„Weichliche Gesänge und Instrumental- sätze haltet vom Gotteshaus fern“

Kirchenmusik aus rechtlich-historischer Sicht mit einem Blick auf das Bistum Freising während der katholischen Reform und des Trienter Konzils

Masterarbeit zur Erlangung des Master of Arts an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck

betreut von: o. Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Rees

eingereicht von: Mag. Andreas Stefan Liebl

beim Beauftragten der Universitätsstudienleiterin: assoz. Prof. Dr. Nikolaus Wandinger

Innsbruck, Oktober 2018

Inhaltsverzeichnis

VORWORT ...... 3

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ...... 6

VORBEMERKUNGEN ZUR ZIELSETZUNG, GESTALTUNG UND ANLAGE DER ARBEIT ...... 15

I. KIRCHENRECHTLICHER KONTEXT DER KIRCHENMUSIK ...... 18

1. BEGRIFFSKLÄRUNG UND EINFÜHRUNG ...... 18

2. HISTORISCHE ENTWICKLUNG ...... 19

3. DAS ZWEITEN VATIKANISCHEN KONZIL UND DIE KIRCHENMUSIK ...... 27

4. NACHKONZILIARE PÄPSTLICHE BESTIMMUNGEN ZUR KIRCHENMUSIK UND ZUM KIRCHENMUSIKALISCHEN DIENST ...... 30 4.1. Nachkonziliare päpstliche Bestimmungen zur Kirchenmusik ...... 30 4.2. Nachkonziliare päpstliche Bestimmungen zum kirchenmusikalischen Dienst ...... 35

5. DIE RECHTLICHE STELLUNG DES KIRCHENMUSIKERS ...... 38

6. KONZERTE IN LITURGISCHEN RÄUMEN ...... 42 6.1. Musik in liturgischen Räumen außerhalb der Liturgie ...... 42 6.2. Genehmigung von Kirchenkonzerten ...... 43

7. ZUSAMMENFASSUNG ...... 45

II. AUSGANGSLAGE IM SPÄTMITTELALTERLICHEN- FRÜHNEUZEITLICHEN BISTUM FREISING ...... 47

1. DIE REFORM DER LITURGIE ...... 47 1.1. Das Konzil von Trient und die Liturgie ...... 47 1.1.1. Grundzüge der tridentinischen Liturgiereform – die Erneuerung des Gottesdienstes ...... 47 1.1.2. Die Freisinger Choralbücher – Gradualien und Antiphonarien ...... 49 1.1.2.1. Vorbemerkungen ...... 49 1.1.2.2. Die Gradualien und Antiphonarien des Bistums Freising ...... 51

2. LITURGIE UND KIRCHENMUSIK ...... 54 2.1. Das Konzil von Trient und die Kirchenmusik ...... 54 2.1.1. Allgemeine Einführung ...... 54 2.1.2. Kirchenmusik als Konzilsthema ...... 57 2.1.3. Die Franko-flämische Schule ...... 61 1 2.1.4. Die Römische Schule ...... 63 2.1.5. Die Venezianische Schule ...... 63 2.2. Die Kirchenmusik im Bistum Freising ...... 71 2.2.1. Mittelalter und frühe Neuzeit ...... 71 2.2.2. Liturgische Umgestaltung im Bistum Freising nach den Bestimmungen des Tridentinums ...... 77 2.2.2.1. Neue liturgischen Bücher ...... 77 2.2.2.2. Einführung des Deutschen Kirchenliedes ...... 78 2.2.2.3. Volksgesang ...... 83 2.2.2.3.1. Prozessionen, Wallfahrten und Andachten ...... 83 2.2.2.3.2. Andachten ...... 83 2.2.2.3.3. Erste Gesangbücher ...... 84

ZUSAMMENFASSUNG – AUSBLICK ...... 93

ANHANG ...... 99

KURTZER UNDERRICHT (1620) ...... 99

LITERATURVERZEICHNIS ...... 137

QUELLEN (ARCHIVE) ...... 137

QUELLEN (GEDRUCKT) ...... 137 Grundlagenwerke ...... 139 Konzils- und Synodendokumente ...... 141 Päpste ...... 141 Römische Kurie ...... 143 Bischofskonferenzen ...... 144 Sekundärliteratur ...... 145 Internetadressen ...... 206

2 Vorwort

„Ich möchte meine Gitarre umtauschen“, sagte der Herr im Musikgeschäft. „Sie hat offen- bar einen Fabrikationsfehler. Ich besitze sie nämlich jetzt schon seit drei Monaten und sie spielt die Melodien immer noch nicht richtig!“

Ich weiß nicht, ob der junge Mann mit seiner Beschwerde Erfolg gehabt hat. Denn ob das an der Gitarre lag, dass sich die Melodien grauenhaft anhörten, das wage ich zu bezweifeln.

Die Gitarre ist nur das Instrument und ob die Töne sauber sind, harmonisch und wohlklin- gend, das liegt nur zu einem kleinen Teil an ihrem Preis und ihrer Qualität. Zum größten Teil liegt es an demjenigen, der darauf spielt.

Wenn ein Radiogerät, ein Fernseher oder ein Kopierer nicht mehr funktioniert, dann mag das Umtauschen durchaus etwas bringen. Wenn eine Trompete keine Fanfare von sich gibt, liegt es in den seltensten Fällen am Instrument. Solange der, der auf dem Musikinstrument spielt, nicht die entsprechenden Fähigkeiten entwickelt, wenn er nicht wirklich damit umge- hen kann, dann wird der bloße Umtausch des Instrumentes kaum was bringen.

Haben Sie sie nicht auch schon einmal umtauschen wollen? Haben Sie nicht auch schon einmal davon geträumt, eine andere zu haben, eine andere Welt?

Eine, in der es gerechter zugeht, in der alle Menschen ihr Auskommen haben? Eine, die nicht von Naturkatastrophen heimgesucht wird, in der Menschen nicht einfach krank werden oder vor der Zeit sterben? Eine, in der es keine Kriege mehr gibt und alle Menschen mitei- nander auskommen? Haben Sie nicht auch schon einmal davon geträumt, unsere verkorkste Welt einfach gegen solch eine perfekte Welt auszutauschen?

Ich ertappe mich manchmal bei diesem Gedanken. Und ich versuche mir dann ganz schnell klar zu machen, dass ich dann wie jener Herr mit seiner Gitarre im Musikgeschäft ste- he. Unsere Welt könnte noch so oft ausgetauscht werden, wenn sich diejenigen, die auf die- sem Instrument spielen, nicht ganz gewaltig ändern, dann werden die Töne, die sie erzeugt, immer die gleichen bleiben.

Ginge es mir in einer anderen Welt denn tatsächlich besser?

Wäre ich anders, glücklicher, zufriedener?

Ich sitze doch jetzt schon immer wieder da und blase Trübsal, obwohl die Sonne scheint. Ich bin unzufrieden mit mir selbst, obwohl es mir besser geht als Dreiviertel der Menschheit.

3 Und ich weiß nichts anzufangen, obwohl ich alles habe, was ich brauche. Was an meinem Le- ben würde sich wirklich ändern, wenn es eine andere Welt wäre, in der ich lebe?

Jesus weist im Evangelium insgeheim darauf hin. Er erteilt all den Vorstellungen, eine an- dere Welt vor uns auszubreiten von vorneherein eine Absage.

„Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst“, formuliert er in seinem Gebet an den Vater. Es geht nicht darum, uns aus dieser Welt herauszunehmen, uns in eine andere Welt hineinzusetzen. Diese Welt ist unser Platz. Für sie sind wir bestimmt. Sie zu gestalten ist un- sere Aufgabe. Auf ihr so zu spielen, dass die Töne, die wir ihr entlocken, eine große Sympho- nie ergeben, gilt es zu lernen.

Und darum betet Jesus. „Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst“ (Joh 17,15).

Und dieses Böse, das uns das Leben in dieser Welt unmöglich machen könnte, das wäre für mich etwa die Mutlosigkeit, die uns angesichts der Ungerechtigkeit verzagen lässt, die uns sagen ließe, wir können ja doch nichts tun, die uns lähmen und resignieren ließe. Es wäre die Ratlosigkeit, die uns angesichts der Aufgaben, die vor uns liegen, verzagen ließe, uns in ein planloses Gewurschtel abrutschen ließe, wo Jesus selbst uns doch ein Beispiel gegeben hat – das beste Beispiel dafür, wie sich die Welt verändern lässt. Und es wäre die Angst – die Angst davor, in die Öffentlichkeit zu gehen, den Mund aufzumachen und die Dinge beim Namen zu nennen, der Rückzug hinter verschlossene Türen, der den anderen das Feld überlässt und das Heil darin sucht, den eigenen Kopf in den Sand zu stecken.

„Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst“, aber um alles bittet Jesus, was wir brauchen, um das Leben in dieser Welt zu einem gelungenen Leben werden zu lassen, nicht nur für uns, für alle Menschen.

Auch Jesus denkt an eine Welt, in der es gerechter zugeht und alle Menschen ihr Aus- kommen haben, eine Welt, in der es keine Kriege mehr gibt und Menschen friedlich mitei- nander auskommen. Aber das ist keine andere Welt. Es ist die Welt, in der wir leben, das In- strument, das uns anvertraut ist. Es muss nur richtig bespielt werden.

Wir Menschen müssen lernen, richtig mit ihm umzugehen.

Und wenn wir hier es nicht lernen – wer dann sonst?

Sollen wir nun diese „böse Welt“ in die Kirchenmusik einziehen lassen? Das Lied von Rainhard Fendrich „Weu‘sd a Herz hast wie a Bergwerk“ zur Beerdigung eines Herzinfarkt-

4 Opfers spielen? Oder müssen Priester streng darüber wachen, dass die Kirchentonarten1 streng von der Tonart der Welt getrennt sind?

Wird das Sakrale zum Banalen, wenn die Welt Einzug hält in die Kirchenmusik?

In der folgenden Arbeit soll nun dieser Frage aus kirchenrechtlicher Sicht nachgegangen werden, was darf man und was darf man nicht und wie haben sich Regeln durchgesetzt oder dann doch wieder der pastorale Alltag.

Danken möchte ich an dieser Stelle dem geduldigen Betreuer dieser Arbeit, Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Rees. Besonderer Dank gilt meinem ehemaligen Lehrer und Freund Josef Brandner für das gründliche Korrekturlesen und Hilfe durch die Handschrift.

Am Studienabschluss möchte ich allen danken, die mich gebildet haben und von denen ich etwas lernen durfte.

Den Musikern gewidmet, die im Gefängnisgottesdienst zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen musizieren und etwas von der „guten“ in die vermeintlich „böse“ Welt bringen. Die Aussagekraft der Musik findet ihren Weg über Sinne und Gemüt. Denen hinter den Ge- fängnismauern wird zeichenhaft verkündet: Euer Platz in der Gesellschaft steht offen, wenn die Nacht eurer Strafe vorbei ist. Es gibt einen neuen Tag in Achtsamkeit und die Chance zur Versöhnung. Es gibt Frieden und Neu-Anfang. Die Musik im Gottesdienst erreicht hier die Gemüter, wo Sprachbarrieren Mauern sind. Musik wird zum ganz persönlichen Gebt im Kon- text von Schuld und Vergebung.

Namentlich möchte ich nennen Oberst Prof. Hannes Apfolterer mit seinen Militärmusi- kern, Mag. Anina Egender mit der Loretto-Gemeinschaft, Cand. Theol. Gabriel Steiner, vom Priesterseminar Innsbruck und Dave Osterhus, vom freikirchlichen Lighthouse, die regelmä- ßig den Gottesdienst in der Justizanstalt Innsbruck gestalten. Nicht namentlich nennen darf ich die Häftlinge, die am Klavier, an Trommeln und sonstigen Perkussionsinstrumenten mit- wirken.

1 Die Kirchentonarten (Ionisch, Lokrisch, Äeolisch, Mixolydisch, Lydisch, Phrygisch, Dorisch, Ionisch) bzw. Kirchentöne oder Modi bilden das tonale Ordnungsprinzip der abendländischen Musik seit dem frühen Mit- telalter bis ins 16. Jahrhundert. Vgl. GURLITT / EGGEBRECHT: Riemann Musik-Lexikon, 455 f. 5 Abkürzungsverzeichnis a. M. a. M. AAS Acta Apostolicae Sedis. Romae 1909 ff. abgedr. abgedruckt ABl. Amtsblatt, Amtsblätter Abs. Absatz, Absätze ActSynVat Acta Synodalia Sacrosancti Concilii Oecumenici Vaticani II. Vol. I–V, Indi- ces. Typ. Pol. Vat. 1970 ff. ADB Allgemeine Deutsche Biographie. Leipzig 1875 ff. AEM Archiv des Erzbistums München und Freising (Ordinariatsarchiv) AfKG Archiv für Kulturgeschichte. Köln / Weimar / Wien 1903 ff. AfkKR Archiv für katholisches Kirchenrecht. Innsbruck 1857 ff. ( 1862 ff.) AfmKG Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte. Trier 1949 ff. AfMw Archiv für Musikwissenschaft. Leipzig 1918 ff. AGSK Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse / Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Mainz 1950 ff. AHC Annuarium Historiae Conciliorum. Amsterdam u. a. 1969 ff. AIC Adnotationes in ius canonicum. Frankfurt a. M. u. a. 1995 ff. Alloc. Allocutio ALW Archiv für Liturgiewissenschaft. Regensburg 1950 ff. Anm. Anmerkung(en) Ap. Apostolisch(e, er, es); apostolicus (-ca, -cum) ApK Apostolische Konstitution Art.‚ art. Artikel, articulus assoz. assoziiert(e, er) AStAM Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Allgemeine Abteilung ASV Archivum Secretum Aposticum Vaticanum AT Altes Testament Aufl. Auflage(n) Ausg. Ausgabe(n) Aymans-Mörsdorf KanR Kanonisches Recht. Lehrbuch aufgrund des Codex Iuris Canoni- ci. Begr. v. EICHMANN, Eduard fortgef. v. MÖRSDORF, Klaus neu bearb. v. AYMANS, Winfried. 13. Aufl.‚ 2 Bde. Paderborn / München / Wien / Zürich 1991-1997. B.H. St. A. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München

6 bayer. bayerisch(e, er, es) BayHStA Bayerisches Hauptstaatsarchiv München BBKL Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, hrsg. von Friedrich Wilhelm BAUTZ. Herzberg u. a. 1975 ff. Bd(e). Band, Bände bearb. bearbeitet(e, er, es) begr. begründet(e, er, es) Beih. Beihefte BEL.S Bibliotheca „Ephemerides Liturgicae“ – Collectio „Subsidia“. Rom 1975 ff. bes. besonders BRD Bundesrepublik Deutschland BSB Bayerische Staatsbibliothek, München bsp. beispielsweise BullRom Bullarium Romanum BzAfMw Beihefte zum Archiv für Musikwissenschaft. Wiesbaden 1966 ff. bzgl. bezüglich BzMK Münsterischer Kommentar zum Codex Iuris Canonici / Beih. Essen 1986 ff. bzw. beziehungsweise C Cult Congregatio de Cultu Divino et Disciplina Sacramentorum C Ep Congregatio pro episcopis C Congregatio c. Canon / capitulum / causa / condicio ca. circa CaerEp (1984) Caeremoniale episcoporum ex decreto Sacrosancto Oecu¬menici Concilii Vaticani II instauratum, auctoritate Ioannis Pauli PP. II promulgatum. Editio typica. Typ. Pol. Vat. 1984 (21985; Nachdr. 1995) can. Canon / canonicus(-a‚ -um) cap. capitulum cc. canones Cgm Codex germanicus monacensis Chr. Christus CIC, CIC/1983 Codex Iuris Canonici v. 25. 1. 1983 Clm Codex latinus monacensis CLS Canon Law Society CLSN Canon Law Society Newsletter Com Communicationes. Hg.: Pontificia Commissio Codici Iuris Canonici Reco- gnoscendo. Typ. Pol. Vat. 1969 ff.

7 CT Concilium Tridentinum. Diariorum, Actorum, Epistularum, Tractatum nova Collectio. Freiburg i. Br. 1901 ff. d. h. das heißt d. J. der (des) Jahre(s) DA Diözesanarchiv DBK Deutsche Bischofskonferenz DDB Die Deutschen Bischöfe. Hg.: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz. Bonn Dekr. Dekret ders. derselbe(n) DH Denzinger, Enchiridion symbolorum, definitionum et den clarationum de re- bus fidei et morum. Quod emendavit, auxit, in linguam germanicam transtulit Peter HÜNERMANN. Freiburg i. Br. / Basel / Rom / Wien 442014 dies. dieselbe(n) Diss. Dissertation DPM De processibus matrimonialibus. Fachzeitschrift zu Fragen des kanonischen Ehe- und Prozeßrechtes. Leipzig 1994 ff. Dr. Doktor(in) dt. deutsch(e, er, es) ebd. ebenda ed. editio Ed. Editio(n), Editor (span.) ed., edd. Edidit / ediderunt / editor EdF Erträge der Forschung. Darmstadt 1970 ff. Eds./eds. Editores ehem. ehemalig(e, er, es, en) Ehrw. Erwürdig(e, er, es en) EHS Europäische Hochschulschriften EHS.DS Europäische Hochschulschriften: Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur. EHS.R Europäische Hochschulschriften: Reihe 36: Musikwissenschaften EL Ephemerides Liturgicae. Città del Vaticano. 1887 ff. Enz. Enzyklika EOAM Erzbischöfliches Ordinariatsarchiv München Ep. Epistola EAp Epistola Apostolica Erg. Lfg. Ergänzungslieferung etc. et cetera

8 f., ff. folgende (Seite, Seiten) Fasz./Fz. Faszikel FDA Freiburger Diözesan-Archiv. : Zeitschr. d. Kirchengeschichtlichen Vereins für Geschichte, Christliche Kunst, Altertums- und Literaturkunde des Erzbis- tums Freiburg mit Berücks. d. angrenzenden BistümerFreiburg 1865 ff. FKTh Forum Katholische Theologie. Aschaffenburg 1985 ff. fl. Gulden Fn. Fußnote(n) fol. Folio Frhr. Freiherr FS Festschrift GdK MEYER, Hans Bernhard u. a. (Hg.): Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft. Bd. 1 ff. Regensburg 1983 ff. geb. geboren(e, es, er, en) gest. gestorben(e, es, er, en) ggf. gegebenenfalls H. Herr(en) HdbkathKR2 LISTL, Joseph / SCHMITZ, Heribert Joseph Listl, Heribert Schmitz (Hg.),: Handbuch des katholischen Kirchenrechts. 2. Aufl. Regensburg 1999. HdbkathKR3 HAERING, Stephan / REES, Wilhelm / SCHMITZ, Heribert (Hg.): Handbuch des katholischen Kirchenrechts. 3. Aufl. Regensburg 2015. Heimerl/Pree VermR HEIMERL, Hans / PREE, Helmuth unter Mitw. v. PRIMETSHOFER, Bruno: Handbuch des Vermögensrechts der katholischen Kirche unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsverhältnisse in Bayern und Österreich. Regens- burg 1993. Hg. HerausgeberIn, mehrere HerausgeberInnen hg. herausgegeben(e, er, es) HJ Historisches Jahrbuch. Leipzig 1854 ff. hl. heilig(e, er, es) Hl. Heiliger(e, es, en) HlD Heiliger Dienst. Salzburg 1947 ff. HThK-VatII HÜNERMANN, Peter / HILBERATH, Bernd Jochen (Hg.): Herders Theologischer Kommentar zum Zweiten Vatikanischen Konzil. Freiburg i. Br. / Basel / Wien 2005. i. Br. i. Br. i. V. m. in Verbindung mit i. im, in IGMR Institutio Generalis Missalis Romani Instr. Instructio, Instruktion 9 ital. italienisch(e, er, es) J. Jahr JAMS Journal of the American Musicological Society. Berkeley/California 1948 ff. Jg(g) Jahrgang (-gänge) Jh(h). Jahrhundert(e) kan. kanonistisch(e‚ er, es) Kap. Kapitel kirchl. kirchlich(e‚ er, es) KKK Katechismus der Katholischen Kirche KLK Katholisches Leben und Kirchenreform im Zeitalter der Glaubensspaltung. Münster 1967 ff. KMJ KMJ Kirchenmusikalisches Jahrbuch. Regensburg/Köln 1886 ff. KmM Kirchenmusikalische Mitteilungen. Freiburg 1993 ff. Konst. Konstitution KR Kirchenrecht KStKR Kirchen- und Staatskirchenrecht. Paderborn / Wien 2004 ff. lat. lateinisch(e‚ er, es); latinus lat.-dt. lateinisch-deutsch(e‚ er, es) LexMA ROBERT AUTY, Robert / BAUTIER, Robert-Henri / ANGERMANN, Norbert u. a. (Hg.): Lexikon des Mittelalters, 9 Bde. München 1980-1998 lib. liber lit. litera Lit. Literatur / Litterae LKStKR CAMPENHAUSEN, Axel Frhr. Vvon / Campenhausen, Ilona RIEDEL- SPANGENBERGER, Ilona / REINHOLD SEBOTT, Reinhold (Hg.): Lexikon für Kirchen- und Staatskirchenrecht, 3 Bde. Paderborn / München / Zürich / Wien 2000-2004. LThK1 BUCHBERGER, Michael (Hg.): Lexikon für Theologie und Kirche, 10 Bde. 1. Aufl. Freiburg i. Br. 1930-1938 LThK2 JOSEF HÖFER, Josef / KARL RAHNER, Karl (Hg.),(Hg.): Lexikon für Theologie und Kirche, 10 Bde. u. Reg.-Bd., 2. Aufl. Freiburg i. Br. 1957-1967 LThK3 KASPER, Walter u. a. (Hg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Aufl., Frei- burg i. Br. / Basel / Rom / Wien 1993-2001 LWQF Liturgiewissenschaftliche Quellen und Forschungen. Münster 1928 ff. MANSI MANSI, Ioannes Dominicus: Sacrorum conciliorum nova et amplissima col- lection. Florenz / Venedig 1757-98, Neudr. u. Forts.: Paris 1899-1927. MGG1 Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Mus- ik, unter Mitarbeit zahlreicher Musikforscher des In- und Auslandes. 17 Bän-

10 de, hg. V. BLUME, Friedrich. Kassel / Basel / London / New York / Prag / Stuttgart / Weimar 1949-1986. MGG2 Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Mus- ik. 26 Bände in zwei Teilen. Sachteil in neun Bänden, Personenteil in sieb- zehn Bänden. Mit einem Register zum Sachteil, begr. von BLUME, Friedrich 2. Aufl. hg. v. FINSCHER, Ludwig. Kassel Bd. 1–26 1999–2007 MGH Monumenta Germaniae Historica inde ab a. C. 500 usque ad a. 1500. Hanno- ver / 1826 ff. MIPG Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte. Göttingen 1972 ff. MK CIC Münsterischer Kommentar zum Codex Iuris Canonici unter besonderer Be- rücksichtigung der Rechtslage in Deutschland, Österreich und der Schweiz, hrsg. v. Klaus LÜDICKE unter Mitarb. v. Rudolf HENSELER u. a. Losebl. Essen 1985 ff. MP Motu proprio MRom (2002) Missale Romanum (Missale Romanum, Institutio generalis Missalis Romani, Ed. typica tertia, Typis Vaticanis 2002 MS Musica sacra. Regensburg 1868 ff. MSIL Monumenta Studia Instrumenta Liturgica. Città del Vaticano 2000 ff. MSM Musicae Sacrae Ministerium. Roma 1964 ff. MThS.H Münchener theologische Studien 1: Historische Abteilung. St. Ottilien 1950 ff. MThS.K Münchener theologische Studien 3: Kanonistische Abteilung. St. Ottilien 1950 ff. MuK Musik und Kirche. Kassel 1929 ff. n. F., N. F. neue Fassung / neue Folge n. numero n.Chr. nach Christus N.R. Neue Reihe Nachdr. Nachdruck ND Neudruck NDB Neue Deutsche Biographie. Aachen / Berlin 1953 ff. Neudr. Neudruck Nr(n). Nummer(n) NT Neues Testament o. J. ohne Erscheinungsjahr o. O. ohne Erscheinungsort o. oben; ohne öarr Österreichisches Archiv für Recht & Religion. Freistadt 1999 ff.

11 OP Ordo Praedicatorum – Dominikaner OR (dt.) L‘Osservatore Romano, Wochenausgabe in deutscher Sprache. Vatikanstadt 1971 ff. OSB Ordo Sancti Benedicti – Benediktiner p. pagina / pars / parte / post P. Pater P., Pont. Pontificius (-a‚ -um) päpstl. päpstlich(e, er, es) phil. Philosophisch(e, er, es en) Pont. Pontificius (-a, -um) PostAAp Postsynodalia Adhortatio Apostolica Prof. Professor(in) q.‚ Q., qu. quaestio ref. reformatione RGG3 Die Religion in Geschichte und Gegenwart, 6 Bde. u. Reg.-Bd., 3. Aufl. Tü- bingen 1957-1965. RGG4 Die Religion in Geschichte und Gegenwart, 8 Bde. u. Reg.-Bd., 4. Aufl. 1998-2005. RGST Reformationsgeschichtliche Studien und Texte. Münster/Westfalen 1965 ff. rk. römisch-katholisch(e, er, es) Rn. Randnummer(n) RoJKG Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte. Stuttgart 1982 ff. RQ Römische Quartalschrift für christliche Altertumskunde und Kirchenge- schichte. Rom / Freiburg i. Br. / Wien 1877 ff. RS Ratschlagbuch der Stadt Rattenberg S. Satz / Sätze / Seite(n) / Sancta / Sacra s. siehe SACV Schriftenreihe des Allgemeinen Cäcilien-Verbandes für die Länder der deutschen Sprache. Bonn 1960 ff. SBAW.PH Sitzungsberichte / Bayerische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch- Historische Klasse. München 1944 ff. SBAW.PPH Sitzungsberichte / Bayerische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch- Philologische Klasse. München 1873 ff. SBK Schweizer Bischofskonferenz SC SacrCult Sacra Congregatio pro Sacramentis et Cultu Divino SC Ep Sacra Congregatio pro Episcopis SC Rel Sacra Congregatio pro Religiosis et Institutis Saecularibus SC Rit Sacra Congregatio Rituum

12 SC Sacra Congregatio (vgl. jetzt C) Sekr. Sekretariat Sess. Sessio SHKBAW Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. München 1957 ff. SJ Societas Jesu / Jesuiten SKZ Schweizerische Kirchenzeitung. Luzern 1832 ff. sog. sogenannt(e‚ er, es) Sp. Spalte(n) St. Sankt StAObb Staatsarchiv für Oberbayern in München StdZ Stimmen der Zeit. Freiburg i. Br. 88 (1915) ff. StKA Staatskirchenrechtliche Abhandlungen. Berlin 1971 ff. StMBO Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, St. Ottilien 1911 ff. StPl Studien zur Pastoralliturgie. Regensburg 1976 ff. StUNT Studien zur Umwelt des Neuen Testaments. Göttingen 1962 ff. Suppl. Supplementband SuRNR Spätmittelalter und Reformation. Texte und Untersuchungen N.R. Tübingen 1972 ff. T. Teil(e) Teilbd. Teilband/Teilbände theol. theologia; theologisch(e, er, es) ThPQ Theologisch-praktische Quartalschrift. Linz/Donau 1848 ff. tom. tomus (tomi) TRE KRAUSE, Gerhard / MÜLLER, Gerhard (Hg.),(Hg.): Theologische Realenzyk- lopädie. Berlin / New York 1977 ff. u. a. und andere(s) / unter anderen(m) u. und / unten / unter Übers. Übersetzung(en) / ÜbersetzerIn Univ.-Prof. Universitätsprofessor usw. und so weiter UTB Urban-Taschenbücher. Stuttgart 1953 ff. UVK Una Voce-Korrespondenz. Köln 1970 ff. v. a. vor allem v. verbum / verso / vom / von / vor VApSt Sekr. DBK (Hg.): Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls. Bonn 1975 ff.

13 VatII SC Vaticanum II: Konst. Sacrosanctum Concilium v. 25. 1. 1964: AAS 56 (1964), 97-134. Verf./Vf. Verfasser/Verfassung vgl. vergleiche VIEG.AAR Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte, Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte. Göttingen u. a. 1952 ff. VIÖG Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Wien 1946 ff. vol., Vol. Volumen (Volumina) WdF Wege der Forschung. Bad Homburg 1956 ff. z. T. zum Teil z. B. zum Beispiel Z. Zeile(n) / Ziffer(n) z. zum Zit. Zitat zit. zitiert(e‚ er, es)

14 Vorbemerkungen zur Zielsetzung, Gestaltung und Anlage der Arbeit

Die Kirchenmusik spielt eine zentrale Rolle im kirchlichen Gefüge, nicht nur in der Litur- gie und gottesdienstlichem Vollzug, sondern auch außerhalb, in kirchlichen und sogar weltli- chen Räumen. Die folgende Arbeit intendiert, vertiefend in die komplexe Materie der Kir- chenmusik vorzudringen und eine überblicksartige Einführung zu geben. Das Hauptaugen- merk liegt jedoch auf einer eingehenderen Untersuchung der Situation im Bistum Freising vor, während und nach dem Konzil von Trient bzw. wie die reformatorischen Neuerungen sich auf die Entwicklung der Kirchenmusik vor Ort ausgewirkt haben.

Das Fürstbistum Freising stand unter der Regierung des Freisinger Fürstbischofes Franz Eckher von Kapfing (1649, 1695-1727) Anfang des 18. Jahrhunderts in einer spirituellen und kulturellen Blüte. 200 Jahre zuvor waren Missstände unter dem Freisinger Diözesanadminist- rator Ernst von Bayern (1554, 1583-1612) aus dem Hause Wittelsbach gravierend und erin- nern in vielen Facetten an die heutige Kirche. Wie gelang es, sich aus dieser fast ausweglosen Depression zu befreien und eine blühende und lebenskräftige Kirche aufbrechen zu lassen? In Trient tagte unter gewaltigen Schwierigkeiten ein Expertengremium und beschloss tatsächlich Neues – Beschlüsse, die bis heute für die Kirche prägend sind. Wie gelang es diese Refor- mansätze so fruchtbar umzusetzen, dass die Kirche im 18. Jahrhundert wieder lebensfähig wurde?

Die vorliegende Arbeit untersucht die Umsetzung der Vorgaben des Konzils von Trient im Bistum Freising mit Blick auf die Kirchenmusik anhand eines Dreischritts:

Wie war der Zustand vor dem Konzil in Freising, ein Wohl- oder Missstand?

Was fordert das Konzil von Trient als Reform?

Wie wurden diese Reformen nach dem Konzil im Bistum Freising umgesetzt?

Was kann über die Leitungsgewalt der Bischöfe und ihre Bereitschaft zur Umsetzung der intendierten Reformen im Bereich der Kirchenmusik vor, während und nach dem Konzil von Trient ausgesagt werden?

Eine Bestandsaufnahme war trotz einschlägiger Literatur notwendig, da eine umfassende Zusammenschau bisher unterblieb.

15 Das Bistum Freising ist kein monolithisches Gebilde in der kirchlichen Landschaft der frühen Neuzeit und des süddeutschen Barockkatholizismus. Daher wird ein umfangreicherer Überblick präsentiert:

Mit welchen Mitteln und Wegen konnten die Reformbeschlüsse dem einfachen, oft des Lesens unkundigen Gottesvolk nähergebracht und die Lehraussagen des Konzils den Gläubi- gen verinnerlicht werden?

Was erfahren wir vom einfachen Gläubigen im Bistum Freising über seine Bezüge zur kirchlichen Musik, die durch das Konzil von Trient initiiert wurden?

Leider gibt es über den in der vorliegenden Arbeit behandelten Zeitabschnitt zum einen Vorbehalte, denn der Geruch eines verkappten Piusbruders umweht einem. Andererseits ist ein Mangel an etablierten Forschungsinstituten oder spezifischer Literatur zur Thematik zu beklagen. Im Gegensatz dazu, finden sich zu den Themen Renaissance, Reformation oder Aufklärung beinahe eine unüberschaubare Fülle an wissenschaftlichen Untersuchungen und Publikationen zur untersuchenden Materie. Die für diese Arbeit unternommene Forschung fand daher relativ isoliert statt und die Literatur konnte nur mühsam an vielerlei Orten wie Klosterbibliotheken oder der Staatsbibliothek München zusammengetragen werden. Gerade bei der historischen Primärliteratur kam es zu manchen Überraschungen, da etwa ein lang ge- suchtes Werk – der „kurze Unterricht“ des Bischofs Veit Adam von Gepeck – im Anhang an eine völlig andere Materie eingebunden worden war.

Die umfangreiche Bibliographie umfasst nach erheblichen Kürzungen immer noch eine fast unüberschaubare Anzahl von Publikationen, die bis ins Jahr 2018 heranreichen. Essentiel- le Literatur besonders des 19. Jahrhunderts wird aber ebenso berücksichtigt, wie heimatkund- liche Monographien, die einen grundlegenden Betrag zur Untermauerung der aufgestellten Thesen leisten. Dies geschieht zur weiteren Ausweitung und Abgrenzung zu den üblichen Zi- tierungen der eigentlich immer gleichen Großtheoretiker.

Umfangreiche Archivstudien und Transkriptionen waren als Forschungsmethode zudem notwendig um die vielfältigen Schichtungen der Forschungsfrage zu beantworten.

Die nachfolgende Untersuchung untergliedert sich in zwei große Themenblöcke. Der erste Teil der Arbeit bietet einen Einblick in die Forschungsmaterie der Kirchenmusik. Nach einer begrifflichen Abgrenzung und einem historischen Aufriss, in dem die wichtigsten kirchlichen Dokumente Auskunft über die zeitweise turbulente kirchenmusikalische Entwicklung bis in die Gegenwart geben, wird der Blick auf die Hauptperson des kirchenmusikalischen Gesche-

16 hens gerichtet, auf den Kirchenmusiker bzw. die Kirchenmusikerin, die nicht nur peripher am Geschehen der Liturgie teilnehmen, sondern diese auch verantwortlich mitgestalten. Schließ- lich wird noch ein bisher eher wenig beachteter aber dennoch wichtiger Aspekt angesprochen, die Verwendung von gottesdienstlichen Räumen für Konzerte, in denen kirchliche aber auch weltliche Musik dargeboten werden.

Der eigentliche Hauptteil der Arbeit richtet seinen Blick auf die kirchenmusikalische Aus- gangslage und Entwicklung im spätmittelalterlichen-frühneuzeitlichen Bistum Freising in der Reformationszeit, insbesondere vor, während und nach dem Konzil von Trient.

In einem ersten Abschnitt wird die Reform der Liturgie eingehend untersucht, die konkre- ten Intentionen des Trienter Konzils und deren Grundzüge – exemplarisch die Erneuerung des Gottesdienstes in den Blick genommen. Erste Auswirkungen finden sich relativ früh in den neu erstellten Freisinger Choralbücher, den Gradualien und Antiphonarien. Insbesondere der von Bischof Veit Adam von Gepeckh publizierte „Kurtze Unterricht“, der eine kompakte Ordnung enthält, wie die Eucharistie nach den Bestimmungen des Tridentinums einheitlich zu feiern ist, war für das Bistum Freising normgebend.

Der darauffolgende Abschnitt präsentiert die Bestimmungen des Tridentinums hinsichtlich der Liturgie und Kirchenmusik, die eigene umfassende Diskussion unter den Konzilsteilneh- mern auslöste. Da es in der Kirchenmusik seit ihrer Entstehung immer wieder Auffassungsun- terschiede gab, entwickelten sich unterschiedliche Schule, wie etwa die Franko-flämische Schule, die Römische Schule und die Venezianische Schule.

Daran anschließend folgt nun die Darstellung des eigentlichen Hauptthemas der Arbeit, der Kirchenmusik im Bistum Freising, deren historische Entwicklung im Laufe des Mittelal- ters und der frühen Neuzeit. Umfassend wir die liturgische Umgestaltung im Bistum Freising nach den Bestimmungen des Tridentinums dargestellt, die Anschaffung neuer liturgischer Grundlagenwerke, die Einführung des Deutschen Kirchenliedes, der Volksgesang bei Prozes- sionen, Wallfahrten und Andachten und die dabei verwendeten ersten Gesangbücher.

17 I. Kirchenrechtlicher Kontext der Kirchenmusik

1. Begriffsklärung und Einführung

Die Musik und insbesondere die Kirchenmusik2 hat im katholischen Kultur-Engagement die größte Bedeutung.3 Unter dem Begriff Kirchenmusik wird allgemein all dasjenige subsu- miert, was an Musik „innerhalb der christlichen Kirchen erklingt“,4 d.h. religiöse, geistliche und liturgische Musik. Religiöse Musik ist jene Musik, „die von ihren Urhebern, Interpreten oder Hörern subjektiv als religiös empfunden wird und von ihrer inneren Intention und Wir- kung her auf das Heilige und Transzendente ausgerichtet ist“.5 Neben liturgischen Musikstü- cken umfasst die Geistliche Musik „all jene Werke, die biblische oder von der kirchlichen Theologie inspirierte Texte und/oder Titel verwenden, aber nicht primär für den liturgischen Gebrauch vorgesehen sind“6. Unter Liturgische Musik werden jene Werke eingeordnet, „die für eine konkrete Form des offiziellen Gottesdienstes der Kirche geschrieben wurden“7.

Diese Arbeit konzentriert sich primär auf Kirchenmusik als „musica sacra liturgica“8 bzw. „musica sacra“ im engeren Sinn,9 als vokaler und instrumentaler Musik im Gottesdienst.10

2 Dazu und zum Folgenden grundlegend SELGE: Kirchenmusik, 1127-1151; ausführlich zum Thema SCHMIE- RER / SCHNEIDER: Enzyklopädie der Kirchenmusik, Bd. 7/1; HOCHSTEIN / SCHNEIDER: Enzyklopädie der Kirchenmusik, Bd. 1/1; DIES.: Enzyklopädie der Kirchenmusik, Bd. 1/2; DIES.: Enzyklopädie der Kirchen- musik, Bd. 1/3; CLAUSSEN / JAEGER: Gottes Klänge; FELLERER: Geschichte der katholischen Kirchenmusik.; HARMSEN: Musik in der Liturgie. Einige Hinweise zu den bibliographischen Angaben in den Anmerkungen in den Fußnoten: Die Literaturan- gaben erfolgen in der ersten Nennung bereits verkürzt (NACHNAME: Kurztitel, Seiten)! Die vollständige Nen- nung (NACHNAME, Vorname, vollständiger Haupttitel, eventueller Untertitel, Reihe auf dem Hintergrund des Abkürzungsverzeichnisses, Erscheinungsort, Erscheinungsjahr, Seiten) erfolgt erst in der ausführlichen Bib- liographie.

3 Vgl. KOCH: Identität, 37.

4 HERBST: Kirchenmusik, 128.

5 SEKR. DBK: Musik im Kirchenraum, 12 f. 6 Ebd., 12. 7 Ebd.

8 BENEDIKT XVI.: Nuntius, 53.

9 HARNONCOURT: Aufgaben, 28.

10 Vgl. OVERATH: Liturgische Musik, 1103 f. Winfried SCHULZ differenzierte in Anlehnung an die klare Be- grifflichkeit in der Enzyklika PIUS XII. „Musicae sacrae disciplina“ zwischen „Kirchenmusik im außerlitur- gischen Bereich“ und „Kirchenmusik im kultischen Bereich“. Vgl. SCHULZ: Urheberschutz, 29; dazu auch KRÖBER: Vergütungspflicht, 13-28. 18 Hinsichtlich der sakralen Musik rekurriert Papst Benedikt XVI. (1927, 2005-2013) aus- drücklich auf das Zweite Vatikanische Konzil,11 welches in Art. 112 VatII SC grundsätzlich darauf hinweist, dass der mit dem Wort verbundene gottesdienstliche Gesang ein notwendiger und integrierender Bestandteil der feierlichen Liturgie ist. In diesem Kontext ist auch deren reiche biblische und patristische Tradition inklusive deren spirituellen Tradierungen, Ausfor- mungen und Funktionen zu sehen.12 Die Präzisierungen Johannes Pauls II. aufgreifend,13 verweist sein Nachfolger auf die zeitlos14 geltenden Charakteristika von Kirchenmusik, näm- lich Heiligkeit, wahre Kunst und Universalität, wobei die kirchlichen Autoritäten Verantwor- tung dafür tragen, der Weiterentwicklung „einer so anspruchsvollen Musikgattung“ sinnvolle und effiziente Leitlinien zu geben.15

In den nachfolgenden Abschnitten soll überblicksmäßig der ekklesial-historische Kontext der Kirchenmusik präsentiert werden,16 untergeordnet als Liturgievollzug in einem gottes- dienstlichen Ordnungsgefüge, wobei das Zweite Vatikanum sowie nachkonziliare allgemein- und patikularkirchliche Konkretisierungen vornehmen.17 Trotz der vielfältigen Ausprägungen und kirchenmusikalischer (moderner) Stilrichtungen oder Tendenzen18 wird das Hauptau- genmerk auf die Kirchenmusik als strukturelle Ordnung der Liturgie bzw. verbindliche die- nende Kunstform gelegt.

2. Historische Entwicklung

Welche Musik in den Anfängen der Kirche gepflegt wurde, lässt sich nicht mehr rekon- struieren.19 Schriftliche Überlieferungen bezeugen jedoch ansatzweise einen solistischen und gemeinschaftlichen Gesang im frühchristlichen Gottesdienst.20 Im Laufe der Jahrhunderte

11 Vgl. BENEDIKT XVI.: Reichtum, 8.

12 Vgl. BENEDIKT XVI.: Aufgabe, 8 f.

13 Vgl. BENEDIKT XVI.: Reichtum, 8; JOHANNES PAUL II.: Chirograph, 8 f.; READ: Sacred music, 31 f.

14 Vgl. BENEDIKT XVI.: Reichtum, 8. 15 Ebd.

16 Überblicksartig dazu HOCHSTEIN / KRUMMACHER: Geschichte der Kirchenmusik; FELLERER: Geschichte, Bd. I; DERS.: Geschichte, Bd. II; DERS.: Art. Kirchenmusik, 234-238; JASCHINSKI: Geschichte; MASSENKEIL: Kirchenmusik II, 28-30; KUNZLER: Liturge sein, 237-243; SELGE: Kirchenmusiker, 304-312.

17 Hinsichtlich der partikularrechtlichen Vorgaben s. SELGE: Kirchenmusiker, 331-336.

18 Hinsichtlich der vielfältigen Konzepte kirchenmusikalischer, liturgiegestaltender Tendenzen s. JASCHINSKI: Geschichte, 115-128; GERHARDS: Liturgie und neue Musik, 106-115; DERS.: Bretschneider, 445-452.

19 Vgl. CORBIN: Grundlagen, 16-21.

20 Vgl. FELLERER: katholische Kirchenmusik, 1. 19 entwickelte sich eine umfassendere lyrische Ausschmückung und Weiterentwicklung21 der kultischen Gesänge. Aufkommende gnostische Einflüsse in privaten Psalmeninterpretationen werden in c. 59 der Synode von Laodicea (um 363/64) verboten.22

Im frühen Mönchtum und insbesondere im Mittelalter entwickelte sich als Ausgangspunkt und Grundlage der späteren kirchenmusikalischen Entwicklung der Gregorianische Choral als Ergebnis westlicher Spiritualität und Gottesverehrung.23 In den folgenden Jahrhunderten bil- dete sich eine aufkeimende Vielstimmigkeit des liturgischen Gesangs aus. Die Musik des 14. Jahrhunderts war von Rhythmik und gesteigerten klanglichen und gesanglichen Effekten geprägt,24 die auch ansatzweise Einzug in die Kirchenmusik fand, eine sukzessive Loslösung vom gregorianischen Choralgesang bewirkte und mit „weltlichen“ Melodien verwoben wur- de. Die gottesdienstliche Musik unterstütze nicht mehr nur das Gebet, sondern verlagerte ih- ren Schwerpunkt auf die künstlerische Ausgestaltung und Komposition.25 Es bestand immer mehr die Gefahr, dass die Kirchenmusik nicht mehr der liturgische Ordnung dient, sondern immer mehr abdriftet und eine Eigendynamik entwickelt.26 In der ersten päpstlichen Konstitu- tion „Docta sanctorum patrum“27 (1324/25), die ausführlich Kirchenmusik behandelt,28 hebt Papst Johannes XXII. (1245, 1316-1334) den tieferen Sinn liturgischer Musik hervor.29 Das Hauptanliegen des Papstes war, der Unterminierung der Gregorianischen Melodie durch Pro- fanmusik mit einer „Sicherung und Abgrenzung des liturgischen Ausdrucks“30 entgegenzu- wirken.31

21 Vgl. DEICHGRÄBER: Gotteshymnus; GRADENWITZ: Die althebräischen Gesänge. 22 „Quod non oportet plebejos psalmos in ecclesia cantare, nec libros praetercanonem legi, sed solum sacra vo- lumina novi testamenti vel veteris“ MANSI II, 575-582, hier 582; vgl. COURAU: Trunkenheit, 5.

23 Vgl. TURCO: Il canto Gregoriano; GRÖBLER: Einführung; RUFF: Kirchenmusik IV, 1235 f.

24 Vgl. MARTINEZ-GÖLLNER: Ars Nova, 384; KUEGLE: Musik, 355-374.

25 Vgl. RATZINGER: Geist, 125; vgl. GENERO: Ruolo, 168 f.

26 Vgl. MUSCH: Entfaltung, 31.

27 JOHANNES XXII.: „Docta sanctorum Patrum“, 1255-1257; lat.-dt. bei MÖLLER: Musiker, 78-80; SCHELL: Äs- thetische Probleme, 29-31; vgl. CILIBERTI: „Docta sanctorum patrum“, 57-66; KÖRNDLE: Liturgieverständ- nis, 67-80; DERS.: „Docta sanctorum patrum“, 147-165; HUCKE: „Docta Sanctorum Patrum“, 119-131; KLAPER: Augenblickseingebung, 69-95.

28 Vgl. JASCHINSKI: Geschichte, 65.

29 Vgl. MUSCH: Entfaltung, 31.

30 SCHULZ: Äußerungen, 59. 31 Das Dokument wendet sich gegen eine vom Gregorianischen Choral abgehobene Kirchenmusik, die keine Kirchentonarten berücksichtigt und mehrsprachige Textunterlegungen enthält. Vgl. LÜTOLF: Constitutio, 36- 38; HAYBURN: Legislation, 17-23; FELLERER: Constitutio, 379 f.; JASCHINSKI: Geschichte, 65; SCHWEM- MER: Kompendium, 390. 20 Im folgenden Jahrhunderten breiteten sich weltliche Einflüsse auf die liturgische Musik- praxis rasant aus und dominierten zeitweise die kirchliche Musik so umfassend, dass durchaus von einem Missbrauch gesprochen werden kann.32 Dem radikal entgegenzuwirken, war eines der Hauptanliegen des Trienter Konzils (1545-1563).33 Die Konzilsväter wollten einer inhalt- lichen musikalischen Gestaltung der Liturgie wieder mehr Gewichtung verleihen.34 Nach län- geren Diskussionen gab das Reformdekret der Sessio XXII „Quanta cura“ vom 17. September 156235 „eine den Zeitverhältnissen angepasste, durchaus moderate Antwort auf die entstehen- den Probleme“36 und forderte, dass anstößige Melodien im Gottesdienst zu vermeiden seien.37 Dir Kirchenmusik sollte wieder ihren Dienstcharakter zurückerhalten, jedoch mit einer feierli- chen Note, sie solle die Liturgie ausschmücken und mehr Festcharakter verleihen.38

In der Einleitung zum „Missale Romanum e decreto SS. Concilii Tridentini“ vom 14. Juli 1570 finden sich drei Forderungen der Trienter Konzilsväter, die mehr Textverständlichkeit im Gegensatz zu einer Unverständlichkeit aufgrund von Textüberlagerungen, ferner eine Würde im Ausdruck, also keine affektgeladene weltliche Musik, sowie den Ausschluss von weltlichen Cantus firmi und dem Parodieverfahren in den Messen fordern.39

Auf der Synode von Mainz vom 12. September 1600 wurden die Dekane veranlasst, dar- über zu wachen, dass nicht „cantiones haeresim sapientes infra missarum celebrationes sive ante sive post conciones“ gesungen werden. Die nachtridentinischen Provinz- und Diözesan- synoden sowie kirchliche Erlasse billigten deshalb die traditionelle Verwendung der Kirchen-

32 Vgl. KÖRNDLE. Kirchenmusik IV, 1237; FELLERER: Soziologie, 72 f.

33 Vgl. WEINMANN: Kirchenmusik; FELLERER: Tridentinum, 447-462; WALTER: Reformkonzil, 159-174; BÖLLING: Erneuerung, 124-145; HERMANS: MP Pius’ X., 286-288.

34 Vgl. MONSON: Trent Revisited, 1-37; FELLERER: Trient und die Kirchenmusik, 8.

35 KONZIL VON TRIENT: „Quanta cura“, 736 f.

36 SCHULZ: Äußerungen, 60; vgl. ebd.: Dem Tridentinum ging es „neben der Beseitigung der Mißstände im Gottesdienst vor allem darum, die Verständlichkeit und die Klarheit der liturgischen Texte in der Kultmusik zu gewährleisten, die offenbar mehr von sinnlicher Musikfreude geprägt war als echter liturgischer Gebets- haltung entsprang“.

37 Vgl. KONZIL VON TRIENT: Sessio XXII, Decretum de observandis et vitandis in celebratione missarum, in: WOHLMUTH: Dekrete, Bd. 3, 737; vgl. HUCKE: Wort, 154.

38 Vgl. SCHNEIDER: Kunstform, 7; HUCKE: Überblick, 156-158.

39 Vgl. SCHWEMMER: Kompendium, 390. 21 lieder, wachten aber ängstlich über Einbrüche von anderer Seite.40 Trotzdem fanden Lieder protestantischer Herkunft auch in katholischen Gebieten Verbreitung.41

Nach dem Tridentinum zielten die päpstlichen Instruktionen vermehrt darauf ab, die Hei- ligkeit des Kirchenraumes zu bewahren, die gottesdienstliche Liturgie von weltlicher Musik klar zu trennen und wieder das Ideal einer geistdurchdrungenen heiligmäßigen Musikpflege von höchster künstlerischer Qualität zu fördern, der Musik ihren Dienstcharakter in Erinne- rung zu rufen,42 um einer „Säkularisierung der Kirchenmusik“43 erfolgreich entgegenzuwir- ken. Hauptursache dieser päpstlichen Verordnungen war ein überhandnehmender „Einbruch des Virtuosentums, die Eitelkeit des Könnens, die nicht mehr dienend im Ganzen steht, son- dern sich selbst in den Vordergrund rücken will“.44

Papst Pius X. (1835, 1903-1914) betonte in seinem Motuproprio „Tra le sollecitudini“45 erneut die enge Verknüpfung von Liturgie und Kirchenmusik,46 die einer strengen Gesetzge- bung bedarf.47 „Heilig“ war die Kirchenmusik nicht so sehr, weil sie den Gottesdienst unter- stützt und mehr Feierlichkeit verleiht, sondern weil sie zu einer unmittelbaren Begegnung des menschlichen Herzens mit Gott hinführt und sich für ihn öffnet. Dies war Ausgangspunkt für eine schleichende Trennung von liturgischen Handlungen, die im Presbyterium meist im Ver- borgenen abliefen und den kirchenmusikalischen Darbietung, welche das ganze Kirchenschiff erfüllten und das (private) Gebet der Gläubigen während der Gottesdienste unterstützen soll- ten,48 weshalb viele katholische Kirchenmusiker im 19. Jahrhundert die „Kirchenmusik als

40 Vgl. HÄRTING: Gegenreformation, 60.

41 Vgl. VEIT / LENHART: Volksfrömmigkeit, 182 f. In Garmisch wird 1605 Martin Lidl mit 5 fl. 30 kr. Strafe belegt, wegen des Absingens lutherischer Psalmen in der Öffentlichkeit daneben hatte er den Pfarrer belei- digt. Vgl. Amtsrechnungen Werdenfels, im BHST Archiv, Signatur HL 3 Rep. f. 343.

42 Vgl. BENEDIKT XIV.: „Annus qui“, 15-43; s. hierzu ROMITA: Ius musicae liturgicae, 256; FELLERER: „An- nus qui“, 149-152; PIUS X.: „Tra le sollecitudini“, 329-339; lat.-dt. bei DITTRICH: MP Pius X., 46-55; vgl. HABERL: MP Pius X., 283-286, HUCKE: Überblick, 160 f.; MUSCH: Entfaltung, 77-79; REIFFER: Motu propriuo, 76-84; KLÖCKENER: Gesetzgebung, 216 f. Die Bestimmungen des MP wurden wiederholt und ein- geschärft durch PIUS XI.: „Divini cultus sanctitatem“, 33-41. Zum Ganzen vgl. HARNONCOURT: Cäcilianis- mus, 78-133; JASCHINSKI: Musica sacra, 19-41; JONCAS: Sacred Song; SCHULER: Chronicle, 349-419.

43 FELLERER: Soziologie, 71.

44 RATZINGER: Geist, 126.

45 PIUS X.: MP „Tra le sollecitudini “, 329-339, dt. in: MEYER / PACIK: Dokumente, 23-34; vgl. dazu MAI: MP Pius X.; REIFFER: Motu proprio, 75-97, Text des MP, 179-190; ADAM / HAUNERLAND: Grundriss, 70.

46 Vgl. HERMANS: MP Pius’ X., 291-295.

47 Vgl. JASCHINSKI: Geschichte, 93-98.

48 Vgl. HUCKE: „Munus ministeriale“, 20; JASCHINSKI: Musica sacra, 18 f. 22 notwendigen und wesentlichen Bestandteil des Gebets und der liturgischen Handlungen“49 ansahen.

Das Dokument nennt drei notwendige Eigenschaften der Kirchenmusik (proprias liturgiae qualitates), die nach Aussage der Schrift wesentlicher Bestandteil der Liturgie ist:

 Heiligkeit (sanctitas) der vertonten Texte bzw. angemessene Instrumentalmusik: Die Qualität der Musik muss dem Gottesdienst entsprechen.

 Wahre Kunst (bonitas formae): Kirchenmusik muss qualitätvolle Musik sein (wörtlich „Güte der Form“) d.h. mustergültig.

 Allgemeinheit (universitas): Die Gläubigen sollen sich mit der Musik identifizieren können.

„Die Kirchenmusik muß also in hohem Maße die besonderen Eigenschaften der Liturgie besit- zen, nämlich die Heiligkeit und die Güte der Form; daraus erwächst von selbst ein weiteres Merkmal, die Allgemeinheit. Die Kirchenmusik muß heilig sein, daher muß alles Weltliche nicht allein von ihr selbst, sondern auch von der Art ihres Vortrages ferngehalten werden. Sie muß wahre Kunst sein, sonst vermag sie nicht jenen Einfluß auf die Zuhörer auszuüben, den sich die Kirche verspricht, wenn sie die Tonkunst in die Liturgie aufnimmt. Sie soll auch allge- mein sein, das heißt, die einzelnen Völker dürfen wohl in den kirchlichen Kornpositionen be- sondere Formen anwenden, die gewissermaßen die Eigentümlichkeit der Musik bilden; diese Formen müssen aber dem allgemeinen Charakter der Kirchenmusik derart untergeordnet sein, daß niemand aus einem anderen Volk beim Anhören selbst einen unangenehmen Eindruck emp- fängt.“50

Diese Eigenschaften sind in Reinform im gregorianischen Choral gegeben, an dem sich nach Auffassung des Papstes nicht nur die Kirchenmusik zu orientieren habe, sondern der auch vom Volk gepflegt werden soll!

„Eine Kirchenkomposition ist um so heiliger und liturgischer, je mehr sie sich in Verlauf, Ein- gebung und Geschmack der gregorianischen Melodik nähert; und sie ist um so weniger des Got- teshauses würdig, als sie sich von diesem höchsten Vorbild entfernt.“51

Die oben erwähnten Eigenschaften sind nach Auffassung des Papstes in der klassischen Polyphonie vorbildhaft gegeben, besonders die der Römischen Schule des 16. Jahrhunderts und deren Hauptvertreter Pierluigi da Palestrina.

„Die klassische Polyphonie berührt sich ganz nahe mit dem höchsten Vorbild aller Kirchenmu- sik, mit dem gregorianischen Gesang.“52

49 SCHARNAGL: Tradition, 15.

50 PIUS X.: „Tra le sollecitudini“, Nr. 2, zit. bei SCHWEMMER: Kompendium, 390 f.

51 PIUS X.: „Tra le sollecitudini“, Nr. 3, zit. in ebd., 391. 52 Ebd. 23 Da auch die „neuere Musik“ Gutes und Schönes enthält, eine hervorragende Qualität auf- weisen kann und den nötigen Ernst und eine Erhabenheit besitzt, kann sie die liturgischen Handlungen durchaus unterstützen. Jedoch bedarf es einer größerer Sorgfalt und Aufmerk- samkeit, daß die kirchenmusikalischen Werke in neuerem Stil, die im Gottesdienst verwendet werden, „nichts Weltliches enthalten, daß sie nicht an opernhafte Motive anklingen noch auch in ihren äußeren Formen weltlichen Stücken nachgebildet sind“.53

Da einige Gesänge den Zelebranten und der Assistenz vorbehalten sind, die übrigen von der Schola der Kleriker ausgeführt werden und die Kirchensänger, auch wenn sie Laien sind, die kirchliche Schola vertreten, und somit die „Sänger in der Kirche ein echtes liturgisches Amt ausüben“, dürfen „daher Frauen, die doch zu einem solchen Amt nicht fähig sind, zur Mitwirkung in der [Choral]Schola oder im [mehrstimmigen] Chor nicht zugelassen werden … Will man Sopran und Altstimmen verwenden, so haben nach uraltem Brauch der Kirche Kna- ben diese Aufgabe zu erfüllen.“54

Schließlich soll in den Priesterseminaren und kirchlichen Instituten der gregorianische Ge- sang gepflegt werden, denn „Eine Kirchenkomposition ist umso heiliger und liturgischer, je mehr sie sich im Verlauf Eingebung und Geschmack der Gregorianischen Melodik nähert; und sie ist umso weniger des Gotteshauses würdig, als sie sich von diesem höchsten Vorbilde entfernt.“55

Insbesondere in den regelmäßigen Vorlesungen über Liturgie, Moral und Kirchenrecht, sollen Themen angesprochen werden, „die sich besonders auf die Grundsätze und Vorschrif- ten der Kirchenmusik beziehen“.56 Zur Förderung der Kirchenmusik vor Ort, solle in jeder Diözese eine Kommission für Kirchenmusik errichtet werden.

In der am 20. Dezember 1928 veröffentlichten Apostolische Konstitution „Divini cultus sanctitatem“ fordert Papst Pius XI. (1857, 1922-1939) eine musikalische Unterweisung be-

53 PIUS X.: „Tra le sollecitudini“, Nr. 5, zit. in ebd., 392. Zwischen 1698 und 1710 waren Opernaufführungen sogar vollständig von den Päpsten Papst untesagte worden. In den vorweihnachtlichen und vorösterlichen Fastenzeiten wurden stattdessen Oratorien aufgeführt. Vgl. BÖHMER: „Tragedia sacra“, 79 f.; EHRMANN- HERFORT: Römische Musikorte, 54.

54 PIUS X.: „Tra le sollecitudini“, Nr. 12, zit. in ebd., 392. Bereits 1668 erließ Papst Clemens IX. (1600, 1667- 1669) ein Edikt, das das Frauen ein Mitsingen in Chören untersagte: „Keine Weibsperson bei hoher Strafe darf Musik aus Vorsatz lernen, um sich als Sängerin gebrauchen zu lassen.“ Zit bei FRITZ: Kastratengesang, 134; RIEGER: Frau, 232. Mit der Bezugnahme auf 1 Kor 14,33-34: „Wie es in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist, sollen die Frauen in der Versammlung schweigen“ – „Ὡς ἐν πάσαις ταῖς ἐκκλησίαις τῶν ἁγίων. αἱ γυναῖκες ἐν ταῖς ἐκκλησίαις σιγάτωσαν.“

55 SCHWEMMER: Kompendium, 392. 56 Ebd. 24 reits in den Elementarschulen, die anschließend im Gymnasium und Lyzeum fortgesetzt wer- den soll, damit sie ohne Mühe und Schwierigkeiten im Seminar zur Entfaltung kommt. In den Seminarien und Studienhäusern soll häufig, beinahe tägliche Unterweisungen oder Übungen im gregorianischen Gesang sowie in mehrstimmiger Vokal- und Orgelmusik gegeben werden. Zudem wird die Wiederbelebung von Knabenchören gefordert und der maßlose Gebrauch von Instrumenten abgelehnt. Auch sollen in den Pfarren die Gläubigen die Gregorianischen Ordi- narien wieder lernen.57

Papst PIUS XII. (1876, 1939-1968) unterstützte in seinen Rundscheiben und Veröffentli- chungen über die Kirchenmusik die Grundanliegen der Liturgischen Bewegung u. a. dadurch, dass er, ausgehend von seiner Kennzeichnung der Kirche als „Corpus Christi Mysticum“, die Teilhabe aller Gläubigen an der Liturgie anerkennt und ihre tätige (äußere) sowie innere Mit- feier einfordert. Allerdings verweist er darauf, dass die Mitfeier der Gläubigen von der beson- deren Funktion des Priesters streng zu unterschieden ist. Grundsätzlich kommt es allein dem Papst zu, die Liturgie zu ordnen.58 In der „Musicae sacrae disciplina“ v. 25. Dezember 1955 werden die Aussagen Pius XII. und seiner Vorgänger zur Kirchenmusik zusammengefasst und die einschlägigen Bestimmungen an die gegenwärtigen Verhältnisse abgestimmt.59

Die Enzyklika „Mediator Dei“ vom 20. September 1947 rekurriert auf die Enzyklika „Mystici Corporis Christi“ vom 29. Juni 1943, indem sie ausdrücklich darauf hinweist, dass alle getauften Christen zur Kirche gehören und die Liturgie nicht ausschließliche Angelegen- heit der Hierarchie ist. Hinsichtlich der Kirchenmusik wird erneut auf die Bedeutung des Gre- gorianischen Chorals hingewiesen. Die Enzyklika wendet sich gegen unüberlegte liturgische Neuerungen oder abgetane Gewohnheiten gegen geltende Gesetze. Befürwortet wird zwar der religiöse Volksgesang, abgelehnt hingegen der Gebrauch der Volkssprache bei der Messe, da die lateinische Sprache als Zeichen der Einheit erhalten werden soll.60

Die Enzyklika „Musicae sacrae disciplina“ vom 25. Dezember 1955 hebt die Bedeutung der Kirchenmusik ausdrücklich hervor und verweist die drei Hauptmerkmale des Motu

57 Vgl. PIUS XI.: „Divini cultus sanctitatem“, 384-387, lat.-dt. in: Kirchenmusikalische Gesetzgebung, 7-18, 19-29; dazu v.a. SCHWEMMER: Kompendium, 394.

58 Vgl. PIUS XII.: „Mystici Corporis Christi“, 193-248; DERS.: „Mediator Dei“, 521-595; weiterführend DERS.: „Musicae sacrae disciplina“, 5-26.

59 Vgl. hierzu REIFFER: Motu propriuo, 90-94. Die Bestimmungen zur Liturgie und zur Kirchenmusik Papst PIUS XII. fasst die Instr. der SC Rit v. 3. 9. 1958 zusammen. Vgl. SC RIT: Instr. de musica sacra, 630-663; vgl. WENDEL: „Mediator Dei“.

60 Vgl. SCHWEMMER: Kompendium, 395. 25 proprio „Tra le sollecitudini“ von Papst Pius X. Sämtliche Ausführenden im Gottesdienst, ob Kirchenmusiker aber auch Komponisten üben ein wahrhaft apostolisches Amt aus.

„Denn alle, die entweder selbst die Kunst des Tondichtens ausüben, oder als musikalische Lei- ter, als Sänger, als Spieler eines Instrumentes sie zur Aufführung bringen, sie alle üben zweifel- los, wenn auch in verschiedener Form, ein wahres und echtes Apostolat aus.“61

Deutsche Volksgesänge sind nun erlaubt, jedoch nicht in Hochämtern Hochamt, sondern „nur“ in der Betsingmessen und ausschließlich mit römischer Erlaubnis.

„Damit solche religiösen Gesänge dem christlichen Volk geistliche Frucht und Nutzen bringen, müssen sie mit der katholischen Glaubenslehre vollständig übereinstimmen, sie richtig darstel- len und erläutern, sich einer klaren Sprache und einfachen Melodie bedienen, sich vorn schwülstigen und leeren Strom der Worte frei halten und endlich, wenn sie auch kurz und leicht sind, doch religiöse Würde und religiösen Ernst zeigen.“62

Die Enzyklika wendet sich gegen eine „Musik um der Musik willen“, denn die Melodie darf die heiligen Texte der Liturgie nicht verschleiern. Im Gegensatz zu den Aussagen seiner Vorgänger, erlaubt Pius XII., dass der Chor auch aus Frauen bestehen darf, aber nicht im Al- tarraum stehen soll.63

„Wo aber solche Sängerscholen nicht eingerichtet werden können oder sich die entsprechende Zahl von Sängerknaben nicht findet, ist es gestattet, daß „ein Chor von Männern und Frauen o- der Mädchen an einem nur für ihn bestimmten Platz außerhalb des Altarraumes im Hochamt die liturgischen Texte singen könne, vorausgesetzt, daß die Männer von den Frauen und Mädchen ganz getrennt sind, unter Vermeidung alles Unpassenden, wobei die Verantwortung dafür die Ordinarien trifft.“64

Die Instruktion der Ritenkongregation über die Kirchenmusik und die hl. Liturgie im Geist der Enzykliken Papst Pius XII. „Musicae sacrae disciplinae“ und „Mediator Dei“ vom 3. Sep- tember 195865 behandelt ausführlich liturgische Handlungen, bei denen kirchliche Musik verwendet wird, zudem einige Arten kirchlicher Musik, ferner die Bücher für den liturgischen Gesang, Musikinstrumente und Glocken, die an der Kirchenmusik und der Liturgie Mitwir- kenden Personen sowie die Musikpflege korrekte Verrichtung der Liturgie.66

Unter den Begriff „Kirchenmusik“ werden der gregorianische Gesang, die kirchliche Po- lyphonie, die moderne Kirchenmusik, die kirchliche Orgelmusik, der religiöse Volksgesang sowie die religiöse Musik subsumiert (Nr. 4).

61 PIUS XII.: „Musicae sacrae disciplina“, 5-26, zit. in: SCHWEMMER: Kompendium, 395. 62 Ebd.

63 Vgl. SCHWEMMER: Kompendium, 396.

64 PIUS XII.: „Musicae sacrae disciplina“, 5-26, hier zit. in: SCHWEMMER: Kompendium, 396.

65 Vgl. SC RIT: Instr. de musica sacra, 630-663.

66 Ausführlich dazu SCHWEMMER: Kompendium, 396 f. 26 Der bei der Liturgie vorgeschrieben „gregorianische“ Gesang, „ist der heilige Gesang der römischen Kirche“ und „verlangt seiner Natur nach nicht, daß er vom Spiel der Orgel oder ei- nes anderen Musikinstrumentes begleitet wird“ (Nr. 4). „Kirchliche Polyphonie“ ist mensu- rierte, mehrstimmige, ohne Begleitung durch ein Musikinstrument ausgeführter Gesang, des- sen Hauptvertreter in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Pierluigi da Palestrina (1525 1594) zu finden ist (Nr. 6). Da die „moderne Kirchenmusik“ unmittelbar für den liturgischen Gebrauch bestimmt ist, muss sie „Frömmigkeit und religiösen Sinn“ aufweisen und ist nur un- ter dieser Bedingung für den Dienst in der Liturgie zuzulassen (Nr. 7). Die „kirchliche Or- gelmusik“ ist ausschließlich für die Orgel allein komponierte und kann, wenn sie die kir- chenmusikalischen Vorschriften präzise einhält, zur Verschönerung der heiligen Liturgie bei- tragen (Nr. 8), außer während des gesamten Triduum sacrum (Nr. 84). Der „religiöse Volks- gesang“ ist universal und „sehr geeignet ist, das Leben der Gläubigen, das private und soziale, mit christlichem Geist zu durchdringen … und bei liturgischen Handlungen zugelassen wer- den.“ (Nr. 9) „Religiöse Musik“ soll fromme und religiöse Empfindungen nicht nur ausdrü- cken, sondern auch hervorrufen. Aufgrund ihres „freien Charakters“ ist sie nicht für den Got- tesdienst bestimmt und kann bei liturgischen Handlungen nicht zugelassen werden (Nr. 10).67

3. Das Zweiten Vatikanischen Konzil und die Kirchenmusik

Lag der Schwerpunkt der päpstlichen Anordnungen des 20. Jahrhunderts vor dem Zweiten Vatikanum insbesondere auf der dienenden Funktion der Kirchenmusik,68 so änderte sich auch während der inhaltliche Ausgestaltung der Konstitution über die heilige Liturgie am Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) nicht viel daran, wenngleich mit einer Akzentver- schiebung.69 Wie bereits erwähnt, wies Pius XII. nachdrücklich darauf hin, dass Kirchenmu- siker70 ein „wahrhaftes und echtes“ Apostolat ausüben.71 Die Kirchenmusik und die Liturgie

67 Vgl. ebd., 397 f.

68 KACZYNSKI: Kommentar, 190; vgl. auch die Klarstellung bei ADAM / HAUNERLAND: Grundriss, 139: „Die Musik im Gottesdienst hat dienenden Charakter. Sie muß sich der Liturgie ein- und unterordnen und nicht umgekehrt.“

69 Vgl. dazu FLATTEN: Rechtslage, 171-190; MANTEL: Gemeindegesang, 32-40. 70 Nachfolgend wird anstelle der Doppelbezeichnung Kirchenmusiker/Kirchenmusikerin die Berufsbezeich- nung in der maskulinen Formulierung weitergeführt.

71 Vgl. PIUS XII.: „Musicae sacrae disciplina“, 14, II: „Omnes enim qui sive musicos modos ea qua pollent arte componunt, sivi qui eos moderantur, sive denique qui vel vocibus vel musicis instrumentis eosdem in con- centus traducunt, hi omnes procul dubio, etsi variis diversisque rationibus, verum atque germanum exercent apostolatum.“ 27 werden nicht mehr als zwei unterschiedliche Bereiche nebeneinander gestellt, sondern der Begriff ‚Musica sacra‘ wird nun in einem engeren Sinn verwendet.72 Im Gegensatz zur weltli- chen Musik, hat die Kirchenmusik dienende Funktion im Gottesdienst.73 Neu war die in Art. 112 VatII SC ausformulierte neue Sichtweise, dass die Kirchenmusik selbst liturgischer Vollzug sei, d.h. nicht nur unterstützende Funktion oder schmückendes Beiwerk,74 sondern sie hat Anteil „am Wesen des liturgischen Geschehens“75 und ist aufgrund dessen notwendiger und integrierender Bestandteil der Liturgie,76 womit der dienenden und begleitenden Funktion der Kirchenmusik als „ancilla77 seu administra78“ ein Ende gesetzt wurde. Aus Sicht der Kon- zilsväter ist die gottesdienstliche Musik

„selber Zeichen, heiliges Zeichen, sacramentum des unsichtbaren Handelns Christi im Mysteri- um des Kultes. Im Singen zeigt sich und in ihm funktioniert die hierarchische Gliederung der liturgischen Versammlung“.79

Da die Kirchenmusik integraler Bestandteil der Liturgie ist, hat sie der Liturgie zu dienen und nicht die Liturgie der Musik.80 Gleichzeitig wird betont, dass die Liturgie keine Bühne für Selbstdarstellung ist.

Da wahre Kirchenmusik immer im Einklang mit dem Sinn liturgischer Vollzüge steht,81 müssen die kirchenmusikalischen Texte bzw. die Lied- und Gesangstexte mit der Lehre der

72 KUNZLER: Liturge sein, 243 f.

73 Vgl. dazu JUNGMANN: Konstitution, 95; PACIK: Entwicklungen, 267 f. Die gegensätzlichen Positionen der Vertreter der Kirchenmusik und der Liturgiker waren bereits in der zweiten Vorbereitungsphase des Konzils offensichtlich. Wollte die eine Gruppe den althergebrachten Kirchenmusikschatzes bewahren, verwiesen die Liturgiker darauf, primär die Funktion der einzelnen liturgischen Elemente im Gottesdienst zu reflektieren, um kirchenmusikalische Änderungen vorzunehmen. Vgl. dazu JASCHINSKI: Musica sacra, 66-77.

74 Vgl. HUCKE: Wiederentdeckung, 169 f.

75 SCHEFFCZYK: Lex, 88.

76 Vgl. JASCHINSKI: Akzidenz, 296-301; SCHULZ: Urheberrechtsschutz, 31; KACZYNSKI: Kommentar, 190; JUNGMANN: Kommentar, 95 f.; KUNZLER: Liturgie, 202; OVERATH: Gedanken, 87; KLÖCKENER: Gesetzge- bung, 218 f.

77 PIUS X.: „Tra le sollecitudini“, 338, Nr. 23.

78 PIUS XII.: „Musicae sacrae disciplina“, 12, II.

79 HUCKE: Munus, 29. 80 In inhaltlicher Kontinuität zu den Vorentwürfen verweist Art. 90 auf den in der Konzilsphase entworfenen 10. Entwurf des Liturgieschemas: „Musica sacra, quae orationem suavius exprimit, unanimitatem fovet, ritus sacros ad maiorem sollemnitatem elevat, nobilem suum in liturgia retineat locum; ita tamen, ut musica litur- giae non liturgia musicae inserviat. Tonto sanctior aestimanda est, quanto arctius actioni liturgicae connecti- tur“ JASCHINSKI: Musica sacra, 331. Art. 112 VatII SC hebt diesbezüglich hervor: „In der Tat haben sowohl die Heilige Schrift wie die heiligen Väter den gottesdienstlichen Gesängen hohes Lob gespendet; desglei- chen die römischen Päpste, die in der neueren Zeit im Gefolge des heiligen Pius X. die dienende Aufgabe der Kirchenmusik im Gottesdienst mit größerer Eindringlichkeit herausgestellt haben. So wird denn die Kir- chenmusik um so heiliger sein, je enger sie mit der liturgischen Handlung verbunden ist.“ 81 Vgl. ActSynVat I, II, 667. 28 Kirche übereinstimmen (Art. 121 VatII SC). Die dargebotene Musik hat der Würde des Got- teshauses und der Liturgie zu entsprechen (Art. 120 VatII SC), wobei deren Vollzug in der „participatio actuosa“82 der Gottesdienstteilnehmer in der ihnen jeweils eigenen Weise zu- kommt (Art. 14 u. 28 VatII SC). Somit ist die Gemeinde der Gläubigen selbst Subjekt der Li- turgie mit dem Vorsteher als deren Gottesdienstleiter.

Als Konsequenz der bewussten Teilnahme wird die Volkssprache für liturgische Feiern zugelassen (Art. 36 VatII SC). Obwohl die überlieferte Musik der Gesamtkirche und insbe- sondere der Gregorianische Choral einen Reichtum von unschätzbarem Wert darstellen und notwendiger und integrierender Bestandteil der heiligen Liturgie sind, soll auch der religiöse Volksgesang gepflegt werden. Neben den Ministranten, Lektoren und Kommentatoren, voll- ziehen auch die Mitglieder der Chöre einen liturgischen Dienst (Art. 29 VatII SC). In den Se- minarien, in den Noviziaten und Studienhäusern der Ordensleute sowie in den übrigen katho- lischen Instituten und Schulen soll auf die musikalische Ausbildung und Praxis großes Ge- wicht gelegt werden. Unhinterfragbar ist die Pfeifenorgel das traditionelle Musikinstrument der lateinischen Kirche (Art. 120 VatII SC).

Der Bischof und die Priester sind hauptverantwortlich für die Umsetzung und den Stel- lenwert, den die Kirchenmusik im Rahmen der gottesdienstlichen Handlungen einnimmt.83 Maßgeblich ist nicht die Pflege eines bestimmten idealen musikalischen Stils84 oder einer be- vorzugt Musiktradition und deren Repertoires (thesaurus), sondern um die bereits erwähnte tätige Anteilnahme durch „Einordnung in den Gesamtkontext“85 mit einem „Höchstmaß an li- turgischem Einfühlungsvermögen“86. In Anerkennung seiner künstlerischen Berufung bzw. Begabung würdigen die Konzilsväter den Kirchenmusiker zurecht als artifex musicae (Art. 115 u. 121 VatII SC), da seine Aufgabe gleichzeitig geistlich und künstlerisch ist. Die Kirchenmusik ist „keine freie Kunst“, sondern „in … Dienst genommen“87 und der Liturgie untergeordnet.88 Als „funktionale kultische Musik“89 ist sie selbst Liturgie.90

82 Partikularkirchliche Dokumente zu dieser Thematik zwischen 1903 und 1973 finden sich bei FLECKENSTEIN: Normen, 191-196; zum VatII vgl. SELLE: Latein, 48 f., 159, 164, 254, 270 f.

83 Vgl. BENEDIKT XVI.: „Sacramentum Caritatis“, 106-180, dt.: VApSt 17, Nr. 53.

84 Vgl. HARNONCOURT: Aufgaben, 32; REIFFER: Motu proprio, 96 f. Bei aller Hochschätzung des Gregoriani- schen Chorals wurde auf dem VatII „der Primat einer bestimmten Musikkultur im Gottesdienst abgeschafft“. PRASSL: Gregorianik, 305.

85 JASCHINSKI: Geschichte, 114.

86 LIEBSTER: Ort, 34; vgl. KLÖCKNER: Pendeln, 45 f.

87 HARNONCOURT: Aufgaben, 30.

88 Vgl. HECKENBACH: Glaubensvollzug, 5 f.; BRANDOLINI: Educare, 257-265; JONCAS: Sacred Song, 60. 29 4. Nachkonziliare päpstliche Bestimmungen zur Kir- chenmusik und zum kirchenmusikalischen Dienst

4.1. Nachkonziliare päpstliche Bestimmungen zur Kirchenmusik

Nach dem Zweiten Vatikanum präzisieren insgesamt sieben gemeinkirchliche Verordnun- gen die Stellung der Kirchenmusik in Liturgie und Gottesdienst.91

Wie bereits in Art. 112 VatII SC erwähnt, hat die Kirchenmusik den Charakter einer Dienstfunktion92 („munus Musicae sacrae ministeriale“), im Sinne einer Unterordnung unter die Vorgaben gottesdienstlicher Formen und Inhalte, weshalb der Kirchenmusiker nicht ei- genständig handelt, sondern der liturgischen Ordnung bzw. den liturgischen Vorschriften un- terstellt ist,93 wie die nachkonziliaren gesamtkirchlichen Dokumente und diözesanrechtlichen Regelungen unmissverständlich hervorheben.94

Grundlegend für das Verhältnis von Liturgie und Kirchenmusik ist die Instruktion „Musi- cam sacram“ vom 5. März 1967.95 Sie fordert „erstmalig eine neue Konzeption musikalischer Gestaltung in der Liturgie“96 und bildet für präzisiert das Verhältnis von Kirche und Kir- chenmusik sowie den Dienst des Kirchenmusikers.97 Hauptaufgabe der Kirchenmusik ist die Darstellung bzw. Verdeutlichung des Geheimnisses der Liturgie und der damit verbundenen hierarchischen sowie gemeinschaftsbezogenen Ausgestaltung (Nr. 5). Dieser vorgegebene Rahmen bildet den Kontext für die effiziente Vorbereitung liturgischer Feiern von den Ver-

89 KRÖBER: Vergütungspflicht, 20.

90 Vgl. SCHMIDT: Liturgie und Kirchenmusik, 693; SELGE: Kirchenmusik, 1139.

91 Vgl. SC RIT: „Inter Oecumenici“, 877-900. Zu Entstehungsgeschichte und Inhalt der Instr. vgl. BUGNINI: Li- turgiereform, 936-955; SC RIT: „Musicam sacram“, 300-320; dt.: RENNINGS / KLÖCKENER: Dokumente, Bd. 1, 404-423; SC RIT: „Tres adhinc annos“, 442-448; SC CULTSACR: „Liturgicae instaurationes“, 692- 704; SC CULTSACR: „Varietates legitimae“, 288-314; C CULT: „Liturgiam authenticam“, 685-726; dt.: C CULT: Gebrauch der Volkssprache; C CULT: „Redemptionis sacramentum“, 549-601; vgl. hierzu die Überblicksdarstellungen von FLATTEN: Rechtslage, 178-185; PACIK: Entwicklungen, 269-275; HARNON- COURT: Kirchenmusik, 120-130; JONCAS: Sacred Song; JASCHINSKI: Musica sacra, 235-294; HUCKE: Über- blick, 162-165.

92 Vgl. JASCHINSKI: Geschichte, 111.

93 Vgl. GERHARDS: „Heiliges Spiel“, 32 f.; DBK: Musik – Sprache wo Sprachen enden.

94 Vgl. dazu LAUKEMPER-ISERMANN: Kirchenmusiker/innen, 1-7.

95 SC RIT: „Musicam sacram“, 300-320; dt.: RENNINGS / KLÖCKENER: Dokumente, Bd. 1, 404-423; vgl. dazu KLÖCKENER: Gesetzgebung, 219 f.; PACIK: Teilnahme, 38-41; SCHWEMMER: Kompendium, 402.

96 JASCHINSKI: Dokumente, 32.

97 Vgl. JOHANNES PAUL II.: Chirograph, 8, Nr. 2. 30 antwortlichen, die dabei rituelle, seelsorgliche oder kirchenmusikalische Aufgaben wahrneh- men. Unmissverständlich wird darauf hingewiesen, dass ausschließlich der Kirchenrektor („rector ecclesiae“) die Hauptverantwortung zukommt. Maßgeblich ist, dass die Auswahl kir- chenmusikalischer Werke auf den Anlass, die Gottesdienstart und die liturgischen Handlun- gen bzw. dem Wesen der einzelnen liturgischen Teile abgestimmt wird (Nr. 9). Die Instrukti- on betont auch ausdrücklich, dass liturgische Handlungen sichtbares Zeichen ritueller kirchli- cher Vollzüge sind, deren Hauptverantwortliche Bischöfe oder Priester sind und primär von diesen vollzogen und geleitet werden (Nr. 13), die Christus gegenüber der Gottesdienstge- meinde stellvertretend in der Liturgie repräsentieren (Nr. 14), denn nicht der Aufwand, son- dern der würdige Vollzug und die Integrität vermitteln wahre Feierlichkeit. Dessen ungeachtet soll die ganze Gemeinde das Lob Gottes singen, denn die tätige Teilnahme der Gläubigen im Gottesdienst (participatio actuosa) äußert sich im Singen (Nr. 15). Falle sein Chor als Teil bzw. Stellvertreter der Gemeinde eine Liturgiefeier mitgestaltet, darf die Gemeinde nicht übergangen werden (Nr. 16). Wie in den vorhergehenden kirchlichen Dokumenten immer wieder hervorgehoben, ist der Gregorianische Choral zu fördern (Nr. 50-52), die neuen Kom- positionen müssen den erneuerten liturgischen Bedürfnissen entsprechen und die den Gesang unterstützenden Instrumente, wie etwa die Pfeifenorgel, sollen die Würde der Kirche wahren (Nr. 62-67). Schließlich fordert die Instruktion die Errichtung von diözesanen Kirchenmusik- kommissionen, die mit der Liturgiekommission kooperieren und auf eine Förderung der Kir- chenmusik abzielen (Nr. 68-69).98

Die nachfolgenden gesamtkirchlich liturgisch-rechtlichen Bestimmungen zur Kirchenmu- sik bekräftigen die in „Musica sacram“ grundgelegten Ausführungen sowie deren Dienstcha- rakter. Der Kirchenmusiker ist angehalten seine Fähigkeiten einzubringen und diesen Grund- prinzipien anzugleichen.99

Drei Kriterien charakterisieren die nachkonziliaren Bestrebungen über die Kirchenmusik: Sie muss eine vorzügliche Qualität aufweisen, wobei zwischen musikalischem Wert und Stil zu unterscheiden ist, sowie liturgisch angemessen und pastoral vernünftig sein.100

98 Vgl. SCHWEMMER: Kompendium, 402; vgl. später auch C CULT: „Liturgiam authenticam“, Nr. 99.

99 Vgl. C CULT: Gebrauch der Volkssprache, 57, 59, Nr. 60.

100 Vgl. JONCAS: Sacred Song, 56-59; vgl. JOHANNES PAUL II.: EpA „Dies Domini“ über die Heiligung des Sonntags v. 31. 5. 1998, dt. in: VApSt 133. Bonn 1998, Nr. 50: „Deswegen muß man sich um die Qualität der Kirchenmusik bezüglich der Texte wie auch der Melodien kümmern, damit alles, was sich heute als neu und kreativ anbietet, nicht nur den liturgischen Vorschriften entspricht, sondern auch jener kirchlichen Tra- dition würdig ist, die sich diesbezüglich eines Erbes von unschätzbarem Wert rühmen kann.“ 31 Die Allgemeinen Einführung der dritten Auflage des Römischen Messbuch aus dem Jahr 2002 übernimmt die Bestimmungen der Instruktion „Musicam sacram“ sowie deren nachfol- genden gemeinrechtlichen Verordnungen. Insbesondere wird darauf verwiesen, dass jede li- turgischen Feier im Hinblick im Hinblick auf deren äußere Gestaltung einer sorgfältigen Vor- bereitung gemäß den liturgischen Vorschriften des Missale durch alle beteiligte Personen in gegenseitiger Absprache bedarf (Nr. 111), wobei der Kirchenrektor die Hauptverantwortung trägt und dafür auch die Meinung der Gläubigen zu den sie unmittelbar betreffenden Fragen berücksichtigen soll. Dem Priester, welcher der gottesdienstlichen Feier vorsteht, obliegt das Recht, die Dinge zu entscheiden, die ihm zukommen,101 u.a. für den Gemeindegesang und dir Kirchenmusik.102 Der Gesang tritt nicht von außen an die Gläubigen heran, „sondern ist ein innerlich aus dem Akt des Gebetes erwachsendes Ausdrucksmittel“,103 wie bereits die Instruk- tion „Liturgiam authenticam“ vom 28. März 2001 hervorhebt. Die Musik hat sich der Liturgie dienend unterzuordnen. Liturgische oder biblische Texte dürfen bei der Erstellung bzw. Ver- tonung nicht einer leichteren Singbarkeit angeglichen werden.104

Hinsichtlich der Volksfrömmigkeit muss sich der „Gesang als natürlicher Ausdruck der Volksseele … verbinden mit dem Geist von Bibel und Kirche [und] offen bleiben für Über- prüfungen und neue Musikschöpfungen“.105 Insbesondere der „Gesang während der Prozessi- onen – auch von Musikinstrumenten begleitet – ist aufzuwerten, am besten eignen sich Psal- mengesänge“.106 Allerdings ist der Gesang

„bei manchen Völkern instinktiv mit Händeklatschen, rhythmischer Bewegung oder Tanzschrit- ten verbunden. Solche Formen drücken innere Gefühlsregungen aus und sind Teil der Überliefe- rungen eines bestimmten Volkes, besonders bei den Festen seiner heiligen Patrone. Natürlich müssen sie Bekundungen echten Gebets und nicht bloßes Spektakel sein. Die Tatsache, dass sie an bestimmten religiösen Stätten vorkommen, ist kein Grund, ihre Verbreitung auf andere Orten zu fördern, wo sie nicht mehr ihre ursprüngliche Natürlichkeit ausstrahlen würden“.107

101 Vgl. IGMR (abgedr.: MAURIZIO: Institutio generalis Missalis Romani), Nr. 111: „Effectiva cuiusque cele- brationis liturgicæ præparatio concordi et diligenti animo iuxta Missale et alios libros liturgicos fiat inter omnes quorum interest sive quoad ritus, sive quoad rem pastoralem et musicam, rectore ecclesiæ moderante et auditis quoque fidelibus pro iis quæ ad ipsos directe pertinent. Sacerdoti vero, qui celebrationi præest, ius semper manet disponendi de his quæ ipsi competunt“. 102 Vgl. IGMR, Nr. 40.

103 SELGE: Kirchenmusik, 1138; vgl. dazu SC CULTSACR: Liturgia Horarum, 168-171, Nr. 270.

104 Vgl. C CULT: „Liturgiam authenticam“, 57, 59, Nr. 60.

105 C CULT: Direktorium über die Volksfrömmigkeit, Nr. 17; vgl. auch Art. 118 VatII SC.

106 C CULT: Direktorium über die Volksfrömmigkeit, Nr. 247. 107 Ebd., Nr. 17. 32 Hinsichtlich der Inkulturation sieht die Allgemeine Einführung in das Messbuch vor, dass die Bischofskonferenzen „gemäß den Bestimmungen der Liturgiekonstitution für ihren Be- reich Normen festlegen [können], die der Tradition und Eigenart der verschiedenen Völker, Gebiete und Gruppen entsprechen“.108

„Das gilt insbesondere für die Gesten und Haltungen der Gläubigen, für die Verehrung des Alta- res und des Evangelienbuches, für die Texte der Gesänge.“109

Die Anpassungen des römischen Ritus unter dem Aspekt der Inkulturation fällt in den Zu- ständigkeitsbereich des Apostolischen Stuhls bzw. der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung sowie „innerhalb vom Recht festgelegter Grenzen, auch den Bi- schofskonferenzen und dem einzelnen Bischof für seine Diözese“.110 Demnach darf nicht einmal ein Priester „nach eigenem Gutdünken in der Liturgie etwas hinzufügen, wegnehmen oder ändern“, womit die Inkulturation „nicht der persönlichen Initiative der zelebrierenden Priester oder der gemeinsamen Initiative einer Gemeinde“111 überantwortet wird.

Da die Musik und der Gesang in der Liturgie einen vorrangigen Stellenwert innehaben,112 soll das Singen liturgischer Texte durch die Gläubigen gefördert werden.113

„Da die Völker mancher Länder, besonders in der Mission, eine eigene Musiküberlieferung be- sitzen, die in ihrem religiösen und sozialen Leben große Bedeutung hat, soll dieser Musik ge- bührende Wertschätzung entgegengebracht und angemessener Raum gewährt werden, und zwar sowohl bei der Formung des religiösen Sinnes dieser Völker als auch bei der Anpassung der Li- turgie an ihre Eigenart“.114

Musikalische Formen, Melodien und Musikinstrumente anderer Kulturen und Völker dür- fen im Gottesdienst nur zugelassen werden, wenn „sie sich für den heiligen Gebrauch eignen und für ihn geeignet gemacht werden können, der Würde des Gotteshauses angemessen sind und die Erbauung der Gläubigen wirklich fördern“.115

108 MRom (2002), Nr. 6; vgl. auch Ordo lectionum missae, Praenotanda, Nr. 111-118.

109 C CULT: „Varietates legitimae“, Nr. 54; vgl. dazu C CULT: Direktorium über die Volksfrömmigkeit, Nrn. 26, 50, 56.

110 C CULT: „Varietates legitimae“, Nr. 37; vgl. Art. 22 Abs. 1 VatII SC; c. 838 §§ 1 u. 2 CIC/1983; JOHANNES PAUL II.: „Vicesimus quintus annus“, Nrn. 19-21.

111 C CULT: „Varietates legitimae“, Nr. 37.

112 C CULT: „Varietates legitimae“, Nr. 40. 113 Vgl. Art. 118 VatII SC.

114 Art. 119 VatII SC; C CULT: „Varietates legitimae“, Nr. 40.

115 Art. 120 VatII SC; vg. C CULT: „Varietates legitimae“, Nr. 40. 33 Papst Johannes Paul II. ordnete in der Enzyklika „Ecclesia de Eucharistia“ vom 17. April 2003 an, Normen zur Feier der Eucharistie zu erlassen,116 welche die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung am 25. März 2004 mit der Liturgie-Instruktion „Redemptionis Sacramentum“117 veröffentlichte. Die als Verwaltungsverordnung118 erlassene „Fortsetzung der von mehreren römischen Kongregationen erlassenen Instruktion ‚Ecclesia de mysterio‘ über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester vom 15. August 1997“119 will den sich in den vorhergehenden Jahren eingeschlichen liturgischen Missbräuchen entgegnen und legt den Schwerpunkt auf die Eucharistiefeier an Sonn- und Feiertagen mit Verweis auf c. 214,120 dem Recht der Gläubigen auf Sakralmusik. Ausdrücklich wird gefordert und einge- mahnt, dass die Kirchenmusik auf die liturgischen Vorschriften abgestimmt sein muss.121 Mit Verweis auf c. 230 §§ 1 u. 2 werden in Nr. 43 und 44 zwar liturgische Laiendienste erwähnt ohne jedoch eine Bezugnahme auf den Dienst des Kirchenmusikers, der hinsichtlich der litur- gischen Dienste den Laien zugeordnet ist.122 Da die sakrale Musik gemäß der Instruktion ei- nerseits ein „Zeugnis des Glaubens, andererseits eine Form der Vermittlung dieses Glaubens an das Volk Gottes“123 ist, muss sie der liturgischen Feier angemessen sein.124 Allerdings gibt es „in der Auswahl der Gesänge, der Melodien … vielfältige Möglichkeiten, in jede Feier eine gewisse Abwechslung einzufügen, die dazu beiträgt, den Reichtum der liturgischen Tradition deutlicher in Erscheinung treten zu lassen und der Feier mit Sorgfalt unter Beachtung der pas- toralen Erfordernisse eine besondere Note zu verleihen, so daß die innere Teilnahme gefördert wird.“125 Die in den jeweiligen Sprachen erstellten Gesangbücher so sollen „für die notwendi- ge recognitio an die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung gesandt werden“.126

116 Vgl. JOHANNES PAUL II.: „Ecclesia de Eucharistia“, 468, Nr. 52 Abs. 2, dt.: VApSt 159, 46.

117 Vgl. C CULT: „Redemptionis sacramentum“, 549-601, dt.: VApSt 164.

118 Kritisch dazu SCHMITZ: Disziplinarrecht, 488 f.; DERS.: Redemptionis Sacramentum, 3-7.

119 REINHARDT: Rezension, 568.

120 Vgl. SCHMITZ: Redemptionis Sacramentum, 64.

121 Vgl. C CULT: „Redemptionis Sacramentum“, Nrn. 57-58. 122 So wird in den Nrn. 103-104 MRom (2002), sowie in Nr. 39 des CaerEp (1984), der Dienst des Kirchenmu- sikers ausdrücklich mit genannt. Vgl. SCHMITZ: Disziplinarrecht, 493; DERS.: Redemptionis Sacramentum, 33.

123 C CULT, Jahr der Eucharistie, 69, Nr. 43. 124 Vgl. ebd., 57, Nr. 30.

125 C CULT: „Redemptionis Sacramentum“, Nr. 39.

126 C CULT, „Liturgiam authenticam“, 93, Nr. 108. 34 4.2. Nachkonziliare päpstliche Bestimmungen zum kirchenmusikalischen Dienst

Die nachkonziliaren päpstlichen Bestimmungen zur Kirchenmusik sind durchwoben von einer dienenden Unterordnung der Kirchenmusik unter die Liturgie.127 Papst Johannes Paul II. kennzeichnet die Kirchenmusik als eine „Ausdrucksform des Glaubens der Kirche“,128 kom- poniert „für die liturgischen Bedürfnisse“.129 In seiner Enzyklika „Ecclesia de Eucharistia“ vom 17. April 2003 schärft Papst Johannes Paul II. den liturgischen Dienstcharakter der Kir- chenmusik ein.130 Dabei ist die Kirchenmusik als wahre Kunst131 integraler Bestandteil der Li- turgie132 und hat als gottesdienstliche Musik strukturell und funktional den Anordnungen des Apostolischen Stuhls und den spezifischen Anforderungen der Liturgie zu entsprechen.133 Der Papst stellt klar: „Der Dienst des Kirchenmusikers ist kein autarkes, freischaffend-künstler- isches Wirken, sondern er ist eingefügt in die Liturgie, verantwortlich-weisungsbefugt geleitet vom zelebrierenden Priester.“134 Diese Prinzipien fordert der Papst sowohl in seinem Aposto- lischen Schreiben „Mane nobiscum Domine“135 vom 7. Oktober 2004 als auch in seinem Apostolischen Schreiben „Spiritus et sponsa“ vom 4. Dezember 2003136 ein.

Papst Benedikt XVI. bestätigt uneingeschränkt die Weisungen des letzten Konzils137 und seines Vorgängers, wonach die Kirchenmusik nicht etwa Ausschmückung oder Zierde der Li- turgie ist, sie vielmehr zu ihrem Vollzug gehört, ja „selbst Liturgie“138 ist. Der Papst betont die vom Glauben zu inspirierende katechetische Funktion der Kunst und damit eingeschlossen

127 Eine ausführliche Darstellung und Erläuterung der päpstlichen Vorschriften zur dienenden Unterordnung der Kirchenmusik unter die Liturgie bei SELGE: Kirchenmusiker, 322-328; zum Dienst des Kirchenmusikers s. ebd. und insbesondere KREMER / KÖRNDLE: Kirchenmusiker.

128 JOHANNES PAUL II.: Brief an die Künstler, 8, Nr. 7. 129 Ebd., 9, Nr. 9; vgl. ebd., 10, Nr. 12.

130 Vgl. JOHANNES PAUL II.: „Ecclesia de Eucharistia“, 466 f., Nr. 50. Der Papst verweist ebd. auf seinen Brief an die Künstler v. 4. 4. 1999.

131 Vgl. JOHANNES PAUL II.: Chirograph, 8, Nr. 5. 132 Vgl. ebd., Nr. 1. 133 Vgl. ebd., Nr. 2.

134 Vgl. ebd., 8 f., Nr. 8; LÜDECKE: Feiern, 427-430.

135 Vgl. JOHANNES PAUL II.: „Mane nobiscum Domine“, 337-352, dt.: VApSt 167, 14, Nr. 17: Der Papst ver- langt „Aufmerksamkeit gegenüber dem Aspekt der Sakralität, die den Gesang und die liturgische Musik kennzeichnen muss“.

136 Vgl. JOHANNES PAUL II.: „Spiritus et sponsa“, 7, Nr. 4.

137 BENEDIKT XVI.: „Verbum Domini“, Nr. 70.

138 BENEDIKT XVI.: Grußwort, 92. 35 der Kirchenmusik.139 In seinem Nachsynodalen Schreiben „Sacramentum Caritatis“ erinnert der Papst an diesen Sachverhalt. Seine Ausführungen zur Kirchenmusik stehen im Kontext des Schutzes der Schönheit und Heiligkeit der Liturgie. So betont er „die tiefe Verbindung von Schönheit und Liturgie“140 und verlangt infolgedessen, dass während des Gottesdienstes „oberflächliche Improvisation oder die Einführung musikalischer Gattungen vermieden wer- den, die den Sinn der Liturgie nicht berücksichtigen“141. Insofern verfügt Benedikt XVI., dass sich die Kirchenmusik in ihrer „Eigenschaft als liturgisches Element … in die besondere Form der Zelebration einzufügen“142 hat. Schlussfolgernd bestimmt der Papst: „Folglich muss alles – im Text, in der Melodie und in der Ausführung – dem Sinn des gefeierten Mysteriums, den Teilen des Ritus und den liturgischen Zeiten entsprechen.“143

Insofern kann man sagen, dass der Dienst des Kirchenmusikers geistliche Zielsetzungen im Bereich der Verkündigung wie der Heiligung beinhaltet. Dabei benötigt der Kirchenmusi- ker „die Trunkenheit des ästhetischen Rausches, zugleich aber auch die Nüchternheit der Selbstprüfung“,144 gemäß den soeben beschriebenen päpstlichen Weisungen, wonach „die li- turgische Ordnung … die … Grundlage der Kirchenmusik“145 ist. Die Kirchenmusik hat An- teil an der ars celebrandi, die „aus dem treuen Gehorsam gegenüber den liturgischen Nor- men“146 entspringt. Insofern besitzt die Kirchenmusik im Kontext des hierarchisch geordneten Zusammenwirkens von Klerikern und Laien147 innerhalb der unverfügbaren148 Liturgie als Ort der Gegenwärtigmachung der „communio hierarchica fidelium“149 eine eigene Dienst- und

139 Vgl. BENEDIKT XVI.: Begegnung, 11; DERS.: Aufgabe, 8 f.

140 BENEDIKT XVI.: „Sacramentum Caritatis“, Nr. 41. 141 Ebd., Nr. 42. 142 Ebd.

143 Ebd. BENEDIKT XVI. bezeichnet folgende Elemente als wesentliche Kriterien für eine „musica sacra“: „… der Sinn des Gebetes, der Würde und der Schönheit; die volle Treue zu den liturgischen Texten und Gesten; die Einbeziehung der Gemeinde und … die rechtmäßige Anpassung an die Kultur vor Ort unter gleichzeiti- ger Bewahrung der Universalität der Sprache; der Vorrang des gregorianischen Gesanges als oberstes Mo- dell von Kirchenmusik und die kluge Wertschätzung der anderen Ausdrucksformen, die Teil des geschicht- lich-liturgischen Erbes der Kirche sind, speziell, aber nicht ausschließlich die Polyphonie; die Bedeutung der Chöre (schola cantorum), insbesondere in den Kathedralkirchen“. BENEDIKT XVI.: Großkanzler, 404; vgl. BENEDIKT XVI.: Ansprache v. 10. 11. 2012; vgl. auch DERS.: Im Angesicht der Engel.

144 SCHWEMMER: Kompendium, 29.

145 FELLERER: II. Vatikanischen Konzil, 367.

146 BENEDIKT XVI.: „Sacramentum Caritatis“, Nr. 38; vgl. HAUNERLAND: Mystagogie, 354-362.

147 Vgl. LÜDECKE: Feiern, 425-432.

148 Vgl. MÜLLER: Gegenwart, 125.

149 Vgl. LÜDECKE: Feiern, 425-432, 453. 36 Stabilisierungsfunktion.150 Von hierher ergibt sich notwendig die Weisungsgebundenheit des Kirchenmusikers gegenüber dem der Liturgie vorstehenden Bischof oder Priester.151 Die Kir- chenmusik ist eingefügt in die liturgische Ordnung; sie steht im Dienst an der Liturgie mit ih- rer das Leben und die Ordnung der Kirche spiegelnden Struktur. Wie auch Karl-Heinz Selge treffend formuliert:

„Die Kirchenmusik ist im liturgisch vorgegebenen Rahmen verortet. Glaubenszeugnis und Glaubensverkündigung sind dem Dienst des Kirchenmusikers immanent. Insofern besteht schöpferische Gestaltungsmöglichkeit für den Kirchenmusiker nur in Übereinstimmung mit die- ser sein Handeln maßgeblich ordnenden Leitlinie.“152

Da in der Liturgie das äußere sichtbare Geschehen und deren innere Gehalt untrennbar miteinander verbunden sind,153 ist eine, an eigenen Prinzipien orientierte und autonom gestal- tete Musik im Gottesdienst allerdings unangebracht.154

Papst Franziskus (1936, seit 2013) verwies auf der vom Päpstlichen Rat für die Kultur und von der Kongregation für das katholische Bildungswesen vom 2. bis 4. März 2017 in Rom veranstalteten Konferenz „Musik und Kirche: Gottesdienst und Kultur 50 Jahre nach ‚Musi- cam Sacram‘“155 darauf, dass die Überlegungen zur „Erneuerung der Kirchenmusik und ihren wertvollen Beitrag“ stets auf die „tätige und bewusste Teilnahme“ am Gottesdienst gründen. Einerseits geht es darum, „das reiche und vielgestaltige aus der Vergangenheit überlieferte Erbe zu wahren und wertzuschätzen, indem man es mit Ausgewogenheit in der Gegenwart gebraucht und dabei die Gefahr einer nostalgischen oder ‚archäologischen‘ Sichtweise ver- meidet“, andererseits müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, „die Kirchenmusik und den liturgischen Gesang in vollem Umfang in die künstlerischen und musikalischen Spra- chen der Gegenwart zu ‚inkulturieren‘“.156 Aufgrund dessen bedarf es der Fähigkeit, „das Wort Gottes in Gesang, Klänge, Harmonien umzusetzen und zu übertragen, die das Herz un- serer Zeitgenossen in Schwingung versetzen und auch eine angemessene emotive Atmosphäre

150 Vgl. SCHEFFCZYK: Lex, 91. 151 Aufgrund der weisungsgebenden Verantwortlichkeit des Priesters wird in wesentlichen Dokumenten zur Kirchenmusik „die kirchenmusikalische Ausbildung der Theologen in Seminarien und Ordenshäusern … am ausführlichsten und eindringlichsten behandelt aus der Erkenntnis, dass alles andere erst möglich wird, wenn die Priester die Wichtigkeit und Notwendigkeit dieser Aufgabe erkennen“. FLECKENSTEIN, Normen, 201; vgl. Art. 115 VatII SC; SC RIT: „Musicam sacram“, 418, Nr. 52.

152 SELGE: Kirchenmusik, 1139; dazu auch RATZINGER: Liturgie, 11; PACIK: Entwicklungen, 292; BRET- SCHNEIDER: Motu Proprio, 47 f.

153 Vgl. HAUNERLAND: Mystagogie, 355.

154 Vgl. LIEBRAND: Entwicklung, 52.

155 FRANZISKUS: Alloc. v. 4. 3. 2017, 357-359. 156 Ebd., 358. 37 schaffen, die auf den Glauben einstimmt und die Annahme und volle Teilhabe an dem Ge- heimnis, das gefeiert wird, erweckt“.157 Die Begegnung mit der Moderne und die Einführung der gesprochenen Sprachen in die Liturgie hat „viele Probleme in Bezug auf Sprache, Formen und Musikrichtungen hervorgerufen“ und sich manchmal auch zum Nachteil der Schönheit und Tiefe der liturgischen Feiern „eine gewisse Mittelmäßigkeit, Oberflächlichkeit und Bana- lität durchgesetzt“, weshalb die „Musiker und Komponisten, Leiter und Choristen“ und die für die Liturgie Verantwortlichen einen „vor allem qualitativ wertvollen Beitrag zur Erneue- rung der Kirchenmusik und des liturgischen Gesangs leisten“. Deshalb bedarf es, insbesonde- re für Priesteramtskandidaten, einer angemessenen musikalischen Bildung „im Dialog mit den musikalischen Strömungen unserer Zeit, mit den Einrichtungen der verschiedenen kulturellen Bereiche und in ökumenischer Haltung“.158

5. Die rechtliche Stellung des Kirchenmusikers

Der in c. 145 § 1 umschriebene Begriff des Kirchenamtes159 bezieht sich gleichermaßen auf Kleriker und Laien als Amtsinhaber,160 womit eine ziemlich exakte „begriffliche Tren- nung von Ordo und Officium“161 festgestellt werden kann. Der Gesetzgeber hat diese Formu- lierung bewusst gewählt, „um möglichst viele kirchliche Aufgaben oder geistliche Dienste un- ter den Begriff des Kirchenamtes subsumieren zu können“.162

Da die Kirchenmusik ein integraler Bestandteil der Liturgie ist,163 hat der mitwirkende Kirchenmusiker eine verantwortungsvolle Aufgabe164 inne, insofern er Anteil am Verkündi- gungsdienst165 der Kirche hat. Vor allem die Musik ist eine primäre Wegbereiterin bei der

157 Ebd., 358 f. 158 Ebd., 359.

159 Vgl. RIEDEL-SPANGENBERGER: Sendung, 98-144; AYMANS-MÖRSDORF KanR I, 445; LEDERHILGER: Gestal- tungsmöglichkeiten, 418-422; CHIAPPETTA: Codice, 230; PLATEN: Leitungsgewalt, 309; SOCHA: c. 145, in: MK CIC.

160 Vgl. LEDERHILGER: Seelsorge, 128; DERS.: Gestaltungsmöglichkeiten, 420; PULTE: Missionsrecht, 417; CO- RECCO: I laici, 307 f.

161 LANDAU: Officium, 7.

162 SCHMITZ: Officium, 127; vgl. Relatio zu c. 142 Schema CIC 1980: Com 14 (1982), 151: „Probatur lata defi- nitio officii ecclesiastici“.

163 Vgl. SEKR. DBK: und Höhepunkt, 23.

164 Hinsichtlich der Person und Aufgaben des Kirchenmusikers s. SELGE: Kirchenmusik, 1142-1147; DERS.: Kirchenmusiker, 333-336; LAUKEMPER-ISERMANN: Kirchenmusik, 9 f.; BRAUKMANN: Kirchenmusiker, 186- 198; KÖRNDLE / KREMER: „Kirchenmusiker“, 11-38.

165 Vgl. hierzu die umfängliche Darstellung von FELLERER: Soziologie, 106-113. 38 Verkündigung des Glaubens.166 Grundlegend ist auch der pastorale Aspekt bei der Tätigkeit des Kirchenmusikers,167 denn er nimmt in der Ausübung seines Dienstes teil an den Grund- vollzügen des gemeindlichen Lebens bzw. der Liturgie, Diakonia und Martyria.168

Aufgrund kirchlicher Bestimmungen ist das Amt des Kirchenmusikers öffentlich auf Dau- er eingerichtet und dient somit dem Heilswerk der Kirche und der Verkündigung des Glau- bens.169 In Ausübung bestimmter Funktionen haben auch nichtgeweihte Kirchenmusiker ge- mäß c. 145 ein Kirchenamt inne.170 Als kirchlicher Amtsträger übt der Kirchenmusiker sein Apostolat nicht nur aufgrund der Taufgnade aus, sondern auch im Namen der Kirche.

Die Rechte und Pflichten sind durch gemeinkirchliche Bestimmungen sowie durch die Vorschriften des weltlichen Arbeitsrechts bzw. durch partikulare Dienstordnungen normiert und institutionell verankert.

Das Amt des Kirchenmusikers ist kein Vorsteheramt im kirchlichen Sinne, sondern ein unterstützendes bzw. vertretendes Amt (officium auxiliarium), weshalb der Kirchenmusiker auf ein konkretes Vorsteheramt hingeordnet ist, ohne dass seine Verantwortung und Fach- kompetenz geschmälert werden. Die Anstellung des Kirchenmusikers erfolgt, nach einem Bewerbungsverfahren auf die rechtlich umschriebene Stelle und nach Unterzeichnung des Dienstvertrages.

Aufgrund der Hinordnung zu einem kirchlichen Vorsteheramt und den Bestimmungen des c. 149 § 1171 sind Nichtkatholiken bzw. getaufte oder ungetaufte Andersgläubige vom Amt des Kirchenmusikers in der katholischen Kirche ausgeschlossen.

Zugleich ist der Kirchenmusiker „ein in Dienst genommener Künstler im Namen der Kir- che, die der Kirche eingestiftete Sendung, den Menschen das erlösende Heil zu vermitteln und die ganze Schöpfung auf Christus hinzuordnen, zum Ausdruck bringt und mitträgt“.172

166 Vgl. DBK: Dienste, 535, Nr. 1.3.

167 Vgl. SEKR. DBK: Kirche und Kultur, 72: „Der katholische Kirchenmusiker übt neben dem liturgischen auch einen pastoralen Dienst aus: Das von ihm geleitete kirchliche Laienmusizieren ist oft das einzige Scharnier zu der wachsenden Gruppe von Menschen, die religiös nicht mehr sozialisiert sind“. 168 Vgl. DBK: Dienste, 535, Nr. 2.1.

169 Vgl. dazu WALTER: Sprache, 11; LÖSCHBERGER: Kirchenmusiker, 164 f.; SCHÜTZEICHEL: „Wohin soll ich mich wenden?“, 371-373.

170 Vgl. HEINEMANN: Mitarbeiter, 525 f.; LISTL: Amt, 594; SCHWENDENWEIN: Kirche, 504 f. 171 „Damit jemand zu einem Kirchenamt berufen werden kann, muss er in der Gemeinschaft der Kirche stehen und geeignet sein, d. h. jene Eigenschaften besitzen, die im allgemeinen oder partikularen Recht oder in den Stiftungsbestimmungen für dieses Amt gefordert werden.“

172 SELGE: Kirchenmusik, 1144. 39 In Anerkennung seiner künstlerischen Berufung würdigt das Zweiten Vatikanische Konzil den Kirchenmusiker als „artifex musicae“ (Art. 115, 121 VatII SC), weshalb es bedenklich ist, wenn der kirchenmusikalische Dienst als ein nicht unmittelbar einem geistlichen Zweck die- nend qualifiziert wird, wie etwa diejenige eines Mesners, einer Pfarrhaushälterin oder Pfarrsekretärin173. Der kirchenmusikalische Dienst ist wie bereits erwähnt, ein geistlicher und künstlerischer Dienst, der hauptamtlich, neben- oder ehrenamtlich ausgeübt, eine akademi- sche Ausbildung voraussetzt. Kirchenmusik ist nicht bloße Alltags- oder Gebrauchsmusik, sondern wahre Kunst174 und sollte mit dem Wesen der Liturgie, der Verherrlichung Gottes sowie der Heiligung175 und Erlösung der Menschen übereinstimmen.176 Der Kirchenmusiker trägt auf seine spezifische Art und Weise und mit seinen künstlerische Gestaltungsmöglich- keiten am Apostolat der Kirche bei.

Der Dienst des Kirchenmusikers konstituiert aufgrund seines kirchlichen Amtscharakters ein kirchliches Arbeitsverhältnis, dessen Aufgaben in einer diesbezüglichen Grundordnung von der jeweiligen Bischofskonferenz umschrieben werden muss.177 In den deutschen Diöze- sen wurde nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ein dreistufiges System der kirchenmusi- kalischen Ausbildung eingerichtet.178 Am 3. März 2004 verabschiedete die Deutsche Bi- schofskonferenz „kirchliche Anforderungen für die Studiengänge in katholischer Kirchenmu- sik“179 und am 23. September 2010 die „Rahmenordnung für die berufsqualifizierenden Stu- diengänge in Kirchenmusik“180. Neben dem nebenberuflichen meist ehrenamtlichen kirchen- musikalischen Dienst (C-Musiker) besteht die Möglichkeit, das Amt des Kirchenmusikers

173 Der Kirchenmusiker ist hinsichtlich der Laiendienste in der Pfarrei hinter Mesner und Pfarrhaushälterin und vor Pfarrsekretären und Hausmeister/Handwerkern eingeordnet. Vgl. HEIMERL/PREE VermR, 771-778 sowie HEINEMANN: Mitarbeiter, 525 f.; Arbeitsgemeinschaft der Sakristanenverbände: Sakristanendienst, 319-321.

174 Vgl. dazu FELLERER: Soziologie, 75 f.

175 Vgl. JOHANNES PAUL II.: Päpstliche Institut für Kirchenmusik, 10, Nr. 2; KKK, Nr. 1157.

176 So RATZINGER: Grundlegung, 88; DERS.: Probleme, 17. 177 Vgl. DBK: Arbeitsverhältnisse, 20-28; vgl. Begründung der Grundordnung: ebd. 30-50. Für Österreich vgl. DRS: Arbeitsrecht, 97-119.

178 Vgl. MUSSINGHOFF / KAHLER: Einf. vor c. 815, Rn. 18. 179 DBK: Studiengänge, 41-43. Auf die dieser Ordnung vorausgehenden Beschlüsse der Vollversammlung bzw. des Ständigen Rats der DBK zu Fragen der Ausbildung der Kirchenmusiker kann an dieser Stelle nicht ei- gens eingegangen werden. Die grundlegenden Prinzipien des oberhirtlichen Willens zum Berufsprofil des Kirchenmusikers sind allgemein in den Leitlinien beschrieben worden. Vgl. DBK: Dienste, 535 f. 180 Rahmenordnung für die berufsqualifizierenden Studiengänge in Kirchenmusik. Neu formuliert im Rahmen des Bologna-Prozesses. Beschlüsse der Direktorenkonferenz für Kirchenmusik, Konferenz der Leiter der kirchlichen und staatlichen Ausbildungsstätten für Kirchenmusik und der Landeskirchenmusikdirektoren in der Evangelischen Kirche in Deutschland Berlin, im Dezember 2008 sowie der KdL, Konferenz der Leite- rinnen und Leiter der Ausbildungsstätten für katholische Kirchenmusik in Deutschland, im November 2008, o.O.u.J.; dokumentiert online: www.kmf-info.de/Rahmenordnung.pdf. 40 hauptberuflich mit abgeschlossenem Kirchenmusikstudium (B-Musiker) sowie als akademi- scher Kirchenmusiker an Bischofs-, Dekanats- oder anderen herausragenden Kirchen (A- Musiker) auszuüben.181 Die vielfältige Ausbildung im künstlerischen wie theologischen kir- chenmusikalischen kann in den Pfarrgemeinden auch Probleme hervorrufen, denn die Diskre- panz zwischen Ideal und Wirklichkeit können manchen Kirchenmusiker an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringen.182

Kirchenmusiker werden nach den allgemeinen Besoldungsrichtlinien des kirchlichen Dienstrechts sowie nach den jeweiligen diözesanen Richtlinien vergütet.183

Zudem unterliegen Kompositionen im Rahmen von Kirchenkonzerten oder auch innerhalb der Liturgie dem kirchlichen und staatlichen Urheberrechtsschutz.184

181 Hinsichtlich der diözesanrechtlichen Ausgestaltung siehe die teilkirchlichen Ausbildungs- und Prüfungsord- nungen in den jeweiligen Diözesanen Amtsblättern. Vgl. dazu SCHUBERTH: Kirchenmusik. VII, 1253; HERBST: Kirchenmusiker, 137; KLÖCKNER: Kirchenmusiker, 32 f. Aufgrund des in den Leitlinien festgeleg- ten Anforderungsprofils erfolgte eine breite Diskussion über die Ausgestaltung des Kirchenmusikstudiums (vgl. dieRahmenordnung für die berufsqualifizierenden Studiengänge in Kirchenmusik), „und ob dafür die alten Kategorien A und B noch angemessen sind“. DECKER: A- und B-Musiker, 116 f. Die Ausbildung zum Kirchenmusiker ist eine kirchenrechtlich geregelte schulische Ausbildung meist an Musikschulen oder Kon- servatorien. Die Ausbildung „befähigt zur Übernahme verantwortlicher Aufgaben im Bereich der nebenbe- ruflichen Kirchenmusik. … Weitere Ausbildungsmöglichkeiten bestehen im Rahmen eines Studiums“ an ei- ner Hochschule oder Universität. „Im grundständigen Studienfach Kirchenmusik erwirbt man wissenschaft- liches Grundlagenwissen in der sakralen Musikwissenschaft sowie künstlerische Fertigkeiten in Orgelspiel, Gesang und Dirigieren. … Im weiterführenden Studienfach Kirchenmusik vertieft man die im grundständi- gen Studienfach und ggf. während einer Berufstätigkeit erworbenen Kenntnisse. Gegebenenfalls legt man einen Schwerpunkt auf die musikalisch-künstlerische Praxis, Vermittlung von Musik in der Gemeinde oder musikwissenschaftliche Themenbereiche. Daneben gibt es auch Masterstudiengänge, die ein breites Spekt- rum der Kirchenmusik abdecken“ https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/faces/index;BERUFENET JSESSIONID=DhL1Zt4c1iqx5g4otnR5g-69IAHG-0ONZLoY5H0xAeCVa52OcsS-!-506756370?path=null/ kurzbeschreibung&dkz=93679 (18.10.2018); weiterführende Informationen über die Ausbildung bzw. das Studium der katholischen Kirchenmusik s. ebd. sowie die Homepage der Konferenz der Leiterinnen und Lei- ter der Ausbildungsstätten für katholische Kirchenmusik in Deutschland [KdL]: https://www.kirchenmusik- studium.de/kirchenmusikstudium/ (18.10.2018).

182 Ausführlich dazu PIERSIG: Rechtssoziologie der Kirchenmusik sowie SELGE: Musica, 635-644. 183 Aufgrund der häufig abgeschlossenen Teilzeit-Anstellungsverträge stellt sich die Frage nach einer angemes- senen Lohngerechtigkeit. Vgl. dazu SELGE: Musica, 642 f.; grundsätzlich zur Lohngerechtigkeit HAHN: Lohn, 7-27. Hinsichtlich der Verantwortung des kirchlichen Dienstgebers für die Arbeitenden vgl. ALT- HAUS: c. 1286. Zur sozialversicherungsrechtlichen Beurteilung nebenberuflich tätiger Kirchenmusiker vgl. BÜNGER: Sozialversicherung, 16.

184 Vgl. KRÖBER: Vergütungspflicht, sowie KRAUSS: Buch, 154-156; MAILÄNDER / RÖDER: Kopieren, 6 f.; PUSTEJOVSKY / SCHOBERTH: Aspekte, 162-170. 41 6. Konzerte in liturgischen Räumen

6.1. Musik in liturgischen Räumen außerhalb der Liturgie

Neben kirchenmusikalischer Begleitung der Liturgie und des Gottesdienstes, können Kir- chenräume oder Räume, in denen liturgische Feiern regelmäßig stattfinden, auch außerhalb eines liturgischen Gottesdienstes für (kirchen-)musikalische Aufführungen verwendet wer- den.185 Die Deutsche Bischofskonferenz hat zum Thema am 1. Juli 2005 eine Arbeitshilfe mit dem Titel „Musik im Kirchenraum außerhalb der Liturgie“ herausgegeben, die noch immer für die kirchenmusikalische Praxis von Bedeutung ist.186

Eine Erklärung der Kongregation für den Gottesdienst vom 5. November 1987 hat diese Materie bereits rechtlich umschrieben.187 Papst Johannes Paul II. fordert in diesem Kontext, dass dabei der sakrale Charakter des Kirchengebäudes gewahrt werden muss.188 Die Kongre- gation präzisiert, dass das Kirchengebäude auch außerhalb der Gottesdienste als Haus Gottes bzw. als ein heiliger Ort respektiert werden müsse (Nr. 5). Mit Verweis auf c. 1210189 gibt die Gottesdienstkongregation folgende Anweisungen:

„Der Grundsatz, dass der Benutzungszweck nicht der Heiligkeit des Ortes entgegengesetzt sein darf, bestimmt das Kriterium, nach dem Kirchen für Konzerte mit kirchenmusikalischen und re- ligiösen Darbietungen offenstehen sollen, während sie für jede Art anderer Musik verschlossen bleiben müssen“ (Nr. 8).

Daher ist es untersagt, in Kirchenräumen Musik aufzuführen,

„die nicht religiös inspiriert ist, sondern komponiert wurde, um in bestimmten profanen Zu- sammenhängen aufgeführt zu werden, mag es sich dabei um klassische oder zeitgenössische, um gehobene oder volkstümliche Musik handeln“ (Nr. 8).

Für Kirchenkonzerte eignet sich insbesondere Musik, die ursprünglich „für die Liturgie komponiert wurde, aber nicht mehr beim Gottesdienst verwendet werden kann“ (Nr. 9). Des-

185 Ausführlich zum Thema SELGE: Kirchenmusik, 1147-1151. 186 Vgl. Sekr. DBK (Hg.): Musik im Kirchenraum außerhalb der Liturgie (Arbeitshilfen 194). Bonn 2005; vgl. dazu LAUKEMPER-ISERMANN, Kirchenmusik, 13 f.

187 Vgl. C CULT: Konzerte, 546-553. Das in ital. verfasste Schreiben der C CULT (OR v. 6. 12. 1987, 6), wurde an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen übermittelt und in fünf Sprachen übersetzt. Vgl. KLÖCKENER: Dokumente zur Erneuerung der Liturgie, Bd. 3, 546; dazu READ: Music in Church, 44-48.

188 JOHANNES PAUL II.: Gottesdienstkongregation, 1485-1489; dt.: KLÖCKENER: Dokumente zur Erneuerung der Liturgie, Bd. 3, 541-545, hier 544; vgl. C CULT: Konzerte, 553, Nr. 11. 189 C. 1210 CIC/1983: „An einem heiligen Ort darf nur das zugelassen werden, was der Ausübung oder Förde- rung von Gottesdienst, Frömmigkeit und Gottesverehrung dient, und ist das verboten, was mit der Heiligkeit des Ortes unvereinbar ist. Der Ordinarius kann aber im Einzelfall einen anderen, der Heiligkeit des Ortes je- doch nicht entgegenstehenden Gebrauch gestatten.“ Vgl. dazu REINHARDT: c. 1210, Rn. 5-8. 42 gleichen religiöse Musik, die heilsgeschichtliche Themen behandelt (ebd.). Kirchenkonzerte außerhalb der Liturgie sollen auf die wichtigen liturgischen Feste einstimmen oder ihnen au- ßerhalb des Gottesdienstes größere Festlichkeit verleihen. Darüber hinaus sollen sie den be- sonderen Charakter der jeweiligen liturgischen Zeiten unterstreichen, in den gottesdienstli- chen Räumen „eine Atmosphäre der Schönheit und Besinnung“ erzeugen, „die auch bei den der Kirche Fernstehenden die Hinneigung zu geistlichen Dingen fördert“. Zusätzlich sollen sie eine Umgebung schaffen, „die die Verkündigung des Wortes Gottes und seine Aufnahme erleichtert“, beispielsweise eine fortlaufende Evangelienlesung begleitet und „die großen Schätze der Kirchenmusik, die nicht verloren gehen dürfen, am Leben“ erhält. „Liturgische Kompositionen und Gesänge, die heute nicht mehr leicht und als ganze in der Liturgie Ein- gang finden können, wie auch geistliche Musik, wie Oratorien und Kantaten, die auch weiter- hin geistliche Bereicherung vermitteln“, sollen den Kirchenbesuchern und Touristen helfen, „den sakralen Charakter der Kirche besser zu verstehen“, etwa durch Orgelkonzerte (Nr. 9).

6.2. Genehmigung von Kirchenkonzerten

Der Ortsbischof besitzt das Recht „‚per modum actus‘ die Genehmigung zu erteilen oder sie zu verweigern. Die Erlaubnis gilt nur für einen bestimmten Termin. Daher ist eine kumu- lative Genehmigung, etwa für die Dauer eines Festivals oder eine Reihe von Konzerten, aus- geschlossen“ (Nr. 10). Desgleichen kann der Ortsordinarius „unter den vom Kirchenrecht in can. 1222 § 2 vorgesehenen Bedingungen eine Kirche, die nicht mehr zum Gottesdienst ver- wendet wird, für die Aufführung sakraler oder religiöser Musik bestimmen und dort auch die Aufführung profaner Musik gestatten, vorausgesetzt, dass sie mit der Heiligkeit des Ortes in Einklang steht“, (Nr. 10) wobei „dem Ordinarius die Diözesankommission für Liturgie und Kirchenmusik beratend zur Seite stehen“ soll (Nr. 10).

Zudem bestimmt der Ortsordinarius die Voraussetzungen für eine Genehmigung von Kon- zerten innerhalb gottesdienstlicher Räume (Nr. 10): Prinzipiell müssen die Veranstalter den Antrag auf Benutzung einer Kirche rechtzeitig in schriftlicher Form unter Angabe von Datum, Zeit und Programm mit Werken und Namen der Urheber beim Ortsordinarius einreichen. Nachdem der Ordinarius den zuständigen Pfarrer oder Kirchenrektoren die Erlaubnis erteilt hat, können sie den Chören und Orchestern, welche die oben erwähnten Bedingungen erfül- len, eine Benutzung unter freiem Eintritt gestatten. Die Ausführenden und Zuhörer sollen ihre Kleidung und Betragen auf den sakralen Charakter des Gotteshauses Rücksicht abstimmen. Wenn möglich, sollen Musiker und Sänger nicht im Altarraum Platz nehmen, da gegenüber

43 Altar, Ambo und Priestersitz eine ehrfürchtige Haltung eingenommen werden sollte. Während des Konzertes sollte das Allerheiligste in einer Seitenkapelle oder an einem anderen sicheren Platz aufbewahrt werden (vgl. c. 938 § 4). Eine Einführung oder während des Konzertes er- folgte erklärende Worte sollen nicht nur künstlerische und geschichtliche Aspekte hervorhe- ben, sondern die Zuhörer auch zu besserem Verständnis und innerer Teilnahme führen. Die Konzertveranstalter haften für Unfälle, Schäden, Unkosten und eine eventuelle Gebäudereini- gung (Nr. 10).

Die partikularrechtlichen Bestimmungen der einzelnen Diözesen unterscheiden sich in formeller und materieller Hinsicht sowohl von der Erklärung der Gottesdienstkongregation als auch untereinander.190

Auch die von der Österreichische Bischofskonferenz am 6. November 1992 verabschiede- ten und unbefristet in Kraft gesetzten Richtlinien für Kirchenkonzerte191 differieren von den Vorgaben der Gottesdienstkongregation, insbesondere hinsichtlich der Genehmigungsinstanz, bei der der Kirchenmusiker ein Mitentscheidungsrecht und nicht nur ein Anhörungsrecht be- sitzt.192 Kostenbeiträge dürfen nur insofern erhoben werden, wenn der Kirchenraum nicht für kommerzielle Zwecke in Anspruch genommen wird. „Die Höhe des Kostenbeitrages ist in je- dem Fall mit dem Pfarrer (rector ecclesiae) abzusprechen“.193

Nach der Veröffentlichung der Erklärung der Kongregation für den Gottesdienst hatte die Schweizer Bischofskonferenz die Liturgische Kommission der Schweiz beauftragt,

„die bisher in den einzelnen Bistümern geltenden Richtlinien zu vereinheitlichen und sie den heutigen Verhältnissen in der Schweiz anzupassen. Das … Dokument ‚Konzerte in Kirchen‘ wurde von der Liturgischen Kommission der Schweiz am 20. November 1989 verabschiedet und tritt mit Zustimmung der Bischofskonferenz mit seiner Veröffentlichung in Kraft“.194

Mit Verweis auf den sich permanent wandelnden kulturellen und innerkirchlichen Kon- text, in dem Kirchenmusik stattfindet,195 wird die Bedeutung der Kirchenmusik für das kirch-

190 Vgl. REINHARDT: c. 1210, Rn. 6; HILDENBRAND: Kirchenkonzerte, 291-300; LAUKEMPER-ISERMANN: Kir- chenmusik, 1-7.

191 Vgl. ÖBK: Kirchenkonzerte, 2 f.; dazu MOSER-ZOUNDJIEKPON: Organisation, 396-398. 192 Vgl. ÖBK: Kirchenkonzerte, II, 4, S. 3: „Alle musikalischen Darbietungen in einer Kirche bedürfen der Zu- stimmung des Pfarrers (rector ecclesiae), in Absprache mit dem zuständigen Kirchenmusiker. Kann die Fra- ge der Eignung eines Werkes, eines Chores oder eines Künstlers am Ort selbst nicht mit Sicherheit beant- wortet werden, ist die Entscheidung des Bischöflichen Amtes (Referates), für Kirchenmusik bzw. des Bi- schöflichen Ordinariates einzuholen.“ 193 Ebd., III, 3, S. 3. 194 SBK: Konzerte in Kirchen, 144-146. 195 Vgl. ÖBK: Kirchenkonzerte, I, 144. 44 lich-gottesdienstliche Leben unter Bezugnahme auf Art. 114 VatII SC und das Schreiben der Gottesdienstkongregation hervorgehoben.196 Aufgrund der Heiligkeit des Kirchenraums ist dieser Raum für den Gottesdienst ausgesondert und darf keinerlei Zweckentfremdung unter- worfen werden.197 Nach Betonung der spirituellen Bedeutung musikalisch gestalteter religiö- ser Feiern198 fordert die Klarstellung, dass Musiker und Zuhörer bei geistlichen Kirchenkon- zerten eine nötige Ehrfurcht dem Gotteshaus entgegenbringen sollen.199 Die abschließenden praktischen Bestimmungen verweisen darauf, dass der Pfarrer oder „rector ecclesiae“ für die Zulassung von Kirchenkonzerten zuständig ist,

„der den Rat des Kirchengemeinderates … oder des Pfarreirates sowie von Kirchenmusikern einholen kann. … Kommt es durch den Entscheid des Pfarrers vor Ort zu einer Konfliktsituati- on, gilt als Rekursinstanz das zuständige Ordinariat, das den Entscheid nach Beratung mit kom- petenten Fachleuten der Liturgie und Kirchenmusik trifft“.200

Den Berufsmusikern wird in den Richtlinien ein Anspruch auf eine angemessene Entloh- nung zuerkannt. Auch wenn eine Unentgeltlichkeit begrüßt wird, können diese Eintrittsgeld verlangen, mit dem Hinweis, dass „nach Möglichkeit alles Geschäftliche außerhalb des Kir- chenraumes“ abgewickelt wird.201

7. Zusammenfassung

Die geltenden Bestimmungen zur Kirchenmusik betonen das Erfordernis der Überein- stimmung der Kirchenmusik mit der Liturgie. Von hierher geht es bei aller Hochschätzung des Gregorianischen Chorals nicht um die Festlegung auf einen bestimmten Stil, sondern um die Sicherung der Kirchenmusik als liturgieimmanentes Wirken. Die Zielsetzung der Kir- chenmusik als integrierender Bestandteil der feierlichen Liturgie ist vom Zweiten Vatikani- schen Konzil betont und von den nachfolgenden Päpsten bekräftigt worden. Dies bedeutet, dass die Darbietung liturgischer Musik, aber auch die anlässlich von Kirchenkonzerten außer- halb der Liturgie vorgetragene geistliche Musik von den Kirchenmusikern theologische

196 Vgl. ebd., II, 145. 197 Vgl. ebd., III, 145. 198 Vgl. ebd., IV, 145 f. 199 Vgl. ebd., V, 146. 200 Ebd., VI, 146. 201 Ebd. 45 Kenntnis und „hohe musikalisch breit gefächerte Fachkompetenz“ sowie „pädagogische Fä- higkeiten und Einfühlungsvermögen“202 verlangt.

Somit wird das Erfordernis sichtbar, den kirchenmusikalischen Dienst mit seinen spezifi- schen künstlerischen Implikationen und theologischen Kompetenzen öffentlich und kirchen- amtlich in kooperativem203 Miteinander zu würdigen und zu stützen. Insofern ist eine kom- munikative und respektvolle Gemeinschaftlichkeit der Verantwortungsträger im Bereich kir- chenmusikalischen Wirkens vonnöten, um das zu verwirklichen, was Papst Benedikt XVI. als „Reichtum von unschätzbarem Wert“204 zu bewahren suchte: Kirchenmusik in den Dienst der Liturgie zu stellen, sie dabei jedoch nicht dem bloßen Gebrauch im Rahmen autoritären Ver- waltens zu unterwerfen, sondern als Zwecklos-Schönes innerhalb der Liturgie und insofern als Kunst lebendig sein zu lassen, denn: „Eine Kirche, die nur noch ‚Gebrauchsmusik‘ macht, verfällt dem Unbrauchbaren und wird selbst unbrauchbar.“205

202 LAUKEMPER-ISERMANN: Kirchenmusik, 9.

203 Vgl. SCHNEIDER: Kirchenmusiker, 409; BRENNER: Praxisschock, 16; SELGE: Musica, 638-644, mit Anre- gungen „de lege ferenda“.

204 BENEDIKT XVI.: Ansprache am 13. 10. 2007, 8.

205 RATZINGER: Grundlegung, 109. 46 II. Ausgangslage im spätmittelalterlichen- frühneuzeitlichen Bistum Freising

1. Die Reform der Liturgie

1.1. Das Konzil von Trient und die Liturgie

Die zentralkirchlichen Akte, die das Konzil von Trient bzw. der Papst und die Kurie fest- legten,206 setzten die verbindlichen Rahmenbedingungen für die Erneuerung des liturgischen Lebens.207 Beschlüsse und normative Vorgaben erneuern keineswegs die konkret gefeierte und erfahrbare Liturgie, da Jahrhunderte gepflegte Traditionen und die regionalen und ge- meinschaftlichen Entwicklungen mitberücksichtigt werden müssen. Die nachtridentinische Liturgiereform bzw. die sukzessive Umsetzung und Rezeption der Konzilsbeschlüsse durch die Päpste und die Römische Kurie in den einzelnen Ländern bzw. Regionen wurde prägender als die auf dem Tridentinum Normen.208 Im Folgenden sollen zumindest ansatzweise die Vor- gaben des Tridentinums sowie die Wirkungsgeschichte des Konzils auf das Bistum Freising, insbesondere auf die Einführung der revidierten römischen Liturgiebücher verwiesen wer- den.209

1.1.1. Grundzüge der tridentinischen Liturgiereform – die Erneuerung des Gottesdienstes

Das Konzil von Trient hat sich auf allen Sitzungsperioden mit Fragen der Liturgie, insbe- sondere der Messe und ihrer Theologie befasst und mögliche Reformen nicht nur ausgearbei- tet, sondern ansatzweise auch umgesetzt.210 Grundlegende Hauptanliegen des Tridentinums

206 Vgl. POMMARES: Trente et le Missel; DERS.: L’autorite, 91-113.

207 Grundlegend zur Thematik JEDIN: Reform der liturgischen Bücher, 499-525; DERS.: Reform des Römischen Meßbuches, 30-66; JUNGMANN: Erneuerung, 325-336; jetzt auch mit Fokussierung auf das Missale: MEY- ER,: Eucharistie, 247-272; MARON: Kodifikationsarbeit, 104-124; HAUNERLAND: Einheitlichkeit, 436-465; WEGMANN: Liturgie, 317-319; DENECKE: Konzil, 4-11; KLÖCKENER: Liturgiereform, 247 f.; KRANEMANN: Dynamiken, 303-334; PILVOUSEK: „Wunder“, 357-372.

208 Exemplarisch dazu KRANEMANN: Münster, 466-495.

209 Ansatzweise zur nachtridentinischen Liturgiereform siehe HÄUSSLING: Liturgiereform, 11 f. 210 Zur römischen Liturgie bzw. der so genannten tridentinischen Messe oder dem „Missale Romanum“ von 1570 JUNGMANN: Missarum sollemnia. 2 Bde.; THEISEN: Reform, 565-583; DERS.: Canon, 284-302. 47 waren die Beseitigung der durch die Reformation verursachten kirchlichen Missstände,211 die Verteidigung der katholischen Identität sowie die Erneuerung des kirchlichen Lebens.212 Die sich rasant ausbreitende Reformation hatte in katholischen Bereichen bereits Gewohnheiten etabliert, die beinahe keine Parallelen zu den ursprünglichen katholischen Grundprinzipien mehr aufwiesen.213

Insbesondere das katholische Messverständnis und hier vor allem der Opfergedanke214 sowie die konkrete Gottesdienstpraxis wurde aufs heftigste von den Reformatoren angegrif- fen.215 Um die katholische Kirche nicht in ein absolutes Chaos zu stürzen, waren umfassende Reformen der Liturgie, dogmatische Standortbestimmungen, Klärungen und Abgrenzungen, eine Neuordnung des gottesdienstlichen Lebens und der zugrunde liegenden liturgischen Bü- cher durch ein allgemeines Konzil unumgänglich.216 Die dringend anstehenden Fragen wur- den im Konzil von Trient (1545-1563) in verschiedenen Sitzungsperioden wiederholt aufge- nommen, diskutiert, bearbeitet und einer tragbaren Lösung zugeführt.217

Das Konzil von Trient hatte im Kontext der Sakramentenlehre die theologische Verbind- lichkeit liturgischer Ordnungen im Blick.218 Am 3. März 1547 verurteilte das Konzil in der VII. Sessio, dass niemand behaupten dürfe, „die überkommenen und anerkannten Riten der katholischen Kirche, an die man sich bei der Verwaltung der Sakramente gewohnheitsgemäß hält, könnten verachtet oder ohne Sünde von den Dienern nach Belieben aufgegeben oder durch jeden beliebigen Hirten der Kirche in neue und andere geändert werden“.219

211 Vgl. KRANEMANN: Liturgiereform, 307 f.; PILVOUSEK: „Wunder“, 366.

212 Zum Konzil selbst insbesondere JEDIN: Geschichte des Konzils von Trient. 4 Bde.

213 Vgl. HAUNERLAND: Einheitlichkeit, 437.

214 Vgl. KONZIL VON TRIENT: Sessio XXII, Kap. 2, 733; ausführlich dazu RENZ: Geschichte des Meßopfer- Begriffs; KRAMP: Opfergedanke; HALMER: Messopferlehre.

215 Vgl. CLAUSSEN: Gottes Häuser, 258; SIMON: Messopfertheologie, bes. 132-141 u. 215-219.

216 Vgl. ZEEDEN: Entstehung, 189.

217 Vgl. JEDIN: Reform des Römischen Meßbuches, 30-66; DERS.: Reform der liturgischen Bücher, 5-38, THEISEN: Mass liturgy; HAUNERLAND: Einheitlichkeit, 436-465; KNITTEL: Deformata, 247-260; JUNGMANN: Erneuerung, 325-336; MIDALI: La tradizione, 501-525; BUGNINI: „Liturgia“, 39-51; RADÓ: Enchiridion, Vol. I, 306-311; SCHMIDT: Introductio, 370-383; CAPELLE: Travaux, bes. 27-30; RAFFA: La messa tridenti- na, 157-179.

218 Vgl. KRANEMANN: Liturgiereform, 307 f.; PILVOUSEK: „Wunder“, 367.

219 KONZIL VON TRIENT: Sessio VII, Kan. 13, 685: „… receptos et approbatos Ecclesiae catholicae ritus in solemni sacramentorum administratione adhiberi consuetos aut contemni, aut sine peccato a ministris pro li- bito omitti, aut in novos alios per quemcumque ecclesiarum pastorem mutari posse.“ Siehe auch SMETS, Wilhelm: Des hochheiligen, ökumenischen und allgemeinen Concils von Trient Canones und Beschlüsse nebst den darauf bezüglichen päpstlichen Bullen und Verordnungen. (Nachdr. Bielefeld 1869), Sinzig 1989, 41. Dazu und der diesbezüglichen Debatte auf dem Tridentinum s. BUGNINI: „Liturgia“, 39-51. 48 Explizit erklärten die Konzilsväter hinsichtlich der Musik in der XXII. Sessio vom 17. September 1562, im „Decretum de observandis et evitandis in celebratione missae“, dass Fehlentwicklungen hinsichtlich der Messe, wie etwa abergläubische Praktiken oder Abwei- chungen von den rechtlichen Vorgaben oder liturgischen Ordnungen zu entgegnen bzw. aus- zumerzen.220 Insbesondere bekämpften die Konzilsväter jede Art von Musik, die Anstößiges und Unreines („lascivum aut impurum“) enthält.221

1.1.2. Die Freisinger Choralbücher – Gradualien und Antiphonarien

1.1.2.1. Vorbemerkungen

Die seit dem Mittelalter anspruchsvoller werdenden liturgischen Gesänge bedürfen für ih- re Ausführung geschulter Sänger. „Ein Textbuch für die Gesänge der Schola cantorum war in irgendeiner Form offenbar schon seit der Begründung einer solchen Sängerschaft ein Bedürf- nis. Reste sind auch schon aus vorgregorianischer Zeit nachgewiesen worden. Was als abge- schlossenes Werk auf uns gekommen ist, ist auch hier ein Buch, das zwar auf Gregor den Großen zurückgeführt wird, das uns handschriftlich aber erst in Textzeugen aus der Karolin- gerzeit begegnet, der Liber antiphonarius oder das Antiphonale.“222 Zunächst bilden sich das Graduale für die Messfeiern und das Antiphonarium für die Tagzeiten heraus.

Die erste Erwähnung des liturgischen Gesangs im Bistum Freising findet sich im ausge- henden 8. Jahrhundert.223 Vom ersten Freisinger Bischof Korbinian ist bezeugt, dass er den Gesang der Tagzeitenliturgie im Kloster Weihenstephan pflegte und unterstützte.224 Bei der Überführung seiner Gebeine von Mais bei Meran nach Freising wird der würdigere Vollzug

220 KONZIL VON TRIENT: Sessio XXII, Decretum de observandis et vitandis in celebratione missarum, 736 f.; vgl. dazu KLÖCKENER: Liturgiereform, 247; JEDIN: Reform der liturgischen Bücher, 520; FIEDROWICZ: Mes- se, 31.

221 KONZIL VON TRIENT: Sessio XXII, Decretum de observandis et vitandis in celebratione missarum, 737. Die Anweisung bildet den zentralen Anstoß des Konzils von Trient für die Reform der liturgischen Musik; ob- wohl die entsprechende Rezeption Teil der nachtridentinischen Liturgiereform ist, kann dies im Folgenden nicht vertieft werden. Vgl. dazu etwa FELLERER: Tridentinum und die Kirchenmusik, 447-462; informativ die Beiträge in CURTI / GOZZI: Musica e liturgia; eine Bibliographie in ebd., 123-125; dazu auch HAUNER- LAND: Einheitlichkeit, 439.

222 Vgl. JUNGMANN: Missarum Sollemnia, Bd. 1, 83.

223 Vgl. FELLERER: Beitraege, 14; URSPRUNG: Musikgeschichte, 245-278.

224 Vgl. dazu MEICHELBECK: Historiae Frisingensis, Bd. I, 16/9: „Horas canonicas cantare solebat ipse cum suis in Oratorio Stephani.“ 49 des Offiziums in der Freisinger Kathedrale gerühmt.225 Im 8. Jahrhundert wird die feierliche Ausgestaltung der Messe, Tagzeiten und übrigen liturgischen Feiern erstmals für die Diözese Freising verbindlich vorgeschrieben.226 Im Laufe des 9. Jahrhunderts setzt sich im gesamten Diözesangebiet die römisch-gregorianischen Liturgie durch.227 Enge Beziehungen bestanden zu St. Armand in Frankreich und zu St. Gallen in der Schweiz,228 die als bedeutende Zentren der Entwicklung und Entfaltung der lateinischen Liturgie und Gesanges galten.229 Im Mittelal- ter hatte Freising eine führende Stellung im Bereich der Musik inne,230 die jedoch immer mehr schwand.231 Die Gründung der Hofkapelle im Jahre 1484 und der benachbarte Münche- ner Hof belebten die musikalischen Traditionen erneut.232 Bedeutende Musikschaffende, wie Orlando di Lasso, der zwischen 1575 und 1585 der Domkirche in Freising mehrere Komposi- tionen widmete sowie Johann Stadlmayr (1560-1648),233 der etwa 1621 das „Miserere mei“ des Psalm 51(50) vertonte,234 oder der Freisinger Hofkapellmeistern Rupert Ignaz Mayr (1646-1712)235 und der Chorherren Placidus von Camerloher (1718-1782)236 bereicherten die musikalische Ausgestaltung der liturgischen Texte im vor und nach dem Tridentinum.237

225 Vgl. dazu ebd., 66/39.

226 Vgl. dazu FELLERER: Beitraege, 15-16. 227 Vgl. ebd., 16.

228 Vgl. ebd., 19; BRENNINGER: Musikgeschichte, 76.

229 Vgl. dazu auch FELLERER: Beitraege, 18-22.

230 VGL. BRENNINGER: Musikgeschichte, 76. 231 Vgl. dazu ebd. 232 Vgl. ebd.

233 Johann STADLMAYR, geb. um 1575 vermutlich bei Freising, ab 1603 an der Hofkapelle in Salzburg, wo er Hofkapellmeister wurde; 1607 übernahm der die Hofkapellmeisterstelle am Innsbrucker Hof. Er starb am 12. Juli 1648 in Innsbruck Vgl. HERRMANN-SCHNEIDER / SENN: Stadlmayr Johann, 1275-1278; GOERGE: Johann Stadlmayr, 30 f.

234 Vgl. dazu FELLERER: Beitraege, 81.

235 Rupert Ignaz MAYR, geb. 1646 in Schärding/Inn, Violonist, ab 1685 an der kurfürstlichen Hofkapelle bei Maximilian II. Emanuel in München, der ihn zu weiterführenden Studien zu Jean-Baptiste Lully nach Paris sandte; ab 1706 bischöflicher Hofkapellmeister bei Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck in Freising, wo er am 7. Februar 1712 starb. Vgl. SCHMID: Rupert Ignaz Mayr (1646-1712), 13-35; DERS.: Ru- pert Ignaz Mayr, 19 f. u. 57-65; FELLERER: Rupert Ignaz Mayr; DERS.: Rupert Ignaz Mayr, 83-102 u. 200- 222; SCHMID: Rupert Ignaz Mayr, in: FINSCHER: Musik, 1398 f.

236 Placidus Cajetanus Laurentius von CAMERLOHER, geb. am 9. August 1718 in Murnau am Staffelsee, studier- te an der Ritterakademie in Ettal, 1744 Priesterweihe. Fürstbischof Johann Theodor von Freising ernannte ihn zum Kapellmeister, 1748 Kanoniker am Stift St. Veit und 1753 am Stift St. Andreas in Freising. CAMERLOHER starb am 21. Juli 1782 in Freising. Zu seiner Person ausführlich ZIEGLER: Placidus von Camerloher; RIEHL: Camerloher, Placidus, 728; FELLERER: Camerloher, 108; FORSBERG: Camerloher, 20- 24; MAYER: Camerlohers Kirchenmusik, 119-162; BAUTZ: Camerloher, 893; PROEBST / HUBENSTEINER: Placidus von Camerloher, 219-227.

237 Vgl. dazu BRENNINGER: Musikgeschichte, 77 f. 50 Die feierliche Liturgie an der Freisinger Kathedrale inspirierte und beeinflusste auch die liturgische Ausgestaltung in den Pfarreien des Bistums. Die Bischöfe veröffentlichten in re- gelmäßigen Abständen Werke mit liturgischen Gesängen und förderten die Gesangsausbil- dung der Kleriker,238 wie das Fragment einer Gradualhandschrift aus der Landkirche Über- acker von 1506 zeigt, dass auch unter den einfachen Bedingungen einer ländlichen Liturgie die Gesänge der heiligen Messe sorgfältig im Gregorianischen Choral ausgeführt worden sein dürften.239

1.1.2.2. Die Gradualien und Antiphonarien des Bistums Freising

In den Jahren 1617 und 1618 ließ Bischof Stephan von Seiboldsdorf (1580, 1612-1618),240 ein Antiphonarium241 und ein Graduale Romanum242 mit Choralmessgesängen drucken, um in den ländlichen Pfarrkirchen den liturgischen Gesang zu heben. „Im Vorwort erwähnt er, daß sein Vorgänger Bischof Ernst den römischen Ritus eingeführt habe, daß aber Mangel an Cho- ralbüchern bestehe.“243 Die jeweiligen Ausgaben sind in relativ großen Folianten gebunden und haben in etwa den Umfang eines Missale. Vermutlich hat Bischof Stephan die Herausga- be des Graduale nicht mehr erlebt. Beide Bücher beweisen, dass bei der Messe nicht nur Cho- ral gesungen, sondern auch ein feierliches, gesungenes Chorgebet gehalten wurde.

Noch im Jahr 1620 drängte Bischof Veit Adam von Gepeckh (1584, 1618-1651) seinen Pfarrklerus darauf, die vielen vorrätigen Ausgaben der Gradualien und Antiphonarien abzuho- len bzw. diese zu für ihre Pfarrkirchen anzuschaffen. Der lateinische Choralgesang scheint damals beim einfachen Volk nicht auf allzu große Beliebtheit gestoßen zu sein. Beide Werke redigierte der Schulmeister des St. Andreas-Stiftes, welcher 1618 speziell wegen der Einfüh- rung des römischen Ritus erneut in seinem Amt als Chorregent des Domes bestätigt wurde.244

238 Vigiliae maiores minoresque mortuorum, annexis vesoeris nec non officiis eorundem: canticis in eis notatis. Impressum. Ingolstadt 1569; vgl. dazu WEBER: Veit Adam, 248-250, der eine Zusammenstellung der Bücher für den liturgischen Gesang im Bistum auflistet, die Bischof Veit Adam in der ersten Hälfte des 17. Jahr- hunderts einführte.

239 Vgl. BENKER: Liturgiebücher, 18.

240 Ausführlich zu seiner Person und Wirken s. WEBER: Zeitalter, 232-247 sowie GREIPL: Seiboldsdorf, 660. 241 Antiphonarium Romanum iuxta novum Breviarium recognitum, pro ecclesiis maxime ruralibus dioeceseos Frisingensis. Ingolstadt 1617. 242 Graduale Romanum iuxta novum Missale recognitum, pro ecclesiis maxime ruralibus dicecesis Frisingensis, accommodatum. Ingolstadt 1618. Die Veröffentlichung des Graduale erlebte Bischof Stephan nicht mehr, es wurde nach seinem Tod vom Generalvikar und dem Geistlichen Rat herausgegeben.

243 BENKER: Liturgiebücher, 19.

244 Vgl. FELLERER: Beitraege, 100. 51 Die Übernahme der neuen „tridentinischen“ Riten im Freisinger Bistumssprengel zog sich über einen längeren Zeitraum hin und kann keineswegs mit einer Jahreszahl, wie etwa 1620, fixiert werden. Fürstbischof Veit Adam gibt zwar in einem Generale vom 18. August 1620 an, dass der Ritus von seinen Vorgängern in der Diözese Freising durchgehend und an allen Or- ten eingeführt worden sei, er werde jedoch persönlich dafür sorgen, dass dieser gewissenhaft in seinem ganzen Bistum gepflegt und die Zeremonien genauestens eingehalten werden.

Neben einem Buch für die Messrubriken, welches der Augsburger Fürstbischof von Knö- ringen veröffentlichte, ließ Veit Adam im Jahr 1620 zusätzlich ein „Prozessionale parvum“245 in Latein publizieren. Hingegen war der „Kurtze Unterricht“ des Fürstbischofs in Deutsch ab- gefasst.246 Er gilt als ein kompaktes „Liber usualis“ mit „Responsorien de tempore et de sanc- tis“, Gesängen zur Beerdigung, Antiphonen und Hymnen, Psalmen, Versikelnoten, Litaneien und eucharistischen Liedern.247 In seinem „Kurtzen Unterricht“ instruierte der Freisinger Bi- schof seine Schäfchen nicht nur, wie man geziemend an Messe und Vesper teilzunehmen ha- be, sondern insbesondere auch die Kapell- und Schulmeister, Sänger und Organisten, alles in gewöhnlicher, alltäglicher und nicht in übertriebener, gekünstelter Sprache auszuführen.248 „Alle ungereimbte hupffende, leichtfertige, mißgebraeuchige Modi und Melodeyen der Kyrie, et in terra, Patrem, Sanctus und anderer heyliger Kirchengesaenger [werden] abgeschafft und verbotten“.249 Detailliert bestimmte er, dass nicht zu hoch oder zu tief angestimmt werden sol- le, da sonst die Sänger bei dem „hohen geschrey“ und „nidrigen brummen“ sich die Stimmen verderben, die Worte nicht verstehe und zudem der Andacht der Zuhörer abträglich wäre.250 Der „Musical Gesang“ (Kirchengesang) dürfe daneben nicht nur „lieblich und wollauttend“ klingen, sondern müsse auch den Zweck verfolgen gut verständlich zu sein.251 Veit Adam un- terwies die Musiker, weder bei der Messgestaltung etwas auszulassen, noch anstatt des Graduales irgendeine Motette, ein Konzert oder andere Texte zu singen.252 Es wird ausdrück- lich darauf hingewiesen, dass nur die dafür vorgesehenen approbierten Text aus dem Mess-

245 Processionale Parvum, Continens Responsoria, Antiphonas et Hymnos per annum tam de tempore quam de sanctis cum tonis Psamlmorum et Litaniarum; juxta Ritum Sanctae Romanea Ecclesiae. In gratiam studiosae iuventuti Jussu et Auctoritate Illmi. et Revmi. Pricipis ac Domini D. Viti Adami Episcopi Frisingensis imressum. Ingolstadii MDXX. Vgl. FELLERER: Beitraege, 75. 246 Vgl. „Kurzer Unterricht“. Ingolstadt 1620.

247 „Kurzer Unterricht“, 58 f.; dazu WEBER: Veit Adam, 249. 248 Vgl. „Kurzer Unterricht“, 59 f. 249 Vgl. ebd., 59 f. 250 Vgl. ebd., 60.

251 Vgl. ebd., sowie WEBER: Veit Adam, 246. 252 Vgl. „Kurzer Unterricht“, 61 f. 52 buch erlaubt seien, auch wenn Figuralmusik oder Gesang mit Orgelbegleitung vorgesehen ist. Ansonsten soll Choral gesungen werden. Sämtliche Vorschriften für das Graduale galten des- gleichen für das Offertorium. Das Credo sei vollständig und verständlich zu singen, ebenso die Communio. Hierbei sei es aber ohne Unterschied, ob dies in Choral, Figuralmusik, kon- zertant, oder kontrapunktisch ausgeführt werde.253

Im 17. Jahrhundert waren im Bistum Freising die gottesdienstlichen Feiern bei Begräbnis- sen ebenfalls von Gesang begleitet, wobei die dabei verwendete Textgestalt sich mit denen des „Missale Romanum“ und des Breviers deckt.254 Der einzig erhalten gebliebene Nachweis ist das Exemplar einer in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Druck gelegten „Vigilia mortuorum“255 des Freisinger Bistums,256 das im Bucheinband für die Matrikel der Pfarrei Langengeisling 1669 verarbeitet worden war257 und einen Blick in die musikalische Gestal- tung der liturgischen Totenwache vor der Bestattung ermöglicht. Die Psalmen, Antiphonen, Responsorien zu den Lesungen, der Hymnus sowie der Hochgesang des Benedictus sind in dem von Bischof Ernst von Bayern (1554, 1566-1612) veröffentlichte Totenoffizium mit gre- gorianischer Quadratnotation versehen. Die Gesänge für die „letzte Anempfehlung“ und litur- gische „Verabschiedung“ fehlen indes.258 Einen zusätzlichen Einblick in feierliche Gestaltung der Begräbnismessen am herzoglichen Hof in München gewähren etwa die Musikbücher der Münchener Hofkapelle sowie die polyphonen Vertonungen der Propriumsgesänge.259 Zu- sammenfassend lässt sich feststellen, dass die Feier der Tagzeiten nach diesen präskriptiven Quellen als gemeinschaftlich öffentlich vollzogenes Gebet dar.260

253 Vgl. WEBER: Veit Adam, 247.

254 Vgl. HAUPTMANN: Begräbnisritual, 38 f.

255 Zusätzlich findet sich die Erwähnung einer nächtlichen Totenvigil aus der „Vita Severini“. Vgl. EUGIPPIUS: Vita Sancti Severini, 39. Da die Severinsvita wohl von einem Augenzeugen verfasst zu sein scheint, wird man in den Beschreibungen vermutlich das liturgische Begräbnisritual vor der Völkerwanderungszeit erken- nen. Vgl. dazu etwa GAMBER: Vita Severini, 42-55; REHBERGER: Vita Severini, 21-40. 256 Vigiliae maiores minoresque mortuorum, annexis vesoeris nec non officiis eorundem: canticis in eis notatis. Impressum. Ingolstadt 1569.

257 Vgl. HAUPTMANN: Begräbnisritual, 34. 258 Vgl. ebd., 39.

259 Vgl. dazu RÖTTGEN: Friedhof, 292 (Requiem), 293 u. 295 (Missa pro defunctis), 294 (Officium defuncto- rum), sowie ZISCHKA: Leichenschmaus, 228-232.

260 Vgl. HAUPTMANN: Begräbnisritual, 34. 53 2. Liturgie und Kirchenmusik

2.1. Das Konzil von Trient und die Kirchenmusik

2.1.1. Allgemeine Einführung

Obzwar der Volksgesang in den Konzilsdebatten von Trient sehr wenig Raum einnimmt – das Konzil empfahl nur die Pflege der Kirchenmusik –, entwickelt er sich hingegen nach dem Konzilsende zu einem wichtigen Gegenreformatorischen Instrument. Der Freisinger Musik- experte Karl Gustav Fellerer hebt hervor, dass die Musikgeschichtsschreibung die Auseinan- dersetzung des Konzils mit der Kirchenmusik vielfach übertrieben und legendär ausge- schmückt hat.261 Fellerer stützt sich in seiner These auf Franz Xaver Haberls und Karl Wein- manns Quellenstudien.262 Die Kirchenmusik hatte demnach in den Konzilsverhandlungen zumindest äußerlich nicht die Stellung, wie später oft angenommen wurde. Das Tridentinum war aber zumindest richtungsweisend.263

Nach dem Konzil von Trient entstanden in der katholischen Sakralmusik im Wesentlichen zwei Strömungen. Zum einen die als „konservative“ Richtung angesprochene, deren wichtigs- ter Vertreter der in Rom tätige Giovanni Pierluigi da Palestrina (1514/15-1594)264 war – der Hauptvertreter der sogenannten „Römischen Schule“.265 Geprägt wurde diese Ausrichtung durch die päpstliche Kapelle (Cappella Musicale Pontificia).266 Ihre Eigentümlichkeit liegt im

261 Grundlegend dazu FELLERER: Tridentinum, 447-462; DERS.: Dommusik, 221-239.

262 Vgl. HABERL: Kardinalskommission; WEINMANN: Kirchenmusik, bes. 5.

263 Vgl. VEIT / LENHART: Volksfrömmigkeit, 180; dazu auch BÄUMKER: Musik, 123-125 u. 147 f.; FLUELER: Musik, 712-732; BECK: Kirchenmusik, 108-117; CURTI: Musica e liturgia nella riforma Tridentina; KOHLER: Kirchenmusik; QUENDLER: Kirchenmusik.

264 Giovanni Pietro Aloisio Sante da PALESTRINA, geb. vermutlich 2./3. Februar 1514/15 (anderen Quellen zu- folge 1524, 1525, 1529), in Palestrina, war 1544-1551 Organist in Palestrina, später Magister puerorum so- wie Kapellmeister am Petersdom in Rom. Da er verheiratet war, entließ ihn der Papst und er erhielt Kapell- meisterstellen in San Giovanni in Laterano und ab 1561 an Santa Maria Maggiore. Aufgrund seines Rufes auf dem Gebiet der Kirchenmusik beriefen ihn die Konzilsväter von Trient als Berater. 1571 ernannte ihn der Papst zum Komponisten der päpstlichen Kapelle sowie zum Kapellmeister der Peterskirche. Palestrina starb am 2. Februar 1594 in Rom und wurde im Petersdom bestattet. Sein Grab ziert die Inschrift Musicae princeps. Vgl. ACKERMANN: Palestrina, 7-46; FELERER: Palestrina; SCHLÖTTERER: Der Komponist Palestri- na.

265 Vgl. LUEGER: Polyphonie, 16-18.

266 Papst GREGOR I. (590-604), gründete den Chor als Schola cantorum, zu dessen berühmtester Chormeistern Palestrina zählt. Bereits ab der Spätantike und v.a. in der Barockzeit wurde unzählige Knaben am Beginn der Pubertät kastriert, um als Opern- oder Chorsänger v.a. an der päpstlichen Kapelle zu wirken, bis PIUS X. am 54 strengen Kirchenstil und einer Verschmelzung des niederländischen Josquin-Stils267 mit dem italienischen Sinn von Melodie und Wohlklang.268 Palestrinas vollstimmiger – auch mehrchö- riger – polyphoner Satz legt Wert auf die Vermeidung dramatischer Kontraste sowie emotio- naler Extreme, außerdem vermied er Dissonanzen. Das gesungene Wort (Latein) sollte für den Zuhörer verständlich bleiben.269 Hier besonders in den textreichen Passagen von Gloria und Credo. Gerade diese Textverständlichkeit wurde vom Konzil von Trient ausdrücklich eingefordert.270

Eine Sorge der Konzilsväter war es, dass die damalige Kirchenmusik einesteils mit ihrer Komplexität zur Unverständlichkeit des Textes führen könnte, andererseits auch Anstößiges durch weltliche Melodien (Chansons)271 im Figuralgesang oder durch den Cantus firmus272 (z. B. „L’homme armé“!)273 der Orgel in die Gottesdienste eindringen könnte, welche schließ-

22. November 1903 mit dem Motu Proprio „Tra le sollecitudini“ Kastraten an der Sixtina verbot. Der letzte Kastrat der päpstlichen Kapelle, Alessandro MORESCHI starb im Jahr 1922. Vgl. RANKE-HEINEMANN: Him- melreich, 263, dazu auch KÖHLER: Cappella Sistina, 14-16 u. 117-126; PIETSCHMANN: Kirchenmusik zwi- schen Tradition und Reform; SCHELLE: Die päpstliche Sängerschule in Rom.

267 Vgl. OSTHOFF: Josquin Desprez, 117; FINSCHER: Prez Josquin des, 1210-1282; FUHRMANN: Josquins Hom- maghe, 137.

268 Vgl. LEUCHTMANN: 15. und 16. Jahrhundert, 154.

269 Vgl. ENGEL: Musiksoziologie, 328, Anm. 70.

270 Vgl. GREINER: „Das ganze Schrecken der Tonkunst“, 509; FELLERER: Tridentinum und Vaticanum II, 1; DERS.: Trient und die Kirchenmusik, 7; LUEGER: Polyphonie, 13.

271 Karl Gustav FELLERER verweist darauf, dass GASPAR die Chansons „Mineesse d’amourettes“ oder „O Venus bant“, Josquin „Lease faire a mi“, Silva „Adieu mes amours“ und Ockeghem „Puisque m’amour“ als thema- tische Grundlagen für ihre Messkompositionen herangezogen haben. Vgl. FELLERER: Tridentinum, 450. Das in einem Kodex des päpstlichen Kapellarchivs erhaltene Credo von Josquin „Les nez rouges“ hat hat nicht nur provoziert, sondern sicherlich auch Spott hervorgerufen. „Daß damit die vom Tridentinum geforderte li- turgische Grundhaltung der Messe zerstört war und gleichzeitig persönliche Würde durch diesen derben Humor sich getroffen fühlte, ist naheliegend; daraus ist die Ablehnung solcher Reminiszenzen und Zitate verständlich.“ Siehe ebd.; dazu auch BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 344; LUEGER: Polyphonie, 11 u. 29.

272 Vgl. LEUCHTMANN: 15. und 16. Jahrhundert, 138; FELLERER: Tridentinum, 455; DERS.: Trient und die Kir- chenmusik, 7; LUEGER: Polyphonie, 12; BLOXAM / SCHMIDT: Cantus firmus, 404-417; weiterführend dazu SPARKS: Cantus firmus in Mass and motet; MATTFELD: Cantus firmus; SCHNÜRL: Variationstechik. 273 Eine der bekanntesten Melodien der europäischen Renaissance, das französisches Soldatenlied „L’homme armé“ (Der Mann in Waffen), das keiner traditionellen Balladen- oder Virelai-Form folgt, entstand vermut- lich während des späten 15. Jahrhunderts und blieb als volkstümliche Chanson bis in die heutige Zeit erhal- ten. Vgl. GOTTWALD: Palestrina, 45. Der Liedtext ist in der Zeit des Hundertjährigen Krieges ein allgemei- ner Aufruf zu den Waffen. Seine größte Bekanntheit erlangt er in der franko-flämischen Vokalmusik. Die Melodie wurde ab 1450 als weltlicher Cantus firmus in einer Vielfalt von Parodiemessen und anderen Vo- kalwerken verarbeitet. Vgl. ebd., 56. Anfang des 16. Jahrhunderts erlahmte zwar das Interesse, verschwand aber bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts dennoch nicht. Vgl. ebd., 43. Insbesondere Messkompositionen mit einfacher rhythmisch unverzierter Cantus-firmus-Stimme nach erstmals verwendeter weltlicher Melodie in Guillaume Du Fays vierstimmiger Tenormesse, die zugleich zum ersten Mal eine weltliche Melodie als Vorlage nahm, entstanden ab diesem Zeitpunkt. Vgl. HUSMANN: Cantus firmus, 791; SENN: Messe, 173. Dies gipfelte in den bedeutenden fünfstimmigen (1570), und vierstimmigen Messen (1582), von Palestrina und der 12-stimmigen Missa l’Homme armé Giacomo Carissimis’. Erst das Konzil von Trient beendete die Einfügung weltlicher Melodien in Messkompositionen. Vgl. auch LEUCHTMANN: 15. und 16. Jahrhundert, 55 lich in der Parodiemesse ihren Höhepunkt erreichten.274 Die Anstößigkeit, das provozierende „lascivum aut impurum“, betraf primär die Textdeutung der Musik bzw. deren Verbindung mit dem komponierten Text, d. h. dass die Melodie den ihr zugrunde liegenden Text aufgreift, parodiert und musikalischen Ausdruck verleiht,275 wie die in der „Missa da caccia“ oder „Missa della battaglia“276 verwendeten Jagd- und Schlachtmelodien bezeugen oder etwa in Martinis Kuckucksmesse der Kuckucksruf des Tenors mit liturgischen Texten unterlegt war.277 Beispielsweise war die Textverständlichkeit bei der gleichzeitigen Verwendung welt- licher Texte mit Huldigungsrufen oder wenn in Motette 1507 des Cod. 42 des päpstlichen Ka- pellarchivs fünf Stimmen fünf unterschiedliche Texte zeitgleich singen, nicht mehr gegeben und durchaus nachvollziehbar,278 wenn Erasmus von Rotterdam, Konrad von Zabern279 und Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim280 diese Art von Musik mit Tierlauten verglei-

134; LUEGER: Polyphonie, 12; ausführlich dazu HAASS: „L’homme-armé“-Messen; GOMBOSI: „L’homme armé“-Frage, 609-612.

274 Vgl. FELLERER: Parodiekomposition, 104-107; LUEGER: Polyphonie, 11 u. 29; bezüglich der Meßparodien vgl. FRANZ: Messe im deutschen Mittelalter, 754 f.; ausführlich dazu HEISE: Parodiemesse; ORLICH: Paro- diemessen, 2-11; WACZKAT: „Ein ehrenhaftes Spielen mit Musik“, 60-64 u. 106-109; TAGLIAVINI: Orgel, 67; MASSENKEIL: Kirchenmusik, 101.

275 Vgl. FELLERER: Trient und die Kirchenmusik, 7.

276 ANERIO: Missa della battaglia; vgl. dazu KESTING: Tasso, 26; GLÄSEL: Battaglia, bes. 83 u. 86; FELLERER: Tridentinum, 451. 277 „Decretum de observandis et vitandis in celebratione Missae: Item animadvertendum, an species musicae, quae nunc invaluit in flguratis modulationibus, quae magis aures quam mentem recreat et ad lasciviam po- tius, quam ad religionem excitandam comparata videtur, tollenda sit in missis, in quibus etiam profana saepe cantantur, ut illa della caccia et la battaglia etc.“ NICOLO: L’antica musica, lib. 4, c. 26, 79: „La messa vuole il proceder con gravitä et pik pieno di divotione ehe di lascivia: et alcuni comporranno una messa sopra un madrigale et sopra una canzone francese o sopra la battaglia che quando nelle chiese s’odono tali composi- zioni, inducono ognuno al ridere, che pare quasi, ehe il tempio di Dio sia divenuto luogo da recitare cose la- scive et ridicolose, come se’l si fusse in una scena ove ò lecito recitar ogni sorta di musica da buffoni ridicu- losa et lasciva.“ Dazu auch FELLERER: Tridentinum, 451; WEINMANN: Kirchenmusik, 61; SCHMITZ-EMANS: Ornithologe, 66; VEIT / LENHART: Volksfrömmigkeit, 103.

278 Vgl. FELLERER: Tridentinum, 452.

279 Konrad von ZABERN, studierte vermutlich in Heidelberg, dort 1410 Baccalaureus und 1412 Lizentiat der Theologie, war Universitätsprediger in Heidelberg, 1460-1470 Wandermagister der Musik am Oberrhein, Main und Mosel, verfasste eine Musiklehre, reformierte den Choral in den Kathedral- und Kollegiatstiften von Basel, Straßburg, Speyer, Worms. Mainz und Würzburg, war ab 1472 Magister an der Universität In- golstadt. Konrad starb zwischen 1476 und 1481. In seinem Werk „De modo bene cantandi“ (1474), ruft er den Sängern seiner Zeit zu: „Ut boves in pratis Sic vos in choro boatis“. Vgl. WEINMANN: Kirchenmusik, 73, ausführlich zu seiner Person DYER: Conrad von Zabern, 207-227; GÜMPEL: Musiktraktate, 260-282 (De modo bene cantandi), 184-244 (Novellus musicae artis tractatus), 245-259 (Opusculum de monochordo); DERS.: Konrad von Zabern, 557; DERS. / POWITZ: Konrad von Zabern, 304-308; PFAFF: Konrad von Zabern, 105 f.; RICHTER: Schriften, 41-48, u. 95-106; WAGNER: Musikgeschichte, 1-16.

280 Heinrich (Henricus), Cornelius AGRIPPA VON NETTESHEIM, geb. am 14. September 1486 in Köln, studierte ab 1499 in Köln Latein, Astrologie, Theologie, Magie, Literatur, Kabbala, Römisches Recht, Medizin, Me- chanik, Optik und Geometrie, ab 1502/03 in Paris und ab 1509 Professor an der Universität Dole in Bur- gund, zeitweilig in Köln. Oxford und Pavia, wo er zum Doctor medicinae und Doctor iuris utriusque promo- vierte. Nach einem unsteten Wanderleben durch ganz Europa verstarb er am 18. Februar 1535 in Grenoble. Vgl. AGRIPPA VON NETTESHEIM: De occulta philosophia, cap. 17: „Hodie vero tanta in ecclesiis musicae li- centia est, ut etiam una cum missae ipsius canone obscoenae quaeque cantiunculae interim in organis pares 56 chen und auch äußerst naheliegend,281 dass die Mehrtextigkeit und Tropierung282 generell auf massive Kritik und Ablehnung stieß, welche einen heftigen Streit zwischen den Parteiungen mündete. Eine Fraktion wollte die Mehrstimmigkeit zugunsten des Gregorianischen Chorals aus der kirchlichen Liturgie gänzlich verbannen.283 Der Disput wurde erbittert und mit Lei- denschaft geführt, so dass letztendlich der Papst selbst sich veranlasst sah, in die Auseinan- dersetzung einzugreifen.284 Wie bereits öfters erwähnt, war der Grund der Einberufung des Trienter Konzils primär die Ausbreitung von Beschlüssen gegen die Reformation. Doch woll- te und konnte man sich den vorherrschenden Strömungen letztlich nicht gänzlich verschließen – auch nicht in der Musik. Hier bot die katholische Kirchenmusik die Möglichkeit der Ab- grenzung gegen die bei gewissen Kirchen der Reformation oder Sekten außerordentlich aske- tische und nüchterne Gottesdienstgestaltung.

2.1.2. Kirchenmusik als Konzilsthema

Das Tridentinum intendierte hinsichtlich seiner kirchenmusikalischen Bestrebungen in Kan. 8 der Ausschusssitzung vom 10. September 1562 primär die Behebung von Missbräu-

vices habeant ipsaque divina officia et sacrae orationum preces conductis magno aere lascivis musicis non ad audientium intelligentiam, non ad spiritus elevationem, sed ad fornicariam pruriginem non humanis voci- bus, sed belvinis strepitibus cantillant, dum hinniunt discantum pueri, mugiunt alii tenorem, alii latrant cont- rapunctum. alii boant altum, alii frendent bassum faciuntque, ut sonorum plurimum quidem audiatur, verbo- rum et orationis intelligatur nihil, sed auribus pariter et animo iudicii subtrahitur autoritas.“ Siehe FELLE- RER,: Agrippa von Nettesheim, 77-86; DERS.: Forderungen, 257; DERS.: Regeln, 40 f.; dazu auch DERS.: Tri- dentinum, 452; GRIMM: Agrippa von Nettesheim, 105 f.; POEL: Cornelius Agrippa; ZAMBELLI: Agrippa von Nettesheim, 264-295; BAUTZ: Agrippa von Nettesheim, 63 f.; SCHMITZ-BIGGEMANN: Agrippa von Nettes- heim, 251 f.; GOLDAMMER: Agrippa von Nettesheim, 118-123; NAUERL: Agrippa von Nettesheim, 55-77.

281 Vgl. FELLERER: Tridentinum, 452.

282 Papst GREGOR XIII. beauftragte am 25. Oktober 1577 PALESTRINA und ZOILO die gregorianischen Melodien zu reinigen, zu verbessern und umzugestalten (purgare, corrigere, reformare). Die nach dem Konzil von Trient erfolgte Brevier- (1568), und Missalereform (1570), hat die in den vortridentinischen liturgischen Bü- chern weit verbreiteten Tropierungen ebenfalls im gregorianischen Gesang verdrängt. Die Textform des Breviers wurde durch die Bulle „Quod a nobis“ vom 7. Juli 1568 und die des Missales durch die Bulle „Quo primum tempore“ vom 12. Juli 1570 von PIUS V. in Kraft gesetzt. Vgl. Magnum Bullarium Romanum, Bd. II. Lugduni 1655, 178. Die Reform der liturgischen Texte bildete die Grundlage für die Reform der Ge- sänge. Vgl. FELLERER: Tridentinum, 460 f.; DERS.: Trient und die Kirchenmusik, 8; WEINMANN: Kirchen- musik, 8; HETTENHAUSEN: Choralhandschriften, 3; MOLITOR: Choralreform, 3; LUEGER: Polyphonie, 10 u. 18; MEIER: Choralreform, 47 f.; LUEGER: Feier, 54; FELLERER: Cantus Gregorianus, 119. 283 Die Annahme, daß die Mehrheit der Konzilsteilnehmer für Abschaffung der Mehrstimmigkeit in der Kirch e plädierten und erst nach langwierigen Verhandlungen eine Einlenkung erfolgte, entbehrt der historischen Faktenlage. Vgl. FELLERER: Tridentinum, 448 u. 459 f.; DERS.: Trient und die Kirchenmusik, 8 f.; DERS.: Wandel, 42 f.; dazu auch THEINER: Acta Concilii Tridentini, Bd. II, 590. Die abgedruckten Konzilsprotokol- le des Kardinals Gabriel PALEOTTI (+ 1597), bemerken diebezüglich: „De musica in divinis agenda, tametsi aliqui eam potius in ecclesiis damnarent, reliqui tarnen, et praesertim hispani, eam omnino ex antiquissimo catholicae instituto ad excitandum fidelium in deum affectum retinendam censuerunt, modo lascivia petulan- tiaque vacaret et quoad fieri posset verba canentium ab audientibus intelligerentur.“ Ausführlich dazu MOLI- TOR: Nach-Tridentinische Choralreform, 2 Bde.; DERS.: Reformchoral.

284 Vgl. WEINMANN: Kirchenmusik, 9 u. 92. 57 chen v.a. in der Messfeier (abusus in sacrificio missae).285 Liturgische Texte sind in den poly- phonen sowie in den Choralmessen klar verständlich vorzutragen, damit sie die Ohren und Herzen der Zuhörer ergreifen. In der polyphonen Musik sowie im Orgelspiel sind profane Einflüsse zu unterlassen,286 sondern ausschließlich Hymnen und geistliche Weisen zu singen. Die gesamte musikalische Messgestaltung darf nicht den Ohren schmeicheln, sondern allein auf Verständlichkeit ausgerichtet sein, um in den Herzen der Zuhörer die Sehnsucht nach der himmlischen Harmonie und der Freude der Seligen zu wecken.287

In der XXII. Sessio vom 17. September 1562 einigten sich die Konzilsväter darauf, die Polyphonie nur unter der Bedingung zuzulassen, insofern die Wortverständlichkeit gewähr- leistet ist. Insbesondere sollten die Bischöfe all diejenigen Musikarten verbieten, welche im Gesang wie auch in Orgelbearbeitungen Laszives oder Unreines (lascivum aut impurum) ent- halten.288 In der XXIV. Sitzung vom 22. März 1563 findet sich sogar noch eine verschärfte Formulierung, welche die „weichliche“ Musik (musica troppo molle) dem Verbot hinzu- fügt,289 wie auch Bischof Hieronymus Ragasanus290 in seiner auf der XXV. Sitzung gehalte- nen Schlussrede hervorhebt: „Weichliche Gesänge und Instrumentalsätze haltet vom Gottes-

285 Vgl. FELLERER: Trient und die Kirchenmusik, 7; LUEGER: Polyphonie, 11; DERS.: Feier, 54. 286 Die Braunschweiger Kirchenordnung aus dem Jahr 1528 berichtet etwa von „Buhlliedern“ auf der Orgel, die in den Kirchen der Papisten gebräuchlich sind. Vgl. SCHERING: Orgelmesse, 23. Die Synoden von Köln (1536), und Trier (1549), u. a. verweisen auf die Störung der Liturgie durch zu langem Orgelspiel. Die Ge- sangsbegleitung darf die Wortverständlichkeit nicht beeinträchtigen. Vgl. KONZIL VON TRIENT: Can. VIII, v. 10. September 1562: „Quae vero rithmis musicis atque organis agi solent, in iis nihil prophanum sed hymni tantum, et divinae laudes intermisceantur; ita tamen, ut quae organis erunt psallenda ei ex contextu divini sint officii, quod tune peragetur, eadem antea simplici claraque voce recitentur, ne perpetua sacrorum lectio quemquam effugiat.“ Vgl. PALISCA: Music and ideas, 99; WEBER: contre-réforme, 88; FELLERER: Banchieri, 90; HUCKE, Herkunft, 121; dazu auch BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 344. 287 „Verum ita cuncta moderentur, ut missae, sive plana voce sive cantu celebrentur, omnia clare matureque prolata: in audientium aures et corda placide descendant. Quae vero rithmis musicis (Mehrstimmigkeit, wä- hrend unter cantus die Gregorianik zu verstehen ist), atque organis agi solent, in iis nihil prophanum, sed hymni tantum et divinae laudes intermisceantur Tota autem haec modis musicis psallendi ratio non ad mauern aurium oblectationem erit componenda, sed ita ut verba ab omnibus percipi possint, utque audien- tium corda ad coelestis harmoniae desiderium beatorumque gaudia contemplanda rapiantur.“ THEINER: Acta Concilii Tridentini, Bd. II, 122, siehe auch WEINMANN: Kirchenmusik, 3; WEBER: contre-réforme, 88; EHRMANN-HERFORT / FINSCHER / SCHUBERT: Musikgeschichte, Bd. 1, 270; JAPS: Madrigale, 19. 288 „Ab ecclesiis vero musicas eas ubi sive organo sive cantu lascivum aut impurum aliquid miscetur item sae- culares omnes actiones vana atque adeo profana colloquia deambulationes strepitus clamores arceant ut do- mus Dei vere domus orationis esse videatur ac dici possit.“ - „Sie halten von den Kirchen jene Musik fern, wo in Orgelspiel oder Gesang, etwas Laszives oder Unreines anklingt; ebenso alle weltlichen Geschäfte, nichtiges und profanes Geschwätz, Herumrennerei, Lärm und Geschrei, damit das Haus Gottes wirklich als ein Haus des Gebetes erscheint und so heißen kann.“ KONZIL VON TRIENT: Sessio XXII, cap. IX, 737; dazu auch FELLERER: Trient und die Kirchenmusik, 7; TAGLIAVINI: Orgel, 67.

289 Vgl. FELLERER: Trient und die Kirchenmusik, 7.

290 Vgl. SCHULTE: Canones et Decreta Concilii Tridentini, 475; WEINMANN: Kirchenmusik, 6; NIEDEN: Musik, 66, Fn. 10; DANUSER: Gattungen, 24; HEINEMANN: Palestrina, 33; EHRMANN-HERFORT / FINSCHER / SCHU- BERT: Musikgeschichte, Bd. 1, 271; WEBER: contre-réforme, 99; KALISCH: „Kirchenmusik“, 25. 58 haus fern“.291 Die konkrete Durchführung dieser Optionen übertrug die XXIV. Sitzung in Ka- non. 12 den einzelnen Provinzialsynoden.292 Wie ersichtlich, formulierte das Konzil lediglich wenige Sätze mit negativer Abgrenzung hinsichtlich der Kirchenmusik und überließ die Durchführung den einzelnen Diözesen.

Mit der Umsetzung der Beschlüsse am päpstlichen Hof wurde durch das Motuproprio vom 2. August 1564 „Alias nonnullas Constitutiones“293 eine achtköpfige Kommission unter der Leitung der Kardinäle Otto Truchsess von Waldburg-Trauchburg (1514-1573),294 Carlo Bor- romeo (1538-1584)295 und Vitellozzo Vitelli (1531-1568)296 eingesetzt bzw. beauftragt.297

291 „… molliores cantus et symphonias deambulationes, colloquia, negotiationes a templo Domini summovis- tis.“ KONZIL VON TRIENT: Sessio XXII, cap. IX, 737; dazu WEINMANN: Kirchenmusik, 6; FELLERER: Trient und die Kirchenmusik, 7. 292 „Cetera, quae ad debitum in divinis officiis regimen spectant, deque congrua in his canendi seu modulandi ratione, quae necessaria erunt, et si qua huiusmodi, synodus provincialis pro cuiusque provinciae utilitate et moribus certam cuique formulam praescribet.“ - „Für alle übrigen Fragen, welche die gebührende Durchfüh- rung der Stundenliturgie betreffen, sowie für die entsprechende Art des Singens oder Musizierens in der Li- turgie, die Regelung für die Zusammenkunft und den Verbleib im Chor und überhaupt für alles, was die Diener der Kirche angeht und dringend der Klärung bedarf, wird die Provinzialsynode entsprechend dem Wohl und den Gepflogenheiten einer jeden Provinz eine verbindliche Form vorschreiben.“ Siehe SCHULTE: Canones et Decreta, 349, dt. in: WOHLMUTH: Dekrete, Bd. 3, 767; dazu auch FELLERER: Trient und die Kir- chenmusik, 8 f.

293 PIUS IV.: „Alias nonnullas Constitutiones“, 111, Nr. 81; dazu HEINEMANN: Palestrina, 34.

294 Otto TRUCHSESS VON WALDBURG-TRAUCHBURG, geb. am 25. Februar 1514 im Schloss Scheer bei Sigma- ringen, studierte ab 1524 in Tübingen, dann in Dole, 1531 in Padua sowie 1534 in Bologna, wo er den Dok- torgrad in Theologie erwarb. Bereits im Alter von 16 Jahren erhielt er die Tonsur, wurde 1525 Domherr in Augsburg sowie 1529 in Speyer. 1537 ging er an die Kurie zwecks Ausbildung für den diplomatischen Dienst und nahm 1540/41 an den Religionsgesprächen in Deutschland teil. Als päpstlicher Geheimer Rat und kaiserlicher Gesandter wurde er 1540 Domdekan in Trient und päpstlicher Kammerherr. Otto verteidigte 1542 am Reichstag von Speyer kompromisslos den katholischen Glauben. Im Auftrag der Kurie überbrachte er 1542/43 in Deutschland und Polen die Berufungsbullen für das Konzil von Trient. Am 10. Mai 1543 wählte ihn das Augsburger Domkapitel zum Bischof. Kurz darauf erhielt er die Priester- und Bischofsweihe. Bereits am 19. Dezember 1544 kreierte ihn Papst PAUL III. zum Kardinal. Erfolglos bewarb sich Otto um die Bistümer Mainz. Trier und Köln. An der Seite des Kaisers nahm TRUCHSESS 1546/47 aktiv am Schmalkaldi- schen Krieg teil, missbilligte 1548 jedoch das Augsburger Interim als Eingriff des Kaisers in kirchliche An- gelegenheiten, schwenkte jedoch um und vertrat 1547/48 den Standpunkt des Kaisers beim Streit um die Verlegung des Konzils nach Bologna. 1549 gründete er in Dillingen das Collegium St. Hieronymi, das 1551 zur Universität erhoben und ab 1563 den Jesuiten unterstellt wurde. Geldmangel und der Widerstand des Domkapitels verhinderten die Gründung von Jesuitenkollegien in Dillingen oder Augsburg. Aus Augsburg vertrieben, residierte er von Mai 1552 bis April 1553 in Rom, wo er sich an der Gründung des Collegium Germanicums beteiligte. Ab 1555 intensivierte er die Seelsorge in seinem Bistum, wofür er Petrus CANISIUS gewinnen konnte. Die Diözesansynoden in Dillingen von 1543, 1548 und 1567 sollten eine Reform seiner Diözese initiieren. TRUCHSESS sandte den Jesuiten Claudius JAJUS als Delgat zum Konzil von Trient, wo er gegen Zugeständnisse an die Protestanten beim Laienkelch und bei der Priesterehe votierte. Zwischen 1559 und 1563 und ab 1568 hielt er sich wieder in Rom auf, wo er den Widerstand der deutschen Katholiken ge- gen die Protestanten und die Legationen von MORONE 1555 und COMMENDONE 1566 nach Deutschland un- terstützte. 1568 setzte er an der Kurie die Errichtung der Congregatio Germanica durch, förderte die Wissen- schaft und Kunst, pflegte gute Beziehungen zu den Gelehrten seiner Zeit und investierte große Summen in den Ausbau seiner Schlösser, Bibliotheken und Kunstsammlungen. Die daraus resultierenden permanenten finanziellen Nöte generierten Konflikte mit dem Domkapitel, das ihn 1557 sogar entheben wollte. Nach sei- nem Tod am 2. April 1573 in Rom wurde er in der Kirche dell’Anima beigesetzt, jedoch 1614 nach Dillin- gen überführt und 1643 in die dortige Universitätskirche umgebettet. Vgl. WALDBURG ZU WOLFEGG UND WALDSEE: Otto Truchseß; SCHWARZ: Otto Truchsess; BOSBACH: Truchseß, 707-710; RUMMEL: Waldburg, 59 Im Auftrag des Kardinals Otto Truchsess von Waldburg,298 der intensive Beziehungen zum Münchener Hof pflegte und einen regen Musikalientausch betrieb,299 komponierte im Jahr 1561 der Niederländer Jacobus de Kerle, Konzilspreces300 für die wöchentlich stattfin- denden Bittprozessionen des Konzils,301 welche die neue mehrstimmige Kirchenmusik förder- ten. Zudem wurden bei mehreren Komponisten Messen in Auftrag gegeben, die ausdrücklich gute Wort- bzw. Textverständlichkeit aufweisen sollten.302 Ihre Uraufführungen waren am 28.

950 f.; ZOEPFL: Waldburg, 930 f.; SIEBERT: Waldburg, 723-725; DERS.: Zwischen Kaiser und Papst; WÜST: Otto Truchseß, 667-669; ZOEPFL: Otto Truchsess, 204-248; DERS.: Reformationsjahrhundert, 173-463; WÜST: Reformation, 65-121; DERS. / IMMENKÖTTER: Augsburg, 8-35; OVERBEEKE: Otto Truchsess, 173- 179; ANSBACHER: Otto Truchseß, 57-75; DUHR: Otto Truchseß, 177-209; DERS.: Reformbestrebungen, 369- 391; PÖRNBACHER: Reformator, 141-151; STEUER: Otto Truchsess, 90-94; SCHMID: Humanistenbischöfe, 159-192; LUEGER: Polyphonie, 26 f.

295 Carlo BORROMEO, geb. am 2. Oktober 1538 bei Arona, 1560 Kardinal und Administrator des Erzbistums Mailand, ab 1563 Erzbischof. BORROMEO war eine der führenden Gestalten der tridentinischen Erneuerung der Kirche. Er starb am 3. November 1584 in Mailand. Vgl. BORROMEO: Borromäus, 598-600; JEDIN: Bor- romäus, 611 f.; ZELLER: Borromäus, 478 f.; BACH: Karl Borromäus; BAUTZ: Karl Borromäus, 708 f.; AL- BERIGO: Karl Borromäus.

296 Vitellozzo VITELLI, geb. 1531 in Città di Castello, 1554-1560 Bischof seiner Heimatstadt, anschließend in Imola, ab 1567 Bischof von Carcassonne. Papst PAUL IV. ernannte ihn am 15. März 1557 zum Kardinal, ab 1564 Kardinaldiakon von Santa Maria in Via Lata, 1564-1568 Kardinalkämmerer. VITELLI starb am 19. November 1568 in Rom. Zu seiner Person ausführlich BELTRAMI: Notizie, 6; CARDELLA: Memorie, 365- 368; CHACÓN: Vitæ, 1633 f.; EUBEL / GULIK: Hierarchia Catholica, Bd. III, 36, 75, 76, 81, 152, 169 u. 213; KATTERBACH: Referendarii, 114 f., 121 u. 139; WEBER: Legati, 180, 214, u. 981.

297 Vgl. GIETMANN / SÖRENSEN: Kunstlehre, 317; BRENDEL / HÖVKER: Geschichte, 44; EHRMANN-HERFORT / FINSCHER / SCHUBERT: Musikgeschichte, Bd. 1, 271; MARVIN: Palestrina, 265; MONSON: Renewal, 404; GETZ: Music, 108; SALA: Documenti, 296; WEINMANN: Kirchenmusik, 35; AMBROS: Geschichte, Bd. 4, 15; HEINEMANN: Palestrina, 70; CAMETTI: Palestrina, 101; FELLERER: Tridentinum, 453; DERS.: Trient und die Kirchenmusik, 8 f.; LUEGER: Polyphonie, 27; DERS.: Feier, 54.

298 Vgl. URSPRUNG: Denkmäler, Bd. 26, XLII.

299 Vgl. URSPRUNG: Jacobus de Kerle, 12. Für Kompositionen Orlando di LASSO’S erhielt der Münchener Hof aus Rom Fr. Roussels Missa Ultimi miei sospiri, PALESTRINAS Missa Benedicta und DE KERLES Messen- buch von 1562. Vgl. FELLERER: Tridentinum, 453.

300 KERLE: Preces. Die Konzilspreces übernahmen Passagen aus den 1551 in Dillingen erschienenen „Preces pro generalis concilii salubri continuatione et conclusione, exstirpatione haeresum et Christianorum omnium unione ex sacra scriptura et ecclesiae usu desumptae“ von Petrus de Soto (Resp. 1-6). Vgl. KERLE: Ausge- wählte Werke. 1. Teil, bes. XLIII-XLV; dazu auch BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 345; FELLERER: Tridentinum, 453 f.; DERS.: Trient und die Kirchenmusik, 8; LUEGER: Polyphonie, 14 u. 27 f.

301 Vgl. FELLERER: Tridentinum, 459. 302 Die Wortverständlichkeit wird insbesondere in zahlreiche Vorreden zu Kirchenkompositionen aufgegriffen, etwa in der Vorrede von G. ANIMUCCIA Messebuchs von 1567: „Hoc unum in illis (missis), a quibusdam de- sideratur, verba ut ipsa, quibus populi erga Deum pietas continetur, apertius audiantur: jam, ut illi quidem sunt, non tam verba cantu exornari, quam flexionibus vocum obrui videntur. Quodcirca horum hominum iu- dicio adductus, has preces et Dei laudes eo cantu ornare studui, qui verborum auditionem minus perturbaret; sed ita, ut neque ab artificio plane vacuus esset, et aurium voluptati paullulum servir et.“ Desgleichen betont ZARLINO in seinen Istituzioni harmoniche, Bd. I. Venezia 1558, 9: „Et se pur molti cantando insieme muo- vono l’animo, non ö dubio, ehe universalmente con maggior piacere s’ascoltano quelle canzoni, le cui parole sono da i cantori insieme pronunciate, ehe le dotte composizioni, nelle quali si odono le parole interrotte da molte parti.“ Dass die Betonung der Textverständlichkeit sich mit kontrapunktischen Kompositionen nicht vereibaren lässt, verweisen Vincenzo GALILEI in seinem „Dialogo della musica antica e moderna“ (Firenze 1581), BARDIS „Discorso sopra la musica antica ed il cantar bene“ (in Giovanni Bapstista B. DONIS „Opera 60 April 1565 im Palast des Kardinals Vitelli angesetzt, damit die Kardinäle sich persönlich da- von überzeugen konnten, ob die Texte auch tatsächlich gut verständlich waren.303 Palestrinas berühmte Missa Papae Marcelli soll, der Legende nach, zu diesem Vorsingen komponiert worden sein.304

Die Verbindung der neuen Stilprinzipien mit der traditionellen Polyphonie bzw. der ho- mophon-polyphone Ausgleich unter humanistisch korrekter Deklamation war in den eben er- wähnten neuartigen Kompositionen, die richtungsweisend für eine den Reformideen des Tri- dentinums entsprechende Kunst wurden, vorbildlich umgesetzt.305

2.1.3. Die Franko-flämische Schule

Die von der franko-flämischen Schule306 beeinflusste Satztechnik Palestrinas vermied zu- mindest bei den textreichen Teilen der Messe im Gloria und Credo eine Mehrtextigkeit zu- gunsten einer Gleichtextigkeit; außerdem wurden Teile mit dichtem Text weitgehend homo- phon deklamiert, während in textarmen Teilen die polyphone Stilgattung beibehalten wurde, was eine präzisere Verständlichkeit des Textes bewirkte.307 Aus diesem Grund avancierte Pa- lestrinas Musik in der Folgezeit zu derjenigen Musik, die den Vorgaben und dem offiziellen Verständnis der päpstlichen Kurie von liturgischer Musik am nächsten kam – eine dem Gre- gorianischen Choral ebenbürtige Kirchenmusik,308 mit dem Ergebnis: seine Musik sei mit

omnia“, 1773), sowie Girolamo MEIS „Discorso sopra la musica antica e moderna“ (Venezia 1602). Vgl. FELLERER: Tridentinum, 454; DERS.: Trient und die Kirchenmusik, 8 f.; LUEGER: Polyphonie, 17.

303 Vgl. O.V.: Palestrina, 314 und KANDLER: Palestrina, 46; SCHLÖTTERER: Palestrina, 17; PASTOR: Geschichte der Päpste, Bd. VII, 324; MARVIN: Palestrina, 4; DANUSER: Gattungen, 25; EHRMANN-HERFORT / FINSCHER / SCHUBERT: Musikgeschichte, Bd. 1, 273; HEINEMANN: Palestrina, 35.

304 Vgl. JANITZEKa: Editionsgeschichte, 212 ff.; FELLERER: Tridentinum, 453; JEPPSEN: Marcellus-Messe, 126- 136; kritisch dazu WEINMANN: Kirchenmusik, 107 ff. Zusätzlich zu den von der Kardinalskommission in Auftrag gegebenen Aufführungen im Palast des Kardinals VITELLOZZI fanden noch folgende Reformkompo- sitionen großen Anklang, nämlich PALESTRINAS Missa Papae Marcelli zählen seine Missa Benedicta, Ut re mi fa so la (um 1562), Missa de B. M. V., ANIMUCCIAS Missae 1567 und 1568, DE KERLES Konzilspreces, Missa Regina coeli, Lassos Missa ferialis, Qual donna sowie Rousseis Missa Ultimi miei sospiri. Vgl. FELL- ERER: Tridentinum, 455, Fn. 35; DERS.: Trient und die Kirchenmusik, 8; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 343; LUEGER: Polyphonie, 16 f.

305 Vgl. FELLERER: Tridentinum, 454-456; DERS.: Vaticanum II, 1; DERS.: Trient und die Kirchenmusik, 8; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 343-345; LUEGER: Polyphonie, 11 u. 17 f.

306 Vgl. LEUCHTMANN: 15. und 16. Jahrhundert, 131-149; ausführlich zur franko-flämischen Schule siehe FE- DERHOFER: Niederländer an den Habsburgerhöfen; FELLERER: Altklassische Polyphonie; WOLFF: Musik der alten Niederländer; HORTSCHANSKY: Frankoflämische Musik, 673-688; KEIL: Musikgeschichte, 76; BÜHL,: Musiksoziologie, 361; KÖHLER: Cappella Sistina, 91.

307 Vgl. FELLERER: Tridentinum, 454; DERS.: Vaticanum II, 1; DERS.: Trient und die Kirchenmusik, 8; LUEGER: Polyphonie, 11.

308 Vgl. MEIER: Choralreform, 47. 61 „pia gravitas“, mit „frommer Würde“309 und „fern allem Unreinen und Lasziven“.310 Aller- dings kann bei der Auswahl Palestrinas auch eine nicht von der Hand zu weisende römische Bevorzugung ausschlaggebend gewesen sein – er war bis dorthin immerhin zu verschiedenen Zeiten Kapellmeister an den römischen Hauptkirchen St. Peter, St. Giovanni in Laterano und an Santa Maria Maggiore.311 Bekannt ist die Überlieferung, dass Palestrina mit der Missa Pa- pae Marcelli Messe die Kirchenmusik „“ hätte, die anderenfalls gar „verboten“ wor- den wäre. Hier handelt es sich allerdings um eine Legende, die erst im 19. Jahrhundert im Zu- sammenhang mit dem Cäcilianismus entstanden ist.312

Andere bedeutende Vertreter der Römischen Schule waren Felice Anerio (1560-1614),313 Francesco Soriano (1548/49-1621),314 sowie die Spanier Luis de Victoria (Ludovico de Vitto- ria) (1548-1611)315 und Cristóbal de Morales (1500-1553).316

309 Vgl. WEINMANN: Kirchenmusik, 13.

310 Vgl. SCHLECHT: Geschichte, 209; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 344.

311 Vgl. SCHLÖTTERER: Palestrina, 18 f.; FELLERER: Palestrina, 49-75.

312 Vgl. ACKERMANN: Palestrina, 601; WEINMANN: Kirchenmusik, 124 f.; WISMANN: Theater, 63; KIRSCH,: Pa- lestrina, 143; JAPS: Madrigale, 54; DANUSER: Gattungen, 26; EHRMANN-HERFORT / FINSCHER / SCHUBERT: Musikgeschichte, Bd. 1, 240; DUSELLA: Oratorien, 146; SCHREIBER: Opernführer, 97; NESTLER: Geschichte, 193; EDELMANN: Orlando di Lasso, 103; AMBROS: Geschichte, Bd. 4, 28; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 345; NOHL: Kirchenmusiktexte, 34; FELDIGL: Oberammergau, 38; FELLERER: Palestrina, 27; DERS.: Tridentinum, 447; ausführlich dazu NAUMANN: Giovanni Pierluigi Palestrina. Otto URSPRUNG und Karl Gustav FELLERER behaupten sogar, dass Jacobus de KERLE die Kirchenmusik gerettet haben soll, indem beide darauf hinweisen, dass in den Konzilspreces de KERLE’s wie in Palestrinas „Missa papae Marcelli“ der Ausgleich zwischen der humanistischen Worthervorhebung und neuer Polyphonie vorbildlich umgesetzt gewesen ist und beide Werke richtungsweisend für eine dem Geist des Tridentinums entsprechende Kunst geworden sind. Vgl. BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 345; FELLERER: Tridentinum, 455.

313 Felice ANERIO, geb. 1560 in Rom, war Schüler von Giovanni Maria NANINO in Rom und Nachfolger Pa- lestrinas als Komponist der päpstlichen Kapelle in Rom. Revolutionär war die Anwendung des Basso Conti- nuo. Anerio starb am 26. oder 27. September 1614. Vgl. COUCHMAN: Felice Anerio’s music; FISCHER: Ane- rio, 695-698; HABERL: Felice Anerio, 28-52; LUEGER: Polyphonie, 20; MEIER: Choralreform, 47.

314 Francesco SORIANO, geb. 1548/49 in Soriano nel Cimino bei Viterbo, studierte mit Palestrina in Rom, erhielt in den 1570er die Priesterweihe, war ab 1580 Maestro di cappella in San Luigi dei Francesi in Rom und ab 1586 Chormeister und Leiter der Cappella Giulia am Petersdom. Gemeinsam mit Felice ANERIO arbeitete er während der Gegenreformation an der Revision des Römischen Graduale. Soriano musikalischer Stil war an- tiphonal unter Beibehaltung der weichen vokalpolyphonen Art Palestrinas und pflegte eine homophone Kompositionstechnik zur Erleichterung des Verständnisses gesungener Texte. SORIANO starb am 19. Juli 1621 in Rom. Vgl. SCHRAMMEK: Soriano, 1082-1084; HABERL: Francisco Soriano, 95-103; LUEGER: Poly- phonie, 19; MEIER: Choralreform, 47.

315 Tomás Luis DE VICTORIA (Ludovico DA VITTORIA), geb. um 1548 in Sanchidrián, Provinz Ávila (Spanien), besuchte das Jesuitengymnasium in Avila, studierte ab 1565 am Collegium Germanicum in Rom, leitete ab 1571 die Kapelle des Collegiums als Nachfolger PALESTRINAS, veröffentlichte um 1585 eine Sammlung mu- sikalischer Werke, und kehrte als Kapellmeister und persönlicher Kaplan der verwitweten Kaiserin Maria nach Spanien zurück, wo er am 27. August 1611 in Madrid starb. Sein Officium Sanctae Hebdomadae, die 37 Einzelgesänge zu den Tenebrae in den Tagen der Karwoche (Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag), jeweils ad matutinum gelten als einer der Höhepunkte des polyphonen Figuralgesangs der Renaissance. Zudem komponierte er zahlreiche Motetten und Messen, u. a. ein Miserere. Seine Passionen gehörten jahrhundertelang zum fixen Repertoire des Chors der Sixtinischen Kapelle. Vgl. RAAB: Victoria, 62 2.1.4. Die Römische Schule

Die Musik der Römischen Schule, von Monteverdi später als stile antico bezeichnet,317 ist weitgehend durch eine A-Cappella-Tradition gekennzeichnet, die sich im Laufe der Renais- sance herausgebildet hatte. Diese A-Cappella-Dominanz darf jedoch nicht zu der Annahme verleiten, dass die gesamte Kirchenmusik dieser Epoche unbegleitet gewesen wäre.318 Diese falsche Hypothese entstand während der Barockzeit und war insbesondere im 19. Jahrhundert weit verbreitet. Zwar insistierte in der Folge des Konzils von Trient auf dem Provinzial- Konzil von Mailand (1565) Karl Borromeos darauf, zur Begleitung der Kirchenmusik nur noch die Orgel zuzulassen,319 doch wurde diese Bestimmung bereits drei Jahre später (1568) auf einer Synode in Ravenna wieder relativiert: Der zuständige Bischof erlaubte nun wieder auch andere Instrumente.320 Eher kam es häufiger vor, dass einzelne Stimmen instrumental begleitet wurden, dies schon allein aus Gründen der Intonationshilfe. Die Orgel wurde nicht gesondert erwähnt, kam aber als eigenes Instrument hinzu.321

2.1.5. Die Venezianische Schule

Neben der weitgehend konservativ geprägten Römischen Schule entstand eine „progressi- ve“ Richtung, die sog. „Venezianische Schule“,322 als deren Hauptvertreter der Venezianer Giovanni Gabrieli (ca. 1557-1612) gilt.323 Er war ein Neffe von Andrea Gabrieli (1532/33-

1576-1578; CRAMER: Tomás Luis de Victoria; PEDRELL: Tomás Luis de Victoria; ZYWIETZ: Victoria, 1543- 1554; HABERL: Tomás Luis de Victoria, 76-84; LUEGER: Polyphonie, 26.

316 Cristóbal de MORALES, geb. um 1500 vermutlich in Sevilla, Sängerknabe an der dortigen Kathedrale ab 1529 Kapellmeister in Ávila und 1529 in Plasencia, war 1535-1545 Sänger in der Sixtinischen Kapelle, kehrte 1540/41 kurzfristig und ab 1545 krankheitsbedingt endgültig als Kapellmeister an die Kathedrale von Toledo nach Spanien zurück. 1551 erhielt er das Amt des Kapellmeisters an der Kathedrale von Málaga. Der Komponist zahlreicher Motetten, Messen und 16 Magnificat-Vertonungen starb zwischen 4. September und 7. Oktober 1553 in Marchena. Vgl. ROS-FABREGAS: Morales, 441-453; MCFARLAND: Cristobal de Morales; REES: Cristóbal de Morales; STEVENSON: Cristóbal de Morales, 1-105; LUEGER: Polyphonie, 25.

317 Vgl. LEUCHTMANN: 15. und 16. Jahrhundert, 154-156; MEIEROTT: 17. Jahrhundert, 227; ATLAS: Music, 119; WITZENMANN: Stile antico, 372-381; FELLERER: Palestrinastil; DERS.: stile antico, 244-246; DERS.: Vokale Kirchenmusik, 354-364; DERS.: Tridentinum, 459; DERS.: Vaticanum II, 1; DERS.: stile antico, 88-91; UR- SPRUNG: Restauration und Palestrina-Renaissance.

318 Vgl. FELLERER: Vaticanum II, 2; DERS.: Liturgischer Gottesdienst, 77; DERS.: stile antico, 88.

319 Vgl. PACIK: Orgel, 126 f.; GLOWOTZ / KREBES: Carlo Borromeo, 197; FELLERER: Trient und die Kirchen- musik, 9.

320 Vgl. FELLERER: Beziehungen, 212.

321 Vgl. FELLERER: Vaticanum II, 3; LUEGER: Polyphonie, 15.

322 Vgl. LEUCHTMANN: 15. und 16. Jahrhundert, 149-153, bes. 150; LUEGER: Polyphonie, 23 f.

323 Giovanni GABRIELI, geb. um 1554/57 in Venedig, studierte bei seinem Onkel Andrea GABRIELI sowie bei Orlando di Lasso in München. GABRIELI erhielt 1584 oder 1585 die zweite Organistenstelle am Markusdom 63 1585).324 Von 1575 bis 1579 war Giovanni Gabrieli Mitglied der von Orlando di Lasso (1532- 1594)325 geleiteten und damals überaus berühmten Münchner Hofkapelle.326 Diese Hofkapelle hatte auch ihre Ausstrahlungskraft auf die benachbarte Bischofsstadt Freising. In dieser Zeit förderte Bischof Leo Lösch (1551-1559), dem Johann Hainprecht seine fünfstimmigen Mes- sen widmete,327 diese musikalischen Beziehung, sein Nachfolger, Bischof Moritz von Sandi- zell (1559-1567), v. a. das Schulspiel.328

in Venedig und wurde 1586 nach dem Tod seines Onkels Hauptorganist, wo er die Tradition der Mehrchö- rigkeit, d. h. von zwei bis acht im Raum verteilten Chören fortsetzte. GABRIELI starb am 12. August 1612 in Venedig. Vgl. FENLON: Gabrieli Giovanni, 349-364; WIESENTHAL: Giovanni Gabrieli; KUNZE: Instrumen- talmusik Giovanni Gabrielis.; ARNOLD: Giovanni Gabrieli; CHARTERIS: Giovanni Gabrieli; EICHHORN: Ga- brieli, 35-58.

324 Andrea GABRIELI, geb. 1532/33 in Venedig, war vermutlich in Verona bei Kapellmeister Vincenzo Ruffo, ab 1555/57 Organist in San Marco Venedig, ab 1562 in Frankfurt am Main und München, wo er Orlando di Lasso traf, kehrte 1565 nach Venedig zurück, wo er seine „Sacrae Cantiones“, eine Sammlung von 37 geist- lichen Gesängen zu fünf Stimmen veröffentlichte. Im Jahr 1566 wird er erster Organist am Markusdom in Venedig, wo er die Mehrchörigkeit zu ihrem Höhepunkt führte und zahlreiche Festmusiken zu besonderen Anlässen sowie Motetten, Messen, Psalmen etc. komponierte. Der bedeutendste Komponist des veneziani- schen Stils und der Renaissance starb am 30. August 1585 in Venedig. Vgl. FENLON: Gabrieli Andrea, 329- 349; EDWARDS: Andrea and Giovanni Gabrieli, 129-139; DEGRADA: Andrea Gabrieli.

325 Orlando DI LASSO (Orlande bzw. Roland DE LASSUS; lat. Rolandus LASSUS), geb. im Jahr 1532 in Mons (Burgundische Niederlande), war ab 1545 in Palermo, wo er die weltliche Adelsmusik kennenlernte. Lasso, der fließend Deutsch, Italienisch, Französisch und Latein sprach, ging 1551 nach Rom, wo er 1553 die Stelle eines Kapellmeisters an Giovanni in Laterano erhielt. Nach kurzem Aufenthalt in Antwerpen war er ab 1556 Mitglied der herzoglichen Hofkapelle in München, wo er 1562 das Kapellmeisteramt bis zu seinem Tod be- kleidete. Kaiser MAXIMILIAN II. erhob ihn 1570 aufgrund seiner Verdienste in den Adelsstand. Klarheit, Sprachrhythmus bzw. -verständlichkeit und Homophonie kennzeichnen sein Schaffen, insbesondere lange Dissonanzen, Synkopen, weite Tonschritte und Affektkontraste. Sein Hauptaugenmerk gilt der Motette, die er mit dem Cantus firmus verknüpft. In der Hofkapelle ersetzen Kastraten die Kapellknaben. Sein komposi- torisches Schaffen umfasst über 2000 Werke, v.a. Motetten, 70 Messen, 102 Magnificat-Sätze, 23 mariani- sche Antiphonen, 4 Passionen, Litaneien, Bußpsalmen, Musik zur Karwochenliturgie, Villanellen bzw. Vil- lanesken), (Bauernlieder), Madrigale, 146 französische Chanson s und über 90 deutsche Liedsätze. Orlando DI LASSO starb am 14. Juni 1594 in München. Vgl. BÄUMKER: Lasso, 1-9; GLÖTZNER: „Nur närrisch sein ist mein Manier“; GROSS: Klangliche Struktur; HABERL / SANDBERGER: Orlando di Lasso; LEUCHTMANN: Or- lando di Lasso; DERS.: Lasso, 676-678; MESSMER: Orlando di Lasso; OLSZEWSKY: Lasso, 1205-1211; SCHMID: Orlando di Lasso, 205-218; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 346; KNUST: Orlando di Lasso, 83-105; ZAGER: Liturgical Rite, 215-232; BOSSUYT: Lassos erste Jahre; DERS. / SCHMID: Lassus Or- lando de, 1244-1306; DANLER: Orlando di Lasso; LUEGER: Polyphonie, 28-30.

326 Es ist das Verdienst Orlando DI LASSO’S, dass die Hofkapelle, bisher eine bloße Volkskapelle, „ein gemisch- tes Chor- und Orchesterinstitut“ nach italienischem Vorbild wird, die insbesondere den Streichinstrumenten neben den bisher dominierenden Blasinstrumenten einen gebührenden Platz einräumt. Vgl. dazu APEL: Vio- linmusik, 7; FEIL: Metzler-Musik-Chronik, 188; MÜNSTER / SCHMID / GÖTHEL: Musik in Bayern, Bd. 2, 334; MÜLLER-BLATTAU: Tonsatz, 8; TSCHMUCK: Musikpflege, 24; WINTER: Stil, 16; ENGEL: Musik, 186 f.; VOIGT: Memoria, 345; kritisch dazu SCHMALZRIEDT: Heinrich Schütz, 11; FASSMANN: Weltgeschichte, 167; ausführlich zum Wirken der Münchener Hofkapelle GASCH: Mehrstimmige Proprien; LEUCHTMANN: Musik der Bayerischen Hofkapelle; SANDBERGER: Beiträge, 1. Buch u. 3. Buch.

327 Vgl. BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 347; FELLERER: Dommusik, 221; DERS.: Beiträge, 65. Der Cathalogus aus dem Jahr 1651 bemerkt dazu: „Joann. Hainprect Missae 5 voc. in Laude illustr. Leonis Prin- cipis ac Epsi Frisingensis.“

328 Vgl. GMEINWIESER: Freising, 889; FELLERER: Beiträge, 65. In der Rechnung des Jahres 1560 sind Ausg.n für Schulspiele vermerkt: „Ludimagistro pro Comedia quam sexto die augusti egit 6 fl.“ Ebenso K.A.L. LIII Fasc. 214: Thesaurirechnung 1566: „dem Schuelmaister aus bevelch meines Herrn die Comedi zu halten verehrt 13. März 6 fl.“ 1570, 12. März: „dem Schuelmaister VEIT für das Osterspiel 1 fl. 1 kr. Ludidirectori pro comedia 4 fl.“ Siehe ebd. 64 Bei der ersten Einweihung von St. Michael 1591 dirigierte Orlando die Lasso persönlich die Hofmusikkapelle.329 Bei der endgültigen Konsekration der Jesuitenkirche St. Michael am 6. Juli 1597 durch den Freisinger Weihbischof Bartholomäus Scholl dirigierte Ferdinando di Lasso (1560-1609)330 die Hofmusikkapelle.331 Als Krönung wurde am 29. September 1597 das Jesuitendrama „Triumphus divi Michaelis Archangeli Bavarici“332 aufgeführt.333 Gabrieli versah nach seinem Aufenthalt in München ab 1586 in seiner Heimatstadt Venedig das Amt des ersten Organisten an San Marco.334 Er gab der akkordische Satzweise den Vorzug335 und erhöhte die Anzahl der Chöre336 bis auf vier und den gesamten gesungenen Tonumfang auf bis zu vier Oktaven.337 Der Kirchenraum von San Marco begünstigte die Mehrchörigkeit ent- schieden.338 Seine Kompositionen sind von hoher Emotionalität. Eine Eigenschaft, die in der Musik der Gegenreformation nicht unerwünscht war. Diese Emotionalität erreichte der Kom- ponist durch teilweise schroffe rhythmische Akzentuierung, der Ausprägung einer entwickel- ten Dynamik und den Einsatz chromatischer oder sogar dissonanter Harmoniefolgen,339 was auf die Hörer der damaligen Zeit ausgesprochen neuartig gewirkt haben muss. Gabrieli führte ein selbständiges Instrumentarium aus Blas- und Streichinstrumenten ein.340 Dieses Ensemble wechselte sich je nach den musikalischen Erfordernissen mit den Sängern ab, oder spielte auch mit ihnen zusammen, was für die damalige Zeit revolutionär war, denn in der Auffüh-

329 Vgl. HAUB: Theater, 279.

330 Ferdinando DI LASSO, geb. 1562 in München als Sohn des Orlando DI LASSO und der Regina (WÄCKINGER), erhielt seine musikalische Ausbildung im väterlichen Haus war bereits im frühen Alter Mitglieder der Münchner Hofkapelle, die er ab 1602 leitete. Erhalten blieben eine Vielzahl an geistlichen Kompositionen und 21 Motetten. Ferdinando di Lasso starb am 27. August 1609 in seiner Vaterstadt. Vgl. BÄUMKER: Las- sus, 9 f.; BOSSUYT: Ferdinand de Lassus, 1306.

331 Vgl. HAUB: Theater, 279.

332 BAUER / LEONHARDT: Trivmphvs divi Michaelis; vgl. dazu HAUB: Georgius Victorinus, 79-85.

333 Vgl. MEID: Barock, 342; SAMMER: Wilhelm V., 196; BAUMSTARK: Rom, 150 f.; MÜNSTER: Wirken, 96; HAUB: Theater, 279; OBERST: Exercitium, 147; HAUB: Jesuiten, 52; BAUER: Chronik, Bd. 2, 224; BUR- SCHEL: „Actiones sacrae“, 65; VIGNAU-WILBERG: Europa, 300; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 347.

334 Vgl. SILIES: Motetten, 367; WIERMANN: Entwicklung, 22; APEL: Violinmusik, 7.

335 Vgl. EDLER: Geschichte, 68; ABERT: Voraussetzungen, 176; KÄMPER: Studien, 220.

336 Vgl. WINTER: Stil, 16 f. u. 29.

337 Vgl. MÜLLER-BLATTAU: Tonsatz, 20 ff.; KINKELDEY: Orgel, 65.

338 Vgl. WINTER: Stil, 22 u. 45; KEIL: Musikgeschichte, 100; JESCHKE: Prometeo, 191; STÄUBLE: Auf dass wir klug werden, 46; VOSS: Bachs Konzerte, 10; LEUCHTMANN: 15. und 16. Jahrhundert, 150; PALÉZIEUX: Sternstunden, 31; KRETSCHMAYR: Geschichte, 408; HAUSTEIN: Sinfonik, 47; EGGEBRECHT: Musik, 298 u. 311; DÜWELL: Studien, 147; WERNER-JENSEN: Musik, 80 f.; KRUMBIEGEL: Ponte di Rialto, 50; BECK: Mehrchörigkeit, 33-36.

339 Vgl. AMBROS: Geschichte, Bd. 3, 540 f.

340 Vgl. KUNZE: Instrumentalmusik, 188; WIERMANN: Entwicklung, 107. 65 rungspraxis des 16. Jahrhunderts bestand die übliche Begleitung aus einer gegebenenfalls vorhandenen instrumentalen colla-parte-Unterstützung der Vokalstimmen.341 Häufig lediglich in einer Orgelstimme, die über die unterste Vokalstimme improvisierte, dem sogenannten basso sequente, dem folgenden Baß oder fortlaufenden.342 In weiterer Folge des basso se- quente wurde die Begleitung schließlich von der untersten Gesangsstimme unabhängig und konnte so eine Funktion als Harmonieträger übernehmen. Hieraus entstand schließlich der basso continuo (Generalbaß),343 eine Entwicklung, welche die Musik für ca. 150 Jahre prägen wird.344

Man glaubte lange, dass das erste Beispiel dieser neuen Art der Begleitung der konzertie- renden geistlichen Musik in einer Motettensammlung von Lodovico Grossi da Viadana (1560- 1627)345 zu finden sei,346 die 1602 in Venedig mit dem Titel Cento concerti ecclesiastici (Ein- hundert Kirchenkonzerte) veröffentlicht wurde.347 Allerdings hatte bereits im Jahr 1599 Asp- rilio Pacelli (um 1570-1623)348 unter dem Titel Corici psalmi et motecta349 eine Sammlung von geistlichen Stücken veröffentlicht, die alle wichtigen stilistischen Neuerungen aufwies. Mit dieser Veröffentlichung beginnt eine neue Epoche. Pacelli war damals in Rom tätig und neben anderen Aufgaben auch zeitweilig Kapellmeister an St. Peter.

341 Vgl. FELLERER: Vaticanum II, 1; DERS.: Begleitinstrument, 126.

342 Vgl. MEIEROTT: 17. Jahrhundert, 192.

343 Vgl. ebd.; FELLERER: Begleitinstrument, 126; dazu auch BÖTTICHER / CHRISTENSEN: Generalbaß, 1196- 1205; SCHNEIDER: Anfänge des Basso continuo; ARNOLD: The art of accompaniment; BOTTOMS: Entwick- lung des Generalbass-Denkens.

344 Vgl. FELLERER: Tridentinum, 456.

345 Lodovico GROSSI DA VIADANA, geb. um 1560 in Viadana bei Parma, Franziskaner-Observant, ab 1594 Chorleiter an der Kathedrale von Mantua, ab 1597 Rom, schließlich ab 1602 Chorleiter an San Lucca in Mantua, wirkte anschließend in Concordia bei Venedig, in Fano und 1614-1617 in Mantua, Ferrara und Pi- acenza. Ab 1623 weilte er im Kloster Santa Andrea in Busseto. Viadana setzte die neu entwickelte Technik des bezifferten Basses in seinem Op. 12, den „Cento concerti con il basso continuo-Concerti a una voce con l’organo“ ein. Er starb am 2. Mai 1627 in Gualtieri. Vgl. PARAZZI: Lodovico Grossi-Viadana; MOMPELLIO: Lodovico Viadana; TIBALDI: Vidana, 1532-1536; CHRYSANDER: Verhältnis, 97-99 u. 113-119; HABERL: Ludovico Grossi da Vidana, 44-67.

346 Vgl. HAACK: Anfänge des Generalbass-Satzes; WINTERFELD: Gabrieli, 59-64, CHRYSANDER: Bericht, 85- 88; FELLERER: Tridentinum, 456.

347 VIADANA: 29 geistliche Vokalkonzerte; ausführlich dazu HAACK: Anfänge; FELLERER: Tridentinum, 456; MASSENKEIL: Kirchenmusik, 93-95.

348 Asprilio PACELLI, geb. um 1570 in Vasciano/Umbrien, musikalisch ausgebildet in Rom, wirkte dort ab 1594 als Kapellmeister an verschiedenen Kirchen, v.a. am Petersdom. Von seinen der römischen Tradition ver- pflichteten, sauber ausgearbeiteten, umfangreichen Kompositionen sind nur Bruchteile erhalten, v.a. einige Madrigale, Motetten und Psalmen etc. Pacelli starb am 4. Mai 1623 in Warschau. Vgl. FILIPPI: Pacelli, 1505 f.; BAUMGARTNER: Musikführer, 53.

349 PACELLI: Motectorum et Psalmorum. 66 Die von der Venezianischen Schule zur Vollkommenheit entwickelte neue Form war die des Concertos,350 bei der unterschiedliche Klangkörper zusammenwirkten. Es könnte sein, dass sich diese Form direkt aus der damaligen Musizierpraxis heraus entwickelte: Viele Chöre hatten nicht genügend Sänger, um die besonders bei mehrchörigen Werken geforderte Anzahl der Stimmen ausreichend zu besetzen. Man behalf sich daher pragmatisch dadurch, dass ein Teil der Stimmen einfach nicht gesungen, sondern von der Orgel oder anderen Instrumenten übernommen wurde.351 Die früheste Nennung des Begriffs Concerto ist 1519 aus Rom über- liefert und bedeutet so viel wie das Zusammentreten eines Vokalensembles.352 Manche Stim- men konnten nur gering besetzt werden, so dass deren Partien mehr oder weniger solistisch ausgeführt wurden. Auf diese Weise kam es zwangsläufig zu „Lücken“ in den Gesangspar- tien, die instrumental gefüllt werden mussten. Nun wechselten Stellen mit chorischem oder solistischem Gesang mit Orgelsoli und Instrumentaleinlagen ab. Das Ergebnis war, wie das Zeugnis einiger Zeitgenossen belegt, nicht immer ästhetisch befriedigend.

Es ist der Verdienst der Venezianischen Schule, zu der auch Claudio Monteverdi (1567- 1643)353 und Heinrich Schütz (1585-1672)354 zählen, dass sich hier aus der Not eine Tugend entwickelte, nämlich die Verwirklichung des konzertierenden Musizierens als Stilelement.

350 Vgl. MEIEROTT: 17. Jahrhundert, 259; MASSENKEIL: Kirchenmusik, 92-95; ausführlich dazu SCHERLIESS / FORCHERT: Konzert, 628-634; KÜSTER: Konzert; ROEDER: A history of the concerto.

351 Vgl. FELLERER: Begleitinstrument, 125.

352 Vgl. MEIEROTT: 17. Jahrhundert, 258.

353 Claudio Zuan Antonio MONTEVERDI (MONTEVERDE), getauft am 15. Mai 1567 in Cremona, erhielt seine musikalische Ausbildung bei Marc’Antonio Ingegneri, dem Domkapellmeister von Cremona, veröffentlichte 1587 sein erstes Madrigalbuch, wirkte ab 1590 22 Jahre lang in Mantua als Sänger und Violonist, wo er 1594 zum „Cantore“ emporstieg. Auf einer Tournee in Flandern lernte er 1597 die großen Meister des fran- ko-flämischen Stils kennen. Ab 1601 wirkte er als Kapellmeister in Mantua, wo seine „harmonischen Neue- rungen“ Kritik hervorriefen. Von 1590-1605 veröffentlichte er vier Madrigalbücher. Aus der Monodie, ver- ständlicher Texte und begleitender Musik entwickelte sich die Oper. 1610 komponierte er seine ber ühmte Marienvesper. Nach dem Tod des Herzogs von Mantua (1612), wurde MONTEVERDI aufgrund seiner „mo- dernen Musik“ entlassen und erhielt 1613 das Amt des Domkapellmeisters in Venedig, wo er neben zahlrei- chen geistlichen Werken zwischen 1614-1638 seine Madrigalbücher VI-VIII veröffentlichte. Nach einer letzten Reise nach Cremona und Mantua starb MONTEVERDI am 29. November 1643 in Venedig. Vgl. LEO- POLD: Monteverdi Claudio, 389-421; WISTREICH: Monteverdi; GÖLLNER: Tradition bei Monteverdi und Schütz; KOLDAU: Monteverdi, bes. 57-67 u. 170-204.

354 Heinrich (Henrich), SCHÜTZ (Henricus Sagittarius), geb. am 18. Oktober 1585 in Köstritz, besuchte ab 1599 die Kasseler Hofschule (Collegium Mauritianum), studierte ab 1607 Jus in Marburg, 1609-1612 bei Giovan- ni GABRIELI in Venedig, wirkte ab 1613 als Organist in Kassel und leitete ab 1629 bis zu seinem Lebensen- de die Dresdener Hofkapelle. 1633-1635 und 1642-1644 war er in Kopenhagen dänischer Oberkapellmeis- ter. Der bedeutendste deutsche Komponist des Frühbarocks komponierte Madrigale in italienischer Sprache, für Hofgottesdienste deutsche Vokalmusik, Unterhaltungsmusik für den Fürstenh of und führte in Deutsch- land den konzertierenden italienischen Stil mit obligatem Generalbass ein., Sein virtuoser Umgang mit den Vokalstimmen und Instrumenten in einstimmigen kleinen Konzert bis zu mehrchörigen, klangvollen Kon- zerten, Motetten und Madrigalen zeugen von der flexiblen Handhabung differenzierter Besetzungen. SCHÜTZ starb am 16. November 1672 in Dresden. Vgl. BREIG: Schütz, 358-409; SCHMID: Schütz, 662-664; WESSELING: Schütz, 1058-1077; BRODDE: Heinrich Schütz; GREGOR-DELLIN: Heinrich Schütz; HEINE- MANN: Heinrich Schütz; DERS.: Heinrich Schütz und seine Zeit; STEINGARD: Heinrich Schütz. 67 Dieser „Venezianische Kirchenstil“355 mit all seinen charakteristischen Aspekten, wie der Mehrchörigkeit,356 Solisten und einem von den Singstimmen unabhängigen Instrumentarium war bis Ende des 17. Jahrhunderts stilbildend. Dazu kam eine „vertikale“ Satzstruktur357 mit Betonung der akkordischen Beziehung der einzelnen Stimmen, die sich von der „horizonta- len“ Kompositionsweise der früheren Polyphonie deutlich abhebt. Das Modell hierfür war das italienische Madrigal,358 nicht mehr die französischen Motetten.359 Claudio Monteverdi be- zeichnete diese „neue“ Manier als seconda prattica,360 als zweite Praxis, neben dem nach wie vor existierenden stile antico der Römischen Schule.361 Die erwähnte seconda prattica war die Basis für die Musik der Barockzeit.

Auch die Vertreter des stilo antico erhöhten ab Ende des 16. Jahrhunderts die Anzahl der Chöre.362 Die Komponisten des ausgehenden 16. Jahrhunderts steigerten durch entsprechende räumliche Verteilung der Klangkörper die Wirkung, und zwar umso mehr, je höher der räum- liche und klangliche Aufwand war. Die Anzahl der Stimmen wurde dabei teilweise bis ins Absurde gesteigert. Gefördert wurde diese Entwicklung durch das hohe Repräsentationsbe- dürfnis der katholischen Kirche bzw. der katholischen Würdenträger: Wurde von einer Dom- kapelle oder einem reichen Kloster zu einem besonderen festlichen Anlass beispielsweise ein 24-stimmiges Werk aufgeführt, so mussten es bei ähnlicher Gelegenheit im Nachbarbistum oder Kloster363 eben 30 Stimmen sein. Das überschuldete Freising konnte hier natürlich nicht mithalten.

355 Vgl. ALT: Cultus, 26.

356 Vgl. BECK: Mehrchörigkeit, 33-36.

357 Vgl. DALHAUS / MARX / MARX-WEBER / MASSENKEIL: Bericht, 250; FELLERER: Tridentinum, 453 f.

358 Vgl. MEIEROTT: 17. Jahrhundert, 246; FELLERER: Tridentinum, 455; SCHULZ-BUSCHHAUS: Madrigal, 149; BRAUN: Musik, 131; FLOTZINGER: Monodie, 79; ausführlich dazu FENLON / HAAR: The Italian madrigal; KIWI: Geschichte des italienischen Liedmadrigals.

359 Vgl. LEICHTENTRITT: Motette, 378 ff.; ausführlich EVERIST: French motets.

360 Vgl. MEIEROTT: 17. Jahrhundert, 188; MICHELS: „Lamento d’Arianna“, 108; HAYNES: The end of early mu- sic, 121-123; NIEDERMÜLLER: „Contrapunto“, 207; EHRMANN: Claudio Monteverdi, 38; NIEDEN: Musik, 90; LEWIS HAMMOND: madrigal, 244; GORDON: Monteverdi’s unruly women, 187; HAAR: European music, 244; HAAR, James: Essays on Italian poetry and music in the Renaissance, 1350-1600. Berkeley/California 1986, 127; KREMER: „Regel“, 117; WHENHAM: Monteverdi, 116.

361 Vgl. FLOTZINGER: Monodie, 83, FELLERER: Der stile antico, 88.

362 Vgl. HAAS: Musik des Barock; DERS.: Aufführungspraxis der Musik; WINTER: Der Mehrchörige Stil.

363 Zu den Klöstern Weyarn, Beuerberg, Herrenchiemsee und Indersdorf sind von Robert MÜNSTER Artikel in Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Bde. 14, 15, und 16 Kassel, zu Weyarn und Indersdorf gibt es au- ßerdem die Kataloge bayerischer Musiksammlungen. München 1971. Außerdem gibt es hierzu eine Schall- platten- bzw. CD Reihe Musika bavarica aus verschiedenen Klöstern auch mit Klostermusik dieser Zeit. 68 Bis in die Zeit der Wiener Klassik hatte die Kirchenmusik oft den Charakter höfischer Re- präsentationsmusik. Als einen Höhepunkt dieser Entwicklung kann die berühmte Missa Salis- burgensis, auch „Salzburger Festmesse“ oder „Salzburger Domweihmesse“364 genannt wer- den, ein 53-stimmiges Monumentalwerk,365 das lange Zeit dem in Rom geborenen Orazio Be- nevoli (1605-1672)366 zugeschrieben wurde.367 Er gilt als ein Hauptvertreter des sogenannten „römischen Kolossalbarocks“.368 Heute jedoch369 ist wohl Heinrich Ignaz Franz Biber (1644- 1704)370 der Komponist, der vermutlich auch der Schöpfer des ebenfalls 53-stimmiger Hym- nus „Plaudite Tympana“ ist.371 Trotz aller Großspurigkeit in der Satztechnik derartiger Werke war ihr Aufbau im Grunde eher einfach. Die wichtigsten formalen Elemente waren Echoef- fekte und Wiederholungen.

364 Fürstbischof VEIT ADAM hat 1628 mit seinem Hofstaat an der Domweihe teilgenommen. Nachdr. der Dom- weihmesse in: Denkmäler der Tonkunst in Österreich, Bd. X/1. Wien 1903.

365 Die Heinrich Ignaz Franz BIBER zugeschriebene, umfangreich angelegte barocke Messvertonung „Missa Sa- lisburgensis à 53 voci“ für zwei vokale und vier instrumentale Chöre bzw. Orchester im Stile der veneziani- schen Mehrchörigkeit wurde vermutlich 1682 anlässlich des 1100-jährigen Bestehens des Bistums Salzburg im Salzburger Dom uraufgeführt. Vgl. HINTERMAIER: Zweckbestimmung, 154-196; DERS.: Missa Salisbur- gensis, 965 f.; FELLERER: Beitraege, 75.

366 Orazio BENEVOLI, geb. am 19. April 1605 in Rom, war Chorknabe an San Luigi dei Francesi, wurde 1624 im Alter von 18 Jahren Kapellmeister an der Kirche Santa Maria in Trastevere, ab 1630 an Santo Spirito in Sassia und 1638-1644 an San Luigi dei Francesi. Nach einem kurzen Aufenthalt in Wien, erlangte er 1646 die Kapellmeisterstelle an Santa Maria Maggiore und ein halbes Jahr später bis zu seinem Tod an der Cap- pella Giulia im Petersdom. Als einer der Hauptvertreter des römischen Kolossalbarock komponierte BENE- VOLI ca. 20 Messen sowie etliche Motetten. Er starb am 17. Juni 1672 in Rom. Vgl. HINTERMAIER: Benevo- li, 1099-1101; CAMETTI: „pueri cantus“, 631; KRETZINGER-HERR: Traum, 43; SPECK: Mehrchörigkeit, 129- 258.

367 Vgl. dazu JAKSCH: Neuzuschreibung, 239-250; FELLERER: Dommusik, 225.

368 Vgl. EGGEBRECHT: Musik, 326; MICHELS: dtv-Atlas, 327; MUSCH: Cantus Romanus, 128-157; BAUM- GARTNER: Musikführer, 240.

369 Vgl. HINTERMAIER: Zweckbestimmung, 154 u. 173.

370 Heinrich Ignaz Franz BIBER VON BIBERN, getauft am 12. August 1644 in Wartenberg, erhielt seine erste mu- sikalische Ausbildung am Jesuitengymnasium in Troppau (Böhmen), ab 1668 war er Musiker der Hofkapel- le und Kammerdiener des Olmützer Bischofs Karl II. von LIECHTENSTEIN-KASTELKORN. Von einer Reise nach Innsbruck, wo er den Geigenbauer Jakobus STAINER in Absam traf, kehrte er unerlaubterweise nicht mehr zurück. Ab 1670 diente er Erzbischof Max Gandolph GRAF VON KUENBURG in Salzburg und erlangte 1678 die Stelle eines Vizekapellmeisters und ab 1684 die eines Kapellmeisters. Kaiser LEOPOLD I. erhob den genialen Violinvirtuosen Biber 1690 aufgrund seines kompositorischen Schaffens in den Adelsstand. BIBER komponierte zahlreiche Messen, zwei Requien, Violinsonaten und Tafelmusiken. Bekanntheit erlangte 1682 anlässlich der 1100-Jahr-Feier des Erzstiftes Salzburg seine vormals Orazio BENEVOLI zugeschriebene Mes- se zu 53 Stimmen, die Missa Salisburgensis und der Hymnus Plaudite tympana. BIBER starb am 3. Mai 1704 in Salzburg. Vgl. BERGER: Biber von Bibern, 1573-1579; REICHERT: Biber von Bibern, 214 f.; CHAFE: Hein- rich Biber, 17-32; HINTERMAIER: Musikleben, 265-273; NETTL: Biber von Bibern, 61-86.

371 Vgl. HINTERMAIER: H. I. F. Biber, 39. 69 Ab 1594 entsteht die Oper als neue Kunstgattung.372 Der bis dahin in der Kirchenmusik gepflegte Stil im siebzehnten Jahrhundert wich einer neuen konzertanten Großform.373 Die Messkompositionen des 17. Jahrhunderts verwendeten nun allgemein die Form des Concertos mit seinem Wechsel von vokalen und instrumentalen Passagen, und innerhalb dieser auch noch zwischen Soloteilen bzw. Concertino und Tutti.374 Johann Sebastian Bachs h-moll Mes- se ist ein herausragendes Beispiel für diesen neuen Stil.375 Hierzu ergänzten die Stilelemente später noch die neuen Formen des Rondos und des Sonatenhauptsatzes,376 was zu einem Hauptkennzeichen der Wiener Klassik werden sollte. Die Vertreter der Venezianischen Schu- le waren die Wegbereiter. Nun drangen die Stilelemente der von der Florentiner Camerata „erfundenen“ Oper vermehrt in die Kirchenmusik. Während des gesamten 17. und 18. Jahr- hunderts war die Oper die wichtigste Musikgattung, und als solche stilprägend, insbesondere in Italien. Der Einfluss der Oper auf die Kirchenmusik betrifft aber dann eher einen Zeitraum, der nicht in dieser Masterarbeit behandelt werden kann. Das Hauptaugenmerk der Barockmu- sik, und speziell der barocken Oper, lag auf dem Ausdruck von Affekten.377 Dies galt auch in der Kirchenmusik. Grundlage der in Musik auszudrückenden Affekte war der zu vertonende Text. Der Komponist hatte dabei alle stilistischen Freiheiten, die mit einzelnen Worten oder Phrasen des liturgischen Textes verknüpften Emotionen in Musik umzusetzen. Dadurch wur- de der Text als solcher oft nur noch zum Anlass für eine künstlerisch zwar höchsten Ansprü- chen genügende, aber ansonsten autonome Komposition.378

372 Als Oper (von ital. opera in musica, „musikalisches Werk“), wird seit 1639 eine musikalische Gattung des Theaters bezeichnet. Die erste deutsche Oper schuf Heinrich Schütz 1627 mit seinem Werk „Dafne“. Vgl. FISCHER: Oper, 635-641; PREUSSNER: Musikgeschichte, 186; ABERT: Bedeutung, bes. 1-18; ABBATE / PAR- KER: Geschichte der Oper; CANNON: Opera; STEINER: Anfänge der Oper; GURLITT / EGGEBRECHT: Riemann Musik-Lexikon, 654; MAUSER: Handbuch der musikalischen Gattungen, Bd 11.

373 Vgl. GRUBER: Musik, 142.

374 Vgl. MASSENKEIL: Kirchenmusik, 100-107.

375 Vgl. EHMANN: Voce et tuba, 161 f.; DERS.: „Concertisten“, 48 f.; FEIL: Metzler-Musik-Chronik, 475; PRINZ: Instrumentarium, 446; MASSENKEIL: Kirchenmusik, 107.

376 Vgl. GROSSMANN-VENDREY: 19. Jahrhundert, 460.

377 Vgl. SMART: Oper, 192; RISI: Opernbühne, 159; SCHNEBEL: Oper, 221; DEBBELER: Harmonie, 31; GARA- VENTA: Regietheater, 156, Fn. 171; BIANCONI / PESTELLI: Geschichte, 115 u. 125; MÜLLER-LINDENBERG: Weinen, 270; FISCHER: Opernstruktur, 13; KREBS: Affekte, 22-24; GOLDSCHMIDT: Musikästhetik, 51; TAU- BALD: Oper, 475.

378 Vgl. FELLERER: Vaticanum II, 2; FLOTZINGER: Monodie, 78. 70 2.2. Die Kirchenmusik im Bistum Freising

2.2.1. Mittelalter und frühe Neuzeit

Ungeachtet dessen, dass in den frühesten Freisinger Handschriften keine musikalischen Aufzeichnungen belegt sind, so wird dennoch eine musikalische Gestaltung der Gottesdienste zumindest an der Domkirche anzunehmen sein. Die ältesten Nachweise musikalischer Tradi- tionen in Freising gehen auf den Hl. Korbinian zurück, welcher die irisch-fränkische Liturgie- und Gesangstradition in Freising einführte.379 Erinnerungen an gallikanische Traditionen, konkret Fragmente der Liturgie von Luxeuil bewahrt ein Freisinger Sakramentar des 8. Jahr- hunderts. Ähnlich berichtet Bischof Arbeo (+ 783) von Gesängen im Gottesdienst. In der von Bischof Hitto im 9. Jahrhundert gegründeten Domschule war die Musik ein grundlegendes Unterrichtsfach. Allmählich verdrängte unter Bischof Waldo (883-906) die St. Gallische Cho- raltradition380 die in Freising vorherrschende gallikanische.

Eine große Anzahl von Handschriften zeugen von einer reichen Musiktradition in der mit- telalterlichen Domstadt Freising, wobei der deutsche linienlose adiastematische Neumentyp, vermutlich aus St. Gallen importiert, als Notation dominiert.381

Manuskripte der Domschule des 10. und 11. Jh. enthalten musiktheoretische Abhandlun- gen von Boethius (Clm 6369), Hucbald von Saint-Amand (Clm 6409),382 Beda Venerabilis (Clm 6435) sowie Isidor von Sevillia (Clm 6369). Regionale Autoren, wie Eberhard von Frei-

379 Vgl. dazu GMEINWIESER: Freising, 888 f.

380 Ausführlich dazu ARLT / RANKLIN: Sankt Gallen, 10-18; HAUG: Sankt Gallen, 950-960; MARXER: Choral- geschichte St. Gallens.

381 Vgl. GMEINWIESER: Freising, 889; MÜNSTER / SCHMID: Musik in Bayern, Bd. 1, 74 u. 77; LIPPHARDT: Os- terfeiern, 333; BERGMANN / STRICKER: Glossenhandschriften, 1346; FELLERER: Beitraege, 44 u. 51 f.; MASS: Freising im Mittelalter, 129; BRENNINGER: Musikgeschichte, 76. Die erste diastematische Neumen- handschrift aus dem Ende des 11. Jh. findet sich in einem Manuskript des St. Andreas-Stiftes auf dem Dom- berg (Clm 23261).

382 HUCBALD von Saint-Amand (Hucbaldus Elnonensis), geb. um 840/850 Fleurus, (Flandern), studierte im Kloster Saint-Amand. Nach seinem überraschenden Erfolg als Musiker genötigt, das Kloster zu verlassen, gründete er in Nevers eine eigene Schule. Vorübergehend in St. Germain d’Auxerre, übernahm er ab 872 in Saint-Amand die Leitung der Konventsschule. 883-900 reformierte er die Musikschulen von St. Bertin und Reims. In seinem einzigen bis heute erhaltenen Werk „De harmonica institutione“ (um 880), beschreibt er die hexatonische Skala und die acht Modi (Tonarten). HUCBALD starb am 20. Juni 930 in Abtei Saint- Amand. Vgl. Hucbaldi Carmina, 261-275; BELLERMANN: Hucbald, 275-277; STEIMER: Hucbald, 298; SMITS VAN WAESBERGHE: Hucbald, 505; GÜMPEL: Hucbald, 458-461; CHARTIER: L’oeuvre musicale d’Hucbald de Saint-Amand; MÜLLER: Schriften über Musik; WEAKLAND: Hucbald, 66-84; DERS.: Compositions of Hucbald, 155-163; TRAUB: Hucbald, 3-101. 71 sing383 (GS II, S. 279) und vermutlich auch Aribo Scholasticus OSB384 (GS II, S. 197) ver- fassten bedeutende musikalische Traktate.

Dem 10. bzw. 11. Jahrhundert sind auch ein Hymnus auf Bischof Lantpertus (938-957) (Clm 6264), der Begrüßungsgesang „Iste dies celebris“ zum Einzug Kaiser Heinrichs IV. in Freising 1084 (Clm 6394),385 verschiedenste Gesänge (Clm 6425, 6832, 2326r u. a.), die Kla- ge der Rachel (Clm 6264), das Freisinger Hirten- und Magierspiel (Clm 6264a),386 sowie ein Osterspiel (Clm 6246, Clm 6394) zuzuordnen.387

Zwischen dem 12. und dem 15. Jahrhundert war die Musik in Freising v.a. von Tropen, Sequenzen und Reimoffizien geprägt,388 die insbesondere in den neuen Musikzentren, den Klöstern Weihenstephan und St. Andreas verbreitet waren.389 Obwohl die mittelalterliche Musiktheorie weiterhin tradiert worden war, erreicht das spätmittelalterliche Musikschaffen mit der Einführung der Mehrstimmigkeit ihren Zenit.390 Vor allem Mitglieder der Hohen Geistlichkeit befassten sich mit den neuen musikalischen Strömungen, die vornehmlich aus Italien kamen.

383 EBERHARD von Freising (Eberhardus Frisingensis), lebte zwischen 1000 und 1065 als Benediktinermönch in Freising und verfasste zwei bedeutende Werke: Tractatus de mensura fistulorum (1046), und Regula ad fun- dendas nolas id est organica tintinnabula. Vgl. GERBERT: Scriptores, 279-282; FELLERER: Mensura fistula- rum, 36-50; DERS.: Beitraege, 22-26; SACHS: Eberhard von Freising, 13.

384 Der Benediktinermönch ARIBO SCHOLASTICUS von Freising, einer der ersten Schüler Guidos von Arezzo, lebte in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts und schuf zwischen 1060-1075 den Traktat „De musica“, welchen er Bischof ELLENHARD von Freising (+ 1078), widmete. ARIBO SCHOLASTICUS, der mit WILHELM von Hirsau in engem Kontakt stand und vermutlich längere Zeit in Italien insbesondere in Rom weilte, war nicht nur Musiktheoretiker, sondern auch Instrumentenbauer (v.a. Orgel). Vgl. ENGEL: Aribo Scholasticus, 119- 123; ILNITCHI: Aribo’s De musica; HILPISCH: „Aribo Scholasticus“, 351 f.; MEICHELBECK: Historiae Frisin- gensis, Bd. II, 62; URSPRUNG: Musikgeschichte, 245-278; FELLERER: Beitraege, 24-43, bes. 27 f. u. 41; RIEMANN: Musiktheorie, 58 u. 160; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. II, 80 f.; GROSSMANN: Aribo Scholasticus, 642; HABERL: Aribo Scholasticus, 850; SCHULER: Aribo Scholasticus, 969; HIRSCHMANN: Aribo, 905-908; RAWSKI: Notes, 19-29; HUEBNER: Aribo, 928 f.; SCHMID: Frömmigkeit, 986.

385 Vgl. FELLERER: Beitraege, 45; BRENNINGER: Musikgeschichte, 76; STRUVE: Tuszien-Canossa, 63; DO- EBERL: Entwicklungsgeschichte, Bd. I, 185; HUGELMANN: Nationalstaat, 401; SCHMID: Frömmigkeit, 984; MEYER: Gedicht, 253-258; SCHUBIGER: Sängerschule, 73-78.

386 Vgl. GOERGE: Magierspiel, 224-228; BENCKER: Weihnachtsspiel, 9; FELLERER: Beitraege, 46-49.

387 Vgl. GMEINWIESER: Freising, 889; SCHMID: Frömmigkeit, 987.

388 Vgl. BRENNINGER: Musikgeschichte, 76; MÜNSTER / SCHMID / GÖTHEL: Musik in Bayern, Bd. 2, 70 f.; HU- CKE: Herkunft, 105. Beispielsweise konnte 1988 das im 12. Jh. in Freising entstandene Reimoffizium des Hl. Korbinian (Clm 6423), transkribiert werden. Vgl. BRENNINGER: Musikgeschichte, 76; SCHLAGER / WOHN- HAAS: Historia, 34; FELLERER: Tridentinum, 452.

389 Vgl. BRENNINGER: Musikgeschichte, 76; FELLERER: Beitraege, 52. 390 Belegt durch einen dreistimmigen Benedicamus-Tropus aus dem 14. Jh. im Graduale - BSB Clm 6419. Vgl. FELLERER: Beitraege, 53; GÖLLNER: Formen, 35; HAUG: Troparia tardiva, 122; SCHIER: Tropen, 235 u. 254; MÜNSTER / SCHMID / GÖTHEL: Musik in Bayern, Bd. 2, 202. 72 Beispielsweise vermachte der Weihenstephaner Abt Christoph I. Schleicher (1484-1491), der Ende 1490 oder Anfang 1491 als Abt resignierte und ab 1494 als Professor der Theologie in Bologna lehrte, wo er das kanonische Doktorat erlangte, nach seinem Tod am 5. Oktober 1507 in Mariazell, seinem Heimatkloster Bücher und wertvolle Instrumente.391 Die europa- weiten Bindungen der Humanisten spiegeln sich in Berichten über französische Chansons, in der Musikbücher- und Instrumentensammlung392 des humanistisch gebildeten Freisinger Domherrn Dr. Sebastian Ilsung393 sowie im Inventar der Dommusik wider.394

Unter Bischof Sixtus von Tannenberg (1473-1495) beginnt in Freising eine neue Epoche der Musikkultur.395 Durch die Gründung eines Choralinstituts im Jahre 1484/85 wurde die Kathedralschule von ihren kirchenmusikalischen Verpflichtungen entbunden und das Entste- hen der Freisinger Hofkapelle eingeleitet.396 Bisher oblag der Domschule die kirchenmusika- lische Gestaltung zu bedeutenden Anlässen und großen Aufführungen am Hof und der Ka- thedralkirche. Diese Aufgabe übernahmen ab diesem Zeitpunkt die primären, hauptamtlichen Träger der Dommusik: die Choralisten und Kapellknaben.397 Bischof Sixtus stiftete im Jahr 1483 für den Freisinger Dom den Unterhalt für 10 Choralisten und 2 Schüler (sew scolares) „qui horas cantent“,398 zur Verschönerung der Gottesdienste und Entlastung der Schüler, die aufgrund der vielfältigen außerschulischen, liturgischen Verpflichtungen das Studium ver- nachlässigen würden.399

391 Vgl. GENTNER: Weihenstephan, 99-102, hier 101; FELLERER: Beitraege, 62.

392 Vgl. FELLERER: Beitraege, 62.

393 Sebastian ILSUNG, geb. um 1460 in Donauwörth, entstammte einer angesehenen Augsburger Patrizierfami- lie. Sein Vater war Siegmund ILSUNG, Oberstallmeister und Rat Kaiser FRIEDRICHS III. ILSUNG studierte Jus in Ingolstadt, erlangte um 1480 den Doctor beider Rechte, wurde 1496 RICHTER, des schwäbischen Bundes, war vom 9. Mai 1506 bis 1515 Domherr zu Freising, ab 1514 Regierungsrat in Landshut, fürstbischöflicher bambergischer Rat sowie herzoglicher Rat, ab 1515 an der Reform der Universität Ingolstadt beteiligt und von 1515-1526 Richter an der Fürstenbank am schwäbischen Bundesgericht. Vgl. LIEBERICH: Räte, 142 u. 173; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 347; EBERSBERGER: Domkapitel, 189.

394 Vgl. GMEINWIESER: Freising, 889; FELLERER: Beitraege, 62; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 347.

395 Vgl. URSPRUNG: Musikgeschichte, 277; FELLERER: Beitraege, 60.

396 Vgl. FELLERER: Musikalien-Inventar, 471; DERS.: Dommusik, 221; DERS.: Beitraege, 60; RUHNKE: Beiträge, 253; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 346 f.

397 Vgl. FELLERER: Dommusik, 221.

398 Vgl. FELLERER: Beitraege, 60. 399 Die Kastenrechnung des Hochstiftes Freising aus dem Jahr 1519 bestätigt nicht nur die Stiftung des Chora- listeninstitutes von Bischof Sixtus, sondern bezeugt auch, daß die Hofkapelle bei den größeren Domfeier- lichkeiten durch Musiker der Stadt verstärkt worden war: „Freytag 17. May“ verzeichnet: Die Hochgeb.e Fürstin und Frawen Pfalzgrevin Sibilla in dem Chor besingen lassen nachts mit vigili und morgens darnach mit dreyen Ambten. Praesenz zu den Vigili ausgeben beyden Schulmaistern im Thumb und zu Andre jedem 14 dl dem Subregenten Junkmaister etc. und 10 Choralen und zweyen Knaben jedem 11 dl für alles 13 fl. 16 dl. Morgens zu den drey Ambten ausgeben dem Pfarrer von St. Georg und Schuelmaistern St. Veit jedem 14 73 Zur stilvolleren und festlicheren Ausgestaltung der Liturgie gab Bischof Sixtus im Jahr 1487 den Druck eines Missale ecclesiae Frisingensis,400 welches die liturgischen Gesänge erstmals in Hufnagelneumen unterlegt, sowie ein Missale secundum Ritum et Ordinem Eccle- siae et Diocesis Frisingensis im Jahr 1520 in Auftrag.401

Leider fließen die Quellen nur sehr spärlich, die uns Auskunft über die Spätmittelalterliche Kirchenmusik geben könnten. Vermutlich war dem einfachen Volk der Choralgesang zu langweilig, weshalb der in München ansässige, aus Südtirol stammende Stadtleibarzt Sigis- mund Gotzkicher (1410/15-1475)402 auf eigene Kosten um 1460 eine Stiftung für die musika- lische Umrahmung einer nicht geringen Anzahl an Hl. Messen durch ein gut besetztes Or- chester errichtete.

Über die Sonntagsheiligung403 wird 1517 berichtet, dass die Gläubigen fleißig die Gottes- dienste besuchen und die Priester andächtig seien.404 In die feierliche Stimmung der Sonn- und Festtage traten die Gläubigen bereits am Vortag ein und zwar mit weihevoller Stille, wie die Hofmarkordnung des Klosters Indersdorf vermerkt: „Wir wellen auch, das vnser wirt an heiligen nächten als Sambbtztag nach vnser lieben frawn vnd all hochzeitlich Nacht kein gro- be zerung pey In leiden mit schreyen, pfeyffen oder anderem das wider got ist.“405

Innerhalb der Kirchen, und hier vor allem in den Städten, begleitete „lärmende“ Musik die Orgel und den Gesang.406 Von der Landshuter Hochzeit (1475)407 ist überliefert: „„Item der

dl ….“ Kasten Raittung 1519, K.M.L. LIII Nr. 53. zit. bei FELLERER: Beitraege, 62; vgl. ARNPECK: Chroni- ken, 905; URSPRUNG: Musikgeschichte, 276 f.; GLASSCHRÖDER: Besoldung, 118; MASS: Freising im Mittel- alter, 346 f.

400 Vgl. FALKENSTEIN: Buchdruckerkunst, 152. 401 Missale secundum Ritum et Ordinem Ecclesiae et Diocesis Frisingensis. Venedig / Augsburg 1520. Vgl. FELLERER: Beitraege, 62.

402 Sigmund GOTZKIRCHER, geb. um 1410 vermutlich in Aibling (Bayern), studierte ab 1432 in Wien und Padua Medizin, wo er 1442 promovierte, inzwischen 1433 in Rom und 1438 und Venedig, stand im Dienst Kaiser Sigmunds. Ab 1442 ließ er sich in München als Arzt nieder, behandelte bayerische Adelige, Ratsmitglieder etc., war von 1440-1475 Stadtarzt in München und seit 1451 Leibarzt am bayerischen Herzogshof desglei- chen ab 1460 Hausarzt der Benediktiner-Abtei Rott am Inn. Gotzkircher starb Ende Oktober/Anfang No- vember 1475 in München. Vgl. EIS, Gerhard: Medizinische Fachprosa des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit (Amsterdamer Publikationen zur Sprache und Literatur 48). Amsterdam u. a. 1982, 68; BASTERT, Bernd: Konrads „Rolandslied“ und Strickers „Karl der Große“. Unterschiede in Konzeption und Überliefe- rung, in: BERTELSMEIER-KIERST, Christa (Hg.): Eine Epoche im Umbruch. Volkssprachliche Literalität 1200-1300. Cambridger Symposium 2001. Tübingen 2003, 91-110, hier 107, Fn. 57; DRESSENDÖRFER: Arz- neitaxen; BOSL: Biographie, 267; SOLLEDER: München, 343 f.; BAUER: Gotzkircher, 54 f.; STÜRZBECHER: The physici, 123-129; LEHMANN: Haushaltsaufzeichnungen; DERS.: Erforschung, 247-287.

403 Vgl. STABER: Volksfrömmigkeit, 18-21.

404 Vgl. BEATIS: Reise, 52.

405 B.H.St.A. Klosterliteralien Indersdorf n. 7 fol. 59r; dazu auch HANSER: Scheyern, 130.

406 Vgl. URSPRUNG: Vergangenheit, 26 f.; MOSER: Geschichte, 343. 74 Kunigin … Trumetter und pfeiffer, das gab in den kirchen ein solch gedön, das einer nit wol sein aigen wortt hören mocht.“408 In den größeren Orten und Städten wurden die liturgischen Begleitgesänge vom Schulmeister und seinen Schülern auf dem Lettner gesungen,409 dessen meist sehr knapp bemessener Platz nur eine geringe Anzahl an Sängern und Musikern zu- ließ.410

Die räumliche Nähe zum Münchener Hof, an dem bereits im 15. Jahrhundert kirchliche Instrumentalmusik nachweisbar ist, wo „mit Trompeten, Pauken, Orgel, Pfeifen und anderen Instrumenten“ musiziert wurde,411 bewirkte eine starke Einflussnahme auch auf die Sakralmu- sik der Freisinger Fürstbischöfe.

Orlando di Lasso unterhielt enge Beziehungen zum Freisinger Dom- und Hofmusikbe- trieb.412 Vermutlich hat er zu Maria Himmelfahrt 1584 in Freising musiziert.413

1651 finden sich im Musikinventar des Freisinger Domes allein 40 Sammelwerke Orlando di Lassos.414

Bischof Ernst von Freising ernannte im Frühjahr 1580 Orlando di Lassos Schüler, Anton Gosswin (ca. 1540-1594),415 der mit dem Abt des Klosters Weihenstephan, Kaspar Fras

407 1475 fand die berühmte Landshuter Hochzeit statt, bei der Georg der Reiche um die Hand der polnischen Königstochter Hedwig anhielt. Umfassend zur Landshuter Hochzeit. Vgl. WEYH / EBERMEIER: Landshuter Stadtgeschichte; BAUER: Feiern unter den Augen der Chronisten; TEWES: Fürstenhochzeit, 20-25; NIEHOFF, / LINSEIS: Landshuter Hochzeit; STADLER: Landshuter Hochzeit; STAHLEDER: Landshuter Hochzeit; HIE- RETH: Originalbericht, 115-120.

408 Zit. bei STABER: Volksfrömmigkeit, 19; „Gleichzeitige … Beschreibung der berühmten Hochzeit H. Georg des Reichen zu Landhut 1475“, in: WESTENRIEDER: Beyträge, Bd. II, 142; WELKER: „Alta Capella“, 98.

409 Vgl. MITTERWIESER: Dom zu Freising, 12; SÖHNER: Frauenkirche, 3 u. 6 f.; STAUDENRAUS: Chronik, Bd. I, 250 f.

410 Vgl. MITTERWIESER: Dom zu Freising, 12 ff, 42 u. 88.

411 Vgl. BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 345; GECK: Musik, 263.

412 Vgl. FELLERER: Dommusik, 221; BOETTICHER: Orlando di Lasso und seine Zeit; DERS.: Orlando di Lassos Wirkungskreis. Der zweitgeborene Sohn, Rudolph di LASSO, widmet dem Fürstbischof Veit Adam von GE- PECK 1621 sein Alphabetum marianum! Vgl. MITTERLEITNER: Orlando di Lasso, 25.

413 Vgl. FELLERER: Beitraege, 66.

414 Vgl. FELLERER: Dommusik, 226; DERS.: Beitraege, 76; BOETTICHER: Orlando di Lasso, 546; AULICH: Alte Musik, 8; FISHER: Music, 56; GMEINWIESER: Freising, 890.

415 Anton GOSSWIN (JUSSWEIN, JUSSONIUS, COSSIONO, GOSSOVINO, JOSQUINUS), geb. 1546 in Freising, war vermutlich Chorknabe in der bayerischen Kapelle, wo Orlando DI LASSO wirkte seit 1556 wirkte. Anthonius JUSSWEIN ist ab 1564 in München bezeugt, wo er 1567 Maria PRAUN heiratete und 1568 die Bürgerrechte erlangte. Ab 1569 war er Mitglied der Kapelle des Prinzen Wilhelm von Bayern in Landshut, kam aber 1570 wieder nach München. 1576 finden wir ihn am Reichstag in Regensburg. Danach wirkte er an der Peterskir- che in München als Organist. Nach dem Tod von Herzog ALBRECHTS am 24. Oktober 1579 verlor GOSSWIN aufgrund von Einsparungen seine Anstellung, wurde aber 1580 von Bischof ERNST von Freising als Kapell- meister auf Lebenszeit mit einer Jahresbesoldung von 300 fl. samt Verpflegung übernommen. Gosswin starb zwischen 2. Juni 1597 und 28. Oktober 1598 in Liege oder Bonn. Vgl. HIRZEL: Anton Gosswin; GEORGE, / 75 (1563-1576)416 und dem Domherrn Alexander Secundus Fugger, (1546-1612)417 in persönli- chem Kontakt stand,418 auf Lebenszeit zum Domkapellmeister.419 Durch Anton Gosswin hielt die Polyphonie Einzug in die Freisinger Kirchenmusik.420 Als Schüler di Lassos war er darin gut ausgebildet und galt als Meister dieser Kunst. Gosswin widmete 1581 Bischof Ernst seine erste Veröffentlichung „Newe teutsche Lieder“.421 Am 14. Juli 1594 hielt sich Gosswin erneut am Reichstag in Regensburg auf, wo er die Kapelle des Prinzen Ernst leitete.422 Als der Freisinger Fürstbischof die Bistümer Lüttich und Köln erhielt, war Gosswin auch in Köln und Bonn als Kapellmeister tätig.423 Die Kantorei Gosswins bestand etwa aus 8 Mitgliedern,

PODSZUS: Anton Goßwin, 16-20; GOERGE: Anton Gosswin, 106-108; SPITZLBERGER: Weitberühmt, 240 f.; NIESSEN / ENNE: Geschichte, 180; WAGNER: Gosswin, 1387 f.; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 347 f.; BOGNER: Musikanten, 382; LUEGER: Polyphonie, 30.

416 Kaspar FRAS, geb. in Aichach, legte am 31. Dezember 1550 in Weihenstephan die Ordensgelübde ab, war Kellermeisters und Pfarrer von St. Jacob und wurde am 8. Mai 1563 zum Abt gewählt. Der in praktischen, künstlerischen und wissenschaftlichen Dingen versierte Abt errichtete 1574 bei Moosach eine Wasserlei- tung, erwarb mehrere Kunstwerke, baute eine neue Orgel, erweiterte die Bibliothek, verfasste eine Geschich- te des Klosters und starb am 12. April 1576. Vgl. GENTNER: Weihenstephan, 120-124, bes. 122; BRENNIN- GER: Musikgeschichte, 77; UHL: Weihenstephan, 148; FELLERER: Mensuralkodex, 364; MEIXNER: Musik, 983; LEHRMANN: Debler, 211; FELLERER: Beitraege, 67 f. Am 1. Juni 1575 widmete nun Lasso aus Dank- barkeit dem damaligen Abt Kaspar Fras den IV. Band seines Patrocinium musices. Vgl. MESSMER: Orlando di Lasso, 246; BOETTICHER: Orlando di Lasso, 651; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 348.

417 Alexander Secundus FREIHERR FUGGER VON KIRCHBERG UND WEISSENHORN, geb. am 13. April 1546, Sohn des Bürgermeisters von Augsburg, Johann Jakob FUGGER, (1516-1575), und der Ursula von Harrach (1522- 1554), Dompropst in Freising (1563), und Mainz (1563-1564), starb am 5. Februar 1612. Vgl. HARTIG: Fug- ger, 403-420.

418 Vgl. GMEINWIESER: Freising, 889; BRENNINGER: Musikgeschichte, 77; FELLERER: Beitraege, 67 f.; MEIXNER: Musik, 983; BOETTICHER: Orlando di Lasso, 651; MESSMER: Orlando di Lasso, 246; LEHRMANN: Debler, 211; FELLERER: Mensuralkodex, 364. Zu diesem Kreis kann vermutlich auch der Weihenstephaner Benediktiner Sebastian ERTL gezählt werden, der als Regens chori nach Garsten (Oberösterreich), berufen wurde und zahlreiche Werke komponierte. Vgl. BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 348.

419 Vgl. FELLERER: Dommusik, 221 f.; DERS.: Beitraege, 66-68; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 348. Orlando DI LASSO berichtet in einem Briefe an August von Sachsen: „so hatte Antonius Goßwin sich auf sein leben lang zu Hertzog Ernsten bischoffen zu Freisingen, für einen Capellmaister lassen bestellen Dem F. O. eine sondere Capelle angerichtet allda er ihm dieselbe soll versorgen und die jungen Knaben im singen underweisen“. Zit in FELLERER: Beitraege, 68.

420 Vgl. URSPRUNG: Musikgeschichte, 278.

421 GOSSWIN, Anton: Newe teutsche Lieder … welche ganz lieblich zu singen, auch auffallend, Instrumenten zu gebrauchen mit dreyen Stimmen (1581). Partitur, hg. von Karl Gustav FELLERER (Das Chorwerk 75). Wol- fenbüttel 1960, enthält folgende Lieder: 1. Vater unser im Himmelreich. 2. Ich ruf du dir, Herr Jesu Christ. 3. Ist keiner hie, der spricht zu mir. 4. Die Faßnacht ist ein schöne Zeit. 5. Der Wein, der schmeckt mir also wohl. 6. Die Zeit, so jetzt vorhanden ist. 7. Vor Zeiten was ich lieb und wert. 8. Im Land zu Wirtenberg so gut. Der ander Teil: Da das der Herr des Weins ersach. Der dritte Teil: Der Richter lacht. 9. Im Maien, im Maien. 10. Wie lang, o Gott, in meiner Not. Der ander Teil: Verzag Herz nit. 11. Frau, ich bin euch von Herzen hold. 12. Am Abend spat, beim kühlen Wein. 13. Tritt auf den Riegel von der Tür. 14. Fröhlich zu sein, ist mein Manier. 15. Wer frisch will sein, der sing mit mir. 16. Ein guter Wein ist lobenswert.

422 Vgl. NIESSEN / ENNE: Geschichte, Bd. 2, 108; FEDERHOFER: Musikpflege, 171; BAUERREISS: Kirchenge- schichte, Bd. VI, 348.

423 Vgl. LUEGER: Polyphonie, 30; FELLERER: Beitraege, 66. 76 hauptsächlich ehemalige Sänger der Münchner Hofkapelle,424 die allerdings nach seinem Tod bedeutend an Mitgliedern zunahm.425 Seine Werke für kleine Besetzungen bezeugen, dass er einesteils imstande war, elegante Miniaturen zu komponieren, andererseits zeigt die sechs- stimmige Motette „Ad te levavi oculos meos“, dass er auch große Dimensionen souverän be- herrschte, bei denen er insbesondere gleichrhythmisch-akkordische Stile und syllabischer De- klamation einflocht.426

Der nächste namentlich erwähnte Freisinger Kapellmeister ist Johann Pättendorfer (Pödendorffer, Pödtendorfer), der von 1618-1644 als „Regent der Choralmusik im Thumb“ wirkte,427 als Komponist einer Leidensgeschichte Bekanntheit erlangte und für die Druckle- gung von Choralbüchern 40 fl. erhielt.428 Als Vizekapellmeister bzw. „Subregent der Dom- musik“ stand ihm ab 1621 Johann Stöcher zur Seite. Zwischen 1646-1674 leitete Sebastian Kärpf die Dommusik, der allerdings bereits seit 1622 Mitglied der Dommusik und Subregent war.429

2.2.2. Liturgische Umgestaltung im Bistum Freising nach den Bestimmungen des Tridentinums

2.2.2.1. Neue liturgischen Bücher

Bis zum Konzil von Trient hatte Freising, wie viel Bistümer, eine rege Eigentradition, die durch die Vereinheitlichungsbestrebungen der Konzilsväter verloren gingen. Fürstbischof Ernst war trotz seiner Pfründenhäufung in der Umsetzung der Konzilsbestimmungen äußerst rigide und hat die Reform der Liturgischen Gesänge mit Vehemenz aufgenommen und durch- geführt. Die alten Freisinger Bücher verloren gegenüber den neuen aus Italien importierten Büchern ihre Daseinsberechtigung.430 So waren im 17 Jahrhundert der venezianische Missal- druck von 1602, die römische Ausgabe der Editio Medicaea von 1614/15 oder das 1693 in

424 Vgl. ebd., 68. 425 In der Kastenrechnung 1620 ist diesbezüglich unter 7. Januar vermerkt: „auf besonderen gnädigen Bevelch „den 10 großen Choralisten im Thumbstifft 4 mez. Korn“; unterm 28. Januar „denen 4 clainen Choralisten im Tumbstifft 4 mez. Korn“ u. a. Vgl. FELLERER: Beitraege, 70.

426 Vgl. COLLVER / DICKEY: catalog, 52; HIRZEL: Gosswin, 93; ausführlich dazu WALTER: Excerpte, in: Kir- chenmusikalisches Jahrbuch 6 (1891), 69-81; 9 (1894), 59-68; 10 (1895), 76-87; 11 (1896), 17-26.

427 Johannes PÖDTENDORFER, „Regent im Thumb“, dessen Sohn Thomas 1634 heiratete. Im Jahr 1630 war er noch „Cantor im Thumbstift“. Vgl. FELLERER: Beitraege, 75.

428 Vgl. BOGNER: Musikanten, 382; FELLERER: Beitraege, 73.

429 Vgl. BOGNER: Musikanten, 382.

430 Vgl. ebd.; HÄRTING: Gegenreformation, 59 f. 77 Venedig gedruckte römische Psalterium in Gebrauch.431 Verdrängt wurden an erster Stelle hier die Missale-Drucke „secundum ritum et ordinem ecclesiae et Diocesis Frisingensis“ aus den Jahren 1487 und 1520.432 Das 1579 in München von Adam Berg gedruckte Missale ent- hält bereits Teile aus dem Missale Romano.433 Bischof Stephan veröffentlicht 1617 das An- tiphonarium Romanum.434 Die römischen Bücher sind ausdrücklich mit dem Hinweis „ex De- creto Sacrosancti Concilii Tridentini“ versehen.435 Im Bistum Freising sind im Gegensatz zu manch anderen Diözesen bereits kurz nach dem Ende des Tridentinums die liturgischen Ei- gentraditionen, insbesondere Gesänge gänzlich abgeschafft worden.436

2.2.2.2. Einführung des Deutschen Kirchenliedes

Neben der Neuordnung des Messbuches und des Offiziums wurde im Bistum Freising auch damals bereits das Deutsche Kirchenlied437 gemäß den Bestimmungen der Provinzial- und Diözesansynoden in das erste nachtridentinische Rituale von 1611/12 aufgenommen.438

Die Freisinger Agende wurde auch im von Wittelsbachern regierten Bistum Osnabrück eingeführt. Bei der eher geringen Anzahl von etwa 10-15 Liedern handelte es sich ausschließ- lich um alte, überall verbreitete und bekannte Festlieder aus vorreformatorischer Zeit.439

Das aus dem 9. Jahrhundert stammende Freisinger Petruslied440 wurde bei Andachten Wallfahrten, aber auch bei nicht liturgischen Feiern vielfach verwendet.441

431 Vgl. FELLERER: Dommusik, 223; DERS.: Beitraege, 62 u. 71; DERS.: Vaticanum II, 3; DERS.: Trient und die Kirchenmusik, 9; MEIER: Choralreform, 47-49.

432 Vgl. GMEINWIESER: Freising, 890; BERGQUIST: Orlando di Lasso, 47.

433 Vgl. FELLERER: Beitraege, 71.

434 Vgl. GMEINWIESER: Freising, 890; GÖLLNER-MARTINEZ: Settings, 75; FELLERER: Beitraege, 71: Bischof STEPHAN, der in seiner Vorrede, die dem liturgischen Gesang huldigt, von seinem Vorgänger ERNST schr eibt: „Romanas preces modulationes et ceremonias in Frisingensem Dioecesim introduxit“, verweist darauf, daß schön aufgeführte Gesänge das Volk häufiger zur Kirche zieht: „… ad normam musicam apta vocis mo- deratione quae etiam vulgus miserabili quadam psychagogica ad templa crebrimo frequentanda solet allice- re“.

435 Vgl. FELLERER: Beitraege, 71.

436 Vgl. FELLERER: Dommusik, 223; HÄRTING: Gegenreformation, 60.

437 Vgl. FRANTZ: Geschichte der geistlichen Liedertexte; HÖLSCHER: Kirchenlied vor der Reformation.; KEHREIN: Kirchenlied in seiner Entwicklung; WOLFF: Kirchenlied des 16. und 17. Jahrhunderts; GARBE: Kirchenlied, 69-75.

438 Vgl. HÄRTING: Gegenreformation, 60. 439 Vgl. ebd. 440 Das älteste bekannte althochdeutsche geistliche Lied des ausgehenden 9. Jahrhunderts, das Petruslied, ist ein Bittgesang für Notzeiten, Wallfahrten und Prozessionen in altbairischer Sprache anonym verfasst und mit Neumen unterlegt, findet sich auf der letzten Seite einer um 870 erstellten Handschrift (BSB München, Bay- 78 Als Begleiterscheinung der aufkommenden Blüte des kirchlichen Lebens nach dem Konzil von Trient ist es insbesondere, neben den liturgischen Messen und Offizien, in den vielfälti- gen Andachten zu einer Verbreitung des deutschen Volksgesanges gekommen, die sicherlich auch die liturgischen Gebräuche am Freisinger Dom beeinflusst hatten.442

In einer Tegernseer Handschrift aus dem 15. Jahrhundert findet sich bereits ein Hinweis auf ein Deutsches Kirchenlied. Darin wird von einer Art Christkindwiegen vermutlich nach der Vesper berichtet: „Und so man daz Kindel wigt über daz Resonet in Laudibus, hebt unser vraww an ze singen in ainer person: Joseph lieber neve mein, so anwurt in der andern person Joseph, Geren, liebe mueme mein. Darnach singt der kor die andern vers in einer diener weis“.443

Der geistliche Volksgesang wurde hier auf allen Seiten der reformatorischen Spaltungen als probates Mittel angesehen, dogmatische Lehrinhalte und die Gewinnung bzw. Wiederge- winnung von Gläubigen mit der Einübung der gewünschten frommen Verhaltensweise zu transportieren. Dabei kam es sogar gegen ketzerische Lieder zu Verboten.444

Bischof Stephan von Seiboldsdorf hatte 1615 in einem in Ingolstadt gedruckten Mandat immer noch gegen „allerlei selzame Gedicht und von der Kirchen nit approbierte Gesänger sowohl inn der Kirchen als auff den Creuzgängen nit ohne sonderbares Befrembden und Er- gernuß des gemeinen Manns“445 vorzugehen.446

erische Staatsbibliothek Clm 6260, fol. 158v), die eine Abschrift des Genesiskommentars von Hrabanus Maurus enthält. Vgl. WEISSENBURG: „Evangelienbuch“, 124 f. Das seit der Reformation entstandene Kir- chenlied unterscheidet sich aber vom mittelalterlichen dadurch, dass es von der geistlichen Obrigkeit oftmals veranlasst wurde. Vgl. RICHTER: Volkslied, 27; URSPRUNG: Musikgeschichte, 246-248 u. Tafel 11, ausführ- lich zum Freisinger Petruslied URSPRUNG: Petruslied, 17-21; MASS: Karolingerzeit, 208 f.; STAVENHAGEN: „Petruslied“, 203-207; JAHN: Petruslied, 135-139; GAMBER: Petruslied, 107-116; HUSENBETH: „Es ist ein Schnitter, heißt: der Todt“, 63-65; EHRISMANN: Geschichte, 203-206; CANISIUS-LOPPNOW: Rolandslied, 112; GMEINWIESER: Freising, 889; FELLERER: Dommusik, 223; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 354; SCHMID: Frömmigkeit, 980 u. 984; HUCKE: Neumierung, 71-78.

441 Vgl. MÜLLER-BLATTAU: Form, 140; MEISTER: Singweisen, 125 f.; HÖLSCHER: Kirchenlied, 46; WACKER- NAGEL: Kirchenlied, 24; MASS: Freising im Mittelalter, 97; DERS.: Karolingerzeit, 208; SCHMID: Mittelalter, 67.

442 Vgl. FELLERER: Dommusik, 224; DERS.: Liturgischer Gottesdienst, 75-77.

443 Zitiert ebd. 33; vgl. HARTMANN: Weihnachtslied, 23; MOSER: Geschichte, 320; PÖTZL: Kindleinwiegen, 37; SPECHTLER: Abhandlungen, 57 u. 208; JANOTA: Studien, 127; MÖNCH VON SALZBURG: Die geistlichen Lie- der, 222; KÜHEBACHER: Volksschauspiel, 340; MÜLLER: „Sitz im Leben“, 194.

444 Vgl. SCHMIDT: Volksgesang, 402; HÄRTING: Gegenreformation, 59.

445 FELLERER: Dommusik, 224; DERS.: Beitraege, 71.

446 Vgl. GMEINWIESER: Freising, 890. 79 Die Texte waren meist leicht fassbar und hatten primär verkündigenden, oft propagandisti- schen Charakter.447 Besonders für die leseunkundige Bevölkerungsschicht war das Kirchen- lied hier eine wesentliche Ergänzung zu den katechetischen Unterweisungen.448

Oft waren die Melodien dieser Lieder dem Volk bereits alltäglich bekannten Gesängen entlehnt, so dass es zu einer großen Verbreitung des kirchlichen Liedgutes kam.449 Die Jesui- ten spielten hier durch ihre Herausgabe und Veranlassung aber auch Empfehlung von Kir- chenliedsammlungen eine gewichtige Rolle.450

Nicht nur die kirchliche Obrigkeit bediente sich des geistlichen Liedes zur Umsetzung der Gegenreformation, sondern auch der bayerische Landesherr.451 Herzog Albrecht V. verbot in seinem sogenannten Zensurmandat von 1565 alle an nichtkatholischen Orten gedruckten Ge- sangbücher.452

Der Beichtvater Maximilians I., P. Adam Contzen SJ (1571-1635),453 fordert ausdrücklich in seiner Staatslehre das Lied aus (religions-)politischen Gründen zu unterstützen.454

Durch die Reformation gewann nicht nur die Volkssprache in Liturgie und Bibelüberset- zung neue, gewichtigere Bedeutung, sondern auch das deutsche Kirchenlied. Ein Einfluss ist hier auch im katholischen deutschen Kirchenlied erkennbar.455

447 Vgl. KLUSEN: Volkslied, 111 ff.

448 Vgl. MOSER: Verkündigung, 72 f.; HÄRTING: Gegenreformation, 59.

449 Vgl. RICHTER: Volkslied, 29.

450 Vgl. DOPF: Musik, 369-385, hier 372; MOSER: Verkündigung, bes. 33; KONSTANCIAK: Gesangbücher, 236 f.; BREMER: Religionsstreitigkeiten, 267; OORSCHOT: Katechismusunterricht, 546 f.; GRANDJEAN: Kir- chenlied, 36-38; FELLERER: Tridentinum, 457; HÄRTING: Gegenreformation, 60. 451 Vgl. ebd., 59 f. 452 Vgl. ebd., 60.

453 Adam CONTZEN, geb. am 17. April 1573 in Monschau, studierte in Köln, erlangte 1591 den Magistergrad und trat 1595 in den Jesuitenorden ein. Als überdurchschnittlicher Kenner in der griechischen, hebräischen, syrischen und chaldäischen Sprachen lehrte er 1606 Philosophie in Würzburg, 1610 Exegese in Mainz, strukturierte die Hochschule in Molsheim, wurde anschließend Beichtvater des Bischofs Gottfried v. ASCH- HAUSEN von Bamberg und Würzburg und zwischen 1624-1635 von Kurfürst MAXIMILIAN von Bayern. Als einer der streit- und fruchtbarsten Polemiker des Jesuitenordens starb er am 19. Juni 1635 in München. Vgl. BAUTZ: Contzen, 1121; TÜCHLE: Contzen, 346; DUHR: Geschichte der Jesuiten, Bd. II/1, 465 f.; DERS.: Ge- schichte der Jesuiten, Bd. II/2, 250 f.; 414 f.; 459 f. u. 475 f.; BIRELEY: Contzen, 1307 f.; RAYEZ: Contzen, 52; KOCH: Contzen, 41 f.; BRISCHAR: Adam Contzen S.J.

454 Vgl. CONTZEN: Politicorvm Libri Decem, 99; ausführlich dazu BIRELEY: Maximilian von Bayern; SEILS: Staatslehre, 110; dazu auch KOLDAU: Frauen, 453; MAGER: Lied und Reformation, 25; BÄUMKER: Singwei- sen, 204; MEID: Barock, 247; SCHNEPPER: Buchstaben, 86; MEIDING: Luthers Gesangbuch, 441 f.; KEMPER: Deutsche Lyrik, 56; BREUER: Oberdeutsche Literatur, 155-160; DERS.: Genfer Psalmen, 318; MALLINCK- RODT: Struktur, 270; BLOCK: Verstehen, 14; MOSER: Verkündigung, 16-18; JASCHINSKI: Stationen, 57; RICHTER: Volkslied, 29; BRAUN: Thöne, 234; BACHLEITNER: Form, 69; KEMPER: Reformation, 109.

455 Vgl. LUEGER: Feier, 58; ausführlich dazu BÄUMKER: Singweisen. 80 Eine weitverbreitete falsche Meinung ist, dass erst Martin Luther das deutsche Volk in seiner Landessprache beten und singen gelehrt habe.456

Auf den Gesang bei Prozessionen und Wallfahrten wurde bereits verwiesen. Sogar die Ka- techismuswahrheiten wurden mit Hilfe der deutschen Lieder oft zusätzlich vertieft, insbeson- dere brachte man den Kindern die wichtigsten Glaubenswahrheiten in Versen und kleinen Liedern anhand eines sogenannten Liedkatechismus bei.457 Auch bei der 1608 im Allgäu ab- gehaltenen Mission der Jesuiten wurde der Kinderkatechismus gesungen, der die Jugend der- art begeisterte, dass „sie bis 4 Uhr in der Schule blieb, und die Eltern Milch für die Kinder und ihre Lehrer herbeibrachten“.458

Ludwig Uhland wies darauf hin, dass bereits lange vor Luther eine deutliche Tendenz nach dem Gebrauch der deutschen Sprache im Kirchengesang nachzuweisen ist. Hier wäre das bekannte Prozessionslied „In Gottes Namen wallen wir“ anzuführen, das „offenbar ur- sprünglich für die Kreuzfahrten nach dem Heiligen Land“ bestimmt war.459

Selbst Luther zählt eine Anzahl deutscher Gesänge auf, „die von alten Christen gemacht und jährlich durchaus in Deutschland gesungen worden seien“.460

Auch Melanchthon erwähnt in seiner Apologie zur Augsburger Konfession (zu Art. 24): „Dieser Brauch ist allzeit für löblich gehalten in der Kirche; denn wiewohl an etlichen Orten mehr, an etlichen Orten weniger deutsche Gesänge gesungen wurden, so hat doch in allen Kirchen ja etwas das Volk deutsch gesungen, darum ists so neu nicht.“461

Uhland wiederum nennt dabei auch das deutsche Kirchenlied, um welches sich seit dem 9. Jahrhundert verschiedene verdient gemacht haben, wie etwa der Benediktiner Otfrid zu Weißenburg (um 790-875),462 oder etwas später der Predigerorden, im 13. Jahrhundert der

456 Ausführlich dazu MAHRENHOLZ: Luther und die Kirchenmusik 457 Catholisch Kirchengeseng, für die Christliche Catholische Jugend, vnd andere, besonders bey dem Cate- chismo, an Sonn vnd Feyertagen, auch sonst durch das gantze jar nützlich zu gebrauchen. Ingolstadt 1594; vgl. dazu DUHR: Geschichte der Jesuiten, Bd. II/2, 19.

458 Vgl. BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VII, 342 f.

459 Vgl. UHLAND: Kirchengesang, Nr. 107 vom 7./8. Mai 1938.

460 Dr. Martin Luther’s sämmtliche Werke, hg. von Johann Georg PLOCHMANN, Bd. 1: Hauspostille. 1. Abth. 1, Homiletische und katechetische Schriften, Erlangen 1826, 229; dazu auch HOLLAND: Schriften, 414.

461 MELANCHTON: Corpus doctrinae christianae, 87; dazu auch MÜLLER: Die symbolischen Bücher, 249.

462 Otfrid von WEISSENBURG, geb. um 790, der erste namentlich bekannte althochdeutsche Dichter, wurde in früher Kindheit als puer oblatus dem Klosters Weißenburg im nördlichen Elsaß anvertraut, studierte um 830 im Kloster Fulda bei Rabanus Maurus und erhielt 830 die Priesterweihe. Ab 847 wirkte er in Weißenburg als Skriptor, Bibliothekar, Exeget und Grammatiklehrer. Seine Evangeliendichtung ist in vier Handschriften überliefert. Zudem verfasste er das Georgslied sowie zahlreiche lateinische Bibelkommentare. Otfrid starb 81 Franziskaner Berthold von Regensburg (um 1210-1272)463 und im 14. Jahrhundert der Domi- nikaner Johannes Tauler (um 1300-1361)464 („Es kommt ein Schiff geladen bis an sein höchs- ten Bord: es trägt Gott‘s Sohn voll Gnaden, des Vaters ewiges Wort“), später hauptsächlich die Frauenklöster.

August Jakob Rambach hat in seiner „Anthologie christlicher Gesänge“ (1817/22) haupt- sächlich auf die positiven Einflüsse von Wallfahrten und Prozessionen hingewiesen, „daß eben von solchen Übungen, namentlich von den Bittgesängen in der Kreuzwoche, von sol- chen Festen, die zugleich als Volksfeste gefeiert wurden und eine allgemeinere, fröhliche Teilnahme weckten, wie das Fronleichnams-, Kirchweih- und Kirchenpatronatsfest, der Ge- brauch deutscher Kirchenlieder zuallererst ausgegangen ist. Nachdem sie bei diesen Festen einmal zugelassen waren, konnten sie leicht mit der Zeit auch bei anderen, ganz eigentlich kirchlichen Gottesdiensten, z. B. in den Vigilien und Frühmetten des Weihnachtsfestes, die schon länger dem Ausdruck eines fröhlichen Jubels gewidmet waren, und zuletzt bei dem fei- erlichen Messgottesdienste selbst an hohen Festtagen Eingang finden, wie wir denn wirklich unter den alten deutschen Gesängen Lieder von allen diesen Gattungen antreffen. Mehrere derselben wurden schon zu Luthers Zeit für alt, ja für uralt geschätzt.“465

im Jahr 875. Vgl. ERNST: Otfrid, 1557-1559; HAUBRICHS: Otfrid, 541-544; DERS.: Übersetzer, 13-45; HEUTGER: Otfrid, 1334 f.; MÄRZ: Otfrid, 642 f.; KINEMUND: Geschichte, 74; BUCKL: Otfried, 1215 f.; SCHEFFCZYK: Otfried, 1298; HARTIG: Otfried, 830-832; HÖLSCHER: Kirchenlied, 45; WESTPHAL: Kirchen- lied, 19.

463 BERTHOLD von Regensburg, geb. um 1210 in Regensburg, wurde Franziskaner, studierte 1230-1235 in Magdeburg und ab 1236 Lektor, war seit 1240 Prediger gegen Irrlehren und Judenverfolgung in Augsburg und 1246 Visitator des Niedermünsters in Regensburg. Seine Predigten waren enthielten Beispielen, Mär- lein, Schilderungen und Vergleichen im volkstümlichen Sprachgebrauch aus Redensarten, Sprichwörtern, Wortspielen und rhetorischen Mitteln wie Anreden, Ausrufungen oder Fragen. Berthold starb am 14. De- zember 1272 in Regensburg. Vgl. HAMBERGER: Berthold von Regensburg, 546-549; ROSENFELD: Berthold von Regensburg, 164 f.; BAUTZ: Berthold von Regensburg, 553 f.; SCHIEDER: Bruder Berthold, 61-69; MERTENS: Berthold von Regensburg, 2035 f.; MEINERS: Berthold von Regensburg, 651-654; STEER: Bert- hold von Regensburg, 292; DERS.: Leben und Wirken, 169-175; FORSTER: Berthold von Regensburg, 267 f.; MOSER: Berthold von Regensburg, 229 f.; SCHMIDT: Berthold von Regensburg, 1070 f.; VON DER LÜHE / RÖCKE: Predigt, 41-82; BAUR: Kirchenlied, 194; BECKER / FRANZ / HENKYS: Wunderhorn, 42-46 u. 505; CLASSEN: „Mein Seel fang an zu singen“, 188.

464 Johannes TAULER, geb. um 1300 in Straßburg, trat dort in den Dominikanerorden ein, wo er auch Meister Eckhart begegnete, war 1338-1346 im Exil in Basel, später in Köln, hielt populäre Volkspredigten und ver- teidigte die Beginen. Tauler starb am 16. Juni 1361 in Straßburg. Vgl. LEPPIN: Tauler, 745-748; MCGINN: Mystik, bes. 412-502; PREGER: Tauler, 453-465; RUH: Mystik, 516; GNÄDINGER: Tauler, 506-508; DIES.: Johannes Tauler, 970-972; DIES.: Lebenswelt, bes. 429; AUER: Tauler, 1022-1024; GIERATHS: Tauler, 1089- 1091; WACKERNAGEL: Kirchenlied, 302-306; GRUB: Spuren, 93; kritisch dagegen KURZKE: Kirchenlied, 223; RICHTER: Volkslied, 33; BECKER / FRANZ / HENKYS: Wunderhorn, 60-68.

465 RAMBACH: Anthologie, 383; HOLLAND: Schriften, 415; zit. auch bei VEIT / LENHART: Volksfrömmigkeit, 180 f. 82 2.2.2.3. Volksgesang

2.2.2.3.1. Prozessionen, Wallfahrten und Andachten

Oft waren die volksreligiösen, aus dem Volk gewachsenen Prozessionen des Barocks von Überladung, Überschwang und im Einzelnen manchmal auch von Aberglauben nicht ganz frei geblieben. Doch als Demonstratio catholica war die Wallfahrt gerade in der Zeit der katholi- schen Reform Ausdruck des neu erstarkten religiös-kirchlichen Lebens.466

Eine Prozession „cum figuris et equite Georgio et meis puereis in angelorum habitu“, wel- che heute allgemein als Georgiritt bezeichnet wird, fand am 28. Mai 1598 in Freising statt.467 Zu beiden Prozessionen zu Ehren des Hl. Benno nahmen am 10. September 1602 etwa 1200 Gläubige teil, im Juni 1603 sogar 1400 zu Ehren des neuen Landespatrons von Bayern.468

Eine falsche Meinung der kirchengesanglichen Literatur des 16. Jahrhunderts ist die, dass der Chorgesang und das Volkskirchenlied die gleiche Förderung durch die Kirche erfahren hätten.469 Dies kann weder im Mittelalter noch in der Zeit der nachtridentinischen Reform be- obachtet werden. Der Volksgesang wurde vielmehr bewusst aus der Liturgie ferngehalten, die lateinische Sprache, der lateinische Gesang waren hier vorherrschend. Sämtliche Missae can- tatae wurden „liturgisch“, das heißt choraliter gesungen.470

2.2.2.3.2. Andachten

Die für die Zeit typischen Abendandachten wurden liturgisch d. h. lateinisch gesungen, genau wie die gesungenen Orationen und Litaneien.471 Eine solche Abendandacht, „Salve“

466 Vgl. WINKELBAUER: Reisebüros, 144; SPETH: „Religionspolicey“, 283; VEIT / LENHART: Volksfrömmigkeit, 180; HLAVIN-SCHULZE: „Man reist ja nicht, um anzukommen“, 31; BERNARD: Wallfahrten, 213-215; FREI- TAG: Gesellschaft, 36; DERS.: Elitenfrömmigkeit, 13; FISCHER: Konfessionalisierung, 196 f.; OHSE: Föching, 57; PFISTER: Liminalität, 67; KNICHEL / EMBACH: 52. Jahrestagung, 518; VOGEL: „Hirtenhemmli“-Aufstand, 210; SCHMID: Diözese Straßburg, 73; WEISS: Prozessionsforschung, 72; KOGLER: Votivbilder, 78 f.; JÜRGENSMEIER: Schönborn, 1; SCHARRER: „Catholisch ist gut sterben“, 314; VEIT / LENHART: Volksfröm- migkeit, 65; SCHNEIDER: Frömmigkeitsformen, 349; KAMMEL: Sinnlichkeit, 126; LANG: „Lazarusgeschich- te“, 208; NARR: Spätaufklärung, 148; LUTTENBERGER: Konfessionalisierung, 78; INTORP: Barockpredigten, 30 u. 53; KOHLE: Paderborner Gesangbuch, 78; SCHNEIDER: Bruderschaften, 455.

467 Vgl. HARTIG: FUGGER, 408 f.; HAHN: Sanct Georg, 96.

468 Vgl. HARTIG: Fugger, 409.

469 Vgl. GIESSLER: Lieddichtung der Katholiken im Zeitalter der Aufklärung.

470 Vgl. SCHLAGER: Messe, 175 f.; LEMBACHER / FELLERER: Handbuch, 352.

471 Vgl. MASSENKEIL: Oratorium, 743; MARX-WEBER: Litanei, 1368-1371; FELLERER: Liturgischer Gottes- dienst, 75. 83 genannt,472 stiftete mit Absingen der Antiphon der Freisinger Dompropst Alexander Seccun- dus Fugger.473 Wenn es aber doch in der Landessprache, in unserem Fall deutsch, abwech- selnd deutscher und in lateinischer Sprache bei den Andachten liturgiesprachliche Verwen- dung fanden, dann sangen die Mädchen die deutschen, die Chorknaben die lateinischen Verse. In deutscher Sprache wurde nur vor der Predigt gesungen, außerliturgisch vor allem bei Pro- zessionen und Bittgängen den sogenannten Kreuzgängen.474

Im 17. Jahrhundert kommt es im Freisinger Bistumsgebiet zu einer Herausgabe von zahl- reichen Andachtsliedern („Newe auserlesene geistliche Lieder“, München 1604),475 „welche nit allein lieblich zu singen, sondern auch allen guthertzigen Christen ganz tröstlich und nütz- lich zu lesen und zu betrachten“.476 In München ist Johannes Khuen (1606-1675) als geistli- cher Lieddichter und Komponist bekannt geworden.477

2.2.2.3.3. Erste Gesangbücher

Das einfache Volk konnte sich keine Gesangbücher leisten; es sang auswendig aus dem Gedächtnis, meist auch ohne Orgelbegleitung, da in den Kirchen nur wenige Orgeln vorhan- den waren.

472 Vgl. SEEGETS: Passionstheologie, 255, Fn. 429; MANSER: Salve Regina, 137 f.; STURMLERNER: Jungfrau, 172-175. In Regensburg bestand bereits 1593 eine Salve-Regina-Stiftung, die Figuralmusik verlangte. Vgl. BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VII, 340.

473 Vgl. HARTIG: Fugger, 408.

474 Vgl. VEIT / LENHART: Volksfrömmigkeit, 180. Ein sogenannter „Kreuzgang“ entstammt dem ältesten religi- ösen Brauchtum, der an vorchristliche Flurumgänge anknüpft und ein Bittgang von mehreren Mitgliedern einer Pfarrgemeinde darstellt, der vom Pfarrer und einem vorangetragenen Kreuz samt Kirchenfahnen ange- führt wurde. Am Beginn des Kreuzganges standen bestimmte Gebete vor dem ausgesetzten Allerheiligsten in der Pfarrkirche, Gebet, Litaneien und Lieder begleiteten den Kreuzgang während des Weges außerhalb der Kirche und am Endpunkt eine Messe. In der Barockzeit wurden jährlich durchschnittlich etwa 13 Kreuz- gänge abgehalten. Vgl. SPIEGEL: Hofmarksherrin, 336; HARTINGER: Wallfahrt, 154 f.; RIGEL: Gottesvereh- rung, 16; ROHRMAYER: Wallfahrtsbuch, 216 f.; NIEDERMAYR: Auslegung, 73; SIGNORI: Memorialkultur, 110; WIEBEL-FANDERL: Prozessionen, 118-120; HOFBAUER: Ostbayern, 297; BLÄTTLER-GANZ: Pilgerweg- forschung, 104.

475 Vgl. FELLERER: Dommusik, 223. 476 Ebd.

477 Johannes KUEN (KHUEN), geb. 1606 in Moosach (Oberbayern), war bis 1625 Stipendiat am Jesuitengymna- sium in München, studierte anschließend Theologie und Rhetorik und erhielt 1630 die Priesterweihe, wurde 1631 Kaplan an Sankt Peter in München, wo er 1634 eine Pfründe erlangte. Von ihm stammen eine große Anzahl geistlicher Lieder in Deutscher Sprache mit volkstümlichem Charakter und Anspielungen auf den Tod sowie neulateinische und deutsche Gedichte, die in umfangreichen Sammelbänden erschienen und u. a. Abraham a SANCTA CLARA sowie Clemens BRENTANO inspirierten, der einige von ihnen in Des Knaben Wunderhorn aufnahm. KHUEN starb am 14. November 1675 in München. Vgl. GMEINWIESER: Khuen, 70 f.; DÜNNHAUPT: Johannes Kuen, 2435-2443; ELSCHENBROICH: Khuen, 572 f.; WESTERMAYER: Khuen, 375; GERTZ: Johannes Kuen; WALLNER: Johannes Kuen, 37-50; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VII, 343; SCHARNAGL: Khuen, 876 f. 84 Dagegen scheint in der Oberschicht durchaus das Gesangbuch weiter verbreitet gewesen zu sein. Beim Ableben des Freisinger Pflegers Kaspar Poißl von Attenzell wurde ein umfang- reiches Inventar seiner Bibliothek angelegt, in der mehrfach Gesangbücher aufscheinen.478

Michael Vehe (1485-1539)479 veröffentlichte 1537 das erste deutsche Gesangbuch.480 Bei der Auswahl der 52 Gesänge verwendete Vehe ausschließlich bekannte Lieder seiner Zeit.481

Das Büchlein erschien 1567 in Mainz zwar in zweiter Auflage, jedoch kann davon über die weitere Verbreitung noch über den Stellenwert dieser Gesänge in der Liturgie etwas Nähe- res ausgesagt werden.482

Nachdem jahrhundertelang beinahe ausnahmslos lateinische Lieder im Gottesdienst er- klangen, die hauptsächlich von Priestern und Mönchen gesungen wurden, führte Luther deut- sche Lieder in die Liturgie ein.483 Diese Lieder, darunter „Ein feste Burg ist unser Gott“, wur- den schnell populär und verbreiteten sich rasch,484 sie fanden im Volk auf beiden theologi- schen Seiten begeisterte Aufnahme. Vehe erkannte die Bedeutung der Lieder, sein Gesang- buch ist eine Antwort auf die reformatorischen Bemühungen.

In den Zentren der bayerischen Druckkunst, z. B. Regensburg, Augsburg und Dillingen sowie in Ingolstadt und München wurden zahlreiche Kirchenliedsammlungen veröffent- licht.485 Im „Obsequiale“ von 1570 finden sich 17 deutsche Kirchenlieder.486 Zu den bisher gebräuchlichen Liederbüchern von Vehe veröffentlichten die Tegernseer Benediktiner im Jahr

478 Vgl. SPICHTINGER / BRANDNER: Werdenfels, 84. 5 geschriebene Gesang-Püechl, 1 Lateinisch Psalter-Püechl sowie 3 Gesang-Püechl finden sich unter den über 50 Büchern religiösen Inhalte.

479 Michael VEHE, geb. um 1485 in Biberach bei Heilbronn, trat 15jährig in das Dominikanerkloster in Wimp- fen ein, studierte in Heidelberg, erlangte am 29. Juli 1506 eine Dozentur und erlangte am 18. Januar 1513 das Doktorat in Theologie. Ab 1515 war er Regens der Heidelberger Ordensschule. Der Erzbischof von Mainz und Magdeburg, Kardinal Albrecht von BRANDENBURG, ernannte ihn 1528 zu seinem persönlichen Ratgeber und Theologen. 1530 finden wir Vehe am Augsburger Reichstag, wo er die „Augsburger Konfes- sion“ in kaiserlichem Auftrag zu widerlegen versuchte. Am 29./30. April 1534 versuchte VEHE in Leipzig erneut die katholischen Grundlehren zu verteidigen. Papst PAUL III. ernannte ihn am 21. Februar 1539 zum Weihbischof in Halberstadt. VEHE starb im April 1539 in Halle. Vgl. BÄUMKER: Vehe, 529 f.; WENNEKER: Vehe, 1188 f.; RUFF: Vehe, 1382 f.; HARNONCOURT: Liturgie, 327 f.

480 VEHE: Ein New Gesangbüchlin Geystlicher Lieder.

481 Vgl. HABERL: Volksgesang, 123.

482 Vgl. VEIT / LENHART: Volksfrömmigkeit, 182.

483 Vgl. LUEGER: Polyphonie, 12.

484 Vgl. EICHEL: Pfarrhaus, 141; RABUS: Sprache, 58.

485 Vgl. FELLERER: Dommusik, 223. 486 Diözese Regensburg: Rituale Romanum – Obsequiale, vel liber agendorum, circa sacramenta, benedictiones, et caeremonias secundum antiquum usum et ritum ecclesie Ratisbonensis. Ingolstadii 1570; Agenda seu ob- sequiale, simul ac benedictionale, iuxta ritum et normam ecclesiae et episcopatus Constantiensis. Dilingae 1570, vgl. dazu GAMBER: Cantiones Germanicae; FELLERER: Dommusik, 223. 85 1574 „Catholische Teutsche und lateinische Gesang nach alter weiss und form der heiligen christlichen Kirchen durch das gantz Jar nit allein in der Kirchen sonder auch zu hauss und darauss etc“,487 mit den Liedern: „Auss hertem Wee“ – „Es flog ein klein waldvögelein“ – „Es floss ein Ross vom Himmel herab“ – „Die Geschrifft die gibt uns weiss“ u. a.488 und im Jahr 1581 in 3. Auflage eine Liedsammlung für Andachten und Kreuzgänge:489 „Schöne alte Catholische Gesang und Rueff, auff die fürnemste Fest des Jars, auch bey Kirchfärten und Creuzgängen nutzlich zu gebrauchen“ (Tegernsee 1581) mit 52 Lieder und 42 Melodien.490 Die erste Auflage war auf Veranlassung des Gefolgsmannes und Mitarbeiters von Petrus Ca- nisius, dem Publizisten Adam Walasser herausgegeben,491 der in seiner Vorrede gegen ein „Sectisches Psalmbüchlin und Kirchengesang“ und „weltliche, unzüchtige schandlieder“ po- lemisiert,492 denn „was man an vilen orten redt oder singt, das ist eintweder Ketzerey, oder unzucht unnd leichtfertigkeit“.493

Im „Ritus ecclesiastici Augustensis episcopatus“ (Dillingen 1580) finden sich 10 deutsche Kirchenlieder.494 1586 veröffentlicht der Ingolstädter Verleger und Buchdrucker David Sarto- rius sechs „schöne katholische Lieder“. Sämtliche Texte stammen aus protestantischer Feder. Um 1590 erscheinen in Straubing „Ansing-Lieder – So von alters her von der Iugent zu unter- schiedlichen Zeiten und Festtägen im Jar vor den häusern gesungen worden und noch zu sin- gen pflegen“.495

Da im Gegensatz zu den Protestanten eine wesentlich ausgeprägtere Volksfrömmigkeit weiterbestehen konnte, waren die Katholischen Liedersammlungen wesentlich vielschichti-

487 WALASSER: Catholische Teutsche und Lateinische Gesang; vgl. dazu BÄUMKER: Kirchenlied, Bd. I, 69-71 u. 153; WACKERNAGEL: Bibliographie, 384, 394 u. 400; AMANN: Buchdruckerei, 180; MÜNSTER: Fragmente, 67.

488 Vgl. BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 354 f.; DERS.: Kirchengeschichte, Bd. VII, 342.

489 Vgl. FELLERER: Dommusik, 223; HÄRTING: Gegenreformation, 59 ff.; WOLF: Lais, 195; MEISTER: Singwei- sen, 42; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 354.

490 Vgl. FELLERER: Dommusik, 223; BÄUMKER: Kirchenlied, Bd. 1, 70; AMANN: Buchdruckerei, 180.

491 Vgl. RICHTER: Volkslied, 29; HÄRTING: Gegenreformation, 61. 492 Vgl. ebd.

493 Zit. in: HENNIG: Kontrafaktur, 31, Fn. 1.

494 Vgl. HÄRTING: Gegenreformation, 60.

495 Vgl. BÄUMKER: Kirchenlied, Bd. 1, 73. Erstmals erscheinen die Lieder „Da Jesus in den Garten ging … Die heilig rein und auch die fein … Ich lag in einer Nacht und schlief … Ich weis mir ein Blümlein und das ist fein … In Gottes namen heben wir an, die heyligen drei König sind wolgetan.“ usw. Vgl. KÖRNER: Passi- onsblumen, 119; BREDNICH: Handbuch, 372; BAUERREISS: Kirchengeschichte, Bd. VI, 355; HARTMANN: Weihnachtlied, 22. 86 ger.496 Katholische Vorreden497 zu Gesangbüchern empfehlen sogar das Absingen der Lieder außerhalb der Messe, zu Prozessionen, Wallfahrten498 und sogar zu Hause, auf dem Feld oder bei der Handarbeit.499 Dies dürfte alles auch auf die Diözese Freising zutreffen.500

Der kirchliche Volksgesang wurde in keiner Sitzung des Trienter Konzils anempfohlen. Die vom Konzil geforderte Reform des Kirchengesanges betraf ausschließlich die Neuausga- be von Psalterien, Antiphonarien und Gradualien.501 All diese Handbücher waren aber keine Neueinführung oder Erfindung. Sie standen bereits im Gebrauch der kirchlichen Liturgie.502

Von eher regionaler Bedeutung war das „Gesang- und Psalmbuch für die vornehmsten Feste, auch bei Processionen“, welches 1586 in München erschienen ist und dem Tegernseer Büchlein von 1570 in weiten Strecken nachfolgt.503 Erst 1613 erschien in München das

„Catholisch Gesangbüchlein. Auff die fürnembste Fest“,504 sein Verfasser ist zwar unbe- kannt, doch dürfte es auch hier zu einer Einflussnahme der Jesuiten gekommen sein.505

Die evangelischen Gesangbücher gingen zunächst auf Privatinitiative von Verlegern, Dru- ckern oder Herausgebern zurück und wurden im Dreißigjährigen Krieg ähnlich der Soldaten- uniformen zum Landeskirchlichen Erkennungsmerkmal.506

Der Augsburger Bischof Marquard vom Berg (1575-1591) veröffentlicht bereits 1576 in Dillingen ein amtliches Gesangbuch.507 Im übrigen Reich dauert es auf katholischer Seite noch Jahre bis sich eine Reglementierung der Gesangbücher durchsetzen konnte.508 Bischof Stephan von Seiboldsdorf schreibt 1615 in diesem Zusammenhang: „Als solle den Pfarrern gute Achtung darauf zugeben, damit solche [Gesänge] abgestellt und hinfüran keine anderen

496 Vgl. FELLERER: Vaticanum II, 1.

497 Vgl. RICHTER: Volkslied, 28.

498 Vgl. SCHROUBECK: Prozessionslied, 445-462; KOCH: Zeitalter, 100.

499 Vgl. RICHTER: Volkslied, 28; BÄUMKER: Kirchenlied, Bd. 1, 156-158, 196 f. u. 212.

500 Vgl. FELLERER: Dommusik, 224.

501 Vgl. BACH: Borromäus, 76.

502 Vgl. VEIT / LENHART: Volksfrömmigkeit, 181.

503 Vgl. FELLERER: Dommusik, 223; SCHLECHT: Kirchenmusik, 55. 504 Catholisch Gesangbüchlein, bey dem Catechismo.

505 Vgl. RICHTER: Volkslied, 30; NEUHAUS: Barockzeit, 16 f.; DIES.: Bayerin, 159; WELLER: Annalen, 131.

506 Vgl. RICHTER: Volkslied, 27.

507 Hier (S. 27), irrt RICHTER, denn Dillingen hat nie zu Bamberg gehört! Zu Bischof Marquard vom BERG sie- he RUMMEL: Berg, 39 f.

508 Vgl. RICHTER: Volkslied, 27. 87 Gesänge als unserem Obsequial begriffen oder sonsten bey anderen approbierten Authoren gesungen werden“.509

Die nachtridentinischen Diözesansynoden und kirchlichen Erlasse billigten deshalb die traditionelle Verwendung der Kirchenlieder, wachten aber ängstlich über Einflüsse von Pro- testantischer Seite. Trotzdem fanden Lieder protestantischer Herkunft auch in katholischen Gebieten Verbreitung. Im Statut der Breslauer Diözesansynode von 1592 (De cultu divino in 17 Kapiteln) ist auch eine nicht gerade engherzige Abhandlung: „De cantilenis Germanicis“, also über Kirchenlieder in der deutschen Volkssprache zu finden. Darin wurden solche erlaubt und sogar empfohlen, natürlich unter Ausschluss von Gesängen häretischen Inhalts.510 Noch im Jahre 1662 verfügte eine münsterische Verordnung: „Nihil cantatur, quod sapiat Luthera- nismum“.511

Es kam zu weiteren Ausgaben von deutschen Gesangbüchern, so des Bambergers 1573, des Würzburgers 1591 (bis 1649 sechs Neuauflagen), des Speyerers von 1599 (bis 1631 sie- ben Neuauflagen) und des 1599 bei Arnold Quentel in Köln gedruckten: „Alte katholische, geistliche Kirchengesänge“.512 Daneben erschien eine Reihe von Gebetbüchern mit Lie- dern.513 Es wurden deutsche Lieder für Pestgänge, Wallfahrten, für die Kinderlehre und für die vielen Andachten geschaffen.514

Welche Rolle die Musik besonders der Volksgesang in der Gegenreformation spielte, kann in Teilen am Inhalt des im Jahre 1603 erschienen „Maintzisch Catholisch Manual oder Hand- buch zum Nutzen des gemeinen Mannes“ abgelesen werden.515 Darin waren die Episteln und Evangelien für die Sonntage des Kirchenjahres (184 S.) enthalten, daneben eine Sammlung der bekanntesten deutschen Gesänge (Cantuale, 208 S.), den Katechismus des Canisius (128 S.), eine volkstümliche Abhandlung über die heilige Messe (45 S.), ein kurzes Gebet- buch (45 S.), eine Belehrung über Beichte und Kommunion (40 S.) und über den Rosenkranz (28 S.). Im genannten Cantuale findet sich eine Reihe von „Katechismus-Gesäng“, die den Notensatz zu den katechetischen Formeln des Pater noster, Ave-Maria, der Gebote Gottes und

509 Cgm 1720 und 4972; vgl. dazu FELLERER: Dommusik, 224; DERS.: Beitraege, 71.

510 Vgl. MONTBACH: Statuta, 227; dazu NÄGELE: Andreas von Jerin, 23-45; BRZOSKA: Wissenschaft, 40.

511 BIERBAUM: Diözesansynoden, 399, Anm. 33.

512 Vgl. HÄRTING: Barockzeit, 108.

513 Vgl. WATERS: Kirchenliederbücher.

514 Vgl. FELLERER: Liturgischer Gottesdienst, 75.

515 Vgl. HARTINGER: Lied, 114; HÄRTING: Barockzeit, 108; NOVONY / SUTTNER: Innerösterreich, 288; VOGT: Orgellandschaft, 2. 88 der Kirche, der Sieben Sakramente und Acht Seligkeiten geben. Über den Gebrauch der Kate- chismusmelodien werden die Pfarrer angewiesen, „wie sie die fürnembsten oder notwendigs- ten Stück alle drei Wochen oder auch den genzen Katechismim alle Monat absolvieren und aussingen mögen“.516 Über die Meßgesänge steht im Cantuale:517 „Es sollen die Pastores wol billig das Ampt der heiligen Mass, durchaus lateinisch singen und die leyen darbey das heilige Leiden Christi aus ihren Betbüchern oder an ihren Rosenkräntzen nach dem Exempel irer Vorfahren betrachten, irem Heiland dafür danken und sowol ire eygene als die gemeine Not der gantzen Christenheit hierin befehlen, auch die Gnade und Verdienste Christi, die er uns am heiligen Kreutz erworben, durch dies Melchisedechisch Opfer desto kräftiger an sich zie- hen … Nun geschieht’s aber oft, daß die Castodes und Opferleut wenig Hülff haben im singen und in dem Choral allein zu schwach seyn. Da müssen auch die Pastores noth halben die Meß lesen und können sie nicht singen, wenn sie gleich wollten, darumb weil sie mehr als ein Kirch bedienen und verwalten müssen. Und das haben viel Leyen jetzt eine größere Lust, bei dem Gottesdienst zu singen, als ob gesagter weise zu beten und zu betrachten. Damit nun sol- che einfallende Mängel on abgang der katholischen Religion und christlicher andacht verbes- sert werden, können die Pastores und Ire Kirchner beim Gottesdienst, sie werden denn gesun- gen oder gelesen, auch nachmittags bei der Vesper oder bey dem Katechismo folgende Ord- nung, Teutsch zu singen, halten … Wo man aber das Heylich Ampt durchaus Lateinisch hält und keine Gewohnheit hat, Teutsch darunter zu singen, oder wo allbereit andere bessere Ge- wohnheiten zu singen gebreuchlich seyn, die nicht dem katholischen Glauben oder der heyli- gen Kirchen noch der hohen geistlichen Obrigkeit Gebott oder Satzungen zuwider lauffen, da- selbst ist diese Ordnung un vonnöten.“518

Wieder war Mainz 1607 mit seinem „Enchiridion psalmorum“ mit gregorianischem Ton- satz federführend.519 Aus den Jahren 1600, 1609 bzw. 1613 liegen die ersten Konstanzer ka- tholischen Gesangbücher vor. Dann folgt die Epoche des dreißigjährigen Krieges.

Aus dieser Zeit stammte die deutsche Singmesse, die zu erheblicher Bedeutung gelang- te.520 Schon im „Mainzer Cantual“ von 1605 ist eine sog. „Ordnung im Singampt“ enthalten, welche für Kirchen gedacht war, in denen zu wenig bis gar keine geeigneter Sänger für den

516 GÖTZ: Oberpfalz, 60; NOVONY / SUTTNER: Innerösterreich, 288; HARTINGER: Lied, 114; KOHLE: Paderbor- ner Gesangbuch, Bd. 1, 164.

517 Vgl. VEIT: Kirchenreform, 61.

518 Zit. bei VEIT / LENHART: Volksfrömmigkeit, 185; GÖTZ: Oberpfalz, 60.

519 Vgl. REIFENBERG: Sakramente, 266; AMSTUTZ: Ludus, XXVI; DECOT: Versuche, 86; KÖLLNER: Accentus Moguntinus, 59-61; JENDORFF: Reformatio Catholica, 361.

520 Vgl. VEIT: Kirchenreform, 61; JUNGMANN: Missarum sollemnia, Bd. 1, 208 ff. 89 Choral zur Verfügung standen und daher immer nur auf eine stille heilige Messe angewiesen waren.521 Die ausführliche Ordnung für ein „Singampt“ erlaubte es in der Missa cantata ne- ben dem lateinischen Messordinarium auch ein deutsches Credo einfließen zu lassen. Im „Mainzer Kantuale“ sind Anweisungen für das Singen deutscher Lieder zur Predigt sowie zu Vesper, Salve und Christenlehre enthalten.522

Dem Mainzer Enchiridion Psalmorum aus dem Jahre 1607 mit gregorianischem Tonsatz folgten 1658 die „Psalmen der Propheten: In Teutsche Reyme und Melodien verfaßt bei Heyll in Mainz“.523 Etwa zur selben Zeit erschienen in Würzburg die „Catholische Sonn- und Feyer- tage Evangelien und daraus gezogene Lehrstücke sambt etlichen zur christlichen Lehre und Lob Gottes gesungenen Gesängen – alles in teutsche Reyme und Melodien verfaßt“ (1653).524 Im Jahr 1656 kam eine Mainzer Verordnung heraus, die Gesangsordnung in den Pfarrkirchen betreffend: „In denen Städten, Flecken und Dörfern, in welchen neben den Schulmeistern etli- che Sänger oder des Chorals erfahrene Nachbarn seynd und bey dem Amte der heiligen Mes- se neben andern auch jedesmal das Gradual und Offertorium gesungen werden kann, soll es auch dabey gelassen und die ganze Heilige Meß aus solche lateinische Gesänge also ge- braucht werden. Wo man aber die Gradualia, zum Offertorio nicht, sondern allein die gemeine Gesänge, als das Kyrie eleison, Gloria in excelsis, Credo, Sanctus und Agnus Dei singen kann, sollen nach der Epistel, anstatt des Graduals, unter dem Offertorio und unter der Eleva- tion christliche katholische deutsche Gesänge gesungen werden. In denen Orten aber, wo der Schulmeister keine Sänger oder Choralisten hat und die heilige Meß nur gelesen wird, soll man unter derselben von Anfang bis zu Ende dergleichen deutsche Gesänge sich gebrauchen. So sollen auch, wo erfahrene Schulmeister seynd, dieselbe sich befleißen, die Jugend die neue in truck gegebene catolische Sonn- und feyertägige reimen weiß verfertigte heilige Evangelia und Epistel und andere beygetruckte Gesänge, die Wochen durch in der Schule und auf die Sonntage nach der Kinderlehre zu lehren, damit die Schul- und Pfarrkinder, so wohl dieselbe als andere beygetruckte Lehrstück nach und nach begreifen und auswendig lernen, auch bey Anhörung der Predigt vor derselben das heilige Evangelium und nach deren Vollendung die Epistel singen mögen. Wo man aber obgemelte Evangelia und Epistel noch nicht hat, oder

521 Vgl. MEHLER: Dicere und cantare, 94; HEINE: Melodien, 28-30; HARNONCOURT: Liturgie, 349; SCHMIDT: Reiz, 7.

522 Vgl. VEIT / LENHART: Volksfrömmigkeit, 186; HÄRTING: Barockzeit, 108.

523 Vgl. MENTZ: Schönborn, 233. 524 Vgl. ebd., 233, Anm. 5. 90 noch nicht lernen kann, soll man vor und nach andere deutsche christliche approbierte Gesän- ge der Zeit nach wechselweiß gebrauchen.“525

In der Diözese Münster verhielt es sich ähnlich. Auch dort suchte man ebenfalls beim Ausgang des Mittelalters dem deutschen Kirchenlied einen gewichtigeren Stellenwert beim Gottesdienst zu verschaffen. Am 17. März 1662 verfügte, wie bereits erwähnt, eine münsteri- sche Verordnung: „Nihil cantatur, quod sapiat Lutheranismum“.526

Doch führte bei aller Abgrenzung und Berührungsängsten das Vorbild der Neugläubigen zur Wiederaufnahme der früheren Bestrebungen innerhalb der katholisch gebliebenen Kirche, die freilich nur langsam Boden gewinnen konnten. In dieser Entwicklung sind einige Vorläu- fer des deutschen Diözesangesangbuches des 17. Jahrhunderts anzusehen, wie der 1599 unter

Fürstbischof Ernst (der damals auch gleichzeitig Freisinger Administrator war) bei Arnold Quentel in Köln gedruckte „Alte katholische geistliche Kirchengesang“527 und eine Reihe von Gebetbüchern mit eingestreuten deutschen Liedern und deutschen Übersetzungen von Hym- nen und Sequenzen,528 „auff das viel böse schendliche und der jugendt sehr fast schädtliche Lieder, so bey dieser argen bösen Welt im schwanck gehen, vermeidet, und abgeschafft wer- den.“529

Der landessprachliche katholische Kirchengesang stand innerhalb des gregorianischen Chorals im Zeitalter der tridentinischen Reform und des Barock in einer ungeahnten Blüte. Choral und deutsches Kirchenlied konnten damals nebeneinander bestehen.

Das deutsche geistliche Lied konnte sich in der Zeit der nachtridentinischen Reform und desBarocks allmählich für den gottesdienstlichen Gebrauch durchgesetzt.

Hartmann Bernberg vermerkt, dass das Barockzeitalter „mit seinen starken schöpferischen Kräften den letzten Frühling“530 des Kirchenliedes erlebt hat. Friedrich von Spee (1591- 1635)531 ist Verfasser zahlreicher neuzeitlicher katholischer Kirchenlieder,532 die neben den

525 SCHEPPLER: Codex ecclesiasticus Moguntinus novissimus, 130 f.

526 BIERBAUM: Diözesansynoden, 399, Anm. 33; HERZIG: Zwang, 88.

527 Alte Catholische Geistliche Kirchengesänge; vgl. dazu SCHMIDT: Reiz, 143; KEHREIN: Kirchenlieder, 40.

528 Vgl. BIERBAUM: Diözesansynoden, 399; MATTFELD: Variety, 214; HÄRTING: Barockzeit, 108.

529 Alte Catholische Geistliche Kirchengesänge, 196; dazu HENNIG: Kontrafaktur, 31.

530 BERNBERG: Wiedererweckung, 2.

531 Friedrich SPEE, geb. am 25. Februar 1591 in Kaiserswerth bei Düsseldorf, trat 1610 in den Jesuitenorden ein, studierte 1612-1615 Philosophie in Würzburg, Theologie 1619-1623 in Mainz, 1623-1626 Dozent in Pader- born, ab 1627 in Wesel und Köln, 1629/30 Professor für Moraltheologie in Paderborn, 1633 Professor für Kasuistik und Gefängnis- und Krankenhausseelsorger in Trier, wo er die „Trutznachtigall oder geistlich- po- 91 schönsten Schöpfungen der mittelalterlichen Hymnen und Lieder („Nun bitten wir den Heili- gen Geist“, „In Gottes Namen fahren wir“, „Gott der Vater wohn uns bei und laß uns nit ver- derben“, „Mitten wir im Leben sind“) bestehen können. Spees Ordensbruder, der Jesuit P. Jakob Bidermann (1578-1639)533 hat 1620 eine Sammlung von Volksliedern im „Him- melsglöcklein“ (1620) herausgegeben.534 Hier wurden alte Kirchenlieder mit solchen aus Vet- ters „Paradeißvogel“ und den Katechismusliedern zusammengestellt.535 Viele dieser Lieder, wenn auch in Text und Weise verstümmelt und entstellt, aus der Zeit des Barock sind, so Hartmann Bernberg, bis in unsere Tage im Gebrauch: „O Heiland, reiß die Himmel auf“, „Zu Bethlehem geboren“, „Es führt drei Könige Gottes Hand“, „Tu auf, tu auf, du schönes Blut“, „Bei stiller Nacht, zur ersten Wacht“, „Laßt uns erfreu‘n herzlich sehr“, „Die ganze Welt, Herr Jesu Christ“, „Heut ist gefahren Gottes Sohn“, „O Traurigkeit, o Herzeleid“, „Ist das der Leib, Herr Jesu Christ“.

Nach den von Alfons Bopp für das Rottenburger Diözesangesangbuch durchgeführten Forschungen entstammen durchschnittlich zwei Drittel bis vier Fünftel der Lieder dieses Ge- sangbuches Liedersammlungen des Barock.536

etisch Lustwäldlein“, eine Sammlung lyrischer Gedichte und 52 Kirchenlieder veröffentlichte und in folge der Pest am 7. August 1635 starb. Vgl. RUPP: Friedrich von Spee; WESSEL / FINGER: Friedrich Spee; MIE- SEN: Friedrich Spee; DREVES: Spee, 92-94; EMBACH: Friedrich Spee, 1497-1506; MOHRS: Lieder, 103-133; SCHNEIDER: Spee, 641-643.

532 Vgl. MIESEN: , 23-36; KÜPPERS: Rezeption, 291-308; SPEE: Die anonymen geistlichen Lieder; DERS.: Geistliche Lieder; SCHWARZ: Friedrich von Spee.

533 Jakob BIDERMANN, geb. 1578 in Ehingen an der Donau, trat 1594 ins Noviziat der Jesuiten in Landsberg ein, studierte anschließend in Ingolstadt Philosophie und Theologie und leitete das Schultheater. Ab 1600 ist er in Augsburg und 1606-1614 Professor für Rhetorik am Jesuitenkolleg in München und Theaterleiter, als der er seine eigenen lateinischen Dramen mit großem bühnentechnischem Aufwand inszenierte. 1615-1526 wirkte er als Theologie- und Philosophieprofessor in Dillingen, anschließend als Bücherzensor in Rom, wo er am 20. August 1639 starb. BIDERMANN gilt als einer der Hauptvertreter des barocken Jesuitendramas. Vgl. LENHARD: Weltanschauung und Didaktik im Jesuitendrama; SADIL: Jakob Bidermann; DÜNNHAUPT: Jacob Bidermann, 550-581; FLEMMING: Bidermann, 218 f.; GIER: Jakob Bidermann und sein „Cenodoxus“; WESTERMAYER: Bidermann, 617 f.; VALENTIN: Bidermann, 436 f.

534 BIDERMANN: Himmelglöcklein

535 Vgl. SCHNÜRER: Barockzeit, 312.

536 Vgl. BOPP: Untersuchungen, 387 f. 92 Zusammenfassung – Ausblick

Wie in dieser Arbeit ersichtlich, hat die Kirche der Kirchenmusik Jahrhunderte hindurch immer große Aufmerksamkeit geschenkt, wie insbesondere die Reformen des Trienter Kon- zils und die kirchlichen Bestimmungen des 20. Jahrhunderts bis in die neueste Zeit beweisen. Die Grundintention dieser Arbeit war, vertiefend in die komplexe Materie der Kirchenmusik vorzudringen und eine überblicksartige Einführung zu präsentieren, wobei der Schwerpunkt auf einer eingehenderen Untersuchung der Situation im Bistum Freising vor, während und nach dem Konzil von Trient lag bzw. wie die reformatorischen Einflüsse die Entwicklung der Kirchenmusik vor Ort beeinflusst haben.

Der erste Teil der Arbeit gewährte nach einer begrifflichen Abgrenzung, einem histori- schen Aufriss und anhand grundlegender kirchlicher Dokumente einen Einblick in die For- schungsmaterie der Kirchenmusik bis in die Gegenwart.

Die überschaubaren Nachkonziliaren päpstlichen und partikularkirchlichen Dokumente zeugen davon, daß die Kirchenmusik und insbesondere der gottesdienstliche Gesang einen Bereich darstellen, dem die kirchlichen Autoritäten einen weitestreichenden Spielraum zubil- ligten und äußerst sparsam regulierend und normgebend agierten. Die chronologisch ange- führten kirchlichen Dokumente geben einen Einblick in ein sich stetig wandelndes, weiter- entwickelndes aber auch zeitgebundenes Verständnis der Kirchenmusik und präsentieren Kri- terien für eine effiziente musikalische Gestaltung gegenwärtiger Liturgiefeiern. Zudem diffe- renzieren sie zwischen Konkretem, Zeitgebundenem und Wandelbarem und beabsichtigen zeitgenössische Kirchenmusik von oberflächlichen Musiktrends zu unterscheiden. Dennoch sollte immer klar sein, dass Liturgie immer mehr ist, als normierte Grundlagen, dass „die tat- sächliche Feier … dem positiven Gesetz“537 grundsätzlich vorausgeht.

Ein Hauptaugenmerk der Arbeit lag auch im Tätigkeitsfeld des Kirchenmusikers bzw. der Kirchenmusikerin sowie deren Ausbildung und verantwortlicher Mitgestaltung der Liturgie. Mit einem Blick auf einen bisher eher wenig beachteten aber dennoch wichtigen Aspekt, die Verwendung von gottesdienstlichen Räumen für Konzerte, in denen kirchliche aber auch weltliche Musik dargeboten werden, endete der erste große Themenblock.

Der eigentliche Hauptteil der Arbeit präsentierte die kirchenmusikalische Ausgangslage und Entwicklung im spätmittelalterlichen-frühneuzeitlichen Bistum Freising während der Re-

537 Vgl. HARNONCOURT: Liturgie, 42. 93 formationszeit bzw. vor, während und nach dem Konzil von Trient. Der erste Abschnitt be- fasste sich eingehend mit der Reform der Liturgie im Kontext der Intentionen des Trienter Konzils und deren Grundzüge, insbesondere der Erneuerung des Gottesdienstes. Relativ früh setzte das Bistum Freising die Forderungen des Konzils mit neu erstellten Freisinger Choral- bücher, Gradualien und Antiphonarien um. Der von Bischof Veit Adam von Gepeckh publi- zierte „Kurtze Unterricht“, der eine kompakte Ordnung enthält, wie die Eucharistie nach den Bestimmungen des Tridentinums zu feiern ist, war für das Bistum Freising normgebend.

Der zweite Abschnitt drang in den eigentlichen Kernbereich, dem Verhältnis von Liturgie und Kirchenmusik vor, der unter den Trienter Konzilsvätern heftige Debatten auslöste. Die Auffassungsunterschiede dokumentieren anschaulich die verschiedenen Schulen, wie etwa die Franko-flämische, Römische und die Venezianische Schule.

Ausgehend von der historischen Entwicklung im Laufe des Mittelalters und der frühen Neuzeit widmete sich das daran anschließende Hauptthema der Kirchenmusik und liturgi- schen Umgestaltung im Bistum Freising nach den Bestimmungen des Tridentinums. Die An- schaffung neuer liturgischer Grundlagenwerke, die Einführung des Deutschen Kirchenliedes, der Volksgesang bei Prozessionen, Wallfahrten und Andachten und die dabei verwendeten ersten Gesangbücher sind beredte Zeugnisse eines erfolgreichen Bemühens.

Blickt man zurück, werden kulturell, in der bildenden Kunst wie in der Musik, im relativ unbedeutenden Freising regelrechte Spitzenleistungen errungen. Die konfessionsüberschrei- tende und völkerverbindende Kirchenmusik am Freisinger Dom verweist auf weitverzweigte Beziehungen bis nach Italien und Frankreich. Ein weiteres Ergebnis der Untersuchungen war der Aufweis der relativ raschen Verbreitung der modernen tridentinischen Gedanken im Hin- blick auf die Kirchenmusik. Bereits Leo Weber konnte einen Zusammenhang zwischen der barocken Vorreiterrolle der Salzburger Fürsterzbischöfe in Bezug auf die Kirchenmusik nachweisen. Von einer weiteren ansatzweisen Verbreitung der kirchenmusikalischen Ideen in die Pfarreien ist auszugehen. Musikalisch bedeutend war insbesondere die Einführung der ers- ten Gesangbücher. Durch Erstellung eigener kirchlicher Gesangsbücher, Gradualien, An- tiphonarien intendierten die Trienter Konzilsväter der Verbreitung des Protestantismus entge- genzuwirken. Was in protestantischer Katechese die Predigt war, ist in Bezug auf die Veran- kerung der tridentinischen Lehrsätze in der einfachen Bevölkerung die Handhabung des Ge- sangbuches.

Franz Karl Praßl verweist sehr anschaulich darauf, daß Kirchenmusik nicht deren Beiwerk oder nur eine „Verschönerung“ der Liturgie ist, sondern deren unverzichtbarer integraler Be-

94 standteil.538 Zudem ist sie forma nobilior des Gottesdienstes, da erst durch Musik die Dimen- sionen der Liturgie in ihrer Fülle veranschaulicht werden. „Kirchenmusik muss liturgiegemäß (sanctitas), echte Kunst (bonitas formae) und gemeindegemäß (universitas) sein“, denn sie ist primär Aufgabe der ganzen Gemeinde und nicht nur der dafür zuständigen Kirchenmusiker- Innen. „Kirchenmusik realisiert allgemeine Gebetsstrukturen und ist daher anamnetisch, in- dem sie an das Heilswirken Christi erinnert und dieses vergegenwärtigt. … Kirchenmusik ist epikletisch als Bitte und Gebet der Gemeinschaft und des Einzelnen für die Anliegen von Kir- che und Welt und die individuellen Nöte und Bedürfnisse.“539 Kirchenmusik ist zudem doxo- logisch, da sie das Lob Gottes zum Klingen bringt und auch eschatologisch, indem sie in ei- nem präludium vitae aeternae, einem Vorspiel des ewigen Lebens, eine die künftige Schön- heit des Himmels erahnen lässt. Kirchenmusik ist gleichermaßen Verkündigung der Kirche, eine „Predigt in Tönen“, welche die katechetische Dimension (Glaubensverkündigung, -unterweisung und -vertiefung im Kirchenlied) sowie ihren missionarischen Charakter (Glau- bensbegeisterung und -vorbild) anklingen lässt. Kirchenmusik bildet symbolisch die Verfasst- heit der Kirche als mystischen „Leib Christi“ ab, die im Zusammenwirken ihrer unterschied- lichsten Ausprägungen, Diensten, Aufgaben und Charismen ihre Einheit versinnbildlichen, wie ein Orchester, „das sich im Zusammenklang unterschiedlicher Stimmen manifestiert“. Kirchenmusik ist aber auch Ausdruck menschlicher Befindlichkeiten, „indem sie Trauer und Hoffnung, Sorgen und Nöte, Leiden und Freuden der Menschen artikuliert“.540

Die gegenwärtige Kirchenmusik ist von einer umfassenden Pluralität gekennzeichnet. Die letzten Jahrzehnte waren geprägt von einer Experimentierfreudigkeit nicht nur hinsichtlich der Musik, sondern auch der Instrumente und dem Einfluss fremder Kulturen und Traditionen. Vielfältige Elemente aus der Popularmusik hielten nach den durch des Zweiten Vatikanische Konzil ausgelösten Aufbrüchen Einzug in die Kirchenmusik. Zahlreichen zeitangepaßte Neu- kompositionen von Kirchenliedern erlangten eine hohe Popularität. Jazz-, Beat-, Soul- oder Rockmessen mit modernen Rhythmen oder Gospelmusik sollten den Musikgeschmack der Jugend ansprechen und unter dem Deckmantel des „Neuen Geistlichen Liedes“ wieder in die Gotteshäuser locken. Eine Gefahr besteht allerding, wenn die Liturgie den jeweiligen Zeit-

538 Ausführlich zum Folgenden PRASSL: Kirchenmusik, 1028. 539 Ebd. 540 Ebd. 95 und Modeströmungen immer wieder angepasst und nach den veränderten Umständen umge- staltet wird, denn „dann stirbt der göttliche Kult“.541

In neuester Zeit ist eine eher gleichwertige Pluralität zu erkennen, blickt man etwa in die Neuausgabe des Gotteslob aus dem Jahr 2013, das gleichwertig relativ alte Kirchenlieder, wie auch neue rhythmische oder sogar von alten Gesangbüchern wiederaufgenommene Titel ent- hält.542 Die (noch) religiös Interessierten sind durchaus positiv gegenüber unterschiedlichsten Musikrichtungen, die in den Gottesdiensten erklingen, eingestellt. Kirchenbesucher aller Al- tersschichten besuchen klassische konzertante Orchestermessen ebenso wie moderne mit rhythmischen Liedern und Gitarrenbegleitung, horchen begeistert die CD „Chant“ mit den gregorianischen Chorälen der Heiligenkreuzer Mönche oder auch moderne Kirchenmusik von Arvo Pärt.

Dennoch ist die Kirchenmusik weder Spielwiese, Experimentierfeld oder ein Ort für Selbstinszenierungen543 von Bischöfen und Priestern, die „sich als Animatoren präsentieren und sich selbst zu Hauptdarstellern der Eucharistiefeier machen“.544 Sie ist weder Beiwerk für eine kultische Theateraufführung oder banales Unterhaltungsprogramm, das eine langweilige Liturgie auffrischen soll, noch ist sie Kampfplatz oder Zurschaustellung von Hierarchie und kirchlichem Klassendünkel.

Viele fragen sich dann nach einem Jazzkonzert in einer Kirche zurecht, ob es nicht eine Anbiederung an den immer oberflächlicher werden Zeitgeist ist, der durch tonalen Lärm die eigentliche Probleme zudröhnen und von ihnen ablenken will? Sind das nicht auch die musi- kalischen „Umrahmungen“, die während der „Langen Nacht der Kirchen“ in vielen Gottes-

541 SARAH / DIAT: Gott oder Nichts, 150.

542 Vgl. GOTTESLOB. Katholisches Gebet- und Gesangbuch. Ausgabe für die (Erz-)Diözesen Österreichs, hg. von den (Erz-)Bischöfen Deutschlands und Österreichs und dem Bischof von Bozen-Brixen. Stuttgart 2013. 543 „Benedikt XVI. hat häufig daran erinnert, dass die Liturgie kein Werk einer persönlichen Kreativität sein könne. Wenn wir die Liturgie für uns selbst machen, entfernet sie sich vom Göttlichen; sie wird zu einem lä- cherlichen, gewöhnlichen und langweiligen Theaterspiel. Wir enden schließlich bei Liturgien, die Operetten oder einem sonntäglichen Fest ähneln, bei dem man sich nach einer arbeits- und sorgenreichen Woche ver- gnügt und gemeinsam heiter Stimmung ist. Folglich kehren die Gläubigen nach der Eucharistiefeier wieder nach Hause zurück, ohne Gott persönlich begegnet zu sein und ihn auch nicht im Innersten ihres Herzens gehört zu haben … Manche Messen sich dermaßen unruhig, dass sie sich nicht von einer Kirmes unterschei- den.“ SARAH / DIAT: Gott oder Nichts, 148.

544 SARAH / DIAT: Kraft der Stille, 160. Sarah verweist auch darauf, dass die Liturgie keine Selbstdarstellung einer Gruppe ist. Vgl. ebd., 172. „Wenn sich die Eucharistiefern in menschliche Selbstverherrlichung ver- wandeln und in Orte, an denen wir unsere pastoralen Ideologien und parteipolitischen Optionen zur Anwen- dung bringen, die nichts mit dem geistlichen Kult zu tun haben, der auf gottgewollte Weise gefeiert werden soll, besteht große Gefahr. Denn dann verschwindet Gott.“ SARAH / DIAT: Gott oder Nichts, 388. „Wir ha- ben alle möglichen kreativen Gestalter und Animateure erlebt, die eher nach Finessen suchten, um die Litur- gie auf eine anziehende und kommunikative Weise zu präsentieren, indem sie immer mehr Leute darin ein- bezogen, dabei jedoch vergaßen, dass die Liturgie für Gott geschaffen ist.“ Ebd., 148. 96 häusern zu hören sind? Oder auch die musikalischen „Experimente“ anhand von Klanginstala- tionen in manchen österreichischen Domkirchen? Kann man nur mehr mit „professioneller“ „Kirchen“-Musik, die zudem erhebliche Kosten verursacht, wieder Besucher in die Kirche lo- cken, die dann womöglich zufällig oder versehentlich in den Genuss eines Gottesdienstes kommen und bewusst oder unbewusst sich beim Vater Unser nicht mehr erheben, bei der Li- turgie nicht mehr mitbeten, das Kreuzzeichen vergessen oder während der Wandlung nicht niederknien? Verkommt dann die Liturgie zum schmückenden Beiwerk oder zum in Kauf ge- nommenen Pausenfüller, wie einmal ein ehemaliger Linzer Domkapellmeister vor einem sonntäglichen Hochamt den Kirchen- bzw. „Konzert“-Besuchern durchs Mikrofon mitteilte: „Sie hören heute die Missa Brevis in G von Wolfgang Amadeus Mozart! In den Pausen ist wie immer Liturgie!“ Ist dann am Ende einer solchen „Aufführung“ – im mehrfachen Sinn des Wortes – ein begeisterter Applaus angebracht? Haben die vielen „Zuhörer“ und die weni- gen Gottesdienstteilnehmer dann wirklich begriffen, wo sie sich befanden, was hier „in den Pausen“ eigentlich gefeiert wurde und welche Funktion die Musik in diesem „Konzert“ ei- gentlich wahrnahm? Oder denkt man nur an die musikalische Vielfalt bei Hochzeiten, bei de- nen Lieder erklingen, die sich zwar melodisch ganz passend dafür eigenen, jedoch oftmals der Text keinen oder einen verkehrten Bezug zum eigentlichen Geschehen aufweist, da es ja in vielen Liebeslieder bzw. Love Songs oftmals um Trennung geht. Die zunehmende Kirchen- ferne vieler treibt dann bei solchen Anlässen oft die kuriosesten Stilblüten, wie eine davon sehr anschaulich Thomas Frings in seinem Buch „Aus, Amen, Ende?“ beschreibt:

„Das Mitsingen und Antworten eines jungen Mannes bei einer Hochzeit (2016) hatte übrigens ein interessantes Nachspiel, das durch die Presse ging. Da er wohl der Einzige war, der die Li- turgie aktiv mitfeiern konnte, kam nachher ein junges Paar zu ihm und bot ihm Geld, wenn er zu ihrer Hochzeit käme und auch dort Mitsingen und die Antworten geben könnte. Ihre Gesell- schaft wäre dazu nicht in der Lage und es wäre doch etwas peinlich, wenn niemand mehr ant- worten könne.“545

Oder wie er von der Beerdigung eines ehemaligen Mitglieds einer bundesweit bekannten Rockerbande berichtet, bei dem sich die Angehörigen zur Verabschiedung das Musikstück „Highway to hell“ wünschten.546

Blick man nach diesen kurios erscheinenden Situationsanalysen in die Zukunft, so fragt man sich, in welche Richtung sich die Kirchenmusik bzw. auch die Liturgie entwickeln wird? Werden die pluralen Trends anhalten oder vielleicht wieder von einer zunehmenden Gleich- gültigkeit abgelöst werden? Oder werden neue Akzente gesetzt, die sich auf bestimmte For-

545 FRINGS: Aus, Amen, Ende?, 100. 546 Vgl. ebd., 68. 97 men einschwören bzw. „rückbesinnen“? Wird wieder mehr auf eine qualitätvolle Liturgie und Kirchenmusik Wert gelegt oder geht der Trend vermehrt auf eine klarere, einfachere Liturgie, die sich wieder auf die mystischen Dimensionen besinnt und sich vermehrt nach Stille sehnt, wie der derzeit amtierende Kardinalpräfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Robert Sarah, bemerkt und kritische hinterfragt: „Warum machen die Menschen während der Liturgie so viel Lärm, wenn doch das Gebet Christi still war?“547 Die Gläubigen „werden nicht von Liturgien ergriffen, die zu horizontal, anthropozentrisch und pompös sind und oft lauten und vulgären kulturellen Veranstaltungen ähneln“.548

Vielleicht müssen wir, wie in einem Buch, die vorherige Seite umblättern, zudecken bzw. letztendlich aufgeben, um eine neue „Seite“ zu entdecken? Vielleicht sind wir aber auch nur „Stehengeblieben, während Gott weitergegangen ist“.549

.

547 SARAH / DIAT: Kraft der Stille, 144. 548 Ebd., 173. 549 Ebd., 270. 98 Anhang

Kurtzer Underricht (1620)

99 Kurtzer Underricht

Wie man nach löblichen gebrauch der Catholischen Roem: Kirchen einen Altar und andere zur H. Meß gehörige Sachen zurichten und vorberaiten:

Wie man zur H. Meß dienen:

Unnd

Wie sich ein jeder andächtiger Zuhörer Geistlich oder Weltlich bey gelesner unnd gesungner Meß auch Vesper mit Knien / Sitzen und Haupneigen erzeigen solle.

Sampt

Einer Instruction für Capell: und Schulmeister / Singer unnd Organisten.

Auß Befelch deß Hochwuerdigen Fürften und Herren / Herrn Veit Adamen Bischoffen zu Freysingen / u. In Truck verfertiget.

Gedruckt zu Ingolstatt / bey Gregorio Hänslin. Im Jahr 1620.

I.

Der erste Theil dises Büchlins.

Wie man den Altar und andere zur H. Meß gehörige sachen zurichten und vorberaiten solle.

Das erste Capitel.

Wie der Altar beschaffen vnd geziert sein solle.

DEr Altar auff welchem man Meß lesen will / soll notwendig also beschaffen vnd zuge- richt sein.

Als erstlich soll er geweicht sein / oder auffs wenigst eingeweichter

<1-2>

Bettstain oder altare portatile darauffligen. Der Altar soll mit dreyen geweichten Leyninen Altartüchern bedeckt sein / das ist / vnden auff dem Stain eintweders mit zweyen kurtzen oder einem langen doplet gelegten / vnd vber dise mit einem langen zu beden seiten biß auff den boden raichenden.

100 Wo man pflegt auß mangel grosser Altartücher ein kleines Substratorium zugebrauchen / kan es für der obgeschribnen kurtzen eines dienen / doch daß es gleichfals geweicht seye / vnd solle auff das Altartuch dermaßen angehefft vnd versorgt sein / daß es wegen deß hin vnd wider gehens /

<2-3>

oder auch vmbkehrens des Priesters nit verruckt noch abgerissen werde. Solle auch nit weiter herfür hangen als andere Altartücher.

Hervornen soll der Altar mit einem ( wo möglich ) der Zeit oder Fest nach gefarbtem An- tependio oder Vorhang geziert sein.

In der mitten auff dem Altar soll ein Crucifix / vnd auffs wenigest auff jeder seiten ein / Leuchter mit brinenden Waxkertzen stehn. Das Crucifix solle aber schön groß sein / vnnd so hoch stehn auff seinem stammen oder bedeckten Blöcklin / daß es weit vber die Leuchter hin- auff raiche. Sollen auch die Leuchter auff gemeinen

<3-4>

Altaren nit vber dritthalbe spann / die Kertzen aber vber drey spann nit hoch oder lang sein. Wann vier oder sechs Leuchter gestellt werden / sollen sie nit auff jeder seiten nahe bey einander/ sonder in gleicher weite einer vom andern stehen / also daß sie den gantzen Altar einnemmen. Wann sie in der höhe vngleich / sollen die höchste, allwegen nechst bey dem Crucifix / die nidrigsten aber eusserst auff beden seiten stehn.

Vnden an dem Crucifix soll ein Secrettäfelin oder sacrum conuiuium, wie dann auch auff der rechten : oder Euangelij seiten ein getrucktes S. Johannis E-

<4-5>

uangelium vnden an dem Leuchter angeleint sein.

Auff der Lincken : oder Epistel seiten ein Küssen / womöglich deß Fests farb ( aber kein höltzener block oder Pultbrett es were dann schön vberzogen ) darauff das Buch zulegen. wel- che Küssen woferrn sie auff dem Altar nit sicher / inn der Sacristey auffbehalten vnd von dem Diener alwegen sambt dem Buch eines mit auß vnd ein getragen werden solle.

Vmb oder auff dem Altar sol nichts sein oder ligen / waß zur H. Meß oder Zierde deß Al- tars nicht gehörig.

Man soll den Altar / beuor auf so die Tafeln oder Gemähl ohn

101 <5-6>

das sauber vn schön / mit vbngem gerüßt/ Bildlen vnd Täfelen nit beladen / es seyen dann zu hohen Festen stattliche Bilder vn Heylthumb vorhanden.

Am Sambßtag vor Iudica zur Vesper vnnd nit eher soll das Crucifix mit einem schwartz: oder braunen Schlayr / wie dann auch alle Bilder / in der Kirchen verdeckt werden / vnd also bleiben biß an den H. Charfteytag. In welcher werender zeit / vnnd auch so man pflegt in offi- ciis defunctorum den Altar mit schwartzem zuuerhencken / vnd die Bilder vnd andere Zierden zuuerdecken / soll nachgehendts kein ander Bild oder Zierde mehr auffgestellt wer-

<6-7>

den. Sollen auch solliche schwartze Tücher / keine weisse Creutz haben.

Das ander Capitel.

Waß neben dem Altar vnd in der Sacristey vorzuberaiten.

NEben dem Altar soll verhanden sein so dem Meßdiener vorzubereiten gebürt / Erstlich auff der Epistel seiten ein grosse Kertzen oder Windliecht welches man zur Wandlu(ng) an- zünden könne / auff einen Leuchter der nit höher seye als der Meßdiener füglich erzaichen möge. Es

<7-8>

ist auch gnug an einem sollichen Leuchter allein / das ist auff der Epistel seiten / es seye dann das Hochwürdige Sacramet offenbar in der Monstrantz auff dem Altar / in selbigem fahl solle man auff der Euangeli seiten auch einen stellen. Es sollen aber auff solchen Wandel- leuchtern nit nur kleine oder vbergeblibne Kertzlein oder sitümpflein / sond' wo nit schöne vierfache torcien / auffs wenigst vil dickere Kertzen als auff dem Altar brinnen / auffgesteckt werden.

Ein kleines Glöcklein oder Cimbel.

Zwey saubere Opferkäntlin / eines vom andern vnderschidlich.

<8-9>

Das erste mit gutem frischen veriesnen / vngewässertem / vnangemacht : noch mit eini- cherley außgebränten oder distilliertem Wasser vermängten / nit saurem oder eßigletem Wein

102 : Das ander mit frischem natürlichen Wasser angefüllt / vnd in ein kleines Beckhen oder fla- ches Schüsselein auff das neben oder Credertztischlen / oder in darzu verordnetes Fenster- löchlin / oder auch auff einen mit sauberer weisser Leynwat bedeckten Stül gesetzt / vnd dar- über ein saubers Fatzelet oder Handtüchlein gedeckt. Auff den neben oder Credentztisch soll kein Crucifix oder heilig Bild gestellt werden / wie dann auch kein Leuchter / außge-

<9-10>

nommen die jenigen 2. so die acolythi in missa solenni darauff setzen.

In der Sacristey soll ein gießfaß sambt dem Gießbeckin / vnd sauberem Handtuch stehts vorhanden sein.

Die geweichte Priesierkiche Meßkleider solle der Meßdiener mit saubern Händen auff ein sauberen Tisch oder Tafel oder auff den Altar wann sich der Priester darauff anlegen soll or- denlich zuweg richten vnd auff einander legen / als erstlich das Meßgewand. Die Stol so ein Creutz in der mitten haben soll. Am Manipul auch mit einem Creutz in der mitten. Die Gürtel. Die Alb nit

<10-11>

mit vber auß weiten hangenden / sonder mit glat anligenden Ermlen auch ohne schilt / durch auß von weisser sauberer Leinwat / an der einen seiten gantz auffgeschlagen / vnd der- massen gelegt/ daß der Priester ohne Mühe in das Achselloch vnnd Ermel schlieffett könne. Vnd entliehen den Amict oder Humeral so oben in der mitten ein außgenehtes Creutz haben solle auch ohne schilt.

103 Der ander Theil dises Büchlins.

Wie man zur H. Meß dienen soll.

<11-12>

Das erste Capitel.

Wie man den Priester solle helffen anlegen.

SO dann der Priester die händt gewaschen / den Kelch bereittet / vnd in Hostiam auffge- legt hat / soll der Diener helffen anlegen / wie volgt.

Erstlich den Amict oder Humeral also Ringsweiß herumm accommodieren, damit er den Kragen des Priesters gäntzlich bedecke. Die Alb in seine Händ nemen / an den Hals legen / vnd helffen an die Arm straifen. Volgendts die Gürttel mit beeden Händen von hinden in des Priesters Hände reichen. Die Alb

<12-13>

ringweiß, eben machen / damit sie nahendt bey zweyen zwerchfingern breit vom Boden gleich stehe vnd die Kleider bedecke. Das Creutz auff dem Manipul dem Priester zükussen geben / vnd den Manipul an den lincken Arm anstraiffen helffen / also daß er nit herfür ru- cken oder herab fallen könne. Das Creutz auff der Stol gleichfals zukussen geben / vnnd auf- fmercken das besagtes Creutz gerad dem Priester hinden in mitten des genicks stehe. Etliche pflegen (wie löblich) lange bendel an die Stol zusetzen / vnd dieselben hinden an die Gürttel zubinden / damit die Stol zuuerftehten auff daß sie nit verruckt werde. Endt-

<13-14>

lich das Meßgwandt auff beede Arm nemmen / vnnd dem Priester vbergeben / darein mit den Haupt zuschlieffen.

104 Das ander Capitel.

Wie sich der Meßdiener im heraußgehn / auch mit der Reuerentz zuuerhalten.

So der Priefier sich inn der Sacristey angelegt hat / nimbt der Meßdiener ( womöglich mit einem erbarn thalar vnd weissen Chorkock angethon das Meßbüch auff den lincken Arm / ge- het dem Priester allgemach vor / biß zum Altar / da er

<14-15>

Meß lesen solle / Jst aber zumercken / so der Priester dem Hochwürdigm Sacramet / dem Hochaltar / oder dem Prelaten im fürgehen reuerenz erweißt / Er der Diener jedesmal das rechte Knie bucken solle / obschon der Priester allein das Haupt vnnd schultern biegt. Durch den Prelaten versiehe einen Bischoff allein inn seinem Bisiumb / einen Ertzbischoff so weit sich sein Ertzbistumb erstreckt / vnd einen Nuncium oder Legaten des H. Apostolischen Stüls zü Rom / so weit sich sein Legation erstreckt / aber nit einen jedm Prelaten oder Abbt / ober schon aller dings exempt wäre.

Wann aber im fürgehen bey ei-

<15-16>

nem Altar die Wandlung were / solle er sampt dem Priester Knien / biß zum End derselben Wandlung.

Das dridt Capitel.

Wie sich der Meßdiener bey dem Altar zu verhalten.

Bey dem Altar soll sich der Diener auff die recht seilen des Priesters stellen / das Baret von ihme nemmen / vnnd volgendts dem Altar mit gebognem rechten Knie biß auff die Erden Reuerentz sampt dem Priester erzeigen / welche Reuerentz Er der

<16-17>

Diener ob er schon selbsten auch ein Priiester were einem jeden Altar inn welchem schon das Hochheylig Sacrament nit stehet / vnd so offt Er in mitte vor dem Creutz fürüber gehet / wie dann auch dem Prelaten / wie oben / jederzeit erzeigen solle: Ohngeacht wie sich der mit geweichten Kleydern angethone Priester bucke.

105 So der Prelat / wie oben / bey der Meß were / ist nit not jhme all wegen reuerentz zuerzei- gen / so offt man dem Altar erzeigt / sonder allein vor vnd nach der Meß samb dem Priester / vnnd so man nachend bey jhme fürüber gienge / wie dan auch so offt man gar von dem Altar hinweck gehet / vnd

<17-18>

alßdann im widerkomen. Gleichfalß hält man sich gegen de Hochwürdigen Sacrament ne- ben dem Altar auff der seiten.

Wann man dem Prelaten das Euangelij Buch/ wie auch jhme, vnd andern / das Signum pa- cis zukussen / den Weichbrunen oder dergleichen andere geweichte heylige sachen gibt/ soll mann zuuor keinem ob er schon Keyser oder Bapst selbst were / einiche Reueretz beweisen / aber nach verzichtenem solchem werck beschicht jedem sein gebürliche Reuerentz.

Das Meßbuch legt der Diener auff das Küssen oder Pult auff der Epistel selten / das Baret aber ausserhalb des Altars an ein

<18-19>

bequemen Ort / vnnd kniet auff die lincken seiten deß Priesters hinder Ihme. Wann aber der Prelat u. auff der Epistel seiten bey der Meß ist / vnd volgendts der Priester zu der Confes- sion auff der Euangeli seiten steht / kniet der Diener auff der Epistel seiten / sein Gesicht ge- gen ihme dem Priester kerende.

Der Diener antwortet alwegen mit zusamen gethonen Händen / vnd auffrechrem Haupt / es werde dan hierunden anderst gelehrt / soll aber vnder wehrender Meß keinen Rosenkrantz noch Bettbuch brauchen / sonder ( daß mehr von nöthen) allein auff die Meß mercken. Soll sich auch nit neigen / weder wo es herunden verzaichner wirdt.

<19-20>

Priester.

In nomine Patris & Filij & Spiritus sancti, Amen.

Introibo ad Altare Dei.

Diener.

Ad Deum qui laetificat iuventutem meam.

P.

106 Judica me Deus & discerne causam meam de gente non sancta : ab homine iniquo & dolo- so erue me.

D.

Quia tu es Deus fortitudo mea : quare me repulisti, & quare tristis incedo dum affligit me inimicus.

P.

Emitte lucem tuam, & ve-

<20-21>

ritatem tuam : ipsa me deduxerunt & adduxerunt in montem sanctum tuum, & in taberna- cula tua.

D.

Et introibo ad Altare Dei: ad Deum qui laetificat juuentutem meam.

P.

Confitebor tibi in cithara Deus Deus meus : quare tristis es, anima mea, & quare conturbas me.

D.

Spera in Deo quoniam adhuc confitebor illi : salutare vultus mei & Deus meus.

Hier neigt man das Haupt.

<21-22>

P.

Gloria Patri & Filio & Spiritui Sancto.

Hie richt mans widerumb auff.

D.

Sicut erat in principio & nunc & semper & in saecula seculorum, Amen.

P.

Introibo ad Altare Dei.

D.

107 Ad Deum qui laetificat iuventutem meam.

Hie macht man ein Creutz für sich.

P.

Adjutorium nostrum in nomine Domini.

<22-23>

D.

Qui fecit caelum & terram.

P.

Confiteor Deo omnipotenti & c. Ad Dominum Deum nostrum.

D.

Misereatur tui omnipotens Deus & dimissis peccatis tuis perducat te ad vitam aeternam.

P.

Amen.

Diener mit geneigtem Haupt.

Confiteor Deo omnipotenti, beatae Mariae semper Virgini, beato Michaeli Archangelo, beato Joanni Bapti-

<23-24>

stae, sanctis Apostolis Petro & Paulo (beato Corbiniano im Freysinger Bistumb allein) omnibus Sanctis & tibi pater (wendet das Haupt gegen dem Priester) quia peccaui nimis, cogi- tatione, verbo & opere (schlagt dreymal an die Brust) mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa. Ideo precor beatam Mariam semper Virginem, beatum Michaelem Archangelum, bea- tum Joannem Baptistam , sanctos Apostolos Petrum & Paulum, (beatum Corbinianum) omnes sanctos, & te pater (gegen dem Priester) orare pro me ad Dominum, Deum nostrum.

<24-25>

P.

Misereatur vestri & c. Vitam aeternam.

Diener richtet das Haupt widerumb auff / vnd spricht.

D.

108 Amen.

Hie macht man ein Creutz für sich.

P.

Indulgentiam, absolutionem, & remissionem & c. misericors Dominus.

D.

Amen.

Hie neigt man das Haupt biß der Priester sagt Oremus.

P.

Deus tu conuersus viuficabis nos.

<25-26>

D.

Et plebs tua laetabitur in te.

P.

Ostende nobis Domine misericordiam tuam.

D.

Et salutare tuum da nobis.

P.

Domine, exaudi orationem meam.

D.

Et clamor meus ad te veniat.

P.

Dominus vobiscum.

D.

Et cum Spiritu tuo.

Hie kan der Diener auff den letsten Staffel hinauff knien.

<26-27>

P. D. 109 Kyrie eleison Kyrie eleison

P. D.

Kyrie eleison Christe eleison

P. D.

Christe eleison Christe eleison

P. D.

Kyrie eleison Kyrie eleison

P.

Kyrie eleison

Gloria in excelsis Deo.

Adoramus te.

Gratias agimus tibi propter magna gloriam tuam.

Iesv Christe.

Suscipe depreca-

Der Diener neigt das haupt so der Priester spricht oder nennet.

<27-28>

tionem nostram Dominus vobiscum

Oremus.

Maria

Den Heyligen dessen Fest ist:

Bapst / Keyser / Bischoff.

P.

Dominus vobiscum.

D.

Et cum Spiritu tuo.

P.

Flectamus genua. 110 D.

Leuate.

P.

Per omnia secula seculorum.

<28-29>

D.

Amen.

So bald der Priester die Epistel angefangen zulesen / steht der Diener auff / erweiset in mitten im fürgehen dem Creutz reueren, mit gebognem rechten Knie bis auff die Erden / stellt sich hinder den Priester zu seiner rechte Hand vnd zu endt der Epistel spricht er

D. Deo gratias.

So der Priester vom Buch zur mitten des Altars geht / nimbt der Diener das Buch sambt den Küssen oder Pult / trägt es von lincken seiten des Altars auff die rechte/ gehet herab / thut in der mitten dem Creutz reuerentz / stellt sich auff der Epistel seiten / sein ge-

<29-30>

sicht gegen dem Euangelio kerendt.

P.

Dominus vobiscum.

D.

Et cum Spiritu tuo.

Sequentia S. Euangelij secundum Mattaeum, Marcum, Lucam, Ioannem.

Zaichnet sich mit dem H. Creutz an der Stirnen / Mundt / vnd Brust vnd spricht

D.

Gloria tivi Domine.

In werendem Euangelio wie auch in der Epistel vnnd forthin wann der Priester das Haupt

<30-31>

neigt / oder niderkniet / thut der Diener deßgleichen. Zu end des Euangelij spricht er

111 D.

Laus tibi Christe.

Vnd kniet auff der Epistel seiten. Wann aber der Prelat u. bey der Meß wäre / küsset der Priester das Buch nach vollendtem Euangelio nit / sonder trägt es der Diener offen zu des Pre- laten stul dasselbig zukussen / obgeschribnez gestallt.

Zumercken daß man des Priesters Euangelij Buch / war vil beysamen seind allwegen den höchsten Prelaten allein vnnd durchauß keinem Weltliche Für-

<31-32>

Fürsten zukussen gibt. Vnnd im fahl sie in würden alle gleich weren / gibt mans keinem : sonder kußt es der Priester. Den hohen weltlichen Fürsten / wo es bräuchig / gibt man nit des Priesters Buch sonder ein anders zukussen.

P.

Dominus vobiscum.

D.

Et cum Spititu tuo.

So der Priester spricht Oremus, steht der Diener auff / erweist dem Creutz in der mitten mit gebogne Knie wie oben reucrentz / nimbt das flach Schüsselin sambt den zweyen Op- ferkänntlin mit obergedeckte Fatzelet oder Handtuch / trägt es auff der Epistel sel-

<32-33>

ten zum Altar / legt ab das Fatzlet vnd bereit es auff den Altar / nimt in die rechte Handt das offen Weinkänntlin nit bey der Hand häbin sonder hinderfür also da es der Priester den rechten weg ob bey der Handhäbin nemen könt küsset es / raichts dem Priester dem er reuer- entz erweißt mit geneigtem Haupt aber nicht mit gebognen Knien oder rauschen der Füssen. Eben also raicht er auch das Wasserkäntlin. Soll aber sprechen Benedicite pater. welches in Missis solemnibus allein beschicht. Volgendts nimbt das Wasserkänntlin in die rechte vnd das flache Schüsselein in die lincke Handt / kusset wie oben

<33-34>

vnnd nach das Opferkänntlin / giesset dem Priester Wasser auff die Händt / thut jhme auch vor un nach reuerentz wie oben / legt das Tüchlin (so er eintweder auff dem lincken Arm ge- halten / oder auff dem Altar auffgebolstert gelegt) wider zusamen / tragt das Schüsselin sambt

112 der zugehörd widerumb an sein Ort. Gehet zur mitten des Altars allda er nach erwisner reuer- entz dem Creutz wie oben widerumb an der Epistel seiten hinder dem Priester nider kniet / vnd das Glöcklin zur Handt beraitet.

P.

Orate fratres vt meum ac vestrum sacrificium acceptabile

<34-35>

fiat apud Deum patrem omnipotentem.

D.

Suscipiat Dominus sacrificium de manibus tuis ad laudem & gloriam nominis sui, ad vtili- tatem quoq; nostram totiusq; Ecclesiae suae sanctae.

P.

Per omnia secula seculorum.

D.

Amen.

P.

Dominus vobiscum.

D.

Et cum Spiritu tuo.

P.

Sursum corda.

D.

<35-36>

Habemus ad Dominum.

P.

Gratias agamus Domino Deo nostro.

Hir neigt man das Haupt.

D.

113 Dignum & iustum est.

So der Priester spricht Sanctus, Sanctus, Sanctus, &c. Erschittet der Diener das Glöcklin dreymal / das ist zu jedem Sanctus ein mal. Steht bald hernach auff / erweist dem Creutz ge- bürmde reuerentz / zündet die Wandel Kertzen an / kniet etwas nähers zu dem Priester / vnd sobald er der Prie-

<36-37>

ster nach gesprochen H. Worten der Conscration niderkniet / nimt der Diener das end des Meßgewandts mit vorgehendem Kuß in sein lincke hand / mit der rechten Hand aber erschittet er das Glöcklin / eintweder stehts oder drey vnderschidliche mal biß der Priester die heylige Hofti widerumb niderlegt / hernach zum andern niderknie des Pristers man nit mehr klinglen solle. Ebenmässiger gestalt verhalt sich der Diener zu Auffhebung des Kelchs. Nach vollend- ter Wandlung / erweiset er reuerentz vnd kniet widerumb herunder wie zuuor.

P.

Per omnia secula seculorum.

D.

<37-38>

D.

Amen.

P.

Et ne nos inducas in tentationem.

D.

Sed libera nos à malo.

P.

Per omnia secula seculorum.

D.

Amen.

P.

Pax Domini sit semper vobiscum.

114 D.

Et cum Spiritu tuo.

So man das pacem zukussen gibt (welches in gelesnen/vnd ohn ein Diacon vnd Subdiacon gesung-

<38-39>

sungnen Messen nit beschicht / es sey dann em Fürst oder Prelat u. vorhanden) geht der Diener nach beschehener Reuerentz vnderm Pater noster vom Altar / nimbt ein seidenes Schlayrtüch oder velum vber seine Schultern / darmit er das Signum pacis inn seiner rechten Hand fasset / thut in mitten reuerentz / legt das besagte Signum pacis an der Epistel seiten auff den Altar / kniet dorten nider / vnd so der Priester den Altar kusset / richt er sich auff / gibt ihme dem Priester das Signum zukussen.

P.

Pax tecum.

 Et

<39-40>

D.

Et cum Spiritu tuo.

Erweiset dem Hochwürdigen Sacrament reuerentz / gibt das Signum zukussen wie oben anfangs beschriben / ( gemeinlich gibt mans Fürsten / Prelaten / vnd Herzen ) im fürgehn er- weist er dem Altar alwegen die gewonlich reucrentz / wie dann auch nach ablegung des Signi vnd Schlayrs / kniet widerumb an sein gewohnlich Ort auff der Epistel seiten / vnd so der Priester die H. Hostiam genossen erweist er reuerentz / trägt das flach Schüsselen sampt denn Opfferkänntlen wie oben zum Altar / erweißt reuerentz vnd wartet stehend / giesset dem Prie-

<40-41>

ster zimmlich Wein in den Kelch mit vor vnd nachgehendem Kuß des Känntlens / vnd naigung des Haupts. Volgends giesset er ebner gestalt ein wenig Weins vnd nur etliche tröpfle Wassers vber die Finger / tragt das Schüsselen mit den Opferkänntlen an sein Ort / vnd nach erwisner reuerentz in mitten nimt er das Büchl (welches er mit seinen Händen nit beschmot- zen soll) sambt dem Küssen / tragt es auff die lincken oder Epistel seiten / löschet das Man- delliecht auß / thut in mitten reuerentz / kniet auff der Euangeliseiten.

115 P.

Dominus vobiscum.

<41-42>

D.

Et cum Spiritu tuo.

P.

Per omnia secula seculorum.

D.

Amen.

Wann der Priester das Büch offen lasset / trägt es der Diener widerumb auff die rechte o- der Euangelij seiten.

P.

Ite missa est. Oder Benedicamus Domino.

D.

Deo gratias.

P.

Benedicat vos omnipotens Deus Pater & Filius & Spiritus Sanctus

<42-43>

D.

Amen.

P.

Dominus vobiscum.

Stehet der Diener auff und spricht.

D.

Et cum Spiritu tuo.

P.

Initium S. Euangelij secundum Ioannem.

116 D.

Gloria tibi Domine.

Thut in der mitten reuerentz / nimbt des Priesters Baret legt es in mitten des Altars zu dem Kelch / das Meßbüch wider in seinen lincken Arm / löschet die Ketzen ab / wartet herunden wo er zum ersten Euangelio gestanden / biegt das

<43-44>

rechte Knie / sambt dem Priester zu disen Worten Et verbum caro factum est. Zu end des Euangelij spricht er Deo gracias. Wan aber das hochwürdig Sacrament im selbigen Altar were ( in welchem fahl sich nit gebürt daß der Priester das Baret auff dem Altar auffsetze ) soll der Diener mir dem Hut in der rechten Hand herunden warten auff der rechten des Priesters wel- chem er das Baret raichet nach beschehener reuerentz. Im hinein gehen verhält sich der Die- ner wie im herauß gehn.

<44-45>

Das vierdte Capitel.

Wie sich der Meßdiener bey gesungenem Ambt zu verhalten habe.

Zum gesungnen Ambt wann der Priester seinen Diaconum und Subdiaconum hat / dienet man eben als wie oben. Allein zumercken wann der Priester vom Altar zum sitz geht / belaitet jhnc der Diener vorher hin vnnd wider / vnd im fürgehn erweist er ihme Priester reuerentz mit geneigtem Haupt / weil der Priester sitzt steht der Diener an der Wand anff der rechten seiten auffwartend.

<45-46>

Item löschet man die Wandelkertzen gleich nach derWandlung ab / so aber etwan einer vnderm Ampt zum heiligen Sacrament gehen will / wie dann auch an den Fasttägen vnd Seelämptern lasset man sie brinen biß nach der Communion.

Das fünffte Capitel.

Wie sich der Diener zu verhalten wann etwar under der heiligen Meß zum H. Sacrament gehen will.

117 Wann etwar zum heiligen Saerament gehen will / thut der Diener bald nach demAgnus die das Thuch

<46-47>

vber die Lenen beraiten / das Confiteor kniend wie oben betten / vnd als bald der Priester den Kelch trincket schencket der Diener jme den Wein der Purification ein / den doch der Priester als dann nit sonder erst nach vollendter Communion niesset / volgendts so der Pries- ter anfangt zuspeisen stellt sich der Diener nach erzeigter gebürlicher reuerentz dem hoch- würdigen Sacrament / nebenseits des Altars auff der Epistel seiten / raichet einem nach dem andern einen lautern Wein auß einem saubern Glaß oderanderm vngeweichten trinckgeschirr / in der lincke Hand hält er ein Fatzelet daran man den Mund trücknen könne.

<47-48>

Wie sich ein andächtiger Zuhörer bey der H. Meß mit Knien / Stehn / Sitzen / und Hauptnei- gen verhalten solle.

Das erste Capitel.

Wie man sich bey gelesen Meß verhalten.

Bey einer gesprochnen Meß kniet man ftehts / außgenommen die Euangelia dazu man steht / vnd so der Priester sich bucket oder kniet in besagten zweyten Euangelienthun die Zu- hörer deßgleichen.

<48-49>

Das ander Capitel.

Wie sich der Zuhörer bey gesungner Meß verhalten.

In einem gesungnen Amt kniet man von Anfang biß der Priester zum Attar hinauffgeht / von dagen an steht man biß er der Priester das Kyrie vollendet / weiles der Chor singt / kann man sehen vnd zu vermercken soofft man sitzt mag man auch das Haupt bedecken. Es seye dan sach daß das hochwürdig Sacrament sichtbarlich auff dem Altar stehe / in welche fall man das haupt bedeckt. Zum Gloria in excelsis Deo steht man biß es der Priester voll-

118 <49-50>

lendet / als dann kan man sitzen weil es im Chor gesungen wirdet. So der Priester singt Dominus vobiscum, sieht man wider auff. Wann man singt Flectamus genua, kniet man nider / biß man singt Levate Zur Epistel vnnd volgendts biß man das Evangelium anhebt zusingen sitzt man. Wann aber am Palmtag gesungen wirdet In nomine lesu omne genuflectatur & c. und in der Fasten der vers. Adiuva nos Deus & c. Und so offt man singt den versum Veni sancte Spiritus & c. kniet man nider. ZumEvangelio steht man. Aber wann man zu end S. Jo- annis Evangelij am H. Weyenächt Tag zur letz-

<50-51>

ten Meß finget die Wort Et verbum caro factum est ; An der H. drey Königen Tag: Et pro- cidentes adoraverunt eum : am Mittwochen nach dem vierdten Sontag in der Fasten: Et proci- dens adoravit eum: Vnnd im Passion so man singt: Expiravit oder: emisit spiritum: kniet man nider. Zum Credo verhalt man sich wie oben zum Gloria in excelsis Deo. Au disen Worten Et incarnatus est de Spiritu sancto, ex Maria virgine & homo factus est Kniet man nieder. Wan der Priester singt : Dominus vobisum, steht man / vnd so er das offertorium gesprochochen / sitzt man nider / oder man opferet. So der Prie-

<51-52>

Priester singet Per omnia secula seculorum & c. steht man auff / wann der Priester bald wandlen wil / kniet man nider / nach der Wandlung steht man bald widerumb auff / so der Priester comuniciert hat / sitzt man nider / vnd so er singt Dominus vobiscum stehet man wi- derumb auff / zur Benediction kniet man. Bey den Seelamtern aber / vnd so offt der Priester an Fastägen vnd im Advent ausser der Sontägen Feylbraun angethon ist (den H. Weyhenacht Abend außgenommen) hält tman sich bey den Aemptern wie oben / außgenommen daß man zu allen Collecten daß ist vor der Epistel vnd

<52-53>

nach der Communion kniet / deßgleichē kniet man auch vom Sanctus ann biß der Priester singt Pax Domini sit semper vobiscum.

119 Das dritte Capitel.

Wann man bey der H. Meß das Haupt neigen solle.

Das Haupt neigt man bey jed' Meß (aber ohne rauschē der Füß oder biegung der Knie) so off Iesus, Deus, MAria , der heylig dessen Fest ist genennet wird. Item so man spricht tui sancto.

<53-54>

Oremus.

Adoramus te.

Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam.

Suscipe deprectionem nostram.

Qui cum Patre & Filio simul adoatur & conglorificatur.

Gratias agamus Domino Deo nostro.

Sanctus, Sanctus, Sanctus, & c.

Agnus DEI qui tollis & c.

Man neigt auch das Haupt so man den Bapst / Keyser / vnd Bischoffen nennet.

Das vierdte Capitel.

<54-55>

Wie man sich bey der Vesper zu verhalten.

Zur Vesper steht man vom Anfang biß d' erste Psalm angefangen ist / als dan sitzt man mit bedecktem Haupt biß alle Psalmen vnd Antiphonen volendet werden / aber zu allen Gloria Patri & c. vnd so man singt Sanctum & terribile nomen eius & c. vnd Sit nomen Domini be- nedictum & c. vnd Non nobis Domine non nobis : sed nomini tuo da gloriam. Neigt man sit- zend das entblößte Haupt. Zum Capitel steht man wie auch zum Hymno.

<55-56>

120 Wann man aber singt ; oder Ave maris stella kniet man biß der erste Verß gesungen wirdet.

Item kniet man auch so man singt die nachvolgende Verß O crux ave spes unica & c.

Tantum ergo Sacramentum & c. so anderst das hochwürdig Sacrament offen steht.

Zum letsten Verß jedes Hymni neigt man das Haupt.

Wann der Priester zu der Antiphon vor dem Magnificat sitzet / können andere deßgleichen thun.

Zum Magnificat steht man.

Nach dem Magnificat zur Antiphon hält man sich wie darvor.

<56-57>

Zu den Collecten steht man / es seyen dann preces feriales, alß dann kniet man biß zum Benedicamus.

Zum Salve oder deßgleien anderer Antiphon kniet man / außgenommen alle Sontäg des gantzen Jahrs von der Samstäglichen Vesper angefangen / vnnd gantze Zeit vom Osterabend biß auff das Feft der H. Dreyfaltigkeit / alß dan man darzu steht / zur gedechtnuß der Uhr- ständ Christi.

<57-58>

Der vierdteTheil dises Büchleins wie sich die Capell vnnd Schülmeifter / Singer vnd Organis- ten bey dem Gottsdienst zuverhalten.

Das erst Capitel.

Wie man in der Kirchen singen soll.

Was in der Kirchen gesungen wirdt / soll alles nit anderst als wie man es redet außgespro- chen werden. Es werden hiedurch alle ungereimbte hupffende / leiehtfertige / mißgebräuchige Modi vnd Me-

<58-59>

lodeyen der Kyrie, Et in terrra, Patrem, Sanctus, vnd anderer heyl. Kirchē gesänger abge- schafft vnd verbotten.

121 Man soll sich im Gesang eines mittels befleissen / damit es weder zu hoch noch zu nider angeftimbt werde.

Wie dann auch in officiis defunctorum vnnoth vil nidriger als sonsten zusingen / sonder al- lein etwas stillers.

Sonsten volget auß dem genöttigten unlieblichen hohen Geächzey vnd nidrigem Brummen vnder anderm daß die Singer ire gute Stimen in kürtze verderben vnd daß man die Wort nie verstehet / vn verwegen weder der Sin-

<59-60>

ger mit lieb vnd andacht singen / noch auch der Zuhörer auß solchem Gesang einiche An- dacht schöpffen kan.

Wie dann nit genug ist das ein Kirchen: auch Musical Gesang lieblich vnd wollauttend seye / sonder die beste un notwendigste qualitet desselben ist / daß es außtruken vnnd bey ei- ner Silben alles gut verständiglich sey / sonsten es kein andacht erwecket / vnnd sein end darzu es angeordnet / nie erlanget.

Darumben dann auch fieiß anzukeren / damit die partes weder mit Stimmen noch mit Jnstrumenten (welche Instrumenta die H. Römisch Kirch ohne daß

<60-61>

zur Meß nit / oder doch mit sonderer maß hart zulasset) vbersetzt / vnd also der Verstandt der wörter verdunckelt werde.

Man soll ein Fest also für das ander halten / daß man an hohen Festen etwas langsamers singe / als sonsten / aber nit höher.

Man soll nichts außlassen / waß die Meß mit sich bringt / vnd darzu gehört / es werde dar- nach Choraliter oder Figuraliter gesungen.

Item soll man nit ein ding für das ander singen / Exempli gratia, gilt nit für das Graduale, ein Moteten, concert, oder anderen Text zusingen / sonder so man es Figuraliteroder in die Orgel

<61-62>

singen will / sollen eben dies vnnd sonst kein andere Wort sein / die das Meßbuch mit- bringet / sonsten soll mans Choraliter singen u. so aber der Priester oder Diaconus mit seinen

122 Caeremoniis nit fertig were / könde man noch etwas darzu singen / vnnd mögen auch alßdann Instrumenta gebraucht werden.

Man soll im Musicieren wie auch Orgelschlagen auffmerckē / so der Priester auff dem Al- tar fertig / daß man das Gesang / oder schlagen bald ende / damit er der Priester vergebenlich auff dem Altar nit auffgehalten werde.

Im Te Deum laudamus und allen andern Cabticis und Hym-

<62-63>

nis die werden gleich Laudibus, Meß oder Vesper gesungen / ist zumercken / daß allwe- gen die erste Verß verständiglich gesungen / vnd nit geschlagen sollen werden.

Ebenmeßig sollen auch allezeit gesungen werden dieVerß darzu man das Hanpt neiget / als da seind die letste Verß eines jeden Hymni, vnnd die hernach volgende.

Adoremus te.

Gratias agimus tibi propter Magnam gloriam tuam.

Domine Fili unigenite Iesu Christe.

Qui tollis peccata Mundi suscipe deprecationem nostram.

<63-64>

Sanctus, Sanctus, Sanctus

Dominus Deus Sabaoth.

Vnnd darzu man kniet als da seind Te ergo quaesumus tuis famulis subvei & c.

Tantum ergo Sacramentum & c.

Vnd dergleiehen andere / obschon der nechst vorgehende Verß gleichfals gesungen were worden.

Der Schülmeifter / Cantor oder Regēt soll alle canitca, hymnos, vnd Psalmen anheben / vnd in hymnis etliche wort / in Psalmis aber den ersten gantzen Verß allein singen / es seyen dann zu hohen Festen zwen andere Cantores vorhanden / vnd der Officiator den Hymnum Int- roire.

<64-65>

123 Das ander Capitel.

Vom Orgelschlagen.

Es gezimbt sich in der Kirchen die Orgel zu schlagen / zur Meß vnnd Vesper alle Sonn: vnd Feyrtag des gantzen Jars / die Sontag des Advents vnd Fasten außgenommen / am dritten Sontag Advents aber / Gaudete und am vierdten in der Fasten Laetare genannt / schlägt man auch / wie dann am Grünen Donnerstag vnd Osterabend zu der Meß / jtem schlägt man an ho- hen Festen zum Te Deum laudamus, vnd volgendts biß zu end der Laudum, als wie unden zur Vesper gelehrt wirdt.

<65-66>

Zu demschlägt man auch wan der Bischoff od' Prelat wie obē u. zum Gottsdienst / dabey sonsten die Orgel geschlagen soll werden / in die Kirchen eingeht / biß er sein Gebett verrich- tet / vn seinen Stül eingenommen hat. Gleich wie es sich auch gebürt wo dergleichen Prelat / wie oben specificiert, fürraiset / alle Glocken zuleuten.

Der Organist soll allwegen mit dem Capell oder Schulmeister der Tonē halber voz dem Gottsdienst uberkommen.

Wann man im Chor ein Gesang anfangen soll / darzu wexelweiß die Orgel geschlagen wirdet / soll der Organist allwegen anfängklich mit einer Pfeiffen oder

<66-67>

wenigen griffen die Stimm geben.

Das dritte Capitel.

Wie man zu der HeiligenMeß un Vesper alternatim oder wexelweiß singen vnd schlagen solle.

Zur H. Meß / so man in hohen Festen figuraliter singt / schlägt der Organist / so der Pries- ter herauß gehet / im thon deß Introitus, der Chor singt den verß / das Gloria Patri & c. vnnd den Introitum darauff gantz auß.

Wann mann aber nur Choraliter singt / fangt der Organist

124 <67-68>

zu dem Kyrie & c. erst an zuschlagen.

Der Organist schlagt den Tonum des Kyrie & c. singt unnd schlagt man ein Verß um den andern wie vnden volgt.

Chor Kyrie

Orgel Kyrie

Chor Kyrie

Orgel Christe eleison

Orgel Christe

Chor Christe

Chor Kyrie

Orgel Kyrie

Chor Kyrie

Zum Et in terra, soll der Organist / wie oben die Stim geben.

Und weil in alten Cantionalen

<68-69>

etliche Wort anderst als im Meßbuch lauten / solle sieder Schulmeister oder Cantor fleis- sig dem Meßbüch nach corrigieren / vber einrichten vnd collationieren.

Chor Et in terra & c.

Orgel Laudamus te.

Chor Bededicimus te.

Orgel Schlägt der Organist lähr weil der nechstkünfftig Verß soll gesungen werden.

Chor Adoramus te.

Orgel Glorificamus te.

Chor Gratias agimus tibi & c.

Orgel Domine Deus Rex & c.

Chor Domine Filii & c.

125 Orgel Doimine Deus Agnus DEI.

Chor Qui tollis peccata mun-

<69-70>

di miserere & c.

Orgel Schlägt wie oben lähr.

Chor Qui tollis peccata mundi suscipe & c.

Orgel Qui sedes & c.

Chor Quoniam tu solus sanctus & c.

Orgel Tu solus Dominus.

Chor Tu solus altissimus & c.

Cum sancto Spitritu & c.

Nach der Epistel intonirt der Organist mit ettlich wenig griffen / das Graduale, welches allwegen verständtlich soll gantz gesungen werden. Volgendts singt der Chor Alleluia.

Orgel Alleluia.

Chor den versum gantz auß.

Orgel Alleluia schlägt er so-

<70-71>

lang / biß der Priester oder Diaconus das Euangelium zusingen berait ist.

Wann es aber einen Sequenz hat / kan auch wechselweiß ein vers vmb den andern ge- schlagen werden mit obgelehrtem auffmercken / die andächtige verß darzu man sich bucket oder kniet / außtruckenlich vnd gantz außzusingen.

Das Credo soll allzeit verständtlich vnd gantz außgesungē / vnd nit dazue geschlagen wer- den: es seye dann ein Concert das die Orgel erfordert.

Wann man figuriert / kan das Offertorium Moteten: oder Concerts weiß gesungen werden / aber mit geding daß es die Wort seyen

<71-72>

die das Meßbuch mit sich bringt / sonsten soll es choraliter gesungē werden / vnnd kan hernacher der Organist etwas schlagen biß zur Praefation.

126 Zum Sanctus gibt der Organist mit wenig griffen den Thon.

Chor Sanctus.

Orgel Sanctus.

Chor Sanctus Dominus Deus Sabaoth. Pleni sunt coeli & terra gloria tua.

Orgle Osanna in ecelsis.

Man soll sich befleissen diß alles zuuollenden ehe der Priester wandlet oder eleuiert, alß- dann soll alles still sein biß der Kelch widerumb nider gestellt wirdt.

Nach der Wandlung singt

<72-73>

Chor Benedictus qui venit.

Orgel Osanna in excelsis.

Und kan volgendts etwas andächtigs geschlagen oder auch gesungen werden.

Zum Agnus Dei, gibt der Organist den Thon / wie oben zumgzäböderSanctus.

Chor Agnus Dei & c.

Orgel Agnus Dei & c.

Chor Agnus Dei & c.

Die Comunio soll auch außtrückenlich gesungen werden / es sey gleich in Choral, Figural, Concert oder Contrapunct.

Kan volgendts etwas (so es die zeit erleiden mag) gesungen oder geschlagen werdē biß der Priester fertig ist.

<73-74>

Auff das Ite missa est, schlagt der Organist Deo gratias.

Zur Vesper pflegt der Organist zu schlagen in semi duplicibus nach dem letsten Psalmen / in duplicibus nach jedem Psalmen. In duplicibus primae & secundae classis auch im anfang wann der Priester herauß gehet / biß er sein Gebett verichtet/ vnnd seinen Ort eingenommen hat.

127 Wann man die Antiphonas nach jedem Psalmen Figuraliter oder in die Orgel singen wolte / wurde es sich auch nit vbel gezimmen / doch nit eine für die ander u. zum Hymno gibt der Organist den Thon vnnd werden die Verß wechselweiß gelungen vnd

<74-75>

geschlagen nach der obgeschribnen Regul. Exempli gratia der Hymnus Ad coena agni providi & c.

Organist intoniert das glore ut.

Der Officiator hebt an Ad coenam agni providi.

Der Chor vollendet den ersten Verß.

Orgel Cuius corpus & c.

Chor Protecti paschae & c.

Orgel Iam pascha nostrum & c.

Chor o vere digna Hostia:

Orgel Consurgit Christus & c.

Chor Quaesumus auctor & c.

Orgel schlägt lär

Chor Gloria tibi Dne & c.

Zum Magnificat gibt der Organist den Thon / singet der Chor

<75-76>

Magnificat anima mea Dominum.

Orgel Et exultavit & c.

Chor Quia respexit & c.

Orgel Quia fecit & c.

Chor Et misericordia & c.

Orgel Fecit potentiam & c.

Chor Deposuit potentes & c.

Orgel Esurientes & c.

128 Chor Suscepit Israel & c.

Orgel Sicut locutus & c.

Chor Gloria Patri & Feilio

Orgel Sicut erat & c.

die Antiphona soll allezeit verständlich entweder Choraliter oder Figuraliter Moteten oder Concert weiß gesungen werden / vnd nit andere wort / wie obē.

Chor Benedicamus Domino.

<76-77>

Orgel Deo gratias

Zumercken daß die Antiphons B. Mariaezu End des Officij auch allwegen verständtlich solle gesungen werden / vnd gilt nicht Exempli gratia für das Salve Regina ein Moteten, für das Alma Redemptoris das Puer natus & c. oder für das Regina coeli das Surrexit Christus hodie & c. oder dergleichen anders Gott gebe wiewol es sich dem Fest oder der zeit nach schicke / zusingen.

Sonder soll eben dieselb Antiphona die das Brevarium derzeit nach mit sich bringt un nichts anders darfür gesungen werden / es geschehe gleich Chorals / Figurals / oder Concerts weiß.

<77-78>

Hie wirdt das Ave Regina coelorum gesetzt darum / weil darinen etliche wort auß miß- brauch hinzu gethon / verendert vnd außgelassen pflegen zu werden. So der Regent auch zu corrigieren weist.

Ave Regina coelorum, AveDomina Angelorum.

Salve radix, salve porta, Ex qua mondo lux est orta.

Gaude virgo gloriosa, super omnes speciosa,

Vale o valde decora, Et pro nobis Christū exora.

<78-79>

Volgt waß die Catholische Kirch an Ornäten das gantze Jahr für Fraben zubrauchen pflegt.

129 Die Ornät des Altars / des Priesters und D' Minisiranten sollen gleich vnd gemeßferbig sein dem Gottsdienst vnd der Meß / nach gewonheit ungebrauch der H. Römischen Kirchen / welche fünff Farben zugebrauchen pfleget / nemblich Weiss / Rot / Grien / Veyelbraun vnd Schwartz.

Weisse Ornät brauchet man von der Vesper des H. Weyhnachtabends an biß auff die octav

<79-80>

der H. drey Königen / außgenomlenanden Festägen der H. Marterer welche hiezwischen einfallen. Item brauchet man weiß an dem Grünen Donnerstag / vnnd dem H. Osterabend zu der Meß / vnd von dannen biß auff die Nonzeit des H. Pfingstabendts / wan man de Tempore hält. Weiter wirdt Weiß gebrauchet ann dem Fest des H. Fronleichnams: An dem Fest der Transfiguration oder erklärung Christi: An den Festtägen vnser lieben Frawen / außgenom- men wann man die Kertzen weicht / vnd in der Procession welche an dem Liechtmeßtag ge- halten wirdt. An dem Fest des H. Johannis Evangelisten welches

<80-81>

am dntten Tag nach Weynächten gehalten wirdt. An beder S. Peters Stülfeyr / an dem Tag Petri ad vincula. An dem Tag der bekehrung S. Pauli. An aller Heyligen Tag. An den Festä- gen der H. Beichtiger sie seyen Bischoff oder nit Bischoffgewesen / vnd derH. Lehrer. Item der H. Junckfrawen vnd Frawen so nit Martererine seind. Am tag vnd Jahrrag der Weyhūg ei- ner Kirchen oder eines Altars / vnnd des Pabsts. An dem Jahrtag der Wehlung vnd Crönung eines Babsts: vnd der Wahl vnd Weyhung eines Bischoffs. Jtē durch die gantze Octav aller vorgemelter Feste / welche anderst ein octav

<81-82>

haben / wann man Meß von derselben lißt : AndenSontägen so zwischen solchen Octaven einfallen / wann man de Dominica bettet / doch die Sontäg an welchē Veyelbraun gebrauchet wirdt / außgenommen. Item in Missis votiuis obgemelter Festtägen / zu was für zeit dieselbige gesprochen werdcn. Vnd zu einerHochzeitchen Meß.

Roht brauchet man von der Meß des H. Pfingstabendts an biß auff den nechst hernach volgēden Sambßtag nach der Meß und Nonzeit. An den Festägen des H. Creutzes / der Ent- hauptung S. Joannis des Tauffers / der Apostel Petri vnd Pauli vnd

<82-83>

130 anderer Apostel Tägen / (außgenommen das Fest des H. Joannis des Euangelisten gleich nach der Geburt Christi. Wie auch der bekehmng S. Pauli / vnnd S. Peters Stülfeyr vnnd Ket- tenfeyr.) An dem Tag Sanct Johannis ante portam Latinam vnd der Commemoration S. Pauli. An dē Feste der H. Martyrer / aussgenommen das Fest der vnschuldigen Kindlen wann es auff keinen Sontag fält. Wann es aber an einem Sontag ist / so brauchet man Rot / wie auch allzeit an der Octav dises Fests / es seye an was für einē Tag es wölle. An den tägen der heyligen Martyrmnen / sie seyen Junckfrawen oder

<83-84>

oder nicht. Jtem durch die gantze Octav obbemelterFesttägen / waß sie ein Ocatv haben / vnd an den Sontägen innerhalb derselben Octaven / wie oben von den weissen Ornäten ge- lehrt wordē. Vnd dann auch in Missis votiuis gemelter Festtägen: vnnd in der Meß so man ei- nen Pabst erwehlen will.

Gruen braucht man von der Octav der H. drey Königen an biß am Sambstag vor Septu- agesimae zur Vesper / vnd von der Octav des H. Psingstags an biß zur Vesper Sambstags vor ersten Sontag des Advents / so anderst das officium de tempore gehalten wirde. Den Sontag der heiligen Dreyfaltigkeit außge-

<84-85>

nommen wie oben: vnd die Sontäg so innerhalb der octaven einfallen / an welchen man der Octaven Farb braucht: Es werden auch außgenommen die Vigilien vnd quatemberferiae wie bald folgen wirdet.

Veyelbraun braucht man in officijs de tempore vonn der Sambstäglichen Vesper vorm ers- ten Sontag des Advents an biß nach der Meß am H. Weyhnächt abend vnd von der Sambstäg- lichen Vesper vorm Sontag Septuagesimae an biß am heiligen Osterabend vor der Meß. Auß- genomen den Grünen Donnerstag wie oben / den H. Charfreytag an welche man Schwartz

<85-86>

braucht / vnnv zur Osterkertzen weyhung am H. Osterabendt braucht der Diaconus weiß / vnd lach volendter weyhang gleich widerumb Veyelbraun.

Jtem man braucht Veyelbraun im officio am H. Pfingstabend vor derMeß biß der Tauff- geweyhet ist. An Quattmbern vn Fasttägen / den H. Pfingstabend vnd Quatēber inerhalb der Pfingstoctav außgenommen. Zur Procession vnnd Letaney Meß an S. Marxentag vnd in der

131 Creutzwochen. An der H. vnschuldigen Kindlen Tag wann er auff keinen Sontag fält.Wann man an vnser lieben Frawen Liechtmeß tag die Kertzen: Am Aschermitwoch

<86-87>

die Aschen: Am heiligen Palmtag die Palmen weicht / vnd zu denselben vnd allen anderen Processionen / außgenommen die mit dem hochwürdigen Sacrament: oder an hohen Festen / oder zu Dancksagung beschehen. Item zu allen Meßen so gelesen oder gesungen werden vom H. Leiden Christi: Für ein anligen: Für die Sünd. Wider die Schismata oder gaistlichen Zwispalt: wider die Heyden: in Kriegsläuffen: für den friden: Jnn Sterbenden Läuffen: Für Raisende / vnd für Krancke.

Schwartz braucht man am H. Charfreytag. Vnd zu allen officijs vnd Messen für die Abge- storbnen.

<87-88>

Man soll aber keine Weisse Creutz auß Leynwat oder dergleichen / vil weniger auß Stolen vnd Manipulen / vber die Ornät oder raurtücher auffhefften.

Der Meßdiener (wann er anderst nit auffs wenigst Epistler ist) soll kein Corporal / Pall / vnnd Purificatorium/ Kelch vnd Palen anrühren/ das H. Sacramēt Häußlin keins wegs auff o- der zuschliessen / dieselbe Schlüssel inn eine händ oder verwarnuß nicht nemen / sonder den Priester solches alles selbsten verrichten lassen.

<88-89>

Von Beschaffenheit vnd Gebrauch der geweychten Kirchen Ornäten

Meßgwandt.

Der Priester braucht, zur H. Meß allwegen ein Meßgewandt.

Ein Bischoff aber so er das Ambt singet / braucht er zween Leviten Röck vnnd darüber das Meßgewandt.

Rauchmantel.

Ein Rauchmantel braucht der Officiator zu allen Proceßionen / vnnd so offter etwas auff oder bey dē Altar weihet Item zum Laudibus vnd Vesper so mans lsolemniter hält.

132 Es braucht auch einen Rauchmantel der Presbyter assistens bey einem Bischöfflichen Ambt / vn der officiator

<89-90>

wan er nach dem Seläbt zum Grab oder feretro geht die Absolution zu halten. Wann der officiator ein Rauchmantel braucht / thut er allwegen den Manipul hinweck / vnd wo man keinen Rauchmantel haben kan / weyhet vnd geht er allein in der Alb vnd Stoll.

Leviten Röck.

Der Diacon und Subdiacon brauchend ihre Leviten Röck zun Hohämb, tern Proceßionen / vnd Weyhungen / wann sie dem officiatori dienen. Des Diaconi Rock der da etwas weitere vnd kürtzere Ermel hat / heißt man Dalmaticam, deß Subdiaconi aber der da engere vnnd len- gere Ermel hat / heißt man Tunicellam.

An Fastägen aber (außgenomen der heyligen Abendt oder Vorfest) wie auch in der Faften vnnd im Advent (außgenommen den dritten Sontag Advents Gaudete, und so desselben Meß durch die künfftige Wochen widerholet wirdt /

<90-91>

auch den Sontag Laetare, den heiligen Abendt zu Weyhenachten / den heiligen Oster- abendt zur Weyhung des Osterstocks vnd volgender Meß vnnd die Pfingstquatember) Item an vnser lieben Frawen Liechtmeß Tag zur Kerzen Weyhung vn Proceßion : Am Aschermitwoch zur Weyhung vnd Einäscherung : Am Palmtag zur Palmen weyhung vnnd Proceßion / brau- chen die zwen Leviten keine Leviten Röck / sonder in fürnehmen Kirchen an stark derselben / vornen auffgeschlagne Meßgewander: Welches der Diacon oder Evangelier so bald er das Evangelium singen will abzeucht / vnd es jhme vber die Stol gebraitet wirdt / oder er legt ein braite Stol vber die andere an / biß die Communion fürüber/ alßdann nimbt er das auffge- schlagne Meßgewandt wider. Deßgleichen so der Epistler die Epistel singen will / legt er das Meßgewandt ab / singet die Epistel in der Alb /

<91-92>

und Manipul / vnnd so bald er nach gesungner Epistel dem Priester oder officiatori die Hand gekusset hat / legt er das besagte Meßgewandt widerumb an.

133 In kleinen oder geringen Kirchen aber / zu bemelter zeit so man keinen Leviten Rock brauchen soll / ministriert der Evangelier in der Alb / Manipul / und Stol / vnd der Epistler in der Alb und Manipul allein.

Volgē die höchste Fest deß Jahrs so man nennt festa primae classis.

Der H. Weyhenacht Tag.

Der H. Drey Königen Tag.

Der H. Ostertag sambt den dreyen vorgehenden und zweyen nachfolgenden Tagen.

Die Auffart Christi.

Der H. Pfingsttag sambt den zweyennachfolgenden Tägen.

Unsers lieben Herren Fronleichnabs Tag.

Der Bgeburtstag S: Johannis des Täuffers.

Das Fest Petri und Pauli.

Die Himmelfahrt unser lieben Frawen.

Aller Heiligen Tag.

<92-93>

Die Kirchweyhe in einer jeden Kirchen.

Unnd das Fest des fürnembsten H. Patronen eines jeden Stiffts / als da ist im Freysinger Bistumb das Fest S. Korbinian. Wie auch des Patronen einer jeden Kirchen.

Volgē die mittelmessige hohe Fest so man festa secundae classis nennt.

Die Beschneidung Christi.

Die Fest unser L. Frawen Liechtmeß, Verkündigung, Geburt.

Der H. Aposteln. Matthie, Philippi vnd Jacobi, Jacobi, Bartholomei, Matthei, Simonis und Jude, Andree, Thome, Johannis des Evangelisten.

134 S. Marxen. S. Lorentz.

Des H. Creutz Erfindung.

S. Michaels Tag S. Luce. Der H. unschuldigen Kindlein.

S. Stephani.

Unnd in jedem Bistumb die Fest der Pa-

<93-94>

tronorum secundariorum. Als da seind im Freysinger Bistumb Sigismundi / Alexandri / Justini / Lamperti / Nonnosi.

Des H. Schutzengels.

Volgen die höchste Sontäg.

Der erste Advents.

Der erste in der Fasten.

Der fünffte in der Fasten Judica genannt.

Der H. Palmsontag.

Der H. Ostertag.

Der achtende des Ostertags in albis genant.

Der H. Pfingsttag.

Der Sontag der H. Dreyfältigkeit.

Volgen die Fest so man nit feyert / aber in der Kirchen etwas herzlichers als andere begehet.

Die Erklärung Christi deß Herren.

H. Creutz Erhöhung.

Die Fest unser L. Frawen zum Schnee, Haimsuchung, Opferung, Empfencknuß.

Erscheinung S. Michaels deß Ertzengels.

135 S. Pauli Bekehrung.

S. Johannis vor der Lat.Porten.

S. Barnabe des Apostels. ENDE.

136 Literaturverzeichnis

Quellen (Archive)

B.H.St.A. Klosterliteralien Indersdorf n. 7 fol. 59r.

BayHStA, Bayer. Benediktinerkongregation, R 1.15.

Clm 6369

Clm 6409

Clm 6423

K.A.L. LIII Fasc. 214: Thesaurirechnung 1566.

Kasten Raittung 1519, K.M.L. LIII Nr. 53.

StAObb, H. L. Fasc. 41 Nr. 21.

Quellen (gedruckt)

Agenda seu obsequiale, simul ac benedictionale, iuxta ritum et normam ecclesiae et episcopa- tus Constantiensis. Dilingae 1570.

AGRIPPA VON NETTESHEIM, Heinrich Cornelius: De occulta philosophia. Coloniae 1532.

— Über die Fragwürdigkeit, ja Nichtigkeit der Wissenschaften, Künste und Gewerbe. Berlin 1993.

Alte Catholische Geistliche Kirchengesänge auff die fürnemmsten Feste, Auch in Processio- nen, Creutzgängen vnd Kyrchenfährten … zugebrauchen … sampt einem Catechismo. Cölln 1599.

Antiphonarium Romanum Iuxta Novum Breviarium Recognitum, Pro Ecclesiis Maxime Ru- ralibus Dioeceseos Frisingensis accommodatum. Ingolstadt 1617.

CANISIUS, Petrus: Kurtzer undericht vom Catholischen Glauben. Gezogen ausz dem grossen Catechismo … Item wie man betten, beychten vnd zur niessung des Heiligen Sacraments des Altars, Catholischer weiß, sich beraitten soll. Dilingen 1560.

— Christliche vnnd Gottsälige Lehr / wie sich ein junger Knab gegen Gott vnd der Welt hal- ten soll, in: WALASSER, Adam: Geistlicher vnd Weltlicher Zuchtspiegel. Schöne Christli- che Lehr vnd Regeln / wie sich allerlay Standts Menschen / inn Geistlichen vnd Weltli- chen sachen / im hauß vnd darauß erbarlichen halten sollen. Ingolstadt 1572.

Catalogus Missalium Ritus Latini ab anno M.CCCC.LXXIV impressorum. Collegit William Henry James WEALE, herum edidit Hans BOHATTA. Londini 1928.

137 Cathalogus omnium Librorum Musicalium ad Ecclesiam Cathedralem Frisingensem perti- nentium secundum duplex Alphabetum, quorum primum Partituram cuilibet operi musi- cali per certum numerum ad margines annexam denotat, securidum vero praecise auc- tores musicos sine partitura demonstrat conscriptus XX. die Januarii Ao MDCLI. Von dem neben Bischof Veit Adam an dieser Stelle firmierten Bischof Leo LÖSCH berichtet St.B.M. Codex germanicus 2915 fol. 103.

Catholisch Gesangbüchlein, bey dem Catechismo, an fürnehmen Festen, im Processionen, Creutzgängen, Kirchfahrten, und an andern Orhten, sehr nutzlich zu gebrauchen. Mün- chen 1613.

Catholisch Kirchengeseng, für die Christliche Catholische Jugend, vnd andere, besonders bey dem Catechismo, an Sonn vnd Feyertagen, auch sonst durch das gantze jar nützlich zu gebrauchen. Ingolstadt 1594.

CONTZEN, Adam: Politicorvm Libri Decem. In quibus De Perfectae Reipubl. Forma, Virtuti- bus, Et Vitiis, Institutione civium, Legibus, Magistratu Ecclesiastico, civili, potentia Reipublicae; itemq[ue] Seditione et bello, ad usum vitamq[ue] communem accomodatè tractatur. Coloniae / Moguntiae 1621.

GALILEI, Vincenzo: Dialogo della musica antica e moderna. Firenze 1581.

Gleichzeitige … Beschreibung der berühmten Hochzeit H. Georg des Reichen zu Landhut 1475, in: WESTENRIEDER, Lorenz (Hg.): Beyträge zur vaterländischen Historie, Geogra- phie, Statistik und Landwirthschaft samt einer Uebersicht der schönen Literatur, Bd. II. München 1789, 142.

GOTTESLOB. Katholisches Gebet- und Gesangbuch. Ausgabe für die (Erz-)Diözesen Öster- reichs, hg. von den (Erz-)Bischöfen Deutschlands und Österreichs und dem Bischof von Bozen-Brixen. Stuttgart 2013.

Graduale Romanum Iuxta Novum Missale Recognitum. Pro Ecclesiis Maxime Rvralibvs Dio- eceseos Frisingensis accomodatum. Ingolstadt 1618.

Hucbaldi Carmina, in: Poetae Latini medii aevi 4,1: Poetae Latini aevi Carolini (IV). Teil 1. MGH, hg. von Paul von WINTERFELD. Berlin 1899, 261-275. Institutio Generalis Missalis Romani (IGMR), 2002 (abgedr.: MAURIZIO, Barba: Institutio ge- neralis Missalis Romani. Textus – Synopsis – Variationes (Collana MSIL 45). Città del Vaticano 2006.

Kurtzer Underricht Wie man nach löbliche[n] gebrauch der Catholischen Röm: Kirchen einen Altar und andere zur H. Meß gehörige Sachen zurichten und vorberaiten: Wie man zur H. Meß dienen: Unnd Wie sich ein jeder andächtiger Zuhörer Geistlich oder Weltlich bey gelesner und gesungner Meß auch Vesper mit Knien/ Sitzen un[d] Hauptneigen erzeigen solle: Sampt Einer Instruction für Capell: un[d] Schulmeister/ Singer unnd Organisten. Ingolstatt 1620.

Kurtzer Unterricht auf Befehl des Bischofs Veit Adam zu Freising in deutscher Sprache und für das Volk gedruckt. Ingolstadt 1620.

Kurtzer Unterricht. Wie man nach löblichem Gebrauch der catholischen röm: Kirchen einen Altar und andere zur h. Meß gehörige Sachen zurichten und vorberaiten: wie man zur h.

138 Meß dienen: und wie sich ein jeder andächtiger Zuhörer geistlich oder weltlich bey ge- lesner und gesungner Meß auch Vesper mit Knien, Sitzen, und Hauptneigen erzeigen sol- le. Sampt einer Instruction für Capell: und Schulmeister, Singer und Organisten. Auß Be- felch deß hochwürdigen Fürsten und Herren Veit Adamen Bischoßen zu Freysingen etc. in Truck verfertiget. Ingolstatt 1620.

MELANCHTON, Philipp: Corpus doctrinae christianae. Das ist gantze Summa der rechten wa- ren Christlichen Lehre des heyligen Evangelii nach Innhalt göttlicher prophetischen und apostolischen Schrifften … / verfasset durch … Philippum Melanchthonem … sampt ei- nem vollkommenen Register, Franckfurt am Mayn 1561.

Missale secundum ritum et ordinem ecclesix et dicecesis Frisingensis. Venedig 1520.

Ordo lectionum missae. Missale Romanum ex decreto Sacrosancti Oecumenici Concilii Vati- cani II instauratum auctoritate Pauli PP. VI promulgatum, editio typica altera. Città del Vaticano 1981, lat.-dt. in: Kirchliche Dokumente nach dem Konzil. Leipzig 1970, 12-61.

Processionale Parvum, Continens Responsoria, Antiphonas et Hymnos per annum tam de tempore quam de sanctis cum tonis Psamlmorum et Litaniarum; juxta Ritum Sanctae Romanea Ecclesiae. In gratiam studiosae iuventuti Jussu et Auctoritate Illmi. et Revmi. Pricipis ac Domini D. Viti Adami Episcopi Frisingensis imressum. Ingolstadii MDXX.

Rituale Romanum – Obsequiale, vel liber agendorum, circa sacramenta, benedictiones, et cae- remonias secundum antiquum usum et ritum ecclesie Ratisbonensis. Ingolstadii 1570.

Vigiliae maiores minoresque mortuorum, annexis vesoeris nec non officiis eorundem: canticis in eis notatis. Impressum. Ingolstadt 1569.

WALASSER, Adam: Catholische Teutsche und Lateinische Gesang, nach alter weiß und form der Heiligen, Christlichen Kirchen, durch das gans Jar, nit allein in der Kirchen, sondern auch zu Hauß und darauß, zu Gottes lob und ehr, auch zu seiner Seelen hail und wolfart zu gebrauchen. Tegernsee 1574.

Grundlagenwerke

DENZINGER, Heinrich (Hg.): Enchiridion symbolorum definitionum et declarationum de rebus fidei et morum. Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentschei- dungen, lat.-dt. Freiburg i. Br. / Basel / Wien 432010.

DENZINGER, Heinrich / HÜNERMANN, Peter (Hg.): Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen – Enchiridion symbolorum et definitionum, quae de rebus fidei et morum a conciliis oecumenicis et summis pontificibus emanarunt. Freiburg i. Br. / Basel / Wien 412007.

FRIEDBERG, Aemilius: Corpus iuris canonici. Editio lipsiensis secunda / post Aemilii Ludovici Richteri curas ad librorum manu scriptorum et editionis romanae fidem recognovit et adnotatione critica instruxit Aemilius Friedberg, Bd. 1: Decretum magistri Gratiani. (Nachdr. der Aufl.: Leipzig 1879) Graz 1995.

— Corpus iuris canonici. Editio lipsiensis secunda, post Aemilii Ludovici Richteri curas ad librorum manu scriptorum et editionis romanae fidem recognovit et adnotatione critica 139 instruxit Aemilius Friedberg, Bd. 2: Decretalium collectiones. (Nachdr. der Ausg.: Leipzig 1879) Graz 1959.

JEDIN, Hubert (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. II/1: Die Reichskirche nach Kon- stantin dem Großen. Die Kirche von Nikaia bis Chalkedon. Freiburg im Bresigau / Basel / Wien 1999.

— (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. II/2: Die Reichskirche nach Konstantin dem Großen. Die Kirche in Ost und West von Chalkedon bis zum Frümittelalter (451-700). Freiburg im Bresigau / Basel / Wien 1999.

— (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. III/1: KEMPF, Friedrich: Vom kirchlichen Frühmittelalter zur gregorianischen Reform. Freiburg i. Br. 1999.

— (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. III: BECK, Hans-Georg / FINK, Karl August / GLAZIK, Josef / ISERLOH, Erwin / WOLTER, Hans: Die mittelalterliche Kirche, 2. Halb- band: Vom kirchlichen Hochmittelalter bis zum Vorabend der Reformation. Freiburg i. Br. / Basel / Wien 1999.

— (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. IV: DERS. / ISERLOH, Erwin / GLAZIK, Josef: Reformation, katholische Reform und Gegenreformation. Freiburg im Bresigau / Basel / Wien 1999.

— (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. V: MÜLLER, Wolfgang: Die Kirche im Zeit- alter des Absolutismus und der Aufklärung. Freiburg i. Br. / Basel / Wien 1999.

— Geschichte des Konzils von Trient, 4 Bde. Darmstadt 2017.

— Geschichte des Konzils von Trient, 4 Bde. Freiburg i. Br. 1949-1975.

— Geschichte des Konzils von Trient, Bd. III: Bologneser Tagung (1547/48), Zweite Trien- ter Tagungsperiode (1551/52). Darmstadt 2017.

— Geschichte des Konzils von Trient, Bd. I: Der Kampf um das Konzil. Darmstadt 2017.

— Geschichte des Konzils von Trient, Bd. II: Die erste Trienter Tagungsperiode 1545/47. Darmstadt 2017.

— Geschichte des Konzils von Trient, Bd. IV/1: Dritte Tagungsperiode und Abschluß. Frankreich und der neue Anfang in Trient bis zum Tode der Legaten Gonzaga und Seri- pando. Darmstadt 2017.

— Geschichte des Konzils von Trient, Bd. IV/2: Dritte Tagungsperiode und Abschluss. Überwindung der Krise durch Morone, Schließung und Bestätigung. Darmstadt 2017.

140 Konzils- und Synodendokumente

KONZIL VON TRIENT: Sessio XXII, Decretum de observandis et vitandis in celebratione Missae „Quanta cura“ [Dekret über das, was bei der Meßfeier zu beachten und was zu vermeiden ist] vom 17.9.1562, in: WOHLMUTH, Josef (Hg.): Dekrete der ökumenischen Konzilien, Bd. 3: Konzilien der Neuzeit. Paderborn / München / Wien / Zürich 2002, 736 f.

II. VATIKANISCHES KONZIL: Konst. Sacrosanctum Concilium v. 25. 1. 1964, lat. in: AAS 56 (1964) 97-134, dt. in: HÜNERMANN, Peter / HILBERATH, Bernd Jochen (Hg.): Herders Theologischer Kommentar zum Zweiten Vatikanischen Konzil, Bd. 1. Freiburg i. Br. 2009, 3-56.

ALBERIGO, Giuseppe (ed.): Dekrete der ökumenischen Konzilien, Bd. 3: WOHLMUTH, Josef (ed.): Konzilien der Neuzeit: Konzil von Trient (1545-1563), 1. Vatikanisches Konzil (1869/70), 2. Vatikanisches Konzil (1962-1965), Indices. Paderborn / München / Zürich / Wien 2002.

— (ed.): Conciliorum Oecumenicorum Decreta. Bologna 31973.

MANSI, Giovanni Domenico: Sacrorum conciliorum nova et amplissima collectio, Bd. II. Pa- ris 1903.

WOHLMUTH, Josef: Die Konzilien von Konstanz (1414-1418) und Basel (1431-1449), in: AL- BERIGO, Giuseppe (Hg.): Geschichte der Konzilien. Vom Nicaenum bis zum Vaticanum II. Düsseldorf 1993, 233-290, bes. 252-271.

Päpste

JOHANNES XXII.: ApK „Docta sanctorum Patrum“ von 1324/35, in: FRIEDBERG, Emil (Hg.), Corpus Iuris Canonici. 2 T. Leipzig 1879 (unv. Nachdr.: Graz 1955), Bd. II, 1255-1257; lat.-dt. Text bei MÖLLER, Hartmut: Die modernen Musiker des 14. Jahrhunderts, in: Deut- sches Institut für Fernstudien an der Univ. Tübingen (Hg.): Funkkolleg Musikgeschichte, Studienbegleitbrief 2. Weinheim / Basel / Mainz 1987, 46-100.

PIUS IV.: MP „Alias nonnullas Constitutiones“, v. 2. 8. 1564, in: Magnum Bullarium Roma- num, Tom II, Lyon 1655, 111, Nr. 81; Bullarium Romanum Continuatio summorum pon- tifi cum Clementis XIII et XIV. Pii VI et VII Leonis XII et Pii VIII Constitutiones literas etc. complectens, quas collegit Andreas BARBERI, Tom. VII. Turin 1862, 300 f.

PIUS V.: Bulla „Quod a nobis“ v. 9. 7. 1568, in: Magnum Bullarium Romanum, Vol. II, 278; abgedr. in: ZERFASS, Alexander / HÄUSSLING, Angelus A.: Die Bulle „Quod a Nobis“ Papst Pius V. vom 9. Juli 1568 zur Promulgation des nachtridentinischen Breviarium Romanum. Liturgische Quellentexte 3, in: ALW 48 (2006), 334-353.

— Promulgationsbulle „Quo primum tempore“, v. 14. 6. 1570, abgedr. in jeder Ausgabe des Missale Romanum bis 1962, hier Missale Romanum anno 1962 promulgatum, V.

141 PAUL V.: Breve „Apostolicae Sedi“ v. 17. 6. 1614, in: Rituale Romanum Pauli V. Pontificis Maximi jussu editum atque a felicis recordationis Benedicto XIV. auctum et castigatum. Mechliniae 1851, 2 f. BENEDIKT XIV., Enz. Annus qui v. 19. 2. 1749, in: Magnum Bullarium Romanum. Bullarum, Privilegiorum, ac Diplomatum Romanorum Pontificium amplissima collectio. Benedicti Papae XIV. Bullarium Tom. III. Rom 1753 (Nachdr. Graz 1966), 15-43. PIUS X.: MP „Tra le sollecitudini dell’officio pastorale“ v. 22. 11. 1903, in: AAS 36 (1903/04), 329-339, dt. in: MEYER, Hans Bernhard / PACIK, Rudolf (Hg.): Dokumente zur Kirchenmusik unter besonderer Berücksichtigung des deutschen Sprachgebiets. Regens- burg 1981, 23-34. PIUS XI.: ApK „Divini cultus sanctitatem“ vom 20. 12. 1928, in: AAS 20 (1928), 384-387, AAS 21 (1929), 33-41, lat.-dt. in: Kirchenmusikalische Gesetzgebung, Die Erlasse Pius X. Pius XI. und Pius XII. über Liturgie und Kirchenmusik. Regensburg 51956, 7-18. PIUS XII.: Enz. „Mystici Corporis Christi“ v. 29. 6. 1943, in: AAS 35 (1943), 193-248. — Enz. „Mediator Dei“ v. 20. 11. 1947, in: AAS 39 (1947), 521-595. — Enz. „Musicae sacrae disciplina“ v. 25. 12. 1955, in: AAS 48 (1956), 5-26. JOHANNES PAUL II.: Ansprache an die Gottesdienstkongregation v. 22. 5. 1987, in: AAS 79 (1987), 1485-1489; dt.: KLÖCKENER, Martin (Hg.): Dokumente zur Erneuerung der Litur- gie, Bd. 3. Kevelaer, Freiburg/Schweiz 2001, 541-545. — EAp „Vicesimus quintus annus“ zum XXV. Jahrestag der Konstitution „Sacrosanctum concilium“ über die heilige Liturgie, v. 4. 12. 1988, in: AAS 81 (1989) 897-918. — EAp „Dies Domini“ über die Heiligung des Sonntags v. 31. 5. 1998, dt. in: VApSt 133. Bonn 1998. — Brief an die Künstler v. 4. 4. 1999, in: OR (dt.), 29 (1999), Nr. 18, v. 30. 4. 1999, 7-10. — Alloc. an die Professoren und Studenten des Päpstlichen Instituts für Kirchenmusik anläss- lich des 90. Jahrestages seiner Gründung v. 19. 1. 2001, in: OR (dt.), 31 (2001), Nr. 6, v. 9. 2. 2001, 10. — Enz. „Ecclesia de Eucharistia“ v. 17. 4. 2003, in: AAS 95 (2003), 433-475. — Chirograph zum 100. Jahrestag der Veröffentlichung des MP Tra le sollecitudini über die Kirchenmusik v. 22. 11. 2003, in: OR (dt.), 34 (2004), Nr. 1, v. 2. 1. 2004, 8 f. — EAp „Spiritus et sponsa“ zum 40. Jahrestag der Veröffentlichung der Konstitution „Sacro- sanctum Concilium“ über die heilige Liturgie v. 4. 12. 2003, in: OR (dt.), 34 (2004), Nr. 3, v. 16. 1. 2004, 7 f. — EAp „Mane nobiscum Domine“, v. 7. 10. 2004, in: AAS 97 (2005), 337-352, dt.: VApSt 167, 1-24. BENEDIKT XVI.: Nuntius ad participes diei studiorum de musica sacra, v. 1. 12. 2005, in: AAS 98 (2006), 53 f. — Grußwort anlässlich der Einweihung der neuen Orgel in der Alten Kapelle von Regens- burg am Mittwoch, 13. 9. 2006, in: Apostolische Reise Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. nach München, Altötting und Regensburg v. 9.-14. 9. 2006. Predigten, Ansprachen und Grußworte (VApSt 174). Bonn 2006, 91-94.

142 — PostAAp „Sacramentum Caritatis“ über die Eucharistie, Quelle und Höhepunkt von Leben und Sendung der Kirche, v. 22. 2. 2007, in: AAS 99 (2007), 106-180, dt.: VApSt 177. Bonn 2007. — Alloc. „Die Kirchenmusik – ein Reichtum von unschätzbarem Wert“ am 13. 10. 2007, in: OR (dt.), 37 (2007), Nr. 43, v. 26. 10. 2007, 8. — Begegnung mit den Priestern der Diözese Rom in der Vatikanischen Benediktionsaula am 22. 2. 2007, in: OR (dt.), 37 (2007), Nr. 11, v. 16. 3. 2007, 8-11. — PostAAp „Verbum Domini“ v. 30. 9. 2010, in AAS 102 (2010), 681-787, dt. in: VApSt 187. Bonn 2010. — Botschaft an den Großkanzler des Päpstlichen Instituts für Kirchenmusik, v. 13. 5. 2011, in: AAS 103 (2011), 403-405. — Alloc. „Die wichtige Aufgabe der Kirchenmusik“, Audienz für die italienische Vereini- gung „Heilige Cäcilia“ am 10. 11. 2012, in: OR (dt.), 42 (2012), Nr. 47, v. 23. 11. 2012, 8 f. FRANZISKUS: Alloc. ad participes Conventus Internationalis de Musica Sacra, v. 4. 3. 2017, in: AAS 109 (2017), 357-359, dt. in: http://w2.vatican.va/content/francesco/de/speeches/201 7/march/documents/papa-francesco_20170304_convegno-musica-sacra.html (8.11.2018).

Römische Kurie

SC RIT: Instr. de musica sacra et sacra liturgia. Ad mentem litterarum encyclicarum Pii Papae XII. „Musicae sacrae disciplina“ et „Mediator Dei“ v. 3. 9. 1958, in: AAS 50 (1958), 630- 663. — Instr. „Inter Oecumenici“ v. 26. 9. 1964, in: AAS 56 (1964), 877-900. — Instr. „Musicam sacram“ v. 5. 3. 1967, in: AAS 69 (1967), 300-320; dt.: RENNINGS, Hein- rich / KLÖCKENER, Martin (Hg.): Dokumente zur Erneuerung der Liturgie, Bd. 1. Kevelaer 1983, 404-423. — Instr. „Tres adhinc annos“ v. 4. 5. 1967, in: AAS 59 (1967), 442-448. SC CULTSACR: Instr. „Liturgicae instaurationes“ v. 5. 9. 1970: AAS 62 (1970), 692-704. — Institutio Generalis de Liturgia Horarum v. 11. 4. 1971, in: Dokumente zum Römischen Stundengebet. Trier 1975 (NKD 34), 14-177. — Instr. „Varietates legitimae“ v. 25. 1. 1994, in: AAS 87 (1995), 288-314. C CULT: Konzerte in Kirchen v. 5. 11. 1987, in: KLÖCKENER, Martin (Hg.): Dokumente zur Erneuerung der Liturgie, Bd. 3. Kevelaer, Freiburg/Schweiz 2001, 546-553. — Römische Liturgie und Inkulturation. IV. Instr. zur ordnungsgemäßen Durchführung der Konzilskonstitution über die Liturgie (Nr. 37-40) „Varietates legitimae“, v. 25. 1. 1994, dt. in: VApSt 114. Bonn 1994, 5-39. — Instr. „Liturgiam authenticam“ v. 28. 3. 2001, in: AAS 93 (2001), 685-726; dt.: C CULT: Der Gebrauch der Volkssprache bei der Herausgabe der Bücher der römischen Liturgie siehe Liturgiam authenticam. Fünfte Instruktion „zur ordnungsgemäßen Ausführung der Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils über die heilige Liturgie“ (zu Art. 36 der Konstitution), lat.-dt. in: VapSt 154. Bonn 2001.

143 — Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie v. 17.12. 2001, in: AAS 84 (1992), 657-804, dt. in VApSt160. Bonn 2001. — Instr. „Redemptionis sacramentum“, v. 25. 3. 2004, in: AAS 96 (2004), 549-601, dt.: VApSt 164. Bonn 2004. — Das Jahr der Eucharistie. Empfehlungen und Vorschläge, in: JOHANNES PAUL II.: EAp „Mane nobiscum Domine“ v. 7. 10. 2004 an die Bischöfe, den Klerus und an die Gläubi- gen zum Jahr der Eucharistie Oktober 2004-Oktober 2005, in: AAS 97 (2005), 353-376, Anh.: C CULT: Das Jahr der Eucharistie. Empfehlungen und Vorschläge, v. 7. 10. 2004 (VApSt 167). Bonn 2004, 27-74.

Bischofskonferenzen

DBK: Die kirchenmusikalischen Dienste. Leitlinien zur Erneuerung des Berufsbildes. Be- schluss des Ständigen Rates der DBK v. 25. 9. 1991, in: MS 111 (1991), 535 f. — Musik – Sprache wo Sprachen enden. Neue Musik zwischen künstlerischer Autonomie und kirchlichen Erwartungen. Dokumentation eines Werkstattgespräches der DBK und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken v. 18.-21. 4. 2002 auf Schloss Hirsch- berg/Oberbayern. Bonn 2002. — Kirchliche Anforderungen für die Studiengänge in katholischer Kirchenmusik. Beschluss der Frühjahrs-Vollversammlung der DBK v. 3. 3. 2004, in: ABl. Magdeburg 35 (2004), 41-43. — Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse in der Fassung des einstimmigen Beschlusses der Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands v. 20. 6. 2011: Kirchliches Arbeitsrecht (DDB 95). Bonn 2011. SEKR. DBK (Hg.): Pastorales Schreiben Mitte und Höhepunkt des ganzen Lebens der christli- chen Gemeinde. Impulse für eine lebendige Feier der Liturgie v. 24. 6. 2003 (DDB 74). Bonn 2003. — Musik im Kirchenraum außerhalb der Liturgie (Arbeitshilfen 194). Bonn 2005. — Kirche und Kultur. Dokumentation des Studientages der Herbst-Vollversammlung 2006 der DBK (Arbeitshilfen 212). Bonn 2007. ÖBK: Kirchenkonzerte, in: ABl. ÖBK, Nr. 8 (1992), 2 f. SBK: Konzerte in Kirchen. Richtlinien der Liturgischen Kommission der Schweiz im Auftrag der SBK v. 20. 11. 1989, in: SKZ 158/10 (1990), v. 8. 3. 1990, 144-146. Arbeitsgemeinschaft der Sakristanenverbände des deutschen Sprachgebiets (Hg.): Der Sakris- tanendienst. Das Handbuch für die Praxis. Freiburg i. Br. 22006. Rahmenordnung für die berufsqualifizierenden Studiengänge in Kirchenmusik. Neu formu- liert im Rahmen des Bologna-Prozesses. Beschlüsse der Direktorenkonferenz für Kir- chenmusik, Konferenz der Leiter der kirchlichen und staatlichen Ausbildungsstätten für Kirchenmusik und der Landeskirchenmusikdirektoren in der Evangelischen Kirche in Deutschland Berlin, im Dezember 2008 sowie der KdL, Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Ausbildungsstätten für katholische Kirchenmusik in Deutschland, im November 2008, o.O.u.J.; www.kmf-info.de/Rahmenordnung.pdf.

144 Sekundärliteratur

ABBATE, Carolyn / PARKER, Roger: Eine Geschichte der Oper. Die letzten 400 Jahre. Mün- chen 2013.

ABERT, Anna Amalie: Claudio Monteverdis Bedeutung für die Entstehung des musikalischen Dramas (EdF 107). Darmstadt 1979.

— Die stilistischen Voraussetzungen der „Cantiones sacrae“ von Heinrich Schütz (Kieler Schriften zur Musikwissenschaft 29). Kassel 1986.

ACHNITZ, Wolfgang (Hg.): Deutsches Literatur-Lexikon. Das Mittelalter – Autoren und Wer- ke nach Themenkreisen und Gattungen, Bd. 2: SCHIEWER, Regina D. / WILLIAMS-KRAPP, Werner: Das geistliche Schrifttum des Spätmittelalters. Berlin / Boston 2011.

ACKERMANN, Peter: Art. Palestrina, Giovanni Pierluigi da (ca. 1525-1594), in: TRE 25 (1995), 599-604.

— Art. Palestrina, Giovanni Pierluigi da, in: MGG2 XIII (2005), 7-46.

ADAM, Adolf / HAUNERLAND, Winfried: Grundriss Liturgie. Freiburg i. Br. / Basel / Wien 112018.

ALBERIGO, Giuseppe: Karl Borromäus. Geschichtliche Sensibilität und pastorales Engage- ment (KLK 55). Münster 1995.

ALT, Heinrich: Der christliche Cultus nach seinen verschiedenen Entwickelungsformen und seinen einzelnen Theilen, historisch dargestellt, nebst 2 Nachträgen über das christliche Kirchenjahr und über den kirchlichen Baustyl, so wie mit ausführlichem Inhaltsverzeich- nis und Register versehen. Berlin 1843.

ALTHAUS, Rüdiger: c. 1286, in: MK CIC (Stand: April 1997).

AMANN, Brigitte: Die Buchdruckerei der ehemaligen Abtei Tegernsee, in: StMBO 60 (1946), 99-189.

AMBROS, August Wilhelm: Geschichte der Musik, Bd. 3. Breslau / Leipzig 1868.

— Geschichte der Musik, Bd. 4. Leipzig (21881) 31909.

AMSTUTZ, Renate: Ludus de decem virginibus: recovery of the sung liturgical core of the Thuringian Zehnjungfrauenspiel (Studies and texts / Pontifical Institute of Mediaeval Studies 140), Toronto 2002.

ANERIO, Giovanni Francesco: Missa della battaglia, 1605, für 4 gemischte Stimmen und Or- gel ad libitum, hrsg. v. Karl Gustav FELLERER. Regensburg 1955.

ANSBACHER, Walter: Otto Truchseß von Waldburg (1514-1573), in: Jahrbuch / Verein für Augsburger Bistumsgeschichte e.V. 39 (2005), 57-75.

APEL, Willi: Die italienische Violinmusik im 17. Jahrhundert (BzAfMw 21). Stuttgart 1983.

145 ARINGER, Klaus: Art. Lechner, Leonhard, in: MGG2 (Personenteil) X (2003), 1409-1414.

ARLT, Wulf / RANKLIN, Susan: (Hg.): Stiftsbibliothek Sankt Gallen Codices 484 & 381, Bd. 1: Kommentar. Winterthur (Schweiz) 1996.

ARNOLD, Denis: Giovanni Gabrieli and the Music of the Venetian High Renaissance. London u. a. 1979.

ARNOLD, Frank Thomas: The art of accompaniment from a thorough-bass: as practised in the 17th & 18th centuries. London 1961.

ARNPECK, Veit: Sämtliche Chroniken, hg. von Georg LEIDINGER (Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen Geschichte N.F. 3). (Neudr. der Ausg.: München 1915) Aalen 1969.

ATLAS, Allen W.: Music for the MASS, in: HAAR, James (ed.): European music 1520-1640 (Studies in medieval and Renaissance music 5). Woodbridge 2006, 101-129.

AUER, Albert: Art. Tauler Johannes, in: LThK1 IX (1937), 1022-1024.

AULICH, Bruno: Alte Musik für Liebhaber. Kassel / Basel / Tours / London 41987.

BACH, Hedwig: Karl Borromäus. Leitbild für die Reform der Kirche nach dem Konzil von Trient. Ein Gedenkbuch zum 400. Todestag 1984. Köln 21985.

BACHLEITNER, Norbert: Form und Funktion der Verseinlagen bei Abraham a Sancta Clara (Mikrokosmos 15). Frankfurt a. M. / Wien u. a. 1985.

BARTELMUS, Rüdiger: Theologische Klangrede – musikalische Resonanzen auf biblische Texte. Studien zu Werken von J. Bach, J. Brahms, G. F. Händel, F. Mendelssohn- Bartholdy und E. Pepping sowie zu Textdichtungen von Ch. Jennens, T. Morell und J. Schubring (Ästhetik – Theologie – Liturgik 56). Berlin / Münster 22012.

BASTERT, Bernd: Konrads „Rolandslied“ und Strickers „Karl der Große“. Unterschiede in Konzeption und Überlieferung, in: BERTELSMEIER-KIERST, Christa (Hg.): Eine Epoche im Umbruch. Volkssprachliche Literalität 1200-1300. Cambridger Symposium 2001. Tübingen 2003, 91-110.

BAUER, Anton: Neues über den Münchner Stadtarzt Dr. Sigmund Gotzkircher, in: Oberbaye- risches Archiv 93 (1971), 54 f.

BAUER, Barbara / LEONHARDT, Jürgen (Hg.): Trivmphvs divi Michaelis archangeli bavarici (München 1597). Einleitung, Text, Übersetzung, Kommentar – Triumph des Heiligen Michael, Patron Bayerns (Jesuitica 2). Regensburg 2000.

BAUER, Richard: (Hg.): Chronik der Stadt München, Bd. 2: STAHLEDER, Helmuth: Belastun- gen und Bedrückungen. Die Jahre 1506-1705. München / Hamburg 2005.

BAUER, Thomas Alexander: Feiern unter den Augen der Chronisten. Die Quellentexte zur Landshuter Fürstenhochzeit von 1475 (Sprach- und Literaturwissenschaften 26). Mün- chen 2008.

146 BAUERREISS, Romuald: Kirchengeschichte Bayerns, Bd. I: Von den Anfängen bis zu den Un- garneinfällen. St. Ottilien 21974.

— Kirchengeschichte Bayerns, Bd. II: Von den Ungarneinfällen bis zur Beilegung des In- vestiturstreites (1123). (Nachdr. der Ausg.: 1950) St. Ottilien / Augsburg 1973.

— Kirchengeschichte Bayerns, Bd. VI: Das sechzehnte Jahrhundert. (Nachdr. der Auflage 1965) St. Ottilien / Augsburg 1975.

— Kirchengeschichte Bayerns, Bd. VII: 1600-1803. (Nachdr. der Aufl. 1970) St. Ottilien / Augsburg 1977.

BAUMGARTNER Alfred: Der große Musikführer. Musikgeschichte in Werkdarstellungen. Alte Musik. Von den Anfängen abendländischen Musik bis zur Vollendung der Renaissance. Salzburg 1981.

— Der große Musikführer. Musikgeschichte in Werkdarstellungen. Musik der Klassik. Salz- burg 1982.

BÄUMKER, Wilhelm: Das katholische deutsche Kirchenlied in seinen Singweisen. Von den frühesten Zeiten bis gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts. Auf Grund handschriftli- cher und gedruckter Quellen, 4 Bde. (Nachdr. der Ausg. Freiburg i. Br. 1886-1911) Hil- desheim 1997.

— Das katholische deutsche Kirchenlied in seinen Singweisen. Von den frühesten Zeiten bis gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts, Bd. I. (2. Nachdr. der Ausg.: Freiburg i. Br.). Hildesheim u. a. 1997.

— Die polyphone Musik auf dem Concile von Trient, sess. XXII, in: Monatshefte für Mu- sikgeschichte 9 (1877), 123-125.

— Lasso, Orlando di, in: ADB, Bd. 18. Leipzig 1883,1-9.

— Lassus, Ferdinand de, in: ADB, Bd. 18. Leipzig 1883, 9 f.

— Vehe, Michael, in: ADB, Bd. 39. Leipzig 1895, 529 f.

BAUMSTARK, Reinhold (Hg.): Rom in Bayern. Kunst und Spiritualität der ersten Jesuiten. Ka- talog zur Ausstellung des Bayerischen Nationalmuseums München, vom 30. April bis 20. Juli 1997. München 1997.

— Rom. Strategie und Erfolg der Jesuiten in Bayern, in: SCHMID, Alois / WEIGAND, Katha- rina (Hg.): Bayern, mitten in Europa. Vom Frühmittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Mün- chen 2005, 134-152.

BAUR, Wilhelm: Das Kirchenlied in seiner Geschichte und Bedeutung. Frankfurt a. M. 1852.

BAUTZ, Friedrich Wilhelm: Berthold von Regensburg, in: BBKL I (1990), 553 f.

— Borromäus, Karl, in: BBKL I (1990), 708 f.

— Camerloher, Placidus von, in: BBKL I (1990), 893.

147 — Contzen, Adam, in: DERS.: BBKL I (1975), 1121.

— Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim, in: BBKL I (1990), 63 f.

BEATIS, Antonio de: Die Reise des Kardinals Luigi d’Aragona durch Deutschland, die Nieder- lande, Frankreich und Oberitalien, 1517-1518. Als Beitrag zur Kulturgeschichte des aus- gehenden Mittelalters veröffentlicht und erläutert von Ludwig PASTOR (Erläuterungen und Ergänzungen zu Janssens Geschichte des deutschen Volkes IV/4). Freiburg i. Br. / Basel / Wien 1905.

BECK, Hermann: Das Konzil von Trient und die Probleme der Kirchenmusik, in: KMJ 48 (1964), 108-117.

— Die Mehrchörigkeit, in: FELLERER, Karl Gustav (Hg.): Geschichte der katholischen Kir- chenmusik. Unter Mitarbeit zahlreicher Forscher des In- und Auslandes, Bd. II: BECK, Hermann: Vom Tridentinum bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 33-44.

BECKER, Hansjankob / FRANZ, Ansgar / HENKYS, Jürgen u. a. (Hg.): Geistliches Wunderhorn. Große deutsche Kirchenlieder. München 2009.

BELLERMANN, Heinrich: Hucbald der Kahlkopf von St. Amand, in: ADB, Bd. 13. Leipzig 1881, 275-277.

BENKER, Sigmund/ DOMBIBLIOTHEK FREISING: Alte Liturgiebücher des Bistums Freising. Ausstellung im Barocksaal der Dombibliothek Freising Juni bis Oktober 1995. Freising 1995.

— / BAUMANN-ENGELS, Marianne / DIÖZESANMUSEUM FREISING (Hg.): Freising. 1250 Jahre geistliche Stadt. Ausstellung im Diözesanmuseum und in den historischen Räumen des Dombergs in Freising, 10. Juni bis 19. November 1989 (Kataloge und Schriften / Diöze- sanmuseum für Christliche Kunst des Erzbistums München und Freising 9), München 1989.

BERGER, Christian: Art. Biber von Bibern, Heinrich Ignaz Franz, in: MGG2 (Personenteil) II (1999), 1573-1579.

BERGMANN, Rolf / STRICKER, Stefanie / GOLDAMMER, Yvonne / WICH-REIF, Claudia: Kata- log der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften, Bd. 4: Teil C. Katalog Nr. 780-1070. Berlin / New York 2005.

— / STRICKER, Stefanie: Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhand- schriften, Bd. 3: Teil C. Katalog Nr. 493-779. Berlin / New York 2005.

BERGQUIST, Peter (ed.): Orlando di Lasso studies. Cambridge u. a. 1999.

BERNBERG, Hartmann: Wiedererweckung des deutschen Kirchenliedes, in: Anzeiger für die katholische Geistlichkeit Deutschlands 57/7 (1938), 2-5.

BETTELS, Christian: Art. Klingenstein, Clingenstein, Bernhard. Bernardus, in: MGG2 (Perso- nenteil) X (2003), 284-286.

148 BIANCONI, Lorenzo / PESTELLI, Giorgio (Hg.): Geschichte der italienischen Oper. Übersetzt aus dem Italienischen von Claudia JUST und Paola RIESZ, Bd. VI: DI BENEDETTO, Rena- to: Theorien und Techniken, Bilder und Mythen. Laaber 1992.

BIDERMANN, Jakob: Himmelglöcklein. Das ist: catholische auserlesene geistliche Gesäng auff alle Zeit des Jahrs, hg. von Wolfgang SCHÜRLE (Alb und Donau, Kunst und Kultur 27). (Nachdr. der 3. Ausg.: Dillingen 1627) Weißenhorn 2000.

BIERBAUM, Max: Diözesansynoden des Bistums Münster, in: RQ 35 (1927), 381-412.

BIRELEY, Robert: Art. Contzen, Adam, in: LThK3 II (1994), 1307 f.

— Maximilian von Bayern, Adam Contzen in Deutschland 1624-1635 (SHKBAW 13). Göt- tingen 1975.

BIRKMAIER, Willi (Hg.): Rott am Inn. Beiträge zur Kunst und Geschichte der ehemaligen Be- nediktinerabtei. Weißenhorn 1983.

BLOCK, Johannes: Verstehen durch Musik. Das gesungene Wort in der Theologie. Ein herme- neutischer Beitrag zur Hymnologie am Beispiel Martin Luthers (Mainzer hymnologische Studien 6). Tübingen u. a. 2002.

BLOXAM, Jennifer / SCHMIDT, Thomas Christian: Art. Cantus firmus, in: MGG2 II (1995), 404-417.

BLUME, Friedrich (Hg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik, Bd. 4: Fede-Gesangspädagogik. München / Kassel 1989.

BÖHMER, Karl: „Tragedia sacra“. Alessandro Scarlattis Oratorien im Palazzo della Cancelleria und ihr Einfluss auf Händel, in: Händel-Jahrbuch 55 (2009), 65-83.

BOETTICHER, Wolfgang: Orlando di Lasso und seine Zeit. 1532-1594. Repertoire-Untersu- chungen zur Musik der Spätrenaissance. Kassel / Basel / Tours / London 1958.

— Aus Orlando di Lassos Wirkungskreis. Neue archivalische Studien zur Münchener Mu- sikgeschichte. Kassel / Basel / Tours / London 1963.

— Orlando di Lasso und seine Zeit. 1532-1594. Repertoire-Untersuchungen zur Musik der Spätrenaissance, Bd. 1/Teil 2: Repräsentative Kunst, Spätwerke, Verfall des Lasso-Stils im Zeitalter der Frühmonodie, Quellennachweise, Register (Quellenkataloge zur Musik- geschichte 27/B). (Neuausgabe mit einem fortsetzenden Literaturbericht 1958). Wil- helmshaven 1999.

BOGNER, Josef: Musikanten in der fürstbischöflichen Residenzstadt Freising, in: Amperland 25 (1989), 381-385.

BÖLLING, Jörg: Zur Erneuerung der Liturgie in Kurie und Kirche durch das Konzil von Trient (1545-1563). Konzeption – Diskussion – Realisation, in: PIETSCHMANN, Klaus (Hg.): Papsttum und Kirchenmusik vom Mittelalter bis zu Benedikt XVI. Positionen – Entwick- lungen – Kontexte (Analecta musicologica 47). Kassel / Laaber 2012, 124-145.

BOPP, Alfons: Untersuchungen zum Rottenburger Diözesangesangbuch, in: Magazin für selig. Bildung 17 (1935), 387 f.

149 BORROMEO, Agostino: Art. Borromäus, Karl, in: LThK3 II (1994), 598-600.

BOSBACH, Franz: Truchseß von Waldburg, Gebhard, in: GATZ, Erwin (Hg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. 1448 bis 1648. Ein biographisches Lexikon. Berlin 1996, 707-710.

BOSL, Erika (Hg.): Bosls bayerische Biographie. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten. Regensburg 1983.

BOSSUYT, Ignace: / SCHMID, Bernhold: Art. Lassus Orlando de, in: MGG2 (Personenteil) X (2003), 1244-1306.

— Art. Ferdinand de Lassus, in: MGG2 (Personenteil) X (2003), 1306.

— Lassos erste Jahre in München (1556-1559). Eine „Cosa non riuscita“? Neue Materialien aufgrund unveröffentlichter Briefe von Johann Jakob FUGGER, Antoine Perrenot de Granvelle zund Orlando di Lasso, in: HÖRNER, Stephan / SCHMID, Bernhold (Hg.): Fest- schrift für Horst LEUCHTMANN zum 65. Geburtstag. Tutzing 1993, 55-68.

BÖTTICHER, Jörg-Andreas / CHRISTENSEN, Jesper B.: Art. Generalbaß, in: MGG2 III (1995), 1194-1256.

BOTTOMS, Daniel Jon: Zur Entwicklung des Generalbass-Denkens und ihren Auswirkungen auf die Aufführungspraxis. Wien 2007.

BRANDOLINI, Luca: Educare a cantare la fede celebrando il Dio della vita, in: SODI, Manilo (ed.): Giovani liturgia e musica (Biblioteca di Scienze Religiose 115). Roma 1994, 257-265.

BRAUKMANN, Boris: Die Reform der KAVO-Eingruppierungsmerkmale für Kirchenmusiker, in: SCHWADERLAPP, Dominik (Hg.): Aus der Praxis des Arbeitsrechts und Personalwe- sens in den deutschen Bistümern. Bad Honnef 2006, 186-198.

BRAUN, Werner: Die Musik des 17. Jahrhunderts (Neues Handbuch der Musikwissenschaft 4). Darmstadt 1997.

— Thöne und Melodeyen, Arien und Canzonetten. Zur Musik des deutschen Barockliedes (Frühe Neuzeit 100). Tübingen 2004.

BREDNICH, Rolf Wilhelm (Hg.): Handbuch des Volksliedes (Motive 1), Bd. 1: Die Gattungen des Volksliedes. München 1973.

BREIG, Werner: Art. Schütz, Sagittarius, Heinrich, Henrich, Henricus, in: MGG2 (Personen- teil) XV (2006), 358-409.

BREMER, Kai: Religionsstreitigkeiten. Volkssprachliche Kontroversen zwischen altgläubigen und evangelischen Theologen im 16. Jahrhundert (Frühe Neuzeit 104). Tübingen 2005.

BRENDEL, Franz / HÖVKER, Robert: Geschichte der Musik in Italien, Deutschland und Frank- reich. Von den ersten christlichen Zeiten bis auf die Gegenwart. Fünfundzwanzig Vorle- sungen / von Franz Brendel. Leipzig 41903.

150 BRENNER, Lutz: Wider den Praxisschock. Berufseinführungsphase für angehende Kirchenmu- siker, in: KmM 54 (2005), 14-23.

BRENNINGER, Georg: Passionsspiele in Altbayern, in: HENKER, Michael / DÜNNINGER, Eber- hard / BROCKHOFF, Evamaria (Hg.): Hört, sehet, weint und liebt. Passionsspiele im alpen- ländischen Raum. Haus der Bayerischen Geschichte (Veröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur 20). München 1990, 61-65.

— Zur Freisinger Liturgiegeschichte, in: BENKER Sigmund / BAUMANN-ENGELS Marianne / DIÖZESANMUSEUM FREISING (Hg.): Freising. 1250 Jahre geistliche Stadt. Ausstellung im Diözesanmuseum und in den historischen Räumen des Dombergs in Freising, 10. Juni bis 19. November 1989 (Kataloge und Schriften / Diözesanmuseum für Christliche Kunst des Erzbistums München und Freising 9). München 1989, 78-81.

— Zur Freisinger Musikgeschichte, in: BAUMANN-ENGELS, Marianne / BENKER, Sigmund (Hg.): Freising. 1250 Jahre geistliche Stadt. Ausstellung im Diözesanmuseum und den historischen Räumen des Domberg in Freising, 10. Juni – 19. November 1989 (Kataloge und Schriften / Diözesanmuseum für Christliche Kunst des Erzbistums München und Freising 9). München 1989, 76-78.

BRETSCHNEIDER, Wolfgang: Vom Motu Proprio Pius X. (1903), bis zur Instructio „Musicam sacram“ (1967). Historische Anmerkungen zum Verhältnis zwischen Liturgie und Musik, in: KLÖCKNER, Stefan / BLECKER, Iris Maria / WIRTZ, Hans-Gerd (Hg.): Liturgie und Musik. Trier 2005, 38-51.

BREUER, Dieter: Oberdeutsche Literatur 1565-1650. Deutsche Literaturgeschichte und Terri- torialgeschichte in frühabsolutistischer Zeit (Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 11). München 1979.

— Genfer Psalmen im katholischen Rheinfelsischen Gesangbuch (1666), in: GRUNEWALD, Eckhard / JÜRGENS, Henning P. / LUTH, Jan R. (Hg.): Der Genfer Psalter und seine Re- zeption in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden. 16.-18. Jahrhundert (Frühe Neuzeit 97). Tübingen 2004, 317-330.

BRISCHAR, Karl: Pater Adam Contzen S.J. ein Ireniker und National-Oekonom des 17. Jhs. Eine kulturhistorische Studie. Würzburg 1879.

BRODDE, Otto: Heinrich Schütz, Weg und Werk. Kassel / Basel / Tours / London 1979.

BRZOSKA, Emil: Wissenschaft und Bildung in Schlesien bis zur Reformation. Zur Rechtsge- schichte des mittelalterlichen Bildungswesen, in: HELLMANN, Bernhard (Hg.): Beiträge zur schlesischen Kirchengeschichte. Gedenkschrift für Kurt Engelbert (Forschungen und Quellen zur Kirchen- und Kulturgeschichte Ostdeutschlands 6). Köln / Weimar / Wien 1969, 36-75.

BUGNINI, Annibale: La liturgia dei sacramenti al concilio di Trento, in: EL 59 (1945), 39-51.

— Die Liturgiereform 1948-1975. Zeugnis und Testament. Freiburg / Basel / Wien 1988.

BÜHL, Walter Ludwig: Musiksoziologie (Varia musicologica 3). Bern / Wien u. a. 2004.

BÜNGER, Matthias: Nebenberufliche Kirchenmusiker und die Sozialversicherung. Die Lösung des Bundessozialgerichts, in: MS 125/4 (2005), 16. 151 CAMERLOHER, Placidus von: Drei Freisinger Sinfonien. Für Streichorchester – Partitur, Stim- men (Corona 36). Wolfenbüttel 1957.

CAMETTI, Alberto: Palestrina. Milano 1925.

CANISIUS-LOPPNOW, Petra: Recht und Religion im Rolandslied des Pfaffen Konrad (Germa- nistische Arbeiten zu Sprache und Kulturgeschichte 22). Frankfurt a. M. u. a. 1992.

CANNON, Robert: Opera. Cambridge 2012.

CAPELLE, Bernard: Travaux liturgiques de doctrine et d’histoire, Vol. II: Histoire. La Messe. Louvain 1962.

CARDELLA, Lorenzo: Memorie storiche de’ cardinali della Santa Romana Chiesa, Vol. IV. Roma 1793.

CHACÓN, Alfonso: Vitæ, et res gestæ Pontificvm Romanorum et R. E. Cardinalivm ab initio nascentis Ecclesiæ vsque ad Vrbanvm VIII. Pont. Max, Vol. II. Romae 1630.

CHAFE, Erich: Heinrich Biber – Ein Überblick über Leben und Werk, in: EDER, Petrus (Hg.): Heinrich Franz Biber. 1644-1704. Musik und Kultur im hochbarocken Salzburg. Studien und Quellen. Ausstellungskatalog; Katalog zur 3. Sonderausstellung der Johann-Michael- Haydn-Gesellschaft. Salzburg 1994, 17-32.

CHARTERIS, Richard: Giovanni Gabrieli (ca. 1555-1612). A Thematic Catalogue of his Music with a Guide to the Source Materials and Translations of his Vocal Texts (Thematic Cata- logues 20). Stuyvesant/NY 1996.

CHARTIER, Yves: L’oeuvre musicale d’Hucbald de Saint-Amand: les compositions et le traité de musique (Cahiers d’études médiévales: Cahier spécial 5). Montréal 1995.

CHIAPPETTA, Luigi: Il Codice di Diritto Canonico. Commento giuridico-pastorale I. Roma 21996.

CHRYSANDER, Friedrich: Lodovico Viadana’s Bericht von der Erfindung und Einrichtung sei- nes Basso continuo, in: Allgemeine musikalische Zeitung 12 (1877), 85-88.

— Viadana’s Verhältnis zu seinen Vorgängern und Zeitgenossen, in: Allgemeine musikali- sche Zeitung 12 (1877), 97-99 u. 113-119.

CILIBERTI, Galliano: Oltre la „Docta sanctorum patrum“. L’idea papale di musica e liturgia nei cerimoniali pontifici del medioevo (1271-1401), in: PIETSCHMANN, Klaus (Hg.): Papsttum und Kirchenmusik vom Mittelalter bis zu Benedikt XVI. Positionen – Entwick- lungen (Amus 47). Kassel 2012, 57-66.

CLASSEN, Albrecht: „Mein Seel fang an zu singen“. Religiöse Frauenlieder des 15.-16. Jahr- hunderts. Kritische Studien und Textedition (Studies in spirituality: Supplement 6). Leu- ven u. a. 2002.

CLAUSSEN, Johann Heinrich: Gottes Häuser oder die Kunst, Kirchen zu bauen und zu verste- hen. Vom frühen Christentum bis heute. München 2010.

— / JAEGER, Christof: Gottes Klänge. Eine Geschichte der Kirchenmusik. München 2014.

152 COLLVER, Michael / DICKEY, Bruce: A catalog of music for the cornett. Bloomington/Indiana 1996.

CORBIN, Solange: Grundlagen und erste Entwicklung der christlichen Kultmusik, in: FELLE- RER, Karl Gustav (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik, Bd. I: Von den An- fängen bis zum Tridentinum. Kassel / Basel / Tours / London 1972, 16-21.

CORECCO, Eugenio: I laici nel nuovo Codice di Diritto Canonico, in: BORGONOVO, Graziano / CATTANEO, Arturo (eds.): Ius et Communio. Scritti di diritto canonico (Raccolta dei prin- cipali scritti canonistici di Eugenio Corecco), Bd. II. Casale Monferrato 1997, 283-315.

COUCHMAN, Jonathan Paul: Felice Anerio’s music for the church and for the Altemps cappel- la. Los Angeles/California 1989.

COURAU, Hervé: Die keusche Trunkenheit des Geistes als Kriterium des liturgischen Gesangs, in: UVK 31 (2001), 3-13.

CRAMER, Eugene Casjen: Tomás Luis de Victoria: a guide to research (Garland composer re- source manuals 43: Garland reference library of the humanities 1931). New York/NY u. a. 1998.

CURTI, Danilo (ed.): Musica e liturgia nella riforma Tridentina. Trento, Castello del Buoncon- siglio, 23 settembre – 26 novembre 1995. catalogo. Trento 1995.

— / GOZZI, Marco (eds.): Musica e liturgia nella riforma tridentina. Trento, Castello del Buonconsiglio 23 settembre – 26 novembre 1995. Trento 1995.

DALHAUS, Carl / MARX, Hans Joachim / MARX-WEBER, Magda / MASSENKEIL, Günther (Hg.): Bericht über den Internationalen Musikwissenschaftlichen Kongreß / Gesellschaft für Musikforschung. Bericht über das Symposium „Reflexionen über Musikwissenschaft heute“ Band 1970. Bonn 1970. Kassel / Basel / Tours / London 1971.

DANLER, Karl-Robert: Orlando di Lasso oder der Aufstieg Münchens zur europäischen Mu- sikmetropole. München 21983.

DANUSER, Hermann (Hg.): Gattungen der Musik und ihre Klassiker. Laaber 21998.

DEBBELER, Judith: Harmonie und Perspektive. Die Entstehung des neuzeitlichen abendländi- schen Kunstmusiksystems. München 2007.

DECKER, Stefan: Brauchen wir noch A- und B-Musiker? Bericht über die Jahressitzung 1994 der „Konferenz der Leiter Katholischer Kirchenmusikalischer Ausbildungsstätten Deutschlands“, in: MS 114 (1994), 116 f.

DECOT, Rolf: Obrigkeitliche Versuche zur Erneuerung der Frömmigkeit (am Beispiel des Erz- stifts Mainz), in: ARNOLD, Matthieu / DERS. (Hg.): Frömmigkeit und Spiritualität. Aus- wirkungen der Reformation im 16. und 17. Jahrhundert = Piété et spiritualité (VIEG.AAR, Beiheft 54). Mainz 2002, 73-97.

DEGRADA, Francesco (ed.): Andrea Gabrieli e il suo tempo: atti del convegno internazionale. Venezia 16 – 18 settembre 1985 (Studi di musica veneta 11). Firenze 1987.

153 DEICHGRÄBER, Reinhard: Gotteshymnus und Christushymnus in der frühen Christenheit (StUNT 5). Göttingen 1967.

DENECKE, Bernward: Konzil von Trient und heilige Messe, in: Dominus Vobiscum 8 (2014), 4-11.

DEUTINGER, Martin von (Hg.): Die älteren Matrikeln des Bisthums Freysing, Bd. 1. München 1849.

— (Hg.): Die älteren Matrikeln des Bisthums Freysing, Bd. 3: Schluß der Kanonicus- Schmidtische Matrikel des Bisthums Freysing vom Jahre 1738-1740. München 1850.

— Beiträge zur Geschichte, Topographie und Statistik des Erzbistums München und Frei- sing, Bd. 4. München 1852.

— Materialien zur Geschichte des Schulwesens in der Stadt Freising. Besonderer Abdruck aus dem V. Bande der Beyträge zur Geschichte etc. des Erzbistums München und Frey- sing. München 1854.

DITTRICH, Raymond: Das MP Pius X. zur Kirchenmusik „Tra le sollecitudini dell’officio pas- torale“ (1903), und die Regensburger Tradition (Bischöfliches Zentralarchiv und Bischöf- liche Zentralbibliothek Regensburg 19). Regensburg 2003, 46-55.

DOEBERL, Michael: Entwickelungsgeschichte Bayerns, Bd. 1: Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden. München 31916.

DOPF, Hubert: Musik und Kirchenlied in der Pastoral der Jesuiten, in: SIEVERNICH, Michael / SWITEK, Günter (Hg.): Ignatianisch. Eigenart und Methode der Gesellschaft Jesu. Frei- burg / Basel / Wien 1990, 369-385.

DREVES, Guido Maria: Spee, Friedrich von, in: ADB, Bd. 35. Leipzig 1893, 92-94.

DRS, Monika: Das Arbeitsrecht in der Kirche: individualrechtliche Aspekte, in: RUNGGAL- DIER, Ulrich / SCHINKELE, Brigitte (Hg.): Arbeitsrecht und Kirche. Zur arbeitsrechtlichen und sozialrechtlichen Stellung von Klerikern, Ordensangehörigen und kirchlichen Mitar- beitern in Österreich. Wien / New York 1996, 97-119.

DUHR, Bernhard: Die Quellen zu einer Biographie des Kardinals Otto Truchseß von Wald- burg. Zugleich ein Beitrag zu seiner Charakteristik, in: Historisches Jahrbuch 7 (1886), 177-209.

— Reformbestrebungen des Kardinals Otto Truchseß von Waldburg, in: Historisches Jahr- buch 7 (1886), 369-391.

— Geschichte der Jesuiten in den Ländern deutscher Zunge, Bd. I: Geschichte der Jesuiten in den Ländern deutscher Zunge im XVI. Jahrhundert. Freiburg i. Br. 1907.

— Geschichte der Jesuiten in den Ländern deutscher Zunge; Bd. II/1: Geschichte der Jesui- ten in den Ländern deutscher Zunge in der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts. Freiburg i. Br. / St. Louis/Minnesota 1913.

154 — Geschichte der Jesuiten in den Ländern deutscher Zunge; Bd. II/2: Geschichte der Jesui- ten in den Ländern deutscher Zunge in der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts. Freiburg i. Br. / St. Louis/ Minnesota 1913.

— Geschichte der Jesuiten in den Ländern Deutscher Zunge. Geschichte der Jesuiten in den Ländern Deutscher Zunge im XVI. Jahrhundert, Bd. II/1-2: In der ersten Hälfte des XVII. Jahrhundert, Bd. III: In der zweiten Hälfte des XVII. Jahrhundert, Bd. IV/1-2: Im XVIII Jahrhundert. Freiburg i. Br. 1928.

DÜNNHAUPT, Gerhard: Jacob Bidermann J., in: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock, Bd. 1: Abele-Bohse (Hiersemanns bibliographische Handbücher 9). Stuttgart 21990, 550-581.

— Johannes Kuen (1606-1675), in: DERS.: Personalbibliographien zu den Drucken des Ba- rock, Bd. 4: Klaj-Postel (Hiersemanns bibliographische Handbücher 9). Stuttgart 21991, 2435-2443.

DUSELLA, Reinhold: Die Oratorien Carl Loewes (Deutsche Musik im Osten 1). Bonn 1991.

DÜWELL, Klaus-Ulrich: Studien zur Kompositionstechnik der Mehrchörigkeit im 16. Jahr- hundert. Dargestellt an Werken von Lasso, Palestrina, Victoria, Handl und Giovanni Gab- rieli. Köln 1963.

DYER, Joseph: Singing with Proper Refinement from De modo bene cantandi (1474) by Con- rad von Zabern, in: Early Music 6 (1978), 207-227.

EBERSBERGER, Roswitha: Das Freisinger Domkapitel im Zeitalter der Glaubenskämpfe, in: SCHWAIGER, Georg (Hg.): Das Bistum Freising in der Neuzeit (Geschichte des Erzbis- tums München und Freising 2: Wewelbuch 155). München 1989, 153-211.

EDELMANN, BERNd (Hg.): Orlando di Lasso. 1594-1994. Renaissance in München. Veranstal- tungen der Gesellschaft für Bayerische Musikgeschichte zu Lassos 400. Todestag. Pro- grammbuch mit Texten, Übersetzungen und Abbildungen. Tutzing 1994.

EDLER, Arnfried: Geschichte der Klavier- und Orgelmusik, Bd. 1. Laaber 2007.

— Gattungen der Musik für Tasteninstrumente, Teil 1: Von den Anfängen bis 1750. Laaber 1997.

EDWARDS, Rebecca: Andrea and Giovanni Gabrieli: Musicians and Sororal Relations in Later Sixteenth-Century Venice, in: MILLER, Naomi J. / YAVNEH, Naomi (eds.): Sibling relati- ons and gender in the early modern world: sisters, brothers and others, Aldershot u. a. 2006, 129-139.

EGGEBRECHT, Hans Heinrich: Musik im Abendland. Prozesse und Stationen vom Mittelalter bis zur Gegenwart (Serie Piper 2301). München u. a. 62005.

EHMANN, Wilhelm: „Concertisten“ und „Ripienisten“ in der h-moll-Messe Joh. Seb. Bachs. Kassel / Basel / Tours / London 1960.

— Voce et tuba. Gesammelte Reden und Aufsätze 1934-1974, hg. von Dietrich BERKE. Kas- sel / Basel / Tours / London 1976.

155 EHRISMANN, Gustav: Die Althochdeutsche Literatur (Geschichte der Deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters 1). (Nachdr. der Auflage München 21932) München 1962, 203-207.

— Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters, Bd. 1: Die althoch- deutsche Literatur (Handbuch des deutschen Unterrichts an höheren Schulen 6/1). Mün- chen 1966.

EHRMANN, Sabine: Claudio Monteverdi. Die Grundbegriffe seines musiktheoretischen Den- kens (Musikwissenschaftliche Studien 2). Pfaffenweiler 1989.

EHRMANN-HERFORT, Sabine / FINSCHER, Ludwig / SCHUBERT, Giselher (Hg.): Europäische Musikgeschichte, Bd. 1. Kassel / Stuttgart 2002.

EHRMANN-HERFORT, Sabine: Römische Musikorte. Zur musikalischen Totpographie Roms um 1700, in: SANDBERGER, Wolfgang (Hg.): Göttinger Händel-Beiträge. Jahrbuch/Year- bok 2017. Göttingen 2017, 33-56.

EICHEL, Christine: Das deutsche Pfarrhaus. Hort des Geistes und der Macht. Köln 2012.

EICHHORN, Holger: Der Deutsche Gabrieli. Zur Überlieferung des Sätwerks von Giovanni GABRIELI unter vorrangigem Betracht deutscher Rezeption und Quellenlage im 17. Jahr- hundert, in: METZGER, Heinz-Klaus (Hg.): Giovanni Gabrieli. Quantus vir (Musik- Konzepte 105). München 1999, 35-58.

ELSCHENBROICH, Adalbert: Khuen, Johannes, in: NDB, Bd. 11. Berlin 1977, 572 f.

EMBACH, Michael: Friedrich Spee, in: Biographisch- Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL), Bd. 14. Herzberg 1998, 1497-1506.

ENGEL, Gerhard: Zur Logik der Musiksoziologie. Ein Beitrag zur Philosophie der Musikwis- senschaft (Die Einheit der Gesellschaftswissenschaften 62). Tübingen 1990.

ENGEL, Hans: Aribo Scholasticus. Berlin 1953.

— Musik der Zeiten und Völker. Eine Geschichte der Musik von den Anfängen bis zur Ge- genwart. Wiesbaden 1968.

ERNST, Ulrich: Art. Otfrid von Weißenburg, in: LexMA VI (1993), 1557-1559.

— Otfrid von Weißenburg – Übersetzer, Erzähler, Interpret. Zur translativen Technik eines karolingischen Gelehrten, in: HEINZLE, Joachim / JOHNSON, Peter L. / VOLLMANN-PROFE, Gisela (Hg.): Übersetzen im Mittelalter. Cambridger Kolloquium 1994 (Wolfram-Studien 14). Berlin 1996, 13-45.

EUBEL, Conradum (ed.): Hierarchia Catholica medii et recentioris aevi, Bd. III: Saeculum XVI ab anno 1503 complectens. Editio altera, quam curavit Ludovicus SCHMITZ- KALLENBERG. Münster / Regensburg 21923.

— Hierarchia Catholica medii et recentioris aevi sive summorum pontificum, R. E. cardi- nalium, ecclesiarum antistitum series: e documentis tabularii praesertim Vaticani collecta, digesta, edita, Bd. III: Saeculum XVI ab anno 1503 complectens / inchoavit Guilelmus

156 van GULIK, curavit Ludovicus SCHMITZ-KALLENBERG (Nachdruck der Ausgabe: Münster / Regensburg 1923). Padua 21960.

EUGIPPIUS: Vita Sancti Severini. Aus Codex Vindobonensis 1064 (Folio 61r-80r) der Öster- reichischen Nationalbibliothek. Faksimile. Graz 1982.

EVERIST, Mark: French motets in the thirteenth century: music, poetry and genre. Cambridge u. a. 2010.

FALKENSTEIN, Constantin Karl: Geschichte der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbildung. ein Denkmal zur vierten Säcular-Feier der Erfindung der Typographie. Leipzig 21856.

FASSMANN, Kurt (Hg.): Die Großen der Weltgeschichte, Bd. 5: Calvin bis Huygens. Zürich 21974.

FEDERHOFER, Hellmut: Die Niederländer an den Habsburgerhöfen in Österreich (Mitteilungen der Kommission für Musikforschung 6). Wien 1956.

— Musikpflege und Musiker am Grazer Habsburgerhof der Erzherzöge Karl und Ferdinand von Innerösterreich (1564-1619). Mainz 1967.

FELDIGL, Ferdinand: Oberammergau und sein Passionsspiel 1922. Offiziell von der Gemeinde Oberammergau anerkannter und genehmigter, nach amtlichen Quellen und eigener An- schauung verfaßter Führer durch Spiel, Ort und Umgegend. Oberammergau 41922.

FEIL, Arnold: Metzler-Musik-Chronik. Vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart. Stuttgart u. a. 22005.

FELLERER, Karl Gustav (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik, Bd. I: Von den An- fängen bis zum Tridentinum. Kassel / Basel / Tours / London 1972.

— (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik, Bd. 2: BECK, Hermann: Vom Triden- tinum bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / Tours / London 1976.

— Adriano Banchieri und die kirchliche Orgelmusik, in: WOLFF, Christoph (Hg.): Orgel, Orgelmusik und Orgelspiel. Festschrift Michael SCHNEIDER, zum 75. Geburtstag. Kassel / Basel / Tours / London 1985, 87-96.

— Agrippa von Nettesheim und die Musik, in: Archiv fur Musikwissenschaft XVI/1-2 (1959), 77-86.

— Altklassische Polyphonie (Das Musikwerk 28). Köln 1965.

— Beitraege zur Musikgeschichte Freisings. Von den ältesten christlichen Zeiten bis zur Auflösung des Hofes 1803. Freising 1926.

— Beziehungen zwischen geistlicher und weltlicher Musik im 16. Jahrhundert, in: LA-RUE, John (ed.): Report of the Eighth Congress of the International Musicological Society New York 1961, Bd. 1. Kassel / Basel / Tours / London 1961, 201-214.

— Camerloher, Placidus von, in: NDB, Bd. 3. Berlin 1957, 108.

157 — Das Konzil von Trient und die Kirchenmusik, in: DERS. (Hg.): Geschichte der katholi- schen Kirchenmusik. Unter Mitarbeit zahlreicher Forscher des In- und Auslandes, Bd. II: BECK, Hermann: Vom Tridentinum bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 7-9.

— Das Tridentinum und die Kirchenmusik, in: SCHREIBER, Georg (Hg.): Das Weltkonzil von Trient. Sein Werden und Wirken, Bd. 1. Freiburg i. Br. 1951, 447-462.

— Der Cantus Gregorianus im 17. Jahrhundert, in: DERS. (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik. Unter Mitarbeit zahlreicher Forscher des In- und Auslandes, Bd. II: BECK, Hermann: Vom Tridentinum bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 119-121.

— Der gregorianische Choral im Wandel der Jahrhunderte. Regensburg 1936.

— Der Palestrinastil und seine Bedeutung in der vokalen Kirchenmusik des achtzehnten Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Geschichte der Kirchenmusik in Italien und Deutschland. (Neudr. der Ausg.: Augsburg 1929) Wiesbaden 1972.

— Der stile antico, in: DERS. (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik. Unter Mit- arbeit zahlreicher Forscher des In- und Auslandes, Bd. II: BECK, Hermann: Vom Triden- tinum bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 88-91.

— Die Constitutio Docta SS. Patrum Johannes XII., in: DERS. (Hg.): Geschichte der katholi- schen Kirchenmusik, Bd. I: Von den Anfängen bis zum Tridentinum. Kassel / Basel / Tours / London 1972, 379 f.

— Die Dommusik im 17. und 18. Jahrhundert, in: FISCHER, Joseph A. (Hg.): Der Freisinger Dom. Beiträge zu seiner Geschichte. Festschrift zum 1200jährigen Jubiläum der Transla- tion des hl. Korbinian, (Sammelblatt des Historischen Vereins Freising 26). Freising 1967, 221-238.

— Die Enzyklika „Annus qui“ des Papstes Benedikt XIV., in: DERS. (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik, Bd. II: Vom Tridentinum bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 149-152.

— Die katholische Kirchenmusik in Geschichte und Gegenwart, in: DERS.: (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik, Bd. I: Von den Anfängen bis zum Tridentinum. Kassel / Basel / Tours / London 1972, 1-7.

— Die Kirchenmusik nach dem II. Vatikanischen Konzil, in: DERS. (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik, Bd. II: Vom Tridentinum bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 363-369.

— Die Mensura fistularum. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Orgelbaus, in: KMJ 30 (1935), 36-50.

— Die vokale Kirchenmusik des 17./18. Jahrhunderts und die altklassische Polyphonie, in: Zeitschrift für Musikwissenschaft 11 (1929), 354-364.

— Ein Freisinger Mensuralkodex aus dem Jahre 1707 von Michael Wurmb, in: Zeitschrift für Musikwissenschaft 8 (1925), 361-370.

158 — Ein Musikalien-Inventar des fürstbischöflichen Hofes in Freising aus dem 17. Jahrhun- dert, in: AfMw 6 (1924), 471-483.

— Forderungen der musikalischen Ausbildung im 16. Jh., in: Deutsche Tonkünstlerzeitung 34 (1938), 257 f.

— Geschichte der katholischen Kirchenmusik. Düsseldorf 1949.

— Kirchenmusik, in: LThK2 VI (1961), 233-238.

— Liturgischer Gottesdienst und private Andacht im 17. und 18. Jahrhundert, in: DERS. (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik. Unter Mitarbeit zahlreicher Forscher des In- und Auslandes, Bd. II: BECK, Hermann: Vom Tridentinum bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 75-77.

— Palestrina. Leben und Werk. Düsseldorf 21960.

— Palestrina. Regensburg 1930.

— Regeln für Kirchensänger aus dem 16. Jh., in: Die Kirchenmusik 1/5 (1938), 40 f.

— Soziologie der Kirchenmusik. Materialien zur Musik- und Religionssoziologie (KuK 9). Köln / Opladen 1963.

— Vom Sinn der Parodiekomposition, in: Der Chorwächter 59 (1934), 104-107.

— Zwischen Tridentinum und Vaticanum II, in: DERS. (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik. Unter Mitarbeit zahlreicher Forscher des In- und Auslandes, Bd. II: BECK, Hermann: Vom Tridentinum bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / London 1976, 1-4.

FENLON, Iain / HAAR, James: The Italian madrigal in the early sixteenth century: sources and interpretation. Cambridge 1988.

— Art. Gabrieli Andrea, in: MGG2 (Personenteil) VII (2002), 329-349.

— Art. Gabrieli Giovanni, in: MGG2 (Personenteil) VII (2002), 349-364.

FIEDROWICZ, Michael: Die überlieferte Messe. Geschichte, Gestalt und Theologie des klassi- schen römischen Ritus. Mülheim/Mosel 22012.

FILIPPI, Daniele von: Art. Pacelli, Pecelli, Asprilio, in: MGG2 (Personenteil) XII (2004), 1505 f.

FINSCHER, Ludwig: Art. Josquin des Prez, in: MGG2 (Personenteil) IX (2003), 1210-1282.

— Art. Prez Josquin des, in: MGG2 IX (2003), 1210-1282.

FISCHER, Erik: Art. Oper, in: MGG2 VII (1997), 635-641.

FISCHER, Erik: Zur Problematik der Opernstruktur. Das künstlerische System und seine Krisis im 20. Jahrhundert (BzAfMw 20). Wiesbaden 1982.

159 FISCHER, Hermann / REUTER, Clemens / QUOIKA, Rudolf: Art. König, Caspar, in: MGG2 (Personenteil) X (2003), 485 f.

FISCHER, Hermann: Die Orgelbauerfamilien König in Ingolstadt. Münstereifel und Köln, in: BEHRENS, Roland / GROHMANN, Christoph (Hg.): Dulce melos Organorum. Festschrift Alfred Reichling zum 70. Geburtstag. Gesellschaft der Orgelfreunde. Mettlach 2005, 111-168.

FISCHER, Klaus: Art. Anerio, Felice, in: MGG2 (Personenteil) I (1999), 695-698.

FISCHER, Michael: Konfessionalisierung als Paradigma hymnologischer Forschung. Johann Schefflers „Heilige Seelen-Lust“ und ihr historischer Hintergrund, in: Jahrbuch für Litur- gik und Hymnologie 43 (2004), 180-204.

FISHER, Alexander J.: Music, Piety, and Propaganda: The Soundscape of Counter- Reformation Bavaria. Oxford 2014.

FLATTEN, Heinrich: Zur Rechtslage der Musica Sacra nach dem 2. Vatikanischen Konzil, in: MOSIEK, Ulrich / ZAPP, Hartmut (Hg.): ius et salus animarum. Festschrift für Bernhard Panzram (Sammlung Rombach NF. 15). Freiburg 1972, 171-190.

FLECKENSTEIN, Franz: Die kirchlichen Normen zur Kirchenmusik, in: MUSCH, Musik im Got- tesdienst, 185-202.

FLEMMING, Willi: Bidermann, Jacob, in: NDB, Bd. 2. Berlin 1955, 218 f.

FLOTZINGER Rudolf: Die kirchliche Monodie um die Wende des 16./17. Jahrhunderts, in: FELLERER, Karl Gustav (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik. Unter Mitar- beit zahlreicher Forscher des In- und Auslandes, Bd. II: BECK, Hermann: Vom Tridenti- num bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 78-87.

— Die kirchliche Monodie um die Wende des 16./17. Jahrhunderts. Kassel / Basel / Tours / London 1976.

FLUELER, Max: Die Musik auf dem Boden der katholischen Reformation, in: SCHEUBER, Jo- seph (Hg.): Kirche und Reformation. Aufblühendes katholisches Leben im 16. und 17. Jahrhundert. Bonn 61928, 712-732.

FORSBERG, Suzanne: Art. Camerloher Placidus (Cajetanus Laurentius) von, in: MGG2 (Perso- nenteil) IV (2000), 20-23.

FORSBERG, Suzanne: Camerloher (Camerlocher, Camerlocker, Cammerlocher) Placidus Cajetanus Laurentius von, in: FINSCHER, Ludwig (Hg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. 26 Bände in zwei Teilen. Sachteil in neun Bänden, Personenteil in siebzehn Bänden. Mit einem Register zum Sachteil, Perso- nenteil Bd. 4: Cam-Cou. Kassel / Basel / New York / London / Prag 22000, 20-24.

FORSTER, Wilhelm: Art. Berthold von Regensburg, in: LThK2 II (1958), 267 f.

FRANTZ, Klamer Wilhelm: Geschichte der geistlichen Liedertexte vor der Reformation mit besonderer Beziehung auf Deutschland. (Nachdr. der Ausg. 1853) Niederwalluf bei Wiesbaden 1970.

160 FREIBERG, Irmtraut: Der frühe italienische Generalbass dargestellt anhand der Quellen von 1595 bis 1655 (Studien und Materialien zur Musikwissenschaft 34), Bd. 1: Traktate und Vorworte. Hildesheim u. a. 2004.

FREITAG, Werner: Volks- und Elitenfrömmigkeit in der frühen Neuzeit. Marienwallfahrten im Fürstbistum Münster (Veröffentlichungen des Provinzialinstituts für westfälische Landes- und Volksforschung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe 29). Paderborn 1991.

— Ländliche Gesellschaft unterwegs. Zur sozialen Bedeutung des Wallfahrtswesens am Beispiel der westmünsterländischen Wallfahrt Stadtlohn im 18. Jahrhundert, in: ZIESSOW, Karl-Heinz / MEINERS, Uwe (Hg.): Zur Schau gestellt. Ritual und Spektakel im ländli- chen Raum (Arbeit und Leben auf dem Lande 8), Cloppenburg 2003, 35-48.

FRINGS, Thomas: Aus, Amen, Ende? So kann ich nicht mehr Pfarrer sein. Freiburg / Basel / Wien 2017.

FRITZ, Hans: Kastratengesang. Hormonelle, konstitutionelle und pädagogische Aspekte (Mu- sikethnologische Sammelbände 13). Tutzing 1994.

FUGGER, Eberhard Graf von: Geschichte des Klosters Indersdorf von seiner Gründung bis auf unsere Zeit nach Urkunden und historischen Quellen bearbeitet. München 21885.

FUHRMANN, Wolfgang: Josquins Hommaghe à Brumel? Zu Symbolik und Funktion der Missa Mate partis, in: AMMENDOLA, Andrea / GLOWOTZ, Daniel / HEIDRICH, Jürgen (Hg.): Po- lyphone Messen im 15. und 16. Jahrhundert. Funktion, Kontext, Symbol. Göttingen 2012, 101-145.

GAMBER, Klaus: Das altbairische Petruslied – im Zusammenhang mit dem literarischen und musikalischen Leben in Regensburg während des 9. Jahrhunderts, in: STEIN, Franz A. (Hg.): Sacerdos et Cantus Gregoriani magister. Festschrift Ferdinand HABERL, zum 70. Geburtstag. Regensburg 1977, 107-116.

— (Hg.): Cantiones Germanicae im Regensburger Obsequiale von 1570. Erstes offizielles katholisches Gesangbuch Deutschlands (Textus patristici et liturgici 14). Regensburg 1983.

— Liturgiegeschichtliche Aspekte der Vita Severini, in: Oberösterreichische Heimatblätter 36 (1982), 42-55.

GARAVENTA, Alexandra: Regietheater in der Oper. Eine musiksoziologische Untersuchung am Beispiel der Stuttgarter Inszenierung von Wagners „Ring des Nibelungen“. München 2006.

GARBE, Daniela: Art. Kirchenlied, Deutschland, 16. Jahrhundert, in: MGG2 V (1996), 69-75.

GASCH, Stefan: Mehrstimmige Proprien der Münchner Hofkapelle in der ersten Hälfe des 16. Jahrhunderts. Liturgischer Kontext und Entwicklungsgeschichten eines Repertoires (Wiener Forum für ältere Musikgeschichte 6). Tutzing 2013.

GECK, Martin: Musik, in: PETZET, Michael: Bayern, Kunst und Kultur. Ausstellung des Frei- staates Bayern und der Landeshauptstadt München. Münchner Stadtmuseum vom 9. Juni bis 15. Oktober 1972. München 1972, 262-269.

161 GENERO, Guido: Ruolo del canto e della musica nella celebrazione dell’Eucaristia, in: SODI, Manilo (ed.): Giovani liturgia e musica (Biblioteca di Scienze Religiose 115). Roma 1994, 167-175.

GENTNER, Heinrich: Geschichte des Benedictinerklosters Weihenstephan bey Freysing: Aus Urkunden (Beiträge zur Geschichte, Topographie und Statistik des Erzbistums 6). Mün- chen 1854.

— Geschichte des Benedictinerklosters Weihenstephan, in: Beyträge zur Geschichte, Topo- graphie und Statistik der Erzbisthums München und Freysing 6 (1854), 1-350.

GEORGE, Josef / PODSZUS, Dieter: Anton Goßwin, ein Freisinger Hofkapellmeister, in: Jah- resbericht. Sing- und Musikschule der Stadt Freising (1976/77), 16-20.

GERBERT, Martin: Scriptores ecclesiastici de musica sacra potissimum, Bd. II. Hildesheim 1967, 279-282.

GERHARDS, Albert: „Heiliges Spiel“ – Kirchenmusik und Liturgie als Rivalinnen oder Ver- bündete?, in: DERS. (Hg.): Kirchenmusik im 20. Jahrhundert: Erbe und Auftrag (Ästhetik – Theologie – Liturgik 31). Münster 2005, 29-38.

— Liturgie und neue Musik. Erwartungen und Möglichkeiten aus liturgiewissenschaftlicher Sicht, in: MS 108 (1988), 106-115.

— Wolfgang Bretschneider, Neue Musik und erneuerte Liturgie. Einladung zu einer Wie- derbegegnung, in: MS 112 (1992), 445-452.

GERTZ. Bernd: Johannes Kuen. Eine Untersuchung zur süddeutschen geistlichen Lieddichtung im 17. Jahrhundert, Dissertation. Köln 1957.

GETZ, Christine Suzanne: Music in the collective experience in sixteenth-century Milan. Al- dershot u. a. 2005.

GIER, Helmut: Jakob Bidermann und sein „Cenodoxus“. Der bedeutendste Dramatiker aus dem Jesuitenorden und sein erfolgreichstes Stück. Regensburg 2005.

GIERATHS, Gundolf: Art. Johannes Tauler, in: LThK2 V (1960), 1089-1091.

GIESSLER, Rupert: Die geistliche Lieddichtung der Katholiken im Zeitalter der Aufklärung (Schriften der Görres-Geschichte der deutschen Literatur 10). Augsburg 1929.

GIETMANN, Gerhard / SÖRENSEN, Johannes: Kunstlehre. In fünf Teilen, Bd. 3: Musik- Ästhetik. Freiburg i. Br. 1900.

GLÄSEL, Rudolf: Zur Geschichte der Battaglia. Leipzig 1931.

GLASSCHRÖDER, Franz Xaver: Die Besoldung der Freisinger Domchoralisten aus den Ein- künften der Pfarrei Einspach, in: Sammelband des Historischen Vereins Freising 8 (1910), 118-148.

GLÖTZNER, Johannes: „Nur närrisch sein ist mein Manier“. Orlando di Lasso Pantalone. Mün- chen 2008.

162 GLOVER, Raymond F.: The Hymnal 1982 companion, Bd. 1. New York 1990.

GLOWOTZ, Daniel / KREBES, Gabriel-David: Carlo Borromeo, Vincenzo Ruffo und die Mai- länder Reformmesse. Kontext, Werte, Symbolisierungen, in: AMMENDOLA, Andrea / GLOWOTZ, Daniel / HEIDRICH, Jürgen (Hg.): Polyphone Messen im 15. und 16. Jahrhun- dert. Funktion, Kontext, Symbol. Göttingen 2012, 187-218.

GMEINWIESER, Siegfried: Art. Freising, in: MGG2 III (1995), 888-892.

— Art. Khuen, Khain, Kuen, Johannes, in: MGG2 (Personenteil) X (2003), 70 f.

GNÄDINGER, Louise: Art. Tauler Johannes OP, in: LexMA VIII (1997), 506-508

GOERGE, Josef: Anton Gosswin, ein Freisinger Hofkapellmeister, in: Amperland 12 (1976), 106-108.

— Johann Stadlmayr. Ein Freisinger Musiker, in: Jahresbericht. Sing- und Musikschule der Stadt Freising (1978/79), 30 f.

GOERGE, Rudolf: Das Freisinger Magierspiel und die Klage der Rachel. Zur Aufführung 2 geistlicher Dramen des Mittelalters aus Freising, in: Amperland 8 (1972), 224-228.

GOLDAMMER, Kurt: Art. Agrippa von Nettesheim, Heinrich Cornelius, in: TRE 2 (1978), 118-123.

GOLDSCHMIDT, Hugo: Die Musikästhetik des 18. Jahrhunderts und ihre Beziehungen zu sei- nem Kunstschaffen. (Nachdr. der Ausg.: Zürich 1915) Hildesheim 1968.

GÖLLNER, Theodor: Die psalmodische Tradition bei Monteverdi und Schütz. Vorgetragen in der Sitzung vom 11. November 2005 (Sitzungsberichte / Bayerische Akademie der Wis- senschaften, Philosophisch-Historische Klasse 2006/1). München 2006.

— Formen früher Mehrstimmigkeit in deutschen Handschriften des späten Mittelalters. Mit Veröffentlichung der Orgelspiellehre aus dem Codex latinus 7755 der Bayerischen Staatsbibliothek München (Münchner Veröffentlichungen zur Musikgeschichte 6). Tutzing 1961.

GÖLLNER-MARTINEZ, Marie Louise: Settings of the Song of Songs in the Late Middle Ages, in: EDELMANN, Bernd / SCHMID, Manfred Hermann (Hg.): Altes im Neuen. Festschrift Theodor GÖLLNER, zum 65. Geburtstag (Münchner Veröffentlichungen zur Musikge- schichte 51). Tutzing 1995, 63-79.

GOMBOSI, Otto Johannes: Bemerkungen zur „L’homme armé“-Frage, in: Zeitschrift für Mu- sikwissenschaft 10 (1927/28), 609-612.

GORDON, Bonnie: Monteverdi’s unruly women: the power of song in early modern Italy. Cambridge u. a. 2006.

GOSSWIN, Anton: Newe teutsche Lieder … welche ganz lieblich zu singen, auch auffallend, Instrumenten zu gebrauchen mit dreyen Stimmen (1581). Partitur, hg. von Karl Gustav FELLERER (Das Chorwerk 75). Wolfenbüttel 1960.

163 GOTTWALD, Clytus: Palestrina: „L’homme armé“, in: METZGER, Heinz-Klaus / RIEHN, Rai- ner: Palestrina. Zwischen Démontage und Rettung (Musik-Konzepte 86). München 1994, 43-59.

GÖTZ, Johann Baptist: Die religiöse Bewegung in der Oberpfalz von 1520-1560 (Ergänzun- gen und Erläuterungen zur Janssens Geschichte des deutschen Volkes, Bd. V. no. 3-4). Freiburg 1907.

— Die religiöse Bewegung in der Oberpfalz von 1520 bis 1560. Auf Grund archivalische Forschungen (Erläuterungen und Ergänzungen zu Janssens Geschichte des deutschen Volkes 10/1-2). Freiburg i. Br. 1914.

GRADENWITZ, Peter: Die althebräischen Gesänge und die frühe christliche Psalmodie (Kir- chenmusik – eine geistig-geistliche Disziplin 11). Rottenburg 1983.

GRANDJEAN, Wolfgang: Das katholische Kirchenlied in den trierischen Gesangbüchern von seinen Anfängen bis heute (Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchenge- schichte 22). Mainz 1975, 36-38.

GREGOR-DELLIN, Martin: Heinrich Schütz. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit. München 1987.

GREINER, Bernhard: „Das ganze Schrecken der Tonkunst“. „Die heilige Cäcilie oder Die Ge- walt der Musik“: Kleists erzählender Entwurf des Erhabenen, in: Zeitschrift für deutsche Philologie (ZfdPh) 115 (1996), 501-520.

GREIPL, Egon Johann: Seiboldsdorf, Stephan von (um 1580-1618), in: GATZ, Erwin (Hg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1448 bis 1648. Ein biographisches Lexikon. Berlin 1996, 660.

GRESCHAT, Martin (Hg.): Gestalten der Kirchengeschichte, Bd. 12: Das Papsttum, Teil 2: Vom Großen Abendländischen Schisma bis zur Gegenwart. Stuttgart 21994.

GRIMM, Heinrich: Agrippa von Nettesheim, Heinrich Cornelius, in: NDB, Bd. 1. Berlin 1953, 105 f.

GRÖBLER, Bernhard K.: Einführung in den Gregorianischen Choral. Jena 22005.

GROSS, Horst-Willi: Klangliche Struktur und Klangverhältnis in Messen und lateinischen Motetten Orlando di Lassos. Tutzing 1977.

GROSSMANN, Chrysosthomus: Art. Aribo Scholasticus, in: LThK1 I (1930), 642.

GROSSMANN-VENDREY, Susanna: Das 19. Jahrhundert, in: WÖRNER, Karl Heinrich: Ge- schichte der Musik. Ein Studien- und Nachschlagebuch, hg. von Lenz MEIEROTT. Göttin- gen 81993, 372-525.

GRUB, Udo: Evangelische Spuren im katholischen Einheitsgesangbuch „Gotteslob“ von 1975 (Ästhetik – Theologie – Liturgik 55). Berlin / Münster 2012.

GRUBER, Gernot: Die geistliche Musik, in: FELLERER, Karl Gustav (Hg.): Geschichte der ka- tholischen Kirchenmusik. Unter Mitarbeit zahlreicher Forscher des In- und Auslandes, Bd. II: BECK, Hermann: Vom Tridentinum bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 133-144.

164 GÜMPEL, Karl-Werner: / POWITZ, Gerhardt: Konrad von Zabern, in: STAMMLER, Wolfgang / LANGOSCH, Karl: Die deutsche Literatur des Mittelalters – Verfasserlexikon, hg. von WACHINGER, Burghart / KEIL, Gundolf, Bd. 5: Koc-Mar, (Nachdr. der 2. Auflage). Berlin 22010, 304-308.

GÜMPEL, Karl-Werner: Die Musiktraktate Conrads von Zabern, in: AGSK 4 (1956), 260-282.

— Konrad von Zabern, in: NDB, Bd. 12. Berlin 1980, 557.

— Art. Hucbald von Saint-Amand, in: MGG2 (Personenteil) IX (2003), 458-461.

GURLITT, Wilibald / EGGEBRECHT, Hans Heinrich (Hg.): Riemann Musik Lexikon (Sachteil). Mainz 1967.

HAACK, Helmut: Die Anfänge des Generalbass-Satzes. Die ‚Cento concerti ecclesiastici’ (1602) von Lodovico Viadana, 2 Bde. (Münchner Veröffentlichungen zur Musikge- schichte 22). Tutzing 1974.

HAAR, James: Essays on Italian poetry and music in the Renaissance, 1350-1600. Berke- ley/California 1986.

— (ed.): European music 1520-1640 (Studies in medieval and Renaissance music 5). Wood- bridge 2006.

HAAS, Robert: Aufführungspraxis der Musik (Handbuch der Musikwissenschaft, hg. von Ernst BRÜCKEN, in Verbindung mit Heinrich Besseler 8). Potsdam 1931.

— Die Musik des Barock (Handbuch der Musikwissenschaft 3). Potsdam 1929.

HAASS, Walter: Studien zu den „L’homme-armé“-Messen des 15. und 16. Jahrhunderts (Köl- ner Beiträge zur Musikforschung 136). Regensburg 1984.

HABERL, Ferdinand: Art. Aribo Scholasticus, in: LThK2 I (1957), 850.

— Das Motuproprio Pius X., in: FELLERER, Karl Gustav (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik, Bd. II: Vom Tridentinum bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / Tours / Lon- don 1976, 283-286.

— Solo-, Chor- und Volksgesang, in: FELLERER, Karl Gustav (Hg.): Geschichte der katholi- schen Kirchenmusik. Unter Mitarbeit zahlreicher Forscher des In- und Auslandes, Bd. II: BECK, Hermann: Vom Tridentinum bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 122-124.

HABERL, Franz Xaver: / SANDBERGER, Adolf (Hg.): Orlando di Lasso. Sämtliche Werke. In 21 Bänden. Leipzig 1894-1926.

HABERL, Franz Xaver: Die Kardinalskommission 1564/65, in: DERS.: KMJ für das Jahr 1902. Regensburg 1902.

— Felice Anerio. Lebensgang und Werke nach archivalischen und bibliographischen Quel- len, in: KMJ 18 (1903), 28-52.

— Lebensgang und Werke des Francisco Soriano, in: KMJ 10 (1895), 95-103.

165 — Ludovico Grossi da Vidana. Eine bio-bibliographische Studie, in: KMJ 4 (1889), 44-67.

— Tomás Luis de Victoria. Eine bio-bibliographische Studie, in: KMJ 11 (1896), 76-84.

HAHN, Judith: Gerechter Lohn in der Kirche. Vorgaben des universalen kirchlichen Rechts (cc. 231 § 2 und 1286 CIC), in: DIES. (Hg.): Gerechter Lohn in der Kirche. Sozialethische und kirchenrechtliche Gesichtspunkte bei der Übernahme des TVöD durch die Kirchen (Frankfurter Arbeitspapiere zur gesellschaftsethischen und sozialwissenschaftlichen For- schung 57). Frankfurt a. M. 2009, 7-27.

HAHN, Sylvia: Sanct Georg. Der Ritter mit dem Drachen. Publikation anläßlich der Ausstel- lung „Sanct Georg – Der Ritter mit dem Drachen“ im Diözesanmuseum Freising 20. Mai bis 21. Oktober 2001 (Kataloge und Schriften / Diözesanmuseum für Christliche Kunst des Erzbistums München und Freising 24). Lindenberg im Allgäu 2001.

HALMER, Notker Maria: Die Messopferlehre der vortridentinischen Theologen (1520-1562). Ein Beitrag zur Geschichte des wissenschaftlichen Kampfes gegen die deutsche Reforma- tion. Freiburg 1944.

HAMBERGER, Julius: Berthold von Regensburg, in: ADB, Bd. 2. Leipzig 1875, 546-549.

HARMSEN, Edith (Hg.): Musik in der Liturgie. Entwicklung der Kirchenmusik vom Gregoria- nischen Choral über Bach bis zum Neuen Geistlichen Lied. Petersberg 2002.

HARNONCOURT, Philipp: Gesamtkirchliche und teilkirchliche Liturgie. Studien zum liturgi- schen Heiligenkalender und zum Gesang im Gottesdienst unter besonderer Berücksichti- gung des deutschen Sprachgebiets (Untersuchungen zur praktischen Theologie 3). Frei- burg i. Br. / Basel / Wien 1974.

— Katholische Kirchenmusik vom Cäcilianismus bis zur Gegenwart, in: SCHUHMACHER, Gerhard (Hg.): Traditionen und Reformen in der Kirchenmusik. FS für Konrad Ameln zum 75. Geburtstag am 6. Juli 1974. Kassel / Basel / Tours / London 1974, 78-133.

— Neue Aufgaben der Kirchenmusik, in: LIEBSTER, Konrad (Hg.): Kirchenmusik nach dem Konzil (Werkheft für Liturgie und Kirchenmusik 3). Leipzig 1967, 28-48.

— Gesamtkirchliche und teilkirchliche Liturgie. Studien zum liturgischen Heiligenkalender und zum Gesang im Gottesdienst unter besonderer Berücksichtigung des deutschen Sprachgebiets (Untersuchungen zur praktischen Theologie 3). Freiburg / Basel / Wien 1974.

HARTIG, Otto: Alexander Secundus Fugger, Dompropst von Freising 1546 bis 1612, in: SCHLECHT, Joseph, (Hg.): Wissenschaftliche Festgabe zum zwoelfhundertjaehrigen Jubi- laeum des heiligen Korbinian. Mit 29 Tafeln, 61 Textabbildungen und 1 Karte. München 1924, 403-420.

— Art. Otfried von Weißenburg, in: LThK1 VII (1935), 830-832.

HÄRTING, Michael: Das deutsche Kirchenlied der Gegenreformation, in: FELLERER, Karl Gus- tav (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik. Unter Mitarbeit zahlreicher For- scher des In- und Auslandes, Bd. II: BECK, Hermann: Vom Tridentinum bis zur Gegen- wart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 59-63.

166 — Das deutsche Kirchenlied in der Barockzeit, in: FELLERER, Karl Gustav (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik. Unter Mitarbeit zahlreicher Forscher des In- und Auslan- des, Bd. II: BECK, Hermann: Vom Tridentinum bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 108-118.

HARTINGER, Walter: Die Wallfahrt Neukirchen bei heilig Blut. Volkskundliche Untersuchung einer Gandenstätte an der bayerisch-böhmischen Grenze, in: Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg 5 (1971), 23-240.

— Das Lied von den zehn Geboten, in: Ostbairische Grenzmarken 28 (1986), 103-119.

HARTMANN, August: Weihnachtslied und -spiel in Oberbayern, in: Oberbayerisches Archiv 34 (1874/75), 1-189.

— Weihnachtlied und Weihnachtspiel in Oberbayern (Quellen und Schriften zur Volksmu- sik 5). München 1987.

HAUB, Rita: Die Geschichte der Jesuiten. Darmstadt 2007.

— Georgius Victorinus und der Triumphus Divi Michaelis Archangeli Bavarici, in: Musik in Bayern 51 (1995), 79-85.

— Theater und Kunst als Mittel der Glaubensverkündigung. Neue Veröffentlichungen zur Geschichte der Jesuiten in Deutschland, in: StdZ 219 (2001), 279-281.

HAUBRICHS, Wolfgang: Art. Otfrid von Weißenburg, in: TRE 25 (1995), 541-544.

HAUG, Andreas: Art. Sankt Gallen, in: MGG2 VIII (1998), 948-969.

— Troparia tardiva. Repertorium später Tropenquellen aus dem deutschsprachigen Raum (Monvmenta monodica medii aevi: Subsidia 1). Kassel / Basel / Tours / London 1995.

HAUNERLAND, Winfried: Mystagogie, liturgische Bildung und Feierkultur. Zu bleibenden Aufgaben der Liturgiereform, in: AUGUSTIN, George / KNOLL, Alfons / KUNZLER, Mi- chael / RICHTER, Klemens (Hg.): Priester und Liturgie. Manfred Probst zum 65. Geburts- tag. Paderborn 2005, 343-376.

— Einheitlichkeit als Weg der Erneuerung. Das Konzil von Trient und die nachtridentini- sche Reform der Liturgie, in: KLÖCKENER, Martin / KRANEMANN, Benedikt (Hg.): Litur- giereformen. Historische Studien zu einem bleibenden Grundzug des christlichen Gottes- dienstes. Festschrift Angelus A. Häußling, Bd. 1: Biblische Modelle und Liturgierefor- men von der Frühzeit bis zur Aufklärung (LWQF 88). Münster 2002, 436-465.

HAUPTMANN, Stefan: Das Freisinger Begräbnisritual in der Neuzeit (Studien zur Pastorallitur- gie 33). Regensburg 2011.

HÄUSSLING, Angelus Albert: Liturgiereform. Materialien zu einem neuen Thema der Litur- giewissenschaft, in: DERS.: Christliche Identität aus der Liturgie. Theologische und histo- rische Studien zum Gottesdienst der Kirche, hg. von Martin KLÖCKENER / Benedikt KRANEMANN / Michael B. MERZ (LWQF 79). Münster/Westfalen 1997, 11-45, auch in: ALW 31 (1989), 1-32.

167 HAUSTEIN, Maria Christine: Die Sinfonik der Generazione dell’Ottanta. Voraussetzungen, Entwicklungen und Wertung (EHS.M 254). Frankfurt a. M. u. a. 2008.

HAYBURN, Robert F.: Papal Legislation on Sacred Music. 95 AD to 1977 AD. Collegeville 1979.

HAYNES, Bruce: The end of early music: a period performer’s history of music for the twenty- first century. Oxford u. a. 2007.

HECKENBACH, Willibrord: „tanto sanctior … quanto arctius …“ Musik als Glaubensvollzug. Vortrag bei der Tagung der Förderer und Freunde des Abt-Herwegen-Instituts „Kunst als Verkündigung“ am 27./28. Mai 1989 in der Abtei Maria Laach. Maria Laach 1990.

HEINE, Herbert: Die Melodien der Mainzer Gesangbücher in der ersten Hälfte des 17. Jahr- hunderts (Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 23). Mainz 1975.

HEINEMANN, Heribert: Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Pfarrers: HdbKathKR2, 515-528.

HEINEMANN, Michael: Giovanni Pierluigi da Palestrina und seine Zeit. Laaber 1994.

— Heinrich Schütz und seine Zeit. Laaber 1993.

— Heinrich Schütz. Hamburg 1994.

HEISE, Manfred: Zum Wesen und Begriff der Parodiemesse des 16. Jahrhunderts. Innsbruck 1956.

HENNIG, Kurt: Die geistliche Kontrafaktur im Jahrhundert der Reformation. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Volks- und Kirchenliedes im XVI. Jahrhundert. (Nachdr. der Ausg.: Halle 1909) Hildesheim u. a. 1977.

HERBST, Wolfgang: Kirchenmusiker, in: MGG2 V, 129-138.

HERMANS, Jo: Das MP Pius’ X. Die liturgische Sicht auf die Kirchenmusik, in: PIETSCH- MANN, Klaus (Hg.): Papsttum und Kirchenmusik vom Mittelalter bis zu Benedikt XVI. Positionen – Entwicklungen (Amus 47). Kassel 2012, 286-295.

HERRMANN-SCHNEIDER, Hildegard / SENN, Walter: Art. Stadlmayr, Johann, in: MGG2 (Per- sonenteil) XV (2006), 1275-1278.

HERZIG, Arno: Der Zwang zum wahren Glauben. Rekatholisierung vom 16. bis zum 18. Jahr- hundert. Göttingen 2000.

HETTENHAUSEN, Hansheinrich: Die Choralhandschriften der Fuldaer Landesbibliothek. Mar- burg/Lahn 1961.

HEUFELDER, Martin: Zur Geschichte des Schulwesens in der Stadt Freysing, in: Beyträge zur Geschichte, Topographie und Statistik des Erzbisthums München und Freising (BGEM) 5 (1854), 209-568.

HEUTGER, Nicolaus: Otfrid von Weißenburg, in: BBKL, Bd. VI. Herzberg 1993, 1334 f.

168 HIERETH, Sebastian: Der wiederentdeckte Originalbericht des Klosterschreibers Hans Seybold über die Landshuter Hochzeit vom Jahre 1482, in: Verhandlungen des Historischen Ver- eins für Niederbayern 102 (1976), 115-120.

HILDENBRAND, Udo: Kirchenkonzerte – passé? Kommentierte Bemerkung zu Diözesanricht- linien im deutschen Sprachgebiet, in: MS 107 (1987), 291-300.

HILPISCH, Stephan: „Aribo Scholasticus“, in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), 351 f.

HINTERMAIER, Ernst: Art. Benevoli, Orazio, in: MGG2 (Personenteil) II (1999), 1099-1101.

— H. I. F. Biber und die Musik in Salzburg, in: WALTERSKIRCHEN, Gerhard (Hg.): Heinrich Franz Biber (1644-1704). Kirchen- und Instrumentalmusik. Kongreßbericht. Gerhard Croll zum 70. Geburtstag (Veröffentlichungen zur Salzburger Musikgeschichte 6). Salz- burg 1997, 26-40.

— Heinrich Ignaz Franz Biber und das Musikleben Salzburgs, in: BIBER, Heinrich Ignaz Franz: Salzburger Situationen des 17. Jahrhunderts. Heinrich Ignaz F. Biber, dem Violin- virtuosen und Salzburger Hofkapellmeister zum 350. Geburtstag (Barockberichte 8/9). Salzburg 1994, 265-273.

— Missa Salisburgensis. Neue Erkenntnisse über Entstehung, Autor und Zweckbestimmung, in: Musicologica Austriaca 1 (1977), 154-196.

— The Missa Salisburgensis, in: The Musical Times 116 (1975), 965 f.

HIRSCHMANN, Wolfgang, Art. Aribo, in: MGG2 (Personenteil) I (1999), 905-908.

HIRZEL, Bruno Eduard: Anton Gosswin ca. 1540-1594, sein Leben und seine Werke. Ein Bei- trag zur Geschichte der Hofkapellen in München und Freising. München 1909.

HLAVIN-SCHULZE, Karin: „Man reist ja nicht, um anzukommen“. Reisen als kulturelle Praxis (Campus: Forschung 771). Frankfurt a. M. / New York 1998.

HOCHSTEIN, Wolfgang / KRUMMACHER, Christoph (Hg.): Geschichte der Kirchenmusik in vier Bänden (Enzyklopädie der Kirchenmusik 1/1-1/4). Laaber 2011 ff.

HOCHSTEIN, Wolfgang / SCHNEIDER, Matthias (Hg.): Enzyklopädie der Kirchenmusik, Bd. 1: Geschichte der Kirchenmusik, Teilbd. 1: Von den Anfängen bis zum Reformationsjahr- hundert. Laaber 2011.

— (Hg.): Enzyklopädie der Kirchenmusik, Bd. 1: Geschichte der Kirchenmusik, Teilbd. 2: Das 17. und 18. Jahrhundert. Kirchenmusik im Spannungsfeld der Konfessionen. Laaber 2012.

— (Hg.): Enzyklopädie der Kirchenmusik, Bd. 1, Geschichte der Kirchenmusik, Teilbd. 3: Das 19. und frühe 20. Jahrhundert. Historisches Bewusstsein und neue Aufbrüche. Laaber 2013.

HOFBAUER, Josef: Ostbayern. Vom Leben und Brauchtum. Regensburg 1980.

HOLLAND, Wilhelm Ludwig (Hg.): Uhlands Schriften zur Geschichte der Dichtung und Sage, Bd. 2. Stuttgart 1866.

169 HÖLSCHER, Bernhard: Das deutsche Kirchenlied vor der Reformation. Mit alten Melodien. Münster 1848.

HORTSCHANSKY, Klaus: Art. Frankoflämische Musik, in: MGG2 III (1995), 673-688.

HÜBNER, Arnold: Die deutschen Geißlerlieder. Berlin / Leipzig 1931.

HUCKE, Helmut: Das „Munus ministeriale“ der Musik im christlichen Kult, in: DERS. (Hg.): Kirchenmusik nach dem Konzil. Die Vorträge der Internationalen Studienwoche Freiburg in der Schweiz 1965. Freiburg 1967, 20-29.

— Das Dekret „Docta Sanctorum Patrum“ Papst Johannes‘ XXII, in: Musica Disciplina. As- pects of Music in Church, Court and Town from the Thirteenth to the Fifteenth Century 38 (1984), 119-131.

— Die Neumierung des altdeutschen Petrusliedes, in: FISCHER, Pieter (Hg.): Organicae voces. Festschrift Joseph Smits van Waesberghe angeboten anläßlich seines 60. Geburts- tages am 18. April 1961. Amsterdam 1963, 71-78.

— Die Wiederentdeckung der Kirchenmusik durch die Liturgiereform, in: JOUNEL, Pierre / KACZYNSKI, Reiner / PASQUALETTI, Gottardo (eds.): Liturgia opera divina e umana. Studi sulla riforma liturgica offerti a S.E. Mons. Annibale Bugnini in occasione del suo 70° compleanno (BEL.S 26). Roma 1992, 151-170.

— Über die Herkunft und Abgrenzung des Begriffs „Kirchenmusik“, in: FINSCHER, Ludwig (Hg.): Renaissance-Studien. Helmuth Osthoff zum 80. Geburtstag (Frankfurter Beiträge zur Musikwissenschaft 11). Tutzing 1979, 103-126.

— Wort und Musik im Gottesdienst. Singen und Musizieren. Geschichtlicher Überblick, in: BERGER, Rupert u.a. (Hg.): Gestalt des Gottesdienstes. Sprachliche und nichtsprachliche Ausdrucksformen (GdK 3). Regensburg 1987, 146-165.

HUEBNER, Dietmar v.: Art. Aribo, in: LexMA I (1980), 928 f.

HUGELMANN, Karl Gottfried: Nationalstaat und Nationalitätenrecht im deutschen Mittelalter, Bd. 1: Stämme, Nation und Nationalstaat im deutschen Mittelalter. Stuttgart 1955.

HUSENBETH, Helmut: „Es ist ein Schnitter, heißt: der Todt“. Sterben, Tod und Auferstehung im geistlichen Lied des 17. Jahrhunderts (Koblenz-Landauer Studien zu Geistes-, Kultur- und Bildungswissenschaften 2). Trier 2007.

HUSMANN, Heinrich: Art. Cantus firmus, in: MGG2 II (1986), 784-800.

ILNITCHI, Gabriela: The play of meanings: Aribo’s De musica and the hermeneutics of musi- cal thought. Lanham/Md. 2005.

INTORP, Leonhard: Westfälische Barockpredigten in volkskundlicher Sicht (Schriften der Volkskundlichen Kommission des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe 14). Münster 1964.

JAHN, Bruno: Petruslied, in: ACHNITZ, Wolfgang (Hg.): Deutsches Literatur-Lexikon: Das Mittelalter, Bd. I: Das geistliche Schrifttum von den Anfängen bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts. Berlin / New York 2011, 135-139.

170 JAKSCH, Werner: Neuzuschreibung der Salzburger Domweihmesse von O. Benevoli, in: Jour- nal: AfMw 35 (1978), 239-250.

JANITZEK, Martina: Studien zur Editionsgeschichte der Palestrina-Werke vom späten 18. Jahrhundert bis um 1900 (Frankfurter Beiträge zur Musikwissenschaft 29). Tutzing 2001.

JANOTA, Johannes: Studien zu Funktion und Typus des deutschen geistlichen Liedes im Mit- telalter (Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters 23). München 1968.

JANSSEN, Johannes: Geschichte des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters, Bd. 4: PASTOR, Ludwig von: Allgemeine Zustände des deutschen Volkes seit dem soge- nannten Augsburger Religionsfrieden vom Jahre 1555 bis zur Verkündigung der Concor- dienformel im Jahre 1580. Freiburg i. Br. / Basel / Wien 161896.

JAPS, Johanna: Die Madrigale von Giovanni Pierluigi da Palestrina. Genese – Analyse – Re- zeption (Collectanea musicologica 12). Augsburg 2008.

JASCHINSKI, Eckhard: Akzidenz oder integraler Teil der Liturgie? Die theologischen Positio- nen zur Kirchenmusik in den Beschlüssen des Zweiten Vatikanums, in: PIETSCHMANN, Klaus (Hg.): Papsttum und Kirchenmusik vom Mittelalter bis zu Benedikt XVI. Positio- nen – Entwicklungen (Amus 47). Kassel 2012, 296-301.

— Kirchliche Dokumente, in: SCHÜTZEICHEL, Harald (Hg.): Die Messe. Ein kirchenmusika- lisches Handbuch. Düsseldorf 1991, 26-37.

— Kleine Geschichte der Kirchenmusik. Freiburg ²2004.

— Musica sacra oder Musik im Gottesdienst? Die Entstehung der Aussagen über die Kir- chenmusik in der Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium“ (1963), und bis zur In- struktion „Musicam sacram“ (1967) (StPl 8). Regensburg 1990.

— Stationen der Entwicklung katholischer Kirchenmusik in Europa, in: MÜLLER, Wolfgang W. (Hg.): Musikalische und theologische Etüden. Zum Verhältnis von Musik und Theo- logie (Schriften / Ökumenisches Institut Luzern 9: Edition NZN bei TVZ). Zürich 2012, 47-90.

JEDIN, Hubert: (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. II/1: BAUS, Karl: Die Reichskir- che nach Konstantin dem Großen. Die Kirche von Nikaia bis Chalkedon. Freiburg im Bresigau / Basel / Wien 1999.

— (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. II/2: BAUS, Karl: Die Reichskirche nach Konstantin dem Großen. Die Kirche in Ost und West von Chalkedon bis zum Frümittelal- ter (451-700). Freiburg im Bresigau / Basel / Wien 1999.

— (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. III/1: KEMPF, Friedrich: Vom kirchlichen Frühmittelalter zur gregorianischen Reform. Freiburg i. Br. 1999.

— (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. III: BECK, Hans-Georg / FINK, Karl August / GLAZIK, Josef / ISERLOH, Erwin / WOLTER, Hans: Die mittelalterliche Kirche, 2. Halb- band: Vom kirchlichen Hochmittelalter bis zum Vorabend der Reformation. Freiburg i. Br. / Basel / Wien 1999.

171 — (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. IV: DERS. / ISERLOH, Erwin / GLAZIK, Josef: Reformation, katholische Reform und Gegenreformation. Freiburg im Bresigau / Basel / Wien 1999.

— (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. V: MÜLLER, Wolfgang: Die Kirche im Zeit- alter des Absolutismus und der Aufklärung. Freiburg i. Br. / Basel / Wien 1999.

— Art. Borromäus, Karl (Carlo Borromeo), in: LThK2 II (1958), 611 f.

— Art. Borromäus, Karl, in: LThK2 II (1958), 611 f.

— Das Konzil von Trient und die Reform der liturgischen Bücher, in: DERS.: Kirche des Glaubens – Kirche der Geschichte. Ausgewählte Aufsätze und Vorträge. Bd. 2: Konzil und Kirchenreform, Freiburg i. Br. 1966, 499-525, auch in: EL 59 (1945), 5-38.

— Das Konzil von Trient und die Reform des Römischen Meßbuches, in: Liturgisches Le- ben 6 (1939), 30-66.

— Geschichte des Konzils von Trient, Bd. I: Der Kampf um das Konzil. Darmstadt 2017.

— Geschichte des Konzils von Trient, Bd. II: Die erste Trienter Tagungsperiode 1545/47. Darmstadt 2017.

— Geschichte des Konzils von Trient, Bd. III: Bologneser Tagung (1547/48), Zweite Trien- ter Tagungsperiode (1551/52). Darmstadt 2017.

— Geschichte des Konzils von Trient, Bd. IV/1: Dritte Tagungsperiode und Abschluß. Frankreich und der neue Anfang in Trient bis zum Tode der Legaten Gonzaga und Seri- pando. Darmstadt 2017.

— Geschichte des Konzils von Trient, Bd. IV/2: Dritte Tagungsperiode und Abschluss. Überwindung der Krise durch Morone, Schließung und Bestätigung. Darmstadt 2017.

— Kirche des Glaubens – Kirche der Geschichte. Ausgewählte Aufsätze und Vorträge, Bd. 2: Konzil und Kirchenreform. Freiburg i. Br. / Basel / Wien 1966.

— Kleine Konziliengeschichte. Freiburg i. Br. / Basel / Wien 61990.

JENDORFF, Alexander: Reformatio Catholica. Gesellschaftliche Handlungsspielräume kirchli- chen Wandels im Erzstift Mainz 1514-1630 (RGST 142). Münster 2000.

JEPPSEN Knud: Wann entstand die Marcellus-Messe? in: Studien zur Musikgeschichte. Fest- schrift für Guido Adler zum 75. Geburtstag (Universal-Edition 9989). Wien 21971.

JESCHKE, Lydia: Prometeo. Geschichtskonzeptionen in Luigi Nonos Hörtragödie (BzAfMw 42). Stuttgart 1997.

JONCAS, Jan M.: From Sacred Song to Ritual Music. Twentieth-Century Understandings of Roman Catholic Worship Music. Collegeville 1997.

JUNGMANN, Josef A.: Konstitution über die heilige Liturgie. Einleitung und Kommentar, in: LThK2 XII, 10-109.

172 — Das Konzil von Trient und die Erneuerung der Liturgie, in: SCHREIBER, Georg (Hg.): Das Weltkonzil von Trient. Sein Werden und Wirken, Bd. I. Freiburg 1951, 325-336.

— Liturgie der christlichen Frühzeit. Bis auf Gregor den Grossen. Freiburg/Schweiz 1967.

— Missarum Sollemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe, Bd. 1: Messe im Wandel der Jahrhunderte. Messe und kirchliche Gemeinschaft. Vormesse. (Nachdr. der Ausg.: Freiburg 1962) Bonn 52003.

— Missarum Sollemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe, Bd. 2: Opfermes- se. Sowie im Anhang: Messe im Gottesvolk. Ein nachkonziliarer Durchblick durch Mis- sarum Sollemnia, (Nachdruck der Ausgabe Freiburg 1962). Bonn 52003.

JÜRGENSMEIER, Friedhelm: Die Schönborn. Ihr Aufstieg von nassauischen Edelleuten zu Reichs- und Kurfürsten, in: ENDRES, Rudolf (Hg.): Adel in der Frühneuzeit. Ein regiona- ler Vergleich (Bayreuther Historische Kolloquien 5). Köln / Weimar / Wien 1991, 1-16.

KACZYNSKI, Reiner: Theologischer Kommentar zur Konstitution über die heilige Liturgie Sacrosanctum Concilium, in: HThK-VatII 2, 1-227.

KALISCH, Volker: „Kirchenmusik“. Bedeutung und Wandlung eines Begriffs, in: BÖNIG, Winfried (Hg.): Musik im Raum der Kirche. Fragen und Perspektiven. Ein ökumenisches Handbuch zur Kirchenmusik. Stuttgart / Ostfildern 2007, 14-43.

KAMMEL, Frank Matthias: Sinnlichkeit und Reglement: Kunst nach den Reformen der katho- lischen Kirche, in: HESS, Daniel / BÄR, Frank P. (Hg.): Renaissance, Barock, Aufklärung: Kunst und Kultur vom 16. bis zum 18. Jahrhundert (Die Schausammlungen des Germani- schen Nationalmuseums 3). Nürnberg 2010, 124-137.

KÄMPER, Dietrich: Studien zur instrumentalen Ensemblemusik des 16. Jahrhunderts in Italien (Analecta musciologica 10). Köln / Weimar / Wien 1970.

KANDLER, Franz Sales: Ueber das Leben und die Werke des G. Pierluigi da Palestrina ge- nannt der Fürst der Musik, Sängers, dann Tonsetzers der päpstlichen Kapelle, auch Ka- pellmeisters an den drei Hauptkirchen Roms. Nach der Memorie storico-critiche des Ab- bate Giuseppe BAINI verfasst und mit historisch-kritischen Zusätzen begleitet von Franz Sales Kandler. Nachgelassenes Werk, hrsg. mit einem Vorwort und mit gelegentlichen Anmerkungen von Raphael Georg KIESEWETTER. Leipzig 1834.

KATTERBACH, Bruno: Referendarii utriusque Signaturae a Martino V ad Clementem IX et Praelati Signaturae Supplicationum a Martino V ad Leonem XIII (Studi e Testi 55). Città del Vaticano 1931.

KEHRBACH, Carl (Hg.): Monumenta Germaniae Paedagogica. Schulordnungen, Schulbücher und pädagogische Miscelaneen aus den Landen deutscher Zunge, Bd. 47. Berlin 1910.

KEHREIN, Joseph: Das deutsche katholische Kirchenlied in seiner Entwicklung von den ersten Anfängen bis zur Gegenwart. Neuburg a. D. 1874.

— Katholische Kirchenlieder, Hymnen, Psalmen aus den ältesten deutschen gedruckten Ge- sang- und Gebetbüchern, Bd. 1. Würzburg 1859.

173 KEIL, Werner: Musikgeschichte im Überblick (UTB 8505: Musik. Basiswissen Musik). Pa- derborn 22014.

KEMPER, Hans-Georg: Deutsche Lyrik der frühen Neuzeit, Bd. 1: Epochen- und Gattungs- probleme. Reformationszeit. Tübingen 1987.

— Von der Reformation bis zum Sturm und Drang, in: HOLZNAGEL, Franz-Josef: Geschichte der deutschen Lyrik. Stuttgart 2004, 95-260.

KERLE, Jacobus de: Ausgewählte Werke. 1. Teil: Die „Preces speciales etc.“ für das Konzil von Trient, 1562. Eingeleitet u. hg. von Otto URSPRUNG, revidiert und ergänzt von Robert MACHOLD. Wiesbaden 1974.

KESTING, Marianne: Tasso und Monteverdi: Il Combattimento di Tancredi e Clorinda, in: BERNHART, Walter (Hg.): Die Semantik der musiko- literarischen Gattungen. Methodik und Analyse. Eine Festgabe für Ulrich Weisstein zum 65. Geburtstag = The semantics of the musico-literary genres (Buchreihe zu den Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik 10). Tübingen 1994, 21-34.

KINEMUND, Heinrich August: Kurze Geschichte des Katholischen Kirchengesanges etc. Mainz 21850.

KINKELDEY, Otto: Orgel und Klavier in der Musik des 16. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Ge- schichte der Instrumentalmusik. (Reprographischer Nachdr. der Ausg.: Leipzig 1910) Hildesheim 1968.

KIRSCH, Winfried (Hg.): Palestrina und die Kirchenmusik im 19. Jahrhundert, Bd. 1: Das Pa- lestrina-Bild und die Idee der „wahren Kirchenmusik“ im Schrifttum von ca. 1750 bis um 1900. Eine kommentierte Dokumentation. Kassel 1999.

KIWI, Edith: Studien zur Geschichte des italienischen Liedmadrigals im XVI. Jahrhundert. Satzlehre und Genealogie der Kanzonetten. Würzburg 1937.

KLAPER, Michael: „Verbindliches kirchenmusikalisches Gesetz“ oder belanglose Augenblick- seingebung? Zur Constitutio Docta sanctorum patrum Papst Johannes’ XXII., in: AfMw 60 (2003), 69-95.

KLEINSCHMIDT, Erich: Minnesang als höfische Zeremonialhandeln (1976), in: HAUPT, Barba- ra (Hg.): Zum mittelalterlichen Literaturbegriff (WdF 557). Darmstadt 1985, 57-110.

KLÖCKENER, Martin: / RENNINGS, Heinrich (Hg.): Dokumente zur Erneuerung der Liturgie, Bd. 3: Ecclesia Catholica, Sancta Sedes: Dokumente des Apostolischen Stuhls 4.12.1983 – 3.12.1993. Mit Supplementum zu Bd. 1 und 2. Kevelaer 2001.

— Die Liturgiereform von Trient und deren Umsetzung in der Schweiz – mit einem verglei- chenden Ausblick auf die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils, in: DELGADO, Mariano / RIES, Markus (Hg.): Karl Borromäus und die katholische Reform. Akten des Freiburger Symposiums zur 400. Wiederkehr der Heiligsprechung des Schutz- patrons der katholischen Schweiz. Freiburg/Schweiz, 24.-25. April 2009 (Studien zur christlichen Religions- und Kulturgeschichte 13). Fribourg/Schweiz / Stuttgart 2010, 244-274.

174 — Kirchenmusikalische Gesetzgebung im Spannungsfeld von Liturgie, in: Hobi, Martin (Hg.): Im Klangraum der Kirche. Aspekte – Positionen – Positionierungen in Kirchenmu- sik und Liturgie. Zürich 2007, 207-230.

KLÖCKNER, Stefan: Kirchenmusiker, Kirchenmusikerin, in: LThK3 VI, 32 f.

— Pendeln zwischen Tradition und Erneuerung. Katholische Kirchenmusik an der Schwelle zum dritten christlichen Jahrtausend, in: Neue Musikzeitung 48/7-8 (1999), 45 f.

KLUSEN, Ernst: Volkslied. Fund und Erfindung. Köln 1969.

KNICHEL, Martina / EMBACH, Michael: 52. Jahrestagung der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte in Trier vom 2.-4. Mai 2000, in: AfmKG 52 (2000), 516-519.

KNITTEL, Reinhold: Deformata Reformare – Liturgische Mißbräuche und Reformanliegen in den Trienter Reformdekreten, in: FKTh 12/3-4 (1996), 247-260.

KNUST, Martin: Orlando di Lasso und das goldene Zeitalter der Münchner Hofmusik, in: SCHNEIDER, Matthias / BUGENHAGEN, Beate (Hg.): Enzyklopädie der Kirchenmusik, Bd. 2: SCHNEIDER, Matthias: Zentren der Kirchenmusik (Veröffentlichung der Gesell- schaft der Orgelfreunde 251). Laaber 2011, 83-105.

KOCH, Ernest: Das konfessionelle Zeitalter – Katholizismus, Luthertum, Calvinismus (1563- 1675) (Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen: 2, Spätes Mittelalter, Reformation, konfessionelles Zeitalter 8). Leipzig 2000.

KOCH, Jakob Johannes: Identität in der Vielfalt. Die kirchlichen Kultur-Sparten und ihre Strukturen. Daten und Fakten, in: Sekr. DBK (Hg.): Kirche und Kultur. Dokumentation des Studientages der Herbst-Vollversammlung 2006 der DBK (Arbeitshilfen 212). Bonn 2007, 36-51.

KOCH, Ludwig: Art. Contzen, Adam, in: LThK1 III (1931), 41 f.

KOCH, Peter: Die Ordenspfarre. Entstehung, Herausforderungen und Perspektiven (KStKR 20). Paderborn / München / Wien / Zürich 2014.

KOGLER, Nikolaus Christian: Votivbilder aus dem östlichen Nordtirol (Schlern-Schriften 242). Innsbruck 1966.

KOHLE, Maria: Das Paderborner Gesangbuch von 1609. Das älteste erhaltene katholische Ge- sangbuch Westfalens und sein gottesdienstlicher Gebrauch im Dienst der katholischen Reform, Bd. 1 (Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte 50). Paderborn 2004.

KOHLER, Barbara: Das Konzil von Trient und die Kirchenmusik. Wien 1975.

KÖHLER, Rafael: Die Cappella Sistina unter den Medici-Päpsten 1513-1534. Musikpflege und Repertoire am päpstlichen Hof in Rom. Kiel 2001.

KOLDAU, Linda Maria: Die venezianische Kirchenmusik von Claudio Monteverdi. Kassel / Basel / Tours / London 2005.

— Frauen – Musik – Kultur. Ein Handbuch zum deutschen Sprachgebiet der Frühen Neu- zeit. Köln / Weimar / Wien 2005.

175 KÖLLNER, Georg Paul: Der Accentus Moguntinus nach den Schönborn-Drucken, in: KMJ 40 (1956), 44-62.

KONSTANCIAK, Ruth: Gesangbücher, in: ETTELT, Beatrix / BATZ, Karl: Die Jesuiten in In- golstadt. 1549-1773. Ausstellung des Stadtarchivs, der Wissenschaftlichen Stadtbiblio- thek und des Stadtmuseums Ingolstadt. Ingolstadt, 12. Oktober 1991 bis 12. Januar 1992. Ingolstadt 1992, 236 f.

KÖRNDLE, Franz: Kirchenmusik IV. Westliche Kirchen 2. Renaissance, in: RGG4 IV, 1236- 1238.

— Die Bulle „Docta sanctorum patrum”. Überlieferung, Textgestalt und Wirkung, in: Die Musikforschung 63/2 (2010), 147-165.

— Liturgieverständnis an der Schwelle zur Neuzeit. Die Bulle „Docta sanctorum patrum“ Papst Johannes’ XXII. und ihre Anwendung, in: PIETSCHMANN, Klaus (Hg.): Papsttum und Kirchenmusik vom Mittelalter bis zu Benedikt XVI. Positionen – Entwicklungen (Amus 47). Kassel 2012, 67-80.

— / KREMER, Joachim: „Kirchenmusiker“ – Vielfalt und Wandelbarkeit kirchenmusikali- schen Handelns in 2000 Jahren, in: SCHNEIDER, Matthias / BUGENHAGEN, Beate (Hg.): Enzyklopädie der Kirchenmusik, Bd. 3: Der Kirchenmusiker. Berufe – Institutionen – Wirkungsfelder, hg. v. DERS. u. Joachim KREMER. Laaber, 2015, 11-38.

KÖRNER, Philipp M.: Passionsblumen: Die Leidensgeschichte unsers Herrn Jesu Christi dar- gestellt in deutschen Kirchenliedern und frommen Gesängen vom zwölften Jahrhundert bis auf die neueste Zeit. Augsburg 1844.

KRAMP, Joseph: Opfergedanke und Meßliturgie. Erklärung der kirchlichen Opfergebete. Re- gensburg 41923.

KRANEMANN, Benedikt: Liturgiereform nach Trient. Dynamiken eines Erneuerungsprozesses, in: WALTER, Peter / WASSILOWSKY, Günther (Hg.): Das Konzil von Trient und die katho- lische Konfessionskultur (1563-2013). Wissenschaftliches Symposium aus Anlass des 450. Jahrestages des Abschlusses des Konzils von Trient, Freiburg i. Br. 18.-21. Septem- ber 2013 (RGST 163). Münster 2016, 303-334.

— Nachtridentinische Liturgiereform am Beispiel des Bistums Münster, in: KLÖCKENER, Martin / DERS. (Hg.): Liturgiereformen. Historische Studien zu einem bleibenden Grund- zug des christlichen Gottesdienstes, Bd. 1: Biblische Modelle und Liturgiereformen von der Frühzeit bis zur Aufklärung (LWQF 88). Münster 2002, 466-495.

KRAUS, Andreas: Geschichte Bayerns. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. München 42013.

KRAUSS, Christian: (K)ein Buch mit sieben Siegeln! GEMA, VG Musikedition, Fotokopieren von Noten …, in: MS 130/3 (2010), 154-156.

KREBS, Jean- Daniel (Hg.): Die Affekte und ihre Repräsentation in der deutschen Literatur der frühen Neuzeit (Jahrbuch für internationale Germanistik: Reihe A, Kongreßberichte 42). Bern / Wien u. a. 1996.

176 KREMER, Joachim: „Regel“ versus „Geschmack“. Die Kritik an musikalischen Regeln zwischen 1700 und 1752 als Paradigmenwechsel, in: BAYREUTHER, Rainer (Hg.): Musi- kalische Norm um 1700 (Frühe Neuzeit 149). Berlin / New York 2010, 117-144.

— / KÖRNDLE, Franz (Hg.): Der Kirchenmusiker in Geschichte und Gegenwart. Berufe – In- stitutionen – Wirkungsfelder (Enzyklopädie der Kirchenmusik 3). Laaber 2012.

KRETSCHMAYR, Heinrich: Geschichte von Venedig. In 3 Bänden, Bd. 3: Der Niedergang. (Neudruck der Ausg.: Stuttgart 1934) Aalen 1964.

KRETZINGER-HERR, Annette: Ein Traum vom Mittelalter. Die Wiederentdeckung mittelalter- licher Musik in der Neuzeit. Köln / Weimar / Wien 2003.

KRÖBER, Christian: Zur Bedeutung der urheberrechtlichen Vergütungspflicht von kultischer Kirchenmusik in Deutschland (AIC 33). Frankfurt 2004, 13-28.

KRUMBIEGEL, Martin: Vom Ponte di Rialto zum Sächsischen Hofkapellmeister, oder: „… in- ter nos, er machte es ander s als der ehrliche Veit.“ Protestantische Musiker zwischen Venedig und Rom, in: ISRAEL, Uwe / MATHEUS, Michael (Hg.): Protestanten zwischen Venedig und Rom in der Frühen Neuzeit (Studi / Centro Tedesco di Studi Veneziani N.F. 8). Berlin 2013, 47-64.

KRUTSCHNITT, Elke: Ellwangen – der Verbannungsort des Slavenapostels Methodius? Ein forschungsgeschichtlicher Überblick. Zugleich ein Schulbeispiel der Rezeption, in: RoJKG 8 (1989), 149-217.

KUEGLE, Karl: Die Musik des 14. Jahrhunderts. Frankreich und sein direkter Einflussbereich, in: MÖLLER, Hartmut / STEPHAN, Rodolf (Hg.): Die Musik des Mittelalters (Neues Hand- buch der Musikwissenschaft 2). Laaber 1991, 352-384.

KUNZE, Stefan: Die Instrumentalmusik Giovanni Gabrielis. Mit einem Notenanhang z. T. erstmals veröffentlichter Instrumentalkompositionen G. Gabrielis und seiner Zeitgenos- sen (Münchner Veröffentlichungen zur Musikgeschichte 8), 2 Bde. Tutzing 1963.

KUNZLER, Michael: Die Liturgie der Kirche (Amateca 10). Paderborn 22003.

— Liturge sein. Entwurf einer Ars celebrandi. Paderborn 2007.

KÜPPERS, Kurt: Zur Rezeption von Liedern Friedrich Spees in bayerischen Diözesan- Gesang- und Gebetbüchern unter besonderer Berücksichtigung der Regensburger Tradition, in: GRUNEWALD, Eckhard (Hg.): Von Spee zu Eichendorff. Zur Wirkungsgeschichte eines rheinischen Barockdichters (Schriften der Stiftung Haus Oberschlesien: Literaturwissen- schaftliche Reihe 3). Berlin 1991, 291-308.

KURZKE, Hermann: Kirchenlied und Kultur (Mainzer hymnologische Studien 24). Tübingen 2010.

KÜSTER, Konrad: Das Konzert. Form und Forum der Virtuosität (Bärenreiter-Studienbücher Musik 6). Kassel / Basel / Tours / London 1993.

LANDAU, Peter: Officium und Libertas christiana (SBAW.PH 1991, 3). München 1991.

177 LANG, Guido (Hg.): Oberammergau und sein Passionsspiel. Mit besonderer Berücksichtigung der historischen Quellen und des amtlichen Materials. Oberammergau 1910.

LANG, Johannes: Die „Lazarusgeschichte“ – Eine Jenseitsreise in die Welt des Untersberges, in: AMMERER, Gerhard / ROHR, Christian / WEISS, Alfred Stefan (Hg.): Tradition und Wandel. Beiträge zur Kirchen-, Gesellschafts- und Kulturgeschichte. Festschrift für Heinz Dopsch. Wien / München 2001, 196-218.

LAUKEMPER-ISERMANN, Beatrix: Kirchenmusiker/innen und Kirchenmusik, in: AHLERS, Reinhild (Hg.): Handbuch der Pfarrverwaltung. Kommentare, Arbeitshinweise, Praxishil- fen (4. Erg. Lfg., Dezember 2010). Essen 2002 ff., 1-14.

LEDERHILGER, Severin: Die kirchenrechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten von kooperativer Seelsorge in pastoralen „Notsituationen“, in: HAERING, Stephan / KANDLER, Josef / SAG- MEISTER, Raimund (Hg.), Gnade und Recht. Beiträge aus Ethik, Moraltheologie und Kir- chenrecht. FS f. Gerhard Holotik zur Vollendung des 60. Lebensjahres. Frankfurt a. M., Wien u. a. 1999 (Schriftenreihe des Erzbischof-Rohracher-Studienfonds 5), 404-437.

— Kooperative Seelsorge und die Frage nach dem Amt. Kirchenrechtlich-dogmatische Probleme, in: ThPQ 142 (1994), 123-136.

LEHMANN, Paul: Haushaltsaufzeichnungen eines Münchener Arztes aus dem XV. Jahrhundert (Sitzungsberichte der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philoso- phisch-Philologische und Historische Klasse 1909/5). München 1909.

LEHRMANN, Günther: Maurus Debler 1765-1844. Benediktiner von Weihenstephan, Exkon- ventual und Kalenderaufzeichner, Seelsorger in Freising, in: GLASER, Hubert / PUTZ, Hannelore (Hg.): Freising wird bairisch. Verwaltungsgeschichtliche und biographische Studien zur Wende von 1802 (Sammelblatt des Historischen Vereins Freising 37). Re- gensburg 2002, 207-246.

LEICHTENTRITT, Hugo: Geschichte der Motette (Kleine Handbücher der Musikgeschichte nach Gattungen 2). (Nachdr. der Ausg. Leipzig 1908) Hildesheim 1967.

LEIDINGER, Georg: Veit Arnpeck. Sämtliche Chroniken (Quellen und Erläuterungen zur baye- rischen und deutschen Geschichte NF 3). München 1915.

LEMBACHER, Heinrich / FELLERER, Karl Gustav (Hg.): Handbuch der katholischen Kirchen- musik. Essen 1949.

LENHARD, Peter-Paul: Religiöse Weltanschauung und Didaktik im Jesuitendrama. Interpreta- tionen zu den Schauspielen Jacob Bidermanns (EHS.DSL 168). Frankfurt a. M. 1976.

LEOPOLD, Silke: Art. Monteverdi Claudio (Zuan, Giovanni, Antonio), in: MGG2 (Personen- teil) XII (2004), 389-421.

— Claudio Monteverdi und seine Zeit. Laaber 32002.

LEPPIN, Volker: Art. Tauler, Johannes, in: TRE 32 (2001), 745-748.

LEUCHTMANN Horst: (Hg.): Musik der Bayerischen Hofkapelle zur Zeit Orlando di Lassos, Bd. 2: Sdegnosi Ardori: („Zornesgluten“). Sammeldruck fünstimmiger Vertonungen von Battista Guarinis Madrigal „Ardo sì“ – Ardo si, ma non t’amo. München 1585, des baye- 178 rischen Hofmusikers Giulio Gigli (Denkmäler der Tonkunst in Bayern N.F. 7). Wiesba- den 1989.

— 15. und 16. Jahrhundert, in: WÖRNER, Karl Heinrich: Geschichte der Musik. Ein Studien- und Nachschlagebuch, neu bearbeitet von Wolfgang GRATZER u. a., hg. von Lenz MEI- EROTT. Göttingen 1993, 124-183.

— Lasso, Orlando di, in: NDB, Bd. 13. Berlin 1982, 676-678.

— Orlando di Lasso. Sein Leben. Versuch einer Bestandsaufnahme der biographischen Ein- zelheiten. Wiesbaden 1976.

LEWIS HAMMOND, Susan: The madrigal: a research and information guide. London u. a. 2010.

LIEBERICH, Heinz: Die gelehrten Räte. Staat und Juristen in Baiern in der Frühzeit der Rezep- tion, in: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 27 (1964), 120-189.

— Die gelehrten Räte. Staat und Juristen in Baiern in der Frühzeit der Rezeption, in: MÜL- LER, Karl Alexander von: Land und Volk, Herrschaft und Staat in der Geschichte und Geschichtsforschung Bayerns. Karl Alexander von Müller zum 80. Geburtstag (Zeit- schrift für bayerische Landesgeschichte 27). München 1964, 120-189.

LIEBHART, Wilhelm: „anstatt Bayrland, Ayrland …“. Zur Geschichte der Ei-Wallfahrt Maria- Stern in Taxa bei Odelzhausen, in: JAKOB, Reinhard (Hg.): Überraschung: Ei. Vom Schöpfungsmythos zum Kunstobjekt (Jexhof-Heft 25). Fürstenfeldbruck 2009, 70-81.

LIEBRAND, Robert: Die Entwicklung der katholischen Kirchenmusik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die liturgischen Vokalkompositionen Heino Schuberts (Diskordanzen. Studien zur neueren Musikgeschichte 13). Hildesheim / Zürich / New York 2003.

LIEBSTER, Konrad: Der Ort der Musik im Gottesdienst nach dem II. Vatikanischen Konzil, in: DERS. (Hg.): Kirchenmusik auf neuen Wegen (Werkheft für Liturgie und Kirchenmusik 6). Leipzig 1969, 19-36.

LIPPHARDT, Walther (Hg.): Lateinische Osterfeiern und Osterspiele, Teil III (Ausgaben deut- scher Literatur des XV. bis XVIII. Jahrhunderts 63: Reihe Drama 5). Berlin 1976.

— (Hg.): Lateinische Osterfeiern und Osterspiele, Bd. VI: Nachträge, Handschriftenver- zeichnis, Bibliographie (Ausg.n deutscher Literatur des XV. bis XVIII. Jahrhunderts 96: Reihe Drama 5). Berlin / New York 1981.

LISTL, Joseph / MÜLLER, Hubert / SCHMITZ, Heribert (Hg.): Grundriß des nachkonziliaren Kirchenrechts. Regensburg 1980.

— Das Amt in der Kirche, in: ISENSEE, Josef / RÜFNER, Wolfgang (Hg.): Kirche im freiheit- lichen Staat. Schriften zum Staatskirchenrecht und Kirchenrecht von Joseph Listl, Bd. 2 (StKA 25/2). Berlin 1996, 593-599.

LÖSCHBERGER, Erwin: Kirchenmusiker – ein zeitgemäßer pastoraler Beruf der Kirche, in: HlD 54 (2000), 163-168.

LÜDECKE, Norbert: Feiern nach Kirchenrecht. Kanonistische Bemerkungen zum Verhältnis von Liturgie und Ekklesiologie, in: Jahrbuch für Biblische Theologie 18 (2003), 395-456.

179 LUEGER, Wilhelm: Die altklassische Polyphonie, in: FELLERER, Karl Gustav (Hg.): Geschich- te der katholischen Kirchenmusik. Unter Mitarbeit zahlreicher Forscher des In- und Aus- landes, Bd. II: BECK, Hermann: Vom Tridentinum bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 10-32.

— Die gottesdienstliche Feier, in: FELLERER, Karl Gustav (Hg.): Geschichte der katholi- schen Kirchenmusik. Unter Mitarbeit zahlreicher Forscher des In- und Auslandes, Bd. II: BECK, Hermann: Vom Tridentinum bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 54-58.

LÜTOLF, Max: Die Constitutio Docta Sanctorum Patrum (1324), von Papst Johannes XXII., in: MSM 37/38 (2000/2001), 32-43.

LUTTENBERGER, Albrecht P. (Hg.): Katholische Reform und Konfessionalisierung (Ausge- wählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit 17). Darmstadt 2006.

MAGER, Inge: Lied und Reformation. Beobachtungen zur reformatorischen Singbewegung in norddeutschen Städten, in: DÜRR, Alfred / KILLEY, Walther (Hg.): Das protestantische Kirchenlied im 16. und 17. Jahrhundert. Text-, musik- und theologiegeschichtliche Prob- leme. Vorträge gehalten anläßlich eines Arbeitsgesprächs vom 28. November bis 1. De- zember 1983 in der Herzog August Bibliothek (Wolfenbütteler Forschungen 31). Wies- baden 1986, 25-38.

MAHRENHOLZ, Christhard: Luther und die Kirchenmusik. Kassel 1937.

MAI, Paul (Hg.): Das MP Pius X. zur Kirchenmusik „Tra le sollecitudini dell‘officio pastora- le“ (1903) und die Regensburger Tradition (Bischöfliches Zentralarchiv und Bischöfliche Zentralbibliothek Regensburg 19). Regensburg 2004.

MAILÄNDER, Richard / RÖDER, Hein Ulrich: Kopieren – Aufführen. Rechtliche Grenzen und Möglichkeiten, in: MS 122/5 (2002), 6 f.

MALLINCKRODT, Rebekka von: Struktur und kollektiver Eigensinn. Kölner Laienbruderschaf- ten im Zeitalter der Konfessionalisierung (MIPG 209). Göttingen 2005.

MANSER, Anselm: Art. Salve Regina, in: LThK1 IX (1937), 137 f.

MANTEL, Albert: Kirchenmusik und Gemeindegesang nach der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils, in: DERS.: Theologie am Nachmittag. Der Kirche und ihren viel- fältigen Ämtern begegnen (Edition NZN bei TVZ). Zürich 2010, 32-40.

MARKOVITS, Michael: Das Tonsystem der abendländischen Musik im frühen Mittelalter (Pub- likationen der Schweizerischen Musikforschenden Gesellschaft: Serie 2 30). Bern u. a. 1977.

MARON, Gottfried: Die nachtridentinische Kodifikationsarbeit in ihrer Bedeutung für die ka- tholische Konfessionalisierung, in: REINHARD, Wolfgang / SCHILLING, Heinz (Hg.): Die katholische Konfessionalisierung. Wissenschaftliches Symposion der Gesellschaft zur Herausgabe des Corpus Catholicorum und des Vereins für Reformationsgeschichte 1993 (RGST 135). Münster 1995, 104-124.

180 MARTINEZ-GÖLLNER, Marie L.: Ars Nova, in: FELLERER, Karl Gustav (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik, Bd. I: Von den Anfängen bis zum Tridentinum. Kassel / Ba- sel / Tours / London 1972, 381-397.

MARVIN, Clara: Giovanni Pierluigi da Palestrina: a guide to research (Composer resource ma- nuals 56: Routledge music bibliographies). New York/NY 2002.

MARX, Wolfgang: De morte transire ad vitam? Das musikalische Requiem zwischen Fürbitte und Anklage, in: DRACKLÉ, Dorle (Hg.): Bilder vom Tod. Kulturwissenschaftliche Per- spektiven (Interethnische Beziehungen und Kulturwandel 44). Hamburg 2001, 171-190.

MARXER, Otto: Zur spätmittelalterlichen Choralgeschichte St. Gallens. Der Cod. 546 der St. Galler Stiftsbibliothek. Mit 10 photographischen Tafeln (Veröffentlichungen der Gre- gorianischen Akademie zu Freiburg in der Schweiz 3). St. Gallen 1908.

MARX-WEBER, Magda: Art. Die mehrstimmige Litanei, in: MGG2 V (1996), 1368-1372.

MÄRZ, Christoph: Otfrid von Weißenburg, in: NDB, Bd. 19. Berlin 1999, 642 f.

MASS, Josef: Das Bistum Freising im Mittelalter (Geschichte des Erzbistums München und Freising 1), München 21988.

— Das Bistum Freising in der späten Karolingerzeit. die Bischöfe Anno (854-875), Arnold, (875-883) und Waldo (884-906) (Studien zur altbayerischen Kirchengeschichte 2). Mün- chen 1969.

MASSENKEIL, Günther: Art. Oratorium, in: MGG2 VII (1997), 741-744.

— Die konzertierende Kirchenmusik, in: FELLERER, Karl Gustav (Hg.): Geschichte der ka- tholischen Kirchenmusik. Unter Mitarbeit zahlreicher Forscher des In- und Auslandes, Bd. II: BECK, Hermann: Vom Tridentinum bis zur Gegenwart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 92-107.

— Kirchenmusik II. Geschichte, in: LThK3 VI (1997), 28-30.

MATTFELD, Jacquelin Anderson: Cantus firmus in the liturgical motets of Josquin des Prez. New Haven 1959.

MATTFELD, Julius: Variety, music cavalcade. 1620-1961: a chronology of vocal and instru- mental music, popular in the United States. Englewood Cliffs/NJ 1962.

MAUSER, Siegfried (Hg.): Handbuch der musikalischen Gattungen Bd 11: LEOPOLD, Silke: Die Oper im 17. Jahrhundert. Laaber 2004.

MAYER, Matthias: Placidus Camerlohers Kirchenmusik und Bühnenwerke, in: Beiträge zur altbayerischen Kirchengeschichte 23/3 (1964), 119-162.

MCGINN, Bernard: Die Mystik im Abendland, Bd. 4: Die Mystik im mittelalterlichen Deutschland (1300-1500). Freiburg 2008.

MEHLER, Ulrich: Dicere und cantare. Zur musikalischen Terminologie und Aufführungspraxis des mittelalterlichen geistlichen Dramas in Deutschland (Kölner Beiträge zur Musikfor- schung 120). Regensburg 1981.

181 MEICHELBECK, Carl: Geschichte der Stadt Freising und ihrer Bischöfe, hg. von Anton BAUM- GÄRTNER. Freising 1854.

— Historiae Frisingensis … quinque ab adventu S. Corbiniani I. episcopi saecula, seu res ab anno Christi 724, usque ad ann. 1224 Frisingae gestas exhibens… Ex illustrissimis baro- nibus Eckherianis … intermixxtis, quantum opus videbatur, Bd. II/1: Posteriora quinque ab adventu S. Corbiniani I episcopi saecula seu res ab anno Christi 1224 ad ann. 1724 Frisingae gestas exhibens … Augsburg / Graz 1729.

— Historiae Frisingensis Tomus …: quinque ab adventu Corbiniani I. episcopi saecula, seu res ab anno Christi 724, usque ad ann. 1224 Frisingae gestas exhibens … Ex illustrissimis baronibus Eckherianis … intermixxtis, quantum opus videbatur / publ. ecclesiae atque imperoo actis … communicantur A. P. Carolo Meichelbeck, Bd. II/1: Posteriora quinque ab adventu Corbiniani I episcopi saecula seu res ab anno Christi 1224 ad ann. 1724 Fri- singae gestas exhibens … Augsburg / Graz 1729.

— Historiae Frisingensis, Bd. I.-[II.] Prima [et Posteriora] Quinque Ab Adventus S. Corbi- niani I. Episcopi Saecula, Seu Res Ab Anno Christi DCCXXIV. Usque Ad Ann. MCCXXIV. Frisingae Gestas Exhibens. 1,[2]. Instrumentaria, In qua Plus quam mille trecenta Instrumenta Traditionum seu Donationum, ab Imperatoribus, Regibus, Ducibus, aliisque Fidelibus Frisingensi Ecclesiæ primis quingentis annis factarum, aliáque anti- quissima monumenta, tum ex domesticis, tum extraneis chartariis deprompta. Jussu & Auspiciis … Joannis Francisci … Adjectis, quantum fieri potuit, Notis variis, cum erudito Orbe communicantur a P. Carolo Meichelbeck … Anno Christi MDCCXXIV. ab inchoa- to Frisingensi Episcopatu M. Sacerdotii Suae Celsitudinis Fris. L, Augsburg / Graz 1724.

— Kurtze Freysingische Chronica oder Historia, in welcher die Geschichten der Freysingi- schen Bischöffen und andere miteinlauffende Denckwürdigkeiten des Hochstiffts erzzeh- let werden. (Neudr. der Ausg.: Freising 1724) Freising 1977.

— Kurtze Freysingische Chronica, Faksimile-Druck der im Jahre 1724 in der „teutschen Mutter-Sprach“ erschienen Ausgabe für den „gemeinen Mann“. Freising 1977.

MEID, Volker: Die deutsche Literatur im Zeitalter des Barock. Vom Späthumanismus zur Frühaufklärung. 1570-1740 (Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart 5). München 2009.

MEIDING, Wichmann von: Luthers Gesangbuch. Die gesungene Theologie eines christlichen Psalters (Schriftenreihe THEOS 24). Hamburg 1998.

MEIER, Bernhard: Choralreform und Chorallehre im 16. Jahrhundert, in: FELLERER, Karl Gus- tav (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik. Unter Mitarbeit zahlreicher For- scher des In- und Auslandes, Bd. II: BECK, Hermann: Vom Tridentinum bis zur Gegen- wart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 45-53.

MEIER, Esther: Die Gregorsmesse. Funktionen eines spätmittelalterlichen Bildtypus. Köln / Weimar / Wien 2006.

MEIEROTT, Lenz: 17. Jahrhundert, in: WÖRNER, Karl Heinrich: Geschichte der Musik. Ein Studien- und Nachschlagebuch, hg. von Lenz MEIEROTT. Göttingen 81993, 184-276.

MEINERS, Irmgard: Art. Berthold von Regensburg, in: TRE 5 (1980), 651-654.

182 MEISTER, Aloys: Der Strassburger Kapitelstreit 1583-1592. Ein Beitrag zur Geschichte der Gegenreformation. Strassburg 1899.

MEISTER, Carl-Severin: Das katholische deutsche Kirchenlied in seinen Singweisen von den frühesten Zeiten bis gegen Ende des 17. Jhd. Freiburg i. Br. 1862.

MEIXNER, Christoph: Musik und Musikleben in Regensburg in der Neuzeit, in: SCHMID, Pe- ter: (Hg.): Geschichte der Stadt Regensburg, Bd. 2. Regensburg 2000, 981-1012.

MENTZ, Georg: Johann Philipp von Schönborn, Kurfürst von Mainz, Bischof von Würzburg und Worms 1605-1673. Ein Beitrag zur Geschichte des 17. Jahrhunderts, 2 Bde. Jena 1896-1899.

— Johann Philipp von Schönborn. Kurfürst von Mainz, Bischof von Würzburg und Worms 1605-1673. Ein Beitrag zur Geschichte des siebzehnten Jahrhunderts, Bd. 2. Jena 1899.

MERTENS, Volker: Art. Berthold von Regensburg, in: LexMA I (1980), 2035 f.

MESSMER, Franzpeter: Orlando di Lasso. Ein Leben in der Renaissance. Musik zwischen Mit- telalter und Neuzeit. München 1982.

MEYER, Hans Bernhard / PACIK, Rudolf (Hg.): Dokumente zur Kirchenmusik unter besonde- rer Berücksichtigung des deutschen Sprachgebiets. Regensburg 1981.

MEYER, Hans Bernhard: Eucharistie. Geschichte, Theologie, Pastoral. Zum Gedenken an den 100. Geburtstag von Josef Andreas Jungmann SJ am 16. Nov. 1989 (Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft 4). Regensburg 1989.

MEYER, Wilhelm: Ein Gedicht und ein Brief aus Freising von den Jahren 1084 und 1085 und ein Labyrinth mit Versen. Sämmtliches aus Cod. lat. 6394 der Münchener Bibliothek (Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch- Philologische Klasse 1882, 16). München 1882.

MEYER-BAER, Kathi: Liturgical Music Incunabula. A descriptive catalogue (Bibliographical Society Publication 1954). London 1962.

MICHAEL, Emil: Geschichte des deutschen Volkes vom dreizehnten Jahrhundert bis zum Aus- gang des Mittelalters, Bd. 4: Deutsche Dichtung und deutsche Musik während des drei- zehnten Jahrhunderts. Freiburg i. Br. / München u. a. 1906.

MICHELS, Gerhard / Festausschuß der Massenhausener Vereine und Gemeinde Neufarn (Hg.): Chronik von Massenhausen anlässlich der 1100-Jahr-Feier 1987. Freising 1987.

MICHELS, Ulrich: Das „Lamento d’Arianna“ von Claudio Monteverdi, in: BREIG, Werner (Hg.): Analysen. Beiträge zu einer Problemgeschichte des Komponierens. Festschrift für Hans Heinrich Eggebrecht, zum 65. Geburtstag (BzAfMw 23). Stuttgart 1984, 91-109.

— dtv-Atlas zur Musik. Tafeln und Texte. Historischer Teil, Bd. 2: Vom Barock bis zur Ge- genwart. München / Kassel 61991.

MIDALI, Mario: La tradizione liturgica alla quarta sessione del Concilio di Trento, in: EL 87 (1973), 501-525.

183 MIESEN, Karl-Jürgen: „Er schicket auß die Vögelein / Auff läre Wolken Strassen“. Gotteslob bei Friedrich Spee, in: GRUNEWALD, Eckhard (Hg.): Von Spee zu Eichendorff. Zur Wir- kungsgeschichte eines rheinischen Barockdichters (Schriften der Stiftung Haus Ober- schlesien: Literaturwissenschaftliche Reihe 3). Berlin 1991, 23-36.

— Friedrich Spee. Pater, Dichter, Hexen-Anwalt, Düsseldorf 1987.

MITTERLEITNER, Dominikus: Orlando di Lasso. Registratur für die Geschichte der Musik in Bayern, Bd. 1. Brixen 1868.

MITTERWIESER, Alois: Der Dom zu Freising und sein Zubehör zu Ausgang des Mittelalters, in: Sammelblatt des Historischen Vereins Freising 11 (1918), 1-98.

MOHRS, Rainer: Lieder von Friedrich von Spee in Bearbeitungen von Hermann SCHROEDER. Zur Rezeption eines barocken Dichters in der Chor- und Orgelmusik eines Komponisten des 20. Jahrhunderts, in: KMJ 95 (2011), 103-133.

MOLITOR, Raphael: Die Nach-Tridentinische Choralreform zu Rom, 2 Bde. Leipzig 1901/02.

— Die nachtridentinische Choralreform zu Rom. Ein Beitrag zur Musikgeschichte des XVI. und XVII. Jahrhunderts, Bd. 2: Die Choralreform unter Klemens VIII. und Paul V. (Nachdr. der Ausg.: Leipzig 1901) Hildesheim 1967.

— Reformchoral. Leipzig 1901.

MÖLLER, Hartmut: Die modernen Musiker des 14. Jahrhunderts, in: Deutsches Institut für Fernstudien an der Univ. Tübingen (Hg.): Funkkolleg Musikgeschichte, Studienbegleit- brief 2. Weinheim / Basel / Mainz 1987, 46-100.

MOMPELLIO, Federico: Lodovico Viadana: musicista fra due secoli (XVI-XVII), Ristampa dell’edizione originale stampata 1966 (Historiae musicae cultores 23). Firenze 1967.

MÖNCH VON SALZBURG: Die geistlichen Lieder des Mönchs von Salzburg, hg. von Franz Vik- tor SPECHTLER (Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germani- schen Völker N.F. 51 = 175). Berlin / New York 1972.

MONSON, Craig A.: The Council of Trent Revisited, in: JAMS 55 (2002), 1-37.

— Renewal, Reform, and Reaction in Catholic Music, in: HAAR, James (ed.): European mu- sic 1520-1640 (Studies in medieval and Renaissance music 5). Woodbridge 2006, 401-421.

MONTBACH, Mortimer de (Hg.): Statuta synodalia dioecesana sanctae ecclesiae Wratislavien- sis. Wratislaviae 21855.

MÖRSDORF, Klaus: Lehrbuch des Kirchenrechts auf Grund des Codex Iuris Canonici, Bd. 1. München / Paderborn / Wien 111964.

MOSER, Dietz-Rüdiger: Verkündigung durch Volksgesang. Studien zur Liedpropaganda und -katechese der Gegenreformation. Berlin 1981.

MOSER, Hans Joachim: Geschichte der deutschen Musik. In drei Bänden, Bd. 1: Von den An- fängen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Stuttgart u. a. 51930.

184 MOSER, Krispin: Art. Berthold von Regensburg, in: LThK1 II (1931), 229 f.

MOSER-ZOUNDJIEKPON, Birgit S.: Organisation von kulturellen Veranstaltungen in Einrich- tungen der römisch-katholischen Kirche bzw. durch solche, in: öarr 52 (2005), 393-423.

MÜLLER, Georg: Die Visitationsakten als Geschichtsquelle, in: Deutsche Geschichtsblätter 8 (1907), 287-316; 16 (1915), 1-32; 17 (1917), 279-309.

MÜLLER, Gerhard Ludwig: Gegenwart des Heils: Das Verhältnis von Eucharistie und Pries- tertum, in: AUGUSTIN, George / KNOLL, Alfons / KUNZLER, Michael / RICHTER, Klemens (Hg.): Priester und Liturgie. Manfred Probst zum 65. Geburtstag. Paderborn 2005, 117- 126.

MÜLLER, Hans: Hucbalds echte und unechte Schriften über Musik. Leipzig 1884.

MÜLLER, Johann Tobias (Hg.): Die symbolischen Bücher der evangelisch-lutherischen Kir- che. Deutsch und lateinisch. Mit den sächsischen Visitations-Artikeln, einem Verzeichnis abweichender Lesarten, historischen Einleitungen und. ausführlichen Registern. Güters- loh 101907.

MÜLLER, Ulrich: Kontext-Informationen zum „Sitz im Leben“ in spätmittelhochdeutschen Lyrik-Handschriften: Mönch von Salzburg, Michel Beheim. Mit einem Ausblick auf Raimaut de Vaqueiras, Reinhart von Westerburg und Oswald von Wolkenstein, in: SCHWOB, Anton / VITZKELETY, András (Hg.): Entstehung und Typen mittelalterlicher Ly- rikhandschriften. Akten des Grazer Symposiums, 13.-17. Oktober 1999 (Jahrbuch für in- ternationale Germanistik: Reihe A, Kongressberichte 52). Bern / Wien u. a. 2001, 187-207.

MÜLLER-BLATTAU, Joseph Maria: Zu Form und Überlieferung der ältesten geistlichen Leider, in: Zeitschrift für Musikwissenschaft 17/8 (1934/35), 129-146.

MÜLLER-BLATTAU, Wendelin: Tonsatz und Klanggestaltung bei Giovanni Gabrieli (Saarbrü- cker Studien zur Musikwissenschaft 4). Kassel / Basel / Tours / London 1975.

MÜLLER-LINDENBERG, Ruth: Weinen und Lachen. Dramaturgie und musikalisches Idiom der Opéra-comique im Vergleich zur Opera buffa (1750-1790), Bd. 1 (Forum Musiktheater 3). Berlin / Münster 2006.

MÜNSTER, Robert: Fragmente zu einer Musikgeschichte der Benediktinerabtei Tegernsee, in: StMBO 79 (1968), 66-91.

— / SCHMID, Hans (Hg.): Musik in Bayern, Bd. 1: Bayerische Musikgeschichte. Überblick und Einzeldarstellungen. Tutzing 1972.

— / SCHMID, Hans / GÖTHEL, Folker (Hg.): Musik in Bayern, Bd. 2: Ausstellungskatalog. Augsburg, Juli bis Oktober 1972. Tutzing 1972.

— Das Wirken der Jesuiten für die Musik in München – Ein Überblick, in: RIEDEL, Fried- rich Wilhelm (Hg.): Kirchenmusik zwischen Säkularisation und Restauration (Kirchen- musikalische Studien 10). Sinzig 2006, 91-100.

MUSCH, Hans: Cantus Romanus, Kolossalbarock und Römische Schule, in: SCHNEIDER, Matthias / BUGENHAGEN, Beate (Hg.): Enzyklopädie der Kirchenmusik, Bd. 2: SCHNEI- 185 DER, Matthias: Zentren der Kirchenmusik (Veröffentlichung der Gesellschaft der Orgel- freunde 251). Laaber 2011, 128-157.

— Entwicklung und Entfaltung der christlichen Kultmusik des Abendlandes, in: DERS. (Hg.): Musik im Gottesdienst. Ein Handbuch zur Grundausbildung in der katholischen Kirchenmusik. Im Auftrag der Konferenz der Leiter katholischer kirchenmusikalischer Ausbildungsstätten Deutschlands, Bd. 1: Historische Grundlagen – Liturgik – Liturgiege- sang. Regensburg 1983, 11-107.

MUSSINGHOFF, Heinrich / KAHLER, Hermann: Einf. vor c. 815, Rn. 18, in: MK CIC (Stand: Dezember 2002).

NÄGELE, Anton: Andreas von Jerin, Fürstbischof von Breslau, in: Der Katholik 91/1 (1911), 23-45.

NARR, Dieter: Studien zur Spätaufklärung im deutschen Südwesten (Veröffentlichungen der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg: Reihe B, For- schungen 93). Stuttgart 1979.

NAUERL, Charles G.: Agrippa von Nettesheim (1486-1535), in: Rheinische Lebensbilder, Bd. 4. Düsseldorf 1970, 55-77.

NAUMANN, Laura E.: Giovanni Pierluigi Palestrina und die Legende der Rettung der mehr- stimmigen Kirchenmusik. Norderstedt 2011.

NESTLER, Gerhard: Geschichte der Musik. Die großen Zeiträume der Musik von den Anfän- gen bis zur elektronischen Komposition (Serie Musik – Atlantis, Schott 8204). Zürich u. a. 51997.

NETTL, Paul: Heinrich Franz Biber von Bibern, in: Studien zur Musikwissenschaft 24 (1960), 61-86.

NIEDEN, Hans-Jörg: Musik und Theologie. Ökumenische Perspektiven (Musik und Religion – Religion und Musik 1). Berlin / Münster 2013.

NIEDERMAYR, Georg: Kurze Auslegung der gewöhnlichen christlichen Ceremonien und Ge- bräuche nebst kurzen beygefügten christlich en Lebensregeln. Besonders für das gemeine Volk. Brixen 1836.

NIEDERMÜLLER, Peter: „Contrapunto“ und „effetto“. Studien zu den Madrigalen Carlo Gesu- aldos. Mit 11 Tabellen (Abhandlungen zur Musikgeschichte 9). Göttingen 2001.

NIEHOFF, Franz / LINSEIS, Verena: Landshuter Hochzeit seit 1475. Begleitpublikation zur Ausstellung der Museen der Stadt Landshut in der Spitalkirche Heiliggeist vom 27. Juni bis zum 6. Oktober 2013 (Schriften aus den Museen der Stadt Landshut 32). Landshut 2013.

NIESSEN, Josef / ENNE, Edith: Geschichte der Stadt Bonn, Bd. 2. Bonn 1962.

NOHL, Paul-Gerhard: Lateinische Kirchenmusiktexte. Geschichte, Übersetzung, Kommentar. Messe, Requiem, Magnificat, Dixit dominus, Te deum, Stabat mater. Kassel / Basel / Tours / London 2002.

186 NOVONY, Alexander / SUTTNER, Berthold: Innerösterreich. 1564-1619, hg. im Zusammen- hang mit der Ausstellung „Graz als Residenz – Innerösterreich 1564-1619“ (Joannea 3). Graz 1967.

O. V.: G. Pierluigi da Palestrina, in: Rheinische Musik-Zeitung für Kunstfreunde und Künst- ler 5/40 (1854), 313 f.

OBERST, Manuela: Exercitium, Propaganda und Repräsentation. Die Dramen-, Periochen- und Librettosammlung der Prämonstratenserreichsabtei Marchtal (1657 bis 1778) (Veröffent- lichungen der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg: Rei- he B, Forschungen 179). Stuttgart 2010.

OELWEIN, Cornelia: Der Orlandoblock am Münchner Platzl. Geschichte eines Baudenkmals, hg. von der Messerschmitt-Stiftung (Berichte zur Denkmalpflege 9). München 2000.

OHSE, Hildegard: Die Wallfahrt Föching im Spiegel der Mirakelbücher. 1676-1790. München 1969.

OLSZEWSKY, Hans-Josef: Josquin Desprez, in: BBKL, Bd. 3. Herzberg 1992, 611-615.

OORSCHOT, Theo van: Katechismusunterricht und Kirchenlied der Jesuiten (1590-1640), in: BRÜCKNER, Wolfgang (Hg.): Literatur und Volk im 17. Jahrhundert. Probleme populärer Kultur in Deutschland. Vorträge und Referate gehalten anlässlich des 4. Jahrestreffens des Internationalen Arbeitskreises für Barockliteratur in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel vom 23. bis 28. August 1982 (Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockfor- schung 13). Wiesbaden 1985, 543-559.

ORLICH, Rufina: Die Parodiemessen von Orlando di Lasso (Studien zur Musik 4: Münchner Universitäts-Schriften: Philosophische Fakultät). München 1985.

OSTHOFF, Helmuth: Josquin Desprez, Bd. 1. Tutzing 1962.

— Josquin Desprez, Bd. 2. Tutzing 1965.

OVERATH, Johannes: Gedanken zur kultischen Musik, in: MSM 37/38 (2000/2001), 87-89.

— Liturgische Musik, in: LThK2 VI (1961), 1103 f.

OVERBEEKE, Noes M.: Cardinal Otto Truchsess von Waldburg and His Role as Art Dealer for Albrecht V of Bavaria (1568-1573), in: Journal of the History of Collections 6 (1994), 173-179.

PACELLI, Asprilio: Motectorum et Psalmorum qui Octonis Vocibus concinuntur. Liber Pri- mus. Rom 1597.

PACIK, Rudolf: Aktive Teilnahme. Schlüsselbegriff der erneuerten Liturgie, in: HOBI, Martin (Hg.): Im Klangraum der Kirche. Aspekte – Positionen – Positionierungen in Kirchenmu- sik und Liturgie. Zürich 2007, 27-52.

— Entwicklungen und Tendenzen in der Kirchenmusik, in: MAAS-EWERD, Theodor (Hg.): Lebt unser Gottesdienst? Die bleibende Aufgabe der Liturgiereform. FS für Bruno Klein- heyer zum 65. Geburtstag. Freiburg / Basel / Wien 1988, 265-300.

187 — Zur Stellung der Orgel in der katholischen Liturgie des 16. Jahrhunderts, in: SALMEN, Walter (Hg.): Orgel und Orgelspiel im 16. Jahrhundert. Tagungsbericht (Innsbruck 9.- 12.6.1977) (Innsbrucker Beiträge zur Musikwissenschaft 2). Innsbruck 1978, 120-145.

PALÉZIEUX, Nikolaus de: Sternstunden der Musik. Von J. Bach bis John Cage (Beck’sche Reihe 4047). München 2008.

PALISCA, Claude V.: Music and ideas: in the sixteenth and seventeenth centuries (Studies in the history of music theory and literature 1). Urbana/Illinois 2006.

PARAZZI, Antonio: Della vita e delle opere msicali di Lodovico Grossi-Viadana, inventore del basso continuo nel Secolo XVI. Milano / Londra 1876.

PASTOR, Ludwig von: Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters mit Benut- zung des päpstlichen Geheim-Archives und vieler anderer Archive, Bd. VII: Geschichte der Päpste im Zeitalter der katholischen Reformation und Restauration. Pius IV. (1559- 1565). Freiburg i. Br. / Basel / Wien 131957.

PEDRELL, Felipe: Tomás Luis de Victoria: abulense. biogr., bibliogr. significado estético de todas sus obras de arte polifónico-religioso. Valencia 1918.

PETERS, Franz J.: Die Karfreitagsmesse und der Ritus der Commixtio, in: Bonner Zeitschrift für Theologie und Seelsorge 2 (1929), 105-114.

PFAFF, Fridrich (Hg.): Konrad von Zabern, in: Germania. Vierteljahresschrift 25 (1880), 105 f.

PFISTER, Ulrich: Liminalität – Charisma – individuelle Heilserfahrung. Die Funktion des Gnadenbildes in der barocken Volksfrömmigkeit, in: GANZ, David / HENKEL, Georg (Hg.): Rahmen-Diskurse. Kultbilder im konfessionellen Zeitalter (KultBild 2), Bd. 2. Berlin 2004, 61-80.

PIERSIG, Johannes: Beiträge zu einer Rechtssoziologie der Kirchenmusik (Studien zur Musik- geschichte des 19. Jahrhunderts 34). Regensburg 1972.

PIETSCHMANN, Klaus: Kirchenmusik zwischen Tradition und Reform. Die päpstliche Kapelle und ihr Reperoire im Pontifikat Papst Pauls III (1534-1549). Turnhout 2006.

PILVOUSEK, Josef (Hg.): Das „Wunder“ von Trient und seine Rezeption. Römische Einheitsli- turgie als Folge konfessioneller Abgrenzung?, in: GREILING, Werner / KOHNLE, Armin / SCHIRMER, Uwe (Hg.): Negative Implikationen der Reformation? Gesellschaftliche Transformationsprozesse 1470-1620 (Quellen und Forschungen zu Thüringen im Zeital- ter der Reformation 4). Köln / Weimar / Wien 2015, 357-372.

PLATEN, Peter: Die Ausübung kirchlicher Leitungsgewalt durch Laien. Rechtssystematische Überlegungen aus der Perspektive des „Handelns durch andere“ (BzMK 47). Essen 2007.

POEL, Marc van der: Cornelius Agrippa, The Humanist Theologian and His Declamations. Leiden / Boston 1997.

PÖRNBACHER, Hans: Reformator und Diplomat. Zum 400. Todestag des Kardinals Otto Truchseß von Waldburg, in: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen an der Donau 75 (1973), 141-151. 188 PÖTZL, Walter: Das Kindleinwiegen – der älteste Weihnachtsbrauch, in: DERS.: Brauchtum. Von der Martinsgans zum Leonhardiritt, von der Wiege bis zur Bahre. Augsburg 1999, 37-39.

PRASSL, Franz Karl: Art. Sequenz, in: LThK3 IX (2000), 476 f.

— Art. Kirchenmusik, katholische, in: FLOTZINGER, Rudolf (Hg.): Oesterreichisches Musik- lexikon, Bd. 2: Gaal-Kluger. Wien 2003, 1022-1029.

— Gregorianik am Scheideweg. Das Zweite Vatikanum und die Liturgiereform, in: PIE- TSCHMANN, Klaus (Hg.): Papsttum und Kirchenmusik vom Mittelalter bis zu Benedikt XVI. Positionen – Entwicklungen (Amus 47). Kassel 2012, 302-327.

PREGER, Wilhelm: Tauler, Johann, in: ADB, Bd. 37. Leipzig 1894, 453-465.

PREUSSNER, Eberhard: Musikgeschichte des Abendlandes. Eine Betrachtung für den Musik- liebhaber (Orpheus-Bücher 6), Bd. 1. Wien 1951.

PRINZ, Ulrich: Johann Sebastian Bachs Instrumentarium. Originalquellen, Besetzung, Ver- wendung (Schriftenreihe der Internationalen Bachakademie Stuttgart 10). Kassel / Basel / Tours / London 2005.

PRODI, Paolo / REINHARD, Wolfgang (Hg.): Das Konzil von Trient und die Moderne (Schrif- ten des Italienisch-Deutschen Historischen Instituts in Trient 16). Berlin 2001.

PROEBST, Eugen / HUBENSTEINER, Benno: Der Hofkapellmeister von Freising. Ein Lebensbild des Placidus von Camerloher, in: SCHINDLER, Herbert (Hg.): Bayerns goldenes Zeitalter. Bilder aus dem Barock und Rokoko. München 1969, 219-227.

PULTE, Matthias: Das Missionsrecht ein Vorreiter des universalen Kirchenrechts. Rechtliche Einflüsse aus den Missionen auf die konziliare und nachkonziliare Gesetzgebung der la- teinischen Kirche (SIM 87). Nettetal 2006.

PUSTEJOVSKY, Clemens / SCHOBERTH, Andreas: Rechtliche Aspekte der Kirchenmusik, in: MuK 82 (2012), 162-170.

QOZZI, Marco: Musikgeschichte der Region Trient bis 1600, in: DREXEL, Kurt / FINK, Monika (Hg.): Musikgeschichte Tirols, Bd. 1: Von den Anfängen bis zur Frühen Neuzeit (Sch- lern-Schriften 315/1). Innsbruck 2001, 467-594.

QUENDLER, Rosemarie: Das Konzil von Trient und die Kirchenmusik. Graz 1993/94.

RAAB, Armin: Victoria, Tomás Luis de, in: BBKL, Bd. 14. Herzberg 1998, 1576-1578.

RABUS, Achim: Die Sprache ostslavischer geistlicher Gesänge im kulturellen Kontext (Mo- numenta linguae Slavicae dialecti veteris 52). Freiburg i. Br. 2008.

RADÓ, Polycarpus: Enchiridion liturgicum: Complectens theologiae sacramentalis et dogmata et leges concinnavit, Vol. I. Romae 21966.

RAFFA, Vincenzo: La messa tridentina nel Messale di Pio V, in: DERS. (ed.): Liturgia eucari- stica: mistagogia della messa: dalla storia e dalla teologia alla pastorale pratica, nuova ed.

189 ampiamente riveduta e aggiornata secondo l’editio typica tertia del Messale Romano (BEL.S 100). Roma 2003, 157-179.

RAMBACH, August Jacob: Anthologie christlicher Gesänge aus allen Jahrhunderten der Kir- che. Nach der Zeitfolge geordnet und mit geschichtlichen Bemerkungen (etc.), Bd. 1. Al- tona / Leipzig 1817.

RANKE-HEINEMANN, Uta: Eunuchen für das Himmelreich. München 51996.

RATZINGER, Joseph / BENEDIKT XVI.: Im Angesicht der Engel. Von der Musik im Gottes- dienst, hg. v. Franz Josef STOIBER. Freiburg / Basel / Wien 2008.

— Der Geist der Liturgie. Eine Einführung. Freiburg / Basel / Wien 2000.

— Liturgie und Kirchenmusik. Eröffnungsvortrag beim VIII. Internationalen Kirchenmusik- kongreß, Rom, 1985, in: MS 106 (1986), 3-12.

— Theologische Probleme der Kirchenmusik (Kirchenmusik – eine geistig-geistliche Dis- ziplin 1). Rottenburg 1978.

— Zur theologischen Grundlegung der Kirchenmusik, in: DERS.: Das Fest des Glaubens. Versuche zur Theologie des Gottesdienstes. Einsiedeln 1981, 86-111.

RAWSKI, Conrad H.: Notes on Aribo Scholasticus, in: HJELMBORG, Bjørn / SØRENSEN, Søren (eds.): Natalicia Musicologica. Knud Jeppesen septuagenario collegis oblata. Hafniae / Kopenhagen / Oslo 1962, 19-29.

RAYEZ, André: Art. Contzen, Adam, in: LThK2 III (1959), 52.

READ, Gordon: Sacred music in the church today, in: CLSN. CLS of Great Britain and Ireland 139 (2004), 31 f.

— Music in Church, in: CLSN. CLS of Great Britain and Ireland 148 (2006), 44-48.

REBSCHER, Georg: Lambert de Sayve als Motettenkomponist. Frankfurt a. M. 1959.

REES, Owen (ed.): Cristóbal de Morales: sources, influences, reception (Studies in medieval and Renaissance music 6). Woodbridge 2007

REHBERGER, Karl: Die Handschriften der Vita Severini, in: STRAUB, Dietmar / AMT DER OÖ. LANDESREGIERUNG (Hg.): Severin – zwischen Römerzeit und Völkerwanderung. Ausstel- lung des Landes Oberösterreich, 24. April – 26. Oktober 1982 im Stadtmuseum Enns Land Oberösterreich. Linz 1982, 21-40.

REICHERT, Georg: Biber von Bibern, Franz von, in: NDB, Bd. 2. Berlin 1955, 214 f.

REID, Alcuin: The Organic Development of the Liturgy: The Principles of Liturgical Reform. San Francisco 2005.

REIFENBERG, Hermann: Sakramente, Sakramentalien und Ritualien im Bistum Mainz seit dem Spätmittelalter. Unter besonderer Berücksichtigung der Diözesen Würzburg und Bam- berg, Bd. 2: Seit 1671 (Reformierter Mainz-römischer Ritus und Deutsch-römischer Ri- tus) (LWQF 54). Münster in Westfalen 1972.

190 REIFFER, Wolfgang: Das Motu proprio Pius‘ X. und seine Auswirkungen bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil, in: GERHARDS, Albert (Hg.): Kirchenmusik im 20. Jahrhundert: Erbe und Auftrag (Ästhetik – Theologie – Liturgik 31). Münster 2005, 75-97, Text des Motu prorpio 179-190.

REINHARDT, Heinrich J. F.: c. 1210, Rn. 5-8, in: MK CIC (Stand: August 2010).

— Rezension zu: Heribert Schmitz, Die Liturgie-Instruktion Redemptionis Sacramentum von 2004, in: DPM 13 (2006), 568-571.

RÉMI, Cornelia: Philomela mediatrix. Friedrich Spees Trutznachtigall zwischen poetischer Theologie und geistlicher Poetik. Frankfurt a. M. / Wien u. a. 2006.

RICHTER, Lukas: Das Volkslied im 17. Jahrhundert, in: CLASSEN, Albrecht / DERS.: Lied und Liederbuch in der Frühen Neuzeit (Volksliedstudien 10). Münster u. a. 2010, 9-130.

RIEDEL-SPANGENBERGER, Ilona: Sendung in der Kirche. Die Entwicklung des Begriffs „mis- sio canonica“ und seine Bedeutung in der kirchlichen Rechtssprache. Paderborn / Mün- chen / Wien / Zürich 1991.

RIEGER, Eva: Frau, Musik & Männerherrschaft. Zum Ausschluß der Frau aus der deutschen Musikpädagogik, Musikwissenschaft und Musikausübung (Furore-Edition 828). Kassel 21988.

RIEHL, Wilhelm Heinrich: Camerloher, Placidus, in: ADB, Bd. 3. Leipzig 1876.

RIEMANN, Hugo: Geschichte der Musiktheorie im 9.-19. Jahrhundert. (Nachdr. Auflage: Ber- lin 21921) Hildesheim 31961.

RIGEL, Johann Nepomuk: Gottesverehrung der Hauptzweck öffentlicher Bittgänge: bey Gele- genheit eines gewöhnlichen Bittgangs auf den heiligen Berg Andechs in Bayern. Mün- chen 1795.

RISI, Clemens: Die Opernbühne als Experimentalraum der Affekte. Überlegungen zum Af- fektbegriff bei Athanasius Kircher und Claudio Monteverdi, in: SCHRAMM, Helmar / SCHWARTE, Ludger / LAZARDZIG, Jan (Hg.): Kunstkammer – Laboratorium – Bühne. Schauplätze des Wissens im 17. Jahrhundert (Theatrum scientiarum 1). Berlin / New York 2003, 147-160.

ROEDER, Michael Thomas: A history of the concerto. Portland/Oregon 1994.

ROHRMAYER, Michael: Marianisches Wallfahrtsbuch, oder Anleitung auf dem Wallfahrtswe- ge und in jeder Wallfahrts-Kirche der seligsten Jungfrau Maria mit Gebet und frommen Betrachtungen verdienstlich sich zu beschäftigen. Regensburg 1844.

ROMITA, Fiorenzo: Ius musicae liturgicae: Dissertatio historico-iuridica. Turin 1936.

ROSENFELD, Hellmut: Berthold von Regensburg, in: NDB, Bd. 2. Berlin 1955, 164 f.

ROS-FÁBREGAS, Emilio: Art. Morales, Cristóbal de, in: MGG2 XII (2004), 441-453.

ROSNER, Ferdinand: Bitteres Leiden. Oberammergauer Passionsspiel. Text von 1750, hg. von Otto MAUSSER (Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart 282). Leipzig 1934.

191 RÖTTGEN, Steffi: Der Südliche Friedhof in München. Vom Leichenacker zum Campo Santo, in: METKEN, Sigrid (Hg.): Die letzte Reise. Sterben, Tod und Trauersitten in Oberbayern. Katalog der gleichnamigen Ausstellung im Münchner Stadtmuseum vom 4. Juli bis 9. September 1984. München 1984, 285-330.

RUFF, Anthony W.: Kirchenmusik IV. Westliche Kirchen 1. Mittelalter, in: RGG4 IV, 1235 f.

— Art. Vehe, Michael, in: MGG2 (Personenteil) XVI (2006), 1382 f.

RUH, Kurt: Geschichte der abendländischen Mystik, Bd. 3: Die Mystik des deutschen Predi- gerordens und ihre Grundlegung durch die Hochscholastik. München 1996.

RUHNKE, Martin: Beiträge zu einer Geschichte der deutschen Hofmusikkollegien im 16. Jahr- hundert. Berlin 1963.

RUMMEL, Peter: Art. Waldburg Otto, in: LThK3 X (2001), 950 f.

— Berg, Marquard vom (1528-1591), in: GATZ, Erwin (Hg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1448 bis 1648. Ein biographisches Lexikon. Berlin 1996, 39 f.

— Truchseß von Waldburg, Otto (1514-1573), in: GATZ, Erwin (Hg.): Die Bischöfe des Hei- ligen Römischen Reiches 1448 bis 1648. Ein biographisches Lexikon. Berlin 1996, 707-710.

RUPP, Walter: Friedrich von Spee. Dichter und Kämpfer gegen den Hexenwahn, Ostfildern 32011.

SACHS, Klaus-Jürgen: Art. Eberhard von Freising, Eberhardus Frisingensis, in: MGG2 (Perso- nenteil) VI (2001), 13.

SADIL, Meinrad: Jakob Bidermann. Ein Dramatiker des 17. Jahrhunderts aus dem Jesuitenor- den. Wien 1900.

SALA, Aristide (ed.): Documenti circa la vita e le gesta di San Carlo Borromeo, Bd. 3. Milano 1861.

SAMMER, Marianne: Wilhelm V. Katholische Reform und Gegenreformation, in: SCHMID, Alois / WEIGAND, Katharina (Hg.): Die Herrscher Bayerns. 25 historische Portraits von Tassilo III. bis Ludwig III. München 22006, 189-201.

SANDBERGER, Adolf: Beiträge zur Geschichte der bayerischen Hofkapelle unter Orlando di Lasso. In drei Büchern, Bd. 1. Leipzig 1894.

— Beiträge zur Geschichte der bayerischen Hofkapelle unter Orlando di Lasso. 1. Buch u. 3. Buch, T. 1. Walluf bei Wiesbaden 1973.

SARAH, Robert / DIAT, Nicolas: Gott oder Nichts. Ein Gespräch über den Glauben. Kißlegg 2015.

— Kraft der Stille. Gegen eine Diktatur des Lärms. Kißlegg 22017.

SCHARNAGL, August: Art. Khuen, Johannes, in: MGG1 VII (1958), 876 f.

192 — Die Regensburger Tradition. Ein Beitrag zur Geschichte der katholischen Kirchenmusik im 19. Jahrhundert, in: OVERATH, Johannes (Hg.): Musicae sacrae ministerium. Beiträge zur Geschichte der kirchenmusikalischen Erneuerung im XIX. Jahrhundert. FG für Karl Gustav Fellerer zur Vollendung seines 60. Lebensjahres am 7. Juli 1962 (SACV 5). Köln 1962, 9-16.

SCHARRER, Werner: „Catholisch ist gut sterben“ – Kirchliche Laienbruderschaften im Bistum Bamberg, in: GÖLLER, Luitgar (Hg.): 1000 Jahre Bistum Bamberg. 1007-2007. Unterm Sternenmantel. Katalog. Petersberg 2007, 310-323.

SCHEFFCZYK, Leo: Art. Otfried von Weißenburg, in: LThK2 VII (1962), 1298.

— Lex Orandi – Lex Credendi: Die Liturgie als Norm des Glaubens, in: STEINSCHULTE, Gabriel M. (Hg.): Musica Spiritus Sancti Numine Sacra. Beiträge zur Theologie der Mu- sica Sacra aus den Publikationen der Consociatio Internationalis Musicae Sacrae (Roma- e). Vatikanstadt 2001, 75-91

SCHELL, Johanna: Ästhetische Probleme der Kirchenmusik im Lichte der Enzyklika Pius‘ XII. „Musicae sacrae disciplina“. Berlin 1961.

SCHELLE, Eduard: Die päpstliche Sängerschule in Rom, genannt die Sixtinische Capelle. Ein musikhistorisches Bild. Wien 1872.

SCHEPPLER, Franz Joseph K. (Hg.): Codex ecclesiasticus Moguntinus novissimus. Oder Sammlung Erzbischöflich-Mainzischen in kirchlichen und geistlichen Gegenständen er- gangenen Constitutionen un d Verordnungen auch vieler der wichtigsten in das Mainzi- sche Staatskirchenrecht und die erzstiftische Kirchengeschichte einschlagenden andern Urkunden, Bd. 1., Abt. 1: Von Erzbischof und Kurfürst Sebastian bis Lothar Franz oder vom Jahr 1547-1700. Aschaffenburg 1802.

SCHERING, Arnold: Die niederländische Orgelmesse in Zeitalter des Josquin. Eine stilkritische Untersuchung (Bibliotheca organologica 16). (Nachdr. der Ausg.: Leipzig 1912) Amster- dam 1971.

— Geschichte des Oratoriums (Kleine Handbücher der Musikgeschichte nach Gattungen 3). (2. Nachdr. der Ausg.: Leipzig 1911) Wiesbaden 1988.

SCHERLIESS, Volker / FORCHERT, Arno: Art. Konzert, in: MGG2 V (1996), 628-686.

SCHEUBER, Joseph (Hg.): Kirche und Reformation. Aufblühendes katholisches Leben im 16. und 17. Jahrhundert. Bonn 61928.

SCHIEBER, Hans: Die Vorgeschichte des Bamberger Priesterseminars, in: HOFMANN, Michael (Hg.): Erzbischöfliches Priesterseminar, Bamberg: Seminarium Ernestinum. 400 Jahre Priesterseminar Bamberg. Bamberg 1986, 17-86.

— / HÖLSCHER, Andreas (Hg.): Priesterseminar am Heinrichsdamm. Schlaglichter auf An- fänge und Gegenwart. Bamberg 2007.

SCHIEDER, Theodor (Hg.): Handbuch der europäischen Geschichte, Bd. 3: Die Entstehung des neuzeitlichen Europa, hg. von Josef ENGEL. Stuttgart 41994.

193 SCHIER, Volker: Tropen zum Fest der Erscheinung des Herrn (Beiträge zur Geschichte der Kirchenmusik 4). Paderborn / Wien / Zürich / München 1996.

SCHINAGL, Paul: Die Abtei Attel in der Neuzeit (1500-1803) (MThS.H 31). St. Ottilien 1990.

SCHINDLING, Anton / ZIEGLER, Walter (Hg.): Die Territorien des Reichs im Zeitalter der Re- formation und Konfessionalisierung. Land und Konfession, 1500-1650, Bd. 1: AMON, Karl: Der Südosten (KLK 49). Münster 21992.

SCHLAGER, Karlheinz: Art. Lateinische einstimmige Messe, in: MGG2 VI (1997), 175-179.

— / WOHNHAAS, Theodor: Historia sancti Corbiniani – rediviva. Die Überlieferung der mit- telalterlichen Melodien zum Offizium und zur Messe am Corbiniansfest, in: Beiträge zur altbayerischen Kirchengeschichte 37 (1988), 21-42.

SCHLECHT, Raymund: Geschichte der Kirchenmusik. Zugleich Grundlage zur vorurteilslosen Beantwortung der Frage: „Was ist echte Kirchenmusik“. (Unveränderter Neudruck der Ausg.: Regensburg 1871) Vaduz 1991.

SCHLÖTTERER, Reinhold: Der Komponist Palestrina. Grundlagen, Erscheinungsweisen und Bedeutung seiner Musik. Augsburg 2002.

SCHMALZRIEDT, Siegfried: Heinrich Schütz und andere zeitgenössische Musiker in der Lehre Giovanni Gabrielis. Studien zu ihren Madrigalen (Tübinger Beiträge zur Musikwissen- schaft 1). Neuhausen / Stuttgart 1972.

SCHMID, Alois: Humanistenbischöfe. Untersuchungen zum vortridentinischen Episkopat in Deutschland, in: RQ 87 (1992), 159-192.

SCHMID, Bernhold: „Ben si crede ch'egli sia ò del Senfelio, ò di Henrico Isaac. Io l’ho veduto e cantato nella Capella del Serenissimo Duca di Baviera mio Serenissimo Patrone.“ Zur Marienmesse in der Münchener Hofkapelle, in: AMMENDOLA, Andrea / GLOWOTZ, Daniel / HEIDRICH, Jürgen (Hg.): Polyphone Messen im 15. und 16. Jahrhundert. Funktion, Kon- text, Symbol. Göttingen 2012, 219-232.

— Das Mittelalter, in: WÖRNER, Karl Heinrich: Geschichte der Musik. Ein Studien- und Nachschlagebuch, hg. von Lenz MEIEROTT. Göttingen 81993, 31-123.

— Orlando di Lasso (1530/32-1594), in: WEIGAND, Katharina (Hg.): Große Gestalten der bayerischen Geschichte. München 2011, 205-218.

— Schütz, Heinrich, in: NDB, Bd. 23. Berlin 2007, 662-664.

SCHMID, Hans: Musik in Liturgie und Frömmigkeit, in: BRANDMÜLLER, Walter (Hg.): Hand- buch der bayerischen Kirchengeschichte, Bd. 1: Von den Anfängen bis zur Schwelle der Neuzeit, II. Das kirchliche Leben. St. Ottilien 1999, 977-994.

SCHMID, Hermann: Der diesseitige Teil der Diözese Straßburg nach der Großen Revolution (1791-1827), in: FDA 107 (1987), 45-75.

SCHMID, Irmgard: Mayr, Rupert Ignaz, in: FLOTZINGER, Rudolf (Hg.): Oesterreichisches Mu- siklexikon, Bd. 3: Kmentt-Nyzankivskyj. Wien 2004, 1395 f.

194 — Mayr, Rupert Ignaz, in: NDB, Bd. 16. Berlin 1990, 568.

— Rupert Ignaz Mayr (1646-1712), Teil 1: Die Kompositionen für das Musiktheater, Disser- tation. Salzburg 1989.

— Rupert Ignaz Mayr, in: FINSCHER, Ludwig (Hg.): Die Musik in Geschichte und Gegen- wart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. 26 Bände in zwei Teilen. Sachteil in neun Bänden, Personenteil in siebzehn Bänden. Mit einem Register zum Sachteil, Personenteil Bd. 11: Les-Men. Kassel / Basel / New York / London / Prag 22004, 1398 f.

SCHMID, Karl: Rupert Ignaz Mayr (1646-1712). Ein Schärdinger Komponist, in: Festschrift 650 Jahre Stadt Schärding (Jahresbericht des Bundesgymnasiums Schärding 10.1965/66). Ried 1966, 13-35.

— Rupert Ignaz Mayr. Ein Schärdinger Komponist. Berlin 2012.

SCHMIDT, Hermann Arnold: Introductio in liturgiam occidentalem: Cum praefatione Jacobi Lercaro. Freiburg i. Br. 1965.

SCHMIDT, Leopold: Volksgesang und Volkslied. Proben und Probleme. Berlin 1970.

SCHMIDT, Martin Anton: Art. Berthold von Regensburg, in: RGG3 1 (1957), 1070 f.

SCHMIDT, Mirjam: Liturgie und Kirchenmusik. Wesen und Herausforderung, in: KREIML, Jo- sef / STICKELBROECK, Michael / FUX, Ildefons M. / SPINDELBÖCK, Josef (Hg.): Der Wahrheit verpflichtet. FS für em. Diözesanbischof Prof. Dr. Kurt Krenn zum 70. Ge- burtstag. Graz 2006, 691-695.

SCHMIDT, Rebecca: Gegen den Reiz der Neuheit. Katholische Restauration im 19. Jahrhundert – Heinrich Bone, Joseph Mohr, Guido Maria Dreves (Mainzer hymnologische Studien 15). Tübingen 2005.

SCHMIERER, Elisabeth / SCHNEIDER, Matthias (Hg.): Enzyklopädie der Kirchenmusik, Bd. 7/1: Chronik der Kirchenmusik. Laaber 2018.

SCHMITZ, Heribert: Die Liturgie-Instruktion Redemptionis Sacramentum von 2004. Kirchen- rechtliche Anmerkungen zum Erlaß der Kongregation für den Gottesdienst und die Sak- ramentenordnung vom 25. März 2004 (AIC 36). Frankfurt a. M. u. a. 2005.

— Eucharistie-liturgisches Disziplinarrecht. Instruktion „Redemptionis Sacramentum“ der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung vom 25. März 2004, in: AfkKR 173 (2004), 479-496.

— Officium animarum curam secumferens. Zum Begriff des seelsorgerischen Amtes, in: GABRIELS, André / REINHARDT, Heinrich J. F. (Hg.): Ministerium iustitiae. FS f. Heribert Heinemann zur Vollendung des 60. Lebensjahres. Essen 1985, 127-137.

SCHMITZ-BIGGEMANN, Wilhelm: Art. Agrippa von Nettesheim, Heinrich Cornelius, in: LThK3 I (1993), 251 f.

SCHMITZ-EMANS, Monika: „Wer mit fremder Zunge spricht, ist ein Ornithologe und ein VO- GEL, in der Person“ (Yoko Tawada). Vogelstimmen in Literatur und Musik der Moderne, in: GRAGE, Joachim (Hg.): Literatur und Musik in der klassischen Moderne. Mediale

195 Konzeptionen und intermediale Poetologien (Klassische Moderne 7). Würzburg 2006, 61-86.

SCHNEBEL, Dieter: Die Oper als Liebesmusik. Ein Essay, in: HERDING, Klaus / STUMPFHAUS, BERNHARD (Hg.): Pathos, Affekt, Gefühl. Die Emotionen in den Künsten. Berlin / New York 2004, 216-223.

SCHNEIDER, Bernhard: Spee, Friedrich, in: NDB, Bd. 24. Berlin 2010, 641-643.

SCHNEIDER, Enjott: Kirchenmusik – Eine Kunstform stirbt aus?, in: Kirchenmusikalische In- formationen. Kirchenmusik im Bistum Osnabrück. H. 31, September 2006-März 2007, 6- 9.

SCHNEIDER, Josef: Wie geht es dem Kirchenmusiker im Leben?, in: MS 114 (1994), 407-409.

SCHNEIDER, Max: Die Anfänge des Basso continuo und seiner Bezifferung. Leipzig 1918.

SCHNEPPER, Arndt Elmar: Goldene Buchstaben ins Herz schreiben. Die Rolle des Memorie- rens in religiösen Bildungsprozessen (Arbeiten zur Religionspädagogik 52). Göttingen 2012.

SCHNÜRER, Gustav: Katholische Kirche und Kultur in der Barockzeit. Paderborn / München / Zürich / Wien 1937.

SCHNÜRER, Gustav: Kirche und Kultur im Mittelalter, Bd. 1. Paderborn 31936.

SCHNÜRL, Karl: Die Variationstechik in den Choral Cantus firmus Werken Palestrinas. Wien 1949.

SCHRAMMEK, Bernhard: Art. Soriano, Suriano, Francesco, in: MGG2 (Personenteil) XV (2006), 1082-1084.

SCHREIBER, Georg (Hg.): Das Weltkonzil von Trient. 2. Bde. Sein Werden und Wirken. Frei- burg 1951.

SCHREIBER, Ulrich: Opernführer für Fortgeschrittene. Die Geschichte des Musiktheaters, Bd. 3/1: Das 20. Jahrhundert. Von Verdi und Wagner bis zum Faschismus. Kassel / Basel / Tours / London 42010.

SCHROUBECK, Georg R.: Das Wallfahrts- und Prozessionslied in: BREDNICH, Rolf / RÖHRICH, Lutz / SUPPAN, Wolfgang (Hg.): Handbuch des Volksliedes, Bd. 1: Die Gattungen des Volksliedes (Motive 1). München 1973, 445-462.

SCHUBERTH, Dietrich: Kirchenmusik. VII. Kirchenmusikalische Ausbildung, in: RGG4 IV, 1252 f.

SCHUBIGER, Anselm: Die Sängerschule St. Gallens vom 8. bis 12. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Gesanggeschichte des Mittelalters / Anselm Schubiger. (Nachdr. der Ausg.: Einsie- deln 1858) Hildesheim 1966.

SCHULER, Manfred: Art. Aribo Scholasticus, in: LThK3 I (1993), 969.

196 SCHULER, Richard J.: A Chronicle of the Reform: Catholic Music in the 20th Century, in: SKERIS, Robert A. (ed.): Cum Angelis Canere: Essays on Sacred Music and Pastoral Lit- urgy in Honour of Richard J. Schuler. St. Paul/MN 1990, Appendix 6, 349-419.

SCHULTE, Johann Friedrich von: Canones et decreta Concilii Tridentini: ex editione romana a. 1834 repetiti accedunt Congr. Card. Con. Trid. Interpretum … Lipsiae 1853.

SCHULZ, Winfried: Die Eigengesetzlichkeit beim Urheberrechtsschutz kultischer Musik, in: OVERATH, Johannes (Hg.): Kult und Urheberrecht. Beiträge zur Neuordnung des Urhe- berrechts an kultischer Musik in der Bundesrepublik Deutschland. Altötting 1980, 21-39.

— Schadet der umfangreiche Urheberschutz in der Bundesrepublik Deutschland der zeitge- nössischen Kirchenmusik?, in: Kirchenmusikalische Mitteilungen Rottenburg 44 (1981), 20-36.

— Kirchenamtliche Äußerungen zu Stellung und Funktion der Orgelmusik in der katholi- schen Kirche, in: EGGEBRECHT, Hans H. (Hg.): Die Orgel im Dienst der Kirche. Gespräch aus ökumenischer Sicht. Bericht über das sechste Colloquium der Walcker-Stiftung für orgelwissenschaftliche Forschung in Verbindung mit dem Pontificio Istituto di Musica Sacra 8.-14. Oktober 1984 in Rom. Murrhardt 1985, 57-81.

SCHULZ-BUSCHHAUS, Ulrich: Das Madrigal. Zur Stilgeschichte der italienischen Lyrik zwi- schen Renaissance und Barock (Ars poetica: Studien 7). Bad Homburg v.d.H. 1969.

SCHÜTZEICHEL, Harald: „Wohin soll ich mich wenden?“ Zur Situation der Kirchenmusik im deutschen Sprachraum, in: StdZ 209 (1991), 363-374.

SCHWARZ, Bernhard: Kardinal Otto Truchsess von Waldburg, Fürstbischof von Augsburg: sein Leben und Wirken bis zur Wahl als Fürstbischof von Augsburg (1514-1543) (Ge- schichtliche Darstellungen und Quellen 5). Hildesheim, 1923.

SCHWARZ, Karl: Friedrich von Spee. Der deutsche Dichter und Seelsorger. Saarbrücken 1938.

SCHWEMMER, Marius: Kleines Kirchenmusikalisches Kompendium. Ein Begleiter für die kir- chenmusikalisch-liturgische Ausbildung und Praxis. Marburg 2006.

SCHWENDENWEIN, Hugo: Die Katholische Kirche. Aufbau und rechtliche Organisation (BzMK 37). Essen 2003.

SEEGETS, Petra: Passionstheologie und Passionsfrömmigkeit im ausgehenden Mittelalter. Der Nürnberger Franziskaner Stephan Fridolin (gest. 1498) zwischen Kloster und Stadt (SuRNR 10). Tübingen 1998.

SELGE, Karl-Heinz: Der Kirchenmusiker. Amtsträger in der Kirche im spezifischen Dienst an der Verkündigung und Heiligung, in: ALTHAUS, Rüdiger / KALDE, Franz / DERS. (Hg.): Saluti hominum providendo (BzMK 51). Essen 2008, 301-340.

— „Musica … necessariam vel integralem liturgiae sollemnis partem efficit“. Liturgische Musik im Orbit von Kunst und Kult, in: MEIER, Dominicus M. / PLATEN, Peter / REIN- HARDT, Heinrich J. F. / SANDERS, Frank (Hg.): Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils in Theologie und Kirchenrecht heute. FS Klaus Lüdicke zur Vollendung seines 65. Lebensjahres (BzMK 55). Essen 2008, 619-644.

197 — Kirchenmusik, in: HdbKathKR3, 1127-1151.

SELLE, Monika: Latein und Volkssprache im Gottesdienst. Die Aussagen des Zweiten Vatika- nischen Konzils über die Liturgiesprache. München 2001.

SENN, Walter: Art. Messe, in: MGG2 IX (1986), 147-218.

SIEBERT, Ferdinand: Art. Waldburg Otto, in: LThK1 X (1938), 723-725.

— Zwischen Kaiser und Papst. Kardinal Truchsess von Waldburg und die Anfänge der Ge- genreformation in Deutschland. Berlin 1943.

SIGNORI, Gabriela: Ereignis und Erinnerung. Das Ritual in der städtischen Memorialkultur des ausgehenden Mittelalters (14. und 15. Jahrhundert), in: GENGNAGEL, Jörg / THIEL- HORSTMANN, Monika / SCHWEDLER, Gerald (Hg.): Prozessionen, Wallfahrten, Aufmär- sche. Bewegung zwischen Religion und Politik in Europa und Asien seit dem Mittelalter (Menschen und Kulturen 4). Köln / Weimar / Wien 2008, 108-121.

SILIES, Michael: Die Motetten des Philippe de Monte (1521-1603) (Abhandlungen zur Mu- sikgeschichte 16). Göttingen 2009.

SIMON, Wolfgang: Die Messopfertheologie Martin Luthers. Voraussetzungen, Genese, Gestalt und Rezeption (SuRNR 22). Tübingen 2003.

SMART, Sara: Die Oper und die Arie um 1700. zu den Aufgaben des Librettisten und zur Form und Rolle der Arie am Beispiel der Braunschweiger und Hamburger Oper, in: BUSCH, Gudrun / HARPER, Anthony J. (Hg.): Studien zum deutschen weltlichen Kunstlied des 17. und 18. Jahrhunderts (Chloe 12). Amsterdam / Atlanta/GA 1992, 183-212.

SMETS, Wilhelm: Des hochheiligen, ökumenischen und allgemeinen Concils von Trient Canones und Beschlüsse nebst den darauf bezüglichen päpstlichen Bullen und Verord- nungen. (Nachdr. Bielefeld 1869) Sinzig 1989.

SMITS VAN WAESBERGHE, Joseph: Art. Hucbald, in: LThK2 V (1960), 505.

SOCHA, Hubert: c. 145: MK CIC (Stand: August 1988).

SÖHNER, Leo: Die Musik an der Münchener Frauenkirche in Vergangenheit und Gegenwart. München 1934.

SOLLEDER, Fridolin: München im Mittelalter. Aalen 1962.

SPARKS, Edgar H.: Cantus firmus in Mass and motet. 1420-1520. New York/NY 1975.

SPECHTLER, Franz Viktor: Gesammelte Abhandlungen zur deutschen Literatur des Mittelal- ters, hg. von AUER-MÜLLER, Michaela / MÜLLER, Ulrich (Göppinger Arbeiten zur Ger- manistik 736). Göppingen 2006.

SPECK, Christian: Mehrchörigkeit in römischen Oratorien zur Zeit von Orazio Benevoli, in: CARLINI, Antonio (ed.): La policoralità in Europa al tempo di Paris Lodron. „Missa Sali- sburgensis“, Biber contra Benevoli. Atti del Convegno Internazionale di Studi „Paris Lo- dron e la Musica del Suo Tempo“, Rovereto, 14 dicembre 2003. Trento 2006, 129-258.

198 SPEE, Friedrich von: Die anonymen geistlichen Lieder vor 1623 (Philologische Studien und Quellen 63). Berlin 1979.

— Geistliche Lieder, hg. von Theo G. M. VAN OORSCHOT. Tübingen u. a. 2007.

SPETH, Volker: Katholische Aufklärung, Volksfrömmigkeit und „Religionspolicey“. Das rheinische Wallfahrtswesen von 1816 bis 1826 und die Entstehungsgeschichte des Wall- fahrtsverbots von 1826. Ein Beitrag zur aufklärerischen Volksfrömmigkeitsreform (Euro- päische Wallfahrtsstudien 5). Frankfurt a. M. u. a. 2008.

SPICHTINGER, Heinrich / BRANDNER, Josef: Werdenfels – Geschichte einer Burg. In Wort und Bild. Garmisch-Partenkirchen 21994.

SPIEGEL, Beate: Adliger Alltag auf dem Land. Eine Hofmarksherrin, ihre Familie und ihre Untertanen in Tutzing um 1740 (Münchner Beiträge zur Volkskunde 18: Münchener Universitätsschriften). Münster u. a. 1997.

SPITZLBERGER, Georg: Weitberühmt und vornehm …. Landshut 1204-2004. Beiträge zu 800 Jahren Stadtgeschichte. Landshut 2004.

STABER, Joseph: Volksfrömmigkeit und Wallfahrtswesen des Spätmittelalters im Bistum Freising (Beiträge zur altbayerischen Kirchengeschichte 20.1955/58 H.1=3. Folge). Mün- chen 1955.

STADLER, Erika: Landshuter Hochzeit 1475. Vom Werden eines Festes. Vom historistischen Kostümfest zur Dokumentation höfischen und bürgerlichen Lebens der Spätgotik. Vor- trag im Rahmen der von Christoph Thoma moderierten Reihe „Landshuter, die etwas zu sagen haben“, gehalten am 16. Mai im Jahr 1990, Riemerling 1991.

STAHLEDER, Erich: Die Landshuter Hochzeit 1475. Die bayerisch-polnische Hochzeit zu Landshut 1475. Ein Kulturbild des Mittelalters und Dokumentarspiel. Veranstaltet vom Verein „Die Förderer“ in Landshut, hg. v. Kuno WEBER. Landshut 1976.

STÄUBLE, Urs: Auf dass wir klug werden. Ein Thema und acht Variationen. Wittnau 2013.

STAUDENRAUS, Alois: Chronik der Stadt Landshut in Baiern, Bd. I. Landshut 1832.

STAVENHAGEN, Lee: Das „Petruslied“. Sein Alter und seine Herkunft, in: Wirkendes Wort 17 (1967), 21-28.

STEER, Georg: Art. Berthold von Regensburg, in: LThK3 II (1994), 292.

— Leben und Wirken des Berthold von Regensburg, in: KÜHNEL, Harry: Niederösterreichi- sche Landesausstellung 800 Jahre Franz von Assisi. Franziskanische Kunst und Kultur des Mittelalters. Niederösterreichische Landesausstellung. Krems-Stein, Minoritenkirche, 15. Mai – 17. Oktober 1982 (Katalog des NÖ Landesmuseums N.F. 122). Wien 1982, 169-175.

STEIMER, Bruno: Art. Hucbald (Hubaldus, Huboldus), in: LThK3 V (1996), 298.

STEINER, Laura: Die Anfänge der Oper. Weitra 2012.

199 STEINGARD, Vladimir: Heinrich Schütz. Persönlichkeit, Schaffen, Kompositionsstil. Eine neue Monographie-Konzeption. Münster 2007.

STEUER, Matthias: Otto Truchsess von Waldburg (1552-1573), in: DERS.: Ihro fürstliche Gna- den … Die Fürstpröpste von Ellwangen und ihre Kultur. Ellwangen 2011, 90-94.

STEVENSON, Robert M. Cristóbal de Morales (ca. 1500-1553): Light of Spain in Music, in: In- ter-American Music Review 13/2 (1993), 1-105.

STRUVE, Tilman: Mathilde von Tuszien-Canossa und Heinrich IV. Der Wandel ihrer Bezie- hungen vor dem Hintergrund des Investiturstreites, in: Historisches Jahrbuch (HJb) 115 (1995), 41-84.

STÜRZBECHER, Manfred: The physici in German-speaking countries from the Middle-Ages to the Enlightenment, in: RUSSELL, Andrew W. (ed.): The Town and State Physician in Eu- rope from the Middle Ages to the Enlightenment. Proceedings of a Conference held by the Society for the Social History of Medicine under the Auspices of the Research Pro- gramme of the Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel September 17-19, 1979 (Wolfen- bütteler Forschungen 17). Wolfenbüttel 1981, 123-129.

TAGLIAVINI, Luigi Ferdinando: Orgel und Orgelmusik im 16. Jahrhundert, in: FELLERER, Karl Gustav (Hg.): Geschichte der katholischen Kirchenmusik. Unter Mitarbeit zahlreicher Forscher des In- und Auslandes, Bd. II: BECK, Hermann: Vom Tridentinum bis zur Ge- genwart. Kassel / Basel / Tours / London 1976, 64-69.

TAUBALD, Richard: Die Oper als Schule der Tugend und des Lebens im Zeitalter des Barock. Die enkulturierende Wirkung einer Kunstpflege. Erlangen / Nürnberg 1972.

TEWES, Max: Die Landshuter Fürstenhochzeit 1475, in: HAHN, Irmengard: In eren liebt sie. Die Landshuter Hochzeit 1903-2005. Annäherungen an das Jahr 1475. Begleitpublikation zur Ausstellung der Museen der Stadt Landshut im Museum im Kreuzgang vom 14. April bis zum 15. August 2005 (Schriften aus den Museen der Stadt Landshut 20). Landshut 2005, 20-25.

THEINER, Augustin: Acta Concilii Tridentini, Bd. II. Zagabriae 1874.

THEISEN, Jerome P.: The Reform of Mass Liturgy and the Council of Trent, in: Worship. A review concerned with the problems of liturgical renewal 40 (1966), 565-583.

— The Roman Canon and the Council of Trent, in: AHC 2 (1970), 284-302.

THEISEN, Reinold: Mass liturgy and the Council of Trent. Collegeville / Minnesota 1965.

TIBALDI, Rodobaldo: Art. Vidana, Lodovico, in: MGG2 (Personenteil) XVI (2006), 1532- 1536.

TRAUB, Andreas: Hucbald von Saint-Amand „De harmonica institutione“, in: Beiträge zur Gregorianik 7 (1989), 3-101.

TSCHMUCK, Peter: Die höfische Musikpflege in Tirol im 16. und 17. Jahrhundert. Eine sozio- ökonomische Untersuchung (Bibliotheca musicologica 5: Tirolensia). Innsbruck / Wien 2001.

200 TÜCHLE, Hermann: Art. Contzen, Adam, in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), 346.

TURCO, Alberto: Il canto Gregoriano. Roma 1996.

UHL, Bodo: Das Benediktinerkloster Weihenstephan, in: BAUMANN-ENGELS, Marianne / BENKER, Sigmund (Hg.): Freising. 1250 Jahre geistliche Stadt. Ausstellung im Diöze- sanmuseum und den historischen Räumen des Domberg in Freising, 10. Juni – 19. No- vember 1989 (Kataloge und Schriften / Diözesanmuseum für Christliche Kunst des Erz- bistums München und Freising 9). München 1989, 145-151.

UHLAND, Ludwig: Über den ältesten deutschen Kirchengesang, in: Sächsische Volkszeitung, Nr. 107 vom 7./8. Mai 1938.

URSPRUNG, Otto: Jacobus de Kerle (1531/32-1591.) Sein Leben und seine Werke. München 1913.

— Freisings mittelalterliche Musikgeschichte, in: SCHLECHT, Joseph (Hg.): Wissenschaftli- che Festgabe zum zwoelfhundertjaehrigen Jubilaeum des heiligen Korbinian. Mit 29 Ta- feln, 61 Textabbildungen und 1 Karte. München 1924, 245-278.

— Restauration und Palestrina-Renaissance in der katholischen Kirchenmusik der letzten zwei Jahrhunderte. Vergangenheitsfragen und Gegenwartsaufgaben. Augsburg 1924.

— Das Freisinger Petruslied, in: Die Musikforschung 5 (1952), 17-21.

— Denkmäler der Tonkunst in Bayern, Bd. 26. Augsburg 1926.

— Münchens musikalische Vergangenheit. Von der Frühzeit bis zu Richard Wagner (Kultur und Geschichte 2). München 1927.

VALENTIN, Jean-Marie: Art. Bidermann, Jakob SJ (1594), in: LThK3 II (1994), 436 f.

VEHE, Michael: Ein New Gesangbüchlin Geystlicher Lieder, vor alle gutthe Christen nach or- denung Christlichen kirchen. Ordenung und Gebrauch der Geystlichen Lieder, so in die- sem büchlin begriffen synt, findest du am ende diß Büchlins. Leiptzigk (Leipzig) 1537.

VEIT, Ludwig Andreas: Kirche und Kirchenreform in der Erzdiözese Mainz im Zeitalter der Glaubensspaltung und der beginnenden tridentinischen Reformation (1517-1618) (Erläu- terungen und Ergänzungen zu Janssens Geschichte des deutschen Volkes 10/3). Freiburg i. Br. 1920.

— / LENHART, Ludwig: Kirche und Volksfrömmigkeit im Zeitalter des Barock. Freiburg i. Br. 1956.

VIADANA, Lodovico: 29 geistliche Vokalkonzerte für 1, 2, 3 u. 4 Singstimmen mit Orgel aus „Cento Concerti Ecclesiastici“ (1602), hg. v. Helmut HAACK. Mainz / Wiesbaden 1974.

VIGNAU-WILBERG, Thea: In Europa zuhause. Niederländer in München um 1600. Katalog zur Ausstellung der Staatlichen Graphischen Sammlung München, Neue Pinakothek, 12. Ok- tober 2005 – 8. Januar 2006 = Citizens of Europe. München 2005.

VOGEL, Lukas: Gegen Herren, Ketzer und Franzosen. Der Menzinger „Hirtenhemmli“- Aufstand vom April 1799. Eine Fallstudie. Zürich 2004.

201 VOGT, Franz-Josef (Hg.): Orgellandschaft Rheinland (Beiträge zur rheinischen Musikge- schichte 142: Bericht über die Jahrestagung … / Arbeitsgemeinschaft für Rheinische Mu- sikgeschichte 1986). Kassel / Basel / Tours / London 1990.

VOIGT, Boris: Memoria, Macht, Musik. Eine politische Ökonomie der Musik in vormodernen Gesellschaften (Musiksoziologie 16). Kassel / Basel / Tours / London 2008.

VON DER LÜHE, Irmela / RÖCKE, Werner: Ständekritische Predigt des Spätmittelalters am Bei- spiel Bertholds von Regensburg, in: RICHTER, Dieter (Hg.): Literatur im Feudalismus (Li- teraturwissenschaft und Sozialwissenschaften 5). Stuttgart 1975, 41-82.

VOSS, Egon: Bachs Konzerte. Ein musikalischer Werkführer (Beck’sche Reihe 2212: C. H. Beck Wissen). München 2006.

WACKERNAGEL, Philipp: Bibliographie zur Geschichte des deutschen Kirchenliedes im XVI. Jahrhundert. (Nachdr. der Ausg.: Frankfurt a. M. 1855) Hildesheim u. a. 1961.

— Das deutsche Kirchenlied von der ältesten Zeit bis zum Anfang des XVII. Jahrhunderts. Mit Berücksichtigung der deutschen kirchlichen Liederdichtung im weiteren Sinne und der lateinischen von Hilarius bis Georg Fabricius und Wolfgang Ammonius, Bd. 2. (Nachdr. der Ausg.: Leipzig 1864) Hildesheim u. a. 1990.

WACZKAT, Andreas: „Ein ehrenhaftes Spielen mit Musik“. Deutsche Parodiemessen des 17. Jahrhunderts. Kassel / Basel / Tours / London 2000.

WAGNER, Lavern J.: Art. Gosswin, Jusswein, Jussonius, Cossuino, Gossvino, Josquinus, An- tonius, Athoine, in: MGG2 VII (2002), 1387 f.

WAGNER, Peter: Ursprung und Entwicklung der liturgischen Gesangsformen bis zum Aus- gange des Mittelalters (Einfuehrung in die gregorianischen Melodien / Wagner, Peter 1). (Nachdr. der 3. Aufl.: Leipzig 1911) Hildesheim / Wiesbaden 1970.

— Zur Musikgeschichte der Universität, in: AfMw 3 (1921), 1-16.

WALDBURG ZU WOLFEGG UND WALDSEE, Maximilian Fürst von: Kardinal Otto Truchseß von Waldburg, Fürstbischof von Augsburg. Ein Lebensbild. Rottenburg am Neckar 1936.

WALLNER, Bertha Antonia: Kuen. Benefiziat von St. Peter. Ein Alt-Münchener Dichterkom- ponist, in: St. Peters Kalender für das Jahr 1920. München 1920, 37-50.

— Musikalische Denkmäler der Steinätzkunst des 16. u. 17. Jahrhunderts. Nebst Beiträgen zur Musikpflege dieser Zeit. München 1912.

WALTER, Karl: / WASSILOWSKY, Günther (Hg.): Das Konzil von Trient und die katholische Konfessionskultur (1563-2013). Wissenschaftliches Symposium aus Anlass des 450. Jah- restages des Abschlusses des Konzils von Trient, Freiburg i. Br. 18.-21. September 2013 (RGST 163). Münster 2016.

WALTER, Karl: Archivalische Excerpte über die herzogliche Hof-Kapelle in München. Aus dem schriftlichen Nachlasse des königlichen Custos Julius Joseph Maier zusammenge- stellt, in: KMJ 6 (1891), 69-81; 9 (1894), 59-68; 10 (1895), 76-87; 11 (1896), 17-26.

202 WALTER, Meinrad: Konzertante Sprache des Glaubens. Kirchenkonzerte als Chance der Ver- kündigung, in: KmM 54 (2005), 6-13.

WALTER, Peter: Das Konzil von Trient als Reformkonzil unter besonderer Berücksichtigung der Kirchenmusik, in: KLAPER, Michael (Hg.): Luther im Kontext. Hildesheim / Zürich 2016, 159-174.

WATERS, Gustav: Die münsterischen katholischen Kirchenliederbücher vor dem ersten Diöze- sangesangbuch 1677. Eine Untersuchung ihrer textlichen Quellen (Forschungen und Funde 4/4). Münster 1917.

WEAKLAND, Rembert: Hucbald as Musician and Theorist, in: Musical Quarterly 42 (1956), 66-84.

— The Compositions of Hucbald, in: Études grégoriennes 3 (1959), 155-163.

WEBER, Christoph: Legati e governatori dello Stato Pontificio. 1550-1809 (Pubblicazioni de- gli archivi di Stato. Sussidi 7). Roma 1994.

WEBER, Édith: Le concile de Trente et la musique de la réforme à la contre-réforme (Mu- sique, musicologie 12). Paris 1982.

WEBER, Leo: Der Dom zu Freising im 17. Jahrhundert, in: BENKER, Sigmund / BAUMANN- ENGELS, Marianne / FAHR, Friedrich / RAMISCH, Hans / STEINER, Peter B. (Hg.): Frei- sing. 1250 Jahre geistliche Stadt. Ausstellung im Diözesanmuseum und in den histori- schen Räumen des Dombergs in Freising, 10. Juni bis 19. November 1989. Katalog zur Ausstellung auf dem Domberg Freising 1989 (Kataloge und Schriften / Diözesanmuseum für Christliche Kunst des Erzbistums München und Freising 9). München 21989, 30-35.

— Im Zeitalter der Katholischen Reform und des Dreißigjährigen Krieges, in: SCHWAIGER, Georg (Hg.): Das Bistum Freising in der Neuzeit (Geschichte des Erzbistums München und Freising 2: Wewelbuch 155). München 1989, 212-288.

— Veit Adam von Gepeckh Fürstbischof von Freising, 1618 bis 1651 (Studien zur altbayeri- schen Kirchengeschichte 3/4). München 1972.

— Veit Adam von Gepeckh, Fürstbischof von Freising (1618-1651), in: SCHWAIGER, Georg (Hg.): Christenleben im Wandel der Zeit, Bd. 1: Lebensbilder aus der Geschichte des Bis- tums Freising. München 1987, 143-170.

WEGMANN, Herman A. J.: Liturgie in der Geschichte des Christentums. Regensburg 1994, 317-319.

WEINMANN, Karl: Das Konzil von Trient und die Kirchenmusik. Eine historisch kritische Un- tersuchung. (Nachdr. der Ausg.: Leipzig 1919) Hildesheim 1980.

WEISS, Dieter J.: Katholische Reform und Gegenreformation. Ein Überblick. Darmstadt 2005.

— Prozessionsforschung und Geschichtswissenschaft, in: Jahrbuch für Volkskunde 27 (2004), 63-79.

203 WEISSENBURG, Otfrid von: Das „Evangelienbuch“ in der Überlieferung der Freisinger Hand- schrift (Bayerische Staatsbibliothek München, cgm. 14), Bd. 2: Untersuchungen, hg. von Karin PIVERETZ (Göppinger Arbeiten zur Germanistik 671). Göppingen 2000.

WELKER, Lorenz: „Alta Capella“. Zur Ensemblepraxis der Blasinstrumente im 15. Jahrhun- dert, in: MAUSER, Siegfried / SCHMIERER, Elisabeth (Hg.): Handbuch der musikalischen Gattungen. In 17 Bänden, Bd. 17/1: Gesellschaftsmusik, Bläsermusik, Bewegungsmusik. Laaber 2009, 79-112.

WELLER, Emil Ottokar: Annalen der poetischen National-Literatur der Deutschen im XVI. und XVII. Jahrhundert, Bd. 2. Hildesheim 1864.

WENDEL, Bert: Die Enzyklika „Mediator Dei“ vom 20. November 1947. Zur liturgisch- zeitgeschichtlichen und theologischen Betrachtung einer lehramtlichen Äußerung Papst Pius‘ XII. (1939-1958), über den Gottesdienst der Kirche (Theorie und Forschung 814, Theologie 45). Regensburg 2004.

WENNEKER, Erich: Vehe, Michael, in: BBKL, Bd. 12. Herzberg 1997, 1188 f.

WERNER-JENSEN, Arnold: Das Reclam-Buch der Musik. Stuttgart 32012.

WESSEL, Werner / FINGER, Heinz: Friedrich Spee – Priester, Mahner und Poet (1591-1635). Eine Ausstellung der Diözesan- und Dombibliothek Köln in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Spee-Gesellschaft Düsseldorf. 11. Juni bis 9. Oktober 2008 (Libelli Rhenani 26). Köln 2008.

WESSELING, Klaus-Gunther: Schütz, Heinrich, in: BBKL, Bd. 9. Herzberg 1995, 1058-1077.

WESTERMAYER, Georg: Bidermann, Jakob, in: ADB, Bd. 2. Leipzig 1875, 617 f.

— Khuen, Johannes, in: ADB, Bd. 17. Leipzig 1883, 375.

WESTPHAL, Johannes: Das evangelische Kirchenlied nach seiner geschichtlichen Entwicke- lung. Leipzig 21906.

WEYH, Thomas / EBERMEIER, Werner: Landshuter Stadtgeschichte, Bd. 3: Reiche Herzöge. Landshuter Hochzeit 1475, Erbfolgekrieg. Landshut 2006.

WHENHAM, John (ed.): The Cambridge companion to Monteverdi. Cambridge 2007.

WIEBEL-FANDERL, Olivia: Die Bedeutung der Prozessionen im kirchlichen Leben von Pfarr- gemeinden, in: Ostbairische Grenzmarken: Passauer Jahrbuch für Geschichte, Kunst und Volkskunde 29 (1987), 116-133.

WIERMANN, Barbara: Die Entwicklung vokal- instrumentalen Komponierens im protestanti- schen Deutschland bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts (Abhandlungen zur Musikgeschich- te 14). Göttingen 2005.

WIESENTHAL, Roselore: Giovanni Gabrieli. Ein Beitrag zur Geschichte der Motette. Jena 1954.

WINKELBAUER, Thomas: Volkstümliche Reisebüros oder Werkzeuge obrigkeitlicher Diszipli- nierung? Die Laienbruderschaften der Barockzeit in den böhmischen und österreichi-

204 schen Ländern, in: LEEB, Rudolf / PILS, Susanne Claudine / DERS. (Hg.): Staatsmacht und Seelenheil. Gegenreformation und Geheimprotestantismus in der Habsburgermonarchie (VIÖG 47). Wien / München 2007, 141-160.

WINTER, Paul: Der mehrchörige Stil. Historische Hinweise für die heutige Praxis. Frankfurt a. M. u. a. 1964.

WINTERFELD, Carl von: Johannes Gabrieli und sein Zeitalter. Zur Geschichte der Blüte heili- gen Gesanges im sechzehnten, und der ersten Entwicklung der Hauptformen unserer heu- tigen Tonkunst in diesem und dem folgenden Jahrhunderte, zumal in der Venedischen Tonschule. (Nachdr. der Ausg.: Berlin 1834) Hildesheim 21965.

WISMANN, Sigrid: Religiöses Theater in unreligiöser Zeit, in: BŘEZIA, Aleš / VELICKÁ, Eva (Hg.): Aspekte der Musik, Kunst und Religion zur Zeit der Tschechischen Moderne = Aspects of music, arts and religion during the period of Czech Modernism. Frankfurt a. M. / Bern / Wien u. a. 2009, 59-66.

WISTREICH, Richard (ed.): Monteverdi. Farnham u. a. 2011.

WITZENMANN, Wolfgang: Stile antico e stile nuovo nella musica sacra di Claudio Monteverdi, in: Rivista italiana di musicologia 2 (1967), 372-381.

WOLF, Ferdinand: Über die Lais, Sequenzen und Leiche. Ein Beitrag zur Geschichte der rhythmischen Formen und Singweisen der Volkslieder und der volksmäßigen Kirchen- und Kunstlieder im Mittelalter. (Neudruck der Ausg.: Heidelberg 1841) Osnabrück 1965.

WOLFF, Eugen (Hg.): Das deutsche Kirchenlied des 16. und 17. Jahrhunderts (Deutsche Nati- onal-Litteratur 31). Tokyo 1973.

WOLFF, Hellmuth Christian: Die Musik der alten Niederländer (15. und 16. Jahrhundert). Leipzig 1956.

WRIGHT, Craig M.: Music and ceremony at Notre Dame of Paris, 500-1550. Cambridge 1989.

WÜST, Wolfgang: Otto Truchseß von Waldburg, in: NDB, Bd. 19. Berlin 1999, 667-669.

— Reformation und Gegenreformation 1517-1648 – Schwaben, in: BRANDMÜLLER, Walter (Hg.): Handbuch der bayerischen Kirchengeschichte, Bd. 2: Von der Glaubensspaltung bis zur Säkularisation. St. Ottilien 1993, 65-121.

ZAGER, Daniel: Liturgical Rite an Musical Repertory. The Polyphonic Latin Hymn Cycle of Lasso in Munich and Augsburg, in: BOSSUYT, Ignace / SCHREURS, Eugeen / WOUTERS, Annelies (eds.): Orlandus Lassus and his time: colloquium proceedings, Antwerpen, 24 – 26. 08. 1994 (Yearbook of the Alamire Foundation 1). Peer 1995, 215-232.

ZAMBELLI, Paola: Agrippa von Nettesheim in den neueren kritischen Studien und in den Handschriften, in: AfKG 51 (1969), 264-295.

ZEEDEN, Ernst Walter: Die Entstehung der Konfessionen. Grundlagen und Formen der Kon- fessionsbildung im Zeitalter der Glaubenskämpfe. München / Wien 1965.

ZIEGLER, Benno: Placidus von Camerloher (1718-82). Des altbayerischen Komponisten Le- ben und Werke, Dissertation. München 1916 (Freising 1919).

205 ZISCHKA, Ulrike: Der Leichenschmaus. Herr, gib ihnen die Ewige Ruhe. Seelenmessen, in: METKEN, Sigrid (Hg.): Die letzte Reise. Sterben, Tod und Trauersitten in Oberbayern. Katalog der gleichnamigen Ausstellung im Münchner Stadtmuseum vom 4. Juli bis 9. September 1984. München 1984, 224-232.

ZOEPFL, Friedrich: Art. Waldburg Otto, in: LThK2 X (1965), 930 f.

— Kardinal Otto Truchsess von Waldburg, in: PÖLNITZ, Götz Freiherr von (Hg.): Lebensbil- der aus dem Bayerischen Schwaben, Bd. 4. München 1955, 204-248.

ZYWIETZ, Michael: Art. Victoria, Tomás Luis de, in: MGG2 (Personenteil) XVI (2006), 1543- 1554.

Internetadressen http://www.kirchenmusik-studium.de https://berufenet.arbeitsagentur.de/ www.kmf-info.de/Rahmenordnung.pdf.

206

Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre hiermit an Eides statt durch meine eigenhändige Unterschrift, dass ich die vorlie- gende Arbeit selbständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe. Alle Stellen, die wörtlich oder inhaltlich den angegebenen Quellen entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht.

Die vorliegende Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form noch nicht als Masterar- beit eingereicht.

Datum Unterschrift

207