen technischer Probleme, Ich rufe die Tagesordnungspunkte 23 a und 23 b auf: sondern auch wegen sprachlicher Barrieren; denn wäh- a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Sevim rend es im Luftverkehr normal und Standard ist, auf 'D÷GHOHQ+HLNH+lQVHO0LFKHO%UDQGWZHLWH - Englisch zu kommunizieren, muss man als Lokführer die rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE jeweilige Landessprache beherrschen, in diesem Fall auf der linksrheinischen Strecke Französisch. Für die Lok- Export von Rüstungsgütern verbieten führer ist es also nichts mit „Thank you for travelling Drucksache 19/1339 with Deutsche Bahn“. Überweisungsvorschlag: Es gibt aber auch eine positive Entwicklung. Seit Ausschuss für Wirtschaft und Energie (f) diesem Unfall hat sich nämlich im europäischen Ver- Auswärtiger Ausschuss (f) Verteidigungsausschuss kehrsnetz, bei den europäischen Bahnen und im Schie- Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- nengüterverkehr viel bewegt. Die Kollegen von der lung Deutschen Bahn sind im Austausch mit den Kollegen aus Federführung strittig der Schweiz und Frankreich, um in Zukunft solche Groß- b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Katja schadenslagen gemeinsam besser zu managen. Keul, Agnieszka Brugger, Katharina Dröge, (Beifall bei der CDU/CSU) weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN

9L]HSUlVLGHQWLQ3HWUD3DX Ein Rüstungsexportkontrollgesetz endlich vorlegen Kollege Donth, gestatten Sie eine weitere Frage oder Bemerkung des Kollegen Kühn? Drucksache 19/1849