Bauleitplanung der Gemeinde Auhagen Landkreis

Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“ einschl. örtlicher Bauvorschriften

Begründung gem. § 9 Abs. 8 BauGB und Umweltbericht gem. § 2a Nr. 2 BauGB

Teilplan I

Teilplan II

Vorentwurf gem. § 3 Abs. 1 und § 4 Abs. 1 BauGB

Planungsbüro REINOLD Raumplanung- und Städtebau IfR 31737 Seetorstr. 1a Telefon 05751/9646744 Telefax 05751/9646745 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht -

Gliederung Teil I Begründung 1 Grundlagen 4 1.1 Beschlüsse 4 1.2 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan 4 1.3 Zielvorgaben durch übergeordnete Planungen 6 1.4 Weitere Rechtsgrundlagen 8 2 Aufgabe des Bebauungsplanes 9 3 Städtebauliches Konzept 9 3.1 Räumliche Geltungsbereiche 9 3.2 Zustand des Plangebietes 10 3.3 Ziele und Zwecke der Planung 14 4 Inhalt des Bebauungsplans 16 4.1 Art und Maß der baulichen Nutzung 16 4.2 Örtliche Bauvorschriften gem. § 84 Abs. 3 Nr. 1 NBauO 20 4.3 Straßenverkehrsflächen 22 4.4 Belange von Boden, Natur und Landschaft 22 4.5 Immissionsschutz 31 5 Sonstige, zu beachtende öffentliche Belange 34 5.1 Denkmalschutz 34 5.2 Altlasten/Kampfmittel 34 5.3 Klimaschutz und Klimaanpassung 35 6 Ergebnis der Umweltprüfung 35 7 Daten zum Plangebiet 36 8 Durchführung des Bebauungsplanes 36 8.1 Bodenordnung 36 8.2 Ver- und Entsorgung 36 8.3 Kosten für die Gemeinde Auhagen 39

Teil II Umweltbericht 1 Einleitung 40 1.1 Veranlassung, Rechtslage 40 1.2 Kurzdarstellung der Ziele und Inhalte der Bauleitplanung 40 1.3 Umweltschutzziele aus übergeordneten Fachgesetzen und Fachplänen und deren Berücksichtigung 41 2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen 45 2.1 Bestandsaufnahme und Bewertung 45 Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 2 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht -

2.2 Eingriffe in Natur und Landschaft/ Eingriffsregelung 61 2.3 Beschreibung der zu erwartenden (verbleibenden) erheblichen, nachteiligen Auswirkungen der geplanten Maßnahmen auf die Umwelt 66 2.4 Planalternativen 66 3 Zusätzliche Angaben 68 3.1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren 68 3.2 Beschreibung der Maßnahmen zur Überwachung der nachteiligen Umweltauswirkungen (Monitoring) 68 3.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung 69 3.4 Quellen 70

Teil III Anlagen Anlage: Städtebaulicher Entwurf 72

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Teil I Begründung

1 Grundlagen

Durch die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, Gemeinde Auhagen, sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Realisierung von Wohngebäuden geschaffen werden, die zur Deckung des auf die Gemeinde Auhagen abzielenden Wohnbaulandbedarfs beitragen. Der Bebauungsplan Nr. 16 wird aus den Teilplänen I und II gebildet.

1.1 Beschlüsse Der Rat der Gemeinde Auhagen hat in seiner Sitzung am 04.03.2019 den Aufstellungsbeschluss gem. § 2 Abs. 1 BauGB und den Beschluss zur frühzeitigen Beteiligung gem. §§ 3 Abs. 1 und 4 Abs. 1 BauGB für den Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften, gefasst.

1.2 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan Im wirksamen FNP der Samtgemeinde sind die im räumlichen Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“ im Teilplan I befindlichen Flächen als Wohnbauflächen, gemischte Bauflächen, Grünflächen und Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft dargestellt. Im Bereich des Teilplans II sind im wirksamen Flächennutzungsplan Flächen für Wald dargestellt, an die sich westlich und südlich Flächen für die Landwirtschaft (für Wohnbau vorgemerkt) und östlich der L 445 bestehenden weiteren Flächen für Wald angliedern. Der Bebauungsplan Nr. 16 setzt für die im Teilplan I gelegenen Flächen ein Allgemeines Wohngebiet (WA-Gebiet) gem. § 4 BauNVO, Flächen für die Versorgungsanlagen „Nahwärmeerzeugung“/Fläche für die Rückhaltung von Niederschlagswasser gem. § 9 Abs. 1 Nr. 12 und 14 BauGB, öffentliche Verkehrsflächen sowie Verkehrsflächen mit der besonderen Zweckbestimmung „Fuß und Radweg“ fest. Innerhalb der dargestellten Flächen des Allgemeinen Wohngebietes setzt der Bebauungsplan Nr. 16 Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB und innerhalb der öffentlichen Verkehrsflächen eine Fläche mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 b BauGB fest. Ferner werden im Plangebiet vorhandene Einzelbäume ebenfalls gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 b BauGB zum Erhalt festgesetzt. Der räumliche Geltungsbereich des Teilplans II wird als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB) festgesetzt. Um dem Entwicklungsgebot gem. § 8 Abs. 2 BauGB nachzukommen, wird daher seitens der Samtgemeinde Sachsenhagen für die bisher als Grünfläche und dargestellten Flächen eine Änderung des Flächennutzungsplanes durchgeführt. Die Festsetzungen des Bebauungsplanes sind somit gem. § 8 Abs. 3 BauGB als aus den künftigen Darstellungen des Flächennutzungsplanes entwickelt anzusehen. In der näheren Umgebung des Bebauungsplanes sind im wirksamen Flächennutzungsplan weitere Wohnbauflächen dargestellt, die sich auf die nördlich und westlich angrenzenden und bestehenden Wohnsiedlungsbereiche beziehen sowie Flächen für Wald im östlichen Verlauf und Flächen für die Landwirtschaft im südlichen Verlauf.

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Abb.: Auszug aus dem wirksamen Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Sachsenhagen, die Lage des Plangebietes ist mit einem Pfeil gekennzeichnet

Teilplan I

Teilplan II

Abb.: Ausschnitt aus der 6. Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinse Sachsenhagen, die Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft ist mit einem Pfeil gekennzeichnet

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1.3 Zielvorgaben durch übergeordnete Planungen 1.3.1 Landesraumordnungsprogramm 2017 (LROP) Das LROP weist der Gemeinde Auhagen keine besonderen Aufgaben oder Funktionen zu. Der westlich angrenzende Schaumburger Wald sowie das nördlich von angrenzende Steinhuder Meer sind als Vorranggebiet „Natura 2000“ dargestellt. Der südlich des Siedlungsbereiches Auhagen verlaufende Mittellandkanal ist als Vorranggebiet Schifffahrt (LROP 4.1.4) und die südlich verlaufende S-Bahnstrecke Hannover – Minden als Vorranggebiet Haupteisenbahnstrecke dargestellt. Gemäß dem LROP Abschnitt 1.1 Ziffer 03 sind bei weiteren Siedlungsentwicklungen auch die Auswirkungen des demografischen Wandels, die weitere Entwicklung der Bevölkerungsstruktur und die räumliche Bevölkerungsverteilung bei allen Planungen und Maßnahmen zu berücksichtigen. Darüber hinaus werden grundsätzliche regionalplanerisch relevante Hinweise und Grundsätze für die Beanspruchung von Siedlungs- und Freiräumen getroffen. Danach sollen in der Siedlungsstruktur gewachsene, das Orts- und Landschaftsbild, die Lebensweise und Identität der Bevölkerung prägende Strukturen sowie siedlungsnahe Freiräume erhalten und unter Berücksichtigung der städtebaulichen Erfordernisse weiterentwickelt werden (LROP 2.1.01). Ferner sollen Siedlungsstrukturen gesichert und entwickelt werden, in denen die Ausstattung mit und die Erreichbarkeit von Einrichtungen der Daseinsvorsorge für alle Bevölkerungsgruppen gewährleistet wird; sie sollen zudem in das öffentliche Personennahverkehrsnetz eingebunden werden (LROP 2.1.02). Des Weiteren soll die Festlegung von Gebieten für Wohn- und Arbeitsstätten flächensparend an einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung unter Berücksichtigung des demografischen Wandels sowie der Infrastrukturfolgekosten ausgerichtet werden (LROP 2.1.04). Die Entwicklung von Wohn- und Arbeitsstätten ist vorrangig auf die Zentralen Orte und vorhandenen Siedlungsgebiete mit ausreichender Infrastruktur zu konzentrieren (LROP 2.1.05). Ferner ist die Funktion eines Grundzentrums zum Erhalt einer dauerhaften und ausgewogenen Siedlungs- und Versorgungsstruktur in allen Landesteilen zu sichern und zu entwickeln (LROP 2.2.03). Für die Samtgemeinde Sachsenhagen ist der Kernbereich der Stadt Sachsenhagen und der Kernbereich des Flecken Hagenburg mit der Funktion eines Grundzentrums (RROP) dargestellt. Aufgrund der räumlichen Nähe und den zum Teil fließenden baulichen Übergangsbereichen zu den westlichen Siedlungsflächen der Stadt Sachsenhagen kommt der allgemeinen Siedlungsentwicklung und der damit verbundenen Deckung des Wohnbedarfs, besonders vor dem Hintergrund der fußläufig erreichbaren Einrichtungen der Grundversorgung der Bevölkerung (schulische Einrichtungen, Sportanlagen, Lebensmittel), eine besondere Bedeutung zu. Gemäß 2.1.06 LROP sollen Planungen und Maßnahmen der Innenentwicklung Vorrang vor Planungen und Maßnahmen der Außenentwicklung haben. Planungen und Maßnahmen sollen die gewachsenen Siedlungsstrukturen sowie den Erhalt und die Entwicklung des Siedlungsbestandes unterstützen. Zur Verringerung der Inanspruchnahme von Grund und Boden sollen vorrangig die vorhandenen Potentiale (Baulandreserven, Brachflächen und leerstehende Bausubstanz) in den Siedlungsgebieten genutzt und flächensparende Siedlungs- und Erschließungsformen angewendet werden. Dabei ist gem. 3.1.1.02 LROP die Inanspruchnahme von Freiräumen für die Siedlungsentwicklung, den Ausbau von Verkehrswegen und sonstigen Infrastruktureinrichtungen zu minimieren. Der Bebauungsplan Nr. 16 trägt den v.g. Zielen und Grundsätzen der Landesplanung Rechnung. Diese Bauleitplanung erstreckt sich auf siedlungsnah gelegene Flächen, die der Deckung des sich auf den Ort Auhagen beziehenden Baulandbedarfs dienen. Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 16 wurden sowohl bauliche Leerstände, drohende Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 6 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht -

Leerstände sowie die Möglichkeiten der Innenentwicklung untersucht. Leerstände oder drohende Leerstände sind innerhalb der Gemeinde Auhagen derzeit nicht erkennbar. Darüber hinaus werden die lokal im Siedlungsgefüge vorhandenen Baulücken nicht für Bauzwecke Dritter zur Verfügung gestellt, sodass aus diesem Grund auf die im wirksamen FNP der Samtgemeinde Sachsenhagen bereits dargestellten Wohnbauflächen zwecks Deckung des lokalen Baulandbedarfs zurückgegriffen wird. Abb.: Auszug aus dem Landesraumordnungsprogramm 2017, die Lage des Plangebietes ist mit einem Pfeil gekennzeichnet

1.3.2 Regionales Raumordnungsprogramm des Landkreises Schaumburg 2003 (RROP) Gemäß Regionalem Raumordnungsprogramm des Landkreises Schaumburg (RROP) wird der Stadt Sachsenhagen sowie dem nordöstlich angrenzenden Flecken Hagenburg die Funktion eines Grundzentrums zugewiesen. Der nordöstliche Siedlungsbereich von Auhagen, welcher im Osten an Sachsenhagen angrenzt, wird als Standort mit der besonderen Entwicklungsaufgabe „Ländliche Siedlung“ dargestellt (vgl. D 1.5.07). Das RROP trifft für den räumlichen Geltungsbereich des Bebauungsplans selbst keine bedeutsamen Darstellungen. Die Gemeinde Auhagen und die Stadt Sachsenhagen liegen verkehrsgünstig an der im RROP als Hauptverkehrsstraße von überregionaler Bedeutung dargestellten L 370 und der L 445. Ferner stellt die Straße Auf dem Rähden eine Hauptverkehrsstraße von regionaler Bedeutung dar, die südöstlich der Gemeinde Auhagen verläuft und den Siedlungsbereich mit weiteren überörtlichen Zielen verbindet (Wunstorf und ). Die Sachsenhäger Aue ist als Vorranggebiet für Natur und Landschaft dargestellt (vgl. D 1.8.01-D 2.0.02, D 2.1.10). Sie verläuft zentral durch Auhagen und Sachsenhagen. Nördlich von Auhagen wird der Bereich um die Sachsenhäger Aue ebenfalls als Vorranggebiet für Natur und Landschaft (vgl. D 1.8.01- D 2.0.02, D 2.1.10) dargestellt. Darüber hinaus stellt das RROP des Landkreises Schaumburg den Bereich um die Sachsenhäger Aue als Sicherung des Hochwasserabflusses dar (D 3.9.3.01/02). Die Sachsenhäger Aue wird durch diese Bauleitplanung nicht berührt. Im Süden grenzt an das Plangebiet ein Vorsorgegebiet für die Landwirtschaft aufgrund des hohen, natürlichen, standortgebundenen Ertragspotenzials an. Östlich und südlich grenzt ein

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Vorsorgegebiet für Natur und Landschaft (vgl. D 1.9.01- D 2.1.11), ein Vorsorgegebiet für Erholung (vgl. D 1.9.01 - D 3.8.04) und ein Vorsorgegebiet für Forstwirtschaft (vgl. D 1.9.01 - D 3.2.02) an. Zur Erholung tragen in Auhagen sowie in Sachsenhagen eine Vielzahl von regional bedeutsamen Wanderwegen mit der Nutzung Radfahren bei, welche in Form von Ost-West-Achsen durch Auhagen und Sachsenhagen führen. Südlich der Gemeinde Auhagen und der Stadt Sachsenhagen befinden sich der Mittellandkanal und ein Umschlagplatz für Wirtschaftsgüter (vgl. D 3.6.4.01). Ferner ist südlich von Auhagen und Sachsenhagen ein Vorrangstandort für Siedlungsabfalldeponien (auch Baggergut und Bauschutt) dargestellt (vgl. D 3.10.0.01/02). Darüber hinaus verläuft südwestlich von Auhagen und Sachsenhagen in nordwestlicher und südöstlicher Richtung eine Elt-Leitung ab 110 kV (220/380) sowie eine Rohrfernleitung Gas (vgl. D 3.5.07). Die v.g Vorsorgegebiete werden jedoch durch diese Bauleitplanung nicht beeinträchtigt, da es sich bei den betroffenen Flächen nur um eine kleinräumige Beanspruchung von landwirtschaftlichen Betriebsflächen und nicht um eine direkte Lage innerhalb einer Vorsorgefläche für Natur und Landschaft handelt. Abb.: Auszug aus dem Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises Schaumburg, die Lage des Plangebietes ist mit einem Pfeil gekennzeichnet

1.4 Weitere Rechtsgrundlagen • Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03. November 2017 (BGBl. I S. 3634), zuletzt geändert durch Artikel 6 des Gesetzes vom 27. März 2020 (BGBl. I S. 587). • Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786).

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• Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhaltes (Planzeichenverordnung – PlanzVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 18. Dezember 1990 (BGBI. 1991 I S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 04. Mai 2017 (BGBI. I S. 1057).

• Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 2010 (Nds. GVBl. S. 576), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 24. Oktober 2019 (Nds. GVBl. S. 309).

• Niedersächsische Bauordnung (NBauO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. April 2012 (Nds. GVBl. S. 46), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 20. Mai 2019 (Nds. GVBl. S. 88).

2 Aufgabe des Bebauungsplanes

Der Bebauungsplan soll gem. § 1 und § 8 BauGB als verbindlicher Bauleitplan die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen schaffen, damit die bauliche und sonstige Nutzung der Grundstücke in seinem Geltungsbereich im Sinne einer geordneten städtebaulichen Entwicklung erfolgt. Dabei sollen die öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander gerecht abgewogen werden. Der Bebauungsplan ist darüber hinaus auch Grundlage für die weiteren Maßnahmen zur Sicherung und Durchführung der Planung nach den Vorschriften des Baugesetzbuches.

3 Städtebauliches Konzept

3.1 Räumliche Geltungsbereiche Teilplan I Der räumliche Geltungsbereich des Teilplans I umfasst eine Fläche von 2,78 ha, liegt im Süden des Ortsteiles Auhagen und wird wie folgt begrenzt: im Norden: durch die südlichen Grenzen der Flst. 63/17, 104/30, 63/3, 63/10, 63/9, durch die östliche Grenze des Flst. 63/9 auf einer Länge von 8,2 m gemessen ab dem südöstlichen Grenzpunkt, durch die südliche Grenze des Flst. 63/11, von dem sich ergebenden Punkt nach Osten abknickend auf einer Länge von 9,4 m, von dem sich ergebenden Punkt entlang der westlichen Grenze des Flst. 39/16 und 39/15 auf einer Länge von 18,3 m und durch die südliche Grenze des Flst. 39/15, im Osten: durch die westliche Grenze des Flst. 86 (Auf dem Rähden) auf einer Länge von 79 m, durch die nordöstliche, nordwestliche, südwestliche und südliche Grenze des Flst. 85/3 und von dem sich ergebenden Punkt entlang der westlichen Grenze des Flst. 86 (Auf dem Rähden) auf einer Länge von 18,2 m im Südwesten: durch die östliche und nordöstliche Grenze des Flst. 85/7, durch die nordöstlichen Grenzen der Flst. 83/3, 108/1 und durch die nordöstliche und nördliche Grenze des Flst. 108/2, im Westen: durch die südöstliche Grenze des Flst. 133/6 auf einer Länge von 12 m, gemessen ab dem nordwestlichen Grenzpunkt des Flst. 108/2, von dem

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sich ergebenen Punkt nach Norden abknickend durch die östliche Grenze des Flst. 133/6 auf einer Länge von 105 m. Die Flurstücke befinden sich in Flur 11 der Gemarkung Auhagen.

Teilplan II Der räumliche Geltungsbereich des Teilplans II umfasst eine Fläche von 0,03 ha. Er liegt im südlichen Verlauf des Teilplans I und wird wie folgt begrenzt: Im Westen: durch die östliche Grenze des Flst. 83/3 auf einer Länge von 20 m, im Norden: durch eine gedachte Linie mit einer Länge von 15 m, orthogonal von der östlichen Grenze des Flst. 83/3 in östlicher Richtung abknickend (Flst.85/7), im Osten: durch eine gedachte Linie mit einer Länge von 20 m in südlicher Richtung (Flst. 85/7), im Süden: durch eine gedachte Linie mit einer Länge von 15 m bis auf die östliche Grenze des Flst. 83/3. Die Flurstücke befinden sich in der Flur 11 der Gemarkung Auhagen. Die genauen Abgrenzungen der räumlichen Geltungsbereiche sind aus dem Bebauungsplan im Maßstab 1:1.000 ersichtlich.

3.2 Zustand des Plangebietes • Das städtebauliche Umfeld Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 16 erstreckt sich auf Flächen am südwestlichen Rand von Auhagen und südlich der am Mühlenweg bereits bestehenden Wohnbebauung. Das Erscheinungsbild des Planungsraums und im Verlauf auch die sich unmittelbar nach Osten, Süden und Südwesten anschließende Feldflur, wird durch die intensive Ackerwirtschaft und Waldflächen bestimmt. Im Westen schließt der Wohnsiedlungsbereich der Stadt Sachsenhagen an, der sich nach Norden weiter fortsetzt. Die unmittelbare Nachbarschaft des hier in Rede stehenden Bebauungsplanes wird im Norden und Westen durch die umliegenden Wohnsiedlungsbereiche (WA- und WR-Gebiete) der Gemeinde Auhagen und der Stadt Sachsenhagen einschließlich dessen lockere und ein- bis zweigeschossige Bauweise geprägt. Ferner wird das Plangebiet durch eine im südöstlichen Bereich vorhandene Wohnbebauung und durch den östlich angrenzenden Wald geprägt. Die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung erfolgt über die in Auhagen und Sachsenhagen befindlichen Einrichtungen und Läden der Grundversorgung.

• Das Plangebiet Teilplan I: Die betroffenen Flächen des Plangebiets im Teilplan I stellen sich gegenwärtig als Grünflächen und als landwirtschaftlich genutzte Ackerflächen dar. Die Grundstücksflächen werden im Nordosten über die Straßen Im Kamp und Mühlenweg sowie im Südosten über die Straßen Auf dem Rähden und Am Forsthaus erschlossen. In Verlängerung der Straße Im Kamp verläuft nach Südwesten bis zur Straße Am Forsthaus ein landwirtschaftlicher Weg. Waldflächen schließen sich südlich der Straße Am Forsthaus sowie östlich der Landesstraße L 445 an.

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Teilplan II: Der Bereich des Teilplans II stellt sich als Waldfläche dar, der südlich an Einzelhausbebauungen an der Straße Am Forsthaus angrenzt. Im westlichen Verlauf sind landwirtschaftlich genutzt Ackerflächen vorhanden. Nachfolgend werden die Nutzungsstrukturen im Plangebiet und in der Umgebung des Plangebietes sowie die Abgrenzungen des Bebauungsplanes Nr. 16 abgebildet, um den planungsrechtlichen Gesamtzusammenhang aufzuzeigen. Abb.: Nutzungsstrukturen in der Umgebung des Plangebietes, Kartengrundlage: AK 5, M 1:5.000, © 2019 LGLN, RD Hameln-Hannover, Katasteramt Rinteln

Wohnen Acker

Wohnen Wohnen

Wohnen

Wohnen Lagerplatz

Sägewerk

Wohnen

Wohnen – Acker Baugebiet Grünfläche „Beethovenstraße Süd“

Gewerbe Wohnen

Grünland Forsthaus

Wald

Acker Wald

Wohnen

Acker Grünland

• Bebauungspläne in der näheren Umgebung Aus den nachfolgend dargestellten Bebauungsplänen ist die planungsrechtliche Situation der an das Plangebiet heranreichenden Wohnsiedlungsbereiche zu entnehmen. Die Lage und Abgrenzung des Teilplan I des Bebauungsplanes Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“ geht aus der darin eingezeichneten gestrichelten Line hervor.

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Abb.: Übersicht der rechtsverbindlichen Bebauungspläne in der Umgebung des Plangebietes, Plangebiet rot markiert, Kartengrundlage: AK 5, M 1:5.000 (i.O.), © 2020 LGLN, RD Hameln- Hannover, Katasteramt Rinteln

B-Plan Nr. 10 „Breiter Weg“ B-Plan Nr. 8a „Dühlholzkamp-Nord“

B-Plan Nr. 8 „Dühlholzkamp“

B-Plan Nr. 16 „Beethovenstraße Süd“

B-Plan Nr. 17 „Dühlholzkamp II“

In den folgenden Abschnitten werden nur die an den hier vorliegenden Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“ direkt angrenzenden Bebauungspläne (B-Pläne Nr. 16 „Beethovenstraße Süd“ und Nr. 10 „Breiter Weg“) beschrieben.

• Bebauungsplan Nr. 16 „Beethovenstraße Süd“ In dem unmittelbar westlich an das Plangebiet angrenzenden Bebauungsplan Nr. 16 „Beethovenstraße Süd“ ist als Art der baulichen Nutzung ein Allgemeines Wohngebiet gem. § 4 BauNVO festgesetzt. In dem Allgemeinen Wohngebiet (WA) ist eine GRZ von 0,3, eine max. I-geschossige sowie offene Bauweise, nur Einzel- und Doppelhäuser zulässig, und eine maximale Gebäudehöhe von 9,50 m festgesetzt. Das Allgemeine Wohngebiet (WA*) ist mit einer GRZ von 0,4, einer max. I-geschossigen sowie einer abweichenden Bauweise im Sinne der offenen Bauweise, ohne Begrenzung der Gebäudelänge, und einer maximalen Gebäudehöhe von 9,50 m festgesetzt. Das Baugebiet ist in der Zwischenzeit bereits realisiert.

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Abb.: Auszug aus dem rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 16 „Beethovenstraße Süd“, Stadt Sachsenhagen (2016)

Bebauungsplan Nr. 10 „Breiter Weg“ In dem unmittelbar nördlich an das Plangebiet angrenzenden Bebauungsplan Nr. 10 „Breiter Weg“ ist als Art der baulichen Nutzung ein Reines Wohngebiet (WR) gem. § 3 BauNVO festgesetzt. Im WR-Gebiet ist eine GRZ von 0,4, eine GFZ von 0,4, eine max. I-geschossige und offene Bauweise, nur Einzelhäuser zulässig, festgesetzt. Abb.: Auszüge aus dem rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 10 „Breiter Weg“

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3.3 Ziele und Zwecke der Planung Die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“ dient der Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Deckung des auf die Gemeinde Auhagen bezogenen Wohnbedarfs. Hierbei sollen insbesondere die Wohnbedarfe gedeckt werden, die auf die Realisierung von überwiegend freistehenden Einzel- und Doppelhäusern sowie auf sonstige, individuelle und kosten-, flächen- und energiesparende Bauweisen abzielen. Auf der Grundlage der Darstellungen des wirksamen Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen sollen in südlicher Ergänzung der nördlich und westlich bereits angrenzenden bebauten Wohnsiedlungsbereiche die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Entwicklung von rd. 25 Grundstücken geschaffen werden. Zu diesem Zweck werden innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches des Teilplan I ein Allgemeines Wohngebiet gem. § 4 BauNVO, eine I-geschossige und offene Bauweise, nur Einzel- und Doppelhäuser zulässig, die Begrenzung der Höhe der baulichen Anlagen, öffentliche Verkehrsflächen, Verkehrsflächen mit der besonderen Zweckbestimmung „Fuß- und Radweg“ und eine Fläche für Versorgungsanlagen „Nahwärmeerzeugung“/Fläche für die Rückhaltung von Niederschlagswasser festgesetzt. Diese Festsetzungen sollen eine sich in den vorhandenen Siedlungszusammenhang integrierende bauliche Entwicklung ermöglichen. Im Rahmen dieses Bebauungsplanes werden die Grundsätze einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung in der Form berücksichtigt, dass der zukünftige und erkennbare Wohnbedarf in der Nähe von zentralen und der Grundversorgung der Bevölkerung dienenden Einrichtungen gedeckt werden kann. Die Gemeinde Auhagen ist in Bezug auf die zu versorgende Bevölkerung von rd. 1.300 Einwohnern auch mit Blick auf die in fußläufiger Entfernung auf dem Gebiet der Stadt Sachsenhagen gelegenen Grundversorgungseinrichtungen infrastrukturell gut ausgestattet. Im südlichen, westlichen und nördlichen Bereich der angrenzenden Stadt Sachsenhagen befindet sich das Landschaftsschutzgebiet LSG SHG 00003 „Düdinghäuser Berg - Aueniederung“. Ferner befinden sich im Nordwesten der Stadt das Naturdenkmal „Höltgenbusch“ und das Naturschutzgebiet „Auhagener Schier“. Damit sind im weiteren Umfeld landschaftsbezogene Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten gegeben. Auhagen stellt damit auch bei Berücksichtigung der relativen Nähe zu den umliegenden Städten Stadthagen, , Wunstorf und Hannover einen attraktiven Wohnstandort dar. In diesem Kontext fügt sich das geplante Baugebiet (Teilplan I) in die nördlich bestehenden Siedlungsstrukturen sowohl der Gemeinde Auhagen als auch der nordwestlich anschließenden Siedlungsgebiete der Stadt Sachsenhagen ein.

Bebauungsstruktur des Plangebietes (Teilplan I): Das Gebiet wird durch eine eingeschossige Bebauung geprägt. Die Höhenentwicklung der zukünftigen Gebäude wird im gesamten Plangebiet auf ein für die umgebende Bebauung typisches Maß durch die Festsetzung der Gebäudehöhen auf max. 9,50 m begrenzt. Die Überbaubarkeit der Grundstücke wird mit Blick auf die Hauptgebäude auf im Durchschnitt 30 % begrenzt. Die Überschreitung der Grundflächenzahl ist gem. § 19 Abs. 4 Satz 2 BauNVO bis zu 50 % möglich. Damit fügt sich das geplante Wohngebiet in Bezug auf das Maß der baulichen Nutzung in die bestehende Siedlungsstruktur ein und berücksichtigt die heutigen Anforderungen an individuelles Wohnen hinreichend. Um der städtebaulichen Situation am Ortsrand gerecht zu werden sowie den Anforderungen an die Ordnung des ruhenden Verkehrs Rechnung zu tragen, wird auch die Anzahl der Wohnungen je Wohngebäude begrenzt. Im gesamten WA-Gebiet sind je Wohngebäude max. 2 Wohnungen zulässig. Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 14 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht -

Verkehr: Das städtebauliche Konzept sieht im Südosten eine zentrale Anbindung des Plangebietes im Teilplan I an die östlich verlaufende Straße Auf dem Rähden vor. Von dort aus erfolgt eine ringförmige interne Erschließung des Gebietes, so dass die jeweiligen Grundstücke eine direkte Anbindung an die öffentlichen Verkehrsflächen aufweisen. Im Nordosten schafft die Anbindung an die Straße Im Kamp und an den Mühlenweg einen Anschluss an die nördlich angrenzenden Wohngebiete von Auhagen. Ferner sieht das Konzept in Verlängerung der Straße Am Forsthaus mit Anbindung an das westlich angrenzende Wohngebiet „Beethovenstraße Süd“ eine Fuß- und Radwegverbindung vor, sodass auf kurzem Wege die in Sachsenhagen befindlichen Versorgungseinrichtungen erreicht werden können. Eine Erschließung des Teilplans II ist aufgrund seiner Funktion als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft nicht erforderlich.

Grünplanung: Im Westen des Teilplans I wird zum Zwecke einer landschaftsangemessenen Ortsrandeingrünung auf den privaten Grundstücken eine Fläche zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern festgesetzt. In diesem Bereich wird der Übergangsbereich zwischen dem Plangebiet innerhalb der Gemeinde Auhagen und dem westlich direkt angrenzenden Wohngebiet „Beethovenstraße Süd“ der Stadt Sachsenhagen durch Anpflanzung von heimischen Bäumen und Sträuchern gegliedert, sodass hier eine Arrondierung des Siedlungsbereiches durch Rahmeneingrünung erfolgen kann. Im südlichen Bereich des Teilplans II wird die vorhandene Vegetation über eine Fläche mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen festgesetzt. Ferner werden im Bereich der Straße am Forsthaus zwei Einzelbäume zur Erhaltung festgesetzt. Mögliche Auswirkungen der Bebauung auf das Landschaftsbild können so angemessen aufgefangen werden. Die Realisierung wird durch entsprechende grünordnerische Festsetzung strukturiert und sichergestellt. Ferner kann ein Beitrag zum Artenschutz geleistet werden, da für Fledermäuse geeignete Leitstrukturen durch die Festsetzungen erhalten und entwickelt werden.

Soziale Infrastruktur: Es besteht in Auhagen sowie in der unmittelbar angrenzenden Stadt Sachsenhagen ein gutes Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Die nächsten Kinderbetreuungsmöglichkeiten sind ein Kindergarten in der Straße Auf dem Rähden (L 445) und in Sachsenhagen in der Hermann-Bögemann-Straße sowie ein Hort am Ziegenbach. Es wird davon ausgegangen, dass die bestehenden Kindergartenkapazitäten zur Aufnahme der Kinder aus dem sich innerhalb der nächsten Jahre entwickelnden Wohngebiet geeignet sind. Durch die Grundschule in der Stadt Sachsenhagen ist die grundlegende Bildungsmöglichkeit in unmittelbarer Nähe gegeben. Weiterführende Schulen befinden sich in , Steinhude und Stadthagen. Abgerundet wird das Angebot durch ein breitgefächertes Spektrum an Sport- und Freizeitmöglichkeiten in der Stadt Sachsenhagen.

Technische Infrastruktur: Über die an das Gebiet angrenzenden Straßen kann der Anschluss an das öffentliche Trinkwassernetz, Strom, Gas und Telekommunikation gewährleistet werden. Die langfristige Verknüpfung von bestehenden und dann hinzukommenden Flächen für die Regenwasserrückhaltung soll im Sinne einer wirtschaftlichen Regenwasserbewirtschaftung ermöglicht werden. Die Anlage eines technischen Regenrückhaltebeckens dient in diesem

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 15 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht - besonderen Einzelfall der vorbeugenden Vermeidung der Ansiedlung von Amphibien in unmittelbarer Umgebung zum Straßenbereich der L 445 und damit der Vermeidung von mittelbaren Eingriffen in das naturschutzrechtliche Tötungsverbot.

4 Inhalt des Bebauungsplans

4.1 Art und Maß der baulichen Nutzung 4.1.1 Art der baulichen Nutzung Für die innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches des Teilplans I festgesetzten Bauflächen wird in Anlehnung an die angrenzenden Wohnsiedlungsbereiche ein Allgemeines Wohngebiet (WA-Gebiet) gem. § 4 BauNVO festgesetzt. Zielsetzung des B-Planes Nr. 16 ist die Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Deckung des Wohnbedarfs der Gemeinde Auhagen. Zu diesem Zweck wird zur Ansiedlung von Wohnnutzungen ein WA-Gebiet festgesetzt. Der Siedlungsabschnitt soll sich zukünftig hinsichtlich der Nutzungsstruktur in den durch die angrenzenden Wohnsiedlungsbereiche geprägten Ortsrand einfügen. Die der Versorgung des Gebietes dienenden Läden, Schank- und Speisewirtschaften, die nicht störenden und für Allgemeine Wohngebiete typischen Handwerksbetriebe und Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke sollen jedoch grundsätzlich als im WA-Gebiet allgemein zulässige Nutzungen und Bestandteile einer wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung zugelassen werden (§ 4 Abs. 2 BauNVO). Gebietsbezogene Versorgungseinrichtungen sind weiterhin zulässig. Grundlegende Versorgungen sowie Möglichkeiten der Ausübung betriebsbezogener Bürotätigkeiten auch im Sinne der Ausübung von freien Berufen können damit im Gebiet angeboten werden. Der Charakter eines Allgemeinen Wohngebietes bleibt gewahrt. Da im WA-Gebiet primär der lokal erkennbare Baulandbedarf gedeckt werden soll, werden zur Gewährleistung einer mit dem bestehenden Wohnumfeld zu vereinbarenden Nutzungsstruktur Nutzungen und Einrichtungen gem. § 4 Abs. 3 BauNVO, die dazu geeignet sind, die Wohnqualität der benachbarten und in diesem Bereich neu hinzukommenden Wohnnutzungen durch betriebsbedingte Verkehrsaufkommen (An- und Abfahrten) zu beeinträchtigen oder sich auch aufgrund ihrer Flächeninanspruchnahme nicht mit dem städtebaulichen Ziel der Deckung des Baulandbedarfes vereinbaren lassen (Nutzungen gem. § 4 Abs. 3 BauNVO), auch innerhalb dieses WA-Gebietes nicht zugelassen. Diese Festsetzung soll auch mit Rücksicht auf die in der unmittelbaren Nachbarschaft angrenzenden Wohnnutzungen dafür Sorge tragen, dass keine Nutzungen zugelassen werden, die grundsätzlich zur Entstehung eines Immissionskonfliktes in Folge von städtebaulichen Spannungen geeignet wären. Der Ausschluss der Nutzungen erfolgt auf der Grundlage des § 1 Abs. 6 i. V. m. § 4 BauNVO. Mit dem Ausschluss der Nutzungen soll der Wohncharakter des Gebietes unterstrichen werden. Die ausgeschlossenen Nutzungen sind dazu geeignet störende Verkehre in das Baugebiet zu ziehen und damit die Wohnqualität hinsichtlich der Park- und Suchverkehre zu beeinträchtigen. Tankstellen und Gartenbaubetriebe benötigen große Flächen. Dieses würde dem Ziel des Bebauungsplanes, den kurz- und mittelfristigen Wohnbaulandbedarf zu berücksichtigen, entgegenstehen. Diese Nutzungen können auch auf andere, im Siedlungszusammenhang bestehende Flächen ausweichen. Nachfolgend werden die im WA-Gebiet zulässigen Nutzungsstrukturen durch textliche Festsetzungen definiert:

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§ 1 Art der baulichen Nutzung – Allgemeines Wohngebiet (gem. § 9 (1) Nr. 1 BauGB, §§ 4 u. 1 (6) BauNVO) (1) Innerhalb der festgesetzten Allgemeinen Wohngebiete (WA-Gebiete) sind nachfolgend aufgeführte Nutzungen gem. § 4 Abs. 2 BauNVO allgemein zulässig: - Wohngebäude, - die der Versorgung des Gebiets dienenden Läden, Schank- und Speisewirtschaften sowie nicht störende Handwerksbetriebe, - Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke. (2) Innerhalb der festgesetzten Allgemeinen Wohngebiete (WA-Gebiete) werden gem. § 4 Abs. 3 BauNVO i.V.m. § 1 Abs. 6 BauNVO nachfolgend aufgeführte Nutzungen ausgeschlossen: - Betriebe des Beherbergungsgewerbes - sonstige nicht störende Gewerbebetriebe - Anlagen für Verwaltungen - Gartenbaubetriebe - Tankstellen.

4.1.2 Maß der baulichen Nutzung Grundflächenzahl (GRZ) Als Maß der baulichen Nutzung wird für den räumlichen Geltungsbereich im Teilplan I eine GRZ von 0,3 festgesetzt. Die Grundflächenzahl gibt den Anteil der max. überbaubaren Grundstücksfläche bezogen auf die Grundstücksgröße an. Die festgesetzte GRZ darf im WA- Gebiet durch Garagen und Stellplätze mit ihren Zufahrten sowie Nebenanlagen i.S. d. § 14 BauNVO gem. § 19 Abs. 4 BauNVO um bis zu 50 % überschritten werden, so dass sich eine max. versiegelbare Grundstücksfläche von 45 % ergibt. Die GRZ von 0,3 gewährleistet in Bezug auf die bauliche Dichte eine angemessene Berücksichtigung des aktuellen Wohnbedarfs sowie der städtebaulichen Integration der hinzutretenden Gebäude in den bestehenden Siedlungszusammenhang.

Begrenzung der Höhe baulicher Anlagen Innerhalb des WA-Gebietes im Teilplan I wird die Gesamthöhe der baulichen Anlagen auf max. 9,50 m über Bezugsebene begrenzt, damit die im Siedlungsbereich hinzukommenden baulichen Anlagen gegenüber der bestehenden Wohnbebauung in den Siedlungszusammenhang integriert werden und ein landschaftsgerechter Übergangsbereich gewährleistet werden kann. Auch nach Südwesten und Südosten, hin zur offenen Feldmark bzw. zu den angrenzenden Waldflächen wird ein landschaftsgerechter Übergang hergestellt. Eine Beeinträchtigung nachbarlicher Belange ist nicht ableitbar, da sich die Gebäudehöhen an der Höhenentwicklung der benachbarten Siedlungsbereiche orientieren. Bezugsebene ist die Oberkante der zur Erschließung des Grundstückes notwendigen angrenzenden öffentlichen Verkehrsfläche im Ausbauzustand. Als maßgebliche Bezugsebene wird die mittlere Frontbreite der zur öffentlichen Verkehrsfläche ausgerichteten Grundstücksgrenze definiert.

§ 2 Begrenzung der Höhen baulicher Anlagen (gem. § 9 (1) Nr. 1 BauGB, § 16 BauNVO) (1) Die max. Höhe der baulichen Anlagen wird im gesamten WA-Gebiet auf 9,50 m begrenzt. (2) Bezugsebene ist die Oberkante der zur Erschließung des Grundstückes notwendigen angrenzenden öffentlichen Verkehrsfläche im Ausbauzustand. Als maßgebliche Bezugsebene wird die mittlere Frontbreite der zur öffentlichen Verkehrsfläche ausgerichteten

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Grundstücksgrenze definiert. Als maßgeblicher Bezugspunkt wird der höchste Punkt der Dachhaut definiert. Vor der endgültigen Fertigstellung der Verkehrsflächen sind die Straßenhöhen dem Ausbauplan zu entnehmen. Steigt das Gelände von der Verkehrsfläche zum Gebäude an, so darf das o.g. Maß um einen Zuschlag überschritten werden; der zulässige Zuschlag ergibt sich aus der Differenz zwischen der Höhe der natürlichen Geländeoberfläche, gemessen an der der Verkehrsfläche zugewandten Seite des Gebäudes und der Bezugsebene. Bei Eckgrundstücken gilt die Grundstücksseite, welche die für die Erschließung des Grundstückes notwendige Zufahrt aufweist.

Durch die Festsetzung der maximal zulässigen Gebäudehöhe können überdimensional und fremd wirkende bauliche Anlagen vermieden werden. Die Höhenentwicklung lässt auch eine zweckmäßige Ausformung von baulichen Anlagen zu und stellt keine Beeinträchtigung der individuellen Gestaltungsfreiheit dar. Abb.: Prinzipskizze zur Ermittlung der zulässigen Gebäudehöhe

arithm. Mittelpunkt der Grundstücksgrenze

4.1.3 Bauweise/Stellung der baulichen Anlagen Als Bauweise werden aus den v.g. Gründen der Deckung des Wohnbedarfs, der Orientierung an die in der Umgebung bereits realisierten I-geschossigen Gebäude des rechtsverbindlichen B-Planes Nr. 16 „Beethovenstraße Süd“ sowie bzw. vor allem für einen fließenden Übergang zu den südöstlich angrenzenden Waldflächen eine offene und max. I-geschossige Bebauung (Zahl der Vollgeschosse) sowie Einzel- und Doppelhäuser festgesetzt. Die durch den westlich angrenzenden rechtsverbindlichen B-Plan Nr. 16 „Beethovenstraße Süd“ bereits vorgegebene bauliche Dichte (GRZ 0,3, I-geschossige und offene Bauweise, nur Einzel- und Doppelhäuser zulässig, Höhenbegrenzung auf max. 9,50 m) wird durch den Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“ mit der innerhalb des Teilplan I zu realisierenden Bebauung berücksichtigt.

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Um einen wesentlichen Beitrag zur klimaschonenden Siedlungsentwicklung zu leisten, erfolgt eine Festsetzung der Stellung der baulichen Anlagen. Hierdurch soll die Nutzung der Solarenergie bestmöglich vorbereitet werden, damit ein Beitrag zur Reduzierung des CO2- Ausstoßes und damit ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann. Zu diesem Zweck ist innerhalb der festgesetzten Allgemeinen Wohngebiete (WA-Gebiete) die Längsausrichtung der Gebäude entsprechend zeichnerisch sowie textlich ergänzend festgesetzt, um die Ausnutzung der Solarnutzung auch durch die Ausrichtung der Dachflächen möglichst gut zu unterstützten. Damit die individuelle Gestaltungsfreiheit nicht eingeschränkt wird, sind ausnahmsweise Abweichungen von der festgesetzten Längsausrichtung bis max. 25° zulässig. Garagen, Carports und Nebenanlagen sowie Terrassenüberdachungen und Wintergärten sind von dieser Festsetzung ausgenommen.

§ 3 Stellung der baulichen Anlagen (gem. § 9 (1) Nr. 2 BauGB) (1) Innerhalb der festgesetzten Allgemeinen Wohngebiete (WA-Gebiete) sind die Längsachsen der Gebäude entsprechend der zeichnerisch festgesetzten Stellung auszubilden. Davon ausgenommen sind Garagen, Carports und Nebenanlagen nach § 14 BauNVO. (2) Innerhalb der festgesetzten WA-Gebiete können ausnahmsweise Abweichungen von der festgesetzten Stellung der baulichen Anlagen bis max. 25° zugelassen werden.

4.1.4 Begrenzung der Anzahl der Wohnungen in Wohngebäuden Damit sich der durch diese Bauleitplanung hinzukommende Siedlungsbereich auch im Hinblick auf die Anzahl der Wohneinheiten je Wohngebäude in die bisher locker bebauten Wohnbereiche der unmittelbaren Umgebung einfügt, werden Festsetzungen zur Begrenzung der Anzahl der Wohnungen in Wohngebäuden (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 6 BauGB) Gegenstand des Bebauungsplanes. Innerhalb des WA-Gebietes wird die Anzahl der Wohnungen je Wohngebäude daher auf max. 2 begrenzt.

§ 4 Begrenzung der Anzahl der Wohnungen in Wohngebäuden (gem. § 9 (1) Nr. 6 BauGB) Innerhalb des WA-Gebietes sind je Wohngebäude max. 2 Wohneinheiten zulässig.

Die Begrenzung der Wohnungsdichte im Baugebiet (Teilplan I) wird der angestrebten aufgelockerten Siedlungsstruktur eines Wohnstandortes in ländlicher Lage gerecht und vermeidet eine für diesen Bereich nicht gewollte Bebauungsdichte mit den sonst damit verbundenen erhöhten Anteilen des ruhenden Verkehrs und den daraus resultierenden Anforderungen an den öffentlichen Straßenraum. Die Grundstücksflächen sind derart dimensioniert, dass der ruhende Verkehr auf den jeweiligen Grundstücksflächen untergebracht werden kann. Bei einer erhöhten Wohnungsdichte ist zu befürchten, dass der Parkraumdruck weder auf den öffentlichen noch auf den privaten Flächen gesichert werden kann. Die Wohnqualität dieses Baugebietes würde ferner durch eine übermäßige Beanspruchung des geplanten Verkehrsraumes beeinträchtigt, da die Erreichbarkeit von Grundstücken insbesondere für Fahrzeuge der Abfallentsorgung oder des Zivil- und Katastrophenschutzes stark eingeschränkt oder sogar unmöglich wäre. Zur Vermeidung dieser Beeinträchtigungen ist die Begrenzung der Anzahl der Wohnungen je Wohngebäude erforderlich.

4.1.5 Überbaubare Grundstücksfläche Im Teilplan I werden Baufelder durch Baugrenzen definiert. Diese Baufelder gliedern die Bebauungsstruktur. Sie stellen sicher, dass die Hauptgebäude einen Mindestabstand zur

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Straße halten und die Ausbildung einer begrünten Vorgartenzone ermöglichen. Ebenfalls wird dafür Sorge getragen, dass die Häuser gartenseitig einen ausreichenden Abstand halten, um eine angemessene Nutzung des Gartens. Die festgesetzten Baugrenzen und damit definierten nicht überbaubaren Grundstücksflächen lassen eine den heutigen Wohnbedürfnissen angemessene Stellung der Baukörper und eine den individuellen Anforderungen an die Gartengestaltung angemessene Ausrichtung von baulichen Anlagen und Freiräumen zu. Die Baugrenzen halten zu den öffentlichen Verkehrsflächen sowie zu den Grundstücksgrenzen einen Abstand von min. 3 m ein.

4.2 Örtliche Bauvorschriften gem. § 84 Abs. 3 Nr. 1 NBauO Das Plangebiet befindet sich in der südwestlichen Ortsrandlage des Siedlungsbereiches von Auhagen. Der Übergangsbereich der im Teilplan I festgesetzten Nutzungen zur freien bzw. aufgelockerten Landschaft in Richtung Osten und Süden und der bestehenden Siedlungszusammenhang im Norden und Westen ist aus städtebaulicher und landschaftspflegerischer Sicht von Bedeutung. Wegen der aus der Sicht der Ortsbild- und Landschaftspflege besonders sensiblen Situation sind an zukünftige Baukörper besondere Anforderungen im Hinblick auf das Einfügen (z.B. Dachform und -farbe) zu stellen. Diese Anforderungen sollen den städtebaulichen Rahmen zur Einfügung der neuen Baukörper vorgeben, ohne die individuelle Gestaltungsfreiheit einzuschränken. Daher konzentriert sich die Festsetzung auf die Definition der o.g. Gestaltungselemente, um orts- und regionaluntypische, flachgeneigte Dachformen, untypische Farben und unmaßstäblich wirkende Gebäude, die zu einer Beeinträchtigung des Landschaftsbildes führen würden, zu vermeiden. Insbesondere sollen damit folgende Ziele erreicht werden: - harmonisches Einfügen und Unterordnen der geplanten Neubebauung in die vorhandene Ortsrandlage, - Rücksicht auf den landschaftlich reizvollen und sensiblen Übergangsbereich der Siedlung zur freien Landschaft.

4.2.1 Dachform und -farbe Dachlandschaften tragen wesentlich zur Ortsbildsilhouette bei und prägen so das Erscheinungsbild eines Baugebietes aus der Ferne. Die Festsetzungen zu den Dachneigungen dienen dazu, eine vielfältige und gestalterisch harmonische Dachlandschaft zu erreichen.

§ 2 Dächer (1) Auf den innerhalb der festgesetzten WA-Gebiete errichteten Hauptgebäuden sind nur geneigte Dächer mit Dachneigungen von 18 - 48 Grad zulässig. Tonnen- und (Halb-) Bogendächer sind nicht zulässig. Pultdächer sind nur zulässig, wenn diese als beidseits und in unterschiedliche Richtungen geneigtes Dach errichtet werden. Gegeneinander versetzte Dachflächen sind zulässig. (2) Als Farben für die Dachdeckung der Hauptbaukörper sind die Farbtöne von "Rot-Braunrot", „Braun-Dunkelbraun“ und „Schwarz-Anthrazit“ in Anlehnung an die in § 4 genannten RAL-Töne zulässig. (3) Die unter Abs. 1 und 2 aufgeführten Bauvorschriften gelten nicht für untergeordnete Gebäudeteile, untergeordnete Dachaufbauten, Dachfenster, Wintergärten, Terrassenüberdachungen, Solaranlagen (einschl. der Anlagen für die Nutzung von Umgebungswärme), Grasdächer sowie Nebenanlagen, Garagen und Carports (offene Kleingaragen).

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Für die Gemeinde Auhagen sind geneigte Dächer von 22 bis 48 Grad als typisch anzusehen. Um einerseits ortsuntypische, flache Dächer und andererseits zu steile Dächer aufgrund ihrer negativen Fernwirkung auszuschließen werden Einschränkungen in der Dachneigung festgesetzt. Um die individuellen Gestaltungsanforderungen mit Blick auf energie-, flächen- und kostensparende Bauweisen nicht zu sehr einzuengen, sondern Raum für gestalterische Individualität und bautechnische Details zu ermöglichen, wird die Mindestdachneigung jedoch gegenüber den traditionellen Dachneigungen mit 18 Grad gewählt. Dieses Spektrum der möglichen Dachneigungen eröffnet den Bauherren genügend individuellen Gestaltungsspielraum (Dachgeschossnutzung etc.). Als Farbtöne für die Dachdeckung sind die Farben „Rot-Braunrot“, „Braun-Dunkelbraun“ und „Schwarz-Anthrazit“ im Rahmen der RAL zulässig. Grasdächer sind allgemein zulässig. Die aufgeführten Bauvorschriften zur Dachgestaltung gelten jedoch nicht für untergeordnete Gebäudeteile, untergeordnete Dachaufbauten, Dachfenster, Wintergärten, Terrassenüberdachungen, Solaranlagen (einschl. der Anlagen für die Nutzung von Umgebungswärme), Grasdächer sowie Nebenanlagen, Garagen und Carports (offene Kleingaragen). Neuere Bauformen und -elemente wie Solaranlagen, Wintergärten und Energiedachkonstruktionen als auch Grasdächer sind im Rahmen dieser Satzung zulässig und erwünscht, um neuzeitlichen und ökologischen Bauformen, insbesondere die mit einer kosten-, flächen- und energiesparenden Bauweise verbunden sind, Möglichkeiten der Anwendung zu eröffnen.

4.2.2 Farbtöne Für die festgesetzten Farbtöne sind die genannten Farben zu verwenden. Diese Farben sind aus den nachstehend aufgeführten Farbmustern nach Farbregister RAL 840 HR ableitbar. Für den Farbton "Rot - Braunrot" im Rahmen der RAL: 2001 - Rotorange 3005 - Weinrot 2002 - Blutorange 3009 - Oxydrot 3002 - Karminrot 3011 - Braunrot 3003 - Rubinrot 3013 - Tomatenrot 3004 - Purpurrot 3016 - Korallenrot Für den Farbton "Braun - Dunkelbraun" im Rahmen der RAL: 8001 - Ockerbraun 8014 - Sepiabraun 8003 - Lehmbraun 8015 - Kastanienbraun 8004 - Kupferbraun 8016 - Mahagonibraun 8007 - Rehbraun 8017 - Schokoladenbraun 8008 - Olivbraun 8023 - Orangebraun 8011 - Nussbraun 8024 - Beigebraun 8012 - Rotbraun 8025 - Blassbraun Für den Farbton „Schwarz - Anthrazit“ im Rahmen der RAL: 7016 - Anthrazitgrau 9004 - Signalschwarz 7021 - Schwarzgrau 9011 - Graphitschwarz 7024 - Graphitgrau Die aufgeführten Farbtöne leiten sich aus dem prägenden Umfeld des Siedlungsbereiches von Auhagen ab und stellen für die konkrete Vorhabenplanung eine Orientierung dar. Abweichungen sind besonders bei natürlichen Materialien als normal zu bezeichnen.

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4.3 Straßenverkehrsflächen 4.3.1 Äußere Anbindung Das städtebauliche Konzept sieht für den Teilplan I im Südwesten eine zentrale Anbindung des Plangebietes an die östlich verlaufende Straße Auf dem Rähden (L 445) vor. Darüber hinaus ist die verkehrliche Anbindung an den nordöstlich angrenzenden Mühlenweg vorgesehen, sodass es zu einer angemessenen Verkehrsmengenverteilung kommt. Diese Erschließung soll darüber hinaus als optionale Anbindung für die südwestlich angrenzenden Flächen dienen. Darüber hinaus schafft eine Anbindung im Norden an den Mühlenweg und an die Straße Im Kamp einen Anschluss an die nördlich angrenzenden Wohngebiete von Auhagen. Über die Straße Auf dem Rähden (L 445) ist das Plangebiet an das örtliche und darüber hinaus an das überörtliche Verkehrsnetz angebunden. Die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs auf den angrenzenden Straßen werden durch die Planung nicht beeinträchtigt. Fußläufig wird das Areal ebenfalls im Südwesten über die Straße Auf dem Rähden sowie im Nordosten über den Mühlenweg und die Straße Im Kamp angebunden. Ferner sieht das Konzept in Verlängerung der Straße Am Forsthaus mit Anbindung an das westlich angrenzende Wohngebiet „Beethovenstraße Süd“ eine Fuß- und Radverbindung vor, sodass kurzwegige Anbindungen an die in der benachbarten Stadt Sachsenhagen befindlichen Versorgungseinrichtungen genutzt werden können. Eine Anbindung des Teilplans II an das öffentliche Verkehrsnetz ist aufgrund seiner Nutzung als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft nicht erforderlich.

4.3.2 Innere Erschließung Gebietsintern wird das Areal im Teilplan I durch einen Anschluss im Südwesten an die Straße Am Forsthaus und im Nordosten an die Straße Im Kamp sowie über eine von dort aus abgehende Straßenschleife (ringförmig) erschlossen. Unnötiger Durchgangsverkehr wird genauso vermieden wie stumpfförmig, ggf. als Wendehammer, endende Straßen, sodass ein ruhiges und attraktives Wohnen gewährleistet werden kann. Die Breite der Verkehrsfläche ist mit 7 m der geplanten Situation in Ortsrandlage angemessen, um neben dem fließenden Verkehr auch Bereiche für Stellplätze und Straßenbäume zu ermöglichen. Der Charakter des Verkehrsraumes soll als Wohnstraße in Erscheinung treten und entsprechend als gemischte Verkehrsfläche ohne eigenen Gehweg ausgebaut werden. Im Verkehrsraum sind durch die Anlegung von Fahrwegen entsprechende Stellplätze, Leuchten- und Baumstandorte vorzusehen. Dies erfolgt jedoch erst auf der Grundlage der konkreten Erschließungsplanung. Für die Erschließung der östlichen Gebäude und für die Unterhaltung des östlich angrenzenden Regenrückhaltebeckens wird eine Parzellenbreite von 5 m als ausreichend angesehen. Begegnungsverkehre von Pkw/Pkw werden im Zuge der konkreten Erschließungsplanung berücksichtigt.

4.4 Belange von Boden, Natur und Landschaft 4.4.1 Veranlassung / Rechtsgrundlage Bei der Aufstellung, Änderung oder Ergänzung der Bauleitpläne ist gem. § 1 a Abs. 3 BauGB die Vermeidung und der Ausgleich voraussichtlich erheblicher Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts in ihren in § 1 Abs. 6 Nr. 7 a BauGB genannten Schutzgütern (Tiere, Pflanzen, Boden, Fläche, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt) in der Abwägung gem. § 1 Abs. 7 BauGB zu berücksichtigen.

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4.4.2 Fachgesetzliche und fachplanerische Vorgaben An dieser Stelle werden nur die für die Planentscheidung wichtigsten fachplanerischen und fachgesetzlichen Vorgaben aufgeführt. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird darauf hingewiesen, dass in Teil II Umweltbericht, Kap. 1.3 alle relevanten fachgesetzlichen und fachplanerischen Vorgaben dargelegt werden.

Verordnung über den Schutz des Baum- und Heckenbestandes im Landkreis Schaumburg Laut Verordnung über den Schutz des Baum- und Heckenbestandes des Landkreises Schaumburg gem. § 4 sind alle Bäume mit einem Stammumfang ab 60 cm in 1 m Höhe und alle Hecken von mehr als 5 m Länge vor Schädigung, Entfernung, Zerstörung und Veränderung geschützt. Die Verordnung gilt nur außerhalb von Ortslagen und vom Schutz ausgenommen sind Obstbäume. Im Eingriffsraum (Teilplan I) befinden sich jedoch keine von der Verordnung betroffenen Vegetationsbestände.

Regionales Raumordnungsprogramm (RROP) Das RROP stellt den nordöstlichen Siedlungsbereich von Auhagen, welcher sich östlich der Stadt Sachsenhagen befindet, als Standort mit der besonderen Entwicklungsaufgabe „Ländliche Siedlung“ dar. Für das Plangebiet (Teilplan I und II) selbst trifft das RROP keine konkreten Aussagen. Im Süden grenzt an das Plangebiet ein Vorsorgegebiet für die Landwirtschaft aufgrund des hohen, natürlichen, standortgebundenen Ertragspotenzials an. Östlich und südlich grenzt Auhagen an Vorsorgegebiete für Natur und Landschaft, ein Vorsorgegebiet für Erholung sowie an ein Vorsorgegebiet für Forstwirtschaft. Die Vorsorgegebiete werden jedoch durch diese Bauleitplanung nicht beeinträchtigt, da es sich bei den betroffenen Flächen nur um eine kleinräumige Beanspruchung von landwirtschaftlichen Betriebsflächen handelt, die außerhalb der v.g. Vorsorgegebiete liegen. Die Festsetzungen auf der Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft innerhalb des Teilplans II stehen ebenfalls nicht mit den v.g. Vorsorgegebieten in Konflikt.

Vorgaben aus dem Landschaftsrahmenplan (gem. § 5 NAGNatSchG) Der Landschaftsrahmenplan des Landkreises Schaumburg (Stand 2001) liegt im Vorentwurf vor. Aus regionaler Sicht hat das Plangebiet im Teilplan I eine geringe Bedeutung für Arten- und Biotope und eine mittlere Bedeutung für das Landschaftsbild. Für den Bereich des Eingriffs (Teilplan I) ist im Zielkonzept der Zieltyp D "Entwicklung sonstiger Gebiete, in denen Natur und Landschaftaufgrund intensiver Nutzung beeinträchtigt sind" dargestellt. Im Schutzgebietskonzept sind keine Ziele für den räumlichen Geltungsbereich des Teilplan I formuliert. Die Belange des regionalen Naturschutzes und der Landschaftsplanung werden durch die Bauleitplanung nicht tangiert. Der räumliche Geltungsbereich des Teilplans II ist mit einer hohen Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz dargestellt. Für das Landschaftsbild hat der Bereich ebenfalls eine mittlere Bedeutung. Der Bereich des Teilplans II wird dem Zieltyp B „Sicherung und Verbesserung von Natur und Landschaft in Gebieten mit besonderen Werten und Funktionen, jedoch auch mit Entwicklungsbedarf hinsichtlich des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes“ zugeordnet. Ferner ist der Planbereich Teil des Landschaftsschutzgebietes LSG SHG 3 „Düdinghäuser Berg – Aueniederung“.

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Vorgaben aus dem Landschaftsplan (gem. § 6 NAGNatSchG) Für die Gemeinde Auhagen liegt kein aktueller Landschaftsplan vor.

Flächennutzungsplan Der Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Sachsenhagen stellt den Bereich des Teilplans I bereits als Wohnbaufläche und als Grünfläche sowie Fläche für Maßnahmen zum Schutz zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft dar. Der Teilplan II ist im wirksamen Flächennutzungsplan als Fläche für Wald dargestellt.

4.4.3 Kurzdarstellung des Bestandes Das Plangebiet (Teilplan I, Eingriffsraum) liegt am südöstlichen Ortsrand von Sachsenhagen und umfasst eine Fläche von ca. 2,78 ha. Es wird teilweise zurzeit intensiv ackerbaulich genutzt. Nördlich und nordöstlich beginnt der durch Wohnbebauung geprägte Siedlungsbereich von Auhagen und westlich der Siedlungsbereich von Sachsenhagen. Im Südwesten, Osten und Süden schließen landwirtschaftlich genutzte Flächen und Waldflächen an. Der Teilplan I wird über die im Nordosten anschließende Straße Im Kamp sowie den Mühlenweg und im Südwesten über die Straße Auf dem Rähden erschlossen und an das örtliche und überörtliche Verkehrsnetz angebunden. Der Bereich des Teilplans II liegt innerhalb eines Waldgebietes und umfasst eine Fläche von rd. 0,03 ha.

Schutzgut Mensch: • Teilplan I Erholungsfunktion Für die Erholung relevante Strukturen sind südöstlich der bestehenden Bebauung (Erholungsgebiet Wald) sowie in Form eines Radwanderwegs mit regionaler Bedeutung an der westlichen Plangrenze vorhanden. Die im Plangebiet gelegenen Flächen haben als vornehmlich landwirtschaftlich genutzte Flächen ansonsten eine nachrangige Bedeutung für die Erholung der ortsansässigen Bevölkerung. Menschliche Gesundheit und Wohlbefinden Das Plangebiet weist aufgrund der intensiven ackerbaulichen Nutzung eine nachrangige Bedeutung für Gesundheit und Wohlbefinden in Bezug auf das Schutzgut Mensch auf. Jedoch können im Rahmen der Flächenbewirtschaftung im Plangebiet für die angrenzenden Wohnnutzungen temporäre Belastungen auftreten (Staub, Gerüche, Lärm), insbesondere zur Erntezeit. Erhebliche Beeinträchtigungen sind jedoch nicht zu erwarten. Ferner sind von der östlich gelegenen L 455 (Auf dem Rähden) erhebliche Verkehrsimmissionen zu berücksichtigen. Diese haben jedoch keine Auswirkungen auf die geplanten Wohnbereiche. Aus dem Plangebiet sind aufgrund der Nutzungsgleichheit zu angrenzenden Wohngebieten ebenfalls keine Beeinträchtigungen abzuleiten.

• Teilplan II Die Flächen des Teilplans II liegen innerhalb eines Waldgebietes, dass zu Erholungszwecken genutzt werden kann. Da innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches keine Eingriffe erfolgen und die Festsetzung als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zu Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft vorgesehen ist, sind keine erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch abzuleiten.

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Schutzgut Tiere und Pflanzen: • Teilplan I Das Plangebiet liegt im Bereich einer großräumigen Ackerfläche (A). Der größte Teil der Fläche wird zusammenhängend intensiv bewirtschaftet und hat deshalb nur eine sehr geringe Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz. Der Bestand weist im Osten darüber hinaus eine Grünlandfläche auf. Der Bestand an Biotopstrukturen wird in der folgenden Tabelle dargestellt: Tab.: Biotoptypen im Eingriffsraum (Teilplan I)

Wertfaktor*/ Biotoptyp / Fläche m² Beschreibung Flächenwert

Intensiv als Acker genutzte Fläche mit wenigen 1/ A (Acker)/ 14.582 m² strukturierenden Elementen in der Umgebung 14.582

GEF (Sonstiges feuchtes 3/ Extensiv genutztes Grünland Extensivgrünland) / 6.235 18.705 GIF (Sonstiges feuchtes 2/ Intensiv genutzte Grünland, teilw. Weidehaltung Intensivgrünland) / 3.271 m² 6.542 URF / GRT (Ruderalflur frischer Ruderalfläche, Randbereich Straßenseitenraum / 2/ bis feuchter Standorte, Trittrasen) Wirtschaftsweg / Fußweg 3.148 / 1.574 m² BFA (Feuchtgebüsch Gehölz seitlich des Wirtschaftsweges, teilw. in 4/ nährstoffreicher Standorte) / 418 Seitengraben, div. Arten Salix vorhanden 1.672 m² BRU / BRR (Ruderalgebüsch, Ruderalgebüsch, angrenzend zu Zufahrt 3/ Rubus-Lianengestrüpp) / 243 m² Wirtschaftsweg / Hausgärten 729 OFL / EL (Lagerplatz / 1/ Landwirtschaftliche Lagerfläche) / Lagerfläche für Diverses 414 414 m² Bereich zwischen GEF und GIF, Ansiedlung 3 / BRU (Ruderalgebüsch) / 158 m² einzelner Strauchgehölze, Rubus-Arten 474 0/ OYS (Sonstiges Bauwerk) / 42 m² Stallgebäude / Hütte auf Weidefläche 0 0/ OVS (Straße)/ 852 m² Zufahrtstraße im südlichen Plangebiet 0 Erläuterungen:

Eigene Erfassung der Biotoptypen nach v. DRACHENFELS (2016): "Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen", Methodik und Bewertung der Biotoptypen nach NIEDERSÄCHSISCHER STÄDTETAG (2013): "Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung". * 5= sehr hohe Bedeutung, 4 = hohe Bedeutung, 3 = mittlere Bedeutung, 2 = geringe Bedeutung, 1 = sehr geringe Bedeutung, 0 = weitgehend ohne Bedeutung

Zur Beurteilung der Belange des Artenschutzes wurde eine faunistische Untersuchung für den Planbereich und angrenzende Flächen durch die ABIA – Arbeitsgemeinschaft Biotop- und Artenschutz GbR (2019) durchgeführt. Diese hält zusammengefasst fest, dass die intensiv genutzten Ackerflächen sowie die Grünlandbereiche überwiegend als Nahrungshabitate für Brutvögel dienen. Insbesondere in den das Plangebiet gliedernden und umgebenden Gehölzstrukturen sind Reviere allgemein häufiger Arten sowie einzelner Arten der Vorwarnliste festzustellen. Die Nistplätze der festgestellten Arten sind innerhalb des Planbereiches den vorhandenen Gebüschen zuzuordnen, eine Nutzung der offenen Acker- und Grünlandflächen ist als Nistplatz von untergeordneter Bedeutung.

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Ferner konnten diverse Fledermausarten bei den Detektoruntersuchungen nachgewiesen werden. Diese sind ebenfalls vorwiegend im Bereich der Leitstrukturen vorzufinden. Die im Plangebiet vorhandenen Gehölze sowie angrenzende Bereiche stellen Transferrouten dar. Teilplan II Die Flächen des Teilplans II stellen sich als gemischter Waldbestand dar. Innerhalb der Fläche erfolgen keine erheblichen Eingriffe. Im Gegensatz dazu wird ein Horstbaum für den Rotmilan durch die Festsetzung als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft geschützt, sodass keine weitere Betrachtung erfolgt ist.

Schutzgut Boden und Fläche: • Teilplan I Das Plangebiet im Teilplan I wird der Bodenlandschaft (BL) Lehmgebiete, der Bodengroßlandschaft (BGL) Geestplatten und Endmoränen sowie der Bodenregion (BR) Geest zugeordnet. Im Plangebiet (Teilplan I) steht Pseudogley bzw. Tiefer Gley an.1 Im Bereich der Ackerflächen werden die natürlichen Funktionen der Böden durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung mäßig bis stark eingeschränkt. Die Bodenfruchtbarkeit (Ertragsfähigkeit) wird als hoch eingestuft, der Bereich wird den schutzwürdigen Böden der BFR 5 – äußert hohe Bodenfruchtbarkeit zugeordnet.2 Altablagerungen oder Altlastenverdachtsflächen befinden sich nicht im Plangebiet.3 Es werden Flächen beansprucht, die sich aufgrund der angrenzenden Lage zum Siedlungsbereich für eine Wohnbebauung anbieten. Sie zeichnen sich durch eine intensive ackerbauliche und Grünlandnutzung aus und weisen nur geringfügig Vegetationsbestände auf, sodass sie Flächen mit wertvolleren Habitatfunktionen vorzuziehen sind. • Teilplan II Der Bereich des Teilplans II wird abweichend zu Teilplan I mit einer geringen Bodenfruchtbarkeit dargestellt. Es handelt sich um einen Bereich, der den Böden mit naturgeschichtlicher Bedeutung – alter Waldstandort zugeordnet wird.4 Innerhalb des Planbereich (Teilplan II) werden keine Eingriffe in das Schutzgut vorbereitet, sodass keine Flächeninanspruchnahme erfolgt. Schutzgut Wasser:

• Teilplan I Im Teilplan I und der näheren Umgebung befinden sich keine Oberflächengewässer. In den als Acker und Grünland genutzten Bereichen erreicht der Umfang der Grundwasserneubildung meist geringe Werte (0-50 mm/a gem. mGROWA18 – 1981-2010) und die Empfindlichkeit des Grundwassers gegenüber verschiedenen Stoffgruppen (z. B. Nitrat, Schwermetalle) wird ebenfalls als gering bezeichnet. Der Grundwasserkörper ist Leine Lockergestein links. Es handelt sich um einen Grundwassergeringleiter. Die Fläche hat ein mittleres bis geringes Retentionsvermögen.5 Das Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung wird als hoch eingestuft.6

1 NIBIS Kartenserver (2020): Bodenkunde 2 NIBIS Kartenserver (2020): Bodenkunde - Suchräume für schutzwürdige Böden (BK 50) 3 NIBIS Kartenserver (2020): Altlasten 4 NIBIS Kartenserver (2020): Bodenkunde – Suchräume für schutzwürdige Böden (BK 50) 5 LRP LK Schaumburg Vorentwurf 2001, Textkarte 6 und 8. 6 NIBIS Kartenserver (2020): Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 26 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht -

• Teilplan II Im Bereich des Teilplans II liegt die Grundwasserneubildungsrate mit 100 – 150 mm/a (gem. mGROWA18 – 1981 – 2010) bei geringfügig höheren Werten als im Teilplan I. Durch die Planung werden jedoch keine Eingriffe in das Schutzgut Wasser vorbereitet, sodass von einer weiteren Betrachtung abgesehen wurde.

Schutzgut Klima und Luft: Die dem Plangebiet (Teilplan I und II) angrenzenden Siedlungsbereiche der Gemeinde Auhagen sowie der Stadt Sachsenhagen weisen überwiegend ein ausgeglichenes Siedlungsklima auf. Der Bereich des Teilplans I stellt keinen klimatischen Ausgleichsraum dar. Lufthygienisch besteht nur eine unwesentliche Belastung aus der angrenzenden, aber als ortsüblich zu bezeichnenden landwirtschaftlichen Nutzung. Im Teilplan II wird durch die vorhandenen Vegetationsbestände ein Betrag zur Kühlung und Frischluftentstehung sowie zur Staubfilterung geleistet.

Schutzgut Landschaft: • Teilplan I Das Ortsbild des südwestlichen Ortsrandes von Auhagen ist durch Einzel- und Doppelhäuser, die innerhalb der Wohnsiedlungsbereiche realisiert wurden, geprägt. Die landschaftstypische Eigenart und Vielfalt wird durch die Siedlungen anthropogen überprägt. Vegetationsformen, die eine gewisse Natürlichkeit ausdrücken, finden sich kaum. Die Siedlungsbereiche weisen eine geringe bis allgemeine Bedeutung für das Schutzgut Landschaft auf. Die Ackerflächen sind ausgeräumt. Die Ackerflur wird nur von wenigen Gehölzen strukturiert, die entlang der meist geradlinigen landwirtschaftlichen Wege südlich des Plangebietes vorkommen. Die Ackerflächen weisen eine geringe Eigenart und Vielfalt und eine geringe Bedeutung für die Landschaft auf. • Teilplan II Der Bereich des Teilplans II liegt innerhalb des Landschaftsschutzgebietes LSG SHG 3 „Düdinghäuser Berg – Aueniederung“. Der Waldbestand ist als prägend für die umgebenden Flächen und Wohnsiedlungsbereiche anzusehen. Durch die Planung werden jedoch keine Veränderungen auf der Fläche vorbereitet. Im Gegensatz dazu wird durch den Erhalt des Horstbaums für den Rotmilan ein Beitrag auch zum Schutz des Landschaftsbildes geleistet.

Schutzgut Kultur- und Sachgüter: Im Plangebiet (Teilplan I und II) und seiner näheren Umgebung finden sich keine Kultur- und Sachgüter, sodass in der Umweltprüfung auf weitergehende Untersuchungen verzichtet wurde.

4.4.4 Ermittlung der negativen Auswirkungen auf Natur und Landschaft Gem. § 1 a Abs. 3 BauGB ist die Vermeidung und der Ausgleich voraussichtlich erheblicher Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes durch die Veränderung der Gestalt oder der Nutzung von Grundflächen (Eingriffe) in der Abwägung zu berücksichtigen. Die Planung ist dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches des Teilplans I eine bisher überwiegend landwirtschaftlich genutzte Fläche in ein Allgemeines Wohngebiet umgewandelt wird. Der Eingriffsraum bezieht sich insgesamt auf eine Fläche von ca. 2,78 ha.

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Im Teilplan II wird kein Eingriff vorbereitet. Er dient der Sicherung eines Horstbaums für den Rotmilan über die Festsetzung einer Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft. Die aus der Überbauung zu erwartenden negativen Umweltauswirkungen werden im Umweltbericht (Teil II der Begründung) zusammengefasst. Hiermit sollen Wiederholungen vermieden werden.

4.4.5 Vermeidung, Minimierung und Ausgleich von negativen Auswirkungen auf Natur und Landschaft (Eingriffsregelung) Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung erheblicher Eingriffe Gem. § 1 a Abs. 3 BauGB sind Eingriffe in den Naturhaushalt zu vermeiden. Dieser Vermeidungsgrundsatz bezieht sich auf die Unterlassung einzelner von dem Vorhaben ausgehender Beeinträchtigungen und schließt die Pflicht zur Verminderung von Beeinträchtigungen (Minimierungsgebot) ein. Dabei ist eine Beeinträchtigung vermeidbar, wenn das Vorhaben auch in modifizierter Weise (z. B. verschoben oder verkleinert) ausgeführt werden kann, sodass keine oder geringere Beeinträchtigungen entstehen. Im vorliegenden Bebauungsplan (Teilplan I) tragen die nachfolgend genannten Festsetzungen zur Vermeidung und Minimierung erheblicher Eingriffe in Natur und Landschaft bei:

• Art und Maß der baulichen Nutzung, Allgemeines Wohngebiet, Grundflächenzahl (Schutzgut Mensch, Boden, Fläche und Wasser, Landschaftsbild) Eine Minimierung der erheblichen Eingriffe in den Boden und den Wasserhaushalt wird über die Begrenzung der zusätzlichen Versiegelung auf das Notwendigste erreicht. So wird die Versiegelung innerhalb des Allgemeinen Wohngebietes durch die Festsetzung einer Grundflächenzahl (GRZ) von 0,3 auf das erforderliche Maß begrenzt. Somit wird gewährleistet, dass die Bodeneigenschaften und -funktionen nicht über das notwendige Maß für die Wohngebietsentwicklung hinaus beeinträchtigt werden. Ferner wird durch eine Durchgrünung in Form von Hausgärten auf dem überwiegenden Teil der Wohnbaufläche eine landschaftsgerechte Neugestaltung erreicht. Zudem werden durch die Festsetzung als Allgemeines Wohngebiet (WA) entsprechend der angrenzenden vorhandenen Nutzung auch Beeinträchtigungen des Schutzgutes Mensch vermieden.

• Begrenzung der Höhen baulicher Anlagen (Schutzgut Landschaft und Mensch) Damit gewährleistet ist, dass sich die neuen Gebäude in die nördlich angrenzende gewachsene Ortslage einfügen und an den Übergangsbereich der Siedlung zur freien Landschaft anpassen, wird die max. Höhe der baulichen Anlagen (Firsthöhe) auf 9,50 m festgesetzt. Diese Höhe entspricht den örtlich prägenden Firsthöhen vergleichbarer Wohngebäude. Die Festsetzung trägt zu einer Minimierung erheblicher Eingriffe in die Landschaft bei. Ferner werden über örtliche Bauvorschriften zur Gestaltung Dachformen und -farben eingegrenzt. Die Festsetzung und Bauvorschriften tragen zu einer Minimierung nachteiliger Umweltauswirkungen in die Landschaft bei. Insbesondere soll damit ein harmonisches Einfügen und Unterordnen der geplanten Neubebauung in die vorhandene Ortsrandlage erreicht werden.

• Ableitung des Oberflächenwassers/Oberflächenwasserrückhaltung (Schutzgut Wasser) Das auf den versiegelten Flächen des WA-Gebietes und den Straßen anfallende Oberflächenwasser soll in einem Regenrückhaltebecken zurückgehalten und zeitverzögert und gedrosselt dem Vorfluter zugeleitet werden. Ein erhöhter Oberflächenwasserabfluss und

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 28 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht - eine hiermit verbundene Verschärfung von Hochwasserereignissen in der angebundenen Vorflut werden vermieden.

• Maßnahmen für den Artenschutz: Baufeldräumung (Schutzgut Tiere und Pflanzen) Die Baufeldfreimachung und Baumfällungen oder Gehölzrückschnitte sind aus artenschutzrechtlichen Gründen nur in der Zeit zwischen dem 01. Oktober und dem 28. Februar (außerhalb der Brutzeit des Rotmilans und pot. Offenlandarten) zulässig. Saumbereiche und Ränder der Feldgehölze sind von Baustellenzufahrten und Lagerung von Fahrzeugen und Baumaterial freizuhalten. Einer zeitweisen Ruderalisierung von (ungenutzten) Flächen innerhalb des Plangebietes und damit der Entwicklung neuer pot. Brutstandorte ist im Bedarfsfall durch z. B. regelmäßige Mahd entgegenzuwirken. Durch Berücksichtigung der Maßnahmen können erhebliche Eingriffe in das Schutzgut Tiere vermieden werden. Auf den im Teilplan I gelegenen Flächen ist der Beginn der Erschließungs- und sonstigen Baumaßnahmen erst nach der Brutzeit des Rotmilans, d.h. außerhalb der Zeit vom 1. März bis zum 31. Juli zulässig. Sofern ein fachlich qualifizierter Biologe vor Baubeginn feststellt, dass keine Bruten (mehr) im Wirkbereich des Eingriffs vorhanden sind, kann auch ein abweichender Baubeginn nach Prüfung und Genehmigung durch die Untere Naturschutzbehörde des Landkreis Schaumburg zugelassen werden. Es ist eine ökologische Baubegleitung für den Beginn der Erschließungs- und sonstigen Baumaßnahmen vorzusehen und der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises vor Beginn aller Maßnahmen (Baufeldfreiräumung und Baubeginn) schriftlich zu benennen.

• Erhalt vorhandener Vegetationsbestände (Schutzgut Tiere und Pflanzen, Mensch, Landschaft) Die im südlichen Bereich des Teilplans I vorhandenen Vegetationsbestände sollen zur Erhaltung von Leitstrukturen für Fledermäuse sowie zur Gewährleistung der Abgrenzung zu den südlich angrenzenden offenen Ackerflächen erhalten und bei Abgang durch gleichartige ersetzt werden. Die zu pflanzenden Laubbäume sind als Hochstamm mit einem Stammumfang von 12 cm in 1 m Höhe oder als Stammbuschmit einer Mindesthöhe von 2 m zu pflanzen. Die Artenwahl richtet sich nach den Angaben der Artenliste in den Hinweisen zum Bebauungsplan. Ferner sollen im Plangebiete festgesetzte Einzelbäume aus artenschutzrechtlichen Gründen erhalten und bei Abgang ersetzt werden. Zwei entfallende Einzelbäume sind im Verhältnis 1:1 zu ersetzen. Die zu pflanzenden Laubbäume sind als Hochstamm mit einem Stammumfang von mind. 12 cm zu pflanzen. Die Artenwahl richtet sich nach Angaben der Artenliste in den Hinweisen zum Bebauungsplan. Die Ersatzpflanzungen können innerhalb der Fläche für Versorgungsanlagen / für die Rückhaltung von Niederschlagswasser umgesetzt werden.

• Erhalt des Horstbaums für den Rotmilan (CEF-Maßnahme) (Schutzgut Tiere) Innerhalb des Teilplans II soll in der durch den Bebauungsplan festgesetzten Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft der vorhandene Horstbaum als Habitatbaum gekennzeichnet (z.B. mit Alu-Plakette) und zum Schutz vor Prädatoren mit einer Baummanschette versehen werden. Die Anbringung der Manschette und der Plakette hat zunächst für 3 Jahre zu erfolgen, falls dann weiterhin eine Horstnutzung stattfindet, ist der Zeitraum nach Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde um weitere 5 Jahre zu verlängern. Eine Entscheidung über eine ggf. erforderliche weitere Verlängerung hat in Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde zu erfolgen.

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Maßnahmen zum Ausgleich von negativen Auswirkungen Durch die o. g. Maßnahmen können die o. g. erheblichen Eingriffe nur minimiert werden. Zum Ausgleich werden die im Folgenden genannten Maßnahmen im Bebauungsplan festgesetzt:

• Flächen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern (Schutzgüter Tiere und Pflanzen, Boden, Fläche, Wasser, Landschaftsbild) In den im Bebauungsplan zeichnerisch und textlich festgesetzten Flächen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB sollen Strauch-Baumhecken mit standortgerechten und -heimischen Gehölzen zur Eingrünung entwickelt werden. Auf den Flächen sollen heimische, 2 x verpflanzte Sträucher mit Höhen zwischen 60 bis 100 cm oder für Bäume 2 x verpflanzte Heister mit Höhen zwischen 150 bis 200 cm sollen zueinander versetzt, mit einem Abstand von 1,50 m zueinander und in Gruppen von 3 bis 5 Stück pro Art, nach Beginn der Baumaßnahmen, spätestens jedoch innerhalb von zwei Vegetationsperioden nach Baubeginn gepflanzt werden. Die Pflanzung und Artenauswahl richtet sich nach den in den Hinweisen beigefügten Pflanzschemata bzw. Arten- und Sortenliste zum Bebauungsplan. Bei Abgang von Gehölzen soll gleichartiger Ersatz erfolgen.

• Anpflanzung von Vegetationsbeständen innerhalb der Fläche für Versorgungsanlagen „Nahwärmeerzeugung“/Fläche für die Rückhaltung von Niederschlagswasser Innerhalb der Fläche für Versorgungsanlagen / für die Rückhaltung von Niederschlagswasser ist zur Abgrenzung des Plangebiets zur östlich angrenzenden L 445 sowie zur Entwicklung von Vegetationsbeständen, die als Ersatzhabitate für durch die Planung beanspruchte Habitate herangezogen werden die Anlage einer standortgerechten Gehölzanpflanzung, eines bepflanzten Walls sowie die Ansaat einer Extensivwiese/halbruderalen Gras- und Staudenflur mit standortheimischen Gräsern und Kräutern festgesetzt.

• Anzupflanzende Bäume - auf privaten Flächen Die nicht bebauten und nicht als Flächen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB festgesetzten Grundstücksflächen sollen zu durchgrünten Hausgärten entwickelt werden. Auf den Flächen soll mind. 1 heimischer Laubbaum oder typischer Obstbaum je 400 m² Grundstücksfläche nach Beginn der Baumaßnahmen, spätestens jedoch innerhalb von zwei Vegetationsperioden nach Baubeginn gepflanzt werden. Die Artenauswahl richtet sich nach den Hinweisen zum Bebauungsplan. Die Laubbäume sind als Hochstamm mit einem Stammumfang von 12 cm in 1 m Höhe (oder gleichwertige Qualitäten) oder als wirksamer Stammbusch mit einer Höhe von mind. 2,00 m und die Obstbäume als Hochstamm mit einem Stammumfang von 7 bis 8 cm in 1 m Höhe zu pflanzen. Die Bäume sind fachgerecht zu pflegen und zu erhalten und sollen bei Abgang z. B. durch kontinuierliches Nachpflanzen hochstämmiger Jungbäume neben abgängigen Bäumen durch gleichartige Bäume ersetzt werden. Die o.g. Baumpflanzungen bewirken eine Durchgrünung des geplanten Wohngebietes mit standortgerechten, heimischen Laubbäumen und typischen Obstbäumen. Sie dienen damit auch der landschaftsgerechten Neugestaltung des Landschaftsbildes als Ausgleich.

Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz In der Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz werden die Eingriffe in Natur und Landschaft sowie die geplanten Kompensationsmaßnahmen anhand der "Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung" des Niedersächsischen Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 30 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht -

Städtetages (2013) ermittelt und gegenübergestellt. Im Umweltbericht wird die Eingriffs- Ausgleichs-Bilanz in Tabellenform dargestellt. Eingriffs- Ausgleichs- Bilanz: Gesamtwert PLANUNG - Gesamtwert IST 20.907 - 46.266 = - 25.359 Werteinheiten

Die Bilanz stellt heraus, dass im Plangebiet ein Kompensationsdefizit von - 25.359 Werteinheiten entsteht, weil die vorgesehenen Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen zur internen Kompensation nicht ausreichen. Eine detaillierte Bilanzierung findet sich im Umweltbericht.

4.4.6 Externe Kompensationsmaßnahmen Art und Umfang der externen Kompensationsmaßnahme werden mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Schaumburg abgestimmt und liegen zur öffentlichen Auslegung vor.

4.5 Immissionsschutz 4.5.1 Grundlagen Im Rahmen der Aufstellung von Bauleitplänen sind die Belange des Umweltschutzes, insbesondere auch die des Immissionsschutzes gem. § 1 Abs. 6 Nr. 1 und Abs. 7 BauGB, zu berücksichtigen. Im Rahmen der Bauleitplanung sind die Anforderung an die Sicherstellung gesunder Wohn- und Arbeitsverhältnisse und die Belange des Umweltschutzes, insbesondere die umweltbezogenen Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt zu berücksichtigen. (§ 1 Abs. 6 Nr. 7 c BauGB). Für die Beurteilung der mit dieser Bauleitplanung verbundenen Immissionssituation ist die Berücksichtigung des unmittelbaren Planungsumfeldes von Bedeutung. Dieses wird durch die bereits bestehenden Allgemeinen Wohngebiete, Reinen Wohngebiete und das nordöstlich bestehende Sägewerk sowie von der im Osten gelegenen L 445 bestimmt. Auf das Plangebiet können insofern Gewerbe- und Verkehrslärmimmissionen einwirken. Zur Beurteilung der auf das Plangebiet einwirkenden Gewerbe- und Verkehrslärmimmissionen wurde von der GTA – Gesellschaft für Technische Akustik, Hannover (2020), ein schalltechnisches Gutachten für den räumlichen Geltungsbereich des Teilplans I erstellt.

4.5.2 Beurteilung der Schutzwürdigkeit von Nutzungen in Bezug auf Immissionen Zur Beurteilung der zukünftig zu erwartenden Immissionssituation ist die Schutzwürdigkeit der im Plangebiet (Teilplan I) und in dessen Wirkungsumfeld bestehenden und geplanten Art der baulichen Nutzung in Anlehnung an die in der Baunutzungsverordnung (BauNVO) aufgeführten Gebietstypen zu ermitteln. Im B-Plan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“ (Teilplan I, Eingriffsraum) ist als Art der baulichen Nutzung ausschließlich ein Allgemeines Wohngebiet (WA) gem. § 4 BauNVO festgesetzt. Die nördlich und westlich an das Plangebiet heranreichenden Siedlungsbereiche sind ebenfalls als WA-Gebiete und WR-Gebiete definiert. Auf der Grundlage der bei der städtebaulichen Planung anzuwendenden DIN 18005 „Schallschutz im Städtebau“ sind für WR-Gebiete tags 50 dB(A) und nachts 40 dB(A), für WA-Gebiete tags 55 dB(A) und nachts 45 dB(A) als Orientierungswerte einzuhalten. Orientierungswerte können in begründeten Einzelfällen überschritten werden, da sie keine Grenzwerte darstellen.

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Aus den umgebenden Wohnsiedlungsbereichen ist jedoch nicht mit erheblichen Immissionskonflikten zu rechnen, da es sich im Wesentlichen um gleichartige Nutzungen handelt. Daher ist aus diesen Bereichen keine erhebliche Immissionsbelastung für den Teilplan I abzuleiten. Das Plangebiet könnte jedoch durch das nordöstlich bestehende Sägewerk sowie von der im Osten gelegenen L 445 („Auf dem Rähden“) und die im westlichen Bereich in einer Entfernung von rd. 550 m gelegenen Gewerbegebiete erheblich beeinträchtigt werden. Die für Gewerbelärm und Verkehrslärm ermittelten Immissionspegel wurden daher im Zuge der schalltechnischen Beurteilung durch eine Schallausbreitungsberechnung berechnet und flächenhaft für das Plangebiet dargestellt. Auf das beiliegende schalltechnische Gutachten wird zur Vermeidung von Wiederholungen verwiesen und Bezug genommen.

4.5.3 Gewerbelärm Grundlage der Beurteilung von Anlagengeräuschen ist die TA Lärm. Diese nennt als Immissionsrichtwert für den Beurteilungspegel von Immissionsorten außerhalb von Gebäuden in Allgemeinen Wohngebieten tags 55 dB(A) und nachts 40 dB(A). Kurzzeitige Geräuschspitzen sollen am Tage nicht mehr als 30 dB(A) und in der Nacht nicht mehr als 20 dB(A) über den Immissionsrichtwerten liegen. Als Tageszeit wird hierbei die Beurteilungszeit von 16 Stunden zwischen 6:00 – 22:00 Uhr und 22:00 – 06:00 Uhr als Nachtzeitraum betrachtet. An Werktagen zwischen 06:00 Uhr und 20:00 – 22:00 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen zwischen 06:00 – 09:00 Uhr, 13:00 – 15:00 Uhr und 20:00 – 22:00 Uhr erfolgt ein Zuschlag für Tageszeiten mit erhöhter Empfindlichkeit von 6 dB. Die aus den in westlicher Richtung bestehenden gewerblichen Nutzungen hervorgehende Immissionspegel (Vorbelastungen) werden für die Gewerbegebiete gemäß DIN 18005 mit 60 dB(A) am Tag und 45 dB(A) in der Nacht angesetzt. Zu den jeweiligen gewerblichen Emittenten wird ausgeführt: - Aus der Schallausbreitungsberechnung geht hervor, dass im geplanten Allgemeinen Wohngebiet davon ausgegangen werden kann, dass die Immissionswerte der TA Lärm bzw. der heranzuziehende Orientierungswert von 55 dB(A) am Tage und 40 dB(A) in der Nacht durch aus den westlich gelegenen Gewerbebetrieben im gesamten Plangebiet unterschritten wird. - Für das östlich gelegene Sägewerk werden 65 dB(A) am Tage und 50 dB(A) in der Nacht als flächenbezogene Ansätze in Anrechnung gebracht, da die dort auf den Freiflächen erfolgende Nutzung der von uneingeschränkten Gewerbegebieten entspricht. Als Quellhöhe wird eine bodennahe Emissionshöhe von 1,0 m angesetzt. - Für das Sägewerk wurde vorausgesetzt, dass die in Richtung des Plangebietes abstrahlenden Geräuschimmissionen das Maß der Zulässigkeit unterschreiten. Aus der anzunehmenden Konfliktfreiheit des Sägewerks mit seiner unmittelbaren Nachbarschaft kann auf die obere Grenze der im Plangebiet möglichen Geräuschimmissionen geschlossen werden (55 dB(A)). Im Umkehrschluss wird daher die Entwicklung des Plangebietes die betrieblichen Tätigkeiten des Sägewerks nicht weitergehend einschränken. - Die Nachbarschaft zu den westlich gelegenen Gewerbeflächen sowie zu dem östlich gelegenen Sägewerk ist mit der geplanten Wohngebietsausweisung konfliktfrei vereinbar.

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4.5.4 Verkehrslärm Die Ermittlung der Verkehrslärmemissionen errechnet sich aus der maßgebenden stündlichen Verkehrsstärke und dem mittleren Lkw-Anteil mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 2,8 t. Als Gesamtverkehr für das Jahr 2015 liegt für die L 445 eine Anzahl von 3000 Kfz in 24 Stunden vor. Der Lkw-Anteil betrug 3,3 %. Um die Verkehrssteigerung abschätzen zu können, wird im Gutachten daher hilfsweise von einer Steigerung des Verkehrsaufkommens von 1 % pro Jahr für den Prognosefall 2030 ausgegangen, sodass sich eine Anzahl von 3450 Kfz in 24 Stunden mit eine Lkw-Anteil von 3,3 % ergibt. Hieraus kann ein Emissionspegel von 56,3 dB(A) am Tage und 46,5 dB(A) in der Nacht bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h auf der L 445 abgeleitet werden. Es wurde dabei keine Korrektur für u.a. die Fahrbahnoberfläche, Asphaltbetone oder Mehrfachreflexionen in Ansatz gebracht. Die Orientierungswerte des Beiblatts 1 zur DIN 18005 für Allgemeine Wohngebiete am Tage (55 dB(A)) werden auf Höhe von Außenwohnbereichen (2,0 m) in einem rd. 15 m breiten Bereich parallel zur L 445 überschritten. Auch in der Nacht wird der Orientierungswert von 45 dB(A) auf einer Breite von rd. 20 – 25 m am Rand des Plangebietes überschritten. Die Überschreitungen können im 1. OG bis zu 6 dB betragen. Bei einer Bebauung in diesem Bereich wären planerische Maßnahmen zum Schallschutz vorzusehen. In dem Bereich der Überschreitungen (bis 25 m parallel zur L 445) ist in dem vorliegenden Bebauungsplan aus straßenrechtlichen Gründen jedoch bereits ein Schutzstreifen zur Landesstraße von 20 m (§ 24 Abs. 1 Nr. 1 NStrG) vorgesehen. Zudem ist im östlichen Bereich des Plangebietes eine Fläche für Versorgungsanlagen „Nahwärmeerzeugung“/Fläche für die Rückhaltung von Niederschlagswasser (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 12 und 14 BauGB) festgesetzt, sodass hier ebenfalls keine Wohnbebauung zulässig ist. Die Verkehrslärmimmissionen, die im Gebiet die für WA-Gebiete gem. DIN 18005 zu beachtenden Orientierungswerte überschreiten, stehen somit nicht im Konflikt mit den Festsetzungen des Bebauungsplans. Schallschutzmaßnahmen werden durch Verkehrslärm nicht erforderlich.

4.5.5 Geruch und Staub Auf das Plangebiet können saisonal bedingt Geruchs- und Staubimmissionen in Folge der Bewirtschaftung der im südwestlichen Anschluss liegenden landwirtschaftlichen Betriebsflächen einwirken. Diese sind jedoch als ortsüblich hinzunehmen. Es wird davon ausgegangen, dass die Bewirtschaftung der Felder im Rahmen der „guten fachlichen Praxis“ erfolgt, da diese in der Regel nicht mit die Umgebung erheblich beeinträchtigenden Immissionen verbunden ist. Derzeit liegen keine Informationen von Tierhaltungsbetrieben oder sonstigen Geruchsemissionen verursachenden Nutzungen vor, die aufgrund ihrer Nähe zum Plangebiet im Sinne einer Vorbelastung für die Beurteilung von Geruch von besonderer Relevanz wären.

4.5.6 Trennungsgebot gem. § 50 BImSchG und Störfallbetriebe (StöV) Gemäß dem Grundsatz der zweckmäßigen Zuordnung von verträglichen Nutzungen ist der Plangeber gehalten, ein Nebeneinander von Störfallbetrieben und schutzbedürftigen Nutzungen zu vermeiden. Diese Verpflichtung ergibt sich auch aus dem Trennungsgrundsatz des § 50 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BlmSchG). Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sind die für eine bestimmte Nutzung vorgesehenen Flächen einander so zuzuordnen, dass schädliche Umwelteinwirkungen und von schweren Unfällen im Sinne des Artikels 3 Nr. 5 der Richtlinie 96/82/EG in Betriebsbereichen hervorgerufene Auswirkungen

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 33 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht - auf die ausschließlich oder überwiegend dem Wohnen dienenden Gebiete sowie auf sonstige schutzbedürftige Gebiete (Verkehrswege, Freizeitgebiete etc.) so weit wie möglich vermieden werden. Dem Trennungsgebot gem. § 50 BImSchG wird durch den ausreichenden Abstand von emissionsintensiven Nutzungen zu immissionssensiblen Nutzungen sowie der flankierenden Festsetzung von Immissionsschutzmaßnahmen entsprochen. Es liegt keine Kenntnis über in der Umgebung befindliche und der Störfall-Verordnung unterliegende Betriebe vor.

5 Sonstige, zu beachtende öffentliche Belange

5.1 Denkmalschutz 5.1.1 Baudenkmalschutz Innerhalb des Plangebietes oder seinem unmittelbaren Umfeld bestehen keine Baudenkmale gemäß dem Niedersächsischen Denkmalschutzgesetz (NDSchG).

5.1.2 Archäologischer Denkmalschutz Im Plangebiet sind archäologische Funde nicht auszuschließen. Sollten bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten ur- oder frühgeschichtliche Bodenfunde wie etwa Keramikscherben, Steingeräte oder Schlacken sowie Holzkohleansammlungen, Bodenverfärbungen oder Steinkonzentrationen gemacht werden, sind diese gem. § 14 Abs. 1 des NDSchG auch in geringer Menge meldepflichtig. Sie müssen der zuständigen Kommunalarchäologie (Tel. 05722/9566-15 oder E-Mail: [email protected]), der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Schaumburg sowie dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege unverzüglich gemeldet werden. Bodenfunde und Fundstellen sind nach § 14 Abs. 2 NDSchG bis zum Ablauf von vier Werktagen nach der Anzeige unverändert zu lassen, bzw. für ihren Schutz ist Sorge zu tragen, wenn nicht die Denkmalschutzbehörde die Fortsetzung der Arbeiten gestattet.

5.2 Altlasten/Kampfmittel 5.2.1 Altlasten Der Gemeinde Auhagen sind keine Altablagerungen oder Ablagerungen kontaminierter Stoffe innerhalb des Plangebietes bekannt. Sollten bei den vorhabenbedingten Arbeiten Hinweise auf Abfallablagerungen, Boden- oder Grundwasserkontaminationen auftreten, ist die zuständige Untere Wasser- bzw. Abfallbehörde des Landkreises Schaumburg umgehend zu unterrichten, ggf. sind Arbeiten zu unterbrechen. Es wird empfohlen, Altlastenverdachtsflächen grundsätzlich von Überbauungen freizuhalten, solange die davon ausgehenden Gefahren nicht sicher erkundet, bearbeitet und beseitigt oder gesichert sind bzw. die Unschädlichkeit nachgewiesen ist (vgl. Altlastenprogramm des Landes Niedersachsen).

5.2.2 Kampfmittel Eine Kampfmittelbelastung im Plangebiet kann nicht ausgeschlossen werden. Im Rahmen der konkreten Vorhabenplanung ist entsprechend auf mögliche Funde zu achten und ggf. der Kampfmittelbeseitigungsdienst zu benachrichtigen. Sollten bei Erdarbeiten andere Kampfmittel (Granaten, Panzerfäuste, Minen etc.) gefunden werden, ist die zuständige Polizeidienststelle, das Ordnungsamt oder der Kampfmittelbeseitigungsdienst des LGLN, Regionaldirektion Hameln-Hannover, umgehend zu benachrichtigen.

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5.3 Klimaschutz und Klimaanpassung Im Rahmen dieses Bebauungsplanes werden Festsetzungen zum Klimaschutz getroffen. Diese beziehen sich u.a. auf die Grundflächenzahl, sodass die für Allgemeine Wohngebiete sonst in Siedlungsbereichen maximal mögliche Flächenversiegelung von 0,4 zzgl. 50 % nicht erreicht wird. Darüber hinaus wird die offene Bauweise des Plangebietes einen Beitrag dazu leisten, dass auch weiterhin Frischluft von den südöstlich gelegenen Waldflächen in den Siedlungsbereich hineingeführt werden kann, sodass hierdurch auch weiterhin ein Luftaustausch gewährleistet wird. Ferner werden durch den Bebauungsplan Eingriffe in die umgebenden landschaftlich prägenden Vegetationsstrukturen vermieden, sodass sich in diesem Bereich keine negativen Auswirkungen auf die Regulierung des CO2-Gehaltes der Luft und die Sauerstoffproduktion ergeben. Vielmehr wird die Sauerstoffproduktion als auch die Bindung von Staubpartikeln gefördert und ein Beitrag zur Reduzierung der Bodenerosion geleistet. In diesem Zusammenhang werden für das Klima kleinräumig wirksame Festsetzungen zur Durchgrünung und Rahmeneingrünung Gegenstand des Bebauungsplanes. Ähnlich positive Auswirkungen auf das lokale Klima werden auch von den zur öffentlichen Auslegung noch festzulegenden externen Kompensationsflächen ausgehen, da die geplanten Maßnahmen dazu geeignet sind, die Bodenerosion zu reduzieren, Kaltluftentstehungsgebiete zu erhalten und durch die lokale Vegetation auch weiterhin positiv im Sinne der Feuchtigkeitsregulation sowie der Staubbindung beizutragen. Die Nutzung der Solarenergie wird ausdrücklich zugelassen. Um dies möglichst in optimaler Weise zu ermöglichen, wird die Längsausrichtung der Gebäude entsprechend festgesetzt. Hierdurch und durch die Nutzung der Erdwärme soll ein wesentlicher Beitrag zur klimaschonenden Siedlungsentwicklung geleistet werden. Die Nutzung der Erdwärme wird jedoch nicht festgesetzt, sondern im Rahmen vertraglicher Bestimmungen gesichert. Die im Plangebiet zulässigen baulichen Nutzungen sind im Rahmen der konkreten Vorhabenplanung auf der Grundlage der aktuellen Energieeinsparverordnung für Gebäude (EnEV) derart zu errichten, dass diese einen wesentlichen Beitrag zur Klimaanpassung leisten. Es wird darauf hingewiesen, dass aufgrund der zunehmenden Anzahl und Intensität der Niederschläge mit der Zunahme von Oberflächenwasser zu rechnen ist. Daher wird bei der Dimensionierung der Rückhalteeinrichtungen auf eine ausreichende Kapazität geachtet.

6 Ergebnis der Umweltprüfung

Die bis zum gegenwärtigen Planungsstand durchgeführte Umweltprüfung führt unter Einbeziehung des artenschutzrechtlichen Gutachtens und des Schallgutachtens zu dem Ergebnis, dass trotz Berücksichtigung von Vermeidungsmaßnahmen noch erhebliche Beeinträchtigungen durch nachteilige Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches des Teilplans I verbleiben. Diese werden z.T. durch Maßnahmen im räumlichen Geltungsbereich des Teilplans II ausgeglichen. Der darüber hinaus verbleibende Kompensationsbedarf für bodenrechtliche Eingriffe muss über externe Kompensationsflächen ausgeglichen werden. Art und Umfang der externen Kompensationsmaßnahme werden mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Schaumburg abgestimmt und liegen zur öffentlichen Auslegung vor.

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7 Daten zum Plangebiet

Der räumliche Geltungsbereich des Teilplans I umfasst eine Fläche von insgesamt 27.789 m². Der räumliche Geltungsbereich des Teilplans II umfasst 300 m². Das Plangebiet gliedert sich wie folgt: Teilplan I Allgemeines Wohngebiet (WA-Gebiet) 20.102 m² davon Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen 330 m² davon mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zu belastende Fläche 62 m² Öffentliche Straßenverkehrsfläche 3.873 m² Öffentliche Straßenverkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung „Fuß- und 117 m² Radweg“ Öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Straßenbegleitgrün“ 335 m² Flächen für Versorgungsanlagen „Nahwärmeerzeugung“/Fläche für die 3.362 m² Rückhaltung von Niederschlagswasser

2 Teilplan I gesamt: 27.789 m

Teilplan II Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, 300 m² Natur und Landschaft Teilplan II gesamt: 300 m²

8 Durchführung des Bebauungsplanes

8.1 Bodenordnung Die Grundstücke befinden sich im Eigentum der Gemeinde Auhagen. Im Rahmen der Durchführung des Bebauungsplanes werden die innerhalb des Teilplans I festgesetzten Straßenflächen sowie die sonstigen für die öffentliche Erschließung notwendigen Flächen (Regenrückhaltung und Fußwege) im Eigentum der Gemeinde verbleiben und die Baugrundstücksflächen an Bauinteressenten veräußert. Die Umsetzung des Bebauungsplanes ist somit gewährleistet. Die Flächen des Teilplans II verbleiben ebenfalls im Eigentum der Gemeinde Auhagen.

8.2 Ver- und Entsorgung Die nachfolgenden Ausführungen zur Ver- und Entsorgung beziehen sich ausschließlich auf den Teilplan I. Für den Teilplan II sind entsprechenden Maßnahmen bzw. Regelungen zur Ver- und Entsorgung nicht erforderlich.

8.2.1 Abwasserbeseitigung Der Anschluss des Schmutzwasserkanals erfolgt über die im Plan festgesetzten öffentlichen Verkehrsflächen mit Anbindung an die östlich anschließende Straße Auf dem Rähden.

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8.2.2 Oberflächenentwässerung Durch die Überbauung der Grundstücke wird die bisher offene Ackerfläche teilweise versiegelt. Das im Plangebiet anfallende Regenwasser muss daher dem natürlichen Kreislauf auf andere Weise wieder zugeführt werden. Um ein für das Baugebiet insgesamt funktionsfähiges und leistungsfähiges Entwässerungssystem zu gewährleisten, wird aufgrund der zu erwartenden Versiegelung auf die Festsetzung einer Versickerung des Oberflächenwassers zu Gunsten der Realisierung eines ausreichend dimensionierten Regenrückhaltebeckens (RRB) verzichtet. Das darin aufgefangene Wasser wird dem nächstgelegenen Vorfluter schadlos, zeitverzögert und dosiert zugeführt. Auf der als Fläche für Versorgungsanlagen „Nahwärmeerzeugung“ / Fläche für die Rückhaltung von Niederschlagswasser festgesetzten Fläche ist ein Rückhaltebecken für die Ableitung des im Plangebiet anfallenden Oberflächenwassers anzulegen bzw. zulässig. Ein Entwässerungskonzept wird im Zusammenhang mit dem Konzept für ein „Kalte Nahwärmenetz“ erstellt und zur öffentlichen Auslegung gem. §§ 3(2) und 4(2) BauGB ergänzt. Aktuell steht eine Fläche von 3.362 m² im Bebauungsplan zur Anlegung des Regenrückhaltebeckens zur Verfügung. Für die Ableitung des im RRB aufgefangenen Wassers ist eine Einleitungserlaubnis nach den §§ 8 und 9 WHG erforderlich. Im Rahmen der Durchführung des Bebauungsplanes erfolgt vor Beginn der Erschließungsmaßnahmen eine rechtzeitige Abstimmung mit der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Schaumburg.

8.2.3 Trink- und Löschwasserversorgung Die Trinkwasserversorgung des im Plangebiet ausgewiesenen Baugebietes erfolgt durch einen Anschluss an die in der Straße Auf dem Rähden (L 445) vorhandenen Trinkwasserleitungen und wird durch den Wasserverband Nordschaumburg sichergestellt. Das Baugebiet „Dühlholzkämpe-Süd“ kann durch entsprechende Baumaßnahmen an das vorhandene Versorgungssystem angeschlossen werden. Die Löschwasserversorgung für den Grundschutz des Allgemeinen Wohngebietes wird durch die vorhandenen und innerhalb des Plangebietes neu anzulegenden Trinkwasserleitungen mit entsprechenden Wasserentnahmestellen gem. DVGW-Arbeitsblatt W-405 sichergestellt. Der Grundschutz für das ausgewiesene Bebauungsgebiet beträgt nach den Richtwerttabellen des Arbeitsblattes W 405 aufgrund der geplanten Nutzung - WA-Gebiet - 800 l/min für eine Löschzeit von mind. zwei Stunden. Die Löschwassermengen sind über die Grundbelastung für Trink- und Brauchwasser hinaus bereitzustellen. Der Löschwasserbereich erfasst normalerweise sämtliche Löschwasserentnahmemöglichkeiten in einem Umkreis von 300 m um das Brandobjekt. Die Sicherstellung der Löschwasserversorgung durch die öffentliche Trinkwasserversorgung und erforderlichenfalls durch zusätzliche unabhängige Löschwasserentnahmestellen, z.B. Löschwasserteiche, Löschwasserbrunnen, Zisternen usw., ist nachzuweisen. Bei einer Löschwasserversorgung durch die öffentliche Trinkwasserversorgungsleitung sind zur Löschwasserentnahme innerhalb der öffentlichen Verkehrsflächen Hydranten entsprechend der Hydranten-Richtlinien des DVGW-Arbeitsblattes W 331/I-VII zu installieren. Bei einer Löschwasserversorgung über unabhängige Löschwasserentnahmestellen ist die Entnahme von Löschwasser durch Sauganschlüsse nach DIN 14 244 sicherzustellen. Die Löschwasserentnahmestellen sind nach DIN 4066 gut sichtbar und dauerhaft zu kennzeichnen. Sie sind freizuhalten und müssen durch die Feuerwehr jederzeit ungehindert erreicht werden können.

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Zu allen Gebäuden ist die Zuwegung für die Feuerwehr sicherzustellen. Feuerwehrzufahrten sind gemäß §§ 1 und 2 DVO-NBauO so anzulegen, dass der für den Brandschutz erforderliche Einsatz von Feuerlösch- und Rettungsgeräten möglich ist. Die Flächen für die Feuerwehr müssen den „Richtlinien über Flächen für die Feuerwehr“ entsprechend der Liste der Technischen Baubestimmungen vom 28. September 2012 entsprechen. Die Sicherstellung der Löschwasserversorgung ist eine kommunale Aufgabe und kann durch entsprechende Baumaßnahmen an das vorhandene Versorgungssystem erfolgen. Der für den Brandschutz zuständigen Stelle des Landkreises ist ein Nachweis über die Sicherstellung der Löschwasserversorgung sowie ein Löschwasserplan (M 1:5.000 mit Angabe der jeweiligen Löschwassermenge) zusammen mit den sonstigen Planunterlagen im Rahmen der konkreten Vorhabenplanung zuzustellen und rechtzeitig vor Erschließungsbeginn abzustimmen.

8.2.4 Abfallentsorgung Die Abfallentsorgung wird durch die AWS Abfallwirtschaftsgesellschaft Landkreis Schaumburg sichergestellt. Die Erschließungsstraßen innerhalb des Plangebietes sind so dimensioniert, dass sie auch durch 3-achsige Entsorgungsfahrzeuge gem. den „Empfehlungen für die Anlage von Erschließungsstraßen EAE 85/98“ befahren werden können. Die verkehrliche Erschließung von Baugebieten wird gemäß den „Empfehlungen für die Anlage von Erschließungsstraßen EAE 85/95 (Dreiachsige Müllfahrzeuge)“ entsprechend im Sinne der Erschließungs- und Ausbauplanung berücksichtigt, um den Unfallverhütungsvorschriften „Müllbeseitigung“ der Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen zu genügen. Die Abfallentsorgung wird im Nahbereich der Grundstücksflächen unmittelbar von den angrenzenden öffentlichen Straßen aus ermöglicht. Die im Plangebiet gelegenen Grundstücke sind direkt an die öffentlichen Verkehrsflächen angebunden. Abfallbehältersammelplätze sind im räumlichen Geltungsbereich dieses B- Planes nicht erforderlich, da es an den nicht an die Verkehrsfläche angrenzenden Grundstücken fehlt. Die Planstraße ist im Wesentlichen als Ringerschließung geplant.

8.2.5 Energieversorgung (Elektrizität) Die Versorgung des Plangebietes mit Elektrizität übernimmt die für die Energieversorgung zuständige Westfalen Weser Netz GmbH. Bei der Ausbauplanung der Erschließungsstraßen ist im Bereich Radweg-Gehweg-Bankette eine Trasse für Versorgungsleitungen einzuplanen, die durchgehend von Bepflanzungen freizuhalten ist. Die Erschließung der Grundstücke erfolgt direkt über die im Bebauungsplan festgesetzten öffentlichen Verkehrsflächen. Sollten im Rahmen der konkreten Erschließungsplanung darüber hinaus Privatwege auf den Grundstücksflächen vorgesehen werden, erfolgt bei Bedarf ggf. die erforderliche Sicherung von Wege- und Leitungsrechten. Eine Festsetzung im Bebauungsplan erfolgt jedoch nicht, da die konkrete Parzellierung von Grundstücken nicht Gegenstand des B-Planes ist und diese der Durchführung des B-Planes vorbehalten bleibt. Die Gasversorgung wird durch die Avacon Netz GmbH sichergestellt. Für die Planung und den rechtzeitigen Ausbau des Versorgungsnetzes der Avacon AG, sowie die Koordination ist es notwendig, dass der Avacon AG Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnahmen in den Planbereichen so früh wie möglich, mindestens jedoch 3 Monate vor Baubeginn, schriftlich angezeigt werden. Das Unternehmen ist an den geplanten Koordinierungsgesprächen zu beteiligen.

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8.2.6 Telekommunikation Das Plangebiet kann an das Kommunikationsnetz der Deutschen Telekom angeschlossen werden. Für den rechtzeitigen Ausbau des Telekommunikationsnetzes sowie die Koordinierung mit dem Straßenbau und den Baumaßnahmen der anderen Leitungsträger ist es notwendig, dass Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnahmen im Bebauungsplangebiet der Deutschen Telekom Technik GmbH, Technische Infrastruktur Niederlassung Nordwest, PTI 21 –FS–, Neue-Land-Str. 6, 30625 Hannover, so früh wie möglich (mindestens 3 Monate) vor Baubeginn, schriftlich angezeigt werden. In allen Straßen bzw. Gehwegen sind geeignete und ausreichende Trassen mit einer Leitungszone in einer Breite von ca. 0,5 m für die Unterbringung der Telekommunikationslinien vorzusehen. Hinsichtlich geplanter Baumpflanzungen ist das Merkblatt über Baumstandorte und unterirdische Ver- und Entsorgungsanlagen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Ausgabe 1989; siehe hier u.a. Abschnitt 3 zu beachten. Für den Ausbau des Netzes der Vodafone Kabel Deutschland GmbH ist das Team Neubaugebiete zu kontaktieren: Vodafone Kabel Deutschland GmbH Neubaugebiete KMU Südwestpark 15 90449 Nürnberg [email protected]

8.2.7 Nahwärmenetz Die Gemeinde Auhagen plant das in Rede stehende Neubaugebiet über ein Netz für „Kalte Nahwärme“ zu versorgen. Die Versorgung erfolgt über Inverter-Sole-Wasser-Wärmepumpen, die bei geringen Temperaturen die umwelteigene Erdwärme umwandeln. Für ein „Kalte-Nahwärme-Netz“ werden Erdkollektoren errichtet, indem Boden-Klima- Tauscher oberflächennah im Erdreich Verlegt werden. Hierzu wird die im Bebauungsplan festgesetzte Fläche für Versorgungsanlagen „Nahwärmeerzeugung“ / Fläche für die Rückhaltung von Niederschlagswasser (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 12 und 14 BauGB) herangezogen. Das innerhalb der Leitungen verlaufende frostbeständige Wassergemisch wird in den hauseigenen Inverter-Sole-Wasser-Wärmepumpen mittels thermodynamischer Prozesse zu Wärmeenergie für Warmwasser und Heizungssysteme umgewandelt. Als Vorteile der „Kalten Nahwärme“ sind u.a. die Nutzung von Umweltwärmequellen (emissionsfrei, Smart-Grid-fähig (intelligentes Stromnetz)) sowie die BAFA- Fördermöglichkeiten (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) zu nennen.7 Konkrete Aussagen zur Realisierung des Kalte-Nahwärme-Netzes im Planbereich erfolgen nach Vorlage des Konzeptes zur öffentlichen Auslegung.

8.3 Kosten für die Gemeinde Auhagen Der Gemeinde Auhagen entstehen durch die Planung Kosten i.S.d. § 127 BauGB. Die Kosten zur Durchführung der Planung werden zur öffentlichen Auslegung dargelegt.

7 Stadtwerke Neustadt (o.J.): Flyer NeuWärme Klima – Zukunftssichere und klimaneutrale Wärmeversorgung. Neustadt a. Rbge.

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Teil II Umweltbericht

1 Einleitung

1.1 Veranlassung, Rechtslage Der Umweltbericht stellt gem. § 2 a BauGB einen gesonderten Teil der Begründung des Bebauungsplanes Nr. 16 "Dühlholzkämpe-Süd" dar, in dem die in der Umweltprüfung gem. § 2 Abs. 4 BauGB ermittelten und bewerteten Belange des Umweltschutzes in ihren Bestandteilen nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 a-i BauGB unter Anwendung der Anlage zu §§ 2 Abs. 4 und 2 a BauGB zusammengefasst dargestellt werden. Das im Umweltbericht dargelegte Ergebnis der Umweltprüfung ist gem. § 2 Abs. 4 BauGB in der Abwägung zu berücksichtigen.

1.2 Kurzdarstellung der Ziele und Inhalte der Bauleitplanung 1.2.1 Angaben zum Standort Der Eingriffsraum (Teilplan I) erstreckt sich mit einer Fläche von 27.789 m² auf Flächen am südwestlichen Ortsrand von Auhagen. Die betroffenen Flächen stellen sich gegenwärtig als Grünflächen und als landwirtschaftlich genutzte Ackerflächen dar. An das Plangebiet grenzt im Norden der Siedlungsbereich von Auhagen unmittelbar im Westen der Siedlungsbereich von Sachsenhagen. Im Osten, Süden und Südwesten schließen landwirtschaftlich genutzte Flächen und Waldflächen an. Der Teilplan II befindet sich im südlichen Verlauf des Teilplanes I, innerhalb eines Waldgebietes und hat eine Größe von 300 m².

1.2.2 Art der Nutzungen und der Festsetzungen Der Bebauungsplan dient der Schaffung der bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen zur Deckung des auf das Gebiet der Gemeinde Auhagen bezogenen Baulandbedarfes. Zu diesem Zweck wird im Teilplan I des Bebauungsplanes ein Allgemeines Wohngebiet (WA- Gebiet) und als Maß der baulichen Nutzung eine überbaubare Grundstücksfläche, Grundflächenzahl (GRZ) = 0,3, eine offene Bauweise mit Einzel- und Doppelhäusern sowie eine maximale Gebäudehöhe = 9,50 m festgesetzt. Das Allgemeine Wohngebiet wird über Planstraßen erschlossen, die an die Straße Auf dem Rähden im Südosten und an den Mühlenweg sowie an die Straße Im Kamp im Nordosten angebunden sind. Die Belange von Natur und Landschaft werden über die Festsetzung von Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB, der Festsetzung einer Durchgrünung der Wohngrundstücke mit Laub- oder Obstbäumen je 400 m² versiegelter Fläche sowie über die Festsetzung einer Fläche mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen und die Erhaltung von Einzelbäumen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 b BauGB innerhalb des Teilplans I berücksichtigt. Ferner werden die Belange von Natur und Landschaft innerhalb des Teilplans II über die Festsetzung einer Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB und über die Festsetzung von externen Kompensationsmaßnahmen berücksichtigt. Art und Lage der externen Kompensationsmaßnahme werden mit der unteren Naturschutzbehörde abgestimmt und liegen zur öffentlichen Auslegung vor. Des Weiteren werden die Belange der Wasserwirtschaft über die Festsetzung einer Fläche für Versorgungsanlagen „Nahwärmeerzeugung“/Fläche für die Rückhaltung von

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Niederschlagswasser gem. § 9 Abs. 1 Nr. 12 und 14 BauGB und die darin erfolgende Anlage eines Regenrückhaltebeckens (RRB) berücksichtigt.

1.2.3 Flächeninanspruchnahme In der Bilanz stellt sich der Anteil überbaubarer bzw. nicht überbaubarer Flächen innerhalb des Eingriffsraums im Teilplan I wie folgt dar: Tab.: Anteile überbaubarer/ versiegelbarer und nicht überbaubarer Flächen, Flächeninanspruchnahme

Bereich/ Art der Festsetzung Teilfläche Gesamtfläche Allgemeines Wohngebiet (WA-Gebiet) 20.102 m2 darin: überbaubare Flächen GRZ = 0,3 + 50%: 9.046 m² darin: nicht überbaubare Flächen: 11.056 m² davon: Freiflächen = 10.726 m² davon: Anpflanzflächen = 330 m² davon: Geh-, Fahr- und Leitungsrechte = 62 m² Flächen für Versorgungsanlagen „Nahwärmeerzeugung“/Fläche für die Rückhaltung 3.362 m² von Niederschlagswasser: darin: mit einem RRB überbaubar (gem. vorl. 3.362 m² Vorhabenplanung): Öffentliche Straßenverkehrsfläche: 3.873 m2 Öffentliche Straßenverkehrsfläche, Fuß- u. Radweg: 117 m2

Öffentliche Grünfläche „Straßenbegleitgrün“: 335 m²

Teilplan I GESAMT 27.789 m2

Für die Inanspruchnahme als Baugrund sowie für die Errichtung der öffentlichen Straßenverkehrsflächen einschl. Fuß- und Radweg und des Regenrückhaltebeckens wird eine Fläche von 16.398 m² (9.046m² + 3.873 m² + 117 m² + 3.362 m²) benötigt. Als unversiegelte Flächen liegen im Plangebiet die Freiflächen des Allgemeinen Wohngebietes und die öffentliche Grünfläche „Straßenbegleitgrün“ mit einer Größe von 11.391 m² vor. Der Teilplan II ist nicht von Versiegelungen betroffen.

1.3 Umweltschutzziele aus übergeordneten Fachgesetzen und Fachplänen und deren Berücksichtigung Im Folgenden werden nur die fachgesetzlichen Regelungen und Fachplanungen genannt, die bei der Umweltprüfung bezüglich der geplanten Nutzungen und des Planungsraumes Bedeutung erlangt haben.

1.3.1 Fachgesetze Baugesetzbuch Die Vorgaben des § 1 a BauGB zur Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes und der Eingriffsregelung werden bei der Umweltprüfung beachtet.

Verordnung über den Schutz des Baum- und Heckenbestandes Laut Verordnung über den Schutz des Baum- und Heckenbestandes des Landkreises Schaumburg gem. § 4 sind alle Bäume mit einem Stammumfang ab 60 cm in 1 m Höhe und alle Hecken von mehr als 5 m Länge vor Schädigung, Entfernung, Zerstörung und

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Veränderung geschützt. Die Verordnung gilt nur außerhalb von Ortslagen und vom Schutz ausgenommen sind Obstbäume. Die im südlichen Plangebiet des Teilplans I vorhandenen Vegetationsbestände entlang des Feldwegs sind von der Verordnung betroffenen und werden im Rahmen des Bebauungsplans durch eine Fläche mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gesichert. Innerhalb des Teilplans II erfolgen keine Eingriffe, sodass auch hier die Verordnung über den Schutz des Baum- und Heckenbestandes keine Maßnahmen erfordert.

Niedersächsisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (NAGBNatSchG) Die Flächen des Plangebietes liegen innerhalb des Naturparks Steinhuder Meer (NP NDS 9). Innerhalb des Teilplans I befinden sich keine Schutzgebiete oder Schutzobjekte gem. NAGBNatSchG. Der Teilplan II liegt innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Düdinghäuser Berg – Aueniederung“ (LSG SHG 3). Innerhalb des Teilplans II erfolgen jedoch keine Eingriffe.

Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) Für den Bereich des Teilplans I wurde durch die ABIA – Arbeitsgemeinschaft Biotop- und Artenschutz GbR, Neustadt a. Rbge. (2019) eine faunistische Untersuchung durchgeführt. Zusammengefasst stellt diese fest, dass 25 Arten als Brutbestand erfasst wurden. Der Rotmilan und Mäusebussard wurden als Brutzeitfeststellung erhoben, der Weißstorch als Nahrungsgast. In Bezug auf Fledermäuse konnten neun Arten erhoben werden, die die innerhalb des Teilplans I vorhandenen Gehölze als Transferrouten nutzen. Die sich aus der faunistischen Untersuchung ergebenden Maßnahmen für den Artenschutz werden nachfolgend erläutert. Die v.g. genannten Arten, einzelne Individuen, Eier, Jungtiere, Fortpflanzungs- und Ruhestätten sind gem. BNatSchG besonders und teilweise streng geschützt (gem. Kapitel 5 Abschnitt 3 BNatSchG).

Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und Niedersächsisches Wassergesetz (NWG) Im Plangebiet befinden sich keine gem. WHG bzw. NWG geschützten Gebiete, die durch diese Bauleitplanung beeinträchtigt werden könnten.

Europäisches Schutzgebietsnetz "Natura 2000" Im Plangebiet und seiner näheren Umgebung sind keine FFH- oder EU-Vogelschutzgebiete vorhanden, auf die die Planung nachteilige Auswirkungen haben könnte. Die dem Teilplan I östlich angrenzenden Waldflächen sind jedoch als bedeutsamer Großvogellebensraum verzeichnet.8

Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) Durch den Bebauungsplan werden die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für ein Wohngebiet im bisherigen Außenbereich gem. § 35 BauGB geschaffen, in dem eine zulässige Grundfläche gem. § 19 Abs. 2 BauNVO von insgesamt > 20.000 m² zulässig ist. Gem. Anlage 1 des UVPG ist für ein solches Vorhaben (18.7.2 – „20.000 m² bis weniger als 100.000 m²“)

8 NMU - Nds. Umweltkarten, 2020: Natur – Brutvögel (wertvolle Bereiche 2010, ergänzt 2013)

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 42 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht - eine Allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls durchzuführen (vgl. § 7 Abs. 1 Satz 1 UVPG). Die in Anlage 3 UVPG "Kriterien für die Vorprüfung im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung" genannten Kriterien und die Schutzgüter des UVPG werden in der Umweltprüfung gem. BauGB berücksichtigt.

Immissionsschutz Bezogen auf die auf das Wohngebiet durch den angrenzenden Verkehr einwirkenden Immissionen ist das Bundesimmissionsschutzgesetz mit den entsprechenden Verordnungen und technischen Normen zu berücksichtigen. • Trennungsgebot gem. § 50 BImSchG Das Trennungsgebot stellt im Wesentlichen darauf ab, dass dem Grunde nach konkurrierende Nutzungen einen ausreichenden Abstand zueinander einhalten sollen, um gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse zu gewährleisten. Es ist festzustellen, dass das Nebeneinander der im Plangebiet vorgesehenen Nutzungen und der im nahen Umfeld des Gebiets bereits vorhandenen und ausgeübten Wohnnutzungen mit dem Trennungsgebot gem. § 50 BImSchG vereinbar ist. • DIN 18005 (Schallschutz im Städtebau) Gemäß DIN 18005 sind in WA-Gebieten tags 55 dB(A) und nachts 45 bzw. 40 dB(A) einzuhalten. Der kleinere Nachtwert ist für Gewerbelärm beachtlich. Das unmittelbare Umfeld des Plangebietes wird durch die bereits bestehenden Allgemeinen Wohngebiete, Reinen Wohngebiete und das nordöstlich bestehende Sägewerk sowie von der im Osten gelegenen L 445 bestimmt. Auf das Plangebiet können insofern Verkehrslärm- und Gewerbelärmimmissionen einwirken. Zur Beurteilung der auf das Plangebiet einwirkenden Lärmimmissionen wurde durch die GTA – Gesellschaft für Technische Akustik mbH, Hannover (2020) eine schalltechnische Untersuchung durchgeführt, deren Ergebnisse in dem Kapitel 4.5 (Teil I der Begründung) ausführlich dargelegt sind. Um Wiederholungen zu vermeiden wird auf das v.g. Kapitel Immissionsschutz in Teil I der Begründung verwiesen. • Geruchsimmissionsrichtlinie (GIRL) Die Geruchsimmissionsrichtlinie dient der ersten Einschätzung lokaler Geruchsimmissionen und dient daher der Orientierung zur Erkennung eines Immissionskonfliktes in Folge ggf. heranrückender Wohnbebauung. Gemäß GIRL sind in WA-Gebieten und MI-Gebieten nicht mehr als 10 % der Geruchswahrnehmungshäufigkeiten einzuhalten. In Dorfgebieten sind Geruchswahrnehmungshäufigkeiten von 15 % und im Einzelfall auch darüber zulässig.

Niedersächsisches Denkmalschutzgesetz (NDSchG) Mit dem Auftreten archäologischer Bodenfunde im Plangebiet ist zu rechnen. Mögliche Fundstellen sind Kulturdenkmale i.S.v. § 3 Abs. 4 des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes (NDSchG). Aus diesem Grund wird im Bebauungsplan darauf hingewiesen, dass ur- oder frühgeschichtliche Bodenfunde (das können u. a. sein; Tongefäßscherben, Holzkohlenansammlungen, Schlacken sowie auffällige Bodenverfärbungen und Steinkonzentrationen, auch geringe Spuren solcher Funde), die bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten gemacht werden, gem. § 14 Abs. 1 des NDSchG meldepflichtig sind.

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1.3.2 Fachplanungen Flächennutzungsplan • Teilplan I Der wirksame Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Sachsenhagen stellt den Planbereich als Wohnbaufläche, Grünfläche und Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft dar. In der näheren Umgebung des Plangebietes sind weitere Wohnbauflächen dargestellt, die sich auf die nördlich und westlich angrenzenden und bestehenden Wohnsiedlungsbereiche beziehen.

• Teilplan II Die Flächen des Teilplans II sind im wirksamen Flächennutzungsplan als Fläche für Wald dargestellt.

Regionales Raumordnungsprogramm Gemäß Regionalem Raumordnungsprogramm des Landkreises Schaumburg (RROP) wird der Stadt Sachsenhagen die Funktion eines Grundzentrums zugewiesen. Der nordöstliche Siedlungsbereich von Auhagen, welcher westlich an die Stadt Sachsenhagen angrenzt, wird als Standort mit der besonderen Entwicklungsaufgabe „Ländliche Siedlung“ dargestellt. Das RROP trifft für den räumlichen Geltungsbereich des Bebauungsplans selbst keine bedeutsamen Darstellungen. Die Gemeinde Auhagen und die Stadt Sachsenhagen liegen verkehrsgünstig an der im RROP als Hauptverkehrsstraße von überregionaler Bedeutung dargestellten L 370 und der L 445. Ferner stellt die Straße Auf dem Rähden (L 445) eine Hauptverkehrsstraße von regionaler Bedeutung dar, die südöstlich der Gemeinde Auhagen verläuft. Die Sachsenhäger Aue ist als Vorranggebiet für Natur und Landschaft dargestellt. Sie verläuft zentral durch Auhagen und Sachsenhagen. Nördlich von Auhagen wird der Bereich um die Sachsenhäger Aue als Vorranggebiet für Natur und Landschaft dargestellt. Darüber hinaus stellt das RROP des Landkreises Schaumburg den Bereich um die Sachsenhäger Aue als Sicherung des Hochwasserabflusses dar. Im Süden grenzt an das Plangebiet ein Vorsorgegebiet für die Landwirtschaft aufgrund des hohen, natürlichen, standortgebundenen Ertragspotenzials an. Östlich und südlich grenzt ein Vorsorgegebiet für Natur und Landschaft, ein Vorsorgegebiet für Erholung und ein Vorsorgegebiet für Forstwirtschaft an. Zur Erholung tragen in Auhagen sowie in Sachsenhagen eine Vielzahl von regional bedeutsamen Wanderwegen mit der Nutzung Radfahren bei, welche in Form von Ost-West-Achsen durch Auhagen und Sachsenhagen führen. Südlich der Gemeinde Auhagen und der Stadt Sachsenhagen befinden sich der Mittellandkanal und ein Umschlagplatz für Wirtschaftsgüter. Ferner ist südlich von Auhagen und Sachsenhagen ein Vorrangstandort für Siedlungsabfalldeponien (auch Baggergut und Bauschutt) dargestellt. Darüber hinaus verläuft südwestlich von Auhagen und Sachsenhagen in nordwestlicher und südöstlicher Richtung eine Elt-Leitung ab 110 kV (220/380) sowie eine Rohrfernleitung Gas.

Landschaftsrahmenplan (gem. § 5 NAGBNatSchG) Der Landschaftsrahmenplan des Landkreises Schaumburg (Stand 2001) liegt im Vorentwurf vor. Aus regionaler Sicht hat das Plangebiet (Teilplan I) eine geringe Bedeutung für Arten- und Biotope und eine mittlere Bedeutung für das Landschaftsbild. Für das Plangebiet ist im Zielkonzept der Zieltyp D "Entwicklung sonstiger Gebiete, in denen Natur und Landschaft

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 44 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht - aufgrund intensiver Nutzung beeinträchtigt sind" dargestellt. Im Schutzgebietskonzept sind keine Ziele für das Plangebiet formuliert. Der räumliche Geltungsbereich des Teilplans II ist mit einer hohen Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz dargestellt. Für das Landschaftsbild hat der Bereich ebenfalls eine mittlere Bedeutung. Der Bereich des Teilplans II wird dem Zieltyp B „Sicherung und Verbesserung von Natur und Landschaft in Gebieten mit besonderen Werten und Funktionen, jedoch auch mit Entwicklungsbedarf hinsichtlich des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes“ zugeordnet. Ferner ist der Planbereich Teil des Landschaftsschutzgebietes LSG SHG 3 „Düdinghäuser Berg – Aueniederung“. Die Belange des regionalen Naturschutzes und der Landschaftsplanung werden durch die Bauleitplanung nicht beeinträchtigt.

Landschafts- und Grünordnungspläne (gem. § 4 NAGBNatSchG) Für die Gemeinde Auhagen liegt kein aktueller Landschaftsplan vor.

2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen

2.1 Bestandsaufnahme und Bewertung 2.1.1 Schutzgut Mensch Beschreibung • Teilplan I Erholungsfunktion Das Plangebiet hat als vornehmlich landwirtschaftlich genutzte Fläche eine sehr geringe Bedeutung für die Erholung der ortsansässigen Bevölkerung. Für die Erholung relevante Strukturen sind südöstlich der bestehenden Bebauung (Erholungsgebiet Wald) sowie in Form eines Radwanderwegs mit regionaler Bedeutung an der westlichen Plangrenze vorhanden. Der Geltungsbereich hat als vornehmlich landwirtschaftlich genutzte Fläche ansonsten eine nachrangige Bedeutung für die Erholung der ortsansässigen Bevölkerung.

Menschliche Gesundheit und Wohlbefinden Emissionen Das Plangebiet weist aufgrund der intensiven ackerbaulichen Nutzung eine nachrangige Bedeutung für Gesundheit und Wohlbefinden in Bezug auf das Schutzgut Mensch auf. Jedoch können im Rahmen der Flächenbewirtschaftung im Plangebiet für die angrenzenden Wohnnutzungen temporäre Belastungen auftreten (Staub, Gerüche, Lärm), insbesondere zur Erntezeit. Die Entwicklung des Allgemeinen Wohngebietes lässt aufgrund der Nutzungsgleichheit zu umgebenden Flächen auch keine Beeinträchtigungen erwarten. Die derzeit unversiegelten Flächen nehmen an der Frischluftentstehung im Plangebiet teil und gehen durch Versiegelung verloren. Immissionen Das Plangebiet ist durch die umgebenden Nutzungen nur geringfügig beeinträchtigt. Lärmimmissionen treten durch den Straßenverkehr auf der östlich gelegenen L 445 im Randbereich auf. Aus den nördlich gelegenen gewerblichen Nutzungen (Sägewerk) treten keine Beeinträchtigungen auf. Staubeinwehungen aus vorhandenen gewerblichen und landwirtschaftlichen Nutzungen treten nicht in einem Maße auf, der das Plangebiet und die vorgesehenen Nutzungen beeinträchtigt. Unter Berücksichtigung der „Guten fachlichen

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Praxis“ werden die Immissionsbelastungen im Plangebiet als verträglich angesehen (vgl. Kapitel 4.5 Immissionsschutz in Teil I der Begründung). Wohnumfeld Für das Wohnumfeld der angrenzenden Wohngebiete hat das Plangebiet eine sehr geringe Bedeutung. • Teilplan II Die Flächen des Teilplans II liegen innerhalb eines Waldgebietes, dass zu Erholungszwecken genutzt werden kann.

Bewertung • Teilplan I Die Erholung der ortsansässigen Bevölkerung wird durch die geplante Nutzung des Plangebietes nicht beeinträchtigt. Auf der Festsetzung des Allgemeinen Wohngebietes sind auch keine erheblichen Auswirkungen auf die nutzungsgleichen umgebenden Wohngebiete abzuleiten. Die auf das Plangebiet aus der Umgebung einwirkenden landwirtschaftlichen Immissionen sind als ortsüblich zu bezeichnen und nach dem Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme zu dulden. Erhebliche Verkehrsimmissionen im östlichen Randbereich haben keine Auswirkungen auf die vorgesehenen Wohnnutzungen. Die Flächen gehen als landwirtschaftliche Nutzflächen verloren. Durch Versiegelungen wird die Entstehung von Frischluft gemindert. Die siedlungsnah gelegenen Freiflächen werden überbaut, sodass sich das Orts- und Landschaftsbild bezogen auf diesen Siedlungsteil ändern wird. Dies kann zu einem veränderten Landschaftserleben führen, welches subjektiv als Beeinträchtigung empfunden werden kann.

• Teilplan II Da innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches keine Eingriffe erfolgen und aufgrund der Festsetzung als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zu Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft, sind keine erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch abzuleiten.

Ergebnis • Teilplan I Nutzungskonflikte, die zu erheblichen Beeinträchtigungen der Gesundheit und des Wohlbefindens des Menschen führen können, sind nicht erkennbar. Die Belange des Immissionsschutzes und insbesondere die vorgesehenen Maßnahmen werden in Teil I Begründung, Kap. 4.5 dargelegt. Insgesamt sind keine erheblichen Beeinträchtigungen ableitbar. Die Beeinträchtigungsintensität aus der Veränderung des Landschaftsbildes, und dem Freiflächenverlust ist vom Betrachter abhängig und nimmt in der Regel innerhalb weniger Jahre nach Errichtung der Wohnhäuser auf Grund von Gewöhnungseffekten ab. Auf der Grundlage der im Flächennutzungsplan bereits dargestellten Wohnbauflächen wird der Deckung des Wohnbedarfs der Vorrang vor der Erhaltung der landwirtschaftlichen Nutzung eingeräumt. Die landwirtschaftlichen Flächen wurden im Vorfeld bereits an die Gemeinde Auhagen veräußert, sodass mit der Aufgabe der landwirtschaftlichen Flächen zu rechnen war. Mit erheblichen Umweltauswirkungen wird somit nicht gerechnet.

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• Teilplan II Für den Teilplan II sind keine erheblichen Auswirkungen durch die Planung abzuleiten.

Umweltauswirkungen Schutzgut Mensch Erheblichkeit der Umweltauswirkungen im Sinne des § 2 Abs. 4 BauGB

- Keine Beeinträchtigungen der Gesundheit und des Wohlbefindens, keine Auswirkungen unerheblich auf die Erholungsnutzung

2.1.2 Schutzgut Tiere und Pflanzen Beschreibung • Teilplan I Das Plangebiet wird von Äckern und artenarmen Grünflächen geprägt, die auf Grund ihrer intensiven Nutzung nur eine sehr geringe Bedeutung für Tiere und Pflanzen haben. Im Eingriffsraum (Teilplan I) sind die folgenden Biotoptypen erfasst worden: Tab: Biotoptypen, Bestand im Plangebiet und seiner Umgebung

Wertfaktor*/ Biotoptyp / Fläche m² Beschreibung Flächenwert

Intensiv als Acker genutzte Fläche mit wenigen 1/ A (Acker)/ 14.582 m² strukturierenden Elementen in der Umgebung 14.582

GEF (Sonstiges feuchtes 3/ Extensiv genutztes Grünland Extensivgrünland) / 6.235 18.705 GIF (Sonstiges feuchtes 2/ Intensiv genutzte Grünland, teilw. Weidehaltung Intensivgrünland) / 3.271 m² 6.542 URF / GRT (Ruderalflur frischer Ruderalfläche, Randbereich Straßenseitenraum / 2/ bis feuchter Standorte, Wirtschaftsweg / Fußweg 3.148 Trittrasen) / 1.574 m² BFA (Feuchtgebüsch Gehölz seitlich des Wirtschaftsweges, teilw. in 4/ nährstoffreicher Standorte) / Seitengraben, div. Arten Salix vorhanden 1.672 418 m² BRU / BRR (Ruderalgebüsch, Ruderalgebüsch, angrenzend zu Zufahrt 3/ Rubus-Lianengestrüpp) / 243 Wirtschaftsweg / Hausgärten 729 m² OFL / EL (Lagerplatz / 1/ Landwirtschaftliche Lagerfläche) Lagerfläche für Diverses 414 / 414 m² Bereich zwischen GEF und GIF, Ansiedlung 3 / BRU (Ruderalgebüsch) / 158 m² einzelner Strauchgehölze, Rubus-Arten 474 OYS (Sonstiges Bauwerk) / 42 0/ Stallgebäude / Hütte auf Weidefläche m² 0 0/ OVS (Straße)/ 852 m² Zufahrtstraße im südlichen Plangebiet 0 Erläuterungen:

Eigene Erfassung der Biotoptypen nach v. DRACHENFELS (2016): "Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen", Methodik und Bewertung der Biotoptypen nach NIEDERSÄCHSISCHER STÄDTETAG (2013): "Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung". * 5= sehr hohe Bedeutung, 4 = hohe Bedeutung, 3 = mittlere Bedeutung, 2 = geringe Bedeutung, 1 = sehr geringe Bedeutung, 0 = weitgehend ohne Bedeutung

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 47 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht -

• Teilplan II Der Bereich des Teilplans II liegt innerhalb des im südlichen Verlauf des Teilplans I gelegenen Waldbestandes. Da in diesem Bereich kein Eingriff vorbereitet wird, wurde auf eine Biotoptypenkartierung verzichtet.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 48 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht -

Abb.: Biotoptypenplan (Eingriffsraum, Teilplan I)

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Tier- und Pflanzenartenvorkommen • Teilplan I Für die Beurteilung des Artenschutzes erfolgte durch die ABIA – Arbeitsgemeinschaft Biotop- und Artenschutz GbR (2019) eine faunistische Untersuchung. Im Plangebiet und in den Gehölzstrukturen am Rande des Plangebietes befinden sich Reviermittelpunkte von Brutvogelarten, die auf der Vorwarnliste geführt werden (Feldsperling, Girlitz, Stieglitz, Haussperling). In den nordöstlich angrenzenden Hausgartenbereichen wurde zudem der Reviermittelpunkt einer gefährdeten Art (Star) sowie in den südlich und südöstlich angrenzenden Gehölz-/ Waldbeständen zwei gefährdeter Arten (Star und Grauschnäpper) sowie auf der südwestlich angrenzenden Ackerfläche einer Art (Weißstorch) festgestellt. Ferner wurde in dem südlich angrenzenden Waldbestand (vgl. Teilplan II) eine Stark gefährdete Art (Rotmilan) festgestellt. Grundsätzlich ist zu beachten, dass alle wildlebenden europäischen Brutvogelarten laut Bundesnaturschutzgesetz „besonders geschützt“ sind. Dieser Schutz schließt die einzelnen Individuen und auch mit Eiern belegte oder mit Jungtieren besetzte Nester ein. In Bezug auf Fledermäuse konnten über eine Detektorbegehung neun Arten im Plangebiet und dessen Umgebung nachgewiesen werden. Diese sind überwiegend bei der Insektenjagd und Transferflügen erfasst worden. Für die dem Plangebiet angrenzenden Gebäude und Waldbestände sind Quartiere zu vermuten, innerhalb des Plangebietes zeigen sich keine geeigneten Hohlraum- oder Spaltenstrukturen an den vorhandenen Gehölzen. Es ist zu beachten, dass alle heimischen Fledermausarten laut Bundesnaturschutzgesetz „streng geschützt“ sind. Dieser Schutz schließt die einzelnen Individuen sowie ihre Fortpflanzungs- und Rückzugshabitate ein.

• Teilplan II Die Flächen des Teilplans II stellen sich als gemischter Waldbestand dar. Innerhalb der Fläche ist ein für den Rotmilan zu berücksichtigender Horstbaum vorhanden. Eine gesonderte faunistische Untersuchung erfolgte für den Teilplan II nicht.

Bewertung Tier- und Pflanzenartenvorkommen (Teilplan I und II) ➢ Brutvögel Das Gutachten hält zusammengefasst fest, dass die intensiv genutzten Ackerflächen sowie die Grünlandbereiche im Teilplan I überwiegend als Nahrungshabitate für Brutvögel dienen. Insbesondere in den das Plangebiet gliedernden und umgebenden Gehölzstrukturen sind Reviere allgemein häufiger Arten sowie einzelner Arten der Vorwarnliste festzustellen. Die Nistplätze der festgestellten Arten sind innerhalb des Planbereiches den vorhandenen Gebüschen zuzuordnen, eine Nutzung der offenen Acker- und Grünlandflächen ist als Nistplatz von untergeordneter Bedeutung. Bei Realisierung der Planungen und den damit verbundenen Rodungsmaßnahmen gehen Habitate vollständig oder teilweise verloren. Die das Plangebiet (Teilplan I) umgebenden Vegetationsstrukturen und Siedlungsbereiche sowie das Potenzial der Populationen der betroffenen Arten ist jedoch als ausreichend anzusehen, um den Verlust betroffener Reviere im räumlichen Zusammenhang auszugleichen. Zudem ist davon auszugehen, dass durch Anlage von Vegetationsstrukturen in den Hausgärten neue Nistplatzpotenziale geschaffen werden.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 50 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht -

Für den stark gefährdeten und streng geschützten Rotmilan ist zu beachten, dass in Anbetracht der räumlichen Lage des Nestes (Horstbaum, Teilplan II) zu den angrenzenden Siedlungsbereichen auch nach Errichtung der geplanten Bebauung ein unverbauter Anschluss an die Offenlandschaft besteht und das Nest grundsätzlich für die Art nutzbar bleibt.

➢ Fledermäuse Bei den Detektorbegehungen konnten diverse Fledermausarten nachgewiesen werden. Diese sind ebenfalls vorwiegend im Bereich der Leitstrukturen vorzufinden. Die im Plangebiet vorhandenen Gehölze sowie angrenzende Bereiche stellen Transferrouten dar. Diese sollten als möglichst geschlossene Vegetationslinie erhalten bzw. entwickelt werden. Da die als Routen beflogenen Bereiche außerhalb des Plangebietes liegen, sind dort keine Einflussnahmen durch die geplante Bebauung absehbar bzw. zu erwarten. Bei einer strukturreichen Entwicklung der Vegetationsbestände in den Hausgärten des Plangebietes kann davon ausgegangen werden, dass das Potenzial der Flächen sich im Gegensatz zur heutigen Ausprägung für Fledermäuse positiv entwickelt. Sowohl für Brutvögel als auch für Fledermäuse ist die Bauzeitenregelung zur Vermeidung von Verbotstatbeständen gem. § 44 BNatSchG anzuwenden. Die Baufeldfreiräumung ist aus artenschutzrechtlichen Gründen zur Vermeidung von Störungen außerhalb der Vogelbrutzeit (zwischen 31.8. und 01.02.) durchzuführen, um eine Beschädigung oder Zerstörung von Nestern und Tötung von Jungvögeln sowie Beeinträchtigungen der Fledermausquartiere zu vermeiden. Aufgrund der Brutzeitfeststellung der stark gefährdeten Art Rotmilan wird der Zeitraum der Baufeldfreiräumung angepasst, sodass die Baufeldfreiräumung sowie Erschließungs- und Baumaßnahmen zum Schutz des Rotmilans und potenzieller Offenlandarten zwischen dem 01. August und dem 28. Februar eines jeden Jahres durchzuführen sind. Saumbereiche und Ränder der Feldgehölze sind von Baustellenzufahrten und Lagerung von Fahrzeugen und Baumaterial freizuhalten. Alternativ ist vor Beginn der Baufeldräumung eine örtliche Überprüfung des Plangebietes auf mögliche Vogelbruten bzw. Quartiersnutzung von einem fachlich qualifizierten Biologen durchzuführen. Bei Durchführung der v.g. Maßnahmen werden keine Verbotstatbestände gem. § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 3 BNatSchG erfüllt.

Biotoptypen Im geplanten Allgemeinen Wohngebiet (Teilplan I) werden die Lebensraumstrukturen zu Siedlungslebensräumen umgewandelt. Ein Teil der Bodenlebensräume, der von Tieren und Pflanzen genutzt wird, wird durch die Überbauung mit Gebäuden und befestigten Zufahrten sowie Stellplätzen und Straßen verloren gehen. Die verbleibenden Freiflächen werden von intensiv genutzten Hausgärten gebildet, in denen intensiv gepflegte Scherrasenflächen und Beete überwiegen, sodass nur bestimmte Kulturpflanzen bevorzugt werden und Tierarten nur bedingt Lebensräume finden. Die Hausgärten werden eine sehr geringe Lebensraumqualität aufweisen. Das Plangebiet wird im Nordwesten über die Anlage von Pflanzstreifen mit standortgerechten Gehölzen eingegrünt (Festsetzungen gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB). Über diese Maßnahme wird eine Lebensraumverbesserung bewirkt. Zusätzlich werden jedoch vorhandene Vegetationsbestände am südlichen Plangebietsrand sowie zwei Einzelbäume im Bebauungsplan zur Erhaltung festgesetzt. Zwei entfallende Einzelbäume sind im Rahmen der Pflanzmaßnahmen innerhalb der Fläche für Versorgungsanlagen / für die Rückhaltung von Niederschlagswasser zu ersetzen. Durch diese Pflanzmaßnahmen können neue Lebensräume geschaffen werden. Innerhalb des Teilplans II werden keine Eingriffe vorbereitet, sodass erhebliche Auswirkungen der Planung nicht zu erwarten sind. Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 51 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht -

Ergebnis Die Veränderung im Teilplan I und der teilweise vollständige Verlust der Lebensraumstrukturen sind als erheblich negative Umweltauswirkung zu werten. Eine Betroffenheit der vorhandenen Brutvogel- und Fledermausarten kann bei Beachtung der Bauzeitenregelung sowie durch die Anpflanz- und Erhaltungsmaßnahmen für das Plangebiet (Teilplan I) ausgeschlossen werden. Die in den Randbereichen des Plangebiet fortbestehenden Vegetationsbestände bieten Ausweichmöglichkeiten, sodass der Verlust der geringwertigen Acker- und Grünlandfläche nicht mit erheblich negativen Umweltauswirkungen verbunden ist. Innerhalb des Teilplans II erfolgen keine Eingriffe.

Umweltauswirkungen Schutzgut Tiere und Erheblichkeit der Umweltauswirkungen im Pflanzen Sinne des § 2 Abs. 4 BauGB

- Beeinträchtigungen durch Beseitigung und Es entstehen erhebliche Beeinträchtigungen, die Umbau von Lebensräumen durch auszugleichen sind: Versiegelungen, Umwandlung von - Vollständiger Ausgleich der bodenrechtlichen Ackerflächen in Hausgärten im Teilplan I Eingriffe in Natur und Landschaft (innerhalb - Entwicklung von Habitaten durch des Plangebietes und durch externe Anpflanzmaßnahmen im Teilplan I Kompensationsmaßnahme) - Erhalt des Horstbaums für den Rotmilan im mittel Teilplan II

2.1.3 Schutzgut Boden und Fläche Beschreibung • Teilplan I Bodeneigenschaften und -funktionen, besondere Bodenwerte Das Plangebiet im Teilplan I wird der Bodenlandschaft (BL) Lehmgebiete, der Bodengroßlandschaft (BGL) Geestplatten und Endmoränen sowie der Bodenregion (BR) Geest zugeordnet. Im Plangebiet (Teilplan I) steht Pseudogley bzw. Tiefer Gley an.9 Im Bereich der Ackerflächen werden die natürlichen Funktionen der Böden durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung mäßig bis stark eingeschränkt. Durch die Anwendung von Düngemitteln und Pestiziden sowie durch das Befahren mit schweren Maschinen ist der Boden insbesondere hinsichtlich seiner Regelungsfunktion sowie hinsichtlich seiner Lebensraumfunktion beeinträchtigt. Die Bodenfruchtbarkeit (Ertragsfähigkeit) wird als hoch eingestuft. Altablagerungen oder Altlastenverdachtsflächen befinden sich nicht im Plangebiet.10 Im Bereich der Grünlandflächen findet eine weniger intensive Nutzung der Böden statt. Die natürlichen Bodenfunktionen werden nur gering bis mäßig eingeschränkt. Im Planbereich ist der Boden durch die landwirtschaftliche Nutzung vorbelastet, aber dennoch aufgrund seines Ertragspotenziales von allgemeiner Bedeutung für das Schutzgut. Es werden Flächen beansprucht, die sich aufgrund der angrenzenden Lage zum Siedlungsbereich für eine Wohnbebauung anbieten. Sie zeichnen sich durch eine intensive ackerbauliche und Grünlandnutzung aus und weisen nur geringfügig Vegetationsbestände auf, sodass sie Flächen mit wertvolleren Habitatfunktionen vorzuziehen sind.

9 NIBIS Kartenserver (2020): Bodenkunde 10 NIBIS Kartenserver (2020): Altlasten

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Bodenkontaminationen Die Gemeinde Auhagen hat keine Kenntnis von im Plangebiet befindlichen Altablagerungen oder altlastenverdächtigen Nutzungen. Bereiche mit besonderen Bodenwerten Der anstehende Boden wird aufgrund der äußerst hohen Bodenfruchtbarkeit in einem Großteil des Plangebietes als schutzwürdig (BFR 5/BFR 6) eingestuft.11 Im Plangebiet finden sich weiterhin jedoch keine seltenen Böden oder sonstige Böden mit naturhistorischer, kulturhistorischer u. geowissenschaftlicher Bedeutung. 12

• Teilplan II Der Bereich des Teilplans II wird abweichend zu Teilplan I mit einer geringen Bodenfruchtbarkeit dargestellt. Es handelt sich um einen Bereich, der den Böden mit naturgeschichtlicher Bedeutung – alter Waldstandort zugeordnet wird.13

Bewertung • Teilplan I Veränderung der Bodeneigenschaften und -funktionen In den zukünftig mit Gebäuden, Nebenanlagen, Straßen und Zufahrten bebauten Arealen werden die bestehenden Bodenstrukturen und -funktionen durch den Abtrag des Oberbodens, Umbau des Bodens und durch Versiegelungen stark gestört. Insbesondere verliert der Boden in den versiegelten Bereichen seine Versickerungs- und Speicherfunktionen sowie seine Lebensraumfunktion für Flora und Fauna völlig, was einen Eingriff in das Schutzgut Boden darstellt, der als erheblich zu bewerten ist. Bei der Errichtung des Regenrückhaltebeckens kommt es zu einem Bodenabtrag, der ebenfalls zu Veränderungen der Bodeneigenschaften und -funktionen führt. Kein Eintrag oder Vorhandensein von Schadstoffen Mit der geplanten Nutzung werden keine Einträge von Schadstoffen in den Boden verbunden sein, die zu erheblichen Beeinträchtigungen führen könnten. Gleichzeitig sind im Plangebiet keine Altlastenvorkommen vorhanden, die zu erheblichen Beeinträchtigungen der geplanten Wohnnutzungen führen könnten. Beeinträchtigung des Schutzguts Fläche Es werden Flächen beansprucht, die sich aufgrund der angrenzenden Lage zum Siedlungsbereich für eine Wohnbebauung anbieten. Sie zeichnen sich durch eine intensive ackerbauliche und Grünlandnutzung aus und weisen nur geringfügig Vegetationsbestände auf.

• Teilplan II Innerhalb des Planbereich (Teilplan II) werden keine Eingriffe in das Schutzgut vorbereitet, sodass keine Flächeninanspruchnahme erfolgt.

Ergebnis Die aus der Umlagerung und der Überbauung und aus dem Auf- und Abtrag der Böden resultierende Veränderung der Bodeneigenschaften und -funktionen ist als erheblich negative

11 NIBIS Kartenserver (2020): Bodenkunde - Suchräume für schutzwürdige Böden (BK 50) 12 LRP LK Schaumburg Vorentwurf 2001, Textkarte 4. 13 NIBIS Kartenserver (2020): Bodenkunde – Suchräume für schutzwürdige Böden (BK 50)

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Umweltauswirkung zu werten. Die Beanspruchung der Flächen im Plangebiet ist als negativ zu bewerten. Umweltauswirkungen Schutzgut Boden Erheblichkeit der Umweltauswirkungen im Sinne des § 2 Abs. 4 BauGB

- Beeinträchtigungen durch Versiegelungen Trotz der festgesetzten Vermeidungsmaßnahmen und Bodenauf- oder -abtrag entstehen erhebliche Beeinträchtigungen, die - Verlust landwirtschaftlicher Nutzfläche auszugleichen sind: - Externe Kompensationsmaßnahme dienen u.a. der Verbesserung der Bodeneigenschaften mittel

2.1.4 Schutzgut Wasser Beschreibung • Teilplan I Oberflächengewässer Im Plangebiet und der näheren Umgebung befinden sich keine Oberflächengewässer. Grundwasser In den als Acker und Grünland genutzten Bereichen erreicht der Umfang der Grundwasserneubildung meist geringe Werte (0-50 mm/a gem. mGROWA18 – 1981-2010) und die Empfindlichkeit des Grundwassers gegenüber verschiedenen Stoffgruppen (z. B. Nitrat, Schwermetalle) wird ebenfalls als gering bezeichnet. Der Grundwasserkörper ist Leine Lockergestein links. Es handelt sich um einen Grundwassergeringleiter. Die Fläche hat ein mittleres bis geringes Retentionsvermögen.14 Das Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung wird als hoch eingestuft.15

• Teilplan II Im Bereich des Teilplans II liegt die Grundwasserneubildungsrate mit 100 – 150 mm/a (gem. mGROWA18 – 1981 – 2010) bei geringfügig höheren Werten als im Teilplan I. Durch die Planung werden jedoch keine Eingriffe in das Schutzgut Wasser vorbereitet, sodass von einer weiteren Betrachtung abgesehen wurde.

Bewertung • Teilplan I Veränderungen der natürlichen Grundwassersituation In den mit Gebäuden, Nebenanlagen und Straßen versiegelten Bereichen verliert der Boden die Fähigkeit Niederschlagswasser aufzunehmen und über die Sickerung dem Grundwasser zuzuführen. Somit sind Verringerungen der natürlichen Grundwasserneubildungsrate zu erwarten. Gleichzeitig verliert der Boden an Retentionspotenzial. Mögliche Veränderung des Oberflächenwasserabflusses Durch die auf den versiegelten Flächen stark verminderte Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens besteht die Gefahr, dass sich ein erhöhter Oberflächenwasserabfluss in die Vorflut oder den Kanal einstellen kann.

14 LRP LK Schaumburg Vorentwurf 2001, Textkarte 6 und 8. 15 NIBIS Kartenserver (2020): Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung

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Keine Schadstoffeinträge in Grund- und Oberflächenwasser Mit der geplanten Nutzung werden keine Schadstoffeinträge in das Grundwasser oder in die angeschlossene Vorflut verbunden sein. In der Umweltprüfung wurde auf weitergehende Untersuchungen verzichtet.

• Teilplan II Durch die Festsetzung als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft werden keine Eingriffe in das Schutzgut Wasser im Teilplan II vorbereitet.

Ergebnis Die Verringerung der Grundwasserneubildungsrate und des Retentionspotenzials im Teilplan I sind als erheblich negative Umweltauswirkungen zu werten. Das zusätzlich anfallende Oberflächenwasser wird in einem Regenrückhaltebecken aufgefangen und gedrosselt an den Vorfluter abgegeben (siehe Kap. 2.2.1 Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung nachteiliger Umweltauswirkungen), sodass erheblich negative Umweltauswirkungen nicht zu erwarten sind. Im Bereich des Teilplans II sind keine erheblichen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut abzuleiten.

Umweltauswirkungen Schutzgut Wasser Erheblichkeit der Umweltauswirkungen im Sinne des § 2 Abs. 4 BauGB - Beeinträchtigungen der Trotz der festgesetzten Vermeidungsmaßnahmen Grundwasserneubildungsrate durch entstehen erhebliche Beeinträchtigungen, die Versiegelungen auszugleichen sind: - Erhöhung des Oberflächenabflusses - Plangebietsinterne (Teilplan I) Ausgleichs- flächen (Regenrückhaltebecken) sowie die externen Kompensationsmaßnahmen dienen u.a. dem Ausgleich der verringerten Grundwasserneubildungsrate gering

2.1.5 Schutzgüter Klima und Luft Beschreibung • Teilplan I Die dem Plangebiet angrenzenden Siedlungsbereiche der Gemeinde Auhagen und der Stadt Sachsenhagen weisen überwiegend ein ausgeglichenes Siedlungsklima auf. Das Plangebiet stellt keinen klimatischen Ausgleichsraum dar. Lufthygienisch ist es auch nur unwesentlich aus der als ortsüblich zu bezeichnenden landwirtschaftlichen Nutzung und dem geringen Verkehr auf der Straße Auf dem Rähden (L 445) und den Landesstraßen belastet. Erhebliche, die Luft beeinflussende Emittenten gewerblicher Art sind ebenfalls nicht vorhanden.

• Teilplan II Im Teilplan II wird durch die vorhandenen Vegetationsbestände ein Betrag zur Kühlung und Frischluftentstehung sowie zur Staubfilterung geleistet.

Bewertung • Teilplan I Mit der geplanten Bebauung werden ortstypische, locker bebaute Siedlungsstrukturen geschaffen, die nicht zu einer Veränderung des Ortsklimas beitragen. Mit der geplanten

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Wohnnutzung sind keine Veränderungen der vorhandenen Luftqualität z. B. durch Schadstoffeinträge verbunden. Durch Versiegelungen wird jedoch eine Aufheizung auf den betroffenen Flächen sowie eine Minderung der Verdunstungsrate hervorgerufen.

• Teilplan II Durch die Festsetzung einer Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft werden keine Beeinträchtigungen auf Luft und Klima ausgelöst.

Ergebnis Den negativen lokalklimatischen Auswirkungen durch Versiegelungen im Teilplan I wird durch die Anlage von Pflanzflächen und Durchgrünungsmaßnahmen entgegengewirkt. Insgesamt sind keine erheblichen Eingriffe in das Schutzgut Klima / Luft abzuleiten. Umweltauswirkungen Schutzgut Klima und Erheblichkeit der Umweltauswirkungen im Luft Sinne des § 2 Abs. 4 BauGB - Beeinträchtigung der lokalen klimatischen Trotz der festgesetzten Vermeidungsmaßnahmen Bedingungen durch Versiegelungen entstehen erhebliche Beeinträchtigungen, die auszugleichen sind: - Plangebietsinterne Anlage von Pflanzflächen und Durchgründungsmaßnahmen zur Ver- besserung der Verdunstung und Frischluft- produktion gering

2.1.6 Schutzgut Landschaft Beschreibung • Teilplan I Das Ortsbild des südwestlichen Ortsrandes von Auhagen ist durch in den letzten Jahren entstandene Einzel- und Doppelhäuser nördlich sowie westlich des Plangebietes geprägt. Die landschaftstypische Eigenart und Vielfalt wird durch die Siedlungen anthropogen überprägt. Vegetationsformen, die eine gewisse Natürlichkeit ausdrücken, finden sich kaum bzw. nur untergeordnet im südlichen Übergangsbereich der bestehenden Siedlungen zur freien Landschaft. Die Siedlungsbereiche weisen eine geringe bis allgemeine Bedeutung für das Schutzgut Landschaft auf. Die Ackerflächen sind ausgeräumt. Die Ackerflur wird nur von wenigen Gehölzen strukturiert, die entlang der meist gradlinigen landwirtschaftlichen Wege südlich des Plangebietes vorkommen. Sie werden im Rahmen der Planung als Fläche mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen festgesetzt. Durch die intensive Nutzung der Ackerflächen ist das Vorkommen natürlicher Vegetationselemente auf die Wegeseitenränder begrenzt. Die Ackerflächen weisen eine geringe Eigenart und Vielfalt und eine geringe Bedeutung für die Landschaft auf.

• Teilplan II Der Bereich des Teilplans II liegt innerhalb des Landschaftsschutzgebietes LSG SHG 3 „Düdinghäuser Berg – Aueniederung“. Der Waldbestand ist als prägend für die umgebenden Flächen und Wohnsiedlungsbereiche anzusehen. Durch die Planung werden jedoch keine Veränderungen auf der Fläche vorbereitet. Im Gegensatz dazu wird durch den Erhalt des Horstbaums für den Rotmilan ein Beitrag auch zum Schutz des Landschaftsbildes geleistet.

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Abb.: Geolife (2019): Landschaftsschutzgebiet, o.M.

Bewertung • Teilplan I Ortstypische Bebauung Das Landschafts- und Ortsbild könnte durch Baustrukturen stark verändert werden, die nicht ortstypische Dimensionen und Proportionen aufweisen und sich deshalb nicht in den Ortsrand integrieren. Einbindung in die freie Landschaft Der neue Siedlungsbereich wird im östlichen und südlichen Bereich durch den Erhalt und die Anpflanzung von Vegetationsbeständen in die freie Landschaft eingebunden. Im Bereich der L 445 werden innerhalb der Fläche für versorgungsanlagen / für die Rückhaltung von Niederschlagswasser ebenfalls Vegetationsbestände zur Anpflanzung festgesetzt. Veränderung des Landschaftscharakters Durch die Schaffung des neuen Siedlungsbereiches wird die vorhandene freie Ackerlandschaft zu einer Siedlungslandschaft umgewandelt. Somit wird der Landschaftscharakter nachhaltig verändert. Dies ist als erheblicher Eingriff in das Landschaftsbild zu werten.

• Teilplan II Durch den Erhalt des Horstbaums werden keine erheblichen Beeinträchtigungen mit Auswirkung auf das Schutzgut Landschaft hervorgerufen.

Ergebnis Der Verlust der der Freiflächen und die Veränderung des Landschaftscharakters sind als erheblich negative Umweltauswirkungen zu bewerten. Das Baugebiet wird teilweise

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2.1.7 Schutzgut Kultur- und Sachgüter Im Plangebiet (Teilplan I und II) und seiner näheren Umgebung finden sich keine Kultur- und Sachgüter, sodass in der Umweltprüfung auf weitergehende Untersuchungen verzichtet wurde.

2.1.8 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern Zwischen den einzelnen Umweltmedien Boden, Wasser, Klima, Luft, Tiere und Pflanzen bestehen aus Verlagerungseffekten und komplexen Wirkungszusammenhängen Wechselwirkungen, die in der Planung zu berücksichtigen sind. Die nach Vorgaben des Baugesetzbuches zu betrachtenden Schutzgüter stehen in einem stark vernetzten Wirkungsgefüge zueinander und beeinflussen sie sich in unterschiedlichem Maße. • Die Bodenversiegelung und Überbauung kann sich auf die Grundwasserneubildung und die lokalklimatischen Verhältnisse auswirken. Eine Veränderung der lokalklimatischen Verhältnisse kann wiederum nachteilige Auswirkungen auf das Wohnumfeld und das menschliche Wohlbefinden bedingen Hier sind u.a. Aspekte von Klima und Luft sowie Hochwasserschutz zu berücksichtigen, die durch Versiegelungen deutlich gemindert werden oder (vorübergehend) verloren gehen. • Eine Überbebauung von Biotopen verändert das Landschaftsbild und hat aufgrund der Veränderung der Lebensräume Einfluss auf die örtliche Artenvielfalt. So stellt der Boden sich Lebensraum und Nahrungsgrundlage für verschiedene Tiere und Pflanzen dar. Ferner sind Bodenbildungsprozesse und der Wasserhaushalt ausschlaggebende Kriterien für ihre Habitateignung. Durch Versiegelungen wird der Boden mit seinen umfangreichen Funktionen verändert und geht für Tiere und Pflanzen verloren. Negative, sich verstärkende Wechselwirkungen, die über das Maß der bisher durch das Vorhaben ermittelten Auswirkungen hinausgehen, sind nicht zu prognostizieren. • Im vorliegenden Fall werden durch die Versiegelung von Flächen zur Entwicklung von Wohnbebauung und Straßenverkehrsflächen sowie der Anlage eines technischen Regenrückhaltebeckens großflächig Böden beansprucht und verändert. Die Versickerungseignung und Grundwasserneubildungsrate gehen auf den versiegelten Flächen verloren. Zum Schutz des Menschen wird der Oberflächenabfluss in ein Regenrückhaltebecken eingeleitet, um Hochwasserereignisse zu vermeiden. • Die Versiegelung der Flächen beeinträchtigt vorhandene Habitate. Unter Berücksichtigung der faunistischen Untersuchung können bekannte Beeinträchtigungen auf Tierarten vermieden und gemindert werden. Dennoch werden vorhandene Habitate durch Versiegelungen überplant und verbleibende Flächen durch die Nutzungsänderungen gestört und verändert. Zum Ausgleich der

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Beeinträchtigungen werden Maßnahmen zur Durchgrünung sowie externe Kompensationsmaßnahmen festgesetzt. • Die wesentlichen Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern wurden bereits im Rahmen der Beschreibung und Bewertung erfasst. Aus der Durchführung der Planung ergeben sich aus der Betrachtung dieser Wechselwirkungen nach aktuellem Kenntnisstand keine zusätzlichen nachteiligen Umweltauswirkungen, die über die in der Beschreibung der Schutzgüter getroffenen Aussagen hinausgehen. • Die durch das konkrete Planvorhaben zur Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 16 (Teilplan I) entstehenden erheblichen Auswirkungen auf die Schutzgüter werden nachfolgend zusammengefasst.

Schutzgut Auswirkungen durch die Planung Erheblichkeit Mensch • Verlust landwirtschaftlicher Produktionsflächen unerheblich • Veränderung Landschaftsbild Tiere und Pflanzen • Verlust von Habitaten durch Umbau und mittel Versiegelungen • Veränderung Pflanzengesellschaften Boden/Fläche • Beeinträchtigung und Verlust von Boden- mittel funktionen • Verlust von Habitaten • Flächeninanspruchnahme im Außenbereich Wasser • Verlust bzw. Verminderung der Grundwasser- gering neubildung und Versickerungsfähigkeit • Erhöhung des Oberflächenabflusses durch Versiegelungen Klima/Luft • Verlust bzw. Verminderung der Verdunstungsrate gering und Frischluftproduktion durch Versiegelungen Landschaftsbild • Verlust ortstypischer Ackerflächen unerheblich Kultur-/Sachgüter • Keine Kultur- und Sachgüter im Plangebiet unerheblich vorhanden

Die durch den Bebauungsplan Nr. 16 ermöglichte Entwicklung von Allgemeinen Wohngebieten hat erhebliche Auswirkungen auf den Zustand von Natur und Landschaft. Diese werden durch Flächenverluste durch Versiegelungen und in diesem Zuge auch den Verlust von Bodenfunktionen (Stoffkreisläufe, Wasserhaushalt) sowie den Entfall von Vegetationsstrukturen hervorgerufen und müssen soweit möglich im Rahmen von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen kompensiert werden. Aussagen zu externen Kompensationsmaßnahmen werden zur öffentlichen Auslegung nachgereicht. Ferner werden die Flächen des Teilplans II herangezogen, um durch die Erhaltung des Horstbaums für den Rotmilan um die artenschutzrechtlichen Belange zu berücksichtigen.

2.1.9 Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung Bei der Nutzung des Plangebietes können sich erheblich negative Umweltauswirkungen aus der Versiegelung von Böden und dem Verlust von Lebensräumen heimischer Tiere und Pflanzen ergeben.

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Die bei der Umnutzung zu erwartenden Umweltauswirkungen im Sinne des § 2 Abs. 4 BauGB werden nachfolgend beschrieben und hinsichtlich ihrer Erheblichkeit beurteilt: Tab.: Auswirkungen auf die Schutzgüter Schutzgut Umweltauswirkungen im Plangebiet und Ausgleich Erheblichkeit erwartet Umweltauswirkung: Beeinträchtigungen durch Versiegelung Verlust landwirtschaftlicher Produktionsflächen - Mensch

Ausgleich: Schaffung neuer Siedlungsräume

Umweltauswirkung: Zerstörung/Verdrängung von Biotopen, Verlust von Teillebensräumen bzw. potenziellen Lebensräumen, Veränderung der Pflanzengesellschaften

Tiere & Pflanzen Ausgleich:  Festsetzung Pflanzflächen und Pflanzerhalt, interne Durchgrünungsmaßnahmen als pot. Lebensräume, → externe Kompensationsmaßnahmen, Berücksichtigung Bauzeitenregelung, CEF-Maßnahme (Sicherung Horstbaum)

Umweltauswirkung: Verlust / Beeinträchtigung der Bodenfunktonen durch Versiegelung, Verdichtung, Bodenbewegungen, Flächeninanspruchnahme im Außenbereich Boden & Fläche  Ausgleich: → externe Kompensationsmaßnahme

Umweltauswirkung: Verringerung der GW-Neubildungsrate, Erhöhung Oberflächenabfluss

Wasser Ausgleich: - Anlage Regenrückhaltebecken

Umweltauswirkung: Veränderung des Mikroklimas und der Frischluftproduktion durch Versiegelung

Klima & Luft Ausgleich: - Anlage Pflanzflächen im. Plangebiet, Durchgrünungsmaßnahmen → externe Kompensationsmaßnahmen

Umweltauswirkung: Veränderung des Landschaftsbildes, Verlust Ackerflächen

Landschaft - Ausgleich: Pflanzflächen und Freiraumgestaltung

Kultur-/Sachgüter nicht relevant -

Erheblichkeit: - nein;  ja

Insbesondere die Flächeninanspruchnahme für die Überbauung mit Gebäuden wird zu Veränderungen der Umweltsituation führen.

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2.2 Eingriffe in Natur und Landschaft/ Eingriffsregelung

2.2.1 Beschreibung der Maßnahmen zur Vermeidung bzw. zum Ausgleich von erheblichen, nachteiligen Auswirkungen auf Natur und Landschaft Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen Bei der Durchführung der Bauleitplanung und durch die Festsetzungen können z. T. erhebliche Eingriffe in die Schutzgüter Tiere und Pflanzen, Boden und Fläche, Wasser und Landschaft vermieden und minimiert werden. Der Vermeidungsgrundsatz ist auch in § 1 a Abs. 3 BauGB enthalten. Dieser Vermeidungsgrundsatz bezieht sich auf die Unterlassung einzelner, von dem Vorhaben ausgehender Beeinträchtigungen und schließt die Pflicht zur Verminderung von Beeinträchtigungen (Minimierungsgebot) ein. Dabei ist eine Beeinträchtigung vermeidbar, wenn das Vorhaben auch in modifizierter Weise (z. B. verschoben oder verkleinert) ausgeführt werden kann, sodass keine oder geringere Beeinträchtigungen entstehen. Die unten genannten Maßnahmen sind im Bebauungsplan festgesetzt und tragen zu einer Minimierung der erheblich negativen Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter Boden, Wasser, Landschaft sowie Tiere und Pflanzen bei. Nachteilige Umweltauswirkungen aus einem erhöhten Oberflächenwasserabfluss können vollständig vermieden werden.

Minimierung nachteiliger Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Mensch, Boden, Fläche und Wasser, Landschaftsbild: Art und Maß der baulichen Nutzung Eine Minimierung der erheblichen Eingriffe in den Boden und den Wasserhaushalt wird über die Begrenzung der zusätzlichen Versiegelung auf das Notwendigste erreicht. So wird die Versiegelung innerhalb des Allgemeinen Wohngebietes durch die Festsetzung einer Grundflächenzahl (GRZ) von 0,3 auf das erforderliche Maß begrenzt. Somit wird gewährleistet, dass die Bodeneigenschaften und -funktionen nicht über das notwendige Maß für die Wohngebietsentwicklung hinaus beeinträchtigt werden. Ferner wird durch eine Durchgrünung in Form von Hausgärten auf dem überwiegenden Teil der Wohnbaufläche eine landschaftsgerechte Neugestaltung erreicht. Zudem werden durch die Festsetzung als Allgemeines Wohngebiet (WA) entsprechend der angrenzenden vorhandenen Nutzung auch Beeinträchtigungen des Schutzgutes Mensch vermieden.

Minimierung nachteiliger Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Landschaft: Begrenzung der Höhen baulicher Anlagen Damit gewährleistet ist, dass sich die neuen Gebäude in die nördlich angrenzenden gewachsenen Siedlungsbereiche einfügen und an den Übergangsbereich der Siedlung zur freien Landschaft anpassen, ist die max. Höhe der baulichen Anlagen auf 9,50 m festgesetzt. Diese Höhe entspricht den örtlich prägenden Firsthöhen vergleichbarer Wohngebäude. Die Festsetzung trägt zu einer Minimierung nachteiliger Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Landschaft bei. Ferner werden über örtliche Bauvorschriften zur Gestaltung Dachformen und -farben eingegrenzt. Die Festsetzungen und Bauvorschriften tragen zu einer Minimierung nachteiliger Umweltauswirkungen in die Landschaft bei. Insbesondere soll damit ein harmonisches Einfügen und Unterordnen der geplanten Neubebauung in die vorhandene Ortsrandlage erreicht werden.

Vermeidung nachteiliger Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Wasser: Ableitung des Oberflächenwassers/Oberflächenwasserrückhaltung Das auf den versiegelten Flächen des Allgemeinen Wohngebietes (WA) und der Straßen anfallende Oberflächenwasser soll in einem Regenrückhaltebecken Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 61 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht -

zurückgehalten und zeitverzögert und gedrosselt dem Vorfluter zugeleitet werden. Ein erhöhter Oberflächenabfluss und eine hiermit verbundene Verschärfung von Hochwasserereignissen in der angebundenen Vorflut werden vermieden.

Vermeidung nachteiliger Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Tiere und Pflanzen: Maßnahmen für den Artenschutz und Baufeldräumung Die Baufeldfreimachung und Baumfällungen oder Gehölzrückschnitte sind aus artenschutzrechtlichen Gründen nur in der Zeit zwischen dem 01. Oktober und dem 28. Februar (außerhalb der Brutzeit des Rotmilans und pot. Offenlandarten) zulässig. Saumbereiche und Ränder der Feldgehölze sind von Baustellenzufahrten und Lagerung von Fahrzeugen und Baumaterial freizuhalten. Einer zeitweisen Ruderalisierung von (ungenutzten) Flächen innerhalb des Plangebietes und damit der Entwicklung neuer pot. Brutstandorte ist im Bedarfsfall durch z. B. regelmäßige Mahd entgegenzuwirken. Durch Berücksichtigung der Maßnahmen können erhebliche Eingriffe in das Schutzgut Tiere vermieden werden. Auf den im Teilplan I gelegenen Flächen ist der Beginn der Erschließungs- und sonstigen Baumaßnahmen erst nach der Brutzeit des Rotmilans, d.h. außerhalb der Zeit vom 1. März bis zum 31. Juli zulässig. Sofern ein fachlich qualifizierter Biologe vor Baubeginn feststellt, dass keine Bruten (mehr) im Wirkbereich des Eingriffs vorhanden sind, kann auch ein abweichender Baubeginn nach Prüfung und Genehmigung durch die Untere Naturschutzbehörde des Landkreis Schaumburg zugelassen werden. Es ist eine ökologische Baubegleitung für den Beginn der Erschließungs- und sonstigen Baumaßnahmen vorzusehen und der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises vor Beginn aller Maßnahmen (Baufeldfreiräumung und Baubeginn) schriftlich zu benennen.

Erhalt vorhandener Vegetationsbestände für die Schutzgüter Tiere und Pflanzen, Mensch und Landschaft) Die im südlichen Bereich des Teilplans I vorhandenen Vegetationsbestände sollen zur Erhaltung von Leitstrukturen für Fledermäuse sowie zur Gewährleistung der Abgrenzung zu den südlich angrenzenden offenen Ackerflächen erhalten und bei Abgang durch gleichartige ersetzt werden. Die zu pflanzenden Laubbäume sind als Hochstamm mit einem Stammumfang von 12 cm in 1 m Höhe oder als Stammbuschmit einer Mindesthöhe von 2 m zu pflanzen. Die Artenwahl richtet sich nach den Angaben der Artenliste in den Hinweisen zum Bebauungsplan. Ferner sollen im Plangebiete festgesetzte Einzelbäume aus artenschutzrechtlichen Gründen erhalten und bei Abgang ersetzt werden. Zwei entfallende Einzelbäume sind im Verhältnis 1:1 zu ersetzen. Die zu pflanzenden Laubbäume sind als Hochstamm mit einem Stammumfang von mind. 12 cm in 1 m Höhe zu pflanzen. Die Artenwahl richtet sich nach Angaben der Artenliste in den Hinweisen zum Bebauungsplan. Die Ersatzpflanzungen können innerhalb der Fläche für Versorgungsanlagen / für die Rückhaltung von Niederschlagswasser umgesetzt werden. Erhalt des Horstbaums für den Rotmilan (CEF-Maßnahme) Innerhalb des Teilplans II soll in der durch den Bebauungsplan festgesetzten Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft der vorhandene Horstbaum als Habitatbaum gekennzeichnet (z.B. mit Alu- Plakette) und zum Schutz vor Prädatoren mit einer Baummanschette versehen werden. Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 62 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht -

Die Anbringung der Manschette und der Plakette hat zunächst für 3 Jahre zu erfolgen, falls dann weiterhin eine Horstnutzung stattfindet, ist der Zeitraum nach Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde um weitere 5 Jahre zu verlängern. Eine Entscheidung über eine ggf. erforderliche weitere Verlängerung hat in Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde zu erfolgen.

Ausgleichsmaßnahmen Die erheblich nachteiligen Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter Tiere und Pflanzen, Boden und Fläche, (Grund-)Wasser und Landschaft können nicht vollständig vermieden werden, sodass Ausgleichsmaßnahmen vorzusehen sind. Die im Folgenden genannten Maßnahmen sind im Bebauungsplan festgesetzt und dienen dem Ausgleich der o.g. nachteiligen Umweltauswirkungen. Die erheblich nachteiligen Umweltauswirkungen in die Schutzgüter Tiere und Pflanzen, Wasser, Boden sowie Landschaft können nicht vollständig im Plangebiet vermieden werden.

Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter Tiere und Pflanzen und Landschaft: Anlage von freiwachsenden Baum- und Strauchhecken In den zeichnerisch und textlich festgesetzten Flächen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB sollen Strauch-Baumhecken mit standortgerechten und -heimischen Gehölzen zur Eingrünung entwickelt werden. Die Baum- und Strauchhecken sollen zur Eingrünung des Siedlungsrandes und zur Durchgrünung des Wohngebietes beitragen. Die zur Eingrünung des Siedlungsrandes vorgesehenen Pflanzflächen weisen Breiten von 3 m auf und sind somit für eine landschaftsgerechte Integration der neuen Bebauung und zur Ausformung des Übergangsbereiches der Siedlung zur westlich angrenzenden Wohnsiedlung der Stadt Sachsenhagen ausreichend dimensioniert. Hinsichtlich der in der Pflanzliste zur Anwendung empfohlenen Gehölze wird eine landschaftsgerechte Heckenstruktur entwickelt. Auf den im Plan festgesetzten Flächen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB sollen standortgerechte, im Naturraum heimische, 2 x verpflanzte Sträucher mit Höhen zwischen 60 bis 100 cm oder für Bäume 2 x verpflanzte Heister mit Höhen zwischen 150 bis 200 cm sollen zueinander versetzt, mit einem Abstand von 1,50 m zueinander und in Gruppen von 3 bis 5 Stück pro Art, nach Beginn der Baumaßnahmen, spätestens jedoch innerhalb von zwei Vegetationsperioden nach Baubeginn gepflanzt werden. Die Pflanzung und Artenauswahl richtet sich nach den in den Hinweisen beigefügten Pflanzschemata bzw. Arten- und Sortenlisten zum Bebauungsplan. Bei Abgang von Gehölzen soll gleichartiger Ersatz erfolgen. Über die Pflanzung vorwiegend standortgerechter und heimischer Gehölze wird zu einer Erhöhung der Lebensraumstrukturen im Wohngebiet beigetragen, sodass die Eingriffe in die Lebensräume von Tieren und Pflanzen teilweise ausgeglichen werden. Innerhalb der Hecken finden Vögel Brutmöglichkeiten, Schutz und Nahrung. Darüber hinaus dienen die Sträucher und Bäume heimischen Insektenarten als Nahrungsgrundlage. Die Pflanzungen tragen auch zu einer Abrundung des Siedlungsbereiches der Gemeinde Auhagen bei, da der neue Siedlungsrand ortstypisch eingegrünt wird.

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Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter Menschen, Tiere und Pflanzen sowie Wasser: Anpflanzung von Vegetationsbeständen innerhalb der Fläche für Versorgungsanlagen „Nahwärmeerzeugung“ / Fläche für die Rückhaltung von Niederschlagswasser Innerhalb der Fläche für Versorgungsanlagen / für die Rückhaltung von Niederschlagswasser ist zur Abgrenzung des Plangebiets zur östlich angrenzenden L 445 sowie zur Entwicklung von Vegetationsbeständen, die als Ersatzhabitate für durch die Planung beanspruchte Habitate herangezogen werden die Anlage einer standortgerechten Gehölzanpflanzung, eines bepflanzten Walls sowie die Ansaat einer Extensivwiese / halbruderalen Gras- und Staudenflur mit standortheimischen Gräsern und Kräutern festgesetzt.

Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter Tiere und Pflanzen sowie Landschaft: Durchgrünung der Hausgärten mit standortheimischen Bäumen Die nicht bebauten und nicht als Flächen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB festgesetzten Grundstücksflächen sollen zu durchgrünten Hausgärten entwickelt werden.

Auf den Flächen soll mind. 1 heimischer Laubbaum oder typischer Obstbaum je 400 m² Grundstücksfläche nach Beginn der Baumaßnahmen, spätestens jedoch innerhalb von zwei Vegetationsperioden nach Baubeginn gepflanzt werden. Die Artenauswahl richtet sich nach den Hinweisen zum Bebauungsplan. Die Laubbäume sind als Hochstamm mit einem Stammumfang von 12 cm in 1 m Höhe (oder gleichwertige Qualitäten) oder als wirksamer Stammbusch mit einer Höhe von mind. 2,00 m und die Obstbäume als Hochstamm mit einem Stammumfang von 7 bis 8 cm in 1 m Höhe zu pflanzen. Die Bäume sind fachgerecht zu pflegen und zu erhalten und sollen bei Abgang z. B. durch kontinuierliches Nachpflanzen hochstämmiger Jungbäume neben abgängigen Bäumen durch gleichartige Bäume ersetzt werden. Die o.g. Baumpflanzungen bewirken eine Durchgrünung der zukünftigen Wohngrundstücke mit standortgerechten, heimischen Bäumen. Somit werden Lebensraumstrukturen für Vögel, Insekten und sonstige heimische Tierarten geschaffen und zu einem teilweisen Ausgleich der Eingriffe in das Schutzgut Tiere und Pflanzen beigetragen. Gleichzeitig wird der zukünftige Ortsbereich mit Gehölzen strukturiert, womit zu Verbesserungen im Ortsbild und zum Ausgleich der Eingriffe in die Landschaft beigetragen wird.

2.2.2 Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz In der Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz werden die Eingriffe in Natur und Landschaft sowie die geplanten Kompensationsmaßnahmen anhand der "Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung" des Niedersächsischen Städtetages (2013) ermittelt und gegenübergestellt. Die nachfolgende Bilanzierung bezieht sich auf den Teilplan I (Eingriffsraum), da innerhalb des Teilplans II keine Eingriffe vorbereitet werden und dieser der Sicherung des für den Rotmilan relevanten Horstbaums dient.

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Tab.: Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz (Teilplan I, Eingriffsraum)

Rechnerische Eingriffs-Ausgleichs- Bilanz IST-ZUSTAND PLANUNG INKL. AUSGLEICH Flächen- Flächen- Fläche in wert Fläche in wert Biotoptypen Wertfaktor Biotoptypen Wertfaktor ca. m² ca. m² (b x c) (f x g)

a b c d e f g H OEL (Locker bebautes Einzelhausgebiet, GRZ 0,3 + A (Acker) 14.582 1 14.582 9.046 0 0 50 % = max. 45 % Versiegelung)

PHZ (Neuzeitlicher Ziergarten, GEF (Sonstiges Freiflächen des Plangebietes, feuchtes 6.235 3 18.705 10.726 1 10.726 min. 55 %, unversiegelt, abzgl. Extensivgrünland) Fläche zum Anpflanzen)

GIF (Sonstiges HFM (Strauch-Baumhecke, feuchtes 3.271 2 6.542 Fläche zum Anpflanzen gem. 330 3 990 Intensivgrünland) § 9 Abs 1 Nr. 25 a BauGB)

URF / GRT HFM (Strauch-Baumhecke, (Ruderalflur frischer Fläche mit Bindungen für bis feuchter 1.574 2 3.148 Bepflanzungen und für die 335 3 1.005 Standorte, Erhaltung gem. § 9 Abs. 1 Nr. Trittrasen) 25 b BauGB) BFA OVWs (Weg, geschottert, Öff. (Feuchtgebüsch 418 4 1.672 Verkehrsfläche "Fuß- und 117 1 117 nährstoffreicher Radweg“) Standorte) OFZ / HPG (Befestigte Fläche mit sonstiger Nutzung, Fläche für Versorgungsanlagen / für BRU / BRR die Rückhaltung von (Ruderalgebüsch, Niederschlagswasser gem. § 9 243 3 729 2.017 2 4.034 Rubus- (1) Nr.12 und 14 BauGB, Lianengestrüpp) Standortgerechte Gehölzpflanzung, 60%, naturnahes Regenrückhaltebecken) OFZ / HPG (Befestigte Fläche mit sonstiger Nutzung, Fläche für Versorgungsanlagen / für OFL / EL die Rückhaltung von (Lagerplatz / 414 1 414 Niederschlagswasser gem. § 9 1.345 3 4.034 Landwirtschaftliche (1) Nr.12 und 14 BauGB, Lagerfläche) Standortgerechte Gehölzpflanzung, 40%, Gehölzbestand)

BRU 158 3 474 OVS (Straße) 3.873 0 0 (Ruderalgebüsch)

OYS (Sonstiges 42 0 0 Bauwerk)

OVS (Straße) 852 0 0 Flächen- Flächen- Gesamtfläche: 27.789 46.266 Gesamtfläche 27.789 wert 20.907 wert IST PLANUNG

Flächenwert für Ausgleich = PLANUNG - IST = 20.907 - 46.266 = - 25.359 Werteinheiten

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Die Bilanz stellt heraus, dass im Teilplan I ein Kompensationsdefizit von - 25.359 Werteinheiten entsteht, weil die vorgesehenen Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen zur internen Kompensation nicht ausreichen.

2.2.3 Externe Kompensationsmaßnahmen Art und Lage der externen Kompensationsmaßnahme werden mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt und liegen zur öffentlichen Auslegung vor.

2.3 Beschreibung der zu erwartenden (verbleibenden) erheblichen, nachteiligen Auswirkungen der geplanten Maßnahmen auf die Umwelt Die aus der Flächeninanspruchnahme im Teilplan I für die Entwicklung eines Wohnsiedlungsgebietes resultierenden Veränderungen der Bodenstrukturen und des Wasserhaushaltes sowie des Landschafts- und Ortsbildes können nicht vermieden oder ausgeglichen werden und verbleiben auf der Fläche.

2.4 Planalternativen 2.4.1 Standort Mit dem Bebauungsplan Nr. 16 soll ein Beitrag zur Deckung des in Auhagen erkennbaren Baulandbedarfes geleistet werden. Der Standort "Dühlholzkämpe-Süd“ (Teilplan I) bietet sich auch aus Sicht der Umwelt zur Deckung der o. g. Bedürfnisse besonders an, weil • die Flächen an den vorhandenen Ortsrand angrenzen und sich dort problemlos in den Ortsrand eingliedern und zur Abrundung des Siedlungsabschnittes führen, • die im Bereich der Straße Auf dem Rähden und Im Kamp sowie im Bereich des Mühlenweges vorhandenen verkehrlichen und ver- und entsorgungstechnischen Erschließungseinrichtungen genutzt werden können und somit eine aufwändige und mit größeren Umweltauswirkungen verbundene Neuerschließung eines Gebietes vermieden werden kann, • die landwirtschaftlich genutzten Flächen für eine Baulandentwicklung zur Verfügung stehen und ihr Verlust keine Gefährdung der Existenzgrundlage der betroffenen Landwirte darstellt und • durch die Bauleitplanung keine naturschutzfachlich besonders wertvollen Bereiche betroffen sind. Auf Grund der bereits vorhandenen siedlungsstrukturellen Prägung im Bereich des Teilplans I (Eingriffsraum) und den bereits bestehenden Planungszielen des Flächennutzungsplanes ergeben sich ideale Bedingungen für eine städtebaulich sinnvolle Nutzung. Für die Flächen des hier in Rede stehenden Plangebietes (Teilplan I) bestehen auf der Grundlage der im wirksamen Flächennutzungsplan dargestellten Wohnbauflächen bereits die rechtlichen Voraussetzungen für die Ausweisung eines Allgemeinen Wohngebietes. Der vorliegende Standort kam zur Auswahl, weil hier die geringsten Umweltauswirkungen zu erwarten sind und dem § 1 a Abs. 2 BauGB entsprochen werden kann, mit Grund und Boden sparsam umzugehen. Andere, zur Deckung des Wohnbaulandbedarfes geeignete Flächen sind in Auhagen nicht vorhanden oder stehen kurzfristig nicht zur Verfügung. Baulücken sind nicht in ausreichendem Maße vorhanden und stehen auch nicht für Bauzwecke Dritter zur Verfügung. Auswirkungen auf die durch eine faunistische Erhebung festgestellten Brutvogelarten und Fledermäuse werden durch Maßnahmen im Rahmen des Bebauungsplanes und unter Hinzuziehung der Flächen des Teilplans II ausgeglichen.

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2.4.2 Planinhalt Im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplanes wurden verschiedene städtebauliche Varianten geprüft. In der Abwägung der Varianten wurde eine Lösung erarbeitet, die auf eine ordnungsgemäße Oberflächenwasserbewirtschaftung und eine angemessene Ortsrandgestaltung nicht verzichtet. Im Interesse einer bedarfsgerechten Grundstücksgestaltung und einer naturschutzfachlich effektiven Entwicklung von großflächigen Ausgleichsflächen wurde intern auf weitere Flächen für Maßnahmen zum Ausgleich erheblicher Beeinträchtigungen der Schutzgüter Boden, Wasser, Tiere und Pflanzen sowie Landschaft zugunsten einer externen Fläche abgesehen. Die Lage der Planstraße orientiert sich an den bestehenden Verkehrsflächen und den sich daraus ergebenden möglichen Anbindungen, den zu erhaltenden Vegetationsbeständen sowie an den Anforderungen an eine bedarfsgerechte Parzellierung und Verkehrsentwicklung. Alternative Erschließungssysteme wurden geprüft. Auf die Festsetzung von Stichstraßen und Wendeanlagen wird zu Gunsten einer Ringerschließung größtenteils verzichtet, da neben der besseren Befahrbarkeit und Erreichbarkeit der Grundstücke auch die Flächenversiegelungen gering gehalten werden können. Lediglich im östlichen Plangebiet ist eine Stichstraße für Erschließung der östlichen Grundstücke sowie für die Bewirtschaftung des Regenrückhaltebeckens vorgesehen. Zur Deckung der lokalen Wohnbedürfnisse ist auch mit Rücksicht auf den Landschaftsrand auf eine höhere und verdichtetere Bebauung verzichtet worden. Ferner wurden unterschiedliche Bauweisen und Siedlungsformen untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass aufgrund des für Auhagen nicht in größerem Maße ableitbaren Wohnbedarfs und aufgrund der fehlenden städtebaulichen Integrationsmöglichkeit in den sich nördlich und westlich anschließenden Siedlungsraum auf eine bauliche Verdichtung mit Hausgruppen oder auch einer mehrgeschossigen Bauweise verzichtet werden soll. Vielmehr soll der aufgelockerten offene Bauweise aus Einzel- und Doppelhäusern der Vorrang eingeräumt werden, um die individuellen Wohnbedürfnisse aller zu berücksichtigen. Als alternative Art der baulichen Nutzung wurde ebenfalls die Entwicklung eines Reinen Wohngebietes gem. § 3 BauNVO in Betracht gezogen, das sich aus den im Flächennutzungsplan bereits dargestellten Wohnbauflächen entwickeln lässt. Auf die Festsetzung eines Reinen Wohngebietes wird jedoch unter Berücksichtigung der in der Umgebung bereits vorhandenen und angrenzenden Allgemeinen Wohngebiete sowie mit Hinblick auf die innerhalb des Bereiches angestrebten Nutzungen abgesehen. Ferner wurde die Festsetzung eines Mischgebietes gem. § 6 abgewogen. Die Entwicklung eines Mischgebietes ist aus den Darstellungen des wirksamen Flächennutzungsplanes jedoch nicht ableitbar und würde nur im Zusammenhang mit einer Änderung des Flächennutzungsplans umsetzbar sein. Die Entwicklung von Wohnraum steht jedoch im Vordergrund und die innerhalb eines Mischgebietes zulässigen Nutzungen bedingen ebenjene Durchmischung mit gewerblichen Nutzungen, die seitens der Gemeinde Auhagen für den Planbereich nicht angestrebt wird. Die Ausweisung eines Mischgebietes stellt sich auch unter Berücksichtigung der damit verbundenen Verkehrsaufkommen und Lärmimmissionen im Zusammenhang mit den westlich und nördlich angrenzenden Allgemeinen Wohngebieten nicht als geeignete Alternative dar, sodass der Entwicklung eines Allgemeinen Wohngebietes gem. § 4 BauNVO im Planbereich der Vorrang eingeräumt wird. Der Maßgabe der Nr. 2 d der Anlage 1 zu § 2 Abs. 4 und § 2 a BauGB, wonach die "Ziele und der räumliche Geltungsbereich des Bauleitplanes" zu berücksichtigen sind, wird somit nachgekommen.

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2.4.3 Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung Bei Nichtdurchführung des B-Planes sind die Flächen im Teilplan I weiterhin ausschließlich für die Landwirtschaft nutzbar. Die Beeinträchtigungen aus intensiv ackerbaulicher Nutzung für die Bodenstruktur und die angrenzenden Wohngebiete und die Durchlässigkeit des Bodens sowie das Kleinklima würden erhalten bleiben. Der erforderliche Bedarf an Wohngrundstücken wäre auf anderen Flächen im Siedlungsbereich zu decken. Die Flächen des Teilplans II würden weiterhin als Waldfläche bestehen. Der vorhandene Horstbaum wäre planungsrechtlich nicht vor Entfernung geschützt.

3 Zusätzliche Angaben

3.1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren Die Bewertung der betroffenen Schutzgüter des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes sowie die Ermittlung notwendiger Kompensationsmaßnahmen erfolgt auf der Grundlage der "Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung" herausgegeben vom Niedersächsischen Städtetag (2013). Die für das Plangebiet relevanten Aussagen aus übergeordneten Fachplanungen wurden berücksichtigt. Der Landschaftsplan wurde aufgrund der aktuelleren Darstellungen des Landschaftsrahmenplans nicht betrachtet. Eine Überprüfung der faunistischen Situation wurde durch die ABIA – Arbeitsgemeinschaft Biotop- und Artenschutz GbR (Neustadt a. Rbge., 2020) durchgeführt. Ein schalltechnisches Gutachten wurde durch die GTA – Gesellschaft für Technische Akustik (Hannover, 2020) erstellt. Die sich aus den Gutachten ergebenden Inhalte sind in die Planung eingeflossen und notwendige Maßnahmen abgeleitet und ergänzt worden. Die genannten Verfahren entsprechen dem Stand der Technik. Schwierigkeiten bei der Erhebung der Grundlagen haben sich nicht ergeben. Die relevanten Umweltfolgen der Bebauungsplanfestsetzungen sind im vorliegenden Umweltbericht überprüft worden, sodass hinreichend Beurteilungskriterien für eine umweltverträgliche Realisierung des Bebauungsplanes vorliegen.

3.2 Beschreibung der Maßnahmen zur Überwachung der nachteiligen Umweltauswirkungen (Monitoring) Die Kontrolle der erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt, die bei der Durchführung der Bauleitplanung zu erwarten sind, soll erfolgen, um möglichst frühzeitig unvorhergesehene negative Auswirkungen zu ermitteln und um in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung der Auswirkungen zu ergreifen. - Die gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB festgesetzten Pflanzmaßnahmen innerhalb des Teilplans I werden von der Gemeinde Auhagen durch Ortsbegehung 2 Jahre nach Baubeginn auf Durchführung, Dominanz standortgerechter und heimischer Gehölzarten und Anwuchserfolg kontrolliert. 10 Jahre danach soll durch die Gemeinde Auhagen eine stichprobenartige Kontrolle auf Vollständigkeit der Pflanzung und auf das Vorkommen heimischer Tier- und Pflanzenarten erfolgen. - Die gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB festgesetzten externen Maßnahmen im Teilplan II sind zu den in den textlichen Festsetzungen angegebenen Zeiten durchzuführen und zu kontrollieren.

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3.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung Plangebiet Der Bebauungsplan Nr. 16 "Dühlholzkämpe-Süd" besteht aus zwei Teilplänen und bezieht sich auf eine 28.089 m² große Fläche. Der Teilplan I liegt mit einer Größe von 27.789 m² südlich des Mühlenweges sowie westlich der Straße Auf dem Rähden gelegener überwiegend landwirtschaftlich genutzter Fläche. Der Teilplan II hat eine Größe von 300 m² und befindet sich in einem Waldbestand, der südlich an die Straße Am Forsthaus und den Teilplan I anschließt. Ziele und Zwecke der Planung und Festsetzungen Durch die Bauleitplanung werden die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen zur Deckung des erkennbaren und auf die Gemeinde Auhagen bezogenen Wohnbaulandbedarfes geschaffen. Für den Teilplan I werden ein Allgemeines Wohngebiet und öffentliche Straßenverkehrsflächen festgesetzt. Die Belange der Umwelt werden über die Festsetzung von Flächen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB, Flächen mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen sowie die Erhaltung von Einzelbäumen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 b BauGB, einer Fläche für Versorgungsanlagen „Nahwärmeerzeugung“/Fläche für die Rückhaltung von Niederschlagswasser gem. § 9 Abs. 1 Nr. 12 und 14 BauGB sowie über die Festsetzung einer Fläche innerhalb des Teilplans II für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB berücksichtigt. Nachteilige Umweltauswirkungen Konflikte mit den Zielen des regionalen und lokalen Natur- und Landschaftsschutzes bestehen nicht. Nachteilige Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Tiere und Pflanzen, die als erheblich zu werten sind, resultieren aus der Veränderung der Acker- zu Siedlungslebensräumen und dem teilweise vollständigen Lebensraumverlust bei Überbauung der Flächen mit Gebäuden, befestigten Plätzen und Straßen. Die sich aus dem faunistischen Gutachten ergebenden Konfliktpunkte wurden in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Schaumburg in der Planung berücksichtigt. Des Weiteren sind erheblich nachteilige Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Boden aus der Überbauung, Versiegelung, Umlagerung und dem Abtrag der anstehenden Böden, auf das Schutzgut Wasser aus der Veränderung der Grundwasserneubildungsrate bei Versiegelung der Böden und auf das Schutzgut Landschaft aus der Inanspruchnahme der Freiflächen und der Veränderung des Orts- und Landschaftsbildes zu nennen. Weitere erheblich nachteilige Umweltauswirkungen können über die Rückhaltung des auf den befestigten Flächen anfallenden Oberflächenwassers in einem Regenrückhaltebecken, über die Berücksichtigung offener und in ihrer Gestaltung ortsangemessener Baustrukturen und -höhen und über die Begrenzung der überbaubaren Grundstücksfläche im Wohngebiet minimiert und vermieden werden. Die Beeinträchtigungen aus der Freirauminanspruchnahme und aus der Veränderung des Orts- und Landschaftsbildes verbleiben aber auf der Fläche. Im Plangebiet steht nicht genügend Fläche zur Verfügung, um den erforderlichen naturschutzrechtlichen Ausgleich vollständig decken zu können. Aus diesem Grund werden externe Kompensationsmaßnahmen mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt und liegen zur öffentlichen Auslegung vor. Maßnahmen zu Vermeidung, Minimierung und Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen Die Gemeinde Auhagen wird die festgesetzten Pflanzmaßnahmen sowie die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in angemessenen Zeitabständen überprüfen. Die Kontrolle der

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 69 Bebauungsplan Nr. 16 „Dühlholzkämpe-Süd“, einschl. örtlicher Bauvorschriften - Begründung und Umweltbericht - erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt, die bei der Durchführung der Bauleitplanung zu erwarten sind, soll erfolgen, um möglichst frühzeitig unvorhergesehene negative Auswirkungen zu ermitteln und um in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung der Auswirkungen zu ergreifen. Die gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a und b BauGB festgesetzten Pflanz- und Erhaltungsmaßnahmen werden von der Gemeinde Auhagen durch Ortsbegehung 2 Jahre nach Baubeginn auf Durchführung und auf Dominanz standortgerechter und heimischer Gehölzarten und Anwuchserfolg kontrolliert. Die gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB festgesetzten Maßnahmen zum Artenschutz werden zu den in den textlichen Festsetzungen vorgegebenen Zeiträumen auf Umsetzung kontrolliert. Zusammengefasst ist das Vorhaben nach Durchführung entsprechender Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen nach derzeitigem Kenntnisstand als verträglich zu betrachten.

3.4 Quellen Bei der Umweltprüfung wurden folgende Quellen und Verfahren berücksichtigt: • zur Berücksichtigung vorhandener Planungen: o Bebauungsplan Nr. 10 „Breiter Weg“ o Bebauungsplan Nr. 16 „Beethovenstraße Süd“

• zur Berücksichtigung der fachplanerischen Grundlagen: o Landschaftsrahmenplan Landkreis Schaumburg (Vorentwurf, 2001) o Regionales Raumordnungsprogramm Landkreis Schaumburg (2001) o Landes-Raumordnungsprogramm Land Niedersachsen (2017)

• zur Biotoptypenkartierung und -bewertung:

o V. DRACHENFELS (Hildesheim, 2016): "Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen", korrigierte Fassung von 2018

o NIEDERSÄCHSISCHER STÄDTETAG (Hannover, 2013): „Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung“, 2013

Sonstige Quellen: • zur Bewertung der Biotoptypen, des Bodens, des Klimas und der Luft sowie des Wassers: o NIBIS – Niedersächsisches Bodeninformationssystem, 2019 o NMU – Niedersächsische Umweltkarten, 2019 o Verordnung über den Schutz des Baum- und Heckenbestandes im Landkreis Schaumburg, 1981

• Zur Berücksichtigung der Belange des Artenschutzes: o ABIA – Arbeitsgemeinschaft Biotop- und Artenschutz GbR, Neustadt am Rübenberge, Januar 2020

• Zur Berücksichtigung der Belange des Immissionsschutzes: o GTA – Gesellschaft für Technische Akustik mbH, Hannover, 03.01.2020

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Die Angaben aus früheren Planungen und Erfassungen wurden überprüft und sind in diese Planung mit eingeflossen. Die übrigen genannten Verfahren entsprechen dem heutigen Stand der Technik, Schwierigkeiten bei der Erhebung der Grundlagen haben sich nicht ergeben. Die relevanten Umweltfolgen der Bebauungsplanfestsetzungen sind überprüft worden, so dass hinreichend Beurteilungskriterien für eine umweltverträgliche Realisierung des Bebauungsplanes vorliegen.

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Teil III Anlagen

Anlage: Städtebaulicher Entwurf

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