Dezember 2013

Eine Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

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© Infratest dimap, Moosdorfstraße 7-9, 12435 Berlin

Inhaltsverzeichnis

Untersuchungsanlage ...... 1

Zusammenfassung ...... 2

Koalitionsvertrag: Mehrheit findet SPD-Mitgliederentscheid richtig...... 3

Zwei Drittel für stärkere Beteiligung von Parteimitgliedern ...... 4

Positives Echo für Vereinbarungen des Koalitionsvertrags ...... 5

Jeder Zweite sieht Belastung künftiger Generationen durch Rentenbeschlüsse ...... 7

Große Koalition: Zwei Drittel wollen Gabriel im Kabinett sehen ...... 8

Ressortverteilung: Bürger wünschen sich CDU-geführtes Finanzministerium10

Politikerbewertung: Gabriel und Gysi legen deutlich zu ...... 12

Sonntagsfrage: Politische Stimmung wenig verändert ...... 14

FDP: Jeder Zweite glaubt an Neuanfang mit Lindner ...... 16

Einschätzung der wirtschaftliche Lage so gut wie noch nie ...... 17

Niedrige Zinsen bereiten vielen Bürgern Sorgen ...... 19

ARD – DeutschlandTREND Dezember 2013

Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und DIE WELT

Untersuchungsanlage ______

Grundgesamtheit Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren

Stichprobe Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame (Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 70:30)

WDR-Autor Jörg Schönenborn: 0221 220-1800 WDR-Redakteur Ingmar Cario: 0221 220-1800

Wissenschaftliche Betreuung / Durchführung infratest dimap Heiko Gothe: 030 53322-116

Erhebungsverfahren Computergestützte Telefoninterviews (CATI)

Fallzahl 1.003 Befragte Sonntagsfrage: 1.523 Befragte

Erhebungszeitraum 02. bis 03. Dezember 2013 Sonntagsfrage: 02. bis 04. Dezember 2013 Sonntagsfrage: 02. bis 03. April 2013 Fehlertoleranz 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent

Durchführendes Institut: infratest dimap Ihre Ansprechpartner: Richard Hilmer: 030 53322-113 Reinhard Schlinkert: 0228 32969-3

ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____1

Zusammenfassung Die SPD-Mitglieder können in diesen Tagen über den von CDU, CSU und SPD ausgehandelten Koalitionsvertrag abstimmen - ein Novum in der politischen Geschichte der Bundesrepublik. Bei der Bevölkerung findet dieser Weg der politischen Willensbildung mehrheitlich Unterstützung: 55 Prozent aller Wahlberechtigten finden das Mitgliedervotum richtig. 41 Prozent lehnen das Verfahren ab. Noch deutlicher fällt mit 73 Prozent die Befürwortung des Mitgliedervotums bei den SPD-Anhängern aus. Der Gedanke, Parteimitglieder generell öfter per Urwahl an grundlegenden politischen Entscheidungen zu beteiligen, findet breite Zustimmung (69 Prozent). Die wichtigsten Punkte der Koalitionsvereinbarung werden von der Bevölkerung in hohem Maße unterstützt. Nach 45 Berufsjahren ohne Abschläge mit 63 Jahren in Rente gehen zu können halten 84 Prozent für den richtigen Weg. Mit 81 Prozent Zustimmung fällt die Unterstützung der Verbesserungen der Mütterrenten kaum geringer aus. Ähnliches gilt für einen flächendeckenden Mindestlohn von 8,50 Euro ab dem Jahr 2017 (78 Prozent). Die PKW-Maut für ausländische Fahrzeuge wird von knapp zwei Dritteln (63 Prozent) begrüßt. Eher umstritten ist die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft, die 54 Prozent für eine gute Sache halten, 42 Prozent hingegen für einen Irrweg. Der SPD-Vorsitzende Gabriel geht gestärkt aus den Koalitionsverhandlungen hervor: Aufgrund eines deutlichen Ansehensgewinns sind derzeit 51 Prozent (+7 Punkte im Vergleich zu Oktober) mit seiner politischen Arbeit zufrieden - sein zweitbester Wert im ARD-DeutschlandTREND. Die personelle Besetzung der Ministerien steht zwar noch nicht fest, aber die Bürger haben ihre Favoriten: Jeweils rund sieben von zehn sind der Meinung, dass der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble (73 Prozent) und die Sozialdemokraten Frank- Walter Steinmeier (70 Prozent) und (66 Prozent) ein Ministeramt übernehmen sollten. Unter den derzeit gehandelten Namen sind aber auch einige, die als Kabinettsmitglieder umstritten sind. Dies gilt etwa für die CSU-Minister (40:49 Prozent) und Hans-Peter Friedrich (32:40 Prozent), sowie für die SPD- Generalsekretärin Andrea Nahles (37:49 Prozent). Auf deutliche Ablehnung stößt der jetzige Kanzleramtsminister (25:52 Prozent). Mit Blick auf die Verteilung der Ressorts, plädieren klare Mehrheiten dafür, das Finanz- (60 Prozent) und das Wirtschafts- ministerium (48 Prozent) an die CDU zu vergeben. Das Arbeitsministerium (55 Prozent) und das Außenamt (52 Prozent) wollen die Bürger in SPD-Verantwortung legen. Die politische Stimmung hat sich in den Wochen der Koalitionsverhandlungen nur wenig verändert. Die Union würde derzeit 43 Prozent der Stimmen erreichen (+1 im Vergleich zu Anfang November), die SPD 25 Prozent (-1). Der Wähleranteil von Grünen (10 Prozent), Linke (9 Prozent), AfD (4 Prozent) und FDP (3 Prozent) sind unverändert. Als außerparlamentarische Opposition hat die FDP es schwerer, öffentlich wahrgenommen zu werden. Sechs von zehn (59 Prozent) würden es jedoch bedauern, wenn die FDP keine Rolle mehr in der deutschen Politik spielen würde. Dass ihr mit dem Nordrhein-Westfalen als neuem Parteivorsitzenden ein Neuanfang gelingen wird, glaubt immerhin jeder Zweite (51 Prozent). Eine breitere inhaltliche Profilierung als bisher scheint aus Sicht der Bürger hingegen schwierig: Nur 28 Prozent stimmen der Auffassung zu, dass sie als einzige politische Kraft für liberale Inhalte steht. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des ARD-DeutschlandTREND Dezember 2013, den infratest dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT erstellt hat.

ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____2

Koalitionsvertrag: Mehrheit findet SPD-Mitgliederentscheid richtig

In diesen Tagen ereignet sich ein Novum in der politischen Geschichte der Bundesrepublik. Zum ersten Mal entscheidet das Votum aller Mitglieder einer Partei, über Annahme oder Ablehnung eines Koalitionsvertrags. Die rund 475.000 SPD-Mitglieder erhalten derzeit den von Union und Sozialdemokraten ausgehandelten Vertragstext zugeschickt und können per Briefwahl abstimmen. Bei der Bevölkerung findet dieser Weg der politischen Willensbildung mehrheitlich Unterstützung: 55 Prozent aller Wahlberechtigten finden das Mitgliedervotum richtig. 41 Prozent lehnen das Verfahren ab.

ARD-DeutschlandTREND: Dezember 2013 Große Koalition: SPD-Mitgliederentscheid zum Koalitionsvertrag

Gesamt Unions-Anhänger SPD-Anhänger 73

61 55

41 35

25

Finde ich richtig Finde ich nicht richtig

Frage: Über den Koalitionsvertrag entscheiden bei der CDU ein kleiner Parteitag, bei der CSU der Parteivorstand und die Abgeordneten, bei der SPD alle Mitglieder. Finden Sie es richtig, dass alle Mitglieder der SPD darüber entscheiden dürfen oder finden Sie das nicht richtig?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Noch deutlich stärker fällt die Befürwortung des Mitgliederentscheids mit 73 Prozent bei den SPD-Anhängern aus. Die Anhänger der Union halten hingegen zu 61 Prozent das Vorgehen der SPD für falsch.

ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____3

Zwei Drittel für stärkere Beteiligung von Parteimitgliedern

Unabhängig von dem aktuell laufenden Mitgliederentscheid der SPD stößt der Gedanke, Parteimitglieder generell öfter per Urwahl an grundlegenden politischen Entscheidungen zu beteiligen, auf breite Zustimmung. Sieben von zehn Bundesbürgern (69 Prozent) halten die Beteiligung der Parteibasis für eine gute Sache. Knapp jeder Dritte (29 Prozent) sieht darin kein geeignetes Instrument der politischen Willensbildung.

ARD-DeutschlandTREND: Dezember 2013 Parteimitglieder an politischen Entscheidungen zukünftig stärker beteiligen?

Ja Nein

Gesamt 69 29

SPD-Anhänger 81 17

Grüne-Anhänger 76 19

Linke-Anhänger 74 25

CDU/CSU-Anhänger 52 46

Frage: Sollten Parteimitglieder generell öfter auf diese Weise an grundlegenden politischen Entscheidungen beteiligt werden oder sollten sie das nicht?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

In den Anhängerschaften von SPD, Grünen und Linken befürworten große Mehrheiten eine stärkere Mitwirkung der Parteimitglieder. Und selbst in Reihen der Union verfügen die Befürworter über eine knappe Mehrheit (52 Prozent).

ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____4

Positives Echo für Vereinbarungen des Koalitionsvertrags

Der zwischen den beiden Unionsparteien und der SPD ausgehandelte Koalitionsvertrag beinhaltet eine Reihe von Beschlüssen in unterschiedlichen Politikbereichen. Einige dieser geplanten Maßnahmen wurden von den Oppositionsparteien und den Wirtschaftsverbänden bereits deutlich kritisiert. Die wichtigsten Punkte der Koalitionsvereinbarung werden indes von der Bevölkerung in hohem Maße unterstützt. Den größten Zuspruch findet die Regelung, nach 45 Berufsjahren ohne Abschläge mit 63 Jahren in Rente gehen zu können. Gut vier Fünftel (84 Prozent) halten dies für den richtigen Weg. Mit 81 Prozent Zustimmung fällt die Unterstützung der Rentenverbesserungen für Mütter von vor 1992 geborenen Kindern kaum geringer aus. Auch der flächendeckende Mindestlohn von 8,50 Euro ab dem Jahr 2017 erfährt mit 78 Prozent ein sehr hohes Maß an Zustimmung.

ARD-DeutschlandTREND: Dezember 2013 Große Koalition: Bewertung wichtiger Vorhaben Richtiger Weg Falscher Weg

Rente mit 63 nach 45 84 15 Berufsjahren

Mütterrente 81 13

Flächendeckender 78 20 Mindestlohn ab 2017

PKW-Maut für Ausländer 63 36

Doppelte Staatsbürgerschaft 54 42

Frage: Ich nenne Ihnen jetzt einige Maßnahmen, die Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag beschlossen haben. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie diese Maßnahmen für den richtigen oder den falschen Weg halten.

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Die Zustimmung zur Einführung einer PKW-Maut fällt zwar nicht ganz so groß aus, die Autobahngebühr für ausländische Fahrzeuge wird aber immer noch von einer knappen Zwei-Drittel-Mehrheit (63 Prozent) begrüßt. Eher umstritten ist die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft, die 54 Prozent für eine gute Sache halten, 42 Prozent hingegen für einen Irrweg.

ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____5

Die Anhänger der Union auf der einen und die der SPD auf der anderen Seite sind sich mit Blick auf die beiden Neuerungen im Rentensystem praktisch einig. Sie werden von beiden Seiten mit Mehrheiten von jeweils gut 80 Prozent als richtig erachtet. Den Mindestlohn befürworten 90 Prozent der SPD-Anhänger und auch 69 Prozent der Unions-Anhänger.

ARD-DeutschlandTREND: Dezember 2013 Große Koalition: Bewertung wichtiger Vorhaben nach Anhängern Richtiger Weg Falscher Weg

85 14 Rente mit 63 nach 45 Berufsjahren 84 15

86 10 Unions-Anhänger Mütterrente SPD-Anhänger 81 15

69 29 Flächendeckender Mindestlohn ab 2017 90 9

74 26 PKW-Maut für Ausländer 48 49

48 48 Doppelte Staatsbürgerschaft 67 31

Frage: Ich nenne Ihnen jetzt einige Maßnahmen, die Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag beschlossen haben. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie diese Maßnahmen für den richtigen oder den falschen Weg halten.

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Bei den Themen PKW-Maut und doppelte Staatsbürgerschaft fallen die Voten der beiden Parteilager recht unterschiedlich aus. Die Autobahngebühr findet die Unterstützung von drei Viertel der Unionswähler, ist aber bei den Parteigängern der SPD sehr umstritten (48:49 Prozent). Eine umgekehrte Verteilung findet sich bei der doppelten Staatsbürgerschaft, die 67 Prozent der SPD-Wähler für den richtigen Weg halten, die aber die Unions-Anhänger mit 48 zu 48 Prozent kontrovers bewerten.

ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____6

Jeder Zweite sieht Belastung künftiger Generationen durch Rentenbeschlüsse

Auch wenn die im Koalitionsvertrag enthaltenen Beschlüsse zur Rentenpolitik von großen Mehrheiten befürwortet werden, stimmt die Mehrzahl der Bevölkerung (52 Prozent) der von verschiedenen Seiten geäußerten Kritik zu, dass die vereinbarten Maßnahmen künftige Generationen zu sehr belasten würden. Vier von zehn (38 Prozent) lassen den Vorwurf allerdings nicht gelten.

ARD-DeutschlandTREND: Dezember 2013 Große Koalition: Koalitionsvertrag - Vorwurf großer Belastung der künftigen Generationen berechtigt?

Ja Nein

Gesamt 52 38

18-29 Jahre 64 27

30-44 Jahre 51 39

45-59 Jahre 49 40

60 und mehr Jahre 49 42

Frage: Manche kritisieren den Koalitionsvertrag, weil er Ihrer Ansicht nach wegen der darin enthaltenen Rentenbeschlüsse die künftigen Generationen zu sehr belaste. Finden Sie diesen Vorwurf berechtigt oder nicht?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent Fehlende Werte zu 100%: Spontan: kann ich nicht beurteilen / weiß nicht / keine Angabe

In der Altersgruppe bis 29 Jahren fällt die Kritik an den Rentenbeschlüssen besonders deutlich aus.

ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____7

Große Koalition: Zwei Drittel wollen Gabriel im Kabinett sehen

Die drei Parteivorsitzenden von CDU, CSU und SPD haben sich darauf verständigt, die inhaltlichen Zuschnitte der Ministerien und deren personelle Besetzung erst nach dem SPD-Mitgliedervotum bekannt zu geben. In der Großen Koalition ist zum jetzigen Zeitpunkt demnach nur ein Posten definitiv vergeben: als Bundeskanzlerin. Ob der SPD-Vorsitzende Mitglied des Kabinetts sein wird, ist hingegen noch unklar. Die Wahlbevölkerung hat in dieser Frage eine eindeutige Meinung: Aus Sicht von 66 Prozent sollte Sigmar Gabriel ein Ministeramt übernehmen, lediglich ein knappes Drittel spricht sich dagegen aus (31 Prozent). Ähnlich große Unterstützung erfahren der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble (73:25 Prozent) und der Sozialdemokrat Frank-Walter Steinmeier (70:26 Prozent), die jeweils rund sieben von zehn wieder am Kabinettstisch sehen wollen. Ginge es nach einer Mehrheit der Bürger, würden auch die CDU-Politiker (63:35 Prozent), Thomas de Maizière (53:41 Prozent) und (47:39 Prozent) in den nächsten vier Jahren erneut mitregieren.

ARD-DeutschlandTREND: Dezember 2013 Große Koalition: Wer sollte Minister/in werden? (CDU/CSU)

Ja, sollte Nein, sollte kein Kenne den/die Minister/in werden Minister/in werden Politiker/in nicht Wolfgang Schäuble 73 25 1 Ursula von der Leyen 63 35 1 Thomas de Maizière 53 41 3 Peter Altmaier 47 39 11 Peter Ramsauer 40 49 8 Hans-Peter Friedrich 32 40 23 Ronald Pofalla 25 52 18 23 25 48 18 38 39 10 24 62

Frage: Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Politiker von Union und SPD und Sie sagen mir bitte jeweils, ob die genannte Person Ihrer Meinung nach Minister bzw. Ministerin in der nächsten Bundesregierung werden sollte oder nicht. Wie ist das mit…?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Mehrheitlich kritisch sehen die Bürger hingegen die Übernahme eines Fachressorts durch den jetzigen Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (25:52 Prozent). Dies gilt auch für die drei CSU-Politiker, die derzeit als wahrscheinliche Regierungsmitglieder gelten. Am deutlichsten ist hier die Ablehnung bei dem aktuellen christsozialen Generalsekretär Alexander Dobrindt (18:38 Prozent), aber auch beim jetzigen Verkehrsminister Peter Ramsauer (40:49 Prozent) und dem amtierenden Innenminister Hans-Peter Friedrich ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____8

(32:40 Prozent) sehen die Deutschen eine Kabinettsbeteiligung überwiegend skeptisch. In Bayern ist das Meinungsbild allerdings unterschiedlich: Die Bürger im Freistaat fänden es zwar gut, wenn Ramsauer und Friedrich im Kabinett vertreten wären, bei Dobrindt sind jedoch auch die Bayern skeptisch.

Während bei der amtierenden Bildungsministerin Johanna Wanka (23:25 Prozent) das Meinungsbild geteilt ist, lehnen die Befragten den Unions-Unterhändler beim Themenfeld „Gesundheit“, Jens Spahn, eher ab (10:24 Prozent). Beide sind allerdings relativ wenigen Bürgern überhaupt bekannt.

ARD-DeutschlandTREND: Dezember 2013 Große Koalition: Wer sollte Minister/in werden? (SPD)

Ja, sollte Nein, sollte kein Kenne den/die Minister/in werden Minister/in werden Politiker/in nicht

Frank-Walter Steinmeier 70 26 2

Sigmar Gabriel 66 31 1

Thomas Oppermann 40 31 25

Andrea Nahles 37 49 11

Manuela Schwesig 24 23 49

Barbara Hendricks 10 25 62

Frage: Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Politiker von Union und SPD und Sie sagen mir bitte jeweils, ob die genannte Person Ihrer Meinung nach Minister bzw. Ministerin in der nächsten Bundesregierung werden sollte oder nicht. Wie ist das mit…?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Neben Gabriel und Steinmeier sind auch der jetzige parlamentarische Geschäftsführer der SPD, , und die Schweriner Arbeitsministerin als Leiter eines der vermutlich sechs SPD-Ressorts im Gespräch. Bei Oppermann würde es eine relative Mehrheit (40:31 Prozent) begrüßen, wenn er ein Ministeramt übernehmen würde, bei der Landesministerin aus dem Nordosten gehen die Meinungen auseinander (24:23 Prozent). Relativ klar ist das Meinungsbild bei der SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles, die jeder Zweite nicht am Kabinettstisch sehen möchte (37:49 Prozent). Auch die jetzige SPD-Schatzmeisterin Barbara Hendricks wird in einer Rolle als Ministerin skeptisch gesehen (10:25 Prozent), fast zwei Drittel der Deutschen können jedoch mit ihrem Namen wenig anfangen.

ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____9

Ressortverteilung: Bürger wünschen sich CDU-geführtes Finanzministerium

Auch über die Absprachen zur Verteilung der Ministerien auf die Parteien haben Merkel, Seehofer und Gabriel Stillschweigen vereinbart. Sie soll erst nach dem Votum der SPD- Mitglieder über den Koalitionsvertrag entschieden und veröffentlicht werden. Bei den Bundesbürgern herrschen mit Blick auf die Kernressorts zumeist klare Vorstellungen, welche Partei das jeweilige Ministerium besetzen soll. Am deutlichsten fällt das Votum beim Finanzministerium aus: Sechs von zehn Bürgern (60 Prozent) plädieren dafür, dieses Ressort an die CDU zu vergeben, während 28 Prozent lieber einen Sozialdemokraten in dieser Position sehen würden. Lediglich 7 Prozent vertreten die Auffassung, dass die CSU das Ministerium übernehmen sollte. Nur jeder zweite SPD-Anhänger plädiert dafür, dieses Schlüsselressort durch einen Sozialdemokraten zu besetzen. Klare Unionsdomäne sind aus Sicht der Bevölkerung auch das Wirtschafts- (CDU: 48, CSU: 13, SPD 31 Prozent) und das Verteidigungsministerium (CDU: 44, CSU: 10, SPD: 34 Prozent).

ARD-DeutschlandTREND: Dezember 2013 Große Koalition: Welche Partei sollte welches Ressort übernehmen?

60 Finanzminister 7 28 48 CDU Wirtschaftsminister 13 CSU 31 SPD 44 Verteidigungsminister 10 34 31 Außenminister 9 52 37 Innenminister 15 38 31 Arbeitsminister 7 55

Frage: Welche der drei Parteien, CDU, CSU und SPD sollte den […] stellen?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Relativ klar fällt umgekehrt das Votum für die SPD aus, wenn es um die Besetzung des Auswärtigen Amtes und des Arbeitsministeriums geht. Das Arbeitsministerium sollte nach Ansicht von 55 Prozent von der SPD geführt werden, nur 31 Prozent sehen das Ressort besser bei einem CDU-Politiker aufgehoben. Eine Mehrheit (52 Prozent) plädiert auch für ein von der SPD geführtes Außenministerium, 31 Prozent würden lieber einen CDU-Mann oder eine CDU-Frau an dessen Spitze sehen. ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____10

Umstritten ist, welche Partei das Innenministerium leiten sollte. Für einen Ressortchef von der SPD plädieren 38 Prozent und praktisch ebenso viele (37 Prozent) halten einen CDU- Politiker für geeigneter. Dass weiterhin ein CSU-Politiker das Ministerium leiten soll, finden nur 15 Prozent.

ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____11

Politikerbewertung: Gabriel und Gysi legen deutlich zu

Der SPD-Vorsitzende Gabriel geht gestärkt aus den Koalitionsverhandlungen hervor. Derzeit sind 51 Prozent der Deutschen mit seiner politischen Arbeit zufrieden. Dies ist sein zweithöchster Wert im ARD-DeutschlandTREND.1 Im Vergleich zum Vormonat ist dies ein Ansehensgewinn von 7 Prozentpunkten.

ARD-DeutschlandTREND: Dezember 2013 Politikerzufriedenheit im Zeitverlauf

80 Angela Merkel Wolfgang Schäuble Sigmar Gabriel Frank-Walter Steinmeier 70 68 66 60 53 50 51

40

30

20

10

0

Jul 13 Jul

Apr 13 Apr 13 Okt

Jan 13 Jan 13 Mai 13 Jun

Mrz 13 Mrz

Feb 13 Feb

Nov 13 Nov 13 Dez

Aug 13 Aug 13 Sep

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent

Auf Platz 1 der beliebtesten Politiker bleibt weiterhin Bundeskanzlerin Angela Merkel, mit deren Amtsführung 68 Prozent (-1) zufrieden sind. Nur knapp dahinter rangiert Wolfgang Schäuble (66 Prozent). Hohe Zustimmungswerte bekommen auch die SPD-Politiker (54 Prozent), Frank-Walter Steinmeier (53 Prozent) und Sigmar Gabriel. Dicht dahinter folgt ein Unions-Trio aus Ursula von der Leyen (49 Prozent, +3), (48 Prozent, +6) mit deutlichem Plus und Thomas de Maizière (47 Prozent).

1 Sigmar Gabriel erreichte seinen bisher höchsten Wert (53 Prozent) im August 2007 als Bundesumweltminister. ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____12

ARD-DeutschlandTREND: Dezember 2013 Politikerzufriedenheit Sehr zufrieden / Weniger / gar nicht Spontan: Kenne ich zufrieden zufrieden nicht / kein Urteil

Angela Merkel (-1) 68 31 1 Wolfgang Schäuble (+/-0) 66 29 5 Hannelore Kraft (+/-0) 54 23 21 Frank-Walter Steinmeier (+/-0) 53 38 8 Sigmar Gabriel (+7) 51 42 6 Ursula von der Leyen (+3) 49 45 5 Horst Seehofer (+6) 48 45 5 Thomas de Maizière (+4)* 47 41 10 (+5) 45 46 7 Thomas Oppermann 34 22 42 Andrea Nahles (+7)** 31 47 21 Christian Lindner (-3)* 29 34 34 (+6) 19 35 44

Frage: Und nun geht es um Ihre Meinung zu einigen Spitzenpolitikern. Wie ist das mit…? Sind Sie mit ihrer / seiner politischen Arbeit sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent Angaben in Klammern: Vgl. zu DeutschlandTREND November 2013 / *Vgl. zu DeutschlandTREND Oktober 2013 / **Vgl. zu DeutschlandTREND Dezember 2009 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Während der Sozialdemokrat Thomas Oppermann überwiegend wohlwollend beurteilt wird (34:22 Prozent), bekommt die SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles von fast jedem zweiten Deutschen schlechte Noten (31:47 Prozent).

Von den drei abgefragten Spitzenvertretern der Oppositionsparteien ist Gregor Gysi mit großem Abstand der Populärste: 45 Prozent (+5) aller Deutschen sind mit seinem politischen Wirken zufrieden. Damit erreicht der Linke-Fraktionsvorsitzende fast seinen bisherigen Rekordwert, den er unmittelbar vor der Bundestagswahl erzielte. Über die Arbeit des FDP-Fraktionsvorsitzenden im nordrhein-westfälischen Landtag und designierten Parteivorsitzenden Christian Lindner äußern sich 29 Prozent positiv. Der neue Grünen-Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter überzeugt derzeit lediglich 19 Prozent der Bevölkerung. Sowohl Lindner als auch Hofreiter haben allerdings deutliche Bekanntheitsdefizite, so dass sich viele Bürger kein Urteil über deren Arbeit zutrauen.

ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____13

Sonntagsfrage: Politische Stimmung wenig verändert

Während der Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD hat sich die politische Stimmung in Deutschland kaum verändert. Aktuell würde die Union einen Wähleranteil von 43 Prozent erreichen, ein Plus von 1 Prozentpunkt im Vergleich zu Anfang November. Die SPD würde 25 Prozent erreichen (-1). Beide Parteien liegen derzeit also nahe an ihrem Wahlergebnis vom 22 September. Der Wähleranteil sowohl der Grünen (10 Prozent) als auch der Linken (9 Prozent) ist unverändert. Gleiches gilt für AfD (4 Prozent) und FDP (3 Prozent), die weiterhin unterhalb der Mandatsschwelle für eine Bundestagswahl blieben. Alle anderen Parteien könnten zusammengenommen 6 Prozent der Stimmen auf sich vereinen.

ARD-DeutschlandTREND Dezember 2013 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl

SPD 25 (-1)

CDU/CSU 43 (+1)

Grüne 10 (+/-0)

Linke 9 (+/-0) FDP 3 Sonstige 6 AfD 4 (+/-0) (+/-0) (+/-0)

Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent Angaben in Klammern: Vgl: zum 7. November 2013

ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____14

In den westlichen Bundesländern käme die Union derzeit ebenfalls leicht verbessert auf 44 Prozent. Die Sozialdemokraten würden einen Wähleranteil von 27 Prozent erzielen und halten ihren Stimmenanteil genauso wie die Grünen (11 Prozent), die AfD (4 Prozent) und die FDP (3 Prozent) stabil. Lediglich die Linke (5 Prozent) verliert im Westen leicht.

ARD-DeutschlandTREND Dezember 2013 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl in West- und Ostdeutschland

West Ost

SPD 19 SPD 27

CDU 38 CDU/CSU 44 Grüne 7

Grüne 11

Linke 23 FDP 2 Linke 5 AfD 4 FDP 3 Sonstige 6 Sonstige 7 AfD 4

Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent

In den östlichen Bundesländern steigern die Christdemokraten ihren Wähleranteil auf 38 Prozent deutlich. Die Linke überzeugt erneut 23 Prozent der Ostdeutschen, während die SPD (19 Prozent) verliert. Ein leichtes Plus verzeichnen die Grünen (7 Prozent). Auch im Osten verharrt die AfD (4 Prozent) unter der 5-Prozentmarke. De FDP verliert etwas Rückhalt und erreicht nur noch 2 Prozent der Stimmen im Osten.

Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.

ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____15

FDP: Jeder Zweite glaubt an Neuanfang mit Lindner

Die aktuelle Sonntagsfrage zeigt, dass die FDP nach dem Scheitern bei der Bundestagswahl noch nicht wieder Tritt fassen konnte. Am Wochenende kommt die Partei zum ersten Mal nach dem Wahlschock zu einem Bundesparteitag zusammen. Die Liberalen wollen sich bei ihrem Treffen in Berlin sowohl personell als auch inhaltlich neu sortieren. Nach ihrem Ausscheiden aus dem Parlament haben sie damit zu kämpfen, dass die FDP in der öffentlichen Wahrnehmung viel weniger beachtet wird. Sechs von zehn Bundesbürgern (59 Prozent) würden es bedauern, wenn die FDP keine Rolle mehr in der deutschen Politik spielen würde. Eine Mehrheit lehnt denn auch die Aussage ab, dass die FDP nicht mehr gebraucht wird (62 Prozent). Dass ihr mit dem Nordrhein-Westfalen Christian Lindner als neuem Parteivorsitzenden ein Neuanfang gelingen wird, glaubt immerhin jeder zweite Wahlbürger (51 Prozent).

ARD-DeutschlandTREND: Dezember 2013 Ansichten über die FDP

Stimme zu Stimme nicht zu

Es wäre schade, wenn die FDP in der dt. Politik 59 39 keine Rolle mehr spielen würde.

Mit Christian Lindner an der Spitze kann der 51 35 FDP Neuanfang gelingen.

Die FDP ist eine Partei der sozialen Kälte. (-13)* 44 50

Die FDP sollte sich stärker als euro-kritische 39 54 Partei positionieren.

Die FDP wird einfach nicht mehr gebraucht. (-16)* 35 62

Die FDP ist die einzige Partei in Deutschland, (+5)** 28 66 die für liberale Inhalte steht.

Die FDP setzt sich mehr als andere Parteien für (+2)* 22 71 Bürgerrechte ein.

Frage: Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Ansichten über die FDP. Sagen Sie mir bitte jeweils, ob Sie dieser Aussage eher zustimmen oder eher nicht zustimmen.

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent Angaben in Klammern: *Vergleich September 2013 / **Vergleich Januar 2013 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Mit 44 Prozent ist die Zahl derer, die die Liberalen als sozial kalt bezeichnen, im Vergleich zur Erhebung unmittelbar vor der Bundestagswahl deutlich gesunken. Auch wenn sich das Image der Partei damit ein wenig verbessert hat, scheint eine breitere inhaltliche Profilierung als bisher aus Sicht der Bürger schwierig: Dass sich die FDP mehr als andere Parteien für Bürgerrechte einsetzt, meinen lediglich 22 Prozent und nur 28 Prozent stimmen der Auffassung zu, dass die Liberalen als einzige politische Kraft in Deutschland für liberale Inhalte stehen. Hinzu kommt, dass sich die FDP aus Sicht einer starken Minderheit der Bevölkerung stärker als euro-kritische Partei aufstellen sollte, während eine knappe Mehrheit dies ablehnt (39:54 Prozent).

ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____16

Einschätzung der wirtschaftliche Lage so gut wie noch nie

Die gute konjunkturelle Lage in Deutschland spiegelt sich in der Einschätzung durch die Bürger wider: Aktuell sind drei von vier Bundesbürgern der Meinung, dass die wirtschaftliche Lage des Landes sehr gut (9 Prozent) bzw. gut (66 Prozent) ist. Vor dem Hintergrund der Probleme in vielen anderen EU-Ländern ist die Einschätzung der ökonomischen Situation hierzulande so positiv wie noch nie im ARD-DeutschlandTREND. Demgegenüber bewertet lediglich ein Fünftel der Bürger die Situation kritisch (19 Prozent), nur wenige bezeichnen sie als ausgesprochen schlecht (5 Prozent).

ARD-DeutschlandTREND: Dezember 2013 Gegenwärtige wirtschaftliche Lage Zeitverlauf

100 87 90 Sehr gut / gut

80 85 72 75 70

60

50

40

30 24 20 15 27 10 12 Weniger gut / schlecht

0

Jun06 Jun07 Jun08 Jun09 Jun10 Jun11 Jun12 Jun13

Mrz 06 Mrz 07 Mrz 08 Mrz 09 Mrz 10 Mrz 11 Mrz 12 Mrz 13 Mrz

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Frage: Wie beurteilen Sie ganz allgemein die gegenwärtige wirtschaftliche Lage in Deutschland? Ist sie Ihrer Meinung nach...

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____17

Auch die eigene wirtschaftliche Lage wird positiv bewertet: Drei Viertel der Wahlberechtigten beschreiben sie als sehr gut (9 Prozent) bzw. gut (65 Prozent). Grund zur Klage hat hingegen jeder vierte Bürger, weil es ihm nach eigener Aussage weniger gut (19 Prozent) oder sogar ausgesprochen schlecht (5 Prozent) geht.

ARD-DeutschlandTREND: Dezember 2013 Persönliche wirtschaftliche Lage Zeitverlauf Sehr gut / gut 90

80 76 74 70

60 64 50

40 35

30 24 20 24 Weniger gut / schlecht 10

0

Jul 03 Jul Jul98 Jul08 Jul13

Okt99 Apr02 Okt04 Apr07 Okt09 Apr12

Jun 01 Jun Mai 99 Mai Jan01 04 Mai Jan06 Jun06 09 Mai Jan11 Jun11

Mrz 00 Mrz 05 Mrz 10 Mrz

Feb 98 Feb 03 Feb 08 Feb 13 Feb

Sep 97 Sep Dez98 00 Aug Nov01 02 Sep Dez03 05 Aug Nov06 07 Sep Dez08 10 Aug Nov11 12 Sep Dez13

Frage: Wenn Sie jetzt an Ihre eigene wirtschaftliche Situation denken, ist Ihre persönliche wirtschaftliche Situation...

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Bemerkenswert ist, dass erstmals im ARD-DeutschlandTREND die ökonomische Situation des Landes besser bewertet wird als die eigene Lage.

Zudem sind die Unterschiede in der Einschätzung der eigenen finanziellen Lage zwischen West und Ost deutlich geringer geworden.

ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____18

Niedrige Zinsen bereiten vielen Bürgern Sorgen

Die Zinsen auf Kapitalanlagen verharren seit längerem auf einem historisch niedrigen Niveau. Oftmals decken sie nicht einmal die Inflationsrate ab. Für die Mehrzahl der Bürger (52 Prozent) gibt diese Entwicklung Anlass zur Sorge, wenn sie an ihre Ersparnisse und ihre Rücklagen für die Altersversorgung denken. Rund vier Zehntel (42 Prozent) sehen die Situation indes eher gelassen.

ARD-DeutschlandTREND: Dezember 2013 Sorge um Ersparnisse und Altersvorsorge angesichts der niedrigen Zinsen? Ja Nein

52 Gesamt 42

47 Haushaltsnettoeinkommen… unter 1.500 Euro 40

54 1.500 bis 3.000 Euro 43

52 mehr als 3.000 Euro 45

Frage: Machen Sie sich angesichts der derzeit niedrigen Zinsen Sorgen um Ihre Ersparnisse und Altersvorsorge?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent Fehlende Werte zu 100%: Spontan: habe keine Ersparnisse/Altersvorsorge / weiß nicht / keine Angabe

Überdurchschnittlich stark sind die Befürchtungen mit 64 Prozent bei den jüngeren Bürgern unter 30 Jahre. Die Generation der über 60jährigen macht sich hingegen nicht mehr Sorgen als der Durchschnitt.

-- Richard Hilmer Reinhard Schlinkert

ARD -DEUTSCHLANDTREND DEZ EMBER 201 3_____19