INTEGRIERTES ORTSENTWICKLUNGSKONZEPT DER GEMEINDE

BESCHLUSS DES GEMEINDERATS AM 18.12.2018 Auftraggeber: Gemeinde Erdweg Rathausplatz 1 . 85253 Erdweg

Städtebau, Projektleitung und -Moderation: STADT RAUM PLANUNG Altostraße 15 . 81245 München www. stadt-raum-planung.de Planungsbüro Skorka Bichlmaierstraße 8 . 82061 Neuried www.planungsbuero-skorka.de

Gefördert mit Mitteln der Städtebauförderung der Regierung von Oberbayern.

Zeitraum 2016 - 2018 INHALTSVERZEICHNIS

1. EINFÜHRUNG

Aufgabenstellung Seite 6 Planungsprozess und Beteiligung Seite 7 Rahmendaten zum Ort Seite 8 Lage und Aufbau der Gemeinde Seite 9

2. ZIELE VORLIEGENDER PLANUNGEN

Übergeordnete Aussagen aus der Regionalplanung Seite 12 „Zwischen Dorf und Metropole“ - Landkreis Seite 13 „Demographie managen“ - Landkreis Dachau Seite 14 Ergebnisse des Klausurtages des Gemeinderates (2015) Seite 15 Ziele aus dem Flächennutzungsplan Seite 16

3. IDENTITÄT UND ORTSBILD

Aufbau des Ortes Seite 18 Ortsbild und Landschaft Seite 19 Dörflicher Charakter Seite 20 Ziele zu Identität und Ortsbild Seite 23

4. HAUPTORT UND ORTSTEILE

Hauptort Erdweg Seite 26 Generelle Ziele zum Hauptort Erdweg Seite 33 Ziele zu den Entwicklungsbereichen im Hauptort Erdweg Seite 36 Kleinberghofen Seite 40 Ziele für den Ortsteil Kleinberghofen Seite 43 Großberghofen Seite 44 Unterweikertshofen Seite 56 Walkertshofen Seite 48 Welshofen Seite 50 Eisenhofen / Petersberg Seite 52 Weitere Weiler und Ortsteile Seite 54 Generelle Ziele zu den Ortsteilen Seite 55

3 5. THEMEN DER ORTSENTWICKLUNG

Wohnen Seite 58 Bevölkerungsentwicklung Wohnraumangebot Wohnungsmarkt und Verfügbarkeit Bedarfsgerechte Wohnformen Potentiale zur Schaffung von Wohnraum Ziele zum Themenfeld Wohnen

Landwirtschaft / Gewerbe Seite 64 Landwirtschaftliche Betriebe Arbeitsstandort Erdweg Flächen für gewerbeliche Nutzung im Gemeindegebiet Strategien zur Ansiedlung von Gewerbestandorten Ziele zum Themenfeld Landwirtschaft / Gewerbe

Handel / Versorgung Seite 72 Einzelhandel im Hauptort Erdweg Versorgung in den Ortsteilen Angebote Gastronomie im Hauptort und den Ortsteilen Ärztliche Versorgung und Pflege Ziele zum Themenfeld Handel / Versorgung

Gemeinschaft / Gemeinbedarf Seite 78 Gemeinschaftliches Leben in Erdweg Angebote für verschiedene Bevölkerungsgruppen Der Hauptort als zentrale Anlaufstelle Gemeinbedarf im Hauptort Ziele zum Themenfeld Gemeinschaft / Gemeinbedarf

Organisierter Sport Seite 84 Vereinssport als zentraler Baustein des Ortes Konzepte zur Neuanordnung der Sportflächen in Erdweg Schulsport und ergänzende Angebote Ziele zum Themenfeld Organisierter Sport

Mobilität Seite 88 Pkw-Verkehr Öffentlicher Personennahverkehr Fahrradmobilität Barrierefreie Wege und Plätze Ziele zum Themenfeld Mobilität

Naherholung / Landschaft Seite 94 Vorliegende Planungen zum Umgang mit der Landschaft Freizeitangebote in Erdweg Ziele zum Themenfeld Freizeit / Landschaft

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EINFÜHRUNG

AUFGABENSTELLUNG PLANUNGSPROZESS UND BETEILIGUNG LAGE UND AUFBAU DER GEMEINDE RAHMENDATEN ZUM ORT AUFGABENSTELLUNG

Die Gemeinde Erdweg hat sich in den letzten Ein Ortsentwicklungskonzept ist eine informelle Jahren intensiv mit der Entwicklung des Ortes be- Planung, die eine Grundlage zur Steuerung der schäftigt. Es wurden zentrale Projekte umgesetzt, künftigen Entwicklung der Gemeinde darstellt. Es die für die Qualität des Ortes besonders wichtig werden Schlüsselprojekte herausgearbeitet, die sind. im besonderen Maße geeignet sind, eine positive Entwicklung des Ortes voranzutreiben. Im Rah- Im Jahr 2016 hat die Gemeinde die Erstellung men eines Zeit-, Maßnahmen- und Kostenplans eines Integrierten Ortsentwicklungskonzeptes werden diese in sinnvollen und für die Gemeinde in Auftrag gegeben. Mit der Erarbeitung dieser machbaren Umsetzungsschritten dargestellt. Ent- übergeordneten Planung sollen vorangegangene sprechend den Veränderungen in der Gemeinde Planungen zusammengeführt und aktuelle, für die muss dieser über die Jahre angepasst und weiter- Gemeinde wichtige Themenfelder ergänzend bear- entwickelt werden. beitet werden. Daneben können Projekte im Gemeindegebiet auf Im Rahmen des Ortsentwicklungskonzeptes wer- Basis des Ortsentwicklungskonzeptes im Ge- den Ziele einer künftigen Entwicklung erarbeitet. samtzusammenhang betrachtet und auf die Ziele Auf Grundlage einer fachlichen Analyse und den zur Ortsentwicklung ausgerichtet werden. Ein Gesprächen mit dem Gemeinderat und den zentra- Abgleich der laufenden Projekte mit den Gesamt- len Akteuren und Vertretern von Bevölkerungs- zielen ermöglicht es, Fehlentwicklungen recht- gruppen werden wichtige Handlungsfelder heraus- zeitig zu erkennen und wichtige Chancen für eine gefiltert und geeignete Maßnahmen zur Umset- positive Entwicklung in zu nutzen. zung der gemeinsam formulierten Zielsetzungen abgeleitet.

6 EINFÜHRUNG

PLANUNGSPROZESS UND BETEILIGUNG

Der Planungsprozess zum Integrierten Ortsent- Auf dieser Grundlage wurde die Analyse erstellt, wicklungsplan der Gemeinde Erdweg wurde be- Ziele der Ortsentwicklung formuliert und Strategi- gleitet durch Arbeitstermine mit dem Gemeinderat en und Herangehensweisen zur weiteren Vorge- sowie mit Vertretern aktiver Gruppen und der ver- hensweise erarbeitet. schiedenen Bevölkerungsgruppen. Die Mitglieder des Gemeinderates waren in alle In Abstimmung mit dem Gemeinderat und der Arbeitstermine eingebunden. Zusätzlich wurden Gemeindeverwaltung wurden drei Schwerpunkte mit dem Gemeinderat in gesonderten Gesprächs- der Bearbeitung festgelegt: Die Themenbereiche runden die Ergebnisse des Gesprächs- und Pla- „Sport und Freizeit“, „Wohnen, Demografie, Ver- nungsprozesses diskutiert. Es ist Aufgabe des Ge- sorgung“ sowie „Handel und Gewerbe“ wurden meinderates als demokratisch gewählte Instanz, im Gespräch mit den entsprechenden Fachleuten die Ziele zur Stadtentwicklung abzuwägen und zu und Interessenvertretern vertiefend betrachtet. In beschließen. den Terminen wurden die zentralen Themen einer Das Integrierte Ortsentwicklungskonzept dient künftigen Ortsentwicklung zusammengetragen. als Handbuch zur Strukturierung der fortlaufenden Die Beiträge der Gesprächsteilnehmer und die Schritte der Entwicklung des Ortes. Entsprechend fachliche Einschätzung des Planungsteams wur- sich ändernder Vorgaben müssen Herangehens- den in einem offenen Bürgertermin, an denen alle weisen und Maßnahmen mitunter angepasst und interessierten Bürger teilnehmen konnten, zur Dis- weiterentwickelt werden. Die gemeinsam erarbei- kussion gestellt. teten Ziele dienen dabei als Entscheidungsgrund- lage für zukünftige Projekte und Vorhaben.

Arbeitssitzung mit dem Gemeinderat

Arbeitstermin „Sport und Freizeit“ Analyse Darstellung von Stärken Arbeitstermin „Wohnen, Demografie, Versorgung“ und Schwächen Beteiligung und politische Abstimmung Arbeitstermin „Handel und Gewerbe“

Fachliche Bearbeitung 1. Öffentlicher Bürgertermin

Ausarbeitung von Zielen Arbeitssitzung Gemeinderat und Konzepten

2. Öffentlicher Bürgertermin

Formulierung von Maßnahmen

Beschluss im Gemeinderat

7 RAHMENDATEN ZUM ORT

Bundesland: Bayern : Oberbayern Landkreis: Dachau Lage : in der Metropolregion München Höhe: 477 m ü. NN Fläche: 36,04 km² Einwohnerzahl: 5.973 (Stand: 13.12.2017) Bevölkerungs- dichte: 168 Einwohner je km² Ortsteile: Erdweg, Altstetten, Bogenried, Brand, Eisenhofen, Großberghofen Großberghofen-Siedlung, Guggenberg, Happach, Hof, Kleinberghofen, Langengern, Oberhandenzhofen, Petersberg; Schluttenberg, Unterweikertshofen Walkertshofen, Welshofen

8 EINFÜHRUNG

LAGE UND AUFBAU DER GEMEINDE

Die Gemeinde Erdweg liegt im oberbayerischen Der Ortsteil Erdweg liegt am Südrand des - Landkreis Dachau ca. 10 km nordwestlich von tals, am Schnittpunkt der Staatsstraßen St 2047 Dachau, ca. 15 km südöstlich von Aichach und ca. und St 2054. Die übrigen Orte der Gemeinde lie- 6 km nördlich der Bundesautobahn A8 (Anschluss- gen auf oder an Höhenlagen in unmittelbarer Nähe stellen bzw. ). Sie liegt von Nebenbächen der Glonn. Damit wird das frü- an der S-Bahn-Linie 2 der Strecke Altomünster - here Besiedlungsprinzip deutlich, das zum einen Dachau - München mit zwei S-Bahnhaltepunkten auf die Nähe zum Wasser und zum anderen auf in Erdweg und Kleinberghofen. hochwasserfreie Hang- oder Kuppellagen ausge- richtet war. Die Gemeinde wurde1972 aus den Gemeinden Eisenhofen, Großberghofen, Unterweikertsho- Die Ortsteile der Gemeinde sind durch die histo- fen, Welshofen und Kleinberghofen neu gebildet. risch gewachsenen, typisch dörflichen Ortskerne Die insgesamt 19 einzelnen Ortsteile sind durch geprägt. Im Lauf der Zeit entwickelten sich vor ihre Verteilung in der hügeligen Landschaft des allem diejenigen Orte weiter, die auch an überörtli- Dachauer Hügellands bis heute gut ablesbar. Die chen Verkehrswegen bzw. an der Bahn liegen. Gemeinde hat ca. 6.000 Einwohner (Stand 2017). Landschaftlich prägendes Element ist das in Ost- Der einwohnermäßig größte Ort der Gemeinde West-Richtung verlaufende Glonntal, das einen ist Kleinberghofen. Hauptort der Gemeinde ist wichtigen überregionalen Grünzug darstellt. Erdweg, das sich ursprünglich vom „Wirtshaus am Erdweg“ und der Glonn-Mühle aus entwickelt hat. Hier sind alle kommunale Einrichtungen sowie Banken und Ladengeschäfte angesiedelt.

Langengern Hof Kleinberghofen

Eisenhofen

Petersberg Guggenberg

Unterweikertshofen Erdweg

Großberghofen-Siedlung Walkertshofen

Welshofen Großberghofen

Abb.: Topographische Karte, Geoportal Bayern der Bayerischen Vermessungsverwaltung, Stand 2017

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ZIELE VORLIEGENDER PLANUNGEN

ÜBERGEORDNETE AUSSAGEN AUS DER REGIONALPLANUNG „ZWISCHEN DORF UND METROPOLE“- LANDKREIS DACHAU „DEMOGRAFIE MANAGEN“ - LAND- KREIS DACHAU ERGEBNISSE DES KLAUSURTAGS DES GEMEINDERATS (2015) ZIELE AUS DEM FNP ÜBERGEORDNETE AUSSAGEN AUS DER REGIONALPLANUNG

Die Gemeinde Erdweg ist Teil der Planungsregion Die Funktion von Kleinzentren liegt in der Versor- 14 (Metropolregion München). Die Region ist stark gung der Bevölkerung im Nahbereich mit Gütern auf die Landeshauptstadt München ausgerichtet und Dienstleistungen des Grundbedarfs. (monozentrisch-radiale Raumstruktur). Die Regionalplanung sieht die bessere Anbindung der Region an die Landeshauptstadt München vor. Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP) Durch den Ausbau der S-Bahnstrecke mit den bei- und Regionalplan München (RPM) den Bahnhöfen Erdweg und Kleinberghofen wurde Innerhalb der Planungsregion wird Erdweg als „all- dies im Jahr 2014 umgesetzt. gemeiner ländlicher Raum“ eingestuft. Auch wenn Ein weiteres wichtiges Ziel ist der Erhalt des regi- im Gemeindegebiet zwei S-Bahnhöfe angeordnet onalen und überörtlichen Biotopverbundsystems. sind, wird Erdweg nicht als Bereich markiert, der Die Bachtäler von Zeitlbach, Klausenbach und für eine Siedlungsentwicklung besonders in Be- Rothbach und sowie die beiden Waldflächen Buch- tracht kommt. wald (südwestlich von Welshofen) und Burgholz Im Regionalplan München wird das Gemeinde- (westlich von Eisenhofen) sind als landschaftliche gebiet dem „Ländlichen Teilraum im Umfeld der Vorbehaltsgebiete festgelegt (grüne Schraffur). großen Verdichtungsräume“ zugeordnet. Ziel des Das Glonntal ist zusätzlich als Landschaftsschutz- Regionalplans ist die Weiterentwicklung dieser Be- gebiet festgesetzt. reiche als eigenständige Lebensräume, unter Be- rücksichtigung der naturräumlich-landschaftlichen, siedlungsstrukturellen und kulturellen Eigenart. Die Gemeinde ist als „Kleinzentrum“ festgelegt.

Abb.: Planausschnitte Regionalplan München Raumstruktur (links) und Landschaft und Erholung (rechts)

12 ZIELE VORLIEGENDER PLANUNGEN

„ZWISCHEN DORF UND METROPOLE“ - LANDKREIS DACHAU

Im Jahr 2013 beschlossen die 17 Gemeinden im Die Kommunen des Landkreises streben ein Landkreis Dachau die im Rahmen des Projektes maßvolles Bevölkerungswachstum an. Für die „Zwischen Dorf und Metropole“ gemeinsam er- Gemeinde Erdweg wird für den Hauptort Erdweg arbeiteten strategischen Leitlinien und Ziele zur eine bevorzugte (rosa) und für Kleinberghofen eine Raum-, Siedlungs- und Verkehrsentwicklung. ergänzende (türkis) Siedlungsentwicklung festge- legt. Orte mit bevorzugter Siedlungsentwicklung In insgesamt 16 Leitlinien wird eine gemeinsame sollen in ihrer Versorgungsfunktion gestärkt und Grundhaltung zu den Themenkomplexen Raum, weiterentwickelt werden. Siedlung und Verkehr, Landschaft, Arbeiten und Wohnen formuliert. Die Grundsätze einer abge- Ein wichtiges Ziel ist, das ÖPNV-Angebot attrakti- stimmten räumlich-funktionalen Entwicklung die- ver, leistungsfähiger, nutzerfreundlicher und barri- ser Bereiche sind in einem Zukunftsbild verankert. erefrei zu gestalten. Auf den stark ausgelasteten Verbindungen nach München sollen zusätzliche Als eine besondere Herausforderung wird die Lage Kapazitäten geschaffen werden. Auch die tangen- im äußerst dynamischen Entwicklungsraum der tialen Verknüpfungen (blau) sollen verbessert und Metropolregion München gesehen. Von dem ho- ausgebaut werden. hen Wachstumsdruck sind auch die umliegenden Kommunen betroffen. Mögliche Auswirkungen Die attraktive Natur- und Kulturlandschaft des wie eine starke Flächeninanspruchnahme oder die Dachauer Hügellandes soll geschützt und erhalten Zersiedelung der Landschaft durch den starken und entsprechend ihrer Charakteristik weiterent- Siedlungsdruck sollen zugunsten der Erhaltung ei- wickelt werden. Das Glonntal wird als wichtiger ner guten Lebensqualität vermieden werden. Landschaftsraum (grün) festgelegt.

Petershausen

Altomünster

Markt Indersdorf Kleinberghofen

Odelzhausen Erdweg

Schwabhausen

Dachau

Karlsfeld

Abb.: Zukunftsbild zur Raum-, Siedlungs- und Verkehrsentwicklung im Landkreis Dachau („Zwischen Dorf und Metropole“)

13 „DEMOGRAFIE MANAGEN“ - LANDKREIS DACHAU

Im Jahr 2008 wurde ein Seniorenpolitisches Ge- Das Seniorenpolitische Gesamtkonzept diente als samtkonzept mit elf Handlungsfeldern für den Basis für das Projekt „Demographie Managen“. Für Landkreis Dachau erarbeitet: die Dauer von zwei Jahren (2013 - 2015) stand ein • Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung Projektmanagement zur Verfügung, um Kommu- nen, Initiatoren und Bürgerinnen und Bürger dabei Betreuung und Pflege • zu unterstützen Projekte der Seniorenarbeit zu re- • Hospiz- und Palliativversorgung alisieren. • Beratung, Information und Öffentlichkeitsarbeit • Gesellschaftliche Teilhabe Im Einzelnen wurden für den Landkreis Dachau fol- gende Empfehlungen ausgesprochen: • Angebote für besondere Zielgruppen Verstetigung der bestehenden Projekte • Wohnen zu Hause • Ergänzung und Unterstützung der Arbeit der Präventive Angebote • • Kommunen durch fachliche und zeitliche Res- • Unterstützung pflegender Angehöriger sourcen des Landkreises • Steuerung, Kooperation, Koordination und Ver- • Informationsbereitstellung durch den Landkreis netzung • Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung von • Bürgerschaftliches Engagement für und von Strukturen des bürgerschaftlichen Engage- Seniorinnen und Senioren ments in enger Verzahnung mit den Kommunen Vernetzung innerhalb der Kommunen, aber Für jedes Handlungsfeld wurden Ziele formuliert • auch innerhalb des Landkreises und konkrete Handlungsschritte vorgeschlagen.

Abb.: Landkreis-Seniorenbeirat

14 ZIELE VORLIEGENDER PLANUNGEN

ERGEBNISSE DES KLAUSURTAGES DES GEMEINDERATS (2015)

Im Februar 2015 traf sich der Gemeinderat zu ei- Eine Baulandentwicklung sollte nach Vorstellungen nem zweitägigen Klausurtag. Hier wurden zahlrei- des Gemeinderates vor allem für Ortsansässige che Themen zur weiteren Entwicklung der Gemein- und in gemäßigtem Rahmen für zuziehende Perso- de erarbeitet. nen und Gewerbebetriebe geschaffen werden. Der Erhalt der Charakteristik des Ortes mit dörflich ge- Als Ergebnis wurden insgesamt vier Schwerpunkte prägten einzelnen Ortschaften, die räumlich vonei- festgelegt und in einzelnen Gruppen bearbeitet: nander getrennt in der Landschaft liegen, soll dabei • die weitere Bevölkerungsentwicklung, die Aus- erhalten bleiben. weisung neuer Bauflächen, die Innenentwick- lung in den Ortsteilen und das Wohnrauman- Weitere zentrale Ziele des Klausurtages sind die gebot in der Gemeinde Stärkung der örtlichen, dem Wohnen zugeordneten Angebote, z.B. die Sicherung der ärztlichen Versor- • die Sicherung der (Nah-)Versorgung und der gung, die Stabilisierung des Handels und die Ergän- medizinischen Versorgung zung des Wohnungsbestandes entsprechend der • die weitere Entwicklung als Gewerbestandort Anforderungen an den demographischen Wandel. • die strukturelle Entwicklung des Hauptortes Die Bearbeitung des Integrierten Ortsentwick- In Karten und Übersichten wurden mögliche Berei- lungskonzeptes der Gemeinde Erdweg baut auf die che einer baulichen Entwicklung für Wohnungsbau Ergebnisse des 2015 durchgeführten Klausurtages sowie für gewerbliche Nutzungen vorgeschlagen des Gemeinderates auf. und diskutiert.

Abb.: Foto Arbeitsgruppe des Gemeinderates im Klausurtag (Februar 2015)

15 ZIELE AUS DEM FLÄCHENNUTZUNGSPLAN

Der gültige Flächennutzungsplan von 2006 sieht Gewerbeflächen neben der Innenentwicklung eine Entwicklung von Bei der gewerblichen Entwicklung ist vor allem auf neuen Wohnsiedlungen sowie neuen gewerblichen eine Stärkung der örtlichen Wirtschaftskraft und Bauflächen insbesondere im Hauptort Erdweg auf die Sicherung und Mehrung der Arbeitsplätze vor. Der Schwerpunkt der Siedlungsentwicklung Wert zu legen. Dabei ist die Erhaltung und Entwick- in den Ortschaften liegt in der Sicherung, Wieder- lung bzw. Umsiedlung vorhandener Betriebe vor- herstellung und Entwicklung der Dörfer mit guter rangig zu behandeln. Einzelhandel, Handwerk und Nutzungsmischung, möglichst tragfähigen Versor- Gastgewerbe in den Ortskernen sollen gestärkt gungseinrichtungen und hohem Wohnwert. Dabei und entsprechend der kleinzentralen Funktion der sind peripher gelegene Wohngebiete zu vermeiden. Gemeinde Erdweg weiterentwickelt werden.

Wohnbauflächen Wichtiges Ziel ist die Stärkung der Versorgungs- funktion des Ortszentrums von Erdweg und die Si- Die künftige Entwicklung der Wohnbauflächen soll cherung bzw. Wiederherstellung einer ausreichen- vorrangig auf den Eigenbedarf der ortsansässigen den Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen Bevölkerung ausgerichtet werden, d.h. es soll keine des täglichen Bedarfs in den Nebenorten. größere Zuzugsentwicklung vorgesehen werden. Ein wesentliches ortsplanerisches Ziel ist die Ord- Gemeinbedarfseinrichtungen nung und Qualitätsverbesserung der bestehenden Wohnsiedlungen sowie eine Strukturverbesserung Es soll eine bedarfsgerechte Ausstattung mit Ge- und Sicherung der infrastrukturellen Versorgung. meinbedarfseinrichtungen sowie die Stärkung und Entwicklung sozialer und kultureller Einrichtungen und Aktivitäten angestrebt werden.

Abb.: Flächennutzungsplan Gemeinde Erdweg (Februar 2006)

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IDENTITÄT UND ORTSBILD

AUFBAU DES ORTES ORTSBILD UND LANDSCHAFT DÖRFLICHER CHARAKTER ZIELE ZU IDENTITÄT UND ORTSBILD AUFBAU DES ORTES

Die Gemeinde Erdweg besteht aus mehreren Ort- Die Eigenständigkeit der Ortschaften und die zent- schaften und Weilern unterschiedlicher Größe, die rale Anordnung von Angeboten im Hauptort wird in im Ortsgebiet verteilt und räumlich voneinander der Gemeinde mehrheitlich als Stärke und Qualität getrennt liegen. Die einzelnen Ortschaften bewah- gesehen. Zwar kann die Ausbildung eines starken ren bis heute ihre Eigenständigkeit und Identität, Zentrums unter Umständen zum Verlust von klei- was sich sowohl räumlich durch klar voneinander neren Versorgungseinrichtungen in den Ortsteilen abgegrenzte Ortsbereiche, als auch durch ein aus- führen. Andererseits werden durch die Bündelung geprägtes Gemeinschaftsleben in den einzelnen gut frequentierter Angebote mit größerem Einzugs- Orten zeigt. bereich erst die Voraussetzungen für einen stabilen Handel oder Angebote wie z.B. eine Arztpraxis im Aufgrund der Entstehung nimmt der Hauptort eine Hauptort und in der Gesamtgemeinde geschaffen. Sonderstellung ein und unterscheidet sich in Cha- rakter und Struktur. Während die Ortschaften histo- risch gewachsene Dörfer sind, entstand der Haup- tort nach der Neubildung der Gemeinde 1972 im Zuge der Gebietsreform. Hier wurden die meisten Einrichtungen des Gemeinbedarfs wie Rathaus, Schulen, Sitz des Pfarrverbands angesiedelt. Auch Einzelhandelsangebote und Dienstleistungen sind überwiegend im Hauptort zu finden. Es entstand ein „funktionales Zentrum“, auf das sich die umlie- genden Ortsteile beziehen.

Kleinberghofen

Eisenhofen

Unterwalkertshofen Erdweg

Walkertshofen

Großberghofen Welshofen

Abb.: Schematische Darstellung des Aufbaus der Gemeinde mit historisch gewachsenen Dörfern

18 IDENTITÄT UND ORTSBILD

ORTSBILD UND LANDSCHAFT

Erdweg ist geprägt von einer lockeren Siedlungs- Auch die Gestaltung der Ortsränder spielt eine struktur mit zahlreichen klar voneinander abge- wichtige Rolle für das Gesamtbild. Für den ländli- grenzten Ortsbereichen. Die einzelnen Ortschaften chen Raum ist eine gewisse Verzahnung von Sied- sind eingebettet in die sanft geschwungene Hügel- lungsbereich und Landschaft, also ein weicher, landschaft mit dem prägnanten Tal der Glonn. Es durchlässiger Übergang mit Verbindungen typisch. sind kaum unmaßstäbliche oder störende Gebäude Im Gegensatz dazu stehen harte „Kanten“ oder und Anlagen vorhanden. Diese ruhige, harmoni- Abschirmung durch monotone Grünstrukturen. Für sche Kulturlandschaft sowie die weitgehend intak- das Gemeindegebiet überwiegt hier ebenfalls ein ten Ortsbilder können als eine große Qualität der positives Bild, das es weiter zu pflegen gilt. Gemeinde betrachtet werden. Der zunehmende Siedlungsdruck in der Region und Einzelne markante Gebäude, insbesondere die Dorf- die damit einhergehenden Verdichtungstendenzen kirchen mit ihren Türmen, aber auch die Schlösser sowie der Drang zu weiterer Expansion auf Kos- in Hof und Unterweikertshofen sowie die markan- ten der Landschaft und Landwirtschaft stellt eine ten Mühlenanlagen wirken als Orientierungsmar- große Herausforderung dar. Es gilt, den Charakter ken in der Landschaft. So sind von erhöhten Punk- und die Qualitäten zu bewahren. Dies trifft auch für ten oft die Kirchtürme mehrerer Orte zu sehen. Ihre das Ortsbild und damit für die Baukultur zu. Hier individuelle Gestaltung besitzt zudem einen hohen müssen bauliche Veränderungen mit der gewach- Wiedererkennungswert. Der Kirchturm repräsen- senen Struktur in Einklang gebracht werden. Neue tiert damit gleichsam den jeweiligen Ort. Gebäude sollen sich harmonisch in das Ortsbild ein- passen, gleichzeitig gilt es zeitgemäße Nutzungs- ansprüche zu berücksichtigen.

19 DÖRFLICHER CHARAKTER

Die bis heute vielfach vorhandene landwirtschaft- • Großbaumbestand und innerörtliche Grünflächen liche Nutzung bestimmt das dörfliche Ortsbild und • Ausbildung der Straßenräume die städtebauliche Struktur der meisten Ortschaf- ten in Erdweg. Viele Hofstellen sind als bauliche • Elemente der regionalen Bautradition / Baukultur Ensembles erhalten. Auch die für den dörflichen (Formensprache, Materialität und Farbe) Charakter typische Nutzungsmischung aus Woh- Besonders prägnant sind die Dreiseithöfe, die in al- nen und Arbeiten in Form von Landwirtschaft und len Ortsteilen vorhanden sind. Die von Wohnhaus, Handwerk ist vielerorts noch vorhanden. Ställen und Scheunen eingefassten Hofplätze öff- Gebäude und Freiraumelemente mit dörflichem nen sich dabei zur Straße hin und bilden so einen Charakter machen die Unverwechselbarkeit der halböffentlichen Raum. Häufig ist dieser, von der Ortsbilder aus. Für die Ortschaften der Gemeinde Straße einsehbare, Hofplatz auf der Straßenseite Erdweg werden dabei besonders folgende als we- von einem oder mehreren großen Bäumen über- sentlich angesehen: stellt. Die Abfolge von sich öffnenden und wieder verengenden Räumen gibt dem Straßenzug einen • Hofstellen mit vorgelagerten Hofplätzen, meist eigenen Rhythmus und schwächt die Wirkung als in der typischen Form des Dreiseithofes reiner Verkehrs- und Durchgangsraum ab. • Landwirtschaftliche Gebäude von prägender Grö- Die bauliche Struktur der landwirtschaftlichen Nut- ße (Ställe bzw. Scheunen) zung lässt sich bis heute gut ablesen und stellt mit • Besondere Objekte wie Dorfkirchen, Pfarrhäu- den großen, häufig noch intakten Gebäuden eine ser, Dorfschulen, Wirtshäuser, Schlösser und Besonderheit der Gemeinde dar. Die landwirt- Mühlen schaftlichen Nebengebäude wie Ställe und Scheu-

20 IDENTITÄT UND ORTSBILD

nen mit ihren großen Kubaturen entfalten verstärkt Auch innerörtliche Grünflächen in Form von Gärten durch ihre Lage und Stellung eine besondere raum- und Wiesenflächen durchziehen die Orte und tra- bildende Wirkung. Die großen Dachflächen mit ih- gen durch die Auflockerung der Siedlungsstruktur rer geschlossenen Ziegeldeckung bilden markante zum dörflichen Charakter bei. Blickpunkte und einen ruhigen Hintergrund im Sied- Die typischen dörflichen Straßenräume sind geprägt lungsgefüge. durch einen grünen Saum neben der Fahrbahn, ein- Besondere Gebäude in den Ortschaften wie Dorf- fache und ruhige Materialität sowie Gestaltung der kirchen, Pfarrhäuser, Dorfschulen, Wirtshäuser und Einfriedungen und Gebäudefassaden. Oft weisen Schlösser bilden durch ihre prägnante Positionie- sie auch einen geschwungen Verlauf auf. rung und häufig aufwendigere Gestaltung zentrale und wiedererkennbare Merkpunkte. Viele sind von weitem sichtbar und führen damit zu einer guten Orientierung. Häufig werden sie als Treffpunkte und Orte des gesellschaftlichen Lebens genutzt. Große Solitärbäume als ortsbildprägende Elemente finden sich außer an den Hofplätzen auch an ande- rer Stelle, z.B. im Bereich der Wirtshäuser, in den Gärten der Pfarrhäuser oder als Mittelpunkt von Straßenkreuzungen.

21 STÄRKEN SCHWÄCHEN

• Bündelung wichtiger und frequentierter Hauptort: Funktionen im Hauptort, dadurch Stär- Schwach ausgeprägte Identität mit ge- kung aller Angebote und der Gemein- • stalterischen Mängeln in wichtigen Berei- schaft auf Ebene der Gesamtkommune chen (z.B. Bahnhofsumfeld, Hauptstraße, • Größe und Nutzungsstruktur der meisten Ortseingänge) Ortschaften ermöglicht die Wahrung der Gesamtgemeinde: jeweils eigenen Identität Zum Teil geringe Nutzung von Hofstellen Hohe Qualität des Landschafts- und • • und prägnanten Einzelgebäuden (z.B. Ortsbilds durch Einbettung der einzelnen Mühlen), zum Teil Belegung mit wenig Ortschaften in die Landschaft und klare hochwertigen Nutzungen (Lager), damit Abgrenzung der Siedlungsflächen vonei- fehlender Antrieb zur Sanierung oder Er- nander neuerung der Gebäude Unverwechselbarkeit und identitätsstif- • Drohender Identitätsverlust in den Ort- tende Wirkung durch individuellen Cha- • schaften durch den Abbruch prägender rakter der einzelnen Dörfer Gebäude und Strukturen und Umsetzung • Dörflich geprägte, intakte Ortsbilder mit unpassender Architekturformen typischen Bauformen und architektoni- Drohende Verschiebung des Dorfmit- schen Gestaltungsmerkmalen als Aus- • telpunktes an den Ortsrand durch Bau- druck örtlicher Tradition und Kultur landausweisungen und gering genutzten Gebäudealtbestand • Veränderung des Ortsbildes durch bauli- che Ergänzungen

22 IDENTITÄT UND ORTSBILD

ZIELE ZU IDENTITÄT UND ORTSBILD

Bauliche Struktur Freiraum • Vermeiden einer Zersiedlung der Landschaft • Erhalt und Weiterentwicklung der dörflich und das Zusammenwachsen der Siedlungsflä- geprägte Freiflächen in den Ortschaften (ge- chen der einzelnen Ortschaften, Priorisierung schwungene Straßen, einsehbare Hofflächen von Innenentwicklung vor Außenentwicklung u.ä.), vor allem in Bereichen mit hoher identi- durch die aktive Unterstützung der Entwick- tätsstiftender Wirkung für den Ort, z.B. in den lung von Innenbereichsflächen durch die Ortskernen Gemeinde, z.B. durch die vorrangige Nachnut- Ausbildung des Ortsrandes als lockere Ver- zung von Hofstellen vor einer Auslagerung / • zahnung der bebauten Bereiche mit der Land- Neuausweisung von Bauflächen schaft Erhalt und Weiterentwicklung des Ortsbildes • Erhalt wichtiger Blickbeziehungen im Ort und durch Erhalt und Stärkung der ortstypischen • zwischen den Ortschaften, vor allem zu mar- städtebaulichen Struktur (Stellung und Kubatur kanten Orientierungspunkten und ortsbildprä- der prägenden Gebäude), Berücksichtigung genden Gebäuden der prägenden Gebäudetypologie und Gestal- tungsmerkmale bei der Ausbildung von neuen • Erhalt und Stärkung ortsbildprägender Grün- Gebäuden, baulichen Ergänzungen, Um- und strukturen und Freiraumelemente (Großbäu- Neubauten mit aktueller Bauweise und heuti- me, Wiesensaum entlang der Straßen, Einfrie- gen Nutzungsanforderungen, Berücksichtigung dungen als Holzzäune, natürliche Geländever- von Maßstäblichkeit und Körnigkeit zur Einfü- läufe etc.) gung von Neubauten in den Bestand • Erhalt des Ortsbilds auch bei der Gestaltung • Erhalt der ortsbildprägenden Gebäude, finden von Freiflächen von geeigneten Nutzungen im Fall von Leer- ständen, Freihalten von markanten Blickach- sen und angemessene Gestaltung des Umfel- des • Erhalt möglichst vieler bzw. prägender Hofstel- len in ihrer baulichen Einheit, Vermeidung ei- ner kleinteiligen Parzellierung insbesondere in den Ortskernen • Stärkung der Markanz des Hauptortes Erdweg durch Ergänzung der baulichen Strukturen und Sanierung von ortsbildprägenden Gebäuden (Mühle)

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HAUPTORT ERDWEG UND ORTSCHAFTEN

HAUPTORT ERDWEG KLEINBERGHOFEN GROSSBERGHOFEN UNTERWEIKERTSHOFEN WALKERTSHOFEN WELSHOFEN EISENHOFEN / PETERSBERG WEITERE ORTSTEILE / WEILER Der kleinzentrale Hauptort Erdweg mit ca. 920 Ein- Das Rathaus und das benachbarte Wirtshaus bil- wohnern liegt an der Glonn, am Schnittpunkt der den den Ortskern. Das hochwertig sanierte Gebäu- Staatsstraßen St 2047 und St 2054, die im zent- de des Wirtshauses mit seiner markanten Fassade ralen Bereich des Ortes parallel zur Bahnlinie ver- stellt den wichtigsten Merkpunkt von Erdweg dar. laufen. Die gesamten Siedlungsflächen des Ortes Im Süden grenzt eine Gemeinbedarfsfläche an die liegen auf der südwestlichen Seite der Bahnlinie Ortsmitte an. Hier sind die Grund-und Mittelschule, Dachau - Altomünster (S-Bahnlinie S2). Nur der ge- das Pfarrzentrum, Räume für Kinderbetreuung und meindliche Bauhof und das Klärwerk befinden sich die Mehrzweckhalle angeordnet. auf der östliche Seite. Der S-Bahnhof liegt in unmittelbarer Nähe zur Orts- Das Ortszentrum mit einzelnen Läden, Gaststätten, mitte und ist über mehrere Wegeverbindungen an Banken und Dienstleistungsgeschäften erstreckt die Hauptstraße angebunden. Ein ehemaliges La- sich entlang der Hauptstraße (St 2047). Die Be- gergebäude wurde saniert und als Hotel mit Café bauung ist heterogen strukturiert. Neben mehrge- ausgebildet. Es bildet einen räumlichen Merkpunkt schossigen Wohn- und Geschäftshäusern ist hier im Umfeld des Bahnhofs. auch eine landwirtschaftliche Hofstelle angeord- Im Anschluss an das Ortszentrum sind drei größere net. Im Norden bildet das nicht genutzte histori- Wohnsiedlungen angeordnet. Diese sind räumlich sche Mühlengebäude den räumlichen Abschluss. nicht miteinander verbunden. Zum Teil sind inner- Im Süden schafft der Supermarkt mit Vollsortiment halb der Siedlungsflächen Grundstücke baulich den Übergang zu den angrenzenden, überwiegend nicht entwickelt. Der Flächennutzungsplan (Stand gewerblich genutzten Flächen. Februar 2006) sieht vor, die unbebauten Flächen zwischen den bestehenden Wohnsiedlungen als

26 HAUPTORT ERDWEG

Wohnbauflächen zu entwickeln. Auch der Bereich Die Verlegung der Sportflächen auf den Bereich am südwestlichen Ortsrand, auf dem derzeit die östlich der Bahn ist bereits im FNP vorgesehen. Vereins- und Schulsportanlagen angeordnet sind, Der neue Sportstandort befindet sich außerhalb soll mit der Verlegung der Sportflächen auf das Are- des Landschaftsschutzgebietes, jedoch im land- al östlich der Bahnlinie als Wohnbauflächen entwi- schaftlichen Vorbehaltsgebiet. Vorgesehen ist eine ckelt werden. Im Gesamten sind für den Hauptort aufgelockerte Gesamtanlage mit entsprechender etwa 13 ha neue Wohnbauflächen im Flächennut- Begrünung, unter besonderer Berücksichtigung der zungsplan geplant. Belange von Natur und Landschaft, sowie der LH- KW-Schadstofffahne im Ostteil des Geländes. Neue Gewerbeflächen sind im Anschluss an be- stehende Gewerbeflächen im Südosten des Or- tes geplant. Insgesamt sind ca. 9 ha Gewerbe- gebiets-Neubauflächen im Flächennutzungsplan vorgesehen. Zum Teil waren Flächen bereits im vorherigen Flächennutzungsplan ausgewiesen. Eine bauliche Entwicklung wurde bislang mangels Verfügbarkeit nicht realisiert. Auf einzelnen Gewer- beflächen liegen Altlastenverdachtsflächen. Im Nordwesten grenzt der Ort an das landschaftli- che Vorbehaltsgebiet der Glonn und dessen Über- schwemmungsbereich.

Abb.: Flächennutzungsplan Gemeinde Erdweg, Ausschnitt Hauptort Erdweg (Februar 2006)

27 s.u. Großberghofen

Abb.: Analysekarte Hauptort Erdweg

28 HAUPTORT ERDWEG

ST

ST

ST

ST

ST

ST LEGENDE ZU DEN ANALYSEKARTEN ST

ST Siedlungsflächen Ortsbild ST gemischte Nutzung ST Sport Objekt mit Fernwirkung B-Plan Sport überwiegend Wohnnutzung B-Plan Besondere Blickbeziehung ST Sport überwiegend Gewerbenutzung B-Plan ST Sport denkmalgeschütztes Gebäude / Objekt B-Plan öffentliche Einrichtungen, Gemeinbedarf W ST Sport B-Plan Bereich des historischen Ortskerns W ST Baufläche im Flächennutzungsplan, (basierend auf Urkataster 1808-1864)

W ST Stand 2012 bzw. bereits beschlossene ST Ergänzungen mit Gebietstyp: Hofstelle mit räumlich gefasstem Hofplatz W ST W Flächen für Wohnen W Landwirtschaftliches Gebäude prägender ST GE Flächen für Gewerbe Größe (Grundfläche > 400 m²) W GE ST GE MI Flächen für Mischgebiet GE prägender Straßen- und Freiraum W W ST GE MD Flächen für Dorfgebiete GE W ST W GE Sport Flächen für Sport GE W W W ST GE GE Verkehrsnetze GE HH W W ST W W GE Zentraler Bereich entlang der Hauptstra- H GE Wichtige Straße als Ortsverbindung W ST ße mit Nutzungsmischung Einzelhandel, W W GE Dienstleistung, Gemeinbedarf, Wohnen H W ST Bahnlinie W GE Areal für Gemeinbedarf mit Angeboten W W W der Gemeindeverwaltung, der Kirche, der S-Bahn-Haltepunkt GE ST örtlichen Schule, Kindertagesstätte und H W W H Mehrzweckhalle HH Bushaltestelle ST W H Radweg ST W

ST Wanderweg W Öffentliches Leben

ST wichtiger Ort gesellschaftlichen Lebens

ST Gemeinbedarfseinrichtung Landschaft

ST Sportfläche Gehölzfläche W ST Landschaftsschutzgebiet Glonntal W Spielplatz ST W Gewässer ST W H Überschwemmungsgebiet Glonn W

29

H

H

H H BESCHREIBUNG DER ENTWICKLUNGSPOTENTIALE IM HAUPTORT

ZENTRALER BEREICH ENTLANG DER HAUPTSTRASSE

Die Flächen entlang der Hauptstraße bilden den In Erdweg sind dies unter anderem Flächen für zentralen Bereich der Gemeinde. Hier sind neben Dienstleistung, ergänzende Einzelhandelsangebo- Wohnnutzung auch wichtige Angebote zur Grund- te und besondere Wohnraumangebote für alte und versorgung (Einzelhandel, Vollsortimenter, Ban- mobil eingeschränkte Menschen. ken, Ärzte, Apotheke) und des gesellschaftlichen Um den Handelsstandort zu stärken kann die Er- Lebens (Wirtshaus am Erdweg, Rathaus, VHS) gänzung der Nahversorgungsangebote durch ei- angesiedelt. Die gebündelte Anordnung der unter- nen weiteren Lebensmittelmarkt z.B. im niedrigen schiedlichen Nutzungen bildet eine gute Basis, um Preissegment sinnvoll sein. Als Standort käme das hier eine belebte Ortsmitte auszubilden. gesamte nähere Umfeld des bestehenden Vollsor- Einzelne Grundstücke entlang der Hauptstraße timentes in Frage. werden nicht ihrer zentralen Lage entsprechend Damit der Bereich entlang der Hauptstraße als be- genutzt und sind nur mit einer geringen Dichte be- lebte Mitte entwickelt werden kann, ist auch eine baut. Aufwertung der öffentlichen Flächen erforderlich. In Erdweg werden sowohl Wohnbauflächen wie Der Straßenraum sowie das Vorfeld zu den Ge- auch Flächen für gewerbliche Nutzungen stark schäften und Einrichtungen sollten als Fläche mit nachgefragt. Dies bietet der Gemeinde die Chance, hoher Aufenthaltsqualität ausgebildet werden, um die Ausbildung einer belebten Ortsmitte im Bereich von allen Menschen gut genutzt werden zu können. entlang der Hauptstraße zu initiieren. Dabei sollten Dies beinhaltet auch die barrierefreie Ausbildung hier vor allem die Angebote angesiedelt werden, der Flächen, sowie die Ausrichtung der Gestaltung die in der Gemeinde fehlen, den Hauptort beleben des Straßenraums auf ein partnerschaftliches Mit- und die von der zentralen Lage profitieren. einander aller Verkehrsteilnehmer. (siehe auch „Handel / Versorgung“)

GEMEINBEDARFSZENTRUM IN DER ORTSMITTE

In Erdweg sind viele Gemeinbedarfseinrichtungen Durch die Ausrichtung der kirchlichen und schuli- zentral angesiedelt, wodurch die Ortsmitte gestärkt schen Gemeinbedarfseinrichtungen auf eine ge- wird. Diese können unmittelbar von der direkten meinsame Mitte könnte hier ein Platz entstehen, Benachbarung zueinander profitieren, wenn die zu- der nur wenig vom Pkw-Verkehr frequentiert wird gehörigen Räume und Freiflächen gemeinschaftlich und zum gemeinschaftlich nutzbaren Gebäudevor- genutzt werden. feld ausgestaltet werden kann. Geplant ist die Ergänzung einer Kindertagesstätte, Mit der Neuordnung der Sportfläche müssen auch die Neuorganisation von Bibliothek und Mittagsbe- die Flächen für den Schulsport neu verortet wer- treuung sowie die Ergänzung durch eine zentrale den. Für einen effektiven Unterrichtsablauf sollten Nahwärmeversorgung der Gemeindebedarfsein- diese möglichst in direkter Nähe zu den Schulge- richtungen. bäuden liegen. Südlich an das Gemeinbedarfs- Trotz der zentralen Lage treten die Gemeinbedarfs- zentrum grenzen unbebaute Flächen an, die nach einrichtungen im Ortsbild von Erdweg nur wenig in Flächennutzungsplan als Wohnbauflächen entwi- Erscheinung. Im Zuge der Neugestaltung des Ge- ckelt werden können. Eine Anordnung von den meinbedarfszentrums sollte daher auch die Anbin- Schulstandort ergänzenden Angeboten wie z.B. der dung an die Hauptstraße aufgewertet werden. Dies Schulsportflächen wäre auf diesen Flächen sinn- beinhaltet sowohl die Ausgestaltung der fußläufi- voll. Dies könnten durch einen Flächentausch um- gen Wegeflächen, als auch das Sichtbarmachen gesetzt werden. der Einrichtungen im Ortsbild. (siehe auch „Gemeinschaft / Gemeinbedarf“)

30 HAUPTORT ERDWEG

AUFWERTUNG DES BAHNHOFSUMFELDES Der Bahnhof von Erdweg befindet sich in fußläufi- Die mittelfristige Verlagerung der P&R-Stellplätze ger Nähe zur Ortsmitte. Er ist über mehrere Fahr- auf die östliche Seite der Bahnlinie bietet die Chan- und Fußwege an die Hauptstraße angebunden. ce, auf dem derzeitigen Standort des Parkplatzes Stellplätze für innerörtliche Nutzungen in zentraler Die Erhöhung der Frequenz der Zugfahrten durch Lage vorzuhalten. In Ergänzung sollen hier auch die Ausweitung des S-Bahn-Netzes, der barriere- Bike & Ride Plätze angeordnet werden. freie Umbau des Bahnhofs und die geplante Anord- nung eines zentralen Bushaltes führt dazu, dass der Einige Grundstücke, die im Umfeld des Bahnhofs Bahnhof von Erdweg als Ankunfts- und Umsteige- liegen, sind baulich noch wenig entwickelt. Derzeit punkt an Bedeutung gewinnen wird. bieten sie den Eindruck einer „Rückseiten“, die Lage am Bahnhof wird wenig genutzt. Die Entwick- Mit der Umgestaltung des Bahnhofsvorfeldes kann lung eines attraktiven Bahnhofsvorplatzes bietet sich der gesamte Bereich zu einem attraktiven Teil die Möglichkeit, hier Angebote anzusiedeln, die das der Ortsmitte entwickeln. In die Planungen sind Vorfeld des Bahnhofs beleben und von der direkten auch die Flächen östlich der Bahngleise einbezo- Nähe profitieren. gen, die bereits heute durch einen ebenerdigen Bahnübergang ans Straßennetz angebunden sind. (siehe auch „Mobilität“)

NEUORGANISATION DES SPORTAREALS Durch die Nähe der vorhandene Sportfelder zu Nutzungen hier angesiedelt werden können. Für die Wohngebäuden entstehen Emissionsprobleme, die Planung des neuen Sportareals werden in der Ge- eine Verlegung der Sportflächen erforderlich macht. meinde derzeit mehrere Varianten der städtebauli- Die Anordnung eines gemeinsamen Sportareals auf chen Anordnung diskutiert. Grundsätzlich ist hier zu das Areal östlich der Bahn bietet die Möglichkeit, klären, wie viel Platz für die langfristige Entwicklung hier einen attraktiven Treffpunkt für den gesamten des Sportareals zur Verfügung gestellt werden soll Ort zu schaffen. und ob auf den Flächen östlich der Bahn im südli- chen Abschnitt auch andere Nutzungen, wie z.B. Mit der geplanten Verlegung der Sportfelder wer- geeignetes Gewerbe, ermöglicht werden können. den diese Flächen frei für eine bauliche Entwick- Bei der Planung sind auch Fragen zur Einbindung lung. Im Flächennutzungsplan ist hier Wohnnut- der neuen Nutzungen in Natur und Landschaft, die zung vorgesehen. Die Flächen befinden sich in Belastbarkeit der bestehenden Verkehrsanbindung fußläufiger Nähe zum Ortskern. Im Rahmen einer sowie die Bodenwerte zu Grundwasser und Schad- baulichen Entwicklung sollte geprüft werden, wel- stoffen zu beachten. che Wohnraumangebote und welche ergänzenden (siehe auch „Organisierter Sport“)

ERGÄNZUNG BAUFLÄCHEN WOHNEN UND GEWERBE Der gültige Flächennutzungsplan sieht für Erdweg angesiedelt werden sollen. Einfamilien- und Dop- Erweiterungsflächen für Wohnen und Gewerbe pelhäuser können gut innerhalb der bestehenden vor. Die Entwicklung von Bauflächen ist für die Siedlungen ergänzt werden und sollten deshalb bei Gemeinde von hoher Dringlichkeit, da Wohnraum der Entwicklung neuer Wohngebiete nur nachran- und Gewerbeflächen von der Bevölkerung im Ort gig berücksichtigt werden. Gewerbliche Nutzun- in hohem Maße gesucht werden. Dafür muss ge- gen, die sich in die dörfliche Struktur der Ortschaf- klärt werden, welche der prognostizierten Flächen ten einfügen, müssen nicht zwingend in einem für eine Entwicklung zur Verfügung stehen und ob neuen Gewerbegebiet angeordnet werden. sie nach Prüfung der Standortbedingungen (Was- Auf Grund der geringen Flächenverfügbarkeiten ser, Bodenbelastung) für eine bauliche Entwicklung sollten im Hauptort sowohl für Wohnbauflächen geeignet sind. wie für Gewerbestandorte kompakte und flä- Damit die zur Verfügung stehenden Flächen mög- chensparende Bauweisen zum Einsatz kommen. lichst gut genutzt werden können, sollte klar de- (siehe auch „Wohnen“, „Gewerbe“, „Hofstellen“) finiert werden, welche Nutzungen hier sinnvoll

31 STÄRKEN SCHWÄCHEN

• Gute Nutzungsmischung im Bereich an • Verkehrsbelastung entlang der Hauptstra- der Hauptstraße ße an bestimmten Tageszeiten • Wesentliche Angebote der Nahversor- • der öffentliche Raum in der Ortsmitte gung vorhanden (Lebensmittel, medizini- ist nur wenig ausgestaltet, die zentralen sche Versorgung, Gastronomie) Bereiche werden sehr stark durch die Hauptstraße und den Pkw-Verkehr ge- Bündelung von Einrichtungen des Ge- • prägt meinbedarfs auf einem Areal in direkter Nähe zur Ortsmitte (Schule, Kirchenzen- • der Gebäudebestand an der Hauptstraße trum, Rathaus, Sportanlagen, kulturelles entspricht zum Teil nicht der zentralen Angebot im Wirtshaus) Lage • Gute Verkehrsanbindung durch den • Zentral gelegene und unbebaute Flächen S-Bahn-Haltepunkt und das Straßennetz in Privatbesitz stehen für eine bauliche Entwicklung nicht zur Verfügung • Lage des Bahnhofs in fußläufiger Nähe zur Ortsmitte mit mehreren Wegeanbin- dungen • Flächenreserven zur baulichen Entwick- lung (entspr. Flächennutzungsplan) vor- handen • in der Ortsmitte von Erdweg sind typi- sche und markante Gebäude erhalten • Wirtshaus als attraktiver und ortsprägen- der Treffpunkt des Ortes • Gute Wohnqualität durch die schöne land- schaftliche Lage und gute Angebote der Mobilität und Versorgung

32 HAUPTORT ERDWEG

GENERELLE ZIELE FÜR DEN HAUPTORT ERDWEG

• Stärkung des Ortsteils Erdweg als Hauptort • Vorrangige Ansiedlung von Wohnangeboten, durch Bündelung der für das gesamte Gemein- die im hohen Maß von den zentralen Angebo- degebiet bedeutenden, zentralen Angeboten ten in der Nähe profitieren,wie z.B. Wohnange- aus den Bereichen Einzelhandel und Dienstleis- botefür Senioren, Familien oder Auszubildende tung, Verwaltung, Bildung und Betreuung, me- dizinische Versorgung, Kultur und Sport • Ausbildung attraktiver Ortseinfahrten und quali- tätsvolle Einbindung in die Landschaft • Aufwertung des Hauptortes hinsichtlich des Ortsbildes, der Aufenthalts- und Freiraumqua- litäten und der Barrierefreiheit • Aktivierung der vielfältigen Flächenpotenziale (unbebaute Flächen, Baulücken, Leerstand) im Hauptort • Umsetzung künftiger Bauprojekte im Hauptort in flächensparender, kompakter Bauweise, mit dem Ziel, die günstig und zentral liegenden Flä- chen möglichst gut zu nutzen

33 KARTE ZU ENTWICKLUNGSBEREICHEN IM HAUPTORT

s.u. Grossberghofen

ENTWICKLUNGSBEREICHE

1 Ausbildung einer ablesbaren Ortsmitte 6 Entwicklung der unbebauten Flächen in zent- 2 Neuordnung und Ergänzung Gemeinbedarf raler Lage im Anschluss an die Ortsmitte 3 Entwicklung des neuen Sportareals 7 Nachnutzung der alten Mühle und sichtarma- chen des Ortseingangs im Norden 4 Wohnbauflächen auf dem ehemaligen Sport- areal 8 Ergänzung des Bereichs beim bestehenden Vollsortimenter 5 Nachverdichtung / bauliche Entwicklung des Wohngebietes „Am Vollerholz“ 9 Neuordnung der Gewerbeflächen

34 HAUPTORT ERDWEG

LEGENDE

FlächenFlächen zur baulichenzur zur baulichenbaulichen Entwicklung Entwicklung Entwicklung vor allem vor für allem Wohnen. für vor Wohnen. allem GebäudeGebäude oder Ortsbereich, oder oderOrtsbereich, der Ortsbereich, durch der seine durch heutige seine der heutige oder durch oder seine Im HauptortIm Hauptort sollen neue sollen Wohnbauflächen neue Wohnbauflächen weitgehend weitgehend für für zukünftige Nutzung von vielen Menschen aufgesucht wird Flächenfür Wohnen. zur baulichen Neue Entwicklung Wohnbauflächen vor allem für Wohnen. sollen heutigezukünftigeGebäude Nutzung oder Ortsbereich, vonzukünftige vielen Menschen der Nutzung durch aufgesucht seine von heutige wird vielen oder im Gemeindegebietim Gemeindegebiet fehlenden fehlenden Wohnungsangebote Wohnungsangebote und dadurch ein Treffpunkt bzw. Ort des gesellschaftli- Im Hauptort sollen neue Wohnbauflächen weitgehend für und dadurch ein Treffpunkt bzw. Ort des gesellschaftli- entwickeltweitgehendentwickelt werden, werden, für dazu im gehören dazu Gemeindegebiet gehören barrierefrei barrierefrei Wohnungen, Wohnungen, fehlen - chen LebensMenschenzukünftige darstellt. Nutzung aufgesucht von vielen wird Menschen und dadurchaufgesucht ein wird Flächen zur baulichen Entwicklung vor allem für Wohnen. Gebäudechen Lebens oder darstellt. Ortsbereich, der durch seine heutige oder imkleinere Gemeindegebietkleinere Wohnungsgrößen, Wohnungsgrößen, fehlenden bezahlbarer Wohnungsangebote bezahlbarer Wohnraum, Wohnraum, und dadurch ein Treffpunkt bzw. Ort des gesellschaftli- de WohnungsangeboteIm Hauptort sollen neue Wohnbauflächen entwickelt weitgehend werden, für Treffpunktzukünftige Nutzung bzw. von vielenOrt Menschendes gesellschaftlichen aufgesucht wird entwickeltfamiliengerechterfamiliengerechter werden, Miet- dazu und Miet- gehören Geschosswohnungsbau und Geschosswohnungsbau barrierefrei Wohnungen, oder oder ZentralerZentraler Bereich Bereich in der Ortsmitte in der Ortsmitte mit hohen mit Anforderun-hohen Anforderun- dazuim gehören Gemeindegebiet barrierefreie fehlenden Wohnungsangebote Wohnungen, Lebensundchen dadurch Lebens darstellt. ein Treffpunktdarstellt. bzw. Ort des gesellschaftli- FlächenFlächenFlächen fürzur besonderbaulichen zurfür besonderbaulichen Wohnformen. Entwicklung Wohnformen.Entwicklung vor allem vor für allem Wohnen. für Wohnen. gen an GebäudegenGestalt- an Gestalt- und oder Aufenthaltsqualität Ortsbereich, und Aufenthaltsqualität der durch und Barriere- seine und heutigeBarriere- oder kleinere entwickeltWohnungsgrößen, werden, dazu bezahlbarer gehören barrierefrei Wohnraum, Wohnungen, Gebäudechen oder Lebens Ortsbereich, darstellt. der durch seine heutige oder kleinereIm Hauptort Wohnungsgrößen, sollen neue Wohnbauflächen bezahlbarer weitgehend für freiheit. familiengerechterIm Hauptortkleinere sollen Wohnungsgrößen, Miet- neue undWohnbauflächen Geschosswohnungsbau bezahlbarer weitgehend Wohnraum, für oder zukünftigezukünftigefreiheit.Zentraler Nutzung Nutzung Bereich von vielen von in Menschenvielender Ortsmitte Menschen aufgesucht mit aufgesucht hohen wird Anforderun-wird ZentraleimZentrale Ortslage Gemeindegebiet Ortslage mit gemischter mit fehlenden gemischter Nutzung Wohnungsangebote Nutzung Wohnen, Wohnen, FlächenWohnraum,im Gemeindegebiet fürfamiliengerechter besonder familiengerechter fehlenden Wohnformen. Miet- undWohnungsangebote Geschosswohnungsbau Miet- und oder und dadurchundZentralergen dadurch einan BereichTreffpunktGestalt- ein Treffpunkt in und derbzw. OrtsmitteAufenthaltsqualität Ort bzw. des Ort gesellschaftli-mit des hohen gesellschaftli- Anforderun- und Barriere- Handel,entwickeltHandel, Gastronomie, Gastronomie, werden, Dienstleistung dazu Dienstleistung gehören und barrierefrei kleinere und kleinere Wohnungen, MarkantesZentraler Gebäude mitBereich großer Fernwirkung in der Ortsmitte und hohem mit ho- entwickeltFlächen werden, zur baulichendazu gehören Entwicklung barrierefrei vor Wohnungen,allem für Wohnen. chen LebenschenMarkantesgenGebäude an Lebens darstellt. Gestalt- oder Gebäude darstellt. Ortsbereich,und Aufenthaltsqualität mit großer der Fernwirkungdurch seine und Barriere-heutige und hohem oder gewerblicheGeschosswohnungsbaugewerblicheFlächen Angebote. für besonder Angebote. Die Nutzungsmischung Wohnformen. Die Nutzungsmischung oder Flächen soll im soll für im freiheit. kleinerekleinereIm Wohnungsgrößen, Hauptort Wohnungsgrößen, sollen neue bezahlbarer Wohnbauflächen bezahlbarer Wohnraum, Wohnraum, weitgehend für Wiedererkennungswert.henWiedererkennungswert. Anforderungen Erhalt bzw. Erhalt Neunutzungan bzw. Gestalt- Neunutzung des und des Aufent- ZentraleHinblickFlächen Ortslage aufzur diebaulichen Ausbildung mit gemischterEntwicklung einer belebten vor Nutzung allem Ortsmitte für Wohnen, Wohnen. Gebäudefreiheit.zukünftige oder Ortsbereich, Nutzung vonder vielendurch seineMenschen heutige aufgesucht oder wird besonderefamiliengerechterHinblick auf Wohnformen. die Ausbildung Miet- und einer Geschosswohnungsbau belebten Ortsmitte oder GebäudesZentralerGebäudesZentraler Bereich als wichtiger Bereich alsin der wichtiger Mertkpunkt Ortsmittein der MertkpunktOrtsmitte mit für hohen den mit für Ort. hohenAnforderun- den Ort. Anforderun- familiengerechterIm HauptortZentraleim Gemeindegebiet sollen Ortslage Miet- neue und mitWohnbauflächen fehlenden Geschosswohnungsbaugemischter Wohnungsangebote Nutzung weitgehend Wohnen, oder für haltsqualitätund dadurch ein Treffpunkt und Barriere- bzw. Ort des freiheit. gesellschaftli- Handel,erhalten Gastronomie,Flächenerhalten und ergänzt fürund besonder ergänzt werden. Dienstleistung werden. Wohnformen. und kleinere zukünftigegenMarkantes Nutzungan Gestalt- von Gebäude und vielen Aufenthaltsqualität Menschen mit großer aufgesucht Fernwirkung und Barriere- wird und hohem FlächenHandel,Flächenentwickelt für besonder Gastronomie,zur werden,baulichen Wohnformen. dazu EntwicklungDienstleistung gehören barrierefreivor und allem kleinere für Wohnungen, Wohnen. gen an GebäudeMarkanteschenGestalt- Lebens und oder Gebäude Aufenthaltsqualitätdarstellt. Ortsbereich, mit großer der durchFernwirkung und Barriere- seine heutige und hohem oder gewerblicheim Gemeindegebiet Angebote. fehlenden Die Nutzungsmischung Wohnungsangebote soll im Bestehendeund dadurch wichtigeein Treffpunkt Rad- / bzw.Fußwegeverbindung Ort des gesellschaftli- gewerblicheImkleinere Hauptort Wohnungsgrößen, sollenAngebote. neue Die Wohnbauflächen Nutzungsmischungbezahlbarer Wohnraum, weitgehend soll im für freiheit.zukünftigeBestehendefreiheit.Wiedererkennungswert. Nutzung wichtige von Rad- vielen / Fußwegeverbindung Erhalt Menschen bzw. aufgesucht Neunutzung wird des HinblickFlächenentwickelt ZentraleFlächenauf für werden,diebestehende zurfürAusbildungOrtslage bestehendebaulichen dazu Gemeinbedarfseinrichtungen mitgehören gemischtereinerEntwicklung Gemeinbedarfseinrichtungen barrierefrei belebten Nutzung vor Wohnungen,allemOrtsmitte Wohnen, für Wohnen. chen LebensGebäudeWiedererkennungswert. darstellt. oder Ortsbereich, Erhalt der bzw.durch Neunutzung seine heutige des oder ZentraleimHinblickfamiliengerechter Ortslage Gemeindegebiet Ortslage auf mit die gemischter Ausbildung Miet- mitfehlenden und gemischterNutzung einer Geschosswohnungsbau Wohnungsangebote belebten Wohnen, Ortsmitte Nutzung oder undZentralerGebäudes dadurch Bereich ein als Treffpunkt wichtigerin der Ortsmitte bzw. Mertkpunkt Ort mit des hohen gesellschaftli- für Anforderun- den Ort. bzw.kleinere alsHandel,bzw.Im ErweiterungflächenWohnungsgrößen, Hauptort als Gastronomie,Erweiterungflächen sollen neue bezahlbarer zur Dienstleistung Wohnbauflächen langfristigen zur langfristigenWohnraum, und Sicherung kleinereweitgehend Sicherung für zukünftigeGebäudes alsNutzung wichtiger von Mertkpunktvielen Menschen für den aufgesucht Ort. wird erhaltenHandel,Flächen entwickelterhaltenundFlächen Gastronomie,zur baulichenergänzt undfür werden, besonder ergänzt werden. EntwicklungDienstleistung dazu werden. Wohnformen. gehören vor und allem barrierefrei kleinere für Wohnen. Wohnungen, ErgänzendeGebäudeMarkantesMarkanteschenErgänzendegen oder Gebäude anWegeverbindungLebens Gestalt-Ortsbereich, Gebäude Wegeverbindung darstellt.mit undGebäude großer Aufenthaltsqualitätmitder im großerdurchFernwirkung Ort im seine mitFernwirkung Ort heutigegroßer und und hohem Barriere- undoder Fernwirkung hohem deswiefamiliengerechter Bedarfes Wohnen,Flächengewerblichedesim Gemeindegebiet Bedarfes an zur Gemeinbedarfslächen Miet- baulichen Angebote. anHandel, Gemeinbedarfslächenund fehlenden GeschosswohnungsbauEntwicklung Die Gastronomie, Nutzungsmischung Wohnungsangebote insbesondere vor allem insbesondere für oderfür sollWohnen.Dienst im für - Zentralerund Bereich dadurch in einder TreffpunktOrtsmitte mitbzw. hohen Ort des Anforderun- gesellschaftli- gewerblicheIm Hauptortkleinere sollenAngebote. Wohnungsgrößen, neue Die Wohnbauflächen Nutzungsmischung bezahlbarer weitgehend Wohnraum, soll im für zukünftigeWiedererkennungswert.undGebäudeWiedererkennungswert. Nutzung hohem oder von Ortsbereich, vielen ErhaltWiedererkennungswert. Menschen bzw.Erhalt der Neunutzung bzw.durch aufgesucht Neunutzung seine des heutige wird des oder Erhalt Bildung,FlächenHinblickBildung,entwickelt fürKinderbetreuung,Verwaltung besonder aufKinderbetreuung,Verwaltung werden, die Wohnformen. Ausbildung dazu gehören einer oder belebten barrierefrei ggf. oder ärztl. Ortsmitteggf. Wohnungen, ärztl. gen an chenBestehendefreiheit.Gestalt-Bestehende Lebens und wichtige Aufenthaltsqualitätdarstellt. wichtige Rad- Rad-/ Fußwegeverbindung /und Fußwegeverbindung Barriere- FlächenleistungHinblickim Gemeindegebiet fürFlächenImZentrale auf Hauptortbestehende dieund für AusbildungOrtslage bestehende sollenkleinere fehlenden Gemeinbedarfseinrichtungenmit neue einer gemischter WohnungsangeboteGemeinbedarfseinrichtungenWohnbauflächen gewerbliche belebten Nutzung Ortsmitte weitgehend Wohnen, Angebo für- Innerörtlicheund dadurchzukünftigeGebäudes Grünachseein Treffpunkt alsNutzung wichtiger als von bzw.gliedernes Mertkpunktvielen Ort des Menschen und gesellschaftli- verbindendesfür den aufgesucht Ort. wird VersorgungFlächenkleinerefamiliengerechter zur undbaulichen Wohnungsgrößen, Pflege Entwicklung Miet- und bezahlbarervorGeschosswohnungsbau allem für Wohnraum, Wohnen. oder GebäudeGebäudesbzw.ZentralerInnerörtliche oder als wichtigerOrtsbereich,Neunutzung Bereich Grünachse Mertkpunktin der der Ortsmitte alsdurch desgliedernes für seine den Gebäudesmit heutigeOrt. hohen und verbindendes Anforderun-oder als wichti - erhaltenentwickeltbzw.imVersorgungerhalten und Gemeindegebiet werden, als ergänzt undErweiterungflächen und dazuergänzt werden. Pflege gehören fehlenden werden. barrierefrei zur Wohnungsangebote langfristigen Wohnungen, Sicherung Freiraumelement,freiheit.und dadurch Ausbildung ein Treffpunkt als Rad- bzw. und Ort des gesellschaftli- bzw.te.Im Hauptortals Die FlächenErweiterungflächenHandel, Nutzungsmischung sollen fürGastronomie, besonderneue Wohnbauflächen Wohnformen. Dienstleistungzur langfristigen soll weitgehend und im kleinereSicherung Hinblick für chen LebensErgänzendegenFreiraumelement,Markantes an darstellt. Gestalt- Gebäude Wegeverbindung und Ausbildung Aufenthaltsqualität mit großer alsim Fernwirkung OrtRad- und und Barriere- und hohem Zentraleentwickeltfamiliengerechter Ortslage werden,mit gemischter Miet- dazu und gehören Nutzung Geschosswohnungsbau barrierefrei Wohnen, Wohnungen, oder zukünftigeZentralerErgänzende Nutzung Bereich von Wegeverbindung vielenin der MenschenOrtsmitte mit aufgesucht im hohen Ort Anforderun- wird kleineredesFlächengewerbliche Wohnungsgrößen, Bedarfes zur baulichen Angebote.an Gemeinbedarfslächen bezahlbarer Entwicklung Die Nutzungsmischung Wohnraum, vor allem insbesondere für Wohnen.soll im für FußwegverbindungBestehendegerGebäudechenfreiheit.FußwegverbindungBestehende LebensMerkpunktwichtige oder wichtige darstellt. Ortsbereich,Rad- / FußwegeverbindungRad- für / derFußwegeverbindungden durch Ort. seine heutige oder desFlächenaufFlächenHandel,im Bedarfes Gemeindegebiet dieFlächen vorrangigGastronomie,für Ausbildungbestehende an vorrangigfür Gemeinbedarfslächen für bestehendebesonder fehlenden gewerbliche Dienstleistung Gemeinbedarfseinrichtungen für gewerblicheWohnformen.einer WohnungsangeboteGemeinbedarfseinrichtungen Nutzung. undbelebten Nutzung. kleinereinsbesondere Bei der Bei Ortsmitte der für undMarkantes dadurchgenWiedererkennungswert. anGebäude ein Gestalt- Treffpunkt mit und großer Aufenthaltsqualitätbzw. FernwirkungErhalt Ort des bzw. gesellschaftli- Neunutzung und und hohem Barriere- des familiengerechterZentraleBildung,ImkleinereHinblick Hauptort Wohnungsgrößen,OrtslageKinderbetreuung,Verwaltungauf Miet- sollendie Ausbildung und mit neue Geschosswohnungsbaugemischter Wohnbauflächen bezahlbarereiner Nutzungbelebten oder Wohnraum, weitgehend Wohnen,Ortsmitteggf. oder ärztl. für Zentralerzukünftige Bereich inNutzung der Ortsmitte von vielen mit Menschenhohen Anforderun- aufgesucht wird Bildung,Ausweisungbzw.gewerblicheentwickelt als Ausweisungbzw.Kinderbetreuung,Verwaltung Erweiterungflächen werden, als vonAngebote. Erweiterungflächen neuen vondazu GewerbeflächenDieneuen gehören Nutzungsmischung zur Gewerbeflächen langfristigen barrierefrei zur langfristigen oderist darauf SicherungWohnungen, ggf. sollist zudarauf imärztl.Sicherung zu chenWiedererkennungswert. Lebensfreiheit.InnerörtlicheGebäudes darstellt. als Grünachse wichtiger Erhalt bzw.Mertkpunktals gliedernes Neunutzung für und den des verbindendes Ort. erhaltenFlächenHandel,Versorgungimfamiliengerechtererhalten für Gemeindegebiet besonder und Gastronomie, und und ergänztergänzt Wohnformen. Pflege Miet- fehlenden werden. Dienstleistung und werden. Geschosswohnungsbau Wohnungsangebote und kleinere oder OptimierungErgänzendegen an undMarkantesOptimierungErgänzendeZentralerGestalt-Innerörtliche dadurch Wegeverbindungder und Bereichbestehenden Gebäude Wegeverbindung einderAufenthaltsqualität GrünachseTreffpunktbestehenden in der mit im Wasserführung,Ortsmitte großer Ort bzw. als imWasserführung, Fernwirkung undOrtOrtgliedernes mit desBarriere- hohen u.U. gesellschaftli- Anforderun-und und u.U. hohem verbindendes achten,deskleinereHinblick Bedarfesachten,desZentrale dass Wohnungsgrößen,auf Bedarfes diediese an dass OrtslageAusbildung Gemeinbedarfslächen möglichst diese an Gemeinbedarfslächen mit möglichst einerbezahlbarer gemischterplatzsparend belebten platzsparend insbesondere Wohnraum,Nutzung angeordnetOrtsmitte insbesondere Wohnen,angeordnet für für GebäudesFreiraumelement, als wichtiger Mertkpunkt Ausbildung für als den Rad- Ort. und VersorgungentwickeltgewerblicheFlächen und für Pflege werden, besonder Angebote. dazu Wohnformen. Die gehören Nutzungsmischung barrierefrei Wohnungen, soll im Ausbildungfreiheit.chenAusbildunggen anals Lebens Gestalt- offener als darstellt. offener undWasserlauf Aufenthaltsqualität Wasserlauf und Barriere- werden.familiengerechtererhaltenwerden.Bildung,Handel, und ergänzt Gastronomie,Kinderbetreuung,Verwaltung Miet- werden. und Geschosswohnungsbau Dienstleistung und oder kleinere ggf. oder ärztl. ZentralerBestehendeMarkantesWiedererkennungswert.FußwegverbindungBestehendeFreiraumelement, Bereich inGebäude wichtigeder Ortsmitte wichtige mit Rad-Ausbildung großerErhalt mit/ Fußwegeverbindung bzw.hohen Fernwirkung Rad- alsNeunutzung Anforderun- Rad- / Fußwegever undund deshohem - Bildung,ZentraleFlächenkleinereHinblickFlächen Kinderbetreuung,VerwaltungOrtslage vorrangig Wohnungsgrößen,auffür mit bestehendedie gemischter Ausbildung für gewerbliche Gemeinbedarfseinrichtungen Nutzung einerbezahlbarer oder belebten Nutzung. Wohnen,ggf. Wohnraum, ärztl. Ortsmitte Bei der Innerörtlichefreiheit. Grünachse als gliedernes und verbindendes FlächenVersorgunggewerbliche für besonder und Angebote. Wohnformen. Pflege Die Nutzungsmischung soll im Innerörtlichegen an Wiedererkennungswert.GebäudesGestalt-Fußwegverbindung Grünachse und als Aufenthaltsqualität wichtiger als gliedernes Mertkpunkt Erhalt bzw. und und fürverbindendes NeunutzungBarriere- den Ort. des FlächenVersorgungHandel, vorrangigAusweisungerhaltenZentralebzw. Gastronomie, undals undOrtslage ErweiterungflächenPflege für vonergänzt gewerbliche Dienstleistung neuen mit werden.gemischter Gewerbeflächen zurNutzung. und langfristigen Nutzung kleinere Beiist Wohnen, darauf der Sicherung zu LandschaftlichBestehendebindungLandschaftlich wichtige geprägte Rad-geprägte Fläche / Fußwegeverbindung Flächeim Anschluss im Anschluss an den an den FlächeFlächen FlächezurHinblickfamiliengerechter für Neuansiedlung bestehendefür zur auf Neuansiedlungbestehende die Ausbildung Gemeinbedarfseinrichtungen Miet- der Sportfläche. und der einer Geschosswohnungsbau GemeinbedarfseinSportfläche. belebten Gestaltung GestaltungOrtsmitte der oder der - MarkantesFreiraumelement,OptimierungZentralerFreiraumelement,Ergänzende Gebäude Bereich Ausbildung Wegeverbindungder mit bestehenden in großerAusbildung der als Ortsmitte Fernwirkung Rad- alsimWasserführung, und Rad- Ortmit hohenundund hohem Anforderun- u.U. gewerblicheHandel,des Bedarfes Angebote. Gastronomie, an DieGemeinbedarfslächen Nutzungsmischung Dienstleistung und insbesondere soll kleinere im für freiheit.Gebäudes als wichtiger Mertkpunkt für den Ort. AusweisungFlächenZentralebzw. alsachten,erhaltenFlächen als ErweiterungflächenOrtslage Treffpunktvon dass fürund neuen mit besonder dieseergänzt gemischterdes Gewerbeflächen möglichst Ortes, werden. Wohnformen.zur langfristigen BerücksichtigungNutzung platzsparend Wohnen, ist Sicherung darauf angeordnet der zu Siedlungsbereich,Wiedererkennungswert.FußwegverbindungMarkantesBestehendegenFußwegverbindungSiedlungsbereich, an Gestalt- GebäudeAusbildung wichtige und ErhaltAusbildung Aufenthaltsqualität mit Rad- eines bzw.großer / Fußwegeverbindung wahrnehmbaren Neunutzungeines Fernwirkung wahrnehmbaren und des Barriere- und hohem FlächenFlächengewerbliche vorrangig vorrangigals fürTreffpunkt Angebote. gewerbliche für gewerbliche des Die Ortes, Nutzung.Nutzungsmischung BerücksichtigungNutzung. Bei der Bei sollder derim ErgänzendeAusbildungOptimierung Wegeverbindung als offener der bestehenden Wasserlaufim Ort Wasserführung, u.U. richtungenHinblickwerden.FlächenBildung, auf die für AusbildungKinderbetreuung,Verwaltung bzw. bestehende als einer Erweiterungflächen Gemeinbedarfseinrichtungen belebten Ortsmitte oder ggf. ärztl. OrtsrandesGebäudesWiedererkennungswert.freiheit.Ortsrandes als wichtiger Mertkpunkt Erhalt für bzw. den NeunutzungOrt. des achten,BelangedesHandel, Bedarfes dassAusweisungBelange Gastronomie,von dieseNatur an von Gemeinbedarfslächen undmöglichst vonNatur Dienstleistung Landschaft. neuen und Landschaft.Gewerbeflächenplatzsparend und insbesondere kleinere angeordnet ist darauf für zu MarkantesBestehendeInnerörtliche Gebäude wichtige Grünachsemit großer Rad- alsFernwirkung / Fußwegeverbindunggliedernes und und hohem verbindendes AusweisungerhaltenZentralebzw.HinblickVersorgung und als vonergänzt aufErweiterungflächenOrtslage neuen dieund werden. Ausbildung PflegeGewerbeflächen mit gemischter einer zur langfristigen belebten Nutzungist darauf Wohnen,Ortsmitte zu Sicherung GebäudesOptimierungAusbildung als der wichtiger als bestehenden offener Mertkpunkt Wasserlauf Wasserführung, für den Ort. u.U. zurBildung,gewerbliche langfristigenFlächen Kinderbetreuung,Verwaltung Angebote. für bestehende Die Sicherung Nutzungsmischung Gemeinbedarfseinrichtungen oder des ggf. ärztl.sollBedarfes im OptimierungErgänzendeLandschaftlichFreiraumelement, der bestehenden Wegeverbindung geprägte Ausbildung Wasserführung, Fläche imals im Ort Rad- Anschluss und u.U. an den werden.achten, achten,FlächeHandel,deserhalten dass Bedarfes diese zur dass Gastronomie,und Neuansiedlung möglichst dieseergänzt an Gemeinbedarfslächen möglichst werden. Dienstleistungplatzsparend der platzsparendSportfläche. angeordnet und insbesondere kleinere Gestaltungangeordnet für der Wiedererkennungswert.InnerörtlicheErgänzende Grünachse alsErhaltWegeverbindung gliedernes bzw. Neunutzung und verbindendes des im Ort VersorgungHinblickbzw. auf undalsdie Erweiterungflächen AusbildungPflege einer belebten zur langfristigen Ortsmitte Sicherung AusbildungBestehendeMarkantesAusbildungSiedlungsbereich,Fußwegverbindung als wichtige offener Gebäudeals Rad-offener Wasserlauf Ausbildung / mitFußwegeverbindung Wasserlauf großer eines Fernwirkung wahrnehmbaren und hohem werden.anFlächen Gemeinbedarfslächenwerden.FlächenBildung,gewerblicheFlächen für bestehende alsvorrangigKinderbetreuung,Verwaltung Treffpunkt Angebote. Gemeinbedarfseinrichtungen für gewerbliche des Die Ortes, Nutzungsmischung insbesondere Berücksichtigung Nutzung. oder ggf. Bei ärztl. sollder derim für GebäudesFreiraumelement,BestehendeErgänzende als wichtiger Ausbildung Wegeverbindungwichtige Mertkpunkt Rad- als Rad-/ Fußwegeverbindung für im und denOrt Ort. Flächeerhalten zurFlächendes undNeuansiedlung Bedarfes ergänzt für bestehende anwerden. Gemeinbedarfslächen der GemeinbedarfseinrichtungenSportfläche. Gestaltunginsbesondere der für Wiedererkennungswert.InnerörtlicheOrtsrandesLandschaftlich Grünachse geprägte alsErhalt gliedernes Fläche bzw. Neunutzung im und Anschluss verbindendes des an den Bildung,bzw. alsBelangeVersorgungHinblickAusweisung Erweiterungflächen Kinderbetreuung,Verwaltung aufvon und die Naturvon AusbildungPflege neuen und zur Landschaft. Gewerbeflächen langfristigen einer belebten Sicherung ist Ortsmitte darauf zu FußwegverbindungLandschaftlich geprägte Fläche im Anschluss an den FlächenFlächebzw.Bildung, vorrangig als zur ErweiterungflächenKinderbetreuung,Verwaltung Neuansiedlungfür gewerbliche der Nutzung. zur Sportfläche. langfristigen Bei oder der Gestaltungggf. Sicherung ärztl. der BestehendeErgänzendeLandschaftlichGebäudesFreiraumelement,OptimierungSiedlungsbereich, Wegeverbindungwichtige geprägte als derwichtiger Rad- bestehenden FlächeAusbildung / Fußwegeverbindung Ausbildungim Mertkpunkt im Ort Anschluss als Wasserführung, Rad- füreines und anden den wahrnehmbaren Ort. u.U. FlächenFlächedes Bedarfes alserhaltenzurachten, TreffpunktNeuansiedlung an dassund Gemeinbedarfslächen ergänztdiese des dermöglichst werden.Ortes, Sportfläche. Berücksichtigung platzsparend insbesondere Gestaltung angeordnet fürder der Innerörtliche Grünachse Grünachse als gliedernes als und gliedernes verbindendes und AusweisungFlächenFlächenVersorgung für bestehende von als neuen Treffpunktund Pflege GewerbeflächenGemeinbedarfseinrichtungen des Ortes, Berücksichtigungist darauf zu der Siedlungsbereich,ErgänzendeSiedlungsbereich, AusbildungWegeverbindung Ausbildung eines wahrnehmbaren imeines Ort wahrnehmbaren BelangeFlächenBildung, Flächendesvon alsKinderbetreuung,Verwaltung Bedarfes TreffpunktNatur vorrangig und an des GemeinbedarfslächenLandschaft. für Ortes, gewerbliche Berücksichtigung oder Nutzung. ggf. insbesondere ärztl. Bei der der für OptimierungFreiraumelement,FußwegverbindungAusbildungOrtsrandes der bestehenden als offener Ausbildung WasserlaufWasserführung, als Rad- und u.U. achten,bzw. alsBelangewerden. dass Erweiterungflächen diese von möglichst Natur und zurplatzsparend Landschaft. langfristigen angeordnet Sicherung InnerörtlicheOrtsrandesverbindendesBestehendeOrtsrandes Grünachse wichtige als gliedernes Freiraumelement,Rad- / Fußwegeverbindung und verbindendes Ausbildung BelangeVersorgungAusweisungFlächenBildung, von und Natur fürKinderbetreuung,Verwaltung Pflege bestehendeund von Landschaft.neuen GewerbeflächenGemeinbedarfseinrichtungen oder ist ggf. darauf ärztl. zu AusbildungErgänzendeFußwegverbindung alsWegeverbindung offener Wasserlauf im Ort werden.des BedarfesFlächen an vorrangig Gemeinbedarfslächen für gewerbliche insbesondere Nutzung. Bei für der Freiraumelement,OptimierungInnerörtlicheLandschaftlich Ausbildung Grünachseder geprägte bestehenden als als Fläche Rad- gliedernes Wasserführung, undim Anschluss und verbindendes an u.U. den achten,bzw.VersorgungFläche als zurdass Erweiterungflächen Neuansiedlung und diese Pflege möglichst der zurplatzsparend Sportfläche. langfristigen angeordnetGestaltung Sicherung der als Rad- und Fußwegverbindung Bildung,Ausweisung Kinderbetreuung,Verwaltung von neuen Gewerbeflächen oder ggf. ärztl.ist darauf zu FußwegverbindungErgänzendeFreiraumelement, Wegeverbindung Ausbildung alsim OrtRad- und FlächendesFlächen vorrangig Bedarfes vorrangig als für Treffpunkt an gewerbliche Gemeinbedarfslächen für des gewerbliche Ortes,Nutzung. Berücksichtigung Bei insbesondere der Nutzung. der für InnerörtlicheLandschaftlichOptimierungAusbildungSiedlungsbereich, Grünachse geprägte als der offener bestehenden alsFläche Ausbildung gliedernes Wasserlauf im Anschluss Wasserführung,eines und verbindendeswahrnehmbaren an den u.U. FlächeVersorgung achten,werden.zur Neuansiedlung und dass Pflege diese möglichstder Sportfläche. platzsparend Gestaltung angeordnet der Fußwegverbindung AusweisungFlächenBildung,Belange von vorrangig Kinderbetreuung,Verwaltungvon neuen Natur Gewerbeflächen für und gewerbliche Landschaft. istNutzung. darauf oder ggf. Beizu ärztl.der Freiraumelement,Siedlungsbereich,AusbildungOrtsrandes AusbildungalsAusbildung offener Wasserlaufalseines Rad- wahrnehmbaren und FlächenBei derwerden. als TreffpunktAusweisung des Ortes, von Berücksichtigung neuen Gewerbe der - OptimierungInnerörtlicheLandschaftlich der bestehenden Grünachse geprägte Wasserführung, alsFläche gliedernes im Anschluss und u.U. verbindendes an den achten,AusweisungFlächeVersorgung dass diese zur Neuansiedlung und möglichstvon Pflegeneuen platzsparend Gewerbeflächen der Sportfläche. angeordnet ist Gestaltung darauf zu der FußwegverbindungOrtsrandes FlächenBelange vorrangigvon Natur für und gewerbliche Landschaft. Nutzung. Bei der AusbildungOptimierungFreiraumelement, als offener der Wasserlauf bestehenden Ausbildung der bestehenden alsWasserführung, Rad- und Wasserfüh u.U. - werden.flächenachten,Flächen ist dassals darauf Treffpunkt diese möglichst zu des achten, Ortes, platzsparend Berücksichtigung dass angeordnet diese der LandschaftlichSiedlungsbereich, geprägte Ausbildung Fläche eines im Anschluss wahrnehmbaren an den AusweisungFläche von zur neuenNeuansiedlung Gewerbeflächen der Sportfläche. ist darauf Gestaltung zu der FußwegverbindungAusbildung als offener Wasserlauf möglichstFlächenwerden.Belange vorrangigvonplatzsparend Natur für und gewerbliche Landschaft. angeordnet Nutzung. Bei werden.der Optimierungrung,Siedlungsbereich,Ortsrandes der u.U. bestehenden Ausbildung Ausbildung Wasserführung, eines als wahrnehmbaren offener u.U. Wasser - achten,Flächen dass diese als Treffpunktmöglichst platzsparenddes Ortes, Berücksichtigung angeordnet der Landschaftlich geprägte Fläche im Anschluss an den Fläche Ausweisungzur Neuansiedlung von neuen der Sportfläche. Gewerbeflächen Gestaltung ist darauf der zu AusbildungOrtsrandes als offener Wasserlauf werden.Belange von Natur und Landschaft. laufLandschaftlich geprägte Fläche im Anschluss an den FlächenFläche als Treffpunkt zur Neuansiedlung des Ortes, der Berücksichtigung Sportfläche. Gestaltung der der Siedlungsbereich,Optimierung Ausbildung der bestehenden eines wahrnehmbaren Wasserführung, u.U. achten, dass diese möglichst platzsparend angeordnet Siedlungsbereich, Ausbildung eines wahrnehmbaren BelangeFlächen von Natur als Treffpunktund Landschaft. des Ortes, Berücksichtigung der LandschaftlichOrtsrandesAusbildung geprägte als offener Fläche Wasserlauf im Anschluss an den Fläche werden.zur Neuansiedlungzur Neuansiedlung der Sportfläche. der Gestaltung Sportfläche der Ortsrandes Belange von Natur und Landschaft. Siedlungsbereich, Ausbildung eines wahrnehmbaren Flächen als Treffpunkt des Ortes, Berücksichtigung der Landschaftlich geprägte geprägte Fläche im Anschluss Fläche an im den An- Belangeund ggf.Fläche von Natur weitererzur Neuansiedlung und Landschaft. Nutzungen. der Sportfläche. Gestaltung Gestaltung der Ortsrandes Flächen als Treffpunkt des Ortes, Berücksichtigung der schlussSiedlungsbereich, an den Ausbildung Siedlungsbereich, eines wahrnehmbaren Ausbil - der Flächen als Treffpunkt des Ortes, Be- Ortsrandes rücksichtigungBelange von Natur der und Belange Landschaft. von Natur und dung eines wahrnehmbaren Ortsrandes Landschaft.

35 ZIELE FÜR DIE ENTWICKLUNGSBEREICHE IM HAUPTORT ERDWEG

1 AUSBILDUNG EINER ABLESBAREN 2 NEUORDNUNG UND ERGÄNZUNG ORTSMITTE GEMEINBEDARF Die Flächen entlang der Hauptstraße bilden den Die wichtigsten Gemeinbedarfseinrichtungen zentralen Bereich der Gemeinde. Hier sind neben sind in Erdweg zentral angesiedelt, wodurch die Wohnnutzung wichtige Angebote zur Nahversor- Ortsmitte gestärkt wird. Zwischen den Einrich- gung und des gesellschaftlichen Lebens angesie- tungen besteht ein autofreier Freiraum der gut als delt. Die gebündelte Anordnung der unter- schied- Aufenthaltsbereich ausgebildet werden könnte. lichen Nutzungen bildet eine gute Basis, um hier Durch die direkte Benachbarung der Einrichtungen eine belebte Ortsmitte auszubilden. Der S-Bahn- zueinander können einzelne Angebote profitieren, hof von Erdweg befindet sich in fußläufiger Nähe wenn die zugehörigen Räume und Freiflächen zur Hauptstraße und ist über mehrere Fahr- und gemeinschaftlich genutzt werden. Fußwege angebunden. Ziele Ziele • Verbesserte Anbindung des Gemeinbedarfs- • Bauliche Entwicklung in der Ortsmitte in ange- zentrums an die Ortsmitte (attraktive Wegean- messener Dichte, Ergänzung mit der zentralen bindung, Sichbarmachen der Einrichtungen) Lage angemessenen Nutzungen (Versorgung, Handel, Gastronomie, Dienstleistungen, barrie- • Ausgestaltung der Gebäudevorfelder zu einem refreies Wohnen etc.) gemeinschaflich nutzbaren Freiraum • Räumliche Fassung und Gliederung des Stra- • Barrierefreie Ausbildung aller Flächen und ßenraums durch straßenbegleitende Bebau- Räume ung entsprechend der zentralen Lage im Ort • Erweiterung der Angebote des Schul- und (ablesbare Straßenabschnitte) Pfarrareal (Kinderbetreuungsangebote, Treff- • Aufwertung des öffentlichen Raums (Auf- punkte für alle Bevölkerungsgruppen) enthaltsqualität, Barrierefreiheit, verbesserte • Anordnung der Schulsportanlage in direkter Querungsmöglichkeiten) Lage am Schulstandort • Ausbildung des Bahnhofsumfelds als attrakti- • Vorhalten von Reserveflächen für zukünftige ver Bestandteil der Ortsmitte Anforderungen • Verbesserung der Mobilitätsangebote ohne • Erweiterung des Angebots für verschiedenen Auto (Service und Sicherheit für Radfahrer, Bevölkerungsgruppen (Jugend, Menschen mit attraktiver und barrierefreier Bushalt, Elektro- Demenz, etc.) mobilität, etc.) • Ordnung der verschiedenen vorhandenen Par- kierungsmöglichkeiten in der Ortsmitte

36 HAUPTORT ERDWEG

3 ENTWICKLUNG DES NEUEN SPORT- 4 WOHNBAUFLÄCHEN AUF DEM AREALS EHEMALIGEN SPORTAREAL Die Anordnung eines Sportareals in dem Bereich Mit der geplanten Verlegung der Sportfelder östlich der Bahn bietet die Möglichkeit, einen werden diese Flächen frei für eine bauliche attraktiven Treffpunkt für den gesamten Ort zu Entwicklung von Wohnbauflächen. Die Flächen schaffen. Im südlichen Abschnitt der Fläche sollen befinden sich in fußläufiger Nähe zum Ortskern. die Möglichkeiten zur ergänzenden Ansiedlung Im Rahmen einer baulichen Entwicklung sollte weiterer Nutzungen geprüft werden. geprüft werden, welche Wohnraumangebote und welche ergänzenden Nutzungen hier angesiedelt Ziele werden können. • Anordnung der Sportflächen auf dem Areal, Ausbildung eines attraktives Treffpunkts / Er- Ziele holungsraums für alle Bewohner des Ortes • Ansiedlung von Wohnangeboten, die den Bestand in der Gemeinde ergänzen, wie z.B. • Ergänzung der bestehenden Sportflächen kleine und barrierefreie Wohnungen, famili- durch neue Angebote (Beachvolleyball etc.) engerechte und bezahlbare Wohnungen oder • Schaffung eines Jugendplatzes mit Aufent- besondere Wohnformen. Umsetzung neuer haltsbereich auf dem Areal Wohnbebauung in flächensparender, kompak- ter Bauweise (keine EFH) • Prüfen der Möglichkeiten für weitere, mit dem Sportareal verträgliche Nutzungen (z. B. Misch- • Prüfen der Erfordernis zum Vorhalten von gebiet, Gewerbe etc.) Flächen für Gemeinbedarf • Berücksichtigen der Belange von Natur und • Optimierung der Wasserführung im Areal, Landschaft, Schaffung eines Grünzuges als u.U. durch Ausbildung einer offenen Wasser- Anbindung an die Landschaft führung in Verbindung mit einer Grünverbin- dung (verrohrter Bachlauf) • Anordnung der P&R-Fläche auf dem Areal, Doppelnutzung der Parkplatzfläche mit den • Ausbildung einer öffentlichen Grünfläche erforderlichen Stellplätzen für den Sport mit Spielbereich im Anschluss an das neue Wohngebiet

37 5 NACHVERDICHTUNG / BAULICHE 6 ENTWICKLUNG DER UNBEBAUTEN ENTWICKLUNG DES WOHNGEBIETES FLÄCHEN IN ZENTRALER LAGE IM "AM VOLLERHOLZ" ANSCHLUSS AN DIE ORTSMITTE Einfamilien- und Doppelhäuser sollten ausschließ- Die derzeit noch unbebauten Flächen bietet auf- lich innerhalb des Bestands ergänzt werden. Auf grund ihrer zentralen Lage eine gute Möglichkeit, den neu zu entwicklenden Flächen Ergänzen des hier Angebote anzusiedeln, die in der Gemeinde Wohnraumangebotes noch fehlen, den Hauport beleben und die von der zentralen Lage profitieren. Ziele • Aktivierung der Baulücken durch aktive An- Ziele sprache der Eigentümer • Ergänzung des Wohnraums durch in Erdweg fehlende Angebote • Ergänzung des Wohnraums durch in Erdweg fehlende Angebote • Unter Umständen Anordnen von Nutzungen zur med. Versorgung / Pflege in neuen Wohn- gebäuden • Prüfen der Erfordernisse zur Vorhalten von Flächen für Gemeinbedarf

7 NACHNUTZUNG DER ALTEN MÜHLE UND 8 ERGÄNZUNG DES BEREICHS BEIM SICHTBARMACHEN DES ORTSEINGANGS BESTEHENDEN VOLLSORTIMENTER IM NORDEN Der Bereich auf Höhe des bestehenden Vollsorti- Der Ortseingang im Norden wird geprägt durch menters stellt den südlichen Auftakt der Ortsmitte das alte Mühlengebäude an der Glonn. Das Gebäu- dar. Durch Neuordnung und Ergänzung des Berei- de wird derzeit kaum genutzt. Der Ortseingang ist ches kann dieser in angemessener Weise ausge- in der heutigen Ausprägung kaum erkennbar. bildet werden.

Ziele Ziele • Bauliche Neuordnung des Mühlenareals, Be- • Langfristige Sicherung des Nahversorgungs- seitigung der Leerstände, Erhalt und Nachnut- standortes im Hauptort zung des ortsbildprägenden Gebäudes, Finden von geeigneten Nutzungen z.B. für Versor- • Ergänzung des Einkaufsangebotes durch eine gung, Gemeinbedarf, besondere Wohnformen Handelsfläche im Umfeld des Vollsortimen- ters. • Ausbildung einer markanten Ortseinfahrt durch Anordnung der Bebauung an der Straße, • Ausbildung eines baulichen Auftakts der Orts- "Inszenierung" des bestehenden Mühlengebäu- mitte durch ergänzende Bebauung des als Merkzeichen des Ortes • Aufwertung des Vorfelds des Vollsortimenters • Erlebbarmachen der Glonnaue als für den Ort (Verbesserung Wegeanbindung, Barrierefrei- prägendes Element heit, fahrradfreundliche Ausgestaltung) • Verbesserung der Anbindung der Handels- fläche an das bestehende Wegenetz (barri- erefreie Anbindung, Neugestaltung Vorfeld, Ergänzung Wegeanbindung)

38 HAUPTORT ERDWEG

9 NEUORDNUNG DER GEWERBEFLÄCHEN Verschiedene im Flächennutzungsplan für Gewer- be vorgesehene Flächen wurden bisher nicht als Bauland ausgewiesen. Es muss geklärt werden, ob und welche Flächen für eine zeitnahe Entwick- lung zur Verfügung stehen.

Ziele • Klärung der Standortbedingungen (Wasser, Bodenbelastung) für eine bauliche Entwicklung • Prüfung von möglichen Standortalternative / Erweiterungsflächen, z.B. Flächen entlang der Dachauer Straße (St 2047) Richtung Süden • Ansiedlung von hochwertigem Gewerbe, Handwerk und Diensteistungen, vorrangig sollen Betriebe mit höheren Arbeitsplatzzahlen angesiedelt werden, reine Lagerflächen bzw. Logistigzentren sind zu vermeiden • Planung des Gewerbestandortes, das die Iden- tität des Standortes stärkt (Image, Ortsbild, Profilierung) • Verdichtete Anordnung von Gewerbeflächen • Berücksichtigung der Belange der benachbar- ten Wohnbebauung und von Natur und Land- schaft • Gezielte Vergabe von Flächen an ortsansässige Betriebe

39 Kleinberghofen mit ca. 1.400 Einwohnern ist der den. Östlich schließt sich eine seit den 1960er Jah- einwohnerstärkste Ort der Gemeinde und liegt ren entstandene Wohnsiedlung an, die das größte beidseitig des Zeitbachtals an der Staatsstraße St zusammenhängende Wohngebiet in der Gemeinde 2047 sowie an der Bahnlinie Dachau - Altomünster darstellt. Dieses Gebiet ist von Einfamilienhäusern (S-Bahnlinie S2 Altomünster - München Hbf.). in lockerer Bauweise geprägt. Der Ort besteht aus zwei Teilen, die durch das Die Ortshälfte westlich des Zeitlbachtals ist ein Zeitlbachtal mit der parallel verlaufenden Bahn- langgestrecktes Straßendorf entlang der Staats- linie voneinander getrennt sind. Kleinberghofen straße mit heterogener Struktur und großen land- besitzt einen eigenen Haltepunkt der S-Bahnlinie wirtschaftlichen Betrieben bzw. Hofstrukturen, S2 zwischen Altomünster und Erding, der sich in Wohngebieten und eingestreuten gewerblichen etwas isolierter Lage zwischen den Ortshälften Nutzungen. Der Hofladen bietet Nahrungsmittel befindet. Der S-Bahnhaltepunkt hat vor allem eine des ortsansässigen Betriebes. zentrale Funktion, jedoch ohne eine entsprechende baulich-räumliche Ausprägung. Das angrenzende Wirtshaus bildet als historisches Gebäude einen Merkpunkt des Ortes, ist jedoch räumlich nicht an den Ortskern angebunden. In der östlichen Ortshälfte liegt der kompakte und gut ablesbare, ursprüngliche Ortskern mit Bürger- haus, Kirche, Pfarrheim und Kindergarten. Hier ist auch eine Metzgerei sowie eine Gaststätte vorhan-

40 KLEINBERGHOFEN

Abb.: Analysekarte Kleinberghofen, Legende siehe Seite 33

41 Abb.: Analysekarte - Ausschnitt Ortskern Kleinberghofen, Legende siehe Seite 33

42 KLEINBERGHOFEN

STÄRKEN SCHWÄCHEN

• Zum Teil Nahversorgung durch Angebo- • Ortskerne wenig ausgestaltet (Freiflä- te an Handel, Handwerk, Gastronomie, chen, Raumwirkung, Blickbeziehungen) Dienstleistungen vor Ort vorhanden • östlicher Ortskern durch starkem Be- • gute Verkehrsanbindung durch S-Bahhal- wuchs wenig wahrnehmbar und dunkel tepunkt (fehlende Blickbezüge) • ablesbarer Ortskern im östlichen Teil mit • Risiko einer zunhemenden Aufgabe der Potentialen als hochwertiger öffentlicher Geschäfte und sonstigen Angebote Raum (St.-Martin-Straße und „Kirchberg“) • Abseitige Lage des S-Bahnhhaltepunkts • Bürgerhaus mit Biergarten, Vorplatz und mit wenig räumlicher Anbindung an den Maibaum als prägnanter Treffpunkt Ort • Potential zur Ausbildung einer zentralen • Zweigeteilter Ortskern, getrennt durch Fläche mit Verbindungsfunktion für die Topographie, und Bahnlinie beiden Hälften im Bereich des S-Bahnhal- Großflächige Einfamilienhausgebiete stel- tepunktes • len eine gewisse Monostruktur hinsicht- lich des Wohnangebotes dar, viele ältere Bewohner aber viele Barrieren in Haus und Quartier • Starke Topographie erschwert barriere- freie Wegeführung und Anbindung des Bahnhofs an den Ortskern

ZIELE FÜR DEN ORTSTEIL KLEINBERGHOFEN

• Verbesserung der Anbindung des Bahnhofs an • Verbesserung des Angebotes an barrierefrei- den Ort em Wohnraum für die (ältere) Bevölkerung in der großflächigen Wohnsiedlung • Ausbildung des Bahnhofsvorfelds als zentraler Punkt mit Aufenthaltsqualitäten im Ort durch • Entwicklung von Wohnbauflächen mit ver- Umgestaltung und Bündelung von Nutzungen schiedenen Wohnformen und Aktivitäten (z.B. mobile Einkaufsangebote, Kiosk, Markt, Feste etc.) • Prüfen und gegenbenenfalls Ergänzen der An- gebote zur Kinderbetreuung • Gestalterische Aufwertung des alten Orts- kerns und Verbesserung der Präsenz und Sichtbarkeit der Kirche (Blickachsen)

43 Großberghofen ist ein kompaktes Dorf in Kuppen- Ergänzt wird dies durch die in landschaftlich schö- lage an der Staatsstraße St 2047 mit ca. 1.030 ner Lage am nördlichen Rand gelegene Kirche mit Einwohnern. Der ursprüngliche Dorfbereich befin- umgebenden Wiesenflächen. det sich westlich der Staatsstraße. Östlich davon Das Wirtshaus in Großberghofen wird nicht mehr entstanden später überwiegend Wohnsiedlungen. betrieben. Damit fehlt ein gemeinsamer Treffpunkt Zum Ortsteil gehört auch die nördlich gelegene, di- im Ort. Für verschiedenen Veranstaltungen wer- rekt an den Hauptort anschließende Wohnsiedlung, den die Gruppenräume im Museum genutzt, das die vor der Gebietsreform von der damaligen Ge- im ehemaligen Pfarrhof untergebracht ist. Auch die meinde Großberghofen entwickelt wurde. Räume des Schützenheims werden genutzt. Der Der Kernbereich des Orts ist noch stark landwirt- Garten neben dem Schützenheim ist als Treffpunkt schaftlich geprägt und weist ein prägnantes Orts- im Ort sehr beliebt. bild auf. So bildet der zentrale Straßenzug der Dorf- Die früher in Randlage befindliche Staatsstraße bil- straße mit den aufgereihten Hofstellen und aktiver det heute eine reine Durchgangsstraße ohne inner- Landwirtschaft sowie dem nördlichen Kreuzungs- örtliche Funktion und weist daher eine ausgespro- punkt mit der Walkertshofener Straße mit Baumin- chene Barrierewirkung auf. sel, Bank und Kreuz einen sehr markanten Bereich.

STÄRKEN SCHWÄCHEN

• im Ortskern noch mehrere aktive land- • Mit der Schließung des Wirtshauses Ver- wirtschaftliche Betriebe lust eines wichtigen Treffpunkts im Ort • weitgehend intaktes Ortsbild mit ausge- • Umfeld des Maibaums als öffentlicher prägtem dörflichem Charakter, besonders Raum nur schwach ausgebildet im Bereich der Dorfstraße und im Umfeld Staatsstraße als trennendes Element im der Kirche (innerörtliche Wiesenflächen) • Ort mit „Rückseitencharakter“ • altes Pfarrhofgebäude und Schützenheim mit Garten werden für verschiedene Ver- anstaltungen genutzt

44 GROSSBERGHOFEN

ZIELE FÜR DEN ORTSTEIL GROSSBERGHOFEN

• Künftige Erweiterung von Bau- bzw. Siedlungs- flächen in Grossberghofen • Schaffung eines Treffpunkts für die Bewohner mit entsprechendem Freiraum z.B. Schützen- heim

Abb.: Analysekarte Großberghofen, Legende siehe Seite 33

45 Der durch das Schloss geprägte Ortsteil Unterwei- kertshofen liegt am Nordrand des Glonntals an der Staatsstraße St 2054 und hat ca. 600 Einwohner. Der südöstliche Teil mit Schlossanlage und der Kirche bildet einen markanten Bereich, der durch seine Lage am Ortsrand etwas abseits gelegen er- scheint. Große Bereiche des Ortes sind Wohnsiedlungen, teilweise mit verstreuten Resten dörflicher Ele- mente. Ein markanter landwirtschaftlicher Betrieb befindet sich am äußersten westlichen Ortsrand. Das Haus der Dorfgemeinschaft mit Vereinsräu- men und Feuerwehr sowie das benachbarte, inzwi- schen als Wirtshaus genutzte ehemalige Schulhaus bilden einen neuen Ort gesellschaftlichen Lebens und damit die Dorfmitte.

46 UNTERWEIKERTSHOFEN

Abb.: Analysekarte Unterweikertshofen, Legende siehe Seite 33

STÄRKEN SCHWÄCHEN

• Schloss als hervorstechende Besonderheit • keine räumlich wahrnehmbare Ortsmitte • Grünbereiche am südöstlichen Ortsrand • Nutzungsmischung nur noch sehr schwach rund um das Schloss mit Potential ausgeprägt • Bündelung des Gemeinschaftseinrich- tungen im Bereich des Hauses der Dorf- gemeinschaft und der Dorfwirtschaft im alten Schulhaus

47 Walkertshofen ist ein sehr kompaktes Dorf in Kuppenlage südlich des Glonntals mit ca. 350 Ein- wohnern. Der Ort hat sich seine dörfliche Prägung bewahrt und weist im Ortskern mehrere aktive Landwirtschaftsbetriebe auf. Die Einrichtungen des gesellschaftlichen Lebens wie Kirche und Wirtshaus liegen zentral im Orts- kern. Die Grünfläche um Kirche, Pfarr- und Schul- haus bilden als „grüne Mitte“ eine besondere Qua- lität des Ortes. Das Wirthauses wird nicht mehr betrieben. Derzeit gibt es keinen Ersatz für einen Treffpunkt im Ort.

Abb.: Analysekarte Walkertshofen, Legende siehe Seite 33

48 WALKERTSHOFEN

STÄRKEN SCHWÄCHEN

• im Ortskern noch mehrere aktive landwirt- • Das Wirtshaus wird nicht mehr betrieben schaftliche Betriebe • Kein Treffpunkt im Ort im Gebäude sowie • parkartiger Bereich um Pfarrhaus, Schule im Freien und Kirche mit hoher Freiraumqualität, Po- tential für eine „Grüne Mitte“ im Ort

ZIELE FÜR DEN ORTSTEIL WALKERTSHOFEN

• Schaffung eines Treffpunkts für die Bewohner mit entsprechendem Freiraum, unter Umstän- den in Kombination mit einem neuen Standort des Schützenvereins

49 Der Ort Welshofen mit ca. 500 Einwohnern liegt auf einer Kuppe südlich des Glonntals und hat eine sehr langgestreckte Form. Er wird durch die Staats- straße St 2054 in einen größeren westlichen und einen kleineren östlichen Teil unterteilt. Im Ort sind zahlreiche Hofstellen und landwirtschaftliche Ge- bäude angesiedelt. Der westliche Teil des Ortes bietet durch die oft nur „einzeilige“ Bebauung Ausblicke in die umge- bende Landschaft. Die Kirche liegt an erhöhter Stel- le mit einem weiten Blick über das Glonntal. Der östliche Teil ist geprägt von großen Hofstruk- turen z.T. mit aktiver Landwirtschaft und gewerbli- chen Nutzungen (Handwerksbetriebe). Das ehemalige Pfarrhaus ist im Besitz der Kirche und stellt mit vorliegendem Freibereich und be- nachbartem Kindergarten den Mittelpunkt des Or- tes dar.

50 WELSHOFEN

Abb.: Analysekarte Welshofen, Legende siehe Seite 33

STÄRKEN SCHWÄCHEN

• gut erhaltene Grundstruktur des Ortes • leerstehende oder kaum genutzte land- wirtschaftliche Gebäude (vor allem große im westlichen Teil zahlreiche prägnante • Scheunen) Gebäude und Hofstellen vorhanden Wirkung des Hauptstraßenzugs als Durch- im östlichen Teil ausgeprägte Nutzungsmi- • • gangsstraße schung mit Landwirtschaft, Handwerk und Wohnen • Bündelung von öffentlichen Einrichtungen im Bereich des ehemaligen Pfarrhauses / Kindergartens

51 Eisenhofen mit ca. 750 Einwohnern liegt in Hangla- Der Petersberg mit der romanischen Basilika ist ge am Nordrand des Glonn- und Zeitlbachtals in kur- ein geschichtsträchtiger Ort direkt benachbart zu zer Entfernung zum Hauptort. Der Ort weist eine Eisenhofen. Die Kirche ist wegen ihrer isolierten langgestreckte Form auf, wobei sich der ursprüng- Lage auf einer dicht bewaldeten Hügelkuppe im liche Dorfbereich in der Mitte befindet. Dieser ist Orts- und Landschaftsbild nicht präsent. Am Fuße locker strukturiert, ohne Ausbildung einer Mitte. besteht der Gebäudekomplex der Katholischen Die Orte gesellschaftlichen Lebens, wie Kirche, Landvolkshochschule und kleinere Wohnsiedlung, Wirtshaus und Feuerwehr liegen verteilt und relativ die durch die Bahnlinie durchschnitten wird. weit voneinander entfernt. Es sind noch mehrere landwirtschaftliche Betriebe in zentraler Lage vor- handen, die dörflichen Strukturen sind aber vielfach auch schon überformt. Im Osten und Westen wur- de der Ort durch größere Wohnsiedlungen erwei- tert. Das markante Wirtshaus in zentraler Lage bildet einen Treffpunkt im Ort. Der Betrieb wird durch ehrenamtliches Engagement von Bürgern aufrecht erhalten.

52 EISENHOFEN / PETERSBERG

Abb.: Analysekarte Eisenhofen / Petersberg, Legende siehe Seite 33

STÄRKEN SCHWÄCHEN

• Bereich um das Wirthaus mit Potential als • In Eisenhofen kein eindeutig ablesbarer zentraler Treffpunkt von Eisenhofen Ortskern • Petersberg als geschichtsträchtiger Ort • Hofstellen z.T. bereits stark überformt, und kultureller Anziehungspunkt (Kath. drohender Verlust des dörflichen Charak- Landvolkshochschule) ters

53 WEITERE ORTSTEILE / WEILER

Neben den größeren Ortschaften befinden sich Diese Siedlungselemente sind weitgehend positiv im Gemeindegebiet weitere kleine Ansiedlungen. als Teil der Kulturlandschaft anzusehen und prägen Strukturen, Charakter und Nutzungen lassen sich in das Landschaftsbild wesentlich mit. Aufgrund der folgende Typen unterscheiden: begrenzten Dimensionen fügen sie sich in der Re- gel gut ein oder sind prägnante Landschaftsmarken kleine Ortschaften die bereits differenzierte • (Mühlengebäude, Schloss). Strukturen aus landwirtschaftlichen Gebäuden und angegliederter Wohnbebauung aufweisen Die bauliche Entwicklung in diesen Bereichen be- (Hof, Langengern) schränkt sich auf die Ergänzung einzelner Gebäude oder Ersatzbauten. Ein flächenhaftes Wachstum Weiler, die nur aus wenigen Hofstellen beste- • findet nicht statt. Teilweise werden die ursprüng- hen und überwiegend von der Landwirtschaft lichen Nutzungen auch aufgegeben (Mühle) und es geprägt sind (Happach, Oberhandenzhofen, stellt sich die Frage, nach dem Umgang mit dem Guggenberg, Altstetten) Leerstand bzw. geeigneten Nachnutzungen. • Wohnsiedlungen in Alleinlage (Siedlung Gug- genberg, Wochenendsiedlung Schluttenberg) • Splittersiedlungen (z.B. an der Nußstraße nahe Guggenberg) • Isoliert liegende Gebäudekomplexe wie Einöd- oder Aussiedlerhöfe (Bogenried, Brand) und be- sondere Nutzungen (Oberhandenzhofer Mühle)

54 ZIELE ZU DEN ORTSTEILEN

GENERELLE ZIELE ZU DEN ORTSTEILEN

• Erhalt und Weiterentwicklung der baulichen Eigenart und Besonderheit der einzelnen Ortschaften, im besonderen sollen die Baus- trukturen der historisch gewachsenen Sied- lungskeren als identitätsstiftende Ortsbereiche ablesbar bleiben • Behutsame Nachverdichtung im Bestand durch füllen von Baulücken, abrunden des Ortsran- des oder Ergänzung und Nachnutzung von be- stehenden Gebäuden • Erhalt der besonderen, ortsbildprägenden his- torischen Gebäude, sichern der bestehenden oder finden neuer geeigneter Nutzungen • Erhalt und Stärkung der Treffpunkte, gemein- schaftlichen Angebote und Veranstaltungen in den einzelnen Ortschaften

55

5

THEMENFELDER DER ORTSENTWICKLUNG

WOHNEN LANDWIRTSCHAFT / GEWERBE HANDEL UND VERSORGUNG GEMEINSCHAFT / GEMEINBEDARF ORGANISIERTER SPORT MOBILITÄT FREIZEIT / LANDSCHAFT BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG

Die Gemeinde Erdweg hat derzeit ca. 6.000 Ein- nen von Bayern die Zahlen jüngeren Bevölkerungs- wohner. Die vergangenen Jahrzehnte waren ge- gruppen stabil, bzw. sind hier sogar Zuwächse pro- prägt von einer starken Bevölkerungszunahme. Seit gnostiziert. Dies kann vor allem auf den Zuzug von 1970 hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt. Inner- jungen Familien aus der Metropolregion ins Umland halb des Landkreises Dachau zählt Erdweg damit begründet werden. zu den am schnellsten gewachsenen Gemeinden. Den geringsten Zuwachs verzeichnet die Gruppe Für die kommenden 15 Jahre (bis 2032) prognosti- der 19 bis 64-jährigen, also im wesentlichen die der ziert das Landesamt für Statistik weiterhin ein kon- berufstätigen Erwachsenen. tinuierliches Bevölkerungswachstum von ca. 15%, Neben der Bevölkerungszahlen sind auch die Anga- also ca. 900 zusätzliche Einwohner in diesem Zeit- ben zu Wanderungsbewegungen, also Fort- und Zu- raum. Dies entspricht einem jährlichen Zuwachs züge von Bedeutung. Im Zeitraum von 2011-2015 (Saldo) von etwa 60 Personen. zogen in Erdweg jährlich im Durchschnitt etwa 390 Das Wachstum ist dabei in den verschiedenen Al- Menschen zu und 350 weg. Das sind knapp 6% der tersgruppen sehr unterschiedlich verteilt: Gesamtbevölkerung. Im Hinblick auf ein intaktes gesellschaftliches Leben ist daher die Einbindung Die größte Zunahme erfolgt bei der Altersgruppe der neu hinzugezogenen Bewohner in bestehende der über 65-jährigen (+600 Personen), als Folge der soziale Strukturen eine wichtige Aufgabe. allgemeinen Alterung der Gesellschaft. In Erdweg bleiben im Vergleich zu anderen Regio-

+900 +200 +100 +600 Abb.: Prognose zur Bevölkerungsentwicklung (blau: Zeitraum von 15 Jahren), Quelle: Bayer. Landesamt für Statistik

58 WOHNEN

WOHNRAUMANGEBOT

Einfamilienhäuser stellen in Erdweg mit ca. 70% den weitaus größten Teil der vorhandenen Wohn- gebäude dar. Der Anteil der Wohngebäude mit zwei Haushaltsgrößen Wohnungen liegt bei rund 20%, mit drei oder mehr Wohnungen (Geschosswohnungsbauten) bei etwa 1 Person 10%. Diese Verteilung des Wohnraumangebotes 2 Personen ist für ländliche Gemeinden typisch. Als Folge dieser Struktur sind in Erdweg nur wenige 3 und mehr Personen kleine Wohnungen vorhanden. So haben nur etwa 8% der vorhandenen Wohnungen eine Wohnfläche von weniger als 60 m², wohingegen über 60% der Wohnungen eine Nutzfläche von mehr als 100 m² aufweisen. Im Vergleich zu den Lebensverhältnissen zeigt Wohnungsgrößen sich hier eine deutliche Diskrepanz: So sind bereits unter 60 m2 jetzt ca. 55% aller Haushalte in Erdweg Ein- und Zwei-Personen-Haushalte. Durch die fortschreiten- 60 - 99 m2 de Alterung der Gesellschaft und dem aktuellen Trend der Lebensgewohnheiten wird der Anteil der über 100 m2 kleinen Haushalte voraussichtlich weiter zuneh- Datengrundlage: Zensus 2011 men.

Prozentuale Veränderung der Altersstruktur über den Zeitraum 2012 - 2030 in den einzelnen Altersklassen für Erdweg (im Landkreis Dachau).

Quelle: Wegweiser Kommune, Bertelsmann Stiftung

59 WOHNUNGSMARKT UND VERFÜGBARKEIT

Der Immobilien- und Wohnungsmarkt in Erdweg heren sozialen Umfeld erschwert. Auch bereits am ist geprägt vom starken Wachstum des Ballungs- Ort etablierte Familien tun sich schwer, geeigneten raums München mit einem erheblichen Anstieg der Wohnraum zu finden. Mieten und Immobilienpreise in den letzten Jahren. Leerstehender Wohnraum Immobilieneigentum Trotz der hohen Nachfrage gibt es ungenutzte Auf dem Grundstücks- und Immobilienmarkt kon- Wohnflächen in Erdweg. Die Gründe dafür, dass kurriert die ortsansässige Bevölkerung mit zah- der Wohnraum nicht auf dem Wohnungsmarkt ver- lungskräftigen Käufern aus der Region oder auch fügbar ist, sind vor allem in persönlichen Belangen Kapitalanlegern. Immobilienpreise sind in den der Eigentümer zu suchen. So tun sich viele mit vergangenen Jahren sehr stark angestiegen. Für der Vorstellung schwer, Mieter im eigenen Haus Haushalte mit durchschnittlichem Einkommen zu haben. Negative Erfahrungen oder Berichter- ohne eigene finanzielle Rücklagen ist der Erwerb stattung und die hohen Anforderungen durch den von Immobilieneigentum daher kaum noch leistbar. gesetzlichen Mieterschutz werden als Hemmnisse Zudem stehen in Erdweg einer großen Nachfrage genannt. – auch nach kleineren Wohnungen (2 - 3 Zimmer) oder Doppelhaushälften – generell nur wenige An- Brachliegende Baugrundstücke gebote gegenüber. In der Gemeinde sind zahlreiche „Baulücken“, also baureife aber unbebaute Grundstücke vorhanden. Mietwohnungen Diese werden von den Eigentümern für die Erben- Es ist in Erdweg schwierig, Wohnraum anzumieten, generation „aufgespart“ und stehen dem Markt so- da zu wenige Mietwohnungen auf dem Markt ange- mit nicht zur Verfügung. Da in früheren Bebauungs- boten werden. Dies betrifft sowohl den geförder- plänen meist keine befristete Bauverpflichtung ten Wohnraum (sozialer Wohnungsbau), als auch verankert wurde, besteht das Baurecht, auch wenn den freien Markt. Die Nachfrage nach Mietwoh- es über Jahre nicht genutzt wird. Dies erschwert nungen ist dabei ortsteilübergreifend im gesamten eine zusätzliche Neuausweisung von Bauland, da Gemeindegebiet. Es suchen sowohl Familien als hier zuerst Innenentwicklungspotentiale genutzt auch Einzelpersonen, die nicht über Immobilienei- werden sollen. Darauf weisen die Aufsichtsbe- gentum verfügen. hörden hin und melden in den Planungsverfahren berechtigte Bedenken an. Um dem Problem zu Der fehlende Wohnraum führt dazu, dass Einwoh- begegnen, wird inzwischen bei neuen Bebauungs- ner wegziehen, da sie keine passende Wohnung im plänen eine zeitlich befristete Bauverpflichtung Ort finden. Dies betrifft zum Beispiel junge Erwach- (sog. „Bauzwang“) erlassen. sene, die von zu Hause ausziehen wollen. Sie fin- den oft nur weit entfernt bezahlbare Wohnungen, was mitunter lange Wege zur Arbeitsstelle mit sich bringt und den Kontakt zur Familie und dem frü-

60 WOHNEN

BEDARFSGERECHTE WOHNFORMEN

Die sich verändernden Lebensumstände in der Gebäude mit einer großen „Hauptwohnung“ für Gesellschaft führen zu veränderten, z.T. sehr un- eine Familie und eine oder mehrere kleine „Ein- terschiedlichen Bedürfnissen an den Wohnraum. liegerwohnungen“ für junge Erwachsene oder Das bisher weitgehend auf Familien ausgerichtete Senioren. Mehrgenerationenwohnen sollte als ge- Wohnraumangebot deckt die heutige Nachfrage meinschaftlich orientierte Wohnform für Menschen nicht mehr ab. Es wird eine Ergänzung und Diffe- unterschiedlichen Alters konzipiert sein, wobei die renzierung erforderlich. gegenseitige Unterstützung auf Freiwilligkeit be- ruht. Die Eigenständigkeit der einzelnen Parteien Kleine Wohnungen bleibt erhalten. Dabei müssen die verschiedenen Das in Erdweg bestehende Angebot an kleinen Generationen nicht aus einer Familie stammen. Wohnungen kann den Bedarf bereits heute nicht Derartig ausgebildete Mehrparteienhäuser kombi- decken. Gleichzeitig nimmt die Zahl kleinerer Haus- niert mit Zusatzangeboten wie Hausmeisterservice halte weiter zu. Kleinere Wohnungen werden ver- oder ambulanten Diensten könnten ein attraktives stärkt nachgefragt von jungen Menschen in der Angebot für ältere Menschen und auch eine Alter- Ausbildung, Singles, kinderlosen Paaren, Alleiner- native zum eigenen Haus darstellen. ziehende oder Senioren. Um diesen Bevölkerungs- Auch unterstützende Wohngemeinschaften für be- gruppen einen passenden Wohnraum in Erdweg stimmte Zielgruppen könnten eine gute Ergänzung anbieten zu können, muss das Angebot dringend des Angebots darstellen. Dies sind Wohngruppen ergänzt werden. mit 8 - 10 Personen, die in der Bewältigung des All- tags unterstützt werden. Hier könnten Menschen Barrierefreier Wohnraum in kleinen Einheiten im Ort versorgt werden. Die In Erdweg gibt es bisher kaum barrierefreien Wohn- Möglichkeiten von unterstützenden Wohngruppen raum. Viele ältere Menschen bleiben so lange wie sind in Erdweg derzeit nicht ausreichend in der Öf- möglich im eigenen Haus wohnen, auch wenn der fentlichkeit bekannt. Sollte ein derartiges Projekt Wohnraum nicht barrierefrei ausgebildet ist. Feh- geplant werden, müsste es der Bevölkerung vorge- lende Barrierefreiheit wird häufig durch Hilfestel- stellt und aktiv beworben werden. lungen vor allem aus der Familie kompensiert. Ist Da bei besonderen Wohnangeboten die Nähe zu dies nicht (mehr) möglich, muss auf Wohn- und den Versorgungseinrichtungen wichtig ist, sollten Betreuungsangebote in der Region zurückgegrif- diese vorrangig zentral im Hauptort geschaffen fen werden, da diese vor Ort nicht existieren. Die werden. Menschen verlieren damit im Alter ihre gewohnten sozialen Kontakte in der Nachbarschaft. Durch die Für die Umsetzung von Wohnanlagen mit barrie- Schaffung von barrierefreiem Wohnraum und er- refreiem Wohnraum bzw. für besondere Wohnfor- gänzenden Unterstützungsleistungen können älte- men sind verschiedene Konstellationen denkbar. re Menschen in Erdweg länger eigenständig leben Die Gemeinde kann selbst Projekte durchführen und auch bei größeren Einschränkungen leichter im oder mit Institutionen der öffentlichen Hand wie Ort versorgt werden. zum Beispiel der Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises zusammenarbeiten. Es können auch Besondere Wohnformen geeignete private Akteure wie interessierte Einzel- Besondere Wohnformen sind unter Anderem ge- eigentümer, Baugruppen oder Genossenschaften meinschaftlich orientierte Wohnangebote oder angesprochen und auf verschiedene Weise unter- unterstützende Wohngemeinschaften, die das Le- stützt werden. Der Umfang der Projekte kann dabei ben von Menschen mit Einschränkungen in der Ge- vom barrierefreien Umbau einer Einzelwohnung im meinschaft ermöglichen. Bestand bis zum Neubau einer Wohnanlage oder In Erdweg wird derzeit die Schaffung von Wohn- eines Quartiers reichen. Gerade das Ausschöpfen formen für gemischte Altersgruppen in Alternative der Potentiale im Bestand sollten durch Beratung zu konventionellen Wohnanlagen oder Seniorenhei- und Förderung unterstützt werden. men diskutiert. Dabei ist an ein Wohngebäude mit mehreren (barrierefreien) Wohnungen unterschied- licher Größe gedacht, die sich für unterschiedliche Zielgruppen eignen. Möglich ist zum Beispiel ein

61 POTENTIALE ZUR SCHAFFUNG VON WOHNRAUM

Aktivierung ungenutzter Flächen Eigenart des Gebiets erhalten wird, müssen Maß- Leerstände und Baulücken im Gemeindegebiet von nahmen zur Nachverdichtung genau abgewogen Erdweg sind ein Potential für zusätzlichen Wohn- und fein gesteuert werden. Ob und im welchem raum in erheblichem Umfang. Die Aktivierung Maß eine Nachverdichtung sinnvoll ist, muss im dieses Potentials sollte oberste Priorität haben, Einzelfall entschieden werden. nicht zuletzt da hierfür die technische Infrastruk- Auch bei der Weiterentwicklung im Bestand soll- tur (Straßen, Leitungsnetze) vorhanden ist, für die te der bestehende Bedarf an Wohnraum berück- die Allgemeinheit die laufenden Kosten trägt. Die sichtigt werden. So muss es vorrangiges Ziel sein, Handlungsmöglichkeiten der Gemeinde für eine bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und den Woh- Aktivierung der ungenutzten Flächen sind begrenzt, nungsbestand in Erdweg durch neue Mietwohnun- da es sich um privates Eigentum handelt. Eine ver- gen und kleinere Wohnungen zu ergänzen. Dazu stärkte Kommunikation mit den Eigentümern und kann die Gemeinde die Errichtung von Mehrfami- Bewusstseinsbildung können hier Ansatzpunkte lienhäusern fördern oder gezielt eine Konversion darstellen. bzw. Umnutzung geeigneter Liegenschaften wie z.B. Mühlengelände, leerstehende Hofstellen oder Bauliche Nachverdichtung im Bestand großer landwirtschaftlicher Gebäude anstreben. Die meisten Gebiete in der Gemeinde sind geprägt Ein attraktives Angebot an Wohnungen, in welchen von einer lockeren Bauweise. Dies betrifft sowohl „man gut alt werden kann“, kann eine Alternative die gewachsenen, dörflichen Bereiche, als auch zum Verbleib im Einfamilienhaus sein und ein ei- die in den vergangenen Jahrzehnten hinzugekom- genständiges Leben im Alter unterstützen. Das fa- menen Wohnsiedlungen. Hier wurden Einfamili- miliengerechte Einfamilienhaus kann dann wieder enhäuser - aus heutiger Sicht - oft auf großzügig von jungen Familien bezogen werden. bemessenen Grundstücken errichtet. Im Hinblick auf die sich verändernden Lebensumstände (älter Neuausweisung von Bauland werdende Gesellschaft, kleinere Haushalte) ent- Auch wenn der Innenentwicklung zur Schaffung spricht dies mitunter nicht mehr den tatsächlichen von neuem Wohnraum Vorrang gegeben werden Bedürfnissen der Bewohner. Ein typischer Fall ist soll, kann es im Hinblick auf die Notwendigkeit das für eine Familie mit mehreren Kindern ausge- der Ergänzung von bestimmten Wohnraumangebo- legte Einfamilienhaus, in dem heute nur noch ein ten (z.B. für Bewohner mit geringem Einkommen, oder zwei ältere Menschen leben. kleine Haushalte und Senioren) gerechtfertigt sein, Auf vielen Grundstücken in Erdweg sind die Mög- Ausweisungen mit entsprechender Zielsetzung lichkeit einer Nachverdichtung im Bestand gege- und Bindung vorzunehmen. Dabei muss die gute ben. Die bauliche Verdichtung auf privaten Wohn- Einfügung des neuen Baugebietes in das bestehen- bauflächen vollzieht sich bereits und stellt nach de Gefüge aus Siedlung und Landschaft besonders Einschätzung des Bauamts einen bedeutenden An- beachtet werden um das Landschafts- und Ortsbild teil der derzeitigen baulichen Entwicklung dar. so gut wie möglich zu erhalten. Nachverdichtung wirkt dem Flächenverbrauch in Um das Ziel zur Ergänzung fehlender Wohnange- der freien Landschaft entgegen und nutzt vorhande- bote zu verfolgen hat die Gemeinde mit der Einfüh- ne Ressourcen. Gleichzeitig wird ein „Ausbluten“- rung des neuen Baulandmodells 2017 Regelungen der Ortskerne vermieden, da Quartiere mit gerin- zur Ausweisung neuer Wohnbauflächen geschaf- ger Bewohnerdichte und hohem Durchschnittsalter fen, die es unter anderem ermöglichen sollen, ge- durch hinzu ziehende Bewohner belebt werden. zielt Flächen für sozial ausgerichtete Wohnbaupro- jekte vorzuhalten. Eine dichtere Bebauung geht zulasten von großzü- gigen Gartengrundstücken, was mitunter nicht ge- Eine große Herausforderung für die Gemeinde wünscht wird. Viele Hauseigentümer und Bewoh- Erdweg besteht in der mangelnden Verfügbarkeit ner sind froh, wenn in ihrem direkten Umfeld keine geeigneter Flächen. Da der Verkauf von privaten Nachverdichtung stattfindet, da gerade die locke- Grundstücken mit der derzeitige Finanzlage (nied- re Bebauung, „der Luxus, viel Platz zu haben“als rige Zinsen) für viele Grundstückseigentümer unat- besondere Qualität des Wohnens auf dem Land traktiv ist, sind wenige Flächen auf dem Markt. geschätzt wird. Damit die Wohnqualität und die

62 WOHNEN

STÄRKEN SCHWÄCHEN

• Große Nachverdichtungspotentiale durch • Hohe Immobilien- und Baulandpreise durch lockere Bebauung bzw. größere Grundstü- anhaltenden Siedlungsdruck in der Region cke oder Baulücken im Bestand vorhanden (u.U. Notwendigkeit des Wegzugs in güns- tigere Regionen, Verlust einer sozial ausge- Leer stehende oder geringgenutzte Ge- • wogenen Bevölkerungsstruktur in Erdweg) bäude mit Eignung zur Wohnnutzung (z.B. historische Gebäude, Hofstellen, Mühlen • Fehlendes Angebot an bezahlbarem Wohn- u.ä.) raum • Das neue Baulandmodell der Gemeinde • geringes Angebot an Mietwohnungen soll Flächen für sozial- und bedarfsgerech- Einseitiges Angebotsspektrum: Mangel an ten Wohnraum sichern • kleinen bzw. barrierefreie Wohnungen und • Die große Nachfrage nach Wohnraum betreuten Wohnformen führt dazu, dass es wirtschaftlich attraktiv Zahlreiche Baulücken und leerstehende ist, Wohnraum zu schaffen, diese Dynamik • Wohnungen ohne Verfügbarkeit kann genutzt werden, um wertvolle Ge- bäudesubstanz zu erhalten • Mangelnde Verfügbarkeit von Flächen für die gezielte Neuausweisung von Baugebie- ten für fehlende Angebote

ZIELE ZUM THEMENFELD WOHNEN

• Aktive Steuerung und Mitgestaltung des • Entwicklung eines breit gefächerten Angebots Wohnraumangebotes durch die Gemeinde an unterschiedlichen Wohnformen entspre- chend einer vielfältigen Gesellschaft, z. B. Aktivierung der bestehenden Baulandpotentia- • auch: le (Innenentwicklung) - gemeinschaftlich orientierte Wohnformen • Maßvolle Nachverdichtung zur Schaffung von zusätzlichem Wohnraum, ggf. Überarbeiten - unterstützende/betreute Wohnformen der bestehenden Bebauungspläne - neue Wohnformen für das Leben im Alter • Priorität bei Bestandsentwicklung und bei - inklusive Wohnformen neuen Wohnbauflächen für die Schaffung von - generationsübergreifende Wohnformen Wohnungen, die im vorhandenen Wohnrau- Verbesserung des Bestandes an Wohnraum mangebot bereits jetzt fehlen oder in der Zu- • hinsichtlich der Barrierefreiheit kunft verstärkt benötigt werden, insbesondere auch: • Ergänzung von barrierefreiem und senioren- gerechtem Wohnraum, schwerpunktmäßig im - bezahlbare Wohnraum für die unteren u. Hauptort mittleren Einkommensklassen - kleinere Wohnungen • Ergänzung des Wohnraums in bestehenden Wohngebieten hin zu einer kleinteiligen Mi- - barrierefreier Wohnraum (auch barrierfreier schung unterschiedlicher Wohnungsangebote Wohnraum im gehobenen Wohnstandard als attraktive Alternative zum Eigenheim) • Schaffung von Wohnraum vorrangig für die einheimische Bevölkerung.

63 LANDWIRTSCHAFTLICHE BETRIEBE

Landwirtschaftliche Nutzungen prägen bis heutedie Die Umwandlung von frei werdenden landwirt- Gemeinde Erdweg stark. Vor allem in den Ortschaf- schaftlichen Hofstellen in Wohnnutzung ist aus ten führen die hier ansässigen landwirtschaftlichen finanzieller Sicht interessant, da Wohnungen im Betriebe zu der typischen Nutzungsmischung von Ballungsraum München stark nachgefragt werden, Arbeiten und Wohnen. Die für den Ort prägende entsprechend lukrativ sind und leicht vermarktet Kulturlandschaft wird durch die landwirtschaftliche werden können. Dies kann jedoch in der Folge dazu Bewirtschaftung geschaffen und erhalten. Die lang- führen, dass die Nutzungsmischung von Arbeiten fristige Sicherung der landwirtschaftlichen Nutzung und Wohnen in Teilbereichen oder in der gesamten ist für die Gemeinde Erdweg damit eine zentrales Ortschaft nicht mehr ausreichend vorhanden ist. Ziel der Ortsentwicklung. Bei der Entwicklung von Damit steigen Anforderungen an Emissionsschutz Wohn- und Gewerbeflächen, aber auch bei der Fra- für Wohnflächen, was den Betrieb verbleibender ge zur langfristigen Ausrichtung der Ortschaften landwirtschaftlicher und gewerblicher Nutzungen müssen die Belange der Landwirtschaft berück- langfristig erschwert. sichtigt werden. Im Rahmen der Analyse wurden im Gemeindege- Entsprechend den Daten des Bayerischen Lan- biet von Erdweg ca. 60 Hofstellen erhoben (Erhe- desamtes für Statistik und Berechnung waren bung auf Grundlage der Flurkarte). Es wurden 90 in Erdweg im Jahr 2015 dreizehn sozialversiche- landwirtschaftliche Gebäude mit einer Grundfläche rungspflichtig Beschäftigte aus dem Bereich Land- von über 400 qm ermittelt, was einer Gesamtnutz- wirtschaft gemeldet. Diese Zahl hat sich im Zeit- fläche von ca. 50.000 qm entspricht. raum zwischen 2005 und 2015 nicht verändert. Diese Aufstellung zeigt die Dimension der Gebäu- Dagegen ist die Anzahl der landwirtschaftlichen Be- deflächen aus bestehender oder ehemaliger land- triebe im Zeitraum von 1999 bis 2010 von 71 auf wirtschaftlicher Nutzung in Erdweg. Wird der land- 53 Betriebe zurückgegangen (Statistik kommunal wirtschaftliche Betrieb aufgegeben, eignen sich 2015). Der Rückgang betrifft kleinere und mittel- die großflächigen Gebäude grundsätzlich auch für große Betriebe, die weniger als 50 ha Fläche be- gewerbliche Nutzungen. Damit stellen die Hofstel- wirtschafteten. Betriebe über 50 ha sind im glei- len ein großes Potential in der Gemeinde dar, um chen Zeitraum von 9 auf 12 Betriebe angestiegen. dringend gesuchte Gewerbeflächen zu entwickeln. Dies entspricht allgemeinen Tendenzen des Struk- Dabei ist darauf zu achten, dass neue gewerbliche turwandels in der Landwirtschaft. Kleinere und mit- Nutzungen sich in die örtliche Struktur einfügen telgroße Betriebe werden im Nebenerwerb geführt und das dorftypische Nebeneinander der Nutzun- oder aufgegeben, frei werdende Flächen werden gen konfliktfrei funktioniert. durch größere landwirtschaftliche Betriebe über- Mitunter kann ein Neubau bei Erhalt der Kubatur nommen. In Folge werden immer mehr Hofstellen und des Erscheinungsbildes sinnvoll sein, damit die nicht mehr und nur in Teilen landwirtschaftlich ge- Anforderungen für neue Nutzungen erfüllt werden nutzt. Es ist damit zu rechnen, dass sich dieser Pro- können. Ob der Bestand genutzt werden kann oder zess in der Zukunft verstärken wird.

64 LANDWIRTSCHAFT / GEWERBE

neue Gebäude in zum Ortsbild passender Weise Will man die dörfliche Struktur mit ihrer Nutzungs- gebaut werden sollten, muss im Einzelfall geklärt mischung und die typischen Merkmale des Orts- werden. bildes erhalten bzw. in zeitgemäßer Weise wei- terentwickeln, müssen Konzepte für geeignete Es besteht traditionell eine starke Bindung der Ei- Nachnutzungen entwickelt werden. Ohne eine gentümer an den Grund und die Gebäude. Auch an- aktive Herangehensweise werden die Hofstellen dere Faktoren wie steuerliche Aspekte, Erbfolgen, zunehmend leerfallen und voraussichtlich abgeris- eigene Nutzung von Teilen der Hofstelle z.B. für sen und durch kleinere Wohngebäude ersetzt. Die Wohnen spielen eine Rolle und führen dazu, dass dörflichen Ortschaften würden dann immer mehr Hofstellen in der Regel auch nach Aufgabe der land- zu reinen „Wohnsiedlungen“. Diese Entwicklung wirtschaftlichen Nutzungen nicht verkauft werden. vollzieht sich oft als schleichender Prozess. Für Gewerbetreibende, die den eigenen Betrieb langfristig entwickeln wollen, sind freie Flächen in Um das Ziel umzusetzen, die Hofstellen als wichti- leerstehenden Hofstellen deshalb mitunter wenig gen Bestandteil von Erdweg zu erhalten bzw. wei- interessant. Vor allem wenn Investitionen für eine terzuentwickeln, ist ein breiter Konsens aller Be- Umrüstung oder Sanierung der Gebäude notwen- teiligten notwendig. Dabei ist eine vertrauensvolle dig werden, sind langfristige und stabile Vereinba- Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und den rungen (z.B. Pacht) sinnvoll, damit freie Flächen mit Eigentümern eine wichtige Voraussetzung. hochwertigen neuen Gewerbenutzungen belegt werden können.

65 ARBEITSSTANDORT ERDWEG

Für das Jahr 2015 wurden in Erdweg 815 sozialver- Sozialversicherungspflichtige Arbeit- sicherte Beschäftigte geführt, davon mehr als die nehmer u. Arbeitsplätze, Stand 2014 Hälfte im produzierenden Gewerbe. Auch wenn die letzten fünf Jahre als wachstumsstark zu werten Arbeitnehmer mit Wohnsitz in 2.540 sind und viele Gewerbebetriebe ihre Auftragslage Erdweg halten bzw. erweitern konnten, hat im Zeitraum Arbeitsplätze in Erdweg 812 zwischen 2005 und 2015 die Zahl der im produzie- renden Gewerbe beschäftigten Personen in Erd- Davon: weg um 101 Personen abgenommen. Ein Anstieg Am Wohnort arbeitend 258 der Beschäftigten war im Bereich Handel / Gast- gewerbe / Verkehr (47 Arbeitsplätze) sowie bei Einpendler 553 Dienstleistungen (91 Arbeitsplätze) zu verzeichnen. Auspendler 2.225 Trotz Zunahme der Gesamtzahl an Arbeitsplätzen vor Ort liegt die Arbeitsplatzdichte in Erdweg deut- lich unter dem Durchschnitt des Landkreises. In Erdweg gibt es eine Vielzahl an mittelständi- schen Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben mit durchschnittlich 1 - 30 Arbeitsplätzen. Mit 230 Mitarbeitern stellt das in Erdweg angesiedelte Un- am Wohnort arbeitend ternehmen U-Shin mehr als die Hälfte aller im pro- duzierten Gewerbe Beschäftigten. Viele Mitarbeiter Einpendler des Betriebes kommen aus der Region, vor allem Auspendler aus Aichach, aber auch aus Dachau und München. Eine Begründung für die stagnierenden Zahlen am Arbeitsmarkt liegt in fehlenden Gewerbeflächen im Datengrundlage: Bayerischen Landesamt für Statistik Gemeindegebiet. Expandierende Unternehmen, die vor Ort keine geeigneten Flächen zur Erweiterung finden können, siedeln sich in Nachbarkommunen an. Dies betrifft in hohem Maße Betriebe des pro- duzierenden Gewerbes, da hier größere Flächen erforderlich werden. Aber auch Unternehmen im Dienstleistungsbereich und im Besonderen auch im Handwerk haben Schwierigkeiten, geeignete Im- mobilien für Betriebserweiterungen zu finden, auch wenn sich derartige Betriebe leicht in Mischlagen oder in direkter Nachbarschaft zu Wohnnutzung an- siedeln lassen. Da vor Ort relativ wenige Arbeitsplätze vorhanden sind, gibt es einen „Auspendlerüberschuss“. Es pendeln mehr Menschen von Erdweg zu einem aus- wärtigen Arbeitsplatz, als Arbeitnehmer zum Arbei- ten nach Erdweg kommen. Der Wert der sog. „Ar- beitsplatzzentralität“ liegt bei 0,3 (2014), das heißt 100 Arbeitnehmern, die in der Gemeinde wohnen stehen 30 Arbeitsplätze vor Ort gegenüber. Im Jahr 2015 hatten ca. 90% der in der Gemeinde woh- nenden Arbeitnehmer (2.540 AN) einen Arbeitplatz außerhalb des Gemeindegebiets. Die am Wohnort arbeitenden 10% belegen ca. 30% der am Ort vor- handenen Arbeitplätze (815 AN).

66 LANDWIRTSCHAFT / GEWERBE

FLÄCHEN FÜR GEWERBLICHE NUTZUNGEN IM GEMEINDEGEBIET

In Erdweg sind verfügbare Gewerbeflächen nur in angeordnet sein, dass Lieferanten nicht durch den sehr begrenztem Umfang vorhanden. In den ver- Ort fahren müssen, um die Flächen zu erreichen. gangenen Jahren wurden kaum neue Flächen aus- Für die Attraktivität von Gewerbeflächen spielen gewiesen. Die Flächen, die im Flächennutzungs- auch die weiteren Angebote im Ort eine Rolle, plan für Gewerbenutzung vorgesehen sind, wurden wie z.B. Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie. nicht entwickelt. Auch Büroflächen sind in Erdweg Die Nähe zur S-Bahn sei für einige Betriebe güns- schwer zu finden. Wegen der hohen Nachfrage im tig, auch im Hinblick auf die Erreichbarkeit durch Wohnungsmarkt und der damit verbundenen Ren- Auszubildende. Es wird angenommen, dass der dite werden eher Wohnungen, aber kaum neue Bü- S-Bahnhof zukünftig eine wichtigere Rolle für Erd- roflächen errichtet. weg spielen wird. Es ist ein wichtiges Ziel der Gemeinde, vor Ort an- Der Hauptort Erdweg wird als bester Standort für sässigen Gewerbebetrieben die Möglichkeit zur Er- eine zentrale Gewerbefläche eingeschätzt. Erdweg weiterung zu geben, damit diese im Ort gehalten ist gut zu erreichen, verfügt über einen S-Bahnhof werden können. Viele Gewerbetreibende verfolgen und ein gewisses Nahversorgungs-, Gastronomie- das Ziel, Flächen zu erwerben, um langfristig den und Handelsangebot. Erhalt des Betriebes sichern zu können. Bei guter Wirtschaftslage vieler Unternehmen und den der- Im Flächennutzungsplan ist eine Gewerbefläche zeitig niedrigen Zinssätzen ist der Aufbau und die im Südosten des Hauptortes vorgesehen, die von Erweiterung auf eigenem Grund besonders attrak- der Lage den Ansprüchen entsprechen würde. Die tiv. Deshalb ist die Verfügbarkeit von neuen Gewer- Flächen waren für eine Entwicklung bislang nicht beflächen im Gemeindegebiet ein zentrales Anlie- verfügbar. Einige Flächen sind durch eine frühere gen der Gewerbetreibenden. Nutzung wegen Bodenbelastung nur eingeschänkt nutzbar. Bei anderen Flächen ist die Bereitschaft Einige Unternehmer halten die Entwicklung eines der Eigentümer zur baulichen Entwicklung nicht zentral gelegenen Gewerbegebietes im Gemein- geklärt. Damit der tatsächliche Bestand an Ent- degebiet für erforderlich. Betriebe an zentraler wicklungsflächen für gewerbliche Nutzung auf Ba- Stelle sind leichter auffindbar als in Einzellage am sis des Flächennutzungsplans abgeschätzt werden Ortsrand. Eine gute Sichtbarkeit wird von einigen kann, müssen Flächenverfügbarkeit und Standort- Betrieben als wichtig eingeschätzt. Kosten für bedingungen (Bodenbelastung, Wasser, etc.) ge- Werbung könnten so reduziert werden. Durch die klärt werden. Langfristig nicht geeignete Standorte gemeinsame Lage verschiedener Gewerbebetriebe können als Entwicklungsflächen für Gewerbe aus sollen sich zudem Synergieeffekte für den Einzel- dem FNP herausgenommen werden und mögliche nen ergeben. neue Entwicklungsflächen im Gemeindegebiet ge- Die Nähe zu einer leistungsfähigen Straße und die funden werden. Einsehbarkeit von der Straße sind für die Lage von Gewerbeflächen von Vorteil. Die Flächen sollten so

67 STRATEGIEN ZUR ENTWICKLUNG VON GEWERBESTANDORTEN

Wegen der geringen Flächenpotentiale ist es ein können. Die Vorbereitung zur Entwicklung zentraler Ziel der Gemeinde, neue Gewerbeflächen vorran- Gewerbeflächen muss konsequent über einen län- gig an ortsansässige Betriebe zu vergeben. Die geren Zeitraum verfolgt werden. Neuansiedlung von Betrieben aus der Region wird Der Grundstückspreis ist für Gewerbetreibende wegen des geringen Flächenangebots nicht ange- derzeit nicht der bestimmende Faktor. Viele ziehen strebt. Damit ortsansässige Unternehmer bei der den Kauf von Flächen einer Anmietung auch bei hö- Vergabe neuer Gewerbeflächen nicht durch finanz- heren Kosten vor. starkte Unternehmen aus dem Großraum München verdrängt werden, müssen Strategien entwickelt Derzeit werden, einem Beschluss des Gemeinde- und frühzeitig entsprechende Vereinbarungen mit rats folgend, Gewerbeflächen nur über die Gemein- den Grundstückseigentümern getroffen werden. de entwickelt und veräußert. Damit möchte die Gemeinde die Möglichkeit der Steuerung behalten. Die Ansiedlung neuer Gewerbeflächen bedarf der Diese stringente Regelung wird für die Entwicklung Vorbereitung. Es muss ein geeigneter Standort mit neuer Gewerbeflächen als Hemmnis gesehen, da verfügbaren Flächen gefunden werden. Viele Ei- von privater Seite keine Initiative ergriffen werden gentümer sind bei niedrigen Zinsen nur bedingt be- kann. Es stellt sich die Frage, ob auch andere Wege reit, Flächen zu verkaufen. Landwirte müssen beim eröffnet werden sollten, da der Gemeinde auch Flächenverkauf den Erlös versteuern, gleichzeitig über die Festlegungen in Bebauungsplänen sowie geht mit einem Verkauf Anbaufläche verloren. Des- über vertragliche Regelungen Mittel zur Steuerung halb würden Landwirte eher Flächen tauschen, als zur Verfügung stehen. diese zu verkaufen. Die Gemeinde muss daher Flä- chen erwerben, um diese bei Bedarf tauschen zu

68 LANDWIRTSCHAFT / GEWERBE

Neben einem zentralen Gewerbegebiet ist in den an den Verkehr und der versteckten Lage in dritter Ortschaften mit der vielfach noch vorhandenen Reihe ist das Areal für einige Betriebe weniger in- Nutzungsmischung die Voraussetzung für die Un- teressant. Soll die Fläche für gewerbliche Nutzung terbringung gewerblicher Nutzungen im Bestand entwickelt werden, muss vorab geprüft werden, für grundsätzlich gegeben. Durch nicht mehr genutzte welche Betriebe diese Lage geeignet ist. landwirtschaftliche Gebäude besteht ein erhebli- Um den aktuellen Bedarf an Gewerbeflächen in Erd- ches Flächenpotential, das gewerblich genutzt wer- weg genauer definieren zu können erarbeitet der den könnte. Gewerbeverband derzeit eine Befragung der orts- Generell ist die Planungssicherheit entscheidendes ansässigen Betriebe. Es wird erhoben, in welchem Kriterium für den Betrieb. Es können daher statt Umfang Flächen fehlen, und welche Rahmenbedin- Kauf auch längerfristige Pacht- oder Mietvereinba- gungen für einzelnen Betriebe erforderlich sind. So rungen in Frage kommen. In diesen Fällen müssen können bestehende Potentialflächen auch an Orts- langfristige Regelungen zwischen Eigentümer und randlagen oder in ehemalig landwirtschaftlich ge- Betrieb gefunden werden, damit sich Investitionen nutzten Hofstellen gezielt vermittelt werden. für Sanierung oder Neuerrichtung der Gebäude loh- nen, und der Standort so an die Belange des Be- triebs angepasst werden kann. Mit der baulichen Entwicklung der Flächen östlich der Bahnlinie wird für den südlichen Abschnitt des Areals auch die Ansiedlung neuer Gewerbeflächen diskutiert. Wegen der eingeschränkten Anbindung

69 STÄRKEN SCHWÄCHEN i • Landwirtschaftliche Betriebe im gesamten • Rückgang der Anzahl an kleineren und mit- Gemeindegebiet vorhanden telgroßen landwirtschaftlichen Betriebe im Ort • Umfangreicher Bestand an Hofstellen und großen landwirtschaftlichen Gebäuden als • Mit der Aufgabe landwirtschaftlicher Be- Potential für die Weiterentwicklung und triebe werden Hofstellen vielfach nicht Anpassung der dörflichen Strukturen an mehr genutzt aktuelle Bedürfnisse • Wenig „hochwertige“ gewerbliche Nut- • Breites Spektrum an unterschiedlichen zungen in Hofstellen (vor allem Nutzung kleineren und mittleren Gewerbebetrieben als Lagerflächen) im Bereich Handwerk in Kombination mit Zunehmender Rückgang der Nutzungs- einem größeren Betrieb (= verschiedene • mischung in den Ortschaften, Risiko des „Standbeine“) „Umkippens“ in Wohngebiete und damit • Starke Bindung der bestehenden Betriebe ggf. Einschränkungen für die bestehenden an den Standort Erdweg mit dem Wunsch, Landwirtschafts- und Gewerbebetriebe den Betrieb vor Ort zu halten und zu er- Geringe Verfügbarkeit von Gewerbeflä- weitern • chen im Gesamtort sowie Fehlen eines • Gute wirtschaftliche Lage für viele Gewer- zentralen Gewerbegebietes mit guter Lage bebetriebe, Expansion von Betireben und Anbindung • Landwirtschaftliche Gebäude mit großen • Keine Neuausweisung gewerblicher Flä- Gebäudevolumen als Potentialflächen zur chen in den letzten Jahren Unterbringung kleinerer Handwerks- und Bisher keine Umsetzungsmöglichkeit der Gewerbebetriebe im dörflichen Kontext • im Flächennutzungsplan dargestellten Flä- • Gewerbeverband stärkt die einzelnen Be- chen triebe durch Präsentation und Interessen- Abwanderung von Betrieben aufgrund vertretung • kurzfristigen Erweiterungsbedarfs • Risiko von Verdrängungsprozessen zu- gunsten finanzstärkerer Nutzungen (z.B. Wohnen oder zahlungskräftiger Dienstleis- tungsfirmen) • Hofstellen wegen bestehender baulicher Voraussetzungen der Gebäude vielfach für zeitgemäßes Gewerbe nicht geeignet • Großflächige Anbaumethoden in der Land- wirtschaft können zum Verlust der kleintei- ligen Kulturlandschaft führen

70 LANDWIRTSCHAFT / GEWERBE

ZIELE ZUM THEMENFELD LANDWIRTSCHAFT / GEWERBE

• Erhalt einer intakten Nutzungsmischung in den • Verbesserung der Verfügbarkeit von geeigne- zentralen oder besonders von der Landwirt- ten Flächen für gewerbliche Nutzung durch schaft geprägten Bereichen der Ortsteile „zweigleisiges“ System: • Vermeidung und aktive Gegensteuerung gegen • Aktivierung von Flächenressourcen im Einschränkungen für die Landwirte und Gewer- Bestand (z.B. Umnutzung leerstehender betreibenden, die durch ein „Umkippen“ der landwirtschaftlicher Gebäude) und am bisher gemischten Gebiete in Wohnsiedlungen Ortsrand für kleinere Flächen und kurzfris- entstehen können tigen Bedarf • Erhalt und Stärkung der bestehenden Land- • Schaffung eines zentralen Gewerbege- wirtschaftsbetriebe (auch Klein-, Nebener- bietes für größere zusammenhängende werbsbetriebe), Förderung regionaler Vermark- Flächen tung • Priorität für ortsansässige Betriebe bei der • Sicherung der bestehenden, ortsansässigen Vergabe neuer Gewerbeflächen, Suche nach Gewerbebetriebe mit Erweiterungsmöglich- geeigneten Steuerungsmöglichkeiten keiten, Vermeidung der Abwanderung von Ge- Schaffung von gewerblichen Flächen für werbe aus Erdweg • Dienstleistungen / Büros in zentralen Lagen im Hauptort • Entwicklung eines stabilen und breiten Ange- botes an Arbeitsplätzen für alle Berufsqualifi- zierungen mit einem für Erdweg passenden Branchenmix. Daher gezielte Ansiedlungen geeignter Betriebe und Profilierung des Ge- werbestandortes • Verstärkung der Zusammenarbeit von Gewer- beverband und Gemeindeverwaltung

71 EINZELHANDEL IM HAUPTORT

Die Nahversorgungseinrichtungen der Gemeinde Viele Erdweger Bürger verknüpfen die Erledigun- befinden sich fast ausschließlich im Hauptort Erd- gen für den täglichen Bedarf mit dem Arbeitsweg. weg. Der Großteil der Angebote ist verkehrsgüns- Hier werden vor allem die Handelsflächen in den tig gut gelegen und befindet sich in der Ortsmitte Nachbargemeinden Altomünster (ca. 9 km), Markt entlang der Hauptstraße (St 2047). Indersdorf (ca. 8 km), Odelzhausen (ca. 11 km) und (ca. 6 km) genutzt. Im Gegenzug Neben großflächigen Angeboten wie dem Vollsorti- kaufen auch Kunden aus der Region im Vollsorti- menter (Edeka), dem dazugehörigen Drogeriemarkt menter in Erdweg ein. Die wirtschaftliche Lage des und dem Getränkehändler sind mehrere kleinere Vollsortimenters in Erdweg wird als stabil einge- Ladeneinheiten vorhanden. Dazu zählen eine Bä- schätzt. ckerei und ein Schreibwarenladen. Weitere Ange- bote in Erdweg sind Dienstleistungsbetriebe, z.B. Durch die Bündelung vieler verschiedener Ange- zwei Bankfilialen. In den letzten Jahren ist das in bote am Hauptort ist hier eine Kundenfrequenz Erdweg vorhandene Warenspektrum zurückgegan- gegeben, die den Einzelhandel stärkt. Allerdings gen. Ein besonderes Augenmerk bei der zukünfti- ist die Hauptstraße in Ihrer Ausprägung nicht als gen Entwicklung sollte auf die Sicherung der Nah- Einkaufszone ausgebildet. Ladeneinheiten liegen versorgung mit den Waren des täglichen Bedarfs vergleichsweise weit auseinander. Die fußläufige gelegt werden. Anbindung ist wenig attraktiv und nicht barrierefrei ausgestaltet. Hier liegen Möglichkeiten zur Stär- Die Ansiedlung eines das Angebot ergänzenden kung des Handels. Die attraktive Ausgestaltung Discounters wurde in der Vergangenheit ange- und gute Anbindung des Bahnhofsvorfeldes stellt strebt. Aufgrund fehlender Flächen konnte das Vor- hierbei einen ersten Schritt dar. haben nicht umgesetzt werden.

72 HANDEL / VERSORGUNG

VERSORGUNG IN DEN ORTSTEILEN

Im Gegensatz zum Hauptort sind in den einzelnen In Erdweg wurde das Konzept eines wöchentlichen Ortsteilen der Gemeinde kaum Einkaufsmöglich- „Einkaufsbusses“, ein von der Gemeinde gestell- keiten vorhanden. In Kleinberghofen, dem von der ter Kleinbus mit einem ehrenamtlichem Fahrer, Einwohnerzahl her größten Ortsteil, ist eine Metz- erprobt. Dieser sollte die Senioren gezielt abholen gerei und ein Hofladen vorhanden. Vor allem von und für Besorgungen zu den jeweiligen Geschäften den Senioren wird in Kleinberghofen eine Einkaufs- bringen. Das Angebot wurde jedoch nicht so gut möglichkeit direkt vor Ort vermisst. angenommen und daher wieder eingestellt. Auf- grund von gesellschaftlichen Veränderungen wird Die Erweiterung des Angebots durch neue Läden dennoch die Frage zur Verbesserung der Erreich- in den Ortsteilen wird als nicht wirtschaftlich ein- barkeit für weniger mobile Bevölkerungsgruppen geschätzt. Deshalb soll in erster Linie der Hauptort langfristig zu lösen sein. als Versorgungsstandort gesichert und gestärkt werden. Um die Versorgung in den einzelnen Ort- Derzeit kann die Versorgung von Bewohnern ohne schaften auch für Menschen ohne eigenes Auto eigenes Auto nicht gesichert werden. Verstärken zu gewährleisten sind wöchentlich einzelne Ver- sich die Tendenzen, dass jüngere Bewohner wegen kaufswägen (z.B. Bäckereiwagen) unterwegs. Der Wohnungsmangel oder aus anderen Gründen aus in Erdweg ansässige Vollsortimenter bietet einen Erdweg wegziehen und der damit einher gehenden Lieferservice an. Schwächung der familiären Unterstützung für älte- re Menschen, werden Strategien zur Versorgung Ältere Menschen ohne Auto, die in den Ortschaf- dieser Bevölkerungsgruppe erforderlich. ten leben, werden derzeit vor allem durch Famili- enangehörige und Bekannte versorgt. Auch die Nachbarschaftshilfe organisiert einen Bringdienst.

73 ANGEBOTE GASTRONOMIE IM HAUPTORT UND DEN ORTSCHAFTEN

Das „Wirtshaus am Erdweg“ stellt einen Anzie- schaftlichen Lebens. Die Wirtshäuser sind häufig in hungspunkt der Gemeinde dar. Das geschichtsträch- zentraler Lage im Ort angeordnet und befinden sich tige und ortsbildprägende Gebäude wurde mit viel teilweise in ortsbildprägenden, denkmalgeschütz- ehrenamtlichem Engagement und Unterstützung ten Gebäuden. durch Mittel der Städtebauförderung saniert und Die Gaststätten bieten bei größeren Veranstaltun- im Jahr 2015 wiedereröffnet. Das Gebäude dient gen auch ausreichend Platz für eine Bühne oder seitdem als zentraler Treffpunkt für alle Bürger der eine Tanzfläche. Das Angebot wird meist auch mit Gemeinde. Hier finden neben privaten Feiern auch einem Biergarten oder einer Freischankfläche er- Vereins- und Gemeindeveranstaltungen sowie kul- gänzt. turelle Veranstaltungen statt. Im Erdgeschoss ist eine Gastronomie angesiedelt. Vor allem an den Wochenenden werden die Gast- stätten von Tagestouristen, die mit dem Fahrrad Daneben gibt es in Erdweg (Hauptort) eine Pizzeria, unterwegs sind, aufgesucht. Allerdings könnten die einen Pizzaservice und eine temporär betriebene Gasthäuser noch stärker von den Erholungssuchen- Gaststätte im Sportheim. Im ehemaligen Lagerge- den aus der Region profitieren, wenn die Angebote bäude am Bahnhof wurde ein Hotel mit Café eröff- besser vernetzt und präsentiert werden. net. Auch in einigen Ortsteilen der Gemeinde, d.h. in Kleinberghofen, Langengern, Unterweikertshofen und Eisenhofen, ist mindestens ein Gasthaus vor- handen. Diese sind seit jeher wichtige Treffpunkte im Ort und damit zentrale Bestandteile des gemein-

74 HANDEL / VERSORGUNG

ÄRZTLICHE VERSORGUNG UND PFLEGE

Aktuell sind in Erdweg zwei Allgemeinärzte nieder- Die Versorgung der Bevölkerung im Bereich Pfle- gelassen. Von den Bürgern werden insbesondere ge ist durch vor Ort ansässiger ambulanter Dienste das großes Engagement für die Patienten, die gute und sonstiger Serviceangebote sichergestellt. Es Erreichbarkeit und die Hausbesuche hervorgeho- wird allerdings eine Anlaufstelle für Beratungen ben. Aufgrund der Altersstruktur wird es mittelfris- von Menschen mit Pflegebedarf vermisst. Derzeit tig eine Nachfolgeregelung geben. Hier ist ein ste- dienen in den Ortschaften angesiedelte ehrenamt- tiger Dialog von Seiten der Gemeinde sinnvoll, um liche Gruppen wie die Nachbarschaftshilfe sowie Hilfestellungen bei der Nachfolge geben zu können der Pflegedienst als Ansprechpartner auch für or- und langfristig die zwei Arztsitze im Ort zu halten. ganisatorische Fragen wie das Ausfüllen von For- Dies kann auch dazu führen, dass in Zukunft meh- mularen und die Antragstellung für Unterstützung. rere Ärzte in einer Praxis zusammen arbeiten. Der Eine Vernetzung der bestehenden unterstützenden barrierefreie Zugang zu den Praxisräumen ist anzu- Anbieter und die bessere Präsenz einer zentralen streben. Anlaufstelle könnten hier hilfreich sein. Es ist ein wichtiges Anliegen der Gemeinde, die Es fehlen Betreuungsangebote für pflegebedürfti- medizinische Versorgung (Ärzte, Apotheke) im Ort ge Personen wie eine Tagespflege, sowie Unter- langfristig zu sichern. Hierfür sollen angemessene stützungsangebote für pflegende Angehörige. und dem heutigen Standard entsprechende Kon- zepte entwickelt werden.

75 STÄRKEN SCHWÄCHEN

• Angebot zur Grundversorgung des tägli- • Fehlen von geeigneten Flächen für ergän- chen Bedarfs durch den Vollsortimenter zende größere Handelsangebote im mit großem Angebot im Hauptort Erdweg Hauptort vorhanden • Kleine Einzelhandelsangebote im Hauptort • Gebündelte Lage der Handelsangebote wegen Strukturwandel im Einzelhandel in Erdweg stärkt den Hauptort als Versor- und dem Einkaufsverhalten der Bevölke- gungsstandort und zentralen Treffpunkt rung (Großeinkauf überörtlich mit dem der Gemeinde Auto) langfristig nicht gesichert • Medizinische Versorgung derzeit durch • In den Ortschaften kaum Einkaufsmöglich- zwei Arztsitze und eine Apotheke im Ort keiten vorhanden, bestehende Läden ent- gewährleistet fallen mit dem Generationswechsel, neue Ansiedlung von Läden erscheint schwierig • Guter sozialer Zusammenhalt in den Ort- schaften ermöglicht eine Versorgung der • Keine zentrale Anlaufstelle zur Beratung älteren Menschen ohne eigenes Auto und Hilfestellung für ältere Menschen und deren Angehörigen in der Gemeinde vor- Bringservice des ortsansässigen Vollsorti- • handen menters und Verkaufswägen gewährleis- ten eine Grundversorgung der Bevölke- • Keine Angebote zur Tagespflege für ältere rung in den Ortsteilen und demenziell erkrankte Menschen im Ort vorhanden • Nachbarschaftshilfe als vernetztes und gut angenommenes Angebot in allen Ortstei- • Mittelfristig schwierige Versorgung älterer len unterstützt Grundversorgung für ältere Menschen, da Familienangehörige, die in Menschen Erdweg keinen passenden Wohnraum fin- den, nicht mehr in der Nähe leben und da- Wirtshaus am Erdweg als attraktiver Ver- • mit versorgende Hilfestellungen wegfallen anstaltungsort in der Gemeinde Viele kleinere Wirtshäuser in den Ortschaf- Gastwirtschaften mit Biergärten in einigen • • ten halten sich nur schwer Ortschaften vorhanden

76 HANDEL / VERSORGUNG

ZIELE ZUM THEMENFELD HANDEL / VERSORGUNG

• Sicherung und Stärkung des Handelsstand- • Sicherung der bestehenden Arztsitze durch ortes im Hauptort Erdweg für Angebote zur Zusammenarbeit mit den Ärzten zur Unterstüt- täglichen Versorgung, z.B durch Bündelung zung bei der Nachfolgeregelung frequentierter Nutzungen im Hauptort, durch Kooperation mit den Nachbargemeinden zur die Erhöhung der Kundenbindung durch Sor- • Sicherung der ortsnahen Versorgung mit timentswahl, Steigerung der Attraktivität der Fachärzten Läden und Service oder die Vermeidung von Konkurrenzangeboten „auf der grünen Wiese“ • Ergänzung der Angebote zur Betreuung von alten und demenziell erkrankten Menschen im Ergänzung des Angebots im Hauptort durch • Ort (z.B. durch Schaffung einer Tagespflege die Ansiedlung von mittelgroßen Handelsange- oder eines Demenzgartens mit regelmäßiger boten in Abstimmung mit den Sortimenten der Betreuung) bestehenden Läden zur Stärkung des Ortes als Handelsstandort • Verbesserung der Bekanntheit und Vernetzung der Angebote zur Beratung und Hilfestellung Sicherung der Versorgung der Bevölkerung • für alte und auf Unterstützung angewiesene in den Ortschaften, vor allem für Menschen Menschen ohne eigenes Auto, z.B. durch den Aufbau von alternativen Versorgungsstrukturen (brei- tere Angebote durch Verkaufswägen, Märkte, Bringservice) oder Serviceangebote im Bereich Mobilität (Fahrten zum Einkaufen)

77 GEMEINSCHAFTLICHES LEBEN IN ERDWEG

Das Leben in Erdweg wird geprägt durch den guten 1972) stattgefunden hat. Deshalb ist das Zugehörig- sozialen Zusammenhalt und eine intakte Dorfge- keitsgefühl der Bewohner hier nicht so stark ausge- meinschaft in den einzelnen Ortschaften. Jeder Ort prägt wie in den Ortsteilen. Im gemeinschaftlichen wird von einer stark empfundenen eigenen Identi- Leben spielen deshalb Bindungen zu etablierten tät getragen. Die ortsbezogenen Vereine, traditio- Gruppierungen wie z.B. zu den Kirchengemeinden nellen Feste und Treffpunkte tragen zu einem re- eine größere Bedeutung. gen und gut funktionierenden Gemeindeleben bei. Nach Einschätzung der Bewohner gliedern sich viele Auf örtlicher Ebene organisiert sind beispielsweise neu zugezogenen Bürger in das gemeinschaftliche die Burschen- und Schützenvereine sowie weitere Leben gut ein. Wichtiger erster Anknüpfungspunkt Vereine für Musik und Brauchtumspflege, die ört- sind hierbei oft die eigenen Kinder, die vor Ort zur lichen Feuerwehren, die Seniorenclubs oder auch Schule gehen. Neubürger, die solche Anknüpfungs- Vereine und Gruppen für Sport und Freizeitgestal- punkte nicht haben oder nicht wahrnehmen, sind tung. Treffpunkte und Orte für Veranstaltungen sind zum Teil sehr wenig am gesellschaftlichen Leben die in einigen Dörfern noch vorhandenen Wirtshäu- vor Ort beteiligt. In einer Veranstaltung zum Ort- ser, aber auch ehemalige Pfarrhäuser, Vereinshei- sentwicklungskonzept wurde dies so formuliert: Es me, die Dorfkirchen etc. gäbe zunehmend auch Menschen, die zwar „hier wohnen, aber nicht hier leben“ würden. Der Hauptort Erdweg nimmt eine Sonderrolle ein, da es sich nicht um eine seit vielen Generationen gewachsene Dorfgemeinschaft handelt, sondern die Entwicklung des Orts im Wesentlichen in den letzten vier Jahrzehnten (seit der Gebietsreform

78 GEMEINSCHAFT / GEMEINBEDARF

ANGEBOTE FÜR VERSCHIEDENE BEVÖLKERUNGSGRUPPEN

Angebote für Senioren rung der ehrenamtlichen Helfer für Menschen mit zunehmenden körperlichen bzw. gesundheitlichen Das Angebot und die Teilhabemöglichkeiten für Se- Einschränkungen die Hemmschwelle wächst, sich nioren sind in Erdweg sehr umfangreich. In allen entsprechenden Gruppen anzuschließen und deren Ortsteilen sind gemeindliche Räume vorhanden, Angebote wahrzunehmen. die als Treffpunkte für Gruppen genutzt werden können. Neben den Angeboten der örtlichen Ver- eine existieren sogenannte „Seniorenclubs“. Dies Angebote für junge Menschen / Familien sind offene, ehrenamtlich organisierte Gruppen mit regelmäßigen Treffen, die auch Angebote wie z.B. Für Familien, Kinder und Jugendliche ist ein breites gemeinsame Ausflüge, umfassen. Sie verstehen Angebot vorhanden. Es gibt zahlreiche Angebote sich dabei auch als „zugehendes Angebot“. So für Spielgruppen, Pfarreien und Vereine engagieren werden beispielsweise Abholdienste organisiert sich in der Jugendarbeit. In den Ortsteilen existie- und es wird aktiv Kontakt aufgenommen, wenn je- ren Burschenvereine mit langer Tradition, die für mand länger nicht mehr zu den Treffen erscheint. die Jungen ab etwa 14/15 Jahren eine wichtige Rolle spielen. Zudem sind auch zahlreiche „infor- Ein wichtiger Baustein des ehrenamtlichen Ange- melle“ Treffpunkte für die Jugend, zum Teil auf pri- bots ist die „Nachbarschaftshilfe“, die mit derzeit vatem Grund vorhanden (Hütten, Bauwagen etc.). neun ehrenamtlichen Helfern breitgefächerte Un- terstützung anbietet. Schwerpunkt der Nachfrage Auch bei den Angeboten für junge Menschen gibt liegt bei Fahrdiensten, die Angebote reichen aber es Unterschiede zwischen den Ortsteilen und dem auch von Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträ- Hauptort. So wird das Angebot für die Jugend au- gen bis zur Unterstützung bei der Wohnungssuche. ßerhalb der Vereine im Hauptort als ausbaufähig bewertet. Durch den guten Zusammenhalt und die intakten Das gemeindliche Jugendzentrum (JUZ) wird von sozialen Gemeinschaften erfahren ältere Men- Jugendlichen aus allen Ortsteilen besucht. Es ist schen in den Ortsteilen viel Unterstützung und sind in der ehemaligen Bahnstation untergebracht. In gut ins gesellschaftliche Leben eingebunden. der Vergangenheit hatte es zum Teil mit einem Auch im Hauptort Erdweg besteht ein breites Ange- schlechten Ruf zu kämpfen, läuft aber mitlerweile bot für Senioren. Der Seniorenclub hat dabei jedoch nach Einschätzung der Gemeindevertreter derzeit eher mit „Nachwuchsproblemen“ zu kämpfen. gut. Es wird von Seiten der Gemeinde nicht ange- Eine Schwierigkeit besteht darin, die sogenannten strebt, zusätzlich zum Angebot im JUZ weitere An- „jungen Alten“, also die Altersgruppe ab etwa 65 gebote der Jugendarbeit zu etablieren. Jahren, anzusprechen, die noch sehr aktiv sind und Von jüngeren Jugendlichen wird die Disco gut an- keine oder wenig Unterstützung benötigen. Wün- genommen, die in den Räumen der Kirchengemein- schenswert wäre ein früher Kontakt, da nach Erfah- de in Kleinberghofen veranstaltet wird.

79 DER HAUPTORT ERDWEG ALS ZENTRALE ANLAUFSTELLE

Der Hauptort Erdweg ist Verwaltungssitz und „funk- Die Angebote liegen zentrale in direkter Nähe zuei- tionales Zentrum“. Hier befinden sich mehrheitlich nander und bilden damit einen wichtigen Baustein die Einrichtungen des öffentlichen Lebens, die eine für die Ausbildung einer belebten Ortsmitte. Syner- Bedeutung für die Gesamtgemeinde und teilweise gien z.B. bei der gemeinsamen Nutzung von Stell- auch darüber hinaus besitzen. Im Hauptort angesie- plätzen oder Räumen werden schon heute genutzt. delte Angebote des Gemeinbedarfs sind: Derzeit laufen Planungen zur Neustrukturierung • Rathaus und Gemeindeverwaltung des Bereichs von Pfarrzentrum und Schule. Dabei soll die Anordnung einzelner Angebote wie die Bi- • Kath. Pfarrzentrum des Pfarrverbands Erdweg bliothek optimiert werden, eine Ergänzung von Be- • Gemeindebücherei im Pfarrzentrum treuungsangeboten für Kinder ist geplant. • Grund- und Mittelschule mit Sporthalle Der Gemeinbedarf im Hauptort ergänzt die Angebo- • Volkshochschule te des gesellschaftlichen Lebens in den Ortschaf- • Vereinssportanlage ten. Die „Funktionsteilung“ zwischen dem Haup- • Jugendzentrum tort Erdweg und den übrigen Ortsteilen wird von der Bewohnerschaft grundsätzlich als positiv be- Wirtshaus am Erdweg mit Veranstaltungsräu- • wertet, eine Konkurrenz der Angebote soll vermie- men der Gemeinde den werden. Dennoch ist ein Anliegen der Gemein- Die Bündelung von Gemeinbedarfseinrichtungen, de die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls Sportverein und Verwaltung macht Erdweg zur zen- in der Gesamtgemeinde. Dem soll mit der Etablie- tralen Anlaufstelle für soziale, kulturelle, religiöse, rung eines jährlichen Bürger- bzw. Gemeindefests sport-, freizeit- und bildungsbezogene Angebote. in Erdweg Rechnung getragen werden.

80 GEMEINSCHAFT / GEMEINBEDARF

GEMEINBEDARF IM HAUPTORT

Ein besonderes Augenmerk zum Thema Gemein- Es könnte daher die Notwendigkeit der Einrich- bedarf sollte auf der Entwicklung der Kinder- und tung von je einer zusätzlichen Klasse pro Jahrgang Schülerzahlen liegen, da die Bereitstellung ent- geben, abhängig davon, wie nah die Klassenstär- sprechender Betreuungs- und Bildungsangebote in ken derzeit an der vorgegebenen Teilungsgrenze der Verantwortung der Kommunen liegt. liegen. Der Zeitpunkt zu dem zusätzliche Klassen gebildet werden müssen, ist nicht leicht zu be- Bei der Frage des Bedarfes ist nicht nur die Anzahl stimmen, da die Jahrgänge bei kleineren Gemein- der Kinder zu bedenken, sondern auch die von den erfahrungsgemäß relativ stark schwanken. den Eltern gewünschten Betreuungszeiten. Es ist davon auszugehen, dass die Tendenz dahin gehen Derzeit ist die Grundschule 2-zügig. Ab 2019 oder wird, dass immer mehr Kinder schon früher und zu 2020 ist mit einer Erweiterung um eine Klas- längeren Tageszeiten betreut werden sollen. senstärke zu rechnen. Die Mittelschule ist im Schulsprengel mit der Gemeinde Schwabhausen Schülerzahlen zusammengefasst. Ziel der Gemeinde ist es, den Für die Entwicklung der Schülerzahlen, also in Mittelschulstandort in Erdweg zu halten. etwa die Altersgruppe der 6- bis unter 10-Jährigen Auch eine längerfristige Umstellung auf Ganztags- wird für Erdweg eine Steigerung um 28 % (im unterricht kann Auswirkungen auf den räumlichen Zeitraum 2014 - 2034) prognostiziert. In absoluten Bedarf haben. Zahlen bedeutet dies, dass es eine Steigerung von jetzt ca. 235 Schülern auf dann fast 300 Schülern Die Gemeinde sollte daher Raum- bzw. Flächenre- geben kann. Pro Jahrgang bedeutet das ca. 16 zu- serven im unmittelbaren Umfeld der bestehenden sätzliche Schüler pro Jahrgang bis 2034. Schule sichern.

Abb. Bayerisches statistisches Landesamt, Demographiespiegel für Erdweg, April 2016

81 Kindergarten- und Krippenplätze Rathaus Die Gruppe der Kindergartenkinder (3- bis unter Für das Rathaus wird derzeit kein Erweiterungsbe- 6-jährige) wird um 34 % steigen, also auf ca. 210 darf gesehen. Dennoch sollten auch hier langfris- Kinder. Die Kleinkinder bis 3 Jahre um 22 % auf tig Raumreserven gesichert werden, da der beste- ca. 180 Kinder. henden Standort ideal gelegen ist und das Rathaus dort dauerhaft als Teil des Zentrums verbleiben Im Gegensatz zu den Schülern lässt sich bei den sollte. Für das Gebäude besteht in energetischer jüngeren Kindern nicht direkt von der Anzahl der und brandschutztechnischer Hinsicht Sanierungs- vorhandenen Kinder auf den Bedarf an Plätzen bedarf. schließen. Derzeit werden die Kinder in einem un- terschiedlichen Alter und zu unterschiedlichen An- Pfarrzentrum teilen in Kinderbetreuungseinrichtungen gegeben. Die Anzahl der benötigten Plätze hängt hier also in Für das Pfarrzentrum und das Schulareal wird eine hohem Maße von dem Verhalten der Eltern ab. Rahmenplanung erarbeitet, um verschiedene Nut- zungen und die entsprechenden Raumpotenziale Anzahl der Jugendlichen zu optimieren. Auch der zwischen den Einrichtun- gen liegende Freibereich ist Teil der Überlegun- Die Zahl der Jungendlichen zwischen 10- bis unter gen, dieser kann als gemeinsamer, attrakiver Auf- 16 Jahren steigt ebenfalls, hier wird ein Zuwachs enthaltsbereich genutzt werden. um 21 % vorhergesagt. Für die Jugendlichen im Ort ist es wichtig, unterschiedliche Angebote im Ort vorzufinden, die den eigenen Interessen ent- sprechen. (siehe nächste Seite)

82 GEMEINSCHAFT / GEMEINBEDARF

STÄRKEN SCHWÄCHEN

• guter Zusammenhalt und vielfältiges Ge- • Risiko eines Rückgangs des guten Zusam- meinschaftsleben in den einzelnen Orts- menhaltes durch allgemeine gesellschaft- teilen liche Veränderungen (Familienmitglieder nicht mehr am gleichen Ort, kleinere Fa- zahlreiche Angebote für die verschiedenen • milien, höhere Berufstätigkeit, rückläufige Bevölkerungsgruppen (Senioren, Kinder, Bereitschaft verbindlicher ehrenamtlicher Jugendliche, Familien) Tätigkeiten, teilweise nachlassendes • Bündelung aller wesentlichen Einrichtun- Interesse von Neubürgern am Gemein- gen des gesellschaftlichen Lebens im schaftsleben, allgemeine demographische Hauptort (Kirchenzentrum, Vereinssport, Entwicklung) Schulen, Wirtshaus, Rathaus etc.) • Abwanderung von Familien und jüngeren • Zugehendes Angebot für Senioren durch Menschen aufgrund fehlender Wohnrau- ehrenamtliche Gruppen mangebote und Zuzug von Pendlern, die Erdweg vor allem als Wohnstandort in • Nachbarschaftshilfe als stabiles und gut der Nähe von München nutzen kann zur genutztes Angebot im gesamten Ort Schwächung der Gemeinschaft führen • attraktives Schulgelände mit Potenzialen Geringe Attraktivität der zentralen Berei- der Aufwertung und Ergänzung • che des öffentlichen Raums, die als infor- • Betreuungseinrichtungen für kleine Kinder melle Treffpunkte im alltäglichen Leben in vielen Ortsteilen dienen könnten, insbesondere im Hauptort

ZIELE ZUM THEMENFELD GEMEINSCHAFT/GEMEINBEDARF

• Erhalt der guten Gemeinschaft in den einzel- • Erhalt und Weiterentwicklung eines breit gefä- nen Ortschaften cherten Angebots für Jugendliche • Stärkung der Teilhabemöglichkeiten aller Be- • Erhalt und Verbesserung der Familienfreund- wohner am gesellschaftlichen Leben, Verbes- lichkeit durch ein breites Angebot an Betreu- serung der Zugänglichkeit von Einrichtungen ungsmöglichkeiten für Kinder und Angeboten für Menschen mit Einschrän- Aktive Einbindung der Neubürger in die Ge- kungen • meinschaft Stärkung des Hauptortes als zentraler gesell- • Aufwertung des öffentlichen Raumes in den schaftlicher Treffpunkt für die gesamte Ge- • Ortskernen als Identifikations- und Treffpunkt meinde, gleichzeitig jedoch Vermeidung von Konkurrenz zu den Angeboten in den einzelnen • Sanierung des Rathauses Ortschaften • Erhalt einer sozial ausgewogenen Bewohner- struktur ggf. frühzeitige Gegensteuerung • Erhalt und Stabilisierung der vielfältigen gesell- schaftlichen und sozialen Angebote für Senio- ren

83 VEREINSSPORT ALS ZENTRALER BAUSTEIN DES ORTES

Der Vereinssport stellt einen wichtigen Baustein Die an die Fußballflächen angrenzenden Tennis- des Gemeindelebens in Erdweg dar. Ein Großteil felder sind auch an Werktagen gut besucht. Die der Bewohner ist Mitglied im ortsansässigen Sport- Zahlen an Stockschützen in Erdweg sind eher rück- verein SpVgg Erdweg e.V., der im Schwerpunkt am läufig. Stockschützen und Tennissportler betreiben Hauptort angesiedelt ist. Es werden Fußball, Ten- ein gemeinsames Vereinsheim. nis, Tischtennis, Damengymnastik, Skisport, Stock- Weitere sportliche Vereinsangebote sind in der schützen, Handball, Volleyball und Badminton an- schulischen Dreifachsporthalle angesiedelt. Da die geboten. Auch das Interesse der Senioren an den Sporthalle voll ausgelastet ist, sind keine weiteren Sportaktivitäten in Erdweg ist groß. Die verschie- sportlichen Angebote möglich. Sportangebote wie denen Seniorengruppen des Vereins, z.B. die Fuß- z.B. Basketball oder Taekwondo finden zum Teil in ball-Seniorenmannschaft oder das Damenturnen statt. werden gut angenommen. Neben dem Hauptspielfeld liegt das Vereinsheim, Die meisten Mitglieder sind im Fußball engagiert. das nur von den Fußballern genutzt wird. Die Räum- Im Verein trainieren elf Jugendmannschaften, eine lichkeiten sind mittlerweile beengt. Die Wirtschaft Damenmannschaft und zwei Seniorenmannschaf- wird nach den Spielzeiten betrieben und läuft gut. ten. Die Mitgliederzahlen sind in den letzten Jahren Das Vereinsheim ist nicht nur für die aktiven Spieler stetig um ca. 10-15 % pro Jahr gestiegen. Die vor- ein beliebter Treffpunkt in Erdweg. handenen Spielfelder sind stark belegt. Eine Erwei- terung der Sportflächen und eine Ergänzung des Angebots durch Beachvolleyball oder Beachsoccer werden gewünscht.

84 ORGANISIERTER SPORT

KONZEPTE ZUR NEUANORDNUNG DER SPORTFLÄCHEN IN ERDWEG

Eine Verlegung der Sportflächen ist aufgrund der Fläche, auf der weitere für Erdweg wichtige Nut- Lärmbelastung der angrenzenden Wohnbebauung zungen wie z.B. geeignete gewerbliche Nutzungen erforderlich. Es ist die Verlagerung der Flächen auf angesiedelt werden können. Dadurch könnte ein das Areal östlich der Bahnlinie vorgesehen. Dafür Teil der Kosten gegenfinanziert werden. wurde bereits ein Bebauungsplan erarbeitet. Es Die Verlegung der Sportflächen wird gestaffelt über werden verschiedene Varianten zur Verlegung der einen längeren Zeitraum erfolgen. Allerdings soll Sportflächen diskutiert: die Planung des Areals für die gesamte Maßnahme Viele Vertreter des örtlichen Sportvereins präferie- konzipiert werden. Im Vorfeld müssen Fragen zum ren eine Variante, bei der alle Sportfelder auf das Standort (Baugrund, Hochwasser) geklärt werden. Areal östlich der Bahn verlegt werden. Im Rahmen Neben den bautechnischen Themenstellungen der Planung sollen auch Flächen für zukünftige müssen auch Fragen zur Finanzierbarkeit und zur Erweiterungen vorgehalten werden. Werden die Verfügbarkeit der privaten Flächen geklärt werden. Sportfelder mit ausreichend Abstand zueinander angeordnet, so können zwischen den Spielfeldern Grünzüge ausgebildet werden. Das Areal der Sport- flächen wird so zum „Sportpark“ und damit zu ei- nem attraktiven Aufenthaltsbereich für alle Bevöl-

Sträucher (autochthone Gehölzware der EAB Bayern) - Berberitze (Berberis vulgaris) kerungsgruppen. - Hartriegel (Cornus sanguinea) - Hasel (Corylus avel lana) Präambel - Weissdorn (Crataegus monogyna) Die Gemeinde Erdweg erlässt aufgrund § 2 Abs. 1, sowie §§ 8, 9 und 10 des Baugesetzbuches - Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) (BauGB), der Baunutzungsverordnung (BauNVO), des Art. 81 der Bayerischen Bauordnung - Liguster (Ligustrum vulgare) (BayBO) und des Art. 23 der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern (GO) diesen - Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) Eine weitere Variante sieht vor, die Sportfelder - Trauben-Kirsche (Prunus padus) Bebauungsplan als Satzung. - Kreuzdorn (Rhamnus catharticus) Festsetzungen durch Text - Johannisbeere (Ribes alpinum) kompakt im nördlichen Abschnitt der Fläche anzu- - Hunds-Rose (Rosa canina) 1. Art der Baulichen Nutzung: - Hecht-Rose (Rosa glauca) Fläche für Sport- und Spielanlagen. Zulässig sind Sport- und Freizeitanlagen sowie - Bibernell-Rose (Rosa pipinellifolia) die hierfür erforderlichen Nebenanlagen und Gebäude. - Öhrchen-Weide (Salix aurita) ordnen. So bleibt im Süden des Areals eine freie Freiterrassen von Gebäuden sowie Lautsprecheranlagen innerhalb eines Abstandes - Sal-Weide (Salix caprea) von 40 m zur Geltungsbereichsgrenze entlang der Bahnlinie sind nach Norden oder - Asch-Weide (Salix cinerea) Nordosten zu orientieren. - Bruch-Weide (Salix fragilis) - Hanf-Weide (Salix viminalis) 2. Mass der baulichen Nutzung: - Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus) Die Grundflächenzahl wird einschließlich der Flächen nach § 19 Abs. 4 BauNVO mit höchstens 0,8 festgesetzt. Für Gebäude sind im hierfür festgesetzten Bereich höchstens 5.9 Sorten mit Hängeformen sowie buntlaubige Gehölze sind nicht zulässig. Nadelgehölze und 750 m² Grundfläche zulässig, für untergeordnete Nebengebäude im gesamten Koniferen sind als Bepflanzungselemente ebenfalls nicht zulässig. Geltungsbereich des Bebauungsplanes sind insgesamt höchstens 250 m² Grundfläche A 1 zulässig. 6. Gewässerschutz A 1 Es sind Gebäude mit 1 Vollgeschoss zulässig. Entlang des bestehenden Grabens ist beidseitig ein 5m breiter naturnaher Ufersaum als Die seitliche Wandhöhe ist mit höchstens 4,00 M festgesetzt. Schilf-/Hochstaudenflur zu entwickeln. Der Graben selbst ist zu erhalten und naturnah zu A Bezugspunkte für die seitliche Wandhöhe sind die Oberkante Gelände und der renaturieren. Schnittpunkt der Wand mit der Oberkante Dachhaut. Bei Pultdächern gilt dieses Mass auf der höheren Dachseite. 7. Kompensation von Ei ngriffenindenNaturhaushalt Die Abstandsflächen der BayBO sind einzuhalten. Zum Ausgleich des Eingriffes in den Naturhaushalt werden gemäss der Begründung für eine insgesamt 2,34 ha grosse Fläche auf den Grundstücken Flurnummer 631 (T), 632 (T), 633 (T), 3. Baugestaltung 634 (T), 635 (T), 643 (T),643/1 (T), 644 (T) sowie 644/3 (T) Gemarkung Großberghofen , Gemeinde 3.1 Gebäudeform: rechteckige oder quadratische Baukörper. Die Aufteilung auf mehrere Erdweg Auflagen getroffen. miteinander verbundene Einzelbaukörper ist zulässig. Der erforderliche Ausgleich für die öffentlichen Verkehrsflächen mit einem Umfang von 0,29 3.2 Dächer: ha ist spätestens 1 Jahr nach Fertigstellung de r Verkehrsflächen anteilig auf der festgesetzten Dachneigung: bei Satteldächern Haupt- und Nebengebäude 7-24 Grad, bei Pultdächern Ausgleichsfläche A1 zu erbringen. Die übrigen Ausgleichsflächen sind nach Fertigstellung der 8-17 Grad. Sportanlagen zu erbringen. Dachform: regelmässiges Satteldach, Pultdach und Flachdach. Die Ausgleichsfläche ist entsprechend zu pflegen und dauerhaft zu sichern. Solarkollektoranlagen zur Heizungsunterstützung mit einer Größe über 9 qm sind nur bei Firstrichtung Ost-West auch steiler als das Dach (aufgeständert) zulässig. Sie können Textliche Hinweise nach Art. 64 BayBO freigestellt werden. 1. Das Oberflächenwasser der Stellplätze und Dachflächen ist nach Vorreinigung in den Graben A 2 Dachdeckung: naturrote kleinformatige Materialien sowie mattes Blech. Dachbegrünung ist einzuleiten. Eine Brauchwasserentnahme sowie ein Notüberlauf an das öffentliche Kanalnetz zulässig. ist zulässig. First: bei Satteldächern parallel zur Längsrichtung des Baukörpers mittig. 2. Bodendenkmale, die gefunden werden, sind gem. Art. 8 Denkmalschutzgesetz der 3.3 Dachgauben und negative Dacheinschnitte: unzulässig. Denkmalschutzbehörde anzuzeigen. A 2 3.6 Fassaden: für die Fassaden ist Holz oder Putz zulässig. Darüberhinaus gelten folgende Auflagen: 3.7. Eine Unterkellerung von Gebäuden ist unzulässig. a) Der Antragsteller hat im Bereich von Denkmalflächen eine Erlaubnis nach Art. 7 DSchG bei der Unteren Denkmalschutzbehörde einzuholen. 4. Nebengebäude, Stellplätze b) Der Oberbodenabtrag für das Vorhaben ist im Einvernehmen und unter der fachlichen 4.1 Ausserhalb der festgesetzten Fläche für Gebäude sind Nebengebäude mit einer Aufsicht des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege im Bereich der geplanten Baufl äche Grundfläche von insgesamt bis zu 250 qm unter Einhaltung der Abstandsregelungen der durchzuführen. BayBO und mit einer seitlichen Wandhöhe von max. 3,0 M zulässig. c) Nach dem Ergebnis des Oberbodenabtrags hat der Antragsteller eine sachgerechte 4.2 Stellplätze und Zufahrten: keine vollständige Versiegelung, wasserdurchlässige archäologische Ausgrabung im Einvernehmen und unter der fachlichen Aufsicht des Ausführung (z. B. wassergebundene Decken, Rasengittersteine, Pflaster mit Rasenfuge, Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege zur Sicherung und Dokumentation aller von der Verbundpflaster). geplanten Maßnahme betroffenen Bodendenkmäler durchzuführen. Grundlage hierfür sind 4 4.3 Die Stellplätze sind als grössere zusammenhängende Einheiten anzuordnen und durch die Vorgaben zur Dokumentation archäologischer Ausgrabungen in Bayern. und ggf. eine 2 Laubbäume zu gliedern. Pro 5 Stellplätze ist mindestens 1 Laubbaum zu pflanzen. Arten Leistungsbeschreibung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. siehe Pflanzenliste. d) Der Antragsteller hat alle Kosten der fachlichen Begleitung des Oberbodenabtrags und der Ausgrabungen zu tragen. 5. Grünordnung e) Mit den bauseits erforderlichen Erdarbeiten darf erst begonnen werden, wenn die 5.1 Gehölzarten: Für alle Pflanzungen auf privaten und öffentlichen Flächen sind nur vorhandenen Bodendenkmäler sachgerecht freigelegt, dokumentiert und geborgen wurden. 3 standortgerechte heimische Laubgehölze zulässig. f) Die Untere Denkmalschutzbehörde behält sich ausdrücklich vor, weitere Bestimmungen 5.2 Die nach den Festsetzungen dieser Satzung neu zu pflanzenden Bäume und Sträucher nachträglich aufzunehmen, zu ändern oder zu ergänzen sowie den Bescheid jederzeit zu sind zu pflegen und zu erhalten. Sie sind bei Ausfall durch eine Neubepflanzung der widerrufen. gleichen Art und Qualität zu ersetzen. 3. Innerhalb der Fläche für Bahnanlagen ist die aktuelle Planung mit Bahnsteigen und 5.3 Die nicht überbauten Grundstücksflächen, die nicht für eine andere zulässige Nutzung Unterführung mit Rampen und Treppen als Hinweis hinterlegt benötigt werden (z.B. Zufahrten, Wege), sind als Grünfläche anzulegen und zu unterhalten. 4. Sollten im Bereich der geplanten Bebauung im Westen des Grundstückes tieferreichende 5.4 Für alle Neupflanzungen werden nachfolgende Pflanzgrössen festgesetzt: Es sind Eingriffe z.B. durch die Erstellung eines Kellers o. dsgl. geplant sein, wird im Zuge der standortgerechte heimische Gehölze zu verwenden mit folgenden Mindestqualitäten: Baugrubenerstellung die Entnahme von beweissichernden Wand- und Sohlproben zur Grosskronige Laubbäume: Untersuchung auf LHKW zur Absicherung empfohlen. Dies empfiehlt sich vor allem vor dem Hochstamm, 4 mal verpflanzt, Stammumfang 20-25 cm; Mindestdurchmesser der Hintergrund, dass leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe aus dem Untergrund in die Baumscheibe: 2,0m überlagernde Bausubstanz eindringen können und hieraus später Raumluftbeeinträchti- gungen durch LHKW resultieren können. Kleinkronige Laubbäume: Soweit im Zuge von Aushubarbeiten Material zur externen Entsorgung anfällt, empfehlen wir Hochstamm, 4 mal verpflanzt, Stammumfang 16-18 cm; Mindestdurchmesser der dieses Material vor Ort in Haufwerken zwischenzulagern und zum Zwecke der Deklaration Baumscheibe: 2,0m und Beweissicherung vor Abtransport auf leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe hin zu untersuchen. Sollten im Zuge der geplanten Baumaßnahmen Wasserhaltungsmaßnahmen Sträucher: durchgeführt werden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass hierdurch auch belastete Verpflanzter Strauch, 3-8 Triebe, Grösse 100-150 cm, Wässer aus dem Anstrom verstärkt angezogen werden. Aus diesem Grunde empfiehlt sich zu Beginn der Wasserhaltungsmaßnahme die Entnahme und Untersuchung einer oder bei 5.5 Innerhalb der festgesetzten Ausgleichsflächen sind max. 3 Zufahrten zum Sportgelände mit läng erer Förderdauer mehrerer Wasserproben auf leichtflüchtige halogenierte einer maximalen Breite von jewei ls 6,0 m zulässig. Kohlenwasserstoffe. 5.6 Innerhalb der festgesetzten Fläche für Sport- und Spielanlagen sind naturnahe Hecken zu Bei Nachweis von Belastungen ist das geförderte Grundwasser vor Ableitung entsprechend pflanzen mit einem Gesamt-Flächenanteil von 30 %. Die Mindestbreite der Hecken beträgt zu reinigen. Um Baustellenverzögerungen zu vermeiden, wird empfohlen, eine entsprechende 2 12 Meter, pro Quadratmeter Pflanzfläche ist mindestens 1 Gehölz zu verwenden. Die Reinigungseinheit bereits im Zuge der Planung zu konzipieren und auf Abruf vorzuhalten. Heckenpflanzung enthält mindestens 10 % Bäume Qualitätsstufe Hochstamm, 4 mal verpflanzt, Stammumfang 20-25 cm, 10 % Bäume, Qualitätsstufe Heister und 80 % Verfahrensvermerke Sträucher 5.7 Die Ortsrandeingrünung ist als naturnahe Baum-/ Strauchpflanzung auszuführen mit einer Der Gemeinderat hat in der Sitzung vom ...... die Aufstellung des Bebauungspl anes Mindestbreite von 5,0 M. Alle 10 - 15 M ist ein grosskroniger Laubbaum zu verwenden. beschlossen. Der Aufstellungsbeschluss wurde am ...... ortsüblich bekanntgemacht. 5.8 Folgende Gehölze werden für die naturnahen Pflanzungen innerhalb des Sportgeländes, Der Entwurf des Bebauungsplanes mit Begründung in der Fassung vom ...... wurde der Ortsrandeingrünung und der Ausgleichsflächen festgesetzt: gem. § 3 Abs. 2 BauGB in der Zeit vom ...... bis ...... öffentlich ausgelegt. Mit Grosskronige Laubbäume: Beschluss des Gemeinderates vom ...... wurde der Bebauungsplan in der Fassung vom A 2 - Spitz-Ahorn (Acer platanoides) ...... als Satzung beschlossen. - Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) - Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) Erdweg, den ...... - Esche (Fraxinus excelsior) - Stiel-Eiche (Quercus robur) 3 - Vogel-Kirsche (Prunus avium) Reindl, 1. Bürgermeister 1 - Silber-Weide (Salix alba) - Winter-Linde (Tilia cordata) Der Satzungsbeschluss wurde am ...... gem. § 10 BauGB ortsüblich bekanntgemacht. Der Bebauungsplan ist damit in Kraft getreten. Kleinkronige Laubbäume Der Bebauungsplan mit Begründung wird seit diesem Tag zu den üblichen Dienststunden im - Feld-Ahorn (Acer campestre) Rathaus Erdweg zu Jedermanns Einsicht bereit gehalten. Über den Inhalt wird auf Verlangen - Haunbuche (Carpinus betulus) Auskunft gegeben. Auf die Rechtsfolgen des § 44 Abs. 3 Satz 1 und 2, sowie des Abs. 4 und des - Trauben-Kirsche (Prunus padus) § 215 Abs. 1 BauGB ist hingewiesen worden. - Vogelbeere (Sorbus aucuparia) - Mehlbeere (Sorbus aria) Erdweg, den ......

2 LEGENDE Reindl, 1. Bürgermeister A. Für die zeichnerischen Festsetzungen

Fläche für Sport- und Spielanlagen öffentliche Grünfläche: Ortsrandeingrünung

Parkfläche für BEBAUUNGSPLAN 1 die Sportanlagen Grenze des räumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplans Abgrenzung unterschiedlicher Nutzung A 2 NR. 55 SPORT- UND öffentliche Verkehrsfläche

Bereich für Sportflächen: zulässig: Fussballfelder (kein Hauptspielfeld), 1 Beachvolleyball-Platz, Basketballfeld, Laufbahn Fläche für FREIZEITGELÄNDE Bahnanlagen Bereich für Sportflächen: zulässig: Fussballfelder (kein Hauptspielfeld), 2 Beachvolleyball-Platz, Basketballfeld, Laufbahn, GEMEINDE ERDWEG Tennisplätze Unterführung unter der Bahnanlage Bereich für Sportflächen: zulässig: Fussballfelder (auch Hauptspielfeld), LANDKREIS DACHAU 3 Beachvolleyball-Platz, Basketballfeld, Laufbahn, Tennisplätze Regenrückhaltebecken Abb.: Rechtsgültiger Bebauungsplan zur neuen Lage der Sportflächen in Erdweg (Stand 2010) Bereich für Sportflächen: zulässig: Fussballfelder (auch Hauptspielfeld), 4 Beachvolleyball-Platz, Basketballfeld, Laufbahn, LAGEPLAN 1:1000 Tennisplätze, Sommerstockbahnen B. Für die zeichnerischen Hinweise Bereich für Gebäude und Sportflächen Flurstücksnummer, z. B. 633 zulässig: Vereinsheim sowie Sportflächen ENTWURFSVERFASSER gem. separater Festsetzungen PLANUNGSGRUPPE STRASSER+PARTNER GbR Bachlauf mit naturnahem Ufersaum: Flurstücksgrenze ÄUSSERE ROSENHEIMER STR. 25 85 Schilf-/ Hochstaudenflur 83278 TRAUNSTEIN TEL. 0861 / 98987-0 TELEFAX -50 E-MAIL [email protected] Bachlauf Hochwassergefährdeter Bereich (HQ 100) Umgrenzung von Flächen für Maßnahmen A 1 zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung 08033 H\Projekte Stadtcad\BP Sportplatz Erdweg\Planung\BPlan Billigung.DWG von Boden,Natur und Landschaft: Bearbeitung: Dipl.-Ing. A. Jurina, Stadtplaner Dipl.-Ing. (FH) P. Rubeck, Landschaftsarchitekt A 2 A1: naturnahe Gehölzpflanzungen Landschaftsschutzgebiet und Schilf-/ Hochstaudenfluren, Glonnaue Geländemodellierung Glonnufer, TRAUNSTEIN, DEN 15.06.2010 Renaturierung Bachlauf, A2: naturnahe Gehölzpflanzungen NORD A: bestehende Ausgleichsfläche Kläranlage SCHULSPORT UND ERGÄNZENDE SPORTLICHE ANGEBOTE

Derzeit nutzen die Schulen einen eigenen Allwet- engagiert einzelne Personen und aktive Mitglieder terplatz und eine Tartanlaufbahn sowie ein Rasen- sind. Grundsätzlich wird das sportliche Angebot in spielfeld. Die Lage der Schulsportflächen muss mit den Ortsteilen als ausreichend eingeschätzt. der Verlegung der Sportflächen neu geplant wer- Für Jugendliche ist ein zentraler Jugendplatz mit den. Um einen reibungslosen Ablauf des Schul- verschiedenen sportlichen Angeboten und Mög- sports zu ermöglichen, sollten die Flächen mög- lichkeiten zum Aufenthalt geplant. Das Areal in Erd- lichst nahe an den Schulen liegen. Zudem müssen weg östlich der Bahn wird als guter Standort ein- die Kinder (v.a. die Grundschüler) die Sportflächen geschätzt, da hier Emissionsprobleme gering sind. sicher erreichen können. Eine räumliche Nähe zum bestehenden Jugendtreff am Bahnhof wird dabei als sinnvoll eingeschätzt. In der kleineren Sporthalle auf dem Schulgelände Die benachbarte Lage ist jedoch nicht zwingend er- finden neben der schulischen Mittagsbetreuung forderlich. auch Sportkurse (z.B. der VHS) statt. Die Hallen werden außerordentlich gut genutzt und sind ein Der Jugendplatz und die Sportflächen müssen wichtiger Bestandteil für die Freizeitnutzung in Erd- räumlich klar gegliedert sein. Den Vereinsmitglie- weg. dern ist wichtig, dass der Verein für die Flächen des Jugendplatzes keine Verantwortung überneh- In den einzelnen Ortschaften werden verschiedene men kann. kleinere sportliche Angebote von den Anwohnern organisiert. In den einzelnen Ortsteilen sind hierfür Bolzplätze vorhanden. Die Auslastung der Flächen verändert sich mit den Jahren, je nachdem, wie

STÄRKEN SCHWÄCHEN

• Vereinssport als starker Motor für eine le- • Emissionskonflikte zwischen Fußball und bendige Gemeinschaft Wohnen auf bestehendem Standort • Breitgefächerte sportliche Angebote durch • Derzeit wenig sportliche Angebote im Be- Vereine und aktive Gruppen im gesamten reich Jugendsport (Inline-Skating, Beach- Gemeindegebiet volleyball, etc.) • Vereinsheim der Fußballabteilung als be- • Keine Erweiterungsmöglichkeiten für Hal- liebter und am Wochenende bei Spielen lensport (einzelne Sportarten weichen auf stark frequentierter Treffpunkt in Erdweg Hallenflächen in Nachbargemeinden aus) • Eigenes Vereinsheim für Fußball, Tennis und Stockschützen in Erdweg vorhanden • Unbebaute Flächen östlich der Bahn bie- ten gute Potentiale zur Neuorganisation der Sportflächen

86 ORGANISIERTER SPORT

ZIELE ZUM THEMENFELD ORGANISIERTER SPORT

• Stärkung des Vereinssports im Hauptort als • Zeitnahe Verlegung der Fußballfelder zur Si- gemeindeübergreifendes Angebot für alle cherung dieser sportlichen Angebote im Ort Ortsteile und Bevölkerungsgruppen • Erhalt von Flächen für sportliche Angebote und • Verlagerung der bestehenden Vereinssportan- Unterstützung von aktiven Gruppen gebote südlich der Jahnstraße auf die Ostseite Ergänzung der sportlichen Angebote für junge der Bahnlinie mit dem Ziel der Schaffung eines • Menschen attraktiven und dauerhaft gesicherten Sportan- gebotes sowie der Möglichkeit einer geeigne- ten Nachnutzung der bestehenden Flächen zur Ergänzung des Wohnraumangebotes • Ausbildung des neuen Sportareals im Hauptort für verschiedene Sportaktivitäten, Ausgestal- tung der Flächen auch als Treffpunkt für alle Bevölkerungsgruppen und als attraktiver Grün- raum

87 PKW-VERKEHR

Die Gemeinde Erdweg liegt mit den Ortsteilen Erd- In Erdweg befinden sich die wichtigsten Versor- weg und Kleinberghofen an der Staatsstraße 2047 gungseinrichtungen wie z.B. Einzelhandel, Verwal- (von Dachau nach Aichach) sowie mit den Ortstei- tung und Gemeinbedarf. Die Pkw- Stellplätze in der len Unterweikertshofen, Welshofen und Erdweg Ortsmitte werden derzeit von den verschiedenen an der Staatsstraße 2054 (von Markt Indersdorf zur Einrichtungen gemeinsam genutzt. Dies gilt vor al- Autobahnzufahrt Sulzemoos der A8). Damit ist der lem für die Stellplätze für die Schule und die Kir- Ort gut an das überregionale Straßennetz angebun- chengemeinde, die auch von Besuchern des Wirts- den. hauses und Rathauses genutzt werden. Der dezentrale Aufbau der Gemeinde mit räumlich Es ist vorgesehen, die Park&Ride Stellplätze am getrennt liegenden Ortschaften führt dazu, dass S-Bahnhof Erdweg auf die nordöstliche Seite der vor allem das eigene Auto für alltägliche Erledigun- Bahnlinie zu verlegen. Im Zuge der Verlagerung gen genutzt wird. In den meisten Ortschaften sind könnte der frei werdende Parkplatz im Bahnhofs- keine Möglichkeiten zum Einkauf vorhanden, so vorfeld als öffentliche Stellplätze für innerörtliche dass für die Versorgung der Hauptort Erdweg oder Angebote genutzt werden. die größeren Kommunen in der Region aufgesucht Es ist ein Ziel der Gemeinde, eine Reduzierung des werden. Menschen ohne eigenes Auto werden in Individualverkehrs zugunsten des öffentlichen Nah- vielen Fällen durch Familie und Nachbarn gefahren. verkehrs anzuregen. Der Ausbau der Bahnlinie zur Auch für den täglichen Arbeitsweg spielt das Auto S-Bahn und die Optimierung des Radwegenetzes eine große Rolle, ein Großteil der Beschäftigten sind hierfür ein wichtiger Schritt. pendelt zum Arbeitsplatz, davon etwa ein Drittel in den Landkreis Dachau und andere Landkreise.

Abb.: Straßennetz der Gemeinde Erdweg und Region (Bayernviewer, Stand 2017)

10000 2000m Maßstab 1:100.000 88 Gedruckt am 01.06.2017 14:27 http://v.bayern.de/LQqGJ © Bayerische Vermessungsverwaltung 2017 MOBILITÄT

ÖFFENTLICHER PERSONENNAHVERKEHR

Die Gemeinde Erdweg liegt an der Bahnlinie in ausreichender Anzahl angeboten werden. Mit Dachau-Altomünster und verfügt über zwei Halte- dem Bau eines Kiosks mit Cafébetrieb im alten La- punkte im Hauptort Erdweg und in Kleinberghofen. gergebäude entsteht ein erstes öffentliches Ange- Mit dem Ausbau und der Elektrifizierung der bot am Platz. Über zwei neue Wege wird das Areal S-Bahn-Linie (S2) verkehren die Züge in den fußläufig an die Hauptstraße angebunden. Die Bus- Hauptverkehrszeiten im Halbstundentakt. Der im haltestelle an der Hauptstraße soll in den zentralen MVV-System eingebundene Busverkehr ergänzt Bereich am Rathaus verlegt werden. die Bahnlinie. Die S-Bahnhaltestelle in Kleinberghofen liegt räum- Um die Anbindung der vom ÖPNV nur wenig ange- lich getrennt von der Ortsmitte, die auf einer Hü- fahrenen Ortsteile zu verbessern, wurde in Erdweg gelkuppe angeordnet ist. Aufgrund der landschaft- für einige Zeit ein ehrenamtlich betriebener Bürger- lichen Lage in direkter Nähe zum Zeitlbachtal sind bus installiert. Wegen geringer Nachfrage wurde am S-Bahnhof Kleinberghofen P&R-Plätze nur in dieser Service jedoch wieder eingestellt. sehr beschränktem Umfang vorhanden. Es fehlen Fahrradabstellplätze in ausreichender Anzahl. Die Mit Abschluss der Bauarbeiten zum barrierefreien Aufenthaltsbereiche am Bahnhof sind wenig attrak- Ausbau der Bahnflächen im Hauptort Erdweg wird tiv ausgebildet. Der S-Bahnhof wird derzeit nicht das Bahnhofsvorfeld derzeit neu gestaltet. Ziel entsprechend seiner Potentiale genutzt. ist es, den Bahnhof als attraktiven Ankunfts- und Umsteigeort und zentralen Teil des Ortes auszubil- den. Neben der großzügigen Anordnung von neuen Bushaltestellen im barrierefreien Standard werden auch Fahrradstellplätze und Park&Ride-Stellplätze

89 FAHRRADMOBILITÄT

Alle größeren Ortsteile im Gemeindegebiet liegen Die Förderung des Radverkehrs als wichtiges Ver- in einem Abstand von maximal 3 km (Luftlinie) zum kehrsmittel ist ein Ziel der Gemeinde. Das Bahn- Hauptort. Trotz der dezentralen Lage befinden sie hofsvorfeld des S-Bahnhaltes Erdweg soll beson- sich damit in einer mit dem Fahrrad gut zu bewäl- ders fahrradfreundlich ausgestaltet werden, damit tigenden Distanz. Fahrradmobilität kann in Erdweg für Pendler das Fahrrad in Kombination mit dem zu einer attraktiven Alternative zum Auto entwi- ÖPNV eine attraktive Alternative zum Auto wird. ckelt werden. Dies bedarf einer ausreichenden Zahl an Fahrrad- abstellplätzen. Ergänzende Angebote wie z.B. ver- Die Gemeinde Erdweg verfügt über ein gutes Rad- schließbare Stellplätze für E-Bikes und Ladestatio- wegenetz, über das alle Ortsteile erreicht werden nen für E-Bikes können zusätzliche Anreize geben. können. Auch die beiden S-Bahnhaltestellen sind an Es ist eine Erweiterung der Abstellflächen für Fahr- das örtliche Radwegenetz angebunden. Alle Haupt- räder und Elektromobilität im Rahmen der Neupla- wege sind gut beschildert und durchgängig in gu- nung des P&R-Platzes geplant. tem Zustand. Da einige Wege keinen gebundenen Belag aufweisen, sind sie bei feuchter Witterung Auch im Hauptort ist eine Verbesserung der Ange- nur eingeschränkt oder mit entsprechendem Fahr- bote für Fahrradfahrer möglich, wie z.B. durch aus- rad nutzbar. Das Radwegenetz wird laufend saniert reichend gute Fahrradständer und Übersichtlichkeit und ergänzt. im Vorfeld von Läden und öffentlichen Einrichtun- gen.

Abb.: Skizze Gesamtort Erdweg, Rad- und Wanderwegenetz (Stand 2017)

90 MOBILITÄT

BARRIEREFREIE WEGE UND PLÄTZE

Im Gemeindegebiet sind bisher nur wenig öffent- Einen weiteren Baustein bildet das Bahnhofsvor- lich nutzbare Flächen barrierefrei ausgebaut. In den feld, das in Folge des Bahnausbaus derzeit umge- meisten Ortschaften, die auf den Hügelkuppen an- baut wird. Im Zuge dieser Arbeiten werden auch gesiedelt sind, weisen Wege zum Teil Steigungen vorhandene Bushaltestellen neu gestaltet. auf, die einen barrierefreie Ausbau erschweren. Weitere wichtige Anlaufstellen im Ort sind das Rat- Der Hauptort Erdweg als funktionales Zentrum haus, der Schulbereich und die Kirche mit angren- wird von vielen Menschen täglich aufgesucht. Hier zenden Gemeinbedarfsangeboten. Der Straßenzug sind wichtige Angebote des täglichen Lebens und der Hauptstraße sollte im Umgriff der vorhandenen Treffpunkte vorhanden. Deshalb sollen hier auch Einzelhandelsangebote barrierefrei ausgebildet ergänzender Wohnraum im barrierefreien Standard werden. Hier ist auch eine Verbesserung der Que- sowie weitere Wohnraumangebote wie betreutes rungsmöglichkeiten über die Straße und eine norm- Wohnen schwerpunktmäßig angesiedelt werden. gerechte blendfreie Ausleuchtung der Flächen zu berücksichtigen. In den zentralen Bereichen sollte Demnach ist der barrierefreie Ausbau der zentralen eine einfache und schnell erfassbare Orientierung Ortsbereiche und der öffentlich nutzbaren Flächen, möglich sein. besonders wichtig und sollte aktiv umgesetzt wer- den. Öffentliche Flächen in Wohngebieten können im Rahmen anstehender Baumaßnahmen oder Kanal- Mit der Sanierung des Wirtshauses am Erdweg sanierungen im barrierefreien Standard ausgeführt wurde bereits ein erster zentral gelegener Bereich werden. barrierefrei ausgebildet.

Abb.: Skizze Hauptort Erdweg zum vorrangigen barrierefreien Ausbau der Flächen (Stand 2017)

91 STÄRKEN SCHWÄCHEN

• Verkehrsanbindung an die Metropolregion • Dezentraler Aufbau der Gemeinde über Straßen und Bahn • Starke Ausrichtung auf das eigene Auto • Zwei S-Bahnhöfe im Gemeindegebiet zur Erledigung der täglichen Besorgungen • Anbindung von Erdweg an das Münchner • Geringer baulicher Standard zum barriere- S-Bahnnetz mit halbstündiger Taktung in freien Ausbau von Straßen und Plätzen den Hauptverkehrszeiten • Starke Topographie in den Ortschaften • Barrierefreier Ausbau das S-Bahnhofs macht den barrierefreien Ausbau vieler Erdweg, Umbau Vorfeld in Umsetzung Wegestrecken schwierig • Freie Flächen in Bahnhofsnähe in Erdweg • Geringe städtebauliche Einbindung des ermöglichen die Ausbildung eines attrak- Bahnhofs Kleinberghofen an den Ort tiven Umsteigepunktes • Vernetzung der Ortsteile durch ein attrak- tives Radwegenetz • Gute Vernetzung (Gemeinschaft) inner- halb der Bevölkerung führt zu unkompli- zierten Lösungen für Fahrdienste in Fami- lie und Nachbarschaft • Kurze Wege durch gebündelte Gemeinbe- darfs- und Nahversorgungsangebote

92 MOBILITÄT

ZIELE ZUM THEMENFELD MOBILITÄT

• Umbau des Bahnhofsvorfelds Erdweg als at- biet mit Schwerpunkt auf die zentralen Berei- traktiv gestalteter und barrierefreier Bahnhofs- che im Hauptort Erdweg bereich für alle Verkehrsteilnehmer und Bevöl- Förderung einer gleichberechtigten und part- kerungsgruppen und als Teil der Ortsmitte • nerschaftlichen Verkehrsführung für alle Ver- • Ausbildung des Bahnhofsumfelds Kleinbergho- kehrsteilnehmer, z.B. durch Reduzierung der fen als attraktive Ankunfts- und Umsteigepunk- Fahrgeschwindigkeit in zentralen Bereichen te, Verbesserung der fußläufigen Anbindungen und in Wohngebieten, der Ausbildung von fuß- und der Aufenthaltsqualität, Ergänzung der gänger- und fahrradfreundlichen Straßen und Stellplatzsituation der Verbesserung von Querungen für Fußgän- ger • Förderung von Elektromobilität Stärkung der Fahrradmobilität im gesamten Stärkung der Angebote für Fahrradfahrer an • • Gemeindegebiet, z.B. durch Erhalt und Ergän- den Bahnhöfen zung des vorhandenen attraktiven Radwege- • Stärkung der Mobilität ohne eigenes Auto zur netzes, der Erweiterung der Angebote für Rad- Vernetzung der einzelnen Ortsteile unterein- fahrer (z.B. Abstellplätze, Service für E-Bike) ander und zur Verbesserung der Anbindung an oder der Ausbildung von Radschutzstreifen den Hauptort und an die S-Bahnhöfe entlang von Fahrbahnen • Barrierefreier Ausbau der Fußwege im Ortsge- • Prüfung der Erfordernis für ergänzende Mobi- litätskonzepte, wie z.B. Car-sharing, Rufbus, Bürgerbus oder Ruftaxi zur besseren Vernet- zung der Ortschaften untereinander sowie der Anbindung an den Hauptort und an die S-Bahnhöfe. Bei Bedarf Wiedereinführung des vorhandenen Bürgerbusses oder Etablierung anderen Möglichkeiten der Vernetzung, unter Umständen in Zusammenarbeit mit den Nach- barkommunen.

93 VORLIEGENDE PLANUNGEN ZUM UMGANG MIT DER LANDSCHAFT

Die Gemeinde Erdweg liegt im Landschaftsraum Landschaftliche Vorbehaltsgebiete „Donau--Hügelland“, das durch ein engma- Das Donau-Isar-Hügelland wird räumlich in meh- schiges Talnetz in eine Vielzahl von Höhenzügen rere landschaftliche Vorbehaltsgebiete unterteilt. und Hügeln gegliedert wird. Typisch ist dabei die In diesen Gebieten soll die Leistungsfähigkeit des Tal-Asymmetrie, d.h. steilere süd-westgerichte- Naturhaushaltes gesichert oder wiederhergestellt, te sowie flachere ost-nordgerichtete Hänge. Der die Eigenart des Landschaftsbildes bewahrt und Landschaftstyp des Donau-Isar-Hügellands wird die Erholungseignung der Landschaft erhalten oder demnach als gehölz- bzw. waldreiche ackergepräg- verbessert werden. Im Gemeindegebiet zählen te Kulturlandschaft beschrieben. dazu die „nördlichen Seitentäler der Glonn“, die Die abwechslungsreiche Topographie führt zu ei- „Glonnaue“ und das „Gewässersystem südlich der nem kleinteiligen Landschaftsbild, das nach wie Glonn. vor ländlich geprägt ist. Auch die aufgelockerten Siedlungsstrukturen bestimmen in weiten Teilen Gewässer das Landschaftsbild. Die typische Nutzungsvertei- Der Aufbau des Gewässernetzes im Tertiären lung mit Wäldern auf den Höhenzügen, Ackerbau Hügelland weist klassischer Weise einen Nord- auf den flacheren Hängen und Grünland in den Tal- Süd-Verlauf der kleineren Bäche (Stumpfenbach, lagen ist in seinen Grundzügen erhalten geblieben. Zeitlbach, Klausenbach) und einen Südwest-Nord- Der attraktive und kleinteilig gegliederte Land- Ost-Verlauf der größeren Gewässer (Glonn) auf. schaftsraum stellt eine Charakteristik von Erdweg Das ursprünglich stark mäandrierende Gewässer, dar. Diese Besonderheit der Landschaft zu erhalten mit ausgeprägten Auwäldern und reich strukturier- und weiter zu entwickeln ist ein zentrales Anliegen ten Ufern wurde in den Jahren 1921 bis 1924 im der Gemeinde. Dies wird in kommunalen und über- Zuge von Hochwasserschutzmaßnahmen und zur regionalen Planungen definiert. Gewinnung von landwirtschaftlich nutzbaren Flä- chen nahezu vollständig begradigt. Ziele aus dem Regionalplan Die Glonn stellt als zentrales Fließgewässer eine Als landschaftliches Leitbild für die strukturarmen regional bedeutsame Vernetzungsachse und nach Teile des Donau-Isar-Hügellandes soll die Verbes- der den wertvollsten Fließgewässer-Le- serung der Erholungsnutzung, v.a. in der Nähe grö- bensraum im Landkreis dar. Bereits seit 1974 sind ßerer Siedlungen, dienen. Unter anderem entlang daher weite Teile des Glonntals als Landschafts- der Glonn soll eine auentypische Vegetation er- schutzgebiet ausgewiesen. halten bzw. geschaffen werden. Das ackerbaulich genutzte Hügelland soll zum Schwerpunktgebiet des Erosionsschutzes und des dezentralen Wasser- rückhaltes entwickelt werden.

Abb.: Naturräumliche Gliederung, „Zwischen Dorf und Metropole“, Grontmij Raum & Umwelt München, Stand 2012

94 Happach

Schluttenberg

Stumpfenbach NAHERHOLUNG / LANDSCHAFT

Stumpfenbach

Zeitlbach

Zeitlbach Kleinberghofen Stumpfenbach

Langengern Hof Brand

Gewässerentwicklungskonzept (GEK) Daneben sind auch die Entwicklung kleinräumiger Landschaftsstrukturen sowie von flächigen, linea- Für alle im Gemeindegebiet gelegenen Gewäs- Eisenhofen ren und punktuellen Gehölzelementen wichtig um ser, Bäche und Gräben wurde ein Gewässerent- das landschaftliche Leitbild zu erhalten. wicklungskonzept mit Gewässerstrukturkartierung (GSK) erarbeitet. Ziel ist es, unter Beachtung eines Wälder nachhaltigen Hochwasserschutzes, den „guten“ naturnahen Zustand der Gewässer und ihrer Auen In der Waldfunktionskarte Dachau sind einige Wäl- Petersberg zu erhalten bzw. wiederherzustellen. der bzw. Waldteile mit besonderer Bedeutung für Guggenberg die Gesamtökologie bzw. das Landschaftsbild be- Arten- und Biotopschutzprogramm (ABSP) stimmt. Dies sind u.a. der Wald südlich von Hap- pach, die Waldteile südlich von Kleinberghofen-Ost Das Arten- und Biotopschutzprogramm zeigt die und der Wald westlich von Kleinberghofen, mehre- Unterweikertshofen vordringlichen Maßnahmen zum Erhalt der heimi- re Waldteile bei Langengern, Unterweikertshofen, schen Artenvielfalt und ihrer Lebensräume auf. Oberhandenzhofen, Bogenried und Altstetten, der Erdweg Im intensiv ackerbaulich genutzten Tertiärhügel- Wald zwischen Erdweg und Großberghofen-Sied- land soll der Anteil naturnaher Flächen erhöht wer- lung und der Wald im Glonntal an der östlichen Ge- den. Aus diesem Grund ist der Erhalt, die Erweite- meindegrenze. Großberghofen- rungSiedlung und Renaturierung sowie das Vernetzen der Fließgewässer und Feuchtlebensräume von großer Happach

Bedeutung. Schluttenberg

Walkertshofen Großberghofen

Stumpfenbach

Stumpfenbach

Zeitlbach Oberhandenzhofen Welshofen

Zeitlbach Kleinberghofen Stumpfenbach

Langengern Hof Brand

Eisenhofen

Altstetten Kappelhof Petersberg Legende Guggenberg

Nördliche Seitentäler der Glonn

Unterweikertshofen Bogenried Glonnaue Erdweg Gewässersysteme südl. der Glonn

Landschaftsschutzgebiet Großberghofen- Siedlung

Überschwemmungsgebiet

Walkertshofen Großberghofen

Oberhandenzhofen Welshofen

SULZEMOOS

ISEK GEMEINDE ERDWEG - Analyse Themenkarte Landschaftsräume Abb.: Übersichtkarte der Landschafträume im Gemeindegebiet M 1 : 20.000 Altstetten Kappelhof Legende

Planungsbüro Skorka, Büro stadt-raum-planung Nördliche Seitentäler der Glonn95 Bogenried Glonnaue

Gewässersysteme südl. der Glonn

Landschaftsschutzgebiet

Überschwemmungsgebiet

SULZEMOOS

ISEK GEMEINDE ERDWEG - Analyse Themenkarte Landschaftsräume

M 1 : 20.000

Planungsbüro Skorka, Büro stadt-raum-planung FREIZEITANGEBOTE IN ERDWEG

Die schöne landschaftliche Lage ist ein zentraler Wanderwege Baustein für Erholungs- und Freizeitangebote. Vor Im Gemeindegebiet gibt es neben dem Sonnen- allem an Wochenenden sind viele Tagesgäste als weg, der an mehreren Stationen über Projekte zu Erholungssuchende in Erdweg unterwegs. Davon erneuerbaren Energien informiert, auch einen me- profitieren auch die verschiedenen Gasthäuser in ditativen Wanderweg. Dieser verläuft zwischen den Ortsteilen, die als attraktive Anlaufpunkte für Altomünster und Erdweg (ca. 9 km) und lädt zum Besucher dienen. Tourismus, der über den Ta- „In-sich-gehen“ ein. Auch der Skulpturenweg „Mit gesbesuch hinaus geht, ist in Erdweg nicht vorhan- Leidenschaft Mensch sein“, der durch den Pe- den und wird auch nicht angestrebt. tersbergwald führt, soll den Betrachter aus dem Der Landkreis Dachau erarbeitet derzeit mit dem Alltag herausführen und zum Innehalten einladen. Regionalentwicklungsverein „Dachau AGIL“ ein touristisches Gesamtkonzept. Das Tourismusbüro Anlaufpunkte für Erholungssuchende des Landkreises ist auch für Gemeinde Erdweg In Verbindung mit einer Radtour oder einer Wan- zuständig und verweist auf der Homepage auf Se- derung kann man u.a. das Heckenlabyrinth in Un- henswürdigkeiten und Aktivitäten in Erdweg. Erd- terweikertshofen besuchen, das nach dem Vorbild weg ist Mitglied in diesem Verein und wirkt an den der Irrgärten aus geschnittenen Hecken errichtet Konzepten aktiv mit. So wird z.B. der meditative wurde. Wanderweg als ein Projekt von „Dachau AGIL“ Im aufwändig sanierten Wirtshaus am Erdweg fin- durch verschiedene Gruppen in Erdweg ausgestal- den neben privaten Feiern auch zahlreiche Vereins-, tet. Gemeinde- und kulturelle Veranstaltungen statt. Der Kulturverein trägt wesentlich zur Belebung des Radwege Wirtshauses bei. Im näheren Umkreis zum Gemeindegebiet verlau- fen verschiedene überregionale Radwege. Im Nord- Die Kirche Petersberg stellt einen besonderen kul- westen verläuft der Paartalradweg, im Nordosten turellen Anziehungspunkt im Gemeinde gebiet dar. der Amper-Altmühl-Radweg und im Süden der Am- Das kulturelle Angebot wird durch das Hutter-Mu- mer-Amper-Radweg. Über das gut ausgebaute und seum in Großberghofen ergänzt, das interessante ausgeschilderte Radwegenetz ist Erdweg an diese Informationen zur Geschichte der Region und der überregionalen Radfahrrouten angebunden. Gemeinde Erdweg bietet. Das Museum gehört der Der überörtliche Radweg „7-Klöster-Weg“ führt Gemeinde und ist jeden zweiten Sonntag im Monat von Altomünster, Markt Indersdorf und Odelzhau- geöffnet. Neben verschiedenen Aktivitäten für Kin- sen auch nach Petersberg. Entlang des Radwegs der und Jugendliche gibt es im Erdgeschoss auch werden der historische Hintergrund, der Bezug zur eine Begegnungsstätte für Senioren, die unabhän- Kunstgeschichte und zum geistlichen Leben an je- gig vom Museum genutzt wird. dem Klosterstandort dargestellt.

STÄRKEN SCHWÄCHEN

• Hochwertige Natur- und Kulturlandschaft • Angebote werden noch nicht ausreichend mit zusammenhängenden Landschafts- beworben (Internet, Flyer etc.) strukturen • Veränderungen in der Landwirtschaft ber- • Idyllische Lage der einzelnen Ortschaften gen das Risiko neuer großflächiger Anbau- in der Landschaft methoden und damit Veränderungen für die kleinteilig strukturierte Kulturlandschaft • Gutes Radwegenetz und verschiedene Wanderwege mit attraktiven Anlaufpunk- • Der hohe Druck auf den Immobilienmarkt ten kann zu Zersiedelung und Verlust land- schaftlicher Qualitäten führen • Attraktive Angebote für Gäste (kulturelle Angebote, Gasthäuser mit Biergärten, etc.)

96 NAHERHOLUNG / LANDSCHAFT

ZIELE ZUM THEMENFELD NAHERHOLUNG / LANDSCHAFT

• Erhalt der schöne landschaftliche Lage. Insbe- • Ausrichtung bestehender und neuer Touris- sondere soll ein Zusammenwachsen der Orts- musangebot auf Tagestourismus, eine grund- teile vermieden werden, um das ortsprägende sätzliche Ausweitung des Tourismus für Ur- Bild der einzelnen Orte zu erhalten. laubsreisende wird nicht angestrebt. • Erhalt und Weiterentwicklung der Glonn und • Berücksichtigung der vorhandenen Gewäs- der Seitenbäche als wichtiger und den Ort serentwicklungspläne bei allen Planungen zur prägender Landschaftsraum mit hohem ökolo- Ortsentwicklung, langfristiger Erhalt und Aus- gischen Wert bau sowie Pflege der vorhandenen ökologisch hochwertigen Landschaftsräume und Flächen Die Vernetzung der kleinräumigen Land- • im Gemeindegebiet. Stärkung der Wahrnehm- schaftselemente im Gemeindegebiet und mit barkeit der attraktiven Landschaftsräume Landschaftsräumen in der Region soll erhalten durch die Schaffung gezielter Blicke (z.B. an und gestärkt werden. der Mühle im Hauptort) und der Anordnung • Stärkere Präsentation der örtlichen Sehens- von Ruheplätzen an schönen Naturräumen würdigkeiten, Wegerouten und Angebote auf (z.B. im Rahmen der Konzepte zum Sportare- der Homepage der Gemeinde und in den übli- al). chen Medien

97